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Hametsu

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cf: Ziel: Das Reich der Blitze

„Weißt du eigentlich etwas über das Dorf, in dem die Krankheit ausgebrochen ist?“ Nachdenklich lehnte Mushiro sich zurück – so gut das mit einem fast schon steinharten Koffer im Rücken möglich war. „Ich habe ein paar Recherchen betrieben, aber es scheint sehr klein zu sein. Offenbar war das nur mal eine kleine Kolonie von Minenarbeitern, die nicht so einen weiten Weg zu den ertragreicheren Erzadern des Gebirges haben wollten, aber in denen wird inzwischen nicht mehr abgebaut. In Hametsu leben inzwischen nur noch recht wenige Leute, die sich dort ein paar Häuser aufgebaut haben. Vermutlich hat sich die Krankheit deswegen noch nicht zu weit ausgebreitet, aber das kann sich ändern. Ich habe mal die Karten überprüft, und offenbar liegt Hametsu relativ nah an zwei der meistgenutzten Wege, um das Reich zu durchqueren. Das könnte einen dauerhaften Einfluss auf den Handel zwischen dem Reich der Blitze und dem Rest des Shiro-Bundes führen.“ Selbstverständlich war das der Punkt, der Mushiro am stärksten aufgefallen war. Dank seinem Vater kannte er die Relevanz der Ressourcen aus Kumogakure und Umgebung und hatte allgemeine Kenntnisse über die symbiotischen Geschäftsbeziehungen, die sich zwischen allen Reichen des Bundes und ein paar kleineren, neutralen Reichen erstreckten. Ein Gigant wie Tochiba Inc. wäre durch einen kurzzeitigen Ausfall von Lieferungen nicht zu hart getroffen, aber kleinere Unternehmen, die nicht die gleichen Reserven hatten, würden sehr bald darunter leiden. Und auf lange Sicht wäre es für alle ein großer Verlust, sollten diese typischen Handelswege unter Quarantäne gestellt werden. Es war also zu hoffen, dass die Professoren in dieser Karre ihre Arbeit schnell erledigten...

Apropos Karre... die Kutsche kam langsam zu stehen, obwohl weit und breit noch kein Ziel in Sicht war. Etwas verwundert blickte Mushiro sich um, ehe er das Geräusch einer der Türen hörte und zwei Personen das Gefährt verließen. „Ähm... Yagami-san? Tochiba-san?“, rief die Stimme des jüngsten Forschers zu ihnen hoch – Noru-kun, so hatte der ungeduldige Boss ihn genannt. „Wir kommen gleich in das Gebiet, in dem die Krankheit ausgebrochen ist. Es ist Zeit, die Ausrüstung anzulegen!“ Deswegen waren die beiden also hier... bei einem Blick nach unten erkannte der Rotschopf, dass der zweite, der dort stand, der alte, bärtige Mann war – einer von den drei, mit denen die Shinobi noch gar nicht in Kontakt gekommen waren. „Ach ja, da oben sollte noch eine schwarze Kiste drauf sein... könnt ihr die mit runterholen? Da ist alles drin...“
 

Inuzuka Ara

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Was hatte es wohl mit der Krankheit auf sich? Mit dem Thema Krankheiten kannte sich vermutlich kaum jemand so aus wie der Yagami und das obwohl das keineswegs das war, was in seinen Genen lag. Es war vielmehr so, dass ihn eine Ansteckung an gefährlichen oder gar tödlichen Krankheiten eben immer zu einer seiner größten Ängste gezählt hatte. Zunächst einmal würde es darauf ankommen mit was für einer Art Krankheit sie es zu tun haben. Erkrankungen können durch verschiedenste Umwelteinflüsse eintreten. Sei es ein Parasit, der bei seiner eigenen Lebenserhaltung seinen Wirt krank macht und auffrisst, oder eine Art Bakterium oder ein Virus, das versucht sich innerhalb des Körpers zu vermehren, woraufhin der Körper mit Abwehrreaktionen reagiert. Egal was es war, die Herren Doktoren würden das hoffentlich schnell in Erfahrung bringen und entsprechende Maßnahmen anwenden. Es gab für jede Art Erkrankung eine effektive Methode um dagegen zu arbeiten. So schwer konnte das kaum werden, richtig? Aber was dachte Yurei über die Krankheit an sich?
Darauf wollte Mushiro zwar gerade gar nicht hinaus, aber wenn er über das Dort nachdachte, kam der Yagami ganz schnell wieder bei der Krankheit an. Er musste sich da wohl etwas zusammenreißen. Was wusste er also über das Dorf? „Dass dort die ehemaligen Mienenarbeiter wohnen, konnte ich auch in Erfahrung bringen. Ich frage mich wirklich wie es sein kann, dass eine so folgenschwere Krankheit ausbringt und sie nur dieses eine, so kleine Gebiet betrifft. Es wirkt fast so als würden sie sich auf „verfluchtem“ Gebiet befinden. Wenn man an so etwas glauben würde. Deswegen habe ich oft bei der Recherche danach gefragt ob es irgendjemanden geben könnte, der mit der Bevölkerung des Ortes unzufrieden ist. Allerdings ließ sich da nichts in Erfahrung bringen. Es war im Allgemeinen eher schwer an irgendwelche Informationen zu kommen, obwohl man denken müsste, dass dort öfter mal Leute auf ihrem Handelsweg da entlang kommen… Meistens bekam ich allerdings die Antwort, dass man nicht mal wüsste, dass dieses Dörfchen existiert. Scheint also auch kein florierender Rastplatz für die Reisenden zu sein…“ Die Frage war, ob man dort nicht willkommen war? Dort lebten wenige Leute, der en Handwerk nicht mehr aktuell angewandt wurde. Also warum versuchte man nicht den Tourismus in der Nähe anzulocken? Das war wirklich fragwürdig… Yurei war wirklich gespannt darauf was sie dort erwartete. Hoffentlich nahm der Tochiba seine Antwort nicht falsch auf. Der Yagami hatte sich wirklich bemüht Informationen zu sammeln, aber je mehr man suchte, desto mehr kam das Gefühl auf, dass die Leute entweder keine Antwort geben konnte oder wollte…

Doch zu viel mehr Diskussion darüber kamen die beiden gar nicht. Mit einem Ruck stoppte ihr Gefährt auf einmal. Nichts wogegen der Shinobi etwas hatte. Es war lange genug unbequem gewesen. Allerdings hatte der junge Mann nicht das Gefühl, dass das ihr Ziel war. So klein das Dorf auch stets beschrieben wurde, die eine oder andere Hütte sollte ja wenigstens zu sehen sein, oder? Es gab gar nicht viel Zeit um lange darüber zu grübeln. Plötzlich öffneten sich die Türen und zwei der Wissenschaftler traten aus. Der Jüngste, der bisher den normalsten Eindruck gemacht hatte, sprach die beiden Genin an. Es ging darum, dass sie in der Nähe waren und sich um die Ausrüstung kümmern mussten. Natürlich nicht ganz ohne, dass die beiden Genin die Drecksarbeit verrichteten. Der Shinobi schielte kurz hinüber zu Mushiro, doch dann suchten seine Augen schon nach einer schwarzen Kiste…. Schwarze Kiste… Ah, da. Ein leises Seufzen, nur für den Tochiba hörbar, entwich dem Yagami. Ja, okay. Die Wissenschaftler waren keine Muskelprotze und konnten das nicht allein machen. Aber weder Mushiro noch Yurei waren für Kraftaufgaben geeignet! Wieder stellte sich die Frage: Warum diese beiden Genin? Diese Kiste sah schon groß genug aus, als das man die ganzen Wissenschaftler darin verstauen hätte können… Yurei packte die Kiste an einem Griff und versuchte es. Ja, nein. Das ging allein nicht. Mit einem etwas auffordernden Blick sah er Mushiro an. Ob sie das Ding wohl zu zweit da runter bekämen? Vor allem wie sie das wohl tragen und gleichzeitig darunter kriegen sollten? Yurei war dafür es runterzuwerfen, aber vermutlich würde dann kostbares Material zu Bruche gehen und das musste nicht wirklich sein, wenn es sie vor der Krankheit schützen würde. Was soll’s. Die Jungs würden das schon irgendwie hinbekommen, nicht?
 
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Hatte Yurei echt andere Leute gefragt, was sie über Hametsu wussten...? Mushiro hakte ein gedankliches Kästchen ab, das hinterlegte, dass der Yagami sich viel zu sehr anstrengte. Die wichtigsten Informationen konnte man doch aus irgendwelchen Büchern raussuchen, und alles, was darüber hinaus ging, gehörte der Meinung des Rotschopfes nicht zu seinem Job. Wäre er nicht Teamleiter, hätte er die Recherche ohnehin jemand anderem überlassen... Was also war die Ausrede seines Partners dafür? So langsam bekam der Junge wirklich einen Eindruck davon, mit was für einer Art Person er es hier zu tun hatte...

Glücklicherweise hielt das Halten der Kutsche ihn davon ab, diese Erkenntnisse irgendwie zu kommentieren, und stellte ihn stattdessen vor die Herausforderung, eine schwarze Kiste nach unten bringen zu müssen. Von hier oben zur Erde waren es knapp zwei Meter, schätzungsweise... Wie genau stellte dieser Typ sich das vor? Jung, wie der Wissenschaftler aussah, hatte er vermutlich bisher nur mit Büchern zu tun gehabt und keine Ahnung davon, was es bedeutete, tatsächlich selbst Hand anlegen zu müssen! „Denkst du, du bekommst sie runter?“, fragte der Tochiba seinen Partner, doch der schaffte es nicht einmal, den Kasten hoch zu bekommen. Also musste er wohl mit anpacken... „Na gut, nimm du den rechten Griff und ich nehm den hier!“, entschied er und packte die Kiste, so fest er konnte. Als sie zusammen nach oben zogen, verließ das Holz tatsächlich das Dach... zumindest auf einer Seite. Wie es aussah, war selbst der herausragende Schwächling Yurei körperlich noch stärker als Mushiro, der sich am Kampf gegen die Schwerkraft die Zähne ausbiss.
Mit viel Drücken, Ziehen und Schieben schafften es die beiden Shinobi, das Gepäckstück an den Rand des Daches zu bekommen, auch wenn sie dafür ein paar etwas leichtere Dinge aus dem Weg räumen mussten. Das Ziel, den Weg nach unten komplett schadenfrei zurückzulegen, konnten die beiden leider unmöglich erreichen – Yurei, der als der Stärkere die Stütze von unten hatte darstellen müssen, schaffte es gerade so mit einer Hechtrolle, selbst nicht verletzt zu werden, als das massive Gepäck zu Boden stürzte. Immerhin war es durch seine Massivität auch sehr stabil, kam es doch ohne Schrammen auf. Auch das Schloss hielt ohne Probleme und verhinderte, dass sich die Inhalte über den Boden zerstreuten. Mit einem zufriedenen Lächeln bedankte sich der junge Noru bei den beiden Shinobi und hob problemlos die Kiste an, um sie aufrecht hinzustellen. Ein wenig baff war Mushiro bei dem Anblick schon, ehe das Gefühl auch schon in Beleidgung umschlug. Wie konnte dieser elende Kerl die beiden um Hilfe bitten, wenn er das Ganze so viel einfacher schaffte? Manche Leute hatten wirklich kein Taktgefühl!

„Ihr beiden gebt euch wirklich Mühe“, meinte er freundlich wie immer, während er an dem Schloss der Kiste herumfummelte. „Keine Sorge wegen dem Sturz, hier drin sind... ist... fast nur... ähm... fast nur Kleidung... Schutzkleidung... äh...“ Die Hand des alten Mannes legte sich auf die Schulter seines Kollegen, der immer konzentrierter an dem Schloss herumdrehte. „Ah, Noru-kun...“, meinte er geduldig. „Hast du den Code wieder vergessen? Ja, ja... lass mich das machen...“ „V-Verzeihung!“, meinte der Brünette peinlich berührt und trat von der Kiste zurück. „Die Jugend von heute...“, tadelte der alte Mann, unter dessen Bart sich ein Lächeln verbarg. Für jemanden, bei dem sein Weihnachtsmann-Bart den Großteil seiner Kopfhaare darstellte, schien er sehr selbstsicher zu sein... „Ah, verzeiht... ihr beiden seid ja auch noch jung“, meinte er, während er selbst sich an dem Schloss zu schaffen machte – weit gelassener als sein Partner. „So disziplinierte Shinobi wie ihr... ihr sprüht sicher vor der Vitalität der Jugend... Ein alter Mann wie ich kann davon nur träumen.“ Mushiro schüttelte innerlich den Kopf, bis zum Äußersten genervt. Als hätte der Kerl nicht gesehen, wie furchtbar sich die beiden angestellt hatten! Sich so über die beiden lustig zu machen war ja wohl die unterste Schublade! Dass die Höflichkeit des Forschers tatsächlich gar nicht sarkastisch war, kam dem Tochiba gar nicht in den Sinn. „Wärt ihr so freundlich, mir ein wenig aus eurem Alltag zu erzählen?“, fragte er, während das Schloss in seiner Hand klickte und sich der Koffer öffnete. „Es würde einem alten Mann sicher wieder etwas Energie schenken... und wir werden hier ohnehin einen Moment verbringen müssen, um die Ausrüstung anzulegen...“
 

Inuzuka Ara

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Ob Mushiro tatsächlich eine Ahnung davon hatte was für eine Person er vor sich hatte? Yurei war eigenartig, und dieses Wort war noch ein besonders höfliches dafür. Der Yagami hatte Probleme mit nahezu allem was menschlichen Kontakt betraf, auch wenn man es nicht immer merkte. Zu seinem Reinlichkeitsproblem kamen nämlich noch viele soziale Ängste, die ihn oft dazu zwangen sich wegen Kleinigkeiten ewig zu sorgen. Yurei hatte zwar großes Vertrauen in sich selbst und ein enormes Interesse an anderen Menschen, aber leider reichte das nicht um die Sorgen abzuschalten, die sich in seinem Kopf drehten. Was wenn er sich nicht genug anstrengte? Würde ihn jemand verurteilen? War es möglich, dass er dastand wie ein Volltrottel? Dabei war er doch immer bemüht seine Arbeit gutzumachen. Es war schon komisch. Eigentlich glaubte der Yagami stets an sich selbst, aber wenn es darum ging was andere Menschen, aus welchen Gründen auch immer denken könnten, dann war er lieber dreimal sicher.
Aber immerhin waren sie endlich angekommen. Mit einem ordentlichen Ruck wurden die beiden körperlich eher schmächtigen Jungen fast vom Dach gefegt worden. Die Sache mit der Kiste war… Nun ja, nicht gerade die beste Aufgabe für die Beiden. Immerhin bekamen sie es irgendwie auf die Reihe das Ding nach unten zu bringen. Yurei wunderte es doch sehr, dass der junge Mann es dann erstaunlich leicht bewegen konnte. Warum sollte man so vorgehen? Er hatte eine leichte Ahnung, aber das musste er noch genauer unter die Lupe nehmen. Auch der andere Herr war nett und freundlich. Als er die beiden jedoch nach ihrem Alltag fragte, wurde das Bild, das Yurei in seinem Kopf gemalt hatte, noch weiter unterstrichen: Sie wurden „getestet“. Erst wurde geguckt wie anpassungsfähig sie waren, als man sie auf das Dach verbannte. Danach ging es weiter mit der Kiste um zu gucken, wie fleißig und stark man war… Und zu guter Letzt gab es dann noch die Frage nach ihrem Alltag um zu sehen wie ernst man seine Arbeit nahm. Das gefiel Yurei nicht. Erstens war er nicht der größte Fan von sinnlosem Smalltalk und außerdem wollte er sich das nicht gefallen lassen. Wenn er und Mushiro das nicht draufhatten, hätte man sie wohl kaum hierher geschickt! … Oder?
Der Yagami war bisher still gewesen, hatte aber stets ein leichtes, höfliches Lächeln auf den Lippen. Zeit das Reden dem Rotschopf zu überlassen. Yurei blickte den älteren Mann freundlich an und erklärte: „Das ist im Großen und Ganzen gar nicht so spannend. Wir bekommen Missionen zugeschrieben, machen uns auf den Weg und erledigen auf dem effizientesten Weg die uns zugeteilten Aufgaben. Die Wichtigkeit dieser Aufgaben kann von interessant bis sinnlos komplett variieren. Beispielsweise eine Katze im Dorf zu suchen oder feindliche Ninja zu verfolgen und beobachten. Da die Teams dafür ja auch so ziemlich der Aufgabe entsprechend zusammengestellt werden, gibt es da keine wirklich allgemeinere Beschreibung.“ Das hätte er sich sicher denken können, aber Yurei war nicht bereit irgendwelchen fremden, verrückten Wissenschaftlern alles über sein Privatleben offenzulegen. Auch Mushiro hielt sich bedeckt was das anging… Das war aber auch eine komische Frage…

Wenigstens schafften die beiden es genug Zeit totzuschlagen, um die Anziehsache hinter sich zu bringen. Die Wissenschaftler waren miteinander beschäftigt. Abgesehen von dem alten Mann befasste sich gerade niemand wirklich mit den Shinobi, da sie alle damit zu tun hatten sich vorzubereiten. Zu guter Letzt bekamen auch die beiden Jungen zwei Schutzanzüge entgegen gehalten. „Da wir noch nichts über die Infektion oder die Verbreitung wissen, müssen wir bei allen Anwesenden auf Nummer Sicher gehen. Seid unbesorgt, wir legen großen Wert auf eure Unversehrtheit.“, erklärte der junge, freundliche Wissenschaftler und half den Jungen die Kleidung anzulegen… und schon war es deutlich schwerer sich zu bewegen. Da blieb zu hoffen, dass sie nicht in einen Kampf verstrickt wurden, denn weder Yurei noch Mushiro waren die beweglichsten Shinobi, die man sich vorstellen konnte. Die Kutsche wurde an Ort und Stelle stehengelassen und alle nötigen Materialien wurden mitgenommen. Die Genin mussten wieder beim Tragen helfen, aber dieses Mal gab der junge Mann ihnen leichteres Gepäck zum Tragen. Da sie ziemlich nah an den Wissenschaftlern positioniert wurden, blieb nicht viel Zeit für die Beiden sich auszutauschen. Bis jetzt hieß es also Abwarten und Teetrinken… Oder naja, zuschauen und lernen. Ja genau, das klingt besser.
Und schon zeigte sich das Dorf vor ihren Augen. So gut zu betrachten, war es im Moment gar nicht. Das Wetter hier war grau und düster, als würde es sich der Stimmung hier anpassen. Man konnte die Anspannung der Gruppe fast greifen… und das wurde im Dorf nicht besser. Es war wirklich ein kleines Kaff mit wenigen, kleinen Häusern, die in Gruppen zusammenstanden. Es waren kleine Holzhütten mit festgeschnürten Strohdächern, aber da es hier wohl viel regnete, war die Brandgefahr entsprechend gering. Überall standen noch Gegenstände und Werkzeuge, die offen zeigten, wo die Ursprünge dieses Dorfes lagen. Doch im Moment wirkte alles alt, verfallen, nahezu „krank“. Sie liefen an einigen Mienenwagen vorbei, die an vielen Stellen kaputt und angeschlagen waren. Auch das Werkzeug hier sah aus, als würde es keiner gebrauchen. Warum hob man so etwas auf, wenn niemand mehr daran arbeitete? Die Miene wurde ja ohnehin nicht mehr genutzt, oder? Eventuell hatte man zu besseren Zeiten hier Führungen gemacht. Wie sich die Leute hier über Wasser hielten, wäre allerdings noch ein Frage, die man zu klären hatte. Tatsächlich wirkte das Dorf im Moment eher ausgestorben. Sie liefen direkt darauf zu und man sah nicht eine Menschenseele draußen… Vermutlich, weil die Menschen sich nicht anstecken wollten. Viele Bäume waren hier auch nicht, aber das Gebiet war felsig und von Bergen umgeben und die Luft war so feucht, dass man das Gefühl hatte, es würde gleich zu schütten beginnen. So richtig verriet den Jungen niemand den Plan, aber der ältere Wissenschaftler hatte zuvor zu ihnen gesagt, dass sie sich erst einmal ruhig verhalten sollten, bis ihnen andere Anweisungen zugetragen wurden. Wenn es zu einer Kampfsituation kam, war diese Anweisung hinfällig, aber im Moment war hier nichts zu sehen. Weder Pflanze noch Tier schien hier leben… und von Menschen war auch noch nichts zu sehen. Was das wohl werden würde…?
 
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Yureis Beschreibung des Alltages eines Shinobi war relativ akkurat, aber wenn Mushiro so darüber nachdachte, wie er reagieren würde, wenn jemand ihm das erzählte, hatte er ein klares Bild vor Augen: Ninja waren einfach nur Hunde, die gesagt bekamen, was sie wie zu tun hatten, egal wie klein und degradierend die Aufgabe auch sein mochte. Kopfschüttelnd setzte er ein amüsiertes Lächeln auf. „Nun ja, ganz so banal würde ich es nicht sagen“, meinte er, während er dem alten Mann zusah, wie der furchtbar hässliche Klamotten aus der Kiste holte. Naja, Schutz ging vor Mode in so einer Situation, da konnte man nichts machen. Hoffentlich waren sie wenigstens gut gemacht... „Natürlich sind unsere Aufträge wichtig, aber als Ninja muss man auch darauf achten, seine individuellen Fähigkeiten regelmäßig zu polieren, sodass man seinen Aufgaben immer gewachsen ist!“ Für Mushiro persönlich bedeutete das, immer mal zu trainieren, wenn er gerade nichts Besseres zu tun hatte. Wie Mädchen nachgucken. Oder länger schlafen. „Und erfahrene Ninja wie wir haben die Tage, an denen wir Katzen hinterherjagen mussten, schon lange hinter uns!“ Er endete mit einem Lachen, und der alte Kauz stimmte mit ein. Damit dürfte ihr gutes Bild wiederhergestellt sein... Glück gehabt.
Einen Klamottenwechsel später durften die beiden Shinobi dann noch einmal mit dem Tragen der Koffer helfen – die Kutsche wurde aus einem Grund nicht mitgenommen, den Mushiro nicht nachzuvollziehen bereit war. Dass man keine tierbetriebenen Gefährte in ein Quarantänegebiet mitnahm, machte in seinen Augen überhaupt keinen Sinn, wenn es ihn in seinem Komfort einschränkte! Was für einen Unterschied machten schon ein oder zwei tote Pferde im Vergleich zum Wohlbefinden des Rotschopfes? Also ehrlich...


Nachdem Mushiro und Yurei schweigend ihre metaphorische und wortwörtliche Last den ganzen Weg zum Dorf getragen hatten, wurden sie begrüßt von großem Schweigen. Der Ort war karg und einfach gehalten, mit viel freier Fläche und einigen Hütten, die nicht wirklich Mushiros Standard entsprachen. Nicht, dass er viel mehr erwartet hätte... Dennoch war es irgendwie demütigend, nur von verschlossenen Türen begrüßt zu werden. Der Anführer der Expedition, Tanoshi, war wohl ähnlicher Meinung, da er erneut seine Taschenuhr hervorzog und unzufrieden vor sich hin murmelte. Er blickte ungeduldig zu beiden Seiten, als sich plötzlich in der Nähe der Gruppe eine Tür öffnete und eine Figur heraus auf sie zugelaufen kam. Vermummt, wie sie war, erkannte Mushiro erst aus der Nähe, dass es sich um eine Frau handelte, gehüllt in mehrere Lagen Kleidung, mit einer Maske über dem Mund, die fast komplett verdeckt wurde von dem Schal, der dreimal darum gewickelt war. Oberhalb und unterhalb ihrer Augen gab es wohl kein einziges Stück Haut, das für die Welt sichtbar war, und selbst die waren soweit möglich hinter einer recht großen Brille versteckt. Auch wenn es etwas kühl hier draußen war, waren das doch deutlich übertriebene Maßnahmen, also ging es ihr vermutlich um die Ansteckungsgefahr. Dass dieser Kleidungsstil damit tatsächlich half, bezweifelte der Tochiba, vor allem, da er mehr Nach- als Vorteile hatte. Beispielsweise war es dem Jungen unmöglich, das Gesicht der vermeintlich jungen Dame auszumachen, und selbst bei ihrer Figur musste er stark schätzen.
„Verzeihung... Sie sind Tanoshi-san, richtig? Wir alle fühlen uns geehrt, einen so berühmten Arzt bei uns zu haben!“ Hm... von der Stimme her war sie auf jeden Fall noch keine Großmutter, aber das Alter von Mushiro und Yurei hatte sie wohl auch schon überschritten. Das bedeutete noch lange nicht, dass sie nicht attraktiv sein würde, aber es deckte sich nicht wirklich mit dem, was er in ihren Augen zu sehen glaubte. Diese waren blau, tief und schön, ohne auch nur das Anzeichen einer Falte in ihrer Nähe. Sehr schwer einzuschätzen... Auf die Erwiderung der Grüße durch Tanoshi selbst reagierte sie sehr positiv, erquickte, während sie ihm in die Augen starrte, obwohl der Mann doch eine etwas schroffe Natur hatte. Die Ankunft der Gruppe musste sie wirklich erleichtern. „Es freut mich, Sie begrüßen zu dürfen! Mein Name ist Ikima Mika, Tochter unseres Dorfoberhauptes Ikima Kowai. Bitte, ich würde Sie gerne zu ihm führen!“ Das Haus, aus dem sie gekommen war und in das sie wieder zurückging, sah nicht wirklich anders aus als die übrigen. Mushiro war es eigentlich schon gewohnt, dass die bedeutenden Persönlichkeiten eines Ortes Häuser hatten, die sich irgendwie hervorhoben, aber hier war das wohl nicht der Fall. Im Inneren der Holzhütte war es aber doch gemütlich. Nicht unbedingt komfortabel, aber gemütlich. In Vorbereitung waren um einen kleinen Tisch herum einige Holzstühle aufgestellt wurden, die mit kleinen Kissen gepolstert wurden. Sofort wurden die Ärzte darum gebeten, sich zu setzen, und obwohl noch ein Stuhl übrig war, sollten sich weder die Shinobi setzen, noch taten es die zwei Damen im Raum. Apropos... die zweite Dame! Auch sie war vermummt wie Gastgeberin Nummer eins, was es wieder schwierig machte, ihr Aussehen wirklich zu greifen. Sie war ein wenig größer, und ihre ebenso blauen Augen hatten definitiv eine Reife an sich, die bei der anderen nicht zu finden gewesen war. Auch schaffte sie es nicht, die kleinen Krähenfüße um ihre Augen herum zu touchieren, also war sie wohl ein Stück älter. „Das hier ist meine große Schwester, Ikima Saha, und da... ähm...“ Etwas verwirrt sah sich die jüngere im Raum um. „Saha, wo ist Uma-chan? Unsere Gäste sind doch da...“ „Ist grade was für Vater holen“, antwortete die ältere Schwester und ihre Aussprache verriet, dass sie gerade auf etwas herumkaute. Der Blick in Mikas Augen verriet, dass sie davon nichts hielt, sie beließ es aber dabei und wandte sich strahlend wieder zurück an ihre Gäste. „Nun, jedenfalls werde ich einmal gehen, um Vater zu wecken. Wir sind in Kürze bei Ihnen, versprochen“, sagte sie beruhigend, ehe sie sich abwandte, ehe sie durch eine Tür den Raum zu verlassen. Nach der Größe des Hauses zu urteilen, war das zweite Zimmer vermutlich die komplette andere Hälfte, weil so viel nicht mehr übrig sein konnte... zumindest nahm der verwöhnte Mushiro das so war.
Kaum hatte ihre Schwester den Raum verlassen, wandte sich Saha auch schon den Ärzten zu, die sitzen durften. Eine Hand an der Hüfte, mit der anderen desinteressiert an ihrem Schal zupfend schenkte sie den beiden Shinobi nicht einmal einen kurzen Blick, fokussierte sich stattdessen auf den bunten Haufen der sechs Ärzte. „Nun... wenn Sie was trinken wollen, einfach sagen. Kaffee, Tee. Ich kümmer mich darum.“ Ein wahrer Engel...
 
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