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Yotuishe-Bäckerei

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Ganz am Ende des soragakuranischen Einkaufsboulevards, in dem sich beispielsweise auch das Lebensmittelgeschäft der Yamamoto-Familie befindet, liegt ein helles, einladendes Gebäude, dessen Tür den ganzen Tag über offensteht, so dass man schon von der Straße aus den verlockenden Duft von frisch gebackenen Brötchen und süßen Gebäckstücken wahrzunehmen vermag, denn bei diesem Geschäft handelt es sich, unschwer am großen Schild erkennbar, um eine Bäckerei: Die Yotuishe-Bäckerei. Die Inhaber Leiten und Ai sind dafür bekannt, das beste Brot der Stadt zu backen und erfreuen sich besonders unter Akademieschülern, die sich nach erfolgreichem Training etwas Süßes kaufen wollen, großer Beliebtheit.
Dass etwa 50% der angefertigten Stücke allerdings mindestens einmal durch die Hände des einzigen Kindes der beiden Bäckermeister gewandert sind, das weiß niemand - Teysaru, wie der Name dieses Jungens lautet, macht nämlich ein Geheimnis aus seinem veborgenem Talent und zeigt sich den Kunden, wenn überhaupt, nur an der Kasse. Die meiste Zeit, in der er nicht im Laden aushilft, befindet er sich draußen oder einen Stock höher, in der Wohnung der Yotuishe. Obwohl die Familie nicht übermäßig wohlhabend ist, ist diese in einem guten Zustand, hauptsächlich, weil Ai, welche bekanntermaßen einen manischen Putzfimmel hat, jedes noch so kleine Anzeichen von Schmutz sofort entfernt.
 
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Inuzuka Ara

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Ohje, ohje… Was hatte sie sich nur dabei gedacht? Hatte sie sich das überhaupt überlegt? Perfektionistin Tora tat nie irgendwas ohne sich Gedanken darüber zu machen. Also war diese Frage absolut unberechtigt. Dennoch war das grade mehr Überwindung als sie je erwartet hätte… Nervös lief das Mädchen durch die Straßen des Einkaufsviertels ihrer Heimatstadt. Sie war eine Kunoichi und fürchtete sich eigentlich vor gar nichts, außer vielleicht dem Versagen, aber das kam nie vor. Aber darum ging es grade auch gar nicht. Obwohl grade die Wahrscheinlichkeit zu versagen für Tora wohl höher lag als je zuvor. Schritt für Schritt hörte man das Schlürfen ihrer Schuhe auf dem Asphalt des Fußwegs… Der Weg war nicht mal weit, aber Tora lief so langsam, dass sie einen Weg von fünf Minuten über Ewigkeiten hinzog. Zumindest kam es ihr so vor… Warum war sie eigentlich so aufgeregt? Sie hatte ja nur spontan beschlossen die Bäckerei der Familie ihres Freundes zu besuchen. Was konnte sie dort schon erwarten? Teysaru und… seine Eltern. Und sofort wollte sie wieder umdrehen, hielt sich aber davon ab und beließ es bei einem kurzen Stocken. Ihr Herz schlug wie wild. Verdammt… Hätte er ihr mal lieber nichts von seiner Familie erzählt, dann wäre sie wahrscheinlich nicht so aufgeregt. Tora wusste nicht wie Eltern so drauf waren… Ihr Vater war so gut wie nie da und wenn, dann wollte er von ihr nichts wissen oder trank ein Bier nach dem anderen und ihre Mutter tat mittlerweile fast so, als würde es Tora gar nicht mehr geben. Woher sollte sie denn wissen, wie man mit richtigen Eltern umgeht? Also, nicht nur Eltern, es waren auch noch die ihres Freundes! Was hieß überhaupt spontan? Tora hatte sich schon ewig Gedanken darüber gemacht ihn zu besuchen… Sie hatte das alles ganz genau in alle erdenklichen Richtungen überlegt, ja sogar ein kleines Geschenk hatte sie für seine Eltern mitgebracht. Mit leeren Händen zu erscheinen, wäre irgendwie unhöflich… Nachdem er dies ja auch nicht getan hatte… Aber dann wurde wieder klar, dass sie das hier nicht spontan machte. Okay, das war ja bei ihm irgendwie auch so gewesen, oder? Ohje, ihr Herz klopfte unglaublich… Wie unfair, dass er nicht so leiden musste! Er war wahrscheinlich in Gedanken ganz woanders… Da erinnerte sie sich daran, dass er ja auch unangekündigt gekommen war. Ob es ihm auch so gegangen war? Immerhin hatte er keine Geschwister, so wie ihre… die irgendwie auch nicht grade ungefährlich waren. Kida drohte einen Herzinfarkt wegen Niedlichkeit auszulösen und wie Izaya auf einen richtigen „Freund“ reagierte, war irgendwie noch fraglich. Sie hatte sich noch nicht getraut es ihm zu sagen… Kida war schon fest davon überzeugt und faselte ständig von Teysaru, er schien ihn zu mögen. Izaya hingegen nahm das war nicht für voll… Wohl besser so… Aber wenn er es dann später herausfand, war das sicher auch nicht besser, oder? Sie war wirklich froh, dass Teysaru nicht auch noch Geschwister hatte… Obwohl sie grade dankbarer als je zuvor für Kida war, denn er hatte ihr bei dem Geschenk geholfen. Sie konnte das zwar auch, aber er war talentierter was das anging. Und zu den Eltern seines Freundes sollte man nicht mit halbherzigem Schwachsinn kommen, oder? Wieso machte sie sich überhaupt Gedanken über so etwas? Darüber hatte sie sich doch schon die letzten Tage stundenlang den Kopf zerbrochen… Wie hatte er es geschafft das einfach abzustellen? Wahrscheinlich hatte Teysaru so einen Ausknopf im Kopf, als Taijutsuka brauchte man das sicher… Oh! Wie lange stand sie denn hier schon rum und starrte auf ihre Hände? Verdammt, wie peinlich! Das war alles seine Schuld! Er machte sie total weich, sogar wenn er nicht da war! So etwas hätte nie passieren dürfen, vor allem nicht ihr. Aber nun kam sie da nicht mehr raus… wollte sie auch nicht mehr… Oh Gott, war sie weich geworden…
Und da entdeckte sie in der Ferne etwas, das sie noch nervöser werden ließ. Das pink-weiße Schild strahlte Tora schon aus der Ferne an… Nicht ganz so schlimm wie die riesige Leuchtreklame, welche am Laden ihrer Familie befestigt war, aber grade hatte dieses Schild dieselbe Wirkung auf sie. Nun war sie also so gut wie da. Diesmal hatte sie sich sogar ein anderes Outfit zugelegt… Immerhin dachte sie, dass es nicht so gut ankäme, wenn sie in kurzem Rock bei ihm zu Hause auftauchte, oder? Also so ein hübsches Kleidchen machte da doch sicher mehr Eindruck. Nervös strich sie das Kleid ordentlich zurecht und seufzte leise. Das würde schon schiefgehen oder? Wie sie wohl bei seinen Eltern ankam? Sie war das Kind einer anderen Verkäuferfamilie dieser Straße… Das kam doch bestimmt nicht schlecht an, oder? Vielleicht keimte dann doch eine Art rivalisierendes Denken auf?! Ach, dann könnte sie ja ehrlich sagen, dass sie den Laden ihrer Familie hasste, war ja auch so. Wieso machte sie sich darüber Gedanken? Da war scheinbar doch etwas mehr von dieser peinlichen Enkelkindergeschichte übrig geblieben. Wieso hatte er denn auch so etwas erzählt? So etwas Peinliches… Man. Sie musste doch einfach nur in diesen blöden Laden gehen, sich vorstellen und nach ihm fragen. Und was wenn sie direkt von seiner Mutter abgefangen wurde? Ach bitte, als hätte sie sich nicht schon oft genug Gedanken über das Szenario gemacht… Als hätte sie nicht jedes aus nur nachvollziehbare erdenkliche Szenario in Gedanken und auf Papier durchgespielt! Manchmal fand sie ihren Perfektionismus sogar selbst ein bisschen krank… Oh man, jetzt war wirklich keine Zeit für irgendwelche Selbstzweifel, okay?! Sie atmete einmal tief durch, strich sich eine Haarsträhne hinter das Ohr und lief los… Und sie lief und lief… Und lief am Schaufenster vorbei, warf einen Blick rein und sah eine Person. Und irgendwie… lief sie dabei weiter?! Bevor sie es selbst merkte, war sie starrend an dem Laden vorbei gelaufen… Oh verdammt nochmal!? Was wenn derjenige da drinnen das gesehen hatte? Es war so eindeutig gewesen, dass sie reingestarrt hatte… Wie sollte sie sich da jemals reintrauen? Tora wollte sich grade selbst erschießen. Wann hatte sie überhaupt einmal in ihrem Leben etwas so verbockt?! Egal, nun konnte sie immer noch geschickt so tun, als wäre das Teil ihres Plans. Als wäre sie nicht sicher gewesen, ob sie hier richtig war. Also einfach reingehen und nachfragen! In ihrem Kopf gestaltete sich das alles so einfach und cool… Und als ob man das riesige Schild da oben hätte übersehen können. Zu allem Überfluss stand das auch noch mal am Schaufenster. Ernsthaft? Man würde sie sicher für total bescheuert halten. In dem Moment atmete sie noch einmal tief ein und inhalierte den Duft der Backwaren… Automatisch musste sie lächeln, weil sie das an die blöden Kekse erinnerte, die er mitgebracht hatte. Sofort drehte sie sich um und ging zielsicher auf die offene Tür zu, vor der sie nicht einmal mehr stehen blieb, weil in ihrem Hirn ein Rauschen der Leere das einzige war, was ihre Gedanken füllte. Was hatte sie schon zu verlieren? Er würde sie sicher nicht hassen, wenn sie sich blöd anstellte… Immerhin wollte er doch für sie stark sein, oder? Dennoch stoppte das Mädchen auf dem Türabsatz, als sie einer Person hinter der Kasse ins Gesicht blickte und verlegen, sogar mit rötlichen Wangen ein einfaches: „Ha-Hallo.“ hervordrückte… Und, vor wem hatte sie sich da grade blamiert?
 
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"Engelchen...?"
Wie jedes Mal, wenn die unheimlich liebevolle Stimme seiner Mutter durch die Wohnung schrillte wie Fingernägel auf einer Schiefertafel und dabei ihre Lippen voller Liebe dieses Wort formten, dieses gottverdammte Wort, mit dem er mittlerweile schon 15 Jahre lebte, spürte Yotuishe Teysaru, wie ihm heiße, ätzende Galle die Speiseröhre hochstieg. Flüchtig aufflammender Hass bewirkte das blitzartige Sodbrennen, was sich früher oder später durch seinen Brustkorb graben würde wie ein Parasit aus diesem Science-Fiction-Film, den er sich letztens angesehen hatte, trieb die Pupillen seiner sonst vor Ehrlichkeit und Heldentum glitzernden Augen an, sich verächtlich im Kreis zu drehen. Alles in ihm schrie danach, einfach nicht zu reagieren, sitzen zu bleiben wie ein Stein. Selbst wenn sie persönlich ankommen würde, um ihn mit ihren überpenibel sauberen Mamahänden in den Laden zu schleifen, würde er sich nicht bewegen. Keine Kraft, die sie aufbringen könnte, würde es jemals schaffen, ihn von seiner Position zu bewegen, wenn er nicht wollte. Und war es nicht das Richtige? Das Typische, was ein Teenager tat, wenn seine Mutter ihn mit einem schrecklich peinlichen Spitznamen zu sich rief, damit er ein rosarotes Schürzchen umlegte und Teig kloppte, nur damit sie zum hundersten Mal die vollkommen saubere Theke wischen konnte? Klar, das wäre normal gewesen. Aber Teysaru konnte das nicht tun. Seine Mutter hatte seinen Willen schon vor Jahren gebrochen, mit starker Hand hatte sie ihn geführt, als er noch keine Laternenmäste ausreißen konnte und ein kleiner, einsamer Junge war, der an ihrem Rockzipfel hing. Und selbst, wenn er sich äußerlich verändert hatte, statt der Seematrosenuniform ein einfaches weißes T-Shirt trug, das seine Arme freigab, in denen man jede Sehne zucken sehen konnte und die sich steinhart anfühlen würden, wenn man sie anfasste, war er innerlich immernoch daselbe kleine Baby, das er immer gewesen war. So vergingen nur einige Sekunden, bis ihm klar wurde, dass er etwas machen musste. Irgendetwas. Er wollte das Wort nicht noch einmal hören müssen. Würde sie es ein zweites Mal sagen, lauter und schriller als zuvor, würde er in das supergepflegte Wohnzimmer reihern und den Fernseher mit dem zu einem Herzchen geschnibbelten Sandwich bespritzen, das sie ihn gebracht hatte. Ohne Rinde natürlich, als hätte er noch Milchzähne. Aber Teysaru wollte sich nicht übergeben, wollte, dass sein Sodbrennen abflaute. Und so wälzte er ächzend sein in einer wundervoll bequemen Position gelegenes Gewicht seitlich, so dass er über die Couchlehne hinwegblicken konnte, versuchte seiner Stimme den typischen "Mami?" klang zu verleihen, den sie so sehr liebte, und antworte ihr: "Ja, Mama?" Da sie ganz sicher wollen würde, dass er kam (wenn sie etwas für ihn hatte, kam sie selbst und tänzelte damit vor seiner Nase herum, bis er ihr Applaus spendete und das Ding mit einem höflichen "Dankeschön" an sich nahm), stand er bereits vom Sofa auf, schaltete den Fernseher aus und sorgte dafür, dass alle Krümel auf seinem Teller lagen, den er auf dem Weg nach unten in die Spüle legen würde. "Du musst in den Laden kommen, mein Lieber!"
Natürlich. Was sonst? "Ja, Mama!" Trotz allem Widerstreben, Teysaru war nicht faul. Er half gerne und oft im Laden, auch, wenn er nicht gefragt wurde, weil er es mochte, dort zu arbeiten. Wenn er sagte, dass er sich konzentrieren musste, um die Bestellungen für die Gäste fertig zu bekommen, kam seine Mutter nicht alle zehn Minuten an und versuchte seine Haare zu stylen, wie sie es tat, wenn er versuchte ein Buch zu lesen oder einen Brief an Tora zu schreiben, den er am Ende ohnehin wegwerfen würde (Teysarus Zimmerboden war zeitweilig ein Wald an Papierknäueln und Bleistiften gewesen, bevor er es aufgegeben hatte, poetisch zu sein). Er hatte seine Ruhe, fand den inneren Frieden beim Rühren und Vermengen von Teig fast ebenso schnell wie während des Trainings. Außerdem war sein Vater ja auch noch da, und den liebte er noch viel mehr als die Arbeit im Laden, vielleicht sogar mehr als Tora. Wobei das natürlich eine andere Art von Liebe war...wäre ja auch komisch, wenn nicht. Verwirrt durch seine eigenen Gedanken stakste er noch steif vom langen Herumliegen - eigentlich hätte das ein Gammeltag werden sollen - aus der Wohnung und die Treppe herunter. Ohne zu zögern nahm er eine Schürze vom Haken und band sie sich um, bevor seine Mutter auf die Idee kommen würde, das für ihn zu tun, und achtete dabei nicht auf die Stimmen, die aus dem Verkaufsraum drangen, was zum großen Teil das Schicksal des heutigen Tages bestimmen sollte. Hätte er gehört, wer dort ein "Hallo" stammelte, wäre er vielleicht durch die Tür gebrochen und hätte sie auf die Straße gezerrt, wäre mit ihr gelaufen, bis er Blut hustete, um sie vor der grauenvollsten Person auf der Welt zu retten. Doch er hörte sie nicht, weil sein Vater genau in dem Moment das große Rührgerät anschmiss und ihm zulächelte. Das Lächeln von Yotuishe Leiten hatte immer so etwas an sich, was Teysaru dazu brachte, es zu erwidern, also tat er es und beschloss seinem Vater noch so lange zu helfen, bis seine Mutter ihn erneut rufen würde, wollte bei ihm bleiben, wo es sicher war. "Geh schon nach vorne, Teysaru, du hast Besuch! Hübsches Mädchen..." Der Kopf des Genin ruckte herum, starrte den dickbäuchigen Bäcker an, der ihn angrinste. Panik stieg in seiner Brust auf, drohte seine Luft abzuschnüren. Ein hübsches Mädchen? Besuch für ihn? Oh Gott...NEIN! Wie von der Tarantel gestochen wirbelte der Junge herum, stürzte auf die Tür zu, inständig betend, hoffend die Person, an die er dachte, noch in einem Stück vorzufinden. Als er die schwere Verbindungstür zwischen Backstube und Warenverkauf beim Eintreten schließlich beinahe zertrümmert hatte und gegen das Licht des Tages blinzelte (wie lange hatte er denn ferngesehen?) kam ihm Tora, die vor dem Schein der Sonne stand wie ein Heiligenbildnis vor. Vielleicht auch wie eine Rachegöttin, je nachdem. Mit großen, verschreckten Augen blickte der Taijutsuka zu seiner Mutter und erweckte dabei den Anschein eines Rehs, das vor einem Laster steht und vom Strahlen der Scheinwerfer geblendet wird. Er wäre einfach stehen geblieben und gestorben, hier auf der Stelle, hätte in diesem Moment Yotuishe Ai nicht begonnen mit ihrer hellen, überfreundlichen Stimme zu flöten wie ein Vögelchen an einem Frühlingstag. "Ich wusste gar nicht, dass du mit einem Mädchen befreundet bist, Tey-chan....wie hinreißend! Wartet nur, ich mache euch etwas Tee und rufe euch dann, dann lasst uns den Laden für ein paar Stündchen schließen und ein Kaffeekränzchen machen, Schätzchen!" Warum steckst du nicht dein Köpfchen in das Öfchen, Mami? "Gute Idee, Mutter. Bis dann." Mit vor Begeisterung weiterträllernder Stimme entfernte sie sich, doch die Gewissheit, dass sie immernoch beobachtet wurden grub sich so tief in Teysarus Magen, dass er stehen blieb wie eine Salzsäule und reichlich panisch aussah. Sie hatte gehört, wie sie ihn "Engelchen" nannte. Okay. Seine Männlichkeit war weg, zerstört. Damit konnte er leben. Tora hielt ihn entweder für einen enormen Volltrottel, oder sie fand das Ganze unheimlich und war so voller Mitleid, dass sie ihn nach diesem Fiasko verlassen würde. Er könnte es ihr nicht verübeln. Als er sie so stehen sah, so offenkundig nervös und hilflos zugleich, wollte er irgendwie einen Kuss, aber er traute sich nicht. Also stand er da, fummelte an seiner Schürze herum, und entschloss sich dann, sie anzulächeln und das dumme Ding auszuziehen. "Willkommen, Tora...du kommst überraschend. Ist das für meine Eltern? Du kannst mir das geben, ich...ich meine, behalt es. Ich schleiße ab. Schließe, meine ich." Mit einem misstrauischen Blick über die Schulter (Was wird meine Mutter tun, wenn sie erfährt, dass ich sie mit Vornamen anspreche?!), der nichts als Stille erbrachte, passierte er sie, wobei er so unauffällig wie möglich ihre Hand drückte, um ihr ein bisschen Beistand zu leisten, vielleicht auch ein bisschen Beistand zu suchen, und drehte dann das Schild an der Tür auf "Geschlossen", ehe er wieder zu ihr zurückkehrte und sich neben sie stellte - so hatte er die Tür zur Backstube genau im Blick. "Und...wie geht's?"
 

Inuzuka Ara

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Nachdem der perfektionistischen Yamamoto nur schwer dieses eine Wort über die Lippen gegangen war, stand sie da, in der Erwartung jeglicher unerwarteter Geheimnisse. Da blendete sie sogar völlig aus, wie sehr sie bei ihrer Ankunft hier versagt hatte und dass sie nicht einmal ordentlich vorbereitet war. Natürlich, sie hatte sich jegliche möglichen Szenarien durch den Kopf gehen lassen, sich wunderschön zurecht gemacht und ein gut gemeintes Geschenk bei sich, doch all das schien im Angesicht dieser Situation, welche einfach nicht berechenbar war, einfach nicht genug zu sein. Tora hatte ihrem Freund ja sogar einiges voraus, war das gut oder schlecht? Sie war nicht in der Ungewissheit gekommen, wie er sie wohl empfangen würde, immerhin waren sie mittlerweile ein Paar. Außerdem wusste sie auch was sie erwartete, denn Teysaru hatte schon sehr deutlich von seiner Familie gesprochen… Also, warum konnte sie sich dennoch nicht alles so ausmalen? Und war ihr Wissen in diesem Fall gut oder schlecht zu bewerten? Nun ja, wenn sie gar nichts gewusst hätte und völlig leer hier her gekommen wäre, wär ihr schon längst der Kopf geplatzt und von ihrem wunderhübschen Gesicht wäre kaum noch ein letzter Rest übrig geblieben. Dennoch war sie in einer nicht einschätzbaren Situation. Das war nicht unüblich, man konnte andere Menschen zwar einschätzen, aber nie genau sagen, was geschehen würde. Damit konnte sie eigentlich umgehen, doch lastete hierzu noch eine große Last auf ihren Schultern. Wo ihr eigentlich doch völlig egal war wie Menschen auf sie reagierten und ob sie das Mädchen hassten oder nicht, wollte sie hier und heute einen guten Eindruck hinterlassen. Ihre eigenen Eltern waren ihr egal, doch sie wusste, dass Teysaru seine Eltern, trotzdem sie sicher nicht immer die Traumeltern waren, ihm sehr am Herzen lagen. Da wollte sie nicht versagen, oder eher ihn nicht enttäuschen… Aber dazu kam noch eine Sache erschwerend hinzu: Tora selbst konnte sich grad nicht einschätzen. Ihr selbstbewusster und sicherer Auftritt, den sie geplant hatte, hatte sie schon selbst mit ihrem zuckersüßen Popöchen eingerissen, indem sie verlegen gestammelt hatte. Das war es nämlich… Diese Sache bedeutete ihr so viel, dass sie sich selbst nicht im Griff hatte. Und wie sollte sie eine unbekannte Situation und vor allem auch fremde Menschen irgendwie unter Kontrolle bekommen, wenn sie nicht mal für sich selbst die Zügel in die Hand nehmen konnte?
So stand sie da nun also, mit roten Wangen und einem süßen, verlegenen Lächeln auf den Lippen, nachdem sie sich schon mit diesem so einfachen Wort gequält hatte und sah einer hübschen, erstaunlich kleinen, Dame entgegen, welche ihr freundlich entgegen strahlte. Ganz eindeutig konnte es sich hierbei nur um seine Mutter handeln, denn sie wusste, dass er sonst keine nennenswerten Familienmitglieder des weiblichen Geschlechts hatte. Außerdem kam noch seine Beschreibung hinzu, welche doch sehr passend auf die freundlich höfliche Dame war. Sie kannte seine Mutter zu genüge von dessen Beschreibung… Sie legte einen eher überbehütenden Erziehungsstil an den Tag, auch wenn ihr kleiner Junge ein Bär von einem Mann war. Er war knapp zwei Meter groß, im besten Alter und konnte in seiner pubertierenden Teenagerwut wahrscheinlich die Türe so laut knallen, dass die ganze Bäckerei in kleine Einzelteile zerfiel. Wie sie normalerweise mit einer solchen Person umging, wusste sie… Doch wie verhielt sich dies, wenn es sich dabei um die Mutter ihres Freundes handelte? Sie musste vorsichtig sein, um den ersten Eindruck nicht zu versauen… und sich bloß nicht anmerken lassen, dass sie in den nächsten Jahren nicht plante eine Hand voll Enkelkinder mit Teysaru zu zeugen… „Womit kann ich dir denn helfen, junge Dame?“, sagte die Ai in freundlichem Ton, mit einem Lächeln auf den Lippen, als würde ihr vierundzwanzig Stunden am Tag die Sonne aus dem Allerwertesten scheinen. Langsam trat Tora einen Schritt voran, nicht zu weit, nahm die Arme vor den Körper und verbeugte sich entsprechend tief vor der Mutter ihres Freundes. „Freut mich Sie kennenzulernen.“, begann sie etwas verlegen, doch hatte sie ein Lächeln auf den Lippen, welches selbst an einem stürmischen Herbsttag die Sonne aufgehen ließ. „Mein Name ist Tora und ich wollte Teysaru-kun besuchen. Ist er da?“ Sie war unglaublich verlegen und ihre Wangen waren so rot angelaufen, dass sie die Wärme quasi spüren konnte. Dennoch blieb ihr Ton fest und sehr freundlich, vor allem aber höflich. Bewusst hatte sie seinen Vornamen so genannt. Ein falsches Bild konnte und musste sie dieser Frau ja ohnehin nicht vormachen. Nun erst merkte Tora, wie der Blick der Bäckersfrau das lilahaarige Mädchen genauestens musterte. Lächelnd ließ sie diese Blicke über sich ergehen… Sie hatte mit Schlimmerem gerechnet. „Aber natürlich!“, begann sie in erstaunlich überschwänglichem Ton. „Warte kurz, ich hole ihn her.“ Kurz darauf folgte der Ruf, welcher in Teysarus Ohren wie das Kratzen an einer Tafel klang… Tora hingegen war nur etwas verdutzt. Für sie bedeutete herholen nicht etwa, dass man durch das ganze Haus brüllte, sondern dass man zu jemandem ging und ihn herführte. Sie zeigte aber dennoch ihr niedlichstes Gesicht und verkniff sich laut aufzulachen bei dem Wort Engelchen… Tapfer, nicht? Während ihr Freund also seine Galle hochwürgte und wieder herunter zwang, hatte Tora ebenfalls einen harten Kampf zu überstehen. Wenn dieser riesige Kerl seiner Mutter ein „Ja Mama?“ zuwarf, könnte sie sich schon vor Lachen in der Ecke kringeln. Das gute, kleine Engelchen… Sie wusste, dass er, spätestens, wenn er sie sah, eine Milliarde Tode durchleiden müsste. Und selbst wenn er sich innerlich gegen alles wehrte, so wirkte es grad doch so, als wäre er der zuckersüße gehörige Sohn, den Tora sich vorgestellt hatte. Was man nicht alles über sich ergehen ließ, wenn man seine Eltern liebte… Tora hatte dieses Gefühl lang nicht empfunden, weswegen sie ihn nur dafür bemitleiden konnte. Als Teysaru nun also langsam in die Gänge kam und eine Schürze anlegte, stand Tora wartend an der Tür und wurde grade etwas lockerer, bis seine Mutter ihn wieder ansprach. „Bist du eine Freundin von Tey-chan?“, fragte sie mit ihrer lieblichen Stimme und musterte Tora erneut. Sie nickte lächelnd und sagte erstaunlich selbstverständlich: „Ja, schon lang. Eine sehr gute Freundin sogar.“ Danach lächelte sie peinlich berührt, es passte gut in die Situation. So musste sie diese beschämenden Tatsachen nicht auf den Tisch legen. Seine Mutter konnte sicher besser als jede andere Person zwischen den Zeilen lesen. Als nun also seine Mutter sie sehr genau unter die Lupe nahm, noch ließ sich kaum sagen, ob sie zufrieden war oder nicht, warf auch sein Vater an der Tür vorbei einen Blick zu Tora. Sie lächelte verlegen und wandte sich dann wieder seiner Mutter zu. Mit Vätern konnte sie noch weniger als mit Müttern, aber er schien nett. Und noch bevor Teysarus Mutter noch einmal weiter nachhaken konnte, um auf Nummer sicher zu gehen, platzte ihr Freund sehr plötzlich schon hervor.
Mit einer Lautstärke, die sie von dem tollpatschigen Shinobi ja eigentlich gewohnt war, verkündete er seine Anwesenheit, als er schlagartig die Tür eintrat. Danach konnte man seinen Gedankengang allein mit seinen Blicken verfolgen. Er sah zu Tora, seiner Mutter, hin und her und in sein Gesicht stand geschrieben: Was machst du hier? Doch die Kunoichi stand da, noch halb in der Tür, und lächelte verlegen in seine Richtung. Jedes noch so falsche und dumme Wort würde sie in dieser Situation von ihm hinnehmen, aber er sollte nicht denken, dass sie ihm einen Fehltritt in jegliche Richtung vergeben würde … Teysaru selbst sah grade aus, als hätte ihn der Blitz getroffen und wirkte nicht wirklich, als wäre er in der Lage dazu irgendwas falsches Auszuplaudern, weil er eher wirkte, als würde er an seinem eigenen Atem ersticken. Und noch bevor sich einer der beiden, wohl eher Teysaru, den Tod herbeiwünschen konnte, brach seine Mutter in die Stille ein. Während der große Junge sich auf ihre Aussage hin wünschte, dass seine Mutter im Ofen verblieb, kicherte(!) Tora verlegen und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, ehe sie sich dankend vor der Frau verbeugte. Teysaru versuchte seine Mutter krampfhaft loszuwerden, doch Tora zeigte sich von einer gruseligen Seite… Ihrer besten Seite. „Vielen Dank für ihre Gastfreundlichkeit, Yotuishe-san! Ich weiß gar nicht wie ich Ihnen dafür danken soll.“, sagte sie in höflichem Ton. Das… war definitiv nicht Tora, wie er sie kannte. Doch dass Tora eine wunderbare und raffinierte Schauspielerin war, müsste er ja zu genüge wissen. Also hatte sie sich lang den Kopf darüber zerbrochen, wie sie es für alle Beteiligten am einfachsten machen könnte… Und da war so ein zuckersüßes Mustermädchen doch perfekt, nicht? Dass Teysaru grad innerlich mehr zu kämpfen hatte als sie überraschte das Mädchen selbst sehr. So lang sie das alles irgendwie spielen konnte und damit ankam, hatte sie keinerlei Grund zur Sorge und noch war seine Mutter positiv interessiert an ihr. Sie dachte nicht einmal daran was er davon denken könnte, denn in diesem Moment war ihr das schlichtweg egal. Dass er alles für sie tun und jedes Leid ertragen würde, nur für sie, hatte er lang genug bewiesen. Erstaunlich dass Teysaru in jeder Familiensituation Pech hatte… Sei es ihr kleiner Bruder, welcher ihn mittlerweile anhimmelte, ihr großer Bruder, dessen Reaktion noch in den Sternen steht, oder seine Eltern, mit denen sie augenscheinlich grad besser umgehen konnte, als er. Schon in seiner Begrüßung zeigte sich, dass er aufgeregt war, was wohl eher an seiner Mutter als an ihr lag. Und wieder versuchte sie angemessen darauf zu reagieren… „Hallo Teysaru-kun.“, sagte sie erstaunlich fröhlich und lächelte ihn dennoch verlegen an. „Tut mir Leid, ich hoffe ich mache keine Umstände.“ Gelogen, natürlich hoffte sie das. Sie war grade schwer dabei den bestmöglichen Auftritt hinzulegen und wenn er den versaute, würde sie ihm den Fächer quer in eine Körperöffnung rammen, die er danach nicht mehr schmerzfrei benutzen können würde. Und während sie das dachte, lächelte sie, als würde die Sonne nie mehr untergehen! Als er ihre Hand drückte, war es sicher auch für ihn sehr offensichtlich, dass sie keinen Beistand brauchte, sondern ihm welchen gab, indem sie sachte über seine Hand strich und ihn dabei schüchtern anlächelte. Er wusste sicher, dass das nicht typisch war, aber es war gut, dass er nicht ihre Gedanken lesen konnte. „Wenn du das versaust, werde ich dir das nie verzeihen.~“ Nachdem er die Tür geschlossen hatte, kam aber doch wieder mehr Nervosität auf. Verdammt, nun war sie hier irgendwie… eingesperrt? Aber egal. Er war in der Nähe, selbst wenn sie es vermasseln würde, würde er sicher alles tun, um sie wieder herauszureißen. Sie schluckte, lächelte aber dabei weiter und warf hin und wieder einen Blick auf die Tür der Backstube, da sie sich etwas beobachtet vorkam. Seine Frage erschreckte sie da fast etwas, sodass sie leicht zuckte und dann verlegen schmunzelte. „S-Super…“, stammelte sie plötzlich wieder und räusperte sich, um sich wieder zur Ruhe zu zwingen. „Und dir? Ich hoffe ich komme nicht ungelegen.“, erkundigte sie sich erneut. Wieder eine rhetorische Frage… Wenn er sie liebte, kam sie nie ungelegen, aber sie wusste ganz genau was sich gehörte und was nicht. Deswegen war sie grad so übermäßig höflich… Vor wem sollte Teysaru also mehr Angst haben? Seiner Mutter oder seiner Freundin, die grade nicht sie selbst, aber einfach perfekt war?
 
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Die Antwort auf ihre Aussage lag Teysaru schon auf der Zunge, als Tora noch nicht einmal ausgesprochen hatte, festgesetzt, als hätte er flüssigen Beton geleckt und gewartet, bis sich eine Kruste bildete, die er nun aus seinem Mund verbannen musste: Ja, Tora, du kommst ungelegen. Unheimlich ungelegen. Aber nicht, weil ich dich nicht hier haben will. Ich würde dir einen meiner Finger um den Hals hängen, um behaupten zu können, dass ich immer bei dir bin. Es ist meine Mutter, weißt du, Tora. Sie wird dich auffressen. Und wenn sie dich mag, wird sie dich zu einer Gebärmaschine machen, und ich glaube, wir beide wissen, was dafür nötig ist. Du kommst ungelegen, weil das mich und dich vielleicht töten könnte. Wollen wir nicht durchbrennen? Ich gehe mit dir überall hin, bis ans Ende der Welt. Wenn du nach Iwagakure willst, prügle ich uns ein Haus in den Stein, und wenn du in Konoha leben willst, werde ich mich für dich durch die feindliche Fraktion schlagen. Aber bitte, BITTE komme nie wieder, wenn meine Mutter da ist!
Doch statt die Kruste auszuspucken, was seinem persönlichen Wünschen entsprochen hätte, saugte er sie unter größter Kraftanstrengung von seiner Zungenspitze und schluckte sie in einem Stück, erstickte beinahe daran. Natürlich würde er ihr das nicht sagen, auch, wenn es wahr war. Was wäre er denn für ein Freund, wenn er das täte? Nachdem er schon als "Engelchen" abgestempelt worden war, wollte er sich nicht die Blöße geben, offen seine Angst zuzugeben. Nun war seine Freundin nun einmal hier, und damit musste er eben umgehen so gut er konnte. Zumal sie in Wirklichkeit ja zumindest bei ihm immer willkommen war und ihm kein Szenario einfiel, an dem er ihre Gesellschaft nicht schätzen würde. Es lag einzig und allein an seiner Mutter, dass er nicht vor Freude Purzelbäumchen schlug, seiner penetranten, überfürsorglichen Mutter, die ihn und Tora mit einer Schrotflinte vor den Altar treiben würde, wenn sie herausfand, dass ihr Pupsibärchen ein Mädchen geküsst hatte. Er hatte ihr selbstverständlich nichts davon erzählt. Manche Jugendlichen hatten ja Angst, dass ihre Eltern auf soetwas explosiv und wütend reagierten...diese konnte er nur beneiden. Yotuishe Ai würde ihm eine Leiter unter das Fenster montieren, damit er nachts bei ihr vorbeischauen konnte und wahrscheinlich wäre das Einzige, was sie ihm vehement verbieten würde der Einsatz von Verhütungsmitteln. Mal ehrlich, wer eine solche Mutter hatte, dem sollte das Schicksal doch wirklich nicht ständig auf den Kopf kacken, oder? Er hatte es wirklich schwer, und Tora hatte wahrscheinlich keine Ahnung, was sie durch ihren Besuch ins Rollen gebracht hatte...aber er konnte es ihr nicht verübeln. Schließlich war er doch auf dieselbe brachiale Weise in ihr Leben getreten und hatte es einfach mal so eben auf den Kopf gestellt. Da war dieser Überraschungsangriff eigentlich gerechtfertigt. Also straffte der Genin seine Schultern, hoffte, dass man seine Gedanken nicht an seinen gottverdammt ehrlichen Augen ablesen konnte, und kringelte die Mundwinkel nach oben. Verkrampfter-Frettchen-Modus: AN!"Ach was. Du kommst nie ungelegen." Absichtlich antwortete er nicht auf die Frage nach seinem Wohlbefinden, da er sie nicht anlügen konnte, und wandte sich stattdessen wieder der Tür zu, aus der sehr bald ein glockenhelles Tschirpen erklingen würde. Wer den Gedanken gehabt hatte, dass der Teufel eine tiefe, grollende Stimme besaß, der kannte definitiv seine Mutter nicht. Jede unnatürlich hohe Note, die ihre Stimmbänder bildeten, sorgte für einen Schnitt in sein Trommelfell und ließ ihn unvorstellbare Qualen erleiden. Er liebte diese Person natürlich, musste es tun, aber dennoch war dieser gigantische Hass in ihm, die Wut, dass sie ihn seiner Kindheit beraubt hatte, all der Dinge, die für andere so selbstverständlich waren. Er musste sich darauf vorbereiten, mit ihr und ihrer "Schwiegertochter" Tee zu trinken. Aber zunächst musste er noch etwas loswerden, weil er sich dazu irgendwie verpflichtet fühlte: "Du siehst hübsch aus." Natürlich sah Tora grundsätzlich IMMER hübsch aus, aber es war nie verkehrt, das noch einmal zu betonen, schließlich sah sogar er, dass sie sich für den heutigen Tage herausgeputzt hatte und kam sich mit seinem Gammelshirt und der Jeans irgendwie deplatziert vor. Natürlich sah Teysaru eigentlich zu jeder Tageszeit aus, als wäre er einem Shampoowerbespot entschlüpft oder aus einer Modellagentur geflohen, aber das nahm er nicht wahr, zumal seine Minderwertigkeitskomplexe wie immer ganze Arbeit leisteten über die Tatsache hinwegzusehen, dass seine Mutter dafür gesorgt hatte, dass er einzig und allein Kleidungsstücke besaß, in denen er einfach zum Anbeißen aussah. Wie auch immer...
Der Genin steckte die Pranken in seine Hosentaschen, da er keinen besseren Ort wusste außer Toras Händchen, aber das Risiko dabei erwischt zu werden nicht eingehen wollte, krümmte seinen Oberkörper leicht für die Verlagerung des Schwerpunktes und zog ein Bein an, um sich mit der großen Zehe am Knöchel zu kratzen. Sehr produktiv. Doch was sollte er schon tun? Es blieb ihm nicht viel anderes übrig, als zu warten, denn jeden Moment konnte das Schicksal seinen Lauf nehmen....wobei. Wenn sie schon so vollkommen spontan auftauchte, konnte er sie doch wenigstens vorbereiten und sich ihren Rat einholen, oder? Perfektionistin Tora hatte immer einen Plan und sie wusste jederzeit, wie man am besten handelte. Er würde sich einfach auf sie verlassen und den tollsten Freund spielen, den man haben konnte, sofern ihm das möglich war. Hinterher konnte er sich ja immernoch vom Dach stürzen..."Tora...sie wissen nicht, dass du meine Freundin bist. Ich hab ihnen nichts gesagt, weil...nicht, weil es für mich nicht wichtig ist. Du hast gesagt, ich soll es niemanden sagen, also habe ich es nicht gemacht..." Die blinde Folgsamkeit, die aus seinen Worten sprach, brachte ihn selbst in Verlegenheit, aber es fühlte sich irgendwie richtig an. Auf eine kranke Art baute ihre Beziehung doch darauf auf, dass Tora befiehl und Teysaru gehorchte. Und er wollte es nicht anders. "Möchtest du es ihnen sagen? Ich weiß nicht, meine Mutter hat ein Auge für soetwas, und ich würde dich gerne in meinem Haus als meine Freundin behandeln. Wenn sie es herausfindet, könnte sie ein bisschen impulsiv reagieren. Ich werde es aber auf keinen Fall einfach so herausposaunen, deshalb frage ich dich..." Man erinnerte sich ja, was das letzte Mal geschehen war, als Teysaru die freudigen Nachrichten in den Mund genommen hatte, nicht wahr? Irgendjemand war damals zu Boden gegangen. Und das war - zur großen Überraschung aller Beteiligten - nicht ER gewesen...
 

Inuzuka Ara

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War sie nicht süß? War sie nicht lieb? Absolut zum Anbeißen oder? Wie sie sich da zur Schau stellte, als wäre sie das liebenswürdigste Mädchen dieses Planeten. So absolut perfekt, vor allem für Teysaru und sie war so nett, höflich und zuvorkommend. Innerlich rang sie mit sich selbst keine Regenbögeneinhörner zu erbrechen, wenn sie sich in solchen Schauspielersituationen wiederfand, doch äußerlich strahlte das Mädchen wie das blühende Leben. Und, ach was? Sie kam tatsächlich ungelegen? Ja wenn sie in dieser Sekunde in seinen Kopf hätte schauen können, wäre sie ihrem Freund mit Sicherheit lachend um den Hals gefallen und hätte ihm die Wange gekniffen, weil er ach so putzig war. Als ob es einen Menschen auf dieser Welt gäbe, der Tora fressen konnte. Vielleicht konnte so manche eine Person sie völlig aus dem Konzept und vor Wut zum kochen bringen, doch gab es niemanden, der Tora tatsächlich auffressen konnte. Nicht einmal die Mutter ihres Freundes, welche am liebsten selbst dabei nachhelfen wollte Tora einen Braten in die Röhre zu schieben… und jeder weiß, dass das momentan das Letzte wäre, was sie wollte. Nein, Tora fürchtete sich weiß Gott nicht davor, dass Teysarus Mutter sie dazu zwang Kinder zu machen. Vielleicht würde sie sogar mitspielen, aber sobald es tatsächlich darum ging, den Vorgang auszuüben, der dafür notwendig war, würde sie Teysaru wohl eher tatsächlich freiwillig heiraten als das zu tun. Da würde sie auch eher mit ihm durchbrennen… Eine reine Jugendliebe musste doch nicht direkt darin enden, dass man gleich zwei Milliarde Bälger in die Welt setzte. Und Tora würde diese Kinder wohl am ehesten kaputtspielen, als sie gerecht zu behandeln. Da war sie emotional mehr als verkrüppelt, denn dadurch dass ihr elterliche Liebe eher ein Fremdwort ist, wird sie sich dabei mit großer Wahrscheinlichkeit einmal sehr schwer tun. Doch all diese Dinge, schreckliche Gedanken und Worte, würde sie über sich ergehen lassen, nur um es seiner Familie Recht zu machen. Warum eigentlich? Diese Frage würde sie selbst kaum beantworten können, wenn man sie ihr stellte… Aber sie konnte ja nicht in seinen Kopf hineinsehen und so wie er grade dieses Leid einfach herunterschluckte, spielte Tora faszinierend gut ihre Rolle weiter und lächelte ihren Freund lieblich an.
Als er also dann doch damit antwortete, dass sie ja niemals ungelegen kam, war sie mehr als zufrieden und nickte mit einem erleichterten Lächeln in seine Richtung. Für sie stand fest, dass sie als seine Freundin niemals ungelegen aufschlagen konnte und jedes andere Wort, würde dem gleichgesetzt werden, dass er sich Kopfüber in einen Papierzerkleinerer stürzt. Dass er allerdings nicht auf die Frage nach seinem Befinden reagierte, entging der Yamamoto nicht. Ihr selbst war die Antwort darauf ja schwer gefallen, weil sie ihre Aufregung wieder erweckte. Sie schloss nicht direkt daraus, dass es ihm absolut schlecht ging, aber dass irgendwas nicht stimmte, war doch ziemlich offensichtlich. Warum sollte es ihm aber grade nicht gut gehen? Er hatte doch sie ganz genauso besucht. Konnte man also sagen, dass sie einen Fehler gemacht hatte? Dabei hatte doch er bei seinem Besuch so gar keine Ahnung gehabt, was ihn erwartete und Tora kannte seine Eltern immerhin schon von einer Erzählung. Also musste er sich doch keine Sorgen machen, dass sie es total vermasselte. Perfektionistin Tora kam nie ohne einen Plan! Während sie sich darüber Gedanken machte, was denn mit ihrem Freund nicht stimmen könnte, wurde sie allerdings schon bald wieder abgelenkt. Was er sagte, brachte sie mal wieder ziemlich aus dem Konzept. Sie sah hübsch aus? Natürlich sah sie das! Was dachte er denn? Dass sie sich nicht hübsch machte, wenn sie ihren Freund besuchte? Oh man, was für ein Trottel er doch war… Er musste das doch nicht extra sagen… Ihr Herz machte einen kleinen Sprung und es trieb ihr ein wenig Schamesröte ins Gesicht. Am liebsten wollte sie ihn grade anschimpfen, dass er so was Peinliches nicht so unbedacht aussprechen sollte, doch dann fiel ihr wieder ein weswegen sie hier war. Und ja, sie fühlte sich schon etwas beobachtet. Also lächelte sie wieder und murmelte nur leise: „Danke.“, bevor sie sich wieder eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich und seufzte.
Und nur wenige Sekunden später wollte Tora einem Gott dafür danken, dass Teysaru ein solcher Trottel war. Amüsiert beobachtete das Mädchen wie der Junge, den sie liebte, sich grazil mit dem großen Zeh an seinem Bein kratzte und dabei die Hände in den Taschen vergraben hatte. Das unterstrich mal wieder die Theorie, dass es sich bei ihm um einen absoluten Affenjungen handelte. Eigentlich sollte sie doch diese Art nerven oder nicht? Dieses dümmliche, unüberlegte, das wahrscheinlich jedes andere Mädchen abschrecken würde. Sie empfand es irgendwie als niedlich und sah ihm amüsiert zu. Irgendwie nahmen ihr solch einfachen Aktionen immer eine Last von ihren Schultern und sie vergaß für einen Moment den Ernst der Lage. Das war sicher eigentlich nicht gut für eine Perfektionistin wie sie, aber das machte es nicht weniger angenehm für einen Moment alles zu vergessen. Ähnlich ging es ihr auch, wenn er in einer Leben oder Tod Situation zielgerichtet mit Anlauf vor einen Baum steuerte. Er war eben ein Affe und das machte ihn besonders…
Erst als er sie ansprach, riss er sie wieder aus ihrem Schwärmen heraus. Ja, ernsthaft. Tora war mit Sicherheit der einzige Mensch, der von jemandem wie ihm schwärmen würde… Als er seine erste Aussage beendete, war sie ein bisschen irritiert. Ja richtig, sie hatte gesagt, dass er es keinem erzählen sollte… Aber sie wusste auch, dass er ein Mamakind war und hatte damit gerechnet, dass seine Eltern dies wüssten. Vielleicht war es ihm also doch irgendwie unangenehm? Der Gedanke war nicht grade toll… Allerdings sprach eher blinder Gehorsam für Teysaru. Warum? Er hatte sie noch nie in Frage gestellt, wenn sie etwas befohlen hatte, so lang er sich nicht grade in einer Machtposition befand und das war eher selten der Fall. Sie ließ ihn komplett aussprechen bevor sie reagierte und merkte eindeutig, dass er, was das anging, schon irgendwie mit sich zu ringen hatte. Scheinbar war seine Familie, ähnlich wie ihre, nicht grade wirklich einfach. Tora lächelte ihn jedoch an, tatsächlich immer noch so niedlich wie zuvor, doch konnte man nun sogar fast davon ausgehen, dass sie es ernst meinte. Sie streckte ihre Hand aus, legte die schlanken Finger um sein Handgelenk und entfernte seine Pranke vorsichtig aus seiner Hosentasche. Nachdem das erledigt war, schnappte sie sich seine Hand und ergriff diese. Ja, wenn er sie doch in seinem Haus wie seine Freundin behandeln wollte, warum sollten sie dann nicht Händchen halten? „Baka.“, sagte sie mit einer so angenehmen und warmen Stimme, dass es fast nicht mehr wie eine Beleidigung klang. „Wenn ich sage, dass du das keinem sagen sollst, geht es darum, dass ich beispielsweise nicht will, dass andere Shinobi davon wissen, die das gar nichts angeht… Wie zum Beispiel Yukiko. … Und nicht etwa deine Eltern. Wenn ich meiner Mutter erzählen würde, dass ich einen Freund habe, würde sie das nicht mal wahrnehmen, mein Vater spricht ohnehin nicht mit mir, mein kleiner Bruder spricht sowieso nur noch von dir seit dem du bei uns warst und mein großer Bruder wird dich wahrscheinlich versuchen zu töten-“ Ein bisschen sehr beiläufig für eine Morddrohung, oder? „-aber nur weil meine Familie nicht so super ist, musst du unsere Beziehung nicht vor deinen Eltern geheim halten.“ Als sie dies ausgesprochen hatte, lachte sie leicht, dafür dass ihre Aussage zu einem großen Teil irgendwie traurig war, schien sie das sehr locker zu nehmen. Danach rückte sie etwas näher, um noch leiser zu sprechen. Seiner Mutter würde sie sogar ein Fledermausgehör zutrauen… „Ich schätze deine Mutter weiß es schon lang, oder wie oft kommt es vor das dich Mädchen besuchen und du daraufhin die Tür absperren sollst? Jede Antwort außer nie würde mir Sorgen machen. Über eine mögliche impulsive Reaktion bin ich mir im Klaren. Du kennst mich und weißt, dass es immer einen Plan B gibt. Allerdings…“ Und nun packte sie die Hand ihres Freundes plötzlich etwas fester, als sie ein wirklich unheimlich breites Grinsen aufsetzte. „Du erwartest von mir, dass ich, wo ich ohnehin schon so aufgeregt bin, zu deiner Mutter gehe und ihr klarmache, dass ich deine Freundin bin? Bist du wahnsinnig?! Du könntest wenigstens mal einen Hauch deiner Männlichkeit zusammennehmen und deiner Mutter beweisen, dass du kein kleiner Junge mehr, sondern nun eher… mein… Mann bist?“ Warum sie so stockte? Erstens war es doch sehr peinlich das zu sagen. Doch danach begann sie zu kichern. Ein vernichtendes Kichern… „Mann… Hihihi…“ Alles klar soweit? Teysaru sollte mal seine Eier für was Sinnvolles verwenden, sich vor seine Mutter stellen und seine Freundin angemessen vorstellen. Auch wenn sie ihm grade wahrscheinlich jeglichen zugeredeten Mut wieder genommen hatte, als sie seine Männlichkeit in Frage stellte… Machte das nicht noch mehr Mut zu beweisen, dass er doch ein Mann war?
 
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Oh Gott, oh Gott, wo hatte seine Liebste ihn da nur hineingeritten? Er bezweifelte ja, dass sie wusste, in welchem Ausmaß ihr Erscheinen die Welt des Schwarzhaarigen einfach mal so umkrempelte, und selbst wenn, machte sie das sicher nicht mit Absicht auf diese Weise...diese unvorstellbar wunderschöne Weise, die es wiedereinmal geschafft hatte, dass Teysaru, der mittlerweile eigentlich an die Anwesenheit seiner Freundin gewöhnt sein müsste, sein Herz irgendwo in der Nähe seines Adamsapfels klopfen spürte. Ach, hatten sich diese beiden erbitterten Erzfeinde auch schon wieder zur regelmäßigen Boxpartie eingefunden! Der junge Mann fühlte sich in Gegenwart seiner Freundin immer sicher und nervös zugleich. Einerseits hatte er diesen ständigen Drang jemanden zu haben, den er beschützen musste und vor allen Dingen bewahren konnte, die auf sie einprasseln könnten, andererseits war da diese allgegenwärtige Angst irgendetwas falsch zu machen und sie dazu zu bringen, ihn zu hassen. Obwohl Tora vermutlich immernoch so engelsgleich gelächelt hätte, wenn er Blähungen hatte, so verliebt mochte sie ein, sah er das erstaunlicherweise realistischer. Alles was seine Freundin anging war natürlich ein rosarotes Meer an Herzchen und Seifenblasen und das Mädchen konnte nichts tun, was ihn irgendwie erzürnt hätte, so gehässig sie auch manchmal sein konnte. Nein, Teysaru war sein ganzes Leben mit Samthandschuhen angefasst worden und gerade diese Abwechslung, diese schwelende Angst vor einem Wutausbruch ihrerseits und die Gewissheit, dass sie ihn vielleicht sogar schlagen würde, wenn er es ganz arg auf die Palme brachte, das machte ihn irgendwie an. Ihre bedrohliche Präsenz und das immer wieder durchbrechende, klischeehafte Mädchen, dass sie war, wenn er ihre Haare anfasste oder überhaupt irgendetwas tat, was auf Körperkontakt aus war (und war es nicht meistens eine Initiative von ihm, sie anzufassen? Er war nicht pervers oder so, er wollte sich nur alle paar Minuten daran erinnern, dass er wirklich eine Freundin hatte und sie keine Einbildung war) waren der perfekte Cocktail, gerade weil es so vollkommen dipolar und paradox war, liebte er das Mädchen mit den lila Haaren mehr als alles andere auf der Welt. Und deshalb würde er auch nie an die Decke gehen, egal, was sie sagte. Natürlich sagte er ihr das nicht - Teysaru war nicht unbedingt der Burner, wenn es darum ging seine Emotionen mitzuteilen, außerdem hatte er im Hinterkopf irgendwie das Bild, wie Tora ihn ansehen würde, um kurz darauf in ihrer leicht bissigen, trällernden Tonlage, die sie immer anschlug, wenn sie ihn belehrte "CHALLENGE ACCEPTED!" zu kreischen. Woher kam das? Während er sich so am Knöchel kratzte und darüber nachdachte, was sie denn auf seine Worte erwidern könnte, schüttelte er den Gedanken mühsam wieder ab und konzentrierte sich stattdessen so sehr auf die Tür und das innige Gebet, dass seine Mutter niemals rufen würde, dass er regelrecht zusammenzuckte, als er plötzlich kühle Fingerchen an seinem Arm spürte. Wenn er es nicht wollte, hätte Tora vermutlich nicht einmal mit einer Brechstange seine Hand aus der Tasche bekommen, aber er merkte es natürlich und ließ sie widerstandslos damit verfahren, ohne wirklich hinzusehen. Erst als sich ihre Finger verschränkten schaute er leicht perplex auf die verschlungenen Hände und dann in ihr Gesicht, genau in dem Moment, in dem sie ihren wundervollen Kosenamen für ihn aussprach. Jeder normale Mensch wäre bei dieser Bezeichnung wohl erst einmal enrage gegangen, aber der Schwarzhaarige erwiderte ihr Lächeln nur, noch immer reichlich gequält. Er wusste ja, dass er ein Idiot war. Welcher Name wäre da also passender? Was sie weiter sagte interessierte ihn viel mehr, und er konnte nicht umhin, bei ihren Worten breiter zu grinsen, als ihm eigentlich zumute war. Ihr kleiner Bruder sprach nur noch von ihm? Aww...egal, was ihr großer Bruder mit ihm vorhatte, war ihm im Moment recht gleichgültig, denn Tora hatte mal wieder seine geheime Schwachstelle erwischt: Kinder. Wie gerne hätte der Genin doch ein kleines Geschwisterchen, doch das war nicht möglich, deshalb musste er eben mit anderen Kindern vorlieb nehmen. Und Yamamoto Kida war wirklich herzallerliebst. Was seine Freundin wohl sagen würde, wenn sie erfuhr, dass Teysaru da vielleicht sogar teilweise mit seiner Mutter übereinstimmte? Es mussten ja nicht gleich zehn sein, aber eines oder zwei...Bevor er auf die Gedanken kam, dass es keinen Klapperstorch gab (oder seine Augen anfingen zu glitzern), schüttelte er auch diesen Gedanken ab - würde er sie doch im Verlaufe des Nachmittages noch häufiger zu denken haben - und fixierte sich auf die eigentliche Aussage ihrer Sätze. Sprach sie ihm Mut zu? Oder war sie böse, weil er es verheimlicht hatte? Er hatte ja keine Ahnung, dass er es seiner Familie hätte sagen sollen! Das hätte natürlich alles einfacher gemacht...doch wann machte sich Teysaru schon jemals etwas einfach? Was passiert war, das war nun einmal passiert, und er musste nun damit zurechtkommen. Aber wie immer, wenn er sich ein bisschen Selbstvertrauen zusammenkratzte, kam Tora mit Worten wie Hämmer, die davon sprachen, dass er seine nicht existente Männlichkeit (wieder so eine Sache die beim Kinderkriegen problematisch werden könnte...) zusammennehmen sollte...und nagelte noch ein paar Bretter darauf. Die Yamamoto musste ihn wirklich gut kennen, wenn sie wusste, dass er sich von soetwas nicht unbedingt niedermachen sondern eher anstacheln ließ. Der größte und furchtbarste Kritiker seiner Person war ohnehin Teysaru selbst, und wenn man dafür sorgte, dass er sich dazu animiert fühlte, den starken Mann zu spielen, dann tat er das auch - und zwar mit einer Macht, die man ihm nicht zugetraut hätte. Man sah seine Entschlossenheit nicht unbedingt an seinem Blick, da er bei der Bezeichnung "ihr Mann" zu sein tomatenrot anlief, aber er brach wenigstens nicht heulend zusammen. Ihr Kichern allerdings war schon eher beleidigend und drohte ihn für kurze Zeit in den Ruin zu stürzen, aber bestimmt meinte sie es nicht so böse, wie es klang. Oder?! Er musste ihr irgendwie zeigen, dass es nicht toll war, wenn man einem Jungen die Manneskraft raubte - und zugleich klar machen, dass er ihre 'Message' verstanden hatte. Doch die einzige Idee, die ihm kam, klang in seinem Kopf sicher tausendmal schlagfertiger...na, egal. Einen Versuch war es wohl wert. Also löste er ihre Hände voneinander, nur um ihr im selben Augenblick den Arm um die Schulter zu legen und sie mit Leichtigkeit ein bisschen in seine Richtung zu ziehen, wo seine Lippen schließlich ihre Schläfe fanden und er ihr dort einen Kuss hinsetzte. "Klar bin ich dein Mann, Tora. Du bist ja eindeutig zu hübsch dafür diese Rolle zu spielen." Und mit einem Lächeln, das so ehrlich war, wie ein Lächeln nur sein konnte, fasste er wieder ihre Hand und zog sie in Richtung Haus, denn seine Mutter hatte mit ihrer wundervoll schrillen Stimme nach ihnen gerufen. Jetzt ging es um die Wurst. Wenn er nicht aufpasste, was er sagte, würde Yotuishe Ai wohl explodieren und sowohl ihren Sohn als auch dessen Freundin in den Tod stürzen. Beinahe im Laufschritt durchquerten die beiden die penibel gepflegte Bäckerei und gelangten vom nunmehr menschenleeren Backraum (Papa Yotuishe war wohl auch im ersten Stock) zur Treppe, die in die Wohnung führen würde. "Pass auf den Teppich auf, der ist rutschig", murmelte er und ließ sie los, damit er hinter ihr das knarzende Holzgebälk erklimmen konnte. Was sagte seine Mutter immer? Beim Treppensteigen ging man hinter der Frau, damit man sie auffangen konnte, wenn sie herabfiel, und beim Hinabsteigen ging man voraus...Na, wenn sie meinte, würde er es so machen. Auch, wenn er natürlich nicht glaubte, dass sie so als Ninja groß stolpern würde. Sogar er schaffte es tagtäglich rauf und runter, und er war schließlich der tollpatschigste Shinobi des Wasserreiches. Doch letztendlich hatte das Pärchen auch diese Hürde geschafft und betrat durch die hübsche Tür das noch hübschere Haus der Yotuishe. Es duftete nach Tee - Kamille, falls es interessierte - und war genau wie alles andere recht aufgeräumt. Der trällernden Stimme seiner Mutter folgend wartete der plötzlich zum Gentleman mutierte Junge noch, bis Tora ihre Schuhe ausgezogen hatte und durchquerte dann den Flur zum Wohnzimmer. Direkt vor dem Fernseher saßen Teysarus Eltern auf Hocker und Sessel und wirkten so wie ein Riese und ein Zwerg. Es dauerte eine Weile bis der Genin darauf kam, dass die Couch für die beiden freigehalten wurde. Oh Gott. Am besten stellte er sie schon jetzt vor, bevor er noch eine Teetasse zerquetschte. All seinen Mut zusammennehmend schob er seinen Arm an Toras Rücken, bis seine Hand auf ihrer Hüfte lag, und er einmal tief durchatmen konnte. "Mama, Papa, das ist Yamamoto Tora. Sie ist meine Freundin..." Er kam nicht weiter, denn in diesem Moment musste er so unheimlich breit grinsen, dass er einfach nichts weiter sagen konnte. Was auch immer er erwartet hatte, es war definitiv nicht der Fall. Leiten lachte schallend und klatschte sich erst einmal auf dein fleischigen Oberschenkel, ehe seine tiefe Bassstimme etwas wie "Sauberer Fang!" verkündete und er sich eine Handvoll Plätzchen in den Mund schaufelte, doch Ai überraschte ihn umso mehr. Statt einer Explosion und einer sofortigen Leibesvisitation der Lilahaarigen begannen ihre Augen gefährlich zu glitzern. Mit einem theatralischen Seufzer stand sie auf und riss Tora regelrecht aus den Armen des vollkommen perplexen Teysaru. "Tora-chan! Was für ein wunderschönes Mädchen du doch bist! Wie hat Engel...Teysaru es denn geschafft, dass du dich mit ihm eingelassen hast? Oh, du musst mir alles erzählen! Wie alt bist du denn? Was machst du gerne?" Ein wahrer Wasserfall prasselte auf die arme Tora ein, die immer wieder umarmt wurde, und Teysaru verkrümelte sich währenddessen auf das Sofa, wo er reichlich beschämt einen Blick mit seinem Vater tauschte und unbeteiligt an einem Keks knabberte. "Lass sie doch erstmal sitzen, Mama...sie hat ein Geschenk, glaub ich." War er nicht der perfekte Retter in der Not? Obwohl - es stand nicht wirklich fest, ob Ai Tora loslassen würde. Jemals.
 

Inuzuka Ara

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War es nicht schon irgendwie erstaunlich, wie sich vor Teysaru die beiden so völlig unterschiedlichen Gesichter der Kunoichi, von einer Sekunde auf die andere, immer wieder die Klinke in die Hand gaben? Mittlerweile schienen diese so von Grund auf verschiedenen Emotionen auch noch ineinander überzugreifen, denn sie beschimpfte ihren Freund mit einem wirklich unfreundlichem Wort, aber in einem Ton, der dazu in der Lage war jedes Herz zu schmelzen. Erstaunlich daran war aber nicht, dass sie selbst in seiner Gegenwart völlig vergaß, dass sie sich veränderte, sondern dass er sie verstand und, so seltsam wie sie war, einfach akzeptierte. Auf der einen Seite machte sie dem großen Shinobi Mut und auf der anderen trampelte sie auf seinem Ego herum, als wäre es für sie nur ein kleines Spielzeug. Ob ihr dabei so bewusst war, dass er diese Art genoss und das auch irgendwie brauchte, um alles aus sich herauszuholen, war fraglich. Allerdings wusste sie, dass er ihr jedes Wort und jede Tat irgendwie schon verzeihen würde, denn sie hatte Teysaru nur selten, wegen ihr selbst, wütend erlebt und das war beispielsweise der Fall auf der Mission gewesen, als sie ihn mahnend daran erinnert hatte, dass er sich für sie nicht blind ins Messer werfen sollte, weil er auf Mission nicht ihr Freund, sondern ein Shinobi war. Ja, das war so ziemlich das einzige Mal, als sie ihn wütend erlebt hatte und zugegeben, so selten es auch war, diese Seite an ihm gefiel der Kunoichi auch nicht grade wenig. Sie mochte Teysaru als weinerlichen Untergebenen, der ihr jeden Wunsch, ohne mit der Wimper zu zucken erfüllen würde. Ja, sogar der, der ihr grade ohne zu zögern seine Hand überlassen hatte, obwohl er Angst vor der Reaktion seiner Mutter hatte. Tora wusste, dass er ihr ja eigentlich schon viel zu sehr vertraute, aber auf der anderen Seite… War das nicht berechtigt? Als würde sie ihm jemals irgendwas antun, ihn austricksen oder wahllos in Gefahr bringen. Auf der anderen Seite gefiel es ihr aber nicht weniger, wenn er sich mal zur Wehr setzte und seinen eigenen Kopf durchsetzte. Immerhin war er nicht nur ein kleiner Hund, sondern auch ein riesiger, starker Kerl, der ihr wahrscheinlich sämtliche Knochen im Körper brechen könnte, wenn er nur wollte. Doch das traute sie ihm natürlich nicht zu, denn er fürchtete sich ja mehr vor ihr, als sie vor ihm. Er sollte ruhig auch mal ein Mann sein und Tora etwas vorgeben. Ihr viel zu großes Ego brauchte hin und wieder auch mal jemanden, der sie in die Schranken wies… Auch wenn sie also so von Grund auf verschieden waren, reizten sie sich nicht ohne Grund, denn sie waren ein bisschen wie zwei Puzzleteile, die einander ergänzten.
So wunderte sie es auch gar nicht, dass er nach ihren eigentlich sehr harten Worten nicht etwa zu Boden ging und in Tränen ausbrach, sondern einen Gegenangriff startete. Diese Geste verstand sie wahrscheinlich besser als er dachte. Selbst wenn er eben noch ein Nervenbündel war, wollte er sich von ihr nicht alles gefallen lassen. Diese Sache machte sie irgendwie stolz auf ihn. Dass er zuvor jedoch rot wurde, wunderte sie nicht sonderlich, denn Tora war selbst ziemlich verlegen geworden, als sie ihn als ihren Mann bezeichnete. Das klang aber auch schon sehr merkwürdig oder? Erstaunlicherweise fürchtete sie in keiner Sekunde, auch in der, als er ihre Hand losließ, dass er nun wütend auf sie war. Dass er in seine Aussage noch ein Kompliment verstrickt hatte, schlug dem Fass irgendwie den Boden aus, denn es machte sie verlegener als sie gedacht hatte. Sein Lächeln ließ sie so rot werden, dass sie gut und gern im Boden versinken würde. Wie konnte er das so sicher sagen, wenn an dieser Stelle selbst sie stockte? Das war es, was sie an ihm so schätzte. Er sprach mit viel mehr Herz als Hirn, worum die Perfektionistin ihn in einigen Momenten, wie beispielsweise diesen, sehr beneidete. Nachdem die Stimme seiner Mutter erklungen war und ihr Freund sie wieder an die Hand nahm und mit sich zog, legte sie ihre schlanken, kalten Finger wieder um seine Hand und sagte lächelnd: „Wusste ich doch…“
Als er sie so durch die Bäckerei zerrte, sah Tora sich genau um. Ein schöner Ort, wie die penible Perfektionistin feststellte. Wer hätte von ihr anderes erwartet? Sie selbst war ja, mal abgesehen von ihrem Zimmer in ihrer Freizeit, sehr penibel und legte großen Wert auf Reinlichkeit. Immerhin legte sie ihre Anziehsachen immer perfekt falten- und fleckfrei an und darauf achtete sie mehr als genau. Mit ihrer Ausrüstung verfuhr sie ähnlich, an dem schwarzen Metallfächer konnte man bis heut keinen einzigen Kratzer erkennen, da er immer wieder fein säuberlich poliert wurde. Ja doch, da hatte sie viel mit seiner Mutter gemein. Neugierig begutachtete und merkte sie sich alles, denn sie hatte ja die Hoffnung öfter mal zu ihm kommen zu können. Bestimmt war es hier angenehmer als bei ihr zu Hause… Auf seine aufmerksame Anweisung auf der Treppe reagierte sie mit einem Nicken und ging voran. Einen Moment überlegte sie, warum er sie plötzlich vorangehen ließ, dann dachte sie jedoch, dass er nichts dabei im Kopf hätte. Jedem anderen hätte sie nun wahrscheinlich unterstellt, dass er hinter ihr lief, um unter den knappen Rock zu sehen, wenn sie die Treppe hochstieg. Aber ganz ehrlich… Teysaru würde lieber in die Sonne starren, bis seine Augen zu schmelzen, als mehr Haut von Tora zu sehen, weil er sonst in eine Schockstarre verfiel und keine Silbe außer einem mehrfach widerholten „Mi“, in einer unmännlich hohen Stimmlage, von sich geben konnte. Man konnte da nicht lügen, Tora kannte ihn wirklich gut. Auch das Haus war hübsch und es roch angenehm nach Tee. Teysaru benahm sich wie ein richtiger Gentleman, was fast erstaunlich war. Sie entledigte sich ihrer Schuhe und folgte ihm in das Wohnzimmer.
Erst dort angekommen, musterte Tora seine Eltern einmal richtig. Seine Mutter war klein, wirkte recht zerbrechlich, doch ihre Strenge war ihr anzusehen. Dennoch machte sie Tora keine Angst, denn sie war eine wesentlich schlimmere Mutter gewohnt. Dass das seine Mutter war, konnte sie sich dennoch schwer vorstellen, aber es war wohl die Mischung, die das ausmachte. Denn wenn man seinen Vater so betrachtete, dann wirkte der dicke, große Mann mit seinem Schnurrbart nicht unbedingt, als wäre er Teysarus Vater. Trotz einer gewissen Trägheit, strahlte er doch etwas sehr freundliches und herzliches aus. Auch wenn diese beiden Menschen so gar nicht zu dem Jungen passten, wie sie vom Aussehen allein her fand, empfand sie beide nicht als so schrecklich wie er. Immerhin waren sie alle beide bisher auffällig aufgeschlossen ihr gegenüber, es hätte sie viel Schlimmeres treffen können. Und dass ein Junge sich für seine Eltern schämte, war wohl sehr normal in dem Alter. Tora wusste das, kannte es jedoch nicht von sich selbst, da sie ihre Eltern ja seit vielen Jahren schon ernsthaft hasste… Ob ihm bewusst war, dass sie gar nichts Schlimmeres oder Schwierigeres hatte treffen können, als ihre Eltern? Immerhin leugneten diese, dass sie eine Tochter hatten…
Während sie lächelnd vor den beiden stand, erschrak sie fast etwas, als der Junge seinen Arm um sie legte. So mutig? Vor seinen ach so schrecklichen Eltern? Auch wie sicher er das sagte, brachte sie zum Grinsen, ein ernstgemeintes Lächeln, denn sie war erstaunt von seiner Sicherheit, vor allem auch, weil er dabei irgendwie so unfassbar stolz wirkte, dass sein Lächeln den Rahmen seines Gesichts zu sprengen drohte. Tora rückte ein Stück an ihn heran und verbeugte sich erneut vor seinen Eltern, aus reiner Höflichkeit machte man das doch sicher so, oder? Als sie wieder hochkam, musste sie über seinen Vater schmunzeln. Nicht nur was er sagte, sondern auch wie. Seine Worte waren irgendwie… knuddelig. Dass er sich danach etwas zu Essen rein schaufelte, unterstrich dieses Bild nur. Normalerweise mochte Tora solche Menschen wahrscheinlich nicht, aber die Tatsache, dass es seine Eltern waren, setzte ihr wohl eine rosarote Brille auf, weil es sie auch stolz machte, dass sie so akzeptiert wurde. Während sie noch über die Reaktion seines Vater sinnierte, schlug ganz plötzlich seine Mutter wieder mit einem theatralischen Seufzen auf. Dass sie Tora von Teysaru wegzerrte, wunderte sie gar nicht so sehr, wahrscheinlich weniger als ihn. Sie hatte bei der Frau mit Vielem gerechnet und war sogar erleichtert, dass es das war. Sie wusste nur nicht so recht, wie sie darauf reagieren sollte. Tora hatte nie jemand umarmt, mal abgesehen von Teysaru und vielleicht ihren Brüdern… Was tat man in einer solchen Reaktion? Auch umarmen? Vielleicht war das zu persönlich… Sie stand da, wirkte als würde sie gleich zerdrückt werden, ihre Arme baumelten nutzlos rum und sie lächelte so freundlich es ihr in ihrer Nervosität möglich war. Lieber sollte sie sich bemühen auf ihre Fragen zu antworten! „D-Danke. Ich bin fünfzehn Jahre alt u-und ich bin Kunoichi, daher kenne ich auch Ihren Sohn. U-Und er hat mich mal besucht und da…“ Ohje, wie sollte sie das seiner Mutter verklickern? Gott sei Dank unterbrach er den Redeschwall seiner Mutter. Ob sie ihre aufgeregte, leise Stimme überhaupt wahrgenommen hatte. Sie sah ihren Freund für einen Moment mit einem unfassbar dankbaren Blick an… Das musste sie erstmal wieder gut machen. „Oh ja, richtig!“, sagte sie bemüht lauter und kramte das kleine Päckchen hinter sich hervor. „Es ist nichts Besonders, aber ich dachte, dass ich nicht mit leeren Händen bei Ihnen erscheinen sollte. Ich habe ein paar Süßigkeiten selbst gemacht, wirklich nichts Besonderes, aber ich hoffe es gefällt ihnen.“ Plötzlich räusperte sie sich und blickte verlegen auf das Päckchen, denn nun musste sie etwas Peinliches sagen, ooooder. „Ehm, einige der Süßigkeiten sehen nicht ganz so gut aus.“, erklärte sie nun doch wieder sicherer. „Die hat mein kleiner Bruder gemacht, weil er unbedingt mithelfen wollte. Er mag Teysaru sehr gern, deswegen konnte ich ihn nicht davon abbringen.“ Zuckersüße Erklärung, nicht? Absolut erlogen. Tora hatte Kida angefleht, ja ernsthaft, so verzweifelt war sie, ihr mit einem Geschenk für seine Eltern zu helfen. Kida selbst hatte die Idee gehabt und Tatsache war, dass die hässlicheren Teile nicht von ihm, sondern von ihr stammen… Sie hatte für sowas weder die Nerven, noch das Talent. Aber das würde keiner ahnen, wenn sie von ihrem zuckersüßen, kleinen Bruder sprach. Hoffte sie… Sie streckte das Päckchen Teysarus Mutter entgegen, auch als kleiner Vorwand um höflicherweise ihren Umarmungen zu entkommen und lächelte strahlend und erwartungsvoll dabei.
 
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Es gab vermutlich nichts Schöneres im Leben als die Gewissheit, dass die eigene Mutter die nach Hause gebrachte Freundin schon vom ersten Augenblick an widerstandslos in die Familie integrierte und so behandelte wie ihren eigenen Sohn. Teysaru wusste von seinem Vater, dass Ai sich im Grunde ihres Herzens immer ein Mädchen gewünscht hatte und anfangs sehr enttäuscht gewesen war, als herauskam, dass das einzige Kind der Yotuishe ein Junge werden sollte. Natürlich hatte seine Mutter niemals irgendetwas dergleichen gesagt und liebte ihn genauso, wie er war - oder eher, wie sie ihn gerne hätte. Hin und wieder verschwammen diese beiden Aspekte etwas ineinander, so wie auch jetzt. Immer, wenn er für einen kurzen Moment all ihre Erwartungen übertraf und sie tatsächlich soetwas wie Stolz für ihn empfand, sah er das in ihren Augen. Sie bekamen ein gefährliches Glitzern, so als würde sie jeden Augenblick losheulen, doch in Wirklichkeit war sie so unfassbar gerührt davon, dass er auch einmal etwas richtig machen konnte, dass es beinahe wehtat. Die blanke Überraschung im Blick seiner Mutter verurusachte einen kurzen, schmerzhaften Stich in seinem Herzen - selbst nach all der Zeit noch, in der er sich daran gewöhnen hatte müssen, dass sie ihn insgeheim schon für einen Versager hielt - und zwang ihn dazu, sich für einen Moment von der herzergreifenden Szenerie abzuwenden, um sich einen Keks zu greifen und unbeteiligt daran herumzunagen. War es nicht aufbauend, wenn die eigene Mutter es kaum fassen konnte, dass man tatsächlich eine Freundin abgekriegt hatte? Yotuishe Ai war in dieser Hinsicht mindestens so blind wie der Schwarzhaarige selbst, denn dort wo er nicht bemerkte, wenn wiedereinmal eine ganze Horde Akademieschülerinnen im Park von Soragakure lauerten um ihn bei seiner alltäglichen Joggingrunde zu begaffen, dort sah sie nichts weiter als einen kleinen Jungen, der seine niedlichen Ründchen drehte. Tragisch...Offenbar hatte sie schon begonnen sich damit abzufinden, dass ihre Familie aussterben müsste, sonst hätte sie sicher nicht so herzlich auf Tora reagiert. Nun, vielleicht war das auch alles eine Masche? Seine Mutter würde die Yamamoto einlullen wie in ein Spinnennetz, und wenn der richtige Moment gekommen war, würde sie ihre Giftzähne in ihren Vorstellungen von Ehe und Kindern einschlagen, um ihr ihre eigenen Prinzipien einzuspritzen wie irgendein tödliches Toxid. Das würde wiederum das Ende für ihre Shinobikarriere bedeuten, die ihr doch so viel bedeutete...Warum war ihr Leben nur so kompliziert? Ihre Beziehung wäre soviel einfacher, wenn ER die Frau wäre. ER hätte keinerlei Probleme damit, seine Arbeit als Ninja aufzugeben. Er kämpfte ja nur um des Kämpfens Willen, das konnte er genauso gut mit Akademieschülern oder Teigfladen in der Bäckerei. Außerdem wollte Teysaru schon immer Kinder haben und hätte auch keine Hemmungen diese ganz ohne Beteiligung des Miterzeugers großzuziehen...Ja, wenn er die Frau in der Beziehung wäre, dann wäre alles viel leichter...Aber da das leider nicht der Fall war, blieb ihm nur, Tora so lange wie möglich von ihrem unweigerlichen Schicksal zu beschützen und seiner Mutter mit stichhaltigen Argumenten entgegenzureden. Wie heldenhaft er doch war, ohne, dass seine Freundin es bemerkte. Na ja, er konnte ihr nicht wirklich einen Strick aus ihrer gegenwärtigen Lage drehen, oder? Schließlich bekam sie im Augenblick mehr oder weniger die volle Breitseite seiner Mutter ab und wurde von Komplimenten und Berührungen nur so überschwemmt. Er konnte es kaum fassen, dass Yotuishe Ai sie "Tora-chan" genannt hatte. Wenn er das tun würde, wäre das vermutlich Selbstmord. Und es war doch wirklich nichts an Tora, was man mit einer solchen Silbe herabsetzen konnte. Gerade sah sie zwar etwas nervös aus, aber wie sie sich gab und wie sie das perfekte Mädchen schauspielerte war nicht nur genial, sondern auch sehr erwachsen, wie der Schwarzhaarige fand. Ohne sich ins Fettnäpfchen zu reiten jonglierte sie mit den Worten viel besser, als er es jemals gekonnt hätte. Zu Beginn hatte er kurz beobachtet, wie sich die Augen seiner Mutter weiteten, denn ein Besuch bei einem Mädchen klang in ihren überhütenden Sonarohren sehr verdächtig (Gott sei Dank hatte sie nicht erwähnt, dass er die meiste Zeit über nur spärlich bekleidet gewesen war), ansonsten waren ihre Aussagen schlüssig und mussten einen guten Eindruck hinterlassen. Natürlich würde sie das. Man hatte es hier schließlich nicht mit irgendeinem dahergelaufenen Mädchen zutun, sondern mit Yamamoto Tora, die Kunoichi der tausend Pläne. Und natürlich hatte sie auch ein Geschenk dabei, das so liebenswürdig war, dass Ai ihr direkt noch einmal um den Hals fiel. "Du kannst backen?Ah, dann wirst du ganz wundervoll in diese Familie passen, Liebes. Diese Süßigkeiten sind wirklich sehr schön geworden, ich werde sie gleich zu den anderen legen, ja?" Während sie sich emsig daran machte die hübschesten der Süßigkeiten auf dem Teller zu drapieren und sein Vater sich - höflich, wie er war - direkt eine von ihnen schnappte und mit einem genussvollen Seufzer seine Zustimmung verkündete, schwebte Teysaru wiedereinmal auf Wolke Sieben davon. Kida...Toras Bruder war so niedlich, und der Genin hatte sich Hals über Kopf in den kleinen Kerl verliebt. Am liebsten würde er das Kind mit dem engelsgleichen Schopf einfach entführen und irgendwo in seinem Zimmer einrahmen, doch da das nicht ging, ließ er keine Gelegenheit aus bei einem Besuch bei Tora ein ausgiebiges Gespräch mit ihm zu führen und mit ihm zu spielen. Egal ob er ihn Huckepack durch die Wohnung trug oder sich im Armdrücken besiegen ließ, jede Sekunde mit dem kleinen Jungen weckte soetwas wie einen Bruderkomplex bei Teysaru. Nicht natürlich gegen seinen ausgeprägten Tora-Komplex, der dafür sorgte, dass er jedes Detail ihrer Erzählung wie ein Staubsauger in sich aufnahm und genaustens analysierte, um später keine Fehler zu machen. Waren die Süßigkeiten vielleicht eine Anspielung darauf, dass er ihr damals Zuckerherzchen mitgebracht hatte? Dass sie sich an solch banale Dinge noch erinnerte machte den Genin irgendwie beinahe schon wieder glücklich. Der Stress der ersten Begegnung war mittlerweile auf ein angenehmes Maß zusammengeschrumpft und wie er bemerkte (hatte sein Hirn wirklich kurz abgeschaltet?) saßen sich nun jeweils zwei Personen im Raum gegenüber, was ihn angesichts der Tatsache, dass seine Freundin unbemerkt neben ihm saß und somit ziemlich nahe war, irritiert zusammenzucken ließ. Mit einem vorsichtigen Blick nach oben realisierte er, dass seine Mutter ihn anstarrte, ehe er sich wieder seinem Keks zuwandte und dafür sorgte, dass seine Haare über die Augen fielen. "Teysaru?" Wieso war es plötzlich so still? Hatte er etwas verpasst? Mit aufsteigender Panik versuchte er die letzten Sekunden noch einmal Revue passieren zu lassen. Er konnte nichts verdrängt haben. Die ganze Zeit über hatte er Tora genau beobachtet, um sie vor eventuellen Gefahren zu bewahren, denn aus irgendeinem Grund fühlte er sich überhaupt nicht mehr nervös. In der Gewissheit, dass seine Mutter also nur eine ganz harmlose Frage stellen wollte, die sicher nichts mit irgendwelchen unangenehmen Themen zutun hatte (solche Fragen würden später kommen), hob er noch einmal den Kopf blickte sie so aufmerksam an, wie es ein guter Sohn nur tun konnte. "Du nagst an deinem Finger, Schatz." Sein Finger? Blinzelnd blickte er auf seine Hand, die den Keks gehalten hatte. Wann hatte er den gegessen?! Soviel also zur absolut nicht existenten Nervosität und der unglaublichen Wahrnehmungskraft des Genin...
"Oh."
 

Inuzuka Ara

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Die Sekunden, in denen Ruhe in dem hübschen kleinen Hause der Yotuishe Familie herrschte, waren für Tora unwahrscheinlich nervenaufreibend. Natürlich war sie schon immer eine unverbesserliche Perfektionistin gewesen und das würde sich mit Sicherheit auch nie im Leben ändern, doch so wie grade war es ihr wohl nie zuvor gewesen. Auf die meisten Menschen, jetzt mal abgesehen von Vorgesetzten, ging sie ähnlich zu, wie auf die Eltern ihres Freundes. Also äußerst vorsichtig, respektvoll und mit einer Art, die sie selbst mehr spielte als tatsächlich besaß, welche die Herzen anderer Menschen zu schmelzen brachte. Ja, eine begabte Schauspielerin war die hübsche Perfektionistin schon immer gewesen. Nach einem Gewissen konnte man bei ihr ja ohnehin ewig suchen, doch war es auch grade die Tatsache, dass sie jeden Schritt kleinlich genau plante ein guter Grund dafür, dass sie keinerlei Probleme damit hatte jede Rolle vorzuspielen, die ihr Gegenüber gern hätte. Dennoch fiel es ihr grade für sie selbst erstaunlich schwer so zu handeln. Sie wollte, nein sie durfte, keinen einzigen Fehler machen, denn wenn sie mit Teysaru zusammen bleiben wollte, dann musste sie dafür sorgen, dass sie mit seinen Eltern so gut wie möglich auskam. Und alles was sie grade tat oder sagte, konnte in einer Sackgasse enden. Beispielsweise die Tatsache, dass sie über die Süßigkeiten von Kida gelogen hatte, hatte sie viel Überwindung gekostet. Doch Tora überlegte wirklich jede einzelne Möglichkeit. Was wenn man rausbekam, dass sie geschwindelt hatte? Dann würde sie sich bestmöglich raus mogeln natürlich! Sie würde ein schrecklich verlegenes Mädchen zeigen, welches sich in Grund und Boden schämte und erklärte, dass sie doch nur einen guten Eindruck hatte machen wollen. Welcher Mensch mit auch nur einem bisschen Herz könnte da lang böse sein? Tora hatte schon immer das Verhalten anderer Menschen besonders gut im Blick gehabt und deswegen entging der hübschen Yamamoto auch kein Verhalten oder keine Situation, welche sich um sie herum ergab. Jede Aktion und Reaktion von den verschiedensten Menschen wurde gespeichert, um daraus Verhaltensalternativen für den Fall der Fälle zu machen, dass etwas schief lief. Definitiv irre, aber da passte sie wahrscheinlich doch auch sehr zu ihrem Freund. Der war immerhin auch nicht grade normal… Dennoch würde Tora sich niemals über ihn beschweren, sondern eher über Dinge, die er tat. Ob er wusste, wie zufrieden sie mit ihm als Person war?
Und trotzdem ihr all diese Sachen alle so bewusst waren, waren ihr doch grade diese Momente äußerst wichtig. Sie wollte eben das erste Mal, komme was da wolle, nicht schlecht vor jemandem dastehen. Das war keine Herausforderung, das war starkes Umdenken und Konzentration darauf wirklich alles zu tun, um es jemandem Recht zu machen, denn normalerweise hatte selbst Tora ihre Grenzen, die sie deutlich machte, doch hier ließ sie sich alles gefallen. Bisher musste sie sich sogar eingestehen, dass sie sowohl seinen Vater, als auch seine Mutter als zwei sehr nette Personen empfand. Naja, sie war von anderen Eltern geprägt wurden, wie konnten ihr diese beiden fürsorglichen und eigentlich so netten Menschen da nicht gefallen? Sein Vater war ein angenehm stiller Mensch, auch wenn er nun nicht wirklich so wirkte wie Teysaru, schien er doch der passende Gegenpol zu seiner eher aufdringlichen, hibbeligen Frau zu sein. Ai klebte immerhin schon eine ganze Weile immer wieder an Tora, da war seine stille Art sehr angenehm. Wohl deswegen konnte sie auch damit so gut leben. Aber auch machte die Tatsache viel aus, dass sie noch nie so froh war von jemandem scheinbar gemocht zu werden. Da verschwand auch jeglicher Hass, welcher normalerweise bei Berührung aufgekommen war. Und dass sie gut drauf und erleichtert war, ließ sich an der sonst so monotonen und perfektionistischen Tora erkennen. Sie strahlte, nicht nur allein wegen ihrer Maske, der Fassade, die sie versuchte aufrecht zu halten, um die Eltern ihres Freundes glücklich zu stimmen. Nein, Tora hatte auch wirklich Spaß hieran. Es machte sie ungemein glücklich, dass sie hier so gut aufgenommen wurde, denn das kannte sie so überhaupt nicht. Woher auch? Sie war ja sonst eher verschlossen und hatte bis auf Teysaru und ihrer einzigen Freundin auch niemanden an sich heran gelassen. Ein positives Erlebnis konnte sie doch da mal zum Strahlen bringen. Jetzt verstand sie auch endlich, warum Teysaru so gern zu ihr zu Besuch gekommen war. Er fühlte sich dort nicht fremd oder als wäre er bei jemandem anderes, sondern er fühlte sich wohl. Dass machten seine Spielereien mit Kida auch sehr deutlich. Auch wenn er ihren anderen Bruder bisher nie gesehen hatte, dieser verzog sich nämlich absichtlich immer wenn Teysaru kam, schien es ihm ja doch ganz gut dort zu gefallen. Tora dachte im Übrigen oft nach, ob Izaya vielleicht wusste, dass Teysaru ihr Freund war und grade deswegen immer in seinem Zimmer verschwand. Bei Yukiko hatte er das nicht getan, doch wenn Tora ihn danach fragte, ob er nicht einmal ihren Besuch kennenlernen wollte, lehnte er damit ab, dass ein Hikikomori sich nicht so gern unter Leute mischt. Komisch… Das Thema musste irgendwann auch einmal geklärt werden! Ob dann all ihre Arbeit für die Katz war, wenn Izaya ihren Freund umbrachte? … Obwohl Teysaru hier der Shinobi war, der wahrscheinlich Soragakure vom Himmel holen konnte, war es Izaya, der gruselig und unscheinbar gefährlich war… Oder eben gefährlich unscheinbar…
Als Teysarus Mutter Tora wegen ihrem kleinen Mitbringsel noch einmal an sich drückte, als würde sie das Mädchen in ihren Armen zerquetschen wollen, lächelte Tora verlegen und ließ dies über sich ergehen. Es war nicht das Gefühl der Unannehmlichkeit, welches sie hier so zum Stocken brachte, sondern die Tatsache, dass sie tatsächlich in Verlegenheit geraten war! Dann jedoch fragte sie nach dem Backen und Tora fühlte sich ertappt… überspielte dies aber gekonnt mit einem zuckersüßen Lächeln. „Oh danke, aber ich bin sicher absolut nicht so talentiert wie Sie. Im Vergleich zu ihren Backwaren würde ich hier nicht von Können sprechen.“, sagte sie freundlich und lachte dann scheinbar peinlich berührt. War sie auch, zwar nicht weil sie sich gelobt fühlte, sondern weil sie sich wirklich bei ihrer Lüge ertappt fühlte, aber das wusste sie gut für den Moment für sich selbst zu nutzen. Tora war ja nicht auf den Kopf gefallen. Tora schluckte erleichtert, als Ai die Süßigkeiten bei Seite stellte. Damit war sie schon mal durchgekommen… Und seinen Vater hatte sie gleichzeitig mit neuer Naschware beglückt. Mission complete! Nachdem sie sich dann gesetzt hatte, kam das Mädchen wieder etwas zur Ruhe und atmete durch. Neben Teysaru fühlte sich das lilahaarige Mädchen doch gleich viel sicherer. Das würde sie ihm natürlich nicht unter die Nase reiben, das wäre ja peinlich! Die Stille in diesem Moment machte ihr gar nichts aus und kurz darauf, als seine Mutter ihn ansprach, musste Tora schon schmunzeln. Was tat er da? Er schien geistig völlig abwesend zu sein… Normalerweise hätte sie ihn nun angestubst, doch sie tat nichts und ließ seine Mutter das sagen, was ihn sicher in eine Situation ähnlich ihrer brachte. Ernsthaft Tora? Auf so einen Typen stehst du? Der in seiner Gedankenverlorenheit an seinem Finger kaut? Vielleicht wohl grade deswegen. Entweder er war so aufgeregt, was sie nachvollziehen könnte, oder aber er fühlte sich wieder so locker, dass er in Gedanken woanders gelandet war. Egal was es war, es war typisch für ihn… Auch seine Reaktion war typisch. Tora strich sich lächelnd eine lilafarbene Strähne aus dem Gesicht und kicherte leise über diese Aktion. Und nun? Saß sie Teysarus Vater gegenüber, der sich nach und nach immer mehr Zucker in die Luke schob und seiner Mutter, welche sie anstrahlte, als würde sie auf einem Regenbogen in Richtung Himmel reiten. Aber gegenüber sitzen…? Wurde das nun ein Verhör? Würde Toras Grinsen gleich einbrechen müssen?
 
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Hätten Teysarus Eltern wirklich im Sinn gehabt, die Freundin ihres Schützlings mit einem Verhör zu prüfen, so hätten sie das schon längst getan, auf subtile und doch dämonische Art und Weise. Vielleicht hatten sie das schon, ohne, dass jemand von ihnen etwas mitbekommen hatte? Etwas Paranoia war speziell im Hinblick auf seine Mutter wohl gar nicht so unangebracht. Der Genin war sich ganz sicher, dass er ordentlich in die Mangel genommen werden würde, sobald sein Besuch außer Hörweite war. Alles, was sie aus Höflichkeit nicht in ihrer Anwesenheit fragten, jedes noch so intime Detail musste er dann liefern. Wie auch immer es schaffen sollte seinen Eltern Rede und Antwort zu stehen, er war ihnen doch unsagbar dankbar, dass sie Tora aus diesen peinlichen Angelegenheiten heraushielten und sich einigermaßen aufführten wie normale Menschen. Zwar war seine Mutter beunruhigend still geworden, so dass man die Rädchen in ihrem Geist beinahe Rattern sehen konnte, doch wenn sie etwas zu sagen hatte, hielt sie sich zurück. Das musste man ihr hoch anrechnen. Eigentlich hatte Teysaru schon längst damit gerechnet, dass sie anfangen würde, Tora bezüglich ihres Menstruationszyklus' zu befragen oder soetwas. Vielleicht würde sie sich auch erkundigen, inwiefern die Chance bestand, in den nächsten neun Monaten mit einem Enkelkind zu rechnen...Zum Glück hatte er dabei auch etwas mitzureden, auch wenn er bezweifelte, dass er über dieses Thema reden könnte, ohne, dass sein Kopf explodierte. Allein der Gedanke an das Wort mit "M" hatte ihn schon gebracht, nervös mit der Augenbraue zu zucken, weil er sich an die Todesqualen erinnert hatte, die er durchstehen hatte müssen, als seine Mutter ihn für eben diesen Zweck in den Drogeriemarkt geschickt hatte. Das erste und letzte Mal. Bei aller Liebe, er würde das nie wieder für irgendjemanden tun. Niemals. Nicht einmal für Tora. Da warf er sich lieber in das Schussfeld von einem Dutzend Shuriken, als mit einer Packung Tampons in der Hand durch Soragakure zu laufen. Wie kam er überhaupt auf dieses Thema, verdammt?! War er geistig behindert oder so?
Wenn er nicht bald eine Initiative ergriff, würde er noch anfangen etwas unheimlich Dummes zu tun, also stand er auf. Ohne wirklich zu wissen, was er eigentlich wollte, aber das würde sich schon regeln. "Ich zeige Tora wo ich schlafe, ja?" Eine brilliante Idee, zumindest in seinem Kopf. Während er also ihre Hand packte und sich fragte, wieso seine Eltern einen vielsagenden Blick tauschten, trugen ihn seine Füße über den Flur hinweg. Was war so schlimm daran, seiner Freundin sein Zimmer zu zeigen? Also wirklich...Er hatte nicht vor irgendetwas Anzügliches mit ihr zu unternehmen. Er kannte ihr Zimmer, also war es doch nur gerecht, wenn sie auch das Seine sehen würde, oder? Je weiter er sich vom Wohnzimmer und somit auch von seinen Eltern entfernte, desto kleiner wurde der Knoten in seiner Brust - und desto gewahrer wurde er sich dessen, dass er nun wieder ganz alleine mit Tora war. Vielleicht war seine Mutter sogar diskret genug, sie für ein oder zwei Stunden alleine zu lassen. In der Öffentlichkeit war ihre Beziehung so furchtbar kompliziert, aber wenn sie ganz allein waren...Dann war es so leicht, das Richtige zu tun. Für ihn jedenfalls. ohne groß darüber nachzudenken öffnete der Genin die Tür zu seinem Raum, der durch Sonnenlicht, welches durch sein Dachfenster schien, geflutet war. Es war kein sonderlich großes Zimmer, aber auch nicht klein, dafür jedoch perfekt aufgeräumt. Auf seinem Schreibtisch stapelten sich die Bücher und Notizblätter, in der Ecke hing ein arg lädierter Boxsack (der nur noch Zierde war), außerdem gab es natürlich ein großes Regal, wo Teysaru seine Pflanzen aufbewahrte, große und kleine, manche grün, andere wunderschön blühend. Nichts Besonderes, wie er fand. "Ich hatte schon Angst, sie würde unangenehme Fragen stellen. Tut mir Leid." Sich gegen die Tür lehnend und einige Male tief durchatmend, betrat er seine Residenz - leider gab es kein Schloss an seinem Zimmer, aber damit konnte man leben. "Aber nun, da wir alleine sind..." Ein Grinsen wuchs in Teysarus Gesicht, beinahe lüstern, wenn soetwas bei ihm überhaupt möglich war, ehe er sich seiner Freundin näherte und sie unverschämt auf den Mund küsste. "Willkommen bei mir! Ich habe leider nicht viel, aber wir können bestimmt irgendetwas machen, das dir auch gefällt..." Als wäre es gar nichts, mal so eben einen Kuss zu verteilen, ging er an ihr vorbei und kniete sich vor seinen Schrank, dessen untere Luke er öffnete. Mit dem Po Richtung Tora suchte er nach einer Goldgrube und bekam deshalb eventuelle Ausbrüche nicht wirklich mit (was sicher gut war). Im Moment hatte er gar nicht wirklich im Kopf, wer sie eigentlich war, so froh war er darüber, einen Freund in seinem Zimmer zu haben. Das letzte Mal war schon Jahre her!
...
"Kennst du Twister?"
 

Inuzuka Ara

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Obwohl es ja eigentlich noch so ruhig war und sie nur angesehen wurde, als wäre sie ein wunderschönes Alien, war die Situation schon unangenehm genug. Tora war sich sehr sicher, dass sie bei seinen Eltern sehr willkommen war und dass sie das Mädchen auch ganz bestimmt nicht irgendwie hassten, wie es ja tatsächlich hätte passieren können, doch stattdessen behandelte seine Mutter sie ja fast so, als wäre sie ihr eigenes Kind. Dennoch, obwohl sie so gut in Empfang genommen worden war, fühlte sie sich in diesem Moment ziemlich unwohl. Wahrscheinlich lag es daran, dass diese Situation immer noch so neu für sie war. Sie kannte diese beiden Menschen vor sich überhaupt nicht und hatte grade auch nicht das Gefühl, dass ihr Freund, der ja nun neben ihr saß, sie auch nur irgendwie davor beschützen könnte, wenn sie etwas falsch machte. An sich war es also nur das, was sie beunruhigte. Grade von seiner Mutter hatte sie aber Schlimmeres erwartet, doch diese schien sich erstaunlich gut zurückzuhalten. Ob es wohl daran lag, dass sie so überrascht gewesen war, dass Teysaru eine Freundin hatte? Wahrscheinlich wollte sie Tora nicht vergraulen oder so… Die Dankbarkeit stand ihrem Freund auf jeden Fall ins Gesicht geschrieben. Tora hätte mit allem gerechnet und wäre irgendwie auch mit allem klar gekommen, aber natürlich war sie sichtlich erleichtert, dass es nicht so gekommen war, wie sie gedacht hatte. Erstaunlicherweise lief es sogar viel besser als erhofft und als ihr dieser Gedanke in den Sinn kam, war sie irgendwie schlagartig erleichtert, völlig egal wer vor ihr saß.
Weil sie grade so in Gedanken wegen dieser Sache war, brauchte sie einen Moment um zu realisieren, dass ihr Freund ihre Hand geschnappt hatte und aufgestanden war. Etwas irritiert blickte sie ihn an, als er vorschlug ihr zu zeigen wo er schlief. Fast wollte sie sich an die Stirn fassen, als ihr klar wurde, dass ihr Freund wirklich so gar nicht mit Worten hantieren konnte. Hätte er das nicht anders formulieren könnte. Mit einem verlegenen Lächeln folgte sie und ignorierte die Blicke, die seine Eltern miteinander tauschten. Natürlich war nichts dabei, wenn er ihr das Zimmer zeigte, fand sie zumindest. Wahrscheinlich kannte sie solche Klischees einfach nicht, weil sie sich mit der Freund-Freundin Thematik, wenn es um das eigene Heim ging, nicht so befassen musste. Sie hatte keine Eltern die ihr auf die Finger guckten. Tora hätte mit zwölf schwanger werden können und es hätte ihre Eltern nur insofern gejuckt, dass sie ihr gezeigt hätten, wo es denn raus aus der Wohnung ging … Egal, dennoch klang das grad so als würde er sie direkt in sein Bett zerren wollen und nicht als wolle er ihr das Zimmer zeigen. Doch sie sagte nichts und beschwerte sich nicht. Immerhin hatte sie sich diesmal einfach hier hin eingeladen, also konnte sie auch mal ein wenig nett zu ihm sein, wo er doch solche Ängste hatte durchstehen müssen wegen ihrem plötzlichen Auftreten. Und dennoch war alles gut gegangen… Ob er sich nun wohler fühlte? Es dauerte nicht lang, da kamen sie in seinem Zimmer an und Tora war erstaunt. Im Vergleich zu ihrem Chaos war es hier sogar ordentlich. Bekanntermaßen ist Toras Perfektionismus in ihrem eigenen Zimmer nicht so ausgeprägt… Doch sein Zimmer war, nun ja, etwas komisch. Der Boxsack war so ziemlich das Einzige, was darauf hinwies, dass hier ein Junge lebte. Pflanzen? Wie niedlich… Und Bücher und Notizzettel… Der Affe kann also lesen… Natürlich konnte er das, nur ein Spaß. Seine Reaktion als sie in seinem Zimmer angekommen war, brachte Tora etwas zum Schmunzeln. Fast so als wären sie vor einer Horde Zombies geflüchtet… Dabei war es einzig und allein seine Mutter, die er selbst grade so fürchtete. Tora kicherte leise auf seine Worte hin… Manchmal war er schon ziemlich putzig… Doch kurz darauf brachte er sie wieder in Verlegenheit mit seiner Unüberlegtheit. Dass er immer so intuitiv handeln konnte, war teilweise echt anstrengend, zumindest für sie. Nachdem er sie so unverschämt geküsst hatte, dass sie sich vor Schock gar nicht hatte wehren können, ging er einfach weiter an ihr vorbei. Ernsthaft? Wie konnte er so einfach umschalten? Wahrscheinlich brauchte man als Taijutsuka so viel Spontanität oder so… Statt ihn dafür zu verprügeln, lächelte Tora aber. Es war irgendwie typisch für ihn und es beruhigte sie immer wieder ihn so zu erleben. Während er in seiner Schublade wühlte, lief Tora einen Schritt neben ihn und kniete sich neben ihn, wo sie einen Blick in den Kasten warf. Sein Gesicht strahlte vor Freude, fast wie ein kleiner Junge. Ob er noch wusste wer grade neben ihm stand? Die Rachegöttin Tora? Sie schmunzelte nur, bis er seine Frage stellte… Ihre Stirn legte sich schlagartig in Falten und sie kratzte sich am Kinn. „Hrm… Ist das nicht eine Art Partyspiel?“, fragte sie nachdenklich und warf einen Blick auf die Verpackung. „Gehört habe ich davon, aber wie du dir sicher denken kannst, habe ich keinerlei Praxiserfahrung was Spielen angeht… Du musst es mir wohl erklären.“, sagte sie erstaunlich trocken. Wahrscheinlich war es sein Glück, dass sie es nicht kannte, sonst wären seine Eier sicher direkt wieder in ihrer Handtasche gelandet. Doch bisher war es nur ein Spiel, welches er mit ihr hatte spielen wollen. So strich sie mit der Hand ihren Rock grade und blickte ihn fragend an. Na, wann machte es wohl klick? Wann merkte Teysaru zu was für einer Art Spiel er grade seine Freundin eingeladen hatte?
 
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"Eigentlich ist es das, aber es ist auch gut für die Beweglichkeit. Du baust diesen Teppich auf und die Scheibe mit dem Zeiger hier sagt dir dann, wo du Hände und Füße hinstellen musst. Es ist wirklich ulkig, weil man da die Körper untereinander verknoten muss...oh." Der innere Teysaru hatte sich schon seit einer ganzen Weile gefragt, wann sein idiotischer, hormongesteuerter Kumpel von außen darauf kommen würde, was er seiner Freundin da gerade andrehte und nun schien es doch tatsächlich, als hätte er sich spontan daran erinnert, dass man Twister mit sehr viel Körperkontakt spielte. Mit einem in die höchsten Oktaven seiner poststimmbrüchlichen Stimme reichenden Misston brach er also seine von leuchtenden Augen untermalte Erläuterung ab, um sich zu überlegen, wie er es nun fertig brachte, seinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Er war zu begeistert davon gewesen, dass es etwas gab, was Tora nicht kannte und konnte, etwas, was er ihr beibringen konnte, dass er dabei tatsächlich nicht darauf geachtet hatte, dass sie sich bei diesem Spiel ziemlich nahe kommen würden. Wie hohl konnte man eigentlich sein? Während er also nun den Blick seiner im Moment eher dunkelblauen Augen über sie wandern ließ und mit einer leichten Hitzewallung registrierte, dass sie ihm angenehm nahe war, fiel es ihm wie Schuppen von den Augen: Wenn er nun einen Rückzieher machte, konnte sie annehmen, dass ihm die Aussicht sie anzufassen irgendwie anekelte und das würde im Zweifelsfall dazu führen, dass er nie wieder irgendetwas berühren konnte. Eigentlich hing er ja an seinen Händen. Wenn er nun aber darauf beharrte, dieses Spiel zu spielen, hielt sie ihn vielleicht für pervers. Dann würde er einen anderen Körperteil verlieren...So oder so wurde er also verstümmelt, weil er so grenzenlos dumm war. Nur was war ihm lieber? Kinder oder Hände? Die Vorstellung, Tora nie wieder in den Armen halten zu können war eindeutig zu schlimm, um lange zu überlegen - er war eben doch nur ein Teenager - also schluckte er seine aufgestaute Scham hinunter und breitete die Twisterfolie auf dem Boden aus. "Du wirst sehen, das wird lustig!" Er lächelte, wandte den Kopf ab und verzog das Gesicht. Auf Wiedersehen, kleine Teysarus und kleine Toras...Er hätte sie gerne gehabt, aber man musste Prioritäten setzen. Vorsichtig drehte er den Zeiger und wartete, bis dieser stehen blieb. Rechte Hand auf Grün. Er stand bei Rot, also musste er einmal quer über das Feld langen. Fing ja schon einmal gut an. In Liegestützposition angelangt breiteten sich 1,80 Meter über das Feld und stützten sich mit einer Hand auf dem grünen Kreis. Die andere Hand wedelte Richtung Scheibe. "Du bist dran!" Er hatte sich vorsorglich schon einmal zum Affen gemacht, sie durfte nun entscheiden, ob sie mitmachen, gehen oder eine Spontankastration durchführen wollte. Es lag ganz bei ihr.
 

Inuzuka Ara

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Teysaru hatte wirklich mehr Glück, als er sich selbst vorstellen konnte. Dass Tora weder in ihrer Kindheit, noch später irgendwann, großartig gespielt hatte, war nun ein Vorteil für ihn, denn so begriff sie nicht, dass er mit einem Spiel auf irgendwas abzielen konnte. Die Yamamoto dachte er an andere Dinge. Als Perfektionistin war es für sie ausgeschlossen dieses Spiel gegen ihn zu verlieren. Nicht weil er Teysaru oder ihr Freund war, sondern allgemein, weil Tora es hasste zu verlieren! Deswegen war sie es auch eingegangen ein Spiel mit ihm zu spielen, denn sie wollte mal gegen ihn gewinnen. Kämpfen würden die beiden ja ohnehin nie, also war das die harmlosere Variante, welche sogar im Volksgebrauch allgemein als amüsant galt. Warum also nicht einmal ausprobieren, dieses „Spielen“? So lauschte Tora also aufmerksam den Erklärungen ihres Freundes, immerhin hielt sie dieses Twisterspiel für ein harmloses Partyspiel, nach wie vor. Es ging also vor allem um Beweglichkeit… Naja, damit konnte Tora doch eigentlich gut dienen, immerhin machte sie sich immer gute Gedanken um solche Dinge. Ob sie geschickter war als er? Die Superperfektionistin Tora machte sich ja sogar immer darüber Gedanken die richtige Kleidung für gute Bewegung zu haben. Dies war auch ein Grund dafür, dass sie Hosen weitestgehend ablehnte, in Röcken oder Kleidern hatte man wesentlich mehr Beinfreiheit! Die Spielregeln erschienen erstaunlich einfach. Tora sah sich die Matte genau an, den Zeiger, an dem man drehen sollte, die Tatsache, dass er was von Körperkontakt sagte, juckte sie, erstaunlicherweise, nicht im geringsten. Immerhin war es ein Spiel, also musste man solche Risiken wohl eingehen. Dass er da irgendwelche Hintergedanken hatte, traute sie Teysaru nicht zu, weswegen sie auf diese Idee nicht einmal kam. Auch das „Oh“ störte sie nicht einmal, sie sah ihn an und überlegte kurz. Ob es da genauere Regeln gab? Wenn Teysaru nichts sagte, war es also nicht verboten, den Gegner zu sabotieren, oder? Verdammt, wenn sie nur wüsste, wo er kitzlig ist… Egal, irgendwas würde ihr im Eifer des Gefechts schon einfallen. Vielleicht hätte Teysaru sich darüber im Klaren sein sollen, dass Tora nicht nur mit miesen Tricks kämpft, sondern ganz sicher auch so spielt. Immer um zu gewinnen, komme was da wolle. Und Tora weiß natürlich, dass man auch die Waffen einer Frau für einen Sieg benutzen kann, nur um zu gewinnen … Sie ist schon ziemlich skrupellos.
Wortlos beobachtete Tora wie der Yotuishe die Folie am Boden ausbreitete und rutschte an eine der Ecken. Er versuchte sie zu motivieren, in dem er noch einmal erwähnte, dass es sicher spaßig würde. Leider wusste er nicht, dass bei Tora Spaß eher an einer hinteren Stelle lag. Sie fand es ja viel interessanter zu gewinnen. Das Witzigste daran war ja, dass er sich darum sorgte, dass sie ihn für pervers halten könnte, wenn sie dieses Spiel verstand und was dachte Tora? Sie könnte diesen Umstand für sich ausnutzen, denn Teysaru konnte sicher nicht so gut mit Körperkontakt und damit konnte sie sich ihren Sieg erschleichen. Natürlich verstand sie worum es bei dem Spiel ging, doch es störte sie nicht, es motivierte sie nur noch mehr… Er konnte einem schon irgendwie leid tun, oder? Während der arme Kerl sich nun einmal über die ganze Karte strecken musste, überlegte Tora schon, wie sie ihm einen Strick daraus drehen konnte. Tatsächlich war sie nun dran, und drehte den Zeiger, welchen sie mit einem nichtssagenden Gesichtsausdruck anstarrte. Und doch grinste sie innerlich von einem Ende zum anderen. Sie saß an der Ecke der Folie, links vom ausgestreckten Teysaru und siehe da: linker Fuß auf grün. Also streckte sie ihr Bein in die Richtung, in der Teysarus Hand lag und stellte ihren Fuß genau daneben auf den grünen Kreis. Wenn er nun einen Blick nach hinten wagte… Naja! Tora schob ihm die Drehscheibe mit der Hand zu: „Okay, bisher ist’s erstaunlich einfach.“„Für mich…“ Sie grinste vor sich hin und wartete auf seinen Zug…
 
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Es gab Leute, die konnten absolut nicht verlieren, reagierten beleidigt auf die Erfolge anderer und versuchten mit allen Mitteln ihre Kontrahenten auszustechen, wenn es sein musste, konnten diese auch unfair sein. Ja, es existierten Menschen aus dieser Kategorie, doch auch das andere Extrem war gar nicht mal so selten vertreten, wenn man sich allein die Bevölkerung von Teysarus kleinen Zimmer als Beispiel vor Augen führte: Yamamoto Tora war eine Perfektionistin, wie aus dem Bilderbuch und würde für einen Sieg vermutlich sogar einen Mord begenen, ihr Freund hingegen, ein großer schwarzhaariger Affe, der sich gerade in einer liegestützähnlichen Pose befand, war ihr absolutes Gegenteil. In seinem ganzen Leben hatte der Yotuishe schon so oft versagt und verloren, dass es ihm mittlerweile überhaupt nichts mehr ausmachte, schlechter als andere zu sein. Es war natürlich nicht unbedingt toll, wenn man immer wieder den Kürzeren zog, doch irgendwann stellte sich eine gewisse Gewohnheit ein, die manche auch Resignation nennen mochten...Teysaru freute sich natürlich trotzdem, wenn er wider Erwarten den Sieg davontrug, aber das musste nicht sein, denn viel wichtiger waren ihm schon von seiner Erziehung her Fairness, Teamgeist und Spaß. Im Gegensatz zu Tora hatte der Schwarzhaarige in seiner Jugend oft und viel gespielt, sowohl mit Freunden als auch mit seinen Eltern. Beinahe alle Prinzipien, für die der große Junge heute immernoch vehement einstand, hatte er durch Spiele übermittelt bekommen, dementsprechend wäre es definitiv gelogen, wenn er sagen würde, er habe eine harte Kindheit gehabt. Teysarus Mutter mochte noch so schrecklich sein, sie liebte ihn abgrundtief und er hatte nie gespürt, was es hieß, von seinen eigenen Eltern nicht wirklich gemocht zu werden. Vielleicht wollte er Tora ja deshalb ständig knuddeln und liebhaben? Er konnte sich nicht vorstellen, wie es sein musste, wenn man soetwas von zu Hause nicht bekam, das war eine so grauenhafte Vision, dass er sich außerordentlich darum bemühte, diesen Mangel wieder wettzumachen. Er war zwar selbst nicht unbedingt die verkuschelste Person der Welt, aber er hatte durchaus nichts gegen eine Umarmung hier und da, um sich nicht einsam zu fühlen...
Jedoch dachte er bei Körperkontakt eher weniger an Partyspiele wie Twister, demnach hatte es ihn ziemlich verwundert, dass sich seine Freundin so bereitwillig seinem Willen gebeugt hatte. Erstens war das schon einmal eindeutig ein Indiz dafür, dass irgendetwas nicht stimmte, denn eigentlich kamen die Befehle eher von ihr, andererseits hatte er nicht erwartet, dass sie die nicht zu umgehenden Berührungen so locker aufnehmen würde. War das die Ruhe vor dem Sturm? Würde sie ihn erst fertigmachen und dann töten? Oder kümmerte es sie einfach nicht? Die Unsicherheit und die Unfähigkeit ihre Absichten zu durchschauen machten dem Yotuishe wieder einmal geringfügig Angst, so dass er erst einmal wie ein geschlagener Hund zusammenzuckte, als sie neben ihn trat. Das bedeutete ja, dass er jetzt dran war, oder? Nur ein kurzer Blick nach hinten, wo der Zeiger lag und...oh. Innerhalb eines Sekundenbruchteils hatte sich der leicht pfirsichfarbene Teint des Schwarzhaarigen in ein kräftiges, dunkles Hummerrot verwandelt, während sich alle Schweißdrüsen auf einmal öffneten und er einen Laut ausstieß, der an ein abgestochenes Schwein erinnerte. Er hatte gerade...BÜROARTIKEL? Oh Mann, wenn sie das nun gesehen hatte, würde sie ihn umbringen. Er konnte schon das Kunai im Rücken fühlen, wie sie ihn gegen die Wand warf und sich an seinen Innereien labte...Sie sprach? Sie sprach ganz locker? Während sich Schweißtröpfelchen auf Teysarus Stirn bildeten und er versuchte weder an Nasenbluten noch an Atemnot zu verenden, schaffte er es irgendwie ohne einen Blick nach hinten den Zeiger zu drehen und die Anzeige abzulesen. Rechtes Bein auf Blau...Mit einem kurzen Hoppser zog er eben diesen an und ging leicht in die Knie, so dass es nun aussah, als wolle er jeden Moment einen Sprint starten. Eigentlich gar nicht so weit hergeholt, ihm war nämlich ehrlich gesagt schon wieder danach, aus dem Fenster zu springen. Wieso hatte er dieses blöde Spiel nur vorgeschlagen?!
 

Inuzuka Ara

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Und immer noch Twister… Tora war zwar nicht unbedingt die geschickteste Kunoichi, aber dafür war sie umso raffinierter. Die Yamamoto wusste ganz genau, wie sie ihren schüchternen und oft verlegenen Freund leicht ausspielen konnte. So war es nicht ganz unbewusst gewesen, dass sie eben diese Situation so für sich ausnutzte und ihm völlig unschuldig getarnt einen Blick auf Regionen gab, den er selbst wahrscheinlich nicht einmal haben wollte. Ja richtig, Büroartikel. Na wer hätte das denn gedacht, hm? Frage war, ob sich darunter noch weitere Büroartikel versteckten, welche nicht nur hübsche Bildchen als Verzierung auf bestimmten Kleidungsstücken waren… Doch dass Teysaru gut und auch ohne irgendwelche Sorgen verlieren konnte, könnte Tora sich sogar mal ganz gut vorstellen, wenn sie sich darüber Gedanken machte. Der Junge hatte liebevolle Eltern und sicher auch Freunde, die früher mit ihm gespielt hatten. Er hatte sicher schon das ein oder andere Mal verloren und klar hielt man sich das kurz vor, lachte den Verlierer aus, doch danach spielte man noch eine Runde und alles war wieder vergessen. Außerdem war Teysaru sicher eher der Typ, der bei Denkspielen verlor. Sicher kannte er auch seine Schwächen und konnte sie sich besser eingestehen als Tora. Ja, in diesen Punkten war er ihr um einiges voraus. Wo sie schon so selten spielte, wollte sie nicht verlieren und ihren Freund beeindrucken, ganz egal ob die Mittel dafür fair waren. Und natürlich amüsierte es sie noch mehr, wenn ihre Tricks funktionierten. So schmunzelte Tora als der Kopf ihres Freundes plötzlich eine knallig rote Farbe annahm und er sich wegdrehte. Ob er nun Panik bekam? Sicher dachte er daran, dass sie ihn töten würde, wenn sie es bemerkte. Aber wenn er wüsste, dass das gezielt war, würde er wohl ganz anders davon denken. Lächelnd beobachtete sie ihn, man sah ihm richtig an, wie er für den Moment in Gedanken versank. Auch dass er schwitzte, war ja wohl kaum mehr zu übersehen… Kein Wort verlor er darüber, als wolle er es einfach aus seinem Gedächtnis löschen… Wahrscheinlich würde er, wie sie ihn kannte, sich ewig darüber den Kopf zerbrechen. Irgendwie war das recht süß an ihm… Er versuchte ihr immer alles Recht zu machen, nicht nur aus Angst vor Schlägen, sondern sicher auch aus Respekt ihr gegenüber oder aus Angst sie zu verlieren. Es würde Tora wundern, wenn der Yotuishe tatsächlich Angst vor Toras kämpferischen Künsten hatte… Viel mehr war es doch sie als Person, vor der er sich fürchtete. Als er seinen nächsten Zug gemacht hatte und sich nun mehr in einer aufrechten Position befand, sah Tora zu ihm hoch. Langsam wurde ihre Position anstrengend… Dennoch musste sie irgendwie kichern, denn das Spiel war erstaunlich witzig, auch wenn sie nicht erklären könnte warum. Nachdem er gedreht hatte, nahm sie die Scheibe wieder und drehte an dem Zeiger… Mal sehen was nun kam. Rechter Fuß auf gelb… Okay, das würde eine angenehmere Position bringen. Tora drückte sich hoch, ließ dabei den linken Fuß auf der grünen Fläche und drehte sich einmal, danach streckte sie ihren rechten Fuß aus und brachte ihn auf das gelbe Feld vor knapp neben dem roten, auf dem ihr anderer Fuß stand. Erleichtert seufzte sie, befand sich nun aber auch in einer wackeligen Position. „Das ist unfair…“, sagte sie etwas trotzig, aber amüsiert, als ihre Hand seinen Arm strich, während sie versuchte sich auszubalancieren. „Deine Körperbeherrschung ist als Taijutsuka wesentlich besser als meine…“ Man sah ihr auch an, dass es nicht leicht war, da ihre Beine etwas zu zittern begannen. Dennoch lachte sie und fühlte sich nicht irgendwie bedroht durch seine Stärke. Sie hatte nämlich andere. Tora beugte sich weit nach vorn und stützte sich ab, während sie ihn anlächelte. „Du bist dran!“ Es schien fast so, als hätte sie Sieg oder Niederlage aus den Augen verloren und hätte Spaß. Wären da nicht diese vernichtenden Posen, die sie einnahm… Was dachte denn der Yotuishe darüber?
 
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DAS war unfair?
Hallo? Ganz davon abgesehen, dass er selbst nicht sonderlich geschickt war, sondern einfach stark genug, sich theoretisch auch mit einem Finger selbst zu stemmen, hatte seine Freundin doch eindeutig die fieseren Mittel, immerhin verfügte Teysaru weder über Brüste noch über einen Minirock, oder? Er konnte sich nicht anzüglich auf dem Spielfeld fläzen und räkeln, ganz im Gegensatz zu ihr. Und natürlich würde er das auch nicht tun. Der Yotuishe war leider einer der anständigsten Menschen auf der Welt. Es würde ihm niemals einfallen, jemanden bei einem Spiel zu betrügen, erst recht nicht seine Freundin, wo er doch wusste, dass sie durch ihren Perfektionismus extreme Probleme damit hatte zu verlieren. Eigentlich hätte Tora also schon damit rechnen müssen, dass er sie gewinnen lassen würde, selbst, wenn er sich jetzt noch anstrengte, oder? Lieber eine Niederlage für ihn selbst als die ewige beleidigte Leberwurst. Sie hätte also gar nicht so aufdrehen müssen, er mochte sie auch so, in ganz normaler Haltung, ja, er würde durchaus überleben, wenn er nicht wüsste, was sie gerade für Höschen trug. Natürlich hatte er nichts gegen den Anblick gehabt, auch wenn dieser ihn nun vermutlich den Rest der Woche in seinen Träumen verfolgen würde, aber nötig war es nicht zwingend. Wollte sie ihn vielleicht mit ihrer Gelenkigkeit beeindrucken? Das klang gut. Viel besser, als die Möglichkeit, dass sie vielleicht zu betrügen versuchte. Teysaru hatte es, wenn Leute unfair spielten, und bevor er sich noch darüber aufregte, redete er sich lieber solch lautere Motive ein, das war gesünder für alle Anwesenden. Während er also so in seiner Sprintpose stand (oder saß?) und panisch versuchte den Kopf nicht zu neigen, weil er sonst etwas erblickt hätte, was er zwar sehen wollte, aber nicht verkraften würde, angelte er sich irgendwie den Zeiger und drehte eben diesen. "Nein, Tora. Es geht nicht um Kraft, sondern nur um ..." Er bewegte seinen Fuß, bis dieser zwischen ihren Armen stand und beugte sich zurück, so dass es aussah, als wolle er einen flotten Breakdance hinlegen. " ... Glück."
 
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