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Filmstudio "Honda-Wonder"

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Es war nicht allzu lange her, als die junge Inuzuka erfuhr, dass sie erneut für einen Job eingeteilt wurde. Zugegeben - zuerst war sie nicht sonderlich begeistert. Schließlich hatte sie die Katastrophe, die ihr damaliger Prüfungsjob war, noch lange nicht vergessen. Als sie jedoch erfuhr, was genau gefordert war und mit wem sie all das erledigen durfte, hob sich ihre Laune ein wenig. Wie beim ersten Mal hatte man ihr Akinawa Izuya zur Seite gestellt. Sie war damals gut mit ihm ausgekommen, weshalb sich ein kleines Lächeln auf ihren Lippen gebildet hatte, als sie von ihm erfuhr. Außerdem hatten sie die Ehre, bei einem richtigen Film mitzuspielen! Das wundervolle Gesicht des Rotschopfes würde die Filmleinwand zieren. Wenn das nicht mal was war!
Aus diesem Grund stand sie am Morgen des Drehs bereits früh im Bad. Die Hunde schliefen noch, schließlich sahen die sowieso immer gut aus. Im Gegensatz zu ihrem Frauchen. Konzentriert starrte sie in den Spiegel, während sie ihre leicht außer Kontrolle geratenen Augenbrauen zupfte und daraufhin sämtliche Rötungen und Unreinheiten mit Make-Up überdeckte. Normalerweise konnte das Mädel es nicht leiden, sich diese Pampe ins Gesicht zu schmieren. Aber sie konnte ja schließlich nicht riskieren, dass man bei einem Close-Up plötzlich ihre imperfekte Haut sah! Niemals! Natürlich war es auch möglich, dass sie am Set einige Touch-Ups bekommen würde, aber das Budget für den Film war nicht allzu hoch angesetzt. Sie wollte also nicht riskieren, dass am Ende gar keine Visagisten angeheuert wurden und sie wie eine hässliche Hexe vor der Kamera stand. Zum Abschluss kamen noch die tiefroten Fangzähne, die waren schließlich ihr Markenzeichen, und dann war sie nach knapp einer Stunde auch endlich fertig. Sie hatte nun mal in Sachen schminken kein großes Talent, sie brauchte da ein wenig länger.
Nachdem die Hunde schlussendlich gefüttert waren, schnappte sich der Wildfang den Akita Inu und verließ das Haus. Sie hatte für Kuma einen halben Napf Futter, ausreichend Wasser und einiges an Spielzeug zurück gelassen und außerdem das Radio aufgedreht. Allzu lange würde der Dreh sicherlich nicht dauern. Zur Sicherheit hatte sie die Züchter des schwarzen Riesen jedoch gebeten, gegen Mittag einmal kurz vorbei zu schauen. Da sie eine außerordentlich gute Beziehung hatten, war dies selbstverständlich kein Problem.
Trotz der frühen Stunde schickte die Sonne bereits ihre ersten, warmen Strahlen hinab. Allerdings waren am Himmel auch einige, dicke Wolken zu entdecken. Warm werden würde es jedoch sicherlich trotzdem. Nach einem kleinen Fußmarsch hatte sie auch schon das Ziel erreicht. Zumindest vermutete sie das. Wenn man den Angaben, die sie erhalten hatte, glauben schenken konnte, war sie korrekt. Doch so wirklich war die Kunoichi sich da nicht sicher. An sich war das Gebäude, bis auf seine Größe und die fehlenden Fenster, nicht weiter auffällig. Höchstens die etwas herunter gekommene Fassade könnte noch ein wenig Aufmerksamkeit erwecken. Das war es aber auch schon. Wenn sie ehrlich war, hatte sie ein ziemlich pompöses, modernes Studio erwartet, mit großem Eingangstor und großen Leuchtbuchstaben darüber, die den Namen "Honda Wonder" buchstabierten. Oder irgendsowas eben. Doch wie sagte man so schön? Beurteile ein Buch niemals anhand seines Covers. Vielleicht war es hier das Selbe. Vielleicht hatten sie ja all ihre Finanzen in die Innenaustattung gesteckt. Diese war schließlich viel wichtiger! Okami jedoch bezweifelte dies stark. 'Was soll das denn bitte sein? Da gehe ich nicht rein. Am Ende wartet da drin noch ein Mörder.' Seufzend blickte die Rothaarige herab zu ihrem Begleiter, der einmal wieder nichts anderes tat, außer sich zu beschweren. Irgendwo hatte er ja Recht ... das Gebäude sah eher aus wie aus einem Horrorfilm. Aber wo kamen sie denn hin, wenn sie immer nur so pessimistisch dachten? "Jetzt warte doch erst einmal ab. Außerdem gehen wir da ja nicht alleine rein. Izuya begleitet uns schließlich und den magst du doch!" Als Antwort bekam sie nur ein Schnauben 'Vielleicht ist er schon vor uns rein gegangen und wurde bereits ermordet.' Theatralisch verdrehte die Hundehalterin die Augen und wuschelte ihrem Begleiter ein wenig über den Kopf "Ja ja ja. Das wird sicher total lustig!" Bevor sie sich jedoch hinein traute, wollte sie doch lieber auf den Blauschopf warten.... natürlich nur, damit er nicht ewig draußen auf den Wildfang wartete, weil er denkt sie wäre noch gar nicht da! Niemals zur Sicherheit, falls dort doch eine böse Überraschung wartete!

@Akinawa Izuya
 

Akinawa Izuya

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In letzter Zeit konnte sich der Blauschopf vor Jobs gar nicht retten, aber für seine Geldbörse war das natürlich super. Und wenn er ganz ehrlich war, so waren die vielen Jobs eine gelungene Abwechslung zu den vielen Trainingsstunden, die er sich stets und ständig auflastete. Doch zwei dieser Jobs hätte er sich natürlich gern gespart, denn dort waren eindeutig Mädchen gefordert gewesen und Izuya verstand bis heute nicht, wieso man ihn dahin schickte. Er selbst erklärte es gekonnt mit Personalmangel, aber vielleicht mochte ihn ja jemand in der Verwaltung nicht? Alles war möglich! Der neue Job hatte zum Glück nichts von einer derartigen Klausel und daher war der Blauschopf grundlegend erleichtert, doch war die Thematik des Jobs nicht zwingend sein Metier. Eine Kinofilm Produktion als Stuntman unterstützen? Eigentlich klang das total nach Izuya, der ja im Grunde für jeden Scheiß zu haben war, doch kannte er vereinzelte Verfilmungen von Honda Tomoyuki und war geschockt, wie wenig Story seine Filme doch hatten. Bei ihm ging es immer nur Explosionen, Verfolgungsjagden mit vierrädrigen merkwürdigen Gerätschaften und sogenannten ‚Schusswaffen‘. Seine wohl bisher größte Kreation war Alarm für Shiro 11 mit Semiru Gerukan in der Hauptrolle. Diese Sendung hatte Izuya tatsächlich mal gesehen und hielt sie für den größten Schrott. Es tat ihm also in der Seele weh zu wissen, dass er jetzt ein Stuntman für diese Produktionsstätte sein würde. Doch diesen Job musste er natürlich nicht allein bewerkstelligen. Und seine Partnerin für diesen Job war niemand anderes als Asami vom Inuzuka Clan. Er hatte sie vor kurzem kennen gelernt und mit ihr zusammen einen Job erledigt, der für sie sogar die Abschlussprüfung darstellte. Sie hatte sich wacker geschlagen, den alten Herren mit ihrem knackigen Po imponiert und war dabei auch noch sehr sympathisch! Izuya freute sich darauf die temperamentvolle Inuzuka wieder zu treffen und fing bei den Gedanken an sie durchaus an sich auf diesen Job zu freuen. Die beiden waren Körper- und Taijutsu-affin, also waren Action-Szene gerade zu für die zwei geschaffen worden!

Den Morgen war Izuya wie üblich früh aufgestanden und hatte sich seinem morgendlichen Training hingegeben, um fit zu bleiben. Danach ein ausgewogenes Frühstück und die Zuführung abgestimmter Makronährstoffe um den maximalen Erfolg zu erzielen. Gefolgt von ausreichend intensiver Hygiene und dann wurde auch schon sein Kleiderschrank geplündert. Der Blauschopf band sich seine Trainingsgewichte um die Unterschenkel, zog darüber schwarze Stulpen und schlüpfte in die Sandalen, gepaart mit einer kurzen schwarzen Hose und einem schwarzen Muskelshirt mit weitem Ausschnitt. Es war ziemlich gutes Wetter und er wollte ein wenig Bräune abkassieren, aber konnte er bei einem Job eben nicht einfach splitterfasernackt aufkreuzen. Auf dem Muskelshirt befindet sich ein Druck von den Shiro-Adlern, der Basketballmannschaft des Dorfes dessen Team-Captain Izuya gegenwärtig war. Dann noch die Schweißbänder mit eingenähten Gewichten an die Handgelenke und es konnte los gehen. Motiviert schrieb er seinem Vater einen Zettel und verduftete sich, bevor dieser ihn wieder aufhielt und anmotzte. In einem lockeren Dauerlauf eilte Izuya durch die Straßen und Wege, um die Bruchbude namens „Honder Wonder“ aufzusuchen und zum Glück besaß er eine Beschreibung, sonst hätte er den Ort vermutlich niemals gefunden. Izuya hatte nicht unbedingt die beste Orientierung, so viel musste man einfach wissen, aber sein Herz hatte er am rechten Fleck.

Nach einer kurzen Weile erreichte Izuya dann auch schon die Bruchbude von Filmstudio und wunderte sich irgendwie wenig über den äußeren Zustand des Gebäudes, schließlich waren seine Produktionen ja nicht so die Bringer. Bereits aus der Ferne erkannte er den Wildfang und Okami und ein Lächeln legte sich auf die Lippen des Blauschopfes, der sich freute, sie endlich wieder zu sehen. Sie hatten sich gut verstanden und schwammen durchaus auf derselben Wellenlänge, daher wusste er bereits, dass dieser Job gut ausgehen würde. Freudig hob Izuya den linken Arm zum Gruß und ließ seine Stimme hervor preschen, die mittlerweile um einiges tiefer war als noch vor einigen Jahren. „Guten Morgen Asami, guten Morgen Okami!“, begrüßte er seine Partner heute und blieb dann bei ihnen stehen, atmete kurz durch und musterte die Inuzuka. Sie sah gut aus, wie immer. Und auch Okamis Fell strahlte heute vor Lust und Laune…nicht. Aber auch Okami sah prächtig aus. „Wenn ihr bereit seid, dann lasst uns Filmgeschichte schreiben!“, konstatierte er total überzeugt und musste danach auflachen. Das konnte nur eine Katastrophe werden, aber gute Prügelszenen sollten Asami und er definitiv hinbekommen! Hoffentlich gab es Explosionen!

@Inuzuka Asami
 
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Eine tiefe, männliche Stimme riss den Rotschopf schließlich aus dem Gespräch mit Okami. Ein blauhaariger, junger Mann steuerte auf die Beiden zu und begrüßte sie freudig. "Hey Izuya! Wie isses dir ergangen?" rief sie freudestrahlend und schwang für einen kurzen Augenblick ihre Arme um den Körper des Akinawa. Persönlicher Freiraum? Sowas war doch unnötig, immerhin hatte sie den Blauschopf bereits kennengelernt. Der rote Vierbeiner hingegen hielt respektvollen Abstand und schenkte Izuya zumindest einen kurzen Blick. "Danke nochmal für's Prüfungsjob absolvieren! Hoffentlich läufts dieses Mal besser!" Die Erlebnisse im Golfclub Gorufuba hatte sie immer noch nicht ganz verarbeiten können. Trotzdem wollte das energiegeladene Mädel noch nicht die Hoffnung aufgeben, dass der zweite Job in ihrer Ninjalaufbahn besser von statten ging. "Und wie wir bereit sind, stimmt's Okami?" Mit einem zögerlichen Wuffen stimmte der Rüde halbherzig zu, während sein Frauchen voll motiviert die Faust in die Luft streckte. "Komm, lass uns schnell reingehen!" Ohne auf Zustimmung zu warten machte sie auf der Ferse kehrt und schwang die schwere Türe, die als Eingang des Filmstudios diente, auf. Jetzt, wo es nicht mehr ihre Prüfung und auch nicht ihr erstes Mal war, hatte der Wildfang eindeutig weniger Probleme, auch einmal die Führung zu übernehmen. Es war nun nicht mehr alles so fremd und einschüchternd. Im Gegenteil, es war spannend und fühlte sich eher an wie ein kleines Abenteuer! ​
Gerade drehte sie sich um, um ihren Teampartner zu fragen, welche Honda-Filme er bereits gesehen hatte, da machte ihr Körper plötzlich Bekannschaft mit etwas großen, stabilen. Augenblicklich fuhr sie wieder herum und stolperte einige Schritte zurück als sie merkte, dass sie gerade volle Kanone in den Regisseur höchstpersönlich hineinmarschiert war. "Oh man, sorry! Hab Sie echt nicht kommen sehen!" Entweder der große, eher breit gebaute Mann mit struppigem Ziegenbärtchen schlich auf äußerst leisen Sohlen umher oder er wartete bereits, bloß wenige Schritte entfernt vom Eingang, auf seine Stunt(wo)men. Er ließ ein tiefes, kehliges Lachen ertönen und antwortete: "Hohoho, bloß keine falsche Zurückhaltung, junges Fräulein! Du bist nicht die Erste, die sich mir augenblicklich um den Hals wirft! Ich bin schließlich der einzig wahre Honda!" Ein wenig verdutzt über diese Aussage trat die Inuzuka einen weiteren Schritt zurück. Doch nicht nur deswegen ... Er roch auch ziemlich schräg. Wie leicht ranzige Milch oder Käse. Am liebsten hätte sie direkt 100 Meter Abstand zwischen sich und den komischen Kauz gebracht, aber er war schließlich ihr Auftraggeber. Sie zwang sich ein schräges Lächeln auf die Lippen. "Ja genau ..." Okami neben ihr rümpfte bereits die Nase und bekam deshalb unauffällig ein Knie in die Rippen. Mit einem flinken Seitenblick wollte der Rotschopf sicherstellen, dass Izuya immer noch da war. "Nun, Honda-sama-" "Nennt mich ruhig einfach Honda!" "...Honda, mein Name ist Inuzuka Asami. Mein treuer Begleiter hört auf den Namen Okami. Und der blauhaarige Typ hier heißt Minagawa Izuya. Für was genau werden wir denn gebraucht?" Hinter dem Filmemacher huschten immer wieder die verschiedensten Menschen vorbei und arbeiteten daran, eine möglichst realistische Kulisse entstehen zu lassen. Sie schienen alle ein wenig gestresst. Im Gegensatz zum Regisseur selbst. Er wirkte durchaus gelassen, als ob ihn nicht einmal ein weiterer Weltkrieg aus der Ruhe bringen könnte. "Gute Frage, Mädchen! Euch wird eine ganz besondere Ehre zuteil! Ihr repräsentiert die jeweiligen Clanoberhäupter! Die mächtigsten und stärksten Kämpfer im ganzen Film! Das ist doch richtig cool oder?" Tomoyuki wartete kurz auf die Zustimmung seiner Gegenüber, bevor er fortfuhr: "Eigentlich habt ihr nur hier und da einige Zeilen ... bis zum Höhepunkt des Filmes! In einem dramatischen Showdown, umhüllt von wild lodernden Flammen, leisten ihr euch einen verbitterten Kampf um Leben und Tod!" Um Spannung aufzubauen machte er eine kurze Sprechpause. Asami nutzte diesen Moment, um das bereits Gesagte zu verarbeiten. Bisher klang es ja gar nicht so schlecht. "bis ihr plötzlich bemerkt, was ihr eigentlich für einander empfindet! Es ist kein Hass, es ist Liebe!" Während der Herr sprach, gestikulierte er stets aufgeregt mit den Armen. Er schien absolut hin und weg zu sein, von dem, was er da erzählte. "Nach einem tiefgründigen, herzerwärmenden Gespräch verbündet ihr euch schließlich gegen den reichen Magnaten, der euch gegen einander ausgespielt hat und nehmt ihn mit einem atemberaubenden Todesstoß das Leben um euch zu rächen!" ​
Ein wenig überrumpelt von dem äußerst originellen Plottwist der Story blinzelte die Inuzuka einige Male, bevor sie sich schließlich zu Wort meldete: "Das klingt ja wirklich ... spannend. Von der Romanze hat mir zwar vorher keiner was erzählt, aber okay ... solange wir nicht vor laufender Kamera rumknutschen müssen... Ich dachte eigentlich, wir würden bloß als Stuntmen gebraucht..." Untypisch für das sonst so redefreudige Mädel rollten ihr die Worte nun eher zögerlich von der Zunge. Irgendwie lief die Situation nicht ganz so ab, wie sie es eigentlich erwartet hatte. "Nun, die Dorfverwaltung hat uns erst kurzfristig informiert, welche Shinobi sie uns schickt. Wir hatten nicht genügend Zeit, irgendwelche Look-Alikes für euch zu organisieren. Deshalb mussten wir eben improvisieren! Total aufregend, nicht wahr? Wir werden euch als große Stars rausbringen!" Hilfesuchend blickte sie zu dem Blauschopf, in der Hoffnung, er würde ihr irgendwie beiseite stehen und die richtigen Worte finden. In der Jobbeschreibung war ausschließlich von coolen Actionszenen die Rede gewesen und nicht von irgendwelchen Liebesbeziehungen die absolut aus dem nichts kamen. So übel war Izuya nun wirklich nicht, aber mit ihm romantische Gesten austauschen? Nee, das konnte sie sich echt nicht vorstellen. Nicht mal für die Kamera! Eigentlich wollte der Wildfang ja groß raus kommen, aber doch nicht durch einen Film, dessen Höhepunkt mehr Romanze als Action war! ​

 
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Akinawa Izuya

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Also Izuya war ja ein sehr offenherziger und fröhlicher Mensch, doch mit einer so überschwänglichen Begrüßung ihrerseits hatte er nun auch nicht gerechnet. Sie begrüßte ihn herzlich und schenkte ihm eine kurze Umarmung, wobei sie beim Umlegen ihrer Arme durchaus spüren durfte, wie trainiert der Blauschopf eigentlich war. Zwar war Izuya sichtlich überrascht, aber erwiderte diese Geste natürlicher kurzerhand und schenkte auch ihr eine Umarmung, ehe er ihre Frage zu beantworten gedachte. „Soweit ganz gut. Habe einen Geldfälscher dingfest gemacht und viel trainiert!“, erzählte er voller Stolz und schmunzelte. „Und wie ist es dir ergangen?“, fragte er im Umkehrschluss, schließlich gebot es die Höflichkeit aber dahinter steckte eben auch persönliches Interesse. „Kein Ding. Das der Prüfungsjob uns in ein so merkwürdiges Etablissement führt konnte ja keiner ahnen“, erklärte er und lächelte. Er erinnerte sich an den kürzlich durchgeführten Job mit ihr und musste schmunzeln, denn trotz aller Schwierigkeiten war es unter dem Strich dann doch sehr lustig mit Okami und ihr gewesen. Sie waren also bereit, sie mehr als ihr Vierbeiner. Okami schenkte dem ganzen nur ein halbherziges Wuffen und Asami proklamierte freudestrahlend und motiviert, hinein gehen zu wollen. Izuya empfand dieses Inuzuka Duo als sehr dynamisch und interessant, daher beobachtete er schließlich und schloss sich wortlos an. Dem Blauschopf gefiel es, dass sie so ohne weiteres die Führung übernahm und präsentierte sich dadurch sehr selbstbewusst. Dass sie großes Potenzial hatte konnte er ja bereits feststellen, dies aber nun auch zu sehen, gefiel ihm sehr. Okami und Izuya folgten ihr also durch die schwere Tür ins Filmstudio als es dann auch schon zu einer Kollision kam.

Leider Gottes stieß Asami direkt in den Regisseur, der allerdings ein Schrank von Mann war und kurz stockte dem Akinawa der Atmen, schließlich wollte er eigentlich keinen schlechten ersten Eindruck hinlegen, doch der großartige Honda-sama nahm das alles überhaupt nicht krumm. Stattdessen lachte dieser und schien vollkommen davon überzeugt, dass sich Asami an ihn heran schmeißen wollte. Bei dieser Äußerung stieß Izuya nur ein genervtes Seufzen aus, denn das gefiel ihm gar nicht. Der Blauschopf stellte sich zur Inuzuka und stellte dann einen ziemlich miefigen Geruch fest, der eindeutig vom Regisseur ausging und nach ranziger Milch oder so etwas stank. Der Kerl war wohl so tief in der Arbeit versunken, dass er sogar seine Hygiene missachtete, na ganz toll. „Guten Tag, Honda!“, begrüßte Izuya den Regisseur als Asami das Trio vorstellte und zugleich auf den besagten Job zu sprechen kam. Doch mit der folgenden Antwort hatte nun keiner von den beiden gerechnet. Zunächst war die – nicht sonderlich tiefe – Story ersichtlich und klar zu folgen. Zwei verfeindete Shinobi Clans, angeheuert durch einen Magnaten, die sich bekämpften und gegenseitig beinahe auslöschten, damit der Magnat die Ländereien in Besitz nehmen konnte. Es klang nach dem typischen Honda-Action-Genre, das in Shirogakure eine gewisse Berühmtheit und eben auch Izuya nicht ganz fremd war. Semiru Gerukan sagte er da nur. Dem Blauschopf fiel allerdings die Kinnlade zu Boden als der Plottwist erwähnt wurde, die beiden Clansoberhäupter sich eigentlich total ineinander verliebten und nach ihrer innigen Liebelei dann gemeinsam den Magnaten bekämpften. War das echt sein ernst? So eine schäbige Story? Zu gut, dass Asami und er hier nur als Stunt(wo)men engagiert waren und keine richtigen Rollen besetzen mussten. Aber zu früh gefreut. Die Inuzuka hatte das Thema angesprochen und Honda stand sofort Rede und Antwort. Es gab keine Look-Alikes für die Beiden, daher wurden sie nun die Hauptrollen und Filmstars. „Bitte was?!“, fragte Izuya fassungslos und ließ den Kopf hängen. Damit hatte er nun nicht gerechnet. Wieso waren seine Jobs eigentlich immer so eine Katastrophe?

Der Blauschopf konnte sehen wie Asami hilfesuchend nach ihm Ausschau hielt und offenbar hoffte, dass Izuya die korrekten Worte fand. Der Taijutsuka räusperte sich. „Honda, mein Kumpel!“, fing dieser an. „Wir sind doch nur als Stuntmen da. Ein paar Actionszenen dubeln. Auf mehr sind wir einfach nicht vorbereitet“, erklärte Izuya ruhig und gestikulierte dabei wie ein cooler Professor in einer Vorlesung, nur war er keiner. „Ruhig Blut, meine Guten! Das wird der reinste Wahnsinn, der blanke Hammer, ich sags Euch!“, proklamierte Honda und ging lachend voraus. „Kommt mit, kommt mit!“, sprach er und Izuya seufzte. Da gab es wohl keinen Weg daran vorbei, also schaute er zu Asami und musterte sie kurz. Sie war hübsch, humorvoll und lässig drauf. Außerdem sah sie im Bikini schon sehr attraktiv aus. Aber eine Romanze mit ihr vor der Kamera? Das konnte ja echt was werden. „Na tolles Ding. Und jetzt?“, fragte er eher rhetorisch, weil es eben keinen Ausweg gab. Kündigen ging ja wohl schlecht. „Ziehen wir das einfach durch und hoffen, dass niemand je diesen Film sehen wird“, erklärte Izuya und stiefelte dann entgeistert dem Regisseur hinterher. Während er lief warf er einen Blick über die Schulter zu Asami, wo seine eisblauen Augen kurz die grünlichen Seelenspiegel seiner Kameradin trafen und schenkte ihr dann ein Lächeln. Dann drehte sich Izuya wieder um und ging weiter, gespannt darauf wie es nun weiter ging.

@Inuzuka Asami
 

Kajiya Ayumi

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Ein neuer Tag, ein neuer Job für Ayumi. Das letzte Mal als sie auf einem richtigen Job war, hatte sie mit Raku nach einem großen Sturm den Handwerkern Jôseis geholfen, mit den Schäden klar zu kommen. Das war etwas, was der kleinen Kajiya gefallen hatte. Immerhin konnte sie Leuten und Freunden helfen. Doch dieses Mal war der Job ein wenig anders. "Setrunner. Hmpf.", spie sie förmlich aus bei dem Gedanken, was sie den Rest des Tages zu tun hatte. Kabel tragen. Große Schaumstoffplatten halten. Lichter durch die Gegend schieben. Dem Regisseur was zu trinken bringen. Sich anschnauzen lassen, wenn etwas nicht ganz perfekt ist. Und hunderttausend Schokoriegel besorgen. Leute vom Film waren gefräßige Naschkatzen. Das war doch alles voll ätzend. Dafür brauchte es wirklich Ninja? Und was noch schlimmer war? Ayumi hatte erfahren, dass der Film, der produziert wurde, zwei andere Ninja in den Hauptrollen hatte. Die durften wenigstens Spaß haben. Ayumi nicht. Das war echt, echt ätzend. "Hol mal noch 'nen Klappstuhl!", wies sie jemand an. Man hatte Ayumi erklärt, das eigentlich jeder hier bei den Dreharbeitein über ihr stand. So musste sie sich wenigstens nicht merken, wer ihr was zu sagen hatte. Jeder hatte ihr was zu sagen. Das war vielleicht das allerätzendste an dem Job, dachte sich die Schwarzhaarige, während sie in einem der Lagerräume der Honda-Wonder-Studios nach verdammten Klappstühlen suchte. Das hier war echt das letzte.

Mit einer Billigsitzgelegenheit beladen machte Ayumi sich zurück auf den Weg zum Set, hörte von dort schon aufgeregte Stimmen. Anscheinend war der Regisseur, Honda Tomoyuki höchstselbst, mit den beiden Darfstellern eingetroffen. Die Kajiya knirschte mit den Zähnen, sie war so neidisch. Und angenervt. Sie reckte den Hals und versuchte wenigstens einen Blick auf die beiden Glückspilze zu erhaschen, die hier definitiv den besseren Job abbekommen hatten. Rot und Blau. Asami und Izuya. Die Hundedame hatte Ayumi vor einiger Zeit kennen gelernt, nachdem sie über ihr Hausdach gesprungen und dabei erschrocken und gestürzt war. Und das mit Izuya... Das mit Izuya war etwas anderes. Doki. Da war es schon wieder. Ayumi schluckte trocken, wie um dieses Geräusch und die damit verbundenen Gedanken loszuwerden, und es funktionierte. Izuya und Asami waren für Ayumi Bekannte, sie könnte Hallo sagen gehen. Noch immer den Klappstuhl in den Händen tragend nahm sie Anlauf und preschte auf das Dreierteam aus Asami, Izuya und Honda zu. "AAAAHH!!!", rief sie laut aus, um auf sich aufmerksam zu machen, dann setzte sie zum Sprungtritt gegen Izuya an. Dem Chuunin fiel es natürlich leicht, ihren Angriff abzuwehren. Ihr massiver Stiefel prallte gegen den massiven Bizeps Izuyas, der ihrem Tritt natürlich mühelos standhielt. Doki. "Yoo, Asami, Aniki!" (Ayumi hatte den Nachnamen Izuyas ein wenig falsch in Erinnerung und damit einen neuen Spitznamen für den Blauhaarigen kreiert). "Was geht ab, ihr Filmstars?", fragte die Kajiya und holte sich zwei Fistbumps ab. Danach erinnerte sie sich in einem Geistesblitz daran, dass ja eine vierte Person noch anwesend war. "Yo, Honda!" Das war hoffentlich genug an Begrüßungsfloskeln. Ayumi wollte gerade wieder einen Abflug machen, da spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter. Ohne nachzudenken ließ sie den Klappstuhl los, griff nach der Hand und legte einen Schulterwurf hin, der den Regiseur, Honda, auf den Boden schickte. Als sie erkannte, was sie getan hatte, überlegte Ayumi sich, ob sie etwas falsch gemacht hatte. "Selber schuld, wenn er mich angrabscht..", war der Schluss, auf den sie kam. "Autscha...", ächzte der Regiseur und Ayumi verzg missmutig den Mund zur Schnute, half ihm aber auf. "Nicht antatschen!", ermahnte sie den Mann, der sich wieder aufrichtete und einen Sekundenbruchteil später wieder zu alter Würde gefunden hatte. Ein Stehaufmännchen.
Wie dem auch sei, Honda musterte Ayumi von unten nach oben, was selbst der kleinen Kajiya ein klein wenig unangenehm war. "Du kennst Izuya und Asami?", fragte er unverblümt und Ayumi nickte. Dann griff Honda erneut nach Ayumi, packte sie an beiden Schultern (was die Genin nur fast mit einem Kinnhaken quitierte, doch dieses Mal war sie nicht ganz so überrascht) und stellte sie, wie ein Püppchen, neben Izuya. Doki. "Ihr beide... Ihr habt viel bessere Chemie!" Doki, Doki. So war die Meinung des Meisterregiseurs. Ayumi blickte ein wenig hilflos irgendwohin, nur nicht zu Izuya oder Honda. "Was laberst du...", versuchte sie, das Kommentar abzuwehren, doch Honda zeigte mit erhobener Hand und Zeigefinger auf die Kajiya und nickte er zu. "Es ist beschlossen. Du wirst die weibliche Hauptrolle!" Ayumi warf verstohlen einen Blick zu Asami. Die Inuzuka wirkte gerade irgendwie, als hätte man sie wegen guter Führung aus dem Zwinger entlassen. Ayumi schwante böses, doch war es sicher besser, als Klappstühle durch die Gegend zu tragen. Also zuckte sie mit den Schultern. "Ja okay.." Schon hatte Honda seine Arme um Izuyas und Ayumis Schultern geschwungen und schleifte die beiden in eine bestimmte Richtung. "Sehr gut. Dann erst mal ab in die Maske..." Bei diesem Wort bereute Ayumi sofort ihre Entscheidung und ihre Nackenhaare stellten sich in purer Panik auf. "... und danach ans Set. Wir wollen heute möglichst viel in den Kasten bekommen. Eure erste Szene ist..."
 

Akinawa Izuya

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Die junge Inuzuka und Izuya wurden gerade von Honda persönlich in Richtung des Sets geführt, als plötzlich ein lauter Aufschrei durch das Studio hallte. Natürlich war es nicht zu übersehen und vor allem nicht zu überhören, dass es sich dabei um Ayumi handelte. Die kohlrabenschwarze Kajiya hatte er während einer Mission kennen gelernt, die sie auf eine Schildkröteninsel geführt hatte und Izuya mochte sie sofort, allen voran weil sie ihn aus dem Wasser gerettet hatte. Sie war weniger eine Lady, aber dennoch fraulich genug um nicht als Kerl durchzugehen, auch wenn sie sich manchmal so zu benehmen schien. Sie setzte natürlich sofort zu einem Sprungtritt an, doch Izuya riss einfach nur seinen Arm hoch und nutzte seinen prallen Bizeps, um den Angriff abzuwehren. Für ihn waren solche Dinge natürlich ein Leichtes, aber auch nur, weil er unersättlich trainierte und seinen Körper derart stählte, dass selbst blanker Stahl vor Neid zu erblassen gedachte. Sie nannte ihn Aniki bei der Begrüßung, was so viel wie großer Bruder bedeutete. „Nicht viel. Sind gerade erst angekommen“, entgegnete der Chuunin und bumpte die Fist mit der Kajiya, die ihm von Mal zu Mal mehr ans Herz wuchs. Eigentlich wollte Izuya gerade noch etwas zum Besten geben, da wurde Honda kurzerhand von Ayumi überwältigt und zu Boden gebracht, was Izuya nur mit großen Augen und offenem Mund quittierte. Also an Reflexen mangelte es der Kajiya jedenfalls nicht, allerdings an Manieren. Doch offenbar war Ayumi keine Frau, die sich einfach anfassen lassen wollte und das konnte der Blauschopf durchaus verstehen.

Der kurze Zwischenfall war jedoch zügig wieder vergessen, auch wenn Honda gleich nochmal Hand anlegte und kurzerhand schob er die Kajiya direkt neben den Blauschopf, beide genauestens betrachtend. Sie hatten eine viel bessere Chemie? Kurz blickte Izuya zu Asami, die damit ja irgendwie auf das Abstellgleis verfrachtet wurde, aber der Regisseur machte hier die Regeln. Und damit war die Inuzuka vorerst raus aus dem Spiel, denn Honda hatte sich entschieden. „Es ist Ihr Film, Honda. Wenn Sie das so entscheiden, dann werden wir uns fügen“, entgegnete der Taijutsuka dem Regisseur und fand sich kurzerhand im Arm des Mannes wieder, der die beiden Ninja in die Maske verfrachten wollte. „Also gut. Ab in die Maske!“, konstatierte Izuya freudig und versuchte einfach das Beste aus diesem Job zu machen, den er eigentlich niemals hätte machen wollen. Und er wusste, dass es sich hierbei um eine Liebesgeschichte drehte. Ob Ayumi das überhaupt wusste? Na das konnte heiter werden, aber die Kajiya war eine hübsche Dame, also konnte sich Izuya überhaupt nicht beschweren. Und nebenher fing Honda dann auch schon an, die erste Szene zu beschreiben, während sie die Maske erreichten und von den Mitarbeitern auf ihre Sitzplätze gezerrt wurden. „Ihr habt im Film relativ wenig Screentime, aber wir drehen die finalen Szenen mit dem Showdown natürlich ab, solange ihr zwei hier seid“, erklärte Honda und klatschte freudig in die Hände. „Eure erste Szene ist also ein Mikotogakure Standoff. Ihr steht euch gegenüber, fixiert euch mit Kampfeslust in den Augen und schwingt heroische Reden. Dann wird gekämpft!“, erklärte Honda und gestikulierte dabei wild, während die Mitarbeiter anfingen die markanten Gesichtszüge des Blauschopfes etwas aufzuschminken. Ayumi hingegen hatte Pech, denn als weibliches Clanoberhaupt wurde sie ziemlich arg geschminkt und ziemlich aufgebrezelt. „Ist gut, Honda. Das bekommen wir zwei schon geregelt“, versicherte der Taijutsuka dem Regisseur. „Ich lass euch dann erstmal machen!“, verabschiedete sich dieser und Izuya warf einen kurzen Blick zu Ayumi.

Die Maske dauerte beim Akinawa nicht so lang, schließlich war er auch so ein starker Mann, doch das führte nur dazu, dass er sich nun die Kostüme anziehen musste. Ohne groß darüber nachzudenken, packte er sein Oberteil und zog sich kurzerhand das Shirt aus, wodurch er seinen muskulösen und stark definierten Oberkörper zur Schau stellte. Die Hose war simpel und schwarz, daher durfte er sie anbehalten, doch das Oberteil musste ein hautenges, funktionales Tank-Top mit einem Clanlogo sein. Dazu gab es ein Stirnband als Requisite, welches irgendein Logo trug. Fix wurde es um die Stirn gebunden und schon sah Izuya so aus, als könnte er bei Street Fighter mitwirken. Der Taijutsuka wandte sich nun an Ayumi und schmunzelte. „Und? Wie sehe ich aus?“, fragte er bei ihr nach und hoffte, dass sie ihn nicht für einen Vollidioten hielt.

@Kajiya Ayumi
 

Kajiya Ayumi

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Honda erklärte Izuya und Ayumi, wie die erste Szene aussehen sollte. Heroische Reden schwingen? Das würde die kleine Schmiedin schon irgendwie hinbekommen. Mit den Straßenkindern hatten sie auch manchmal Räuber und Samurai gespielt, der Part machte der kleinen Kajiya keine Sorgen. Auch das Kämpfen mit Izuya war eine Aussicht, auf die Ayumi sich eher freute. Die beiden waren sich bisher meist nur auf dem Basketball-Court entgegengetreten, auf eine richtige Auseinandersetzung - wenn auch nur gespielt - war die Kajiya schon gespannt. Doch all die Vorfreude auf das Kommende war nichtig im Vergleich zu der puren Panik und Angst, die die Sechzehnjährige spürte, als Honda sie mit unausweichlicher Gewissheit in Richtung einer unscheinbaren Türe schob, auf der in simplen Lettern das Wort "Maske" aufgebracht war. "Muss.. das sein?", fragte Ayumi noch nach, doch dann hatte der Regisseur sie schon hineingeschubst und damit jeglichen Fluchtgedanken Ayumis abgeschnürt.

Die darauf folgende Szene ist für das Foren-FSK-Rating ungeeignet, weshalb sie aus Sicht eines indirekten Zuschauers beschrieben wird.


Yuhaku Koni - 19 - Zivilist

koni.png
Für Koni war es ein Tag wie jeder andere auch an den Honda Wonder Filmstudios. Seine Aufgaben wahren überschaubar-mundan wie sonst auch. Beim Set-Aufbau mithelfen, nach Erfrischung für die VIPs sehen, ein wenig Fegen und Putzen. Das alles war nicht, wofür er hier sein Praktikum angefangen hatte. Doch manchmal, manchmal konnte er sich auch bei Anderem nützlich machen.
Koni war von Licht fasziniert. Ein einziger richtig platzierter Scheinwerfer, ein richtig angewinkelter Reflektor konnten eine Szene für die Kamera komplett anders aussehen lassen. Licht machte flache, matte Bilder lebendig. Und mit Schatten konnte man Geschichten erzählen, konnte Dinge andeuten, die gar nicht da waren, konnte manches verbergen oder anderes hervorheben. Das war es, was er hier an erster Hand erleben wollte.
Der Blondschopf war gerade auf dem Weg zu einem der Lagerräume, wo technisches Equipment gelagert wurde, um ein paar Kabeltrommeln zu besorgen, da wurde er auf einen Lärm aufmerksam. Interessiert ging er auf den Ursprung des Kraches zu und kam bald in die Ecke der Studios, in der sich sonst nur die Schauspieler aufhielten. Vorsichtig spähte er um die Ecke eines Ganges - er wusste nicht, ob er hier überhaupt sein durfte - und machte aus, dass das Gezeter einer jungen Dame, das ihn hier her geführt hatte, aus einer der Umkleiden kam. "NEIN! NICHT AN DIE AUGEN!!", schrie das Mädchen und von hinter der Türe konnte Koni Gerumpel hören, als würde gerade jemand Möbelstücke durch die Gegend schieben. Zwei, drei andere Stimmen ächtzten und keuchten. "Jetzt...haltet doch bitte...st.AAAUAUAUAUTSCH!!", hörte er eine zweite Stimme. Was darin wohl vorging? Irgendwas aus Glas zerbrach jedenfalls gerade.
Ein schrilles Kreischen folgte, begleitet von... Würgegeräuschen? "Schauspieler...", urteilte Koni kopfschüttelnd. Etwas aus Stoff riss, ein Vorhang oder dergleichen. Dann ein dumpfer Aufprall. "Nein... nein..." Die erste Stimme klang dieses mal panisch. "ICH WILL NICHT AUSGEZOGEN WERDEN!!" Das war bestimmt durch die halben Studios zu hören. Koni errötete ein wenig bei der Vorstellung, was in der Maske wohl gerade vor sich ging. Einen kurzen Moment wurde es still, dann krachte mit Wucht eine junge Frau, die Koni schon das ein oder andere Mal in der Cafeteria gesehen hatte, durch die Türe. Leider (oder zum Glück) war die Tür in Richtung Koni aufgefallen, nun versperrte sie dem neugierigen Blondschopf den Blick in die Maske.
Die Mitarbeiterin, die gegen die Wand gegenüber der Türe geknallt war, richtete sich auf und einen Moment lang meinte Koni, in ihren Augen den Kampfesgeist einer Valkyre aufflackern zu sehen. Sie krempelte die Ärmel zurück und stapfte in die Maske, als hätte sie dort einen tollwütigen Elefanten zu bekämpfen. "Ah, halt, NEIN!!", vernahm Koni die erste Stimme, schnelle Schritte trappelten durch den Raum. Er wagte sich nun um die Ecke und schlich ein, zwei Schritte auf die noch offene Türe zu, doch keinen Augenblick später schossen eine Handvoll geschwärzter Wurfmesser durch den Türspalt und bohrten sich mit stumpfen Donk-Geräuschen in die Wand ein. Koni schreckte auf und verzog sich zurück hinter die schützende Ecke. "Die spinnen doch..."
Die Geräusch drinnen hatten sich mittlerweile ein wenig gelegt. Koni konnte noch einige Satzfetzen aufschnappen. "Schnell, den Lidschatten während ich sie im Schwitzkasten halte!" oder "Pass auf, sie beist!" und "Zur Not schneiden wir sie aus ihren Klamotten." Das wurde Koni dann doch ein wenig zu wild, außerdem musste er ja noch die Kabeltrommeln besorgen. Kopfschüttelnd machte er sich zurück auf den Weg in Richtung des Lagers.


.^.
.-.'|',-.
" v "


Ayumi trat, irgendwie besiegt wirkend, aus der Maske. Ihre Transformation hatte - auch aufgrund ihrer Gegenwehr - um einiges länger Gedauert als bei Izuya. Doch im Gegensatz zu Izuya, die irgendwie aussah wie immer, nur mit anderen Klamotten, war bei Ayumi auch ein anderer Mensch rausgekommen. "Steht dir... und lach nicht...", antwortete sie, irgendwie ruhiger als sonst, auf die Frage des Blauhaarigen.
Ayumi selbst war in einen kurzen, roten Kimono mit weiten Ärmeln gewandet, auf dessen Rücken in Weiß ein Clanlogo eingestickt war. Weiß war auch die Hakama-Hose, die Ayumi darunter trug und die sie so wie beinahe schon wie eine Miko, eine Tempeldienerin, wirken ließ. Die Haut der Kajiya war so unglaublich hell gemschminkt worden, dass sie beinahe wie Porzelan aussah. Blutrot stachen die Lippen aus dem Gesicht der Schmiedin hervor, im gleichen Ton war sie auch um die Augen herum geschminkt.
Wie unschwer zu erkennen und erahnen war, fühlte Ayumi sich in ihrer Aufmachung nicht wohl. Sie verzog den Mund zur Schnute, mied es, in spiegelnde Oberflächen zu sehen und bewegte sich nicht all zu sehr, um sich nicht in den weiten, wallenden Gewändern zu verheddern. Kämpfen würde so sicher nichts werden. Als Accessoire hatte man Ayumi einen verfluchten Fächer in die Hand gedrückt, der aus schwarzem Mahagoni-Holz bestand. Was sollte sie mit dem blöden Ding anfangen? "Ich seh' bestimmt total dämlich aus..." Was Izuya nur von ihr denken musste, wenn er sie in so einer Aufmachung sah? Oder...gefiel es ihm? Doki.
 
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Akinawa Izuya

Chuunin
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Manchmal war diese Ungleichbehandlung zwischen Mann und Frau am Set eine echt lästige Angelegenheit, denn während Izuya nur wenige Augenblicke in der Maske verbringen musste, so hatte die junge Kajiya einen richtigen Krieg darin auszufechten. Typisch für Honda, wollte er in der weiblichen Hauptrolle keine emanzipierte Kämpferin in funktionalem Outfit, sondern eine flotte Schönheit, die zugleich gefährlich wirken konnte. Gefährlich war Ayumi definitiv, egal welches Outfit sie trug, und deswegen war Izuya außerordentlich froh, dass er den Trubel für ihr Styling nur akustisch vernehmen konnte. Die Vorstellung, wie sie Ayumi gebändigt hatten, entlockte ihm ein kleines Lachen. Allerdings wurde es allmählich auch Zeit, mit den ernsten Dingen loszulegen, doch zuvor wurde der Style des jeweils anderen beurteilt. Der blauhaarige Akinawa unterschied sich nur sehr wenig von seiner üblichen Erscheinung, hatte lediglich etwas betonende Schminke im Gesicht, was für die Kameraführung von Nöten war. Doch bei Ayumi schien ein völlig neuer Typ Mensch zum Vorschein gekommen zu sein, was Izuya mit großen Augen registrierte. Die Schminke war sehr intensiv, denn besonders die Augen und die Lippen stachen hervor, was wohl an der porzellanähnlichen Haut liegen durfte. Sie hatten echt keine Mühen gescheut, um aus Ayumi eine aufgestylte Frau zu machen. Izuya räusperte sich, nachdem er Ayumi eindringlich gemustert hatte, und wandte sich etwas zur Seite. „Sieht wirklich…gut aus“, kommentierte er die Aufmachung und kratzte sich kurz an der Wange, noch einmal kurz den Blick zu Ayumi wendend.

Laute Schritte lenkten jedoch die Aufmerksamkeit des Chuunin auf die ankommende Person, die sich natürlich abermals als Honda herausstellte. Sofort checkte er die Outfits der beiden Shinobi ab, grinste zufrieden und schob das Duo geradewegs in Richtung des Sets. „Ihr seht fantastisch aus. Das wird einfach nur grandios!“, proklamierte er und Izuya seufzte. Nun ging es wohl ans Eingemachte, also hieß es Augen zu und durch. Ein wenig besorgt war der Taijutsuka wegen der bevorstehenden Romanze, denn er hatte keine Ahnung, ob er so etwas überzeugend spielen konnte. Ob Ayumi das auf dem Kasten hatte? Irgendwie bezweifelte Izuya es ein wenig, kannte er die Kajiya schließlich vom Basketball-Court. Weder sie noch er waren der Typ für einen solchen Film, war doch klar. Am Set angekommen, konnten die beiden Shinobi erkennen, dass ein Schlachtfeld dargestellt wurde. Überall befanden sich diverse (Wurf-)Waffen, die Landschaft war brach und einige Statisten spielten die toten Opfer beider Parteien. Izuya erinnerte sich kurzerhand an die Worte des Regisseurs, das sie verhältnismäßig wenig Screentime hatten, aber im Finale gegenüber standen, inklusiver der Romanze. Sie drehten also nun die abschließenden Szenen für den Film, also mussten sie das Highlight bestmöglich umsetzen. „So meine Süßen. Da sind wir, also fangen wir gleich an. Zeit ist Geld und mein Geld will ich mit euch verdienen, hahaha!“, lachte Honda und setzte sich in seinen Regisseursstuhl, während sich die Kamera und alle anderen fertig machten. Der Blauschopf nutzte den kurzen Augenblick und wandte sich an die Kajiya, der er tief in die Augen sah. „Bereit?“, fragte er also nach, schließlich musste er als Verantwortlicher auch sicher gehen, dass alles klar ging. Die Kajiya bestätigte ihm, dass sie bereit war.

Ein Mitarbeiter drückte dem Blauschopf plötzlich ein Kodachi in die Hand, befestigte ein paar Nunchakus an ihm und versorgte dann Ayumi mit Waffen, ehe Honda mithilfe eines Set-Verstärkers über die Silhouette brüllte. „Alles auf Anfang! Iyuzu…Iyazi…der mit den blauen Haaren…du stehst links auf dem Felsen!“, ordnete er an und Izuya nickte, bewegte sich zum linken Felsen und positionierte sich darauf. „Und du, Ayumi…du gehst auf den rechten Felsen!“, fügte er an. „Wir wollen tiefe Emotionen sehen. Ihr seid Feinde…Helden auf dem Schlachtfeld…ihr wollt den Sieg!“, fachte er die beiden Shinobi an, in der Hoffnung, dass Ayumi und Izuya all ihre Mühen in die Szene investieren. Kunstvoll bewegte Izuya das Kodachi und nahm eine kriegerische Haltung ein, wich mit seinen Blicken nicht von der Kajiya und verhielt sich so, wie er es in einem echten Kampf auch tun würde. „Oh..ja…JA…genau davon hab ich gesprochen!!“, feuerte Honda an und klatschte ein paar Mal. Plötzlich wurde Musik eingespielt, um die Szene zu untermauern. Honda fiel auf, dass er den beiden noch gar kein Drehbuch gegeben hatte, verzichtete aber auch darauf aufmerksam zu machen. Intuitives und spontanes Spiel war ohnehin authentischer.

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Kajiya Ayumi

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Nun gut, dass Izuya fand, dass der ganze Aufzug an Ayumi gut aussah - Nein, viel eher, dass Izuya fand, dass Ayumi in dem Aufzug gut aussah, das tröstete die kleine Schmiedin ein wenig darüber hinweg, dass sie sich superunwohl in ihren neuen Gewändern fühlte. Den beiden Shiro Nin blieb jedoch wenig Zeit, um sich weiter darüber klar zu werden, was wohl als nächstes auf die Schauspieler in Spe zukam. Der Regisseur war auf jeden Fall recht zufrieden mit der Aufmachung der beiden, war er ihnen überschwinglich klarmachte. Es benötigte viel von Ayumis ohnehin recht knapp verfügbaren Zurückhaltung, um den Star-Regisseur nicht wieder aufs Kreuz zu legen, als dieser seine Hände Izuya und Ayumi auf den Rücken legte um sie damit in Richtung des Sets zu schieben.
Es war durchaus interessant, mal hinter die Kulissen einer Filmproduktion zu sehen. Die unzähligen Leute und verschendenste Aperate, alle zusammen arbeiteten wie eine gut geschmierte Maschine, ohne sich dabei absprechen zu müssen. Jeder wusste, was zu tun war und was von ihm abhing. Jeder, außer Ayumi (und Izuya wahrscheinlich auch nicht). Das Schlachtfeld sah überraschend authentisch aus sofort, als sie es betrat, fühlte Ayumi sich in einen epischen Kampf versetzt. Das half ihr ein wenig, sich auf ihre Rolle zu konzentrieren. Angestrengend dachte Ayumi darüber nach, was sie hier spielen sollte. Vor der Maske - der Kajiya schauderte es, als sie an diese schrecklichen Minuten zurückdachte - hatte Honda erklärt, dass Izuya und sie erst heroische Reden schwingen sollten und dann würde gekämpft werden. Zweiterer Part wrde für Ayumi sicher ein wenig entspannter werden. Denn trotz der etwas ungewöhnten Klamotte konnte sie sich da darauf konzentrieren, einfach sie selbst zu sein und Izuya aufzumischen. Was dasMikotogakure Stadff anging, da wusste Ayumi nicht so ganz recht, was sie sagen sollte.

Doch viel Zeit, sich darüber Gedanken zu machen, bekam die kleine Schmiedin nicht. Ehe sie sich versehen hatte stand sie auf einem Felsen aus Pappmaché und Izuya hatte ihr gegenüber eine aggressive Stellung eingenommen. Ayumi musterte ihr Gegenüber, das Kodachi in seinen Händen, seine angespannte, doch souverän wirkende Haltung, seinen muskulösen Körper Doki, dann schluckte sie herb und begab sich auch in eine Kampfstellung. "NEIN, nicht so, Ayumi.", kam vom Regisseur gerufen. "Du siehst aus wie ein alter Boxer, wenn du so dastehst!" Anscheinend hatte Ayumis Kampfhaltung dem ehrenwerten Honda nicht gefallen. Ayumi fuhr herum und keifte zurück: "Aber so kann ich den Kopf und die Rippen gut decken!" Da war zwar etwas dran, doch dass es hier nicht darum ging, realistisch zu kämpfen, sondern eine Geschichte zu erzählen, das hatte Ayumi noch nicht ganz verstanden. "Das geht doch sicher ein wenig eleganter?" Ayumi schnaubte, drehte sich zu Izuya zurück und dachte kurz aber angestrengt nach. Beim Sparring in der Akademie hatten ein paar Mädchen den Taiji-Stil verwendet, das würde bestimmt als "elegant" zurchgehen. Die kleine Schmiedin schloss die Augen und versuchte, sich an die ein oder andere Form zu erinnern.
Langsam ließ sie einen der Füße über den Boden gleiten, weitete ihren Stand und senkte so ihren Schwerpunkt. Ihre Hände versuchte Ayumi, so fließend wie möglich zu bewegen. Zum Schluss endete ihre Rechte hoch hinter ihrem Kopf erhoben während die Linke den Fächer vor ihrem Gesicht öffnete. Das war zwar total sinnbefreit, doch ein schneller Seitenblick zu Honda verriet der Protagonistin, dass ihm das ein wenig besser zu gefallen schien. Der Regisseur signalisierte den beiden Ninja, weiterzuspielen. Verbale Anweisungen würde es jetzt erstmal keine mehr geben, denn die Kamera lief.
Ayumis Blick wanderte zurück zu ihrem Feind, Izuya. Sie musste ihn besiegen und ihm das zuvor mit einer heldenhaften Rede reinwürgen. Zum Glück ging es um Streitigkeiten zwischen Clans, denn für ihren Clan einreden, das konnte Ayumi gut. "Du wirst es bereuen, dich mit unserem mächtigen Clan angelegt zu haben.", forderte sie Izuya heraus, ein stolzes Lächeln schlich sich auf die blutroten Lippen. "Als mächtige Anführerin ist es meine heilige Pflicht, dich für deinen Frevel zu besiegen." Ayumi ließ Izuya noch kurz Zeit, um auch ein paar geschwollene Worte zu schwingen, dann sprang sie los.
Sie war es aus Kämpfen gewohnt, die Initiative zu ergreifen, das verschaffte ihr einen kleinen Vorteil. Der Stoff der weiten Hakama-Hose flatterte laut, als Ayumi sich in der Luft drehte und einen hohen, gesprungenen Tritt gegen Izuyas Kopf ansetzte, die dieser jedoch mit den Armen abblockte. Wenn es Izuya aus Ayumis Art nicht ohnehin klar gewesen war, wurde ihm nun sicher bewusst, dass die kleine Kajiya nicht die geringste Absicht hatte, sich hier zurück zu halten.
Wie eine Katze landete sie nach ihrem Sprung auf allen vieren, katapultierte sich aber zugleich wieder nach oben, den geschlossenen Fächer wie ein Messer in Richtung Izuyas Kehle zielend. Doch der Blauhaarige wich nach hinten aus. Einen Flick Flack nach hinten schlagend brachte Ayumi ein klein wenig Distanz zwischen den Blauhaarigen und sich selbst, bevor sie erneut anlief, um Izuya ordentlich einzuheizen.

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Dort standen sie nun auf den Felsen der Kulisse, die außerordentlich authentisch aussah. Natürlich spürte Izuya sofort, dass diese Felsen nicht echt waren, aber sie waren stabil genug, um ihn tragen zu können. Da der Blauschopf ohnehin ein Krieger war, fiel es ihm nicht schwer, sich mit dem Kodachi vertraut zu machen und eine passable Haltung einzunehmen. Ayumi tat es ihm gleich und verfiel dabei in ihr eigentliches Muster, an welchem für gewöhnlich auch absolut nichts verkehrtes war, doch Honda schien es nicht zu gefallen. Insbesondere bei der Kajiya wollte er eine Eleganz sehen, die sie in seinen Augen offenbar sonst nicht hatte. Aufmerksam beobachtete der Akinawa seine Kontrahentin, die tief in sich ging und danach ihr bestes gab, um den Wünschen des Regisseurs zu entsprechen. Als sie eine neue Haltung einnahm, musste Izuya überrascht aufblicken. Sie beherrschte den Taiji Kampfstil? Nicht schlecht, aber als Profi-Taijutsuka konnte er natürlich auch sofort erkennen, dass sie diesen Stil eher nachahmte als ihn tatsächlich ausführen zu können. Aber auch Izuya empfand, dass sich Ayumi damit wesentlich eleganter bewegte. Ihre Weiblichkeit, die durch das Outfit und die Schminke ohnehin schon stark hervorgehoben war, wurde dadurch nur noch mehr unterstrichen. Darauf kam es dem Filmemacher natürlich auch an, schließlich war das letztlich eine Action-Romanze und Klischees gehörten schlichtweg dazu. Allmählich konnte der Blauschopf gut verstehen, weshalb sich Ayumi so unwohl fühlte, aber da mussten sie nun durch. Sie konnten sich hier epische Wortgefechte liefern und miteinander kämpfen, also befanden sich die beiden natürlich total in ihrem Element. Die Umgebung würde alsbald nicht mehr wirklich wahr genommen werden.

Dann ging es auch schon los und die Kamera lief. Sie hatten ihre Positionen für den Endkampf eingenommen und man konnte dem Regisseur ansehen, wie er mit fieberte, denn der Take-In der Kamera sah bereits grandios aus. Eine seichte Brise wurde eingelassen, damit sich die Klamotten der beiden Darsteller leicht bewegten und auch die Haare zum tänzeln brachten. Die Atmosphäre wirkte außerordentlich authentisch, auch weil Ayumi und Izuya sich gerne einen Kampf liefern wollten, auch wenn der Blauschopf wusste, dass er die Kajiya mit links in den Boden stampfen konnte. Doch hier war keine wahrhaftige Stärke gefragt, sondern eine Show, also hielt er sich selbstredend zurück, damit auch die Angriffe der Kajiya entsprechend authentische Wirkungen für die Kamera erzielten. Die Augenbrauen des Blauschopfes zogen sich etwas zusammen, als die heroische Ansprache seiner Kontrahentin auf ihn niederregnete und seinen Kampfgeist anfachte. „Ihr habt das Andenken meiner Vorfahren mit Füßen getreten und sie entehrt. Ihr habt unsere Reichtümer gebrandschatzt und meine Landsmänner getötet! Möge der Zorn Amaterasus auf Euren Clan niederschmettern wie meine eiserne Faust in Euer, zugegeben hübsches, Gesicht!“, entgegnete Izuya als heroische Ansprache, nachdem die Kajiya ihren Part erfüllt hatte und dann begann auch schon der Kampf, denn Ayumi übernahm typischerweise die Initiative. Es hieß ja mal, dass derjenige, der zu erst angriff, oftmals den Sieg davon trug, aber heute nicht.

Die Genin düste auf ihn zu, begab sich in die Luft und setzte zu einem eleganten Drehkick an, der seinen Kopf zum Ziel hatte, doch der Chuunin konnte diesen mit Leichtigkeit abblocken. Izuya riss seinen Arm hoch und fing den kräftigen Tritt der Kajiya ab, wobei ihm auffiel, dass sie sich keineswegs zurückhielt. Mit der anderen Hand hielt Izuya weiter das Kodachi fest, doch er sollte keinen ruhigen Augenblick haben, denn schon düste der geschlossene Fächer seiner Gegnerin auf seine Kehle zu. Mit einem kleinen Satz konnte der Blauschopf nach hinten ausweichen und entging somit der vermeintlich tödlichen Wirkung der Waffe, während auch die Kajiya etwas Distanz zwischen sie brachte. „Gar nicht mal so schlecht!“, komplementierte er den Kampfstil seiner Gegnerin, während diese bereits wieder auf ihn zu sprintete, um erneut anzugreifen. Sie ließ ihm wirklich keine freie Hand, aber mit solchen Situationen konnte er zum Glück ziemlich gut umgehen. Izuya drehte sich mit dem Rücken zu Kamera, womit er seitlich zu Ayumi stand, den Blick starr auf seine Feindin gerichtet. Die Intensität der Atmosphäre wurde immer gewaltiger, zumal Honda bereits im Kopf die entsprechenden Effekte visualisierte. Und dann, als Ayumi nah genug für ihren Angriff war, drehte Izuya das Kodachi in seiner linken Hand nach außen und damit weg von der Genin, festigte mit der Waffenhand sogleich die Handfläche der rechten Hand und schon knallte er seinen hochgerissenen Ellenbogen auf das Brustbein der Kajiya, was einen lautstarken Knall auslöste. „Felsenbrecher!“, benannte Izuya diese Technik dabei und brachte damit automatisch Distanz zwischen sich und Ayumi, denn sie wurde damit einige Meter weit nach hinten geschleudert. Auch Izuya hielt sich nicht zurück, was seine Kampfkünste anging, aber er setzte nicht auf seine volle Kraft.

„Eure Zeit ist gekommen!“, konstatierte er in seiner Rolle als Clanführer und richtete das Kodachi auf seine Kontrahentin. Für einen filmtastischen Augenblick fixierte er die Kajiya und stürmte dann auf sie zu, wobei er die Waffe wieder gekonnt nach hinten drehte und für einen Kurzschwertstreich ansetzte, sobald er auf ihrer Höhe angekommen war. Der Schwerthieb sollte natürlich täuschend echt aussehen, aber lediglich die Kleidung seiner Partnerin zerschneiden und ihren Körper verfehlen. Für solche Effekte war sogar Kunstblut in den Klamotten eingenäht worden.

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Ayumi gab ihr Bestes, einen ordentlichen Kampf abzugeben und dabei nicht in ihren doch eher uneleganten Kampfstil abzurutschen. Izuya blockierte ihre Angriffe ohne weiteres, seine Defensive war wie eine unüberwindbare Mauer für die kleine Schmiedin. Als sie nach ihrem Angriff mit dem Fächer zu einer neuen Serie an Schlägen und Tritten ansetzte, rammte Izuya seinen Ellenbogen gegen Ayumis Brust und schleuderte sie ein paar Schritte zurück. Die Schmiedin hatte sich zwar auf den Treffer vorbereitet, dennoch war er deutlich härter ausgefallen, als dass sie das vermutet hätte. Nicht nur nur fehlte ihr, im Gegensatz zu den meisten anderen Prügeleien, die sie in den letzten Jahren gehabt hatte, die Brustrüstung (die war für das Kostüm leider als unpassend empfunden worden), Izuya war auch um einiges kräftiger, als die meisten Kerle, mit denen Ayumi sich zuletzt gerauft hatte.
Die kleine Kajiya kam zum stehen und brachte sich in eine Verteidigungspose, rechnete irgendwie direkt mit einem Folgeangriff, doch als sie zu Izuya aufblickte, brachte dieser gerade sein Kodachi in eine Angriffsposition und warf Ayumi ein paar herausfordernde Worte zu. Er würde jetzt gleich zum letzten Angriff ansetzen und den Kampf damit beenden. Das stinkte Ayumi gewaltig. Honda-san hatte nicht im Voraus festgelegt, wer den Kampf denn letzten Endes gewinnen sollte, und Ayumis Ehrgeiz wollte es nicht ganzu zulassen, dass sie als Verliererin dastehen sollte. Also riss sie den Fächer zur Verteidigung hoch um damit das Kurzschwert abzublocken, doch Izuya manövrierte die Klinge in einem kunstvollen Hieb an ihrer Waffe vorbei.
Der beißende Stahl traf die Magengegend Ayumis und schnitt ohne Erbarmen durch den roten Kimono. Blut quoll aus der geschlagenen Wunde und ungläubig blickte Ayumi hinab. Hatten... hatten die Produzenten Izuya ein echtes Katana gegeben? Verblutete sie gerade? Langsam presste sie die Hand auf den offenen Schnitt, doch spürte keinen Schmerz. Also musste es sich um so etwas wie einen Filmtrick handeln. Entnervt holte sie theatralisch Luft und ließ sich dann auf die Knie sinken. "Du führst deine Klinge... mit Ehre...", stöhnte sie besiegt aus und kippte dann vollends nach hinten um und blieb auf dem Boden liegen.

"Uuuuund Schnitt!", hörte sie Honda-san rufen und sofort wuselten lauter Leute über's Set. Ayumi stand wieder auf und noch bevor sie irgendwas tun konnte, waren da zwei Leute um sie rum. Der eine drückte ihr eine Flasche mit Wasser in die Hand, die andere kam Ayumi mit Pinsel und Schminke gefährlich nahe. Geistesgegewärtig schüttete sie den Inhalt der Wasserflasche in Richtung der Masken-Lady und hielt sie erst mit "Ksh!"-Lauten auf Abstand. Doch als das Wasser aus der Flasche alle war, hatte Ayumi der Frau mit Make-Up nichts mehr entgegenzusetzen und musste geschlagen über sich ergehen lassen, dass sie für die nächste Szene wieder gerichtet wurde. Ihr wurden ein paar Schmutz-Spuren aufs Gesicht gepinselt und das bestehende Make-Up ein wenig verrieben.
Während der Prozedur trat auch Honda an Ayumi heran, hatte Izuya mit sich mit dabei. "Das war super, ihr beiden. Erstklassiges Actionkino! Ich sehe euch beide schon ganz großt rauskommen!" Der Gedanke, ein Filmstar zu werden, gefiel Ayumi zwar nicht wirklich, doch das Lob des Regisseurs nahm sie dennoch wohlwollend auf. Breit grinsend blickte Ayumi in Richtung Izuyas, jedoch wurde ihr Kopf von Masken-Frau gewaltsam zurückgezogen. Also schielte die Schwarzhaarige so gut sie konnte zu ihrem Kameraden. "Voll cool, der Ellenbogenstoß. Felsenbrecher ist übel der heftige Name!", stellte sie offenkundig fest und drückte damit ihre Begeisterung aus. "Konzentration bitte!", schnitt Honda ihr das Wort ab. Beleidigt prustete Ayumi aus, doch der Star-Regisseur achetete nicht auf ihre Star-Allüren und fuhr einfach fort. "Nächste Szene, der Liebesbeweis. Ayumi, Liebes, du kippst nochmal um, doch bevor du auf den Bodenn fällst ist Izuya da..." Honda blickte zum Blauhaarigen. "...fängt dich..." Kurz demonstrierte der Regisseur, wie er sich Izuyas Bewegung vorstellte. "...und dann gesteht er dir seine Liebe."

Selbst durch die Unzahl an Make-Up-Schichten musste man sehen, wie Ayumis Gesicht von einem Moment auf den anderen rot alief. "Brauchen wir dazu echt uns? Könnten das nicht... Stunt-Doubles machen oder so?", flehte Ayumi den Regisseur kurz an und blickte dann zu Izuya. Doki. "Aber, aber, Ayumi, das muss authentisch sein!" Aufgebracht schubste die Schmiedin die Masken-Dame von sich Weg und griff Honda ans Revers. "Ich. Will. NICHT!" Doch Honda lachte nur und drehte sich zu ein paar anderen Mitarbeitern um, um Kamera und Licht zu positionieren. Widerwillig ließ Ayumi ihn gehen. "Ich will nicht...", wiederholte sie kleinlaut, doch letzten Endes konnte sie nichts tun. Eine Kunoichi musste sich für ihr Dorf aufopfern, das hatte sie immer schon gewusst. Aber was sie aufgeben musste, das gefiel ihr irgendwie nicht so recht. Ein wenig geschlafen schlurfte sie zurück aufs Set, brachte sich in Position und wartete darauf, dass die Dreharbeiten weiter gehen würden. Hoffentlich war es wenigstens schnell vorbei.

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Der Kampf war zwar nur inszeniert, aber die Kajiya hängte sich dennoch voll rein. Der Blauschopf selbst gab zwar nicht sein Bestes, aber ausreichend genug, um der Schmiedin relativ problemlos Paroli zu bieten. Das machte die Auseinandersetzung sehr authentisch, denn waschechte Mühen ließen sich selten originell vortäuschen. Diese Intensität in dem Kampf war es letztlich auch, die Honda förmlich zum beben brachte. Er hatte wohl lange keine richtige Action mehr an seinem Set gehabt, welche ein solch professionelles Niveau an den Tag legte, wie es die beiden Ninja hier taten. Izuya hatte mächtig Spaß an diesem Kampf und ignorierte für die Zeit sogar völlig, dass er sich in einem Filmdreh befand, denn er wollte unbedingt wissen, wie gut sich Ayumi entwickelt hatte. Dennoch konnte Izuya den Kampf letzten Endes für sich entscheiden, denn er manövrierte sein Kodachi gekonnt an der Verteidigung des Schirmes vorbei und streckte sie nieder. Das eingenähte Kunstblut sorgte natürlich für eine beinahe echte Silhouette und Ayumi war kurzweilig so geschockt davon, dass die Bildaufnahmen des Augenblicks wahrlich Gold wert waren. Dann ging sie zu Boden und der Regisseur machte vorerst den Cut. Die Szene war im Kasten!

Izuya atmete tief durch und wollte der Schmiedin aufhelfen, aber dazu kam er gar nicht. Die starke Kunoichi hatte sich zügig auf die Beine hieven können und schon wurden die beiden Filmstars von Personal umzingelt. Es gab Wasser, es wurde nachgeschminkt und das Set für das Finale umgebaut. Der Blauschopf hätte nicht gedacht, dass so viel Aufwand hinter einem Filmdreh steckte, aber das zeigte ihm deutlich, dass er mit den echten Gefahren des Shinobitums dennoch besser umgehen konnte, also mit diesem Stress hier. Zu Wort kam der Taijutsuka auf jeden Fall nicht, denn Honda hatte das Auditorium unlängst an sich gerissen. Die Kajiya ließ es sich dennoch nicht nehmen, seinen Felsenbrecher zu komplimentieren. Schmunzelnd blickte Izuya zu seiner Partnerin. „Danke! Tatsächlich nennt sich diese Technik auch so. Gehört zum Konoha Taijutsu Stil“, erklärte er der Schmiedin und grinste danach. Den Felsenbrecher mochte Izuya auch sehr, denn er durchstieß überraschend häufig die Defensive seiner Gegner. Honda fauchte, denn sie sollten sich konzentrieren. Es ging nämlich um die Einweisung in die letzte Szene, wo Izuya ihr die Liebe gestehen musste. Da war ja etwas. Dieser Film sollte ja eine romantische Abschlussszene beinhalten, in welcher die beiden Hauptrollen zueinander fanden. Der Taijutsuka blinzelte und schaute zwischen Ayumi und Honda hin und her. Irgendwie lief das nicht so, wie er sich das vorgestellt hatte. Er hatte noch nie einer Frau die Liebe gestanden, also wie sollte er das jetzt überzeugend gestalten? Problems incoming.

Die junge Kajiya versuchte bereits mit Honda zu diskutieren, doch dieser war felsenfest überzeugt von seiner Planung. Der Akinawa versuchte es daher gar nicht erst und fand sich mit der Tatsache ab, dass die nächste Szene nicht so schnell vergessen werden konnte. Izuya nahm noch einen großen Schluck Wasser und steckte das Kodachi dann an seinen Obi, denn er brauchte es für die nächste Szene ja nicht mehr. „Dann mal los“, murmelte er, wenig überzeugt von seiner schauspielerischen Leistung, und spazierte zurück auf das Set. Dort blickte er zu Ayumi. „Ziehen wir es einfach schnell durch und verschwinden dann von hier“, meinte er zu ihr und lächelte dabei, wie üblich. Honda klatschte dann dreimal in die Hände und das umher wuselnde Personal verschwand vom Set, denn alle Vorbereitungen waren getroffen. „Legt los!“, freute sich der Regisseur und klappte die Klappe, mit der man Klappen klappte. Die dramatische Filmmusik wurde eingespielt und die Szene konnte beginnen, in dem Ayumi entsprechend nach hinten umkippte. Izuya huschte sofort an ihre Seite und fing die Kajiya auf, in dem er sich an die Pose orientierte, die Honda zuvor demonstriert hatte. Die eisblauen Augen des Taijutsuka tauchten tief in die dunkelbraunen Iriden Ayumis ein, während er für einen kurzen Augenblick lediglich ein besorgtes Atmen zur Schau stellte, um die Intensität des Augenblickes herzustellen. „Es…tut mir...so leid“, hauchte Izuya dann tief betroffen und hielt mit einer Hand die Wunde, die er zuvor bei ihr erzeugt hatte. „Seit Jahren sind unsere Clans verfeindet. Nie haben wir eine Gelegenheit ausgelassen unsere Kräfte zu messen“, sprach er bedrückt weiter. „Und doch wurde mir erst jetzt klar, dass es nicht Hass ist, welcher mein Schicksal mit dem Euren verbindet, sondern…“, führte er fort und näherte sich daraufhin dem Gesicht von Ayumi. „…die Liebe“, beendete er den Satz und schloss die Augen, als sich seine Lippen auch schon auf die der Kajiya legten, um ihr einen Kuss auf zu hauchen. Etwas Röte schoss dem Blauschopf ins Gesicht, während er Ayumi in seinen Armen hielt und diese Geste der Liebe durchführte.

Währenddessen blickte Honda in die Kameraführung und platzte beinahe vor Freude, denn diese Szene war sowas von im Kasten!

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Ayumi schloss die Augen und konzentrierte sich. "Ziehen wir es einfach schnell durch und verschwinden dann von hier.", redete Izuya ihr zu und Ayumi nickte. Ihr Herz schlug rasend gegen die kleine Brust, die Hände zitterten unmerklich. "Ist ja nur ein Schauspiel.", antwortete sie, obwohl sie das mehr zu sich selbst als zu Izuya sagen wollte. Dabei merkte sie, das ihr der Mund trocken geworden war und ihr ein richtiger Kloß im Hals steckte. Hätte sie nur nicht alles Wasser versprüht, dann hätte sie jetzt noch etwas zu Ttrinken gehabt.
Viel schneller, als dass es Ayumi lieb war, waren auf Hondas Anweisung hin Setrunner, Maske und Bühnenbild-Mitarbeiter vom Set verschwunden und die Stille, die sich daraufhin auf dem falschen Schlachtfeld ausbreitete, war unerträglich. In ihren wallenden Gewändern, die wie Wasser an ihrem Körper hinabflossen, schritt Ayumi langsam und vorsichtig auf Izuya zu, um ihren Platz an seiner Seite einzunehmen. Ihr Kopf hatte mittlerweile gefühlt die Farbe eines roten Apfels angenommen und dass Ayumi kein Dampf aus Ohren und Nase schoss, glich schon beinahe einem Wunder. Als sie auf ihrem Marker stand, ging es los. Die Scheinwerfer wurden auf das Pärchen gerichtet, um ja alles für die Kamera gut auszuleuchten, die jeden Moment, jedes Wort, jeden Blick erbarmungslos festhielt.

Musik wurde eingespielt und Ayumis Welt bekann zu kippen, zu schwanken und sich zu drehen, als sie sich rücklings nach hinten fallen ließ. Starke Arme fingen sie auf, betteten sie sicher. Doki. In Izuyas Augen konnte Ayumi sich selbst sehen, so klar und nahe waren sie. Die Schmiedin spürte den warmen Atem des Taijutsukas auf ihrem Gesicht, fühlte sich daran erinnert, wie es war, an einer Esse zu stehen und das Pulsieren des Blaßebalges und den Herzschlag des Schmiedefeuer zu spüren. Doki.
Izuyas Hand an Ayumis Bauch sendete Wellen aus Wohlsein durch ihren Leib, ließen den zarten Körper erzittern. Das Blut rauschte ihr so laut durch den Kopf, dass es auf ihr ohnehin schon eingeschränktes Gehör drückte. Die Worte Izuyas kamen nur brüchig, in Teilen gegen den Lärm in Ayumis Kopf und dem Schlagen in ihrer Brust an, dennoch fand jedes einzelne zielstrebig den Weg in ihre Gedanken, ihr Bewusstsein.
Sein Kopf kam ihr näher. Doki. Sie hob den ihren an. Doki. die Gesichter so nah, dass sie drohten, alsbald zu einem zu verschmelzen. Doki. Die Nasenspitzen berührten sich sachte. Doki. Bald würden seine Lippen...

"Nein...", hauchte sie, schwach, Izuya entgegen, drehte den Kopf zur Seite, wandte den Blick vom Blauhaarigen ab. Noch immer hielt er sie in den Armen. "Ich... kann das nicht... Nicht so...", erklärte sie Izuya, rang mit den Worten, wagte es dabei nicht, zu ihm aufzusehen. "Dass zwischen dir und mir eine Verbindung ist... das spüre ich schon lange." Verdammt, wenn Ayumi hier jetzt wirklich Izuya küssen musste, dann wollte sie wenigstens zuvor reinen Tisch mit ihm machen. Wollte ihm sagen und erklären, was sie fühlte. Was sie für ihn fühlte. "Bisher hatte ich an niemandem Interesse... aber seit ich dich kenne spielt mein Kopf verrückt und mein Herz macht komische Geräusche, wann immer ich dich seh'." Blöder Honda. Blöder Film. Blöde Situation. "Das wollte ich dir sagen... bevor es zu spät ist." Und mit diesen Worten kniff Ayumi die Augen zusammen, hob ihren Kopf an und drückte die Lippen auf die Izuyas.
Ayumi hatte noch nie jemanden so richtig geküsst, also fiel ihr Versuch sicherlich nicht sonderlich nennenswert, wenn überhaupt, dann nennenswert miserabel aus. Aber für die kleine Kajiya war es, als schwebte sie im siebten Himmel. Die Schwarzhaarige vergaß alles um sie herum, konzentrierte sich nur auf den Wirbelsturm in ihrem Bauch. Entsprechend überraschend kam auch das "SCHNIIITT!!!" Hondas, das sie in die harte Realität zurückholte. Reflexartig stieß sie Ayumi ein Stück weit von sich (sofern möglich).

"Na das nenne ich mal einen One-Take!", rief er begeistert aus und applaudierte. "Emanzipation ist gerade ja soooo in! Die Prinzessin, die auf den Kuss ihres Prinzen wartet, das hat man schon hundert mal gesehen. Ayumi, ich bin von deiner Sozialkritik be-geis-tert!!" "Wie was?" Ayumi verstand nicht recht, was geschehen war. Hatte Honda nicht den Drehversuch abgebrochen, als Ayumi aus der Rolle gefallen war? "Das... das...", stammelte sie ungläubig, als ihr klar wurde, was geschehen würde. Ihr erstes, richtiges Liebesgeständnis und ihr erster Kuss würden auf der großen Leinwand ausgestrahlt werden. Ihre Mutter würde sich den Film kaufen und ins Regal stellen. Für den Rest ihres Lebens würde Ayumi daran erinnert werden, wie sie sich heute zum Affen gemacht hatte. Während sie schon die Bilder vor Augen sah, wie ihr großer Bruder sie damit aufziehen würde, redete Honda irgendwas von "Gegenschuss" und "Wiederholung aus anderer Perspektive" und "näher ran, um die Emotionen einzufangen."
"Nein!", rief Ayumi auf, schob sich auf die Füße und marschierte auf den Regisseuern zu. "Das ist der letzte Schuss gewesen. Ansonsten..." sie riss die schwarzweiße Klappe an sich. "...kriegst du mit der Klappe auf die Klappe, verstanden?!" Und um ihrem Bedürfnis nach Feierabend nachdruck zu verleihen, griff sie dem Regisseuern ans Revers, zog ihn aus seinem Stuhl nach oben und funkelte ihn wutentbrannt an. Er hielt ihrem Blick dreieinviertel Sekunden stand, dann hob er abwehrend die Arme. "Ist gut, junge Dame. Die Muse kann man nicht erzwingen, richtig?" Ayumi hatte keine Ahnung was er redete, aber nickte zustimmend, wenn sie das von hier wegbrachte. "Okay, Zusammenräumen, wir haben für heute alles im Kasten!", rief der Regisseur in den Raum und emsig machten sich die Setarbeiter ans Aufräumen. Die große Filmspule aus der Kamera wurde behutssam in ein rundes Metallkästchen verpackt und einen Moment lang unterlag Ayumi der Verlockung, das Ding einfach zu schnappen und zu verbrennen. Doch sie entschied sich eines besseren, wandte sich stürmisch um und machte sich auf den Weg in Richtung der Maske. "Aniki...", rief sie Izuya noch zu. "Ich brauch bestimmt eine Stunde um die blöde Schminke runterzubekommen. Wart nicht auf mich. Wir seh'n uns!"


Sowohl der Job als auch Ayumi sind damit am Ende!
 
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