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Campingplatz "Am grünen Stein"

Nara Akiko

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Etwa eine halbe Tagesreise von Jôsei entfernt liegt der Campingplatz "Am grünen Stein". Seinen Namen bekam der Campingplatz von den moosbedeckten großen Hinkelsteinen, die sich hier und dort in den Wäldern um den Platz herum und auf dem Platz selbst finden. Im Früjahr und Sommer ist der Platz ein beliebtes Ausflugsziel für Familien mit Kindern, die im umliegenden Wald und am nahegelegenen Bach spielen können. Trotz seiner Nähe zu Jôsei ist der Platz ein wenig abgeschieden und strahlt eine natürliche Idylle und Ruhe aus. Am Eingang des Platzes (von Jôsei aus) befindet sich ein kleines Pförtnerhaus, das üblicherweise von einem älteren Herrn oder seiner etwas jüngeren Herzensdame besetzt ist. Diese nehmen für den Campingurlaub eine kleine Pachtgebühr, um sich und ihre sechs Kinder irgendwie über Wasser zu halten.
 

Nara Akiko

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Es dauerte noch etwa eine Dreiviertelstunde, während der die Sonne beträchtlich schnell Richtung Horizont wanderte und es merklich abkühlte, ehe sie den Campingplatz erreichten. Akiko hatte das Buch in ihre hintere Hosentasche gestopft und war die erste, die beim Pförtnerhaus ankam, das aber offenbar unbesetzt war. „Naja, wir haben Oktober… es campen vermutlich nicht viele Leute um diese Jahreszeit“. Sie sah angestrengt in die aufkommende Dunkelheit und sah die Lichter eines einzelnen Wohnwagens auf dem Platz stehen. „Ich würde sagen wir lassen uns einfach irgendwo nieder und zahlen morgen früh, falls hier noch jemand auftaucht“, schlug sie vor und bemerkte nicht, dass sie Rai ein wenig seine Rolle als Teamcaptain abspenstig machte. Es lag einfach in ihrer Natur Dinge zu organisieren und sich vorausschauende Gedanken zu machen. Das war wohl auch der Grund, warum sie zielstrebig am Pförterhaus vorbei ging und auf die Lichter des Wohnwagens zuhielt. Im Gehen deutete sie zu einer windgeschützten Stelle etwas weiter östlich. „Da könnten wir hin. Sieht trocken und windgeschützt aus. Ihr könntet schonmal Feuerholz sammeln“, schlug sie vor und klang dabei ein wenig kommandierend, obwohl sie das nicht beabsichtigt hatte. Sie unterdessen klopfte an die Tür des Wohnwagens, sprach einige Worte, tauschte ein wenig Geld hin und her und kam irgendwann zum ausgewählten Lagerplatz zurück. In ihren Armen hielt sie einen ganzen Haufen Konserven mit allerlei Inhalt, die sie auf den trockenen Boden fallen ließ und in die Runde sah. „Also, es sei denn einer hat Bock ein paar Hasen zu erlegen“, sagte sie schulterzuckend. Sie persönlich jagte nicht gerne und erst Recht nicht gut, weshalb ihr eine vegetarische Bohnensuppe oder Ramen aus der Dose weitaus attraktiver erschienen.
 

Hanabira Airika

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„Ähm… ich wollte eigentlich die Gegend erkunden… aber mir ist gerade aufgefallen, dass das eh nicht geklappt hätte.“, antwortete die Rothaarige leise auf die Frage von Akiko. Es war wirklich nett von ihr, dass die Nara im Gegensatz zu Rai und Yakumo wenigstens auf sie Rücksicht nahm. Denn ihr war diese Situation ehrlich unangenehm. Denn die Erkenntnis, dass der Doppelgänger nur zur Verwirrung da war, versetzte ihr einen schmerzenden Stich. Ihr Plan hätte gar nicht aufgehen können. Wahrscheinlich sah man es ihr auch an, denn sie spürte immer noch die Hitze in ihrem Gesicht. Den Riegel nahm sie dankend an, nachdem sie das Jutsu aufgelöst hatte.

Rai hatte der Gruppe vorgeschlagen, ob sie nicht vielleicht alle gemeinsam gegen ihn antreten wollten. Ob das wirklich so eine gute Idee war? Mittlerweile war Airika ziemlich geschickt mit ihrem Katana. Müssten dann nicht alle fairerweise eine Waffe tragen? Also irgendwie hätte sie ja schon Lust darauf gehabt. „Also… ich finde, dass das eine echt gute Idee ist.“ So konnte sie herausfinden, was ihre anderen Kameraden drauf hatten! Vielleicht konnte die Kenjutsuanwenderin dann ihre Stärken und Schwächen erkennen – dadurch war es ihr dann möglich, sie besser einschätzen zu lernen. Das war doch eigentlich eine sehr gute Sache.

Sie kamen später an einem Campingplatz an, wo niemand da war. Irgendwie war die Hanabira erleichtert: Es war nicht mitten im Nirgendwo. Sie hatte sich vorgestellt, dass es irgendwo auf kaltem Boden, mitten im Wald, wo jedes Ungetüm sich hinter einem Baum verstecken könnte, sein würde. Ja, sie würden immer noch auf kaltem Boden schlafen. Aber es war wenigstens ein Ort, wo sie sich befanden. Und kein zufälliger Platz. Das hob ihre Stimmung ein wenig, aber es graute ihre trotzdem ein wenig, unterm freien Himmel zu schlafen.

Das Nara-Mädchen kommandierte Airika und Yakumo ein wenig herum und sie wusste nicht ganz, ob ihr das so gut gefiel. Immerhin war Rai der Leiter und nicht sie. Aber gut, sie wollte keinen Streit anfangen und ließ es über sich ergehen.

Akiko ging währenddessen zu einem Wohnwagen, der dort am Rand stand und klärte irgendwas, nur um mit etwas Essen zurückzukommen. Alles Dosennahrung. Naja, besser als nichts.
„Also, es sei denn einer hat Bock ein paar Hasen zu erlegen“, sagte das Mädchen. Hey! Airika hatte eine Idee. Da ihr erster Versuch, endlich mal etwas zur Mission beizutragen, gescheitert ist, konnte sie sich doch jetzt beweisen. Zwar hatte sie noch nie gejagt, sie wusste nur, dass man ganz leise und vorsichtig sein musste, aber mit ihrem Schwert konnte sie gut umgehen und könnte daher mal eine Hilfe sein. Ein leichtes Lächeln umspielte ihren Mund.

„Wenn es keinen von euch stört, würde ich gerne ein wenig jagen gehen. Hab ja mein Schwert.“ Nicht ohne Stolz strich sie über den Griff. Es war ihr ein und alles. Airika war ja auch kein Trampel und sie würde mit Sicherheit mindestens einen Hasen erledigen können. So viel konnte sie doch! Jetzt konnte sie beweisen, dass sie kein Tollpatsch war, wie die anderen sehr wahrscheinlich dachten, sondern auch geschickt sein konnte. Sie als Tierfreund fand es zwar komisch, ein Tier zu erlegen, aber sie aß ja selbst Fleisch und eigentlich konnte sie dem auch mal einen Sinn geben: „Wenn du schon Fleisch isst, musst du es auch selbst erlegen und ihn dabei in die Augen sehen, während es von uns geht!“, hatte sie mal einst von einem alten Mann gehört. Diesem weisen Zitat sollte sie vielleicht tatsächlich mal Folge leisten.

„Möchte vielleicht einer von euch gern mitkommen? Das muss natürlich nicht sein, nur, wenn jemand auch Lust hat.“, sagte sie. Sie wollte niemanden zwingen auch nicht, dass sich jemand in ihrer Gegenwart unwohl oder sich durch sie gezwungen fühlte. Sie schaute freundlich in die Runde. Sie konnte alle so gar nicht gut einschätzen. Akiko war sehr ruhig und undurchdringlich, starrte sie manchmal an und sie wusste nicht, was das Mädchen von der Hanabira hielt, Yakumo war sehr reizbar und temperamentvoll – sehr rebellisch vor allen und Rai…, naja Rai war sehr nett bisher. Aber so gut kannte sie ihn natürlich auch nicht. Aber bisher war er von allen der Positivste. Aber er musste es auch sein: Immerhin war er der Leiter dieser Gruppe! Es war auch in Ordnung, wenn sie alleine ging. Allerdings würde das Rai wahrscheinlich nicht zulassen, weil sie alle natürlich zusammenbleiben mussten.
 
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Yakumo fragte sich nur einen Moment, für wie blöd Akiko ihn halten musste. Er hatte schon verstanden, dass sie einen Scherz gemacht hatte. Wäre dem nicht so gewesen, dann hätte er gar nicht versucht ihr seine Familiengeschichte zu erklären! Sie starrte ihn mit diesem ernsten, fast lehrerhaften Blick an und Yakumo blickte unbeeindruckt zurück. Aber um dem Frieden zu bewahren erwiderte er nichts, sondern zuckte nur mit den Schultern. Er musste ja nicht gut mit ihr auskommen, nur mit ihr zusammenarbeiten.

Alle drei gegen Rai? Yakumo war sich nicht sicher, wie praktisch das war. Erstens, weil er nicht glaubte, dass sie eine Chance hatten. Yakumo war nicht der Geübteste darin, mit Leuten zusammenzuarbeiten, die nicht aus seiner Familie waren. Und zweitens, Rai war ein Chuunin und weitaus erfahrener als sie. Mit seiner Anspielung vorhin darauf wie schnell er sein konnte würde er sie vermutlich niederringen können, bevor Yakumo auch nur ein Kunai gezogen hatte. Es war kein faires Matchup. Aber! Rai hatte auch gesagt, er war gut mit dem Raiton. Vielleicht also bot sich hier die Gelegenheit, sich etwas abzuschauen. "Okay."

Es dauerte fast eine Stunde, bis sie den Campingplatz erreicht hatten. "Am grünen Stein." Es war ein sehr passender Name für den friedlichen, kleinen Platz und Yakumo konnte sich gut vorstellen, hier auch mal in seiner Freizeit herzukommen. Vielleicht konnte er ja seine Familie zu einem Campingausflug überreden!
Das Pförtnerhaus war leer. Yakumo nickte zu Akikos Kommentar und suchte kurz nach irgendeiner Nachricht, oder einem Zettel, der aufgeklebt sein könnte, wo etwas stand wie "Komme gleich zurück". Er fand aber nichts, zuckte mit den Schultern und gesellte sich wieder zur Gruppe. Sie würden schon keinen Ärger bekommen, wenn sie erst im Nachhinein zahlten.
Auf Ärger schien Akiko aber aus zu sein, die mal eben Yakumo und Airika zum Feuerholz holen abkommandierte. Yakumo sah zu Rai, sowohl um seine Reaktion auf diesen mutmaßlichen Übergriff zu sehen, als auch um sich von seinem Teamleiter die Bestätigung abzuholen, dass er diesem Kommando Folge leisten durfte. Die Befehlskette zu achten hatte sein Vater ihm eingetrichtert; es verhinderte Fehlkommunikation angeblich sehr effektiv.
Als Akiko jedoch einen Haufen Konserven vor ihnen ausstreute wusste Yakumo, dass es Ausnahmen für diese Regel gab, nämlich Verbrechen gegen den guten Geschmack. Das war wohl der Nebeneffekt davon, wenn man von Koch-Puristen lernte; was aus der Dose kam wurde nicht angefasst.

"Ich komme mit," sagte er und streifte Rucksack und seinen weißen Umhang ab; er rollte das Kleidungsstück zusammen und verstaute es. "Wir finden bestimmt auch ein paar gute Kräuter." Und selbst wenn nicht, in Yakumos Augen war alles besser als Konservenfutter.
 

Takeshi Rai

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Also irgendwie war er überrascht darüber, dass sich immerhin zwei von dreien zu einem Sparring mit ihm überreden hatten lassen. Nun, es bedurfte nicht gerade viel an Überredungskunst, dass sie bei dem Spaß dabei waren, aber immerhin waren sie es. Nichtsdestotrotz hatte seine geplante Lektion nicht viel Sinn, wenn nicht alle mit von der Partie waren. Die Nara war eine wirklich harte Nuss, was? Als sie den Campingplatz erreicht hatten, sollte sich dieser Umstand abermals bestätigen; sie übernahm kurzerhand die Führung der Gruppe. Was sollte er da noch großartig sagen? Er hatte schon gehört, dass manche Nara ein Talent für das Anführen von Teams besaßen und es war umso interessanter das mal miterleben zu dürfen. Wahrscheinlich war ihr Rais Führungsstil nicht zielführend genug, woraufhin sie soeben damit begann, die Gruppe herumzukommandieren. Der Blauschopf seufzte schließlich tief und verfolgte ihre Amtshandlungen mit müdem Blick. Er mischte sich nicht ein, was vor allem daran lag, dass er genau die gleichen Anweisungen gegeben hätte, und ließ sie einfach machen. Vielleicht brauchte sie das, um ihrem offensichtlichen Ärger über Rais anfänglichen Patzer etwas Luft zu machen. Als dann das Jagen von Hasen aufkam und sich Airika und Yakumo dazu entschlossen, dieser Aufgabe nachzugehen, musste der Takeshi endlich auch seinen Senf dazugeben: „Also, ähm, grundsätzlich habe ich nichts dagegen, wenn ihr jetzt auf Hasenjagd gehen wollte, aber ist es nicht bald ein wenig zu spät dafür? Die Sonne geht bald unter und es wird immer kühler. Ich zweifle nicht an euren Fähigkeiten, aber passieren kann immer was. Man wird übermütig, verliert das Gleichgewicht… alles schon gehört. Da hinten hinterm Wohnwagen gibt’s Feuerholz, das man sich einfach nehmen kann. Holen wir das einfach und gut ist. War ein anstrengender Tag heute, da braucht ihr morgen alle Kraftreserven, damit wir einiges an Weg aufholen können. Aber hey, wenn ihr unbedingt jagen gehen wollt, dann kann ich euch nicht aufhalten.“ Dabei zuckte er merklich mit den Schultern, ehe er sich umdrehte und zur besagten Stelle ging, wo das Feuerholz zu finden war.

Dort angekommen, musste er feststellen, dass das besagte Feuerholz noch nicht in kleine Scheitel geschlagen wurde. Als er das letzte Mal mit seinen Eltern hier war, das war aber auch schon ein paar Jährchen her, war das Holz schon längst geschlagen und angeschlichtet gewesen. Anscheinend musste der Takeshi dieser Aufgabe wohl selbst nachgehen. Also bemächtigte er sich kurzerhand einer Axt, die er angelehnt beim Wohnwagen vorfand, zog seinen Mantel aus, legte diesen beiseite und begann in guter alter Manier damit, das Holz zu schlagen. Das laute, splitternde Geräusch, das dabei entstand, musste wohl eine gewisse Aufmerksamkeit erregt haben, denn er konnte sich nähernde Schritte vernehmen. Ohne dabei seine Arbeit aus den Augen zu verlieren, meinte er scherzhaft: „Na, bekomme ich Hilfe? Ich bin mit unserem Holz schon fertig, habe mir aber gedacht, dass es sicher nicht schaden kann, wenn man anderen die Arbeit abnimmt… Eine helfende Hand wäre aber sicher nicht schlecht.“
 

Hanabira Airika

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Yakumo und Airika durchstreiften die Gegend und suchten nach allerlei nützlichen Dingen. Neben kleineren Ästen und vielen Zweigen, das sie dann zu einem Bündel zusammenband, fand sie auch einige nützliche Beeren und Kräuter. Auch Yakumo wurde fündig und beide Streiften kreuz und quer durchs Gestrüpp, schlängelten sich durch Buschwerk und Stämme. „Und, hast du schon mal gejagt? Ich noch nicht, um ehrlich zu sein.“ Airika lächelte den hellen Schopf an und pflückte währenddessen ein paar kleine Waldbeeren, von dem sie überzeugt war, dass sie nicht giftig waren. Sie hatte im Unterricht, wo sie das Thema Überleben in der Wildnis hatten ziemlich gut aufgepasst und sich die wichtigsten Aspekte ganz gut merken können. Diese verstaute sie in einem Stoffbeutel und als er voll war, schnürte sie ihn zu und hing ihn sich über die Schulter.

Die Rothaarige Hanabira hörte plötzlich ein Rascheln von rechts, sah aber nichts. Außer Laub, Gestrüpp und lauter Bäume sah sie nichts, das verdächtig schien. „Hast du das gehört?“ Natürlich hatte er das gehört. Denn auch Yakumo hatte einen aufmerksamen Blick und suchte nach der Quelle des Geräuschs. Vorsichtshalber umfasste Airika den Griff ihres Samurai-Schwerts und war auf einen möglichen Angriff gefasst. Angespannt wie sie war, schnellte ihr Kopf bei jedem kleinen Geräusch hin und her. Alle Muskeln waren angespannt und sie sondierte konzentriert die Lage.

Plötzlich hörte sie hinter sich ein Geräusch. War dieses Krokodil schon hier? Das konnte doch nicht sein. Immerhin waren sie längst nicht am Ziel angekommen! Gut, in der mittlerweile schon längst eingesetzten Dämmerung konnte sie sowieso schlecht sehen. Das dunkle Etwas, das auf sie zugerast kam, konnte sie nicht genau identifizieren. Rasch hüpfte sie zur Seite. Airikas Herz klopfte ihr bis in den Hals. Wüsste sie, was es ist, könnte sie wenigstens einigermaßen koordinieren, wie schnell es war, was es konnte und dementsprechend reagieren. Was der Umriss allerdings besagte war, dass es in etwa Kniehoch war, dunkel und auf vier Beinen ging. Und als sie dann ein aggressives Grunzen hörte, als es sich umdrehte und noch einmal Anlauf nahm, ahnte die Rothaarige bereits, was es war…

„Yakumo, ich glaub es ist ein Wildschwein.“

Das war doch eigentlich die perfekte Gelegenheit, das Tier für Nahrung für die nächsten Tage zu zerlegen. Sie wusste zwar nur sporadisch aus einem Lehrbuch, wie das ging… aber naja. Sie und Yakumo sollten sich erst mal darauf konzentrieren, es unschädlich zu machen. Airika ging in Kampfhaltung, fixierte das rasende Tier und versuchte es mit dem Blick anzuvisieren. Sie umfasste fest den Griff. Jetzt hatte sie endlich die Chance, etwas für diese Mission beizutragen! Sie biss sich auf die Lippen. Airika konnte durch das jahrelange Training mit Sensei Menma schon ziemlich gut mit dem Schwert umgehen. Es wäre wahrscheinlich keine allzu große Aufgabe, das Tier mit einem Hieb zu erschlagen. Und so geschah es. Als das Wildschwein in unmittelbarer Nähe war, vollzog die Hanabira ein rasches Manöver: Sie sprang nach hinten und stach dem Tier mit einer derartigen Wucht in den Leib, dass es quiekend aufschrie und gleich zu Boden fiel. Und das war noch nicht alles: Glücklicherweise hatte sie direkt ins Herz getroffen und das Tier ist somit so gut wie sofort gestorben. Die Kenjutsuanwenderin zitterte vor Aufregung und Glück, dass sie endlich etwas Sinnvolles getan hat. Endlich hatte sie es geschafft, der Truppe einen Dienst zu erweisen, wo alle etwas von hatten. Okay, Rai war Vegetarier, aber sie hatten ja auch fleißig Beeren gesammelt, also konnte er ja davon etwas essen. Das war doch eine gute Idee.

Vor lauter Freude konnte Airika sich gar nicht zurückhalten. „Geil, geschafft!“ Sofort nahm sie sich wieder zusammen und schaute etwas verschämt zu ihrem Partner rüber. „Tschuldige,… diese Situation ist ziemlich aufregend.“ Sie lachte etwas unsicher und hockte sich dann runter zum toten Tier, um noch mal sicher zu gehen, dass es auch wirklich tot war. Sie fasste es am Hals und fühlte keinen Puls. Der Körper hatte sich auch schon merklich abgekühlt.

„Tja, jetzt müssen wir es wohl zurücktragen… Nimmst du zwei Beine und ich die anderen?“ Sie wollte keine Befehle geben, nur Vorschläge. Immerhin waren Yakumo und sie rangmäßig auf einer Ebene und da wollte sie, bloß, weil sie jetzt in ihrer Siegeseuphorie war, jetzt nicht übermütig werden.

Nachdem die Beiden zurück ans Lager ankamen, sah sie, dass Rai fleißig am Holzhacken war. Naja, das Holz, das sie auch noch zusätzlich mitgebracht haben, konnten sie unterwegs bestimmt gut gebrauchen. Sie lächelte und ging auf den dunkelblauhaarigen zu. Er freute sich, dass ihm jemand zur Hilfe kam. „Yakumo und ich haben eben ein Wildschwein erlegt. Aber wir haben auch einige leckere Früchte aus dem Wald.“ Sie lächelte den jungen Mann freundlich an und erspähte eine weitere Axt, die in einem Holzspalt feststeckte. „Ich helfe mal.“ Der jungen Kunoichi fiel auf, dass es ihr leichter fiel, auf ihre Kameraden zuzugehen. Am Anfang war sie total verkrampft, mittlerweile konnte sie sich mehr entspannen und hatte keine großen Schwierigkeiten mehr, auf sie zuzugehen. Sie brauchte einfach Zeit, um sich auf sie einzustellen.

Die beiden hackten eine Weile Holz und unterhielten sich ein wenig, sprachen über den Weg des Ninjas, Yakumo hatte mittlerweile das Lagerfeuer angezündet und es brennte jetzt lichterloh. Die Flammen züngelten sich gierig um die Holzstücke, die Wärme spürte man schon aus mehreren Metern Entfernung. Airika war auch mittlerweile frisch geworden und sie hatten schon ordentlich Holz geschlagen. Es war Zeit fürs Abendessen.
 
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Yakumo hatte sich fest vorgenommen, mit einer ordentlichen Beute zurückzukommen, rein weil Rai es ziemlich klar gemacht hatte, dass er nicht sonderlich von der Idee des Jagens heute hielt. Dabei verstand der Weißschopf durchaus, dass ihr Anführer recht hatte mit seiner Einschätzung. Es war spät. Es konnte immer etwas passieren, und eigentlich sollten sie sich ausruhen. Und außerdem, wie bescheuert musste ein Wildtier sein um einem Campingplatz derart nahe zu kommen, dass er und Airika nicht stundenlang mit der Suche beschäftigt sein würden? Aber das zuzugeben (so dass es andere hören konnten) und am Campingplatz zu bleiben hatte er nicht fertiggebracht. Außerdem wäre das nicht wirklich fair gegenüber Airika, die dann wohl eher dumm da gestanden hätte.
Was nicht hieß, dass Yakumo sich nicht selbst verfluchte, während er mit der Rothaarigen durchs Unterholz kletterte, und sie zugab, keine tatsächliche Jagderfahrung zu haben. "Nicht wirklich. Ich hab mit meiner Familie ein paar Mal geübt, weil es durchaus nützlich ist das zu können, aber mehr auch nicht." Ergo würde die ganze Nummer noch viel länger dauern. Hoffentlich gab das nicht zu viel Ärger mit Rai.

Raschel... Yakumo hielt inne und blickte aufmerksam in das Gebüsch rechts von ihnen. Mit der rechten Hand zog er ein Kunai aus seiner Waffentasche. Konnten sie wirklich bereits fündig geworden sein? Das wäre doch ein wenig zu einfach. Sie waren praktisch einfach gerade aus und ohne Plan in den Wald gelaufen, es wäre schon ziemliches Glück notwendig... Vielleicht ein Ninja der Sora-Fraktion? Nein, natürlich nicht. Sie waren mitten im Feuerreich und jeder Sora-Nin, der es so weit geschafft hatte ohne bereits Augen auf sich zu ziehen würde nicht sich zufälligen Genin zu erkennen geben. Yakumo zog ein zweites Kunai aus seiner Tasche.
Hinter ihnen knackte es, krachte es, Yakumo fuhr herum, eine dunkle Kugel schoss aus dem Unterholz gerade auf sie zu! Der Weißhaare sprang zur Seite und schleuderte der Gestalt eines seiner Kunai hinterher; das Tier quiekte laut, als das Messer sich in seine Flanke bohrte. Yakumo landete im Gebüsch und ging sofort in Deckung. Durch die Blätter konnte er die Lage beobachten. Airika hatte Recht, tatsächlich war es ein Wildschwein. Er hatte nicht gewusst, dass diese Tiere so aggressiv sein konnten und einfach Wanderer attackierten!
Das Schwein wandte sich rasend um und fixierte das einzige noch sichtbare Ziel: Airika. Das Tier grunze laut und schoss vorwärts auf die junge Frau zu... und im nächsten Moment war es tot, aufgespießt auf dem Katana von Airika. Yakumo blinzelte. Sie war ziemlich gut mit dem Schwert. Er stieg aus dem Gebüsch heraus und ging zu ihr. "Guter Stoß," sagte er, ihre Entschuldigung ignorierend und zog sein Kunai aus dem toten Wildschwein. Ohne weiteres Wort wischte er die Waffe an dessen Fell ab. Wer entschuldigte sich bitte dafür, froh über gute Arbeit zu sein?

Mit dem Wildschwein zwischen ihnen beiden getragen kamen Yakumo und Airika zum Campingplatz zurück. Yakumo fand es ein wenig unhandlich, das Tier an zwei Beinen jeweils gemeinsam zu tragen, aber die Alternative wäre gewesen, sich mit dem Blut des Schweines vollzuschmieren. Da ihr Missionsziel ein Krokodil war würde das bestimmt noch kommen, er verpasste also nichts. Trotzdem, er war irgendwie stolz auf ihre Beute. Auch wenn sie ihnen in die Arme gelaufen war und Airika den Großteil des Erlegens erledigt hatte.

Und Rai wandte sich nicht einmal vom Holzhacken ab das erlegte Tier zu sehen.


Es war etwas enttäuschend. Aber Rai hatte ja gesagt, dass er von der Jagdidee nicht sonderlich viel hielt. Yakumo ließ sich nichts anmerken und nahm sich etwas von dem bereits gehackten Holz, sowie etwas Zeitungspapier, dass er fand. Wenig später hatte er ein ordentliches Lagerfeuer zustande gebracht. Airika und Rai waren wohl noch mit Holzhacken beschäftigt, also setzte Yakumo sich hin und starrte in die Flammen. Er hätte vielleicht anfangen können das Wildschwein zu verarbeiten... wenn er irgendetwas davon gewusst hätte, wie man dem toten Tier die Haut abzieht. Vielleicht hatte Airika ja eine Idee. Oder Rai, wer weiß?
 

Takeshi Rai

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Mit der schnellen Hilfe, die er von Airika beim Holzhacken erhielt, hatten die beiden schon bald einen ansehnlichen Stapel an Brennholz gehackt. Das war insofern gut, da es hierzulande in der Nacht, vor allem zu dieser Jahreszeit, ziemlich kalt werden konnte – und schließlich hatte nicht jeder so einen tollen Mantel wie Rai! Zudem fiel Rai auf, wie sehr sich Airika doch in die Gruppe integrierte. Als er sie das erste Mal kennenlernen durfte, damals bei diesem Job auf der Rübenfarm, war sie noch etwas schüchtern und ängstlich gewesen. Aber wer konnte ihr das denn verübeln? Wenn Rai an die Zeit zurückdachte, als er noch frisch aus der Akademie kam, da war er genauso schüchtern gewesen. Man wächst schließlich an den Herausforderungen, die einem in den Weg gelegt werden. Schließlich war das das Ziel eines jeden Ninjas: stärker zu werden. Später würde Rai ebendiese Worte am Lagerfeuer aussprechen, wenn sie sich alle zusammen an der Hitze des Feuers erfreuten. Aber zuerst sollte es ums Essen gehen, denn schließlich hatten Airika und Yakumo ein totes Wildschwein ans Camp gezerrt. Nun, Rai war froh, dass für Essen gesorgt war, aber das hieß noch lange nicht, dass er die Jagd befürwortete. Aber wie dem auch sei, als die beiden Holzfäller mit der Arbeit fertig waren und das gehackte Holz in ein Lagerfeuer verwandelt hatten, fragte sich die ganze Runde, wie sie denn das Wildschwein überhaupt verwerten sollten. Der Blauschopf hatte keine Ahnung davon und er ging mal davon aus, dass die anderen die auch nicht hatten, da sich die fragenden Blicke in der Runde anhäuften. Die Frage war daher also, wie… warte mal. Was machte der Kurier-Ninja jetzt hier? Gerade als sich der Takeshi an die Verarbeitung des Wildschweins machen wollte, mehr schlecht als recht, erschien wie aus dem Nichts ein Kurier-Ninja, der seine Augen sofort auf die Nara fixiert hatte. Zunächst kramte er wortlos in seinen Taschen herum, bis er mit einem euphorischen „Ah!“ einen etwas zerknitterten Briefumschlag aus seiner Brusttasche hervorzog. Der Takeshi ahnte schon, was passieren würde, ehe der Kurier-Ninja den Briefumschlag der Nara übergab. Dabei verlor er wenige Worte: „Nara Akiko? Du sollst umgehend ins Dorf zurückkommen. Mit der Dorfverwaltung ist alles besprochen, macht euch keine Sorgen um die Mission.“ Und mit diesen Worten verschwand er so plötzlich, wie er gekommen war; er hinterließ bloß eine kleine, aufgewirbelte Staubwolke. Mit fragendem Blick und verschränkten Armen, wandte sich Rai an Akiko, die gerade den Brief geöffnet, gelesen und in ihrer Tasche versteckt hatte. „E-es ist wegen meiner Familie. Irgendwas ist passiert und da muss ich schnell hin. Hoffentlich macht das keine Probleme?“, meinte sie, sichtlich verunsichert über die Nachrichten, die sie gerade ereilt hatten. Mit einer winkenden Handbewegung antwortete er ihr: „Ja, kein Problem. Pass aber beim Heimweg auf!“ Und mit einer tiefen Verbeugung verabschiedete sie sich, um daraufhin in der finsteren Nacht zu verschwinden.

„Hm, da waren’s nur noch drei. Hatte ich schon öfters, kann man nichts machen. So, wie mache ich das jetzt am besten…“, sagte er nachdenklich und kratzte sich dabei an seinem nicht vorhandenen Bart. Eigentlich wollte man ja nicht, dass die Innereien des Tiers beschädigt werden, denn dann war der ganze Rest versaut. Also war es eher eine Frage des Glücks, ob sie heute das Wildschwein essen würden oder nicht, denn von Anatomie hatte der Takeshi keine Ahnung. Nun, zumindest bei Tieren nicht. Aber immerhin wollte er es versuchen. Demnach fokussierte er ein wenig an Raiton-Chakra in seinem rechten Zeigefinger, damit er mithilfe des Raiton: Naifus das tote Wildschwein Stück für Stück auseinandernehmen konnte. Einiges wurde beim Zerteilen bereits gekocht, das waren aber eher kleine Teile, während die größeren Stücke aufm Lagerfeuer landeten. Aber gut sah anders aus. Die Steaks, die er notdürftig herausschneiden konnte, hatten keine ästhetische Form und sahen auch nicht besonders appetitlich aus. Beim Abziehen des Fells gingen auch große Teile verloren, da er es anfänglich sehr unsicher war, wo er denn überhaupt richtig reinschneiden konnte und wo nicht. Aber das, was er verwerten konnte, sollte für diese Nacht erstmal reichen. Während die drei auf die Steaks warteten, die gerade knusprig auf dem Lagerfeuer dahinbrutzelten, erzählten sie sich Anekdoten aus vergangenen Tagen und quatschten über den Shinobi-Weg, der einen seit der Akademie begleitete. Als die drei Ninjas schließlich mit dem Essen fertig waren, erhob sich Rai von seinem Sitzplatz – ein kleiner Baumstumpf, der just zu einem Sitzplatz umfunktioniert wurde –, streckte sich und fragte in die Runde: „Ich denke, es ist Zeit zum Schlafgehen. Morgen haben wir eine weite und harte Reise vor uns, da sollten wir schließlich ausgeruht sein, oder nicht?“
 

Hanabira Airika

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Allmählich hatte sich die Abenddämmerung in einen klaren, schwarzen Sternenhimmel gewandelt. Es war kühl geworden und zu allen Überfluss kam plötzlich ein Bote, der Akiko durch eine Eilmeldung zurück nach Shiro forderte. Es schien wohl irgendwas mit der Familie zu sein und die Rothaarige schaute der Nara mitleidig hinterher, als sie sich schnell auf dem Weg zurück zum Dorf machte. Was für eine Blamage. Sie waren Stunden um Stunden unterwegs gewesen und jetzt musste sie den ganzen Weg zurücklaufen. Sie tat der Hanabira leid. Anscheinend war sowas aber kein Einzelfall. Rai erklärte, dass soetwas schon öfter passiert ist. „Arme Akiko, hoffentlich ist es nichts ernstes…“, sagte Airike halb zu sich selbst, halb zu ihren Kameraden. Der Blauschopf machte sich daran, das Fleisch mit einem Jutsu zu zerschneiden. Es gelang ihm halbwegs und die Fleischstücke waren längst nicht so förmig, wie man es aus professionellen Fleischereien kannte. Und natürlich hatten sie keine Gewürze mit. Ungewürztes Fleisch schmeckte längst nicht so gut wie gewürztes, aber es war besser, überhaupt was Vernünftiges im Bauch zu haben, als nichts. „Yakumo und ich wurden von diesem Vieh echt überrascht“, ergriff sie das Wort. Die junge Kunoichi fühlte sich mittlerweile recht wohl in dieser Gruppe und hatte mittlerweile verstanden, dass sie sich um Feinseligkeiten wegen ihrer Größe keine Sorgen mehr machen musste. Sie wurde hier angenommen, wie sie war und das machte sich in ihrer deutlich entspanntere Lage bemerkbar. „Das Vieh ist plötzlich aus der Ecke gesprungen gekommen und hätte uns fast aufgespießt.“ Sie konnte den Nervenkitzel immer noch in ihrem Nacken spüren.

Das Fleisch war mittlerweile gebraten und die Ninja aßen ihre Rationen. Jetzt, wo sie am warmen Lagerfeuer saßen und sich endlich wahrhaft ausruhen konnten, merkte das Mädchen, dass sie so müde wie lange nicht mehr war. Sie spürte, wie sich ihr ganzer Körper entspannte und am liebsten hätte sie sich einfach zur Seite geworfen und wäre vermutlich sofort eingeschlafen. Aber so war sie nicht. Die Rothaarige wartete, bis alle fertig waren und stand auf. „So… ich glaub ich geh jetzt schlafen. Ich hoffe das macht euch nichts aus. Bin total müde.“ Nicht nur ihr ging es so. Denn sie blickte in zwei ebenso mittlerweile ziemlich müde Gesichter, auch wenn man das im flackernden Schein des Feuers nicht ganz genau erkennen konnte.

Nachdem alles geklärt war, verschwand die junge Kunoichi in der Dunkelheit und suchte sich eine geeignete Stelle zum Schlafen aus. Neben einen Baum fand sie eine größere Fläche mit dichtem Gras und Moos. Einige Steine musste sie allerdings noch wegtreten, damit sie sich während des Schlafs nicht verletzte und sie kramte aus ihrer Tasche ihre Kuscheldecke heraus, die sich vorsorglich mitgenommen hatte. Die isolierte gut vor Kälte und hielt sie warm. Die Tasche selbst verwendete sie als Kopfkissen und als sie sich in die weiche Decke rollte und durch die Blätter des alten Baumes in den Sternenhimmel sah, trübten ihre Gedanken langsam ein, der Blick wurde langsam verschwommen und sie fiel binnen weniger Minuten in einen sehr unruhigen, traumlosen Schlaf. Sie hatte zwischendurch auch gedacht, dass irgendwo ein weiteres Wildschwein sein Unwesen trieb und konnte bei diesen Gedanken auch erst mal wieder eine ganze Weile nicht einschlafen! Sie war sich sicher, dass die Jungs garantiert schön tief und fest schliefen und schöne Träume träumten. Nur sie nicht… Was für eine blöde Situation. Sie wusste gar nicht, wie oft sie im Laufe der Nacht noch aufgewacht ist, aber oft genug, um am nächsten Tag mit dunklen Augenringen aufzuwachen. Sie hätte am liebsten noch zwei oder drei Stunden geschlafen, aber das Gepiepe war dermaßen laut, dass sie gar nicht einschlafen konnte. Und da half auch nicht die Müdigkeit, die sich wie ein Sack Kartoffeln auf ihre Gliedmaßen gelegt hatte.

Ein paar Blätter und vertrocknete Grashalme hatten sich in ihr lockiges Haar verfangen und ließen ihr sowieso ziemlich wuseliges Haar noch viel zerzauster aussehen. Vergeblich versuchte sie sich noch einmal umzudrehen, doch irgendwann war sie zu wach und sie riss genervt die Decke vom Leib und setzte sich auf. Es war dämmerig. Ein orangener Streifen hatte sich am Horizont gelichtet und verriet, dass die Sonne in der nächsten viertel Stunde aufging. Ob Akiko inzwischen in Shiro war? Sie würde das Mädchen vielleicht, wenn sie sie wieder traf, mal fragen, was los war. Aber vermutlich würde sich Airika das eh nicht trauen. Immerhin war das ja eine intime Sache. Die Kunoichi rollte ihre Decke ordentlich zusammen und packte sie zurück in die Tasche und stand dann auf. Ob sie die anderen Beiden wecken sollte? Sie schluckte und haderte. Das war eine große Überwindung für sie und sie wusste gar nicht, wie die Schlafgewohnheiten ihrer beiden Kameraden waren… Egal! Sie wollte nicht warten, bis sie wache waren. Und je früher sie losgingen, desto besser. Die Kenjutsuanwenderin ging also mit Sack und Pack zu den Schlafplätzen von Rai und Yakumo und weckte die beiden. „He, aufwachen.“ Sie traute sich gar nicht, sie wachzurütteln, fing erst mal mit Geflüster an, dann mit leiser Stimme und dann etwas lauter, bis sie wach wurden. „Ich hoffe, dass euch nicht zu früh geweckt habe. Ich war mir nicht sicher, wann es angemessen war und war der Meinung, je früher wir losgehen, desto schneller kommen wir ans Ziel…“ Sie spürte, dass ihr das Blut ins Gesicht stieg und schaute verlegen auf ihre Füße. Hach, Mensch… wie gern sie noch ein wenig schlafen wollte. Aber dieser dumme Vogel musste ja unbedingt so laut zwitschern, Manno!
 
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Ratloses Starren. Yakumo war ein wenig froh, dass er diesen Gesichtsausdruck mit den anderen teilte; so stand er nicht dumm da, weil er keine Ahnung hatte, wie man Beute ordentlich zerlegte. Das war bestimmt etwas, dass er später sich von jemandem aus seiner Familie zeigen ließ. Von Opa vielleicht, er dürfte die meiste Erfahrung haben. Trotzdem musste nun irgendwie das Wildschwein auseinander genommen werden, und Yakumo war schon kurz davor in den sauren Blamage-Apfel zu beißen, als plötzlich ein Kurier-Ninja neben ihnen stand.

Yakumo gab sein Bestes, um sich seine Überraschung nicht anmerken zu lassen.

Der Kurier verschwand ebenso plötzlich wie er gekommen war, der einzige Beweis, dass er eben noch hier gewesen war der Brief, den Akiko las. Wenig später war auch sie fort, zurückbeordert nach Shirogakure. Yakumo hatte ihr kurz und wortlos zum Abschied gewunken. Wenn es um die Familie ging verstand er nur zu gut und auch wenn er nichts sagte hoffte er, dass alles bei der Nara in Ordnung sein würde.

Aber nun galt es sich wieder auf die Mission zu konzentrieren, oder genauer gesagt auf das Wildschwein-Problem. Diesem hatte sich nun wohl Rai endgültig angenommen und Yakumo beobachtete fasziniert, wie der junge Mann begann mit einem mit Raiton-Chakra glühenden Finger durch das tote Tier zu schneiden. So ein Jutsu hatte er noch nie gesehen! Dass es überhaupt möglich war mit dem Raiton eine solche Technik zu benutzen... Yakumo hatte gelernt, dass das Fuuton für schneidende Techniken bekannt war. Raiton hingegen verließ sich sich seines Wissenstandes mehr auf Elektroschocks und Magnetismus. Wie also brachte Rai das fertig? Dem Geruch und Anblick einer kleinerer Fleischstücke nach zu urteilen entstand dabei auch eine ziemliche Hitze... Yakumo wollte gerne glauben, dass er mit etwas mehr Training auch so eine Technik fertig bringen konnte, aber er musste sich - heimlich und leise - eingestehen, dass wenn er nicht einmal verstand, wie das Jutsu überhaupt möglich war, dann hatte er keine Chance es selbst anzuwenden. Liebend gern hätte er Rai gefragt wie das Jutsu funktioniert und wo er es gelernt hatte. Aber sein Vater hatte ihm beigebracht, dass Ninja aus gutem Grund ihre Geheimnisse bewahrten, auch unter Kameraden. Also blieb dem Weißschopf nichts anderes übrig, als aufmerksam zuzusehen und sich jedes Detail einzuprägen, bis Rai fertig mit dem Fleisch zerteilen war.

Ungewürztes Wildschwein war, wenn man es genauer betrachtete, gar nicht so gut. Aber es füllte den Magen und auf seiner nächsten Mission würde Yakumo eben ein paar Gewürze mitbringen. Es war also insgesamt eine gute Erfahrung. Nach dem Essen fühlte Yakumo sich unglaublich müde - was vermutlich von der Jagd herrührte, aber der Genin rannte lieber Kopf voran in den nächsten Baum, als zuzugeben, dass Rai Recht gehabt hatte - also sagte er seinen beiden Kameraden rasch: "Gute Nacht!" und packte, etwas abseits der Gruppe, seinen Schlafsack aus. Kaum steckte er in diesem war er auch bereits eingeschlafen.

Vielleicht lag es daran, wie spät er sich hingelegt hatte, dass er das erste Mal unter freiem Himmel übernachtete, oder dass er den Stress seiner ersten richtigen Mission noch nicht verarbeitet hatte, aber Yakumos Schlaf war von Alpträumen geplagt. Wildschweine, die auf Krokodilen ritten, welche wiederum seine Stiefel fraßen, ein gesichtsloser Rotschopf schwang ihr Schwert nach ihm, und einen Haufen anderer wirrer Bilder, von denen nur Fetzen in Yakumos Gedächtnis blieben, als Airika ihn aufweckte. Yakumo war ganz froh nach den Albträumen ein bekanntes Gesicht zu sehen. Langsam kletterte er aus seinem Schlafsack. Kami, er fühlte sich wie gerädert. Aber wieder hinlegen wollte er sich nicht, selbst wenn er nicht gerade auf Mission wäre. "Schon okay, ich wäre vermutlich sowieso selbst gleich aufgewacht," antwortete er Airika lächelnd und begann seinen Schlafsack zusammenzurollen. Ein Morgenspaziergang, wenn man es so betrachten wollte, würde ihm vielleicht sogar ganz gut tun.
 
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