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Anwesen von Sakkaku Hebis Familie

Sakkaku Hebi

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Auf dem Weg zum Anwesen waren keine weiteren Zwischenfälle zu vermerken. Je näher die Genin dem Reichenviertel kamen, umso weniger Leute tummelten sich in der Nähe herum. Die meisten hatten auch gar keinen Grund dazu, da sie sich ein Leben auf diesen Plattformen ohnehin nicht leisten könnten. Und ja, auch das Haus, in dem Hebis Familie wohnhaft war, wirkte durchaus protzig und pompös, aber im Vergleich zu denen, die um es herumstanden und die man bestaunen durfte, wenn man weiter ins Innere des Viertels ging, kein Vergleich. Es war wesentlich kleiner, hatte keine aufwendig verzierten Torbögen, Gärten oder dergleichen. Ein Tor besaß es zum Beispiel schon einmal gar nicht, genauso wie sich besagter Garten hinter dem Haus befand. Es hob sich lediglich durch seine Größe von den Häusern auf niederen Plattformen ab, was es wieder für das Reichenviertel qualifizierte, wenn auch nur knapp. Etwas Besseres konnte sich Hiroshi auch nicht leisten. Eigentlich stand auch das außerhalb seines Budgets, aber die lieben Verwandten, die sich in anderen, kleineren Anwesen des Sakkaku Clans befanden, griffen ihm gerne unter die Arme, obwohl sie insgeheim wissen, dass er nicht allzu viel von ihnen und ihrer Stellung zu politischen Belangen hält. Aber einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul, weswegen es für ihn ebenfalls keine Sache des Stolzes mehr war, das Geld, beziehungsweise das Haus, anzunehmen.
Doch um Hiroshi, also Hebis Vater, ging es hier nicht. Viel eher ging es um dessen Brut, welche die Tür aufschloss und nach Ingvi und Umiko eintrat. Das Terrarium mitsamt Schlange stellte er auf einem kleinen Schränkchen zu seiner Rechten ab, das sich in dem recht weiten Flur befand. Er war langweilig weiß gehalten und vereinzelt hingen Bilder in ihm herum. Bilder von seiner Mutter und seinem Vater, eins von seiner Schwester, eins von seinen Zwillingsbrüdern – mehr nicht. Er selbst und Hisake fehlten vollkommen, was wohl deutlich aufzeigte, welche Einstellung man ihnen gegenüber hier hatte.
Zu ihrer Linken befand sich die Ablage für Schuhe, auf die Hebi sofort hinwies. „Zieht sie aus und flankt sie einfach da rein. Solltet ihr Hausschuhe benötigen“, er deutete mit dem Zeigefinger auf – oh Wunder - Hausschuhe neben dem Schuhschrank, „fühlt euch frei, welche zu nehmen.“ Das Rotauge machte hingegen keine Anstalten und ging mit seinen Socken den Flur entlang, als es sich seiner Schuhe entledigte. Wären Ingvi und Umiko ihm daraufhin erst einmal kurze Zeit später gefolgt, fanden sie sich im Wohnzimmer wieder, an welches die offene Küche grenzte. Beides war fast schon steril sauber, aber dennoch liebevoll eingerichtet. „Fühlt euch wie zu Hause und bedient euch, bereitet schonmal alles vor oder so. Ich geh schnell nach oben, hol Siegelrollen und mein restliches Zeug.“, sagte der Dunkelhaarige und ging die Treppen hinauf. Damit meinte er, dass sie den Kühlschrank schon einmal nach Essutensilien durchstöbern sollten, aus welchen sie was kochen wollten. Was es war, war ihm so ziemlich egal, er aß eh fast alles. Was sie nicht wussten, war, dass man sie die ganze Zeit über dabei beobachten würde. Das hier war wie im Horrorfilm. Nur mit weniger Horror.
 
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Yuudari Umiko

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Hin und wieder wurde eben doch deutlich, dass Hebi und Ingvi sich schon ein Weilchen länger kannten, als die junge Umiko am Anfang geahnt hatte. Gerade der ziemlich eindeutige Kommentar zur Hebis Familie ließ die Yuudari aufhorchen. Sicher hatte es einen Grund für einen Jugendlichen mit seinem Ausbildungsgrad die Chance zu nutzen das familiäre Nest zu verlassen. Anders als bei Umiko schien jedoch seine Familie ein Anwesen in Soragakure zu haben. Dementsprechend fragwürdig war wohl der Grund für seinen Auszug in so jungem Alter. Da er bisher auch kein wirklich gutes Wort über seine Familie verloren hatte, war in Verbindung mit Ingvis Aussage wohl anzunehmen, dass ihm diese wohl nicht allzu sehr am Herzen lag. Scheinbar eher im Gegenteil, denn den leicht reizbaren Rutako schien es doch sehr zu verwundern, dass Hebi sich dort hinbegeben wollte. Aber sicherlich hatte das alles seine Richtigkeit. Ohne in irgendeiner Form nachzuhaken, denn sie empfand dies als zu persönlich, als dass sie es sich wagen würde in Dingen herumzuwühlen, die sie nichts angingen, trug sie einfach Ingvis Beutel und die kleine Pflanze hinter den beiden Herren her und versuchte auf den Straßen so wenig wie möglich herumgeschubst zu werden. Man wollte ja niemanden aufhalten...
Tatsächlich liefen sie in Richtung Umikos momentaner Heimat. Beim Betreten des Reichenviertels stellte sich bei der Yuudari eine gewisse Unruhe ein. Sollte einer ihrer nervigen Cousins sie mit zwei jungen Herren zusammen sehen, würde sie sich sicher auf ein langes Verhör einstellen müssen. Diese Paranoia versuchte die Kunoichi zu ignorieren und konzentrierte sich eher auf das Wesentliche. Hebis Familie schien also wohlhabend zu sein. Tatsächlich handelte es sich bei dem Gebäude um ein durchaus teures und edles Anwesen. Im Vergleich zu dem, was man hier sonst zu sehen bekam, war es noch harmlos, aber es war schon nicht schlecht. Umiko legte persönlich recht wenig Wert darauf, dass etwas besonders pompös oder teuer aussah. Die Kunoichi hatte selbst lange Zeit in einem ziemlich lumpigen Apartment gewohnt, doch dieses Verhalten wurde ihr gehörig abtrainiert. Die Yuudari bedankte sich beim Eintreten erneut für die mehr oder minder herzliche Einladung. Es war nicht ihr Wille sich zu wiederholen, aber ihr Vater hatte gesagt, dass es sich gehörte dies zu sagen, wenn man ein fremdes Haus betrat. Fein säuberlich stellte sie ihre Schuhe genau an der dafür angeratenen Stelle ab und sie zog sich ein paar Hausschuhe über die kleinen Füße. Wieder etwas, was sie nicht für sonderlich relevant hielt, aber ihr Vater sagte, dass man den Fußboden anderer Menschen nicht mit seinen widerwärtigen Füßen zu beschmutzen hatte. Ganz egal ob die Hausschuhe für ihre kleinen Füßchen zu groß waren und sie darin herumrutschte, sie hatte sich an die Regeln zu halten. Neugierig sah sie sich im Flur um. Von der Familie des Sakkaku hingen tatsächlich einige Bilder, jedoch war von ihm keines zu sehen. Wieder ein Indiz für die Ahnung der schlechten Beziehung. Die Yuudari entledigte sich noch einer Jacke, welche sie an einem Haken platzierte und folge dem jungen Mann, der die beiden Gäste in seine Küche führte. Sie sah sich neugierig um und beobachtete dann, wie der Sakkaku nach seinen Anweisungen nach oben verschwand. Nun stand sie da allein mit Ingvi in einem fremden Haus. Ein wenig unangenehm war dies der nicht gerade mit Sozialerfahrungen prahlenden Umiko schon. Aber sie wollte sich bemühen einen guten Eindruck zu machen und nützlich zu sein. Deshalb blickte sich die Kunoichi zunächst in der Küche um, damit sie herausfinden konnte, was man aus diesen Lebensmitteln kochen konnte. Es war wirklich alles erstaunlich steril. Man hatte das Gefühl sich in einem Musterhaus zu befinden, in dem ohnehin noch nie jemand gekocht hatte. Selbst die frischen Lebensmittel sahen aus, als wären sie aus Plastik... Allerdings gab es davon offensichtlich viel. Gemüse und Obst waren definitiv nicht Mangelware und so konnte man sicherlich gut kochen. Ein vorsichtiger Blick in den Kühlschrank verriet, dass auch dieser gut gefüllt war. Die Yuudari wandte sich, nachdem sie sich etwas umgesehen hatte, an Ingvi: „Was meinst du, wäre eher etwas Süßes, etwas Herzhaftes oder sogar etwas Scharfes passend?“ Umiko würde da heute wohl kaum wählerisch sein. Allerdings war diese Küche gut ausgestattet. Vielleicht hatte sie ja tatsächlich richtig Spaß dabei... Wie das wohl aussehen würde?
 

Rutako Ingvi

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Hebis Anweisungen folgend, entledigte Ingvi sich seiner Schuhe und schob seine Füße in ein paar Hausschuhe. Es behagte ihm nicht ganz, aber er hatte Verständnis dafür – er wusste ja, wie anstrengend es sein konnte, Schuhabdrücke aus Teppichen zu entfernen. Die Pflanze konnte erst einmal hier stehenbleiben, die war näher am Eingang besser aufgehoben, also folgte er einfach wortlos in Richtung Küche. Hebi seilte sich dann kurz ab, Schriftrollen und Zeug holen. Verständlich. Aber jetzt war Ingvi mit Umiko allein... Nicht, dass er sie nicht mögen würde, aber... so ganz allein war das nun doch ein wenig unangenehm. Sie mochte es bestimmt nicht, wenn es total still war, aber er wusste auch nicht, was er sagen sollte. Und er wollte auch gar nichts sagen, wollte nicht reden – warum sollte er? Man mochte es kaum glauben, aber von den beiden war Hebi der offene, lockere, sozialkompetente Typ...

So herrschte erst einmal eine kurze Weile Stille, und irgendwie fühlte Ingvi sich unwohl. Nicht wegen der Stille, nein, die war für ihn völlig in Ordnung. Es war etwas anderes... etwas unterschwelligeres. Er blickte nach links und rechts, entdeckte aber nichts. Klar, er sah eine saubere und gut ausgestattete Küche, weit mehr Utensilien, als er kannte, und ein paar Fotos, die ihn nicht sonderlich interessierten, aber es gab nichts, das einen Grund lieferte, besorgt zu sein. Natürlich nicht – Hebi hatte sie bereits darüber informiert, dass niemand anders da war. Ingvi knirschte leicht mit den Zähnen. „Verdammte Paranoia...“, dachte er bei sich. Ja, er wusste, dass er sich oft zu große Sorgen machte und dauernd erwartete, dass irgendetwas auf ihn lauerte. Vielleicht war er einfach nur verrückt. Vielleicht machte das auch einen guten Shinobi aus. Allgemein vertraute er seinem Sinn für Gefahren, aber es gab immer wieder Gelegenheiten, bei denen er damit daneben lag, so wie jetzt zum Beispiel. Auf Missionen rettete sowas einem das Leben, aber im Alltag sorgte es nur für unnötige Verspannungen, so wie jetzt gerade. Er war total angespannt, obwohl er nur im Haus eines Freundes allein mit einem Mädchen in der Küche stand und sich auf das Essen vorbereitete. Er sah sich noch einmal um. Immer noch nichts. Verdammte Paranoia...
„Was meinst du, wäre eher etwas Süßes, etwas Herzhaftes oder sogar etwas Scharfes passend?“ Die Worte der Yuudari rissen Ingvi aus seinen Gedanken heraus. Richtig, Kochen. Was sollten sie Essen? Gute Frage, das war nicht sein Spezialgebiet, aber wenn sie schon Optionen bereitstellte, dann konnte er auch antworten. Gerade wollte er Luft holen, da lief ihm wieder ein Schauer über den Rücken. „Ngh... Ich kann mir das doch nicht alles einbilden...“, fuhr es ihm durch den Kopf, und er schloss die Augen. Lauschte. Atmete einmal tief ein und tief aus. Nichts. Kein Ton. Kein verräterisches Geräusch. Von oben konnte er leise etwas hören, das war wohl Hebi, der Zeug versiegelte oder irgendwo herumkramte, aber nichts, das darauf schließen ließ, dass hier noch eine vierte Person war. Er öffnete die Augen wieder, murmelte: „Irgendwas stimmt hier doch nicht...“ Sein Körper war noch immer angespannt. Es war ein Wunder, dass er noch keine Hand an seinem Schwert hatte. Er ergriff es meistens, wenn er sich angespannt fühlte – zur Sicherheit. Jetzt wandte er sich allerdings wieder an Umiko. „Keine Ahnung“, meinte er kühl und etwas schroffer, als er gewollt hatte. „Ich esse meistens nur Suppe... ich kenne mich nicht aus.“ Das stimmte – Suppe war schön günstig zu machen. Deswegen gehörte sie zu seinen bevorzugten Speisen. „Aber ich würde sagen... etwas Herzhaftes macht jetzt... mehr Sinn. Scharf kann es ruhig auch sein... Ich habe nichts dagegen, und... Hebi sicher auch nicht.“ Er schloss erneut die Augen, während er sich langsam auf einen Stuhl niederließ. Das hier tat ihm nicht gut. Wenn das so weiterging, würde er noch verkrampfen. Vielleicht Schlimmeres. „Sag mal... Umiko-san...“, meinte er, und dieses Mal konnte man seine Unruhe wohl schon leicht aus seiner Stimme heraushören. „Hast du... ein komisches Gefühl, oder so? Irgendwas?
 

Sakkaku Hebi

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Richtig, etwas stimmte hier nicht. Etwas ganz gewaltiges. Etwas, das die beiden Genin bis aufs Mark erschüttern würde. Nie wieder würden sie ohne Alpträume schlafen können und nie wieder würden sie das vergessen, was heute in diesem Haus geschah.
Nein, eigentlich war alles soweit in Ordnung, aber Ingvi hatte schon recht, wenn er dachte, dass irgendwas komisch wäre. Auch die verantwortlichen Personen fühlten sich etwas unbehagen und kamen kurze Zeit nach Ingvis Frage aus ihrem Versteck heraus und versuchten, sich immer hinter den jeweils anderen zu drängeln, weil sie Angst vor den beiden Genin hatten. Es handelte sich um Hebis beiden Brüder, die schüchterner nicht sein konnten und den Rutako und die Yuudari bereits zu Monstern verurteilten, nur weil sie zusammen mit ihrem Bruder das Haus betraten. "W-wer seid ihr!?", stammelte einer mutig, wurde gen Ende des Satzes lauter, sodass selbst Hebi oben alles hören konnte. Dieser schüttelte allerdings mit dem Kopf, wusste er doch sofort, dass mit ihnen wahrscheinlich auch die holde Mutter irgendwo herumlaufen würde. Ein genervter Seufzer entfloh ihm und er ließ von den Versiegelungen und dem restlichen Zeug ab. Er musste sich erst einmal um die nette Verwandtschaft kümmern - wenn Kazuko und Shigeru sich bereits in der Küche befanden, konnte der Drache auch nicht weit sein. Der Sakkaku wusste nicht so recht, wie Umiko und Ingvi auf sie reagieren würden. Er wusste allerdings im Gegenzug auch nicht, wie der Drache auf die beiden Genin reagierte, also besser sofort runter, ehe die Sache eskaliert und in einem Blutbad endet.
"Was macht ihr hier? Ich denke, ihr seid mit Yuuka im Zoo?" Shigeru zuckte zusammen als Hebi sich plötzlich hinter ihm befand. Die Zwillinge mochten zwar Akademieschüler sein, waren jedoch noch Jahrzehnte davon entfernt, gute Shinobi zu werden und waren dann halt dementsprechend überrascht von Hebis Auftauchen. Noch viel lernen sie müssen. "M-mama wollte dann doch erst später gehen. Sie meint, abends sind die ganzen tollen Tiere viel aktiver und kommen aus ihren Verstecken." Tatsächlich hatte der Zoo um die geplante Uhrzeit bereits zu, weswegen schnell ersichtlich wurde, dass sie einfach nur keinen Bock hatte. "Ihr seid doch zum Scheißen zu doof..." Da wurden sie schon behüttelt und betüttelt und dann kam auch noch sowas bei raus. Manchmal war Hebi echt froh, dass seine Erziehung etwas härter vonstatten ging als die ihre. "Dann macht euch jetzt in eure Zimmer. Solange wie ich hier bin, will ich keinen Mucks von euch hören, nicht merken, dass ihr überhaupt existiert, sonst knallt's." "H-hai", schnaubten sie im Chor und rannten sofort panisch nach oben. Sie wussten, wozu ihr großer Bruder fähig wäre, also schien es für sie im Moment wirklich das Beste zu sein, einfach zu tun, was er sagte.
Dann wandte sich der Sakkaku wieder an seinen Besuch. "Ich hoffe, die Homos haben euch nicht unterbrochen. Seit ich so selten da bin, bekommen sie einfach zu wenig Schläge und wissen nicht mehr, wie man sich zu benehmen hat." Aber da fiel ihm etwas ein! Das wollte er Ingvi eigentlich schon die ganze Zeit über fragen, aber es geriet in den letzten Stunden immer wieder in Vergessenheit, da er ja offensichtlich was zu tun hatte. Also fing sein Blick den Rutako. "Hast du eigentlich mal wieder was von Hisake gehört? Hab ihn seit der Zahnradmission nicht mehr gesehen und die ist ja nun schon ein bisschen her." Wie lange genau eigentlich? Sicher um die zwei Jahre, wenn er sich jetzt nicht komplett falsch entsinnt. "Nicht, dass ihm irgendwas passiert ist." Er machte sich tatsächlich Sorgen. Hisake war der einzige Mensch auf der Welt, den er wirklich leiden konnte. Also ... wo er es auch merkte.
Themenwechsel. "Habt ihr euch schon für irgendwas zu Essen entschieden?" Sein Blick wanderte zwischen Ingvi und Umiko umher. Dann sollte ihm mal einer antworten.
 

Yuudari Umiko

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Die junge Umiko hatte sich die ganze Zeit so sehr darauf konzentriert sich ordentlich zu verhalten und den Anweisungen des Sakkaku zu folgen, dass sie selbst ihre Aufmerksamkeit für einen Moment tatsächlich etwas aus den Augen verloren hatte. Sie suchte noch immer ein wenig in der Küche herum, um sich die Kochutensilien herauszusuchen, als der Rutako leise etwas vor sich hin murmelte, was sie aufhorchen ließ. Etwas stimmte nicht? Sie tat so, als hätte sie dies nicht wahrgenommen, stellte sich auf die Zehenspitzen und holte einen Topf aus einem Schrank. Was stimmte nicht? Sie hatte nichts gemerkt… Auch gehört hatte sie gar nichts… Gerade für jemanden wie sie, der ständig unter einem unangenehmen Gefühl litt, wenn etwas im Argen lag, übersah offenbar irgendetwas? Sie wollte Ingvi nicht zu nahe treten, aber… nein. Hier waren keine Geister. Was war es sonst, was er wahrnahm, das ihr entging? Seine Anspannung wurde umso deutlicher als er weitersprach. Umiko stellte die Gegenstände kurz ab und wandte sich ihm zu. Äußerlich wirkte er sehr gefasst, wenn auch angespannt, wobei Umiko sich einbildete, dass der Unterschied zu vorher nicht wirklich groß war. Ingvi wirkte bisher nie wirklich entspannt… Sein Ton zeigte jedoch umso deutlicher, dass er sich gerade nicht wohl fühlte. An dem was sie gesagt hatte, konnte es wohl kaum liegen. Suppe… Als sie noch allein von ihrem eigenen Geld gelebt hatte, gab es bei ihr auch oft Suppe. Hin und wieder sogar Tage lang… Die hielt sich ewig und so ein kleines Menschlein wie sie brauchte nicht viel davon um satt zu werden. Aber jetzt Suppe zu machen, wäre wohlmöglich unpassend, wenn er doch mal die Chance dazu hatte etwas anderes zu bekommen. Etwas Scharfes also… Irgendwie konnte sie sich darüber kaum Gedanken machen, seitdem Ingvi vorhin gesagt hatte, dass hier etwas Komisch war. Sie war eine Kunoichi … Wie konnte ihr irgendetwas so Wichtiges entgehen? Und das in einem fremden Haus… Als er sich setzte, wollte sie gerade fragen, ob mit ihm alles in Ordnung war, aber er kam vor ihr zu Wort. Ein komisches Gefühl… Erstaunlicherweise musste sie mit dem Kopf schütteln. Sie hatte so oft ein komisches Gefühl, aber im Moment gar nichts… Doch da hörte sie leise Geräusche aus dem Flur. Todesmutig stürzte sich die zarte Genjutsuka in Richtung der Zimmertür… Naja, sie ging langsam darauf zu und gab Ingvi das Zeichen still zu sein. Es kam näher… Man konnte es hören…
Doch statt einer bösen Überraschung hatte Umiko nun zwei kleine Kindergesichter vor sich. Sie waren nicht einmal so groß wie sie und schienen große Angst vor ihr zu haben. Sofort machte sie einen Schritt zurück, von der Tür weg. Gerade Ingvi guckten die Jungen wirklich sehr ehrfürchtig und ängstlich an… Er war nicht gerade klein und wirkte auch an sich nicht wie ein Sonnenschein. Das war schon irgendwo nachvollziehbar. Jetzt wo sie so darüber nachdachte… Gefährlich hatten die Geräusche aus dem Flur wohl kaum geklungen. Einer der beiden Jungen traute sich sogar danach zu fragen wer die beiden Fremden waren. Umiko hielt ihr Erscheinen nicht wirklich für unangebracht. Sie lebten hier und man hatte sich auch nicht angekündigt… Da war es doch irgendwo ihr Recht sich zu erkundigen. Eine Antwort verdienten sie also, auch wenn Umiko nicht mehr verriet als nötig war. „Wir sind Bekannte von Hebi-san.“ Nicht mehr und nicht weniger mussten die Kleinen wissen. So wie er auf seine Familie zu sprechen war, hütete Umiko lieber ihre Zunge, bevor sie etwas Falsches aussprach. Doch kaum hatte sie dies erklärt, stand auch schon der ältere Bruder hinter den beiden. Er schien wenig begeistert von ihrer Anwesenheit zu sein. Das Gespräch verfolgend stand sie in der Küche und hatte das übliche Lächeln auf den Lippen. Abends waren die Tiere aktiver? Wenn Umiko so darüber nachdachte, war es egal zu welcher Tageszeit sie eines traf… In der Regel waren sie immer aktiv und aggressiv, sobald sie ihnen zu nahe kam. Hebis Anmerkung dazu ließ jedoch darauf schließen, dass dies nicht tatsächlich so war. Die Art wie der Sakkaku mit seinen Geschwistern sprach, verwunderte Umiko etwas. Sie kam mit ihrer Schwester recht gut aus… Sie war ihr wichtigstes Familienmitglied, wenn nicht sogar der wichtigste Mensch für sie. Allerdings erinnerte sie sich an ihren Cousin, der sie verabscheute und nicht selten beschimpfte und attackierte. Familie war wohl nie gleich… Genauso wie es Menschen nicht waren. Als Hebi sich wieder an die beiden Genin wandte, hörte sie ihm aufmerksam zu, wobei sie bei dem Wort „Homo“ auf einen Stolperstein stieß. Sie ahnte, was es mit diesem Wort auf sich hatte, verstand jedoch den Kontext nicht ganz. Umiko schüttelte einfach kurz den Kopf. So sehr hatten sie ja nicht gestört, auch wenn ihr Auftritt ein wenig irritierend war. Das Gespräch der Jungen wollte sie nicht stören, auch nicht wirklich belauschen… Sie drehte sich kurz noch einmal zu den Töpfen und überlegte welches Essen nun eigentlich passend wäre… Etwas Herzhaftes… Scharfes… Und schon folgte die Frage des Sakkaku zum Essen. Da kam Umiko eine Idee. „Entschieden nicht wirklich, aber ich hätte einen Vorschlag. Wie wäre es mit Curry? Das ist nicht so aufwendig, scharf und sättigt gut…“ Mal sehen was die Jungen sagten. Einem anderen Vorschlag würde sie natürlich auch versuchen gerecht zu werden.
 

Rutako Ingvi

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Aus der Ruhe wurde plötzlich... naja, keine Ruhe mehr. In dem Moment, in dem Ingvis Ohren Schritte wahrnahmen, hob er den Kopf und blickte kühl in die Richtung, aus der sie stammten. Er hatte sich also nicht geirrt, hier war noch jemand. Nicht nur eine Person, tatsächlich waren es sogar zwei! Allerdings waren es Kinder... mit einem leicht verächtlichen Schnauben löste der Rutako seinen Blick wieder von ihnen, aber er entspannte sich dabei sehr. Nicht sichtbar, natürlich, aber innerlich. Sein Gefühl hatte ihn nicht getrogen und seine Beobachter hatten sich als unsichere Kinder herausgestellt, die sie nur beobachtet hatten, weil sie sich fürchteten... keine Bedrohung. Darum konnte sich Umiko sicher allein kümmern.
Ingvi beschäftigte sich also weiter mit der Frage nach dem Essen, bis eine neue Stimme in das Gespräch eindrang und seinen Blick wieder auf sich zog. Ach, da war Hebi ja wieder. Und gut gelaunt wirkte er nicht gerade. Hm... vermutlich war er sauer. Vielleicht auch frustriert. Die Gesichtsausdrücke lagen allgemein recht nah aneinander. Aber immerhin hatte er seine Brüder definitiv unter Kontrolle, und er löste die Kontroverse auf, wieso nicht niemand hier war: Sie waren entgegen der Informationen, die der Shinobi besaß, nicht gegangen. Gleichzeitig bedeutete das aber auch, dass nicht nur die beiden Jungen hier waren... Die Augen des Rutakos schmälerten sich leicht. Hier war offenbar jemand, auf den sie eigentlich gar nicht treffen wollten...
Ingvi war etwas paranoid, ja. War er immer gewesen. Vielleicht kam es daher, dass er immer, wenn er zufällig seinem Vater begegnet war, dessen martialische Version von Training über sich hatte ergehen lassen müssen und das Ergebnis immer war, dass er erschöpft, kraftlos und mit einem Hagel von Beleidigungen hinter ihm seine Fingerknöchel reiben durfte, die irgendwie immer juckten, wenn man sie sich aufgeschlagen hatte. Und beim Reiben ging noch mehr Haut ab... naja. Vielleicht kam es auch daher, dass man, wenn man auf den Straßen schlief und Klamotten trug, die doch einen relativ wertvollen Eindruck machten – was mehr an Ingvis Fähigkeiten als Schneider als mit der Qualität seiner Stoffe zu tun hatte –, hin und wieder ausgeraubt wurde; mehr oder weniger zumindest. Er hatte die Erfahrung gemacht, dass Diebe meistens ziemliche Weicheier waren, die sich kaum wehren konnte, selbst wenn sie ein paar größere Messer bei sich trugen. Aber wenn man schlief, wenn sie ankamen, dann war das eine recht prekäre Situation. Er hatte weder Geld, noch Klamotten zu entbehren gehabt, also hatte sich früher oder später eine Art instinktive Reaktion auf ungesunde Geräusche einstellen müssen, und ein nicht allzu tiefer Schlaf. Sein Instinkt hatte aber schon damals Fehlzündungen: Es hatte völlig gereicht, wenn in der Nähe ein junges Päärchen einen abendlichen Spaziergang machte, um ihn aus dem Land der Träume zu holen. Und noch heute weckten ihn Schritte vor seinem Fenster aus seinem seichten Schlaf. Jede Kleinigkeit konnte seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen und ihn so mit seiner Paranoia strafen. Und das Wissen darum, dass Hebis Mutter hier war, war mehr als nur eine Kleinigkeit...
Der Sakkaku selbst schien davon allerdings wenig beeindruckt zu sein, denn er interessierte sich viel mehr für... Hisake. Hisake? Wer war Hisake? Die Zahnräder in Ingvis Kopf drehten sich und er war kurz davor, sein Büchlein hervorzuholen, aber als ihm klar wurde, dass Hebi eine gewisse Zahnradmission erwähnt hatte, klinkten sie ein wie das Zahnrad, das sie hatten ausliefern sollen, es getan hätte, wäre die Mission nicht an den Klippen Getsurins zerschellt. „Hisake... dein Bruder, richtig...?“, fragte Ingvi also erstmal kurz, obwohl er die Antwort schon kannte, und nickte leicht... dann schüttelte er stattdessen den Kopf. „Nein, nichts von ihm gehört. Wieso auch.“ Langsam stand er von dem Stuhl auf, auf dem er es sich eigentlich schon recht gemütlich gemacht hatte, und streckte sich. „Hättest nicht eher du von ihm hören sollen...? So als... Familie?“ Das würde jedenfalls Sinn machen. Wenn Hebi nichts von seinem eigenen Bruder hörte, warum sollte Ingvi dann mehr wissen? Nein, das war viel unlogischer. Apropos Logik... Umiko argumentierte gerade für Curry. Ingvi zuckte mit den Schultern. Klar, Curry war okay. „Ich hab jedenfalls... nichts dagegen“, sagte er also, dann ging er zu Hebi hinüber, fixierte dabei die Tür hinter ihm mit den Augen. „Wenn ich irgendwie... helfen kann, dann... sag es einfach, Umiko-san...“ Er sprach zwar, aber er hörte sich selbst kaum zu, blieb stattdessen neben Hebi stehen, nicht zu ihm gewandt, sondern weiterhin die Tür im Blick. Dann flüsterte er: „Habe ich das richtig verstanden? Deine Mutter ist hier?“ Ja, das beschäftigte ihn noch immer...
 

Sakkaku Hebi

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„Du weißt doch wie das ist als Shinobi - als würde man sich da allzu oft sehen. Sieh uns an. Ist genauso zwei Jahre her. Zusammen auf eine Mission gehen zu dürfen ist schon reines Glück.“ Glück, welches man eben nur selten hatte. Und es hätte ja auch sein können, dass Ingvi ihn auf einem Auftrag begleiten musste, man wusste schließlich nie. Seit er nicht unbedingt der gesprächigste Typ zu sein scheint, ging Hebi auch nicht zwingend davon aus, dass er ihm sofort davon berichten würde, also fragte er lieber noch einmal nach. „Naja, er ist mein Bruder und wird somit schon irgendwie klarkommen. Wäre erbärmlich, wenn nicht.“ Sonst müsste er sich das mit der Verwandtschaft vielleicht noch einmal überlegen. Jemand Unnützes konnte nun einmal niemand gebrauchen, schon gar nicht ein gewisser rotäugiger Sakkaku, selbst wenn dieser sich nicht eingestehen können würde, dass er die Sympathie Hisake gegenüber niemals abstellen könnte. Bisher fungierten Gefühle, die ihn angreifbar machten, eher wie eine Art On-/Off-Schalter, womit er gut im Alltag zurechtkam, aber wie sagte Umiko so schön: Jeder hat irgendwo einen Preis, den er nicht zu zahlen gewillt ist. Und in Hebis Fall handelte es sich dabei eben um Hisake. Nicht auszumalen, was mit ihm passierte, sollte seinem kleinen Bruder etwas zustoßen. Ob dann das letzte Bisschen Menschlichkeit abhanden kommen würde? Wer weiß, wer weiß. Unwahrscheinlich wäre es jedoch nicht.

Curry also. „Meinetwegen.“, gab Hebi von sich und hinterließ damit sicherlich alles andere als den Eindruck, er sei sonderlich begeistert über die Essenswahl gewesen. „Der Zweck heiligt die Mittel, richtig?“ Mehr eine rhetorische Frage, die noch einmal bedeutete, dass er es schon herunter bekommen würde und sie somit dem Gekoche nachkommen könnte. „Wenn du was nicht findest, frag mich einfach. Töpfe sind zum Beispiel direkt vor dir, unten im Schrank.“ Mehr Hilfe bot er Umiko nicht an, da auch Ingvi diese unlängst anbot und es Schwachsinn wäre, wenn sie zu dritt an einem Gericht herumwerkelten. Zu viele Köche verderben den Brei, nicht wahr? Außerdem war Curry, wie sie bereits sagte, einfach zuzubereiten – wozu brauchte sie dann auch noch ihn?

Der Sakkaku seufzte tief als der Rutako ihn nach seiner Mutter fragte. Er war froh, noch nichts von ihr gehört zu haben, aber Ingvis Frage war durchaus berechtigt, wusste er schließlich, um was für eine Person es sich bei ihr handelte. „Irgendwo, ja. Wahrscheinlich hängt sie im Garten rum und kümmert sich um die Blumen.“ Aber wieso interessierte das den Blauäugigen eigentlich? Er dachte doch nicht etwa.. „Sie ist keine Kunoichi und besitzt nicht einmal das Kekkei, weil sie nur in den Clan eingeheiratet hat, keine Sorge. Eine Gefahr stellt sie nun wirklich nicht dar.“ Kurz schaute er raus auf die Terrasse, die an das Wohnzimmer mündete. Sehen konnte er sie auf jeden Fall noch nicht. Prima. „Wenn sie anfangen sollte, rumzunerven, sperr ich sie einfach in den Schrank – das müsste sie bereits gewöhnt sein und bisher hat es immer gereicht, sie auf diese Weise ruhig zu stellen.“ In diesem Haushalt gab es nur eine Person, die in der Lage war, Hebi herumzuschubsen und das war ganz sicher nicht dieser hysterische Drache oder die beiden dämlichen Brüder von vorhin. Dieser jemand war zum Glück nicht da und der 16jährige konnte somit machen, was er wollte, auch wenn er dafür kurzzeitig Gewalt anwenden musste. Doch da kam ihm eine gute Frage in den Sinn. Er setzte sich auf den Küchentisch und ließ die Füße baumeln. „Sag mal, Koko-chan, wie ist deine Familie eigentlich so? Tragen die alle solche komischen Klamotten wie du und“, jetzt würde es unfreundlicher werden, “haben die ganze Zeit dasselbe heuchlerische Lächeln auf den Lippen?“ Wirklich interessieren tat es ihn nicht. Hebi wollte nur gucken, wie Umiko die Fragestellung auffassen würde. Und seine Worte... die wählte er natürlich bewusst so aus. Ob sie ihn wieder mit besagtem heuchlerischen Lächeln entgegen würde?
 

Yuudari Umiko

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Curry sollte es also sein. Auch wenn sich die Begeisterung der Herren in Grenzen hielt, hatte Umiko doch das Gefühl ein annehmbares Essen ausgewählt zu haben. Sie hatte schon länger nicht die Chance zum Kochen gehabt, da man sie im Haus ihrer Tante nur sehr selten das machen ließ, was ihr gefiel. Sie käme ja nur auf dumme Gedanken, wenn sie immer das bekäme, was sie wollte, nicht? Dementsprechend hatte sie auch kein Problem damit den Jungen die Freiheit zu gewähren sich zu unterhalten. Hilfe brauchte sie nicht unbedingt, auch wenn sie es nett von Ingvi empfand ihr dies anzubieten. Sie ahnte irgendwie, dass er nicht zuhörte, aber sie sagte trotzdem knapp: „Das ist nicht unbedingt notwendig, aber danke für das Angebot.“ Ohnehin hatte sie das Gefühl, dass die beiden Herren etwas Gesprächsbedarf hatten. Warum auch immer… Sie würde sich da nie im Leben reinhängen, denn das wäre unhöflich und sich so zu verhalten war ein Tabu. Zumindest war ihr dies so eingetrichtert worden. Die Yuudari suchte sich schweigsam alle nötigen Küchengeräte heraus und fand auch ohne die Hilfe des Sakkaku alles was sie brauchte. Dann begann sie ein wenig Gemüse zu schneiden und versuchte krampfhaft nicht dem Gespräch der Jungen zu lauschen, was gar nicht mal so einfach war, wenn man selbst kein Wort sagte. Offenbar sprachen sie über Hebis Bruder und auch wenn sie das nicht interessierte, verwunderte es sie schon ein wenig, dass er einen Freund nach dem Befinden seines eigenen Blutverwandten fragte. Hätte er nicht eher darüber Bescheid wissen müssen? Allerdings sah sie Cho auch so selten, dass es schwer wäre, wenn sie jemand danach fragte, die richtige Antwort zu finden. Im Gegensatz zu besagtem Bruder war die Schwester von Umiko jedoch keine Kunoichi. Das Gespräch über die Mutter bekam sie weniger mit. Sie hörte, dass dieses Wort gefallen war, doch das weckte noch viel weniger Interesse in ihr als der Bruder. Mütter waren für Umiko etwas völlig Uninteressantes. Ihre eigene Mutter hasste sie immer noch dafür, dass sie ihr das Leben so schwer gemacht hatte und darüber wollte sie lieber nicht nachdenken. Allerdings schien die Mutter von Hebi auch nicht so super zu sein, denn sonst würden sie wohl nicht so ein Geheimnis daraus machen…
Nachdem sie das Gemüse geschnitten hatte, erstaunlicherweise ohne sich in den Finger zu schneiden, warf sie es in eine Pfanne und begann das Gericht zu zubereiten. Schade eigentlich… Dann hätte sie beweisen können, dass sie trotz der Kleidung eben kein blaues Blut hatte. Der am Küchentisch sitzende Hebi schien auf einmal das Bedürfnis zu haben mit Umiko in Kontakt zu treten. Die Yuudari war nicht dumm und merkte sofort, dass seine Worte sie provozieren sollten. Allerdings war die Kunoichi eine Person, die so gut wie niemals wütend auf jemanden wurde. Man konnte sie niedermachen verbal und auch körperlich… Sie würde sich immer wieder mit demselben Lächeln aufrichten und nicht einmal fluchen. „Selbstverständlich nicht. Aber es gibt ein paar Leute, die so sind.“, antwortete sie, wobei sie sich sogar mit besagtem heuchlerischem Lächeln zu ihm wandte. „Mein Clan wird oft als gruselig bezeichnet, da die Menschen glauben, dass er vom Tod beschattet und sich mit dunklen Mächten eingelassen wird. Daher gibt es Vertreterinnen des Clans, wie mich, welche die Familie so zu präsentieren haben, wie es eben erwartet wird. Die Allgemeinheit springt auf gutes Aussehen, Freundlichkeit und Höflichkeit an…“ Dass sie damit die beiden Jungen nicht meinte, wurde schnell deutlich. Man konnte es in ihrem Gesicht erkennen. Dies hier waren geschlossene Räume, in denen sie sich nicht zurückhalten musste zu sagen was sie dachte. Ihr Vater konnte sie hier nicht hören und auch sonst kein Yuudari würde sie sehen können. „Ich persönlich würde es auch vorziehen kein heuchlerisches Lächeln, keine falschen Haare und schon gar nicht diese Klamotten zu tragen.“ Umiko provozieren zu wollen, war als würde man eine Topfpflanze beschimpfen. Es wirkte sich absolut gar nicht auf ihr Verhalten aus. Der Grund dafür, dass sie vor den beiden Herren zugab, dass es ihr nicht gefiel so zu sein, lag darin, dass sie Hebi vorhin schon sehr deutlich gemacht hatte, dass sie sich all dies nur gefallen ließ, weil es etwas gab, was sie nicht eingehen wollte. Dies war die Strafe für Fehlverhalten einer „Vorzeigeyuudari“. Allerdings glaubte sie nicht, dass diese beiden Herren in dieser Küche irgendwelchen Einfluss darauf hätten was mit ihr passieren würde. Von daher konnte man auch ruhig sagen, dass man nicht unbedingt mit Freude in dieser Rolle steckte. Während das Curry begann zu kochen, setzte Umiko noch etwas Reis dazu hin. Sie musste wohl nicht noch einmal erwähnen weshalb sie sich trotz aller Ablehnung so verhielt. Vermutlich hielten die Menschen das für feige, rückradlos und vieles mehr… Doch es würde wohl selbst mit Erklärung niemals glauben wie sehr die Yuudari „Verräter“ folterten. Das konnte sich kein normaler Mensch vorstellen… Wahrscheinlich war das wieder eine langweilige Antwort für Hebi, aber naja. Hellsehen konnte die Yuudari ja auch nicht. Das war wohl auch besser so. Sie sah ohnehin schon Dinge, die niemand sehen wollte.
 

Rutako Ingvi

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Hebis Antwort überraschte Ingvi doch leicht. Nicht der Part, in dem er erzählte, dass seine Mutter keine Kunoichi und somit ungefährlich war – das war nur erleichternd. Viel eher irritierte ihn, was der Sakkaku danach sagte; der Teil mit dem Schrank. Nach dem, was er gehört hatte, klang es nicht, als würden sich seine Elternteile Widerworte gefallen lassen, geschweige denn dass er sie irgendwo einsperren könnte. Ingvi hob leicht eine Augenbraue, sagte aber nichts. Mit einem kurzen Nicken akzeptierte er, dass er eigentlich hätte Wissen müssen, dass Hebi sich nicht allzu sehr um die Wünsche seiner Eltern scherte, sofern diese nichts hatten, mit dem sie ihn unter Druck setzen könnten, und da seine Mutter offensichtlich recht kraftlos war, fehlte es ihr wohl an der Möglichkeit, sich ihrem Sohn zu erwehren. Ja, das hätte Ingvi eigentlich klar sein können. Wie konnte er sich von so etwas nur überraschen lassen? Er war doch kein Anfänger mehr...

Das Spiel 'Holen wir Umiko aus ihrer Schale' musste allerdings ohne seine Teilnahme stattfinden. Er mochte Umikos Schale. Wie viel weniger angenehm wäre das Mädchen wohl, wenn sie herauskam? Vermutlich würde sie wesentlich mehr reden, könnte keine paar Minuten den Mund halten, wenn sie sich erst einmal darüber aufregte, dass Hebi sie kritisierte. Ihr heuchlerisches Lächeln mochte er auch; sie tat wenigstens so, als sei alles in Ordnung, und belästigte andere nicht mit ihren Problemen. Das kam ihm sehr gelegen. Was war schlimmer als Menschen, die andauernd auf einen zukamen und sich ausheulen wollten? Nun, noch schlimmer waren die Menschen, die zu ihren Eltern rannten und rumheulten: „Mami, Mami! Ingvi hat mir in der Pause wieder mein Essen weggenommen!“ Im besten Fall hatten ihn die Eltern dann in Ruhe gelassen, oder sie waren zu ihm nach Hause gekommen, um mit seinem Vater und nach dessen Tod mit seiner Mutter zu reden. Saiko hatte sich dann immer darüber aufgeregt, was denn das Problem dieser Leute war, dass sie nicht einmal ein paar Brote entbehren konnten, was für Ingvi zwar nervig, aber nicht weiter gefährlich war; ob Tara je etwas sagen wollte, wusste er nicht, aber er war sich sicher, dass sie an solchen Tagen des Öfteren einen traurigen Blick getragen hatte. Rückblickend betrachtet könnte Ingvi feststellen, dass er sich wesentlich seltener das Essen anderer gegönnt hatte, nachdem die stumme Frau die Gespräche übernommen hatte...
Es gab auch noch die Eltern, die nach zwei oder drei kostenloser Mahlzeiten direkt zu Ingvi kamen und sicherstellen wollten, dass das Essen ihrer Kinder von jetzt an sicher war, und da das eigentlich immer Shinobi waren, hatte das eigentlich immer recht schmerzhaft geendet. Das war auch der einzige Weg, der ihn je davon abgehalten hatte, seinen Hunger an bestimmten Kindern auszulassen. Inzwischen spielte er manchmal mit dem Gedanken, ein paar dieser Eltern aufzusuchen und zu sehen, ob sie sich immer noch mit jemandem anlegen wollten, der sehr viel jünger als sie war – er hatte wenigstens immer gleichaltrige und ähnlich große Opfer gesucht. Nie auf den Kleinsten und Schwächsten herumgehackt. Das konnten diese seltsamerweise Erziehungsberechtigten von sich nicht behaupten...
Allerdings ging es hier nicht um Anekdoten aus der Vergangenheit, sondern um Umikos Schale. Und es gab noch einen weiteren, einen größeren, Grund, warum Ingvi nicht wollte, dass sie herauskam: Ihre Höflichkeit. Wenn diese Höflichkeit nur gestellt war, dann sollte sie auf jeden Fall weiterhin gestellt werden! Immerhin war es das, was er an dem Mädchen am meisten mochte. Er könnte sich niemals anfreunden mit ihr, wenn sie anfing, ihn zu nerven. Hebi musste nicht unnötig höflich sein; er ließ seinen Ärger nur an Leuten aus, von denen er fand, dass sie es verdienten, und da gehörte Ingvi nicht dazu. Bei Umiko konnte allerdings niemand garantieren, dass sie nicht plötzlich aufhörte, den Rutako mit Respekt zu behandeln, und sich als Alphamädchen aufspielen würde. Und da er das Risiko nicht eingehen wollte, kümmerte er sich nicht weiter um die Konversation, die die beiden anderen betrieben, und musterte stattdessen weiter die Küchentür – aus reinem Desinteresse. Dann horchte er aber doch auf.
„Falsche... Haare?“
Kaum hatte Ingvi es gehört, drehte sich sein Kopf fast schon automatisch zu Umiko um. Sein Blick war kühl wie immer, aber leicht abschätzend. Dann, nach ein paar langen Momenten, entschied er sich, sich komplett in ihre Richtung zu wenden und die paar Schritte Distanz zwischen ihnen zu verkürzen. Er streckte eine Hand aus. Nahm einen ihrer Zöpfe. Begutachtete ihn kurz. „Deine Haare... sind falsch?“, fragte er noch einmal, dann zog er leicht daran. Er konnte nicht genau sagen, warum ihn das so interessierte, aber er nahm an, dass das nicht so ungewöhnlich war. Ganz besonders, wenn man bedachte, wie wichtig ihm seine eigene Frisur war. Hoffentlich störte Umiko sich nicht allzu sehr daran, dass er gerade an ihrer zog...
 

Sakkaku Hebi

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Die Yuudari wurden von Mal zu Mal immer komischer und somit für den rotäugigen Sakkaku immer interessanter. Machenschaften mit dem Tod und irgendwelchen dunklen Mächten? Normale Menschen würden dieses Thema wohl eher als reine Utopie behandeln und Leute, die davon erzählen, damit in Kontakt zu kommen, als Wahnsinnige abstempeln. Als Shinobi weiß man jedoch teilweise am besten, dass es auf der Welt die skurrilsten Dinge gab, schließlich ist so gut wie jedem von ihnen klar, dass es sogar möglich ist, tote Menschen wiederauferstehen zu lassen, wovon Personen, die ihre Liebsten vermissen, nur zu träumen vermögen. Aber jemanden wiederzubeleben war nichts Außergewöhnliches, es half lediglich dabei, die Geschichten um den Yuudariclan nicht als vollkommenen Humbug abzustempeln, sondern den Erzählungen vielleicht etwas Wahrheitsgehalt zuzusprechen und ein dementsprechend großes Interesse aufzubauen. Vor allem Hebi war immer fasziniert, wenn er etwas Vergleichbares von ihnen hörte und war somit nicht einmal wirklich überrascht von dem, was Umiko ihnen gerade erzählte. Als großer Fan sämtlicher Horrorgeschichten und Ähnlichem wäre das auch dezent deplatziert. Es war lediglich richtig schade, dass die Kunoichi nicht mehr darüber berichten wollte, da sie Angst vor ihrer Familie hatte. Wieso die Yuudari überhaupt damit so verbissen hinterm Busch hielten, war ihm jedoch nicht ganz geläufig, aber wer weiß, wie sie in ihrer Vergangenheit wegen diesen Sachen behandelt wurden – so gut wusste der Dunkelhaarige nun auch nicht über sie Bescheid; wie zu jedem anderen Clan waren lediglich ein paar kleinere Eckdaten bekannt, nichts weiter. „Aber widerspricht sich dieses auffällige Aussehen und 'Verhalten' nicht mit der Geheimniskrämerei des Clans an sich? Leute wie du, die ihn auf diese Weise repräsentieren, stechen doch ungemein aus der Gesellschaft heraus. Alles, was nicht als normal definiert werden kann, ist auffällig und zieht somit doch mehr Aufmerksamkeit auf sich, als deinem Clan lieb sein sollte. Oder seid ihr euch uneinig darüber, ob nun alles geheim bleiben soll oder nicht?“ Naja, sein Clan war in der Hinsicht ja ungefähr genauso behindert. Das Oberhaupt wollte am liebsten der ganzen Welt mitteilen, wie das Yume funktionierte und es bestenfalls noch an andere weitergeben (mithilfe von Operationen etc), um das übertrieben auszudrücken, während ein anderer Teil des Clans sie dafür am liebsten den ganzen Tag schlagen könnte – zurecht, wie der 16jährige fand, schließlich ist dieses Kekkei richtig fies für Gegner, also wieso diesen dann auch noch einen solch großen Vorteil bieten?
Zurück zu Umiko! Wenn sie keinen Bock auf das Gegrinse und das ganze Zeug hat, dann: „Lass es doch einfach. Solange wie du hier bist, kann dich keiner außer uns sehen und wenn du uns eh schon sagst, dass es dir auf die Eier geht, ist es ohnehin nicht mehr nötig, diese Fassade aufrecht zu erhalten.“ Außerdem kochte sie doch so schön, das konnte Hebi doch jetzt nicht so einfach aufs Spiel setzen! „Fühl' dich frei, zu tun, was auch immer du tun willst, solange du nicht anfängst, hier irgendwen dumm anzumachen, wie ein Kind herumzuspringen oder... einfach bekloppt zu sein – du weißt schon, was ich meine.“ Das hier war Freizeit, niemand würde sie verpetzen, also konnte sie ruhig mal einen Moment lang chillen und... kochen. Ja, Kochen war gut und während sie Ingvis Begrapscherei und die Töpfe unter Kontrolle bekommen musste, stand Hebi vom Tisch auf und setzte sich auf einen Stuhl am Tisch, nur um dann die Füße auf diesen zu legen, sich mit dem Rücken an der Sitzmöglichkeit anzulehnen und das Curry zu riechen. Wie lange es wohl noch brauchte, bis das Essen fertig vor ihm stand? Reis war ja schon aufgesetzt, geschnitten hatte die Gute ebenfalls alles - fünf bis zehn Minuten vielleicht noch? Für den Jungen war das bereits jetzt schon purer Luxus. Bisher musste er immer alles selbst machen und konnte dadurch vergleichbare Erfahrungen mit Mitschülern ergattern, wie Ingvi es damals tat. Nur dass Hebi eben sichergestellte, dass seine Mobbingopfer ihn dann nicht verpetzten, die Sache so nicht an seine Eltern geriet und er nicht wieder quer durch die Wohnung geprügelt wurde. Apropos Thema Rutako: „Wie steht's eigentlich um deine Familie Ingvi? Ich weiß nur von deinem unliebsamen Vater, aber du hast sicher noch 'ne Erzeugerin, die einige Worte wert wäre, richtig?“ Man hatte selten die Chance, sich mit jemandem zu unterhalten, der ungefähr dieselbe Wellenlänge besaß, weswegen Hebi ganz froh war, dass die Beiden vor ihm kein Tsubasa oder keine Rikku waren. Da wäre ja selbst eine Wand ein besserer Gesprächspartner.
 

Yuudari Umiko

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Eigentlich war Umiko gar nicht so viel anders als ihre Schale. Sie war so oder so ein sehr ruhiger und zurückgezogener Mensch, der im Höchstfall irgendwie hilfsbereit war. Ein gutes Herz hatte sie auf jeden Fall, aber die Erziehung ihres Vaters hatte sie zu dem Kind gemacht, das er gern als Yuudari sah. Dazu gehörten eben diese extreme, wohlhabend wirkende Kleidung, das falsche lange Haar, welches sie zu einem süßen Mädchen machen sollte, das extrem höfliche Benehmen, ohne auch nur den Hauch eines Ausdrucks ihrer eigenen Persönlichkeit und das heuchlerische, falsche Lächeln. Umiko hatte einen anderen Geschmack als ihr Vater, wenn es um Kleidung ging. Zwar trug sie gern Röcke und Blusen, aber nicht so kitschig und extrem. Am schlimmsten waren diese unbequemen Kleider mit einem Reifrock darunter. Man fühlte sich, als könne man sich kaum mehr bewegen darunter. Sie war ohnehin genug eingeschränkt als Genjutsuka. Aber immerhin hatte sie die Erlaubnis auf Missionen ihren Ansô zu tragen. Die falschen Haare sollten sie niedlich aussehen lassen, dabei hatte Umiko immer gern kürzere Haare getragen, da diese weniger umständlich und störend waren… Höflich war sie nie gewesen, weil sie es nicht kannte und irgendwie auch nicht für nötig gehalten hatte. Allerdings sah dies ihr Vater auch ganz anders… Persönlichkeit hatte sie ohnehin schon immer kaum gehabt. Sie war recht neugierig und weltfremd gewesen, aber nun durfte sie nicht mal mehr viel über sich selbst sprechen, selbst wenn sie etwas zu sage hätte. Und das Lächeln… Umiko hatte nie wirklich einen Gesichtsausdruck gezeigt. Sie zum Lachen zu bringen, war stets äußerst schwer gewesen und viele hielten ihr Lachen für extrem gruselig. Vermutlich, weil sie es so selten tat. Sie hatte sich an den Gedanken gewöhnt, dass sie nach außen hin nicht mehr sie selbst war. Für andere war dies wohlmöglich unvorstellbar…
Das mit den falschen Haaren schien den Rutako sehr zu beschäftigen. Bisher hatte er wenig dazu gesagt und wirkte generell ziemlich desinteressiert an alle dem, aber bei dem Gedanken, dass jemand falsche Haare hatte, schien er aufzuhorchen. Er fasste ihre Haare sogar an, schien sehr nachdenklich zu sein und betrachtete sie genau, obwohl sein Gesichtsausdruck kühl wie immer war. „Ja, ich trage falsche Haare, aber es sind auch ein paar Eigene darunter.“, sagte sie knapp und löste mit einer Hand eine Spange an ihrem Kopf, um Ingvi zu verdeutlichen, dass die langen Zöpfe nur angesteckt waren. „Da meine Haare so kurz sind und meinem Vater das nicht gefällt, lässt er mir ständig irgendwelche Haare einflechten… Es sind echte Haare, deshalb fällt es nicht auf, aber es sind eben nicht meine.“ Sie steckte den Zopf wieder an und zog ihn fest. Nein, wirklich… Falsche Haare waren nervig und ziemlich schwer, wenn sie so lang waren. Umiko war froh, wenn es nur die Zöpfe waren, da man die recht einfach abtrennen konnte…
Die Aussage des Sakkaku dazu wurde interessant. Sie schüttelte knapp mit dem Kopf. „Man ist sich darüber sehr einig, denn was das Oberhaupt sagt, ist Gesetz. Es ist nur so, dass der Clan in ein schlechtes Licht gerückt und deshalb genau beobachtet wurde. Deshalb sollen Mädchen wie ich dazu beitragen diese kritische Sichtweise zu entschärfen, indem wir nicht nur angenehm für die meisten Menschen aussehen, sondern auch durch das höfliche Verhalten einen ganz anderen Eindruck machen.“ Dann zuckte sie kurz mit den Schultern. „Ich kann selbst nicht sagen wie der Clan wirklich ist, aber manchmal ist es sicher besser nicht alles zu wissen.“ Sie nickte kurz auf seine Aussage hin, dass sie sich hier benehmen konnte, wie sie wollte. Allerdings dankte sie ihm nicht dafür, denn so etwas hielt sie bei ihm für unangebracht. Es interessierte ihn sicherlich ohnehin nicht. Sie lächelte nicht mehr, sondern beobachtete ausdruckslos die beiden Jungen, bis das Gesprächsthema von ihr ab ging und zu Ingvi überging. Etwas, was Umiko nicht wirklich etwas anging. Deshalb wandte sie sich dem Essen wieder zu und machte weiter. Die beiden Jungen schienen nicht sonderlich begeistert von ihrer Familie zu sein. So viel hatte Umiko auf jeden Fall schon mitbekommen. Sie empfand ihre eigene Familie als annehmbar. Ihre Schwester war sogar ziemlich toll. Die Mutter kannte sie nicht und sie war auch eine Schande gewesen und über ihren Vater hatte sie schon genug berichtet. Es war ein wenig erleichternd, dass es ihr so gut ging, wenn man betrachtete, wie es Ingvi und Hebi wohl mit ihren Eltern ging, wenn sie diese nur als „Erzeuger“ betitelten. Sie fühlte sich ein wenig, als würde sie die beiden belauschen, aber sie würden es ihr sicher deutlich zeigen, wenn es sie störte. Umiko machte einfach das Essen… Vielleicht dauerte es ja gar nicht mal mehr so lang… Die Stimmung war aber im Vergleich zu ihrem momentanen zu Hause wesentlich angenehmer. Es schien so, als würde Umiko diese beiden merkwürdigen Jungen tatsächlich als sympathisch empfinden.
 

Rutako Ingvi

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Falsche Haare... das klang so... naja, falsch eben. Ingvi wusste ja, dass es Leute gab mit Toupets, Perrücken, Extensions, aber so jemanden zu treffen war ganz anders, als nur von ihnen zu hören. Umiko war allerdings kein gutes Beispiel. Sie machte das, weil jemand anders es von ihr wollte... das war kein Grund, und es ließ keinen Schluss auf den Gedanken dahinter zu. Gelangweilt ließ er die Strähnen wieder los. Sie waren also echt, bloß nicht ihre eigenen? Das machte sie in seinen Augen nicht wirklich echt. Falsches Echt. Echtes Falsch. Auf jeden Fall kein echtes Echt. Man trug seine eigenen Haare. Wenn sie zu kurz waren, ließ man sie wachsen. Wenn sie zu lang waren, stutzte man sie. Gefiel einem die Frisur nicht, wählte man eine andere. Solange man sich um seine Haare kümmerte, sahen sie gut aus; falsche Haare – oder echte Haare von anderen – waren eine Herabwürdigung der eigenen Person und eine Beleidigung gegenüber denen, die sich Mühe gaben, natürlich gut auszusehen. Aber Umiko tat das nicht, ihre Familie tat es für sie. Sie folgte einfach nur dem, was man ihr sagte. So langsam verstand Ingvi besser, was Hebi nervte. Es war schön, dass Umiko ruhig und fügsam war, aber sie war nicht sie selbst, sie war nicht einmal jemand, der ihnen vorspielte, jemand anders zu sein. Sie war einfach eine Puppe. Eine Puppe, die von den Yuudari gespielt wurde. Vermutlich könnte man ihr einen Arm und eins ihrer bunten Augen ausreißen und sie würde weiterhin dieses, wie nannten sie es, heuchlerische Lächeln tragen. „Eine... leere Hülle...“, murmelte er leicht enttäuscht, während er von ihr wegtrat. Er machte sich keine Sorgen mehr, ihre Schale zu brechen – darunter war nicht mehr viel zu finden. Immerhin war sie ruhig. Und höflich.
Hebis Frage nach Ingvis Mutter kam allerdings relativ überraschend. Obwohl... naja, doch nicht so überraschend, wo sie doch eben noch über Mütter und Familien geredet hatten. Ingvi hatte bloß an andere Dinge gedacht. Jetzt musste er ein paar Sekunden lang darüber nachdenken. Gab es etwas Wichtiges über seine Mutter zu sagen? Es verging gerade genug Zeit, dass man glauben könnte, er würde nicht mehr antworten, ehe er seinen Gedanken dazu äußerte: „Eigentlich nicht...“ Er verbrachte jeden Tag mit dieser Frau, aber er hatte nichts über sie zu erzählen. Einerseits, weil er nicht so oft zuhause war und sich eher um seine eigenen Sachen kümmerte, andererseits, weil sie nichts von sich erzählte, weil sie stumm war. Sie lebten mehr nebeneinander her als miteinander. Dass sie die Aufgaben untereinander aufteilten, änderte nicht viel daran. „Sie... ist eben da... Sie lebt und ich lebe. Wir haben wenig... miteinander zu tun... wir teilen nur Hausarbeit.“ Das beschrieb ihre Beziehung zueinander nicht wirklich, immerhin mochte er seine Mutter und sie ihn auch. Aber wenn man darüber nachdachte, gab es keine andere Antwort. Sie lebten. Punkt. „Ich nehme an, dass es ihr gut geht, aber... es ist nicht so, als... könnte sie es mir sagen...“ Daran, dass die anderen das nicht gleich verstehen würden, dachte er gar nicht. Sie konnten nicht wissen, dass seine Mutter stumm war, während es für ihn vollkommen natürlich war. Woran er dachte, war, sich wieder auf einem der Stühle niederzulassen; er stand zwar nicht ungern, aber sich ab und an hinzusetzen war notwendig. Sonst wurde man steif oder verspannt oder einfach gelangweilt, und das war alles nicht wirklich angenehm, also setzte er sich. Selbst diese einfache Bewegung machte er langsam und desinteressiert, nebenher. Vermutlich lag es überhaupt nicht daran, dass seine Mutter nicht sprechen konnte, dass sie sich nicht so gut kannten. Aber auch daran dachte er nicht...
 

Sakkaku Hebi

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Während der eine es eher als eine Enttäuschung ansah, dass Umiko eine leere Hülle zu sein schien, empfand der andere diesen Aspekt als durchaus positiv. Sicher, bei allzu großen Meinungsfragen würde man eventuell nicht auf sie zählen können, aber wer wäre Hebi, wenn er bei solchen Angelegenheiten andere fragte? Ansonsten sah er eigentlich keine Probleme in der Yuudari. Und statt sie mit den Worten „leere Hülle“ zu bezeichnen, verbuchte er sie eher als gehorsam, loyal und zu einem gewissen Grad auch zuverlässig. Praktisch perfekt für das zukünftige Hebitorium und auf Missionen passte es ebenfalls gut. Aus diesem Grund antwortete er auch nicht groß auf die Ausführungen zum Clan. Scheinbar war dieser an sich doch langweiliger als gedacht, was politische Belange anging und konnte sich somit nicht weiterer Aufmerksamkeit seitens des Sakkakus erfreuen. Der entgegnete ihr mit einem einfachen „Verstehe.“ und wandte sich dann Ingvi zu, welcher ihm von seiner Mutter berichtete. Für Hebi klang das nach einem sehr fröhlichen Leben. Beide hatten ihre Ruhe voreinander, leben nebeneinander her, teilten sich den Haushalt.. was will man mehr? Wenn er nur so ein tolles Zuhause gehabt hätte.. dann würden sie jetzt wahrscheinlich gar nicht in der Küche stehen/sitzen und sich über die Familie unterhalten. Der Umzug war immerhin Hauptgrund der Anwesenheit aller drei Genin und geriet in der Zwischenzeit irgendwie immer mehr in den Hintergrund. Nunja, Zeit genug hatten sie ja. Niemand hielt sie auf, niemand würde sie hetzen. Da kann man sich auch mal ein Weilchen Zeit nehmen, um darüber zu sinnieren, wieso Tara ihrem Sohn nichts sagen könnte. Dass sie tot sei, konnte das Rotauge ja schon einmal ausschließen, sonst würde sie sich wohl kaum zum Teil um den Haushalt kümmern. Selbstverständlich könnte Ingvi auch einfach nur ein verkappter Irrer sein, dessen Mutter schon seit Äonen in der Wohnung vor sich hin verrottet, während der Junge sich nur einbildete, sie würde arbeiten, da sie mit ihrem modernden Gestand sicher die ein oder andere nervige Person fernhielt, die ihn selbst beim Aufräumen störte. Dennoch wäre das wohl zu weit hergeholt und durfte sich somit nicht weiterem Interesse behelligen. Also... Vielleicht fehlt ihr ja die Zunge? Dazu noch die Zähne? Oder sie ist einfach nur stumm, was wohl am realistischsten klang. Eventuell wollte Ingvi auch einfach gar nicht darüber reden und Auskunft über seine Erzeugerin geben, schließlich wusste man nie, was die Leute mit derartigen Informationen anstellten, sobald man sie erzürnte – irgendwo gibt es ja doch immer ein Mittel und einen Weg, Schändliches damit anzustellen, vor allem eben dann, wenn einem die Familie tatsächlich am Herzen lag. Doch was konnte der Sakkaku für sich aus diesen Gesprächen ziehen? Eigentlich nur, dass er auch gerne eine Mutter hätte, die die Fresse hielt und dass die Yuudari interessant erscheinen mögen, durch ihre Geheimniskrämerei allerdings keinen Unterhaltungswert besaßen. Kurzzeitig fragte sich der Sakkaku, ob es irgendwo auf der illegalen Seite der Macht eine Art Informationsbroker-Organisation gäbe, um solche Sachen in Erfahrung zu bringen. Die Welt ist groß, wieso also nicht? Jedoch verfügte Hebi momentan weder über die richtigen Kontakte, noch über das nötige Kleingeld, um für entsprechende Informationen aufkommen zu können. Ärgerlich, aber aufgeschoben ist ja nicht gleich aufgehoben - oder irgendwie so.
„Was macht eigentlich das Essen? Dauert's noch lange?“, fragte er in den Raum hinein und kurz nachdem er das letzte Wort aussprach, ging etwas im Flur scheppernd zu Boden. Hörte sich an wie eine Blumenvase.
 
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Yuudari Umiko

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Eine leere Hülle? Diese Aussage hörte die Yuudari glücklicherweise nicht. Sie könnte sicher, selbst wenn sie wollte, nicht verstehen was Ingvi damit gemeint hatte. Aber er hatte wohl nicht Unrecht mit der Annahme das die Kunoichi nach außen hin so wirkte. Man konnte es wohl keinem verübeln, wenn man selbst dasselbe Problem hatte. Umiko wusste immer, dass sie einmal einen Charakter gehabt haben musste, konnte sich aber seit ihrer Umerziehung nur schwer daran erinnern. Sich selbst zu beschreiben ohne ihren Clan mit einzubeziehen, war nahezu unmöglich geworden. Allerdings hoffte sie selbst darauf keine leere Hülle zu sein, auch wenn sie momentan sicher selbst diesen Eindruck haben könnte. Immerhin war es ihr unmöglich das festzuhalten, wovon sie glaubte es würde sie ausmachen. Wenn sie über diese Dinge nachdachte, redete sich das Mädchen jedoch stets ein, dass sie sich selbst irgendwann einmal finden würde, bevor sie das Thema wieder völlig verdrängte.
Ein Wunder, dass sie zwei so merkwürdige Gestalten wie Hebi und Ingvi so völlig in ihrer Rolle akzeptierte. Sie waren definitiv nicht ganz normal, aber wenn sie ehrlich war, wusste Umiko, dass sie nicht einen Menschen in ihrem ganzen Leben getroffen hatte, der ansatzweise normal war. Selbst die anderen Shinobi… Als allererster hatte sich ein blonder Genin präsentiert, der Panikattacken bekam, wenn man ihn auch nur ansah… Dann ein riesiger, selbstbewusster Transvestit, der aber irgendwie doch so richtig keiner war. Gefolgt von Menschen, die in Rätseln sprachen, mit dem Feuer spielten und mit dem Tod pokerten… Nein, wirklich normal war noch niemand gewesen. Da waren selbst der cholerische Ingvi und der größenwahnsinnige Hebi, ganz egal wie viel sie darüber bisher wusste, nichts Erschreckendes… Ihr Gespräch über Mütter war durchaus interessant. Da Umiko ihre eigene Mutter nie gekannt hatte, war sie schon neugierig wie andere mit diesem Menschen umgingen, der eigentlich so besonders für jeden sein sollte. Sie hatte das auch bei ihren Cousins beobachtet, wie diese mit ihrer Tante umsprangen, war auch immer recht spannend für die Kunoichi gewesen. Hebis Verhältnis zu seiner Mutter war schon recht deutlich geworden. Es schien so, dass man nicht immer eine möglichst gute Beziehung zu jedem Elternteil pflegen konnte. Na gut, das kannte sie ja auch. Sie war auch die längste Zeit von ihrem Vater ignoriert worden. Hier musste aber etwas Schlimmeres im Argen liegen, denn der Sakkaku sprach wirklich unheimlich schlecht über seine Eltern. Allerdings schien Ingvis Beziehung zu seiner Mutter noch einmal ganz anders zu sein. Es klang nicht unbedingt negativ, aber auch nicht wirklich positiv. Sie schienen einfach nebeneinander zu existieren und nicht wirklich zu kommunizieren. Dass sie ihm nicht sagen konnte, wie sie sich fühlte, konnte sie nicht so ganz verstehen. Im Gegensatz zu Hebi kam sie nicht direkt darauf, dass die Frau stumm sein könnte. Sie hatte eher zunächst den Gedanken, dass sie irgendetwas Unberechenbares daran hinderte. Was das sein konnte, ahnte sie nicht… Nun hatte sie doch schon wieder gelauscht. Verflucht…
Es wurde stiller und Hebi erkundigte sich darüber, wann denn endlich das Essen fertig war. Sie hatte offensichtlich ein wenig geträumt, denn eigentlich war es schon in genießbar. Also was sagte sie nun? Sie holte drei Teller und dazugehöriges Besteck heraus, welches sie gerade auf den Tisch stellte. Aber noch bevor sie sagen konnte, dass sie nun essen konnten, schepperte es laut im Flur. Etwas war heruntergefallen oder geworfen wurden… Jedenfalls musste es Porzellan oder ein ähnlicher Stoff gewesen sein, denn es klang, als wäre es in viele kleine Teile zersprungen. Wäre sie hier zu Hause, wäre sie sofort hingelaufen und hätte ihre Hilfe angeboten. Allerdings wollte sie hier niemandem zu nahe treten. Man sah ihr an, dass sie überlegte, wie man darauf reagieren sollte. Ihr Blick wanderte fraglich zu Hebi, ging dann jedoch wieder auf die Teller zurück. Der Sakkaku hatte nach dem Essen gefragt… Vielleicht sollte sie sich erst um eine Sache kümmern… Oder? Man konnte deutlich erkennen, dass Umiko auf eine Anweisung wartete. Eine Puppe traf es doch manchmal erstaunlich gut, nicht?
 

Rutako Ingvi

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Viel geschah momentan nicht wirklich... Das Gespräch verlief sich im Nichts und Hebi fragte nach dem derzeitigen Zustand des Essens. Hätte Ingvi darüber schreiben wollen... es wäre nicht allzu leicht gewesen. Glücklicherweise war Ingvi jedoch niemand, der schrieb, er hielt sich lieber an die Dinge, die ihm eher lagen. Er zerschnitt Zeug, trainierte, teilte Bösewichte in Hälften und sprengte Sachen in die Luft... naja, das Übliche eben. Und hin und wieder kümmerte sich das junge Schwarzhaar auch um den Haushalt. All das, was nun einmal in das Leben eines Superhelden gehörte.
Anstatt eine Antwort zu geben, fing Umiko simpel an, das Essen auf Teller zu schaffen... nun, das sprach vermutlich für sich selbst. Curry war ein eher seltener Luxus für den Rutako. Klar, man bekam es ziemlich günstig als Instantgericht, aber Nichts war günstiger als Brot und Suppe, also fiel Curry unter die Kategorie des Luxus. Und wenn Ingvi sich Luxus gönnte, dann waren das für gewöhnlich Nudelgerichte. Er sah also durchaus positiv in Richtung des kleinen Mahles, das man ihm hier kredenzen würde. Umso weniger wollte er, dass ihn irgendetwas unterbrach. Oder dass etwas Umiko unterbrach, die ja derzeit für das Essen zuständig war. Nur... unglücklicherweise war es genau das, was passieren sollte.

Ein schwer zu überhörendes, klirrendes Geräusch kam aus dem Flur und riss mit einem Schlag die Aufmerksamkeit auf sich. Ingvi drehte instinktiv den Kopf, hatte von hier aus allerdings keinen besonders guten Einblick auf den Flur, und konnte dementsprechend die Herkunft nicht festmachen. Dann sah er kurz Hebi an... das konnte eigentlich ganz interessant werden. „Ist das meine... große Chance, Sakkaku Hebis... Züchtigungsmaßnahmen einmal zu sehen...?“, fragte er mit einem Lächeln. Nicht mit einem Lächeln im Gesicht, nein, so sehr fiel er nicht aus seiner Rolle, aber mit einem Lächeln in der Stimme, die diese Worte hervorbrachte. Für ihn war es recht interessant, mal sehen zu können, wie der Sakkaku mit seiner Familie umsprang. Seine bisherigen Aussagen und die kleine Einlage mit den Brüdern legten nahe, dass es nicht... allzu harmonisch aussah, aber wirklich gesehen hatte man noch nichts und auf die Art Vorkommnis, die durch das Klirren angedeutet wurde, würde Hebi mit Sicherheit reagieren. Der Grund war nicht, dass etwas zerbrochen war. Sicher, die Sachen hier waren bestimmt nicht allzu günstig, aber wenn man davon ausging, dass das den rotäugigen Shinobi interessierte, kannte man ihn nicht besonders gut... „Ich bin sicher, dass dich... das Eigentum deiner Familie wenig interessiert, aber... du lässt sicher keine Ruhestörung zu, richtig...?“ Erwartungsvoll stand der Rutako auf, um Hebi folgen zu können, wenn er die Initiative ergriff, dann fiel ihm jedoch Umiko ins Auge. Sie machte... gar nichts. Sie stand beim Essen, interagierte damit aber nicht und sah mehr verloren aus als alles andere. Ingvi betrachtete sie für einige Sekunden, aber es besserte sich nicht. Ein irritierter Blick fand hinüber zu Hebi. „Ähm... ich fürchte, sie hat sich aufgehängt...

[OoC: Fast zwei Wochen... I'm sorry! Ihr wisst ja, warum, aber... I'm sorry T^T
Und dann liefere ich so etwas Kurzes ab... v.v Gomeeeen! T^T]
 

Sakkaku Hebi

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„Hm?“ Züchtigungsmaßnahmen? Wieso? Hebi hatte keine Ahnung, wie Ingvi darauf kam, jetzt sehen zu können, wie er jemanden erzog, doch nach reichlicher Überlegung fiel ihm ein, dass der Rutako noch gar nicht wissen konnte, wann jemand für ein solches Unterfangen gut genug war und wann nicht, schließlich handelte der Sakkaku nach eigenem Ermessen und somit besaß er auch eigens angefertigte Kriterien, welche gerne einmal nach Laune variierten. Im Fall seiner Eltern sollten sie jedoch immer gleich bleiben. „Nein.“, begann er seine Ausführungen, machte danach eine kurze Pause und fuhr fort, „Es gibt nur wenige Menschen, welche meiner Erziehung wert sind und meine Eltern zählen nun einmal nicht zu ihnen. Sie sind wertlos. Noch mehr als dieser Müll, der in den Slums herumwandert. Ich würde sie sogar mit den Einwohnern Shirogakures auf eine Stufe stellen – nichts weiter als Kakerlaken, welche es nicht einmal verdient haben, von meinem Schuh erdrückt zu werden. Allein, dass sie leben, sollte sträflich sein. Widerliches Pack.“ Hebi brauchte definitiv mehr Personal, um sich um all diese Missgeburten zu kümmern – er selbst erachtete sie ja nicht als würdig, um sich allein solch ekelhaften Kreaturen zu widmen. „Leider kann sich nicht jeder in das Spiel einfügen.“ Mit „Spiel“ meinte er Leben, denn nichts anderes ist es für ihn. Ist doch nett, dass er da auch andere mit einbezog. „Letztlich sollen sie alle dazu dienen, mich zu unterhalten. Mich – ihren König. Was für einen anderen Zweck erfüllen sie sonst?“ So viel dazu, nun zum eigentlichen Geschehen. „Manchmal jedoch, tanzt ein Spielzeug aus der Reihe. Normalerweise ist das kein Problem, denn du bringst ihm wieder Benehmen bei, wo wir bei den Züchtigungsmaßnahmen wären. Du bespuckst sie, schlägst sie, zermürbst sie mental, wendest sogar manchmal die altbewehrte Methode ‚Zuckerbrot und Peitsche‘ an.“ Während des riesigen Monologs von Hebi passierte nichts. Kein Geschrei, kein Gejammer, gar nichts. Vollkommene Ruhe eben. Gut so – er wollte nicht unterbrochen werden; und rückte das Platzdeckchen abwesend akkurat an den Rand des Tisches heran. „Bei manchem Menschen kannst du allerdings machen, was du willst. Ihr Horizont ist einfach zu beschränkt. Sie sind zu einfältig, um sich Neues anzueignen – da helfen die besten Schläge nicht.“ Wie man gerade sah, war er da ja das beste Beispiel. Der Junge war total gestört und gehörte eigentlich eher in die Klappse als auf Missionen, so wie er davon sprach, der König zu sein, dem alle unterwürfig wären. Wenigstens war er noch vernünftig genug, um zu realisieren, dass nicht jeder das machte, was er wollte und eben schon gar nicht auf Anhieb. Aber um seine psychische Verfassung ging es gerade nicht. Zumindest nicht direkt. „Was machst du dann mit ihnen? Es gibt drei Möglichkeiten.“ Hebi zeigte drei Finger nach oben. Jeweils einen für jede Möglichkeit – ganz einfach. „Du bringst sie um? Nein, das wäre zu einfach und ist außerdem langweilig, trägt dazu auch keinen Lerneffekt mit sich.
Du schlägst sie weiter? Nein, das hatte ja vorher schon keinen Effekt erzielt.“
Somit verblieb nur noch ein Finger und damit gab es auch die Antwort.
„Du stellst sicher, dass sie dir nicht mehr unter die Augen treten. Als König lässt du dir von solchen Maden nicht auf der Nase herumtrampeln. Sie haben es nicht verdient, dass du auch nur daran denkst, sie wären noch gut genug, um mit deinem Haufen Scheiße, den du jeden Morgen das Klo runterspühlst, zu konkurieren.“ Das Rotauge stand von seinem Platz auf und wollte sich eigentlich auch gerade Richtung Flur begeben, um das kleine Problem dort zu beheben, da machte ihn Ingvi auf Umiko aufmerksam. Tatsächlich hatte sie gerade ein dickes, fettes ERROR im Gesicht stehen, beziehungsweise machte es diesen Eindruck auf Hebi. Dem kam dabei eine gute Idee, also schaute er abwechselnd zwischen dem Rutako und der Yuudari umher. „Ihr helft mir doch bestimmt, oder?“ Ein König sollte sich nicht an irgendwelchen Kakerlaken die Hände schmutzig machen, so viel war für Hebi sicher. Solange er sich jedoch nicht sicher sein kann, dass sich andere seiner Problembewältigung annahmen, hatte er keine andere Wahl. Mit Ingvi und Umiko fand er aber vielleicht zwei Anhänger, auch wenn das „Beseitigen“ seiner Mutter eine wohl eher komische Bitte ist, um etwas derartiges zu beginnen. Außerdem kannte er das Geister-Mädchen auch noch nicht gut genug, als dass er fest davon ausging, dass sie ihm wirklich half. Aber fragen kostete bekanntlich nichts, zumal der Dunkelhaarige wahrscheinlich schon oft genug klar machte, dass Yuuka weniger wert war als ein fremder Obdachloser. Außerdem sollten sie sie ja nicht gleich töten, sondern nur in den Schrank sperren. Und eben somit ein klein wenig Loyalität beweisen, selbst wenn Hebi zuvor meinte, Umiko könne hier so sein, wie sie möchte. Vielleicht trug es ja auch ein wenig dazu bei, dass sie sich eines Tages mal gegen ihre herrschsüchtige Familie wandte?
 

Yuudari Umiko

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Aufgehängt? Irritiert, aber ausdruckslos wandte die Yuudari ihren Blick hinüber zu Ingvi, der soeben diesen Kommentar in ihre Richtung losgelassen hatte. Was meinte er mit aufgehängt? Der Blick der Kunoichi fixierte den jungen Mann und sie begriff nicht was er gemeint hatte. Kein Wunder, Umiko hatte es nicht so mit Technik und kannte dieses Phänomen einfach nicht. Ihr erster Gedanke ging bei diesem Wort in Richtung Suizid, doch da sie keinen Strick um den Hals gebunden hatte, konnte er wohl kaum das meinen. Dann bemerkte sie jedoch, dass sie den Rutako die ganze Zeit wortlos angestarrt hatte. Sie wandte ihren Blick ab zurück auf die Teller in ihren Händen. Es war unhöflich und viel zu persönlich einen Menschen so lange wortlos anzustarren. Das sollte sie nicht tun… Die Teller stellte sie kurzerhand auf dem Tisch ab und blickte hinüber zu Hebi, der das Wort ergriff. Richtig, da war gerade eine merkwürdige Diskussion ausgebrochen. Was der Rutako mit Züchtigungsmaßnahmen meinte, mochte Umiko nicht so recht verstehen. Sie wusste sehr genau was es mit diesem Wort auf sich hatte, da auch sie mehr als genug davon am eigenen Leib erfahren hatte. Trotzdem… Hier und jetzt? Wieso? Und wie kam Ingvi darauf?
Was Hebi da beschrieb, war für die Yuudari völlig neu. Sie hatte noch nie einen Menschen so abwertend über andere Sprechen hören und sie stellte gedanklich natürlich in Frage inwieweit er damit Recht hatte und wie er überhaupt zu dieser Einschätzung gekommen war. Als er über Züchtigung sprach, bekam die Yuudari eine Gänsehaut. Sie hörte diese Dinge nicht gern, sagte aber nichts dagegen. Ihr Vater hatte ihr auch stets eingeredet, dass Züchtigung ein gutes Mittel zum Zweck war, weshalb sie sich dagegen nicht gesträubt hatte. Die drei Methoden, die er nannte, brachten Umiko zum Nachdenken. So machte man Menschen gefügig? Man zwang sie in die Knie, bis sie es nicht mehr wagten auch nur in den Schatten der Person zu treten, die sie fürchteten? Auch wenn Hebi eine deutlich andere Wortwahl fand, als Umiko jemals ausdrücken würde, verstand sie ihn. Man musste sich selbst dazu zwingen Menschen, die man verabscheute, so sehr abzulehnen, dass man sie auf die allerniedrigste Stufe setzte… Und dann dafür sorgen, dass man sich nie wieder mit ihnen befassen musste. So löste man also die Probleme mit denen, bei denen es keine Hoffnung gab… Die Yuudari blickte zwischen den Jungen hin und her und bemühte sich in dieser Konversation mitzuhalten. Die Frage, die der Sakkaku dann stellte, traf die Kunoichi wie ein Pfeil. Mitten ins Schwarze. Natürlich würde das auf Höflichkeit getrimmte Mädchen niemals ein noch so indirektes Hilfegesuch ablehnen. Ohne auch nur eine Sekunde über die Folgen ihrer Handlungen nachzudenken, nickte sie und folgte Hebi. Immerhin hatte er sie bisher ganz gut behandelt und ihr sogar etwas zu Essen angeboten. Da konnte sie doch eine Bitte von ihm nicht ablehnen… Nicht, dass sie es in einem anderen Fall getan hätte, wenn es ihr nicht jemand ausredete. Als sie im Flur angelangt waren, sah man tatsächlich zunächst Scherben am Boden. Dahinter, an die Wand gelehnt, saß eine erschrockene Frau mittleren Alters, die zunächst ein wenig panisch, doch dann sehr gereizt aussah. Sie war offensichtlich leicht reizbar, doch was sie zu sagen hatte, hätte Umiko ohnehin nicht im Geringsten interessiert.
„Nicht mehr unter die Augen treten…Huh?“ Das war einfach. Dazu fielen Umiko viele Dinge ein, die Menschen dazu brachten, ihr nicht zu nahe zu kommen. Ohnehin nahmen sie meist Abstand von ihr, aber in einer Situation wie dieser, war es leicht zu unterstützen. Nun… Es war wohl nicht schwer zu erraten, dass Umiko keine Grenzen kannte, wenn sie jemand um etwas bat, oder? Sie war eine Kunoichi und nutzte diese Position durchaus… Sie blickte die Frau an und schloss ihr rotes Auge. Der andere, eben noch durch eine leuchtend grüne Iris gekennzeichnete, Augapfel färbte sich langsam und zunehmend in einen komplett schwarzen Ton. Dieser düstere Anblick machte auf die Leute oft den Eindruck, als würde etwas in ihrer Augenhöhle verfaulen… Sie blinzelte, hob die Hände und machte eindeutig Fingerzeichen. Ja, die Yuudari schreckte nicht davor zurück eine wehrlose Frau mit einer Ninjatechnik zu attackieren, wenn sie darum gebeten wurde. Tatsächlich hatte sie kaum ein schlechtes Gewissen dabei. Man hatte es ihr ja befohlen… Die Frau fixierte mit schockiertem Blick die Reaktion der Yuudari und schon bald folgte etwas auf das angewandte Jutsu der Kunoichi. Die Jungen konnten es zwar selbst nicht verfolgen, doch die Kunoichi setzte die Frau in einer schrecklichen Welt aus, die sie, wie man auch offensichtlich erkennen konnte, quälte. Was sie ihr dort genau zeigte, blieb ihr Geheimnis, doch das panische Gesicht der Frau und ihre hilflose Reaktion veranschaulichte das Geschehene wohl recht deutlich. Sie kroch immer weiter an die Wand, versuchte auszuweichen, sich mit den Armen zu schützen, bekam Tränen in den Augen, bis sie sogar zu schreien begann. Doch man sollte es wohl nicht übertreiben… Sie sollte ja nicht wahnsinnig werden, oder? Die Anspannung ihres Körpers war irgendwie faszinierend und auch die typischen Körperreaktionen bei einer solch großen Panik machten Umiko neugierig… Wie lang würde es wohl noch dauern, bis sie die Kontrolle über bestimmte Körperfunktionen verlor? Die Yuudari wandte ihren Blick nicht ab, löste das Jutsu nicht und sagte, ziemlich eindeutig in Richtung Hebi: „Reicht das?“
 

Rutako Ingvi

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… Hebis Rede war recht... lang. Und sie mutete etwas seltsam an. Diese Vergleiche mit Kakerlaken und Müll und warum was es nicht verdient hatte, von ihm erzogen zu werden... Er war der König von allem und sollte nur unterhalten werden? Und am Ende lief es darauf hinaus, dass man die Menschen einfach ignorierte und sie nicht mehr unter den Augen haben wollte? Es gab zwei Dinge daran, die Ingvi irritierten: Zuerst einmal war es doch gar keine so schlechte Idee, den Leuten, die einen nervten, einfach das Leben zu nehmen, und es war definitiv erfolgversprechender als einfach nur darauf zu hoffen, jemandem dauernd aus dem Weg zu gehen, denn im Ernst; man traf sich immer wieder. Man konnte nicht ewig vor jemandem weglaufen. Und abgesehen davon, war Hebi schon immer so... größenwahnsinnig gewesen? Unhöflich, unabhängig, menschenverachtend, ja, das waren Dinge, die Ingvi an ihm kannte und schätzte, aber das hier war neu. So richtig wusste der Rutako nicht damit umzugehen, zuckte dann aber simpel mit den Schultern und meinte „Ah. Verstehe.“ Das war weder ein wichtiges Thema, noch eines, das diskutiert werden müsste, also wollte sich das Schwarzhaar damit auch nicht länger aufhalten als nötig. Wenn das ein Teil von Hebi war, war es eben so; es war nicht so, als würde Ingvi sich groß daran stören. Es war immerhin besser als jemand, der dauernd daran dachte, anderen zu helfen und sein hart verdientes Geld 'armen Leuten zu spenden' – diese Worte dachte er mit einem näselnden Tonfall, um sich innerlich selbst deutlich zu machen, wie lächerlich und dumm es war –, und solange Hebi nicht den ganzen Tag lang herumzeterte darüber, dass er Menschen unter seinen Fußsohlen zertreten sollte oder wie das war, würde sich Ingvi an diesem kleinen Gottkomplex sicher nicht stören. Wobei er und Umiko dem Sakkaku aber helfen sollte, da war er überfragt. Eben hatte er noch darüber geredet, wie man Leute erzog oder eben nicht erzog, und jetzt fragte er, ob sie ihm dabei halfen... Aus der Sicht des Schwarzhaarigen machte das im Kontext, ebenso wie ohne den Kontext, wenig Sinn. Es war nicht so, als hätte er eine direkte Aufgabe vorangestellt, bei der er Hilfe benötigte...

Anders als der Rutako schien Umiko bereits zu wissen, was sie zu tun hatte, und machte sich auch direkt daran. Und wie sie das machte... Kaum sah sie die irgendwie sehr wehrlos wirkende Frau, formte sie auch schon Fingerzeichen, und kurz darauf begann die Sakkaku damit, zurückzuweichen, sich zu wehren gegen etwas, das außer ihr niemand zu sehen vermochte, schrie, kreischte, zitterte. Ingvi drehte seinen Kopf leicht weg und legte eine Hand auf das ihr zugewandte Ohr, um den Lärm, das Gekreische etwas abzuschirmen, und zog dabei die Augenbrauen leicht zusammen. „Dieses Mädchen... macht einem Angst...“, murmelte er in Richtung Hebi, unsicher, ob der es überhaupt mitbekam. Genjutsuka... Irgendwas stimmte mit denen doch nicht. Sie waren alle so manipulativ und rücksichtslos, zögerten nicht, Leuten etwas anzutun, gegen das sie sich nicht wehren konnten... Genau wie diese elende Yukiko damals... Zusätzlich zu der rechten Hand an seinem Ohr wanderte auch Ingvis linke Hand zu seinem Gesicht und er biss hinein. Aber immerhin nicht besonders stark dieses Mal...
 

Sakkaku Hebi

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Hebi zweifelte ein wenig an der Glaubwürdigkeit von „Ah. Verstehe.“, sagte aber nichts weiter dazu, weil es tatsächlich gerade keinen Sachverhalt gab, den es zu klären galt. Ob Ingvi das nun verstand oder nicht, war völlig unerheblich, da der Sakkaku ohnehin noch nie auf eine Person getroffen ist, die seine Einstellung auch nur ansatzweise nachvollziehen konnte. Von daher ist es auch kein allzu großer Abbruch, wenn der Rutako nichts damit anzufangen wusste, obwohl er ein Freund des Rotauges war. Menschen waren eben individuell, alle verschieden. Selten leider in eine für Hebi positive Richtung, aber daran konnte man wohl nichts ändern. Außer man prügelte sich die Leute eben zurecht. Da sich hier jedoch niemand an diesem Größenwahnsinn zu stören scheint, sollte es wohl auch keine Probleme geben und die drei Genin konnten ungestört in Richtung Flur watscheln, in welchem Yuuka noch immer herumstand und angewidert die kaputte Vase betrachtete. Inmitten der Splitter lag überall Blumenerde. Oder Blumenerde lag inmitten der Splitter? Nevermind. Bei der am Boden liegenden Pflanze handelte es sich um das kleine Bonsaibäumchen, das sich der Sakkaku zuvor kaufte und welches irgendeiner der anderen beiden Ninja – so genau wusste er das nicht mehr - vor wenigen Momenten dort abstellte. Vermutlich war das auch genau der Grund, wieso sie nun da lag, wo sie eben lag – auf der Erde. „Hässliches Scheißding.“, konnte man Hebis Mutter noch fluchen hören, ehe sie bemerkte, dass die drei Teenager vor ihr standen. Wieso genau sie die Pflanze nun herunterwarf konnte das Rotauge nicht ganz nachvollziehen, immerhin war sie diejenige, die den Dreck wieder wegmachen durfte. Aber wenn sie meinte, es wäre schlau, seine Besitztümer bewusst schlampig zu behandeln, dann hatte sie mit dem heutigen Tag eine recht schlechte Wahl getroffen. Nun spielte es keine Rolle mehr, was in diesem Haus passierte, oder besser, was mit ihr passierte. Er würde wegziehen, sich hier nie wieder blicken lassen und aller Wahrscheinlichkeit nach auch nicht in aller Bälde auf seinen Erzeuger treffen. Also musste er auch keine Konsequenzen 'fürchten'.
Doch wer hätte gedacht, dass Umiko ihm die Arbeit so bravourös und schnell abnehmen würde? Jetzt wirkte sie ja eher ein wenig wie ein Roboter auf den Sakkaku als eine Puppe, hatte ein wenig was vom Terminator, wenn auch nur ein paar kurze Momente lang. Hebi musste nicht einmal noch groß etwas zur Aufgabenstellung sagen und die Yuudari tat von sich aus bereits das Richtige. Wenn es nur immer so einfach wäre...
Leider bekam der Dunkelhaarige allerdings nicht ganz mit, was mit ihren Augen passierte, da er sich hinter ihr befand und von dort aus die Szenerie betrachtete. Als die gute Mutti dann jedoch begann zu schreien, fragte er sich kurzzeitig, was genau Umiko Yuuka gerade zeigte. Die Erfahrung lehrte ihn bisher, dass, auch wenn er selbst noch keine beherrscht, Magen-Jutsu scheinbar ganz hilfreich seien, da sie den Leuten vor allem Widerliches, Morbides zeigten. Da Umiko einem Clan angehörte, könnte es sich aber auch um Jutsu der Yuudari handeln und sie gaukelte der Frau beispielsweise irgendwelche Schmerzen vor. Doch egal, was es war, es zeigte Wirkung. Yuuka schien von der Einbildung so eingeschüchtert zu sein, dass sie sich tatsächlich noch einnässte. Sie war sogar so verängstigt, dass sie gen Ende nicht einmal mehr nach Hilfe schrie, weil sie mit dem Gesehenen nicht klarkam. Sie saß lediglich verstört in der Ecke.
Als Ingvi sagte, dass Umiko einem Angst mache, war Hebi etwas verwundert. Es war nur ein Genjutsu. Nichts, vor dem man sich großartig fürchten musste. Nun, wenn man selbst darin sehr geübt war. Gleichzeitig konnte er sich aber auch nicht vorstellen, dass der Rutako wirklich vor etwas Angst haben würde, was man darin sah, deswegen mutmaßte das Rotauge eher, dass diese Feststellung eher rhetorischer Natur war. Ferner wusste er ja auch gar nicht, was auf dem Examen vor geraumer Zeit eigentlich passierte. Allerdings war es Hebi nicht nur egal, mit welchen Augen Ingvi Umiko betrachtete – sein Empfinden ist gerade in komplett entgegengesetzter Richtung. „Wunderbar, nicht wahr?“, meinte er zufrieden und hoffte, dass die Yuudari ihr Potential für ihn nutzte, statt gegen ihn. Bei einem Chuuninexamen war er sich fast schon sicher, dass sie keine Freunde wären, aber so im alltäglichen Leben ist die Kleine ja schon einmal nicht schlecht.
„Ich weiß nicht, ob das reicht. Die Entscheidung liegt ganz bei Yuuka. Also ob sie nun freiwillig in den Schrank geht oder nicht.“, antwortete Hebi dem Geistermädchen und blickte selbst zu der Frau am Boden herunter. Ob diese aber mitbekam, dass man ihr irgendwie eine Frage stellte, war vom Genjutsu abhängig – Hebi wusste ja nicht, ob es die Genin vollkommen ausblendete, also müsse sich Umiko wohl auch noch darum kümmern. Wenn seine Mutter denn nicht schon so gut wie unterwegs war. Noch weiter wehren würde sie sich ganz sicher nicht mehr.
 
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Yuudari Umiko

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Noch immer stand Umikos Frage im Raum und abgesehen von den lauten Hilfeschreien der Frau hörte man eine ganze Weile gar nichts um sie herum. Die Yuudari war konzentriert auf ihr Jutsu und schien vom Anblick der verstörten Frau nicht im Geringsten gerührt. Wie es Umiko dabei ging, war schwer zu beschreiben. Als stets unterdrücktes Kind könnte sie sicher nicht leugnen, dass es ihr ein ungewohntes Machtgefühl gab einen Menschen so unter Kontrolle zu haben. Solche Techniken lernte man in ihrem zu Hause nicht etwa theoretisch. Es war nicht das erste Mal, dass die Kunoichi eine Person unter dieser Technik leiden sah. Am Anfang hatte sie das kaum fertiggebracht, als sie die Reaktionen darauf sah, doch nun löste es wirklich gar nichts aus. Umiko befolgte stumm und gehorsam den ihr gegebenen Befehl und wartete darauf, dass man ihr einen anderen gab. Es kümmerte sie nicht wer diese Frau war, womit sie das verdient hatte oder ob es überhaupt eine Rechtfertigung für eine solche Behandlung gegeben hatte. Selbst als die Schreie der Frau verstummten und sie tatsächlich die Kontrolle über ihren Körper verlor, zuckte die Yuudari nicht einmal.
Was Ingvi sagte und tat, bemerkte sie gar nicht. Dass jemand über sie sagte, dass sie unheimlich war, berührte sie allerdings auch nicht mehr. In der Akademie hatte es sogar einen Jungen gegeben der eine Art Mahoujin um ihren Tisch herum zeichnete, damit ihre „Hexenkräfte“ niemandem schaden konnten… Ihre Mitschüler setzten sie in die hinterste Ecke, direkt am Fenster, ganz nahe bei einem Schrank und rutschten mit ihren Schulbänken immer deutlich weiter weg von ihr, als von allen anderen. Außerdem sprach man nur selten mit ihr und auch dann nur wenn man dazu gezwungen war. In Gruppenarbeiten weigerte man sich mit ihr zu arbeiten, was aber nicht so schlimm war, da sie ohnehin eine herausragende Schülerin war, welche die meisten Aufgaben allein lösen konnte und zu guter Letzt gab es sogar eine Zeit, in der ihre Mitschüler so taten, als würde sie nicht existieren. Man bedeckte sie von oben mit unten mit Kreidestaub beim Aufklopfen des Tafelschwammes, stieß sie achtlos bei Seite, wenn sie irgendwo stand oder saß, sprach über sie als wäre sie nicht anwesend und tat so, als würde sie keinen Ton von sich geben, wenn sie tatsächlich sprach. Man nötigte sie ständig dazu alle Ordnungsaufgaben im Klassenraum zu übernehmen und selbst die bösen Worte, die man ihr vor dem Unterricht auf den Tisch kritzelte, hatte sie täglich ausdruckslos abgewischt. Umiko hatte all das immer wortlos hingenommen. Zwar nahm sie die Worte kaum ernst, aber akzeptierte die Meinung ihrer Mitschüler sogar. Man konnte es ihnen ja wohl kaum verübeln, dass diese simplen Lebewesen mit ihrer Andersartigkeit und Überlegenheit überfordert waren… Daher machte es keinen Unterschied was Ingvi dachte, selbst wenn er es laut artikuliert hätte, wäre Umiko nicht einmal verwundert über diese Einschätzung…
Hebi jedoch schien das Ganze etwas anders zu sehen, was die Yuudari fast für einen kurzen Moment die Konzentration kostete. Wunderbar? Noch nie hatte jemand über das was sie tat gesagt, dass es gut oder sogar noch besser als das war. Diese Art von positiver Verstärkung war die Kunoichi wirklich nicht gewohnt. Sie hatte im Höchstfall negative Verstärkung erlangt, wenn beispielsweise eine Strafe ausgesetzt wurde, nachdem sie eine erwartete Leistung erbracht hatte. Was für ein merkwürdiges Gefühl… Sicher war es eine Schwäche auf diese Art der Verstärkung so zu reagieren, weshalb sie froh war, dass die beiden Jungen hinter ihr standen und das erstmalig ernsthafte Lächeln auf ihren Lippen nicht erkennen konnten. Es hielt auch nicht lang, da sie wieder in die weit aufgerissenen Augen der Frau blickte, an denen die Tränen noch immer unaufhörlich herunterliefen. Es war schon lang zu viel für diesen Menschen, aber das lag nicht in ihrer Einschätzung… Oder doch? Hebi überließ tatsächlich mehr oder weniger Umiko die Entscheidung darüber ob seine Mutter genug bestraft wurde. Wieder eine Art Freiheit, mit der sie noch nicht so recht umzugehen wusste. Die Yuudari löste das Jutsu, indem sie die Hände sinken ließ und das Auge färbte sich wieder grün. Es war immer wieder erleichternd für Umiko die Welt wieder in ihren richtigen Farben zu sehen… Der Blick durch das Yuudarierbe war immer mit negativen Emotionen verbunden. Die Frau rührte sich jedoch auch nach dem Ende des Jutsus nicht mehr. Kein Wunder, sie war sicher traumatisiert. In den Schrank ging sie sicherlich in nächster Zeit nicht, aber sie würde sich auch sonst nirgendwo hinbegeben. Dort störte sie doch nicht, oder? Sie würde keinen Ton mehr sagen, sich nicht rühren und auch keinen Lärm mehr machen. Umiko musterte sie noch einmal… „Sie wird dich sicher nicht mehr stören.“, sagte sie leise und rieb sich das Auge, welches ein wenig erschöpft war. Dann drehte sie sich um, wandte sich Hebi und Ingvi zu und lächelte sogar leicht: „Wenn wir uns nicht beeilen, wird das Essen sicher kalt.“ Wäre sie ein normaler Mensch, würde sie sich sicher auch nicht wundern, wenn man sie als gruselig bezeichnete…
 
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