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Das Isuzu-Domizil

Isuzu Himeko

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Der Kelch, in den riesigen Wolkenklot- kratzer einzuziehen, war seinerzeit glücklicherweise an ihnen vorbeigegangen, nachdem das Familienoberhaupt der Familie Isuzu, namentlich Shingo, an der einen oder anderen Strippe gezupft hatte, um nicht nur eine vergleichsweise gemütliche Reihenhauswohnung zu ergattern, sondern auch noch eine der wenigen heiß begehrten „Familienwohnungen“ mit denen Sora versuchte, das Landvolk anzulocken – im Klartext, es waren eigentlich zwei Wohnungen übereinander, die man bloß mit einer Treppe verbunden hatte und bei der eine der Wohnungstüren zugemauert worden waren. Was übrig blieb, war eine Haushälfte in einem Gebäude, in dem jetzt drei Parteien Platz fanden. In der Draufsicht unterschied sich das Haus nicht sehr von allen anderen in diesem viertel, wenn man den Wolkenkratzer, der diese Plattform dominierte, mal ganz großzügig ignorierte: Groß, grau, quadratisch und leicht zu reinigen; was wollte man mehr? An der Vorderseite der Isuzu-Haushälfte grinsten einen auf beiden verfügbaren Etagen jeweils zwei relativ große Fenster plus winziger Badezimmerluke an, obwohl das Bad im Obergeschoss einer Raumvergrößerung weichen musste und das Fenster folglich nur noch zur Zierde dort prangte – oder weil die Handwerker zu faul gewesen sind, das auch noch weg zu machen... wer weis das schon...? Ein Vorgarten war praktisch nicht vorhanden wenn man den Fingerbreiten Grünstreifen zwischen Haus und Gehweg nicht als solchen betrachtete und die – dank zweier schwerer Steinstufen etwas erhöhte – Haustür von einem kleinen Türspion abgesehen schmucklos; innen jedoch lagen die Dinge anders und das merkte jeder, der nicht mit Blindenbinde durch die Weltgeschichte stolzierte:

Der zwei mal drei Schritte große Eingangsraum war gemütlich eingerichtet und vorbildlich arrangiert mit einem mehrstöckigen Schuhhängeregal auf der linken und einem schweren, fest an der Wand angebrachten Kleiderständer auf der rechten Seite, sowie einer recht beeindruckenden Varietät aus Hausschläppchen in Einheitsgröße für alle, die weiter hinein gehen wollten. Wenn man nur seine Notdurft verrichten musste, hatte man es nicht sehr weit – nämlich ganze ein ein halb Schritte den Flur entlang auf der linken Seite. Der Toilettenraum diente gleichzeitig als auch Bad sowie als Waschraum für die Familie, weshalb er trotz seiner verhältnismäßigen Größe von knappen fünfzehn Quadratmetern hauptsächlich zugestellt wirkte; Miyus unzählige Beautyprodukte der Marke „Ich-zieh-dir-die-Ryo-aus-der-Tasche-damit-du-dich-schön-fühlst“, die sich in einem heillosen durcheinander auf der Waschmaschine ausbreiteten, taten ihr Übriges dazu, dieses Zimmer als nicht vorzeigbar zu betrachten – normalerweise zeigte sich hier Himekos ordnungsliebe, aber an diesem speziellen Ort hatte sie dem Dickkopf ihrer Schwester mit der Zeit nachgegeben... so konnte auch das sympathische Minzgrün der Wände, wie auch die verhältnismäßig große Badewanne nichts mehr daran ändern, dass Himeko diesen Raum gerne mal ausließ, wenn sie ausnahmsweise mal jemanden herumzeigen musste.
Ein paar Schritte versetzt gegenüber fand sich der Türlose Durchgang zur Küche, der nur von einem leichten, fliedernen Vorhang verdeckt wurde und dafür sorgte, dass die hochmoderne Küchenausstattung maßlos unterschätzt wurde, denn hinter der billigen Abdeckung fand sich eine hell eingerichtete Kochgelegenheit mit verschiedensten Ablagemöglichkeiten, Hängeschränken und Küchengeräten: Allesamt in hellem Grau gehalten und sauber genug, dass man jederzeit on jedem erdenklichen Ort in diesem Zimmer hätte essen können, ohne sich auch nur den kleinsten Gedanken um Infektionen oder Ähnlichem machen zu müssen – auch hinter den Schränken und Kommoden, falls der Platz mal wirklich knapp wurde. Das hier war Himes Reich, hier tobte sie sich den halben Tag lang aus, wenn sie nicht gerade auf Mission ging – hier entstanden alle möglichen Köstlichkeiten von einer einfach Tasse Kaffee, bis hin zur aufwendigen, mehrschichtigen Sahnetorte, was man dem Dunstabzug leider auch ansehen konnte... also nicht die Sahnetorten, sondern all die Dinge, die auf dem Herd, statt in dem recht geräumigen Ofen fabriziert wurden... Wenn man die Küche betrat, konnte man auf der linken Seite, in ein paar Schritten Entfernung durch einen breiten Durchgang treten, der zum Esszimmer führte, das außer dem obligatorischen, mit einer weißen Tischdecke ausgestatteten Holzgestell mitsamt den dazugehörigen Stühlen noch über ein Fenster, in dem man den ganz und gar nicht grünen „Hinterhof“ der Plattform zwei betrachten konnte, weshalb es mit einem verhältnismäßig blickdichten, roten Vorhang verdeckt wurde. Dieser Raum war ernsthaft absolut nichts besonderes, wenn man ihn nicht jahrelang als Lern- und Verzweiflungszimmer für die Hausaufgaben hatte nutzen müssen und über die entsprechenden Erinnerungen verfügte. Das Esszimmer war der Ort, an dem Shingo seinen Töchtern verzweifelt versucht hatte, Go beizubringen und gelegentlich ihre Hausaufgaben der Akademie kontrolliert hatte. Außerdem befand sich, wenn man durch die Tür ging, die direkt wieder zurück auf den Flur führte, direkt gegenüber ein kleines Kämmerchen, in dem die Reinigungsutensilien aufbewahrt wurden, zusammen mit einem kleinen Luk, das in den winzigen Heizkeller des Hauses führte. Die Decke des Abstellraums war zum Bad hin abgeschrägt; ein Hinweis auf die darüber liegende Treppe, die zu dem Wohn- und Schlafbereich der Familie führte: Von der Raumanordnung her unterschied sich diese Etage relativ drastisch vom Erdgeschoss, hier würde erst offensichtlich, dass es im Zuge des Projekts “Familienwohnungen“ doch einiges an Umbauanstrengungen gegeben hatte:

Wenn man der Treppe, die ihres Winkels wegen grundsätzlich immer im Dunkeln lag, erstreckte sich vor einem ein Flur, der die Hälfte der Länge desjenen hatte, der sich durch das Erdgeschoss schlängelte und von dem ganze drei Türen abgingen, bevor er schließlich an einem kleinen Fensterchen mit etwas hüft hohem Grünzeug davor endete. Von der Treppe aus gesehen, führten die beiden Türen linksseits zum Zimmer der beiden Schwestern, wie zum Schlafzimmer der beiden Produzenten, während der Raum, den man durch die Tür auf der rechten Seite erreichen konnte, als Wohnzimmer diente; mit schwerem Wohnzimmerschrank, Sofaecke, Kotatsu, und was nicht noch alles dazu gehört. Hier spielte sich der Hauptteil des Familienlebens der Isuzus ab hier wurde gelacht und geweint, gestritten und sich vertragen, einfach alles, was so eine Familie so zusammenhält, fand hier statt; Außer dem Mittags- und Abendessen, das strikt unten im Esszimmer eingenommen wurde. Der Wohnraum wird durch die gewaltige, mindestens acht Tonnen schwere Schrankwand an der Rückseite des Zimmer dominiert, die dem ganzen Raum etwas beengtes verleiht. Daran kann auch das niedrige Kotatsu nichts ändern, an dem sich meistens Shingo und Minko herumtreiben, Tageseinnahmen zählen, Kreuzworträtselheftchen lösen, oder dergleichen. Miyu war das Ganze eigentlich nichts, aber sie tat sich diese Langeweile gelegentlich aus bloßer Solidarität an, obwohl sie eigentlich viel lieber draußen wäre, um irgendwelche Dinge mit ihren Freunden zu unternehmen. Dass Himeko zusätzlich noch lieber ihre Zeit in der Küche verbrachte, machte diesen Raum fast ausschließlich zur Elterndomäne, wenn Shingo seine beiden Kinder nicht jedes Wochenende aufs Neue zu seinen spontanen Go-Abenden in eben jenem Zimmer schleifen würde.
Das Schlafzimmer der beiden älteren Hausbewohner war genau so langweilig, wie geheimnisvoll und bedarf keiner weiteren Erwähnung: Bett, Kleiderschrank, Kommoden und Nachttischlämpchen, sei es, wie es sei; das wichtigste kommt schließlich noch: Das Mädchenzimmer der beiden Töchter des Hauses! Die Tür, die in dieses Zimmer hinein führte, war genau so schmucklos, wie alle anderen Türen in dieser Wohnung auch; eine Langeweile, von der beim Öffnen nicht mehr viel übrig bleiben dürfte, denn einmal drinnen, eröffnete sich einem ein geradezu grotesker Anblick: Der Eher längliche Raum war verhältnismäßig groß und seine Inneneinrichtung gleich zwei mal in gespiegelter Ausführung vorhanden. Hinter der recht geräumigen, „freien“ Fläche im Eingangsbereich befand sich am nahesten bei der Tür auf jeder Seite des eher länglichen Zimmers ein kleiner Drehstuhl in Holzoptik, der aber eigentlich aus irgendwas ganz anderem gemacht war und an einem nicht sehr großen, aber überraschend geräumigen Schreibtisch stand, auf dem auf Himekos linker Zimmerseite ein Häuflein Schriftrollen fein säuberlich und nach Themenbereich geordnet herumlag, während sich auf Miyus Schreibtisch lediglich ein uralter Schreibblock fand, der seine besten Tage ganz eindeutig schon eine ganze Weile hinter sich hatte, nebst einer ganzen Sammlung, unangespitzter Bleistifte. Hinter den beiden Tischen, an denen die beiden Schwestern unzählige Stunden des Lernens verbracht hatten, stand jeweils en Bett mit rosafarbenem Bettbezug und ganz eindeutig liebevollst gefaltet, wobei rechtsseitig deutlich sichtbar eine Zerstörungswut eingesetzt hatte, die die mühevoll aufgerichtete Ordnung schändlich ignorierte. Kurzum, Miyus Hälfte war ein Chaos, während Himekos Zimmerseite derart sauber war, das sie beinahe durchsichtig wurde. Bildlich gesprochen, konnte man sich in diesem Zimmer einen fließenden Verlauf der Unordnung vorstellen, der je nach Zimmerseite eindeutig markierte, wessen Revier man da gerade betrat. Einziger größerer Unterschied zwischen den Domizilen der beiden Schwestern? Jungsposter an den Zimmerwänden auf Miyus Seite!!! Wenn man sich die Zeit nahm, hätte man eventuell noch ein wenig Glück, einen Fetzen von der Tapete darunter ausfindig zu machen, der noch unbedeckt war, aber man musste Glück und Zeit – oder etwas von beidem in antiproportionalem Verhältnis – mitbringen, wenn man auf Erfolg hoffen wollte. An Hime-chans Wänden hingen bestenfalls drei Zettelchen mit Kleinkinderkrakeleien, auf die sie inzwischen nicht mehr so wirklich stolz war...

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Himeko war von stetig wachsender Nervosität geplagt, den ganzen Weg über hatte Yumi kein Wort darüber verloren, dass Himeko es vorgezogen hatte, draußen zu warten. Stattdessen hatten sie sich über alle möglichen dinge unterhalten, wie man es eben so tat, wenn man miteinander unterwegs war. Die ganze Zeit über fragte sich die Brünette, wie Yumi es wohl wirklich aufgenommen hatte, dass ihr die Gedanken einen Augenblick entgleist waren, und ob sie jetzt vielleicht nur noch aus Höflichkeit mitkam, um sich nicht die Blöße eines Meinungswechsels geben zu müssen, oder so was. Um ein haar hätte sie vor lauter Nachdenken sogar die Haustür verpasst, an der sie eigentlich hätten anhalten müssen, sodass sie ein wenig abrupt abbremste, um die Kurve noch zu kriegen: »Ähm... Hier ist... also, äh, i-ich wohne hier, Yumi-chan...« verwies sie mit einer langsamen Geste und einem peinlich berührten Lächeln auf die schmucklose Tür: »E-es ist nichts besonderes, aber ich hoffe, d-das ist in Ordnung...?« Sie konnte sich nicht vorstellen, dass das Mädchen mit dem sie ihre erste Aufgabe verbracht hatte, jetzt urplötzlich in Hohngelächter verfiel, aber man konnte ja nicht wissen. So seufzte sie leise vor sich hin, während sie den Hausschlüssel aus ihrer Tasche klamüserte, ihn langsam drehte und die Tür, die daran hing mit einem leisen klicken öffnete: »I-ich bin Zuhau-« »NEE-CHAN!!« Himeko zuckte zusammen. Selbst, als sich Miyus Arme schraubstockartig um die Hüften Himekos wickelten und die nur wenige Zentimeter kleinere ihr Gesicht an Himekos Brust versenkte, brauchte sie noch eine gute Sekunde, um sich aus ihrer Starre zu lösen – das war unvorhergesehen, aber keinesfalls unvorhersehbar, denn es sah Miyu einfach ähnlich! Viel interessanter war da folgender Gedankengang: Wenn Yumi schon gelegentlich Probleme hatte, Hime-chan nicht zu mustern, wie schwer würde es wohl jetzt werden, wo sie gleich zwei solcher Geräte um sich herum hatte? Gut, Miyu hatte kürzeres Haar und weit mehr Kleider am Leibe, aber trotzdem! »Willkommen Zuhause, Neechan!« Murmelte sie, obwohl Himeko noch nichtmal einen halben Schritt in die Wohnung hinein hatte tun können: »Ähm, danke, Neesan, könnten wir, ähm... reingehen?« Dass sie mit „Wir“ nicht Miyu und sich selber, sondern Yumi meinte, ging aus der Situation vorerst nicht hervor; auch Neesan schien das vorerst nicht zu bemerken, bis sie sich im Eingangsbereich mit den Schläppchen befanden: »Uo! Du hast ja wen mitgebracht!« Miyus Blick rastete auf dem Gast ein, während sich in ihrem Gesicht ein breites Lächen ausbreitete: »Mein Name ist Isuzu Miyu! Neechan hat bestimmt schon eine ganze Menge über mich erzählt, oder? Freut mich! Ich sag gerade Tohsan bescheid Hime~!« Tohsan... eine Variable, die sie nicht einkalkuliert hatte. Nicht, dass er peinlich oder so wäre, obwohl er das in bisschen war. Aber es war nicht er selber, der ihr gerade Unbehagen verursachte, sondern seine Angewohnheit, einem Gast jedes einzelne Familienmitglied in Waltons-Manier vorzustellen. Himeko quittierte – mangels Alternativen – mit einem Nicken und beugte sich ausladend vor, um ihre pfuschneuen Ninjatreter auszuziehen. Dass Yumi direkt hinter ihr stand und einen ausgezeichneten Blick auf ihr wertes Hinterteil abbekam? Das bemerkte sie absolut nicht. Es galt die Traditionelle Familienbegrüßung irgendwie zu überstehen.
 

Ookami Yumi

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Tatsächlich hatte Yumi Himekos Beinaheflucht weder negativ noch überhaupt kommentiert, weil sie ganz froh darüber gewesen war. Am Ende wäre ihr noch irgendetwas blödes rausgerutscht, wenn sie noch weiter mit diesem Mädchen in einem Raum gewesen wäre, selbst wenn sie vermutlich eh schon ziemlich viel ansatzweise gestotterten Mist verzapft hatte. Es war allerdings auch nicht allein ihre Schuld, denn sie konnte sich vorstellen, dass so manch anderer ebenso in Luftnot geraten wäre, wenn er Himeko beim Umkleiden beobachtet hätte, immerhin war diese wirklich... sehr reif für ihr Alter. Außerdem war sie außerordentlich gut gebaut. Yumi selbst war ja immerhin auch ungefähr in ihrem Alter und konnte sich dennoch nicht vorstellen, dass sie auch nur annähernd ähnlich gut aussehen würden, wenn sie mal erwachsen waren, immerhin könnte sie selbst eher eine Magermodelkarriere hinlegen, während Himeko wahrscheinlich in jeder Männerfantasie Platz finden würde, wenn sie noch ein wenig älter wurde. Yumi hatte nicht vor, sich darüber zu beschweren, aber es war ehrlich gesagt ein wenig lähmend für ihre ohnehin nicht unbedingt überdurchschnittlichen geistigen Fähigkeiten, wenn dieses Mädchen dann auch noch weniger anhatte, als sein musste. Ihre normale Kleidung schien ja schon furchtbar knapp bemessen zu sein, aber da war es dennoch einfacher, sie anzusehen und nicht rot zu werden. Manchmal fragte man sich wirklich, ob es so unglaublich große Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen in dieser Hinsicht gab: Fiel es nicht beiden von Zeit zu Zeit schwer, jemanden anzugucken ohne sich zu überlegen, wie es sich wohl anfühlen würde, diese Person zu umarmen oder einfach nur irgendwie zu berühren? Es dauerte nicht besonders lange, bis die beiden Mädchen von der Villa ihres Auftraggebers zu den Gegenden kamen, in denen man normalerweise in Soragakure wohnte. Auch wenn es den Namen Ninjadorf trug, so war Sora doch eher eine Stadt, die sogar noch über den Wolken schwebte und in Plattformen aufgeteilt war. Davon waren einige nur dafür da, die gewaltigen Chakrareaktoren zu beherbergen, die diesen Prozess der Schwerkraft zum Trotz überhaupt ermöglichten, andere wurden von der Ninjaakademie, dem Krankenhaus oder der Dorfverwaltung eingenommen. Da Geld leider eine wichtige Rolle spielte, gab es natürlich auch eine Plattform, auf der die ganzen großen Anwesen und Villen gebaut waren, wo nicht nur viele Clans ihre Residenz hatten, sondern auch das Wohnheim stand, in dem Yumi wohnte. Die meisten Leute mit normalem Einkommen lebten allerdings eher auf Plattform zwei, selbst wenn die Ookami die Architektur dieser Umgebung noch nie besonders gemocht hatte. Besonders oft war sie allerdings noch nicht hergekommen, da ihr Onkel über seinem Laden in der Einkaufsstraße und ihre Familie generell nicht hier wohnte. Insgesamt erinnerte die Straße, durch die die beiden Genin geschlendert waren jedoch eher an eine Fabrik, wie Reihenhäuser und Hochhäuser das für das Mädchen immer taten. Sie war so froh, dass sie ins Kiri-Ryokan hatte einziehen können, immerhin lag dieses in einer parkartigen Gartenanlage. Ob es hier dagegen auch nur ein Gärtchen im Hinterhof gab, war mehr als fraglich. Dennoch war sie recht frohen Mutes, immerhin sagte nicht nur das Äußere eines Hauses noch lange nichts über das Innere aus, es war zudem Himekos Heim - da konnte es doch einfach nur toll sein! Man sagte doch immerhin, dass Wohnung und Bewohner immer eine gewisse Beziehung zueinander hatten. War die Person ordentlich, dann wirkte auch das Zimmer aufgeräumt, war sie chaotisch, konnte das ebenso auf ihren Raum zutreffen. Wie Himekos Schlafzimmer wohl aussehen würde? Und ob die Schwester, von der sie ihr erzählt hatte, wohl da sein würde? Es gingen ihr einige Fragen durch den Kopf, während sie ein wenig mit der Braunhaarigen plauschte, wie man das eben so tat, wenn man unterwegs war und möglichst vermied, den tiefen Ausschnitt zu bemerken, der irgendwie nicht ganz zu der Persönlichkeit des Mädchens zu passen schien. Vielleicht würde sie sie irgendwann mal fragen, warum sie sich derartig kleidete, aber nur, wenn sie sicher war, dass sie sie damit nicht verunsicherte. Das schien schnell zu passieren, lag aber gar nicht in Yumis Interesse, weil sie ja wusste, wie doof es war, wenn man an sich zu zweifeln begann. Es stand ihr toll, also bestand ja kein Grund dazu, ihr das schlecht zu reden.
Als Himeko die Tür öffnete, nachdem Yumi ihr versichert hatte, dass sie gar nicht auf die Idee kommen würde, sich von so etwas stören zu lassen und das Haus bestimmt ganz toll sei (immerhin wohnte Himeko ja drin), schlugen die Ninjareflexe der Ookami eine Sekunde Alarm, ehe sie sich wieder entspannte, da es kein Angreifer war, der auf die zugeraste gekommen war, sondern... ein Mädchen. Mit einem Mal hatte Yumi das Gefühl, doppelt zu sehen, weil die Kleidung, das Gehabe und der Gesichtsausdruck des Mädchens, welches Himeko angesprungen hatte, zwar vollkommen anders als bei dieser war, aber damit alle Unterschiede schon wieder endeten. Was hatte sie gesagt? Sie hatte eine zwanzig Minuten ältere Schwester? Dann musste diese das wohl sein, denn noch ähnlicher konnten sich Zwillinge vom Aussehen wohl nicht sein. Im Gegensatz zu Yumi und Shinichi waren die beiden wohl eineiig und damit etwas ganz besonderes. Die Ookami hatte die Beziehung von Zwillingen zueinander schon immer interessant und Zwillingsbabys schon immer zum Quietschen gefunden, sodass sie einen Moment wie eingefroren stehen blieb, ehe sie über das ganze Gesicht zu grinsen begann, was man nach wie vor bei ihr eher selten sah. Dennoch war die Szene einfach zu komisch, sodass sie, auch als Miyu - so hieß Himekos Schwester offenbar - sie bemerkte und begrüßte. "Hallo! Mein Name ist Ookami Yumi und ich bin...", begann sie, doch da war Himekos Schwester schon weggewirbelt. Wow, die war aber energetisch! In puncto Charakter schienen sich diese beiden Schwestern wohl doch ein wenig zu unterscheiden, was nicht unbedingt nachteilig sein musste. Wenn sie ehrlich sein musste, so empfand sie Himekos stille Zurückhaltung allerdings als angenehmer. Sie hatte jedoch nur knappe zwei Sekunden Zeit, darüber zu sinnieren, ehe ihr Kopf mit einem Schlag Ampel spielte und sie überaus konzentriert damit begann, ihre Schuhe auszuziehen. Ein bisschen dappig war Himeko ja schon, dass sie nicht merkte, wie man sich mit so kurzer Kleidung eben nicht verhalten konnte... denn dass sie das absichtlich machen könnte, konnte Yumi kaum glauben.
 

Isuzu Himeko

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Nein, Es gab wirklich nichts Schlimmes daran, sich mit einem wahnsinnig kurzen Rock ausgesprochen tief hinab zu beugen, wenn jener Mensch, der hinter einem stand selber ein Mädchen war. Das ließe die Frage zu, ob es Himeko vielleicht peinlich gewesen wäre, wenn da ein Junge stattdessen hinter ihr gestanden hätte: Nein, wäre es nicht, denn ihre Wirkung schaffte es irgendwie ständig aufs Neue, von der Brünetten vergessen zu werden. So schenkte sie Yumi-chan ein warmes, freundliches Lächeln, nachdem sie sich ihrer Ninjaschühchen entledigt hatte und stellte zwei Paar unisize-Pantoffeln bereit, damit sie beide etwas zum hineinschlüpfen hatten. Sie hatte das Gefühl, Yumi erklären zu müssen, was da gerade vor sich gegangen war, zumal sie selber ein paar Sekunden benötigt hatte, um die Situation zu begreifen. »Also… I-ich hätte dich vielleicht besser vorwarnen sollen... A-aber ich habe es irgendwie selber vergessen... T-tut mir wirklich leid, Yumi-chan.« Sie begann mit einer Entschuldigung – passend irgendwie, wenn man ihren Charakter bedachte und setzte zu einer Erklärung an: »M-meine Schwester Miyu-nee ist ein bisschen stürmisch, a-aber sie ist wirklich nett. W-wirklich... Und ähm… I-ich hoffe, ihr versteht euch.« Mehr fiel ihr gerade nicht zu Miyu ein, aber es gab noch dringenden Klärungsbedarf bezüglich Tohsans Gästerituals: »Äh... E-es ist mir aber ein bisschen unangenehm... Tohsan... mag es gerne, wenn er neuen Gästen die ganze Familie vorstellt. E-er wartet sicher schon oben auf uns...« Hoffentlich nahm Yumi ihr das nicht krumm, dass sie vorher nichts gesagt hatte – Himeko hatte es wirklich einfach nur vergessen. So bleib dem Mädchen nichts übrig, als zu hoffen und sich auf den Weg zum Wohnzimmer zu machen, das man über eine Reihe steiler Stufen erreichen konnte.
Was das für ihre hochgewachsene Begleiterin bedeutete, dürfte allen klar sein, nur selbstverständlich nicht Hime-chan: Panchira. Panchira! Den verdammten Panchira des Jahrhunderts bekam sie präsentiert, als Himeko mit ihrem Röckchen die Stufen erklimmte und völlig unschuldig davon ausging, dass alles in Ordnung sei – ernsthaft, die Höhe war perfekt und Yumi dürfte absolut freie Sicht auf alles haben, was sich am Röckchen der Brünetten abspielte!
Himeko bekam Yumis Reaktion, wie auch immer diese aussehen mochte, nicht mit, aber Miyu, die oben am Ende der Treppe wartete und sie beide an sich vorbei ließ, ließ es sich nicht nehmen, überrascht den Mund zu öffnen, Yumi anzulächeln, zu zwinkern und mit breitem Grinsen leise zu verkünden: »Soso.. hmhm? Versteh schon, viel Glück!« Dabei ließ sie es glorreich bewenden und Himeko mit ihrer Verwirrung zurück: Die jüngere hatte den Auslöser nicht mitbekommen, wohl aber den Kommentar ihrer Schwester und versuchte jetzt irgendwas daraus zu machen: »Nee... san?« fragte sie also leise, während sie ihre Hand nach dem Türgriff ausstreckte, der sie ins Wohnzimer führen würde. »Nixnix, Neechan, alles in Ordnung! Ah! Und ich werde gleich weggehen, brauchst nicht für mich mit zu kochen... wird ziemlich spät.« Und damit lächelte Miyu den Gast des Hauses noch einmal kurz an – warum auch immer sie das tat, als Hime die Tür öffnete, wie sie schon von ihrem über alles geschätzten Herrn Vater erwartet wurden: »Hime... Willkommen zurück.« Begann er, wobei er aufstand, zu Himeko ging und ihr beide Hände auf die Schultern legte. »Du kannst uns ja später alles ganz genau erklären, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass du die Kinder unter Kontrolle hattest.« Und schenkte seiner Tochter ein warmes Lächeln, dem sie mit einem hoffnungsvollen Nicken begegnete. »Sehr schön.« fuhr er zufrieden fort und wandte sich Yumi zu: »Willkommen im Hause Isuzu! Ich bin Isuzu Shingo.« Mit einer präsentierenden Bewegung löste er eine seiner Hände von den Schultern seiner Tochter, um die Aufmerksamkeit der Gastes auf eine dunkelhäutige Mittdreißigerin zu lenken, an der man sofort ablesen konnte, von welchem Elternteil die beiden Mädchen die meisten ihrer äußeren Merkmale bekommen hatte, was zumindest die Pigmentierung, wie auch die Haarfarbe betraf – vielleicht auch ein wenig mehr, aber das wusste sie unter ihrer verhältnismäßig weiten Kleidung scheinbar sehr gut zu verstecken. »Das ist meine persönliche Sklaventrei- Aua!« Minko hatte vorbildlich schnell reagiert, indem sie einen ihrer Pantoffeln ausgezogen hatte, um ihrem Gatten damit einen leichten Klaps auf den Allerwertesten verpasst, wobei sie ihm einen neckischen Blick zuwarf. »Ähem! Ich meine selbstverständlich, meine wundervolle, bildhübsche, fürsorgliche, humorvolle, geliebt Ehegattin Minko!« Kaum, dass er den Satz beendet hatte, dreht er sich zu seiner Angetrauten um ihr die Zunge herauszustrecken, die die Geste prompt erwiderte. Ein ziemlich klarer Einblick, wie die beiden zueinander standen, und warum sie nach fast 20 Jahren Ehe noch immer für ein süßes Pärchen gehalten wurden. Ein scherzhaft drohendes »Couch...« beendete den Spaß und sorgte dafür, dass Shingo sich bequemte, nun auch Miyu vorzustellen: »Und das hier ist meine Tochter Miyu, ein bisschen Wildfang, aber Herzensgut.« Er zog sie sanft zu sich, sodass er seine beiden Töchter jetzt quasi in den Armen hielt und sich sein Gesicht in eine Nachricht verwandelte: „Jawohl, das sind meine, sind sie nicht Toll? Die hab ich selber gemacht!“ Dass er stolz au die Familie war, die er selber gegründet hatte, stand ihm quer ins Gesicht geschrieben, während Miyu in dieses präsentierende Grinsen einfiel, Minako auf die nächste Gelegenheit lauerte, ihren Pantoffel einzusetzen und Himeko sich darin irgendwie überflüssig vorkam, also mit hochroter Rübe scheu vor sich hin lächelte. Was würde Yumi tun. Würde sie panisch kreischend mit wedelnden Armen die Flucht ergreifen? Wer wusste das schon?
 

Ookami Yumi

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Niemals könnte Yumi einen solch freundlichen Empfang negativ bewerten! Sie war wie verzaubert von ihrer Umgebung, von dieser heilen, freundlichen und scheinbar auch noch offenen Familie, dass sie beinahe mit einem Funken Eifersucht zu kämpfen hatte. Die auf sie eindringenden Erfahrungen überwältigten das Mädchen beinahe, welche in chronologischer Reihenfolge wohl vor allem waren: Den Anfang machte Himekos Unterwäsche. Es schien irgendwie eine Spezialität des netten, etwas schüchternen Mädchens zu sein, in allen Lebenslagen unschuldig ihr Höschen zur Schau zu stellen und es nicht zu bemerken. Yumi konnte sich nicht vorstellen, dass das ein Anschlag auf sie und nur sie persönlich war, weil Himeko das mit einer zu unbeteiligten Manier durchzog, ebenso, wie sie offenbar noch lernen sollte, dass man ab einer gewissen Oberweite in Kombination mit einem bestimmten Ausschnitt starrende Blicke zu erwarten hatte. Es lenkte Yumi zuverlässig genug ab, um einmal fast auf der Treppe zu stolpern und sich der Länge nach auf die Stufen zu legen. Zum Glück konnte sie sich vor einer solchen Eskalation gerade noch fangen, auch wenn sie nicht recht wusste, ob das gut war. Ein kleines Gedankenspiel sagte ihr nämlich, dass sie in jedem Falle noch tiefer rot werden würde, egal, wie sie sich anstellte: Jetzt, wo sie sich abgefangen hatte, ging Himeko einfach weiter, was dazu führte, dass sie weiterhin den Anblick von knackigen Pobacken zu ertragen hatte; wäre sie hingefallen, hätte sich die Soranin sicherlich umgedreht und heruntergebeugt, was auf eine andere Art zu demselben Resultat geführt hatte. Um Yumi nun aber nicht singulär als Opfer ihrer Umstände darzustellen, sei einmal die Aufmerksamkeit auf die Tatsache gelenkt, dass sie keinerlei Anstände machte, Himeko auf diese Fehlfunktion ihrer Kleidung hinzuweisen. Es gab nicht viele, die wussten, was sich so in dem Bettschrank der Ookami befand (es waren nur Bücher, keine falschen Gedanken...!), aber ebendiese wussten, dass stille Wasser oft tiefer und dreckiger waren, als man auf den ersten Blick annahm. Erfahrung Nummer zwei bezog sich auf Himekos Schwester, die auf beinahe ermutigende Weise einen Kommentar abließ, der Yumi ertappt die Schultern hochziehen ließ. Wahrscheinlich hatte sie einfach nur auf das scheinbar bevorstehende Familienritual angespielt, aber im Kopf der Ookami, in der gerade wenig mehr Platz hatte, als dieses vorteilhaft gefüllte Stück Stoff, hörte es sich etwas anders an. Wenn sie Pech hatte, dann war die Schwester Himekos bei Weitem nicht so unschuldig und tapsig wie ihr Ebenbild, was wiederum bedeuten könnte, dass sie Yumis Blicke bemerkt hatte. Ob das nur negativ zu bewerten war, blieb offen, immerhin hatte sie ihr doch viel Glück gewünscht, oder? Bedeutete das, dass sie nichts dagegen hatte, wenn sie etwas mehr an ihrer Schwester fand, als das für ein Mädchen normal wäre? War das eine Art Warnung, dass sie sowieso niemals Erfolg bei Himeko haben würde? Oder... was sie kaum zu denken wagte... gab sie ihr damit gar einen Hinweis darauf, dass eben das durchaus möglich wäre? Das wäre natürlich toll, andererseits... unwahrscheinlich, oder? Es verunsicherte die Ookami einen Moment mehr, als sie zugeben wollte, aber immerhin war ja niemand anwesend, der ihre Gedanken lesen konnte. Ereignis Nummer drei war schließlich die Familiendynamik, die sie ins Staunen brachte. Von sich Zuhause war er das etwas anders gewöhnt, da würde ihr Vater niemals sagen, seine Frau sei seine persönliche Sklaventreiberin. Das hätte zwar gestimmt, aber er hätte es aus Angst vor ihr niemals so formuliert und wenn doch, dann wäre das Wurfgeschoss sicherlich kein harmloser Plüschpantoffel gewesen. Zudem war ihr Vater so freundlich zu beiden Töchtern, nicht nur zu der energetischen Miyu, sondern auch zu Himeko, dass sie sich vorstellen konnte, dass er ein richtig toller Mann sein musste. Große, blaugrüne Augen funkelten vor Freude, als sie der wunderbaren Familie einer noch tolleren Person vorgestellt wurde, sodass sie am Ende der beinahe einstudiert wirkenden Begrüßung in eine leichte Verbeugung überging und, als sie aus dieser wieder hervorkam, ihren Teil dazu beitrug: "Mein Name ist Ookami Yumi und ich bin eine Kollegin von Himeko-chan. Es ist sehr freundlich von ihr, mich zum Essen einzuladen und unglaublich nett von Ihnen, dass das okay ist." Oh Mann... sie wusste wirklich nicht, wen sie hier am meisten beneidete, ob Himeko aufgrund dieser Eltern oder diese Eltern aufgrund von Himeko... schwierig, schwierig.
 

Isuzu Himeko

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Tohsans Vorstellungsrunde nach feinster Waltons-Manier verfehlte seine Wirkung offensichtlich nicht – das tat es niemals, aber trotzdem kam Hime sich dabei ein wenig doof vor, weil sie nichts anderes tun konnte, als herumstehen und verschämt zu lächeln. Miyu fand dieses Ritual toll; Aufmerksamkeit für umsonst. Man sah der älteren Schwester überdeutlich an, dass sie es genoss, herumgezeigt zu werden, ihr dickes Grinsen sagte einiges darüber aus. Himeko... ließ die Situation nur mangels Alternativen über sich ergehen und musste ein erleichtertes Seufzen unterdrücken, als es endlich vorbei war und sie aus dem sanften Griff ihres werten Herrn Vaters entlassen wurde. »Ach, das geht schon, ich freue mich, dass Hime endlich eine Freundin gefunden hat...« antwortete er, auf die Vorstellung hin und wollte schon wieder Luft holen, als er von der Pantoffelbändigerin unterbrochen wurde: »Wie wärs, wenn du die beiden aus deinen Klauen entlässt, hm?« »Heh?« »Dräng ich ihnen doch nicht auf, sie haben gewiss Dinge zu erledigen... was auch immer „Ninjas“ so machen, wenn sie „Freizeit“ haben.« Jawohl Okasan betonte diese beiden Worte ziemlich deutlich und Himeko bemerkte es zwar, verstand aber nicht warum.
Miyu schien da eher gesegnet zu sein und mischte sich unvermittelt ein: »Genau! Genau. Geht ihr mal aufs Zimmer oder so... ich mach euch nen Tee oder so, bevor ich aufbrech, meine eigenen „Ninja“-Sachen zu erledigen!« Den Tonfall ihrer Mutter imitierte sie mit voller Absicht, was ebenfalls an Himeko vorbei ging, die sich darauf beschränkte, Miyu mit einem „Willst du uns umbringen??“ Blick zu bedenken, den Tee des Todes stillschweigend zu akzeptieren und sich Yumi zuzuwenden: »W-wollen wir?« Dabei hoffte sie auf stillschweigendes Einvernehmen, weshalb sie einfach vorausging, die Tür hinter sich ließ und in dem halbdunkel des oberen Flurs auf die Tür ihres Gemeinschaftszimmers zusteuerte. Himeko-chans Emotionen waren durchaus durchmischt: Peinlich berührt von dem Vorstellungsritual Tohsans, voller Freude, dass es so schnell vorbei war, Nachdenklich wegen dem seltsamen Zwischenwurf Okasans, positive Verwirrung von der Bereitschaft ihrer Schwester, eine Teetasse in die Hand zu nehmen, aus der sie nicht selber Trank und blankes Grauen bei der Vorstellung, jemandem Miyus unaufgeräumte Zimmerhälfte zeigen zu müssen, hielten sich soweit die Waage. Unterwegs hastete Miyu schon an den beiden Vorbei, lächelte Yumi schon wieder an und entschwand überdeutlich hörbar in der Küche – auch dort würde sie gewiss einiges aufzuräumen haben, wenn ihre Neesan fertig war: »Ähm...« Himeko drehte sich halb zu ihrem Gast um, »bitte erschrick nicht... Miyu neigt dazu... ein wenig... ähm, sie ist ein bisschen... ähm, also sie ist ziemlich chaotisch...« Himeko hoffte einfach, dass das in Ordnung ging und schürzte verlegen die Lippen; wissend, dass sie nicht mehr zurückkonnte, drückte sie die Klinke hinunter und wurde nicht enttäuscht. Ihr präsentierte sich sofort das typische Miyu-chaos, das Hime postwendend einen leisen Seufzer entlockte.
»B-bitte setz dich doch auf meinen Stuhl, oder das Bett, w-wenn du magst...«, wobei sie mit der linken auf ihre, beinahe porentiefreine Zimmerhälfte wies. »Ich… m-möchte nur schnell das Gröbste beseitigen.« Und machte sich daran, zunächst die wild auf dem Boden verteilte Unterwäsche aufzusammeln und in eine kleine Tonne neben der Tür zu verfrachten. Das waren vielleicht ein paar Sekunden. Danach machte sie sich auf, das Bett neu zu machen, auf dem Miyu-nee gerne auch tagsüber herumflezte, wenn sie „lernte“ – also Jungsfotos gugte oder so, von denen auch einige in der Gegend herumlagen und Poster Flächendeckend an den Wänden Miyus Zimmerhälfte hingen. Was nicht nach Wäsche oder Ekeldreck aussah, wurde nur fix zur Seite geräumt, denn sie hatte ja einen Gast, der auf sie wartete und dem sie all ihre Aufmerksamkeit schenkte, als sie soweit fertig war.
»T-tut mir wirklich Leid...« begann sie, als sie sich zu Yumi setzte, »I-ich kann so was einfach nicht mit ansehen... Ich wollte dich nicht, also ich meine, deine, ähm, V-vielen Dank für deine Geduld, Yumi-chan...« Das gehörte einfach zum guten Ton dazu, jetzt konnten sie hoffentlich anfangen, all diese süßen Mädchendinge zu tun, die Freundinnen eben so machten...
 

Ookami Yumi

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Yumi konnte verstehen, warum Himekos Mutter die Worte Ninja und Freizeit ein wenig überbetonte, weil sie sich ihrer Meinung nach recht gut in ihre Position hineinversetzen konnte. Wenn sie zwei so aufmerksame und lebendige Kinder hätte, würde sie auch ungerne sehen, wie sich diese in Lebensgefahr brachten... zumindest war das ihr Standpunkt. Sie wusste, dass es Leute gab, die Begriffe wie Ehre und Ruhm noch über das Leben stellten, aber zu jenen gehörte die Ookami nicht. Jeder hatte ihrer Meinung nach ein Recht auf Leben und es war eines der höchsten Gebote, es zu beschützen, wo immer es ging. Gerade Menschen wie sie, die zum Töten ausgebildet wurden, mussten ihrer Meinung nach ebenso lernen, was es hieß, Leben zu gewähren, wie dieses zu nehmen. Nur die schlechte Seite von etwas kennen zu lernen, war falsch, man musste immer die Kur zu einer Krankheit wissen, die man verbreitete. Vielleicht sollte Yumi sich bei passendem Alter und Rang auf einen Posten in der Akademie von Soragakure bewerben, damit sie angehende Ninja von Beginn an begleiten und ihnen dies klar machen konnte, das würde ihr sowieso viel besser stehen als weiterhin zu kämpfen... denn sie kämpfte im Allgemeinen nicht. Sie gehörte zu diesen Menschen, die lieber selbst einiges einsteckten, als dass sie Andere verletzt hätte, was in ihrem Beruf keine besonders vorteilhafte Eigenschaft war. Wahrscheinlich würde sie getötet werden, ehe sie sich auf einen so schönen Job bewerben konnte, man wusste ja nie, was auf der nächsten Mission auf sie warten würde... und da wurden sie auch schon in Himekos Zimmer gelotst, von einer Schwester, die ihnen sogar noch Tee zu machen anbot, ehe sie sich ihren eigenen Dingen zuwandte. Auf den ersten Blick würde sie behaupten, dass sie das sicherlich öfter tat, also am Abend wegzugehen, während Himeko wahrscheinlich eher Zuhause saß, vielleicht las oder sonst etwas ruhiges tat. Sie musste sie unbedingt mal fragen, wie sie zu Blumen, Pflanzen im Allgemeinen und Gärten stand, denn dann konnte sie ihr vielleicht das Beet präsentieren, das sie im Garten des Kiri-Ryokan angelegt hatte, auf dem die schönsten Blumen der Saison ein Zuhause fanden, schön arrangiert und liebevoll gepflegt. Wenn es etwas gab, auf das sie stolz war, dann das, auch wenn ihr Hinterzimmer komplett mit Kristall überzogen war, was dann wohl auch der Grund dafür war, dass sie häusliche Putzfee es nicht betreten durfte. Aber selbst Yuto hätte wohl nicht ganz so darauf reagiert, wie es auf der offensichtlich ihrer Schwester gehörenden Zimmerseite aussah, denn Himeko schien sich extrem zu beeilen, alles schmutzige und chaotische daraus zu entfernen, auch wenn es eigentlich nur zeigte, dass die Zimmerseite bewohnt war. Die Seite ihrer Freundin war dagegen... sagen wir einmal: Schlicht. Man merkte, dass die Braunhaarige großen Wert auf Sauberkeit und Ordnung legte, aber das war vollkommen in Ordnung. Da es zudem auch noch sauberer bei ihr war, zögerte Yumi nur kurz, ehe sie sich mit brav im Schoß gefalteten Händen auf die Bettkante der ordentlicheren Hälfte setzte und mit Interesse Miyus Wandbehang studierte. Ja, so sah es wahrscheinlich in einigen Zimmern von Mädchen in ihrem Alter aus, aber auch Yumis Raum hatten nie solche Bilder geschmückt. Männliche Körper waren... irgendwie plump. Es war schwer zu erklären, warum Yumi ihnen wenig abgewinnen konnte, aber ein Teil mochte daran liegen, dass ihre Proportionen zu eckig, ihre Züge zu scharf geschnitten und die Dinge, die man an einem Menschen schön finden konnte, bei ihnen einfach weniger ausgeprägt waren. Was war schon dieser Möchtegern-Haarflaum gegen richtiges Haar, schönes, langes, gut gepflegtes... Was konnte man nur an Muskelbergen finden, wenn sich weiche Kurven und entsprechende Rundungen nicht nur besser anfühlten, sondern auch viel harmonischer aussahen? Schnell verlor sie die Lust daran, auch noch das vierte Poster anzugucken und wandte sich stattdessen Himeko zu, die sowieso viel toller aussah. "Du musst dir nicht so viele Sorgen machen, Himeko-chan, ich kann mich nun wirklich nicht beklagen.", lächelte sie und deutete auf Miyus ungemachtes Bett. "Da wohnt deine Schwester, nehme ich an?"

Ooc: Praktikum zuende, sollte nun schneller werden.
 

Isuzu Himeko

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Es war Himeko hochnotpeinlich, dass sie zunächst ihrem Zwang nachgehen musste, ein wenig Ordnung in dieses Miyu-Chaos zu bringen – obwohl sie sich ziemlich sicher war, dass die frisch hineingebrachte Ordnung mit dem nächsten Betreten ihrer geschätzten Neesan sowieso wieder dahin sei. So war Hime von gemischten Gefühlen beseelt, als sie sich zu Yumi setzte, weshalb sie sich in einem entschuldigenden Lächeln erging. Himeko setzte sich geradezu schnurgerade auf die Bettkante, die Hände auf ihren wohlgebräunten Oberschenkeln ineinander legend und mit dem Blick hochkonzentriert auf denselben ruhend. Eine kurze Welle der Dankbarkeit durchflutete den Körper des zurückhaltenden Mädchens, als sich seine Mundwinkel unaufhaltsam in die Höhe schoben: »Danke für dein... f-für dein Verständnis, Y-yumi-chan. Es ist...« sie nickte scheu: »wahr... D-dort ist Miyu-nees Zimmerhälfte und sie ist, ähm, also sie ist manchmal ein bisschen chaotisch... u-und so.« Was könnte Himeko denn so alles erzählen? Sie war nicht Miyu, aus der die Worte immer nur so heraussprudelten, sondern das deutlich stillere Gegenstück, das eigentlich noch nie wirklich mit jemandem ein tiefsinniges Gespräch geführt hatte, der nicht rein zufällig ihr eigener Vater war. Das sie Yumi für Go interessierte, wagte Hime irgendwie zu bezweifeln, wobei sie auch selber nicht all zu viel Interesse an diesem Spiel hatte. Mit Haushaltskram wollte sie ihrem Gast allerdings auch nicht auf den Nerv fallen, was den Radius der möglichen Gesprächsthemen ziemlich stark einschränkte: Es gab schließlich nicht viel mehr in ihrem Leben, über das sich zu berichten lohnte.
Letzten Endes blieb Himeko nichts anderes übrig, als Yumi ein scheues Lächeln zu schenken, sie entschuldigend anzublicken und ein für alle mal reinen Tisch zu machen: »Ähm, w-weißt du, ich bin... a-also ich...« begann sie leise, das schlimmste erwartend, »äh, es... t-tut mir wirklich leid, i-ich bin nicht gut darin...« Ihre Hand verkrampfte sich auf dem Knie liegend, als ihr Blick gen Boden sank »w-wirklich nicht gut darin, Gespräche zu führen und solche Dinge und, ähm, ich weis nicht. W-was ich dir erzählen soll.« Ihre Lippen wurden zu einer schmalen Linie, als ob sie irgendwas versuchte, zurückzuhalten. Als Hime-chan dann endlich weitersprach, war ihre Stimme noch ein gutes Stück leiser, als zuvor: »E-es tut mir wirklich leid. B-bestimmt hast du jetzt das Gefühl, d-dass ich nur deine Zeit verschwendet habe.« Eine lange Stille entstand, in der Himeko weiterhin nach Worten ringen musste »W-weißt du, m-mein Leben besteht aus kochen und putzen u-und mehr eigentlich nicht. I-ich bin in echt völlig uninteressant...« sie würde es ihrem Gast nicht verübeln, wenn er einfach aufstehen und gehen würde, Himeko nie wieder auch nur ansähe und sie sowieso abgrundtief und über alle Maßen verabscheute und eventuell noch viel schlimmeres. Die Frage war jetzt: Was würde Yumi tun, und wie lange brauchte Miyu noch mit dem blöden Tee?
 

Ookami Yumi

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"Dann sollten wir es ein wenig spannender machen!", erklärte Yumi mit dem Blick einer heroischen Kämpferin auf dem Schlachtfeld, denn ungefähr so fühlte sie sich hier auch gerade. Sie fand Himeko ja grundsätzlich total toll, aber ein wenig anstrengend war es ja schon, dass sie so introvertiert war und sie ihr im Grunde genommen alles aus der Nase ziehen musste. Doch wahrscheinlich war sie ungefähr genauso gewesen, ehe ihr ein paar fantastische Menschen dabei geholfen hatten, mehr aus ihrem Leben zu machen, also würde sie darüber hinweg sehen und ihnen stattdessen nacheifern, um dem Mädchen zu zeigen, was da draußen sonst noch so auf einen engagierten Menschen warten konnte. Davon abgesehen würde sie so oder so noch mehr erleben, als nur den Haushalt ihrer Familie zu schmeißen, denn ihre Ninjakarriere hatte gerade erst begonnen. Und obwohl Yumi kein großer Verfechter dieses Berufs war und sich mehr als einmal gewünscht hatte, einen anderen ergriffen zu haben, konnte sie nicht leugnen, dass er einen in die abgefahrensten Situationen bringen konnte, die ein geruhsames Leben aus den Fugen werfen, durchschütteln und wieder einsetzen konnten. Es war nichts dagegen zu sagen, seine Ruhe haben zu wollen, aber es stimmte auch, dass es ab und an gut tat, etwas außerhalb der Normalität zu tun. Vielleicht sollten sie spontan etwas vollkommen abgedrehtes tun - oder Yumi konnte der Braunhaarigen wirklich den Garten des Kiri-Ryokan zeigen. Oder sie unterhielten sich über die Dinge, die sie so mochten, die sie verbanden oder ähnliches. Sie wusste nicht viel über Himeko, aber das ließ sich ja alles deichseln.
Das Thema, welches sich natürlich anbieten würde, gefiel der Ookami allerdings nicht besonders, immerhin war das ihr Beruf und den mochte sie nicht so recht. Dennoch hatte die Mutter der Zwillinge ihr eine recht gute Vorlage geliefert, immerhin schien sie ja irgendetwas an der Berufswahl ihrer Tochter nicht gutzuheißen. "Wenn das okay ist, natürlich.", berichtigte sie sich noch, immerhin wollte sie auch nicht zu forsch erscheinen. So war sie ja eigentlich auch nicht, auch wenn sie sich momentan eindeutig so fühlte. Wenn man mit Menschen zusammen war, die in einer Hinsicht noch extremer als man selbst waren, fühlte man sich auf einmal deutlich normaler, was zur Folge hatte, dass Himeko ihr unwillkürlich Sicherheit gab, indem sie so unglaublich unsicher war. Nicht, dass sie diesen Status etablieren wollte, aber... es hatte auch durchaus etwas positives, wenn man nur Yumi betrachtete.
"Mir fiele als Gesprächsthema zum Beispiel ein, dass deine Mutter ja nicht ganz so begeistert davon zu sein schien, dass du dich dazu entschlossen hast, Ninja zu werden. Warum hast du das eigentlich gemacht?", fragte sie mit einem freundlichen Lächeln und wippte ein wenig auf dem Bett des Mädchens herum. Sie fand, dass das eine interessante Frage war, immerhin waren sie sich doch recht ähnlich und Yumi hätte sich eigentlich anders entschieden, wenn man ihr diese Wahl nicht abgenommen hätte. Wenn sie Himeko ein wenig länger gekannt hätte und sich sicher gewesen wäre, dass sie auf jeden Fall dicht halten würde, hätte sie ihr vielleicht sogar ein paar kleine Spielereien aus Kristall gezeigt, aber dafür war es eindeutig noch zu früh. Sie war ja ein generell sehr naiver und vertrauensseliger Mensch, aber in dieser Hinsicht konnte sie es sich nicht leisten, zu schlampen, denn sonst würde sie noch Dinge provozieren, die sie sich nicht vergeben konnte.
 

Isuzu Himeko

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Ihre Händchen Balten sich zu schwächlichen, mädchenhaften Fäustchen, die verlegen angestarrt wurden: »A-aber ich... i-ich weis nicht wie...« Mal im Ernst, das war doch völlig unmöglich! Himeko hatte einfach nichts, woraus sich ein erleuchtendes Gespräch basteln ließe, selbst, wenn man sich dazu zwang. Na ja, vielleicht doch, aber ihr fiel einfach nichts ein. Freunde hatte nur ihre Schwester, ihre Familie war... na ja, ihre Familie halt und von ihrem Job war sie auch nicht so wirklich begeistert. Sie könnten Kochrezepte austauschen, oder so was, aber viel mehr wäre dann auch nicht drin. Yumis Korrektur wurde mit einem knappen Nicken beantwortet – etwas anderes hätte sie sich ja nicht getraut, selbst, wenn sie nicht dahinter stehen könnte und hoffte auf das Beste. Ihre Hoffnungen wurden jäh zunichte gemacht, als eine Frage aufkam, die Himeko nicht auf Anhieb beantworten konnte – und glücklicherweise auch nicht musste, denn Miyu kam gerade mit lautstark aufgeschlagener Tür ins Zimmer, ein Tablett mit zwei Tassen – leer, drei Packen verschiedener Teesorten, einer Kanne heißem Wasser und einem Schälchen Zucker im anschlag: »Na? Schon am Knu- oh, nicht?« Sie lächelte von einem Ohr zum anderen, während sie hastig nach einem Ort zum Abstellen suchte. Miyu-nee entschied sich kurzerhand für ihr eigenes Nachttischlein, das sie unter dem leidenden Blick Himekos einfach mit dem Fuß aufs Bett „abräumte“ und mit dem Schienbein zu den beiden hinüberschob. »Jaaah, sorry, ich bin halt ein bisschen Faul!« entschuldigte sie sich grinsend mit Blick auf den ungemachten Tee und das heiße Wasser. »Aber es hat was für sich: Ich kann euch schneller alleine lassen, hm?« Ihr Blick huschte mal wieder neckisch zu Yumi hinüber, bevor sie sich plötzlich aufrichtete und zu ihrem Schrank stürmte, mit einer scheinbar Millionenfach geübten Bewegung einen Ausrüstungsgürtel hinauszerrte: »Bin dann weg, ne? Wird wohl spät abends. Tschau!« Und da war sie auch schon weg und die Tür flog hinter ihr leise ins Schloss.
Himeko hatte die Sache scheinbar schweigend akzeptiert, wie auch immer sie sich entwickeln mochte – tatsächlich aber hatte sie nicht mal die Zeit gehabt zu antworten. »A-also, wel-« Und schon flog die Tür wieder auf und ein Miyu-Kopf ragte lächelnd herein: »Und lieb sein!« Warf sie hinein, bevor sie ihre Rübe zwinkernd zurückzog und donnernd die Tür hinter sich schloss. »MOOOOOOOOM? Ich bin mal raus, meine NINJAsachen machen, ne?« Und danach war stille... endlich. Himeko gestattete sich, erleichtert auszuatmen, bevor sie mit inzwischen deutlicher Gesichtsröte versuchte, ihre Frage wieder aufzunehmen. »Ähm… W-welche Sorte… hättest du gerne?« Selbstverständlich war ihr die Situation mehr als nur unangenehm. Sie hatte die wirklich nette Yumi-chan neben sich sitzen und alles, was ihrer Schwester einfiel hatte mit obszönen Dingen zu tun, die in Himekos Welt einfach keinen Platz hatten. So war das Mädchen ein gutes Stück weit zusammengesunken und drückte sich die Ellenbogen in den Bauch. Natürlich hatte diese Haltung einige... Nebeneffekte, aber das war so eine Sache, die Himeko nun wirklich nicht einfiel, als sie schon mal abwartend nach den Teesorten griff und sich anschickte, die Frage ihres Gegenübers zu beantworten. »Ähm… also ich…« ein verlegenes Mundwinkelzucken unterbrach ihre Antwort, ihr Blick blieb auf den Tee gerichtet, als sich ihr Mundwinkel in einer Geste der Überwindung zu einer schmalen linieverformte: »E-eigentlich war es nicht meine Entscheidung. Es… I-ich möchte Miyu-nee nicht enttäuschen... Also ich glaube nicht, dass das ein guter Beruf für mich ist, aber ich kann nicht mehr zurück.« Jawohl, sie schämte sich dafür, dass sie eine solche Entscheidung nicht frei - und vor allen Dingen selbst getroffen hatte. »Es war… eine kindliche Idee, die mich.. eingeholt hat. Ich wäre besser Kindergärtnerin geworden, o-oder Schwimmprofi oder so was, aber jetzt... j-jetzt bin ich Ninja...« Diese Ironie. Ihr war völlig klar, dass ihre Tätigkeit nicht viel weiter von ihrem Idealleben hätte entfernt sein können. Dass sie aus dieser Sache nicht mehr herauskam, hatte Himeko längst erkannt und akzeptiert – anderen falls würde sie unliebsame Bekanntschaften mit einigen vermutlich ziemlich humorlosen Maskenheinies machen.
 

Ookami Yumi

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Himekos Schwester war ein seltenes Juwel, wenn man das mal so sagen durfte. Während Yumi anfangs nicht verstanden hatte, warum sie so komisch geguckt hatte, war spätestens jetzt alles klar, was sie ihre Einschätzung von der quirligen Kunoichi revidieren ließ. Im vermutlichen Gegensatz zu ihrer schüchternen Schwester hatte sie wohl verstanden, dass das unschuldige Yumiwesen tatsächlich Eigeninteresse in dieser Sache verfolgte, aber statt das zu monieren, schien sie sie sogar noch zu unterstützen. Im Prozess des Grübelns über diese Tatsache, war Yumi auf einen Schluss gekommen, der sie sehr erfreut hätte, wenn sie ihren eigenen detektivischen Fähigkeiten denn auch nur irgendwie getraut hätte. Sie war leider nicht zum Sherlock geboren, also musste sie damit leben, dass sie sich öfter vertat als andere Leute. Dabei hörte sich ihre Beweiskette so unglaublich schlüssig an: Bei Betrachtung des Zimmers der Zwillinge ließ sich feststellen, dass Miyu ein deutlich extravaganterer und vor allem extrovertierterer Mensch als ihre Schwester war, die ein Problem damit zu haben schien, ihre Vorlieben nach außen zu kehren - jeder der dieses Zimmer betrat musste unweigerlich feststellen, dass sie offenbar großes Interesse an Jungen, beziehungsweise dem männlichen Körper besaß und sie sich dafür auch keinen Deut schämte. Warum sollte sie es auch, immerhin war es doch vollkommen normal, wenn pubertierende Mädchen solche Interessen hatten, oder? Es war gesellschaftlich anerkannt und auch sonst biologisch sinnvoll, wenn auch sicher auf Dauer nervenaufreibend für alles in der Nähe. Himekos Seite dagegen war schmucklos und wirkte im Gegensatz zu Miyus Seite beinahe steril, was gerade bei der Bepflasterung der Tapete auf der anderen Seite sehr aufschlussreich war. Aus der Dekoration von Miyus Zimmerhälfte war man also tendenziell versucht zu schließen, dass sie in Richtung solcher Dinge einigermaßen bewandert war oder zumindest gerne so tat - und sie hatte nicht aufgemuckt, als sie Yumis Interesse an ihrer Schwester bemerkt hatte, obwohl sie Himeko doch wohl besser als jeder andere kennen sollte. Wenn man das nun also reichlich verwegen abstrahierte, könnte man sogar darauf kommen, dass das Bestreben der kleinen Ookami gar nicht so sehr an den pinken Haaren herbei gezogen war, sondern vielleicht sogar Aussicht auf Erfolg hatte? Das wäre... zu gut um wahr zu sein.
Tatsächlich sollte sie sich allerdings eher auf die Realität konzentrieren, denn für Wunschträume hatte man immerhin noch genug Zeit in der Nacht. Himeko hatte ihr immerhin eine Frage gestellt und selbst wenn sich diese nur um Tee drehte, so war es doch an ihr, sie geziemend zu beantworten. "Kamille, bitte." Das sollte doch dabei sein, wo doch schon eine so große Auswahl angeschleppt worden war, auch wenn sie unter "ich mach euch Tee" etwas anderes verstand. Vielleicht war sie einfach nur zu verwöhnt davon, mit Yuto unter einem Dach zu leben, der einem bei einer solchen Ankündigung nicht nur eine Kanne Tee, sondern auch einen Teller mit liebevoll dekorierten Keksen und Handtücher für danach mitgeben würde. Das hier ging natürlich auch und war im Grunde genommen auch viel flexibler, sodass sie niemals auf die Idee gekommen wäre, darüber zu meckern. Eine Tasse von dem dampfenden Gebräu in Händen, hörte die Lilahaarige ihrer Kollegin zu, als diese von dem Grund berichtete, aus dem sie Ninja geworden war - und schon wieder hatte man eine Parallele zwischen ihnen gefunden. Demnächst musste sie sie noch fragen, ob sie vielleicht so etwas wie eine vorgezogene Reinkarnation von ihr war... "Ich wäre auch am liebsten Floristin geworden... oder Kunstgärtnerin. Ich liebe Pflanzen und vor allem Blumen, weißt du? Aber in meiner Familie werden irgendwie alle Ninja, da hatte ich nicht so die Riesenwahl...", erklärte sie und lächelte Himeko aufmunternd an, "Und obwohl ich am Anfang gedacht habe, dass das alles ganz schlimm werden würde, ist es doch schon deutlich besser geworden. Es gibt nämlich auch Missionen, auf denen man Menschen helfen kann und das finde ich auch toll!" Leider war sie absolut unfähig, wenn es um den Einsatz von Medizinjutsus ging, sonst wäre sie schon längst in diese Sparte abgedriftet... Mediziner waren cool. Was Himeko sonst noch so gesagt hatte, empfand Yumi allerdings als sehr aufschlussreich, immerhin hatte sie als möglichen Beruf nicht nur Kindergärtnerin angegeben - dass sie das konnte, hatte sie ja auf ihrem Job bewiesen - sondern auch Schwimmprofi. Konnte sie das wirklich so gut? "Schwimmst du gut, Himeko-chan? Ich finde Wasser ja toll..." Und Suiton. Oh, wie gerne sie dieses Element beherrschen würde...
 

Isuzu Himeko

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Dass Yumis Auffassungsgabe ganz hervorragend funktionierte, bemerkte Himeko nicht. Tatsächlich hätte Miyu-nee die beiden vermutlich gleich aufeinandergesetzt und ein Foto davon geschossen, aber die war ja mit ihren NINJA-Sachen hochbeschäftigt und lächelte sich dabei ins Fäustchen. Himeko indes bereitete den Kamillentee zu und fragte Nebenher noch nach, ob sie vielleicht »Auch... Z-zucker?« haben wollte. Mit der Bewegung des Wasser Eingießens musste sich die Brünette nach vorn beugen und damit zwangsläufig eine weitere nasenblutende Herausforderung für Yumi-chan kreieren, ohne davon überhaupt etwas mitzubekommen. Als ob es damit nicht schon genug wäre, drückte sie unwissentlich noch alles nach oben, was sie da so mit sich herumtrug, indem sie überkreuz nach dem Zucker griff und zumindest sich selber schon mal einen Löffel davon in den Minztee geben wollte, während sie Yumis Erzählung mit einem scheuen Lächeln folgte. Floristin, Kunstgärtnerin... eine wirklich romantische Vorstellung, das andere Mädchen im Frühling auf einer Wiese für einer wundervollen Blume sitzen zu sehen und die Bäume in voller Blüte drum herum... Himeko gestattete sich einen Augenblick lang, abwesend zu lächeln, während sich das Bild vor ihrem geistigen Auge verfestigte. Noch viel schöner wäre es natürlich, wenn sie selber auch da wäre und sie sich gemeinsam um all die wundervollen, empfindlichen Pflanzen kümmern konnten und sich an ihnen erfreuen konnten. ‘Sie würde bestimmt ganz wundervoll aussehen...‘ In die Freude ob des inneren Anblicks mischte sich nach diesem Gedankengang auch ein Hauch des Gefühls, einfach falsch zu sein. Bedauern. Trauer? All dies erfuhr einen kurzen Niederschlag auf den Gesichtsausdruck des ansehnlichen Mädchens, bevor es einfach lächelte und antwortete. »Ich… erinnere mich an die Ikebana-Stunden in der Akademie. I-ich glaube, meine Note war nicht all zu schlecht, aber mir fehlt die Praxis... I-ich habe hier nicht viele Möglichkeiten, mit Blumen und anderen... Pflanzen umzu- also, wir haben hier, ähm, a-also wir haben hier leider keinen Platz dafür...« Selbst wenn, hätte sie neben ihren anderen Haushaltspflichten vermutlich keine Zeit dafür.
Himeko hatte es gehofft, sie hatte es so sehr gehofft, auf ihr Hobby angesprochen zu werden. Sofort hellte sich ihr Gesichtsausdruck auf, während sie Yumi die Tasse reichte und auch ihre eigene zur Hand nahm. Sanft umschlangen ihre warmen Finger die noch wärmere Tasse, ihre Gedanken kreisten um die Frage, wie sie Yumi-chans Frage am besten beantworten könnte: »Also... I-ich würde es nicht als gut bezeichnen...« Einen Augenblick lang lächelte sie ihre Tasse verlegen an, »I-ich war auf dem Weg, ein Profi zu werden... Ähm… A-also ich war nicht wirklich sooo... gut, wie die in den Zeitungen oder so... U-und dann ist mir halt die Akademie dazwischengekommen und... Ich hatte... a-also meine Zeit reichte nicht mehr, um genug zu üben. Deshalb habe ich den... Sprung nicht geschafft.« Ein nachdenkliches Nicken folgte. Die Erinnerung war nicht schön, aber sie musste dazu stehen, dass sie es versäumt hatte, die Bremse zu ziehen und vielleicht doch irgendwann mal in Meisterschaften zu schwimmen. »Ich finde, Wasser ist etwas wundervolles. Es ist sanft und trotzdem eine nicht zu bändigende Urkraft. Ich... fühle mich darin immer sehr sicher... Und ich... war ein wenig enttäuscht als mir gesagt wurde, ich hätte Katon-Element. Es kam mir wie ein grausamer Scherz des Schicksals vor, aber ich musste mich damit... abfinden...« sie lächelte zunächst wieder ihre Tasse und dann letztendlich auch Yumi gütig an. ‘Vielleicht… Ich sollte… Aber vielleicht ist es auch ein bisschen zu viel, wir kennen uns ja erst seit heute Morgen.‘ Aber irgendwie kamen die Worte trotzdem aus ihr raus, bevor sie es irgendwie verhindern konnte. »S-Schwimmst du vielleicht... a-auch gerne?«fragte sie ganz leise und vorsichtig und mit zunehmender Gesichtsröte. »W-weil ich mich gefragt haben, ob... o-ob wir nicht vielleicht einmal... also eventuell könnten wir ja, a- ähm, I-ich meine wir können ja mal zusammen...« Und plötzlich schreckte sie auf! ‘Was habe ich da gerade gesagt?? Ohnein-ohnein-ohnein!‘ »E-es tut mir leid! I-ich wollte nicht aufdringlich sein.« Ihre Rübe erinnerte inzwischen mal wieder mehr an eine überreife Kirsche, denn an einen Kopf. »W-weisst du, der Tag heute war für mich ziemlich verwirrend und, ich habe heute viele tolle Erfahrungen gesammelt und- u-und ich habe mich dann gerade einfach hinreißen lassen, ähm... V-verzeih mir bitte.« Und wieder hatte sie das Gefühl, einfach falsch zu sein, während sich ihr Blick beschämt, entschuldigend von Yumi löste und sich an dem Holz Miyus Kommode festsaugte, um sie nicht ansehen zu müssen. ‘Warum sage ich denn nur solche Sachen?‘
 

Ookami Yumi

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Eigentlich passte es Yumi nicht, dass sie Himeko so niedlich fand, wenn diese mal wieder einen Rückfall in ihrem Selbstbewusstsein hatte. Dieses schien nämlich einem Kartenhaus gleich aus rutschigen Papiergebilden zu bestehen, die schon bei der leichtesten Erschütterung und dem kleinsten Windhauch in sich zusammen stürzten, was sie ihr eigentlich nicht wünschte. Im Grunde genommen wollte Yumi, wenn sie die Sorakunoichi dort so sitzen sah, nichts mehr, als ein bebenfreies Gebiet, in dem diese zarte Blume erblühen würde, damit sie sich an ihrer Schönheit erfreuen konnte und doch sorgte ein Rütteln dafür, dass sie auf eine seltsame Weise absolut knuffig wurde. Kleine Kinder sahen auch herzallerliebst aus, wenn sie beleidigt waren, während Himeko es damit schaffte, gleich mehrere Dinge in Yumi freizusetzen. Zum einen fiel ihr mal wieder auf, wie ähnlich Himeko einer jüngeren Version ihrer selbst war, womit sie beinahe so etwas wie Muttergefühle in der Ookami erweckte. Sie war den Menschen, die sie aus diesem Loch befreit hatten, sehr dankbar dafür und eiferte ihnen nach, denn sonst hätte sie niemals die Stärke, um anderen in dieser Richtung zu helfen. Ihr altes Ich hatte sie weitestgehend abgelegt, sodass nun eine beinahe idealisierte Version der ehemaligen Yumi auf dem Bett der Isuzu saß und es gefiel ihr, dass sie sich inzwischen deutlich besser fühlte. Ein jeder sollte ein Recht darauf haben und wenn nötig dieselbe Hilfe erhalten, die man ihr hatte zuteil werden lassen. Vielleicht sollte sie es sich als Mission vornehmen, Himeko solange aufzubauen, bis sie ihre üppige Brust dann auch noch raus streckte, das Kinn ein wenig höher trug und im Allgemeinen etwas offener wurde. Sie musste dadurch ja nicht eingebildeter oder doof werden, aber es war doch auch bestimmt für sie schöner, wenn sie sich nicht sofort Vorwürfe machen musste, wenn sie etwas sagte, von dem sie sich nicht sicher war, ob es gut ankommen würde. Zum anderen fand Yumi die Braunhaarige unglaublich süß. Das hatte mehr als die Art von süß, die man einem Hundewelpen nachsagte oder einem süßen kleinen Kind... es war mehr die Art süß, die man als Kompliment brachte und die in so vielen kitschigen Romanen stand. Die Art, die einen dazu brachte, die Nähe einer Person zu suchen, die einen zum Lächeln brachte und eigentlich nur wenig mit dem objektiven aussehen zu tun hatte... das ganze Verhalten der Isuzu war süß. Ihr Rotwerden und ihr Zu-Boden-Schauen und ihre beschämte Stimme - und natürlich schon allein die Tatsache, dass sie ihre Aussage für schlimm hielt, machte sie zu etwas ganz besonderem, wenn man die Ookami fragte. Deswegen hielt sie sich ja für ein wenig fies, wie sie zugeben musste, denn es schien Himeko ja nicht halb so sehr zu gefallen wie ihr selbst, aber daran ließ sich eben nicht rütteln.

Natürlich schwamm Yumi als großer Wasserfan gerne. Wahrscheinlich war sie nicht ganz so gut wie Himeko, weil sie es nicht wirklich oft tat, aber sie konnte deren Gedankengänge gut verstehen. Auch ihre Meinung über das Suitonelement teilte sie aus ganzem Herzen, weil sie es nämlich auch gerne gehabt hätte. Ihr persönlich war allerdings nicht Katon dazwischen gekommen, sondern Shouton - aber das würde sie ihr nicht sagen. Das Feuerelement war allerdings natürlich wirklich das krasse Gegenteil... "Ich kann dich da verstehen, Himeko-chan... ich hätte auch gerne Suiton. Aber ich kann gar keine elementaren Ninjutsus, ist es nicht witzig?" Sie lächelte aufmunternd und blickte ihr in die Augen. Schöne Seelenspiegel, so zart und sanftmütig... die Frage nach ihrem Element war die einzige, bei deren Antwort sie ohne zu zögern und rot zu werden lügen konnte, immerhin hatte sie da viel Erfahrung mit. Bei jeder Mission hatte sie von neuem behauptet, sie sei eine Taijutsuka, die ihr Element nicht kenne - obwohl sie es schon vor Jahren auf einem kleinen Trainingsplatz entdeckt hatte. Eine wunderbare, grünhaarige Jounin hatte ihr dabei zur Seite gestanden und sie davon überzeugt, dass sie ihr Erbe trainieren musste, da es sonst irgendwann herausbrechen und sie verraten würde. "Katon mag ich zwar nicht so sehr, aber es ist doch immerhin etwas." Als Himeko vorschlug, sie könnten zusammen schwimmen gehen und danach eine Transformation zu einer Kirsche hinlegte - und das alles ohne Chakra! - musste sie lächeln. Natürlich... natürlich würden sie das machen! Es gab nur ein einziges kleines Problem... "Okay. Wir gehen schwimmen!", verkündete sie, die Gesichtsfarbe Himekos ignorierend, und schwang ihren Zeigefinger in die Luft, "Aaaaber!" Sie richtete sich etwas mehr auf und machte ein gewichtiges Gesicht, "Wir müssen wohl erst einen Badeanzug für mich besorgen. Ich hab nämlich keinen passenden momentan." Katching?
 

Isuzu Himeko

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In ihrer Rübe ratterte es ganz beträchtlich, wie konnte sie ihren Fehler nur wieder ausbügeln. Einfach schrecklich, dieser Anfall von Spontaneität, dass sie absolut nichts hatte dagegen tun können. So saß Himeko nur beschämt auf ihrem Bett und hoffte darauf, nicht doch ganz plötzlich abgrundtief verabscheut zu werden. Ihre Frage blieb allerdings erst mal eine Weile im Raume stehen. Himeko fand nichts schlimmes daran, „kein Element“ zu haben. Es gab in der Geschichte der Ninjawelt schließlich noch so ein bis zwei Exemplare, die es auch ohne Ninjutsu zu hervorragenden Ninjas gebracht haben. Sie waren selten, aber es gab sie: Und sie bildeten ein Leuchtfeuer, an dem andere sich orientieren konnten, wenn sie der Mut verließ. Eine wundervolle Sichtweise, die sich in der Brünetten während der Akademiestunden gebildet hatte, als sie einmal einen Vortrag über Störungen in der Manipulationsfähigkeit von Chakra halten sollte. Damals war sie selbstverständlich perfekt vorbereitet gewesen, aber ihre Note würde sie dennoch viel lieber verschweigen; Sie hat es in fünfzehn Minuten vor aller Augen nicht einmal durch ihr Vorwort geschafft, sodass all ihre sorgsam und perfekt ordentlich zusammengetragenen Vortragsmaterialien völlig umsonst herangekarrt worden waren – wirklich unangenehm, so was. Jedenfalls kamen die beiden zumindest an diesem Punkt meinungstechnisch auf einen Nenner, als dass ihr eigenes Element – Katon – nicht besonders ansprechend war; Was konnte man damit denn schon tolles machen, hm? Lagerfeuerchen anzünden und Tiere verscheuchen, ohne ihnen schlimme Sachen anzutun waren da wirklich schon alles, was man damit anstellen konnte – ansonsten blieben doch fast ausnahmslos grausame, qualvolle Dinge übrig, die Himeko selbst in der grauen Theorie gerne ziemlich weit von sich weg wüsste, geschweige denn irgendwas davon selber mal zu machen.
Letztendlich kam die Antwort auf ihre Frage nach einer gemeinsamen Schwimmexkursion überraschend. Himeko hatte damit gerechnet, als schlimm, pervers oder vielleicht also viel ekligere Sachen betrachtet zu werden, als sie sich in ihrer unschuldigen kleinen Rübe jemals hätte ausmalen können. Stattdessen wurde sie mit einer freundlichen – aus ihrer Sicht beinahe überschwänglichen Zustimmung bedacht, die ihr selber ein schüchternes Lächeln ins Gesicht trieb. Wie wundervoll! Sie würden zusammen schwimmen gehen! ‘Was gleich jetzt?‘ Himeko hatte doch ihre Tasche noch gar nicht gepackt. Und sie musste noch Fett nachkaufen, damit sie sich durch das Chlorwasser die Haare nicht ruinierte – eine höchstwichtige Angelegenheit, die sie vorher unbedingt noch klären musste. Aber dieser Umstand erledigte sich scheinbar wie von ganz alleine, denn Yumi hatte keinen passenden Badeanzug. »I-ich habe mehrere, also ich könnte dir einen Anzug von- Oh...« Ihr Blick durchmaß kurz Yumi-chans Statur. »Du... ähm, a-also du bist ja größer, als ich, deshalb... geht es leider doch nicht... wir müssen also leider doch einen kaufen. A-aber das ist nicht so schlimm, ich müsste nämlich selber auch noch, a-also ich bräuchte selber auch noch etwas...« Sie nickte entschuldigend und stellte ihre Tasse wieder auf Miyus Kommode ab. Die ganzen anderen Größenunterschiede zwischen ihnen beiden hatte sie einfach meisterhaft zu ignorieren gewusst, daher wäre es vermutlich dennoch auf einen Neukauf hinausgelaufen.

Katching!

Das Fehlen von Kurven an ihrem Gegenüber hatte seine Vorteile. Insoweit hatte Himeko einen Grund, ein wenig neidisch zu sein: »I-ich glaube, die wärst eine talentierte Schwimmerin...« Dass Himeko das auf das fehlen einiger weiblicher Vorzüge bezog, verschwieg sie dreister weise – spätestens an diesem Punkt wäre bestimmt das Maß voll und sie endgültig als Perverse abgestempelt. »A-aber zuerst müsste ich Essen kochen, Yumi-chan, ich...« Vielleicht konnten sie auch das zusammen machen. »Ha-hast du Hunger auf etwas bestimmtes? –ich meine, was hättest du- ähm, w-was möchtest du haben?« Sie hatten keinen Platz für einen Garten, aber das Lebensmittellager der Isuzus suchte seinesgleichen. Es war zwar nur ein kleines Räumchen im Keller, aber die meisten Häuser in Sora hatten nicht einmal das – ein Glücksfall also! Ihr fielen da einige Dinge ein, die recht schnell gingen, Nigiri oder Misosuppe – doch letztendlich würde sie die Wahl der Verköstigung ihrem Gast überlassen...
 

Ookami Yumi

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394
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14 Jahre
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175 cm
Fraktion
Sora
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Kiri
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Die Wahrscheinlichkeit, dass Yumi es ablehnen würde, mit Himeko schwimmen zu gehen, war geradezu winzig. Nicht nur mochte sie das Mädchen sehr gerne, sie wusste auch durchaus über Bademode Bescheid und konnte sich deswegen vorstellen, wie Himeko wohl aussehen mochte, wenn man sie in elastische, einigermaßen knappe, Hüllen steckte. Die meisten, die Yumi kannten, würden sie wahrscheinlich als einen der unschuldigsten Menschen beschreiben, der ihnen je untergekommen war, doch das lag nur daran, dass sie introvertiert genug geblieben war, um nicht alles aus ihrem Leben preiszugeben. Da war zum Beispiel ihr Literaturgeschmack, den Kritiker wohl her als Schund abtun würden, der schon seit Jahren nicht ihrem Alter entsprechend war. Psychoanalytiker hätten sicherlich ihren Spaß daran, ihr Wesen mit diesen Büchern in Einklang zu bringen, jedenfalls wiesen sie ganz klar daraufhin, dass Yumi an Dingen Geschmack fand, die sicherlich auch etwas ältere Jungs faszinierten. Der Gedanke an ihr Gegenüber in einem niedlichen Bikini war zum Beispiel fast zu viel für sie, weil das am Ende auch noch passieren könnte. Andererseits hatte Himeko ja beinahe professionelle Ambitionen zugegeben, sodass es sie sicherlich nicht wundern würde, wenn sie auf Badeanzüge schwor, weil die immerhin besser hielten und man sicherlich nicht auf halbem Wege das Höschen verlieren wollte... das wünschte sie ihr nun wirklich nicht, denn das wäre ja schrecklich peinlich... da war es doch wirklich praktisch, dass sie scheinbar auch ein paar Dinge zu besorgen hatte, denn aufhalten wollte sie das ganze Unternehmen wirklich ungerne. Natürlich konnte sie schlecht in Straßenkleidern oder einfach unbekleidet schwimmen, aber... da fiel ihr ein, dass sie im Kiri-Ryokan einen Onsen hatten, in dem man tatsächlich nackt badete. Vielleicht sollte sie Himeko von dem wohltuenden Wasser vorschwärmen, damit diese in Betracht zog, sie man zu besuchen - aufgrund des schönen Onsens, nicht etwa, weil Yumi sich dann Tampons in die Nase stecken müsste oder so! Na ja, vielleicht ein wenig. Sie erinnerte sich daran, schon einmal mit jemandem dort gebadet zu haben, namentlich Hiiragi Aku, der bis zu diesem Moment noch nicht gewusst hatte, dass es sich bei ihr um ein Mädchen handelte. Das war damals aber auch praktisch unmöglich zu sehen gewesen, da sie nicht nur recht kurze Haare, sondern auch sehr androgyne Körperformen besessen hatte. Heutzutage konnte man sie zwar nicht gerade als sündige Sanduhr beschreiben, aber immerhin war nun klar, welchem Geschlecht sie angehörte. Mit Himeko würde das bestimmt interessanter werden, zumal man rote Gesichtsfarbe in einem heißen Bad immer begründen konnte... doch diese Frage würde sie sich für später aufheben, immerhin musste sie erst einmal kräftig am heutigen Tag punkten! Jemanden wie Himeko fand sie bestimmt nicht noch einmal, also musste sie sich anstrengen!
Die Andere behauptete, sie sei bestimmt eine talentierte Schwimmerin... aber das konnte doch gar nicht stimmen, oder? Sie machte das doch viel zu selten, als dass sie gut darin sein könnte! Andererseits redete sie ja auch im Konjunktiv und hatte daher vielleicht sogar recht. Yumi hätte in vielem gut sein können, aber es gab nun einmal Dinge, die sie nicht hatte tun dürfen und solche, auf die sie sich hatte konzentrieren müssen. Taijutsu hatte sie zum Beispiel lernen müssen, obwohl sie es nicht wirklich gut konnte, weil sie einfach total untalentiert darin war. Vielleicht wäre sie gut im Schwimmen gewesen, wenn sie es getan hätte, aber vielleicht wäre sie auch gescheitert - es war müßig, über solche Dinge nachzudenken, wenn sie hätten passieren können, nicht aber geschehen waren. Auch Entscheidungen musste man akzeptieren, weil man sie nicht im Nachhinein rückgängig machen konnte, das war das Leben. "Vielleicht.", meinte sie deswegen diplomatisch, weil sie nicht verstanden hatte, dass Himeko auf Yumis seichte Oberweite anspielte. Dabei war das doch auch einer der vielen Angriffspunkte ihrer Brüder gewesen... bis sie hübsch genug wurde, um ihnen solche Kommentare von den Lippen zu wischen.
Zuerst wollte sie allerdings Essen kochen und fragte die Ookami, was sie denn gerne hätte - was eine unpassende Frage war. Wahrscheinlich würde sie ziemlich alles essen, was Himeko ihr vorsetzte, sodass sie eine bessere Idee hatte. "Das ist mir egal, aber... ich würde dir gerne helfen! Ich kann das nämlich auch... auch wenn Yuto-kun das besser als ich macht..." Yuto, der Rothaarige aus ihrem Wohnheim, war aber auch so etwas wie eine ausgebildete Superhausfrau mit dazu gehörender Literatur. Tatsächlich hatte sich die Ookami mal ein Buch von ihm stibitzt. Der Titel: 'Twenty Shades of Blue..'

Ooc: Sorry, dass das immer so ewig dauert x_x
 
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