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das "Donchan Sawagi" - Fest

Ryuugu Jun

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Das Donchan Sawagi(dt.: laute und fröhliche Feier) ist ein Jährliches Fest in Getsurin das Ursprünglich zu ehren der Wasserprinzessin, Suijin-hime, gefeiert wurde. Der religiöse Aspekt des Festes hat allerdings in den letzten Jahrzehnten immer weiter abgenommen und bildet heute kaum mehr als einen Vorwand ausgelassen zu feiern. Zwar finden noch immer Messen, Gebete und Opferzeremonien statt, diese sind aber vergleichsweise schwach besucht und stellen eher eine Randerscheinung des Festes dar.

Heutzutage findet man auf dem Donchan Sawagi quasi alles was man braucht um sich zu amüsieren und sein Geld zu verprassen. Allen voran natürlich Stände an denen man alles kaufen kann was im weitesten Sinne als Speise oder Getränk durchgeht. Das Angebot reicht von regionalen Spezialitäten, über kuriose Seltenheiten und deftige Hausmannskost, bis zu teuren und begehrten Delikatessen. Hier nichts zu finden das einem schmeckt ist eigentlich schon ein echtes Kunststück.
Natürlich gibt es auch alle erdenklichen Spiele, Klassiker wie das Fangen von Goldfisch mit kleinen Papiernetzen und Ringe werfen sind selbstverständlich vertreten, aber auch alle möglichen anderen Kraft- und Geschicklichkeitsspiele finden hier statt. Auch zahlreiche Wettkämpfe finden immer wieder statt, am beliebtesten sind der Tanzcontest, verschiedene Wettbewerbe im Schnellessen und ein kleines Turnier im Freistilkampf.
Und wie auf jedem großen Fest findet man natürlich zahlreiche Fahrgeschäfte. Karussells, Achterbahnen, Riesenräder und alle möglichen anderen Attraktionen locken hunderte neugierige an und bieten für jeden Geschmack etwas, vom Adrenalinrausch bis zur trauten Zweisamkeit wird wirklich alles geboten.
Das absolute Highlight des festes ist aber das Feuerwerk das jeden Abend stattfindet, nicht nur dass es mit sehr viel aufwand besonders prachtvoll inszeniert wird, unter den schwebenden Plattformen Soragakures erzielen die Raketen ein besonderes Spiel aus Licht und Schatten das man sonnst nirgends auf der Welt zu sehen bekommt.
 

Ryuugu Jun

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Es war schon seltsam, erst vor ein paar Tagen hatte Jun das Mädchen kennen gelernt und heute hatte er sich mit ihr auf dem Donchan Sawagi verabredet. Azukis unbeschwerte Art war etwas dem man nur schwer widersprechen konnte, irgendwie hatte er das Gefühl er würde es noch bereuen dass er zu diesem Mädchen nicht so ohne weiteres nein sagen konnte.
Aber heute war das relativ egal, er hatte es zwar nicht gesagt aber er wollte ohnehin auf das Fest gehen und wenn er dann noch eingeladen wurde war das umso besser, immerhin hatte er so direkt Gesellschaft und musste nicht ganz allein nach Getsurin.
Jun hatte lange gegrübelt was er anziehen sollte, er immer wieder schwankte zwischen einem traditionellen Kimono und einem eher alltäglichen Outfit. Der Kimono war klassisch, allerdings wäre er sich ziemlich dämlich vorgekommen wenn nur er im Kimono aufgetaucht wäre. Also entschied Jun sich für eine doch eher normale Auswahl, er achtete gleichzeitig darauf dass er sowohl ordentlich als auch normal aussah. Er wollte Azuki nicht das Gefühl geben er hätte sich für den Tag besonders rausgeputzt, aber er gab sein bestes genau das zu tun, wenn auch so unauffällig wie möglich.
Nun saß er also auf einer Bank und wartete auf das blonde Mädchen. Es war gerade mal früher Nachmittag, die Sonne brannte nicht mehr so heiß wie um die Mittagszeit, spendete aber immer noch eine angenehme Wärme. Jun atmete tief durch, lies den Kopf nach hinten kippen, schloss die Augen und dachte ein wenig nach. Das letzte Mal war er mit seiner Familie und seiner Schwester hier gewesen, das war vor zwei Jahren, im letzten Jahr waren sowohl er als auch Inoue auf Missionen gewesen. Er war gespannt was der tag heute noch so bringen würde.
 

Yukihiro Azuki

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Azuki hätte nie gedacht, dass sie Jun schon so bald wieder sehen würde, aber da sie ihn überhaupt nicht kannte, war ein Jahrmarkt perfekt geeignet, um sich besser kennen zu lernen. Schließlich waren Jahrmärkte sehr reich an Attraktionen und möglichen Dingen, die beiden Spaß machen konnten – Einseitigkeit war ausgeschlossen. Also hatte sie sich bei ihm gemeldet und ihn gebeten, sie auf das Fest zu begleiten, zu zweit würde es sicher weniger langweilig werden, als wenn sie alleine gegangen wäre. Wie üblich war Azuki morgens aufgestanden, obwohl die beiden erst am Nachmittag verabredet waren, aber sie wollte sich noch ein bisschen herausputzen, was daran scheiterte, dass ihre Mutter einen freien Tag hatte. Sie war ebenso früh aufgestanden und nachdem sie von den Plänen ihrer Tochter, was sie natürlich sofort als Date deutete, und somit wahrscheinlich aufgeregter als Azuki selbst war, erfahren hatte, nahm sie die Kleidung selbst in die Hand. Passend zu einem Festival drückte sie der jungen Yukihiro einen alten Kimono aufs Auge, der so gar nicht zu der Kleinen passte, aber immerhin sehr schön war. Das dunkle blau passte nicht so recht zu einem jungen Mädchen, und die herbstlichen Blumen, die in weiß darauf gestickt waren, passten nicht zur Jahreszeit. Um das auszugleichen kam dazu ein gelber Obi, der Azuki leider auch an das herbstliche Gold des Ginkgolaubs erinnerte. Dazu kam eine helle, rosa Schnur mit einem kleinen Schmetterlingsanhänger in Silber. Zu guter Letzt zerstörte die gutmütige Mutter auch noch die hochheilige Frisur, indem sie ein blaues Band hinein flocht, und daran eine kleine Blüte befestigte. Nachdem die ganze Prozedur das an Freiheit und Leder gewöhnte Mädchen in einen engen, vorallem um die Brust, Kimono zu stecken und es so einzurichten, dass es sogar noch nach etwas aussah, beendet war, verabschiedete sich die Mutter breit grinsend von ihrer Tochter, die leicht stolpernd aus der Haustür trat. An diese Art von Schuhe war sie einfach nicht gewöhnt, und sie konnte schon gar nicht darin rennen, oder nur schnell gehen, was in Anbetracht der Zeit nicht unbedingt schlecht gewesen wäre. Die kleine Tasche, natürlich zum Kimono passend, in der Hand, beeilte sie sich nach Getsurin zu kommen, denn dort würde Jun warten.
Bald schon sah Azuki die kleinen Stände und aufgebauten Fahrgeschäfte, aber sobald sie diese erreicht hatte, wusste sie nicht recht, was sie nun tun sollte. Sie war mit dem Jungen hier am Eingang verabredet gewesen, konnte ihn aber trotz ihrer kleinen Verspätung nicht gleich sehen. Kurz blieb sie stehen, schloss ihre Augen und atmete tief durch, jedenfalls so tief, wie es in dem engen Kimono ging, ohne dass gewisse Dinge zum Vorschein kamen. Sie hatte keine Ahnung, wie ihre Mutter solche engen Kleidungsstücke tragen konnte, denn mit so viel Holz vor der Hütte musste sie in sowas ja halb ersticken. Als sie ihre blaugrünen Augen dann wieder öffnete, entdeckte sie den schwarzhaarigen Jungen auf einer Bank neben einem schattenbietenden Baum, zu ihrem Glück mit geschlossenen Augen. Sie ging freudig zu ihm, nachdem sie wie üblich noch kurz ihre Haare überprüft hatte. „Hi! Wartest du schon lange?
 

Ryuugu Jun

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Während Jun seinen eigenen Gedanken nachhing ertönte vor ihm plötzlich eine vertraute Stimme die ihn fragte ob er schon lange wartete. Er öffnete die Augen, hob den Kopf und schaute in Azukis grüne Augen. Eigentlich war er schon fast eine Dreiviertelstunde hier, aber im Moment schien es ihm mehr als unangebracht das zu erwähnen, also schüttelte er einfach lächelnd den Kopf und stand langsam auf. Er musterte das Mädchen aufmerksam und nacheinander blieb sein Blick an dem blauen Band in ihren Haaren, dem silbernen Anhänger in Schmetterlingsform und den weißen Blüten auf ihrem Kimono hängen.
Nach einigen Augenblicken räusperte sich er und deutete auf Azuki. "Du siehst gut aus, der Kimono steht dir." Innerlich hätte Jun am liebsten wütend aufgestampft und geflucht wie ein Holzfäller der sich ein Bein abgehackt hat, aber vor ihm stand ein Mädchen, noch dazu eines mit dem er hier verabredet war und entsprechend musste er sich das wohl oder übel verkneifen. Er fragte sich warum er nicht ebenfalls einen Kimono trug und ob es zu spät war mit einem Kawarimi kurz zu verschwinden und sich ein zu ihrem passendes Outfit zu besorgen. Doch egal welche Idee ihm durch den Kopf schoss, keine davon war praktikabel und das wusste er natürlich. Letzten Endes würde er das anbehalten war er gerade trug, auch wenn es nicht zu Azukis Kleidung passte, aber er ärgerte sich trotzdem dass ihm dieser Fehler unterlaufen war.
Kaum eine Sekunde war vergangen seit Jun versucht hatte Azuki ein Kompliment zu machen. Er lächelte ihr leicht zu, deutete auf den Eingang zum Festgelände und verbeugte sich leicht. "Wollen wir los?" Er wartete einige Augenblicke und ging dann mit der jungen Yukihiro in Richtung der ersten Stände.
Die Menschenmenge wurde schnell dichter und es war für Jun zeitweise wirklich alles andere als Leicht seine Begleiterin nicht aus den Augen zu verlieren. Während die beiden jugendlichen sich also langsam durch die Menge bewegten überlegte er was sie zuerst tun konnten, es gab so viele Möglichkeiten und doch war er sich nicht sicher was davon passend gewesen wäre. Als er mit Azuki an einem Stand vorbeikam, der sowohl Tako-yaki als auch Okonomiyaki frisch zubereitete, stieg ihm ein köstlicher Duft in die Nase. Er blieb stehen drehte den Kopf und nickte leicht.
Jun griff nach Azukis Schulter, hielt sie leicht fest und beugte sich zu ihr vor. "Hättest du was dagegen wenn wir uns da was zu essen holen würden? Ich hab ein wenig Hunger und na ja, da drüber gibt's frische Tako-yaki." Jun hofft ein wenig dass Azuki die Tatsache dass er sie berührte nicht falsch auffasste. Es war recht laut um sie herum und das einzige was er bezwecken wollte war dass seine Begleiterin ihn verstand, allerdings konnte er sich natürlich nicht sicher sein dass sie das genauso sah.
Langsam ging Jun zu dem stand den er entdeckt hatte und machte den vielbeschäftigten Koch mit einem schrillen pfiff auf sich aufmerksam. Der Mann schwitze und arbeitete offensichtlich hart für dein Geld. Er deutete auf die Tako-yaki, welche noch in der Form vor sich hinbrutzelten und versuchte die Umgebung bestmöglich zu übertönen ohne zu schreien. "Für mich bitte einmal Tako-yaki mit Soyasoße." Er drehte den Kopf zu Azuki und schaute sie fragend an. "Möchtest du auch was? Ich lade dich ein."
 

Yukihiro Azuki

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Azuki war angekommen, danach erst einmal von oben bis unten gemustert worden, und zu guter Letzt wurde sie durch ein Kompliment auch noch zu einer Tomate gemacht. Er aber schien das zu ignorieren und bedeutete ihr sofort, sie sollten doch zum Eingang gehen und endlich anfangen den Nachmittag zu genießen. Sie lächelte freundlich zurück, hoffte ihre Röte war etwas abgeklungen, nickte dann. „Gerne. Ich folge dir einfach mal, nur dass wir uns nicht verlieren.“ Wie sich heraus stellte war dieser Gedanke etwas zu optimistisch gewesen, denn selbst wenn man die beiden zusammen gebunden hätte, wäre es nicht unwahrscheinlich gewesen, dass sie sich in diesem riesigen Gemenge einfach verloren hätten. Aber wenigstens lief ihr Begleiter langsam, denn dank der ungewohnten Schuhe und dem engen Kimono, war es schwierig schnell zu laufen. Nun ja, das Tempo konnte auch an der Menschenmasse liegen, denn wirklich schnell konnte man hier nicht voran kommen, ohne mindestens zehn Leute über den Haufen zu rennen. Bald schon kamen sie an einen Takoyaki- und Okonomiyaki-Stand, dessen Duft herrlich zu den beiden Genin herüber zog. Jun hielt an, und fasste praktisch sofort Azuki an der Schulter und zog sie zu sich heran. Wieder errötete sie, obwohl diese Maßnahme in dem Gedränge mehr als nur nötig war. Trotz umgebender Gerüche, nahm die Yukihiro seinen Duft, ja so schlecht roch er nicht einmal, sehr genau wahr. Sie wollte gerade den Abstand wahren, indem sie einen Arm zwischen sich und ihn brachte, jedoch streifte ihre Hand aus Versehen die Außenseite seines Beines und ihr fiel auf, dass diese Aktion die Situation wohl eher noch verschlechtern würde. So entschied sie sich für eine einfache Antwort. „Hol dir ruhig etwas, ich denke aber ich warte noch auf etwas anderes.“ Sie wusste natürlich worauf, obwohl sie noch etwas schwankte, aber es waren zumindest keine salzigen Speisen.
Jun wandte sich ab und bestellte, bot ihr an, er könne sie einladen, aber wieder lehnte sie freundlich ab. Der schweißüberströmte Koch gab, was bestellt worden war, und nahm dafür das Geld an. Die kleinen, goldbraun gebratenen Bällchen, lagen auf einem Pappteller. Die dunkle Sojasoße machte das ganze zusammen mit dem kleinen, weißen Stäbchen zu einem Augenschmaus. „Guten Appetit. Ich hoffe doch, sie schmecken genauso gut, wie sie aussehen.“ Sie verließen den Stand und bummelten weiter, während Jun seine Tintenfisch-Bällchen genüsslich verspeiste. „Falls du einen Stand siehst, an dem man Dango oder Taiyaki kaufen kann, sag bitte Bescheid, Jun-san. Ich mag beides wirklich gerne und für einen Nachmittag zur Tea time passt Süßes einfach soviel besser. Am liebsten zusammen mit einer Tasse grünem Tee. Das wäre jetzt wahrlich toll, vorallem ist was zu trinken nach salzigem Meergetier sicher auch von Vorteil, denkst du nicht?“ 'Abgesehen davon, muss ich mich mal hinsetzen.. diese Schuhe sind ja voll unbequem. Warum konnte ich nicht bei meinem üblichen Outfit bleiben.. er hat ja auch keinen Yukata an, warum muss ich hier so aufgebretzelt rum laufen?'
 

Ryuugu Jun

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Mit einem zufriedenen Grinsen nahm Jun seine Tako-yaki entgegen und kehrte zu Azuki zurück. Der Geruch der Tintenfischbällchen war herrlich, sie waren, wie es sich gehörte, sehr frisch und natürlich extrem heiß. Dass Azuki nichts wollte konnte er nicht wirklich verstehen, er war so aufgeregt dass ihm etwas auf das er sich konzentrieren konnte gut tat, er konnte sich nur schwer vorstellen dass es ihr nicht so ging.
Als sie ihm einen guten Appetit wünschte nickte er und steckte sich das erste Bällchen in den Mund. Es war wirklich verflucht heiß, er atmete durch den Mund um das glühende Tintenfischbällchen etwas abzukühlen. Nach einigen Augenblicken kaute er es endlich und schluckte es endlich herunter. Jun war wirklich positiv überrascht, die Tako-yaki waren wirklich köstlich. Er lies den Geschmack noch einige Sekunden auf seiner Zunge wirken und schluckte es dann zufrieden herunter. Danach schaute er zu seiner Begleiterin und grinste leicht. "Oh ja, sie sind echt gut."
Während die beiden Genin über das Fest gingen verspeiste Jun seine heißen Tintenfischbällchen und betrachtete dabei immer wieder einige der Stände die mit Musik, Licht und Gerüchen um die Aufmerksamkeit der Besucher buhlten.
Als er sich das letzte Tako-yaki in den Mund steckte drehte er den Kopf nach rechts zu Azuki und beobachtete sie einige Augenblicke. Er kannte eigentlich, außer ihr, niemanden mit grünen Augen, aber ihm gefiel die Farbe ihrer Augen. Die Augen der jungen Kunoichi erinnerten ihn ein wenig an den flachen, von Licht durchfluteten Ozean, das einzige was fehlte waren die flachen Wellen. Als sein Blick an ihr herunter wanderte sah er etwas Kleines an ihrem Hals, er schaute genauer hin und versuchte zu erkennen was es war, allerdings war das gar nicht so einfach solange sie sich bewegten. Er beschloss dass er sie später danach fragen würde, er war fürchterlich neugierig und konnte nur hoffen dass seine Begleiterin ihm das nicht verübeln würde.
Jun konnte nicht sagen wie lange sie jetzt so herumgelaufen waren als Azuki das Wort ergriff. Während sie sprach wandte er sich leicht zu ihr und schaute in ihre Augen. Als sie fertig war und ihn nach seiner Meinung fragte wusste er nicht worauf er zuerst reagieren sollte, schließlich nickte er und lächelte leicht. "Ja, etwas zu trinken wäre wirklich nicht schlecht, mir wäre ein Früchtetee am liebsten oder eben Wasser. Wenn ich irgendwo Taiyaki sehe sag ich sofort bescheid. Eigentlich hast du ja recht, nachmittags bei einer Tasse Tee ist was Süßes schon nicht schlecht, ich hatte aber schon ewig keine Tako-yaki mehr und außerdem mag ich den intensivem Geschmack." "Und ich war heute Mittag so aufgeregt und beschäftigt dass ich Nichts gegessen habe, ich hätte vermutlich auch Dörrfleisch gegessen wenn ich nicht bald was gekriegt hätte."
Natürlich dauerte es nicht lange bis sie an einem Stand vorbei kamen an dem ein alter Mann ständig frische Taiyaki machte. Es war aber nicht so dass er einfach nur irgendwelche Taiyaki machte, nein, es gab über ein dutzend verschiedene Füllungen und sogar verschiedene Formen. Natürlich gab es die klassischen Taiyaki mit Anko, aber daneben lagen auch welche mit Macha, Vanille, Schokolade, Zimt, Honig und Früchten.
Als Jun Azuki gerade auf den Stand aufmerksam machen wollte erhob sich ein schriller Schrei. Zwei Kinder waren hingefallen und übertönten mit ihrem Gebrüll nun alles in ihrer Umgebung, obwohl ihre Mütter bereits dabei waren sie zu beruhigen, sie waren immer noch verdammt laut. Da Worte also recht sinnlos waren berührte er ihren Arm und deutete mit der freien Hand auf den Taiyakistand.
Vorsichtig und langsam schlängelte Jun sich durch die Menge in Richtung des Standes und stellte erst als sie angekommen waren fest dass er noch immer Azukis Arm berührte. Er lies sofort los und leichte Röte schlich sich auf sein Gesicht. Ihm fiel nur eines ein womit er hoffen konnte seine Begleiterin abzulenken. "Bitteschön, such dir etwas aus, ich bezahle." Natürlich wollte er auch von seiner leichten Röte ablenken, aber er war so oder so der Meinung dass seine Begleiterin hier gar nichts bezahlen, heute wollte er ein Gentleman sein.
 

Yukihiro Azuki

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Entgegen seiner Erwartungen, störte Azuki die Berührung ihres Arms, mit der sie zum Taiyakistand geführt wurde nicht im geringsten. Nie hätte sie ihn in dem Lärm, der hier herrschte gehört, geschweige denn hätte sie ihm folgen können, wäre er einfach los gelaufen. Sie folgte ihm mehr oder weniger gezwungenermaßen, doch als sie sah, wohin er sie führte, war ihr alles egal. Er hätte sie sowohl relativ brutal am Arm ziehen, als auch beispielsweise seine Hand auf ihre Hüfte legen können, und trotz allem hätte sie es nicht bemerkt. So viele Taiyaki, vorallem so viele verschiedene, hatte sie nie gesehen. Wahrscheinlich glitzerten und strahlten ihre Augen schon, und so wie sie den Duft in sich aufnahm, war ihre Nase wahrscheinlich auch schon auf das Doppelte angewachsen. Und erst diese verschiedene Formen, die es hier gab! Fische kannte sie, genauso wie normale, geometrische Formen, die der Normalbürger nahm, sollte er Taiyaki versuchen zu machen, doch hier gab es außer den Karpfen noch Reiher, Schmetterlinge und Kraniche, nicht zuletzt Katzen. Außerdem schienen einige Formen den zwölf Tierkreiszeichen zu entsprechen. Wie sie später herausfand, waren die Formen vom Inhalt abhängig, der ebenso vielfältig dargeboten wurde. Die Preise hingegen waren alle ziemlich gleich, aber nicht unbedingt billig, was erwartete man denn auch. Auf solchen Festen ging es darum, Geld zu machen, und da die Leute etwas essen mussten, konnte man die Preise anheben. Ebenso verhielt es sich mit dem Trinken und auch die kleinen Spiele und Attraktionen hatten teilweise stolze Preise. Dafür, dass man hier allerdings so viele Variationen bekam, konnte sich der Preis schon sehen lassen, vorallem nachdem Jun der Yukihiro angeboten hatte zu bezahlen.
Also.. dann nehme ich von... dem da zwei.. und von dem auch...“ Sie zeigte auf die verschiedenen Tierchen, und der Verkäufer, ein alter, aber sympathisch erscheinender Mann, packte alle in eine kleine, braune Papiertüte. Naja, von klein konnte man in diesem Fall nicht sprechen, schließlich nahm Azuki von praktisch allem etwas. Und zwei – na man sollte dem, der bezahlt wohl auch etwas abgeben, jedenfalls als halbwegs gut erzogenes Mädchen. Wie er hatte sie schon des längeren nichts mehr gegessen, schließlich war sie viel zu sehr damit beschäftigt gewesen, den Kimono so anzuziehen, dass er nach etwas aussah, und trotzdem ihre Figur zur Geltung gebracht wurde. Sie bemerkte seine Röte nicht, wurde aber auch leicht rot, jedoch eher wegen ihrem Glück, diese raren Sorten aus probieren zu dürfen.
Nachdem er gezahlt hatte, und sie ein Stück weiter gegangen waren, beugte sie sich, wie er zuvor, zu seiner Schulter, besser gesagt seinem Ohr. Natürlich nur der Verständlichkeit halber. „Lass uns was zum Trinken suchen, beziehungsweise holen und dann einen stilleren Platz suchen, an dem wir uns eine Weile hinsetzen können. Und vorallem an dem wir diese Taiyaki genießen können, ohne die ganze Zeit dieses nervige Geschrei in den Ohren zu haben.“ Sie schaffte wieder Abstand zwischen sich und dem Jungen, nahm dann aber doch seine Hand, und zog ihn leicht weiter durch die Menge, was dank der Menge doch nicht so ganz leicht war. Allerdings erleichterte ihre Vorfreude auf die Taiyaki einiges.
 

Ryuugu Jun

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Azukis Augen strahlten regerecht als sie den Taiyakistand sah und unwillkürlich musste Jun lächeln. Natürlich wusste er dass er nur vergleichsweise geringen Anteil an ihrer Freude hatte, aber doch freute es ihn seine Begleiterin so glücklich zu sehen. Sie wählte nacheinander von allem was in der Auslage lag zwei Stück und lies es sich in die klassische braune Papiertüte packen die man irgendwie an jedem Taiyakistand erhielt.
Als der alte Mann endlich alles was Azuki sich ausgesucht hatte in einer Tüte versaut hatte trat Jun vor und beglich die Rechnung. Ein wenig ärgerte er sich schon dass er sich einfach so bereit erklärt hatte zu bezahlen, aber wer hätte schon damit gerechnet dass ein so schlankes Mädchen derartige Mengen Taiyaki bestellen würde. Doch ein einziger Gedanke an ihr Gesicht als sie ihre Auswahl traf reichte aus um den jungen Ryuugu zu der Überzeugung zu bringen dass das Geld gut angelegt war.
Während sie sich von dem Stand entfernten beobachtete Jun seine Begleiterin und grinste leicht, sie wirkte Glücklich und das gefiel ihm. Irgendwann beugte sie sich zu ihm und meinte dass sie sich am besten einen ruhigeren Platz zum hinsetzen und etwas zu Trinken suchen sollten. Am liebsten hätte Jun Azuki in diesem Moment umarmt, nicht weil er sich gern setzen würde oder so, aber allein der Gedanke von dem ganzen Lärm wegzukommen sorgte für ein Lächeln auf seinem Gesicht. Dass sie angedeutet hatte dass sie die Taiyaki zusammen essen sollten war ihm völlig entgangen, für ihn war schon allein der Gedanke an ein paar Minuten Ruhe ein echter Traum.
Plötzlich spürte er einen leichten Zug an seiner Hand und stellte fest dass Azuki seine hand genommen hatte und ihn durch die Menge führte. Seine Beine bewegten sich von allein, sein Gesicht nahm eine deutliche Röte an und er folgte dem dunkelblauen Kimono, mit den weißen Blüten darauf, durch die Menschenmenge.
Irgendwann erreichten sie einen Zaun hinter dem sich eine art künstliche Wiese ausbreitete. Jun war mehr als nur ein wenig überrascht, irgendwie hatte er nicht damit gerechnet hier etwas Derartiges zu finden, aber offensichtlich scheute hier jemand weder Kosten noch Mühen um es den Besuchern des Festes möglichst angenehm zu machen. Etwas links von ihnen war eine kleine Tür in den Zaun eingelassen und dahinter waren zahlreiche Tische und einige Pavillons aufgestellt.
Diesmal übernahm Jun wieder die Führung und zog Azuki sanft hinter sich her durch die Tür. Etwas weiter hinten stand eine leere weiße Bank unter einer Weide, bei der sich vermutlich jeder Betrachter fragte ob sie echt war oder nicht. Als sie die Bank erreichten lies er Azukis Hand los und verbeugte sich vor ihr so tief er konnte. "Bitte setzen sie sich, Azuki-hime." Er grinste leicht und richtet sich wieder auf. "Wenn sie gestatten werde ich etwas zu trinken holen." Ohne eine Antwort abzuwarten drehte er sich um und schaute sich suchend nach einem Stand um. Er war sich sicher dass hier irgendwo etwas verkauft wurde, andernfalls hätte vermutlich niemand den Aufwand betrieben diese kleine Wiese herzurichten.
ach ein paar Augenblicken entdeckte Jun eine Menschenansammlung in deren Mitte eine Holzhütte stand. Er machte sich mit großen Schritten auf den Weg, wich ein paar Familien und Pärchen aus und stellte sich schließlich an. Überraschenderweise ging es schnell voran und zu allem Überfluss gab es hier unter anderem Tee. Der Stand und die ganze Wiese waren eigentlich eine Art Kaffee, allerdings brauchte er nichts zu essen und orderte daher lediglich einen grünen Tee für Azuki und einen Zitronentee für sich selbst.
Insgesamt waren kaum fünf Minuten vergangen als Jun mit zwei Tassen Tee zurück zu der Bank kam an der er Azuki zurückgelassen hatte. Er setzte sich neben sie, reichte ihr die Tasse mit dem grünen Tee und lächelte leicht. Er wusste nicht wirklich was er jetzt sagen sollte, bisher hatten sie sich nur damit beschäftigt irgendwas zu finden oder zu kriegen. In diesem Moment wünschte er sich nichts mehr als ein Handbuch oder noch besser jemanden der ihm zuflüsterte was er sagen sollte.
Er nahm einen Schluck von seinem Tee, schaute zu Azuki und räusperte sich kurz. "Ähm, ich, na ja, ich finde die siehst echt gut. Also, ich meine, der Kimono steht dir." "Hab ich das jetzt ernsthaft gesagt? Oh mein Gott, wie kann ein Mensch alleine so dämlich sein? Ok, ruhig bleiben und irgendwie ablenken. Komm schon, sag irgendwas anderes, irgendwas!" Während Jun überlegte wurde sein Kopf sichtbar rot. Er schaute sich um und sein Blick fiel auf die braune Papiertüte. Er schaute zur Seite und stammelte vor sich hin. "Ich hoffe der Tee und die Taiyaki schmecken dir."
 

Yukihiro Azuki

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Azuki ließ sich mehr oder minder freiwillig zu der Bank führen. Sie hätte sich Dank Bodenbeschaffenheit und der Schuhe nicht wirklich wehren können, hätte sie das überhaupt gewollt. Das Ganze hier war eine wirklich gute Abwechslung zu den normalen Missionen, auf denen frau sich ja so gar nicht entspannen konnte. Natürlich liebte sie das Ninjadasein, aber sie liebte auch die Ruhe, die diese Bank brachte, vorallem nachdem sie von einem Kerl als Prinzessin bezeichnet worden war. Sie hatte diesen Moment wirklich genossen, an diesem kitschigen Ort, an dem nur noch Sakura-Blüten fehlten, oder ein Vollmond, um das Klischee perfekt zu machen. Er war schon ein kleines Weilchen fort, um etwas zu Trinken zu besorgen. Sie strich über die weiße Bank. Vorsichtig, leicht verträumt, aber das lag wohl am Ort. Denn diese beinahe unheimliche Ruhe, die man hier hatte, war leicht unnatürlich, schließlich waren hier überall Menschen, und die flüsterten sicher nicht. Die Yukihiro streifte ihre Schuhe von den Füßen, und ließ diese, nachdem sie etwas zurück gerutscht war, baumeln. Es tat ihnen gut, nicht herum zu laufen – warum war sie diese Dinger bloß nich gewohnt? Und warum hatte sie sich überreden lassen, sie zu tragen?
Nun packte sie ihren Fächer aus dem kleinen Beutel, und wedelte kurz etwas kühlere Luft zu sich, bevor sie ihn wieder wegsteckte. Keinen Augenblick später stand auch Jun wieder neben ihr und drückte ihr, nachdem er sich gesetzt hatte, eine Tasse mit dem guten, grünen Tee in ihre Hand. Die Taiyaki standen in ihrer braunen Tüte auf ihrem Schoß. Nachdem er seine Tasse an die Lippen geführt hatte, machte sie ihm das nach, wobei der einzige Fehler darin bestand, dass sie länger trank als er. Denn er setze den Zitronentee all zu bald wieder ab, und machte ihr ein Kompliment, an dem sie sich dummerweise verschluckte. Sie hustete kurz, um die heiße Flüssigkeit wieder aus ihren Lungen heraus zu bekommen, und schob ihre Errötung auf eben jenen Unfall. „D-danke...“ Sie wollte das Kompliment erwidern, jedoch schien er sich nicht groß heraus geputzt zu haben, geschweige denn davon, dass er nicht wirklich ihr Typ war. 'Obwohl mir seine Augen, sagen wir das eine Auge, schon gefällt....' Bei dem Gedanken errötete sie erneut, beziehungsweise das Rosa wurde kräftiger. Wieso hatte sie auch so eine verdammt helle Haut? Das Mädchen hatte ihren Blick gesenkt, schon allein zur Vermeidung von unerwünschten Blicken, obwohl er in seinem Zustand wohl auch nicht gerade etwas zu melden hatte, denn auch er war leicht rot. Sie sah erst wieder zu ihm auf, wenn man das so nennen konnte, schließlich war sie beinahe gleich groß, als er erneut das Wort ergriff. Das Thema kam also zurück zum Fest und vorallem ihrem leckeren Essen. Bisher hatte sie noch gar kein Taiyaki probiert, also konnte sie diese Frage nur schwer beantworten. Sie nahm sich eines in Form einer Katze. „Also der Tee ist köstlich, da hast du einen echten Volltreffer gelandet! Und die Taiyaki -“ Sie biss ein kleines Stück ab, sodass man schon einen Teil der Füllung sehen und schmecken konnte. „ - die Taiyaki sind ebenso wunderbar, aber ich liebe Taiyaki eh und das hier sind auch noch besondere! Das Fest fängt schon mal absolut toll an.“ Sie strahlte ihn an, bevor sie die Tüte näher an ihn heran schob und ihm die Taiyaki anbot. „Du solltest sie auch probieren! Ich schaffe die ganzen hier sowieso nicht. Und es sind ja praktischerweise von jeder Sorte zwei da. Außerdem platzt der Kimono sicherlich, wenn ich alle davon esse.“ Sie zwinkerte ihm noch immer lächelnd zu, bevor sie noch einmal von ihrem Kätzchen abbiss. 'Einfach göttlich dieser Geschmack.. sowas will ich auch können und vorallem jeden Tag essen. Mit dieser Vielfalt könnte kochen ja sogar anfangen Spaß zu machen. Ein Taiyaki-Auflauf vielleicht?'
Sie saßen mampfend auf der weißen Bank, unter der schönen Weide, wäre hier eine Kuh oder zwei, dann wäre die Bank sogar auf einer Weide. Jedenfalls saßen sie dort, aßen die Taiyaki, tranken ihre leckeren Tees, genossen den Tag, die Sonnenstrahlen, den blauen Himmel. Irgendwann lehnte sich Azuki seufzend zurück. „Ach ich könnte hier ewig sitzen, aber dann verpassen wir sicher noch einiges, was man sich nicht entgehen lassen sollte, also was machen wir als nächstes? Irgendwas, damit wir die Kalorien wieder verbrennen?
 

Ryuugu Jun

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Offensichtlich war Azuki auch ein wenig verlegen, ein weiterer Grund warum Jun das Kompliment am liebsten verfolgt, eingefangen und zurück in seinen Mund gestopft hätte. Aber natürlich ging das nicht, einerseits war er natürlich zu langsam und andererseits konnte man Schall schlecht greifen. "Manchmal kommt es mir vor als wäre es zu gar nichts gut Ninja zu sein."
Während Jun damit haderte dass ihm seine Ninjaausbildung im Moment keinerlei Vorteil verschaffte, lobte seine Begleiterin den Tee und probierte das erste Taiyaki. Selbst wenn sie es nicht noch mal extra gesagt hätte, an ihrem Gesicht konnte jeder leicht ablesen dass sie verdammt glücklich war und das es ihr schmeckte. Es war fraglich ob man alle Mädchen so leicht glücklich machen konnte, aber es war zumindest schön anzusehen dass es bei einem funktionierte.
Dass Azuki dann aber die Tüte etwas in Juns Richtung schob und ihm im gleichen Moment anbot auch ein paar Taiyaki zu probieren, war doch ein wenig überraschend. Eigentlich hatte er die Taiyaki ja für sie gekauft, abgesehen davon hatte er ja vor kurzem erst gegessen und daher keinen echten Appetit. Aber andererseits wäre es sicherlich ziemlich unhöflich gewesen ihr Angebot abzulehnen und da er den vielversprechenden Anfang nicht zunichte machen wollte nickte er. "Danke, das ist nett von dir." Unwillkürlich musste er über ihre Äußerung bezüglich des platzenden Kimonos nachdenken und grinste. Ihm war klar das Azukis zierlicher Körper ihren Kimono nicht wegen ein oder zwei Taiyaki plötzlich sprengen würde, aber allein die Vorstellung dass sie auf einmal ohne da stand hatte einen gewissen Reiz. Jun musste daran denken dass man, wenn man die Tradition ganz genau nahm, eigentlich keine Unterwäsche unter einem Kimono trug. Er fragte sich wie genau Azuki das nahm, allerdings wusste er beim besten Willen keine Möglichkeit das herauszufinden ohne als Perversling abgestempelt zu werden. Diesen Gedanken musste er also wieder aus seinem Kopf verbannen, zumindest vorerst.
Jun schüttelte den Kopf um seine Gedanken wieder ein wenig zu sortieren, dann warf er einen prüfenden Blick in die Papiertüte und überlegte welches Taiyaki er versuchen sollte. Das Problem war dass man aufgrund der Form nicht auf die Füllung schließen konnte, am liebsten hätte er ja etwas Fruchtiges gehabt, aber woher sollte er wissen was davon welche Geschmackrichtung war? vielleicht waren ja sogar alle Taiyaki gleich gefüllt, das würde dann seine ganzen Überlegungen ziemlich überflüssig machen. Schließlich wurde der Blick in die Papiertüte gleichgültig und er griff einfach zu.
Juns Beutestück sollte eine Art Vogel darstellen, allerdings konnte man unmöglich sagen ob es eine bestimmte Art sein sollte und, wenn ja, welche. Der erste Biss war entsprechend noch recht zaghaft, doch als sich der Geschmack nach Kirschen und Äpfeln auf seiner Zunge ausbreitete war der zweite Bissen umso größer. Und schon wenige Augenblicke später hatte der junge Ryuugu das erste Taiyaki verputzt und grübelte ob er einige Momente warten sollte bis er ein zweites nahm oder direkt wieder zulangen konnte.
Irgendwann fragte Azuki was sie als Nächstes tun sollten und schlug direkt vor dass sie doch vielleicht etwas tun könnten um die soeben verspeisten Kalorien wieder los zu werden. Spontan fragte sich Jun wie lange sie eigentlich schon hier saßen, aber das einzige was er sagen konnte war dass die Tüte mit den Taiyaki deutlich leerer war als am Anfang. Anstatt sich aber weiter mit der verstrichenen Zeit zu beschäftigen schaute er sich nachdenklich um. Er konnte einige Fahrgeschäfte sehen die über das Menschenmeer des Festes empor ragten. Nach einigen Augenblicken in denen er nachgrübelte schaute er seine Begleiterin leicht grinsend an. "Also ich würde sagen wir schauen uns vielleicht erstmal ein oder zwei Sachen an. Die Holzachterbahn da hinten sieht spaßig aus, aber das Geisterhaus wäre sicher auch nicht schlecht und vielleicht wäre so was Ruhigeres nach dem Essen ja auch besser." Er schaute sie skeptisch an und legte den Kopf leicht schief. "Oder hast du Lust auf was ganz anderes? Es gibt ja immerhin auch noch Shows oder wir gehen zu einer dieser Opferzeremonien für Suijin-hime. Du hast die Wahl der Qual."
 

Yukihiro Azuki

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Nach Juns Emotionswandel von Grinsen über Kopfschütteln zu Gleichgültigkeit und wieder zurück zum Grinsen antwortete er auf die von Azuki gestellte Frage, was sie denn als nächstes tun sollten. Die Idee sich etwas anzuschauen war natürlich die Beste, denn so konnten sie sich einen Überblick über das Ganze machen, oder jedenfalls so tun als könnten sie es, denn bei der Größe dieses Festivals brauchten sie wohl mehr als einen Tag, um alles zu sehen. „Umschauen hört sich erstmal nicht schlecht an. Wenn wir auf dem Weg was Tolles finden, können wir uns immer noch dafür entscheiden.“ 'Und was zum Kuckuck ist an ner Achterbahn oder nem Geisterhaus bitte ruhig?' „Aber ich bin eigentlich gegen Shows... das sollten wir wann anders machen, weil irgendwie finde ich, dass man bei Shows auch nebenher gut was essen könnte, aber das haben wir ja gerade erst, also wenn dann gegen Abend oder so!
Sie schlüpfte wieder in ihre Sandalen, was ja mit der Aufstehbewegung eh sehr gut zusammen machbar war, und drehte sich dann zu Jun um, nur um ihn mit einer sanften Kopfbewegung zum Gehen aufzufordern. Sie ging gesättigt, und immer noch mit einer Tüte Taiyaki, die nun allerdings leerer war, in Richtung des Tors, von dem sie gekommen waren zurück. Nun langsam, schlenderten die Beiden die Stände entlang, von denen die meisten Fressstände waren. „So viel wie es hier zu essen gibt, müssten wir ja ne ganze Mannschaft sein, um das alles zu probieren....“ Das war im Vorbeigehen gesagt worden, und erst als sie an ein kleines Becken mit noch kleineren Kois. Wie üblich reichten die Farben von weiß, über orange und rot bis zu schwarz, ebenso wie es gefleckte gab. Das Spiel war allgemein bekannt: man musste mit kleinen Papierkäschern versuchen die Fische in eine Schale zu befördern, was in den meisten Fälle schief ging; fing man jedoch einen, so durfte man ihn mit nach Hause nehmen. Ein genaues Erfolgsrezept gab es allerdings auch nicht; man durfte nicht zu schnell und nicht zu langsam sein, ebenso wenig wie zu stark ins Wasser eintauchen, aber zu sanft ging auch nicht, und hatte man da die richtige Mischung, musste man noch einen Fisch erwischen und je weniger im Bottich waren, desto schwieriger wurde es.
Wir sollten das später machen, weil was machen wir mit einem kleinen Fisch, sollten wir noch etwas anderes vorhaben? Der mag bestimmt keine Geisterhäuser!“ Azuki lachte, bevor sie sich noch einmal sehnsüchtig zu dem Becken drehte. Erst jetzt viel ihr ein kleiner Fisch auf, dessen Farbe sich leicht von den anderen Unterschied, denn er war eher rosa, als rot oder orange, und in ihren Augen war er damit etwas ganz besonderes. Sie beobachtete ihn noch etwas, wie er hin und her schwamm, weil vielleicht spielten ihre Augen ja auch nur im Licht nicht ganz mit, aber auch im Schatten war er noch rosafarben. „Okay, ich will den! Der wird auch den Rest aushalten... hoffe ich...“ Sie zeigte mit dem Finger auf das kleine Tier, das noch munter umher schwamm, und blickte Jun beinahe bittend an. 'Warum will ich eigentlich, dass er mir das Vieh gibt?! Ich könnte es mir selber genauso gut fangen, so groß ist das Problem ja auch nicht, und ich bin immerhin Ninja!' Noch während sie dachte, meldete sich der Verkäufer oder bisheriger Besitzer zu Wort. „Dieser pinke ist ein besonderer Fisch! Den bekommst du nicht alle Tage, Mädchen! Es ist auch nicht so teuer..“ Der Mann grinste, und obwohl er noch nicht so alt aussah, konnte er doch die ein oder andere Zahnlücke vorweisen, was ihn irgendwie leicht unsympathisch erscheinen ließ. Sie schaute wieder zu ihrem Begleiter zurück, der im Vergleich ja göttlich aussah. Dabei änderte sich ihr leicht verzweifeltes Lächeln dem Typen gegenüber wieder zu einem bittenden. 'Ich könnte ihn dann Run nennen...' Innerlich wurde ihr Lächeln zu einem Grinsen, das wohl nur durch ihre Augen zu erahnen gewesen wäre.
 
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Ryuugu Jun

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Azuki war auch dafür dass sie sich erstmal umschauten und dann entschieden was sie tun würden, zwar konnten sie unmöglich genug Zeit haben sich alles anzuschauen, aber wer wusste schon was ihnen noch alles auf dem Fest begegnen mochte. Die Idee zu einer Show zu gehen blockte sie aber direkt ab, Jun verstand zwar nicht warum man während einer Show unbedingt essen musste nur weil man es konnte, aber er würde hier garantiert nicht anfangen zu diskutieren, über solche Nichtigkeiten schon gleich gar nicht.
Die Beiden machten sich also auf den weg und verließen die kleine künstliche Wiese und mischten sich wieder in die Menschenmenge welche unaufhörlich an den Ständen und Fahrgeschäften entlang strömte. Natürlich verkauften die meisten Buden Essen, wie eigentlich immer auf Volksfesten. Während er die Auslagen so betrachtete war er sich sicher dass es hier praktisch jede Speise gab die sich jemals ein Koch ausgedacht hatte. Azuki merkte an dass bereits um alles zu probieren schon eine ganze Mannschaft von Nöten wäre und noch bevor ihre Stimme verhallt war fragte Jun sich wie viele Leute wohl nötig wären um hier alles aufzuessen. Anders als seine Begleiterin sprach er seine Gedanken jedoch nicht aus, was allerdings auch daran lag dass er sich nicht mal ansatzweise sicher war ob sie mit ihm gesprochen hatte und bevor er sich blamierte hielt er lieber die klappe.
Irgendwann kamen sie an einem Stand vorbei an dem man Fische mit einem Papierkescher fangen konnte, für einen Moment fragte Jun sich wie dieses Spiel eigentlich hieß, aber entweder hatte jemand die Information aus seinem Kopf gestohlen oder er hatte sie nie besessen. Zuerst wollte Azuki später zurück kehren und dann ihr Glück versuchen, aber dann entdeckte sie anscheinend einen speziellen Koi den sie unbedingt wollte. Egal wie sehr sie sich erhoffte dass der Fisch das Fest überlebte, garantieren konnte man das nicht und wenn der Fisch starb sollte man vermutlich auch nicht in ihrer Nähe sein. Doch eines stand fest: Kein normaler Junge konnte einem Blick wie dem der den Ryuugu in diesem Moment traf standhalten.
Nach einem kurzen Moment nickte Jun seiner Begleiterin zu und ging langsam an das Becken mit den Fischen darin. Er gab dem vermeintlichen Besitzer des Spiels ein paar Münzen und erhielt dafür fünf kleine, mit hauchdünnem Papier bespannte, Kescher. Vor dem offenen Aquarium kniete er sich hin und suchte nach dem Fisch den Azuki sich ausgeguckt hatte. Das Spiel war sowieso schon schwierig, aber dass er diesmal einen bestimmten Fisch fangen wollte erhöhte den Schwierigkeitsgrad noch mal deutlich. Ruhig nahm er eine Plastiktüte in die linke Hand, füllte sie mit Wasser und beugte sich dann über das Becken. Während er mit der Rechten nach einem Papierkescher griff atmete er tief durch und verfolgte sein Ziel mit den Augen.
Blitzschnell fuhr das Papier herunter tauchte in das Wasser ein, doch als Jun versuchte einen Fisch heraus und in die Tüte zu schleudern zerriss sein Kescher binnen eines Augenblickes. Zähneknirschen, und mit der Erkenntnis das Geschwindigkeit nichts nützte, nahm er den zweiten Kescher und versuchte es erneut. Diesmal war seine Bewegung langsamer und nicht so plötzlich, aber trotzdem zerriss das Papier schneller als das Auge folgen konnte. Ab jetzt ging es nicht mehr nur darum den Fisch zu fangen sondern auch darum zu zeigen dass er kein totaler Versager war. Beim nächsten Versuch lag der kleine pickfarbene Fisch schon auf dem Kescher, doch kurz vor der Wasseroberfläche zuckte er und schien dem durchnässten Papier den Rest zu geben. Er war wieder entkommen.
An Juns Gesicht war abzulesen dass er langsam aber sicher ein klein wenig wütend wurde, was ihn aber nicht davon abhielt es ein weiteres Mal zu versuchen. Er nahm den vierten Kescher und zielte genau. Er wusste mittlerweile dass der Trick nicht in Kraft oder Geschwindigkeit lag sondern in der Bewegung mit der man den Kescher durchs Wasser zog. Er nahm genau maß, atmete tief durch und ließ Das Papier herunter sausen. Es sah gut aus, doch kurz bevor der Kescher Azukis Wunschfisch erreichte schlug dieser mit der Schwanzflosse und war weg. Statt dem pinken Fisch erwischte der Junge einen bunt gefleckten kleinen Koi und schleuderte ihn in die vorbereitete Plastiktüte.
Skeptisch betrachteten die verschiedenfarbigen Augen das Ergebnis des vorletzten Versuches und Jun war sich unschlüssig ob er fluchen oder jubeln sollte. einerseits hatte er einen Fisch gefangen, andererseits war es nicht der gewesen den er eigentlich wollte. Er seufzte und zuckte mit den Schultern. "Verdammt!"
Einen versuch hatte er noch und den würde er nicht verfallen lassen, also schnappte er eine weitere Plastiktüte, füllte sie wieder mit Wasser und schaute den Fisch ein wenig trotzig an. "So du kleiner Scheißer. Du hast mich jetzt zweimal veralbert. Im Prinzip ist es mir Wurscht ob du dich jetzt fangen lässt, ich hab immerhin einen deiner Freunde erwischt." Er griff sich der Papierkescher und holte leicht aus. "Nur damit du es weist: Ich mache das hier nur weil ich den Versuch eh bezahlt hab." wieder fuhr der Kescher herunter, tauchte in das Wasser ein und katapultierte, mit einem sanften Bogen, den Koi den Azuki sich ausgesucht hatte in die Tüte.
langsam hob Jun die Tüte vor sein Gesicht und schaute das kleinen rosafarbene etwas darin skeptisch an. Sein Mund klappte ebenso auf und zu wie der des Fisches und genau wie bei dem Fisch kam kein Ton heraus. langsam stand er auf, nahm den zweiten Fisch mit und ging wortlos zu Azuki zurück.
Als er bei seiner Begleiterin ankam hielt er die tüte mit ihrem fisch noch immer vors Gesicht und schaute hinein. "Du verarscht mich doch!" Kopfschüttelnd reichte er beide Tüten mit den Fischen weiter und seufzte deutlich hörbar. "Bitteschön, einmal Fisch zum Mitnehmen, garantiert frisch und lecker." Sein Blick viel auf ein kleines Mädchen das plötzlich neben Azuki stand und mit glänzenden Augen auf die Beutel mit den Fischen starrte. Das Mädchen war höchstens drei Jahre alt und zupfte, nachdem sich offensichtlich einige Momente überlegt hatte, zaghaft dem Kimono der Yukihiro. "Ähm..., möchtest du beide Fische behalten Onee-chan?"
 

Yukihiro Azuki

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Das Fischefangen dauerte länger als erwartet, jedenfalls kam es der Yukihiro so vor, denn es war jedes mal recht knapp gewesen. 'Wenn es so weiter geht, muss ich es doch selber versuchen... die Männer heutzutage sind nicht mehr sehr kompetent. Früher wären sie ohne Fisch weggestorben....' Sie konnte ihren Gedanken nicht zu Ende führen, denn kurz zuvor hatte Jun den gefleckten Fisch gefangen und redete jetzt ihren kleinen Koi an, was sie zu einem spöttischen Lächeln veranlasste, denn im Gegensatz zu einer Katze oder einem Hund, traute sie einem Fisch nicht einmal zu, dass er auf so etwas reagieren konnte. In ihrer Vorstellung waren Fische weder besonders klug, noch irgendwie geeignet als Haustiere, geschweige denn dass sie zuhörten, doch trotz diesem beinahe Vorurteil hatte eben jener erwählte eine Ausstrahlung, so zu sagen das gewisse Etwas. 'Wenn er es schafft, was mach ich dann eigentlich mit Run?' Sie stellte ihn sich in einem Fischglas vor, das auf ihrer Fensterbank stand. Die nächste Szene war jedoch, wie ihre Katze ihren Platz in der Sonne beanspruchte und das Glas ohne zu überlegen runter schmiss. Sie war sich sicher, dass die Katze sich zu fein war, um den Fisch fangen zu wollen. Und was würde ihre Mutter überhaupt sagen? Aber die hatte es bestimmt schon erwartet, schließlich war das beinahe normal auf so einem Jahrmarkt.
Noch in Gedanken hatte sie plötzlich Jun vor sich, dessen Gesicht seltsam verzerrt durch die Plastiktüte schaute. 'Hat er gerade wieder mit ihm geredet?' Jun reichte Azuki die Tüten und sie verliebte sich ein zweites Mal in den kleinen, rosa Fisch. Auf Juns Aussage grinste das Mädchen nur. Sie wollte sich gerade bedanken, als sie ein sanftes Ziehen an ihrem Kimono spürte. Sie sah hinunter und direkt in die riesigen blauen Augen eines kleinen Mädchens. Die zwei gelockten Zöpfchen am Kopf wippten leicht. Sie trug ein blassrosa Kimono mit hellblauem Gürtel und verschiedenfarbigen Blumen darauf. Ein typisches Mädchen, so etwas hätte wohl auch besser zu der jungen Yukihiro gepasst, aber die Umstände hatten sie zu einem Kimono für erwachsene, verheiratete Frauen gezwungen. Schicksal. Eben jenes zuckersüßes Mädchen erkundigte sich nach den Fischen. Es gab mehrere Gründe, warum Azuki diese Frage nicht mit einem klaren Ja beantworten konnte: Erstens, sie wollte eh nicht beide, der gefleckte war für sie vollkommen langweilig. Zweitens war das Mädchen zu klein, um die Chance zu haben selber einen zu fangen, und drittens konnte niemand diesen glänzenden, blauen Augen widerstehen. Also ging Azuki in die Hocke, in jeder Hand eine der Tüten. „Natürlich darfst du einen haben. Und du darfst ihn dir sogar aussuchen. Welchen möchtest du?“ Die Kleine entschied sich nicht sofort, sondern sah schüchtern hin und her. Zum Glück schwamm der Gefleckte munter herum, was beinahe verspielt aussah, während ihr Liebling nur träge im Wasser dümpelte und lustlos den Mund auf und zu schnappen ließ. Langsam hob das Mädchen mit den blauen Augen ihre kleine Hand und zeigte auf den gefleckten. „Du magst den?“ Sie nickte, ihre riesigen Augen noch immer auf Azuki. Diese überreichte die Tüte dem Mädchen. „Du musst aber gut auf ihn aufpassen! Gib ihm einen Namen und behandle ihn gut, dann wird er sicherlich dein Freund. Sei lieb zu ihm.“ Sie stand auf, als ihr auffiel, dass Jun und sie das Mädchen doch nicht einfach hier stehen lassen konnten. „Sollen wir dich zu deiner Mama bringen?“ Bevor das Mädchen noch antworten konnte kam eine Frau angelaufen, die zu hundert Prozent die Mutter war. Ihre braunen, gelockten Haare umrahmten ihr schönes Gesicht mit den blauen Augen. „Fuyumi-chan, da bist du ja! Wo warst du? Ist alles in Ordnung?“ Die Frau blickte die beiden Genin an, bedankte sich mit einer Verbeugung, und zog dann ihre Tochter zurück in die Massen der Leute. „Bis dann, Fuyumi-chan!
Nun stand nichts mehr zwischen Run und ihr. „Na kleiner Run-chan? Fühlst du dich wohl? Ich hoffe doch so wohl wie ein Fisch im Wasser!“ Sie kicherte über ihren eigenen Witz, obwohl sie davor ja auch schon glücklich gewesen war. „Fein, dann gehen wir mal weiter!“ Nun konnte die Suche nach einer Beschäftigung weiter gehen, und so hakte sie sich bei Jun ein und zog ihn leicht weiter. Sie waren noch nicht lang unterwegs, da viel Azuki ein, dass sie ja noch etwas vergessen hatte. Sie packte seinen Arm mehr oder weniger fest, damit sie ihn zu sich drehen konnte, schließlich ist Blickkontakt höflich. „Jun-san? Vielen Dank für den kleinen Koi. Er ist toll. Wenn ich was als Gegenleistung tun kann, sag Bescheid!“ Sie strahlte ihn an, wovon das meiste echt, der Rest eine Zugabe dafür war, dass sie es davor vergessen hatte.
 

Ryuugu Jun

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Die Frage der Kleinen wäre ein wenig dreist gewesen, allerdings kam sie ja von einem derart niedlichen und unschuldig aussehenden Mädchen dass man ihr unmöglich etwas vorwerfen konnte. Vermutlich hatte sie niemanden der ihr einen Fisch fangen konnte und für sie selbst war es vermutlich unmöglich. Eins stand bereits jetzt fest: Wenn Azuki keinen Fisch abgeben wollte, was allerdings schwer vorstellbar war wenn man das Mädchen anschaute, dann würde er ihr einen weiteren fangen, selbst wenn er dafür seinen ganzen Geldbeutel leeren musste.
Zum Glück, für Juns Geldbeutel, konnte Azuki dem Mädchen jedoch nicht widerstehen und ließ ihr sogar die freie Wahl welchen der Fische sie ihr schenken würde. Was würde sie tun wenn das Mädchen sich den rosa Fisch aussuchte, den Fisch den sie sich ausgesucht und gewünscht hatte? Wie lange würde das großzügige Angebot halten wenn das Mädchen sich diesen ganz besonderen Fisch aussuchte?
Doch wieder einmal zeigte der rosa Koi dass er vermutlich nicht ganz so dumm war wie Fische meist wirkten. Während der Gefleckte mit schnellen Bewegungen und einem daraus resultierenden Farbenspiel auf sich aufmerksam machte tat der Rosane gar nicht. Er stand still, schaute das Mädchen an und klappte den Mund auf und zu. Und schließlich zeigte dieses vorgehen Wirkung denn das Mädchen entschied sich für den gefleckten, normalen, Koi. Azuki gab ihr den Fisch, gab ihr noch ein paar spielerische Ratschläge mit und wollte anscheinend grade gehen als sie feststellte dass das Mädchen allein war. Sie schlug vor sie zu ihrer Mutter zu bringen und Jun nickte zustimmend. Bevor die Beiden aber reagieren konnten tauchte die gesuchte Mutter auf, nahm ihr Kind besorgt und dankbar an sich und verschwand wieder in der Menschenmenge.
Azuki widmete sich unterdessen ihrem Fisch, der ab jetzt offensichtlich auf den Namen Run hören sollte, und scherzte mit ihm. Auch wenn das Wortspiel ein wenig direkt war musste Jun ein wenig lachen und schüttelte, leicht grinsend, den Kopf. Währenddessen hakte sich seine Begleiterin bei ihm ein und zog ihn mit, offensichtlich konnte es jetzt weiter gehen. Aber noch bevor sie eine Minute unterwegs waren packte Azuki seinen Arm, drehte ihn zu sich und schaute ihn direkt an. Dann bedankte sie sich für den Koi und bot ihm eine Gegenleistung an.
Jun musste lachen und schaute Azuki freundlich an. "Du hast mich ganz schön überrascht, ich dachte schon du verpasst mir jetzt Eine." Er überlegte kurz um was er als Gegenleistung bitten sollte, aber nach ein paar Sekunden angestrengten Überlegens zuckte er nur mit den Schultern. "Ich weis nix. Pass einfach gut auf deinen Run auf, das reicht mir schon." Wie um sich selbst zuzustimmen nickte er ein paar mal, dann bot er Azuki seinen Arm an und marschierte weiter.
Nach ein paar Minuten kamen sie an ein Karussell auf dem sich riesige Teeschalen drehten. Die Bewegung der einzelnen Tassen war schwierig zu verfolgen, da sie sich sowohl um sich selbst, als auch als Vierergruppe um eine gemeinsame Achse und schließlich noch mal alle um den Mittelpunkt des Karussells drehten. Wenn es nach Jun gegangen wäre hätte das Ding sich noch wesentlich schneller gedreht, aber er hatte darauf keinen Einfluss, lustig sah es trotzdem aus. Er blieb stehen, schaute zu Azuki und grinste. "Das is doch mal was! Kommt ihr Beide, da fahren wir eine Runde drauf." Bevor Azuki Widersprechen konnte hatte Jun zwei Karten gekauft und stand wieder neben ihr, sobald das Karussell anhielt konnten sie einsteigen.
 

Yukihiro Azuki

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Als Jun Azuki mitteilte, er hätte kurz Angst gehabt, sie würde ihn schlagen, musste sie lachen. „Dazu hätte ich gar keinen Grund, es ist doch überaus lustig mit dir. Und ich verspreche dir hoch und heilig, dass ich auf den kleinen Run aufpassen werden.“ Jetzt grinste sie zwar nur noch breit, aber die Freude war ihr zu 120 Prozent vom Gesicht abzulesen, wahrscheinlich sogar von jeder einzelnen Pore. Ziemlich bestimmt nahm er sie am Arm und sie gingen weiter, bis sie an ein Karussell kamen. Die Teeschalen darauf drehten sich nicht unbedingt schnell, aber war es wirklich für den kleinen Run geeignet?Wie zu erwarten gewesen war, schlug Jun genau dieses Karussell vor, aber es war auch nicht viel anderes in der Nähe, seltsamerweise erwähnte er den Koi auch. Während die Yukihiro noch überlegte und dann zögernd nickte, war Jun schon längst mit zwei Karten zurück gekehrt. „Denkst du wirklich, dass das mit Run geht?“ Sie errötete, denn sie fand, dass sie über einen Fisch sprach, wie über ein kleines Kind, und da sie auch noch mit einem Jungen unterwegs war, war das vielleicht nich gerade toll. Sie erholte sich schnell und sah dann zweifelnd das Fahrgeschäft an. Währenddessen flocht sie sich einen lockeren Zopf, sie wollte nämlich nicht, dass ihre Haare irgendwie verknotet wurden, was durch den Fahrtwind nur zu leicht passieren konnte. Dann sah sie noch einmal zu Run, bevor sie ihre Tasche mitsamt Tüte am Kartenschalter abgab. Dann lief sie so schnell wie möglich zu Jun zurück, nahm seinen Arm und lief beinahe ungestoppt weiter zu einer Teeschale, in der sie sich dann nieder ließ und Jun mit auf die Bank zog. „Dann hoffen wir, dass es Run da hinten gut geht, und wir haben jetzt ein bisschen unseren Spaß. Er ist sicher noch zu klein für das hier.
Sie hatte gerade zu Ende gesprochen, als langsam anfing Musik zu dudeln und sich das Gerät in Bewegung setzte. Zuerst nur zaghaft, vorsichtig, fast als würde es noch seine Fähigkeiten testen, doch dann schneller, rasanter, heftiger. Mit steigender Geschwindigkeit rutschte die Yukihiro in ihrem Kimono immer mehr auf ihren Platz hin und her. 'Zum Glück hab ich meine Haare zusammen gebunden, das wäre sonst ja schrecklich geworden...' „Das ist toll, findest du nicht auch? War eine gute Idee her zu kommen. Aber sag, bist du schon öfter sowas gefahren, beziehungsweise warst du schon oft hier oder auf einem ähnlichen Fest?“ Sie kamen gerade wieder am Fahrkartenschalter vorbei, und Azuki musste unweigerlich an ihren kleinen, rosa Fisch denken. „Warum hast du den einen Fisch eigentlich nicht selber behalten? Dann hättest du auch ein schönes Souvenir von dem Fest, und der Kleine war doch recht munter. Magst du etwa keine Fische? Aber wenn du den nicht wolltest, müssen wir dir danach unbedingt noch etwas besorgen!
 

Ryuugu Jun

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Azuki war ein bisschen Unsicher ob ihr Run die Fahrt heil überstehen würde, Jun hatte da zwar weniger Bedenken, aber er sagte nichts dazu, wenn die Yukihiro ihren Fisch lieber in Sicherheit wissen wollte würde er ihr das nicht vermiesen. Und auch wenn er sich ziemlich sicher war dass nichts passieren konnte, ganz ausschließen konnte er es aber nicht und daher konnte er auch nicht wirklich gegen ihr Vorgehen argumentieren.
Als seine Begleiterin wieder kam stiegen sie zusammen in eine der Tassen und warteten dass es losging. Azuki hoffte dass es ihrem Fisch gut ging wo er war und während das Karussell langsam in Bewegung kam schaute Jun sie leicht grinsend an. "Genieß erstmal die fahrt, sie dauert ja nicht ewig und ein paar Minuten konnte Run sicher ohne dich klar." Langsam wurde die Fahrt schneller und die vielen unterschiedlichen, ineinander übergehenden, Drehungen machten es schwierig die Orientierung zu behalten. Der einzige Fixpunkt den Jun ausmachen konnte war Azuki.
Bei all der Bewegung war es schwierig sich auf die Fragen zu konzentrieren die sie ihm eben gestellt hatte und entsprechend dauerte es einige Sekunden bis Jun eine Antwort formuliert hatte. "Auf so einem Karussell bin ich das letzte mal gefahren als ich klein war, ich glaub mit Sieben oder so, damals ist mir total schlecht geworden." Er grinste Azuki breit an "Aber keine Sorge, diesmal scheint es mir nichts auszumachen... hoffen wir mal dass das so bleibt." Als er erzählen wollte wann er das letzte mal hier gewesen war stockte er kurz, seine Augen wurden für einen Moment glasig und er versank in Erinnerungen.
Die Sonne stand tief und färbte den Himmel Orange. Inoue rannte kichernd von einer Bude zur nächsten und bettelte ihren Vater an alle möglichen Plüschtiere für sie zu gewinnen. Jun fragte sich warum sie sich auf dem Festival so anders verhielt als sonst, normalerweise war sie nämlich nicht so aufgedreht und machte sich auch nicht viel aus Kuscheltieren und ähnlichem Zeug. Seine Zwillingsschwester hatte ihren Spaß und das gefiel Jun, ihre Eltern hingegen schienen langsam ein wenig genervt, sie waren schon den ganzen tag hier, offensichtlich hatten sie damit gerechnet dass die kleinen Ryuugus im laufe des Nachmittags genug hatten, ein großer Irrtum.
Jun schüttelte heftig den Kopf und schaute sich hektisch um, dabei suchten seine Augen nach Inoue, schließlich war sie eben noch da gewesen. Nach einigen Augenblicken bemerkte er dass die Umgebung sich verändert hatte, alles drehte sich und neben ihm saß ein blondes Mädchen. es dauerte einige Augenblicke bis ihr Name in seinen Verstand zurückkehrte. "Azuki!" Sein verstand ordnete sich und er wusste wieder was passiert war. Schließlich schüttelte er energisch den Kopf und versuchte die Situation mit einem gezwungenen Lächeln zu überspielen. "Früher bin ich mit meiner Familie fast immer hier her gekommen, das letzte mal vor zwei Jahren. Aber als Shinobi hat man nun mal nicht immer Zeit. Letztes Jahr waren ich und meine Schwester auf Mission als das Fest stattfand." Er beschloss zu versuchen das Gespräch auf ein anderes Thema zu lenken, in der Hoffnung seine Erinnerungen an Inoue wieder da zu vergraben wo sie hergekommen waren. "Sag mal, wie bist du eigentlich darauf gekommen den kleinen Koi Run zu nennen?" Noch während Jun seine Frage formulierte wurde das Karussell langsamer und kam, einige Augenblick später schließlich zum stehen.
 

Yukihiro Azuki

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Azuki machte sich Sorgen um ihren kleinen Fisch, und Jun versuchte sie zu beruhigen. Grundsätzlich hatte er natürlich vollkommen recht, aber jetzt war er ganz alleine und so einen ungewöhnlichen Fisch würde vielleicht jemand mit gehen lassen. Naja unwahrscheinlich war das schon, aber es war möglich! Die Yukihiro nickte nur kurz, er konnte es als Zustimmung oder als Zeichen des Zuhörens deuten, das war ihr eigentlich egal. Seine nächste Erzählung ließ sie hoffen, ihm würde dieses Mal nicht schlecht werden, denn der Kimono war immer noch geliehen und was würde nur mit ihren Haaren passieren? Säure tat ihnen ja sicherlich nicht gut, obwohl etwas Säure ja bekanntlich für Geschmeidigkeit sorgte, aber das wollte sie trotzdem nicht hier und jetzt testen. Noch in ihren Gedanken überhörte sie versehentlich seinen nachfolgenden Satz, und als sie aus ihren Gedanken zurück kehrte, war Jun gerade in seinen versunken. Das Karussell drehte sich immer noch, und das Mädchen überlegte, woran er wohl denken mochte. Oder schwieg er einfach, weil er fertig war mit Sprechen? Sie wusste es nicht, da er aber nicht unbedingt überglücklich aussah, wollte sie auch nicht nachfragen, oder seine Gedanken unterbrechen. Also wartete sie, bis er wieder anfing zu sprechen, und so zeigte, dass er aus der Erinnerung ins Hier und Jetzt übergetreten war. Er erzählte kurz etwas von seiner Familie, bevor er ihr eine Frage zu ihrem Koi stellte. „Ich wusste gar nicht, dass du eine Schwester hast.“ Das war nicht einmal gelogen, aber da sie sich eh noch nicht lange kannten, geschweige denn sie jemals bei ihm gewesen war, war diese Tatsache auch überhaupt nicht verwunderlich. Jun wusste ja auch überhaupt nichts über ihre Lebensverhältnisse, also woher sollte sie von seinen wissen? Aber zurück zu seiner Frage. „Naja, du hast ihn mir schließlich geangelt, falls man das so nennen kann, und eure Namen hören sich sehr ähnlich an. So hab ich immer eine Erinnerung an dich und dieses tolle Fest, wenn ich den Kleinen ansehe. Und ich hoffe, er wird mir so viel Freude bereiten, wie ich heute hatte und hoffentlich noch haben werde.
Sie stand auf, denn das Karussell hatte seine Fahrt beendet. Sie vermied es ihn erneut am Arm zu nehmen, denn hatte er nicht das letzte Mal geglaubt, sie wurde ihn schlagen? Also war es ihm allen Anschein nach unangenehm, und es war besser es zu vermeiden. Als sie aus der Schale stieg, fühlte sie sich für einen kurzen Moment etwas orientierungslos, und lief dann etwas unsicher zu der Ablage, wo sie ihre Sachen für die Fahrt platziert hatte. Dort wartete die Tüte mit Run darin, der allerdings genauso aussah wie zuvor und sie nicht wirklich zu vermisst haben schien. Nun wurde er wieder hoch gehoben und Azuki lief mit ihm zurück zu Jun, der in der Zwischenzeit natürlich auch aus dem Karussell gekommen war. Wahrscheinlich wäre er vom Besitzer eh raus geworfen worden, denn die nächste Fahrt begann schon, und sie hatten ja nur eine bezahlt. „Das war wirklich lustig! Was kommt als nächstes dran? Wenn wir schon dabei sind, könnten wir mit einem weiteren Fahrgeschäft weiter machen! Was denkst du?
 

Ryuugu Jun

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Azuki merkte an dass sie bisher gar nichts von seiner Schwester gewusst hatte. Jun stellte in Gedanken fest dass sie ja wirklich auch nur schwer etwas von Inoue wissen konnte, sie war schon relativ lange verschwunden und er redete praktisch nie über sie. Natürlich würde er das auch jetzt nicht ändern, es bestand ja auch keinerlei Veranlassung dazu, aber eine kurze Erklärung war wohl doch angebracht. Bevor er jedoch ansetzen konnte etwas zu sagen fuhr das blonde Mädchen fort und erzählte wie sie darauf gekommen war den kleinen rosanen Fisch Run zu nennen. Dass der Fisch sie, von nun an, an ihn und diesen Tag erinnern sollte war schon irgendwie schmeichelhaft und sorgte dafür dass Jun für einen Moment vergaß was er sagen wollte. Als er sich wenige Augenblicke später wieder zusammengerauft hatte war Azuki bereits ausgestiegen und sich auf den Weg gemacht ihre Sachen, und natürlich ihre lebende Gedächtnisstütze, zu holen.
Es war leicht zu erkennen dass sie offensichtlich ein paar Probleme mit ihrem Gleichgewicht hatte, das war bei den vielen Drehungen aber wirklich nicht verwunderlich. Um nicht ebenfalls zu torkeln und, bei seinem Glück garantiert, der länge nach auf die Nase zu fallen blieb der Ryuugu noch einige Augenblicke sitzen und wartete dass das leichte Schwindelgefühl verging.
Schließlich stand er auf, verließ das Karussell und wartete ein paar Meter neben dem Fahrgeschäft auf seine Begleiterin. Wenig später tauchte sie mit ihrem kleinen Koi wieder auf und Jun musste grinsen da er wieder daran dachte wie der Kleine zu seinem Namen gekommen war.
Azuki schlug vor dass sie sich ein weiteres Fahrgeschäft suchten und noch eine Runde drehten, keine schlechte Idee wie Jun fand. Er nickte ihr kurz zu und ging dann langsam los.
Während die beiden Genin sich von dem Karussell entfernten und sich durch die Menschenmenge schlängelten beschloss Jun die Zeit zu nutzen um einen kurzen Moment auf Inoue zurück zu kommen. "Wegen Inoue, meiner Zwillingsschwester: Ich rede selten über sie, sie verschwand vor etwas mehr als einem halben Jahr. Offiziell gilt sie als *im Einsatz vermisst* aber ich glaube sie ist tot. Technisch gesehen HABE ich also keine Schwester, ich HATTE mal eine." Obwohl ihm anzumerken war dass das Thema ihm unangenehm war verriet sein Gesicht kaum eine Emotion. Als Inoue verschwunden war hatte er sich angewöhnt sich hinter dieser Maske zu verstecken, wenn Gefühle und Gedanken an seine Schwester hochkamen, er wollte nicht bemitleidet werden.
Als sie an einer Geisterbahn vorbei kamen schaute er kurz auf eins der Schilder die erstklassigen Grusel versprachen und Besucher anlocken sollten. Dann wanderte sein Blick wieder zu Azuki und er grinste leicht. "Du hast recht, wenn wir jetzt einmal angefangen haben könnten wir auch direkt weiter machen. Aber da ich das Tassenkarussell ausgesucht hab bist du jetzt dran dir was zu wünschen." Er schaute auf den kleinen Fisch. "Vielleicht findest du ja was wo wir Run mitnehmen können. Er hat vorhin, als ich ihn Angeln wollte, schon gezeigt dass er Nerven die Drahtseile hat."
 

Yukihiro Azuki

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Nun gut, sie hatten demokratisch beschlossen noch ein Fahrgeschäft auszuprobieren, natürlich mit einer Enthaltung, aber wer konnte das einem Fisch schon verübeln. Wenigstens hatten sie nicht noch mehr Tierchen dabei, auf die sie hätten Rücksicht nehmen müssen. Also zwängten sich die beiden Genin durch die Menschenmenge, die anzuschwellen schien, denn vorher hatte man sich zumindest noch etwas freier bewegen können. Da er aber mit ihr sprechen wollte oder wenigstens das Schwester-Problem richtig stellen, war das nicht einmal schlecht, denn so nah aneinander verstanden sie sich gut – jedenfalls verstand Azuki Jun. Er erzählte von dem Verschwinden seiner Schwester, ihrem angeblichen und wahrscheinlichen Tod. Azuki antwortete naiverweise, obwohl sie schon nach ihrer Aussage ein schlechtes Gewissen bekam, und sich wünschte, sie hätte es still hingenommen. Aber so war Azuki nicht, sie antwortete: „Ach was! Wenn sie tot wäre, dann hätte man ihre Leiche doch sicher gefunden! Ich wette sie is' bloß durchgebrannt oder so!“ Natürlich war das aufmunternd gemeint gewesen, allerdings erschien es im Nachhinein nicht mehr ganz so, vorallem da es eine Grundlage zu einer vollkommen unsinnigen Diskussion bot. Nach kurzem Schweigen, indem Azuki überlegte, ob sie schweigen oder sich lieber raus reden sollte, entschuldigte sie sich leise. Nach dieser Entschuldigung war es sehr still, wenn man das in mitten hunderter Menschen sagen konnte, aber es herrschte ein peinliches Schweigen zwischen den beiden, das allerdings bald von Jun wieder unterbrochen wurde. Dies geschah, als sie sich gerade vor einer Geisterbahn befanden. Er sprach erneut das Thema Fahrgeschäft an, ließ aber die junge Yukihiro entscheiden, was sie denn fahren würden. Da sie allerdings schon fast am Kartenverkauf standen und nur knappe drei Meter weiter der Eingang war, fragte sich das Mädchen, ob er diese Entscheidung wirklich ernst gemeint hatte, denn irgendwie ging der riesige, blinkend und leuchtende Pfeil auf diese Geisterbahn ja gar nicht mehr riesiger, blinkender und leuchtender! Und da die Wagen der Bahn auch noch eher von der langsamen Sorte waren, wahrscheinlich damit man alle Zombies in jeglichen Details in aller 'Ruhe' ansehen konnte, eignete sie sich auch für den Koi. 'Haben Fische Angst vor Untoten?' Eine vollkommen unwichtige Frage, denn so lange wie sie dieses Ding schon anstarrte, natürlich mit Basis von Juns Führung, war es kaum möglich jetzt noch zu sagen, dass sie sich nicht interessierte. War sie überhaupt schon einmal mit so etwas gefahren? Sie konnte sich nicht erinnern, aber normalerweise hatte sie vor Gruselfilmen und solchen Dingen keine Angst, also war das doch eine gute Mutprobe, schon alleine um sich selbst zu beweisen, dass sie, Yukihiro Azuki, keine Angst vor übernatürlichen, nicht-existenten Dingen hatte. Sie grinste beim Gedanken und ihr fiel ihre letzte Geisterjagd ein – Salamander. Hatte sie da Angst gehabt? Ja, um ihre Haare, gut, aber ansonsten? Sie wusste es nicht mehr. Wie lange war das überhaupt her?
Irgendwann kam sie zurück aus ihren Gedanken. Jun stand immer noch neben ihr. Wie viel Zeit war überhaupt schon verstrichen? „Naja, warum probieren wir es nicht? Wenn Run Angst hat, wie auch immer ich das bemerken soll, kann ich ihn immer noch ein bisschen in den Arm nehmen.“ Sie kicherte, während sie wieder in die Plastiktüte sah, wo ihr kleiner Liebling schwamm. Dann wandte sie sich wieder an Jun. „Wollen wir?“ Sie lächelte freundlich und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht – obwohl das wie meistens nicht nötig gewesen wäre.
 
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