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Isekai

Sakaida Mai

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Isekai war einst ein unaufgeregtes und friedliches Dorf. Vor über einem Jahr änderte sich die Situation des einfachen Ortes jedoch. Mehr und mehr Menschen kamen auf unerklärliche Art zu Tode.
Die Dorfbewohner wurden verletzt, erschlagen oder flohen, sodass Isekai mittlerweile kaum noch bewohnt ist.
Man munkelt von einem grausamen Fluch, welcher den Ort heimgesucht hat.
 

Sakaida Mai

Chuunin
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-> Verschneites Dorf

Mai spürte, wie sich ihr Puls allmählich wieder regulierte. Es machte den Eindruck, als wären die beiden Rotschöpfe ganz in Ordnung, sogar ziemlich freundlich. Ach! Wie dumm von ihr, dass sie auch nur eine Sekunde lang gezweifelt hatte! Eigentlich war das doch gar nicht ihre Art. Was war bloß in sie gefahren? Die Menschen waren nett und aus. Also.. dass sie wirklich geglaubt hatte, sie würde mit einem Team aus Fieslingen zusammenarbeiten müssen! Absurd. Völlig absurd! Somit waren sich alle vier auch schnell einig, dass sie sich zunächst bei Auftraggeber Hakuma melden sollten. Stille herrschte zwischen ihnen, als sie durch das einsame Dorf marschierten. Mai konnte jedoch nicht anders, als alle drei Jungs immer wieder erfreut anzulächeln. Was für eine Erleichterung!

Dennoch stutzte der quirlige Blauschopf kurz, als Kenta so hektisch bestellte. Sie hatten den Raum doch kaum betreten! Eigenartig, vielleicht eine Gepflogenheit in Soragakure? Sie sollte das nicht verurteilen. Ein aufmunternder Blick zum Wirt der Gaststätte und schon war alles wieder gut. Und so hatte Mai gebannt ihre Hände an ihren Teebecher gelegt, um diese zu wärmen, während sie Hakumas Geschichte anhörte. Ihre Augen wurden zunehmend trauriger, je länger sie ihm zuhörte. Es war einfach tragisch, vom Tod der Ehefrau bis hin zur Flucht der Menschen. Ein Schicksal, welches niemand verdient hatte. Mai hing einer Weile ihren Gedanken nach, überlegte, was man mit diesen Informationen anstellen könnte. Erst, als die Stimmung ein wenig zu spannen begann, wurde sie wieder aufmerksam für das Gespräch. Hakuma reagierte durchaus gereizt, als Ray ihn auf seine Frau ansprach. Es wäre nicht gut, so auseinander zu gehen. Sie bräuchten den alten Mann und seine Gunst ebenfalls. „Ich verstehe Ihr Leid sehr gut, ich habe auch Menschen verloren, die mir wichtig waren. Sie dürfen unsere Fragen nicht falsch verstehen, wir versuchen durch die Informationen, Ihnen und den anderen Bewohnern zu helfen.“, erklärte Mai ihm ruhig und lächelte ihn tröstend an. Hakuma sah die Kunoichi an und nickte dann schwach. „Ich weiß. Es.. es ist nicht sehr leicht.“ Da hatte er recht. „Shinobi! Ihr könnt die Zimmer jetzt beziehen!“, unterbrach der Wirt das Gespräch plump. Mai grinste in die Runde. „Scheint unser Stichwort zu sein! Ich schlage vor, wir werfen den Ballast ab-“, sie deutete auf die großen Rucksäcke, „..und sehen uns Isekai direkt an!“ Gesagt, getan!

Es waren lediglich fünfzehn oder zwanzig Minuten Fußmarsch. Nicht mehr lange und die Sonne würde untergehen. Angst? Niemals. „Vielleicht ein wenig.“ Aber bloß nichts anmerken lassen! „Mordserien, die wie Unfälle aussehen.. keine Schätze, keine Rache.. nichts. Lediglich Geister.“, murmelte Mai leise vor sich hin, um all das Gehörte Revue passieren zu lassen. Sie erwartete keine Antwort ihrer Teamkollegen, schließlich war sie mit ihren eigenen Überlegungen beschäftigt. Die verlassenen Häuser Isekais, welche man am Horizont erkannte, ließen sie in die Realität zurückkommen. „Das muss es sein. Vielleicht finden wir hier hilfreichere Antworten auf all die Fragen.“, teilte sie ihre Bedenken der Gruppe mit und sah gebannt geradeaus. Auf Hakuma allein konnten sie nicht zählen. Isekai war ein wahrlich düsterer Ort. Es war totenstill hier und das Nachbardorf war im Vergleich nahezu das blühende Leben. „Sagte er nicht, dass hier noch Menschen leben?“, flüsterte Mai in die Gruppe, sie war sichtlich angespannt. Etwas stimmte hier nicht. Hakuma hatte recht. Ein beklemmendes Gefühl überkam den Blauschopf. „Wir sind nicht allein. Bleibt zusammen.“, flüsterte sie noch leiser und trat einen Schritt zurück, um näher bei der Gruppe zu stehen. Sie deutete, ihnen leise zu sein. Die Stille war nicht auszuhalten! Es war schier-

Ein Schrei ließ die Kumo-Nin erschaudern. Er wurde lauter, jemand rannte aus einer Scheune. Ein junger, hagerer Kerl schien um sein Leben zu rennen – doch er war zu langsam und alles andere ging zu schnell. Ein Pfeil, blitzschnell und präzise aus der Scheune geschossen, traf ihn im Kopf und ließ ihn wie einen Sack zu Boden gehen. Keiner der Shinobi wagte es, auch nur einen Mucks von sich zu geben. Nicht zu fassen, was sich da gerade vor ihren Augen abgespielt hatte. Sollte das etwa die erste Darbietung des Fluchs gewesen sein?

Hahaha, Jiro! Den hast du voll erwischt!“, ein dreckiges Lachen trat aus der Scheune.
Ich habe ihm einen Vorsprung gelassen, er hat die Chance nicht genutzt!“, lachte eine andere Stimme.
Lasst uns nachsehen, was er bei sich hatte. Bisher hat sich der Ausflug in dieses verlassene Dorf nicht gelohnt.

Sollten sie sich verstecken? Nein, sie brauchten Antworten! „Macht euch bereit, es geht früher los, als erwartet.“ Eine Gruppe von fünf Männern trat aus der Scheune und ging geradewegs auf die Leiche des Opfers zu. Sie waren relativ jung, wohlgenährt aber eindeutig keine Shinobi. Vielmehr wirkten sie wie eine Bande von Räubern. Und natürlich bemerkten sie im Weiß des Schnees schnell das Rot, Blau und Bernstein der Ninja.

Na sieh einer an!“, höhnte einer der Männer und alle wandten sich der jüngeren Gruppe zu. Natürlich fackelten sie nicht lange und marschierten geradewegs auf sie zu. Sie waren nicht friedlich gestimmt. „Ihr wärt heute besser zuhause geblieben, Kinder..“ Waffen wurden gezückt..
 

Dokuiki Takeo

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Takeo ließ sich von Mai inspirieren und schlürfte still seinen Tee während er den Worten von Hakuma aufmerksam lauschte. Dabei beäugte er auch interessiert das Zusammenspiel von Kenta und Ray. Die Rollen waren hier scheinbar klar verteilt und das strukturierte Vorgehen der beiden war durchaus bemerkenswert, auch wenn Rays Strategie für seine Verhältnisse etwas forsch war. Ja, die Lösung des Mysteriums stand im Vordergrund, aber ein gesundes Maß an Rücksichtnahme sollte dabei erhalten bleiben, denn immerhin hatte dieser Mann beinahe sein ganzes Dorf verloren. Takeo selbst hielt sich in dem Gespräch zurück und lies die Informationen erst einmal auf sich wirken. Auch mit den neugewonnenen Details lichtete sich der Nebel über der Mission nicht so richtig, doch hoffentlich würde der Besuch von Isekai dies ändern. Ehrlich gesagt machte Takeo das ein wenig nervös, denn sie waren gerade erst angekommen und kaum eine Stunde später machten sie sich schon auf den Weg ins „Krisengebiet“. Sie wussten nicht, was sie dort erwartete. Wäre eine Strategie oder ein kurzer Austausch der jeweiligen Stärken nicht angebracht? Als Takeo seine Tasche auf seinem Zimmer ablud, beschloss er nicht völlig unvorbereitet das Dorf zu betreten und nahm in einem kurzen Moment der Ruhe eine Dosis Genun in seinen Kreislauf auf. Egal welcher Schrecken sie erwartete: Er war vorbereitet. Jedenfalls ein wenig. Tatsächlich wäre er lieber noch vorbereiteter. Viel vorbereiteter.

Nach einigen Minuten Marsch kam auch schon das besagte Isekai in Sicht. An Mais Worten konnte er erkennen, dass ihre Gedanken nicht unähnlich waren. Auf den ersten Blick schien das Dorf jedoch nur noch weitere Fragen aufzuwerfen. Verlassene Häuser, leere Straßen, verrammelte Fenster. Von den verbliebenen Bewohnern war hier keine Spur. „Ja. Einige wenige sollten eigentlich noch übrig sein.“ Sein Blick wanderte von einer Tür zur nächsten. Keine Menschenseele war zu sehen. Sein Blick löste sich von den Wohnhäusern als ein Schrei durch das Dorf hallte. Dann ging alles ganz schnell: Ein junger Mann rannte aus einer Scheune und wurde durch einen gut gezielten Pfeil niedergestreckt. Takeos Augen weiteten sich. Es war nicht der erste Mord, den er in seinem Leben beobachten musste, aber jede Tat erschütterte ihn aufs neue. Die fünf scherzenden Schweine, die daraufhin aus der Scheune traten, machten die Situation nicht besser. Ein offener Kampf gegen blutrünstige Schweine war also das erste, was ihn in Isekai erwartete. Eine dieser Situationen, die er am meisten liebte, aber wie es so üblich für diese Situationen war, hatte er jetzt nicht genügend Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Er wusste nicht, was die beiden Soras drauf hatten, aber Mai durfte er definitiv nicht im Weg stehen. Was waren also seine Möglichkeiten? Die Scheusale standen noch relativ geschlossen und machte sich für die Begegnung bereit, eine Begegnung die Takeo im direkten Vergleich sicher verlieren würde. Erwartungsgemäß setzte sich der Schütze ein wenig von der Gruppe ab, um weiter aus der Distanz zu wüten und dort sah Takeo am ehesten die Chance hilfreich zu sein. Wenn ich nur kurz an ihn herankommen könnte.. „Ich kümmere mich um den Schütz-.“ , teilte er der Gruppe mit bevor diese einen Moment später durch einen Pfeil auseinander getrieben wurde und Takeo sich hinter dem nächsten Haus wiederfand. Dort harrte er jedoch nicht lange aus und machte sich in Richtung seines Ziels auf, vielleicht nicht die überlegteste Entscheidung und ein bisschen Glück musste auch dabei sein, damit er nicht an der anderen Ecke des Hauses schon einem der Schläger begegnete, aber noch hatte er hoffentlich die Überraschung des beginnenden Kampfes auf seiner Seite, sodass er zwar unvorsichtig, aber schnell handelte (jedenfalls so schnell er konnte) und hinter der Hütte hervor preschte. Das Glück war ihm einigermaßen hold und sein Blick auf den Schützen relativ frei, doch hatte gerade dieser ihn erwartet und gab sofort einen Schuss ab, der Takeo am Arm streifte und ein kurzes Ächzten entlockte. Takeos Vorbereitungen waren jedoch bereits getroffen und mit den Worten „Ninpo: Doku Giri!“ entlud sich ein Kegel reinen Giftes in die Richtung des Schützen. Damit hatte dieser hoffentlich nicht gerechnet und Takeo würde den restlichen Ninjas ein wenig Freiraum für den Kampf erkaufen.
 

Kinzoku Kenta

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'Drei von vier Punkten für Dramatik, aber ein halber Punkt Abzug für die Kitschigkeit des Vortrags.' dachte Kenta bei sich, während er die doch nicht allzu prägnant vorgetragenen Fakten rekapitulierte. Zum Glück brachen sie direkt danach auf, was hieß, dass er frei sprechen konnte. Jedenfalls relativ. Mai erwartete vielleicht keine Antwort auf ihre Bemerkung, aber sie bekam dennoch eine. "Vielleicht denke ich ja zu einfach, aber Stürze sind leicht zu inszenieren wenn man mit Draht umgehen kann. Dito unerwartet losfliegende Gartenhacken ... und aus dem richtigen Winkel sieht ein geworfener Stein aus wie aus dem Nichts kommend." Glaubten die anderen an Geister als Ursache? Nun, hoffentlich nicht. Dass Rays Clan sehr viel für Aberglauben übrig hatte war bekannt, und sogar ER schien den Zorn der Anderswelt als Ursache eher unwahrscheinlich zu finden. Gut, er kam immerhin aus Sora ... wie gründlich man in Shiro über Ermittlungsmethodik unterrichtet wurde wusste Kenta nicht. Mai und Takeo jedenfalls wirkten ziemlich angefressen angesichts der menschenleeren Einöde namens Isekai - und Takeo hatte bisher kaum ein Wort gesprochen, der Schlappschwanz. Hoffentlich passierte hier auch irgendwas. Kenta hatte gerade wenig Interesse daran dieses ganze Geisterkaff spurentechnisch auf den Kopf stellen zu müssen -

Aaah. Manchmal war das Glück ihm offenbar doch hold. Fast erwartungsvoll wandte Kenta sich dem Schrei zu und verfolgte, wie ein junger Mann aus einer Scheune fortlief ... und einen Moment später einen Pfeil im Kopf stecken hatte. Huh. Kenta hatte Pfeil und Bogen immer irgendwie rückständig gefunden, aber er musste zugeben, dass es schon was hermachte, wenn die von Blut und Hirnwasser triefende Spitze sich so aus der Stirn bohrte ... nur wenig später outeten sich die Verantwortlichen für diesen Spaß. Und sie eröffneten die Begegnung mit dem bestmöglichen Satz, den man für eine Begegnung mit Kenta auflegen konnte. Er begann strahlend zu grinsen, als er als Kind bezeichnet wurde - und behielt den Ausdruck, auch als Takeo ankündigte den Schützen zu übernehmen und sie sich fast gleichzeitig wegen des nächsten Schusses voneinander trennen mussten. Das alles tat Kentas guter Laune gar keinen Abbruch, als er sich behände an der nächsten Hauswand abstieß und in wenigen Sätzen eine erhöhte Position eroberte. Schien ja bis auf den Bogenschützen den Takeo sich schnappen wollte keiner Fernwaffen zu haben, huh?

"Deppen." Urteilte der Sora-nin gut hörbar, und strahlte auf die verbleibenden vier Typen herab. Auch wenn er sie nicht ansatzweise ernst nahm, es war ja nicht verkehrt den Kollegen ein bisschen Luft zum Atmen und Fingerzeichenmachen zu schaffen. "Ihr seid richtige Idioten. Aber ich versteh euch! Ihr amüsiert euch eben darüber wenn Schwächere versuchen angesichts eurer Stärke die Biege zu machen, und ihr lacht und putzt sie weg wie Vorschüler, richtig?" Kentas Grinsen wurde breiter und breiter, bis zwei Reihen blitzeweißer Zähne auf sie herabstrahlten, und er zeigte mit dem Finger auf den nahestehendsten Banditen, der eben noch mitgelacht hatte. "Ich verstehe dich gut. Mir geht's gerade ganz genau so." Es gab ein leises Surren, und einen Moment später griff der bezeigte Mann sich röchelnd an den Hals - Blut sickerte durch seine Hände, und Kenta feixte (Kinzoku-sei no dangan - Metallprojektil). Hatte sich doch gelohnt fingerlose Handschuhe anzuschaffen. Nonchalant wechselte er den Finger und deutete auf Bandit Nummer zwei. "Also: Wollt ihr für mich auch ein bisschen Schreien und Rennen?" Kenta lachte laut auf, und vorsichtige Schritte zurück folgten. "Schaut zu dass wir ein oder zwei lebend bekommen! Wir haben noch so viele Fragen!" Rief Kenta, und pfefferte etwas später eine metallische Kugel in die Fluchtrichtung der Bande, die in der Luft in dutzende scharfer Nadeln zerstob (Senbon Hyo - Nadelhagel). So schnell würde ihm hier keiner weglaufen!
 

Hayabusa Ray

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Im Gegensatz zu Mai, die Rays Unsensibilität bemerkt hatte und aktiv dagegen steuerte, war sich Ray dieser Schwäche nicht wirklich bewusst. Er dachte in diesem Moment schon längst über die Informationen nach, die ihnen der alte Mann erzählt hatte und die jetzt auf seinem Notizzettel standen. Kurz darauf ging es auch direkt los in Richtung Isekai, gleich nachdem sie ihre Rucksäcke auf den Zimmer gelassen hatten. "Da stimme ich Kenta zu. Geister halte ich zwar nicht für ausgeschlossen, aber für unwahrscheinlich. All diese Dinge sind nicht sonderlich schwer zu inszenieren." In gewisser Weise sprach er was das anging aus Erfahrung. Ob die Shinobi aus Shirogakure schon ahnten, dass die beiden Rotschöpfe in ihrer AKademizeit allerlei Streiche angestellt hatten. Ray wusste es nicht und es war ihm auch relativ egal, zumindest für den Moment.

Nach kurzem Fußmarsch erreichte die Gruppe das kleine verschneite Dörfchen. Alles schien ruhig, die Fenster waren verrammelt und die Straßen verlassen. Nichts anderes hatte das Falkenauge beachtet. Doch wenn er genauer hinschaute erkannte er dennoch Anzeichen, dass zumindest einige Häuser bewohnt waren. Dahinten erkannte er leichte Abdrücke im Schnee, hinter manchen Fenstern waren Dekorationen angebracht und auf einigen Türschwellen befanden sich noch einige Schneeflocken, obwohl diese überdacht waren, sodass sie von Schuhen oder ähnlichem stammen mussten. Ray war so auf diese Details fokussiert, dass der plötzlichen Schrei, der die Stille durchbrach, ihn regelrecht zusammenzucken ließ. Damit hatte er nicht gerechnet. Im nächsten Moment hatte er aber schon seinen kurzen Bogen gezückt und bekam gerade noch rechtzeitig mit, wie vor seinen Augen ein junger Mann von einem Pfeil direkt in den Hinterkopf getroffen wurde. Ein guter Schuss, aber nicht überragend, wenn man bedachte, dass er sicherlich nicht aus mehr als 10m Entfernung abgeschossen wurde. Das war zwar kein allzu großes Kunststück, dennoch schien dieser Mann mit dem Bogen geübt zu sein. Noch bevor die Männer wirklich in Erscheinung traten, hatte Ray sich einige Meter zurückgezogen und Stellung hinter der nächsten Hausecke bezog. Nur eine Sekunde später wurde die Gruppe von einem Pfeil in alle Richtungen gesprengt wurde. Da sich der Shiro-Ninja um den Schützen kümmern wollte, legte Ray auf einen der Männer ab und wollte gerade den Pfeil losschnellen lassen, als er ein Flirren in der Luft wahrnahm, woraufhin sich der Mann an die Kehle griff. "Der ist erledigt." murmelte er in seinen nicht vorhanden Bart und Kentas Stimme nach zu urteilen hatte er seinen Spaß, während er die Typen nicht im Geringsten ernstnahm. Bei Ray lag die Sache anders, ihm konnten die Männer gefährliche werden, wenn sie es denn schafften zu ihm zu gelangen. Zu seinem Pech schien genau das der Fall zu sein und mit einem martialischen Gebrüll raste einer der Männer auf sein Fassversteck zu. Schnell wirbelte Ray mit seinem Pfeil herum, lies ihn noch in der Bewegung vom Bogen schnellen, sodass er sich mit voller Wucht in das rechte Knie des Mannes bohrte, das würde definitiv bleibende Schäden hinterlassen. Ray hatte absichtlich dorthin gezielt, denn er wollte ihn kampfunfähig machen und nicht töten. Dummerweise schien sein Gegner von der hartnäckigen Sorte zu sein und taumelte weiter auf ihn zu. Mit einem schmierigen Grinsen holte er weit aus, offensichtlich war er davon überzeugt, dass der kleine Junge mit dem Bogen ihm im Nahkampf haushoch unterlegen war. Wie er sich doch irren sollte. Ohne mit der Wimper zu zucken, lenkte Ray den stümperhaften Schlag zur Zeit ab, während er sich gleichzeitig in den Gegner hineindrehte und ihm mit dem rechten Ellbogen direkt auf die Nase schlug (Kyokoha ga Hebi). Gefolgt wurde das ganze von einem blitzschnell Tritt gegen das verletzte Knie, was seinen Gegner endgültig zusammensacken ließ.
 

Sakaida Mai

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Ein scharf geschossener Pfeil zwang die kleine Gruppe, sich zu trennen. Mai bevorzugte, wie eigentlich immer, einen Platz auf dem Hausdach, von welchem aus sie eine gute Sicht hatte. Sie befand sich nicht weit von diesem Kenta entfernt, weshalb sie seine gut verstehen konnte. Hätte Mai vorhin ein Beispiel gebraucht, warum die Mentalität der Sora-Nin so anders war, dann würde Kenta ihr nun eines bieten. Auch der Blauschopf würde den wahrscheinlich unschuldigen Dorfbewohner rächen wollen, allerdings nicht mit freudiger Aufregung. Auch hoffte sie, dass mehr als nur ein oder zwei von den Banditen überleben würden, man konnte ja nicht einfach alle abschlachten. Sie durften selbst nicht so blutrünstig sein, wie diese Räuber es waren!

Das Husten und Ächzen des Bogenschützen ließ Mai aufhorchen. Anscheinend war das Takeos Werk! Was er dem Mann wohl verabreicht hatte? Egal! Sie sollte Takeo vorsichtshalber zur Seite stehen. Doch ein Aufschrei ließ sie wieder umsehen. Ray war gerade mit einem anderen Kerl beschäftigt, von dessen Bein Blut in den weißen Schnee tropfte. Allen Anschein nach handelte es sich bei dem Jungen mit dem markanten Gesicht um einen Taijutsuka. „..und die anderen drei?“, fragte sie sich schnell gedanklich und sah wieder zu Kenta, welcher einen Nadelregen auf die drei niederkommen ließ. Solch eine Technik hatte Mai zuvor noch nicht gesehen. Ob das den Kajiya ähnlich war? Wie auch immer: Drei gegen einen, das sollte zur Vorsicht unterbunden werden! Um ihren Teamkollegen dennoch nicht um Stich zu lassen (schließlich erinnerte sich Mai an den Job bei dem Fußballspiel, als Takeo einfach ausgeknocked wurde), formte sie die nötigen Fingerzeichen für Raiton: Raibunshin, um einen Blitzdoppelgänger zum feindlichen Schützen zu schicken.

Somit konnte sie bedenkenlos zu Kentas Opfern schnellen, welche noch mit den Nachwirkungen der Nadeln zu kämpfen hatten. Allzu viel würde sie nicht mehr erledigen müssen, lediglich auf Nummer Sicher könnten sie gehen. Also formte sie während ihres Sprungs zu den Männern die Fingerzeichen für das Chakra no Mesu, um das praktische Chakraskalpell zu erschaffen. Diese Technik richtete augenscheinlich zwar wenig Schaden an, wirkte aber dennoch überaus gut. Außerdem konnten sich die Gegner meist nicht großartig wehren, da Mai mittlerweile schlichtweg zu schnell war. Somit landete die Jugendliche zwischen den drei übrigen Räubern, versetzte jedem von ihnen gezielte Hiebe mit dem Chakraskalpell und machte sie somit unfähig, weiterhin anzugreifen geschweige denn wegzulaufen. Sie sackten einfach zusammen, wie nasse Säcke. Mai warf einen Blick über ihre Schulter, um zu ihrem Blitzdoppelgänger zu sehen. Der Räuberschütze wollte sich hustend gegen sie wehren und schlug ihr unverblümt mit der Faust ins Gesicht, ohne jedoch zu bemerken, dass es sich nicht wirklich um das blauhaarige Mädchen handelt. Zur Strafe dafür entlud sich das Raitonchakra des Doppelgängers auf den durch das Gift geschundenen Mann. Er hatte sichtliche Schmerzen und ging zuckend zu Boden. Die Elektrizität würde ihn nicht umbringen, was Takeos Gift anging, wusste Mai nichts.

Ein letzter prüfender Blick rundherum. Es war wieder Ruhe eingekehrt in Isekai, man hörte nur noch die Männer grummeln und ächzten. Als Mai Takeo zu Gesicht bekam, fiel ihr sogleich sein blutender Oberarm auf. Besorgt ging sie auf ihn zu und streifte ihm vorsichtig die Ärmel seiner Kleidung ab, um sich das genauer anzusehen. Der Schnitt war nicht tief, sollte aber dennoch behandelt werden. „Das haben wir gleich.“, versicherte sie ihm lächelnd und wandte schließlich das Shōsen Jutsu an, um die Wunde wieder ordentlich zu verschließen. Nach kurzer Zeit war das auch bereits vollbracht, weswegen nun der weitaus unschönere Teil kam. „Ich fürchte, dass wir für ihn nichts mehr tun können.“, murmelte sie niedergeschlagen und sah zu der Leiche des jungen Mannes, welcher vorhin durch einen gezielten Pfeilschuss ermordet wurde. Hoffentlich würden sich die Bewohner um sein Begräbnis kümmern. Mai vergewisserte sich unauffälligen Blickes, ob es Kenta und Ray gut ging und sah dann erwartungsvoll zu ihnen. Wenn es nach ihr ginge, würden sie sich zunächst um die Leiche des Unschuldigen kümmern. Aber die beiden Soras wollten bestimmt mit der Befragung beginnen.
 

Dokuiki Takeo

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Das Gift verfehlte seine Wirkung nicht und ließ sein Gegenüber ein wenig orientierungslos zurück. Ein Fenster, das ihm gerade genug Zeit verschaffte, um diesen einen gezielten Schlag ins Gesicht zu verpassen, der zugegebenermaßen mehr Überraschung als Schaden verursachte. Einem schlecht platzierten Konter wich Takeo mit einem schnellen Schritt zur Seite aus und sah im Augenwinkel schon Mai zu Hilfe eilen. Puh.. Allzu viel habe ich im Nahkampf nicht zu bieten. Wie immer legte sie ein beeindruckendes Tempo vor, so dass es ihn umso mehr überraschte, dass der Mörder tatsächlich einen direkten Treffer landen konnte. Dieser stellte sich jedoch sogleich als sein letzter in diesem Kampf heraus, denn die Energie des Doppelgängers ließ ihn schlagartig zu Boden sinken. Geschafft. Takeo blickte in die nun leere Straße von Isekai. Vier Banditen lagen bewusstlos am Boden, der andere lag tot in einer roten Blutlache. Direkt durch die Kehle.. Besonders blutig. Der Anblick widerte ihn an. Nicht der Anblick der Leiche. Es war für ihn immer aufs neue schlimm, aber leider hatte er schon einige gesehen. Nein, es war die Freude im Gesicht dieses Sora-Nins. Mais Angst kam also nicht völlig aus dem Nichts. Takeo war diesmal zwar auf den Kampf konzentriert gewesen, aber Kentas Ruf hatte er trotzdem deutlich mitbekommen: Ein oder zwei lebend.. Zum Glück hat Mai es schnell genug beendet. Er ballte seine Hand zur Faust. Nein. Es musste ein Zufall sein, dass es ein Sora-Nin der erste Ninja war, den er traf, der scheinbar eine perfide Freude am Töten hatte. Er war vielleicht einfach nur ein Arschloch. Er musste sich jetzt zusammenreißen und seinen Teil zum Gelingen der Mission beitragen.

In seiner Wut hatte er gar nicht bemerkt, dass Mai neben ihm stand. Erst als sie sich um die kleine Wunde an seinem Arm kümmerte nahm er sie war. „Danke. Das wäre nicht nötig gewesen“, gab er mit einem Lächeln an sie zurück bevor auch seine Gedanken zu dem armen Dorfbewohner wanderten, der den Soras wahrscheinlich reichlich egal sein würde. „Wir müssen seine Leiche zu den anderen Dorfbewohnern oder wenigstens zu Hakuma bringen, damit er ein anständiges Begräbnis erhält.“ Er wandte sich wieder ab und richtete seinen Blick auf Kenta. „Ihr wollt doch sicherlich mit der Befragung beginnen, oder? Hier – Das lockert ihre Zunge vielleicht ein wenig ohne den ganzen Boden mit Blut zu bedecken.“ Damit warf er ihm ein paar Dosen Shojoki zu, denn er wollte gar nicht wissen, wie dieser Junge reagierte, wenn er nicht sofort die Information bekam, die er wollte.
 

Kinzoku Kenta

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Der Kampf war dann erstaunlich schnell vorbei, sobald Mai sich darin einschaltete, und Kenta - der schon zum zweiten Schuss angesetzt hatte - ließ die Hand wieder sinken, um stattdessen der blauhaarigen Shiro-Kunoichi zuzuschauen. Schnell, effizient, und behielt einen taktischen Überblick über ihr Team ... so wie er im Hintergrund verfolgte wie Ray sich schlug und ob er eventuell gerettet werden musste, aber doch auf einem spürbar höheren Niveau. Das war wohl ein Raiton Bunshin? ... beeindruckend, wirklich. Er sprang leichtfüßig vom Dach wieder auf den Boden und spazierte zu den anderen Shinobi, die sich jetzt wieder versammelten. Es war gar nicht schwer Takeo anzusehen, dass er ihn nicht mochte - und dabei endlich mal ein bisschen etwas zeigte das so ähnlich aussah wie Persönlichkeit. Sehr gut. Kenta war diese Mission zwar zu hochkarätig um einen ernsthaften Tanz mit dem blonden Kerlchen anzufangen - wenn der Kinzoku selbst vor seinem Dorf für den Erfolg einer Mission geradestehen musste war ihm die Teamkohäsion schon wichtig! - aber zumindest konnten sie sich bestimmt wunderbar ansticheln. Vielleicht wurde ja was längeres draus.

Für den Moment spielte Takeo ihm allerdings in die Hände, ob er das wusste oder nicht. "Oh keine Sorge. Ich hatte nichts im Sinn was viel Blut lässt. Wir sind schließlich keine Barbaren." Versicherte er, und nahm die angebotene Flasche sichtlich interessiert entgegen. Wichtiger als dieses unverhoffte Geschenk war der Vorschlag, den Takeo gerade gemacht hatte - nämlich dass das Shiro-Team sich um den Leichentransport kümmerte und sie solange schon einmal hier anfangen konnten. Das ersparte ihm die extrem unprofessionelle Situation dass während des Verhörs jemand reinbrüllte dass er das sein lassen sollte ... aber zuerst wollten die Formalitäten bedacht werden. Akt zwei: Der professionelle Soranin betritt die Bühne."Aber ehe wir uns hier trennen - ich möchte noch zum Ausdruck bringen dass ich sehr zufrieden damit bin wie gut wir bisher zusammenarbeiten. Insbesondere deine direkte Aktion gegen den Fernkämpfer hat das Gefecht deutlich vereinfacht." Lobte Kenta Takeo jetzt direkt, ohne sich von dessen unterschwelliger Feindseligkeit beeindrucken zu lassen. "Und ihr scheint mir eine sehr erfahrene Kämpferin zu sein die das Schlachtfeld auf bemerkenswerte Art im Blick behält." Fügte er an Mais Adresse hinzu. "Wir haben das bisher nicht besprochen, aber ich glaube fast in einem Kampf gegen härtere Gegner solltet ihr das Kommando führen. Klare Strukturen sind in kritischen Situationen äußerst wichtig. Ich verstehe mich ohnehin am besten darauf gegnerische Aufmerksamkeit zu binden und Verwirrung zu stiften damit mein Team freie Hand hat." Erklärte er implizit seine Aktion von eben, und nickte Ray zu, als der wieder an seine Seite trat. "Ansonsten würde ich zustimmen dass wir die Aufgaben am besten untereinander aufteilen - zweifellos muss der Leichnam aufgebahrt und identifiziert werden, aber diese Räuber können wir auch nicht unbeaufsichtigt lassen. Demnach bleiben wir beide gern hier." Kenta kramte in seinen Taschen und zog ein paar stabile Kabelbinder hervor. "Ray, wärst du so gut sie schon einmal zu fesseln? Ich komme gleich dazu." Kenta hatte keine Vorurteile gegen Plastik - es war ein vernünftiger Werkstoff, und er konnte auch nicht für alles Metall produzieren. Jedenfalls noch nicht.
"Aber ehe wir uns trennen - Takeo-san, was genau bewirkt diese Substanz?" Erkundigte er sich noch und würde aufmerksam zuhören, ehe das Shiroteam mit der toten Fracht seiner Wege zog. Ein bisschen weniger spektakulär als er sich erhofft hatte - warum keine Wahrheitsdroge? - aber positiv gedacht .. eine relativ unaufregende Droge wie diese brauchte er sich nicht heimlich für zuhause einstecken (über ein Exotikum hätte Toriko sich bestimmt gefreut! Vielleicht konnte er Takeo doch noch etwas stärkeres aus den Rippen leiern - oder schneiden?) sondern konnte sie guten Gewissens wie vorgesehen benutzen. Aber wie am besten vorgehen ... es war nicht so dass Kenta nicht dutzende von Ideen gehabt hätte - und entgegen seiner Versicherung an Takeo waren einige davon doch mit schwerem Blutverlust verbunden - aber was wäre wohl am wirksamsten ... er wusste dass es nicht der Schmerz war, der zu Redseligkeit führte, es war Angst. Und er hatte eine Droge die hoffentlich ein bisschen enthemmte, sowie ganze fünf Personen zu seiner Verfügung. Und Ray als fleißiges kleines Helferlein. Ah, gut. Das dürfte klappen. Kenta reichte Takeos Gift an ihn weiter mit der Anweisung sie in "seinen" Banditen reinzubekommen - er wollte mal sehen wie der Hayabusa das machte.

"Also, Freunde ..." begann Kenta, als er auf die frisch gefesselten zuschlenderte, und fasste innerlich zusammen was er hier hatte. Drei die von Mais eigenartigem Angriff immer noch schlaff waren wie nasse Säcke, einer dem Ray die Kniescheibe zerschmettert hatte, der aber sonst ganz gut beieinander schien und hoffentlich bald was vom Gift merkte .. und ein fünfter der nichts bis auf eine Portion Giftgas und einen Schock abgekriegt hatte. Alle waren brav und hörten aufmerksam zu. Gut. Er hatte einen Plan. Strahlend wandte Kenta sich den fünfen zu. "Wie soll ich das höflich sagen - Ich habe euch Bande, und ich brauche Antworten. Irgendwie müssen wir das eine in das andere verwandeln. Hat jemand von euch Lust mir gleich zu erzählen was ihr hier so treibt und was in dem Kaff los ist? Ich bin sicher ihr wisst ein bisschen mehr als die Dorfdeppen." Hmmm. Schweigen. Man hätte die Grillen zirpen hören wenn sie hier draußen nicht alle erfroren wären. Kentas Grinsen wurde breiter, er beugte sich über eines von Mais drei Opfern - auch wenn sie das sicher nicht so formuliert hatte - und legte ihm eine Hand aufs Gesicht. Obwohl er fest zugriff wirkte die Geste auf perverse Art sanft - und Kentas weiches Flüstern machte es nicht besser. "Darauf habe ich ja eigentlich gehofft ..." Silbrig glänzendes Metall überzog Kentas Hand und glitt von dort auf den Kopf des Räubers, wo es sich anlegte wie ein glänzender Helm und die Augen bedeckte (Kinzoku Shibaru). Der Mann ächzte und versuchte hektisch sich wegzudrehen, aber Kenta beugte sich tiefer, drückte seinen Kopf unwirsch gegen die Wand an der er lehnte und die Kiefer zusammen. "Tiief Luft holen ..." Sagte er klar und deutlich und war sich nur zu bewusst dass er die volle Aufmerksamkeit der anderen Räuber hatte, während sein Metall rapide den gesamten Kopf einschloss. Einen Moment später war die Arbeit vollbracht und Kenta trat zurück - er ließ den Blick demonstrativ nicht einen Moment von dem Mann mit der metallenen Maske, während der sich in seinen Fesseln wand und erfolglos versuchte, Luft in seinen Brustkorb zu ziehen. Einen langen Moment als alle Bewegung zur Ruhe gekommen war hielt er noch eine fast andächtige Stille (die auf Seiten aller anderen Anwesenden eher fassungslos ausfiel) dann wandte er sich Kapitän Kniescheibe zu. "... möchtest du mir jetzt ein paar Antworten geben?" Fragte der Kinzoku freundlich. Wie sich herausstellte brauchte er keine weitere Demonstration - der Mann zeigte sich plötzlich ausgesprochen redselig. Leider hatte er nicht viel von Bedeutung für ihren Fall zu erzählen, da diese Banditengruppe von auswärts kam, aber es war doch immerhin ein Teilerfolg die genaue Stelle ihres Lagers und ihre Aktivitäten der letzten Wochen zu kennen. Die örtliche Gerichtsbarkeit wäre bestimmt dankbar. Und Shiro konnte sich auch nicht beschweren, fand Kenta - immerhin hatte er bloß einen Banditen verbraucht und nicht mal eine Sauerei gemacht. "Tja ... ich würde sagen wir passen hier auf bis die anderen zurück sind." Meinte er - jetzt erstmals seit Aufbruch wirklich guter Laune - zu Ray. "Hast du Fragen zu irgendwas das du bisher gesehen hast?"
 

Hayabusa Ray

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Nachdem sich die blauhaarige Kunoichi aus Shirogakure in den Kampf eingeschaltet hatte, war dieser auch schon wieder vorbei. Für Ray bewegte sich die junge Frau viel zu schnell, als das er wirklich mitbekam, wie sie einen Gegner nach dem anderen ausschaltete. Bewunderung kam in dem Rotschopf mit dem Traum zu fliegen auf. Er wollte auch schnell sein, so schnell, dass ihn niemand mehr mit dem bloßen Augen sehen würde. Dafür allerdings schien noch eine ganze Menge Training auf ihn zu zu kommen.
Das Gespräch zwischen Takeo und Kenta hingegen nahm er nicht wirklich wahr, denn ihn hatte die Neugier gepackt und so war er an die Leiche herangetreten, die von dem gegnerischen Bogenschützen mit einem gezielten Schuss in den Kopf niedergestreckt worden war. Flugs ging er in die Hocke und betrachtete ausführlich und in aller Ruhe die Wunde, die der Pfeil hinterlassen hatte. Ray hatte schon viele Pfeile verschossen und ihre Durchschlagskraft gegenüber Schweinen, Vögeln und Holzbrettern gesehen, aber noch nie die Wirkung auf einen menschlichen Schädel studieren können. Wahrscheinlich war es taktlos den toten mit solch einer wissenschaftlichen, morbiden Neugier zu beobachten und ihn zu einem Studienobjekt zu degradieren, aber Ray war eben Ray und da er den jungen Mann nicht kannte, ließ ihn auch sein Tod ziemlich kalt.

Schlussendlich riß er sich von dem Leichnam los und trat neben seinen Teamkollegen, der gerade überraschend professionell auftrat. Kurz huschte so etwas wie Verwunderung über das Gesicht des Falkenaugens. So kannte er seinen Kollegen kaum. Er war voll des Lobes für die beiden anderen Ninja und drängt dem blauhaarigen Mädchen quasi die Leitung auf. Doch Ray hatte gar nicht groß Zeit darüber nachzudenken, denn schon drückte Kenta ihm einige Kabelbinder in die Hand mit dem Auftrag die Banditen zu fesseln, was angesichts des Zustandes der Banditen keine große Herausforderung war. Größer war da schon die Herausforderung dem Banditen mit dem Pfeil in der Kniescheibe die Pille zu verabreichen. Er wollte sie partout nicht schlucken, zumindest nicht freiwillig. Für einen Moment legte Ray den Kopf schief, betrachtete den trotzigen Banditen mit seinen stechenden Augen, doch dieser ließ sich von dieser Aktion nicht wirklich einschüchtern. "Wenn du nicht freiwillig willst, dann eben so." murmelte der Junge und begann den Pfeil in der Kniescheibe mit der linken Hand herumzudrehen. Tränen schossen dem Mann in die Augen und kurz darauf entwich ihm ein lauter Schrei. Auf diesen Moment hatte Ray gewartet und mit einer geschickten Handbewegung schleuderte er die Pille direkt in den Rachen des Räubers, der daraufhin zu röcheln und zu husten anfing, aber keine andere Wahl hatte als die Pille zu schlucken. "Auftrag ausgefüllt." meldete Ray und wandte sich Kenta zu, der nun das Kommando übernahm, einem der Räuber eine silberne, metallene Maske über den Kopf zog. Das war genug, damit Kapitän Kniescheibe zu reden begann und alle ihre Fragen beantwortete, nur leider nichts über einen 'Geist' erzählen konnte, wie schade.
Damit war ihr Job erstmal erledigt und er konnte Kenta fragen stellen, doch noch ehe er seinen Mund aufmachen konnte, passierten mehrere Dinge gleichzeitig. Zum einen trafen Mai und Takeo wieder ein und zum zweiten durchschnitt ein heiserer Ruf die Stille, die sich erneut über das Dorf gelegt hatte. "TAIIICHIII, TAICHI, wo bist du?" Beinahe gleichzeitig reagierten die Shinobi und rannten in die Richtung des Schreies.
Ursache dafür war eine alte, gebrechliche Frau, die ganz alleine und sichtlich verängstigt in ihrer kleinen Hütte hockte und lautstark nach einem Taichi schrie. Als diese das Trappeln der Füße bemerkte, wandte sie ihren Kopf in die Richtung der Ninja, woraufhin Ray erschrak. Da wo eigentlich leuchtende Pupillen voller Sehkraft sein sollten, befanden sich nur zwei milchig graue Kreise. Die Frau musste vollständig blind sein. Geschockt starrte Ray direkt in die Augen, fassungslos gegenüber dem was er da sah. Er hatte davon gehört, dass alte Leute durchaus ihre Sehkraft verlieren konnte, aber diese alte Frau war die erste Blinde, die er tatsächlich sah. Mitleid durchflutete ihn, wie schrecklich musste es für sie sein nichts mehr sehen zu können, das war einfach unvorstellbar. "Ihr seit nicht Taichi." stellte die Frau mit resoluter, kraftvoller Stimme fest und blickte die vier Ninja herausfordernd an. "Taichi würde niemals so einen Lärm machen. Er müsste eigentlich schon längst wieder hier sein. Er wollte nur kurz etwas aus der Scheune am Ende der Straße holen." erklärte sie. Stumm blickte Ray die anderen Ninja an. Es war offensichtlich, dass ihr Taichi gerade den Räubern zu Opfer gefallen, immerhin gab es in dem kleinen Nest nur diese eine Scheune. "Ist Taichi groß und hager?" ergriff Ray mit belegter Stimme das Wort, woraufhin die Frau nur nickte. "Dann muss ich Ihnen sagen, dass Taichi gerade einer Räuberbande zum Opfer fiel. Tut mir Leid." murmelte Ray und echtes Mitleid prägte seine Stimme, was jedoch weniger auf den Tod des jungen Mannes bezogen war, sondern vielmehr durch die Blindheit der Frau ausgelöst worden war. Es hörte sich für manche vielleicht herzlos an, aber für den scharfsichtigen Hayabusa war der Verlust des Augenlichtes weitaus schlimmer als der Tod eines Familienangehörigen, weswegen sich das 'Tut mir Leid' auch auf die Blindheit und nicht auf den Tod des Enkels bezogen war, nicht das irgendjemand diesen Unterschied bemerken würde. Dann aber verstummte er und wartete ab, wie die alte Frau wohl reagieren würde.
 

Sakaida Mai

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Irgendetwas gefiel Mai an den beiden Sora-Nin nicht. Waren sie so untalentiert, dass sie nur auf halsbrecherische Art und Weise einen Kampf erfolgreich beenden konnten? Und dieser Kinzuko Kenta. Er hätte doch sowieso die Aufgabe der Befragung bekommen. Er schien sich darauf zu freuen, aber nicht auf die normale Art. Was war daran so toll? Auch wenn er Takeo und Mai gerade mit Komplimenten überhäuft hatte, so konnte der Blauschopf nur freundlich lächeln. Ein ungutes Gefühl machte sich in ihr breit. Irgendetwas sagte ihr, dass sie beide, weder Kenta noch Ray, aus den Augen lassen sollte, solange sie mit Menschen zu tun hatten. Warum waren diese Soras nur so verquer? „Ist gut.. dann.. dann kümmern wir uns um den jungen Mann. Wir bleiben aber in der Nähe.“, stimmte Mai dem Rothaarigen zu und man konnte merken, dass sie sich dieser Sache nicht sicher war.

Außer Hörweite vertraute Mai ihre Bedenken Takeo an. Offensichtlich würde er der einzige hier bleiben, auf den sie sich verlassen könnte. „Das gefällt mir nicht.“, sagte sie nur und hoffte, dass er einfach alles verstehen würde, was sie ihm damit mitteilen wollte. „Es gehört zur Professionalität, dass man rational bleibt und sich nicht zur Brutalität verführen lässt. Es scheint, als hätten sie diesen Anspruch nicht.“ Ihr Gesicht war verzerrt und alles andere als entspannt. Dieses ungute Gefühl begleitete Mai, seit sie Kenta und Ray den Rücken gekehrt hatte. Bei dem Toten angekommen verfielen die beiden Shinobi aus Shirogakure in respektvolles Schweigen und kümmerten sich darum, seine Wunden zu schließen und zu verbinden. Es brachte nichts, ja. Aber ohne diesen Pfeil im Kopf sah er einfach.. friedlicher aus. Dann hoben sie gemeinsam die Leiche an und lehnten sie sitzend an eine Hausmauer, weg von der eigenen Blutlache. „Wenn wir hier keine Menschenseele mehr auffinden, welche sich um ihn kümmern kann, nehmen wir ihn später mit.“, entschied Mai und sah Takeo traurig an. Irgendwie löste diese Mission in ihr ein bekanntes Gefühl aus. Dieses Gefühl der Beklemmung und Angst. Zuletzt erging es ihr so in dem Bergstollen. „Lass sie uns nicht zu lange allein lassen.

Aus dem unguten Gefühl wurde Herzrasen und plötzlich auftretende Übelkeit. Einer der Banditen lag regungslos im Schnee, sein Gesicht war mit Metall umhüllt. Fassungslos krallte sich Mai die Hände in den Haarschopf, die Augen weit aufgerissen. Der Mann mit dem Pfeil im Knie lag wimmernd auf dem Boden und hinterließ eine weitere, rote Pütze. Völlig entsetzt sah Mai zwischen Ray und Kenta hin und her – nicht in der Lage, auch nur einen Ton von sich zu geben. Sie sollten sie befragen und nicht foltern! Und es war in keinster Weise notwendig, diese vergleichsweise wehrlosen Räuber zu töten! „Seid ihr wahn-“ „Taichi!“ Eine lebende Bewohnerin?! Es war unsagbar schwer, doch Mai schluckte den ungeahnten Zorn, den sie verspürte und umgriff Takeos Handgelenk, um mit ihm der Stimme nachzugehen. Dass die beiden Soras mitkamen, entfachte erneut den Zorn in ihr. Wollten sie diese Person vielleicht auch töten?!

Das Drama des ersten Tags nahm seinen Lauf. Es handelte sich bei der Dame um die blinde Großmutter des Opfers. Ray hätte es in diesem Moment nicht richtig machen können, Mai empfand jedes Wort von ihm als unangebracht und kaltschnäuzig. Sie war noch immer so wütend, dass sie zitterte. Auch wenn es eigentlich ihr Fachgebiet war, so konnte sie die Frau einfach nicht trösten. „Takeo, kümmere dich bitte um sie.“, bat sie ihren Freund und wandte sich dann den beiden Rothaarigen zu. „Ich muss euch sprechen.

Während Takeo bei der alten Frau blieb und hoffentlich nicht allzu überfordert war, gingen die drei übrigen Shinobi wieder aus dem Haus. Es war Mai egal, dass man ihr die Rolle der Zornigen aufgrund ihrer äußeren Erscheinung nicht abnahm. Es war ihr in diesem Moment sogar egal, dass diese unbekannt brennende Wut auf diese beiden Typen ihr die Nerven zu rauben schien. „Habt ihr sie noch alle?! Ihr solltet diese Räuber befragen und sie nicht foltern oder sogar umbringen!“, fuhr sie die Jungs an. „Ihr nicht besser als diese Mörder! Ich verlange von euch, dass ihr für diese Mission mildere Mittel verwendet!“, befahl sie ihnen zornig und ballte die Hände zu Fäusten. „Ansonsten muss die Zusammenarbeit mit euch auf ein Minimum beschränkt werden. Ich kenne eure Fähigkeiten nicht und es ist mir auch egal, denn ich weiß, was ich kann. Und ich kann nicht mit Shinobi agieren, die so kranke und völlig übertriebene Methoden anwenden!“, ging Mai sie noch immer wütend an. Ihre sonst so freundlichen, blauen Augen waren verengt vor Zorn. So kannte sie sich selbst nicht. „Ich weigere mich, mit euch zusammenzuarbeiten, wenn ihr anderen Menschen grundlos das Leben nehmt.
 
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Dokuiki Takeo

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Als Takeo die Wirkweise seines Giftes mit dem Sora-Nin teilte, bereute er sogleich, dass er es Ihnen zur Verfügung gestellt hatte. Wahrscheinlich würde es nicht dazu führen, die Gewalt zu mindern, sondern Kenta lediglich mehr Möglichkeiten liefern, um seine grausamen Gelüste zu befriedigen. Hoffentlich war Kenta die Ausnahme, doch als sein Blick zu Ray wanderte, ließ dies nicht gerade Hoffnung in ihm aufkeimen. Takeo hatte zwar im Krankenhaus schon Wunden und auch Organe studiert, aber mit welch abscheulicher Neugier Ray die Leiche des jungen Mannes studierte, war ihm fremd. Als sie sich auf diese Mission begaben, hatte er gedacht, dass es mit einer größeren Gruppe einfacher werden würde und nicht, dass eine weitere Aufgabe darin bestehen würde, die fremden Ninja unter Kontrolle zu halten. Momentan wirkte es auf ihn eher, als hätte ein paar Insassen der örtlichen Anstalt Auslauf erhalten.
Das Gerede von Kenta ließ Takeo einfach über sich ergehen. Er hätte gerne ein wenig Aufrichtigkeit darin vermutet, aber nachdem was er im Kampf mitbekommen hatte, konnte er sich das beim besten Willen nicht vorstellen. Ihm gefiel es selber nicht, denn eigentlich gehörte er zu der optimistischen Sorte Mensch. Aber das erste Treffen mit den Soras hatte seinem Weltbild einen harten Schlag verpasst, von dem er sich noch nicht erholt hatte. Jedoch hoffte er immer noch, dass hinter dem Verhalten von Kenta und Ray etwas steckte, das er einfach nicht verstand. Etwas, das sich im weiteren Verlauf der Mission hoffentlich noch aufklären würde. Etwas, das ihn zu dem Entschluss brachte, dass auf der anderen Seite der Karte wirklich die gleichen Menschen lebten und nicht irgendwelche Bestien.
Als Takeo sich zusammen mit Mai von der Gruppe entfernte, gab sie ähnliche Bedenken preis und es bedurfte nur weniger Worte, damit Takeo ansatzweise verstand, was in ihr vorging. Er glaubte, in ihren Gesichtszügen gleichzeitig Kummer und Leid zu erkennen und wusste nicht, was er sagen sollte. Die ganze Sache bedrückte auch ihn zu sehr und er hatte im Gegensatz zu Mai keine Vorgeschichte mit Soragakure. „Als du sagtest, sie seien anders, dachte ich.. ich konnte es mir nicht vorstellen. Aber.. wir sollten auf der Hut sein.“ Sie kümmerten sich gemeinsam um den Toten, was Takeo wenigstens ein wenig Gelegenheit gab, um runterzukommen, bevor sie sich wieder auf den Weg zu den anderen beiden machten.
Was sie vorfanden, übertraf seine Vorstellungen bei weitem. Mit aufgerissenen Augen betrachtete er eine weitere Leiche, deren Kopf in massives Metall gehüllt war. Er fasste sich an den Kopf und erinnerte sich an Kentas Worte. Oh keine Sorge. Ich hatte nichts im Sinn, was viel Blut lässt. Wir sind schließlich keine Barbaren. Die gerade gewonnene Ruhe war sofort verflogen und ihm blieb nicht mal Zeit, das gesehene zu verarbeiten, denn ein Ereignis folgte auf das nächste. Mai riss ihn mit und kaum einige Sekunden später fand er sich an der Seite einer trauernden Frau wieder. Er nahm sie bei der Hand und führte sie zu einer Bank, auf der sie Platz nehmen konnte. „Taichi? Mein Taichi. Wo ist er nur? Nein. Es darf nicht wahr sein.“ Leider war Takeo in solchen Situationen nicht gerade geschickt. Schon im Krankenhaus waren ihm derartige Situationen sehr unangenehm, aber er gab sein bestes, um im Gegensatz zu Mai nicht völlig nutzlos dazustehen. Die Frau schluchzte und er legte seine Hand auf ihre, um ihr ein wenig Beistand zu leisten, denn der Verlust eines engen Verwandten bedarf nun mal Trauer. „Ich fühle mit Ihnen. Taichi war tapfer bis zum Schluss, um das Dorf zu beschützen.“ Nur ein schwacher Trost und Takeo bediente sich noch einiger weiterer Floskeln, um der Frau in ihrer Trauer zu helfen, während er versuchte, auf einem Ohr zu verfolgen, was Mai mit den anderen besprach. Die Distanz erschwerte dies, aber die paar Worte, die er mitbekam, fanden seine Zustimmung und ein klein wenig Freude keimte tief in ihm wieder auf. Mai würde sich schon durchsetzen und so schenkte er seine volle Aufmerksamkeit wieder der alten Dame, deren Tränen kein Ende nahmen. Verständlich, denn wie Takeo im weiteren Gespräch erfuhr, stand ihr der Junge sehr nahe und war nur ihretwegen in Isekai zurück geblieben. „...niemand mehr hier. Ich wollte mit Koji das Dorf nicht verlassen. Ich bin schon sehr alt und meine Krankheit zerrt jeden Tag mehr an meinen Kräften. Taichi ist hier geblieben, um sich um mich zu kümmern. Ich war so stur. Oh Taichi..“, schluchzte sie. Sie ist also die letzte Bewohnerin von Isekai.. Damit gab es zum jetzigen Zeitpunkt nur eine richtige Entscheidung, die den Soras mit großer Wahrscheinlichkeit nicht in den Kram passen würde, da sie ihr Mitgefühl scheinbar auf der Ersatzbank geparkt hatten: Das Dorf für heute hinter sich lassen, die alte Frau aus dem Dorf bringen und Taichi die letzte Ehre erweisen. In Takeos Augen war dies das einzig richtige. Entgegen seiner Erziehung, hatte er heute nicht die Kraft, diese Entscheidung mit den Soras zu diskutieren, und Mai würde ich sicherlich zustimmen. Selbstbewusst trat er zu den anderen, die ihre Auseinandersetzung inzwischen beendet hatten. „Mai-senpai. Sie und Taichi waren die letzten verbleibenden Dorfbewohner. Auch wenn es uns in unseren Nachforschungen vielleicht ein wenig zurückwirft, sollten wir für heute zu Hakuma zurückkehren. Wir können Taichis Großmutter nicht alleine hier zurück lassen, das wäre zu gefährlich. Vielleicht gibt es noch mehr Banditen in der Umgebung.“ Glücklicherweise stimmte Mai ihm schnell zu und auch die Soras beugten sich auf ihre eigene Art der Entscheidung, sodass sie sich schon bald, jeder mit ein paar Habseligkeiten der alten Frau beladen, auf dem Rückweg befanden.
Eine merkwürdige Truppe aus Ninjas, gefesselten Banditen und einer alten Frau hatte sich da gebildet.Traurig blickte er auf Taichis Leiche, die eingewickelt in ein paar Leinen auf einem alten Karren transportiert wurde. Heute gab es schon zu viele Tote. Er durfte nicht zulassen, dass die Mission noch mehr Leben forderte. Er warf einen kurzen Blick über die Schulter zu Kenta und Ray. Der ganze Tag schien nur wenig Einfluss auf das Gemüt der beiden Rotschopfe genommen haben. Auf irgendeine Art bewundernswert und sicherlich auch eine Eigenschaft, die den Beruf in vielen Situationen um einiges leichter machte, jedoch bestand der Beruf nicht nur aus Effizienz. Als Takeo sich für diesen Weg entschied, wollte er den Menschen vor allem helfen und dieser Wunsch entstand aus Mitgefühl. Für ihn war es notwendig, um seine persönlichen Ziele zu erreichen und er konnte sich nur schwerlich vorstellen, wie man es gänzlich von sich weg schieben konnte. Aus diesem Grund beschloss Takeo, dem Begräbnis von Taichi beizuwohnen. „Wir sollten Taichi und seine Großmutter zu Koji bringen. Ein ehemaliger Nachbar und Freund. Er wird ihr sicherlich helfen ein kleines Begräbnis vorzubereiten. Ich für meinen Teil würde dort gerne anwesend sein. In dem Dorf läuft ohnehin nichts mehr weg.“ Er erwartete nicht, dass einer der anderen den gleichen Plan hatte wie er, aber ein bisschen Zeit zum nachdenken alleine würde ihm gut tun und was war da besser geeignet als ein Begräbnis?
 

Kinzoku Kenta

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Kenta hätte Ray liebend gern ein paar Fragen zu Verhörtaktik beantwortet, aaaaaber da kam auch schon Kommando Spaßbremse von seiner Exkursion zurück, und damit war es Sense. Er seufzte innerlich, während er äußerlich gefasst blieb - musste man denn immer unterbrochen werden wenns am schönsten war? Er hätte mit dem Jungen noch wunderbar ein bisschen Üben können! So wie Mutti Blauschopf jetzt dreinguckte wollte sie vermutlich eher Schimpfe verteilen, und im Interesse ihres höheren Zieles schluckte Kenta das Bedürfnis ihr einen Vogel zu zeigen und ließ sich auf die Gesprächsaufforderung ein ... zumindest tauchte die Großmutter des verstorbenen Jungen auf und sorgte für eine kurze Ablenkung, ehe das ganze noch völlig ausartete. Und Takeo hatte was neues das er bekümmern konnte - wie lieblich. Hoffentlich verbesserte das seine Stimmung. Was Kenta anging hatte Mai Glück dass er gerade noch auf seinem kleinen High schwebte und ihr erst einmal nur interessiert zuhörte, ohne direkt zurückzuschießen.

Naja, schein-interessiert. So wirklich unerwartet oder gar witzig war ja nichts davon. Aber so wirklich gar nichts. Echt schade, dass Mais Worte nicht ansatzweise so interessant waren wie ihre Jutsu gewesen waren. "Sakaida-san." Begann Kenta schließlich betont gefasst und setzte eine glaubhaft verwunderte Miene auf. "Es tut mir inständig Leid wenn ihr die Erwartung an uns hattet diesen Banditen keine Schmerzen zuzufügen oder ihr Leben zu nehmen. Ich kann mich aber nicht erinnern dass ihr das in eurer Bitte, uns um die Befragung zu kümmern, irgendwie so formuliert hättet." Er schaute Mai fragend an. Sie hatte es ja auch nicht gesagt - offenbar war es für sie selbstverständlich, Verbrecher auch pfleglich zu behandeln? Zeit, sie mit ein paar kulturellen Unterschieden vertraut zu machen. "Und ich verbitte mir, mein Team auf eine Stufe mit tatsächlichen Mördern und Räuberbanden zu setzen. Ist es in Shirogakure etwa nicht so, dass Mörder und Banditen vogelfrei sind? Wir haben diese Männer bei der heimtückischen Tötung eines Zivilisten beobachtet, und sie hatten jede Absicht mit uns das selbe zu tun. Glaubt ihr denn, der Magistrat dieses Landstrichs wäre irgendwie anders mit ihnen verfahren als sie einen nach dem anderen zu hängen bis sie tot sind? Auf unserer Anreise habe ich einen Gerichtssitz gesehen, und davor steht ein Galgen. Was denkt ihr für welche Sorte Verbrecher er sonst gedacht sein sollte?" Kenta ließ dieses juristische Argument einen Moment hängen - haha, hängen - ehe er zu pragmatischeren Gesichtspunkten kam: "Wenn ihr gewollt hättet, dass ihnen ein ordentlicher Prozess gemacht wird, hättet ihr das vielleicht vorher anmerken sollen. Aber seid ihr sicher dass das sinnvoll gewesen wäre? Wir haben keinen Proviant für fünf Strauchdiebe eingepackt - und angesichts der Situation hier im Dorf wohl kaum Zeit, sie zum nächsten Gerichtssitz zu schleifen. Wollt ihr es ernsthaft den Dorfbewohnern hier aufbürden, sie durchzufüttern und über ein paar Tagesreisen zu transportieren - nur damit sie nach ein paar Tagen länger und fünf Minuten Verhandlung sterben?" Er schüttelte ungläubig den Kopf. "Und der Tod war mitnichten sinnlos. Er hat die anderen zu einer sehr schnellen Aussage über den Ort des Banditenverstecks und ihre weiteren Pläne motiviert. Wir haben hier eine klare Aufgabe für die Sicherheit des Landstrichs zu sorgen, und so wie ich das sehe sind wir dem nur entgegengekommen: Wir haben wertvolle Informationen für die öffentliche Sicherheit gewonnen, und das für den Preis dass ein Mann der ohnehin hingerichtet worden wäre ein paar Tage früher gestorben ist. Und umgekehrt hat er keine Chance mehr seiner Strafe für Raub und Mord zu entrinnen."

Kenta stand entspannt, aber doch durch und durch ungerührt vor Mai und erwiderte ihren zornigen Blick ruhig. "Ich muss zugeben dass eure Argumentation bis hier mich nicht überzeugt. Vielleicht können wir uns ja einfach darauf einigen dass ihr euren Standpunkt vor der nächsten Entscheidung über Kriegsgefangene einfach etwas klarer artikuliert und wir besprechen uns dann im voraus?"
 

Hayabusa Ray

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Im Gegensatz zu seinem nur scheinbar interessierte Sora-Kollegen, war der Hayabusa durchaus interessiert an dem Wutausbruch der Blauhaarigen Kunoichi aus Shirogakure. Für ihn war es allerdings etwas unerwarteter als für seinen Kollegen, immerhin hatte er bisher noch nicht viel Zeit darauf verwandt sich ausführlicher mit den anderen beiden Shinobi auseinanderzusetzen. Es war ihm so, als ob er erst in diesem Moment Mai wirklich sah, ihre Wut, ihre zitternde Stimme und ihr blankliegenden Nerven. Ja diese Anzeichen kannte er. So mancher Akademielehrer zeigte ähnliche Symptome, wenn es Ray mit seinen Streichen übertrieben hatte. Die Folge: Nachsitzen oder andere Strafmaßnahmen. Das zumindest würde ihm hier nicht drohen.
Nach außen hin blieb Ray aber recht ruhig und das spiegelte auch seine innere Haltung wieder. Klar, es waren zwei Menschen gestorben, die Frau war blind und hatte jetzt niemanden mehr. Das war tragisch keine Frage, nichtsdestotrotz war es auch das Leben und da er weder die Leute noch die Frau sonderlich kannte, war es ihm ein leichtes professionell zu bleiben. Immerhin hatten sie einen Job zu tun.
Andererseits aber legte er der Blauhaarigen ihren Wutanfall auch nicht böse aus. Von ihrem Standpunkt aus konnte er verstehen, dass er und Kenta ein wenig merkwürdig waren und ihn selber überraschte der Spaß, den es seinem Kollegen gemacht hatte zu töden. An diesem Punkt unterschieden sich die beiden fundamental. Ray hätte den Banditen nicht getötet, noch dazu auf diese unschöne Art und Weise. Von daher verstand er, dass Mai die Methoden als übertrieben und 'krank' bezeichnete. Aber auch Kentas Argumente, warum er so gehandelt hatte, wie er gehandelt hatte waren logisch. Sie hatten wirklich nicht übermäßig viel Proviant und der Tod würde diese Banditen so oder so erwarten. Ray hingegen hielt sich mit seiner Meinung zurück und beobachtete wie der Zuschauer auf einem Tennisplatz mit seinen scharfen Augen das Wortgefecht zwischen den beiden. Er selbst war eher auf Seiten Kentas, die Logik überzeugte ihn mir als die emotionalen Gründe der Kunoichi, wenngleich sie ihn innerlich nicht komplett kalt ließen, wie es vielleicht den Anschein hatte.
Schlussendlich versuchte er vermittelnd einzugreifen: "Es tut mir Leid, Sakaida-senpai." und diese Entschuldigung war ehrlich gemeint, auch wenn es durch die allgemeine Formulierung eventuell offenblieb, wofür genau er sich entschuldigte. "Wir werden versuchen uns beim nächsten Mal ein wenig zurückzuhalten und überlassen euch die Befragung von Gefangenen. Wenn sie nicht reden wollen, können wir ja so eine Guter Cop, böser Cop Nummer durchziehen. Das könnte durchaus effektiv sein und wir überlassen die Entscheidung über Leben und Tod anderen." schlug Ray versöhnlich vor und blickte zwischen den beiden hin und her. Er hoffte das Kenta mitspielen würde und sie damit die Wogen erstmal wieder glätten konnten. Sein Vater hatte ihm immmer wieder eingeprägt wie wichtig es war, ein funktionierendes Team zu sein, das sich gegenseitig vertraut. Letzteres würde wohl auf dieser Mission nicht gelingen, aber zusammenarbeiten mussten sie trotzdem.

Bald darauf war machte sich die Prozession aus Shinobi, Banditen, Leiche und alter Frau auf den Weg durch verschneite Wege zurück nach Isekai. Während des Weges schloß er zu Takeo auf, mit dem er bisher nicht wirklich was zu tun hatte, der aber das Begräbnis von Taichi erwähnt hatte und vorgeschlagen hatte diesem beizuwohnen. "Takeo-san, wenn es nichts ausmacht, würde ich bei dem Begräbnis mitkommen." meinte er zu dem anderen Jungen, wobei er seine Gründe jedoch nicht offenlegte. Wahrscheinlich würde das dem Jungen merkwürdig erscheinen, hatte er doch noch vor kurzer Zeit Taichis Wunden mit einer wissenschaftlichen Neugier studiert. Wie passte das zusammen? Es war diesmal nicht die Neugier, die den Jungen trieb. Gerade auch nach dem Gespräch mit Sakaida, musste er über den Wert des Lebens nachdenken und was passte da besser als Beerdigung, die an den Verstorbenen erinnerte und die Vergänglichkeit des Lebens betonte.

Im verschneiten Dorf angekommen war Koji schnell gefunden. Ray hielt sich diesmal aus den Gesprächen raus und blieb im Hintergrund. Koji kümmerte sich von hier an um die alte Dame und wollte sich auch um ein Begräbnis für Taichi bemühen. Für den Rest der Gruppe blieb nur noch der Weg in die Herberge, wären da nicht noch die gefesselten Banditen gewesen. "Was machen wir denn jetzt mit den Banditen?" meinte der Hayabusa und blickte dabei zu Mai. Sie konnten sie ja schlecht in der Kälte sitzen lassen, der Mann mit dem Pfeil in den Knie bräuchte vielleicht auch medizinische Versorgung und wenn sie nicht bewacht werden würden, bestünde unter anderem sicherlich Fluchtgefahr. "Ich sehe kein Gefängnis hier, aber irgendwo müssen wir sie ja lassen."
 

Sakaida Mai

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Kenta redete und redete. Wann immer er eine Pause einlegte, schien ihm etwas Neues einzufallen, was er unbedingt noch sagen musste, um seine befleckte Brillanz zu beweisen. „Ihr bestreitet eine Mission des B-Ranges. Ich gehe davon aus, dass ihr professionell genug seid, selber für eure Taten geradezustehen.“, entgegnete Mai müde, da schlichtweg keine Zeit mehr für einen weiteren Redeschwall war. Sie würde ihm in keinem Punkt zustimmen, er würde seine fragwürdigen Moralvorstellungen weiterhin vertreten, als würde sein Leben davon abhängen und es ginge weiter im Text. Sie setzte gerade zu einem Schritt an, um zu der Frau ins Haus zu gehen, als Ray nun zu sprechen begann. Ein wenig genervt blieb sie wieder stehen, sah aber nicht zu ihm. Hoffentlich würde er sich kürzer halten.. und immerhin, er schien tatsächlich zu verstehen. Der Blauschopf war noch immer zu erbost über das Verhalten der beiden Sora-Nin, weshalb es ihr schwer fiel, Ray Glauben zu schenken. Daher sah sie nur über ihre Schulter direkt in die Augen des Kleineren und nickte verstehend.

Als Mai in das Gesicht ihres Vertrauten blickte, fühlte sich das an wie ein Lichtblick. Takeo hatte sich um die alte Frau gekümmert, packte ein paar ihrer wenigen Habseligkeiten ein und erzählte von einem Bekannten aus dem verschneiten Dorf, zu welchem sie gehen könnten. Der Weg war ein wenig langwieriger, da die Banditen kaum gehen konnten. Entweder sie hatten einen Pfeil im Knie oder waren Opfer des Chakraskalpells geworden. Aber so war das nun einmal, sie waren ja nicht zum Spaß hier. Im verschneiten Dorf angekommen, wurde zunächst die alte Frau versorgt. Die Bestattung würde erst in einiger Zeit stattfinden, da man sich erst um die Einäscherung kümmern musste. Bei diesen Temperaturen würde es nicht einfach werden, mit der Schaufel ein Loch zu graben, weshalb es ein klassisches Begräbnis nicht geben würde. Die Großmutter war am Boden zerstört, die ganze Zeit über hatte sie geweint. Es tat einfach weh, das mitanzusehen.. Geknickt verließ Mai das Haus des hilfsbereiten Koji, gemeinsam mit den anderen drei Jungs. Draußen angekommen bot sich erneut der Anblick der Banditen dar. „Ich kümmere mich sofort darum.“, antwortete Mai nur auf die Frage von Ray, ohne weiter darauf einzugehen. „Ich bin gleich wieder da.

Die Kunoichi hatte vorhin auf dem Dorfplatz die Poststelle gesehen, in welche sie nun in Höchstgeschwindigkeit hin verschwunden war. Dort war das Glück auf ihrer Seite, denn der Kurier-Ninja dieses Gebiets holte gerade die Briefe ein. Mai erklärte ihm die Situation und setzte mit ihm ein Schreiben für die Zuständigen in Yukigakure auf, damit die Banditen möglichst schnell abgeholt werden würden. Der freundliche Kiyūshinin versicherte Mai seine Hilfe und zeigte sich zuversichtlich, denn Yukigakure ist nicht weit entfernt. „Ich denke, dass in einigen Stunden jemand hier ist.“ Solange sollten sie in der Poststelle festgehalten werden.

Es dauerte nur einige Minuten, da war Mai wieder bei Kojis Haus. Wer auch immer vom Team noch dastand, die Kumo-Nin teilte das Geschehene mit. „..deshalb nehme ich nicht an der Bestattung teil. Ich bleibe bei ihnen, bis sie später geholt werden.“, hing sie noch an und deutete auf die Räuber. Zum einen würde sie keinem aufbürden, auf die Männer zu achten, zum anderen konnte sie solche Aufgaben wohl kaum an gewisse andere Personen abgeben. Fürs erste gab es sowieso nichts zu tun, außer entweder zu der Bestattung zu gehen, den Tag in der Herberge ausklingen zu lassen oder eben mit Banditen abzuhängen. Mai würde letzteres tun und sie legte jetzt nicht viel Wert auf Gesellschaft.

__________________________

Nun halt verdammt noch mal den Mund!“, brüllte der eine den anderen an. Einer der Räuber keifte und zeterte, drohte und knurrte. Er schien die Situation am wenigsten auszuhalten, wobei Mai nicht wusste, was genau der Knackpunkt war. Dass er gefesselt und gefangen war? Dass sein Gefährte vorhin getötet wurde? Dass er seine Beine kaum noch bewegen konnte? Er nervte die anderen, so viel war klar. Es musste nicht sein, dass die Räuberbande noch aggressiver wurde. Die Blauhaarige erhob sich von ihrem Stuhl am anderen Ende des Raumes und ging auf ihn zu, um vor ihm in die Hocke zu gehen. Dann formte sie heimlich die nötigen Fingerzeichen, um den Schreihals mit einem Lächeln auf den Lippen in die Traumwelt des Mugen no Sekai no Jutsu zu verbannen. Er wurde ruhig, wirkte plötzlich glücklich und hing stumm seinen schönen Gedanken nach. „Was hast du mit ihm gemacht?“, fragte einer seiner Kollegen misstrauisch. Die Kunoichi ignorierte ihn einfach und nahm wieder auf ihrem Stuhl Platz.

__________________________

Es war kurz nach halb zehn an diesem Abend, als Mai endlich in die Herberge zurückkehren konnte, da die Banditen von den Zuständigen aus Yukigakure abgeholt wurden. Es stellte sich heraus, dass die Gruppe schon länger gesucht wurde. In der Gaststube traf sie so manch bekanntes Gesicht an, unter anderem auch Kojis. „Oh, ist alles in Ordnung?“, fragte Mai ihn überrascht. Er ging gerade in ihre Richtung, da hinter ihr der Ausgang lag. „Den Umständen entsprechend ist alles soweit in Ordnung. Danke, dass du uns die Räuber vom Leib geschafft hast!“, mit diesen Worten hob Koji die Hand, winkte allen zum Abschied und schien nach Hause zu gehen.

Es wurde Zeit, den Tag hinter sich zu lassen. Mai lag nachdenklich auf ihrem Bett und ließ die Ereignisse Revue passieren. Ob sie überhaupt weiter gekommen waren heute? Müde erhob sie sich und schlurfte aus ihrem Zimmer den Gang entlang, um bei Takeo anzuklopfen. Als er die Tür öffnete, ging sie einfach näher auf ihn zu, legte die Arme um ihn und lehnte ihre Stirn an seiner rechten Schulter. Dann seufzte sie: „Dieser Tag war furchtbar..“ Sie ließ sogleich wieder von ihm ab und sah ihn mitleidig lächelnd an. „Wie war die Bestattung?
 

Dokuiki Takeo

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Takeo hatte nicht damit gerechnet, dass er in dem Bild, welches der heutige Tag von Soragakure und seinen Bewohnern gemalt hatte, heute noch ein kleinen Sonnenstrahl finden würde. Rays Frage erinnerte ihn daran, dass es eigentlich nicht seine Art war, voreilig über andere zu urteilen. Vielleicht bestätigte es ihn sogar in dieser Herangehensweise. Er hatte Kentas offensichtliche Freude am Töten und Quälen sogleich auf Ray übertragen, da es ins Bild passte. Auch er folterte und Takeo würde den Blick nie vergessen, den Ray auf die Leiche des Jungen Koji geworfen hatte. Dem zum Trotz wollte er jetzt unerwartet dem Begräbnis beiwohnen, was Takeo die Hoffnung gab, dass Ray sein Vorgehen vielleicht nie von einer anderen Seite betrachtet hatte oder es nicht besser wusste. Im Dialog mit Ray konnte er eventuell noch Gutes bewirken und ihn auf den richtigen Weg bringen. Eine Hoffnung, die er bei Kenta trotzdem nicht mehr hegte. Zu grausam war das gewesen, was er heute gesehen hatte und mit jeder Handlung hatte dieser Mensch Takeos Ideale mit Füßen getreten. „Gerne. Ich weiß nicht wie viele der Dorfbewohner, die Koji kannten, noch da sind. Es hilft seiner Großmutter sicherlich in ihrer Trauer, wenn das Begräbnis gut besucht ist.“

Die anschließende Frage, wie mit den Banditen umzugehen ist, beantwortete Mai geschwind und gab den Soras keine Gelegenheit die Sinnhaftigkeit Gefangenschaft anzuzweifeln. Es beruhigte ihn ungemein, dass Mai sich selber für die weitere Überwachung der Banditen zur Verfügung stellte und er war sich sicher, dass mehr als eine Überlegung dahinter steckte. Kenta hätte bestimmt zu gerne diese Aufgabe übernommen, um noch einige seiner abartigen Gelüste an ihnen zu befriedigen. Als alles geklärt war, fackelte Takeo nicht lang und machte sich mit Ray auf den Weg zu Koji. „Es ist zwar noch ein bisschen früh, aber wir können unsere Hilfe bei den Vorbereitungen anbieten. Helfen schadet nie und außerdem rückt es unsere Dörfer in ein gutes Licht, falls du noch andere Gründe brauchst.“ Er lächelte Ray freundlich an, da er nicht wollte, dass seine Aussage wie ein Vorwurf klang. Diesmal wollte er unvoreingenommen auf Ray zugehen. Dieser stellte sich nicht quer und so verbrachten sie die Zeit mit kleineren Hilfsarbeiten bis schließlich das Begräbnis begann.

Selbiges an sich war ziemlich minimalistisch gehalten. Mehr war in der kurzen Zeit nicht möglich gewesen, aber insgesamt war es eine sehr klassische Zeremonie, die seiner Großmutter bestimmt einen ordentlichen Abschied ermöglichte. Viele der Dorfbewohner waren gekommen und auch ihr Auftraggeber Hakuma war da. Takeo hatte zunächst nicht bemerkt, dass er da war, da er während des gesamten Begräbnisses mit ein wenig Abstand zu den anderen stand. Takeo war davon ausgegangen, dass er den Jungen gut kannte, da er schließlich auch aus Isekai kam. Als Takeo ihm nach der Zeremonie etwas Beistand spenden wollte, war er jedoch schon wieder verschwunden. „Merkwürdig. Wo ist er hin?“, murmelte Takeo vor sich hin. Normalerweise gebot es der Anstand, dass man kurz mit der Verwandtschaft des Verstorbenen redete und seinen Beistand bekundete, aber vielleicht hatte er dies ja auch schon vor der Zeremonie getan. „Ray-san. Hast du Hakuma gesehen? Die ganze Sache schien ihn sehr mitgenommen zu haben.“, fragte er Ray als er sich wieder zu ihm gesellt hatte. Dieser hatte sich für die Zeremonie etwas abseits platziert und Takeo hatte, wenn auch auf unangenehme Weise, bereits mitbekommen, dass dieser ein deutlich aufmerksamerer Beobachter als er selbst war. Damit lag er auch richtig, denn dieser hatte die gleiche Beobachtung gemacht wie er. Nicht nur das: Er hatte Hakuma schon seit der Ankunft beobachtet und fügte dem ganzen noch eine merkwürdige Komponente hinzu. Innerlich rekapitulierte er das gerade Gehörte noch einmal für sich. Hakuma trifft auf dem Begräbnis ein und wird sofort von Koji abgefangen. Wenn Rays Beschreibung akkurat ist, ging es dabei jedoch nicht um eine Beileidsbekundung. Ein ernstes Gespräch, das zur Folge hat, dass Hakuma sich abseits der restlichen Dorfbewohner aufhält und sofort wieder verschwindet. „Ich würde gerne wissen, was die beiden besprochen haben, doch Koji ist inzwischen auch verschwunden. Vielleicht sollten wir das ganze morgen mit den anderen besprechen. Möglicherweise hat uns Hakuma noch nicht alles erzählt oder wir haben die falschen Fragen gestellt. Diese Information wird Kenta sicherlich erfreuen, da wir den ganzen Abend in seinen Augen ohnehin vergeudet haben.“ Das Dorf war klein und der Weg zur Herberge entsprechend kurz, so dass sich über nicht viel mehr als das Begräbnis unterhalten konnten. Fast ein wenig schade, da Takeo gerne noch etwas mehr über seinen merkwürdigen Kollegen herausgefunden hätte.
Die Herberge, die gleichzeitig auch Gasthaus war, war nach dem Begräbnis gut gefüllt. Es gab wahrscheinlich noch einiges für die Dorfbewohner aufzuarbeiten oder zu bereden, denn was in Isekai passierte, konnte beizeiten auch hier passieren. Takeo hatte für heute jedoch genug und schenkte dem Schankraum nicht die nötige Aufmerksamkeit, sondern zog sich auf sein Zimmer zurück, um endlich ein wenig Zeit alleine zu genießen.

Ein Klopfen an seiner Tür riss ihn aus dem Reich der Träume. Er musste wohl kurz eingenickt sein. Er fuhr sich einmal mit der Hand durch die Haare, um alles einigermaßen zu richten und öffnete dann die Tür. Mais Begrüßung zu urteilen schien der Tag sie ebenfalls sehr geschafft zu haben und Takeo tätschelte ihr sanft den Kopf bevor sie sich wieder von ihm löste. Irgendwie war sie in dieser kurzen Zeit schon so etwas wie eine große, kleine Schwester für ihn geworden und er freute sich immer über ihre Anwesenheit. „Ein schönes, angemessenes Begräbnis und glücklicherweise sind auch viele der Dorfbewohner gekommen. In solchen Situationen ist es immer schön, viele Leute um sich zu haben. Bleib doch noch einen Moment und mach es dir gemütlich, dann erzähle ich dir alles.“ Takeo stellte eine Kanne Tee auf den Tisch, die er passenderweise gerade für sich gemacht hatte und goss Mai eine Tasse ein. „Eine Eigenkreation. Ich hoffe sie schmeckt dir trotzdem.“ Er grinste und kam dann direkt zur Sache. „Mir und Ray ist etwas aufgefallen. Wir sind uns nicht sicher, ob es vielleicht für die Mission relevant ist und wollten es morgen in der ganzen Gruppe ansprechen, aber vermutlich wird er auch schon heute mit Kenta reden: Hakuma war auch auf dem Begräbnis und ich denke, er hat vielleicht noch Informationen, die er zurückgehalten hat oder so.“ Er schilderte ihr, was vorgefallen war und was sie beobachten konnten und fuhr sich dann noch einmal durchs Haar. „Was meinst du? Steckt da mehr dahinter?“
 

Kinzoku Kenta

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So typisch ... erst schlug sie groß die Welle, und sobald man ihr ein bisschen widersprach, gab sie das Thema auch schon wieder auf. Pakura wäre wenigstens etwas ausdauernder gewesen ... Kenta schüttelte innerlich den Kopf angesichts dieser ganzen sinnlosen Diskussion um ein paar Banditen - und das umso heftiger, als Mai auch noch mit Yuki Kontakt aufnahm, um die übrigen dort abzugeben. Schon wieder eine Menge unnötiger Verwaltungsaufwand ... Kenta würde recherchieren welcher Paragraph genau den bandenmäßigen Raubmord für das Schneereich regelte und ihn im Missionsbericht zitieren. Es war doch wirklich albern jemandem dem nicht viel anderes blühen konnte als eine Hinrichtung noch durch die Gegend zu schleppen als es vor Ort zu erledigen. Wer waren sie denn bitte - die Polizei?
Ray setzte beinahe noch einen drauf, als er sich bei Takeo freiwillig für die Beerdigung meldete. Kenta hätte es ihm um ein Haar verboten, aber dann fiel ihm ein, dass das gar keine so schlechte Idee war ... "Ich würde lieber auskundschaften was es mit diesem Banditenlager auf sich hat, wenn es euch nichts ausmacht. Ich glaube ohnehin nicht dass es notwendig ist wenn wir die Veranstaltung in voller Stärke besuchen. Leichen sind in aller Regel nicht mehr zu retten." Ein schmales Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Er hatte mitnichten vor, irgendwelchen halbstarken Banditen nachzujagen, aber das mussten insbesondere die beiden Shiro-nin nicht wissen - so naiv wie er sie bisher aufgetreten waren könnten sie ohnehin nicht glaubhaft lügen, also war es nötig dass Kenta das für sie übernahm. Bevor es losging winkte er seinen jüngeren Begleiter aber nochmal zu sich heran. "Auf ein kurzes Wort, Ray-kun ..." erklärte er, und stellte unauffällig sicher, dass sie außer Hörweite waren. "Tu mir den Gefallen und achte für mich ein bisschen darauf was in meiner Abwesenheit passiert - wer kommt, und noch wichtiger, wer nicht kommt oder während der Veranstaltung wieder geht. Und achte kritisch darauf was unsere Kollegen dir in den nächsten Tagen erzählen ... Ich möchte nicht dass Shiro aus falsch verstandener Humanität einen Keil zwischen uns treibt. Lassen wir ihnen ihre weichen Spielregeln, wenn sie die so gerne haben, aber unsere Loyalität gehört immer noch Soragakure." Nur, dass das mal klargestellt war. Nicht dass Kenta große heimatliche Bindungen hatte, aber Sora war der beste Ort den er sich zum Leben vorstellen konnte - und ihre Spielregeln kamen ihm auch weit mehr entgegen. Wichtiger war ihm aber die andere Hälfte seines Auftrags an Ray ... die Bestattung eines jungen Gemeindemitglieds war ein Anlass, vor dem sich angesichts dieser Stimmung wohl kaum jemand wirklich drücken wollen würde. Aber irgendjemand spielte hier faul und schob es auf Geister - und für Kenta kam eigentlich nur jemand aus dem Dorf selbst infrage. Derjenige hatte wahrscheinlich irgendwelche persönlichen Motive, die er von seiner jetzigen Warte schwer erraten konnte (denn für jemanden der einfach Spaß am Töten hatte wirkten ständige Unfälle ein bisschen zu lieblos und distanziert) aber ungeachtet dessen ... vielleicht war er auch jetzt gerade wieder aktiv geworden, denn diese Banditen hatten einen weiteren Dorfbewohner getötet. Vielleicht war ihr Täter ja gewitzt genug, die vier Männer zum richtigen Zeitpunkt hergelockt zu haben, oder hatte einen Deal mit ihrem Oberbanditen. Kenta war sich zwar sicher dass die Aussagen der Männer nichts verborgen gelassen hatten, aber sie waren definitiv blöd genug auf ein richtig platziertes Lockmittel herein zu fallen - und vielleicht wahren auch sie der Köder. Eine falsche Fährte, die erstmal vom echten Täter ablenken sollte. Und er hatte sie jetzt, soweit der Täter das herausfinden würde, aufgenommen. So oder so ... Ray würde auf der Beerdigung darauf achten, ob jemand ging, um hier im Ort irgendwelche Erledigungen zu machen. Vielleicht Beweise verschwinden lassen, jetzt wo das Team dämlicherweise lieber auf der Beerdigung eines fremden Burschen rumsaß.

Und Kenta würde hier im Ort darauf achten, ob jemand kam. Es war diesmal gar nicht so einfach, sich ein Versteck auszusuchen, denn bei einem Gegner der offenbar recht gewitzt in der Tarnung seiner Verbrechen war, wollte er nichts offensichtliches nehmen - wie "über den Dächern" oder "hinter dieser Gebäudeecke". Eigentlich hätte Mai als Erfahrenste zurückbleiben sollen, aber Kenta nahm es ihr gar nicht krumm - sie hätte es vermutlich eh nur verbaselt, und wie gefährlich konnte ein einzelner Typ hier draußen schon sein? Nach seiner bisherigen Erfahrung waren es immer irgendwelche Deppen, die es nicht mal über die Akademie raus geschafft hatten - sicher keine Gefahr für ihn, aber erstmal ging es Kenta nur um die intellektuelle Außeinandersetzung. Nach eingehender Prüfung war letztlich nur eine Möglichkeit offen - angesichts des Schnees musste er Spuren hinterlassen die in seine angekündigte Reiserichtung führten. Etwa fünf Minuten nach den anderen folgte Kenta dem Weg in die erwartbare Richtung des Banditenlagers, sprang aber nach einer ordentlichen Strecke an einen nebenstehenden Baum und huschte über die Wipfel zurück in Richtung des vereinsamten Dorfes - blieb dort aber auf einem ausgewählten Baum in dritter Reihe hocken, gut umgeben von dicken Zweigen. Wer etwas zu tun hatte würde eine gut aussehende Spur nicht endlos verfolgen und hier in den Wipfeln war er sowohl gut verborgen und hatte gleichzeitig eine weite Aussicht auf den kleinen Ort und die zuführende Strecke. Er würde einen möglichen Gegner sehen ehe er gesehen wurde. Also dann ... er konnte kommen.

Was er dann sah, ließ Kenta ungeachtet aller Geheimhaltung beinahe laut aufstöhnen. Eine etwas gebeugt, aber zielstrebig gehende Gestalt, die angesichts von Kleidung und Gang nur Hakuma sein konnte. Ernsthaft Hakuma? Konnte es nicht einmal jemand anderes sein als der senile olle Auftraggeber?! Der Kinzoku war drauf und dran es darauf ankommen zu lassen und den alten Sack einfach unter einer Lawine Metall zu begraben, damit er diesen doofen Schnee hinter sich lassen und den Shiro-Pfosten vorher noch die Zunge rausstrecken konnte, aber ... Gemach. Gemach. Er sollte erst einmal in Augenschein nehmen was der Mann hier tat. Saubere Missionsarbeit. Personalakte. Beförderungspotential. Von Kentas Warte aus war leider nicht allzu viel zu erkennen, außer dass der Alte jetzt zunehmend seltsame Schritte machte ... hm. Erstaunlich behände für einen alten Sack erklomm Hakuma kraft Kinobori ein Hausdach (eins von den aktuell schneefreien, also achtete er auf seine Spuren) und sprang über die Dächer, um nach Kentas sorgfältig hinterlassener Spur in Richtung Banditenlager zu schauen. Er lief ihr allerdings nicht hinterher - das hätte auch abermals Spuren hinterlassen - sondern gab sich damit zufrieden und sprang bedächtig wieder zurück, bis er über seinen Fußspuren stand. Und ... eine große Schriftrolle hervorzug, sodass Kenta spätestens jetzt neugierig wurde. Als Hakuma daraus nicht etwa Gebrauchsartikel wie Waffen hervorzauberte, sondern eine offenbar tote Person, klappte dem versteckten Kinzoku tatsächlich mal der Mund auf. Wow ... wie praktisch! Hakuma ließ den Leichnam fallen, und jetzt leuchtete auch ein warum er seltsam gestelzt gegangen war - er hatte Fußspuren gelegt, die zu einem Todeskampf passten. Kenta war sich nur noch nicht sicher, wie genau er ohne eigene Spuren hier fortkommen wollte ... das klärte sich aber, als Hakuma in einem Wirbel aus Schneeflocken verschwand. "Scheinbar keine völlige Lusche ..." murmelte der Kinzoku anerkennend, und überlegte, was er nun tun würde. Er hatte Hakuma mit der Leiche gesehen ... aber war das genug einen respektierten Dorfälteren zu überführen? Irgendwie bezweifelte er, dass Hakuma ihm einen so leichten Kampf oder ein Geständnis liefern würde, wenn er ihn jetzt ansprang, aber eine vielversprechende Idee keimte in seinem Kopf.

Es war tief in der Nacht, als Kenta zurückkehrte - und seine Teamkollegen dennoch erbarmungslos aus dem Schlaf rüttelte. "Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht, minna-san ..." begann er trocken, und griff gleichzeitig mit bedeutungsvoller Miene nach Stift und Papier. "In der genannten Richtung gab es keine weiteren Banditen. Aber auf meinem Rückweg über das Dorf habe ich leider einen weiteren Toten gefunden ... er starb ebenfalls an einem Pfeilschuss." Er klang recht betroffen für seine Verhältnisse - während seine Schreibhand eine ganz andere Aussage traf: 'Habe das Dorf observiert. Details nicht hier. Schlagt vor dass wir heute früh die Gefangenen begleiten und in Yuki nochmal befragen.' Sekunden später war der Zettel winzig klein zusammengerollt und wurde in eine Metallkugel ohne Öffnung eingeschlossen, die in Kentas Einsatzgepäck wanderte. Hoffentlich konnte zumindest Ray in die richtige Richtung improvisieren. Kenta hatte ihm immerhin schon ein bisschen was beigebracht.
 
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Hayabusa Ray

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Eigentlich hatte Ray vorgehabt auf der Beerdigung sich einfach abseits zu halten, nachzudenken und in Gedanken über das Leben, den Tod und den Akt des Tötens zu philosophieren. Immerhin war er noch nicht lange Genin und auch wenn er sich keineswegs scheute einen tödlichen Pfeil auf einen Menschen abzuschießen, so hatte auch ihn Kentas Einstellung zum Töten nachdenklich gemacht. Nun aber wurde diese Vorhaben von eben dieser Seite torpediert, denn dieser verlangte von ihm die Menschen auf der Beerdigung ganz besonders genau zu beobachten. Fast hätte Ray einen Seufzer losgelassen, denn auch sein scharfer Blick war getrübt, wenn seine Gedanken in anderen Sphären schwebten. Da er aber ein pflichtbewusster Shinobi war und diese Mission allen Anschein nach weitaus komplexer war als seine bisherigen nickte er auf Kentas Anweisungen. "Aye-aye. Du kannst dich auf mich verlassen, keine Person wird ungesehen die Beerdigung verlassen." versprach er leise, verabschiedete sich von Kenta und folgte Takeo zu der Beerdigung.

Dort angekommen, mussten die beiden feststellen, dass sie wesentlich zu früh da waren, also machten die beiden das beste aus der Zeit und halfen den Dorfbewohnern die Beerdigung vorzubereiten. "Natürlich kann Helfen unsere Dörfer in gutes Licht rücken. Theoretisch könnte das aber auch falsch verstanden werden. Sie könnten glauben, wir würden uns einschmeicheln wollen, das wiederum könnte sie misstrauisch machen. Vielleicht sind sie auch so traditionell, dass sie unsere Hilfe als Affront sehen, weil wir uns in Dinge einmischen, die uns nichts angehen. Mein Vater hat mir von traditionellen Beerdigungen in unserem Clan erzählt, bei dem jede Hilfe von Außenstehenden unangebracht gewesen wären, da sie sich mit den Traditionen und Gepflogenheiten nicht auskennen." erwiderte Ray und als er Takeos verdutzten Blick mitbekam, fügte er noch hinzu: "Grundsätzlich ist Helfen aber keine schlechte Idee." Womit er den kleinen philosophischen Exkurs in die Gedankenwelt eines Hayabusa beendete. Natürlich würde Helfen in einem Großteil der Fälle positiv aufgefasst werden, aber Ray dachte immer auch über die exotischen Fälle nach, wo plötzlich alles ganz anders lief.

Auf der Beerdigung beschäftigte sich der Hayabusa dann weder mit seinen eigenen Gedanken über Leben und Tod, noch nahm er besonders viel von der Beerdigung wahr. Stattdessen beobachtete er aus dem Hintergrund heraus die Dorfbewohner, die zu diesem Begräbnis gekommen waren. Ob sie wohl den stechenden Blick des Rotschopfes wahrnahmen, der immer wieder wie ein Raubvogel über die Veranstaltung kreiste. Offensichtlich waren die allermeisten zu sehr in ihrer Trauer vertieft, als dass sie es bemerkten. Etwas ungewöhnliches fiel Ray zunächst nicht auf, erst als Hakuma die Beerdigung betrat, wurde es interessant. Denn kaum hatte er die Szenerie betreten, wurde er von Koji abgefangen und in ein ernstes Gespräch verwickelt. Zwar war der Hayabusa viel zu weit weg, um die Worte zu verstehen, aber dank seiner scharfen Augen, entgingen ihm weder Gestik noch Mimik. Sein Kekkai Genkai war in solchen Situationen besonders hilfreich, denn selbst wenn einer der beiden zu ihm herüberblickte würden sie keineswegs auf den Gedanken kommen, dass er sie besonders beobachtete, schlichtweg, weil sie dafür seine Blickrichtung und Mimik nicht genau erkennen würden.
Das Gespräch an sich war für eine Beerdigung ungewöhnlich, denn keiner der beiden schien besonders traurig zu sein, stattdessen machten beide eine ernste und vielleicht sogar besorgte Miene. Ebenso ungewöhnlich war die Tatsache, dass Hakuma nach dem Gespräch sich abseits hielt und kurz darauf wieder klammheimlich von der Beerdigung verschwand. Wahrscheinlich war Ray sogar der einzige, der sein Verschwinden direkt bemerkte, was es umso mysteriöser machte. Irgendwas stank hier doch gewaltig.

Der Rest der Beerdigung war nicht weiter erwähnenswert. Ray erzählte Takeo von seinen Beobachtungen, danach legten sie den kurzen Weg zur Herberge zurück, die von den Beerdigungsgästen gut gefüllt war. Da aber Hakuma sich auch hier nicht blicken ließ, zeigte auch der Soranin nicht wirklich Interesse länger als nötig im Schankraum zu sitzen und zog sich ebenfalls auf sein Zimmer zurück, welches passenderweise ein Fenster zur Vorderseite der Herberge besaß. So hockte sich der Junge auf die Fensterbank und beobachtete von dort aus den Eingang der Herberge, wobei er das Licht in seinem Fenster ausgeschaltet ließ, sodass sein Zimmer leer wirkte. So verbrachte er den Abend in Gedanken über das Leben und Tod versunken, während er die ein- und ausgehenden Gäste beobachtete, ehe er irgendwann sich ebenfalls daran machte ein paar Stunden Schlaf zu bekommen.

Es war mitten in der Nacht, als er von Kenta ohne Gnade wachgerüttelt wurde. Die kurze Benommenheit schüttelte er schnell ab und konzentrierte sich darauf, was Kenta zu sagen hatte. er würde einen guten Grund haben, um sie mitten in tiefster Nacht aus dem Schlaf zu reißen. Aufmerksam hörte er Kentas Bericht zu, wobei das was er nicht sagte wesentlich interessanter war als das was er sagte. Irgendetwas war vorgefallen, das war offensichtlich. Seine Gedanken rasten auf Hochtouren, während er versuchte das Gesagte und Geschriebene zu verarbeiten. Keine Details hier, wieso keine Details hier, werden wir abgehört? Moment das Gasthaus gehört Hakuma, Hakuma war von der Beerdigung verschwunden, das bedeutet er muss irgendwie darin verwickelt sein. schloß er messerscharf und beeilte sich dann Kentas Aufforderung nachzukommen. "Ein weiterer Toter ändert die Lage natürlich radikal. Zwar können die Banditen diesen Mann nicht umgebracht haben, aber es bedeutet auch, dass sie nicht allein agierten. Da sie unsere einzige Spur sind, sollten wir auf jeden Fall den Gefangenentransport nach Yuki begleiten und sie ein weiteres Mal befragen. Irgendetwas müssen sie wissen." schlug Ray vor und blickte zu den beiden Shinobi aus Shirogakure.
 

Sakaida Mai

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Gespannt nippte Mai an dem Tee, welchen Takeo ihr in die Hand gedrückt hatte. „Eine Eigenkreation? Klingt interessant!“, kommentiere sie das und hörte ihrem Kollegen zu, als er von der Beerdigung erzählte. Es tat dem Blauschopf schon leid, dass sie diese Trauerfeier verpasst hatte. Aber sie empfand es als ihre Pflicht, diese Räuber, welche eben in die Partie dieser Mission gekracht waren, abschieben zu lassen. Seine nächste Äußerung machte Mai hingegen nachdenklich. Hakuma könnte Informationen zurückgehalten haben? Das wäre nicht völlig undenkbar. Da der Teebecher ziemlich heiß war, stellte Mai ihn für einen Moment zur Seite und verschränkte dann die Arme kritischen Blickes. „Naja, ich erzählte Lihaku und dir ja bereits, dass selbst in meinem Team schon einmal ein Mittäter war. Im Grunde können wir ja nicht ausschließen, dass Hakuma noch Geheimnisse hat. Wir wissen nicht einmal, wie sehr er in diese Sache verstrickt ist. Aber solange das so ist, dürfen wir ihn nicht verurteilen.“, teilte die Kunoichi Takeo ihre Gedanken darüber mit und griff erneut nach dem Tee. Gar nicht mal so übel!

Müde schlurfte Mai durch den Gang der Herberge. Sie hatte bereits geschlafen, als Kenta sie weckte. Sie sollte schnell zu sich kommen, klare Gedanken fassen. Diese Kälte im Reich des Schnees machte einen so unglaublich müde.. Als sich alle vier Shinobi gesammelt hatten, erzählte Kenta von seinen Neuigkeiten. Zugegeben, die Situation war nicht einfach. Zum einen fragte sich Mai, warum er einen Alleingang unternommen hatte. Aber das ist wohl nicht weiter verwunderlich, so sind sie eben. Aber konnte sie ihm bedingungslos glauben? Und konnte man nun wirklich die Gefangen nach Yuki verfolgen? Eigentlich sollten sie sich um Isekai kümmern. Da blieb die Frage offen, ob sie wirklich etwas mit den Vorfällen im Dorf zu tun hatten. „Das ist doch merkwürdig, zuvor wurde von verschiedenen Leuten des Dorfes berichtet, dass man durch „Unfälle“ ums Leben kam. Warum sollten die Zivilisten das geschlossen erfinden? Würde eine Räuberbande dahinter stecken, hätte man das doch bemerkt. Pfeil und Bogen kamen ja ausschließlich heute ins Spiel.“, murmelte Mai nachdenklich und sah ein wenig abwesend in die Ecke des Raumes. Es fiel ihr nicht leicht, einen Zusammenhang zu dem beschriebenen „Fluch“ herzustellen. Vielleicht war das auch schwer möglich, weil irgendjemand oder womöglich auch mehrere Beteiligte hier alle an der Nase herumführen wollten. Abgesehen davon war Mai unentschlossen, ob es wirklich sinnvoll wäre, den Banditen nachzulaufen. Wer sollte diese Aufgabe denn übernehmen? Takeo und Mai, damit sie aus dem Weg wären? Was für eine furchtbare Mission, wenn man nicht einmal dem zugeteilten Team vertrauen konnte.

Und wer sollte diese Aufgabe dann übernehmen?“, fragte Mai unvoreingenommen und durchaus freundlich nach. Einer Sache ist sie sich sicher: Sie würde sich nicht aus dem verschneiten Dorf schicken lassen.
 

Dokuiki Takeo

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„Ich würde Hakuma auch nicht direkt etwas unterstellen. Es ist gut möglich, dass er gute Gründe hat, warum er etwas vor uns geheim hält. Es wäre aber auch nicht das erste Mal an diesem Tag, dass jemand seine finstere Ader enthüllt.“ Mai und Takeo unterhielten sich noch eine ganze Weile bis auch der letzte Tropfen Tee die Kanne verlassen hatte – zu seinem Glück schmeckte er Mai augenscheinlich nicht ganz schlecht – und gingen dann beide zu Bett, um noch ein wenig Ruhe zu finden.
Die Ruhe war allerdings nur von kurzer Dauer, denn sein guter Freund Kenta weckte ihn mitten in der Nacht für eine Missionsbesprechung. Zum Glück kam Takeo gut ohne allzu viel Schlaf aus und machte sich sofort fertig, um sich anzuhören, was so wichtig war, dass es nicht bis morgen warten konnte. Hatte Ray ihm etwa auch schon von der Beobachtung auf dem Begräbnis erzählt oder steckte erneut irgendein abscheulicher Gedanke hinter der nächtlichen Zusammenkunft? Er schüttelte den Kopf. Es machte jetzt wenig Sinn, sich darüber den Kopf zu zerbrechen, denn innerhalb der nächsten Minute würde er die Antwort auf diese Frage von ganz alleine erhalten.

Kenta war also alleine ausgerückt, um die Sache auf seine Weise anzugehen. Takeo befürwortete diese Herangehensweise gar nicht. Der Kinzoku hatte scheinbar neue Informationen gesammelt, jedoch hatte er sich – und an dieser Stelle viel wichtiger – das Team potenziell einer großen Gefahr ausgesetzt. Was, wenn er entdeckt worden wäre? Takeo versuchte, seinen Unmut für den Moment zur Seite zu schieben und das egoistische Verhalten von Kenta zu ignorieren, denn schließlich war es alles andere als verwunderlich. Gleichzeitig stellte die ganze Situation ihn jedoch vor eine große Herausforderung. Was für ein Spiel spielte Kenta hier? Konnten Mai und Takeo ihm vertrauen oder steckte mehr dahinter? Für den Moment blieb ihm nichts anderes übrig, als Teil von Kentas Scharade zu werden. Er ging offensichtlich davon aus, dass ihr Gespräch von jemandem mitgehört wurde und dieser jemand sollte glauben, dass sie die Gefangenen morgen nach Yuki begleiten. Wollte Kenta eine Art Hinterhalt provozieren? Wenn das der Fall war, gab es nur eine Antwort auf Mais Frage, denn ein Hinterhalt war am schmackhaftesten, wenn ein Einzelnes Mitglied der Gruppe abgespalten war. „Es sollten nicht alle gehen. Es ist zwar unsere einzige Spur, aber sie könnte auch ins Leere laufen.“ In diesem Moment wünschte sich Takeo Arata herbei. Es wäre so schön, jetzt über Gedanken kommunizieren zu können. Jetzt konnte er nur hoffen, dass hier wirklich alle eine Sprache sprachen und nicht in völlig verschiedene Richtungen dachten. Um ehrlich zu sein, hielt er es aber für sehr unrealistisch, dass seine und Kentas Gedanken sich in irgendeiner Form überschnitten.
 

Kinzoku Kenta

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Sie waren misstrauisch ... ach natürlich waren sie das, aber darauf konnte Kenta jetzt keine Rücksicht mehr nehmen. Aus seiner Perspektive heraus hatte das Shiro-Team die Grundlage der Kooperation hier vergiftet und nicht er - im Gegensatz zu ihnen hatte er sich nämlich an alle Absprachen gehalten, bis Mai spontan entschieden hatte, noch eine ungesagte hinzu zu erfinden und ihn jetzt nicht mehr zu mögen, weil er offenbar nicht ihrem persönlichen Geschmack entsprach ... trotzdem musste er jetzt mit ihnen arbeiten. Und war es nicht ironisch, dass ihr stures Misstrauen gerade jetzt darauf hinauslief, dass sie nicht optimal zusammenwirken könnten? Es war nicht schwer zu erkennen, dass Mai am liebsten hier bleiben würde, aber eigentlich hatte er ja nur vorgehabt, ihnen abseits der Hörweite ihres Täters alles zu erzählen und einen gemeinsamen Plan zu fassen ... "Ich denke nicht dass die Dörfler lügen, dafür sind sie zu schlicht." Erwiderte Kenta absichtlich plakativ - für ihren Mithörer, nicht weil er es tatsächlich dachte, aber vermutlich würde Mai ihn wörtlich nehmen. "Aber die direkte Beteiligung der Banditen beweist, dass sie doch mehr wissen müssen. Vielleicht haben einige von ihnen die anderen Fälle geschickt inszeniert, aber auf jeden Fall müssen sie mehr Informationen haben. Wenn wir in Yuki fertig sind sollten wir eigentlich direkt ihr Lager unter die Lupe nehmen." Führte er die falsche Front weiter -

- und in diesem Moment überraschte ihn Takeo zum ersten Mal seit er ihn kannte positiv - er dachte von Mais emotionaler Sturheit und Kentas Lüge aus selbstständig weiter und verknüpfte beides zu einem neuen Plan. Sehr gut, Blondie! "Als Team sind wir am kampfstärksten." Widersprach der Kinzoku zunächst, aber das war nur für die Galerie. "Wenn ihr darauf insistiert jemanden zurückzulassen, würde ich Mai vorschlagen." Kenta verkniff sich die weitere Lüge dass sie ohnehin am wenigsten nützlich war - wäre zwar hilfreich gewesen wenn Hakuma sie als nächste anging und sie schwer unterschätzte, aber sie würde daraufhin vermutlich explodieren und eh alles platzen lassen. "Und wir anderen drei sollten uns jetzt sputen. Sagen wir unserem Gastgeber bescheid dass die Dörfler sich vor weiteren Banditen hüten müssen und dann packen wir zusammen."


Gesagt, getan - so ungefähr jedenfalls. Denn sobald sie mit ihren Banditen auf dem Weg waren, um das Yuki-Abholungsteam zu treffen und er sicher war, dass in ein paar Kilometern ringsum niemand sonst war, seufzte Kenta erleichtert auf. "Gut ... also, zur Klarstellung bevor wir wirklich bis Yuki marschieren: Es waren ganz gewiss keine Banditen. Ich habe vom Wald aus beobachtet, wie Hakuma ins verlassene Dorf schlich, gezielt Spuren hinterließ, und die Leiche des Mannes aus einer Schriftrolle entsiegelte und dort ablegte. Ich gehe davon aus dass er ihn irgendwo im Dorf getötet hat als sie alleine waren. Wahrscheinlich war es ein Gelegenheitsverbrechen, jetzt wo der tote Junge die Banditen als falsche Schuldige ins Spiel gebracht hat. Habt ihr gestern abend vielleicht eine passende Gelegenheit beobachten können?"

"... heißt das wir kommen frei?" Fragte einer der Gefangenen, und Kenta blinzelte einen Moment - richtig, die waren ja auch noch da. Er rollte mit den Augen. "Nein, du Idiot. Ihr habt immer noch einen Menschen erschossen. Das heißt wir geben euch jetzt ab und knobeln dann aus wie wir den Alten am besten einkassieren. Da vorne kommen eure neuen Wärter." Wurde auch langsam Zeit die Deppen loszuwerden. Kenta hätte sie am liebsten direkt aufgeknüpft und gut ... aber das würde wohl bis zu einer Mission warten müssen auf der ihm keine Mai dazwischen funkte. Takeo zumindest schien die Zusammenarbeit wichtiger zu finden als seine kindischen persönlichen Sensibilitäten.
 
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