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Biss zum Ende des Sandsturms

Sakaida Mai

Chuunin
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-> Große Oase

Anfangs genügte es, die Augen ein wenig zuzukneifen. Irgendwann musste man sich die Kapuze des hellen Mantels vors Gesicht ziehen. Zum Schluss war Mai so gut wie blind, denn hätte sie die Augen auch nur ein kleines Stück weiter geöffnet, könnte sie mit dem Sand in ihren Augen daraufhin eine Sandburg bauen. Angestrengt hielt sie außerdem den Mund geschlossen, während sie irgendwie versuchte, sich ein Stück Stoff des Ärmels vor die Nase zu halten. Mai erkannte niemanden mehr, fand weder Kaoru noch Kimihiro im schrecklichen Sandstrum, lediglich die Gestalt Junkos konnte der Blauschopf erkennen, da diese ihr am nächsten stand. Da Mai Angst hatte, ihre Leiterin auch noch im Sturm zu verlieren, wand sie sich mehr als einmal um, damit sie sie auch ja nicht aus den Augen verlor. Ohne dass sie es merkte, schritt sie immer weiter in ihre Richtung. Orientierung war eben nicht Mai’s Stärke, aber welch gewaltiges Ausmaß dieser Sandsturm auf ihren nicht vorhandenen Sinn hatte, war gar nicht auszudenken! Ehe sich Junko und Hasenfuß Mai sich nämlich versahen, hockten beide in einem fremden Zelt.


Zumindest schienen die beiden Besitzer des Zeltes in Ordnung zu sein. Ein alter Mann mit seiner.. Tochter? Naja, vielleicht war es auch seine Freundin, es gab ja Männer in diesem Alter, welche sich noch einmal ein junges Ding suchen. Aber Mai war sich sicher, dass dieser kein Hengst war, nur ein lieber, gutmütiger alter Herr mit seiner Tochter. Und dennoch fühlte Mai sich unwohl, was wohl an dem Sand lag, welcher überall an ihr hing. Aber es wäre wohl ziemlich unhöflich, sich wie ein nasser Hund zu schütteln, wenn man im Zelt anderer Leute saß. Außerdem machten sich die langen Haare ganz gut unter der Kapuze, das erste Mal in ihre Leben störten sie das Mädchen nicht. Als sie vorgestellt wurde, murmelte Mai leise ein: „Freut mich.“ Und blickte unsicher zu Junko. Gut, dass sie da war. Warum, wusste sie auch nicht so genau, schließlich käme der kleine Dussel nie darauf, dass es sich hier um einen ungünstigen Ort handelte. Somit tat sie es der Leiterin gleich und packte etwas zu essen aus. Zwar war ihr Appetit bei dieser Hitze nicht gigantisch, aber schaden würde eine kleine Mahlzeit wohl nicht. Eine gefräßige Stille breitete sich aus, in welcher Mai stur auf ihr Essen starrte oder immer wieder einen prüfenden Blick zu Junko warf, als hätte sie Angst, dass diese sich heimlich aus dem Staub machte. Aber diese verdammte Stille war so unglaublich unangenehm! Sollte Mai einfach etwas sagen? Das Wetter würde sich doch ganz gut als Gesprächsthema eignen. Wer könnte schließlich nicht stundenlang über einen Sandsturm plaudern. Würde ihr doch bloß etwas Besseres einfallen. Musste ja kein Gesprächsthema sein. In ihren Schoß blickend und mit einem mehr oder weniger aufgesetztem Lächeln murmelte sie ebenso zaghaft wie zuvor: „Wirklich gemütlich, dieses Zelt.“ Erwartungsvoll blickte sie zu Junko: „Zum Wohlfühlen, stimmt‘s?
 
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Hinketsu Nori

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Der Sandsturm verdichtete sich und färbte alles in einen sandigen Braunton. Der blaue Himmel war nun - sandbraun -, das klare Oasenwasser - sandbraun -, die Zelte... Ok, die waren auch schon vorher sandbraun aber der aufmerksame Leser hat sicher verstanden, wie verherend dieser Sturm war. So kam es auch, dass Nori, die immer noch als braungebrannte Nori Mizumi und einem Ponyschnitt durch die Gegend lief nur einen Sekundenschlaf hinter ihrem provisorischen Schutzwall hingelegt hatte und sich in eines der Zelte begab, sobald sie das laute Flackern des Windes eines Zelteingangs vernahm. Etwas anderes konnte zu dieser Zeit eh nicht wahrgenommen werden, da ein ohrenbetäubender Lärm von den heulenden Wüstenwinden ausging und stechende Sandkörner die Augen in Schlitzform zwangen. Vorsichtig trugen die schmalen Füße das Mädchen in Frauengestalt in die Richtung des Zeltflatterns. Dabei wurden ständig die Schritte gezählt, sodass es keine böse Überraschung gab, wie z.B. unnötiges Rumirren in der Wüste oder noch peinlicher: Das Fallen in den See, der nicht weit entfernt war! Denn dann müsste sie sich wieder an Land ziehen und ihre nassen Kleidungsstücke zum Trocknen ablegen und sich wärmend und wie Gott sie schuff an Kibo schmiegen... Doch sowas passierte [leider] nicht. Mit ein wenig Gefummel wurde der Eingang erfühlt und schnellstmöglich passiert. Obwohl das Zelt nur eine Sekunde offen stand kam doch eine beträchtliche Menge Sand in feinen Adern hineingelaufen. "Upps.", dachte sie im ersten Moment bis ihre momentan eisblauen Augen einen ca. 50 Jahre alten Mann erblickten - Kibo im Henge. "Ich hab uns ein wenig Sand mitgebracht falls wir Sehnsucht danach haben sollten.", scherzte Nori mit einem Lächeln als es zu folgender absurden und gleichzeitig gefährlichen Situation kam.
Man hörte Stimmen. Angefüllt mit Panik schienen sie sich sekündlich zu nähern. Wie in einem Horrorfilm tauchte urplötzlich ein Handabdruck in der Zeltwand auf und fuhr an den Seiten entlang bis zum Eingang. Noris Blicke schlugen blitzschnell und voller Fragen zwischen Kibo und dem Eingang hin und her. Wer war das? Was wollten sie? Sollte sofort angegriffen werden? -Nein! Soviel konnte die Hinketsu sich selbst schon sagen. Denn wenn Angriff die Lösung wäre, dann wäre ein Henge nie nötig gewesen. Es galt also auf jeden Fall seine Tarnung aufrecht zu halten aber die Frage war: Für wie lange? Wie es nunmal so ist, war es nicht möglich eine schnelle Entscheidung zu treffen also wurde die Rolle gespielt. Vielleicht handelte es sich auch nur um Yuto, der sich verlaufen hatte und die Aufregung war umsonst. Aber so war es nicht! Eine eingehüllte Gestalt drängte sich durch den Eingang, gefolgt von noch einer Gestaltet, die beide (soweit die Wüstenkleidung es vermuten ließ) weiblich schienen. Die weißen bzw. blauen Haare der Fremden bestätigte das Geschlecht der Eindringlinge. Es war an der Zeit Worte sprechen zu lassen! "W-Wer sind sie?! Und was machen sie in unserem Zelt?!" Aber kaum plapperte das blauhaarige Mädchen los, war klar, dass es sich um nichts weiter als verirrte Seelen handelte, die Zuflucht suchten. Man konnte es deutlich an der Schüchternheit und Höflichkeit ablesen mit der die Fremde sprach. Ohne ein Wort zu sagen, stand die Frage im Raum, ob die Verirrten hier Unterschlupf fanden und was für ein friedliebender Reisender würde sagen "Verzieht euch bitte."?

"Oh, entschuldigt meine harsche Art! Ich dachte im ersten Moment es handle sich um Wüstenräuber oder dergleichen. Verzeiht mir!" Ein paar Sekunden verstrichen in denen Sand wie aus einer zerbrochenen Sanduhr von den Eindringlingen rieselte. "Ich nehme an ihr habt euch verlaufen, hab ich recht? Das passiert schonmal bei meinem Sandsturm aber glücklicherweise habt ihr uns gefunden. Stellt euch nur vor ihr wärt am Zelt vorbeigelaufen, dann würdet ihr nun in der sonst so schönen Oase baden. Aber wo bleibt meine Gastfreundschaft? Darf ich euch etwas anbieten? Oasenwasser? Gebäck? Oder etwas Brot?" Spontan entwickelte der erfundene Charakter eine nervige Eigenschaft, die man im allgemeinen Sprachgebrauch wohl als Plappermaul bezeichnen würde. "Ich bin übrigens eine Reisende und heiße Nori Mizumi. Der ältere Mann an meiner Seite ist mein Vater. Sei höflich und stell dich den Gästen vor!" Wie würde es weitergehen und wer würde zuerst im Schlaf erstickt werden? Fragen über Fragen.


[OUT: Sry für die Zeit, die ich gebraucht hab aber ich wollte eigentlich nochmal mit Lady Junko vorher sprechen, hab sie am Wochenende aber nicht angetroffen, weswegen ich mich dazu entschieden hab zu posten. Das der Post dem Szenario von Junko entgegenspricht und der Route folgt, die Mai schon eingeschlagen hatte tut mir leid aber ich will, dass es endlich mal voran geht, also hab ich mich für die (für mich und alle anderen Gefragten) logischere Alternative entschieden. Ich bitte dies zu entschuldigen falls es unglaublich falsch war/ist und hoffe, dass es nun weiter geht!
Außerdem eine Frage am Ende: Wohin geht der tuntige Jonin der Shiros? Ich meine, dass Yuto gesagt hatte, dass er in unserem Zelt ist aber er wurde bisher von keinem erwähnt also war ich so frei eine Lücke zu lassen. Falls er bei uns sein sollte, kam er einfach direkt hinter Junko und Mai rein und fiel den sitzenden Hinketsu somit nicht gleich auf.]
 

Hinketsu Kibo

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Off= Gomen, hatte nur immer Zeit schnell die neuen Posts zu überfliegen und da hab ich den Threadwechsel übersehen ...

Schnell bewegte sich auch die alte Gestalt von ihrem gemütlichen Sitzplatz am Fuß der Palme in Richtung des schnell errichteten Zeltes. Aus irgendeinem Grund lag Kibo der Charakter eines alten Mannes, diese eigenartige Losgelöstheit von normalen Zwängen erschien ihm leicht von der Hand zu gehen. So ging er geradezu in der Rolle auf als er sich in dem einfachen Zelt neben seiner vermeindlichen Tochter niederließ. Auf die Bemerkung Noris hin antwortete er nicht mit mehr als einem schmalen Lächeln. Wäre er in seiner wirklichen Gestalt würde er vielleicht anders reagieren, so versuchte er sich aber bereits vollends in seine neue Rolle hineinzuversetzen.
Trotzdem konnte er die Überraschung nicht unterdrücken als die beiden verfeindeten Shinobi in ihre Unterkunft stolperten. Überraschung zeigte sich auf der Miene des alten Mannes, der sich im hintersten Eck des Zeltes niedergelassen hatte. Auf die fragenden Blicke Noris hin antwortete er nur mit ernsten Augen, seine Hand möglichst verborgen eine beruhigende Geste tätigend. Seine Gedanken begannen sich auch sogleich zu überschlagen, doch konnte er diese leider nicht einfach mit seiner Begleiterin teilen. Zwei feindliche Shinobi ... das weiße Haar und die darunterliegende Fratze offenbarten sich Kibo ... eine Unbekannte ... und ... und Junko. Seine erste Intention war sogleich verschwunden und machte einem vollkommen anderen Plan Platz. Er würde hier auf diesem beengten Raum keinen Kampf anzetteln, stattdessen würde er auf Zeit spielen, unter Umständen könnnte doch Yuto jeden Moment den Eingang öffnen.

So spielte er den gütigen alten Mann als Nori ihren Redeschwall losließ und schenkte den Fremden nicht mehr als ein einfaches Lächeln. Erst auf die Aufforderung der jungen Frau hin lehnte er sich etwas nach vorne. Natürlich, wie unhöflich von mir. Mein Name ist Muzachi Mizumi, wir sind auf dem Weg nach Sunagakure um die Familie meiner verstorbenen Frau zu besuchen. Nur schwer konnte Kibo die Enttäuschung zurückhalten als er hörte, dass Nori den vermeindlichen Fremden ihren wahren Namen offenbarte. Die Wahrscheinlichkeit dass diese ihn kannten war sehr gering, doch musste sie diese Angewohnheit in Zukunft ablegen. Da er seine Miene nicht allzu offen zeigen wollte, sank der alte Mann bei der Erwähnung seiner Frau etwas nach vorne, so als ob ihn Trauer beherrschen würde. Es tut mir Leid ... Nach einigen Sekunden war sich Kibo wieder sicher seine Miene wieder vollkommen unter Kontrolle zu haben. Damit musterte ernste Miene die weißhaarige Gestalt, ein kurzes Räuspern. Entschuldigt, die Erinnerung ist noch zu frisch. Hmm ... was treibt euch in diese Lande? Er würde Nori gerne irgendein Zeichen geben, mit dem er ihr versichern konnte, dass er wusste was er hier tat. Nur war dies einerseits nicht möglich und wäre andererseit gelogen gewesen. So blieb nur ein gequältes Grinsen, nicht einmal gespielt und auf eine Antwort wartend.
 
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Mameha Junko

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Es war schon erstaunlich, dass Kibo und Nori sich in einem Zelt mit zwei ihrer Erzfeinden sitzen konnten und tatsächlich diese erfolgreich täuschen konnten. Vielleicht lag es daran, dass sie die beiden Kunoichi in einer nicht ganz so gestärkten Position vorfanden. Es war auch sehr gut möglich, dass die Tarnung der Hinketsu einfach ein Maß an Perfektion erreicht hatte, sodass die beiden Sora-Nin arglos erschienen.

Fest stand, dass Junko zumindest ihrerseits nicht einen Moment daran zweifelte, dass es sich hier tatsächlich um einen alten Mann mit seiner Tochter im Schlepptau handelte. Sie durchschaute die Farce nicht, die ihr vorgespielt wurde, glaubte an die Trauer des alten Herrn … und war tatsächlich berührt.

An dieser Stelle sollte angemerkt werden, dass sich die eiskalte Kunoichi schon seit einiger Zeit in einem Zustand des emotionalen Notstandes befand. Ein alter Freund war von ihrer Hand gestorben, ihr Herzblatt weilte in der gegnerischen Fraktion, ebenso wie der werte Herr Vater, während sie selbst sich vor allem durch ihre eiserne Loyalität definierte – dies alles sorgte dafür, dass sie sich selbst in einem Konflikt befand, von dem äußerlich nichts zu sehen war. Aber in Momenten der Ruhe, Momenten der Trauer, Momenten wie diesen blutete der Schmerz, der mit diesem Konflikt verbunden war, unerbittlich hervor.

„Wir sind Shinobi auf dem Weg nach Hause. Der Vorfall um Ihre Frau ist bedauerlich. Ich kondoliere.“ Waren diese Worte noch mit einer dünnen Eisschicht bedeckt, besann sich Junko sichtlich einige Augenblicke später eines besseren und schlug einen wärmen, Kibo vollkommen unbekannten Ton an. „Es tut mir Leid, so forsch in Ihr Zelt eingedrungen zu sein, mein Herr. Lebten Sie lange mit ihrer Frau zusammen?“ Für einen Moment ließ Junko die Gedanken schweifen. Wie hart musste es wohl sein, einen Menschen das ganze Leben lang zu kennen, nur um ihn dann so unwiderruflich zu verlieren? Der Tod war ungerecht, Menschen auseinanderzureißen. Wieso war dieser Mann nicht zornig? Obwohl … der Zorn auf die Sache an und für sich musste einfach im Nichts verebben. Sie spürte Verlust ebenfalls, und er schmerzte und brannte, brannte heller als alle Feuer der Sonne. Wie also ging dieser alte Mann damit um? Wenn es sie verschlang, wie konnte er weitermachen?

„Aber ja, das mussten sie wohl. Der Beweis sitzt neben ihnen.“ Hier wirkte die Chuunin ein wenig zerstreut und sprach mit belegter Stimme. Wie dumm von ihr, den armen Mann auch noch auf diese Weise zu quälen. Eigentlich sollte sie das Thema wechseln, aber so sehr sie es auch versuchte, es ließ sie nicht los. Es war vielleicht von Vorteil, etwas Aufmunterndes zu sagen … aber sie versagte ja schon dabei, sich selbst aufzumuntern.
„Jene, die nicht bei uns sind, hinterlassen eine Lücke, die nie wieder gefüllt werden kann. Ich finde nur einen einzigen Trost: Eines Tages sind wir genau wie sie.“ Tot und vergessen.
„Das ist der Tag, an dem wir sie wiedersehen werden.“
 

Sakaida Mai

Chuunin
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Die Tochter des alten Mannes, endlich hatte Mai Klarheit, dass es wirklich nur eine Tochter war, behandelte die beiden Shiro-Nins wirklich sehr freundlich. Dankbar nahm Mai die Einladung an und machte sich über das Wasser her. Zwar hatte sie auch selbst noch genug, aber man schlägt solche Einladungen eben nicht aus. Aber es war nicht nur Nori, so stellte sie sich vor, es war auch ihr Großvater, welcher wirklich sehr nett war. Junko und der Blauschopf hatten wirklich großes Glück gehabt, gerade in diesem Zelt zu landen. Es hätte auch schlecht laufen können und sie wären zu so unglaublich unfreundlichen Leuten gestoßen, welche sie dann mit Mistgabel und Fackel verscheucht hätten. Aber dem war nicht so.

Gebannt lauschte Mai den Worten des Mannes. Auch sie waren nur auf der Durchreise, um die Familie der verstorbenen Frau zu besuchen. Sein kurzer Verlust der Fassung berührte das Mädchen zutiefst, weshalb sie schwer an sich halten musste nicht noch anfangen zu weinen. Schließlich kannte Mai den Schmerz, den man verspürte, wenn ein geliebter Mensch verstirbt. Aber jetzt war nicht der Zeitpunkt, um darüber zu philosophieren. Viel mehr versuchte Mai aus dem Gerede von Junko schlau zu werden. Sonst erklärte sie alles kurz und konkret und jetzt redet sie irgendwie.. Wirr. Wer auch immer die Lücke beim Wiedersehen schließen möchte, war Dummchen Mai ein Rätsel, aber dennoch nickte sie bestärkend auf Junkos Worte hin, als wüsste sie ganz genau, um was es ging.

Es war schön in diesem Zelt, freundliche Leute, nette Atmosphäre aber leider so unglaublich heiß. Wie gern hätte Mai ihren langen Mantel ausgezogen, aber dann würde sie den ganzen Sand im Zelt verbreiten, welcher daran klebte. Langsam fuhr sie mit einer Hand unter ihren Mantel und zog ihr Stirnband mit dem Symbol von Kumogakure etwas vom Hals, da dieses schon an ihrer Haut haftete vor Schweiß. Da dauerte es nicht lange, bis sie es einfach nicht mehr aushielt und mit erhöhter Vorsicht die Kapuze vom Kopf nahm und den langen, blauen Zopf hervorzupfte. Da sich kaum ein Sandkorn verselbstständigt hatte, wollte sie noch einen kleinen Schritt weiter gehen. Behutsam wickelte sie ihren hellen Mantel auf jeder Seite ein Stück auf. Sie musste ihn ja nicht gleich ausziehen, nur ein wenig öffnen zum Durchlüften. Gerade so viel, dass man es mit einer offenen Jacke vergleichen konnte. Möglichst unauffällig atmete sie erleichtert aus. Dann zupfte sie erneut das Stirnband vom Hals, da es schon wieder am Hals klebte. Dank des geöffneten Mantels hatte man eine gute Sicht darauf und Mai musste enttäuscht feststellen, dass der Zeltboden mit Sand bestreut war und ihr überhaupt gar nicht angenehmer war, es war immer noch zu heiß. „Ein Versuch war’s wert..
 

Hinketsu Nori

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Die Stimmung drückte sich als Kibo den fremden Shinobi eine Ladung reinster Trauer in ihre bereits vom Sandsturm geschundenen Augen schleuderte. Er berührte ihre Seelen, erzwang Mitleid und machte sie über die emotionale Ebene angreifbar. Er war wie es schien ein wahrer Meister in sowas, denn selbst Nori, die wusste, dass es sich hier um eine fingierte Geschichte handelte, fühlte seinen Schmerz und die unendliche Trauer. So fiel es ihr auch nicht schwer die Stimmung mit glasigen Augen noch zu untermalen. Tröstend ergriff das braungebrannte Mädchen die bebende Hand ihres Vaters. "Ist schon gut Vater.", sagte die beruhigende Stimme der Tochter. Und... tja... da hätten wir es doch: das peinliche Schweigen. Alle sind mehr oder weniger ergriffen und dann wacht man aus dieser Starre auf und stellt fest, dass gerade ein äußerst ernstes Thema über die Ladentheke ging und nun jeglicher Kommentar über "das normale Leben" frech und unpassend wirken würde. Es war also an Nori das Eis zu brechen und da ein ständiges Nachfragen nach dem Shinobi-Leben auffällig wäre ging sie mehr auf die extrem lyrischen Worte der weißhaarigen Kunoichi ein, nur um dann wieder die Kurve zu kriegen und doch an Infos zu kommen. "Ich danke ihnen sehr für ihr Mitgefühl." Ein dankender Blick ging auch zu der Blauhaarigen, die gerade eine Wagenladung Sand im Zelt verteilt hatte. "Vater ist sehr mitgenommen von der ganzen Situation aber sie scheinen auch einen großen Verlust hingenommen zu haben, kann das sein? Sie wirken so... traurig. Aber, huch, nein, entschuldigen sie mich! Ich wollte keinesfalls aufdringlich wirken. Wir sollten lieber über fröhlichere Begebenheiten reden. Was sagten sie war der Grund für ihre Reise zu zweit?" Ein Plappermaul, das jedes Fettnäpfchen mitnimmt aber gleichzeitig zu liebenswürdig und freundlich ist, um gehasst zu werden war einfach ein perfektes Alibi. Nori spürte förmlich, wie sie jede Sekunde in dieser Mission Erfahrung erhielt, die ihr wohl später nochmal den süßen Hintern retten würde. Trotz dieser Fortschritte und einer scheinbar wasserdichten Tarnung blieb die Frage im Raum, wie nun verfahren werden sollte. Angriff oder friedlich ziehen lassen sobald der Sturm sich legte?
 
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Mameha Junko

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Die Worte der weißen Dame wurden für lyrisch gehalten? Wie überaus kurios. Was würden Nori und Mai dann wohl sagen, wenn sie Junko in wirklich lyrischer Stimmung erleben würden? Entgegen der weitläufigen Meinung handelte es sich nämlich bei der Chuunin um einen Schöngeist, der feine Wendungen der Rede liebte und sich nicht allein aus Wissensdurst immer wieder in Büchern verkroch.

Aber das war eine andere Geschichte für einen anderen Ort und eine andere Zeit. Noris Stimme rückte in weite Ferne, als Junko sich für einen Augenblick gestattete, in Gedanken abzudriften. Vor ihrem geistigen Auge zuckte das Bild auf, in dem Hiroshi sich ein letztes Mal aufbäumte und dieses schreckliche Gurgeln ausstieß, in einem sinnlosen Versuch, seine Lungen mit Luft zu füllen. Dieses Bild wurde aber jäh durch eine Stimme unterbrochen.

Das ist doch lächerlich. Reiß dich mal zusammen, Trine!
Huh? Du hier?
Ich war nie weg. Und wenn ich dich so beobachte, könnte ich schon wieder im Kreis kotzen, was mich übrigens sehr effektiv davon abgehalten hat, dir zu helfen, dich auf dein elfenbeinweißes Popöchen zu setzen.
Aber …
Kein Aber.
Wie …?
Wirst du wohl?
Einspru …
Blablabla, kann dich nicht hören, du erbärmliches, jämmerliches, trauerkloßerisches, traniges, ätzendes, ekeliges, läufiges …
SCHWEIG!
… Holla. Jetzt erkenne ich dich wieder. Können wir uns jetzt angemessen unterhalten, ohne uns in Selbstmitleid zu suhlen? Was haben wir bezüglich Hiroshi entschieden, hm? Sagen wir es zusammen.
Es ist seine eigene Schuld.
Er hat es herausgefordert. Er wusste, was ihn trifft.
Sein letzter Manipulationsversuch ändert nichts daran. Ich bin stärker, als dass mich die letzten Worte eines Verräters verletzen könnten.
Du weißt das, nicht nur in deinem Kopf, auch in deinem Herzen beginnst du, es zu begreifen. Du weißt es. Du hast es immer gewusst. Und du wirst dieses Wissen immer mit dir tragen, genau wie … alles andere.
Ich täusche, ich lüge, ich töte, ich verletze, ich dulde. Meine Loyalität ist mein Leben. Ich bin die Klinge in der Dunkelheit, ich bin der Tropfen Gift im Kelch. Ich bin das Lächeln im Gesicht eines falschen Freundes, der täuscht, bevor er zuschlägt. Ich verschwinde unfassbar wie der Wind, kalt wie Eis, scharf wie eine Klinge, unerbittlich wie ein tobender Schneesturm. Ich wandle auf dem einsamen Pfad des Jägers. Ich bin eine Kunoichi. Dies ist mein Credo, mein Lebensinhalt, mein Lebensziel.
Und wir fürchten den Tod in keiner Form. Brav. Und jetzt antworte dem Mädchen. Sie hat dir immerhin eine Frage gestellt.


Die Haltung der Chuunin straffte sich von einem Augenblick zum Anderen, während die Härte wieder in ihre Augen zurückkehrte, wie ein lang vermisster Kampfgeist. Der Moment, in dem sie angegriffen werden konnte, schien vorbei … obwohl es nur wenig benötigte, um sie wieder ins Straucheln zu bringen.
Eigentlich war es nur pure Disziplin, die sie noch zusammenhielt, aber wer konnte das auf diesen Blick schon sagen? Sie hob einfach das Kinn und schien in diesem Augenblick beschlossen zu haben, Noris Frage nach Trauer und Schwermut, nach einschneidenden Ereignissen in ihrem Leben einfach zu übergehen, während sie sich lieber der viel wichtigeren Frage widmete.

„Wir sind auf dem Rückweg nach Hause, wie ich bereits sagte. Nach einer erledigten Ermittlungsmission wird Ruhe sehr willkommen sein.“

Natürlich verschleierte sie ihre Absichten und ihre Mission, ohne groß darüber nachzudenken. Wahrscheinlich wollte sie einfach nur in Übung bleiben und schwindelte deswegen den beiden Fremden ins Gesicht … wobei sie ironischerweise sich auch noch an die Wahrheit hielt. Ihre letzte Mission hatte wirklich etwas mit Ermittlungen zu tun gehabt, war erledigt und sie hätte wirklich gerne wieder etwas Ruhe und Frieden. Sie hatte da einen großen Wälzer um einen rachedürstigen Adeligen, der fälschlicherweise angeklagt und eingesperrt worden war, auf dem Nachttisch und brannte schon darauf, dieses Buch zu lesen. Außerdem ging die aktuelle Mission diese beiden Herrschaften einen feuchten Kehricht an.
Im Übrigen wirkte Junko bei dieser Aussage unglaublich aufrichtig (unter anderem, weil es die Wahrheit war). Nichts deutete darauf hin, dass sie log, kein Blick nach links oben, keine niedergeschlagenen Augen, keine Nervosität.
Auf der anderen Seite kannte Kibo Junko zumindest ein wenig. Er wusste, dass sie niemals ihre wahren Absichten offenbaren würde. Aber vielleicht ging sie ja ab und zu von dem Plan ab und hatte sie in Wirklichkeit nur durchschaut und führte sie jetzt in die Irre, einfach nur, weil sie es konnte? Vielleicht spielte sie ihm ja etwas vor und hatte schon längst die Fäden in der Hand? Vielleicht aber fütterte sie ihn auch mit einer Lüge, weil sie wusste, dass er wusste, dass es sich um sie handelte und sie ihn anlügen konnte. Na Kibo, was darf es sein?
 

Hinketsu Kibo

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Die Art und Weise wie er seine Rolle angelegt hatte erlaubte ihm weiterhin mit relativ wenig Interaktion durchzukommen. Denn von Anfang an war ihm klar gewesen, dass er Junko so wenig Möglichkeiten wie nur möglich geben durfte seine Fassade zu durchschauen. So musste er auch weiterhin den tief verletzten alten Mann mimen, innerlich in diesem Moment noch immer der Überzeugung, dass es die beste Vorangehensweise war auf eine Veränderung der Situation zu warten. Doch Nori ... sie plapperte los wie ein Wasserfall, jede Veränderung ihrer Miene, jede Geste die Möglichkeit einer Enthüllung bietend. Kibos faltige Hand lief durch sein graues Haar, die Miene steinern, seine Fassung offensichtlicherweise wiederfindend. Ihr habt wahrscheinlich recht ... sein Blick verlief sich in der Leere. Dies gab ihm noch einmal die kostbare Möglichkeit einer kurzen Ruhe. Er war sich der Gefahr die von seiner weißhaarigen Opponentin ausging durchaus bewusst, doch viel mehr verunsicherte ihn die Tatsache, dass er so gut wie Nichts über die Fähigkeiten seiner Begleiterin wusste und ihm auch die Fähigkeiten von Junkos junger Gefährtin vollkommen unbekannt waren. So war er sich zwar natürlich sicher Junko in einem für seine Verhältnisse fairen Schlagabtausch überlegen zu sein, doch würde er vorerst trotzdem so lange auf Zeit spielen.

Natürlich verstehe ich, dass es euch auch nach Ruhe dürstet, ich verspreche dass meine Tochter diesen Wunsch zu schätzen wissen wird. Sein Blick fiel auf seine vermeintliche Tochter. Nicht wahr Nori? Dies sollte seiner Begleiterin zum einen Hinweis und zum anderen Ausrede sein um sich etwas unauffälliger zu verhalten. Ein gewisser Grad an Vorsicht gegenüber Shinobis wurde von normalen Bürgern ja immerhin beinahe schon erwartet. Ein kurzer Blick in Noris Richtung ... dieser Sandsturm wird unsere Reise etwas verlangsamen, wir sollten keine Verletzungen riskieren. Kibo hoffte inständig, dass sie seine Anspielung verstanden hatte, wollte er doch nicht riskieren, dass seine Blutsschwester plötzlich die Konversation mit einem Roundhouse Kick unterbrach.

Mit neu gewonnener Ruhe kramte der alte Mann in dem nicht unweit platzierten Leinensack, schließlich brachte er ein einfaches Tongefäß zum Vorschein. Ein kurzes Ploppen und der Geruch von gewürzschwangerem schweren Rotwein füllte die Luft des kleinen Zeltes. Ein langer Blick, dann eine kurze Handbewegung und rote Flüssigkeit plätscherte in eine einfache Tonschale vor seinen Füßen. Ein eigenartiges Gefühl, wurde dieser Wein doch normalerweise benutzt um den Geschmack von Blut zu verschleiern. Eine weitere Schale landete vor Noris Füßen, von einem Lächeln begleitet schenkte er auch ihr ein. Eine Schale und dass mir das nicht zur Gewohnheit wird! Schließlich nahm er Selbst einen tiefen Zug, ließ die rote Flüssigkeit auf seiner Zunge tanzen, den schweren Alkohol seine Sinne benebelnd, während er sich zurücklehnte. Ein kurzer Moment der Ruhe, die Augen geschlossen, abwartend. Dann lehnte er sich wieder nach vorne, ein breites Lächeln von einem weiteren Schluck Rotwein begleitet. Wie unhöflich, ich weiß nicht wie Shinobis Alkohol gegenüberstehen, aber bitte bedient euch.
 
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Mameha Junko

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Au contraire, Kibo: Genau genommen wusste er nicht nur nichts über die Fähigkeiten von Mai und Nori, auch Junko musste von ihm falsch eingeschätzt werden, wenn er der Meinung war, sie gut zu kennen. Er wusste, dass sie die Grundjutsus beherrschte und kannte drei Fuutonjutsus von ihr, die mit Schmackes ausgeführt wurden, was lediglich auf eine gute Chakrakontrolle hinwies. Er hatte vielleicht auch eine grobe Ahnung von etwaigen Bunshin (Elementbunshin vielleicht?), die sie hin und wieder einsetzte.
Ansonsten hielt er sie womöglich dank ihrer Täuschung beim Chuuninexamen für arg langsam, unbeweglich und einen Kopfmenschen, der lediglich durch Grips, Einschüchterung und pures Charisma überlebte.

Warum nochmal nahm er diese Gegnerin so verdammt ernst? Nüchtern betrachtet war sie gar kein Vergleich zu ihm, einem reinblütigen und begabten Hinketsu. Sie war nur eine Konoha-Chuunin ohne eines der berühmten Kekkais aus diesem Dorf. Sie besaß zwar eine für Konoha-Nin relativ seltene Elementaffinität, aber da hörten schon ihre Besonderheiten auf. Ihr Vorgehen war allerdings so stark auf Täuschung, Überredung und List getrimmt, dass sogar davon auszugehen war, dass es sich bei ihr trotz des Hinweises der Beintasche auf der linken Seite um einen Rechtshänder handelte, der einfach nur die linke Hand benutzte, um seinen Gegner in die Irre zu führen.

Entweder verbarg diese Kunoichi eine ganze Menge, oder der weißhaarige Kopf war bei weitem die gefährlichste Waffe dieses Mädchens, zusammen mit ihrer Disziplin. Das war doch nicht das Problem für zwei so begabte Abkömmlinge der stolzen Hinketsu-Familie.

Tatsächlich war Junkos Aufmerksamkeit durch ihre endlos schnatternde Selbstkritik geweckt worden. Sie schaute nunmehr aufmerksam zwischen Nori und ihrem Vater hin und her, lauschte jedem Wort und beobachtete, wie der Vater seiner Tochter durch einen „nicht wahr?“-Satz irgend etwas mitzuteilen versuchte. Sie zog nach einiger Überlegung einen Schluss daraus. Welchen Schluss, sei an dieser Stelle nicht verraten, lediglich ihre Reaktion sei beschrieben.

Als der alte Mann nämlich nach dem alkoholischen Getränk griff und dieses Anbot, gebot sie Mai mit einer Geste, abzulehnen.

„Kein Alkohol im Dienst. Außerdem ist der Alkoholkonsum vor Vollendung des 21. Lebensjahres nicht gestattet.“

Regelfanatismus ahoi! Ja, man sollte nicht vergessen, dass Shinobi zwar kein Problem damit hatten, Kinder morden schicken zu lassen, aber bei Alkohol musste die Grenze gezogen werden. Wer sich an die Gesetze hielt, der trank keinen Sake, Wein, oder was auch immer einem angeboten wurde, bis das genannte Alter erreicht worden war. Allerdings sah das in der Praxis natürlich ganz anders aus.

Im nächsten Augenblick lehnte sich die Kunoichi allerdings kaum merklich vor und fixierte die beiden Sora-Nin mit festem, geradezu furchteinflößend intensiven Blick. Ihre Stimme spiegelte dieselbe Intensität wieder, als könne sie den beiden direkt in die Seele sehen und jedes Geheimnis durchschauen … oder hatte die Charade schon längst durchschaut und spielte nur noch mit, um die Jagd amüsanter zu gestalten.

„Ich nehme an, Sie haben Ihre Entscheidung getroffen?“
 

Hinketsu Nori

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Ein fast schon unangenehm würziger Geruch erfüllte nach öffnen der Flasche das komplette Zelt. Er erinnerte die Hinketsu an Weihnachten vor vielen vielen Jahren als ihre Mutter Kekse gebacken hatte und diese Abends von den Erwachsenen verputzt wurden als die Kinder bereits im Bett waren bzw. sein sollten. Die braungebrannte Reisende füllte sich auch eine Schale auf und hielt den Wein anbietend in Richtung der Fremden, wobei die Geste schnell von Junko abgeschlagen wurde. Sie outete sich gleichzeitig als verkappte Paragraphenreiterin, was wohl auch zu ihr passt. Das lyrische Zitat vorhin, die Regelkonformität... sie gehörte wahrscheinlich zu diesem Typ Frau, den man in einer Bibliothek mit Hilfe eines Shakespear-Zitats aufreißen konnte, dachte Nori sich mit einem inneren Grinsen. Aber genug davon. Ihre Aufmerksamkeit galt einzig und allein der Situation, die eigentlich unter Kontrolle schien. Die Bitte des getarnten Kibo etwas ruhiger zu sein "um die Gäste nicht zu stören" wurde mit einem demütigen Nicken abgesegnet, der Kräuterwein aus dem Tongefäß gesüffelt und dann dieser Satz. Das Mädchen mit den weißen Haaren plapperte etwas von Entscheidungen und ob sie schon getroffen wurden. Aber welche Entscheidung meinte sie? Die Entscheidung, ob noch mehr getrunken werden sollte? Ob die Fremden aus dem Zelt geschmissen werden sollten oder nicht? Welche Entscheidungen standen sonst im Raum? Die Antwort war recht klar: Keine! Das Vertrauen in die eigene Tarnung war zu groß als das das leichte Vorbeugen oder der starrende Blick einen Effekt erzeugen könnten und die Botschaft, die Kibo eben an Nori gerichtet hatte war viel zu gut kodiert. Diese Kunoichi hielt sich definitiv für sehr clever aber sie war hier in ihren eigenen Ländern unterwegs und verdächtigte wahllos irgendwelche Reisenden? Oder warum dieses Getue? "Entschuldigen sie aber", eine kurze Pause und das heben einer Augenbraue deuteten Verwunderung an, "...was meinen sie? Von welcher Entscheidung reden sie gerade?" Andererseits ist die Fremde vielleicht zu recht misstrauisch. Vielleicht ist sie es, weil ihr gesagt wurde sie solle aufpassen auf ihrer Mission, die sie den Reisenden verschwiegen hatte. Warum sollte ein Shinobi ohne Mission im eigenen Land sooooo vorsichtig sein? Hatte ihr Misstrauen etwa gerade verraten, dass es sich hier um eine Mission allerhöchster Gefahrenstufe handelt? Nori war gerade auf einer heißen Spur ohne es zu vermuten. Folge den Brotkrumen Mädchen, folge ihnen!
 

Sakaida Mai

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Mai hockte in dem heißen Zelt und lauschte den Worten der anderen. Um ehrlich zu sein, waren die Gespräche dieser auf einem Niveau, auf welchem sich der Blauschopf schon lange nicht mehr unterhalten hatte. Zuhause, bei ihren Eltern, war das eine Voraussetzung gewesen, um überhaupt angehört zu werden. Daher hatte sie jetzt auch keine große Lust dazu. Würde sie etwas gefragt werden, konnte sie ja auch noch antworten. Ansonsten blickte sie still im Zelt umher, immer mal wieder zu der Tochter des Mannes, um sie auch gründlich zu mustern und dann wieder zurück an ihrem eigenem Körper runter. Immer wieder nuckelte sie am Quellwasser, welches ja eigentlich den Gästen gehörte. Aber dann musste sie wenigstens nicht ihr eigenes aufbrau.. wie unfreundlich. Nein, das durfte sie nicht. Der arme Alte.

Dennoch, als er den Wein anbot, hörte Mai wieder zu. Sah man ihr denn nicht an, dass sie zu jung dafür war? Verständnislos wechselte ihr Blicke zwischen der Flasche und dem Mann, auch Junko wies ihr unauffällig, aber merklich, die Finger davon zu lassen. Sie war eben doch die führsorglichste, aufmerksamste und beste Chuunin, die Mai je getroffen hatte! Natürlich war Ryoichi auch irgendwo toll, aber Junko machte einfach einiges her! Trotzdem war ihr Verhalten jetzt wirklich sehr eigenartig. So schlimm war es ja nun auch nicht, dass man ihnen den Alkohol angeboten hatte. Warum guckte sie denn jetzt so furchtbar grimmig? Vielleicht sah er einfach schlecht, sodass Mai wie zwanzig aussah und Junko wie vierzig, wer wusste das schon. Und dann kam sie, die Frage, bei welcher Mai ihr Hirn stark anstrengte und versuchte sich einen Sinn aus dieser Entscheidungssache zu machen. Anscheinend ging es um die Weiterreise. Um den Sandsturm oder sonst was. Genau wusste es der Blauschopf auf nicht. Auch die Tochter des armen, kurzsichtigen und zu allem Übel alten Mannes, wusste nicht, von was Junko sprach. Aber keine Sorge, Mai würde schon Licht ins Dunkel bringen. „Meinst du, wann es endlich losgeht?


[ooc: tut mir leid, dass die posts immer so knapp und unkreativ sind, aber ich kann in dieser situation einfach nicht viel machen]
 

Hinketsu Kibo

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Es verlangte ihm einiges an Anstrengung ab um ruhig weiter den schweren roten Traubensaft seine Kehle hinunterzusaugen, als Junko die Frage in die Mitte des Zeltes warf. Schnell ließ er sich seine Optionen durch den Kopf gehen, den kurzen Moment der Ruhe nutzend den er durch das Trinken des Weines erhielt. Der Grund für sein bisheriges Vorgehen war ein einfacher, war er sich zwar nicht genau der Fähigkeiten der weißhaarigen Chuunin bewusst, so wusste er doch eines ... sie war gefährlich. Nicht in dem Sinne dass er dachte ihr nicht in einem Kampf überlegen zu sein, nein, er hatte noch nie gesehen dass sie von ihren Gefühlen gelenkt worden war, sie beging wenige Fehler, handelte überlegt, berechnend. Die rechte Hand des alten Mannes stützte sein Gesicht nachdem er das einfache Trinkgefäß abgestellt hatte, doch Kibo spürte keine faltige Haut sondern einen mit Narbengewebe überzogenen Spalt. Kibo hatte schmerzhaft lernen müssen, dass er die weißhaarige Eisprinzessin nicht unterschätzen durfte.

Trotz allem war er noch nicht bereit seine Tarnung auffliegen zu lassen, vertraute darauf, dass bisher weder er noch Nori der Kunoichi genug Grund gegeben hatten um die vermeintlichen einfachen Zivilisten anzugreifen. So dachte Kibo nicht daran was die Frage wohl bedeutete, sondern daran wie sie der alte Mann dessen Rolle er angenommen hatte sie interpretieren würde. Mit was würde er wohl die Frage verbinden, selbst wenn sie unter Umständen nur gestellt worden war um ihn auf die Probe zu stellen.
Schließlich ließ der alte Mann seine linke Hand auf der Schulter seiner Tochter zur Ruhe kommen und der Anschein eines Lächelns glitt über seine Züge. Ja, Nori wird in Sunagakure bei der Familie meiner Frau verbleiben, sie braucht jemanden der ihr die richtige Richtung zeigt, auch wenn sie sich Selbst schon für so schrecklich erwachsen hält. Ein weiterer Schluck rote Flüssigkeit, glühend seine Kehle hinunterrrinnend. Dann verschwand das Lächeln und wich einem leicht fragendem Ausdruck. Oder meintet ihr den Sandsturm? Der alte Mann erhob seinen Blick in Richtung der Decke des Zeltes, das Heulen des Windes riss an dem dicken Stoff, zerrte an ihrer schützenden Unterkunft und immer wieder verirrten sich einige vereinzelte Sandkörner in das Innere. Diesen können wir wohl nur ausharren ... ein weiterer Schluck aus dem Tongefäß.
 
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Mameha Junko

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Kibo hatte die Konoha-Kunoichi als außerordentlich verschlagen kennengelernt und reagierte auf ihre Frage gelassen bis professionell. Anscheinend war er ein begabterer Schauspieler, als er dachte, ebenso wie Nori, die an dieser Stelle mehr Erfahrung demonstrierte, als ihr Kibo zugestand.

Inwiefern Junko dieses Duo allerdings einschätzte und was sie von diesem dachte, sollte für den Augenblick ebenso im Verborgenen bleiben wie die Absichten hinter ihren Handlungen. Sie wölbte nämlich angesichts der Offenbarung des alten Mannes eine Braue, nur um daraufhin Nori nochmal einem prüfenden Blick zu unterziehen. Diesen Blick hielt sie für die Dauer eines verlangsamten Herzschlages, ehe sie sich wieder dem alten Mann zuwendete.

„Sie schienen mir ein wenig verloren zu sein, aber gleichzeitig Ihr Ziel zu kennen. Daraus schließe ich, dass sie eine wichtige Entscheidung zu treffen hatten.“ Klang doch logisch, oder? Vielleicht war diese Aufmerksamkeit auch einfach nur übermäßig paranoid, aber es konnte auch sein, dass Junko jeden Fremden, mit dem sie ein Zelt teilen musste, erst einmal genau betrachtete.

„In Sunagakure gibt es hauptsächlich Ninja und Menschen, die Lebensmittel und Waffen an Ninja weiterleiten und verkaufen wollen. Warum wollen Sie Ihre Tochter an diesen Ort führen?“ WAMM. Das konnte das Ende der Verkleidung sein. Die Logik hinter Kibos Geschichte war nicht ganz einleuchtend, auch wenn Junko in diesem Moment wirklich arglos klang, als würde ihr die Frage gerade einfallen und als würde ihr Mund sie von alleine stellen, ohne groß darüber nachzudenken. Aber übertrieb sie nicht ein wenig? In Sunagakure musste es doch auch etwas Anderes geben, so Touristenattraktionen, Freizeitparks, Schmiede, Restaurantbesitzer …
Ach verdammt. Wie konnten denn die Sora-Nin wissen, dass Sunagakure, das Kleinste und am besten verborgene Ninjadorf auf Shiroseite, nicht einmal annähernd mit der Metropole Konohagakure auf fruchtbarem Boden zu vergleichen war? Sunagakure war ganz einfach ein Dorf, indem man elitäre Shinobi ausbildete und nur wenige Außenseiter trauten sich so weit in die Wüste, sodass das Dorf selbst einer Festung glich. Aber wie gesagt, dass konnten die Sorashinobi nicht wissen. Seltsamerweise schien Junko allerdings noch keinen Verdacht geschöpft zu haben und rein aus Interesse und aus Smalltalkgründen nachzufragen, um das Gespräch am Laufen zu halten.
Vielleicht war noch nicht alles verloren.

„Wenn Sie Familie dort haben, dann können Sie sicher hiermit etwas anfangen.“ Diese Aussage, die fast desinteressiert und nebenbei getätigt wurde, wurde von einer souverän und eingeübt wirkenden Bewegung untermalt, indem ausgestreckte Zeige- und Ringfinger der rechten Hand das Handgelenk der Linken antippten.

A/N Asche auf mein Haupt.
 

Hinketsu Nori

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Die Anspannung der Situation war zumindest für die weibliche Hinketsu im Zelt wahrlich nicht so groß, wie man meinen würde. Sachlich und gekonnt kühl ging sie an Fakten ohne dabei die Maskerade zu gefährden. Um genauer zu sein war dieser Moment leicht in zwei Teile aufspaltbar:

1. Das Sichtbare aka die Maskerade
Ein wunderschönes und braungebranntes Mädchen kurz vor ihrem 30. Geburtstag saß dort, nur unweit von ihrem alten alten Vater entfernt und entblößte ihre eisblauen Augen mit einem fragenden Blick, der soviel sagte wie: "Hä?" Zurückzuführen war das nicht-Verstehen natürlich auf das merkwürdige Rumfragen ihrer weißhaarigen Gegenüber. Diese hatte nämlich nicht die Höflichkeit und Ruhe intus, wie ihre blauhaarige Gefährtin. Sie stellte einer Familie, die mit dem Verlust der Mutter/Ehefrau zu kämpfen hatte, Fragen über Entscheidungen und dies und jenes. Es blieb alles bei einem freundlichen Ton und es waren auch keine Anspielung, die darauf schließen ließen, dass die Hinketsu bereits durchschaut wurden aber nichts desto trotz wirkte es wie ein Verhör, wie eine Vorahnung, wie Paranoia. Diese Frau hatte ernsthafte Probleme. Oder sie war einfach nur nervig. "Aber... Entschuldigung.", quasselte Käpt'n Plappermaul noch los bevor sie sich wieder demütig in den Schweigemodus versetzte, da ja eindeutig der alte Mann mit diesen Sätzen angesprochen wurde.

Die Fragen waren leicht abzutun, nur diese Handbewegung am Ende ließen die Gedanken des eigentlich blassen Mädchens rattern. War es ein Gruß in Suna? War es irgendein Insider, den man in Shiro pflegte? Eine geheime Shinobi-Bewegung, da ja vorher die Rede von eben diesen war? Vielleicht war es auch einfach nur eine Falle und diese Bewegung gäbe es gar nicht und sobald die Behauptung aufgestellt wurde, dass sie doch bekannt war, war die Maskerade dahin ohne das die Hinketsu es bemerkt hätten. Der Effekt der Überraschung hätte damit zu Seiten gewechselt! Ansonsten aber wie gesagt kein Problem. Welche Entscheidung zu treffen? Mögliche Antwort: Ich denke ich werde meine Tochter bei der Familie in Suna lassen, wo sie mehr lernen kann als bei mir altem Narr. Warum wollen sie ihre Tochter an einen solchen Ort führen? Möglich Antwort: Natürlich nur um die Familie der verstorbenen Frau zu besuchen... pfff, wie einfach. Aber diese Handbewegung...

2. Mordgedanken
Im Inneren der jungen Lady (Nori ist gemeint!) spielten sich konstant GAU-Szenarien ab. Was wäre wenn die Tarnung auffliegt? Sie simulierte die Schritte im Kopf: Kunai greifen, kurzer Vorstoß, Halsschlagader treffen, ggf. Abwehrmanöver mit geschicktem Handwechsel ausweichen. Welches Ziel anvisieren? Die Blauhaarige! Von allen Anwesenden sprach sie am wenigsten und sie wirkte abwesend und generell nicht so als hätte sie die geringste Ahnung von der Situation. Auch wenn sie die deutlich Schwächere der beiden Feinde wäre, wäre ein schneller und garantierter Kill wahrlich effektiver als ein Angriff auf die, die es schon mehr erwartet und vielleicht ja abwehren kann. Nori zählte sie Schritte: "Aufstehen, 1 1/2 Schritte gehen, zustechen." und addierte die Sekunden(-bruchteile), die sie brauchte, um dahin zu kommen. Das genaue Ziel: Der lange schöne Hals des Mädchens, das zuvor eine Menge Sand im Zelt verteilt hatte, pochte und durch ihre Adern floss das Blut, welches von der Hitze noch stärker angetrieben wurde. Ein perfektes Ziel falls es zu einem Showdown kommen sollte.
 

Sakaida Mai

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Da Mai, wie auch schon zuvor, die ganze Zeit über ignoriert und nicht beachtet wurde, schnaufte sie verärgert vor sich hin, als auch noch ihre Frage überhört wurde. Am liebsten hätte sie irgendwie auf sich aufmerksam gemacht, denn der Entzug war für den selbstverliebten Blauschopf eine Tortur. Aber wie sie das machen sollte, wusste sie nun auch nicht so genau, denn Junko war so auf den alten Mann fixiert, die hätte jetzt eh keinen Nerv für Mai. Die beiden unterhielten sich weiter auf ihre eigene Art und die beiden jungen Mädchen blieben still auf ihrem Platz sitzen. Aber das nervte. Das nervte so unglaublich, es war so stinklangweilig! Völlig verschwitzt und überhitzt hockte Mai da und konnte nicht raus, weil dort ein blöder Sandsturm wehte. Wie lange würde das noch so gehen? So gern würde sie jetzt endlich weiter gehen, um endlich daheim anzukommen und diese verfluchte Wüste hinter sich zu lassen. Doch würde das jemals wieder der Fall sein oder saß sie noch den ganzen restlichen Tag und die folgende Nacht hier fest?



Sie atmete tief ein, schloss die Augen, reckte den Kopf ein wenig nach hinten und lies ihn langsam wieder nach vorne gleiten, während sie die Augen wieder öffnete. Diese Bewegung nach hielt kurzzeitig an, als Mai bemerkte, dass die eisigen Augen der Tochter, die nicht die blutjunge Geliebte des Alten war, sie fixierten. Erst dachte sich Mai nicht viel dabei, das war wohl das typische gegenseitige Mustern, wer hier die hübschere war. Oder war es unhöflich gewesen, die Langeweile nach in dieser Art nach außen zu zeigen? Wie auch immer, nun blickte Mai angestrengt in ihren Schoß, während sie förmlich spürte, wie sich ein Blick durch sie bohrte. Sie überlegte hin und her, einfach mal aufzublicken und nachzusehen, ob sie noch guckte, aber irgendwie war so was immer unangenehm. Dennoch hob der Blauschopf den Blick, um zu prüfen, ob Nori noch immer so komisch guckte. Das Ergebnis war, dass Mai schlagartig wieder nach unten guckte und sich bestätigt fühlte. „Was will sie denn? ..vielleicht ja nur auch ein Gespräch mit mir anfangen..“ Naiv wie sie selbst, waren auch ihre Gedankengänge. Mai dachte grundsätzlich nicht, dass ihr jemand etwas Böses wollte. Also wanderten ihre Augen wieder nach oben und blickten direkt in Noris. Und dem galt es nun, stand zu halten. Doch irgendwie kam nichts. Keine Frage über sie, kein Gespräch über das Wetter, nichts. „Was denn?!“, zischte Mai leise und etwas genervt. Wusste sie denn nicht, das so was unhöflich war?
 

Hinketsu Kibo

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Natürlich bewegte sich das Leben in Sunagakure in erster Linie um die Kriegerklasse der Shinobi die in ihrer Mitte wohnen. Doch als Shinobi war es Kibo auch klar, dass die unzähligen Einwohner Sunagakures trotzdem zum Großteil aus einfachem Volk bestanden und sich die meisten Ninjadörfer nicht zu unterschätzender wirtschaftlicher Kraft erfreuten. Natürlich war er sich nicht genau über die Vorgänge in Sunagakure bewusst, doch schienen ihre Worte übertrieben. Was aber ihre erste Bemerkung anging, nun ... es verlangte einiges an Konzentration von dem Blutjungen sich nicht von ihren Worten ablenken zu lassen. Schließlich flüchtete er sich ein weiteres Mal zu dem einfachen Tongefäß und ließ ein paar Tropfen der stark gewürzten Flüssigkeit über seine Lippen gleiten. Fragen schossen durch seinen Schädel. Vermutete Junko unter Umständen bereits etwas? Würde sie einen unbekannten Zivilisten mit derartigen Fragen durchlöchern wenn sie Nichts vermutete? Vielleicht ... weitere Worte aus dem Mund seiner weißhaarigen Gesprächspartnerin brachten ihn in das hier und jetzt zurück.

Beinahe schon gelangweilt musterte er ihre Fingerbewegungen, sie sagte ihm absolut Nichts. Was Kibo beruhigte, schließlich hätten Scouts aus Sora schon längst von so einem Gruß erfahren wenn er unter allen Einwohnern Sunas bekannt wäre. Somit musste es sich entweder um einen Gruß unter den Shinobis Sunas handeln ... oder ... oder sie versuchte ihn erneut aufs Glatteis zu führen. Womit immerhin schon einmal eine Frage für ihn beantwortet schien, Junko schien etwas zu vermuten. Kurz räusperte er sich, legte eine seiner Hände auf sein Knie und lehnte seinen Oberkörper leicht nach vorne. Keine Position die ein trainierter Shinobi einnehmen würde, seine Augen hatten bereits den leichten Glanz des Alkohols in sich und jedes seiner Worte wurde von dem starken Geruch gewürzten Weines begleitet. Es tut mir Leid, aber wie ich gesagt habe handelt es sich bei unseren Bekannten in Suna um die Familie meiner Frau, dieses Zeichen ... seine andere Hand fuchtelte mit dem einfachen Tongefäß in die Richtung Junkos ... sagt mir gar Nichts. Damit war aber noch immer nicht ihre erste Frage beantwortet, doch gab ihm diese Reaktion etwas Zeit um sich einen anderen Argumentationsweg zurechtzulegen. So schloss sich sein Mund, seine Kiefer spannten sich etwas und die Gestalt des alten Mannes richtete sich in eine möglichst gerade Sitzposition auf. Denkt ihr etwa ich mache einen Fehler damit sie nach Sunagakure zu bringen? Shinobi sind doch ein diszipliniertes Volk, vielleicht färbt das etwas auf meine Nori ab. Bei diesen Worten wollte er sich an seine vermeintliche Tochter wenden, den Ansatz eines Lächelns auf den Lippen. Doch Alles was er sah, war Nori die die blauhaarige Begleiterin Junkos anstarrte und schließlich gab diese genervt ihrer Anspannung Luft. Kibos Atem verlangsamte sich, sein Herz schien einen schmerzhaften Schlag auszusetzen und er gab sich alle Mühe nach außen hin nach wie vor ruhig zu wirken. Seine Augen schoßen kurz in Junkos Richtung, um dann wieder die beiden Mädchen zu fokusieren und Kibo bereitete sich darauf vor gleich nach vorne zu schnellen, während er insgeheim hoffte, dass Nori die Situation noch zu entschärfen wusste. Oh good god ...
 
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