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Das Krankenhaus von Sora - Psychiatrie

Kinzoku Kenta

Chuunin
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"Krankenhaus Soragakure" - ein Moloch von einer Klinik, den die meisten Bewohner der Stadt irgendwoher kannten - wenn sie nicht selbst schon mal auf einer der zahlreichen Abteilungen gelegen haben, hatten sie hier garantiert schonmal einen Verwandten liegen gehabt. Was den meisten die hier ein und aus gehen nicht so sehr auffällt - neben dem Hauptgebäude gibt es noch einen zweiten Bau, der sich recht versteckt zur Rückseite des Geländes hin positioniert und über einen eigenen, ummauerten Hinterhof verfügt. Über diesen Bau wird lang nicht so frei geredet wie über die Hauptklinik, obwohl er gleichfalls eine wichtige Funktion erfüllt - aber es ist gerade diese Funktion, die die Einrichtung eher unbeliebt macht: Hinter der unscheinbaren Fassade, die für Krankenhausverhältnisse recht hübsch ausfällt, verbirgt sich die psychiatrische Abteilung des allgemeinen Krankenhauses.

Natürlich führt eine moderne Psychiatrie die meisten Patienten freiwillig und mit freiem Ausgang - aber nicht nur hat sich das Bild einer geschlossenen Abteilung mit voll fixierten, spuckenden und beißenden Spinnern fest in die Gehirne der Menschen eingebrannt - es ist auch diese im Erdgeschoss gelegene Station, mit der man im Ninjaberuf am ehesten noch mal zu tun hat. Hier werden Leute untergebracht, die entweder sich selbst oder andere in Gefahr bringen würden, wenn man sie ohne Begleitung herausließe - oder die das bereits getan haben und hier verwahrt werden bis ein Gerichtsurteil sie woanders hinbringt, meistens für sehr, sehr lange.


_______

Prüfungsjob: Senil, debil, und Shinobi!

Kenta musste zugeben - ein bisschen überrascht war er. Er hatte sich zwar schon ganz zu Anfang gedacht, dass irgendetwas nicht ganz normal war, als der Missionszettel zu diesem Prüfungseinsatz ausdrücklich erwähnt hatte, dass man bitte in gepflegten Alltagskleidern erscheinen sollte, obwohl die oben abgedruckte Adresse ganz eindeutig das Krankenhaus bezeichnete. Mit der Stationsbezeichnung hatte er nichts anfangen können, sodass er sich erstmal durchgefragt hatte - und den seltsamen Blick der Leute hatte er sehr wohl aufgefangen. Dass er jetzt vor der Psychiatrie stand und auf Tamaki wartete, um sich auf der Geschlossenen zu melden war ... naja, ein bisschen seltsam vielleicht? Es war doch recht mutig, einen Ninjaprüfling gerade hier hin zu schicken. Auch wenn er zugeben musste dass Tamaki bestimmt nicht wie jemand wirkte der Mist bauen würde. Vielleicht gefiele es ihm sogar? So ein richtiges Bild hatte Kenta noch nicht von dem stillen Kerlchen - er war zwar gelegentlich mal reichlich uninspiriert gemobbt worden, aber anders als das typische Opfer wirkte er eigentlich nie wirklich verängstigt von den amateuerhaften Versuchen ... und er zeigte sehr wenig von sich selbst. Das war dem Kinzoku seinerzeit noch aufgefallen und interessant erschienen, aber dann hatte er wichtigere Sachen zu tun gehabt - Prüfungsvorbereitung, und danach hatte er den Jungen ganz aus den Augen verloren.

Hmm. Hoffentlich hatte er auch jetzt noch immer Schokolade dabei.
 

Yagami Tamaki

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Gedankenverloren starrte Tamaki auf den Zettel in seinen Händen. Der Tag seiner Geninprüfung… Ob er aufgeregt sein sollte? So war es wohl, nur spürte er rein gar nichts davon. Immer noch nicht. Was würde schon passieren, wenn er heute versagte und weiter Akademist bliebe? Nicht viel. Seine Familie hätte ein wenig Mitleid mit ihm, Oma Umeko würde ihm zum Trost besonders leckere Kekse backen und er würde die Prüfung eben zu einem späteren Zeitpunkt wiederholen. Nichts, was ihn besonders berührte. Im Gegenteil, die Kekse wären es sogar wert gewesen. Die einzigen beiden Faktoren, die das Potential hatten, die heutige Unternehmung interessant werden zu lassen, waren der ihm zugeteilte Begleiter sowie der Umstand, dass die Prüfung in der Psychiatrie stattfinden würde, wie er eben im Hauptgebäude des Krankenhauses erfahren hatte. Tamaki hob den Kopf und blickte auf den angeschlossenen Bau, in dem sich vermutlich jede Menge Verrückte befanden. Und einer stand schon davor und wartete auf ihn.

Ohne seine Schritte nennenswert zu beschleunigen, hielt Tamaki auf Kenta zu und zupfte sich im Gehen die Kopfhörer aus den Ohren. „Ohayou Kenta-kun.“, sprach er schließlich unbeteiligt und musterte den rothaarigen Genin, der die Akademie ein gutes Stück vor ihm abgeschlossen hatte, bevor er kurz an sich selbst heruntersah. Das hellgraue (von Mama gebügelte) Hemd und die dunkelblaue Hose sollten für den Auftrag angemessen sein. Und wenn nicht, sei’s drum. Tamaki richtete den Blick wieder auf den Kinzoku. Vielleicht wusste der schon mehr über den Auftrag?
 

Kinzoku Kenta

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Hmm ... das da vorne war Tamaki, das erkannte Kenta dann schon von weitem, als der Junge vielleicht zwei Minuten nach ihm auf das Gebäude zuhielt. Wenn er sich heute hätte vertreten lassen hätte er den Prüfling wohl als schmächtigen, etwas verhuschten Burschen beschrieben, den nichts so richtig zu berühren schien, während er mit Kopfhörer im Ohr im Orbit des normalen Lebens herumschwebte, wie eine zufällig im Schwerkraftfeld des Planeten eingefangene Sternschnuppe. Und ... genau so sah er heute auch noch aus. Kenta schüttelte leicht den Kopf, als Tamaki ihn kurz angebunden begrüßte. "Du siehst noch genau so aus wie ich dich in Erinnerung habe, Tamanegi-chan." Stellte er anstelle einer normalen Begrüßung fest, und musterte sein Gegenüber belustigt. "Sonderlich gewachsen bist du auch nicht, oder?" Stellte er am Schluss fest. Bei jedem anderen hätte er zumindest ein bisschen die Daumenschrauben angezogen, was die bevorstehende Prüfungsaufgabe anging, aber ... er glaubte nicht dass das bei Tamaki irgendeinen Effekt bringen würde, und das wäre enttäuschend. Er sah jetzt schon aus als würde es ihn nicht besonders angehen dass er hier war. Vermutlich war er nur gekommen weil ihm sonst nichts spannenderes eingefallen war ... auch wenn Kenta bei näherem Nachdenken zugeben musste, so richtig durchschaut hatte er das Kerlchen nie. Dass Tamaki nicht ganz normal sein konnte, war ja wohl offensichtlich für ihn und jeden der hinschaute, aber er hatte dann andere Dinge im Auge gehabt als ausgerechnet diesen seltsamen Jungen. Und vielleicht war gerade dass Tamakis Stärke - er war einfach nicht besonders spannend, und man übersah ihn eher als tiefer nachzubohren. Obwohl man sich ja schon fragen konnte, ob er nicht irgendwas versteckte ... hm.

Kenta schaute den hinzugekommenen Prüfling einen Mmoment zu lange schweigend an, um nicht an irgendetwas zu denken - aber was auch immer es war, seine Oberfläche war wie immer spiegelglatt und strahlend, wie silbernes Metall. "Aber zum Glück hast du ja mich, um hohe Regale zu erreichen, hm? Unsere Aufgabe heute ist ziemlich prosaisch ... soweit ich das verstanden habe sollen wir uns auf Station eins melden und werden einfach einen Tag etwas aushelfen. Zimmer und Betten vorbereiten, vielleicht ein bisschen Büroarbeit, nichts aufregendes." Kenta zuckte gelangweilt die Schultern. "Selbst für einen Prüfungsjob klingt's ganz schön uninspiriert, aber mich hat ja keiner gefragt. Aber hey ... wenn wir Glück haben dürfen wir die Verwirrten auf Ausgang begleiten wenn sonst keiner Zeit hat." Kenta lächelte für seine Verhältnisse eher schwach angesichts dieser Aussicht - er konnte sich nicht vorstellen dass das im Falle eines aggressiven Ausbruchs für ihn noch ein spannender Kampf wäre, aber vielleicht war es ja ganz lustig, was die hier Eingewiesenen so zu erzählen hatten. "Und du? Optimistisch was die Prüfung angeht?" Fragte er, und hatte es offensichtlich nicht allzu eilig, sich am Einsatzort zu melden.
 

Yagami Tamaki

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Tamakis Blick lag ruhig auf Kenta und wirkte angesichts der sich anbahnenden Konversation doch eine Spur wacher als sonst. „Zwei Zentimeter.“, erwiderte der kleinere Akademieschüler nüchtern und machte sich offenbar nichts daraus, genauso wenig wie er irgendeine Reaktion auf seinen Spitznamen zeigte. Selbst wenn er ihn insgeheim doch ein bisschen amüsierte. Aber Kenta hatte Recht. Er hatte sich nicht großartig verändert und wusste nicht, ob das nun etwas Gutes oder Schlechtes war. Aber letztendlich spielte es wohl keine große Rolle. Ob der Kinzoku sich verändert hatte, wusste Tamaki noch nicht gut einzuschätzen. Äußerlich sicher nicht und so wie er sich gerade gab, war auch sein Verhalten noch ganz das Alte. Allerdings waren seit Kentas Ausscheiden aus der Akademie schon einige Jahre vergangen und Tamaki wusste, dass auch der Kinzoku nicht alles von sich zeigte. Sie mochten nie die engsten Freunde gewesen sein – ja nicht einmal etwas, das man als normale Klassenkameraden hätte bezeichnen können -, aber ihre kurzen, gemeinsamen Unternehmungen und das, was er sonst so von Kenta gesehen und erfahren hatte, ließen Tamaki vermuten, dass hinter dem Unruhestiften doch mehr stand als die bloße Rebellion eines Heranwachsenden. Soweit er selbst das aus seiner Warte beurteilen konnte, verstand sich.

Auch Kentas langem Blick hielt der Suzuya stand, ohne mit der Wimper zu zucken, und nickte schließlich. „Gut. Du übernimmst die Regale.“, schloss er und ließ die Worte des Kinzoku noch einen Moment nachwirken. Melden und aushelfen, Betten machen und Zimmer vorbereiten, Büroarbeit. Langweilig. Interessant würde es wohl wirklich erst dann werden, wenn sie die die Insassen beim Ausgang überwachen konnten. Auch wenn Tamaki nicht wusste, wie er mit Leuten umgehen sollte, die allgemein als verrückt galten und vielleicht sogar gefährlich werden konnten. Aber… das machte die Sache eben auch wieder spannend. „Es ist nur ein Auftrag, der zufällig auch eine Prüfung ist.“, gab Tamaki auf die Frage zurück und zuckte mit den schmalen Schultern. Auch er schien nicht sonderlich erpicht darauf, sich sofort ins Geschehen zu stürzen (umso weniger, da er vermutete, dass dieses Geschehen reichlich hektisch sein würde), aber es half ja nichts. Die Prüfung zu versemmeln, weil er sie gar nicht erst angetreten hatte, war selbst für ihn zu lahm. „Bist du schon mal hier gewesen?“, fragte er und schaute von Kenta auf die Eingangstür. Hätte ihn gar nicht gewundert, wenn der Rotschopf hier schon einmal eingecheckt hätte… „Ansonsten schlage ich vor, wir gehen hinein.“.

Im Inneren des Psychiatrietrakts empfing die beiden Nachwuchsshinobi erst einmal ein nüchterner Empfangsbereich mit einigen Stühlen und einem flachen Tisch, auf dem sich eine illustre Auswahl an Magazinen befand, deren Genre sich irgendwo zwischen Hausfrauenklatsch und dem Neuesten aus der Hirnforschung bewegte. Tamaki ignorierte sie nach einem flüchtigen Blick und hielt auf den Empfangstresen zu, den er zum Glück überblicken konnte, ohne sich auf die Zehenspitzen stellen zu müssen. „Konnichiwa.“, sprach er den Pfleger an, der dort gerade seinen Dienst tat. „Suzuya Tamaki und Kinzoku Kenta. Wir sind heute zur Aushilfe hier eingeteilt.“. Erklärend schob er den Auftragszettel hinterher.
 

Kinzoku Kenta

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Hach, Tamaki ... "Bei dir bin ich mir nie ganz sicher ob du dich aktiv bemühst, so langweilig zu sein, oder ob es einfach deine Art ist." Versetzte Kenta seufzend auf die gleichgültige Antwort seines heutigen Schützlings - wobei der Junge gleich darauf mit einer Antwort konterte die vermuten ließ, dass er eben nicht ganz so öde war, wie er immer auftrat. Doch ein bisschen aus der Reserve gelockt? "Tatsächlich nein - bis heute, heißt das. Denkst du ich hätte sollen?" Fragte er lächelnd. "Hier hin kommen nur Leute die es viel zu weit treiben ... oder die sich selbst nicht mehr aushalten. Und keine Sorge, davon bin ich weit entfernt." Erklärte er selbstsicher. Sein Auftreten und Lächeln hatten insgesamt etwas lauerndes, wobei das eher der Gewohnheit und Treue zu seiner öffentlichen Rolle geschuldet war als irgendeinem aktiven Wunsch Tamaki zu verunsichern - um diesen Jungen zu verblüffen hätte er eher überfreundlich sein müssen, und das hob er sich dann doch lieber für später auf. "Und gut. Kommen wir also direkt zur Sache." Stimmte er zu. Je schneller sie das taten desto eher ergab sich eine Chance mal die Verrückten anzuschauen. Wenn er ehrlich mit sich war - und das war er tatsächlich meistens - waren sie auch für ihn bisher die Hauptattraktion auf diesem Job. Neben der kleinen Aussicht ein bisschen in Tamaki herumstochern zu können. Vielleicht fiel ja doch soetwas wie eine Reaktion dabei ab? Naja ... und wenn nicht hatte er hier ja immer noch die Irren anzuschauen.

Erstmal sah alles denkbar langweilig aus - nicht so viel anders als der Rest vom Krankenhaus, der Kenta aus der Vergangenheit eher unsympathisch war. Ein bisschen hübscher, weniger grün, und der Pfleger schien seine Arbeitskleidung zuhause vergessen zu haben, aber ansonsten war erstmal nichts auffälliges zu bemerken. Tamaki meldete sie am Empfangstresen an, sodass Kenta erstmal nichts weiter sagen brauchte, und trabte los, als der Mann sie auf eine naheliegende Tür verwies. Die war das erste interessante was er hier sah. "Anständige Arbeit." Bemerkte er mit Blick auf die Aufhängung und was er vom Schließmechanismus sehen konnte. Es war zwar Glas und nicht solider Stahl, aber mit Sicherheit kein einfaches Fensterglas. Sie standen kaum eine halbe Minute vor dieser Tür, als sie mit einem leisen Surren aufklickte - ferngesteuert. Natürlich, darum war da oben auch eine Kamera.
Drinnen offenbarte die Station sich abermals als ... naja, recht normal. Das erste ungewöhnliche was auffiel war ein leichter Geruch von Tabak in der Luft, der Kenta die Nase rümpfen ließ - das zweite waren die handvoll Leute die auf dem Gang herumlatschten und sich hinten zum Essen versammelten. Die meisten von ihnen sahen recht harmlos aus, aber einige waren auffällig nachlässig - um nicht zu sagen schmutzig - gekleidet. Einzelne wankten beim Gehen wie Zombies. Und die dritte Auffälligkeit? Ein Glaskasten etwa auf halber Länge der Station, aus dem ihnen wenig später ein junger Kerl im Poloshirt zuwinkte. "Hi! Kommt rüber!" Kenta war sich nicht ganz sicher ob es sich um einen Pfleger oder einen der besseren Patienten handelte - vom Aussehen fand er die schwer auseinander zu halten. Aber vielleicht würde ein Patient es ja witziger machen, also grinste der Kinzoku zurück und lief zu dem Glaskasten, der sich als der Pflegestützpunkt herausstellte. "Ihr zwei seid die Ninja?" Fragte ihr neuer Bekannter, und strahlte. "Wunderbar. Ich bin Satoshi. Die Kollegen sind grad in der Raucherpause, aber ihr könnt mir schon mal helfen das Essen auszuteilen. Danach erklär ich euch wie der restliche Tag läuft." Na das klang ja prickelnd. Kenta hielt schon von selber auf den Essenswagen zu und hoffte innerlich dass sie bald dazu kommen würden was lustigeres zu machen. "Wie viele sind denn rauchen wenn du hier der einzige bist?" Bohrte er nach und reichte das erste Tablett gleich mal an Tamaki weiter. Satoshi grinste - er schien ein echtes Sonnenscheinchen zu sein. "Normalerweise sind wir hier drei pro Schicht. Aber keine Sorge, im Notfall kommen hier ganz schnell fünfzehn Leute zusammen. Und jetzt haben wir ja auch euch, hm?" Notfall ... das klang schon spannender.
 

Yagami Tamaki

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Die Bemerkung über ihn erwiderte Tamaki nur mit einem nichtssagenden Blick. Wenn sich überhaupt etwas daraus lesen ließ, dann dass er nicht im mindesten davon beeindruckt war. „Es gibt Stimmen, die sagen, dass du gemeingefährlich bist und man dich für immer wegsperren sollte.“, gab er mit einem kleinen Schulterzucken zurück, seine Stimme so neutral wie immer. „Man hat dich an der Akademie noch nicht vergessen.“. Kurz überlegte der Junge, ob er Kenta durch die Blume stecken sollte, wer genau sich so über ihn geäußert hatte. Er konnte sich gut vorstellen, dass denjenigen in Kürze irgendetwas Aufregendes (und sicherlich Unangenehmes) geschehen würde. Aber für den Moment hatte er andere Prioritäten und falls der heutige Auftrag doch noch zu seiner Beförderung führen sollte, wäre die Akademie für ihn so oder so passé. Also weiter im Programm…

Auch Kentas Faszination mit dem Mechanismus der Tür registrierte Tamaki zwar, kommentierte sie aber nicht weiter und richtete seine eigene Aufmerksamkeit auf die Umgebung. Nun ja. Auf den ersten Blick ein ganz normales Krankenhaus sowie das Hauptgebäude der Klinik nebenan. Das eine oder andere Mal hatte der junge Suzuya es schon von innen gesehen, wenn seine Eltern ihn nach einem kleinen Unfall hergebracht hatten. Sonst verband ihn mit dem Krankenhaus rein gar nichts. Das erste, was Tamaki auffiel, nachdem sie die Tür passiert hatten, war dass… immer noch alles vollkommen normal wirkte, nur dass die Insassen vielleicht nicht ganz so normal waren. Mit der üblichen Diskretion und gut verborgener Neugier betrachtete Tamaki die Patienten, die sich mit ihnen auf dem Gang befanden. Soweit wirkten sie alle ruhig. Vielleicht sogar etwas zu ruhig, aber das war dem Akademisten lieber als wenn alle wild und lärmend durcheinandergelaufen wären. Und den hier ansässigen Ärzten und Pflegern vermutlich ebenso. Je weiter sie sich dem Glaskasten näherten, umso mehr mischte sich der Geruch von Kantinenessen unter die feine Rauchnote, die sie hinter der Tür empfangen hatte. Nicht der lieblichste aller Düfte, aber noch lange nicht unerträglich. Tamaki nahm ihn zur Kenntnis wie alles andere auch.

Als sie den Kerl im Glaskasten erreicht hatten, nickte der Suzuya kaum merklich. Ja, sie waren die Ninja. Mehr oder weniger. „Ich bin Tamaki, das da ist Kenta.“, erklärte er und verlegte sich erst einmal aufs Zuhören. Essen austeilen also. Nun gut, das war nicht schwierig. „Die Leute da setzen sich an die Tische und wir stellen das Essen einfach hin, richtig?“, vergewisserte Tamaki sich dennoch. Es konnte ja durchaus sein, dass es hier spezielle Abläufe gab, die es zu beachten galt. Tat es aber nicht. Wie Satoshi erklärte, mussten sie einfach nur mit dem Essenswagen von Tisch zu Tisch ziehen und die vorbereiteten Tabletts ausgeben. „Bekommt jeder das Gleiche?“. Tamaki warf einen Blick auf das heutige Menü. Yakisoba mit Gemüse, soweit so gut, aber als der Suzuya sah, dass es als Dessert Götterspeise gab, schüttelte er sich innerlich. Manche Dinge entbehrten schlichtweg jeglicher Existenzberechtigung und Götterspeise gehörte definitiv dazu. Zu seinem Glück aber war Tamaki nicht zum Essen hier und musste die Nähe der wabbeligen Abscheulichkeit nur eine Weile lang tolerieren. Satoshi händigte seinen beiden Helfern jeweils noch eine weiße Schürze aus (manchmal ging eben doch etwas daneben – ob absichtlich oder unabsichtlich), dann konnte es auch losgehen. Ohne weitere Worte zu verlieren, schnappte Tamaki sich einen der Essenswagen und machte sich damit an den entferntesten Tisch im Raum auf. Zuerst die weitesten Wege, dann wurde die Arbeit mit der Zeit leichter. Oder Kenta erledigte sie vorher. Auch gut. Dann waren sie schneller fertig.
 

Kinzoku Kenta

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Kenta verteilte selten Lob, und er dachte auch selten an lobenswerte Dinge an seinen Mitmenschen, aber er musste Tamaki lassen - er hatte ein astreines Pokerface, da gab es überhaupt nichts dran rumzumeckern. Und auch neben dem Gesicht war der Kinzoku sich nicht mal sicher ob sich dahinter wirklich etwas versteckte oder ob es einfach nur die Art des komischen kleinen Kerlchens war - und er war dann zu schnell abgegangen um sich länger mit der Frage zu beschäftigen, sonst hätte er vielleicht doch irgendwann nochmal nachgebohrt. Jetzt aber ... Kenta beantwortete die weitergereichten Worte nur mit einem Grinsen und beließ es dabei. Tatsächlich hatten sie ihm zwei durchaus interessante Dinge verraten, aber dazu würde er später kommen - falls die Prüfung langweilig blieb hätte er immer noch etwas worauf er sich danach freuen könnte. Es war schließlich wichtig seinen Tag zu strukturieren - hehehe.

Der Pfleger - Kenta hatte nicht wirklich Lust sich seinen Namen zu merken, er stand ja ohnehin auf dem Schild - instruierte sie noch, wie das Essen zu verteilen war, und Kenta tat es ohne sich weiter zu beklagen. Es war zwar öde Arbeit, aber auch eine die man schnell loswurde. Die Patienten waren relativ unspannend - so desinteressiert wie die meisten guckten spekulierte Kenta, dass sie vielleicht Depressionen hatten, und das war ein Zustand mit dem er sich wirklich wenig identifizieren konnte. Der ein oder andere guckte komisch drein, als wäre er mit ganz anderen Dingen beschäftigt - oder guckte so intensiv auf ihn oder Tamaki (oder ein Stück Fisch) dass man vermuten könnte, dass er darin eine tiefere Bedeutung erkannte. Schräge Typen. Und .. einer quasselte ohne Unterlass, als Tamaki auch nur auf ihn zuging. Witzig.

"Hey! Schönen guten Tag! Wie heißt du, Junge? Bist du der neue Praktikant hier? Ich hab selber mal ein Praktikum in einer Klinik gemacht - das war aber in einer viel größeren als hier, und wir hatten besseres Essen ... HEY! Guckst du immer so träge, Mensch? Das Leben ist doch schön! Die Sonne scheint, die Blumen blühen, die Vögel vö-"

"Das reicht jetzt aber auch, Isagura-san. Langen sie besser zu bevor's kalt wird!" Schob sich Satoshi strahlend dazwischen, und brachte den noch recht jungen Mann mit diesen Worten irgendwie dazu, sich tatsächlich auf sein Essen zu konzentrieren, auch wenn er Tamaki vorher noch breit grinsend zuzwinkerte. Glücklicherweise war er der letzte, und der Pfleger führte sie zum Stützpuntk außer Hörweite der Gruppe zurück. "Puuh ... tut mir Leid. Isagura-san ist einer unserer anstrengenderen Patienten. Aber wir sind schon froh dass er heute mit den anderen Essen kann. Habt ihr irgendwelche Fragen zu den Patienten oder zu unserer Arbeit hier?"
Kenta zögerte da nicht, Tamaki zuvorzukommen. "Ja. Ich hab gehört hier werden Patienten auch im Bett festgebunden? Kann man sich das Gerät mal ansehen?" Rein aus professionellem Interesse, verstand sich.
 

Yagami Tamaki

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Nach und nach wanderten Schüsseln, Teller und Besteck vom Essenswagen auf die Tische. Bislang war Tamaki gut vorangekommen und abgesehen von einigen zu intensiven Blicken hatte es auch keine Zwischenfälle gegeben. Der Suzuya kam allerdings seinerseits nicht umhin, den einen oder anderen Seitenblick nach links und rechts zu riskieren. Die meisten der Patienten sahen recht normal aus, dafür dass dies hier die geschlossene Station war. Allerdings fiel selbst Tamaki auf, dass viele außergewöhnlich passiv und gleichgültig wirkten. Andere schienen in ständiger Alarmbereitschaft und wiederum andere so weit entrückt, dass der Junge sich fragte, ob sie überhaupt wussten, dass sie gerade vor ihrem Mittagessen saßen. Der Großteil jedoch aß weitgehend friedlich vor sich hin und die Kakophonie aus vielfach klapperndem Geschirr und Besteck war zwar fast schon ein wenig zu viel für den geräuschempfindlichen Akademisten. Aber lange würde er es nicht mehr aushalten müssen. Dafür saß wenigstens jeder an seinem Platz und rannte nicht wie aufgescheucht hin und her. Naja, bis auf einen, der ihm natürlich prompt vor die Füße lief und redete wie ein Wasserfall.

Für einen Sekundenbruchteil ehrlich irritiert, blieb Tamaki stehen und starrte die Quasselstrippe an. Dann fand er auch schon zu seinem gewohnten Selbst zurück und ließ den Redefluss stoisch über sich ergehen. Er versuchte nicht einmal, auf die ganzen Fragen Antworten zu geben, ahnte er doch, dass sie den jungen Kerl nicht wirklich interessierten. Bevor er aber noch in die Geheimnisse gefiederten Liebeslebens eingeführt wurde, rettete Satoshi ihn aus der befremdlichen Situation. Der Akademist zögerte keinen Moment und schob den leeren Essenswagen schnell wieder in Richtung des Glaskastens. Eine Küche hatte er hier nicht entdecken können, aber irgendwer würde sich schon um den Wagen kümmern oder den beiden Laufburschen sagen, wo er hingebracht werden musste. Auf die Frage des Pflegers musste Tamaki erst einmal überlegen und streifte derweil die Schürze ab. Kenta allerdings wusste sofort eine Frage. Eine, die aber sowas von zu erwarten gewesen war… Satoshi lachte auf. „Jaha, manchmal ist das leider nicht zu umgehen. In den meisten Fällen aber nur vorübergehend, wenn die Eigen- und Fremdgefährdung zu groß ist.“. Er sah den Gang hinunter und hatte vermutlich schon einige Kandidaten im Sinn, auf die das in der Vergangenheit zugetroffen hatte. „Wenn du willst, kann ich dir später einmal zeigen, wie das funktioniert. Aber vorerst müssen die Fesselspielchen warten. Nutzt die Zeit, in der ihr Ruhe habt, um die Betten frisch zu beziehen.“.

Satoshi zeigte ihnen, wo sie frisches Bettzeug herbekamen und wo sie das alte loswerden konnten, dann zogen die beiden Nachwuchsshinobi einmal mehr mit einem Materialwagen los, um die neue Aufgabe zu erledigen. Tamaki brauchte ein bisschen, um sich an das Krankenhausbettzeug zu gewöhnen (zuhause ging es eben doch etwas anders), doch nachdem er den Bogen einmal raus hatte, ging er routiniert zu Werk. Sobald er allerdings etwas entdeckte, das seine Aufmerksamkeit auf sich zog, begann er zu trödeln. So blieb er just vor einer weißen Wand stehen, die über und über mit kryptischen Zeichen bekritzelt worden war. Das Kunstwerk wirkte unstet und hektisch, so als hätte sein Schöpfer es hastig hingeworfen, bevor man ihm den Kugelschreiber wieder weggenommen hatte.
 

Kinzoku Kenta

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Guck mal einer an - man konnte Tamaki tatsächlich irritieren, jedenfalls für einen kurzen Zeitraum. Das zumindest fand Kenta rückblickend interessant an der kurzen Begegnung, die die beiden mit dem enfesselten Energieüberschuss dieses Isagura gehabt hatten - ehe Satoshi souverän dazwischen gegrätscht hatte. Vielleicht war das die wichtigste Fähigkeit für Leute die hier arbeiteten? Den Wahnsinn durch eine perfekt getimte Zwischenrede zu unterbrechen, damit die Patientenschaft nicht auf dumme Gedanken kam oder sie jedenfalls nicht zuende bringen konnte. Kenta verstand die Taktik, als Dauermethode wäre sie ihm persönlich aber mehr als ein bisschen zu weich - er interessierte sich mehr für die körperlichen Möglichkeiten der Beruhigung, die der junge Pfleger auch zu kennen schien. Allein ... er wollte es ihnen noch nicht zeigen, der Lump, und Kenta hatte prompt schlechte Laune. Denn vor die Gurtevorführung hatte der Pfleger den Schweiß gesetzt - in Gestalt von Bettlakenwechseln. Mistkerl. Kenta gehörte nicht zu den Jungen die Ärger wegen ihrer häuslichen Pflichten machten (im Gegenteil, er war in dieser Beziehung absolut vorbildlich) aber in dieser speziellen Lage fühlte er sich schon irgendwie hingehalten. Aber gut ... Prüfungen erfolgreich abschießen war sicher sinnvoll für seine Akte. Seufzend marschierte er los und sprang in Gedanken zu einem ganz speziellen miesen kleinen Schulhofterroristen, der vor ihm zwar immer Schiss gehabt hatte, aber offenbar ganz fix wieder eine große Klappe entwickelte, wenn man ihn nicht regelmäßig zurechtstutzte. Da hatte Tamaki ihm ganz unverhofft einen Gefallen getan, denn in dem Wortlaut den der andere Junge da weitergesagt hatte, würde sich nur einer äußern. Und zufällig wusste Kenta ein paar noch unbestrafte Dinge, die den Jungen daran hindern würden sich über eine etwas gröbere Behandlung bei den Autoritäten zu beschweren ... ooh ja. Der Kinzoku war geistig mit recht unfreundlichen Fantasien befasst, während er scheinbar unberührt und mit mechanischer Präzision Betten neu aufzog.

Erst, als Tamaki neben ihm anfing zu trödeln, schreckte Kenta aus seiner inzwischen ziemlich detaillierten Rachefantasie auf - er wäre fast in den kleinen Jungen reingelatscht, während der auf eine Wand des aktuellen Zimmers starrte. "Huh?" Fragte Kenta reflexartig - erkannte aber gleich darauf, worum es ging, und beugte sich seinerseits recht interessiert über das Gekritzel. Wenn auch nicht für lange. "Hrm ... sieht mir nicht so aus als wärs für gesunde Menschen verstehbar." Urteilte er nach einer Weile, und stupste Tamaki an die Schulter. "Komm jetzt. Wir haben noch drei Zimmer, dann können wir zur Wäscherei ... vielleicht warten irgendwo am Ende dieses Tages noch ein paar interessante Sachen." Kenta glaubte nicht so recht daran, was man ihm wohl auch anhörte - aber er war schon wieder halb in der Racheplanung, als sie die Arbeit wieder aufnahmen. Der Weg zur Wäscherei war dann nicht mehr weit, und kaum zurück hatte Satoshi schon den nächsten Job für sie - "Hey! Super Arbeit, Jungs - wollt ihr mir noch einen kleinen Gefallen tun?" Kenta rollte nur mit den Augen. "Ist unser Job hier, oder?" Fragte er zurück, und Satoshi nickte entschuldigend. "Ähm .. ja, gut. Also: Unsere Patienten haben nicht alle freien Ausgang und wir sind nicht genug um sie alle auf einmal zu begleiten. Ich kann einen übernehmen, aber wenn wir zu dritt sind geht auch mehr." Er lächelte. "Ich würde euch auch nicht jedem allein einen aufdrücken, ihr könnt zu zweit rausgehen. Irgendwelche Wünsche? Die mit dem "B" neben dem Namen müssen begleitet werden." Bei diesen Worten wies er auf einen Belegungsplan - Kentas Auge fiel fast sofort auf einen vertrauten Namen. "Isagura-san wäre doch witzig." Schlug er vor. Vielleicht hatte der Typ ja noch ein paar andere blöde Sprüche für Tamaki auf Lager.
 

Yagami Tamaki

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Versonnen betrachtete Tamaki die beschmierte Wand und merkte zunächst gar nicht, dass Kenta an ihn herangetreten war. So zuckte er kurz zusammen, als er die plötzliche Berührung an seiner Schulter spürte. Was für ein Tag… Nun hatte er sich schon zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit erschrocken. Doch wie beim Zusammenstoß mit Isagura gewann Tamaki seine Contenance sofort zurück und ignorierte zunächst die Aufforderung, weiterzumachen. „Es sieht aus als hätte jemand Hunger gehabt.“, überlegte der Akademist stattdessen und deutete auf eine stark stilisierte menschliche Gestalt, die entweder eine Gabel oder einen Dreizack in der Hand hielt, und vor einem Stück Kuchen oder Käse stand. Tamakis Finger bewegte sich zu einer Ansammlung aus kleineren Kugeln mit Stacheln. Vielleicht eine Meute Igel. Oder Menschen. Wenn man ganz genau hinschaute, erkannte man winzig kleine Gesichter. Eben diese Meute hatte ein zweites Käsestück bei sich. „Aber die kleinen Leute hier haben ihm den Käse gestohlen und nun will er die anderen vor ihnen warnen.“. Weitere Bildfragmente mit durchgestrichenen oder halb ausradierten Igelmenschen waren wild über die Wand verstreut, zunehmend überlagert von irrwitzigen Symbolen, für die Tamaki keine halbwegs gescheite Deutung einfiel. Unverkennbar aber war, dass derjenige, der das hier fabriziert hatte, sehr aufgeregt gewesen war. Vielleicht wusste Satoshi-san mehr darüber zu berichten. Später. „Gut. Gehen wir.“, schloss Tamaki und riss sich (wenngleich mit etwas Mühe) von der Wand los, um Kenta nach draußen zu folgen.

Der Abstecher in die Wäscherei war schnell erledigt und so fanden sich die beiden bald wieder in Satoshis Gesellschaft wieder. Das Reden überließ Tamaki einmal wieder seinem Senpai. Er wusste selbst nicht, ob die Prüfung verlangte, dass er alles organisierte, oder ob es genügte, wenn er seinen Teil zur Arbeit beitrug. Aber sei’s drum. Dass Kentas Wahl auf Isagura fiel, war derweil kaum noch überraschend. „Wahrscheinlich nicht.“, bemerkte Tamaki trocken. „Aber wir machen es. Schließlich ist er noch nicht dazu gekommen, uns von den Vögeln zu erzählen.“. Satoshi grinste. „Erinnert ihn bloß nicht da dran…“. Er gab den beiden Aushilfspflegern noch einige Hinweise, wie sie am besten in den Innenhof kamen und was sie an den Türen zu beachten hatten, dann durften sie auch losziehen, um Isagura einzusammeln. Der saß noch immer beim Essen und versuchte gerade seiner Tischnachbarin irgendeine Reaktion zu entlocken. Die ältere Frau mit den grauen, toten Augen schien ihn jedoch gar nicht wahrzunehmen. Als er Kenta und Tamaki erblickte, explodierte seine Aufmerksamkeit direkt in ihre Richtung. „Heeeey, da seid ihr ja wieder! Hab‘ euch schon vermisst. Dachte, ihr interessiert euch gar nicht mehr für mich!“. Ein gespielt-schmerzlicher Zug legte sich über Isaguras Gesicht und wurde sofort von einem überschwänglichen Grinsen weggewischt. Natürlich war der Mann längst aufgesprungen. „Wo geht’s hin, wo geht’s hin? Ich darf raus? Sehr gut, ich hab‘ da was, das ich euch zeigen muss!“. Ohne auf seine beiden Aufpasser zu warten, marschierte Isagura zügig voran. „Geh du vor ihm. Ich passe hinten auf.“, bemerkte Tamaki, der innerlich schon mit den Augen rollte, in Kentas Richtung und ließ sich ein wenig zurückfallen. Irgendetwas an Isagura machte ihn stutzig, aber er konnte nicht den Finger darauf halten, was es war. Vielleicht war es einfach ein gewisses Unbehagen, das einen in der Gegenwart psychisch kranker Menschen befiel. Mehr noch, da der Mann für Tamakis Geschmack viel zu aufgedreht war. Aber vielleicht auch nicht. Während Kenta und Isagura also vorausgingen und gerade einen leeren Korridor passierten, schüttelte sich der Suzuya einige Haarsträhnen ins Gesicht und konzentrierte sich auf seinen Chakrafluss. Es dauerte einen Moment, dann flackerten Tamakis Iriden in blassleuchtendem Blau auf. Seine Mutter würde ihm für diese Leichtsinnigkeit einen Klaps hinter die Ohren geben. Aber… er war alt genug, um nicht ständig auf seine Eltern hören zu müssen, oder? In der Hoffnung, dass sich niemand umdrehte und seine Haare das Leuchten halbwegs verbargen, richtete der Akademist seinen Blick auf Kenta und Isagura… und stutzte. Denn beide waren von einem verwaschenen rötlich-schwarzen Nebel umgeben. Die Anteile unterschieden sich jedoch und Isaguras Aura schien immer schneller zu pulsieren. Tamaki konnte förmlich mitansehen, wie sich die Emotionen des Mannes, der paradoxerweise gerade recht ruhig wirkte, immer weiter aufschaukelten. Es fehlte nicht mehr viel und- „Kenta, pass auf!“, rief Tamaki, nur einen Sekundenbruchteil bevor Isagura ausholte. Gleichzeitig zog der Suzuya sein Chakra zurück. Blieb zu hoffen, dass die beiden anderen zu abgelenkt waren...
 

Kinzoku Kenta

Chuunin
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Es war wirklich faszinierend, was Tamaki mit etwas mehr Hingabe aus dem wirren Gekrakel herauszog, und hätte er gerade Langeweile gehabt statt ein paar sehr kreativ-sadistische Einfälle, Kenta hätte ihm vermutlich zugestimmt und eine Art Lob ausgesprochen. So zuckte er nur die Schultern angesichts der Erkenntnisse frisch aus den Fängen des Wahnsinns. Wurde langsam Zeit hier fertig zu werden, denn in seinem Kopf reifte schon eine Einkaufsliste heran. Paketband hätte er noch genug, aber es war immer ätzend das Zeug abzupflücken ... Seil wäre besser. Aber wie viel hatte er noch? Besser er kaufte vorher etwas, und der Scherzartikelladen hatte ihn auch viel zu lange nicht mehr gesehen!

... aber er sollte vorher noch diesen langweiligen Einsatz abschließen, und damit es nicht ganz zum Einschlafen war hatte er sich rasch den lebhaftesten unter den Patienten hier ausgewählt. Auch wenn er sich so seine Zweifel vorbehielt, ob in Isaguras übertakteter Birne die Prozesse noch ansatzweise in sinnvolle Richtungen liefen ... nah, wahrscheinlich nicht. "Da bin ich ja mal gespannt wie ein Zehn-KeV-Schalter." Erwiderte Kenta launig auf die Ankündigung, dass Isagura etwas zu zeigen hatte - ein bisschen steckte die überheitere Laune des Burschen ihn an - und er ging voran, so wie Tamaki es vorschlug. Er rechnete nicht wirklich damit, dass etwas passierte. So wie es sich bisher darstellte kam ihm der Typ zwar recht lächerlich, aber harmlos vor. Was sollte er auch tun? Sich ganz ohne Waffe auf sie stürzen wie ein sabbernder Freak? Gott, die Korridore hier waren aber auch arm an Stimulation ... wer in so einer Umgebung unruhig wurde, dem konnte man ja kaum etwas vorhalten. Hmm. Ein schwarzes Stirnband sollte einfach zu organisieren sein ...

Es war nur Kentas recht tiefsitzender Routine als Ninja zu verdanken, dass er auf Tamakis Warnruf trotz seiner wandernden Gedanken ruckartig reagierte. Wenn er gedacht hätte, so wäre ihm sicher klar geworden dass Tamaki nicht grundlos rufen wurde - aber er dachte nicht einmal. Es war eine fast automatische Reaktion, die da ablief - Kenta machte einen blitzartigen Schritt vor und tauchte gleichartig ab, sodass der Faustschlag einfach über seinen Kopf hinwegzog und nur einen leichten Luftzug von sich spüren ließ (Kaihi). Hohoho ... Kenta ahnte, wo sein Gegner noch stehen musste, und wirbelte auf eine Hand gestützt herum, ein Bein im Kreis um sich ziehend (Soin shokai). Sein suchender Fuß traf auf ein Bein, das prompt einknickte - und dann wagte Kenta sich ins Handgemenge mit einem erstaunlich motivierten Isagura. Er konnte es an Kraft und Technik zwar nicht ganz mit Kenta aufnehmen, aber für einen Zivilisten entfesselte er überraschende Stärke ... und er spuckte, was Kenta ihm persönlich nahm. "Holst du mal etwas Verstärkung, Tamanegi-kun?" Fragte der Kinzoku heiter, und versuchte irritiert sich etwas Speichel aus den Haaren zu schütteln, während Isagura auch noch anfing grell zu brüllen. "... okay, ich glaube das wird nicht nötig. Hey Sirene! Wir drei lernen gleich noch was über Fixierungen!" Entgegnete er seinem Gegner, und rang ihn nochmal nachdrücklicher zu Boden. Aber hey, er hatte professionelle Banditen getroffen, die sich ungeschickter anstellten ...

in der Ferne hörte man bereits hastige Schritte, und ein lauter werdendes Alarmklingeln breitete sich über zahlreiche Pager aus. Im Hintergrund rollte bereits jemand ein mit Gurten, Gurten, und, Achtung- noch ein paar Gurten! - aufgerüstetes Bett aus dem speziellen Zimmer. "Okay - keine Zeit für Vorrede. Alle auf drei - Kenta-kun macht dann bitte etwas Platz! Eins, zwei ..."
 

Yagami Tamaki

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Eines musste Tamaki seinem ehemaligen Mitschüler lassen: er hatte geradezu perfekt auf seinen Warnruf reagiert. Er selbst hätte sich den rechten Haken des Verrückten wahrscheinlich ungebremst eingefangen. Das plötzliche Aufwallen der Gefahr und die nachfolgende Explosion der Ereignisse ließen das Herz des jungen Suzuya so heftig schlagen wie lange nicht mehr. Beinahe wäre es ihm vor Aufregung nicht gelungen, sein noch schwaches Bluterbe wieder verlöschen zu lassen, aber es schien gerade noch einmal gutgegangen zu sein. Kentas und Isaguras Fokus lag ohnehin gerade ganz woanders (nämlich sehr unmittelbar aufeinander) und während die beiden miteinander rangelten, überschlug Tamaki rasch seine Optionen. Sein noch sehr überschaubares Methodenrepertoire half gerade nicht wirklich weiter und irgendetwas, womit er dem verrückten Mann von hinten eins überziehen konnte, war auch nicht in Reichweite. Kenta schien die Situation allerdings gut im Griff zu haben, ja sogar regelrecht zu genießen, und so blieb Tamaki tatsächlich nichts anderes übrig als Hilfe zu holen. Sein „Hai!“ ging jedoch schon im nächsten Moment in abartigem Gekreisch unter. Was auch nicht schlimm war, denn so musste der Suzuya gar nicht erst loslaufen und konnte die Stellung halten. Ein kleines Ass hätte er noch im Ärmel, falls Isagura doch noch die Oberhand gewinnen sollte. Aber danach sah es nicht aus und binnen weniger Augenblicke wimmelte es im Flur nur so von Pflegepersonal, das von den Nachbarstationen herbeigeeilt sein musste. Tamaki tat das, was er immer tat, wenn für seinen Geschmack zu großer Tumult herrschte: er brachte sich außer Schusslinie und sah den Geschehnissen aus einiger Entfernung zu. Zum Glück das auch genau das, was von ihm gerade erwartet wurde.

Hatte Isagura sich gegen Kenta noch einigermaßen zur Wehr setzen können – gegen die gebündelte Kraft und Professionalität der Pfleger hatte er nicht den Hauch einer Chance. So kam der Kinzoku tatsächlich noch in den Genuss einer Demonstration der Fixiervorrichtung, selbst wenn die sehr kurz und unspektakulär ausfiel. Auch Tamaki sah mit einer eigentümlichen Mischung aus Unbehagen und Faszination zu, wie der Mann innerhalb von kaum einer Minute fachmännisch auf das Bett geschnürt und davongefahren wurde. Unter all dem tat Isagura ihm irgendwo leid. Aber es half ja nichts. Er konnte nicht herumlaufen und wahllos Leute anfallen. Und selbst wenn Kenta alles andere als ein braves Unschuldslamm war, hatte er dieses Mal nun wirklich nichts verbockt. Allerdings hatte Tamaki auch nicht vergessen, was er kurz vor Isaguras Ausbruch gesehen hatte. Auch der Kinzoku war unter seiner Oberfläche nicht halb so geschliffen wie es den Anschein hatte… „Tut mir leid für den Schreck!“, meldete sich da Satoshi und zog Tamakis Blick, der eben zu Kenta geglitten war, auf sich. „Das hat er lange nicht mehr gemacht. Und dann ausgerechnet heute…“. Der Pfleger seufzte, zeigte sich aber gleich darauf wieder von seiner zuversichtlichen Seite. „Ihr beiden seid in Ordnung, ja?“, vergewisserte er sich. „Es dauert jetzt nicht mehr lange bis zum Schichtwechsel. Ich hab noch ein paar kleine Sachen für euch zu tun und würde euch bitten, in der Besprechung noch kurz zu schildern, wie das mit Isagura genau passiert ist.“. So kam es dann auch und Kenta und Tamaki saßen wenig später im Dienstzimmer zwischen Pflegern und Pflegerinnen der Morgen- und der Abendschicht. Dem Suzuya waren es schon wieder zu viele Leute auf ein und demselben Fleck, also hielt er sich eher bedeckt und verlegte sich darauf, Kentas Schilderungen zu bestätigen und sich an den Süßigkeiten auf dem Tisch zu bedienen. Sie sollten ruhig zugreifen, hatte Satoshi gesagt, also tat er das. Als die beiden ihren Bericht getätigt hatten, dankte der Pfleger ihnen noch einmal und entließ sie in den wohlverdienten Feierabend. Tamaki war es nur recht. Zwar war es doch noch ziemlich interessant geworden, aber in der Summe doch fast schon zu viel. Höchste Zeit für eine Pause. Während er an Kentas Seite das Krankenhaus verließ, warf er seinem Begleiter einen verstohlenen Blick zu. „Und was hast du heute noch vor?“, fragte er und war neugierig, welche Antwort die schwarzroten Schlieren von eben wohl hervorbringen würden.
 

Kinzoku Kenta

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Kenta war ein wenig überrascht, dass Tamaki nach ihrem Job noch einmal Initiative zeigte - das war sonst nicht so seine Art. Suchte er etwa Anschluss? Pf! Tamaki doch nicht ... langsam stahl sich ein gelinde gesagt verstörendes Grinsen auf Kentas Gesicht, während sie über die klinikinternen Wege über das Gelände nach draußen steuerten. "Oh, ich weiß nicht ... meinen Bericht schreiben und abgeben, natürlich ... ein bisschen Krimskrams einkaufen gehen ... ah, richtig!" Er schnippte überdramatisch gespielt mit dem Finger, als fiele es ihm gerade jetzt erst ein. "Danach muss ich noch Koji aus der Akademie auflauern und ihn ein paar Stunden leiden lassen ... denn offenbar hat der kleine Feigling hinter meinem Rücken wieder rumerzählt dass man mich wegsperren sollte." Kenta tssskste verächtlich und schüttelte einen Moment den Kopf. "Man sollte meinen dass er langsam mal einsieht, dass er nur verlieren kann ... vor allem da er offenbar immer noch in der Akademie feststeckt. Aber gleichzeitig ..." Seine Miene hellte sich abrupt wieder auf. "Gleichzeitig ist es irgendwie liebenswürdig dass er es immer wieder mal versucht. Und ohne ihn hätte ich eine Quelle verlässlicher Unterhaltung weniger."

Kenta trat unvermittelt etwas näher an Tamaki, um ihn ungewöhnlich freundschaftlich zu knuffen. "Danke dass du seine Worte so genau wiedergegeben hast! Ich wusste gleich dass das nur er gewesen sein konnte." Erklärte er, und hielt einen Moment an, als ihm jetzt tatsächlich ein spontaner Einfall kam. "Heey ... wenn du mir schon geholfen hast, hast du nicht Lust mitzukommen?" Fragte er den kleineren Jungen, ehe er in Richtung Ausgang weiterging. "Ich brauche nur noch ein paar Sachen aus dem Baumarkt, dann kann ich loslegen. Wo er wohnt weiß ich. Und was ich mit ihm vorhabe, auch ..." Ließ er seine heimtückischen Pläne ganz bewusst im Vagen, während er Tamaki auf eine Reaktion hin belauerte. Er glaubte nicht dass der sonderbare Junge ihn verpfeifen würde - wenn doch, würde Kenta jede derartige Absicht abstreiten - und vielleicht lockte er ihn ja doch aus der Reserve. Man hatte so das Gefühl gehabt dass er manchmal mit einigem Interesse von ferne zugeschaut hatte ...

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Yagami Tamaki

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Mit unbewegter Miene lauschte Tamaki den Plänen, die sich gerade vor ihm entfalteten. Dass Kenta irgendetwas Unliebsames vorhatte, erstaunte den Suzuya nach allem, was er heute gesehen hatte, nicht mehr. Was ihn jedoch ein wenig überraschte, war dass er unwissentlich dazu beigetragen hatte. Richtig. Es waren Kojis Worte gewesen, die er wiedergegeben hatte, auch wenn der Akademist bei Weitem nicht der einzige war, der sich auf diese Weise über Kenta geäußert hatte. Und nun wollte ihn der Kinzoku also dafür büßen lassen… Tamaki seufzte innerlich und zuckte zusammen, als der Genin ihn ohne Vorwarnung knuffte. Nur eine weitere Erinnerung, dass er in Kentas Gegenwart nicht mit den Gedanken abschweifen sollte…

Was genau hast du vor?“ fragte er und hatte sein unbeteiligtes Äußeres schon wiedergefunden. Irgendeinen Schabernack heckte Kenta aus, allerdings wusste er auch, dass diese Streiche nicht selten einen sehr bösartigen Anklang hatten. Tamaki bezweifelte, dass es ausgerechnet heute anders sein sollte. “Vielleicht solltest du ihn dann nicht leiden lassen. Am Ende hört er noch auf, dich zu amüsieren.“, meinte er schulterzuckend. „An Akademisten, die dich noch kennen, wird es in den kommenden Jahren so oder so einen Engpass geben.“. Wer in den Rang eines Genin aufgestiegen war, hatte schließlich kaum noch Anlass, Kentas Weg zu kreuzen, wenn es nicht unbedingt sein musste.

Auf die Frage, ob er nicht mitkommen wollte, nickte Tamaki und musterte den älteren Jungen enigmatisch. Ja, er würde mitkommen. Aber nicht, weil es ihm Spaß machte, jemanden leiden zu sein. Selbst wenn Koji zu der Sparte Mitschüler gehörte, die der Suzuya lieber gemieden hatte. Zwar war er durchaus neugierig, was genau Kenta da auskochte, vor allem aber wollte Tamaki aufpassen und verhindern, dass der Kinzoku es übertrieb. Vielleicht war es allmählich an der Zeit, dass er die Dinge, die seine Mutter ihn gelehrt hatte, auch einmal anwandte.

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