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Grabmal im Sand

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Mameha Junko

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Nebelschwaden eines jungen Morgens hingen noch verträumt über den Wiesen und Feldern, ja sogar ansatzweise in den Straßen Shirogakures. Die Luft war kühl und angenehm, erfüllt vom Duft des Frühlings, von entfernten Blüten und Blättern, von Wachstum und Morgentau. Nur wenige Menschen waren zu dieser Zeit bereits wach, um die malerische Umgebung zu genießen, und noch weniger Cafés hatten auf – doch genau so eines hatte sich Junko ausgesucht, als sie mit geschlossenen Augen die sanfte Brise über ihr Gesicht streichen ließ. Ein vergessener Hauch des Winters war im Ansatz zu spüren, eine Verheißung, eher eine Ahnung von Frost, der wie kühle Fingerspitzen über ihre Haut fuhr.

Die Schritte der Kellnerin holten sie ruckartig wieder in die Realität zurück, während der Duft eines warmen Croissants nebst eines Tees dazu erdacht waren, jedwede träumerische (oder eher abgedroschene) Anwandlung im Keim zu ersticken und durch das Gefühl namens Hunger zu ersetzen. Zu dieser frühen Stunde hatte sie ihr Team herbestellt, und der Gedanke war schon wieder ernüchternd. Ein ihr unbekannter Genin würde mit von der Partie sein, noch relativ frisch und jung, aber höchstwahrscheinlich eifrig. Viel eher sorgte sie die Kombination aus Kayros und Itoe, deren Rivalität in letzter Zeit ernste Züge angenommen und sich schon fast schon zu einer ausgewachsenen Feindschaft entwickelt hatte. Wie hatte es eigentlich so weit kommen können und waren die Parteien in der Lage, sich zusammenzureißen und effektiv zusammenzuarbeiten? Diese Frage zu klären war ein Grund, weswegen Junko die Gruppe zu so früher Stunde zum Café „Zaunkönig“ zum Frühstück bestellt hatte.
Nebenbei, wer hatte sich diesen Namen ausgedacht? Da steckte doch bestimmt eine Geschichte dahinter.
Als die Chuunin die WG verlassen hatte, war Kayros noch im Bad beschäftigt gewesen, was ein deutlicher Hinweis darauf war, dass er bald eintreffen würde. Wie es um Itoe bestellt war, wusste sie nicht, aber aufgrund der Tatsache, dass die Hyuuga sich in der Vergangenheit als pünktlich herausgestellt hatte, war die Annahme, dass dies auch heute der Fall sein würde, nur logisch. Bliebe noch der Neuling, von dem Junko lediglich eine Akte, aber wenig Informationen besaß. Nun, sie würde es ja schon sehen. Für ein Frühstück und eine kurze Unterhaltung hatte sie noch Zeit, dann würden sie aufbrechen und auf dem Weg den Spezialisten aus Suna treffen. Doch bis dahin war der Zeitplan großzügig gehalten. Ihre Vorbereitungen waren abgeschlossen, die Route berechnet, der stärkste Sonnenblocker eingepackt. Auch, wenn es ihr nicht gefiel, ausgerechnet in die Wüste ziehen zu müssen, so hatte sie doch letztendlich keine Wahl. Besorgniserregend an der ganzen Geschichte war allerdings die Annahme, dass es bei dieser Mission zu einem Konflikt zwischen Sora- und Shironins kommen konnte.

Eigentlich hatte Junko genug von solchen Konflikten. Mittlerweile war sie der Ansicht, einen großen Teil der jungen Brigade aus Soragakure bereits zu kennen (die einen besser, die anderen schlechter), so oft, wie sie diesen Leuten über den Weg lief. Wenn es nicht gerade ein wahnsinniger Jounin war, dann war sie gezwungen, gegen gutmütige rothaarige Chuunin anzutreten … irgendwie endete es immer so. Und da wunderte sich noch jemand, dass sie langsam labil wurde?
Gedankenverloren strich Junko sich in einer unbewussten Bewegung mit den Fingerspitzen über die Lippen, während sie den Blick in die Ferne schweifen ließ. Düstere Gedanken waren fast schon obligatorisch in den einsamen Stunden, in denen sie nicht arbeitete, plante oder mit Missionen beschäftigt waren. Wenn nicht bald einer ihrer Teamkameraden auftauchte, würde sie als nächstes wahrscheinlich in einen Tagtraum abdriften. Sowas Albernes. Innerlich schalt sich die Chuunin und wendete sich ihrem Croissant zu. Heiß und fettig. Marmelade. Rot. Yuto. Marmelade.

Sie brauchte dringend ein gesünderes Privatleben.
 

Hiragana Kayros

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Und nun hatte er alles zusammen. Es ging nach Suna, leider nicht um die Familie zu besuchen. Er hatte eine Mission. Und mit wem? Natürlich einer der schlimmstmöglichen Kombinationen, die der Hikarikage ihm vorsetzen konnte. Fangen wir mit dem kleinsten Übel an, der Leiterin. Seine Zimmerkollegin und fast so etwas wie platonische Freundin Mameha Junko hatte soeben die Wohnräume verlassen und war schon vorangegangen in den Suzaku-Bezirk. Dort sollten sich alle zum gemütlichen Frühstück versammeln, während die Aufgabe genauer erläutert wurde. Kayros putzte sich noch eben die Zähne und betrachtete abwesend sein Spiegelbild, während er hörte, wie in einem der Nachbarwohngemeinschaften die Zimmertür zugezogen wurde. Vielleicht war sie es ja, die dritte im Bunde. Hyuuga Itoe, ihres Zeichens Chuunin und die in seinen Augen wohl beknackteste Person im ganzen Orbit. Eigentlich durften genug Informationen den Beratern des Kagen vorliegen, dass sie und er absolut keinen Wunsch hegten, zusammen zu arbeiten. Und das war eben noch sehr milde und förmlich ausgedrückt. Und nicht zuletzt war da auch noch der Kurayami Shîntaro, den der Genin in seiner letzten Mission kennen lernen durfte. Das Niveaugefälle zwischen ihm und dem Rest der Truppe war extrem. Aber vielleicht war niemand besseres frei. Nun, eigentlich wusste man vom Hiragana, dass er bei unstimmigen Teammitgliedern alles daran setzte, auszusteigen. Blöderweise konnte er keinen passenden Ersatz aufnennen, als er den gestrigen Abend darüber sinniert hatte. Es gab zwar zahlreiche Shinobi, aber es musste einer der Suna-Fraktion sein, falls sie einen Führer brauchten. Nun, es gab zwar zahlreiche Shinobi aus Kaze no Kuni, aber ein Teil fiel bereits weg, weil er einfach auf anderen Misisonen war. Dann brauchte man einen gewissen Satz an Erfahrungen, wodurch alle jüngeren wegfielen. Und das letzte Kriterium war, dass er Medic war. Inwieweit seine Augen einen zusätzlichen Ausschlag gaben, wusste er nicht. Aus seiner Sicht war sein Kekkei sowieso nicht zu vergleichen mit dem seiner Feindin. Kurzum: Es gab niemanden, der ihn ersetzen konnte. Da hätte man schon das komplette Team umstellen müssen.
Er spuckte aus und machte anschließend das Waschbecken sauber. Das erste Mal mit ihr seit... Kayros schnallte den Gürtel fester um seine Hüfte, prüfte noch einmal die Festigkeit seiner Werkzeugtaschen und warf sich dann den sandfarbenen Mantel über. Anschließend machte er sich auf zum Treffpunkt.

Im Gegensatz zu dem Ort, den er in ein paar Tagen erreichen würde, war es draußen nahezu bitterkalt. Die Sonne schien und die Vögel zwitscherten und freuten sich scheinbar darüber, dass es wieder wärmer und die Tage länger wurden, aber das, was das Team erleben würde, würde alles in den dort so spärlich vorhandenen Schatten werfen. Kayros betrat den Zaunkönig und schaute sich um. Das Lokal war mäßig gefüllt und daher auch nicht verwunderlich, dass er seine Kollegin schnell entdeckte. Er trat zu ihr an den Tisch und setzte sich auf den Stuhl zu ihrer Rechten. Der Grund dafür war simpel: Der Stuhl war ihm näher. Während der Genin sich nur einen Kräutertee bestellte, schaute er seiner Freundin beim Essen zu. Nun mussten sie noch auf die anderen warten.
Die Kellnerin oder irgendwelchen Gästen mochte die Wortlosigkeit zwischen den beiden wohl aufgefallen sein, allerdings rührte sie schlicht daher, dass sie vorhin schon die allgemeinen Guten-Morgen-Floskeln ausgetauscht hatten und daher es nur noch den anderen beiden um die Ohren werfen mussten.
 

Hyuuga Itoe

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Mit Puppen hatte Itoe noch nie etwas anfangen können. Sie waren an die Wand geflogen und nachdem die Haare erst einmal abrasiert waren und nicht wieder nachwuchsen lagen sie so oder so auf ewig in einer staubigen Ecke herum. Was Itoe hingegen mochte war gutes Wetter, Ausflüge, Reise, neue Dinge zu erleben. Das Ziel der Woche: Reich des Windes. Sommer, Sonne, Sand, Strand, zu viel Sonne, Meer, vermutlich kein Meer, kein Strand dafür umso mehr Sand, Freude, Spaß und Kayros, weniger Spaß, Arbeit, Ausgrabungen, Wüste, wüst, Schwitzen, Leichen, Puppen, wieder zurück ins Bett.
Die Teamkonstellation, von sorgsam ausgewählter Qualität und versehen mit höchster Harmonie, trug auch nicht zur guten Laune Itoes bei. Über Mameha Junko musste man nicht sehr viel verlieren, viel interessanter waren die beiden männlichen Komponenten. Hiragana Kayros und die Hyuuga standen sich gegenseitig auf den Füßen wann und wo es nur möglich war seit sie sich kannten. Wie die Dorfverwaltung es schaffte, beide in ein und dieselbe Mission zu schicken warf große Fragen über deren Zurechnungsfähigkeit auf. Die Krönung wäre jetzt noch gewesen, dass Itoe diese Mission hätte leiten dürfen. Gott, bitte bewahre. Auf einer Ebene mit Shîntaro zu agieren war in etwa genauso aufbauend. Als Itoe den Jungen zuletzt gesehen hatte war er gerade dabei seine Teamkollegin in die Luft zu sprengen – oder war es anders rum gewesen? Itoe war sich nicht mehr sicher, denn bei der Erinnerung an diese Mission wurde sie stets von unglaublichen Kopfschmerzen und Magenkrämpfen geplagt.
Und trotzdem, obwohl es so viele Dinge gab die Itoe herunterziehen konnten, marschierte sie mit einem Lächeln auf den Lippen durch die morgendlich-frischen Straßen Shirogakures. Es war einer dieser Tage an dem man wider aller Umstände zufrieden und fröhlich war und manchmal mehr hüpfte als ging – nicht bildlich gesprochen, auch wenn es kaum einer gesehen hätte.
Tatsache war, dass Itoe sich darüber im Klaren war was es hieß, mit Kayros zusammen zu arbeiten. Keiner der beiden würde dem anderen, egal was er (oder sie) auch sagen würde, vollkommen und zu 100 Prozent vertrauen. Dass man einem auf der Mission bei Gelegenheit kein Messer in den Rücken rammte hieß nicht, keines Morgens mit merkwürdigen Pusteln und Juckreiz aufzuwachen. Dennoch mussten die beiden zumindest auf einer grundlegenden Ebene ihre Streitigkeiten und Differenzen beiseite legen, im Sinne und Zuge der Mission war das einfach notwendig. Durch gute Laune beflügelt war Itoe daher schon vor Kayros aus der 203 gestürmt und befand sich trotzdem noch nicht im Café als dieser dort eintraf. Komisch, hm?
Das Mädchen hatte einen kleinen, wirklich winzig kleinen Abstecher gemacht um den Start in den Tag mit etwas Freude zu beginnen.
Itoe war nun eine Chuunin. Personen dieses Ranges mussten sich verantwortungsvoll und erwachsen verhalten. Das wurde erwartet. Ihgitt, Pfui und Bäh! Der Gedanke an Frühstück und einen großen Becher Kaffee war angenehmer. Clever ausgesuchter Treffpunkt, Junko-Mademoiselle-chahan.
Mit dem bereits erwähnten allseits-zufriedenen Lächeln auf den Lippen betrat Itoe das Café und erblickte zuerst die Kellnerin und dann erst ihre beiden bereits anwesenden Teammitglieder. Wink des Schicksals, Leute. Daher trugen Itoes Füße sie erst einmal zu der noch verschlafen wirkenden Frau mittleren Alters wo sie zwei Schinken-Käse-Croissants und den halben Liter „Verschlafener Bär“-Kaffee bestellte.
Als sich das Mädchen endlich dazu entschied sich neben ihren Kollegen niederzulassen und ein gut gelauntes „Wunderschönen guten Morgen, die Damen.“ in die Runde zu trällern konnte man auch das Ergebnis ihres kleinen früh-morgendlichen Ausflugs erkennen: ein Prachtexemplar einer genauso kitschigen wie gut duftenden roten Rose, die ohne großes Zögern samt Grinsen Kayros unter die Nase gehalten wurde. So einfach konnte Itoe ihren Gute-Laune-Pegel halten. Es waren die kleinen Dinge.
Itoe war kein kleines Kind mehr, sie war ein großes, deshalb hatte diese kleine Geste nicht nur den Sinn sich über die Beziehung zwischen Kayros und Itoe lustig zu machen (ein Zeichen des guten Willens?) sondern wurde auch von einer tieferliegenden Botschaft begleitet, die den beiden Anwesenden sogleich mitgeteilt wurde. Ganz praktisch, dass Shîntaro noch nicht anwesend war, nicht?
„Traumhaft-herrlich duftender Waffenstillstand bis die Rose verblüht ist, danach können wir uns wieder an die Gurgel gehen. Einverstanden?“ Einfach direkt heraus, womit die heutige Portion des Erwachsenseins und der pflichtbewussten Verantwortung auch schon abgehakt war. Wenn Kayros es allen einfach machen wollte grinste er darüber, nahm die Rose an und damit hatte sich die Sache (vorerst) erledigt. Schwieriger würde es werden wenn das hier in einer Art Diskussion ausarten würde. Dann konnte es ganz schnell wieder ganz eklig werden, aber das lag nicht mehr in Itoes Händen, die sich gerade dankbar um eine Tasse Kaffee krallten, die halb so groß war wie der Kopf der Hyuuga und Kayros von der stilechten Bemalung passenderweise die rosa Bärenzunge herausstreckte.
 
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Kurayami Shîntaro

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Ein recht kühler Wind wehte durch den Kyoki-Park und ermöglichte es den Blättern, auf diese Art und Weise sanft zu rauschen. Zu dieser frühen Morgenstunde befand sich lediglich eine einzige Person im Park, die jedoch keine Zeit hatte, die Schönheit der grünen Anlage zu genießen. Vielmehr lief diese Person eiligen Schrittes durch den Park, da sie erwartet wurde und das Gefühl hatte, zu spät zu kommen. Es handelte sich um Kurayami Shîntaro, dessen schwarzer Reiseumhang sich gleichfalls durch den Wind bewegte und einer zahmen Sturmwolke glich, die einfach hinter ihm herschwebte. Was er so früh am Morgen bereits außer Haus tat, war offensichtlich. Man hatte ihn am Abend zuvor kontaktiert und mittgeteilt, dass es auf eine neue Mission gehen würde. Dabei wurden ihm drei Namen genannt, die ihm allesamt bekannt vorkamen und dennoch verschiedene Reaktionen bei ihm hervorriefen. Als Erstes war da die Leiterin seiner jetzigen Mission, Mameha Junko. Zugegeben, der blauhaarige Junge hatte sie noch nie persönlich getroffen, gleichwohl hatte er ihren Namen schon einmal gehört und konnte ihr einige Eigenschaften zuordnen. Alles hatte sich damals in dem Anwesen Von Ryo – seiner Freundin – abgespielt, bei der Kayros erzählt hatte, wie der blauhaarige Scherzbold, dem Shin eine nette Farbdusche zu verdanken hatte, und er nun zu Hause aufräumen müssten, ehe ihre Mitbewohnerin, namentlich auch Junko, zurückkäme. Der Kurayami mochte den Suna-Nin nicht besonders, doch ließ sich nicht von der Hand abstreiten, dass er fähig, kompetent und um einiges stärker als er selbst war. Dass er trotzdem so etwas wie Angst oder Befürchtung vor der Ankunft der jungen Frau hatte, bedeutete wohl, dass sie wohl noch stärker war. Nun, er würde ja gleich das Vergnügen haben, sie persönlich kennen zu lernen. Besagtes Mitglied Nummer zwei war Kayros, zu dem es auch nicht sonderlich viel mehr zu sagen gab. Was den jungen Mann doch schon aufrichtig gefreut hatte, war der dritte Name der Teilnehmer gewesen. Es handelte sich um Hyuuga Itoe, welche Shin's allererste Mission angeführt hatte, zweifellos hatte er in ihren Augen mehr als nur versagt. Immerhin hätte er Hanaya umgebracht und selbst einen Arm verloren, wäre dieser Kampf gegen das Hyuugamädchen keine Farce gewesen. Freude stieg in seinem Inneren auf, denn er konnte es kaum erwarten, sich vielleicht erneut mit ihr zu messen und ihr seinen Fortschritt zu zeugen, charakterlicher und kämpferischer Art. Beim Zuendebringen dieses Gedankengangs erreichte der Kurayami schließlich den Ausgang des Parks und befand sich im Suzaku-Bezirk. Treffort war ein Café namens "Zaunkönig", ein ihm unbekannter Ort, da er in seinem gesamten Leben lediglich eins, zwei Mal das Bedürfnis gehabt hatte, eins zu besuchen. Trotz allem wusste er aber, wo sich das Café befand, denn er hatte seine Mutter und seinen Großvater zu Rat gezogen. Mit nichts hätte er sich als dümmer und inkompetenter erweisen können, als dass er den Treffpunkt nicht fand.
So kam es also, dass er nur kurz nach einer schwarzhaarigen Person in den besagten Laden trat und sich erst mal umschaute. In einer Ecke befand sich ein Pärchen, die ziemlich heftig miteinander flirteten. Die werden es wohl nicht sein, dachte er innerlich grinsend. Beim zweiten Blick hatte er jedoch Erfolg, denn seine Augen zeigten ihm drei Personen, die an einem Tisch saßen, von denen manche ausgiebig frühstückten. Bei der einen handelte es sich um Hyuuga Itoe und bei dem anderen unverwechselbar um Hiragana Kayros. Das machte die Dritte im Bunde zu Junko. Überraschenderweise sah sie einer ihm äußerst wichtigen Person ziemlich ähnlich, was nicht wohl hauptsächlich durch die weißen Haare und die ungefähr gleiche Größe verursacht wurde. Bei letzterem der beiden Fakten konnte er es nicht mit hunterprozentiger Wahrscheinlichkeit feststellen, da besagt Person ja saß. Mit dumm herum stehen gewinnst du nichts, also los, ermahnte er sich, worauf er sich hin sofort in Bewegung setzte. Bevor er jedoch neben ihnen Platz nehmen konnte, galt es selbstverständlich, sich vorzustellen. "Guten Morgen!", sagte der Junge freundlich zur Gruppe, ehe er sein Augenmerk auf die Leiterin der Mission richtete. "Mein Name ist Kurayami Shîntaro und ich wurde dieser Mission zugeteilt." Itoe hingegen wurde mit einem Nicken begrüßte, welches von einem leichten Lächeln begleitet wurde, während Kayros die Speckvariante erhielt, natürlich ohne Lächeln. Warum der Junge eine rosa Rose vor ihm liegen hatte, konnte er beim besten Willen nicht sagen. Während er sich seine beiden Katanas samt Sayas vom Rücken schnallte, um sie auf dem Boden unter ihm zu platzieren, trat auch schon eine Kellnerin an ihn heran, um seine Bestellung entgegenzunehmen. Kurze Zeit später hatte er ein großes Buttercroissant und einen kleinen Becher Kaffee vor sich, er hatte das Zeug noch nie probiert und wusste deshalb nicht, wie es schmeckte. Naja, für alles gab es ja das erste Mal, schoss es ihm durch den Kopf, während er sich seinen Teamkollegen zuwand.
 

Hiragana Kayros

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Der Hiragana nippte gerade an seinem Tee, als der sonst so unbedacht gewünschte gute Morgen aus derselben Tür herausging, die die Hyuuga gerade genommen hatte, um einzutreten. Die Person, die so viel Ehre besaß wie ein Abtrünniger, vielleicht ja sogar noch weniger, kam breit grinsend zum Tisch der beiden Anwesenden, begrüßte provokativ und hielt dem Jungen eine Rose unter die Nase. Es war schon merkwürdig, dass die meisten Sticheleien, die die beiden öffentlich ausübten, eine Farce von einer Liebesbeziehung war. Wenn Kayros so darüber nachdachte, war eigentlich kein bestimmter Impuls jemals dagewesen, dass die beiden in diese Richtung getrieben hätte. Es war einfach so. Der Genin betrachtete die Blume sehr genau - nicht, dass er eine andere Wahl hätte, so wie Itoe damit vor seinem Gesicht herumwedelte. Nun, sie war wirklich schön - keinerlei Schädlingsbefall, formschöne, junge Blüte und ein nicht zu verachtender Duft. Allerdings sollte man dazu sagen, dass der Genin keinerlei Glücksgefühl am Duft der Blumen empfand. Vielleicht war das eher so ein Mädchen-Ding, was er gar nicht verstehen konnte. Sie besaß keine Dornen, was er nebenbei bemerkte, als er die Blume annahm. Ob Junko sich in diesem Augenblick einen Fotoapperat wünschte? „Traumhaft-herrlich duftender Waffenstillstand bis die Rose verblüht ist. Einverstanden“, erwiderte der Genin und roch demonstrativ an der Pflanze, um zu beweisen, dass es ihm ernst war. Zumindest in Wort und Tat, meine Liebe. Als die Kunoichi ihren Kaffee bekam, bat der Genin die Kellnerin - ihr Name war im übrigen Sora - um eine Vase mit Wasser und um einen Platz irgendwo am Fenster für das Gewächs. Die Reise würde schon einige Tage andauern, da sollte ihr Symbol für die Zusammenarbeit durchaus lange halten. Aber mitnehmen würden sie sie nicht. So konnten die beiden auch nicht wissen, wann die Blume verblüht war. Kein so übler Schachzug, nicht?
Während Sora also ein Gefäß holte, kam der letzte im Bunde zum Team, stellte sich allen kurz vor und setzte sich dann hin. Vorher schaute er kurz fragend auf die Blume, die Kayros immer noch in den Händen hielt, schien dann aber sein sonst so vorlautes Mundwerk zu halten und wartete wie die anderen beiden auch darauf, dass Junko gesättigt war und die Aufgaben erklärte. Mittlerweile hatte sich Kayros doch dazu durchgerungen, etwas zu essen zu bestellen. Vor ihm bauten sich etwa fünf dampfende, mit Ahornsirp übergossene Pfannkuchen auf und ließen ihm freudig das Wasser im Mund zusammenlaufen. Während er kleine Stückchen abschnitt und sie gut kaute, wartete er wie die anderen auf die Reaktionen der Leiterin.
 
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Mameha Junko

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Es war schon verwunderlich, dass sich Shîntaro durch seine Teamleiterin an seine Freundin erinnert fühlte. Dabei waren die beiden allein schon von Alter und Auftreten her sehr unterschiedlich: Ren Ryo war gerade mal ein Backfisch von dreizehn Jahren, Junko hingegen war fast siebzehn und damit genau genommen schon als junge Frau zu betiteln. Wo er Ryo wahrscheinlich von einer sehr liebevollen, warmherzigen und etwas ungeschickten Seite her kennengelernt hatte, war Mameha Junko reserviert und kühl, wirkte souverän und kompetent. Als Shîntaro durch eine Begrüßung auf seine Anwesenheit aufmerksam machte, ließ die Konoha-Chuunin für einen Augenblick von ihrem Frühstück ab und betrachtete ihn mit durchdringendem, ja fast schon unheimlich anmutenden Blick, wobei sie hier sogar den Blickkontakt suchte. Insbesondere angesichts der Tatsache, dass sie sodann fortfuhr, ihn von oben bis unten zu mustern, konnte es durchaus sein, dass sich der arme Genin bis auf die Seele ausgezogen fühlte.
Dieser Moment der Musterung hielt nur für die Dauer eines Wimpernschlages an, kam Shin aber wahrscheinlich wesentlich länger vor. Sodann bedeutete seine Teamleiterin ihm mit einer knappen Geste, sich zu setzen und wendete sich wieder ihren beiden Pappenheimern zu.

„Hyuuga Itoe, Chuunin, Späherin und Taijutsuka und Hiragana Kayros, besitzt ebenfalls Spähfähigkeiten und dient als Medicnin – das zumindest ist das Gerücht.“Mit der Vorstellung kam auch ein mehr oder weniger scharfer Verweis für Kayros, den sie noch gut in Erinnerung hatte, was Verweigerung von medizinischer Unterstützung bei einer gewissen S-Rang-Mission im Gedächtnis hatte.
„Mein Name ist Mameha Junko und ich bin die Leiterin für diese Mission. Und du bist Shîntaro, wie ich annehme? Ich habe deine Akte gelesen und wäre nach dem Frühstück für einen kurzen Abriss deiner Fähigkeiten dankbar.“Die Stimmlage der Chuunin mochte Shin, der sie ja noch nicht kannte, vielleicht ein wenig irritieren – sie wirkte rational und trocken, gleichzeitig aber mit einem Hauch von Eis und Stahl versehen, der jede Weichheit in ihren Zügen oder ihrem Aussehen Lügen strafte. Gerade diese Schärfe im Unterton war es, die jetzt auch umso mehr zum Tragen kam, als sie ihren Aufmerksamkeitsfokus wieder auf Kayros und Itoe legte.
„Ich bin froh, dass ihr euch für den Waffenstillstand entschieden habt. Wäret ihr nicht in der Lage, eure persönlichen Abneigungen während einer Mission unter Kontrolle zu halten, wäret ihr dieses Stirnbandes nicht würdig.“Oder auch: Man würde selbst den letzten Rest Respekt vor euch verlieren. Wer seine Pflicht vergaß, nur um ausgiebig zu hassen, war nicht nur schäbig, sondern auch unverantwortlich. Es stand zu hoffen, dass sich diese beiden Streithähne auch an ihr Vorhaben hielten und nicht wieder in Stresssituationen in alte Gewohnheiten abdrifteten. In einer beiläufigen Geste versuchte Junko, ein Stück von ihrem Croissant abzubrechen, nur um festzustellen, dass die Konsistenz eher nach einer Auseinanderziehen verlangte. Nunmehr besorgt, mit ihren Fettfingern noch irgend etwas zu beschmutzen, deutete sie vorsichtig auf die drei Aktenstapel in der Mitte des Tisches.
„Zur Mission: Zielort ist das Reich des Windes.
Wie ihr vielleicht wisst, wurde vor einiger Zeit das Grabmal Chikamatsu Monzaemons entdeckt. Eine von dort geborgene Schriftrolle soll nun von uns nach Shirogakure gebracht werden.
Ihr wurdet gebeten, eure Kleidung an die Witterung anzupassen. Die Missionsdauer wird auf zwei Wochen geschätzt, Route wurde berechnet, Wegstationen wurden herausgesucht. In zwei Tagen werden wir den Suna-Jounin und Spezialisten auf dem Gebiet der Puppenspieler Mochi Chiaki im Gasthaus „Zum Geier“ treffen. Vor, während und nach dem Rendezvousmanöver und dem Transport des Objekts ist mit Feindkontakt zu rechnen. Gibt es Fragen?“Und erst hier steckte sich Junko ein Stück Marmeladencroissant in den Mund und wartete geduldig auf Widersprüche, giftige Kommentare oder tatsächlich ernst gemeinte Fragen. Sie hatten durchaus noch ein wenig Zeit bis zum Treffen und würden diesen Termin locker einhalten können. Aber was in dieser Mission nicht geplant werden konnte – nämlich der mögliche Feindkontakt – war eines der größten Probleme in dieser Angelegenheit.
 
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Hyuuga Itoe

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Eine Braue leicht gelupft, folgte Itoe mit ihrem Blick dem letzten Neuankömmling, namentlich Shîntaro, wie er sich seinen Platz suchte und erst einmal ein kleines Waffenarsenal unter dem Tisch verstaute. Aus praktischen Gründen hatte sie dabei nicht auf das Essen verzichtet – sie konnte sogar schon ein halbes Croissant als verspeist betiteln und lag damit nach ersten Schätzungen vorne. Nicht, dass es hier eine Wettkampfstimmung herrschen würde oder so.
Was Itoe nicht ganz verstand war dieses klimpernde Geraffel Shîntaros. Er hatte trainiert seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten? Etwas anderes erwartete man nicht von ihm. Er konnte mit Schwertern umgehen? Das würde sich erst im Kampf zeigen. Dennoch trug er seine Waffen wie eine Penisverlängerung zum Frühstück (!) im friedlichen Kaffee mit sich herum. Itoe selbst kannte sich im bewaffneten Kampf mehr schlecht als recht aus, trotzdem schnallte sie sich ihre Kodachi nicht in Kreuz-Form auf die Stirn wenn sie das Haus verließ. Die waren schön brav in einer kleinen gekennzeichneten Schriftrolle versiegelt und schlummerten in dem kleinen schwarzen Rucksack, der zu Itoes Füßen weilte. Neben den Waffen befanden sich noch unzählige Kleidungsstücke sowie Proviant darin, Regenmäntel, Sonnenschirm, alltägliche Gebrauchsgegenstände wie Sonnencreme und Lippenbalsam und andere Dinge die keinerlei weitere Erwähnung benötigen. Zusammengefasst: Alles war weggesperrt weil Itoe einfach zu faul war um alles zu tragen. Wenn Shîntaro zwei schwere Katana den ganzen Weg bis nach Suna bei gefühlten siebzig Grad in der Wüste auf dem Rücken herumtragen wollte – wieso nicht? Itoes Rucksack konnte er dann ja auch noch gleich schleppen. Gutes Training!
Junkos bissige Bemerkung über Kayros und Itoe überhörte das Mädchen ganz einfach. Vielleicht war auch das knusprige Croissant etwas zu laut gewesen, so ganz sicher kann man sich da leider nicht sein. Großer Schluck Kaffee. Hälfte geschafft noch bevor die Besprechung der Mission begann. Itoe lag gut in der Zeit und lehnte sich zurück, nun konnte sie es ruhig angehen lassen. Bei dieser Gelegenheit kam doch glatt die Frage auf, welcher Idiot eigentlich behauptete, dass man sein Essen im Tempo einer Weinbergschnecke abnagen musste um es genießen zu können.
Zurück zum Thema. Reich des Windes, Puppenspieler und so. Die Kunde hatte sich in den letzten Tagen verbreitet, der anscheinend so bedeutende Fund eines Grabmals. Was genau dieser Mann mit dem unaussprechlichen Namen (Itoe hatte sich der Einfachheit halber dafür entschieden ihn einfach Monza zu nennen) innerhalb seines Gebiets nun genau erreicht hatte war dem Mädchen nicht klar, weshalb sie die Angelegenheit auch nicht sonderlich interessiert verfolgt hatte. Wenn man jedoch ein eigens für den Zweck der Mission ein Team angeheuert hatte konnte es sich kaum um eine Banalität handeln.
Als es um den berühmt berüchtigten Feindkontakt ging konnte sich Itoe eines kleinen Seitenblickes auf Shîntaro nicht entwehren, begleitet von einem etwas zu lautem Schluckgeräusch. Anschließend wanderten ihre Augen für einen kurzen Moment zu Kayros und irgendwie war ihr danach zu lachen und zu applaudieren. „Feindkontakt mit den beiden als Rückendeckung? Der eine will mich eh umbringen und der andere sprengt seine Kameraden ja einfach nur aus Spaß unter die Erde. Guter Witz, wirklich, aber wir haben genug gelacht. Können wir es jetzt bitte gut sein lassen, ja?“
Das Leben war wirklich kein Ponyhof. Itoe sah es jetzt schon kommen, dass sich das Team früher oder später zweiteilen würde und sie damit die eine Hälfte leiten musste.
Kayros oder Shîntaro? Meine Damen und Herren, sie haben die Freiheit zu wählen, was soll es sein? Wir haben Pest und Cholera im Angebot, alleine an ihnen liegt es wer sie begleitet! Itoe entfuhr ein leichtes Seufzen, dann folgte ein erneuter Schluck Kaffee. Gute Laune, wir erinnern uns? Itoe war zuversichtlich, das würde schon irgendwie werden.
„Wurden bereits Verteidigungsmaßnahmen getroffen um die Ausgrabungsstelle und den Rückweg zu sichern? Wenn wir wirklich mit Feindkontakt rechnen müssen wäre etwas Unterstützung ganz nett. Wenn Sora sich schon die Mühe macht nach Sora zu reisen werden sie es wohl kaum bei einem Team belassen haben.“ Das war für Itoe so ziemlich das Wichtigste, allem anderen konnte man ich dann schon anpassen, dennoch folgten noch einige weitere Fragen. Was gab es für Lageberichte? War dieses das einzige Team, das für die Schriftrolle verantwortlich war und gab es noch andere Schätze die nach Shirogakure gebracht werden mussten? War schon Feindpräsenz vermerkt worden oder belief sich das alles auf Vermutungen?
Itoe gebot sich zu schwiegen, sonst konnte sie ihr Croissant nicht weiter genießen – und das war an diesem Morgen verdammt nochmal Pflicht. Ein Blick zu Shîntaro und Kayros. Eine Henkersmahlzeit stand jedem zu. Na, nicht übertreiben. So schlimm waren die beiden dann ja auch nicht.
Oder?
 
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Kurayami Shîntaro

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Es waren lediglich einige Momente, in denen der Junge an seinem Buttercroissant herumhantierte, ehe er es schließlich vollbracht hatte und ein mittelgroßes Stück abgerissen hatte, welches er sich genüsslich in den Mund schob. Solch ein Gebäck war doch wirklich was Feines. Jedoch war Shin nicht nur mit dem Essen beschäftigt, vielmehr hatte er sein Augenmerk auf die zwei älteren Shinobi gerichtet, zwischen denen anscheinend etwas vorgefallen war und nun scharfe Worte seitens der Missionsleiterin hinnehmen mussten. Das Itoe Taijutsuka war wusste er, da er bereits einmal das Vergnügen gehabt hatte, mit ihr zu kämpfen. Dass er dabei kläglich gescheitert und die Chuunin spielend mit ihm fertig geworden war, brauchte man nicht noch einmal extra zu erwähnen. Apropos Chuunin, das war etwas Neues, was sich seit der letzten Begegnung geändert. Soweit er nämlich wusste, war sie vor einigen Monaten noch eine Genin gewesen, also hatte sie höchstwahrscheinlich das Chuuninexamen bestanden. Bestimmt waren ihre Kräfte auch um einiges gewachsen, weshalb er sich das Ergebnis eines erneuten Kräftemessens schon denken konnte.
Anschließend richtete sich die Aufmerksamkeit von Junko auf ihn, wobei sie sich vorstellte und nach dem Frühstück über seine Fähigkeiten aufgeklärt werden wollte. Seltsam, hatte ich mich nicht bereits vorgestellt? Innerlich kopfschüttelnd verwarf er diese Gedanken, vielleicht hatte sie ihn ja einfach überhört. Generell haftete ihr eine kalte Schärfe an, die er bereits zu spüren bekommen hatte, als sie ihn mit ihren Blicken taxiert hatte. Ein etwas unheimliches Gefühl hatte sich für kurze Zeit in ihm ausgebreitet, denn er hatte das Gefühl gehabt, dass sie ihm bis ins Innere seiner Seele geschaut hatte. Was natürlich unmöglich war – nun für eine bestimmte Person in absehbarer Zeit nicht mehr, aber davon wusste der Kurayami selbstverständlich noch nichts – wie er sich im Nachhinein erinnerte. Es hatte also den Anschein, als würde er hier die Gelegenheit haben, mit einigen stärkeren Shinobi zusammenzuarbeiten. So eine Situation hatte für gewöhnlich für sich, dass das schwächste Glied der Gruppe, mit hoher Wahrscheinlichkeit er, zurückfiel und nicht mitkam. Für ihn selbst trat jedoch ein anderer Aspekt in den Vordergrund, denn auf diese Weise erhielt er die Möglichkeit, sich bei ihnen einige abzuschauen. Und das wiederum bedeutete, dass er vielleicht länger auf dem Schlachtfeld überlebte.
Seine Konzentration wandte sich von diesem Gedankenvorgang ab und richtete sich stattdessen wieder auf Itoe und Kayros, die sich – wenn man den Worten der Missionsleiterin Glauben schenken konnte – nicht leiden konnten. Dass man für eine Mission extra einen Waffenstillstand schließen musste, zeugte von dem Ausmaß, den diese Abneigung gegeneinander wohl inne hatte. Seine Gedanken schweiften erneut zu der Person ab, mit der er sich wohl am Wenigsten verstand, und hoffte innerlich, dass es nie die Maße von Itoe und Kayros annehmen würde. Zugegeben, er hatte keinerlei Ahnung, was zwischen ihnen vorgefallen war und konnte wohl auch nicht darauf hoffen, dass die Geschichte nachts an einem gemütlichen Lagerfeuer erzählt wurde. Das würde er irgendwie anders herausfinden müssen. Aus diesem Grund konnte er die Beiden lediglich fragend anschauen, ehe er sich wieder seinem Frühstück widmete. Das letzte Stück Buttercroissant war ihm irgendwie im Hals stecken geblieben, weshalb er die Tasse Kaffee nahm, um einen kleinen Schluck davon zu trinken. Eine Aktion, die er sogleich daraufhin wieder bereute. Seine Schleimhaut rebelliert gegen diesen ekligen Geschmack und nur mit großer Mühe vermochte er es, dieses widerliche Zeug seine Speiseröhre hinab zu schicken. Obwohl der junge Kurayami versuchte, sein Unbehagen nicht sehen zu lassen, verzog er trotzdem einen kleinen Moment das Gesicht. Hoffentlich hat das niemand gesehen, dachte er mit einem beklommenen Gefühl im Magen.
Die nächsten Worte, die den Mund der weißhaarigen jungen Frau verließen, handelten von der Mission, weshalb sich Shin leicht vorbeugte, um die ganzen Informationen besser mitzubekommen. Grabmal des berühmten Chikamatsu Monzaemon. Schriftrolle nach Shirogakure. Möglicher Feindkontakt. Reich des Windes. Wüste. Heiß. Das würde ja eine tolle Mission werden. Es wäre durchaus vorteilhaft, wenn sie noch etwas Zeit bis zur Abreise hätten, sodass sie sich darauf vorbereiten konnten, immerhin ging es in die Wüste, und man brauchte viel zu trinken. Bei den Worten Itoes musste er kur stutzen, Sora nach Sora? Wahrscheinlich hatte sie Suna gemeint und sich lediglich versprochen, konnte schließlich jedem Mal passieren. Dennoch eine sehr berechtigte Frage, denn dies war sein erster Feindkontakt überhaupt. Pauschal konnte er nicht sagen, ob er diesen lebend überstehen könnte oder nicht, sobald es so weit wäre, würde sich zeigen, ob ihm die Früchte seines Trainings weiterhalfen oder eben nicht. Das hatte das Leben eines Shinobi nun mal so an sich. Mit seinen Gedanken zurück bei den Vorbereitungen, wollte er ebenfalls eine Frage loswerden. "Wie viel Zeit haben wir denn noch bis zur Abreise? Da es in die Wüste geht, wäre zusätzlicher Proviant, besonders Wasser von Nöten." Was den Blauschopf nun beschäftigte, war die Sorge, dass er sich nicht wie so oft zum Deppen gemacht hatte, indem er eine Frage gestellt war, die längst während des Gespräches angesprochen und geklärt worden war.
 

Hiragana Kayros

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176 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
Steckbrief
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Wenn Sora nach Sora reist? Kayros verschluckte sich an einem Bissen, als Itoe sprach, schlug sich zweimal vor die Brust und hustete, bis das unangenehme Gefühl ihn verlassen hatte. Anschließend nahm er einen Schluck Tee. Die Fragen, die Itoe stellte, schienen die Kompetenz des Stabes um den Kazekagen anzuzweifeln, und Kayros fragte sich, ob es eine indirekte Pike gegen ihn war oder ob sie tatsächlich so wenig vom Land des Windes hielt. Allerdings blieb er ansonsten still. Shîn meinte auf ihrer letzten Mission, nur, weil Kayros was gesagt hatte, dass er sich als Taicho aufspielte. Übrigens bemerkte der Hiragana schon wieder, dass sich der Junge merkwürdig benahm, als er den Kaffee getrunken hatte. Vielleicht lag es am Geschmack der bitteren braunen Bohnen, aber sicher konnte er nun nicht sein. Zwei Missionen, zwei Verhaltensanomalien, irgendwie glaubte der Genin, dass dem Kurayami nicht die körperlichen Vorraussetzungen zu eigen waren, die man als Shinobi brauchte. Aber zurück zu den Informationen der Leiterin und ihrer Frage, ob wer anders Fragen hätte. Er würde sowieso alles nötige erfahren, und wenn ihm wirklich etwas auf der Seele brannte, dann würde er es schon von seiner Gruppenführerin unterwegs unter vier Augen erfahren. Also verhielt er sich erst einmal ruhig und ließ auch Shîntaro seine Frage stellen. Als er hörte, dass der Kumo-Nin noch seine Sachen packen musste, wollte er seinen Ohren nicht trauen. Vielleicht sollte er nun erwähnen, dass es im Land des Windes durchaus versteckte Brunnen gab, die man benutzen konnte. Aber zum einen kannte der Hiragana die genaue Reiseroute nicht, zum anderen kannte er nicht den Ort des Grabes von Monzaemon-sama. Und sie würden auf Jounin der Suna-Fraktion treffen, und dazu noch auf Mochi Chiaki, der die Abteilung der Puppenentwicklung in seinem Heimatdorf leitete.
Mittlerweile hatte der Genin seine Mahlzeit völlig verzehrt und trank wieder einen Schluck Tee. Während die leicht bittere Note seine Kehle herunterrann, fragte er sich, warum ausgerechnet die Geheimnisse seines Dorfes in die weiße Stadt gebracht werden sollte. Sunagakure war genauso schwer einzunehmen wie jede andere Stadt. Und Shiro hatte vor zwei Jahren schließlich einen Angriff direkt ins Herz hinnehmen müssen. Aber vielleicht dachten Hikarikage, Hokage und Raikage, dass die Artefakte der drei Nationen bei den Omnyô sicherer wären als verteilt in allen Ninjadörfern. Irgendwie kam ihm die Macht des Schattens aus der Shirogakure zu groß vor. Wenn irgendwann ein aggressiver Charakter die Macht in Shiro übernähme, würde es dann zum Krieg kommen? Wenn ja, dann halfen wohl auch die ganzen neuen Ausbildungen der Mediziner nichts mehr. Es gab Künste auf beiden Seiten, die medizinisches Chakra mehr als nur forderten. Und die ganzen Zivilisten?

Der Genin stand auf. Die Reise würde nicht nur lange dauern, sondern würde auch bald beginnen, und wenn Shîntaro tatsächlich noch etwas holen wollte, könnte er sich noch wegen einer Sache erkundigen. Aber zunächst einmal holte er seinen Geldbeutel hervor und bezahlte die Ryo, die er gerade verfuttert hatte. Ob er die anderen einladen würde? Mitnichten. Einzig Junko könnte diese Geste erhoffen, und von ihr wusste er, dass sie sich nur von ihrem Freund würde einladen lassen - also nie.
 
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Mameha Junko

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Ja, hatte Junko denn nicht bereits im Vorfeld auf die Wüstenmission hingewiesen? Normalerweise bekamen Teammitglieder eine Benachrichtigung mit dem ungefähren Zeitraum ihrer Abwesenheit nebst Wetterverhältnisse, auf die sie sich vorbereiten mussten. Dieses Treffen war eigentlich nur dazu erdacht, die Details zu besprechen (und natürlich um noch ein letztes Mal etwas zu essen, was nicht aus ekeligen Rationen bestand), und Shîntaro musste noch packen? Junko musste sich außerordentlich viel Mühe geben, um nicht vollkommen blöd aus der Wäsche zu schauen.
Für sich selbst hielt sich fest: Die Temperatur im Raum war nicht besonders angenehm, wenn man sich die kriselnde Beziehung zwischen Itoe und Kayros ansah. In der Tat brauchten die beiden nicht einmal kommentieren, es reichte allein schon deren bloße Anwesenheit, um den richtiggehenden Hass zu spüren. Unterm Strich hatte sie eine etwas selbstverliebte und verbale Messerartistin von einer Hyuuga, einen hasserfüllten, rechthaberischen und kritikresistenten Medic sowie einen unvorbereiteten frischen Genin, der es noch nicht einmal für nötig hielt, ihre Frage zu beantworten. Phantastisch, das Professionalitätsniveau war auf den Stand eines Dreimasters auf Grund abgesunken.
Womit hatte sie das nur verdient? Manchmal hatte sie das Gefühl, dass irgendeine übergeordnete Entität ein wahres Vergnügen daran hatte, ihr das Leben zur Hölle zu machen und die schlimmstmöglichen Wendungen für sie einzukalkulieren. In Momenten wie diesen konnte sie das lachende Schicksal sogar hören, glaubte sie zumindest, auch wenn dieses Schicksal nicht direkt lachte, sondern eher merkwürdige Geräusche von sich gab. Klick Klick Klickklickklick, Klapperklapperklapper Rumms.

Kayros schwieg und schmollte, weil er einen einfachen Versprecher mal wieder als persönlichen Affront ansah. Junko sah ein, dass sie mit dieser Gruppe eigentlich dem Feind gleich die zu beschützende Schriftrolle aushändigen konnte und fragte sich, wie sie es anstellen konnte, dass diese Gruppe funktionierte. Es würde schon noch die Situation kommen, die Shîntaros Kompetenzen und Talenten zuspielte, aber was war mit Kayros und Itoe? Die Rivalität zwischen den beiden war nicht mehr gesund – dies war ausnahmsweise keine rationale Beobachtung von Junkos Seite, sondern allein ein Gefühl ihrerseits, auf welches sie gedachte zu hören. Wenn sie jetzt beide noch einmal zurechtwies, riskierte sie Sturheit von beiden Seiten, was die Fronten nur noch verhärten würde. Da sie gerade nicht in besonders feinsinniger Stimmung aufgrund ihrer Besorgnis hinsichtlich der Opposition war, beschloss sie, es einfach mal mit außerordentlich plumper Manipulation zu versuchen.

„Ich bin gespannt, wie ihr euch auf dieser Mission schlagt. Wer weiß, vielleicht überrascht ihr mich und wir können diese Mission sogar als Erfolg verbuchen.“ Mit diesem Kommentar machte sie sich selbst nicht beliebt, das wusste sie. Aber mit etwas Glück fühlten sich ihre Teammitglieder nunmehr dazu berufen, sich wesentlich mehr Mühe zu geben, nur um zu beweisen, dass Junko sich im Unrecht befand. Dies war auch der Grund, warum sie ihre Worte mit einer leicht provokanten Note unterlegte – subtil genug, um nicht als grober Manipulationsversuch erkannt zu werden, der es nunmal war, aber gleichzeitig stark genug, um die Aufrichtigkeit dieser Aussage nicht in Zweifel zu ziehen. Eine Prise Hoffnungslosigkeit plus resigniertes Verhalten = hoffentlich Erfolg. Oder so. Dieser Schuss konnte aber auch ganz gewaltig nach hinten losgehen.
„Sieh zu, dass du packst. Wir wollen so schnell wie möglich aufbrechen. In einer halben Stunde am Haupttor.“Und damit schüttete Junko ihren Tee herunter. Da hatte sie sich schon einmal dazu herabgelassen, eine Mission ein wenig ruhiger und gemütlicher zu beginnen und schon wollte Kayros nichts lieber, als so schnell wie möglich zu verschwinden.
 
K

Kurayami Shîntaro

Guest
Der Kommentar von Junko schien wenigstens auf das jüngste Mitglied der Gruppe Eindruck zu machen, denn er beendete sein Frühstück und schaute sie leicht beklommen an. Also sagte sie schon im Vorhinein, dass sie es höchstwahrscheinlich nicht schaffen würden. Shin bezweifelte, dass dies an den mangelnden Fähigkeiten der Shinobi lag, immerhin hatte er es hier mit zwei Chuunin und einem bestimmt erfahrenen Genin zu tun. Auch wenn er sich langsam vorstellen konnte, warum gerade dieser nicht befördert worden war, doch diese Gedanken behielt er für sich. Das würde keineswegs die Stimmung unter ihnen verbessern, vielmehr den gegenteiligen Effekt hervorrufen. Diese ganze Situation erinnerte ihn bizarrerweise an seine erste Mission, bei der auch kein Fünkchen von Teamarbeit zu sehen gewesen war. Dies hatte viele Gründe gehabt, doch seiner Meinung nach hatte die meiste Schuld die selbst ernannte, stellvertretende Missionsleiterin getragen. Nun, wie alle wussten, war das ja mit einer sonderlich ungünstigen Kampfsituation geendet, indem er Hana beinahe umgebracht hatte, hätte es sich um einen wahren Kampf gehandelt. So viel Nachsicht würde er dieses Mal bestimmt nicht bekommen, immerhin hatten sie es nun mit wirklichen Feinden aus Soragakure zu tun. Eine waschechte A-Rang Mission, dachte er noch, während er das Gesicht Unheil verkündend verzog und den letzten Rest seines Kaffees hinunter spülte. Ein wirklich grauenhaftes Zeug, um das er in Zukunft wohl einen großen Bogen machen würde. Anschließend kramte er in seinen Taschen herum, ehe er genügend Geld zusammenhatte, um sein kleines Frühstück bezahlen zu können. Dieses platzierte er auf einem kleinen Teller vor sich, denn er wusste ja noch nicht, ob sie womöglich sofort aufbrechen mussten und er noch Zeit hatte, die Kellnerin persönlich zu bezahlen. Aus diesem Grund fügte er noch etwas Trinkgeld hinzu.
Der zweite Kommentar seiner Missionsleiterin ließ ihn jedoch stutzen, irgendwie hatte sie da etwas falsch verstanden. Gepackt hatte er längst, er hatte nur im Nachhinein daran gedacht, mehr Wasser mitzunehmen. Es war also höchste Zeit, diesen schwirrenden Gedanken eine feste Form zu geben. "Es tut mir Leid Junko-san, aber ich glaube, ich habe mich gerade eben etwas falsch ausgedrückt. Gepackt habe ich schon längst, es geht nur noch darum, den flüssigen Proviant etwas aufzustocken. Trotzdem entschuldige ich mich schon mal im Vorfeld, wegen der Verzögerung die ich verursache." So, damit war er das Grundlegendste losgeworden. Wie schon vorher befürchtet, hatte er sich mit dieser Frage wohl keine Pluspunkte verdient, da er den anderen wahrscheinlich inkompetent erschienen war, da sie anscheinend verstanden hatten, dass er noch komplett packen musste. Da war lediglich noch eine Sache, die es zu erledigen gab, ehe er sich zum nächstbesten Laden rennen konnte. "Ich bin ebenfalls Taijutsuka, doch sind meine Fähigkeiten bestimmt weniger entwickelt als die von Itoe-san. Des Weiteren bin ich auch Kenjutsuka und bin in der Lage, dank der beiden Schwerter auch gegen mehrere Gegner gleichzeitig kämpfen zu können." Woher diese Schwerter stammen, brauchte der Junge wohl nicht zu sagen, immerhin wollte sie nur einen kurzen Abriss seiner Fähigkeiten wissen. Jedoch galt es dementsprechend auch, seine Schwächen vorzustellen, immerhin musste sie sich auf die Mission vorbereiten und nichts käme schlimmer, wenn sie etwas einplante, das Shin nicht ausführen konnte. "Was ich aber noch nicht kann, auch wenn ich im Moment gerade daran arbeite, ist mein Chakra genügend zu fokussieren und zu konzentrieren, sodass ich an Wänden oder sogar auf Wasser laufen kann. Ich muss mich noch auf die alte Art und Weise fortbewegen und hoffe, dass ich euch deshalb keinen Stock zwischen die Beine werfe. Auch habe ich nicht sonderlich viele Kenntnisse in Sachen Gen- und Ninjutsu." Das wars dann auch erst mal mit den Informationen seitens des Kurayamis. Da er sich auch nicht sicher war, ob sein gegenüber noch weitere Fragen hatte, wäre es ziemlich unverschämt von ihm erschienen, wenn er einfach die Beine in die Hand genommen hätte und abgehauen wäre. Man musste ja nicht mehr Minuspunkte als nötig sammeln, nicht wahr?
 
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Mameha Junko

Guest
Es war schon merkwürdig. Kayros war so feindselig eingestellt und dennoch musste es gar nicht so sein. Wahrlich, diese Mission hatte das Potenzial, sein größter Triumph zu werden, wenn er es nur schaffte, über seinen eigenen Schatten zu springen und sich angemessen in die Gruppe zu integrieren sowie seine persönlichen Differenzen beiseite zu schieben. War es denn so schwer?

Itoes Fragen waren nicht ungehört geblieben, nur hatte sich Junko neben ihren kurzen Anweisungen noch die Zeit gegönnt, das letzte Stückchen Croissant in den Mund zu schieben. Sie empfand es wirklich als schade, dieses Frühstück nicht ausweiten zu können, aber offensichtlich waren ihre Teammitglieder – einschließlich sie selbst – als gereifte Persönlichkeiten einfach zu verschieden, um den trivialen Genüssen mit gutem Gewissen gemeinsam zu frönen. Vielleicht, vielleicht lag es aber auch an Junkos schillernder Persönlichkeit, die nun nicht wirklich als offen beschrieben werden konnte.
„Gute Frage. Die Information ist leider vertraulich. Offenbar wurde noch nicht einmal dem Kurierdienst in dieser Angelegenheit vertraut, und somit müssen wir uns auf Mochi-sans Anweisungen vor Ort verlassen.“
Es war durchaus aus der Stimmlage der Chuunin herauszuhören, dass sie mit dieser Situation auch nicht ganz zufrieden war. Aber was wollte sie machen? Sie war nur ein Rädchen im Getriebe und diese Schriftrolle musste sicher nach Shirogakure geschafft werden. Wenn das bedeutete, dass sie unter Need-to-know-Wissen operierte, dann war das eine unangenehme Realität, der sie sich allerdings stellen musste. Dennoch gefiel es Junko auch nicht, so wenig Kontrolle über die Situation zu haben und hätte sich mehr Wissen darüber gewünscht. Auf der anderen Seite war auf diese Weise zumindest garantiert, dass ihre Teammitglieder nicht schon im Vorfeld wichtige Informationen preisgeben und schon im frühen Stadium die Mission zum Scheitern verurteilen würden, nur weil sie das Bedürfnis hatten, sich zu streiten.

Dann allerdings hatte Shîntaro das Bedürfnis, sich zu erklären. Junko hörte ihm aufmerksam zu, nahm jedes Wort auf … und wölbte eine Augenbraue angesichts seiner Ausführungen. Natürlich, der Teil mit dem Packen deutete darauf hin, dass er das Bedürfnis hatte, sich vor ihr zu rechtfertigen, was zumindest auf ansatzweise Respekt hindeutete. Oder auf Furcht, das wusste man nie so genau. Es war schon ganz angenehm, zur Abwechslung nicht mit einem autoritätsfeindlichen Rebellen geschlagen zu werden, aber Kriecherei musste auch nicht unbedingt sein. Bis jetzt war dies allerdings bei dem Genin nicht festzustellen, der sich einfach nur höflich verhielt. Das Heben der Augenbraue galt allerdings eher der Behauptung, er könne sich dank zwei Schwertern auch mit mehreren Gegnern befassen. Ja, hielt er sie denn für völlig unfähig im Taijutsubereich? Jeder Shinobi, der auch nur die Grundlage an Nahkampf und in der Waffenkunst beherrschte, wusste sehr genau, dass zwei Waffen in zwei Händen nicht bedeuteten, dass es mehr Durchschlagskraft gab; vielmehr verlangte diese Technik einen anderen, oftmals dynamischeren Stil und mehr Konzentration vom Taijutsuka ab. Das wusste sogar sie, und Taijutsu war nicht unbedingt ihr Spezialgebiet.
Ergo runzelte Junko die Stirn, während sie den jungen Genin mit ruhiger, aber eindringlicher Stimme zurechtwies.
„Es ist nicht notwendig, mich zu beeindrucken. Jeder Waffenkundige weiß, dass die Kontrolle des Schlachtfeldes nicht durch die Anzahl der belegten Hände entschieden wird.“
Faux-pas! Entweder ging Junko davon aus, dass sich Shîntaro aufplustern wollte oder sie wollte ihn glauben machen, dass sie dies von ihm dachte. Ihre Miene war streng bis schwer leserlich, als sie den Genin fixierte.
„Lass deine Taten und dein Verhalten für dich sprechen, anstatt anzugeben.“ Wenn er das denn konnte, denn wie bereits angemerkt, rechnete sich Junko anscheinend ohnehin nicht allzu viele Erfolgschancen aus … es sei denn, sie bluffte gerade ganz gewaltig.
 

Hyuuga Itoe

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Wenn man im Vorfeld erfuhr, dass es in das Reich des Windes ging, womit rechnete man dann? Genau, Wüste. Deshalb befand sich im durchschnittlichen Gepäck eines durchschnittlichen Shinobi genug Wasser um einige Tage ohne Siedlung auszukommen und einen Sandsturm ausharren zu können. Dass Shintaro tatsächlich noch packen gehen wollte wurde daher also verständlicherweise mit einem verdutzten Gesichtsausdruck seitens Itoe kommentiert. Er schien sich wohl doch nicht so sehr verändert zu haben, der gute alte Shîntaro.
Auch Junko schien heute nicht in bester Stimmung zu sein. Itoes Stirn musste sich erneut knausrig zusammenziehen und das Mädchen verstand nicht recht, was die Chuunin damit hatte ausdrücken wollen. Überraschen, Mission erfolgreich abschließen? Entweder hatte Junko vor alle versammelten hier in eine „Das schaffen wir eh nicht“-Stimmung zu versetzen (was bei dieser Teamzusammenstellung durchaus möglich war) oder sie ging davon aus, dass durch eine solch kleine Aussage mal eben der Ehrgeiz aller Anwesenden geweckt wurde. „Was, sie glaubt nicht an uns? Los, lasst uns wie die Profis zusammenarbeiten und zeigen was wir drauf haben!“ Nein, so einfach klappte das nur in Büchern und Filmen. Bei Itoe hatte es leider den gegenteiligen Effekt: Sie wusste nicht Recht was das sollte und vergaß daher für einen kurzen Moment ihre ursprünglich gute Laune.
Doch bei all dieser Aufbruchslust und Ungeduld war sie womöglich eh bald dahin. Konnte man denn nicht einmal in Ruhe frühstücken, die Herren? Wahre Gentlemen, wirklich.
Den nächsten Knaller legte Shîntaro natürlich gleich hinter her. Er hatte zwei Hände, zwei Schwerter, also konnte er gegen mehrere Gegner kämpfen. Macht Sinn, oder? Nein, nicht wirklich. Itoe selbst beschäftigte sich seit einiger Zeit mit dem Schwertkampf, wenngleich sie leichtere und kürzere Versionen als der Genin bevorzugte. Allein der Gedanke ein großes Katana mit einer Hand anständig, gezielt, schnell und kraftvoll zu führen war in ihren Augen unmöglich – für einen Genin Shîntaros Kaliber. Wenn man gegen mehrere Gegner gleichzeitig kämpfte hatte man eigentlich schon verloren, weshalb es vor allem auf eines bei einer solchen Konstellation ankam: Nämlich nicht gegen mehrere Gegner zu kämpfen. Man musste in Bewegung bleiben, die Abstände zu seinen Gegner unterschiedlich groß halten und beinahe fließend dafür sorgen, dass nie mehr als einer auf einen einschlug. Wie man diese Aufgabe ohne Byakugan effizient lösen wollte war zwar ein großes Rätsel für Itoe, aber sie konnte sich ein Leben ohne ihre Augen so oder so nicht vorstellen.
Sie klopfte dem Jungen einmal milde auf die Schulter und lächelte sanft. „Sie hat Recht. Ich würde es an deiner Stelle vermeiden beide Waffen gleichzeitig zu ziehen.“ Schließlich gab es einen Grund warum man selten auf jemanden traf der wirklich mit zwei Katana zugleich kämpfte. Die meisten die das für richtig hielten schauten sich in just diesem Moment die Radieschen vermutlich von unten an.
Allgemein war dieser Start in die Mission etwas unglücklich. Zwei fragwürdige Teammitglieder, Junko schien nicht an ihr Team zu glauben und versuchte es auf manipulative Art und Weise anstatt ihnen einfach in den Arsch zu treten und auf einer Need-to-know-Basis zu operieren war niemals angenehm. Ständig hatte man das Gefühl irgend jemand säße einem im Rücken, jeder Zeit bereit zuzustechen. Außerdem bedeutete das, dass Itoe verdammt viel Aufklärungsarbeit zu leisten hatte und ihre Augen höchst wahrscheinlich kaum eine freie Minute bekamen. Mit detaillierten Berichten über Gelände, Feinde und Verteidigungsanlagen war Itoes Job verdammt einfacher.
Kayros hatte sich längst erhoben, Shîntaro wollte auch los und Itoe traute sich fast nicht ein drittes Croissant zu bestellen. Ging es nun los oder nicht? Ungeduld und Chaos konnten jedes Mahl ruinieren, weshalb Itoe sich zurück lehnte und einfach abwartete war nun folgte.

[out: 'tschuldigung, aber ich bin gerade selber nicht mal mehr im Klaren ob wir jetzt abhauen oder da bleiben oder... macht ihr einfach mal :>]
 
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Kurayami Shîntaro

Guest
Irgendetwas schien während seiner Erzählung falsch übermittelt worden zu sein, denn der junge Shîntaro war doch lediglich der Bitte der weißhaarigen Missionsleiterin nachgekommen und hatte ihr einen groben Überblick über seine Fähigkeiten gegeben. Warum also wurde er jetzt als Angeber markiert und als solcher abgestempelt? Wenn er sich nun aufregen und alles verneinen würde, dann wäre er ohne Wenn und Aber als kleines Kind abgestempelt worden und Shin wollte sicher nicht, dass die älteren Shinobi diesen Eindruck von ihm hatten. Angenommen, man konnte den Worten Junkos Glauben schenken, dann schien sie den Eindruck gewonnen zu haben, dass er versucht hatte, bezüglich seiner Kenjutsukenntnisse Eindruck zu schinden. Da er sich jedoch nicht sehr sicher war, bedurften seine vorherigen Informationen einer kleinen Analyse, die er sogleich durchführen würde. Also würde er jetzt alles noch mal durchgehen und nach dieser "Angeberei" Ausschau halten, derer man ihn beschuldigte.
Angefangen hatte er seine kleine Rede mit einer Entschuldigung bezüglich der Verzögerung, die wegen ihm verursacht wurde. Das hieß, dass er diesen Part schon mal streichen konnte. Weitergegangen war es mit dem Thema, in welchem er sich am Besten auskannte: Taijutsu. Sofern er sich recht erinnerte, hatte er lediglich angedeutet, dass er durchaus mit diesem Kampfstil bewandt war. Nichtsdestotrotz war er realistisch genug, um sein Können in diesem Bereich den Kenntnissen der Huuyachuunin unterzuordnen. Vorerst. Ob sich das in naher oder ferner Zukunft noch ändern würde, blieb jedoch noch abzuwarten. Fakt war, dass er wie ein Irrer trainieren würde, um möglichst der Beste in seinem Gebiet zu sein. Zuerst musste er aber die andere Hyuuga, Saki, die ihn ebenfalls ohne große Mühen auf die Matte gelegt hatte, übertreffen, ehe er sich an Itoe heranwagte. Solange er nicht in der Lage war die Jüngere der beiden Konoha-Nin zu besiegen, hatte er gegen die Ältere keine Chance. So, die Gedanken waren weit genug abgeschweift, zurück zum Thema. Als Nächstes hatte er von seinen Kenjutsukünsten erzählt sowie berichtet, dass er in der Lage war, mit zwei Schwertern gleichzeitig umzugehen. Immerhin konnte das nicht jeder, weshalb er es für angebracht hielt, dies zu erwähnen. Natürlich war es vorteilhafter nur mit einem Schwert zu kämpfen, wenn man nur einen Gegner hatte. Auf diese Weise konnte man all seine Kraft hinter die Schläge stecken, um die Konfrontation schnellstmöglich zu beenden. Gegen mehrere Gegner gleichzeitig zu kämpfen, das war eine ganz andere Sache. In seinen Augen konnte man sich mit zwei Schwertern viel besser gegen mehrere Leute verteidigen, als nur mit einem. Sofern man annahm, dass man schnell genug war, konnte man mit den beiden Waffen in den Händen vielmehr Angriffe auf einmal abblocken, sollte man im Nahkampf attackiert werden. So konnte man die Gegner zumindest so lange auf Distanz halten, ehe man das Blatt im Kampf wenden konnte. Sei es durch die anrückende Unterstützung, bis zu dessen Eintreffen man standhalten, musste oder den Rückzug aus dem Kampf, um sich beim nächsten Treffen eine bessere Situation verschaffen zu können. Der dritte Weg in den Augen des jungen Genins war die Feinde voneinander isolieren, damit man sich jeden Einzelnen vorknöpfen konnte. Seine Schwächen konnte er auch streichen, schließlich hatte er hier keinesfalls angegeben.
Als ihm Itoe schließlich auf die Schulter klopfte und ihre Meinung zu dem ganzen Thema sagte, stand die Antwort unverwechselbar fest. Natürlich, das ist mir schon bewusst. "Klar, danke für den Tipp, aber das war mir schon bewusst. Ich mag zwar jünger und unerfahrener als ihr drei sein, aber das bedeutet keinesfalls, dass ich dumm oder überheblich bin.", antwortete er lächelnd. Aber in Fettnäpfchen treten, das kannst du gut. Wie wahr, wie wahr, das hatte er schon oft bewiesen. Der nächste Satz war an die andere Chuunin gerichtet, die ihn angeschuldigt hatte, wobei seine Stimme einen höflichen, dennoch festen Ton besaß. "Das stimmt, doch es lag auch keineswegs in meiner Absicht anzugeben, ich wollte lediglich einen kurzen Überblick über meine Fähigkeiten gewähren. Nur, damit ich nicht missverstanden werde." Mit diesen Worten war alles gesagt und ein Lächeln zeichnete sich erneut auf seinem Gesicht ab, während er sich erhob und seine Waffen in die Hand nahm. Gleich würde es losgehen. "Ich besorge dann mal schnell das zusätzliche Wasser und treffe euch dann am Tor. Bis gleich."
Da nun alles geklärt zu sein schien – zumindest in Shins Augen –, verließ er frohen Mutes das gemütliche Café und machte sich in Richtung des nächsten ihm bekannten Ladens auf. Seine bisherigen Trinkvorräte mochten gut und gerne für ein paar Tage ausreichen, doch unter den extremen Bedingungen, die in der Wüste herrschten, war es durchaus angebracht, sich auf eine Woche vorzubereiten. Immerhin konnte sie ihre Vorräte im Reich des Windes bestimmt auffrischen. Im nächstgelegenen Getränkemarkt angekommen, erwarb der Kurayami noch gut zwei Dutzend Liter Wasser, die er anschließend in einer Schriftrolle versiegelte, um die schweren Kanister nicht so mit sich herumschleppen zu müssen. Warum er nicht auch seine beiden Katanas versiegelte? Nun, einerseits mochte er es einfach, sie allzeit mit sich herumzutragen, andererseits hatte er so das Gefühl, das er schneller auf eine brenzlige Situation reagieren konnte. Weiterhin störte ihn das zusätzliche Gewicht in keinster Weise, warum also so einen großen Wirbel drum machen? Eben. Da er nun alles dabei hatte, machte er sich auf den Weg in Richtung Haupttor, bei dem seine Kameraden bestimmt schon ungeduldig auf ihn warteten.
 
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Mameha Junko

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Oh, natürlich war der kleine Kurayami nicht überheblich. Niemals, keinesfalls. Es war nur schlichtweg nicht möglich, nur aufgrund von mehreren Waffen mehrere Gegner gleichzeitig zu beschäftigen. Das war schlichtweg Humbug, eine Legende von Akademieschülern, die sich auf Coolness und Individualität berufen wollten. Dass er jetzt unter allen Umständen diesen Irrtum richtig stellen wollte, deutete darauf hin, dass er sich nicht auf seine eigenen Stärken verließ, sondern vielmehr daran interessiert war, Eindruck zu schinden. Warum sonst sollte er sich einer Person wie Junko anbiedern? Sie war ihm eher reserviert und abweisend begegnet, womit es unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich war, dass diese übertriebene Höflichkeit aus einem tatsächlichen Sympathiegefühl heraus entstanden war.

Diese übermäßige Freundlichkeit nahm bis zum Ende nicht ab, bis sich Shîntaro letztendlich verabschiedete, um seine Vorräte aufzufüllen. Seufzend nahm sich Junko ihr zweites Croissant und bestrich dieses mit ausgesuchter Sorgfalt erst mit Butter, dann mit Marmelade, ehe sie es sich gestattete, dieses Kunstwerk der Köstlichkeit für einen Moment bewundern, ehe sie erneut anfing, peut-á-peut Stück davon abzuziehen und zu verspeisen. Nachdenklich kaute sie auf der süßen Masse herum, sinnierend, wie es eigentlich dazu hatte kommen können. Kayros und Itoe in einer Mission, was dachte sich die Verwaltung eigentlich? Junko hatte noch gehofft, dass die Rivalität zwischen den beiden ihnen irgendwann zum Vorteil gereichen würde, dass sie sich gegenseitig anspornen würden. Aber dieser Punkt war wohl schon lange überschritten und jetzt bestand nur noch Feindseligkeit zwischen ihnen. War es ihnen denn nicht möglich, sich auch nur ein wenig zusammenzureißen? Das hier war eine Mission mit möglichem Feindkontakt, verdammt nochmal. Dies war weder die Zeit, noch der Ort, um Feindschaften nachzugehen. Insbesondere Kayros, der sogar medizinische Unterstützung zurückhielt, sollte dahingehend eigentlich klüger sein.
A propos Kayros: Irgendwie hatte sie ihn in letzter Zeit wenig gesehen. Vielleicht war das gar nicht so schlecht, jetzt, da die Erinnerung an die Ereignisse in Yakusoku noch frisch in ihrem Gedächtnis waren, so nah, als wäre es gestern gewesen. Mit einem unterdrückten Schaudern dachte sie daran, dass immerhin die Möglichkeit bestand, dass dieser Mann Teil des gegnerischen Teams war, ebenso, wie Yuto, Daisuke oder Kibo durchaus mit von der Partie sein konnten, weil die Obrigkeit in Soragakure einfach dazu neigte, diese Personen in Missionen mit Feindkontakt einzusetzen. Kibo wäre wahrscheinlich rachsüchtig wegen der Angelegenheit in Konoha …

„Was hältst du von der Sache?“, fragte sie Itoe nebenbei, während sie weiter an ihrem Croissant arbeitete. Immerhin war Itoe nun gleichberechtigt, eine Chuunin von Kaliber und nachweislich nicht blöd. Es wäre nicht klug, den Rat dieser Person nicht einzuholen, weil hier vielleicht eine andere Perspektive zur pessimistischen Sichtweise Junkos geboten werden konnte. Gleichwohl hatte sie immer noch den Kibo-Vorfall im Hinterkopf und fühlte sich in einer plötzlichen Anwandlung dazu berufen, Itoe, die sicherlich daran interessiert war, davon zu berichten.
„Ach ja, bevor ich es vergesse: Ich habe bei einem Zusammentreffen in Konoha Kibo gefangen genommen, ihm Proben abgenommen und einen Yamanaka seine Clangeheimnisse aus dem Kopf ziehen lassen. Falls er sich diesem Tanz anschließt, ist er möglicherweise sauer.“ Trocken, humorlos und präzise. Es war schon fast witzig, wie sehr aus dem Blauen diese Information zu kommen schien.
 

Hyuuga Itoe

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Itoe hatte Junko gegenüber den Vorteil, oder auch Nachteil, je nachdem, Shîntaro bereits zu kennen. Daher wusste die Hyuuga, dass sich der Junge nicht nur jetzt übermäßig höflich verhielt sondern bereits auf seiner ersten Mission ein sehr hohes Maß an Respekt, Unterlegenheit und Höflichkeit an den Tag gelegt hatte. Warum das der Fall war konnte Itoe natürlich nicht sagen, sie machte sich auch ehrlich gesagt keinen Kopf darum. Es gab solche und solche Menschen. Punkt.
Fast wäre ihr ein skeptisches „Naja, wenn du meinst“ herausgerutscht, als Shîntaro sich als weder dumm noch überheblich bezeichnete, allerdings hielt sich Itoe dann doch zurück. Zu kritisch war die zwischenmenschliche Note in diesem Team, als dass man sich jetzt einen Haufen Späße auf Kosten dieser leisten konnte. Außerdem hatte sich Shîntaro ohne Zweifel gebessert. Sein Auftreten war einen Tick selbstbewusster als bei seiner ersten Mission und wenn Itoe das trotz der Kleidung einschätzen konnte hatte der Junge auch an Muskelmasse zugelegt. Kurz gesagt: Er hatte trainiert und wurde besser. Das war ein Anfang. Dass sich Blue-Hair insgeheim mit dem Hyuuga Clan messen wollte war natürlich eine ganz andere Gesichte (von Drachen, Prinzessinnen und Größenwahn).

Itoes Hand hob sich endgültig und orderte ein drittes Croissant. Ihr war heute morgen nicht nach Marmelade, süßem Tee oder Kakao. Schinken-Käse-Croissants passten hingegen hervorragend. Eine gesunde Mischung, wenn man es so nennen wollte.
Shîntaro hatte sich inzwischen angeschickt etwas mehr Wasser einzupacken, Kayros hatte sich auch längst erhoben und war schon los gestiefelt sodass nur noch Junko und Itoe am Tisch verharrten und sich ihres Frühstücks widmeten. Junkos Frage erwischte die Hyuuga auf kaltem Fuß, unfähig direkt zu antworten – zu voll der Mund.
Nachdem Itoe die leckere Masse an Gebäck, Fleisch und zerlaufenem Käse mit etwas Kaffee heruntergespült hatte (wie konnte Sîntaro nur keinen Kaffee mögen?), konnte sie ihren Mund öffnen ohne dass etwas herauspurzelte.
„Von der Mission? Ich mag es nicht ohne Informationen losgeschickt zu werden. Unsere Chancen stünden besser wenn wir einen Überblick über anwesende Truppen, Routen und Verteidigungsanlagen hätten. So wie es jetzt aussieht bin ich in zwei Wochen wieder wegen Kopfschmerzen krank geschrieben.“, erzählte Itoe leicht grummelig. Junko erinnerte sich sicherlich an die letzte S-Rang Mission auf der Itoe es mit dem Gebrauch des Byakugan übertrieben und anschließend einige Zeit lang von heftigen Kopfschmerzen geplagt worden war. „Falls du das Team gemeint hast... ich habe Shîntaros erste Mission geleitet. Ist schon etwas her, er hat sich nicht sonderlich intelligent angestellt – keiner von ihnen – aber ich traue ihm zu etwas daraus gelernt zu haben. Kayros? Nun, um ehrlich zu sein bin ich überrascht, dass man uns gemeinsam auf eine solch heikle Mission schickt.“ Itoe schwieg und warf einen Blick auf die Chuunin ihr gegenüber. Das Croissant schien ihr zu schmecken. „Keine Angst, ich werd' mich zusammenreißen so gut es geht.“ Das Problem an der Sache war, dass man eine so festgefahrene Antipathie wie die zwischen Kayros und Itoe nicht einfach mal so beiseite schieben konnte. Sie konnten nebeneinander arbeiten, aber sie würden sich nicht vertrauen. Sie konnten zusammen die Schriftrolle beschützen, aber würden sie für einander ein größeres, unkalkulierbares Risiko eingehen? Diese Fragen waren es, die der Mission Probleme bereiten konnten, nicht mehr, nicht weniger.
Nun jedoch zu der Sache mit Kibo, welche Itoes Interesse definitiv geweckt hatte. „Moment. Hinketsu Kibo war in Konoha? Die werden auch immer dreister.“ Die Hyuuga war sogar ein wenig überrascht, dass er das Dorf lebendig verlassen durfte. Was seine Clangeheimnisse anging... „Du hast nicht zufällig eine Abschrift davon? So häufig wie wir Kibo & Co über den Weg laufen wären solche Informationen Gold wert.“ Dass Kibo sauer war, dass beunruhigte Itoe hingegen herzlich wenig. Ein wütender Gegner machte mehr Fehler als sonst und schlug kräftiger zu, das wars.
 
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Mameha Junko

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Natürlich, niemand mochte es, im Dunkeln zu operieren, so wie es bei dieser Mission der Fall war. Aber vermutlich war das nur eine weitere Sicherheitsmaßnahme und letzten Endes würde die Gruppe dann im letzten Moment improvisieren müssen. Junko hätte gerne mehr Vorbereitungszeit gehabt, aber wenn Zeit essenziell war, gab es nichts, was sie jetzt dagegen tun konnte. Von daher hatte sie sich einfach entschlossen, sich der der Situation anzupassen und zu hoffen, dass ihr Team so lange stabil bleiben würde.
Soso, Itoe kannte also Shîntaro? Dass er sich nicht allzu clever angestellt hatte, war bedauerlich, aber auf der anderen Seite lernten Shinobi mit der Zeit im Zuge ihres Reifungsprozess dazu. Es war davon auszugehen, dass der kleine Taijutsuka ebenfalls früher oder später diese Entwicklung durchmachen würde, und wenn Itoe ihm diesen Lernprozess zutraute, dann war das schon einmal ein gutes Zeichen. Auf die angesprochene Rivalität hin schüttelte Junko allerdings nur sachte den Kopf, ehe sie das letzte Stück ihres Croissants aß.

„Wenigstens eine Partei, die sich zusammenreißt.“ So lautete der bittere Kommentar, der durchscheinen ließ, dass sie dahingehend wenig Vertrauen in Kayros hatte. Irgendwie war es traurig – sie kannten sich schon so lange und der Suna-Nin war schon ein erfahrener Genin gewesen, als Junko bereits frisch aus der Akademie kam, aber dennoch hatte er es bis jetzt nicht geschafft, diesen charakterlichen Makel auszubügeln, um wenigstens seine Pflichten angemessen zu erfüllen. „Denk‘ daran, dass du nicht alleine den Teil des Spähens übernehmen wirst. Kayros‘ Doujutsu ist hervorragend dazu geeignet, sich in der Wüste zurechtzufinden.“ Warum sonst sollte sich gerade dieses Kekkai Genkai in Sunagakure gebildet haben, wenn es nicht in der Lage war, Sandstürme zu durchschauen? Junko wusste, dass es sich bei Kayros‘ Okazegan um eine nützliche Fähigkeit in diesem Terrain handelte. Von daher war nicht davon auszugehen, dass Itoe mit allzu vielen Kopfschmerzen nach Hause gehen würde … hoffentlich.

Das nächste Thema war allerdings dazu erdacht, die Stimmung der Chuunin ein wenig aufzuheitern. Natürlich interessierte sich Itoe für alles, was gefährlicher und mysteriöser Kibo so anstellte. Es stellte sich natürlich die Frage, warum Junko die Hyuuga nicht schon viel früher informiert hatte. Andererseits konnte man nicht immer alles haben, nicht wahr?
„Oh ja. Nachdem bereits ein Trupp Sora-Shinobi daran gescheitert war, in Ichirakus Ramenshop einzubrechen und von Konoha-Ninjas festgesetzt wurde, war davon auszugehen, dass Soragakure ein zweites Team schickt. Und siehe da, sie schickten ein zweites Team unter der Führung von Hinketsu Kibo, gefolgt von Daisuke, übrigens. Sie marschierten direkt durch das Haupttor, unverkleidet und ungehemmt.“ Beinahe hätte Junko leise gegluckst.
„Ich war gerade zur entsprechenden Schicht eingeteilt und traute meinen Augen nicht. Sie wurden einfach gefangen genommen, auf Kekkais überprüft und die Ergebnisse sollten im nächsten Konoha Kurier stehen. Ansonsten kennst du ja den Drill, wenn es um die Damen und Herren Vampire geht: Nicht vom Blut treffen lassen, deren Blut nicht anfassen und nicht über das lächerliche Gehabe kaputtlachen, wenn man sich gerade im Gefecht befindet.“ Ach ja, Good Times. Dass Junko bei diesem Bericht außerordentlich trocken klang, half dem komödiantischen Potenzial dieser Geschichte möglicherweise weiter.
Und wo sie schon einmal dabei war, konnte sie gleich alle peinlichen Ereignisse dieses Tages aufzählen. „Daisuke war der Ansicht, mich zu küssen würde mich so gnädig stimmen, um sie freizulassen. Eitler Pfau.“ Sie schnaubte abfällig, musste aber in diesem Moment an Hiroshi denken, der einen ähnlichen Kurs versucht hatte. Deswegen war die Frage der Chuunin nun ein wenig vorsichtiger und erst nach einer kleinen Pause zu vernehmen. „Warum glaubt eigentlich jedermann, an mein Mitgefühl und meine Gnade zu appellieren würde ihnen nützen?“
 

Hyuuga Itoe

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Ob sich Hiragana Kayros zusammenreißen konnte? Diese Frage hatte sich auch Itoe gestellt und sie konnte ganz ehrlich behaupten, dass sie es nicht wusste. Sie wusste nicht einmal wo sie selbst die Grenze ziehen würde, wie konnte sie in dieser Hinsicht also Herrn Windbeutel einschätzen? Sie wusste ja nicht einmal um was für Augen es sich bei ihm eigentlich handelte denn wenn sich die Hyuuga richtig erinnerte hatte sie nie gesehen wie Kayros sein Kekkei benutzt hatte. Also war es entweder vollkommen nutzlos (Kekkei Genkai waren selten nutzlos), im Kampf vollkommen nutzlos und nur für Spähaktionen geeignet (schon wahrscheinlicher) oder Kayros ließ sein Potential einfach in einer schimmeligen Ecke dahin rotten (Bingooooo!!!).
Itoe summte also nur ein leises „Mhm.“ vor sich hin, nicht wirklich überzeugt inwiefern Kayros ihr unter die Arme greifen konnte. Woher sollte sie denn auch wissen, dass Kayros Doujutsu für die Wüste tatsächlich wie geschaffen war, während Itoe in all dem Sand wenig erkennen würde?
Die ganze Geschichte um Kibo hörte sich immer stärker nach Fiktion an desto mehr Junko davon erzählte. Mal ernsthaft, welcher Shinobi latschte denn einfach so in ein Dorf des Feindes? Grund genug für Itoe um mehr als nur ein wenig blöd aus der Wäsche zu schauen. „Ist nicht dein Ernst...“, quasselte die Hyuuga vor sich hin während sie an den Lippen Junkos hing und einen Schluck Kaffee nahm. Dieser hatte inzwischen die perfekte Temperatur erreicht. Fast heiß, gerade an der Grenze sodass man ihn ohne Rücksicht einfach in den Mund kippen konnte ohne sich die Zunge zu verbrühen.
Itoe lächelte kurz. Die nächste Ausgabe des Konoha Kuriers würde interessant werden, aber die Hyuuga vermutete, dass es keinerlei wirklich interessante Fakten zu sehen geben würde. Sie schmunzelte kurz und warf Junko einen kleinen Happen von einem Kommentar entgegen. „Schon in Ordnung, auf Kibo und Konsorten bin ich vorbereitet.“ Was sich wohl hinter dieser Aussage verbarg? Das konnte alles von neuen Techniken, Variationen bereits bekannter Kreiselchen sowie kleine Blutampullen oder Sphinx-Rätsel sein. Oder eine Mischung aus all dem. Fakt war, dass Itoe sich durchaus in der Lage sah, Kibo einige Zeit lang zu beschäftigen. Und das sogar ohne sich ausziehen zu müssen – was für ein Luxus!
Blubber, Blubber, Bluargh. Itoe verschluckte sich, etwas Kaffee siffte aus ihrem Mund und Itoe konnte sich gerade noch eine Serviette krallen und vor den Mund heben ehe der Rest in einem monströsen Hustanfall über den Tisch verbreitet wurde. Daisuke? Junko küssen? Kam der überhaupt so hoch? Itoe wollte so viel gleichzeitig dazu sagen, dass am Ende nur ein unverständliches Gehuste dabei heraus kam. Himmel, meinte Junko das ernst?
Es brauchte einige Sekunden bis sich Itoe wieder gefangen hatte und letztlich hatte sie doch tatsächlich nichts zu dem Thema mehr zu sagen. Es war längst alles in die Serviette gehustet.
„Die Chancen stehen immerhin besser als wenn sie auf Messer, Mordlust und deine Pflicht appellieren, nicht?“ Das würde nämlich alles nach hinten losgehen. Vielleicht gab es noch einen kleinen Kuss und eine Umarmung aber am Ende steckte das Messer dort wo es hin gehörte. So sagt man zumindest.
Itoe schob sich weitere Stückchen ihres Croissants in den Mund. Sie wurde inzwischen langsamer, war bald gesättigt und eigentlich schon vor Minuten bereit zum Aufbruch gewesen. Man konnte schließlich auch im Laufen essen und trinken. „Gibt es sonst noch Geschichten die Du mir brühwarm anvertrauen möchtest?“, fragte Itoe und grinste Junko dabei ungeniert an. Für kusswütige Daisuke und idiotische Kibo war Itoe schließlich immer zu haben.
 

Hiragana Kayros

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Shîntaro trabte also los, um seinen Wasservorrat aufzustocken und Kayros folgte ihm nach draußen. Allerdings schlug er eine völlig andere Route ein, nämlich Richtung Krankenhäuser. Wohlgemerkt nur die Richtung, denn vorher trat er in ein Gebäude in einer Seitengasse. Der Raum war leicht muffig und kaum Licht erhellte die Umgebung. Mit Mühe erkannte der Junge die beiden Personen, die sich hinter einer Art Tresen befanden. Eine der Personen stand mit dem Rücken zu ihm, die andere hatte sich bereits zu ihm umgedreht. Sie war etwas kleiner als der Genin, trug eine dicke Hornbrille und blickte über die Ränder hinweg. "Und was kann ich für dich tun?", fragte sein Gegenüber mit trockener Stimme. In diesem Raum durfte weder gegessen noch getrunken werden, soviel stand fest. Kayros machte einen Schritt auf den Tresen zu, äußerst vorsichtig, um nicht noch über eine der Fliesenkanten zu stolpern. Der Hiragana schluckte. Hoffentlich würde es nicht so weit kommen, aber er musste zumindest diese Option noch haben. "Hiragana Kayros, ich hatte gestern etwas in Auftrag gegeben. Ist es fertig?", fragte Kayros nervös und versuchte, die Mimik des anderen zu lesen. Jedoch Fehlanzeige. Er drehte sich um und öffnete eine der Schubladen. "Du hast Glück, dass zurzeit nicht so viel angefordert wurde. Hier", meinte der Mann und gab Kay einen Umschlag in die Hand, der mehrere Seiten enthielt. Kayros öffnete den Umschlag behutsam und zog einzelne Blätter hervor. Trotz der schlechten Sichtverhältnisse war er sicher, dass er mit den Sachen zufrieden sein konnte. Er lächelte und bezahlte eine leider doch stolze Summe für diese Dienstleistung. Ungesehen von anderen, und noch bevor er aus dem Laden austrat, versiegelte er seinen Erwerb in einer Schriftrolle, die er anschließend noch einmal mit einem Band fest umwickelte. Anschließend verstaute er sie und trat auf die Straße.
Das Sonnenlicht blendete und ließ den Genin mehrere Male kurz blinzeln. Ob es ihm auch so ergehen würde, wenn er im Grab war und nach draußen trat? Vielleicht musste er auch gar nicht dort hinein, und die bereits Anwesenden haben das Artefakt geborgen. Der Genin hatte noch etwa zwanzig Minuten, ehe er am Tor sein musste, also konnte er getrost noch einmal ins Krankenhaus. Nicht, um dort ein Zimmer zu mieten, nein. Er ging an dem Portier vorbei, nickte ihm fröhlich zu und nahm dann die Treppe hinunter zu den Laboren. Dort befanden sich seines Wissens nach Kikyo, Takeo und Oni, allesamt die "Giftmischer" unter den Heilern. Auch wenn es ein irreführender Begriff war, Kayros fand ihn durchaus passend. Sie erstellten nämlich alle Drogen, Heilmittel und letztlich auch Gifte, die in diversen Einsätzen zum Tragen kamen, und waren gar nicht die schlechtesten ihres Ranges.
"Hallo Kayros!"
, rief Takeo überschwänglich, als der Genin den abgesicherten Bereich betrat. Er lächelte fröhlich, während der Suna-Nin eher verlegen grinste und seine Röte zu verbergen versuchte. Takeo war einen Kopf größer als Kayros und jedes Mal, wenn sie sich sahen, meinte er, ihm die Haare trotz Hut durchzuwuscheln. Eine lästige Angewohnheit, aber man konnte sich gut dran gewöhnen. "Hallo Takeo-san", lachte Kayros trat einen Schritt von ihm zurück. Während er den Hut abnahm, um seine Haare halbwegs wieder ordentlich hinzubekommen, erklärte er, weshalb er hier war. "Es geht nach Suna", begann er. "Zwei Chuunin, ein Genin und ich als Iryonin. A-Rang." Takeo nickte und trat zu den Schränken, die sich neben den Labortischen befanden. "Es gibt nur einen Gifttyp, der dem Sandsturm ähnelt, mein Lieber. Und den kann man nur als Schleimreizer benutzen. Alle anderen Giftkombinationen halten der Hitze nicht stand, so leid es mir tut." Kayros nahm einen Beutel entgegen und untersuchte seinen Inhalt. "Hauptsache etwas, Takeo, und wenn ihr es zubereitet habt, wird es trotzdem unglaublich böse sein", meinte Kayros und verstaute den Beutel rechts. Sie unterhielten sich noch einige Sätze lang bis Kayros dann erklärte, dass er langsam los müsste und sich verabschiedete. Nun konnte er am Haupttor auf die anderen warten, zumal er alles hatte, was er brauchte. Als er auf die Uhr blickte, die am Eingangstor-Wachhäusschen war, sah er, dass er noch zehn Minuten Zeit hatte. Prima.
 
K

Kurayami Shîntaro

Guest
Da lief der Jüngste der Gruppe nun fröhlich durch den langsam erwachenden Bezirk der Stadt, sich den Weg zum Haupttor bahnend. Dabei überlegte er ziemlich sorgfältig über alle Informationen, die sie von der Missionsleiterin erhalten hatten, während er sich hauptsächlich auf jene konzentrierte, die ihm Sorgen machten. Wie wohl sein erster Feindkontakt ausgehen würde? Immerhin war er sich nicht sicher, ob er dieses Abenteuer überhaupt lebend überstand, auch wenn er von den Fähigkeiten seiner Partner überzeugt war. So wenig er Kayros auch leiden konnte, ließ sich andererseits nicht abstreiten, dass der Junge unglaublich schnell war, was er auf ihrer letzten Mission bewiesen hatte. Wie es um Itoes Kampfkünste stand, wusste er es grob. Grob nur, weil sie vor einem Jahr gegen sie gekämpft hatten und diese spielend den Sieg errungen hatte. Wahrscheinlich war sie also noch ein Stückchen stärker als Kayros, zudem sie auch eine Chuunin war. Wie es mit Junkos Kampfkünste aussah konnte er beim besten Willen nicht sagen, denn er hatte sie erst vor einer halben Stunde kennengelernt. Wenn Shin sich hätte spontan entscheiden müssen, so hätte er darauf getippt, dass sie stärker als der andere Genin und ungefähr auf dem Level der Hyuuga war. Einerseits gab ihm dies Grund zum Hoffen, dass er sie in der Wüste in Aktion sehen würde, andererseits bedeutete dies auch, dass sie an irgendwelche Feinde geraten würden, seien es feindliche Shinobi oder normale Wüstenbanditen. Zeit noch mal seine Ausrüstung in Gedanken durchzugehen. Da die Anzahl der mitgebrachten Gegenstände zu hoch war, um sie alle bei sich in Taschen zu tragen, hatte sich der Junge entschieden, den größten Teil – eine Ausnahme stellen hierbei die besagten beiden Katanas dar – seiner Ausrüstung in Schriftrollen zu versiegeln. Einerseits hatte er genügend Kunai und vor allem Shuriken dabei, doch es befanden sich auch nichtoffensive Gegenstände bei ihm, unter anderem ein festes Seil, genügend Explosionssiegel – wie alle bekanntlich wissen, ist Sachen in die Luft jagen ja Shins Spezialgebiet – und einige Blend- und Rachgranaten. Alles in allem war er also gut auf die Reise vorberietet. Abgeschlossen wurde seine Ausrüstung durch seine beiden Schwerter. Das Katana mit der dunklen Klinge hatte der Kurayami schon einige Monate in Besitz, doch das graue Katana war seine neuste Errungenschaft, welche er von der Kajiya-Waffenschmiede erhalten hatte. Es war ebenfalls eine Klinge von hoher Qualität, es blieb aber noch abzusehen, ob die Klinge auf dieser Reise noch zum Einsatz kommen würde.
In diesen Gedanken versunken merkte der junge Genin beinahe nicht, dass er bereits am Haupttor angekommen war. Die Uhr des Wachhäusschens am Eingangstor zeigte ihm an, dass er noch fünf Minuten hatte, bis die Reise losging. Von den beiden Chuunin war nichts zu sehen, lediglich Kayros wartete schon auf sie. Stumm lehnte er sich etwas neben ihm an die Wand und begann die beschäftigten Leute zu beobachten. Mit einem Mal fiel ihm etwas ein, was er sofort zu Sprache brachte. "Sag Mal Kayros, du bist schon seit einigen Jahren Genin, nicht wahr?" Warum war er nur nicht früher darauf gekommen? "Du hast doch bestimmt schon mal Feindkontakt gehabt, oder?" Zwar konnten sich die beiden Genin nicht leiden, hoffte der junge blauhaarige Mann jedoch, dass der Hiragana seine Einstellung und seinen persönlichen Stolz unter das Gelingen der Mission stellte. Und je mehr Informationen jeder von ihnen besaß, desto höher war die Wahrscheinlichkeit zu überleben, ganz einfach. Gute Vorbereitung war schon der halbe Sieg. Und wenn sich der Genin quer stellte, musste er eben sein Glück bei Itoe und Junko versuchen. "Gibt es irgendetwas über die feindlichen Shinobi, was ich wissen müsste und sich positiv auf ein Treffen der unfreundlicheren Art auswirken könnte?" Bei diesen Worten griff Shin mit einer Hand an sein Katana, um zu verdeutlichen, worauf er hinaus wollte.
 
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