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G4 - Von Bäumen und Blüten

Rutako Ingvi

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Nach einer Weile kam Ingvi an an der Grenze des Waldes... und tatsächlich, es war ein Wald. Tja, das war wohl eine vernünftige Entscheidung gewesen. Mit einem kurzen Satz verschwand der Rutako auch schon oben in den Baumkronen und bewegte sich ein paar Bäume weiter fort, so leise es ging, um ganz sicher zu gehen, dass er keinem anderen Genin seine Position offenbarte, ehe er sich mit dem Rücken an den Stamm drückte und die Umgebung observierte. Es war sehr still, das einzig wahrnehmbare Geräusch das leise Rascheln der Blätter, während eine sanfte Brise hindurch fuhr. Weit sehen konnte man von hier oben auch nicht, die Sicht beeinträchtigt durch die Blätter, die die ganze Gegend einnahmen. Wie zu erwarten gewesen war, war auch das hier ein zweischneidiges Schwert: Es war kaum vorstellbar, hier entdeckt zu werden, solange man sich vorsichtig bewegte, doch genauso einfach war es für andere Shinobi, ungesehen vorbeizukommen. Dafür dürfte der Grund hier schön viel Grundwasser enthalten, wenn man bedachte, wie die Flora hier florierte; ein enormer Unterschied im Vergleich zu dem Stück Ödland, das direkt angrenzte, und irgendwie wurde der Rutako das Gefühl nicht los, dass das hier nicht alles komplett natürlich war... Vergleichbar mit dem Turm vom letzten Examen, sicherlich nicht ganz so, wie man es erwarten würde, sondern so modifiziert, vielleicht komplett so geschaffen, dass es sich für ein Examen eignete. Und hier in dem Wald war es gleich noch wahrscheinlicher, dass an jeder Ecke gut versteckte Prüfer darauf warteten, dass er als zu prüfender Genin etwas tat... irgendetwas. Nach Möglichkeit etwas vernünftiges, das ihn qualifizierte, aber irgendetwas wäre wohl schon einmal ein Anfang.
Die Frage war nur, was er am besten tun sollte. Er überlegte, hier Fallen aufzustellen, aber hier zu bleiben und darauf zu warten, dass jemand auftauchte, war wirklich nicht sein Stil, und außerdem waren komplizierte Fallen nicht sein Fachgebiet. Er konnte mit Drähten wenig mehr anfangen, als Stolperdrähte aufzustellen, und das war im Allgemeinen nicht die effektivste Möglichkeit. Für eine Falle, die nicht viel brachte und statisch an einer Stelle blieb, waren ihm seine Drähte dann doch zu schade, aber... Es gab trotzdem einen Weg, sich zumindest ein wenig vor anderen, feindlich gesinnten Genin zu schützen. Er hatte bereits ein Henge benutzt, um seine Identität zu schützen, aber eine Figur in einem Umhang konnte man schnell als Feind identifizieren, auch wenn man nicht wusste, wer genau es war. Da war es doch sicher, jemand zu sein, den es wirklich gab... jemand, den man kennen konnte... jemand, der einen Grund hätte, hier zu sein, und den man nicht als Feind einstufen würde... Wäre er dazu bei so geringem Anreiz fähig, hätte Ingvi nun gelächelt. Dieses Examen enthielt Chuunin, das war etwas, das keinem Genin entgangen sein dürfte, auch wenn diese einen beeindruckenden Job darin machten, nicht entdeckt zu werden. Noch hatte Ingvi keinen einzigen bemerkt. Aber er hatte in seinem Leben ein paar Chuunin kennen gelernt, darunter einen, dem er sogar eine höhere Qualifikation als sich selbst zugestand. Der Chuunin, der ihn bei seiner ersten Quest angeleitet hatte und Wasser kontrollieren konnte, wie Ingvi es sich nur erträumte. Die Höhe kam vermutlich nicht ganz hin, aber das Aussehen würde schon genügen... Das Schwarzhaar konzentrierte sich, machte seine Fingerzeichen, und verpuffte in einer Wolke weißen Rauchs.



Kaum hatte sich der Rauch verzogen, stand ein improvisierter Iwamoto Yuto auf dem Ast, der zuvor noch von einer verhüllten Person eingenommen worden war. Die Kluft war angepasst an die eines typischen Chuunin, und er erinnerte sich auch nicht daran, bei der Ziehung jemanden mit roten Haaren gesehen zu haben, also dürfte es schwer sein, ihn mit einem anderen Teilnehmer zu verwechseln. Solange er sich beim Bedeckthalten halbwegs vernünftig anstellte, sollte man nicht erwarten, dass er ein anderer Teilnehmer war... Dennoch war er nicht ganz glücklich damit. Ein leises Seufzen entwich ihm. „Dieses furchtbare... rote Haar...“ Mit diesem Gedanken löste er seinen Rücken vom Stamm des Baumes, und sprang hinüber auf den nächsten Ast. Am besten ging er weiter geradeaus, auch wenn das länger war, als als nächstes nach rechts oder links abzubiegen. Natürlich musste er umso mehr darauf achten, nicht leicht zu erkennen sein, denn ansonsten würde ihm niemand den Chuunin abkaufen. Aber während er hier so von Ast zu Ast sprang, heimlich, still und leise, fühlte er sich doch recht unverwundbar.
Dieses Examen... gehörte praktisch schon ihm.
 

Rutako Ingvi

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So langsam hatte Ingvi doch Zweifel daran, den richtigen Weg gewählt zu haben. Nun ja... so sehr dann doch nicht. Seine Entscheidung war die richtige gewesen, keine Frage, und er hätte in keine bessere Situation kommen können als in die, in der er sich gerade befand. Es war praktisch unmöglich, entdeckt und attackiert zu werden, und wenn doch, dann würde man ihn keinesfalls erkennen. Also, der Rutako hatte alles richtig gemacht, davon war er noch immer überzeugt.
Allerdings: Wenn er sich hier unbemerkt fortbewegen konnte, dann konnte das auch jemand anders. Besonders bei dem weiten Feld, das dieser Wald überdeckte, war es gut möglich, dass er gerade den Träger einer anderen Plakette einfach passierte, ohne eine Chance, sie in die Finger zu bekommen. Für sechs Punkte musste er mindestens eine Person schnappen, oder drei, wenn die Nummer der Plakette nicht stimmte; er konnte es sich nicht leisten, irgendwen vorbeilaufen zu lassen. Aber ein halbwegs professioneller Shinobi würde sich so bewegen, dass man ihn zwischen den ganzen Blättern nicht sah – was nicht schwierig war – und so, dass man nichts hörte abgesehen von raschelndem Blattwerk. Und das Blattwerk raschelte die ganze Zeit! Es war nur eine sanfte Wiese, aber sie ließ das Gebiet für Ingvis hochgradig angespanntes Gehör klingen, als wäre er umrundet von Menschen. Natürlich war ihm bewusst, dass dem nicht so war, aber wie sollte er zwischen diesem falschen Rascheln und dem Rascheln einer echten Person unterscheiden? Er war kurz davor, seine linke Hand anzuheben, als er sich selbst Einhalt gebot; nein, hier nicht. Niemand würde glauben, dass Iwamoto Yuto sich in die eigene Hand biss. Also drückte er einfach seine Zähne aufeinander, in der Hoffnung, so zumindest ein wenig Abhilfe zu schaffen. Dieses Examen war so viel anspannender als jede noch so tödliche Mission; wenn er hier nicht bestand, dann wurde er schon wieder nicht zum Chuunin! Und dann würde es noch länger dauern, bis er in eine vernünftige Position kam. Er musste diese Chance einfach nutzen! Wer konnte denn sagen, dass seine Hand bis zum nächsten Examen durchhielt, wenn er schon wieder durchfiel...?

Bedenken musste er aber nicht nur die Gegner, die sich auf diesem Gebiet herumtrieben. Ebenso wichtig wie Feinde waren Verbündete. Bei der Versammlung in der Kathedrale hatte er ein paar Shinobi entdeckt, die er noch nicht kannte... und die, die er kannte, waren nicht alle vielversprechend. Teilweise im Gegenteil... die Hyuuga war hier! Die Hyuuga aus Hoshigakure! Wenn er die Gelegenheit bekam, würde er diese Augen von ihr trennen... und vermutlich hätte sie Glück, wenn es dabei bleiben würde. Natürlich war da noch ihr Bodyguard, der auf Sandwolken fliehen konnte... und die blonde Taijutsuka. Sie wiederzusehen war gar nicht so schlecht. Sie war wirklich schnell, soweit er sich erinnerte, und hatte vermutlich ein ganzes Stück Kraft... es wäre ein sehr interessanter Kampf, ohne Frage. Wenn sie einen Weg finden sollte, über sein Ninjutsu hinweg zu kommen, dann würde sie sogar eine Chance haben...
An Mura erinnerte er sich nicht. Oder naja... nicht an diesen Mura. Beim letzten Examen hatte er noch sehr anders ausgesehen, da war es kein Wunder, dass der Rutako ihn nicht wiedererkannte. Auch das kleine Mädchen mit dem blauen Haar war ihm ein Rätsel. Naja, man konnte ja nicht alle talentierten Shinobi kennen. Nur eben die meisten. Alles eine Frage der Erfahrung.
Aber das Zentrum dieses Gedankengangs waren die Verbündeten, und davon sah Ingvi zwei. Ja, zwei. Nicht nur Hebi, dessen Kooperation eine Selbstverständlichkeit war, vernünftig, wie er war, sondern auch Umiko. So sehr Ingvi auch glaubte, sich auf sie nicht verlassen zu können, wenn jemand anders sie auf seine Seite ziehen wollte, war sie doch eine der wenigen Personen in diesem Examen, von denen er sicher wusste, dass er sie auch schnell auf seine Seite ziehen konnte. Notfalls konnte er sie immer noch schnell loswerden... natürlich nur, wenn sie sich gegen ihn wandte. Er würde sich doch nicht gegen einen vertrauenswürdigen Kameraden stellen...

Wie lang war dieser Wald eigentlich? Innerlich seufzte das Schwarzhaar. Hier herein zu kommen hatte seine Identität effektiv genug verschleiert. Er wollte langsam wieder heraus...
 

Rutako Ingvi

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Ingvis Weg ging schön geradeaus, ohne auch nur ein wenig von seinem Pfad abzukommen. Es würde aber wohl auch nichts ändern, wenn er nach links oder rechts abbog... egal, wie lang er durch die Bäume hüpfte – inzwischen schon fast eine Stunde –, überall sahen sie gleich aus. Soweit er wusste, gab es ein Genjutsu, das Leute ewig im Kreis gehen ließ... das hier wäre der perfekte Ort, es zu benutzen. Wenn alles gleich aussah, merkte man auch nicht, dass man immer an den gleichen Platz zurückkehrte. Was, wenn er in diesem Genjutsu gefangen worden war? Es war so ein simples Jutsu, und doch würde er sich niemals daraus befreien können... Er würde geradeaus gehen und geradeaus und geradeaus, bis sein Folterknecht Erbarmen hätte und ihn zu töten versuchte. Aber das war okay. Darauf wartete er. Genjutsu konnten einen Menschen nicht töten – zumindest im Allgemeinen nicht. Sich sicher festlegen wollte der Rutako nicht, bevor er nicht wusste, was es mit den Techniken der Yuudari tatsächlich auf sich hatte. Jedenfalls musste jeder normale Genjutsuka früher oder später auf physische Angriffe, Waffen oder Fallen zurückgreifen, und Ingvi, dessen Hörnerv angespannt darauf wartete, dass irgendetwas anderes als das Rascheln von Blättern erklang, konnte diese Gelegenheit dazu nutzen, um nicht nur sicher zu sein, dass er es mit Genjutsu zu tun hatte, er könnte auch den Aufenthaltsort seines Gegners einschätzen, indem er überprüfte, wo Kunai oder Shuriken herkamen. Ein Teppoudama sollte dann genügen, denn im allgemeinen waren diese Genjutsuka wesentlich fragiler, als die Kraft dieses Jutsu es zuließ – zumindest, wenn es von ihm verwendet wurde. Und nur zur Sicherheit konnte er ja immer noch persönlich draufhauen.
Natürlich war ihm bewusst, dass er sich, so sehr es ihm auch widerstrebte, früher oder später mit Genjutsu würde auseinandersetzen musste, aber das war nichts für Genin. Genin waren nicht dazu da, sich in alle drei Richtungen zu entfalten. Jeder Mensch hatte seine Stärken und Schwächen, und wer seine Schwächen erzwang, bevor er seine Stärken nach oben trieb, der würde früher oder später merken, dass er sich damit nur selbst schadete. Ein Genin bildete seine Stärken aus, sammelte Erfahrungen, wurde besser und besser, um schließlich wurde er zum Chuunin. Der konnte dann daran arbeiten, sich auf die übrigen Gebiete auszuweiten, weil seine Aufträge schwieriger wurden und er es sich nicht mehr leisten konnte, große Schwächen wie diese Genjutsuanfälligkeit zu besitzen. Solange Ingvi noch Genin war, würde er eben mit seinen natürlichen Fähigkeiten gegen Genjutsuka ankommen müssen... niemand konnte sagen, dass das unmöglich war. Nur vielleicht nicht ganz so einfach.

Wie sich allerdings herausstellte, war er nicht in einem Genjutsu gefangen... Glück gehabt. Es wäre auch zu seltsam gewesen, wenn jemand ihn entdeckt hätte, ohne dass Ingvi es merkte, und in ihm einen der anderen Teilnehmer sah... Andererseits wäre es natürlich möglich gewesen, dass es Teil der Aufgaben der Prüfer war, ihnen Genjutsu aufzuhalsen. Aber es war klar, dass man nicht im Kreis lief, wenn sich vor einem die Bäume lichteten und den Weg aus dem Wald eröffneten. Als Ingvi erkannte, dass sich das Terrain endlich veränderte, blieb er auf einem der dickeren Äste stehen und observierte zwischen den Blättern hindurch, wo er als nächstes hinkam. Er erkannte gleich wieder Bäume, allerdings hauptsächlich Baumstämme... sie wirkten viel weniger blattreich und viel mehr... tot. Ein schwaches Lächeln senkte sich auf Ingvis Gesicht, als er das Moos erblickte und den Duft, der aus der Richtung kam, erkannte. Als nächstes würde er also in ein Sumpfgebiet kommen? Wie interessant...

tbc: G3
 
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Rutako Ingvi

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So sehr sie sich in einigen Punkten ähneln mochten, an mancher Stelle waren Hebi und Ingvi auch komplette Gegenpole, was zu einem großen Teil daran liegen mochte, dass sie beide ziemliche Extreme waren. Da wäre beispielsweise, dass der Sakkaku sich über gewisse Emotionen sehr zu amüsieren wusste, während Ingvi die gesamte menschliche Gefühlswelt bloß als hinderlich ansah und wie der großartige Shinobi, als den er sich selbst nun einmal sah, gönnte er auch sich selbst keine – was möglicherweise anders gewesen wäre, wäre er in der Lage, sie richtig zu erfassen. Diese Situation zeigte diese extremen Differenzen noch einmal recht deutlich, denn während Hebi alles schön locker sah und nichts ernst nehmen konnte, schrie das gesamte Wesen, das Ingvi nun einmal war, das Wort 'ernst' geradezu aus jeder einzelnen Faser heraus, bis auf seine Stimme – die blieb dabei ruhig. Es viel zu ernst nehmen? Es sei nur ein Spiel? Es war fast schon egal, ob Hebi das ganze Leben oder nur dieses eine Examen meinte – für Ingvi galten andere Regeln, und in seiner Welt war nichts von alledem ein Spiel. Deswegen hatte auch nie jemand Spaß daran gehabt, mit ihm zu spielen – spätestens seit er bei einer Runde Fußball versucht hatte, den Ball mitsamt dem Torwart, der ihn gerade hielt, ins Tor zu treten. Niemand hatte vorher erwähnt, dass es eine Regel gab, die besagte, dass man den Ball nicht treten durfte, wenn der Torwart ihn in Händen hielt, und solange man den Gegner dabei nicht direkt berührte, hätte es eigentlich nicht als Foul zählen dürfen. Ingvi verstand bis heute nicht, wieso alle der Meinung gewesen waren, er hätte damals falsch gehandelt...

Aber die Tatsache, dass Ingvi eine andere Sicht der Welt besaß, war allgemein nichts, das er anderen auf die Nase band, weil es eben deren Sache war, was sie von der Welt dachten. Dass Hebi bei der Sache mit dem Vertrauen nur einen Scherz gemacht zu haben schien, war für Ingvi jedenfalls Grund genug gewesen, die Sache komplett fallen zu lassen und sich vom Thema wegzubewegen.
Das Tuch von Umiko hatte er mit einem kurzen „Danke“ angenommen, einfach der Höflichkeit halber, und es zu dem anderen Kram in seinen Jackentaschen geschoben. Seine Hand war in Ordnung gewesen, für seine Maßstäbe, und das Gespräch war wichtiger.

Dieses Gespräch folgte ihm noch immer in den Wald, während er überlegte, wie er das Beste aus der Situation machen konnte. Umiko und Hebi waren offenbar sehr unterschiedliche Arten von Genjutsuka, und der Sakkaku hatte keine Probleme damit, näher an die Gegner heranzukommen... Das ließ sich sicher auf eine Art nutzen, aber Ingvi wollte weder, dass sie seinem Kampfstil in die Quere kamen, noch, dass sie ihm den Spaß daran raubten, die anderen Shinobi in den Boden zu stampfen. Die Yuudari war ohnehin nicht dazu geeignet, in die Nähe des Kampfes zu kommen, aber Ingvi hatte auch keine Lust, darauf achten zu müssen, dass Gegner nicht an ihm vorbeikamen; er bevorzugte den offenen, direkten Kampf, frontal mit allem gegen seine Feinde, um sie zu zerschmettern und am Boden kriechen und betteln zu lassen... er leckte sich über die Lippen bei dem bloßen Gedanken, der Hyuuga oder der Kumo-Nin zu begegnen. Wenn eine von denen durch ein Genjutsu ausgeschaltet werden würde, dann würde ihm das sicher nicht gefallen, davon konnten seine Partner ausgehen. Andererseits wäre es unvernünftig, die beiden anzuweisen, gar nichts zu tun. Er hatte ein Team, also sollte er die Chance auf Unterstützung auch nutzen. Aber nur Umiko konnte ihn von einer vernünftigen Entfernung aus unterstützen, und wenn er ihr sagte, sie sollte ihm nur helfen, wenn er Probleme bekam, dann konnte es gut sein, dass sie ihm erst half, wenn er halb tot am Boden lag. Nicht, dass er wirklich die Chance sah, dass das passieren würde, aber es konnte ja sein, dass eine große Zahl an Gegnern es mit ihm aufnehmen wollte oder die Chuunin ihm irgendeinen Nachteil zwischen die Beine warfen, also sollte man doch auf Nummer Sicher gehen – und das war eindeutig nicht Umikos Einschätzungsvermögen.
Der Rutako merkte nur nebenbei, dass sie sich bereits wieder im Waldgebiet befanden, so sehr beschäftigte ihn das Entwickeln einer neuen Strategie. Das war aber auch eine vertrackte Situation...
 

Sakkaku Hebi

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Der Wald stellte sich bisher als das angenehmste aller Gebiete heraus, in denen sich Hebi seit Beginn des Examens befand. Die hohen Kronen der Bäume boten Schutz vor der Sonne und warfen einen Schatten, womit es nicht zu warm werden würde. Dazu gestaltete sich das Vorankommen wesentlich einfacher, als es im Sumpf oder auf dem Gebirge der Fall war. Dennoch bildeten noch immer die Sümpfe seine Favoriten, selbst wenn man meinen könnte, dass das ständige Glucksen irgendwelcher zerplatzen Moorblasen und das permanente Fiepsen diverser Insekten maximal nervig waren. Auch der Geruch war nichts, dass der Sakkaku als angenehm bezeichnen würde, aber das alles waren eben einfach Sachen, an die man sich schnell gewöhnen könnte. Dass man tierisch aufpassen musste, wo man hintrat, um sich nicht selbst umzubringen, konnte man durchaus als nervig interpretieren, betrachtete der aufmerksame Beobachter aber einmal die gesamte Atmosphäre, so ließ sich schnell feststellen, dass diese all jene Nachteile überwog, sollte sich jemand wie das Rotauge in dieser Beobachterrolle besehen. Dennoch war der Unterschied gewaltig, sobald man sich ein Stück weit dem Wald näherte. Man konnte praktisch sagen, dass eben jener im Gegensatz zu dem Sumpf das blühende Leben darstellte. Alles war viel grüner, wirkte wesentlich lebendiger und statt der Blasen und den Insekten, hörte man hier nichts weiter als das angenehme Gezwitscher der Vögel und hin und wieder das Zischen einer Schlange. Ebenso musste das Team nun nicht mehr so bedacht darauf achten, wo es hintrat und konnte sich ungehindert fortbewegen. Aus diesem Grund war es nun auch umso einfacher, einer Konversation zu folgen und sie gleichzeitig führen zu können – gab ja nichts mehr, auf das man sich sonst groß konzentrieren müsste. Und genau an diesem Punkt, schoss Hebi eine Frage durch den Kopf, die sich nicht unbedingt als egoman oder irrelevant bezeichnen lassen könnte. “Wissen wir eigentlich was über die restlichen Kackmaden? Ich kenne keine einzige von ihnen – nicht 'mal dieses blöde blauhaarige Mädchen von unserer Seite.“ Alles, was Umiko und Ingvi wüssten, wäre nützlich. Dabei spielte es keine Rolle, ob sie bereits in Erfahrung bringen konnten, welche Fähigkeiten die anderen Teilnehmer besaßen oder ob sie ihm von irgendwelchen Charaktereigenschaften erzählten. Selbst Informationen der Verhältnisse zueinander könnten von essenzieller Wichtigkeit sein, wenn man besagte Infos ordentlich zu verarbeiten musste – es gab schließlich viele Wege, jemanden dazu zu zwingen, seine Plakette rauszurücken, da müsste es nicht einmal der einer laufenden, körperlichen Konfrontation sein. Natürlich implizierte das, dass sich außer ihnen weitere Gruppen gebildet hätten, aber selbst jemand wie Hebi war sich dessen gewahr, dass man auch mal außerhalb der Box denken sollte. Zumal es auch wesentlich realistischer war, dass der Rest ebenso nicht allein durch die Insel streifte, denn sobald man auf eine Gruppe stieß, bedeutete das in Hebis Augen zu circa 95% das Aus für den Einzelgänger. Der brauchte schon bahnbrechende Fähigkeiten, um sich aus dieser Misere befreien zu können. Vor allem dann, wenn er das Pech hätte, in die Fänge des Dreiergespanns Umiko-Hebi-Ingvi zu gelangen.
 
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Yuudari Umiko

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Stumm wie eh und je folgte Umiko ihren beiden Begleitern in den Wald. Sie war besonders aufmerksam wohin sie ihre Schritte setzte, um nicht unnötig zu fallen oder Lärm zu verursachen. Man wusste außerdem nicht was für Fallen hier möglicherweise lauerten. Je länger und weiter sie sich im Examen befanden, desto wahrscheinlicher wurde es, dass schon andere Teilnehmer hier waren. Also war die Kunoichi definitiv auf Spuren aus, die sie zu einer bestimmten Fährte führten. Nachdenklich lauschte sie jedoch trotzdem den Gesprächen zwischen Hebi und Ingvi, um sich, wenn es notwendig war und sie wirklich etwas Sinnvolles zu sagen hatte, wieder einzuklinken. Allerdings war ihr das Thema zwischen den Jungen gerade fast etwas zu persönlich. Was das Vertrauen anging, konnte sie nur wenig mitreden. Ihr brachte man nie sonderlich viel davon entgegen, weil ihre Erscheinung schon seit jeher abschreckend und merkwürdig auf Menschen wirkte. Daraus machte sie sich wenig, denn sie kam auch ohne das blinde Vertrauen der Menschen relativ gut zurecht, indem sie sich behauptete. Bisher war sie noch niemandem in den Rücken gefallen, aber wer glaubte ihr das schon, wenn sie es sagte? Dass Hebi all das als Spiel betrachtete, war schon wieder ein wenig bedenklicher. Man konnte quasi nach dem Moment greifen, an dem sich das Blatt für ihn wendete… Vermutlich total willkürlich und spontan… Aber so lang es keinen Anlass dafür gab, war alles im grünen Bereich. Wenn Umiko jedoch auf die Zeit achtete, wurde ihr wieder einmal bewusst, wie dringlich ihr Anliegen eigentlich war. Sie sollten keine weitere Zeit verlieren oder weiterhin spontan vorgehen… Spuren waren wichtiger, um endlich ein Zielobjekt zu finden…
Der Wald erwies sich doch als ein angenehmeres Gebiet, als Umiko erwartet hatte. Das lag mitunter daran, dass hier ein kleines Bächlein in der Nähe war, was ihr etwas Mut machte, das es für ihre Ninjutsu nützlich sein könnte, wenn es zu einer Konfrontation käme. Allerdings hatte Umiko noch das Gefühl, als wären sie die Einzigen, die sich in diesem verlassenen Gebiet gewesen. Ob überhaupt jemand hier entlanggegangen war, war fragwürdig… Wenn dann wohl Ingvi, denn der war hier ja, laut seinen Erklärungen, schon einmal gewesen. Ob er seine eigene Spur wiederfinden würde? Als Ninja würde er sie wohl als diese erkennen können…
Hebi sprach ein neues Thema an, worüber sie sich noch gar nicht kurzgeschlossen hatten. Ob jemand von ihnen die anderen Genin kannte, die an dieser Aktion teilnahmen. Umiko ging in Gedanken noch einmal all die anderen Gesichter durch, die sie ausführlich gemustert hatte. Schon an bestimmten Merkmalen hatte man ungefähr ausmachen können woher die Teilnehmer stammten. Das blauhaarige Mädchen, welches ihrer Fraktion angehörte, hatte Umiko auch nicht vergessen. Die war winzig… Sie wirkte nicht unbedingt körperlich stark, aber darüber sollte Umiko wohl kaum urteilen, nicht? Generell war ihr jedoch dies aufgefallen: „Das Einzige, was mir direkt ins Auge fiel, war dass, abgesehen von Ingvi, körperlich niemand sichtbar auffällig kräftig war.“ Sie sprach natürlich vom äußerlichen Körperbau. Umiko war sich zwar durchaus bewusst, dass das nichts über Taijutsuka zu sagen hatte, aber vermutlich hatte der Genin in ihren Reihen die meiste, rohe Kraft. Persönlich kannte sie niemanden. Umiko hatte ja selbst nicht viel Feindkontakt gehabt bisher und dass sie dabei gerade auf diese Gesichter gestoßen war, war wohl unwahrscheinlich… Lieber konzentrierte sie sich nun wieder auf die Spurensuche… Irgendwo musste man hier doch einen Wegweiser finden, oder? Wenn sie ewig hier herumirrten und auf nichts stießen, änderte das wohl auch die Motivation… Immerhin wollten sie das hier erfolgreich hinter sich bringen und dazu mussten sie auf einige Teilnehmer stoßen… Aber wo suchte man nach diesen?
 

Rutako Ingvi

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Der beste Weg, mit Umiko umzugehen, war wohl, Hebi als Kontrolle zu verwenden. Hebi konnte viel besser mit dem Mädchen umgehen als Ingvi, was wohl daran lag, dass Ingvi allgemein herzlich wenig von Menschen aller Art verstand. Das Problem dabei war, dass die Entfernung, die die beiden angegeben hatten, ziemlich weit auseinander lagen. Um Umiko effizient einzusetzen, hielt man sie am besten die vollen zwanzig Meter vom eigentlichen Kampf entfernt. Hebi konnte auf diese Entfernung aber absolut nicht agieren. Entweder verließ man sich darauf, dass Umiko von selbst alles richtig war, oder man machte erhebliche Einbußen in der Effizienz eines der beiden. Keine dieser Möglichkeiten wirkte auch nur ansatzweise optimal...
Es war die Stimme des Sakkaku, die ihn aus dem Dilemma herauszerrte und stärker in andere Überlegungen einholte. Der Rutako hatte nicht einen Moment lang daran gedacht, sein Wissen über die anderen Teilnehmer zu teilen, aus dem simplen Grund, dass er nicht darauf gekommen war, dass die beiden nicht die gleichen Informationen besaßen wie er. Sein Wissen war aus Erfahrungen entstanden, es war nur logisch, dass es nur ihm selbst gegeben war, und doch war ihm diese Möglichkeit nicht in den Sinn gekommen. Umiko selbst schien keinen der anderen Teilnehmer zu kennen, aber sie brachte immerhin ihre eigenen Vermutungen hervor. Es stimmte wohl, dass Ingvi sich als einziger optisch komplett als Kraftpaket präsentierte, was zumindest teilweise dazu diente, seine wahre Waffe zu verschleiern. Niemand würde erwarten, dass jemand wie er in erster Linie Ninjutsuka war. Dementsprechend konnte man auch nicht von Taijutsuka erwarten, dass sie wie Taijutsuka aussahen. Dass keiner von ihnen in Sachen roher Kraft mit ihm mithalten konnte, würde der Rutako aber sofort unterschreiben. Er war sehr zuversichtlich, was seine Stärke anging, und würde diese Genin niemals auf sein eigenes Niveau schätzen.
Umiko hat nicht... Unrecht... Dennoch ist davon auszugehen... dass wir zumindest teilweise mit... Taijutsu zu tun haben werden...“ Zuerst einmal rief sich der Rutako wieder ins Gedächtnis, wie die Leute in der Kathedrale gewirkt hatten. Optisch. Das war der erste Schritt. „Einer der... Genin aus Shiro... ist ziemlich groß... Es ist anzunehmen, dass... er eine gewisse Kraft besitzt...“ Gut, das war alles, was er dazu zu sagen hatte. Das kleine Sora-Mädchen wirkte wirklich nicht wie eine Bedrohung, und die beiden anderen Mädchen hatten auch nicht den stärksten Eindruck gemacht. Dann war da noch dieser dritte Typ mit dem peinlich langen Haar, aber auch der sah nicht nach Muskelpaket aus. Da war Umiko ja noch beeindruckender...
Mehr kann man... ihrem Aussehen nicht entnehmen...“, meinte das Schwarzhaar nachdenklich, ehe es zum nächsten Punkt ging. „Was ihre Fähigkeiten angeht... ich kenne drei von ihnen. Das blonde Mädchen... sie ist Taijutsuka. Enorm schnell. Unheimlich interessanter Gegner. Gegen sie zu kämpfen... muss wirklich Spaß machen...“ Die Augen des Jungen blitzten kurz auf bei dem Gedanken an sein erstes Aufeinandertreffen mit ihr. Sie hatte so ernsthaft und angespannt gewirkt, und als sie dann wie ein Blitz auf ihn herabgestürzt war... er konnte es kaum erwarten, sie wiederzusehen. Sie zu Boden zu ringen. Ihr zu zeigen, wer von ihnen den anderen dominieren konnte. Sie mit Schnitten zu übersähen und zu zerlegen... „Dann... das brünette Mädchen. Ich kenne sie. Ich bin mir sicher. Sie ist die Hyuuga.Die Hyuuga. Die Hyuuga, die er in seinen Fängen hatte und die ihm entkommen konnte. Und die nun wieder in greifbare Nähe gerückt war. Er hatte richtiggehend darauf gewartet, sie wiederzusehen. „Ich an ihrer Stelle würde meine Augen verbergen, also ist anzunehmen, dass sie nicht weiß sind. Henge. Aber sie ist es. Ich erkenne sie... ich erkenne meine Beute... habe sie allerdings nie kämpfen sehen. Sie wurde zur Flucht genötigt. Ich würde auf eine Taijutsuka tippen.“ Das waren reine Vorurteile, aber durchaus berechtigt. In Soragakure war durchaus bekannt, dass Hyuuga den Nahkampf bevorzugten, denn nicht wenige Shinobi, die dort lebten, hatten solche Begegnungen schon überlebt. Die meisten von ihnen waren schwer lädiert zurückgekehrt, deswegen konnte der Rutako gar nicht erwarten, gegen eine Hyuuga anzutreten. Der Kampf musste atemberaubend sein. Ihr am Ende das Augenlicht zu nehmen, war nur die Spitze... „Dann ist da... der Schwarzhaarige... langweilig... feige... Definitiv kein Taijutsuka...“ Ingvis unregelmäßige Art zu reden nahm wieder Überhand. Die aufregenden Gedanken über gute Gegner hatten Platz gemacht für jemanden, der auf ihn keinen großen Eindruck gemacht hatte. „Er... kontrolliert Sand... ich habe bisher nur gesehen... dass er auf einer... fliegenden Wolke flüchtet... Zielt vermutlich darauf ab... Gegner aus einer gewissen... Entfernung zu attackieren... und sich selbst... in Sicherheit zu wiegen... Den schaltet ihr am Besten... schnell mit einem Genjutsu aus...“ Ingvi hatte wirklich keine Lust auf eine Art Verfolgungsjagd, bei der der Sandtyp ihm davonflog und die Zunge rausstreckte. Es machte keinen Spaß, gegen Feiglinge zu kämpfen. „Über die beiden anderen... habe ich keine Informationen... entschuldigt bitte...
 

Sakkaku Hebi

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Interessiert lauschte Hebi den Ausführungen der beiden Genin. Leider kannte auch Umiko keinen der anderen Teilnehmer und konnte nur aufgrund ihrer körperlichen Beschaffenheiten ein erstes Statement abgeben. Der Inhalt eben jenen war nichts neues für den Sakkaku, schließlich konnte er das selbst beobachten, als sie wie eine zusammengetriebene Kuhherde die Aufgabe von den Prüfern bekamen. Unglücklicherweise blieb dabei nicht die Zeit, auf jedes einzelne Detail zu achten, umso erfreulicher war es dann, dass zumindest Ingvi sich mit drei der fünf Leute besser auszukennen schien. Wieso er das alles wusste, konnte Hebi sich nicht so einfach erschließen, aber es wäre wohl dämlich, anzunehmen, der Rutako würde sie belügen. Damit verlor er sein Team. Davon hätte er nichts.
Im Großen und Ganzen halfen die Informationen ihnen auch ein ganz Stück weiter, da sie nun ein Stück weit wussten, auf was sie sich einzustellen hätten. Die Sache mit der überdurchschnittlichen Geschwindigkeit der einen Blonden besorgte den Dunkelhaarigen dabei nicht im geringsten. Man wusste nur wissen, wie man der entgegenzuwirken hätte, dann stellte auch dieses Mädchen kein Problem mehr dar. Wenn die langhaarige Schwubbe (so wirkte er auf jeden Fall auf Hebi) wirklich nur im Hintergrund agierte, würde das ebenso wenig problematisch werden, auch wenn das Rotauge selbst genauso wenig Lust auf eine Verfolgungsjagd hätte, wie sein schwarzhaariger Kumpane Ingvi. „Dann kümmert sich Umiko vornehmlich um ihn, wenn es nicht zu unerwarteten Zwischenfällen kommen sollte.“ War die beste Methode. Einen Fernkämpfer mit einem Fernkämpfer zu konfrontieren schien am logischsten. Da musste keiner dem anderen wegrennen, weil er Angst haben würde, direkt eine geschossen zu bekommen. Sollten sie sich doch auf Entfernung mit Jutsu bombardieren.
Dass eine Hyuuga an diesem Examen teilnahm, bedachte Hebi mit reinem Desinteresse. Sie mochten zwar weltweit bekannt sein und einen gehobenen Status besitzen, aber das war nichts, weswegen der Junge einen Schritt zurück machte. Mari war immer noch ein einfacher Genin - wie jeder andere hier auch – und würde auch dementsprechend von ihm behandelt werden. Wirkte im ersten Moment ungewohnt tolerant vom ihm, aber wenn man wusste, wie er drauf war, wusste man auch, dass er sie eigentlich ebenso zur wunderbaren Welt der Insekten zählte. Vielleicht war sie durch ihren Clan eher eine nervige Zecke als eine Kakerlake oder Made, aber auf diese Haarspalterei wollen wir uns jetzt gar nicht erst einlassen.
„Schon okay, Ignvi. Du musst dich nicht entschuldigen.“ Sein Beitrag zu der Frage war immerhin der einzige, der wirklich von Nutzen war. Aus diesem Grund war es simpel eine Tatsache, dass es da nichts zu entschuldigen gab. „Du weißt aber nicht zufällig auch noch was über ihre Charakteristika? Wirkten sie arrogant, wenn sie nicht grad weggerannt sind, waren sie eher schüchtern, blablabla. Wie standen sie zueinander? Kleine Details wie Spitznamen oder Ähnliches würden schon weiterhelfen. Sofern sie sich bei eurem Aufeinandertreffen überhaupt in einer Gruppe befanden.“ Wenn nicht, mussten die Drei das wohl oder übel herausfinden, sobald sie den anderen gegenüber stünden. Hebi selbst hatte kein Problem damit, aber die Kontrahenten waren sicher genauso auf den Kampf versessen, wie der Rutako und würden ihm womöglich erst gar nicht die Möglichkeit geben, sie dahingehend zu analysieren. Nunja, sie waren immer noch zu dritt. Wenn sich nicht noch andere Dreiergruppen gebildet hätten, wäre es zumindest hinlänglich des Examens schon einmal nicht unmöglich, solche Informationen einzuholen.

„Was schwebt euch eigentlich vor, wie wir den Anderen begegnen sollten? Wollt ihr sie aus dem Hinterhalt angreifen? Ich selbst halte nicht viel von dem Versteckspiel. Wir brauchen ihre Plaketten, sie unsere – sollen sie doch kommen und ihr Glück versuchen. Und es würde uns vermutlich kostbare Zeit ersparen. Hinterher können wir ja immer noch untertauchen, schließlich ist davon auszugehen, dass sie die Dinger wiederhaben wollen. Blöd wäre nur, wenn dann auf einmal alle fünf angerannt kämen.“ Aber das befand der Sakkaku eher als unrealistisch. Jeder hier war praktisch mit dem anderen verfeindet und die meisten würden sich vermutlich schon unterwegs zu ihnen gegenseitig an den Kragen gehen. „'Nen paar Fallen aufzustellen wäre wohl aber auch grad nicht so dämlich. Am besten irgendwas mit gewaltigen Explosionen.“, sein Blick wanderte dabei vornehmlich zu Ingvi, der ja einen Faible für derartiges besaß, „Wenn genug Rauch aufsteigt, würden wir es sehen und wüssten, in welche Richtung wir uns bewegen müssen, sollten wir sonst wo rumrennen." Besonders gut würden sie es jedoch hören. Natürlich könnte das auch wieder mehr als eine Person anziehen, aber hey: Sagte ja keiner, dass sie gegen alle fünf gleichzeitig kämpfen würden. Denn wie schon weiter oben beschrieben, waren nicht nur Ingvi, Umiko und Hebi ihre Feinde, sondern jeder andere Teilnehmer des Examens auch.
 
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Kiyama Mura

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Als Mura den See und seine nähere Umgebung hinter sich gelassen hatte, wusste er zugegebenermaßen nichts so recht mit sich anzufangen. Sein Instinkt hatte ihm lediglich gesagt, dass er da auf dem See wie auf einem Präsentierteller saß und so schnell wie möglich verschwinden sollte. Das Auftreten des Sunanins hatte ihn in seiner Vermutung nur bestärkt und nicht gerade sein Vertrauen erweckt. So hatte er das einzig Logische gemacht und die Beine in die Hand genommen. Doch obwohl er noch immer die Furcht verspürte, dass ihm irgendwelche Häscher im Nacken saßen, war er sich seines nächsten Schrittes recht unschlüssig.
Aus diesem Grund verringerte er auch seine Geschwindigkeit, als der See nicht mehr in Sichtweite war. Was sollte er also tun?
Wenn er sich nach Norden oder Süden wandte, würde er wieder in gebirgigere Gefilde kommen. Diese Vorstellung erschien ihm gleich aus mehreren Gründen wenig reizvoll. Nachdem er nämlich mehrere Stunden mit dem trostlosen Besteigen felsiger Anhöhen vergeudet hatte, hatte er dann voller Vorfreude das Tal, die Ebenen und Seen ausmachen können. Dass er nun wie ein aufgescheuchtes Hühnchen rat- und rastlos durch die Gegend irrte, hatte er sich zu diesem Zeitpunkt nicht gedacht. Dennoch wollte er auf keinen Fall wieder zurück ins Gebirge. Außerdem war er dort nicht viel besser geschützt als noch wenige Minuten zuvor auf dem See. Ein Gegner konnte dort leicht aus einer geschützten Position heraus ein weites Gebiet überblicken und ihm gegebenenfalls auflauern. Nein, die Gebiete im Norden und Süden stellten keine Optionen dar. Schließlich gab es ja noch weitere Möglichkeiten, die ihm zur Verfügung standen. So war es seiner Meinung nach durchaus einer Überlegung wert, vielleicht einfach umzudrehen, einen großen Bogen zu beschreiten und sich aus einer anderen Richtung dem See zu nähern. Doch dann besah er sich seine nähere Umgebung und stellte fest, dass er mit Ausnahme einiger kleiner Hügel nichts dieses Manöver würde verbergen können. Waren seine potentiellen Verfolger näher an ihm ran, als ihm lieb war, konnte so dieser tolle Plan auch ganz schnell ganz gewaltig nach hinten losgehen. Nein, sein Langzeitziel würde es zwar wahrscheinlich sein, wieder den Weg zurück zu dem See und damit der noch immer verlockend erscheinenden Kathedrale einzuschlagen. Zuvor würde er aber noch ein wenig Zeit ins Land gehen lassen. Und damit war auch die Entscheidung gefallen.
Denn Mura entschied sich, weiter gen Osten zu ziehen und damit vorerst in einem stark bewaldeten Gebiet sein Glück zu versuchen. Es konnte natürlich sein, dass er Tatsumaki Hei entgegen seiner eigenen Erwartung Unrecht tat und er doch nur hatte helfen wollen. Dennoch sollte er kein Risiko eingehen. Wenn er also doch Verfolger haben sollte, würde er diesen durch den Wald jegliche Nachstellung erschweren. Er würde einfach ein hohes Tempo einschlagen, regelmäßig ein paar überraschende Richtungswechsel vornehmen und seine Spur vermischen, indem er sich in unregelmäßigen Abständen am Boden oder in den Baumkronen bewegte. Wenn er dann nicht unvorhersehbarer Weise auf andere Shinobi traf, würde er ja dann langsam den Bogen zurück zum See gehen.
Mura dachte noch einmal in Ruhe über seine Entscheidung nach, konnte aber nicht erkennen, ob ihm irgendein gedanklicher Fehler unterlaufen war. Dass natürlich eine Hyuuga seine Verfolgung aufgenommen hatte und somit ein großer Teil seiner Gegenmaßnahmen wirkungslos zu verpuffen drohten, konnte er nicht ahnen.

Einige Minuten später konnte der Kiyama erkennen, dass seine kühnsten Erwartungen wohl noch übertroffen werden sollten. Er hatte ja schon von den Hügeln aus, die er kurz nach Verlassen des Gewässers passiert hatte, erkennen können, dass sich im Osten ein lang gestrecktes Waldgebiet erstrecken würde. Jetzt aber, wo aus den wenigen Bäumen immer geschlossenere Waldstücke wurden, konnte er das wahre Ausmaß des Bewuchses erkennen. Nun ja. Er konnte sich natürlich irren –immerhin verfügte er ja nicht über die Fähigkeiten eines Hyuugas-, aber es schien so, als würde sich das bewaldete Gebiet komplett bis zu den Ausläufern der Gebirgsmassive zu seiner rechten und linken Seite erstrecken. Muras Miene hellte sich auf. Wenn nun noch der Landstrich auch über eine entsprechende Tiefe verfügte, wäre das seinen Plänen enorm zuträglich. Er hoffte einfach mal das Beste.
Wie schon so oft seit dem Gespräch mit dem Sunanin drehte sich Mura ein weiteres Mal misstrauisch um, konnte aber auf der weiten, nur leicht hügligen Ebene, die sich zwischen Wald und See erstreckte, niemanden ausmachen.
Hmmmm….
Auf wenigstens zweihundert, vielleicht auch dreihundert Metern war niemand zu sehen. In keiner Richtung. Dennoch beschlich ihn die ganze Zeit das Gefühl, beobachtet zu werden. Ob es wohl schlicht und ergreifend damit zusammenhing, dass er allmählich durch die Belastung des Examens ausgelöst unter Verfolgungswahn zu leiden drohte? Schon möglich.
Und doch gelang es ihm, jeden Fluchtgedanken aus seinem Kopf zu verdrängen. Auch wenn das gleiche Bauchgefühl, das ihn auch schon auf dem See befallen hatte, dafür sorgte, dass er seinen Schritt erheblich beschleunigte. Aber Mura versuchte trotz allem seinen ursprünglichen Plan zu verfolgen. Aus diesem Grund wartete er noch, bis er den Rand des Waldes erreicht hatte, um sein zügiges Gehen, zu einem leichten Traben und dann zu einem schnellen Lauf zu steigern.
Dann mal los!
 

Yuudari Umiko

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Die Yuudari empfand es als ein wenig ärgerlich, dass sie die anderen Examenteilnehmer nicht kannte. Dass sie gerade auf die beiden Personen traf, die sie bereits kennengelernt hatte, war natürlich ein Glück, da sie dadurch kooperierten, aber seinen Gegner zu kennen, wäre noch um einiges besser gewesen. Aber so hatte sie immerhin den riesigen Vorteil, dass sie Leute an ihrer Seite hatten, die ihr auch gegen Unbekanntes helfen konnten. Wenn sie auf sich allein gestellt wäre, hätte sie vermutlich nicht diese innere Ruhe, die ihr momentan inne lag…
Allerdings merkte Umiko gerade erst richtig zu schätzen, was es bedeutete jemand anderen in einem Team zu haben in einer solchen Situation. Mal davon abgesehen, dass auch Ingvi etwas dazu sagte, wie er die anderen Teilnehmer gesehen hatte, schien der Taijutsuka auch einige der Gegner schon zu kennen und nicht nur das… Er musste sie sogar im Kampf erlebt haben, denn sein Wissen überstieg ein einfaches Kennenlernen. Neugierig lauschte die Yuudari ihm bei seinen Ausführungen und versuchte sich die Gesichter zu den Erzählungen wieder wachzurufen und einzuprägen. Mit einer Hyuuga hatte Umiko gar nicht gerechnet, wahrscheinlich eben weil ihr die extrem auffälligen Augen nicht in den Blick gefallen waren. Viel wusste Umiko nicht über die Hyuuga, außer dass ihre Augen besonders waren und man sich vor ihnen hüten musste. Auf welchem Gebiet sie spezialisiert waren, war auch schwer zu sagen. Ein Doujutsu klang in ihren Ohren immer irgendwie nach Genjutsu, weil sie es von den Sakkaku und Yuudari so gehört hatte. Mal sehen, was sie da erwartete und vor allem ob sie das Mädchen überhaupt kennenlernen würde. Respekt hatte sie schon einmal vor ihr, also würde sie keine voreiligen Schritte machen, falls es zu einer Begegnung kam… Clans aus anderen Ländern waren gefährlich, denn sie wusste ja, wie es in einem Clan so zuging… Achja, zuvor hatte der Junge von einer blonden Taijutsuka gesprochen. Diese hatte Umiko gar nicht als solche erkannt, weil sie nicht besonders kräftig wirkte. Das war wohl ein Irrglaube der Yuudari, dass man als Taijutsuka stark sein musste. Obwohl man zugeben musste, dass sie recht fit gewirkt hatte. Im Gegensatz zu der schwächlichen Haltung von Umiko, der man vermutlich sowieso ansehen konnte, dass sie schwach und langsam war, hatte sie recht stramm und sicher gewirkt. Oder sie bildete sich das nun nur ein, weil sie jetzt wusste, dass es sich um eine Taijutsuka handelte… Der Dritte, den der Rutako kannte, wurde von Hebi auch prompt als ihr Ziel beschlossen. Warum das so war, ließ sich einfach erklären… Der Typ war für Ingvi eher langweilig, was bedeuten musste, dass er rein körperlich wenig zu bieten hatte, da der Rutako sich ausschließlich für diese Dinge interessierte… Außerdem hatte er es wohl im Fernkampf drauf auf höhere Distanzen, wie die Geschichte mit der Wolke vermuten ließ. Umiko prägte sich so viel über ihn ein wie möglich… Eigentlich wollte sie ihn, wenn es irgendwie möglich war, nicht als Gegner. Sie hielt nicht allzu viel vom Kämpfen und wollte den anderen Genin hier nach Möglichkeit nicht die Chancen vermasseln… Niemandem von ihnen. Es war schwer sie alle als Gegner zu betrachten, obwohl sie alle dasselbe Ziel hatten… Aber da sie nun in dieser Gruppe war, glaubte sie nicht, dass es noch zu vielen Konversationen kam. Hebi und Ingvi waren Personen, die ihr Ziel so gut und einfach wie möglich erreichen wollten. Was da zählte, waren nicht die Menschen, sondern das Ziel. Umiko wusste das, weil sie diese Gedankengänge auch von ihrem Vater kannte. Er hatte versucht ihr dies auch zu vermitteln und die Yuudari handelte auch danach, sah darin aber noch nichts Richtiges… Vermutlich blieb ihr aber nichts anderes übrig, denn sie glaubte, dass es auch die anderen Genin so sahen. Hier war das Ziel wichtig… Es war eine Art Schlacht… Diese musste sie gewinnen, ob sie wollte oder nicht. Aber was erwartete sie da nun?
Dass Hebi gerade eine Person wie Ingvi nach den Charakteristika der ihm bekannten Genin fragte, wunderte Umiko ein wenig. Man müsste doch glauben, dass Hebi seinen Freund besser kannte, denn sogar die Yuudari wusste, dass diese Frage ins Nichts führen würde. Der Rutako konnte, zumindest laut Umikos persönlicher Einschätzung, sehr wenig mit den Persönlichkeiten und Gefühlen von Menschen umgehen, weil er davon selbst nicht viel zu halten schien. Zumindest zeigte er kaum etwas abgesehen von Kampflust und Neugier… Nun… Vielleicht irrte sie sich ja und der Rutako war aufmerksamer als sie ahnte, aber das würde sich wohl erst zeigen, wenn er eine Antwort darauf gab. Vermutlich wusste er mehr über ihre Kleidung, als ihre Charaktere…
Die folgende Frage von Hebi machte die Situation erst richtig interessant. Wie trat man denn den Fremden gegenüber, wenn man sie traf? Nun, das wusste Umiko so genau auch nicht. Die Insel war so groß und sie waren nur acht Leute… Drei davon hatten sich schon zusammengeschlossen. Wie wahrscheinlich war es da, dass man auf andere traf? Vielleicht sollte man irgendwie auf sich aufmerksam machen, aber wie…? Ein Versteckspiel konnte hier ewig dauern und wer wusste schon, ob überhaupt jemand vorbeikommen würde. Immerhin waren sie sich offensichtlich in dem Punkt einig. Während Hebi befürchtete, dass alle fünf auf einmal ankommen könnten, glaubte Umiko nicht mal, dass auch nur einer in der Nähe war… Er sicher auch nicht und ging nur alle Möglichkeiten durch. Als er dann von Fallen anfing, klang das erstmal gar nicht so doof… Aber das mit den Explosionen wollte Umiko noch nicht so recht gefallen. Falls tatsächlich einige kämen und sie in einen Kampf verwickelten, der auf Distanz ausging, mussten sie sich hier bewegen. Da wären Explosionen eine Falle, in die man gut selbst tappen konnte im Eifer des Gefechts. Diese Sorge sollte sie vielleicht mal kundtun… „Ich denke nicht, dass Explosionen eine gute Idee sind, wenn wir sie verstecken. Sollte es wirklich zu einem großen Kampf kommen, könnten wir in einer ungünstigen Situation selbst hinein getrieben werden und im Vergleich zu einem Loch im Boden wäre der Schaden einer Bombe enorm… Rauch kann man auch auf anderem Wege erzeugen… Ich denke das reicht schon um die Aufmerksamkeit zu gewinnen, wenn es das ist, was ihr wollt.“, erklärte die Yuudari seelenruhig und machte sich dazu bereit den beiden etwas über eine besondere Waffe zu erzählen, die in dieser Situation vielleicht ganz nützlich sein könnte… Außerdem machte sie mit den Beiden einige Zeichen aus… Wer weiß was nun kommen würde? So oder so war noch offen was die Drei genau tun würden… Mal sehen was daraus wurde.
 

Rutako Ingvi

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Wissen war etwas, das man zu einem gewissen Grad mit Macht gleichsetzen konnte, und Macht war etwas, das zu besitzen Ingvi als sehr angenehm aufnahm. Da war es kein Wunder, dass er all die Informationen über die drei fremden Shinobi, die er auch in seinem Notizbuch hätte nachlesen, nur zu gern mit seinem Team teilte und sich schon darauf freute, sie anzuwenden. Obwohl Freude vielleicht nicht das passende Wort war, um etwas zu beschreiben, dass der Rutako empfand oder je empfunden hatte. Es war eher so: Die Informationen über ihre Gegner würden zur Effizienz der Gruppe beitragen, und die Effizienz der Gruppe würde zur schnelleren Lösung von Problemen beitragen. Das war positiv.
Die Frage danach, wie die drei zueinander gestanden hatten, war dann aber doch etwas schwieriger. Tja... was waren denn nun ihre Charakteristika? Der Versuch, sich an diese kurze Weile im Büro des Hoshikagen zu erinnern, war nicht ganz so fruchtbar, wie er es gern hätte, aber er konnte wieder ein ungefähres Bild bekommen. Da waren Jun und dieser andere Kerl mit dem Schwert, und dann war da die Hyuuga, die ihn so genervt hatte. Die anderen beiden waren in diesem Moment nicht wirklich von Interesse gewesen, und die Brünette hatte er auch nur kurz aus den Augenwinkeln betrachtet, ehe der Kage zu sprechen begonnen hatte. Viel eher erinnerte er sich an den Fluchtmoment, und da konnte man nicht viel mehr sagen als dass es sehr schnell ging. Nachdem sich das Mädchen aus seinem Griff gekämpft hatte, geschickt, wie sie war, tauchte auch fast sofort der blonde Blitz auf, um ihm in die Quere zu kommen, und Momente später flogen die drei auf einer Wolke von dannen. „... Es... kann sein, dass sie... schon öfter im Team gearbeitet haben...“, schloss er daraus, immerhin schienen sie ganz gut aufeinander abgestimmt gewesen zu sein. Mit Sicherheit konnte er es allerdings nicht sagen. „Es kann aber auch sein... dass sie das nicht getan haben...“, endete er also sein Resümee und nickte überzeugt. Dass das eine Menge an Nichts war, was Informationen betraf, war ihm durchaus bewusst, aber mehr hatte er nicht. Wer von Ingvi erwartete, dass er psychologische Profile erstellte, der brauchte kein Profil, um zu wissen, dass mit ihm etwas nicht stimmte.
Der Gedanke Hebis bezüglich Fallen war aber gar nicht mal schlecht... Ingvi hatte nicht wirklich Lust darauf, Leute aus dem Hinterhalt anzufallen, weil das schlussendlich einfach viel weniger interessant war als ein fairer Kampf von Angesicht zu Angesicht. Man lernte auch weniger daraus. Woher sollte man wissen, ob man einer Konfrontation als Chuunin gewachsen war, wenn man auf einem Examen gegen Genin jede Gefahr vermied? Auf einer richtigen Mission ging man keine großen Risiken ein, aber hier gab es keine Risiken. Ingvi war sich sicher, hier die Krone der Genin zu sein, und er war nur zu gern bereit, das der Leitung des Examens zu demonstrieren. Ohne irgendwelche ungerechten Vorteile, nur mit den Ergebnissen seines Trainings. Wenn man allerdings ein Netz aufbaute, das einem verraten würde, wo sich andere Genin gerade befanden... ja, das klang doch eigentlich gut...
Zumindest, bis Umiko ihren Einwurf machte. Wenn man so darüber nachdachte... hatte sie Recht. „Richtig... Fallen wären zu restriktiv... wir müssten uns in ihrem... Zentrum befinden, um aus allen Richtungen Signale mitbekommen zu können...“ Er nickte leicht, während er sich Umikos Worte durch den Kopf gehen ließ. „Schlussendlich wäre... unsere eigene Mobilität eingeschränkt... und wir müssten uns darauf verlassen, dass unsere Feinde in diesem Waldgebiet auftauchen... das wäre... ineffizient...“ Allerdings war es keine Lösung, immer nur nein zu sagen – Vorschläge musste man auch machen. Das Problem war nur, dass das in dieser Situation nicht so leicht war. Umiko versuchte sich zwar daran, aber... „Wie sollten wir... Grubenfallen aufstellen...? Dazu haben wir weder Zeit, noch wirkliches Material... Und es dürfte auch schwierig sein, aus einer gewissen Entfernung zu bestimmen, ob uns jemand in die Falle getappt ist. Fallen aufzustellen, die uns das nicht verraten, würde keinen Sinn machen.“ Er blickte hinauf in den Himmel, oder eher in das Blätterdach, das dicht wie eh und je über ihren Köpfen wucherte. Es gab eigentlich nur zwei Möglichkeiten. „Wir werden die Plaketten der anderen aktiv jagen müssen, sonst haben wir keine Chance. Da wir aber nicht wissen, wo sich die anderen befinden, das Gebiet aber mehr als riesig ist, dürfte sich das schwierig gestalten. Wir müssten versuchen, sie dazu zu bringen, zu uns zu kommen. Grundsätzlich dürfte das kein Problem sein, da sie genauso Plaketten benötigen wie wir... wir müssten es ihnen nur erleichtern, zu uns zu kommen...“ Er schloss kurz die Augen und atmete aus. Das war anstrengender als es sein sollte. Wieso konnte ihnen nicht einfach ein armer Genin vor die Füße stolpern? „Ich weiß leider nicht... wie wir das... machen sollten...
 

Tatsumaki Hei

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Nun, wenigstens konnten niemand behaupten, dass sie in diesem Examen nicht das 'durchnahmen', was so ein Shinobi in seiner Dienstzeit so benötigte. Die Diplomatie hatten sie allerdings abgehakt hinter sich gelassen, jetzt folgte sozusagen die Beschattung und das Warten auf den richtigen Augenblick. Aber wie sollte ein solcher Augenblick eigentlich aussehen? Während sie Mura unauffällig und auf einige Distanz folgten, machte sich Hei einmal Gedanken darüber, worauf sie überhaupt warten wollten. Oder sollten. Darauf, dass Mura zufälligerweise auf ein Gebiet lief, was von Sand bedeckt war? Das war doch reichlich unwahrscheinlich, oder nicht? Klar, es gab hier angrenzend wohl Steppen oder Wüsten, aber niemand, der bei klarem Verstand war, würde da auf seine Feinde warten. Einfach, weil einen die Umgebung schon genug schaden konnte... außer natürlich, man hieß Tatsumaki Hei oder war im allgemeinen mit dem Sanderbe gesegnet. Oder verflucht, wie auch immer... Hei seufzte leise, schüttelte den Kopf. Sie mussten einfach warten, bis sich jemand eine Blöße gab. Und, naja, vielleicht trafen sie ja noch andere Shinobi, wenn es so weit war. Jetzt momentan aber hatten sie keine Möglichkeit, einen wirklichen Zugriff auf Mura zu begehen. Auf dem See war das eh utopisch gewesen, jetzt, auf den Hügeln hinter den Bergen, war die Landschaft zu offen. Mari und er mussten zusehen, dass sie in Deckung blieben, als sie sich dem gewaltigen Wald im Osten näherten, immer auf der Spur von Mura, der es sich momentan noch gut gehen ließ. Auch schien es angesichts der Entfernung, in der sie sich befanden, unwahrscheinlich, dass es sie entdecken konnte. Auch, dass sie Verfolger hatten, war auszuschließen - außer, dieser jenige hatte Fähigkeiten, sich vor den Byakugan-Augen zu verbergen und dann, nun ja, dann war es sowieso egal. In dem Falle würden sie sowieso nicht gegen denjenigen ankommen... Hei hockte gerade mit Mari in einem Busch - vielmehr dahinter - und wartete, bis sie ihr Okay zum weitergehen gab. Gut, der Blondschopf war offenbar mitten in den Wald gerannt und begann jetzt, ein schärferes Tempo einzuschlagen.

"Müssen wir jetzt auch noch Geschwindigkeit aufnehmen?", murrte der Tatsumaki unzufrieden und legte den Kopf schief. Eigentlich reichte es ja, wenn sie ihn im Auge behalten konnten, aber wer garantierte ihnen schon, dass Mura noch einmal umkehrte? Vielleicht wollte er sich ja erst einmal an die Randgebiete flüchten, nachdem er Hei so eiskalt abgefertigt hatte. Sozusagen. Und entsprechend war auch Hei klar, dass sie ihn nicht einfach laufen lassen konnten - zumindest in die Richtung mussten sie sich auch begeben. Also begaben sich Hei und Mari, ungeachtet der rauen Umgebung, mitten in den Wald - der eigentlich gar nicht so rau war. Nur gewaltig groß. Hei spürte, dass dieser Wald nicht jung war - er hatte eine gewisse erhabene Aura, so als hätte er schon einige Wunden vertragen müssen. Nachdenklich sah er sich um, als sie die ersten Baumreihen hinter sich gelassen hatten. Mari klärte ihn auf, dass der Kiyama jetzt eine durchaus gute Taktik verfolgte - natürlich rechnete er nicht damit, dass ihn zwei Augen verfolgten und nicht von ihm ablassen würden. "Also werden wir ihn so auf jeden Fall nicht einholen", ergänzte Hei leise und seufzte. Wieder einmal machte ihm seine Ausdauer einen Strich durch die Rechnung. Was brachte es ihm, wenn er Gleichungen aufstellen konnte, wenn eine Komponente einfach nicht stimmte? Eine gegebene Komponente? "Wir sollten versuchen, seine 'Linie' zu finden. Er wird ja nicht einfach so drauflosstürmen und nicht im Ansatz eine Richtung haben, oder?" Hei hielt sich am Boden, während sie sich ein wenig langsamer als ihr Ziel durch das Dickicht schlugen. "Dann folgen wir einfach der. Geringe Abweichungen vom Kurs werden von ihm sicherlich einberechnet sein, aber im Großen und Ganzen gibt es doch nur ein paar Möglichkeiten, wie er verfahren kann. Entweder, er entfernt sich wieder von der Inselmitte - das kann er im Grunde nur, indem er hier bleibt, auf den umliegenden Gebieten Stellung bezieht oder sich an den Rand der Insel begibt. Hier will er anscheinend nicht bleiben... also will er wohl noch weiter weg. Oder er macht nur einen Bogen und läuft dann zurück, aber was das dann werden soll, wüsst' ich auch nicht..." Der Tatsumaki wich einem Ast aus, der sich in seinem Gesichtsfeld befunden hatte, merkte, dass der Wald nach und nach lauter geworden war. Lauter in dem Sinne, dass die Tierwelt sich bemerkbar machte - Insekten zirpten, summten und blubberten vor sich hin, Vögel ließen ihre Rufe hören und auch war hier und da ein leichtes Zischen zu vernehmen. "Sieht so aus, als wären Menschen hier nicht häufig zu sehen. Die Tiere sind neugierig." Der junge Mann schnalzte mit der Zunge, zuckte dann mit den Schultern. "Naja, solange uns kein Bär oder so etwas über den Weg läuft, sollte das ja kein Problem sein." Er sah zu der Braunhaarigen, verscheuchte eine Mücke mit der Hand. "Wenn wir Pech haben, macht die Tierwelt Mura auf uns aufmerksam. Wir sollten langsamer laufen, aber zielgerichteter. Hast du ihn noch im Blick?"
 

Hyuuga Mari

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Sie verließen also den See - schön und gut. Dadurch, dass Mari mit ihrem Byakugan gesegnet war, konnten die Genin Mura folgen, ohne zu dicht aufschließen zu müssen. Sollte der Kiyama in Alarmbereitschaft sein, so war das ein wichtiger Vorteil - denn so sollte es schwerer für ihn werden, der Hyuuga und dem Tatsumaki auf die Schliche zu kommen. Nachdem sie den See hinter sich gelassen hatten, kam zuerst eine hügelige Landschaft - und so weiter sie in den Osten vordrangen, so bewaldeter wurde es. Irgendwie erinnerte die Kunoichi sich bei diesem Anblick an den Ort, an dem sie vor einigen Stunden Hei getroffen hatte. Es war ein ähnlicher Wald gewesen - mit dem Unterschied, dass die Gegend hier um einiges dichter erschien. Das Gestrüpp hing so dicht aneinander, dass kaum ein Sonnenstrahl den Erdboden erreichte. Interessant. Naja gut, wie stand es denn um unseren Kumo-Nin? Kaum hatte der die Grenze des Waldes erreicht, beschleunigte er seine Schritte - bis hin zu einem ansprechenden Lauf, der jedoch immer wieder mit Sprüngen über das Geäst abgewechselt wurde. Nein, so konnten sie ihn nicht einholen - denn selbst, wenn die Hyuuga potenziell dazu in der Lage gewesen wäre, ebenfalls vorzupreschen… ihre Ausdauer hätte das nicht auf ewig mitgemacht. Außerdem hatte sie einen Ninjutsuka bei sich, der körperlich gesehen nicht unbedingt in der Elite mitspielte. So hieß es also, in einem etwas langsameren Tempo folgen und mit dem Byakugan den Kiyama im Blickfeld behalten. Hei hatte mit seiner Annahme recht, Mura musste einem gewissen Plan folgen. Entweder, er zog weiter Richtung Osten, um an den Rand der Insel zu kommen oder er würde irgendwann einen Bogen machen und damit ohnehin wieder auf die Genin zukommen, die ihn verfolgten. Gab es da noch viele andere Optionen? Eigentlich nicht, außer der Blonde kannte sich hier besser aus als Hei und Mari. Da er aus Richtung Westen zur Kathedrale gestoßen war, ging die Hyuuga davon allerdings nicht aus - sie befanden sich gerade schließlich genau auf der anderen Seite der Insel. Na schön - so viel zur Theorie.

„Ja. Hab ihn noch im Blick.“ Die 16-Jährige musste sich wirklich konzentrieren, um weder Mura zu verlieren, noch über irgendeinen Ast zu stolpern, der sich ihr in den Weg stellte. Mit aktiviertem Byakugan reisen, da musste man ein wenig multitaskingfähig sein. Auch Mari bemerkte, dass es hier und da Anzeichen von Insekten und Tieren gab. Natürlich, die Genin befanden sich hier mitten in einem Wald, dicht bewachsen - perfekter Lebensraum für irgendwelche Viecher, die in den umliegenden Gebieten - Wüste, Gebirge, was auch immer - nicht überleben konnten. Sie dachte nach.. das Feuerreich war doch auch dicht bewaldet.. was gab es denn da? Hirsche, Rehe und dieses Viehzeug. Aber soweit die Hyuuga beurteilen konnte, flohen diese Tiere eher vor Menschen, als dass sie diese angriffen. Vögel gab es natürlich auch, in den verschiedensten Variationen. Hier und da hatte man auch schon ein Eichhörnchen, einen Igel oder einen Fuchs sehen können… alles allerdings keine Wesen, wegen denen man sich ernsthafte Gedanken machen musste. Und dass hier mal gerade so eben ein Bär auftauchte, davon ging Mari nicht aus - die waren selbst im Feuerreich relativ selten vertreten. „Hm. Ich glaube nicht, dass..“ Die Kunoichi unterbrach sich, denn da lief direkt zu ihrer linken Seite etwas durchs Unterholz, blieb stehen und schnaubte. Das war.. ein Wildschwein? Noch nicht ausgesprochen groß, aber durchaus kein Frischling mehr. Kaum hatte Mari das Tier wahrgenommen, hob es den Kopf - die Kunoichi konnte nicht sagen, ob es die Genin überhaupt wahrnahm. Dann schnaubte es erneut und lief plötzlich mit eiligem Tempo weiter ins Innere des Waldes. Auf Nahrungssuche? Aber irgendetwas war doch da gewesen… wie war das noch einmal mit Wildschweinen… Mari versuchte sich zu erinnern, was ihr irgendwann als Kind einmal beigebracht worden war. So als Bewohner eines bewaldeten Gebietes sollte man das ja wissen, nicht? Also Wildschweine.. was konnte da besonderes passieren? Just in dem Augenblick, als es der Hyuuga einfiel, machte sich ein kleines Beben breit - zumindest was die Lautstärke anging. Da kämpfte sich etwas durchs Unterholz - etwas, das verdammt kräftig war. „Wildschweine sind oft in Gruppen unterwegs.“ Mehr konnte Mari nicht mehr sagen, bevor eine Horde Wildschweine auftauchte! Die ersten vier Tiere brachen durch das Unterholz, der Rest folgte im schnellsten Schritt, den sie zu bieten hatten - und alle steuerten direkt auf Hei und Mari zu, die ihnen auf der Route offensichtlich im Wege standen. Konnten ja auch nicht wissen, dass ein paar Menschen im Gestrüpp versteckt waren. Es war der einigermaßen schnellen Reaktion der Hyuuga zu verdanken, dass sie es überhaupt noch schaffte, Hei zur Seite zu schubsen, damit dieser vorerst aus der Schusslinie des Wilds kam. Sie selbst musste den ersten Tieren ausweichen - was bei der Horde verdammt schwer war - und sie spürte die Kraft, die von diesen Schweinen ausging. Selbst wenn diese Tiere eigentlich nicht vorhatten, jemanden zu verletzen, so könnten sie es mit Leichtigkeit schaffen, einen einfachen Menschen zu töten. Als Mari versuchte, nach den ersten Tieren aus dem Zentrum zu entkommen, spürte sie den Hauer einer Keilers an der Seite ihres Körpers. Zwar konnte die Hyuuga noch so ausweichen, dass ernsthafte Verletzungen vermieden wurden, doch ein Stück des Oberteiles wurde abgerissen und von dem Keiler mit sich getragen. Egal um das Stück Stoff, die Braunhaarige war einfach nur heilfroh, als sie zusammen mit Hei - der mittlerweile natürlich noch weiter zurückgewichen war - aus der Schusslinie entkommen konnte und die Horde Wildschweine so schnell verschwand, wie sie auch aufgetaucht war. Mit der Hand strich sich Mari über das an der Unterseite zerstörte Shirt. „Das war verdammt knapp. Wir müssen wohl doch mehr aufpassen.“ Ob diese Tierchen noch woanders auftauchen würden?


[Mir fiel nicht so viel auf die aktuellen Sache ein… ist natürlich komplett euch überlassen, ob ihr auch auf die Wildschweine trefft oder eben nicht. Der Wald ist ja groß genug und zum Glück sind noch keine Fallen da, die sie auslösen könnten. Ach ja und falls irgendetwas in meinem Post nicht stimmt oder Kritik da ist oder sonst was, bitte sofort melden. Dann ändere ich das natürlich alles.]
 

Sakkaku Hebi

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Okay, die Frage nach den Charakteristika anderer war in etwa so produktiv, wie Hebi sie sich bereits vorstellte, als er sich diesbezüglich an Ingvi wandte – nämlich gar nicht. Naja, wenigstens erwartete der Sakkaku nichts und konnte dementsprechend nicht enttäuscht werden, auch wenn in ihm das Bedürfnis aufkam, Ingvi ein wenig Unterricht zu geben, was das betraf. Er verwarf den Gedankengang allerdings direkt wieder, als er sich daran zurückerinnerte, dass er einst versuchte, dem Rutako die Definition vom Trinkverhalten irgendwelcher Mädchen näher zu bringen und dabei kläglich scheiterte. Er war sich nicht einmal so sicher, ob Umiko mit seinen Erklärungen überhaupt zurechtkam, aber das war im Großen und Ganzen auch egal. Jeder hatte etwas, das er gut konnte und Hebi konnte nicht davon ausgehen, dass jemand in allen Bereichen perfekt ausgebildete Fähigkeiten beherrschte – war bei ihm ja auch nicht so. Deswegen galt es, solche Defizite auszugleichen, indem man sich mit anderen zusammenschloss, selbst wenn das oft bedeutete, mit Leuten auskommen zu müssen, die man sonst nicht einmal mit dem Arsch angucken würde. Da Umiko und Ingvi jedoch nicht zu besagten Leuten gehörten und Hebi ihnen eine entsprechende Umgänglichkeit zusprach, die wahrscheinlich nur sie selber zu schätzen wussten, empfand er es als umso einfacher, fehlende Fertigkeiten insofern zu relativieren, dass die Gruppe zumindest in diesem Examen keine allzu großen Probleme bekäme. Nicht, dass Hebi sowieso damit rechnete, aber die beiden anderen Genin machten vieles doch durchaus angenehmer, indem sie ihn praktisch gesehen als Joker fungieren ließen, der sich im Prinzip eigentlich einschalten konnte, wann und wenn er da Lust drauf hatte. Implizierte natürlich, dass alles nach ihren Plänen verlief, aber grundsätzlich davon ausgehen, erschien dem Sakkaku vorerst nicht allzu falsch. Fauler Sack.

Die Sache mit den Fallen und dem weiteren Vorankommen war da schon etwas kniffliger. Die anderen Genin jagen fand er genauso blöd wie Ingvi, eben auch aus dem Grund, dass die Insel dafür viel zu weitläufig war. Dass sie nach all der Zeit, die sie schon hier waren, noch immer niemanden außer sich getroffen haben, war ja irgendwie auch ein Beweis dafür, dass eine Jagd wenig Sinn ergab. Und ja, dass ihnen jemand random vor die Füße stolpern würde... Genauso Schwachsinn, wie man bereits feststellte. Auch wenn es natürlich schön gewesen wäre. Also was taten sie jetzt?
Während das Rotauge die Arme verschränkte und nachdachte, machte die Glocke der Kathedrale auf sich aufmerksam. Oder eher gesagt die Glocken. Es handelte sich um mehrere, die ein kleines Spiel zu ihrem Besten gaben und selbst im Wald noch gut hörbar waren. Hebi runzelte ob der Lautstärke wegen die Stirn und schaute mit einem seichten Seitenblick in die entsprechende Richtung. Erneut kam der Gedanke auf, dass die Dinger sicher nicht von alleine losgingen, obwohl er sich durchaus darüber bewusst war, dass es heutzutage Mechanismen gab, die sowas bewerkstelligen könnten. Dennoch waren sie hier auf einer verlassenen Insel und die Kathedrale schien ebenso ihre besten Jahre hinter sich gehabt zu haben – nicht umsonst glich sie eher einer Ruine als allen anderem. Dementsprechend dachte er um und kam zu dem Entschluss, dass jemand die Glocken per Hand betätigt haben musste – etwas, das so lange schon herumstand und um das sich vielleicht nicht gekümmert wurde, konnte in seinen Augen nicht mehr so gut funktionieren, dass es von alleine begann, zu spielen, immerhin ging der Sakkaku hier von mehreren Jahren aus, die sicher auch die Zehnergrenze überschritten, wenn er sich den Zustand der eben genannten Kathedrale ins Gedächtnis rief. Irgendjemand wollte also, dass sie zu ihm kamen.

Ob es sich um eine Falle handelte? Vermutlich.
Ob das relevant war? Nö. - Nicht, wenn man ohnehin rücksichtslos ist.

Er schaute zu Umiko und Ingvi und schien einen Plan zu haben. „Mir widerstrebt es zwar, das jetzt zu sagen, aber ich schätze, die scheiß Glocken werden auch andere Leute anlocken, weswegen wir uns vielleicht doch zu der verdammten Kathedrale aufmachen sollten. Natürlich ist dabei auch von einer Falle auszugehen, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt~“ Die Chance, da in etwas rein zu rennen, das sie um Kopf und Kragen bringen könnte, stand wohl fünfzig zu fünfzig, aber genau das machte den Reiz aus und das Ganze so unterhaltsam. Es bestand ein mögliches Risiko und das weckte wiederum den Spieltrieb des Sakkaku und damit auch die Bereitschaft, etwas einstecken zu müssen. Denn dort... dort erwartete er schließlich etwas.
Sofern Umiko und Ingvi nichts dagegen oder einen besseren Vorschlag hätten, könnten sie das nun mitteilen und gegebenenfalls loslaufen. Weiteres Vorgehen können sie auch unterwegs planen.
Dass in jedem Fall besondere Umsicht, was die Umgebung betraf, gegeben war, musste wohl nicht extra erwähnt werden. Dass Hebi bereit war, etwaige Verletzungen einzustecken, bedeutete nicht gleich, dass er mit vollster Zuversicht ins erstbeste Kunai rannte, das er sah.

Tbc: F4 - Kathedralenruine
 
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Kiyama Mura

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Mura kam auf einem Baum verharrend zum Stehen und betrachtete das Umland hinter sich. Viel zu sehen gab es nun wahrlich nicht, denn die dichten Waldkronen und zahlreichen Baumstämme versperrten ihm die Sicht. Die Entscheidung, in den Wald zu gehen, war ein zweischneidiges Schwert. Doch dieser Tatsache war er sich bewusst gewesen und hatte das Risiko dennoch auf sich genommen. Auf der einen Seite verbarg ihn die Fauna nämlich vor potentiellen Verfolgern. Aber auf der anderen Seite konnte er selbst kaum etwas in dem Gestrüpp ausmachen. Verdammt, wenn er realistisch war, konnte er vielleicht dreißig, vielleicht vierzig Meter überblicken und selbst dann verstellte ihm häufig irgendein Gewächs schon viel früher den Blick. Ganz davon abgesehen war der Kiyama auch für sein Glück bekannt. Es würde ihn also nicht wundern, dass er potentielle Verfolger abgeschüttelt, dafür aber über andere Shinobi stolperte.
Mura zog eine Grimasse. Es wäre ihm wirklich lieb gewesen, hätte er einen anderen Genin getroffen, der nicht nach seinem Button trachtete. Als frisch von der Akademie kommender Shinobi war er schon sehr unsicher gewesen. Er hatte sich immer an die starken Persönlichkeiten im Team gehalten, hatte ihnen das Reden überlassen und sie die großen Pläne schmieden lassen. Er war immer derjenige gewesen, der lieber im Hintergrund agierte und nur durch gelegentliche Randbemerkungen seine Intelligenz verriet. Obwohl er dieses Verhalten in den Jahren als Genin abgelegt hatte –was ganz nebenbei Hiragana Kayros zu verdanken war, der dem Kiyama in allen gemeinsam bestrittenen Missionen stetig mehr Verantwortung entgegengebracht hatte-, war er doch noch immer ein absoluter Teamplayer. Eine Gruppe um sich bedeutete auch immer ein gewisses Maß an Sicherheit. Schließlich war es doch so, dass er so jedes Mal, wenn er selbst durch eigene Unfähigkeit oder Probleme die Mission gefährdet hatte, auf seine Kollegen hatte vertrauen können. Die würden schon irgendwie den Karren aus dem Dreck ziehen. Doch dieses Mal war er allein, ganz allein. Und die Mission war er selbst und sein Weiterkommen. Es würde keinen Teamkollegen geben und selbst einen anderen Shinobi konnte er bestenfalls als Alliierten bezeichnen, der ihn zu jeder Zeit verraten konnte. Wenn er es sich so recht bedachte, war er es vielleicht doch weitaus entspannender, allein zu sein.
Genug der Selbstreflexion.
Schon wollte er weitergehen, als er merkte, dass sein Rücken nass vor Schweiß war. Anscheinend hatte sein Vorgehen mit all den Richtungsänderungen, Ebenenwechseln und zuletzt dem Tempowechsel doch weitaus mehr Kraft und Energie gekostet, als er zu Anfang gedacht hatte. Mura zögerte. Eigentlich hatte er nun geplant, den Weg zurück zum See zu beschreiten. Es brachte ihm allerdings nichts, wenn er erschöpft und am Ende seiner Kräfte dort ankam. Aus diesem Grund traf der Kiyama eine schnelle Entscheidung. Kurz schaute er sich noch einmal um und wippte zwei, drei Mal auf dem dicken Ast, auf dem er stand. Er schien stabil zu sein. Dann zückte er ein Kunai, an dessen Ende sich ein Explosionssiegel befand, und schleuderte es gegen einen 10 Meter entfernten Baum. Ein weiteres dieser brandgefährlichen (Wortwitz) Dinger holte er gemeinsam mit einem kleinen Lunchpaket aus der Tasche.
Zeit für ein bisschen Ruhe und ein Mittagessen.
Itadakimasu!!!

Der Kiyama wanderte durch einen immer düster werdenden Wald. Genauer gesagt stolperte er mehr als wirklich zu laufen. Was war dieses Geräusch gewesen? Hatte sich dieser Baum gar bewegt. Mura stutzte, als er ein Rascheln im Busch neben sich wahrnahm. Immer tiefer, immer weiter ging er in den Wald. Er suchte hier etwas, ja es zog ihn geradezu immer weiter, obwohl er sich schon gefühlte Kilometer durch Gehölz und Dickicht gekämpft hatte. Er musste weiter, er musste nur durchhalten. Denn er wusste, dass er bald schon sein Ziel erreichen würde. Es war wie eine Prüfung seiner Geduld und seines Durchhaltevermögens und…
Da vernahm er es. Der Klang zweier unter Anstrengung stöhnender Shinobi, die sich einen Kampf bis aufs Blut lieferten. Nur noch wenige Schritte entfernt war er und starrte vollkommen fixiert auf die beiden kämpfenden Genin, die sich ein Duell auf Augenhöhe lieferten. Doch plötzlich, mitten in der Bewegung stockten die beiden Kontrahenten und jede Körperspannung wich aus ihren Körpern. Hätte er es nicht besser gewusst, der Kumonin hätte diese für Marionetten gehalten, die an unsichtbaren Fäden gebunden, die Befehle ihres Meisters erwarteten. Doch da. Wie auf ein geheimes Zeichen hin, wandten sich die Puppen dem im Schatten eines Baumes hockenden Mura zu und starrten ihn aus ausdruckslosen Augen an. Dem Kiyama stockte der Atem, während sein Herz so kräftig pochte, dass es ihm die Brust zu zerreißen drohte. Wie hatten sie ihn entdecken können? Hatte er sich etwa so stümperhaft angenähert? Mura wollte es nicht glauben. So standen beide Parteien vollkommen regungslos einige Sekunden gegenüber. Doch obwohl er alle Zeit der Welt hatte, um zu entkommen, wollten ihm seine Beine nicht gehorchen. Panik machte sich in ihm breit, als die fremden Genin synchron ihre Arme hoben und einen unmenschlichen Schrei ausstießen, der die Adern des jungen Mannes gefrieren ließ. Ein Laut, wie er ihn noch nie zuvor vernommen hatte. Ein Laut, wie ihn noch überhaupt niemand hatte vernehmen müssen. Entfernt erinnerte das ausgestoßene Geräusch an den Ruf von Krähen, doch begleitete das Geräusch ein Knattern und dann stürzten sie auf ihn zu…
Ruckartig riss Mura seine Augen auf und starrte ihn den klaren Himmel über sich.
Was für ein Alptraum.
 
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Tatsumaki Hei

Chuunin
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In einer Wüste hätte Hei sehr viel mehr von Nutzen sein können. Da wusste er, welchen Stein er für welche Konsequenz umdrehen musste und wohin er sich wenden musste. Hier im Wald war es immer noch besser als in der Stadt, aber die Tierwelt... so belesen war er nicht darin. Und auch in Wildschweinhorden war er jetzt nicht ausgebildet, wenn man ganz ehrlich war. Der Tatsumaki war also überhaupt nicht auf das Folgende vorbereitet. Aber eins nach dem anderen: Mehr (Mari) oder weniger (Hei) auf der Höhe kampfte sich das ungleiche Pärchen durch den Wald. Im Grunde lief es so: Mari hüpfte ein paar Meter weiter und musste ein wenig warten, weil Hei einfach nicht so schnell, geschickt und ausdauernd war. Nach ein paar Minuten verdrehte der Tatsumaki genervt die Augen, konnte sich aber noch nicht dazu durchringen, seine Wolke zu rufen. Nicht jetzt, das war noch zu früh... vielleicht war es ein kleines bisschen Eitelkeit, die ihn davor 'bewahrte'. Als Mari anhielt und ansetzte, etwas zu sagen, fiel ihm auf, dass da... ein Tier stand. Was war das? Ein... ein Wildschwein? Der junge Mann runzelte die Stirn, als er das Tier, welches ihn mit seinen kleinen schwarzen Augen anstarrte, skeptisch betrachtete. "Ein Wildschwein?", fragte er und schmunzelte. Ihm war nicht genau bewusst, welche Gefahr davon ausgehen konnte. "Ist doch eigentlich ganz knuffig", murmelte er als Antwort auf Maris Erklärung, dass die in Gruppen unterwegs waren und dass das wohl noch mehr folgen würden. Aber er kam überhaupt nicht dazu, noch mehr zu sagen: Die Erde fing an zu Beben, als eine ganze Gruppe der Viecher aus dem Unterholz brach und ein kräftiger Schubser ihn aus der Bahn katapultierte. Der junge Mann schaffte es nur noch, ein überraschtes 'Oh' zustande zu bringen, da donnerte die Herde schon vorbei. Mari hatte alle Mühe, den ganzen Tieren auszuweichen, wurde sogar getroffen (oder? Er hatte es nicht genau sehen können) und dann... war der 'Angriff' schon vorbei. Hei atmete tief ein und aus, blinzelte. Das war ihm irgendwie alles zu schnell gegangen - allerdings hatte auch er gemerkt, was für eine Kraft in diesen Schweinen steckte. Wenig Fett und eine ganze Menge Muskeln... wenn er da runter geraten wäre, nun, dann wäre er jetzt Mus und reif fürs Mittagessen. "Danke", murmelte er verlegen und kratzte sich am Hinterkopf. "Du hast mich vor einem unrühmlichen Schicksal bewahrt." Er sah in die Richtung, in die die Wildschweine verschwunden waren. "... Vielleicht sollten wir meine Sandwolke bemühen, um solchen Überraschungen vorzubeugen? Ich kann sowieso nicht mehr richtig laufen", erklärte er und sah zu dem zerstörten Shirt von Mari. "Hm, das ist unglücklich. Aber naja, immerhin haben sie dir nicht die restlichen Klamotten mit vom Leib gerissen." Schmunzelnd formte er einige Fingerzeichen, und aus der Umgebung sammelten sich nach und nach einige Sandhäufchen, wurden mehr und mehr, um schließlich eine Sandwolke zu bilden. Bei solchen Umgebungen dauerte das ab und zu mal eine Minute.

Schließlich saßen die beiden auf seinem Gefährt - und Hei freute sich insgeheim, dass seine leicht schmerzenden Beine eine kleine Pause bekamen - und flogen in mäßigem Tempo zwischen den Bäumen hindurch. Krasse Manöver waren hier eher weniger zu finden, sie mussten sich ja auch einigermaßen bedeckt halten. Dank Mari wusste er ja, wie weit sie noch weg waren. Hei strich sich durch seine Haare, seufzte leise. "Ist Mura mittlerweile über alle Berge?", fragte er mit einer düsteren Vorahnung nach. Könnte ja sein, dass der Blondschopf sich jetzt abgesetzt hatte, in der Zeit, in der sie mit den Wildschweinen beschäftigt waren. Die Antwort war allerdings... ernüchternd. Er schlief wohl gerade. "Er schläft?", fragte der junge Mann verwundert nach, schüttelte den Kopf. "Ernsthaft? Vielleicht tut er ja nur so... denkst du, er weiß, dass wir ihm folgen?" Sie huschten weiter in seine Richtung, näherten sich dem Kiyama, aber durch seine Geschwindigkeit waren sie noch immer einige Entfernung weg. "Vielleicht ist das ja eine Falle...", murmelte er und schielte zu der Hyuuga. Sie sah durch ihn hindurch und die wilden Adern in ihrem Gesicht ließen sich ein wenig unheimlich erscheinen. "Nun, aber so haben wir die Chance, zu ihm aufzuschließen", meinte er und lehnte sich ein Stück zurück, stützte sich auf seine Hände. Klar, aber wollten sie das überhaupt? Die Ausmaße der Fähigkeiten des jungen Riesen, der sogar noch über Hei herausragte, waren ja immer noch ziemlich im Dunklen. Das Problem war, dass Hei nicht einmal die Möglichkeit hatte, dessen Fähigkeiten zu testen - seine Bunshins waren nicht in der Lage, Verwandlungskünste anzuwenden. Leider. Und ob Mari irgendwelche Doppelgängertechniken beherrschte, die über die Akademiekünste hinausgingen, wusste er nicht. "Du hast keine Doppelgänger in deinem Repertoire, oder?" Etwas zweifelnd sah er Mari an, legte sein Kinn auf seine Hand und stützte sein Arm auf sein Bein. "Wir wissen überhaupt nicht, was Mura kann... aber wir wissen, dass er gerade schläft und offenbar erschöpft ist. Die 'Jagd' hat ihn offenbar ausgelaugt." Eine Chance? Hei verschränkte die Arme. "Wir gehen näher ran, auch wenn er vermutlich bald wieder wach sein wird... der läuft uns jedenfalls erstmal nicht weg."
 

Hyuuga Mari

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Wildschweinangriff überstanden, weiter im Text. Es war zu spät, um sich weitere Sorgen über das zerfetzte Stück Stoff zu machen - die Hyuuga hatte noch genügend Teile Zuhause, die das zerstörte Top ersetzen könnten. Alsooo - Hei bedankte sich brav und sammelte danach Sand, damit sie auf seiner Wolke weiterfliegen konnten. Schonte die Muskeln der Genin, außerdem hatte der Tatsumaki genügend Chakra in der Hinterhand. Während sie so zwischen den Baumstämmen entlang düsten, bemerkte die Braunhaarige, dass der Kumo-Nin offensichtlich eingenickt war - die Raserei war zu viel für ihn gewesen? „Abgesehen von den einfachen Bunshin.. beherrsche ich keine derartigen Jutsu.“ Schnell wurde dem Suna-Nin geantwortet. Sollte sich Mari in diesem Gebiet vielleicht verbessern? „Stimmt.. aber wir können nicht ewig warten. Eine bessere Chance wird sich kaum noch bieten. Niemand in der Nähe und der Kerl ist eingepennt aus Erschöpfung.“

Also flogen sie näher. Sie waren nicht mehr allzu weit entfernt, als.. ein unglaublicher Glockenschlag ertönte. Die Luft vibrierte und trotz der Tatsache, dass dieser Glockenschlag eigentlich nicht aus diesem Wald stammen konnte, war sie Lautstärke ohrenbetäubend. Die Kathedrale? Die Hyuuga erinnerte sich an das gigantische Gemäuer, mitten auf dem See. Von der Richtung her könnte es stimmen - nunja, was auch immer das zu bedeuten hatte, Mari wollte sich nicht ablenken lassen. Vielleicht war es eine Falle, vielleicht auch nicht. Jetzt aber wollte sie die Sache mit dem verfolgten Blonden regeln.. der dummerweise durch den Lärm aus seinem Schlaf gerissen worden war. Mari biss sich auf die Unterlippe, als sie dies bemerkte, klärte Hei allerdings sofort über die neuen Umstände auf. Sie besprachen sich und die Hyuuga blieb bei der Meinung - dennoch sollten sie versuchen, näher zu kommen. Noch war der Kumo-Nin benommen und gerade sah er auch nicht danach aus, als würde er sich sofort wieder auf den Weg machen. Sie konnten ihn immer noch überraschen. Sie kamen also näher, lösten die Sandwolke allerdings vorher auf, um keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Außerdem konnte Hei den Sand gut zur Vorbereitung nutzen. Wie sah nun der Plan der Genin aus? Hei würde sich vorerst bedeckt halten, während Mari die Aufmerksamkeit auf sich zog. Mit einem überraschenden Manöver wollten sie Mura aus der Reserve locken, so dass er keine Möglichkeit hatte, sich größere Gedanken zu machen. Der Suna-Nin begab sich in eine passende Position und würde auf den Moment warten, um selbst einzuschreiten und mit einer seiner mächtigen Künste den finalen Schlag setzen. Die Show konnte beginnen! Die Hyuuga nahm je zwei Kunai mit daran befestigten Explosionssiegeln in die Hände, während sie sich mit aktiviertem Byakugan - das unter dem Henge auf den Augen nicht sichtbar war - in Position brachte. Um keinen Laut von sich zu geben, bewegte sich die Hyuuga hierbei vorsichtig über den Erdboden fort und als sie in relativer Nähe zum Baum stand, auf dem sich Mura befand, atmete sie stumm durch.. es ging los! Die Kunai in ihren beiden Händen - an der Zahl vier - wurden nach oben zu Mura geschleudert. Dabei verhakten sich diese in vier Stämmen, die um den Blonden herum standen und die Explosionssiegel darauf wurden entfacht. Gleichzeitig bewegte sich die Braunhaarige nun schnell hinter einen der Baumstämme, um nicht direkt gesehen werden zu können. An sich gab es - nach Meinung der Hyuuga - nur zwei Auswege für den Kiyama. Nach oben oder nach unten. Je nachdem, wohin sich der Kiyama zur Flucht begeben würde, schaltete sich einer der Genin ein. In der Luft würde der Tatsumaki ihn mit einer gepfefferten Sandkugel abfangen und ihm im Optimalfall die Knochen brechen. Entschied sich Mura hingegen, zum Boden zu kommen, bewegte sich Mari aus ihrem Versteck, um ihn mit einem schnellen und überraschenden Hakke Rokujūyon außer Gefecht zu setzen. Waren natürlich alles nur theoretische Überlegungen, nach denen der Kumo-Nin genauso handelte, wie man es erwartete - andernfalls hieß es improvisieren.



[Lasst uns das mal bisschen in Schwung bringen! Für Fragen, Klärungen und Co haben wir ja weiterhin unsere Unterhaltung.]
 

Kiyama Mura

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Irritiert schaute sich der Kiyama um, als er langsam wieder in die Realität zurückfand. War er wirklich gerade eingeschlafen? Mura konnte es kaum glauben. Aber der merkwürdige Traum ließ keinen anderen Schluss zu. Anscheinend war er mitten im Essen eingenickt. Warum? Mura konnte nur Thesen anstellen, während er die Essensbox betrachtete, die am Fuße des Baumes lag.
Eigentlich fühlte er sich noch ganz fit beziehungsweise wieder fit, nachdem er seine Pause eingelegt hatte. Natürlich war sein Atem schwer gegangen, als er diesen Baum erreicht hatte, aber er hatte noch bei weitem nicht die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit erreicht gehabt. Um sich gar nicht erst auf diesem Niveau zu bewegen, hatte er ja schließlich diese Pause eingelegt. Daran konnte es also nicht liegen.
Eine weitere Möglichkeit stellte die Müdigkeit dar, mit der der Kiyama zu dem Examen gefahren war. Denn wer kannte das nicht. Monate und Jahre trainierte man, um dann diese Chance zu erhalten. Da war es egal, ob man sich reelle Chancen ausmalte oder sich für die Verantwortung eines Chuunins bereit fühlte. Man war aufgeregt. Verzweifelt versuchte man sich in den Nächten vorher zu beruhigen, während das Adrenalin einem nur so durch die Adern schoss. Selbst Mura, den man mit Fug und Recht die Ruhe und Ausgeglichenheit in Person nennen konnte, war davor nicht gefeit. So hatte er nur schwer in den Schlaf gefunden und ähnliche Alpträume gehabt wie den wenige Sekunden zuvor. Immer wieder waren diese beiden Shinobi vor sein geistiges Auge getreten, durch die damals Muras Teilnahme am letzten Examen ein unwürdiges Ende gefunden hatte. Doch wie man schon seinem Traum entnehmen konnte, hatten die Wesen, die ihn im Schlaf verfolgten, nur wenige gemein mit den beiden ursprünglichen Kontrahenten. In seiner Fantasie wurden Yuriko und Teysaru zu zwei Monstern, hoch aufragend, gruselig und wenig menschlich. Es war auch ein Wald wie dieser hier gewesen, in dem er sein Ende mit zerschmetterten Arm und Kiefer gefunden hatte. Mura schüttelte kurz den Kopf, um die negativen Gedanken aus seinem Kopf zu vertreiben. Zurück in die Gegenwart und damit zurück zu der Frage, inwieweit ihn der Schlafentzug der letzten Tage zu schaffen machte. Der Kiyama schlug sich mit beiden auf die Wangen.
Nein, das konnte es auch nicht sein. Denn das Adrenalin, das ihn vom Schlaf abgehalten hatte, hämmerte auch jetzt durch seinen Körper.
Blieb noch eine These. Vielleicht lag es ja an der immensen Menge von Nahrungsmitteln, die ihm seine Schwester mitgegeben hatte. Mura war am Vorabend der Abfahrt zum Examen so nervös gewesen, dass er sich gar nicht mehr um solche Details wie saubere Ersatzkleidung, ein Lunchpaket oder schlicht ein paar Pflaster hatte kümmern wollen. Nur um seine Ausrüstung hatte er sich penibel gekümmert. So kam es auch, dass Mura, als er an der Reling des Schiffes gestanden hatte, genau wusste, wie viele Wurfgeschosse, Schriftrollen und Drähte er in den verschiedenen Taschen und Beuteln vorrätig hatte. Dafür hatte er aber keine Ahnung gehabt, was sich in der kleinen metallenen Box befand, die seine fürsorgliche Schwester in seinen Rucksack geschmuggelt hatte. Ein kleines Schmunzeln hatte seine Miene erhellt, als er auf dem schwankenden Boot die Box das erste Mal zur Hand genommen hatte, um einen Blick auf sein Mittagessen zu werfen. Doch an Bord des schwankenden Schiffes hatte der Kiyama in einem leichten Anflug von Seekrankheit keinen Bissen zu sich nehmen können. Gerade deshalb hatte nun eine überreiche Speise inmitten des Examens zur Verfügung. Doch damit Muras Müdigkeit zu begründen, wäre auch nicht richtig gewesen. Zwar verfügte der Kumonin über einen gepflegten Appetit und oft aß er auch, bis sich die Knöpfe seiner Hose spannten, aber er schon vorher eingenickt. Denn neben der Lunchbox lag auch ein guter Teil ihres Inhalts um den Baum verstreut am Boden. „Das arme Tempura“, fuhr es dem deprimierten Kiyama durch den Kopf, dem nur allzu bewusst war, dass die 3-Sekunden-Regel längst überschritten worden war.
Wie man es auch drehte und wendete, der Grund für das Nickerchen würde sich dem Kiyama nicht so ohne weiteres erschließen. Außerdem gab es auch Interessanteres. Mura vernahm nämlich den Grund dafür, dass er aus seinem Schlaf geweckt wurde. Ein Glockenspiel hatte eingesetzt, das den ganzen Wald erfüllte, besser noch ausfüllte. Denn während die Glocken noch ausklangen, war kein Geräusch des Waldes, der Vögel oder anderer Tiere zu vernehmen. Der Kumonin hob seinen Kopf und starrte zum Himmel, um zu lauschen. Ihm war nur ein Ort bekannt, wo dieses Läuten seinen Ursprung haben konnte: Die Kathedrale. Doch wie groß, wie mächtig mussten die Glocken sein, die solche Töne auszustoßen vermochten.
Beeindruckend.
Mura erhob sich und ließ dabei seinen Nacken kreisen, der durch seinen unbequemen Ruheplatz ein bisschen verspannt war. Obwohl es langsam aber sicher an der Zeit war, die vertändelte Zeit wiedergutzumachen und damit den Weg zurück zum See einzuschlagen, zögerte der Kiyama noch. Diese Glocke brachte seinen Plan gehörig durcheinander. Denn nun würde vermutlich jeder Genin auf der Insel zumindest die Möglichkeit in Betracht ziehen, den See aufzusuchen.
So ein Mi…
Mura hatte seinen Gedanken noch nicht beendet, als ein Pfeifen die Luft erfüllte, dem ein viermaliges Pochen folgte.
Wurfgeschosse?!?
Mehr aus einer Reaktion, denn wirklich bewusst stieß sich der Kiyama von seinem Ast ab. Jegliche Entspannung war aus Muras Körper gewichen. Denn, als die Baumkrone, in der er noch Sekunden zuvor dem Glockenspiel gelauscht hatte, von vier Explosionen zerfetzt wurde, wurde ihm bewusst, dass sein Kontrahent ernst machte. Es gab seines Wissens nach niemanden im Examen, der seine Fähigkeiten kannte und damit rechnen konnte, dass er dieser Attacke entkommen konnte. Man hatte also eine schwere Verletzung oder gar den Tod des jungen Shinobis billigend in Kauf genommen.
Doch wo und wer?
Verteidigungsbereit fischte der junge Kumonin zwei Kunai aus seiner Tasche, wobei nur eines mit einer Sprengfalle versehen war. Zur Überraschung, vielleicht sogar zur Verwirrung seines Kontrahenten, warf er aber ausgerechnet den vermeintlich nutzlosen Kunai mit aller Wucht gegen eben jenen Baum, den er vor seinem Nickerchen mit einem anderen Wurfgeschoss versehen hatte. Misstrauisch behielt er dabei seine Umgebung im Auge, während er sich noch immer im Flug befand. In der Tat gedachte sein Kontrahent nicht im Entferntesten daran, ihn ruhen zu lassen. Denn wenige Augenblicke später stürzten drei Geschosse aus dem Wald auf ihn zu. Genau mit so etwas hatte Mura gerechnet, hätte er doch selbst versucht, die Flugphase und damit die vermeintliche Unbeweglichkeit des Gegners auszunutzen.
Warum vermeintlich?
Weil Mura sich knapp retten konnte.
Wie?
Dazu muss man kurz ausholen und eine kurze Einführung in Muras Waffenkammer geben. Genau genommen trug der Kiyama nur zwei Arten an Kunais mit sich herum, die mit Sprengfallen und diejenigen, die er mit einem Draht versehen hatte. So war auch der Kunai, den er Momente zuvor in dem Baum neben sich verankert hatte, auf genau diese Weise ausgerüstet. Als nun besagte Geschosse auf ihn zuhielten, zog er sich mit aller Kraft zu dem Kunai hin. Zwar würde es ihm nicht gelingen, genau an der Stelle auszukommen, wo er sein Wurfgeschoss platziert hatte, aber immerhin hatte er so eine abrupte Richtungsänderung vornehmen können.
Doch das war noch nicht alles, denn nun kam eben das zweite Wurfgeschoss zum Einsatz. Es war nämlich ein Trick (eigentlich eine kluge Überlegung) Michiyo Kumikos gewesen, die ihn nach einem Übungskampf auf einen Fehler von sich aufmerksam gemacht hatte. Damals hatte der Kumonin nämlich im Busch verborgen, die Kunoichi mit Shuriken attackiert. Und was war die Folge? Genau!!! Plötzlich wusste seine Kontrahentin, wo er sich befand, musste sie doch nur der Flugbahn der Geschosse folgen. Und genau das tat Mura nun, indem er die mit dem Siegel ausgestattete Waffe in Richtung Heis warf.
Das, was ich nun in großem Stile beschrieben habe, fand in Wirklichkeit in Sekundenbruchteilen statt. Der Kiyama reagierte nämlich mit genau den Bewegungen, die er in endlosen Trainingseinheiten mit Yuriko Nanami einstudiert hatte. Erst dann fand er die Gelegenheit, ein wenig die Art des Angriffes gegen sich zu studieren. Denn einer der Kugeln verfehlte Mura nur extrem knapp, sodass er erkennen konnte, dass die Konsistenz der Bälle grob an eine Doton-Technik erinnerte. Doch dann waren auch schon die mit großer Geschwindigkeit durch den Wald brechenden Kugeln verschwunden und Mura selbst mit seiner Landung an der Seite des Baumstammes beschäftigt. Auf halber Höhe kam er zum Stehen und mit dem Rücken zum Baumstamm und mit aktiviertem Kinobori erwartete er die nächsten Züge seiner Gegner.
 

Tatsumaki Hei

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Also... jetzt ging es wohl wirklich los. Der Tatsumaki knabberte an seiner Unterlippe herum, nachdem sie sich entschieden hatten, Mura wirklich anzugreifen. Natürlich, es war zwei gegen einen... aber was zählte das schon bei Shinobis? Er konnte locker stark genug für sie beide sein. Die Menge war hier wirklich kein Indikator. Der Plan sah vor, dass Mari und er sich Mura näherten, dann aber verschiedene Positionen einnahmen - Mari würde, wenn möglich, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und Mura in den Nahkampf verwickeln. Hei sollte aus (relativer) Ferne seine Jutsukünste zeigen. Der Wüstensohn war sich nicht ganz sicher, was er von dem Plan mit den Explosionssiegeln halten sollte, aber... die waren immer ein gutes Mittel. Er mochte die Dinger ja auch, also gut. Noch in der Überlegung, ob er jetzt wirklich gleich seine 'große' Kunst hervorziehen sollte - und damit quasi sein As bereits ausspielen - oder lieber beim Wüstensarg bleiben wollte, legte Mari schon los. Hm. Erst einmal hielt Hei sich bereit - und tatsächlich wählte der Kiyama, als er die Explosionssiegel bemerkte, den Luftweg. Jetzt zählte es. Hei zitterte leicht, als er die Siegel formte, aber die waren ihm glücklicherweise schon in Fleisch und Blut übergegangen, so, dass es auch so kein Problem war. Dass in seinem Bauch ein - im übertragenden Sinne - Loch war, dass seine Aufregung hervorgerufen hatte, änderte nichts daran, dass seine Sandgeschosse mit einiger Wucht durch den Wald fetzten. Zwar etwas ungläubig, aber auch mit einem gewissen Respekt vor dem Manöver, beobachtete der Tatsumaki, wie Mura sich aus der Gefahrenzone zog - und sofort ein Siegel auf Hei warf. Mit Kunai, aber das war das geringere Problem.

Gut, entsprechend des Planes... würde Mari jetzt übernehmen und Mura hoffentlich schon alleine in die Knie zwingen. Die Zeit würde er nutzen... müssen. Hei hechtete nach hinten, stolperte zwar eher nach hinten als dass er elegant sprang, entging so aber sowohl der Explosion als auch dem Siegel. Jetzt war sein Sichtfeld zwar eingeschränkt und auch zwischen ihm und dem Kiyama waren ein paar Bäume, aber das würde schon gehen. Er atmete tief durch. Es war schwer. Ein Vertrauensfall, den er jetzt begang. Wenn Mari es nicht schaffte, ihm den Rücken - und alles andere - zu decken, dann würde er jetzt ziemlich 'auf's Maul' bekommen. Tief durchatmen, fokussiert bleiben. Der Wüstensohn konzentrierte Chakra, viel Chakra, welches sein Körper ihm beinahe willig zur Verfügung stellte. Oh ja, es war lange her, dass Hei 'alle' gewesen war. Wurde mal wieder Zeit für einen Aderlass. Seine Zunge fuhr nervös über seine Lippen, als er den Sand, den er schon für seine Wolke verwendet hatte, zu sich rief und ihn in den Boden sickern ließ. Das hier würde ihn ein paar Sekunden kosten, sogar einige Sekunden... aber er vertraute darauf, dass Mari nicht zuließ, dass Mura ihn jetzt mit einem Schlag außer Gefecht setzte. Ein Fingerzeichen nach dem anderen schloss der junge Mann, während der Sand unter der Haut der Erde rumorte und sich immer mehr bildete. Nur noch ein bisschen... Hei verhaspelte sich und ein Fingerzeichen ging ein wenig daneben. Nicht schlimm, das ließ das Chakra zwar ein wenig falsch laufen, aber das kostete ihn nur ein bisschen mehr Zeit.
 

Hyuuga Mari

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Aus ihrem Versteck heraus beobachtete Mari die Szenerie - mit höchster Konzentration. Jetzt wollte, nein, sie durfte sich keinen Fehler erlauben. Hei hatte erzählt, dass dieser Kumo-Nin bei seiner ersten Mission dabei gewesen war. Was hieß das? Genau, er befand sich mindestens auf einem Niveau mit der Hyuuga und dem Tatsumaki - wenn er nicht sogar stärker war. Sie mussten versuchen, dies durch Teamwork zu kompensieren, ob das klappte, würde sich noch herausstellen. So, wie es die Kunoichi vermutet hatte, wählte Mura einen der beiden Fluchtwege - genauer gesagt jenen in den Himmel. Sofort schaltete sich wie abgesprochen der Suna-Nin ein und feuerte - verborgen aus seinem Versteck - ein paar Sandkugeln ab. Mari sah bereits den ersten Treffer kommen, doch dann zückte der blonde Kerl plötzlich zwei Kunai. Eines mit Explosionssiegel, das in die Richtung geschickt wurde, aus der der Angriff gekommen war, ein Weiteres warf er an einen benachbarten Baumstamm und.. zog. Draht? Die Hyuuga biss sich auf die Unterlippe, es hatte noch nicht funktioniert - egal. Jetzt durfte sie nicht zögern, es hieß angreifen! Das war der Plan gewesen. Mari attackiert, zieht die Aufmerksamkeit auf sich, während Hei seine Künste vorbereitet. Sie musste ihrem Part nachkommen, wenn sie hier die Chance auf einen Sieg haben wollten. Anstatt also auf der Stelle zu verharren, sprintete die 16-Jährige los, bereits in dem Moment, als sie bemerkt hatte, dass Mura der Attacke entkommen war und auf einem der Baumstämme landen wollte. Gut so, denn bereits als sie sich auf dem Weg nach oben befand, zündete am Boden eine Explosion. Woher die genau gekommen war? Konnte Mari nicht sagen, aber es hing sicherlich mit irgendeiner Falle von dem Kiyama zusammen.

Auch die Hyuuga beherrschte den Baumlauf, eine ihrer leichtesten Übungen. Zuerst schloss sie ein einziges Fingerzeichen, um eine winzige Kunst zu wirken, das Raiton: Reiki Ryou Seiteki. Eigentlich war diese Technik kaum der Rede wert, doch im Nahkampf sorgte sie für einen entscheidenden Vorteil - denn jeder Gegner, der sich um Mari herum bewegte, würde für die nächsten fünfzehn Sekunden Sterne vor den Augen tänzeln haben. Außerdem besaß sie das Byakugan, mit dem sie durch Gegenstände hindurch sehen konnte - daher musste sie sich dem Kiyama nicht von dort aus annähern, von wo er es eventuell erwartete. Woher Mari sich dann näherte? Na, aus Richtung des Baumstammes, der im Rücken des Blonden lag! Mit dem kleinen Unterschied, dass Mari hindurch gucken konnte, der Kumo-Nin allerdings nicht. Während explosionsartig das blaue Chakra um ihre beiden Handflächen erschien und die Form eines Panthers annahm, so, wie man es vom Juho Soshiken kannte, nahm die 16-Jährige eine starke Chakraansammlung aus der Richtung, in der Hei sich befand, wahr. Damit beschäftigte sie sich allerdings nicht länger, denn das bedeutete nur, dass er seinem Teil des Planes nachkam. Mari musste so lange durchhalten, wie Hei brauchte - hoffentlich wäre es dann ganz schnell erledigt. Ein letztes Mal sprang die Hyuuga in ihrer enormen Geschwindigkeit ab und schlug zuerst mit der linken Handflächen auf die Rückseite des Baumstammes ein, an dem sich Mura befand, woraufhin die Chakraexplosion stattfand. Der Stamm brach jetzt schon entzwei, was aber nur unterstützt wurde, als auch die zweite Handfläche ohne Verzögerung auf die Stelle niedersauste - nun mit dem Ziel, durch den Stamm zu kommen und den Kiyama endgültig zu treffen. Selbst wenn er es schaffen sollte, diesem Angriff zu entgehen, würde Mari nicht locker lassen und ihn im direkten Nahkampf behalten wollen. Sie würde die Ablenkung durch ihr Raiton: Reiki Ryou Seiteki auch weiter nutzen, solange wie es eben anhielt. Dabei schöpfte das Mädchen aus, was sie zu bieten hatte - in der Hoffnung, dass ihr Kontrahent nicht mithalten konnte. Und natürlich die typische Strategie eines Taijutsukas - keine Chance für Fingerzeichen und Gegenangriffe bieten. Würde sich eventuell sogar noch die Möglichkeit für ein Hakke Rokujūyon ergeben?
 
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