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Waldbach

  • Starter*in Kurayami Shîntaro
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Es stimmte, dass Rakugaki für sein Alter geradezu riesig war. Den meisten würde es deshalb vermutlich genauso schwer wie Ririchiyo fallen, seinem Erscheinungsbild das richtige Alter zuzuordnen, weil er neben seiner sehr maskulinen Wirkung auch immer ernst blickte und dadurch noch erwachsener erschien, als er mit seinen vierzehn Jahren sein sollte. In manchen Kreisen war man noch ein Kind, wenn man so alt wie er war, aber das war der Dunkelhaarige selbst ohne unnötiges Vertiefen seiner Dramen schon lange nicht mehr. Es gab solche und solche Jugendliche, manche benötigten ein deutliches Aufzeigen ihrer Grenzen und eine wilde Zeit, andere waren geistig schon früher etwas weiter als ihre Gleichaltrigen. Rakugaki besaß deshalb zwar noch lange kein Superhirn und wenn man ihn dabei beobachtete, wie er seine Konflikte mit Gewalt löste und auf jene losging, die ihn berührten, würde man bestimmt nicht auf die Idee kommen, dass er besonders reif war, aber im Großen und Ganzen hatte er einen eher adulten Blick auf die Welt. Momentan war dieser Eindruck etwas getrübt, weil er sich im Kontakt mit dem rosahaarigem Mädchen gleich mehreren merkwürdigen Situationen entgegengestellt sah, die ihn in seiner eigentlichen Entwicklung ein paar Jahre zurückschmissen und ihn wohl eher wie ein neugieriges Kind wirken ließen, das seinem Gegenüber Löcher in den Bauch fragte. Einerseits hatten schon vor längerer Zeit die Alarmsirenen in seinem Kopf gewarnt, dass er Ririchiyo trotz ihrer freundlichen Ausstrahlung nicht vertrauen durfte und es nicht ratsam war, ihr viel von sich zu erzählen, andererseits hatte dieses Mädchen gerade eher den Effekt eines kleinen Lagerfeuers, an dem man sich wärmen konnte. Es war gefährlich, in die Flammen zu fassen, doch sofern man die positiven Effekte würdigte und aufpasste, was man tat, hatte es viele Vorteile. Rakugaki freute sich über die Gesellschaft einer Person, die nicht verrückt schien und ihn auch nicht geistig auseinanderbauen wollte, auch wenn er das nach außen hin nur schwer zeigen konnte. Andere Menschen hätten sicher mit einem Lächeln reagiert, mit strahlenden Augen und weiteren interessierten Fragen nach ihrem Privatleben, aber der Sprayer war dazu nicht in der Lage. Natürlich konnte er die Mundwinkel hochziehen, aber er sah dabei eher mordlüstern aus und ließ es daher, weil er eben auch so gar nicht wusste, wie er sich in einem solchem Moment behauptete. Weil er verwirrt war und sich auf unerforschtem Neuland befand, hatte sein Kopf ihn ein paar Jahre zurückgeworfen und dafür gesorgt, dass er immerhin nicht ganz so abweisend wirken sollte, wie er das sonst tat. Trotz allem wich er ein Stück zur Seite, als sie plötzlich aufstand und sich neben ihm stellte, so als würde er fürchten, dass sein Ärmel oder gar seine Hand über etwas an ihr streifte und er spannte sich merklich an, während seine Augen wirklich jede Bewegung ihrer Arme und Lippen verfolgten und sein Gesicht sich verhärtete. Das Ganze dauerte aber nur ein paar Sekunden, die er brauchte, um die neue Situation zu registrieren und zu bemerken, dass sie ihm nichts Böswilliges wollte wie ihn anzutatschen, und der große Genin entspannte sich wieder. Die eiserne Maske im Gesicht verwandelte sich in eine etwas verwirrte, nachdenkliche Grimasse. Man hatte ihn noch nie gefragt, was er gerne machte … Ja, jetzt, wo er so darüber spekulierte, hatte er eigentlich immer irgendetwas getan, was ihm Spaß machte und seine Mitmenschen irgendwie mitgeschleift oder vollbrachte eine Tätigkeit, weil es ihm auf die Gesellschaft bestimmter Personen ankam … Rakugaki traute sich nicht so ganz, einen bewundernden Tonfall aus ihrem Kommentar zu seinen Zeichenkünsten herauszulesen, aber es war dennoch ein angenehmes Gefühl, dass sie seine Fähigkeiten für interessant hielt. Der Dunkelhaarige mochte ihre Herkunft verachten, aber die Möglichkeiten, die er dadurch hatte, um sich auszudrücken, waren großartig. Wahrscheinlich wäre es leichter für ihn, dem Mädchen einen Manga oder einen Comic zu malen, statt ihr von seinen Vorlieben zu erzählen, aber sie hatte schon gefragt und war selbst sehr offen gewesen … „Ich klettere gern. Und ich mag Vögel. Regenwetter finde ich schön. Ich gucke auch gerne Horror ...“ Das Letzte sagte er etwas kleinlaut, weil es wahrscheinlich das Seltsamste war und es sicherlich nicht jedem zusagte, sich zu gruseln. Manche Leute waren furchtbar schreckhaft, auch wenn Ririrchiyo wohl eher zu den Mutigen gehörte, schließlich hatte er sie noch nicht verjagen können. „Normalerweise zeichne ich deshalb keine Schmetterlinge … Ich benutze eigentlich eine Spraydose“, erklärte er und griff in die Innentasche seiner Jacke, um eine dünne, metallische Büchse mit einem Sprayverschluss hervorzuziehen, welche das charakteristisch klackernde Geräusch machte, als er sie einmal in seiner Hand im Kreis wirbelte. Rakugaki würde ihr allerdings nicht erklären, in welchem Zusammenhang seine Hobbies standen, denn sonst mochte sie vielleicht Eins und Eins zusammenzählen und herausfinden, wieso er eigentlich am Waldbach gesessen hatte … „Hast du damit schonmal 'was gemacht?“
 
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Ririchiyo war also in irgendeiner Art und Weise mutig, weil sie sich von Ryakuga nicht verschrecken ließ. Um ehrlich zu sein hatte sich der Hüne bisher nicht als sonderlich erschreckend gezeigt. Zwar war er scheu wie ein junges Reh und nicht sonderlich höflich, aber Riri war fest davon überzeugt, dass er einen guten Kern hatte. Er tat ihr nichts und unterhielt sich mit ihr, außerdem konnte man meinen eine gewisse Art von Höflichkeit zu erkennen, wenn er mit einem sprach, obwohl er zu Beginn so abgeneigt war. Ryakuga konnte sich vermutlich gar nicht vorstellen wie groß Ririchiyos Herz war. Sie hätte ihm seine zwielichtigen Hobbys mit Sicherheit nicht einmal böse genommen und ihm sogar noch geholfen, wenn er deswegen in einer Zwickmühle steckt. Die Aburame kannte da wirklich wenig Grenzen und sie meinte es gut mit fast jedem Menschen, wenn er nicht versuchte sie krampfhaft zur Weißglut zu bringen, denn auch das rosahaarige Mädchen konnte wirklich ausrasten. Die Kunoichi hatte ein ernstes Interesse an dem jungen Mann vor sich. Das war weiß Gott kein bedenkliches Interesse, sondern ein absolut altruistisches und gutmütiges Interesse. Im ersten Moment mochte Ririchiyo jeden Menschen und das so lange, bis er ihr einen Grund dazu gab dies nicht mehr zu tun. In diesem Fall war es eben so, dass der junge Mann ihr noch keinen Grund dazu gegeben hatte damit aufzuhören ihn mit diesen unschuldigen, freundlichen Augen zu sehen. Allerdings machte sie sich gerade ein wenig Gedanken, ob ihre Frage eben etwas zu persönlich gewesen war…
Sie konnte sehen, dass Ryakuga diese Frage offenbar nicht erwartet hatte, jedoch schien er ins Grübeln zu geraten. Neugierig blickte sie ihn an. Ob sie wohl eine ehrliche Antwort bekam? Tatsächlich gab ihr zumindest eine Antwort, die ziemlich zu dem Bild passte, was sie bisher von ihm gehabt hatte. Gespannt blickte sie ihn an und hörte ihm zu. Seine Hobbys waren doch ziemlich typisch für einen Jungen in seinem Alter und alles andere als irgendwie speziell. Das verschärfte noch ein wenig das Bild, dass sich hinter ihm ein ganz normaler Junge verstecken musste. Dass Ririchiyo angetan war, konnte man an ihrem neugierig strahlenden Gesicht gut erkennen. Vor allem bei einem Punkt konnte sie ihre Begeisterung nicht länger zurückhalten: »Wie cool! Du magst Horror? Meine große Schwester liebt Horrorfilme… Ich kann sie mir leider nicht ansehen, weil davon immer schlechte Träume bekomme.« Sie kicherte ein wenig verlegen. »Ich bin immer ein wenig neidisch… Es wirkt so spannend…« Dann versuchte sie sich wieder ein wenig mehr zu konzentrieren und beobachtete, wie der junge Mann eine Spraydose aus der Tasche zog und erklärte, was er damit machte. Nun… Ririchiyo wusste was man mit Spraydosen machte, immerhin hatte sie oft genug irgendwelche Pflegeprodukte in der Hand gehabt, aber damit zu malen, war für sie Neuland. Auf seine Frage hin schüttelte sie lächelnd den Kopf. »Allerhöchstens mit Haarspray.«, sagte sie und lachte etwas. »Aber das passt irgendwie mehr zu dir als die Schmetterlinge. Kannst du mir damit auch etwas zeigen?« Diese Worte waren keineswegs irgendwie abwertend gemeint. Man konnte auch erkennen, dass dahinter ein ehrlicher, guter Gedanke steckte, da Riri bis über beide Ohren strahlte, während sie die Dosen anblickte. Sie fand seine Hobbys wirklich cool und wollte gern etwas davon sehen… Aber ob das nicht doch zu weit ging?
 
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Rakugaki war immernoch so fasziniert von diesem seltsamen Mädchen, dass er einfach nicht anders konnte, als sie die ganze Zeit anzustarren. In jeder Nuance ihrer Gesichtsausdrücke versuchte er irgendeine verdeckte Bedeutung zu finden, irgendetwas Negatives, was seine Erwartungen bestätigen würde. Aber dort schien es einfach nichts zu geben. Sie lächelte, sprach und bewegte sich vollkommen normal, als hätte sie weder Angst noch Scheu vor ihm und erklärte schließlich sogar, dass sie Horrorfilme cool und spannend fand. Es war in ihren Augen also nicht abartig, wenn man sein Vergnügen daraus zog, wie andere meist recht dumme Menschen von Monstern oder Psychopathen abgeschlachtet wurden? Wirklich? Der große Junge legte den Kopf schief und wusste gar nicht so recht, wie er denn nun mit Ririchiyo umgehen sollte. Da stand sie und tat so als wäre ihr Verhalten total normal, dabei hätte jeder andere ihn wahrscheinlich schon längst weggeschickt. Oder wäre niemals auf ihn zugegangen … Immerhin wusste ja jeder, dass man sich fremden, bedrohlich aussehenden Menschen mitten im Wald nicht näherte. Andererseits hatte sie vielleicht zu wenige Horrorfilme gesehen, um diese Dinge einzuschätzen. Sie bekam also schlechte Träume davon? Damit erinnerte sie Rakugaki spontan an eine andere Person mit ähnlich riesigen blauen Augen. Der Sprayer musste ein wenig grinsen, wenn er daran dachte, wie sich dieser Sitznachbar die Decke vor die Augen hielt, doch seine Mundwinkel senkten sich sofort, als er sich vorstellte, wie Ririchiyo „KYAA!“ kreischend und mit hochrotem Kopf ein Kissen gegen ihr Gesicht drückte und mit den Beinen wackelte, wenn es eine besonders gruselige Szene gab … Ein ganz leichter und völlig uncharakteristischer rosaroter Schimmer legte sich auf die Wangen des Jugendlichen und er pfriemelte am Verschluss der Spraydose herum, obwohl dieser kein bisschen verklebt war. Was dachte er sich auch? Als würde sie sich nach dieser Zufallsbegegnung noch einmal mit ihm treffen wollen … Sie tat das ja nur aus Höflichkeit. Wahrscheinlich war sie einfach zu nett, um ihn zu verscheuchen und ertrug ihn deshalb so lange mit gespielter Freundlichkeit, das war eher wahrscheinlich. Selbst wenn sie noch so ehrlich wirkte … „Ich kann damit alles mach'n, was ich auch sonst kann – Es is' nützlich, wenn man kein Papier zur Hand hat oder etwas Großes zeichn'n will.“ Er hielt kurz inne und betrachtete zunächst das Wasser und dann die Umgebung. Er wollte nicht unbedingt hier in der Natur herumsprühen, daher sollte er sich vielleicht etwas Anderes überlegen, was ihr vielleicht gefallen könnte. „Ich ...“, meinte der Dunkelhaarige und strengte sich dabei sehr an, sie nicht unnötig anzusehen, „ … könnte dich zeichnen.“
 
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Nur wenige Menschen gingen so weit nach Ririchiyos Kern zu suchen, weil man von ihrer Art her meist davon ausging, dass sie innen genauso rosarot wie außen war. Tatsächlich hatte die Kunoichi auch nichts wirklich Böses an sich. Das Einzige, was sie wohl kaum als das Engelchen dastehen ließ, das sie war, waren die Lügen, die sie wegen ihrer ungeliebten Nebentätigkeit erzählen musste. Ansonsten war es schwer bei Ririchiyo auch nur einen bösen Gedanken aufzufangen, wenn man sie denn hören könnte. Für sie war das selbstverständlich und ihre große Schwester machte sich beispielsweise sogar Sorgen wegen der Gutmütigkeit der Kunoichi. Wie leicht würde es einem schrägen Typen fallen sie abzustechen? Vermutlich wäre es sogar für den großen Ryakuga keine Schwierigkeit gewesen, wenn er denn gewollt hätte, denn sie waren ja hier ziemlich weit außerhalb. Aber Riri glaubte nicht daran, dass andere Menschen ihr etwas Böses antun wollten und wenn doch konnte sie sich ja immer noch zumindest ein bisschen wehren. Allerdings war sie nie darauf vorbereitet, dass ihr jemand etwas antun könnte, denn davon ging sie gar nicht aus. Was wäre das für ein Leben, in dem man ständig darauf wartete verraten zu werden? Da ging sie lieber mit ihrem freundlichen Lächeln durchs Leben, denn das war einfach und hatte ihr bisher nur wenig Sorgen beschert… Selbst die albernen, aber auch angsteinflößenden Szenarien in Horrorfilmen konnten sie nicht vom Bösen im Menschen überzeugen. Sie glaubte nur selten, dass diese Dinge wirklich passieren konnten, aber das lag wohl daran, dass sie behütet aufgewachsen war… Nicht eine einzige Narbe zierte das Mädchen bisher… Schon allein daran konnte man sehen wie gesegnet und glücklich ihr Leben verlaufen war…
So so… Wenn man kein Papier zur Hand hat, aber etwas Großes zeichnen will? Ririchiyo war kein dummes Mädchen und hatte schon des Öfteren gesehen was Jugendliche mit diesen Spraydosen machten, wenn sie „gerade kein Papier da hatten“. Sie schmunzelte ein wenig, sagte aber nichts dazu. Wenn es so schön war wie die Schmetterlinge, war es wohl kaum ärgerlich, wenn die weißen Wände der Stadt damit etwas aufgehübscht wurden, hm? Der misstrauische Junge machte Ririchiyo neugierig und je mehr er sich öffnete, desto mehr traute sich die Kunoichi die Fragen zu stellen, die ihr auf der Zunge lagen. Sie wollte ihm keinesfalls zu nahe treten und ihn damit verärgern oder stören, aber bisher hatte er ihr noch nicht deutlich gemacht, dass sie verschwinden sollte, weshalb sie sicherlich keinen Schritt zurück machte, wenn er es nicht ausdrücklich verlangte. Tatsächlich freute es sie irgendwo, wenn ihre netten Worte ihr Ziel doch ein Stück weit erreichten und sie somit auch ein positives Feedback von dem Jungen bekam. Was sie jedoch nicht erwartete, war eine Reaktion des jungen Mannes, die nun folgte. Einen Moment lang blickte sie ihn stumm an. Als er ihr anbot sie zu zeichnen, fehlten ihr nicht nur die Worte, sondern sie verlor die Kontrolle über ihre Gesichtszüge und konnte ihre Verwunderung nicht mehr verbergen. Er wollte sie zeichnen? Ein Wunder, dass er ihr überhaupt Schmetterlinge gemalt hatte, aber als nun dieses Angebot folgte, war sie doch sehr erstaunt. Nicht etwa, weil sie ihm etwas dergleichen nicht zutraute, sondern weil sie von dem verschlossenen und misstrauischen Jungen nicht so etwas erwartet hatte. Man konnte es sehen… Ihr Gesicht wurde ein wenig von Verlegenheit übermannt, da sie ein solches Angebot nun wirklich noch nicht bekommen hatte. »M-Mich?«, sagte sie und lachte leise, um zu überspielen, dass ihr noch immer ein wenig die Worte fehlten. »Also… Das wäre natürlich eine Ehre für mich!« Abgesehen davon, dass sie sich dafür schämte, wollte sie auch nicht, dass er glaubte, dass sie das als unangenehm oder lästig empfand. Sie freute sich wirklich darüber, was ihr Freudestrahlen dann auch verriet, als sie sich nicht mehr schämte. Da fiel ihr etwas auf… »Aber ich habe keine Gegenleistung dafür für dich… Wenn dir etwas einfällt, was ich für dich tun kann, dann sag mir Bescheid, okay?« Mit ihren Käfern konnte sie zwar einiges anstellen, aber nicht so etwas… Und… Wie würde er sie wohl zeichnen? Sie war ziemlich gespannt.
 
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Langsamen Schrittes ging der Rothaarige zwischen den Bäumen hindurch. Das erste Laub knirschte unter seinen Sohlen, während die warmen Strahlen der Spätsommersonne vereinzelt durch das Blätterdach auf sein Gesicht schienen. Daichi liebte diese Jahreszeit einfach. Diese Zeit, in der die grünen Blätter der Bäume sich bunt verfärbten. Tief in ihm saß zwar noch immer seine Abneigung gegen alles, was auffallen will, doch hier lag der Fall anders. Es war weder eine Verteidigungsmaßnahme noch Teil eines Paarungsrituals oder Ähnlichem, was die bunte Färbung der Blätter verursachte. Es war einfach der Lauf der Dinge, der Weg der Natur und des Lebens. Und das war es, was diesen Anblick trotz seiner Abneigung so wunderschön für ihn machte. Da er heute frei hatte, trug er gerade, neben seiner üblichen schwarzen Hose und den ebenso schwarzen Sandalen, ein langärmliges Hemd in roter Farbe und darunter ein schwarzes T-Shirt. Seine langen Haare trug er wie immer offen auf seinen Rücken fallend und auf seinem Gesicht war ein entspannter Ausdruck zu sehen, auch wenn sein Blick wie immer finster wirkte, obwohl er gute Laune hatte.
Immer wieder ließ der Rothaarige seinen Blick über die Baumkronen schweifen, während er seine Schritte weiter über einen kleinen Waldweg führte und sich so immer tiefer in den Wald hinein bewegte. Seine Gedanken ließ er dabei immer wieder schweifen, auch zu seiner ersten Mission und was auf dieser alles geschehen war. Die Männer, die er in dieser Seitengasse ausschalten musste... Schnell schüttelte er seinen Kopf, um sich von diesen Gedanken wieder zu befreien und sie möglichst auf andere Dinge zu lenken. Zum Glück kam er in diesem Moment an seinem Ziel an, einer Lichtung im Wald die direkt am Bach lag. Für einen Moment schloss er seine Augen, atmete tief ein und ließ einfach alles um ihn herum auf sich einwirken. Die sanfte Brise, die über die Lichtung wehte, das leise Rauschen, das sie in den Baumwipfeln erzeugte und auch die leisen Hintergrundgeräusche der örtlichen Fauna. Entspannt atmete er nun seufzend wieder aus, öffnete seine Augen und setzte sich unter einen der Bäume am Ufer. Noch bevor er sich nun an den Stamm lehne und seine Hände über seinem Bauch kreuzte, schloss er wieder seine Augen. Er wollte sich hier in der Ruhe der Natur ein wenig entspannen, allein sein und vielleicht ein kleines Schläfchen machen. In der Vergangenheit hat er das schon öfter getan und diesen Ort dabei lieben gelernt, denn hier kam zum Glück nur selten jemand vorbei...
 
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An diesem Ort kam selten jemand vorbei? Da täuschte sich der Rothaarige aber gewaltig. Für die junge Aburame war dieser Wald wie ein zweites Zuhause geworden seitdem sie in Shirogakure lebte. Sie war in fast jeder freien Minute hier und hatte hier bereits erstaunlich viele Menschen getroffen und kennengelernt. Ein wenig merkwürdig wirkte es schon, wenn man berichtete, dass man die meisten seiner Bekanntschaften in irgendwelchen Wäldern oder an anderen grünen Orten kennenlernte, die sonst kaum jemand betrat. Aber genau das war irgendwie so typisch für Ririchiyo. Sie hatte ein Händchen dafür die verschiedensten Menschen an merkwürdigen Orten kennenzulernen und hatte sich bisher noch mit jeder Person bestens verstanden…
Heute war für die Aburame erneut ein freier Tag, den sie in der Natur genießen wollte. Das Wetter war sehr angenehm. Einer der letzten sommerlichen Tage, so glaubte sie. Denn so langsam kündigte sich der kühle, von Nebel und kalter Nässe geprägte Herbst an. Ririchiyo hatte nicht an dieser Jahreszeit auszusetzen. Eigentlich hatte sie das an keiner, aber es war doch immer wieder ein wenig deprimierend, wenn ein Wetter zu Ende ging, an das man sich gewöhnt hatte. Allerdings sahen die Bäume in der weißen Stadt im Moment so wunderschön aus, dass sie sich richtig darauf freute einen Wald voll mit diesen bunten Blättern zu sehen. Diesen fabelhaften, warmen Tag genoss Riri in vollen Zügen, indem sie sich ein letztes Mal ein sommerliches Kleid anzog und die Haare zusammensteckte, sodass sie die warme Brise, die immer wieder ihren Weg durch die Bäume fand, auf der Haut genießen konnte. Es kitzelte manchmal ein wenig im Nacken, was sie durch ihre lange, dichte Haarpracht nicht gewohnt war, aber es war ein angenehmes Gefühl…
Ein wenig langsam und nachdenklich setzte die Kunoichi ihre Schritte durch den Wald. Ihr Vater versuchte ihr ständig einzureden, dass es gefährlich war als junge Frau allein an einen solchen Ort zu gehen… Allerdings konnte sie diese Sorge nicht so recht nachvollziehen. Bisher war sie nur netten Menschen begegnet und selbst wenn, wäre sie als Aburame nie unbewaffnet. Aber eigentlich machte sie sich über so etwas wirklich keine Gedanken. Wie hoch war schon die Wahrscheinlichkeit, dass sie jemandem begegnete?
Tollpatschig wie die Ninjutsuka eben war, stolperte sie über ein wenig rutschiges Laub und fiel auf den Waldboden. Glücklicherweise hatte sie es geschafft sich mit den Händen abzufangen, bevor sie komplett im Dreck lag. Allerdings waren diese nun schmutzig geworden, weshalb sie einen durchaus bekannten Ort ansteuerte: Den Bach. Ziemlich zielstrebig bewegte sie sich dorthin, denn so oft wie sie schon hier gewesen war, hatte sie einen ziemlich guten Orientierungssinn. Am Bach angekommen, sah sie sich gar nicht großartig um, bevor sie sich an den Rand kniete und sich die Hände im klaren Wasser wusch. Wie sollte ein rothaariger, junger Mann auch auffallen unter den ganzen ähnlich gefärbten Blättern des Laubwaldes? Erst als sie sich wieder erhob und die Nässe von ihren Händen abschüttelte, entdeckte sie an einen Baum gelehnt einen jungen Mann mit geschlossenen Augen. Ob er sie schon bemerkt hatte? Vielleicht schlief er ja. Sie wollte ja niemanden wecken. Einen Moment lang blieb sie verdutzt stehen, da sie nicht so recht wusste, wie sie reagieren sollte. Ehrlich gesagt, war Riri nämlich ziemlich neugierig und dieses auffällige Haar weckte ihn ihr den Willen mehr über diese Person zu erfahren. Aber es wäre unfassbar unhöflich ihn zu wecken… Zu starren, war nun aber auch nicht sonderlich besser. Also… Was nun?
 
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Der Rothaarige schlief natürlich nicht sehr fest, sondern machte nur ein leichtes, traumloses Nickerchen. Zumindest bisher war er das, doch da sein Schlaf nun mal so leicht war, wirkten sich die äußeren Einflüsse nun auch auf seinen Schlaf aus. Ein leises Knirschen von Blättern, das Plätschern des Wassers, das für einen kurzen Moment gestört wird und das Gefühl, angestarrt zu werden. Die Mischung von all dem sorgte dafür, dass sein Schlaf langsam unruhiger wurde, hin und wieder zuckte er am ganzen Körper oder auch nur sein Kopf hin und her, während nun eine Art Albtraum begann, ihn zu plagen. Der Traum hatte keine wirklich feste Form, war einfach eine Art Gefühl des unwohl Fühlens und des Schreckens, bis sich schließlich doch etwas in seinem Traum formte. Ein Gesicht, das er kannte. Eine Glatze, Tätowierungen und zwei Verbrennungen. Eine auf seiner Stirn und eine direkt um und auf seinen Lippen. Mit wütenden Augen starrte diese Fratze ihn an, denn es war die Schuld von Daichi, dass er so aussah. Er hatte dem Mann diese Verbrennungen zugefügt, er hat sein Gesicht verschandelt und immer wieder machte das riesige Gesicht ihm diese Vorwürfe, ehe es näher und immer näher kam, bis es den Mund mit den verbrannten Lippen schließlich weit aufriss und den Rothaarigen scheinbar mit einem Mal verschluckte.
Außerhalb des Traums entwich nun ein lauter Schrei seiner Kehle und reflexartig sprang er auf, zog eines seiner Kunai aus der Tasche, die er an seinem rechten Bein trug, und blickte sich wild um. Er war noch immer etwas verschlafen und in seinem Traum gefangen, weshalb es eine Weile dauerte, bis er das pinkhaarige Mädchen erblickte. Noch immer von seinem Albtraum beeinflusst, musterte er sie nun erst mal misstrauisch von oben bis unten. Sie schien nicht bewaffnet zu sein und einfach nur zufällig hier vorbeigekommen zu sein. Außerdem befand er sich hier in den Tiefen Shirogakures, was hatte er also zu befürchten? Trotzdem senkte er das Kunai nur langsam ein kleines Stückchen. „Wer bist du? Was machst du hier?“ Dass er eigentlich nicht das geringste Recht hatte diese Frage zu stellen, kam ihm in seinem momentanen, verwirrten Zustand absolut nicht in den Sinn.
 
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Ein wenig ratlos stand Ririchiyo mitten im Wald an der Lichtung und beobachtete einen jungen Mann, der an einen Baum gelehnt zu schlafen schien. Was sie mit dieser Situation anfangen sollte, wusste die Aburame nicht so recht. Normalerweise war sie die Art Mensch, die auf jede Person zuging und sie unbedingt kennenlernen wollte, aber wenn hier jemand so schutzlos saß und eingenickt war, gestaltete sich dies schon etwas schwierig. Die Aburame musterte den jungen Mann, dessen feuerrotes Haar mindestens so auffällig war, wie der pinke Schopf, den sie trug. Sie vernahm die Ruhe um sie herum, die einzig und allein vom Plätschern des Baches hinter ihr gestört wurde… Sollte sie weitergehen?
In dem Moment musterte sie den Jungen erneut und bemerkte, dass sich etwas an ihm verändert hatte. Eben hatte er noch erstaunlich ruhig gewirkt, doch nun machten sich angespannte Bewegungen bei ihm bemerkbar. Ein wenig besorgt beobachtete die Kunoichi sein Verhalten weiter. Nun konnte sie ihn ja wohl kaum zurücklassen. Möglicherweise hatte er ein Fieber oder es ging ihm schlecht… Ihn hier zurückzulassen, wäre unverantwortlich… Doch noch während sie darüber nachdachte, wie sie sich verhalten sollte, entwich dem jungen Mann schlagartig ein lauter Schrei und er sprang auf, bevor er eine Waffe zog und die Aburame misstrauisch anblickte. Ein wenig ängstlich wich Riri ein Stück weit zurück, dann kehrte jedoch wieder die Sorge in ihr Gesicht zurück und sie hob vorsichtig und langsam ihre Hände, um zu zeigen, dass sie kein böswilliger Angreifer war. Sie schüttelte den Kopf und erklärte leise mit ruhiger Stimmlage: »Beruhige dich bitte, alles ist in Ordnung.« Dann überlegte sie einen Moment. Vermutlich wäre es besser ihm seine Fragen unmittelbar zu beantworten, bevor er sich noch mehr aufregte. Sie wusste nicht, was ihm gerade passiert war, aber er tat ihr Leid und irgendwie wollte sie ja auch ihre Haut retten. Deshalb antwortete sie ohne zu zweifeln auf seine Fragen: »Mein Name ist Ririchiyo. Wir kennen uns noch nicht. Und… Ich war hier im Wald spazieren. Verzeihung, dass ich dich gestört habe…« Stumm verbeugte sie sich vor dem Rothaarigen und blickte ihn wieder besorgt an, als sie zurück nach oben kam. Ririchiyo war eine freundliche Seele, die auch kein Problem damit hatte einfach zu verschwinden, wenn man es von ihr verlangte, aber in der Regel war sie sehr gesellig und genoss den Umgang mit anderen. Ein Lächeln aufzubringen, fiel ihr im Moment recht schwer… Das war eine Situation, die sie nicht kannte und mit der sie nicht umzugehen wusste… Was konnte dem nun folgen?
 
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