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Job: Darf es noch etwas sein?!

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Jirokou Shunsui

Guest
Während Shunsui die Straße entlanglief, fiel es ihm schwerer als sonst sein Schauspiel aufrecht zu erhalten und den Blick gen Boden zu richten. Es war einfach unglaublich schwer nicht zu grinsen oder zu lächeln, so glücklich fühlte er sich in letzter Zeit. Vor allem wenn er den gestrigen Abend Revue passieren ließ, als es plötzlich an seiner Haustür geklopft hatte. Für gewöhnlich rechnete er zu dieser Stunde mit niemandem, schon gar nicht in den Slums. Umso größer war also die Freude und Überraschung gewesen, als er Kaya vor sich hatte stehen sehen. Es hatte den jungen Mann alle Überwindung gekostet, die Kunoichi nicht direkt in der Türschwelle und für jeden sichtbar zu küssen. Deshalb hatte er sie schnell reingelassen und konnte dann schließlich seinem Verlangen nachgeben – manchmal stellte er sich aber auch kompliziert an! Seine Wohnung war noch ein bisschen kleiner als die ihre, hatte leider keine Badewanne und bestand eigentlich nur aus einer kleinen Küchennische, einem Esstisch und einem Bett, was viel zu klein war. Aber das war wirklich eher nebensächlich, dass störte keinen der Beiden.
Völlig zufrieden war er schließlich als Erstes aufgewacht und hatte die ersten Minuten noch damit verbracht, ruhig zu liegen und die Wärme der Hayabusa zu genießen. Anschließend ließ er die neben sich liegende Kunoichi noch etwas schlafen und stand auf, um sie zu überraschen. Da er nicht viel im Kühlschrank hatte, gab es natürlich auch keine Überraschung, also zog er sich rasch und leise um, damit er sie nicht weckte, und begab sich auf Frühstückssuche. In der nächstgelegenen Bäckerei wurde Shunsui schließlich fündig und kaufte eine Auswahl an Brötchen, sowie süßen und deftigen Plunderstückchen. Da sollte auf jeden Fall etwas dabei sein, dass der jungen Frau zusprach, zudem sie noch einen langen Tag vor sich hatten. Kaya wusste noch von nichts, doch Shunsui hatte einen Job angenommen, um in einem Restaurant mit fragwürdigem Ruf in Getsurin auszuhelfen. Und wer konnte ihm dabei besser zur Seite stehen, als die Schwarzhaarige? Zugegeben, anfangs hatte er diesen Job noch allein antreten wollen, aber nach ihrem Überraschungsbesuch war ihm eben dieser Gedanke gekommen. Der Jirokou vertraute ihr, hatte sich ihr geöffnet und ihr so einiges über ihn erzählt, was sonst niemand über ihn wusste. Sie kannte seine wirkliche Persönlichkeit und fühlte sich zu ihm hingezogen, was auf beiden Seiten der Fall war. Auch der Blondschopf hatte Gefühle für die junge Frau, die ihn jeden Tag aufs Neuste überraschten und überwältigten. Kein Wunder, wenn man sich beinahe ein Jahrzehnt emotional ausgeschlossen hatte, dann gab es einiges an Nachholbedarf!
Mit einem leisen Klicken öffnete der junge Mann die Tür und fand … niemanden vor. Mit zwei Tüten in den Händen, schloss er die Tür mit seinem Fuß hinter sich und legte die schüchterne Haltung ab und richtete sich auf. „Kaya…?“, fragte er verdutzt in den Raum. War sie etwa schon gegangen, als sie ihn nicht mehr vorgefunden hatte?
 

Hayabusa Kaya

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Als sie langsam aber sicher erwachte, streckte sie sich zunächst genüsslich, ehe sie mit ihrem ausgestreckten Arm begann die schmale, leere Fläche an ihrer Seite abzutasten. Da das Bett ziemlich klein war, hatten Shunsui und sie sich eng aneinander schmiegen müssen - was nicht das Schlimmste auf der Welt war, ganz im Gegenteil. Doch plötzlich hatte sie relativ viel Platz und... ihre Seite war kalt? Auch die Fläche neben sich, in der beim einschlafen noch der blonde Shinobi gelegen hatte, klaffte nun eine kühle Leere. Verwundert schlug sie die Augen und richtete den zierlichen Oberkörper auf. Verwundert sah sie sich in der noch fremden Wohnung um - im ersten Moment suchte sie nach Lulu, ehe sie sich erinnerte, dass sie ja bei Shunsui geschlafen hatte. Begleitet von einem herzhaften Gähnen strich sie sich durch die schwarzen Haare: "Guten Morgen Saku." grüßte sie ihren geisterhaften Begleiter, der eingeschnappt auf dem Küchenschrank hockte. Er schien sich sogar von ihr weg zu drehen - ihm passte es gar nicht wie nah sich Kaya und Shunsui inzwischen standen. Doch er würde sich wohl oder übel daran gewöhnen müssen ... denn sie hatte nicht vor sich von ihm wieder zu entfernen oder ihre Bindung zu beenden. Man konnte dem blonden Herrn auch nur kräftig dazu raten, denn wenn sie sich trennen würden, würde Saku ihn vermutlich heimsuchen um seinem aufgestauten Groll Luft zu machen. Und mit so einem Rabengeist wollte man sich nicht anlegen. Der Gedanke amüsierte Kaya, auch wenn er vermutlich völlig an den Haaren herbei gezogen war.

Seufzend blickte sie sich weiter um, doch von Shunsui war keine Spur zu sehen. "Ist er schon los...?" fragte sie eigentlich an Saku gerichtet, doch dieser ignorierte sie weiterhin. Kaya schnaubte und betrachtete nachdenklich das Bett. Das es so schmal war und sie eng aneinander gekuschelt schlafen mussten, störte sie wirklich nicht. Aber... sie lag da, mit ihren ausgestreckten Beinen und berührte mit den Füßen schon beinahe das Ende des Bettes. Für einen großen Kerl wie Shunsui musste es doch viel zu kurz sein... das war doch sicher schrecklich unbequem. Nachdenklich neigte sie ihr hübsches Köpfchen und betrachtete ihre Füße, die unter der Decke hervor guckten. Plötzlich kam ihr die Idee - sie schlüpfte schnell ihre Kleidung und ging dann kurzerhand aus dem Fenster stiften: ihrem Kinobori zum Dank konnte sie ein gutes Stück an der Wand laufen, ehe sie geschickt auf den Boden hüpfte. Das Fenster hatte sie offen gelassen, immerhin wollte sie gleich zurückkommen, aber sie hatte keinen Schlüssel ... also musste das Fenster her halten! Es würde schon nichts passieren und wenn doch kannte sie hier den Slums genug Leute um den Schuldigen ausfindig zu machen und die Angelegenheit zu klären. Doch es sollte schon Alles gut gehen. Ihr Weg führte sie zum Karasu-tengu, in dem ihr Großvater wie erwartet auch jetzt schon fleißig war, obwohl es noch früh am Morgen war. Eher widerwillig ließ er seine Enkelin in das eigentlich noch geschlossene Geschäft. Die Beiden wechselten kaum ein Wort, ihre Kommunikation war wie gewohnt spärlich. Sie hatte ihr Auge auf einen hölzernen Beistelltisch geworfen. Es war vielleicht nicht die bequemste Lösung, doch das gute Stück hatte die richtige Höhe um perfekt an das Bett anzuschließen und so als provisorische Verlängerung zu dienen. Damit sollte es für Shunsui deutlich bequemer in seinem Bett werden. Takeru war sichtlich irritiert vom Kauf seiner Enkelin, fragte aber nicht weiter über ihre Beweggründe, sondern verkaufte ihr das gute Stück - allerdings zum normalen Preis. Rabatt gabs bei ihm nicht! Zumindest nicht für Kaya. Doch das war in Ordnung und Kaya störte sich schon lange nicht mehr daran. So kurzfristig sie aufgetaucht war, so schnell verschwand sie nun auch schon mit ihrem neu erworbenen Tischlein.

Wieder nutzte sie ihr Kinobori um die Hauswand empor zu steigen - allerdings gestaltete sich dies nun deutlich schwieriger dank des zusätzlichen Gewichts. Zum Glück war der Tisch nicht so schwer, sodass es ihr irgendwie mehr Recht als schlecht gelang. Auch wenn eine alte Dame, die gerade am Fenster putzen war, ihren Augen nicht traute und erschrocken bei Kayas kleiner Aktion zusah. Träumte sie das gerade...? Als Kaya endlich bei Shunsuis Wohnung angekommen war, schubste sie den Tisch begleitet von einem lauten Keuchen durch das Fenster, ehe sie selbst folgte. Mit einem lauten >>RUMMS<< landete der Holztisch auf dem Boden. Kaya atmete hastig, da war sie doch glatt ins Schwitzen gekommen. "Puuuh ~" stöhnte sie erschöpft, als sie Shunsui in der Tür stehen sah mit zwei Tüten bestückt. Kaya grinste fröhlich: "Guten Morgen! ♥" mit einer sanften Wärme, die sie nur Shunsui gegenüber an den Tag legte - und auch nur wenn die Zwei allein waren. Mit einem kräftigen Ruck hob sie den Tisch auf und stellte ihn wie geplant an das Bettende. Es passte tatsächlich und schloss direkt ab. Zufrieden setzte sie sich auf die kalte Holzplatte des Tisches und grinste Shunsui entgegen: "Nicht die perfekte Lösung, aber so kannst du dich wenigstens ausstrecken." erklärte sie ihre eher ungewöhnliche, morgendliche Aktion. Dabei hatte sie keinen Gedanken daran verschwendet ob es für den Jirokou überhaupt in Ordnung war, dass sie ihm ein neues Möbelstück bescherte. Aber sie hatte es nur gut gemeint - und schlicht nicht weiter darüber nachgedacht. Sie wollte ihm einfach nur eine Freude machen und hoffte das ihr dies gelungen war.
 
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Jirokou Shunsui

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Es waren kaum zwei Sekunden vergangen, seitdem Shunsui seine Wohnung betreten und sich gewundert hatte, wo denn die Schwarzhaarige verblieben war, als alles seinen Lauf nahm. Der Jirokou zuckte unweigerlich zusammen, als ein Holztisch durch das offene Fenster reingeflogen kam – wie hatte er nur das offene Fenster übersehen können – und kurz daraufhin auch die vermisste Kaya folgte. Etwas verdutzt stand der junge Mann noch an der Eingangstür mit seinen zwei Tüten und beobachtete verwirrt das Schauspiel, welches sich hier abspielte. „Guten Morgen.“, antwortete auch er sanft und beobachtete die junge Frau mit einer Mischung aus Neugier und Verwirrung. Irgendwie ergab das alles keinen Sinn, warum zum Teufel hatte sie einen Tisch besorgt? Vor allem so früh am Morgen? Des Rätsels Lösung folgte sogleich, als die junge Frau den Tisch ans Bettende stellte, sodass das Bett nun endlich länger war. Hatte sie das wirklich extra für ihn und ihm zuliebe gemacht? Der Blondschopf war etwas überwältigt aufgrund dieses kleinen Geschenkes, kannte er doch das Gefühl nicht, dass ihm zuliebe jemand einen Gefallen tat. Das mochte er wirklich an Kaya, sie war eine Person, die aktiv zur Tat schritt und Worte in die Tat umsetzte. Ein Lächeln bildete er sich auf seinem Gesicht, als er die Tüten mit den Backwaren auf dem Tisch ablegte und der Hayabusa ihre wohlverdiente Belohnung mittels eines Kusses übergab. Den hatte sie sich wahrlich verdient! „Sieht echt super aus, vielen Dank!“, sagte Shunsui, während er sein erweitertes Bett begutachtete. Das sah wirklich nach gutem Handwerk aus, so viel stand fest. „Wie viel schulde ich dir dafür?“ In der Tat, der Blondschopf ging fest davon aus, dass er der jungen Frau etwas Geld für dieses Handwerk schuldete, wieso auch nicht? Der Jirokou besaß zwar nicht Unmengen an Geld, hatte jedoch eine kleine Summe angespart, die er gut und gerne darin investieren konnte. Hoffentlich war es nicht zu teuer, denn das Letzte was er wollte, war vor der jungen Frau zugeben zu müssen, dass er sie nicht bezahlen konnte. Das wäre wirklich peinlich gewesen und darauf konnte er getrost verzichten.

Apropos Geld, sollte er nicht genug haben, dann würde er sicherlich heute noch das eine oder andere als Kellner verdienen, sodass er die Hayabusa auszahlen konnte. Jetzt galt es nur noch einen Weg zu finden, wie sie ihn in dieses Restaurant begleiten würde. Aber zunächst – Frühstück! In ihrer Anwesenheit taute Shunsui komplett auf, denn hier konnte er ganz er selbst sein. Und nicht nur das, irgendwie schaffte es Kaya auch, neue Facetten von ihm zum Vorschein zu bringen. Mit einem warmen Lächeln auf dem Gesicht schaute er die Hayabusa an, die wirklich wunderschön war. Gold und Schwarz waren zwar Kontraste, aber passten wunderbar zusammen, genau wie Tag und Nacht zusammen gehörten. „Ich habe Frühstück besorgt.“, wobei er auf die Tüten zeigte, deren Inhalt er auf die wenigen Teller verteilte, die er sein Eigen nennen konnte. Immerhin wohnte er allein und brauchte nicht viel Geschirr, aber vielleicht sollte er sich noch einige Stücke besorgen, wenn er noch öfters Besuch bekam. Dabei breitete sich wieder eine wohlige Wärme in seinem Inneren aus, wie immer eigentlich, wenn er zusammen mit der Schwarzhaarigen war. Kaya hatte die Auswahl aus Brötchen, warmen und süßen sowie deftigen Stückchen. Während er sich ein besonders herzhaftes Stück gönnte, fixierte er die junge Frau aus seinen goldenen Seelenspiegeln heraus. Jetzt oder nie! „Ich muss später noch in ein Restaurant, um zu kellnern. Aushilfsjob.“, fügte er erklärend hinzu. „Ich könnte auch noch gut Unterstützung gebrauchen, hättest du denn Lust mich zu begleiten?“, fragte er sie und hoffte inbrünstig, dass sie seine Frage bejahte. In diesem Augenblick kam ihm noch eine Idee, von der er sicher war, dass sie die Hayabusa amüsieren würde. „Oder willst du deinen Shushu wirklich allein gehen lassen?“ Bei diesen Worten grinste der junge Mann schelmisch. Oh man, dieser Name. Shushu. Einzig und allein Kaya erlaubte er, diesen Namen zu nutzen, auch wenn es ihn mehr ärgerte als erfreute. Wahrscheinlich war dies der Grund dafür, dass sie ihn auch nutzte. Aber hier in dieser Situation, schaffte er es womöglich sie zu erheitern und dazu zu bringen, ihm beim Kellnern zu helfen.
 

Hayabusa Kaya

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Ein zufriedenes Grinsen stahl sich auf Kayas Lippen - sie war sichtlich stolz auf sich. Weniger auf das schenken an sich, als das sie auf die Idee gekommen war. Für die junge Hayabusa war es entgegen ihres Rufs nichts Neues jemanden etwas zu schenken, wenn sie glaubte der Person damit hilfreich sein zu können. Sie war zwar kein Mensch der reinen Nächstenliebe, der sich nur zum Wohl anderer ein Bein ausriss, aber wenn sie sah wie sie jemanden helfen konnte, warum sollte sie es dann nicht tun? Ihr hatte man damals auch geholfen, da war es doch nur selbstverständlich diese helfende Hand weiterzugeben ... oder etwa nicht? Für sie war es das jedenfalls. So hatte ihre Großmutter sie erzogen und das Erbe schätzte sie wert. Als Shunsui sie küsste, schauderte sie unwillkürlich. Sie liebte es von ihm geküsst zu werden - und sie liebte es ihn zu küssen. So absurd es ihr nach wie vor erschien, so entsprach es doch der Wahrheit. Als er fragte was sie dafür bekam, winkte sie nur ab. Sie dachte nicht im entferntesten daran sich das Geld zurückzuholen. Warum denn auch? Es war ein Geschenk, aus einer Laune heraus entstanden - sie wollte, das es ihm gut ging. Soweit kams noch das sie da aufs Geld pochte. Gut, zugegeben, sie war ein kleiner Sparfuchs und sie liebte Geld - einfach, weil es notwendiges Übel war und weil sie so lange mit so wenig hatte auskommen müssen. Sie achtete bis heute genau auf ihre Ausgaben, doch für andere war sie bei weitem nicht so geizig - erst recht nicht für Shunsui! Außerdem war es eh nicht die Welt gewesen. "Küss mich nochmal ~ dann sind wir quitt." entgegnete sie, obwohl es wie ein Scherz rüber kam, meinte sie das durch aus ernst.

Doch ehe sie auf die Zahlung der nicht bestehenden Schulden pochen konnte, hatte Shunsui sie auf die Tüten und das darin befindliche Frühstück verwiesen. Sie hatte auch schon ordentlich hunger und liebte es grundsätzlich zu essen, auch wenn sie nicht danach aussah, konnte sie sich am liebsten den ganzen Tag vollstopfen. Zum Glück besaß sie genug Disziplin sich dieser Begierde nicht hinzugeben und sie würde es sicher nicht Shunsui erzählen...wie peinlich wäre das denn! Nachher würde sie ihn damit noch abschrecken. Aufgeregt kramte sie in einer der Tüten herum und holte sich ein saftiges, süßes Plunderstück hervor: "Uuuuuhm ~ ♥" stieß sie glücklich aus und biss sogleich davon ab. Glücklich pendelte sie mit ihren Beinen leicht hin und her, dazu neigte sie, wenn sie aufgeregt war - und der Tisch war hoch genug um dem auch jetzt nachzukommen, auch wenn ihre Zehen dabei über den Boden schliffen. "Lecker ~" brummte sie glücklich und genoss das gute Stück Teigware sichtlich. Als Shunsui die Stücke auf Tellern servierte, schluckte sie etwas peinlich betroffen. Da hatte sie sich aus ihrer Vorfreude heraus einfach selbst bedient...! Mit leicht geröteten Wangen nahm sie sich einen der leeren Teller und hielt ihn unter ihr schon fast aufgegessene Plunderstück. Tatsächlich benutzte Kaya in der Regel kaum Geschirr - denn was dreckig wurde, musste abgewaschen werden - und die junge Hayabusa hasste es abzuwaschen. Daher nutzte sie aus Prinzip so wenig Geschirr wie möglich. Als sie aufgegessen hatte, schauderte sie vor Glück und grinste breit. Das hatte wirklich gut getan...! Fröhlich betrachtete sie die Auswahl und konnte sich nicht so recht entscheiden was sie als nächstes Essen sollte, als Shunsui verkündete, heute zu kellnern. Etwas verwundert sah sie zu ihm auf. Irgendwie konnte sie ihn so gar nicht als Kellner vorstellen... sein Alter Ego war doch viel zu schüchtern und zu tollpatschig...sollte man den wirklich auf Gäste und Berge an Geschirr heranlassen? Skeptisch betrachtete sie den anderen, wie er nun vor ihr saß... sein wahres Ich. Die Röte auf ihren Wangen stieg an und zeichnete sich deutlich ab - er war wirklich ein gut aussehender junger Mann und sehr attraktiv... sie schluckte. Oh nein...! Was, wenn auch eine andere Frau das erkennen würde? Alter Ego hin oder her...?! Kellner ... die waren doch auch immer so schick heraus geputzt...! Ihre Augen weiteten sich.

Selbst als sein alter Ego würde er sicher schick aussehen und auf manche Frauen hatten ja auch so schüchterne, junge Männer einen gewissen Reiz...! Auch wenn Kaya sein wahres Ich deutlich besser gefiel - aber das war eine andere Sache. "Auf gar keinen Fall!" verkündete sie und krabbelte um den Tisch, an dem sich inzwischen ebenfalls Platz gefunden hatte, herum um Shunsuis Hand zu ergreifen. "Ich komm mit!" Soweit kam es noch, dass sie ihn da allein hingehen ließ! Das er sie auch gefragt hatte ob sie ihn begleiten würde, hatte sie nur am Rand mitbekommen, zu dem Zeitpunkt hatte sie längst entschlossen mit zu kommen. Sie schnaubte und drückte seine Hand etwas fester: "Ich lass dich da nicht allein hingehen!" machte sie unmissverständlich klar, hielt dann jedoch inne und neigte leicht ihr doch recht hübsches Köpfchen: "Welches Restaurant denn eigentlich?" fragte sie nun, das war ja keine ganz so unwichtige Information.
 
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Jirokou Shunsui

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Shunsui war angenehm darüber überrascht, dass Kaya auf seine Frage bezüglich der Gegenleistung einfach abwinkte. Das hatte er nun nicht wirklich erwartet, aber die Reaktion der Hayabusa erfreute ihn ungemein. Er war so erfreut darüber, dass es ihm mehr als ein wahres Vergnügen war, auf ihr Angebot einzugehen. Ein leidenschaftlicher Kuss voller Wärme erfolgte, der hoffentlich seine Schuld vollends beglichen hatte. Als er sich wieder löste, betrachtete er die junge Frau gespielt nachdenklich. „Ich weiß nicht, ob das wirklich ausreicht.“, teilte er seiner Schuleneintreiberin mit. Der Jirokou konnte einfach nicht genug von ihren Lippen bekommen, jetzt wo er diesen Geschmack gelernt hatte, würde er schwerlich wieder darauf verzichten können. „Lieber auf Nummer sicher gehen.“, sagte er schelmisch grinsend und lehnte sich erneut in einen Kuss hinein.
Eine weitere Überraschung erfolgte, als Kaya sofort auf sein Angebot einging, ihn auf diesen kleinen Job zu begleiten. Der Jirokou hatte damit gerechnet, die junge Frau wirklich davon überzeugen zu müssen, aber er würde es nicht hinterfragen. Auch wenn er ehrlich zugeben musste, dass er ein wenig verwirrt über ihre Reaktion war. Nicht im Mindesten wäre ihm eingefallen, dass gerade sie Angst davor haben könnte, irgendjemand anderes könnte ihn verführen und ihm schöne Augen machen. Nicht Kaya! Denn sie war die Letzte die Angst zu spüren brauchte, denn sie nahm einen besonderen Platz in seinem Herzen ein, den niemand so einfach ersetzen konnte. Sie hatte ihm geholfen, einen Schritt in Richtung des Lichtes zu nehmen und dafür würde er ihr auf ewig dankbar sein. Da er jedoch nichts darüber wusste, antwortete er einfach mit einem Lächeln: „Das freut mich wirklich.“, und drückte nun seinerseits ihre Hand etwas. Die Beiden hatten ja keine Ahnung, was sie in diesem komischen Restaurant erwarten würde, aber der Tag würde dieses Geheimnis noch lüften. Auf die Frage hin, wie ihr Ziel denn hieß, musste der Blondschopf tatsächlich kurz überlegen. Er war noch nie dort gewesen, aber in der Jobbschreibung hatte doch der Name gestanden, wie hatte er noch gleich gelautet …? „Mozuya‘s!“, verkündete der Jirokou schließlich ein wenig zu laut, als endlich der Groschen gefallen war. Die Gastronomie befand sich in Getsurin, also mussten die beiden Shinobi die fliegende Stadt verlassen, um dorthin zu kommen. Da die Hayabusa und er zu Ende gefrühstückt hatten, stand einem Aufbruch auch nichts mehr im Wege. „Lass das ruhig stehen.“, sagte Shunsui und zeigte dabei auf die benutzten Teller. Das würde er später machen. Oder morgen. Wie auch immer, Abwasch stand nicht gerade oben auf seiner Prioritätenliste.
Auf dem Weg durch die Slums in Richtung des Eingangs von Soragakure, liefen Gold und Schwarz nebeneinander her. Das war insofern eine besondere Erscheinung, da Shunsui nicht wie gewöhnlich etwas hinter Kaya trottete und den Kopf gesenkt hielt, sondern eine ganz andere Erscheinung darstellte. Obwohl er seine falsche Brille trug und seine feine Kleidung, lief er aufrechter als sonst herum und schaute sich dann und wann auch um. Noch nie hatte er sich wirklich so der Öffentlichkeit präsentiert und wahrscheinlich hätte man ihn gerade deshalb nicht wieder erkannt. Der junge Mann hatte kein Problem Leuten in die Augen zu schauen und das war etwas, dass er früher niemals gemacht hätte. Aber dank seiner Begleitung hatte sein Leben eine andere Richtung eingeschlagen und er konnte das Leben endlich leben, ohne sich in Illusionen und Täuschungen zu hüllen. Dennoch fiel ihm der Wandel natürlich schwer, denn er hatte so viele Jahre mit seinem Alter Ego gelebt, dass es ihm nicht möglich war, dieses von jetzt auf gleich abzulegen. Aus diesem Grund hatte er deshalb seine falsche Brille aufgezogen, denn sie gab ihm noch etwas Sicherheit in der Öffentlichkeit. Nichtsdestotrotz begutachtete er die junge Frau neben ihm, der er dies zu verdanken hatte. Als sie seinen Blick schließlich bemerkte, schenkte er ihr ein warmes Lächeln – auch etwas, dass er vorher niemals gemacht hätte. „Zumindest musst du nicht mehr befürchten, dass ich mich dumm anstelle.“, teilte er ihr mit einem neckischen Grinsen mit. Das war doch damals der Grund gewesen, warum sie ihn zu sich zum Essen eingeladen hatte, statt mit ihm woanders essen zu gehen. Damals hätte er noch wie blöd gestottert, doch auch wenn er noch die Brille und seine Kleidung trug, so konnte der junge Mann nun zumindest er selbst sein. Es würde Zeit brauchen, um Schicht um Schicht seines Alter Ego’s abzulegen. Doch er würde nicht aufgeben und eines Tages sicher in der Lage sein, den richtigen Shunsui komplett in die Welt hinaus zu lassen. Die Welt aus diesen Augen betrachten zu können war wirklich ein Geschenk!
Der Weg zum Restaurant hatte Shunsui und Kaya zum Aufzug von Soragkure hinunter nach Getsurin geführt, wo sie sich nun vor dem Restaurant befanden. Es machte einen ziemlich exzentrischen – um nicht von skurril zu sprechen – Eindruck auf den Jirokou. Unter dem großgeschriebenen „Mozuya’s“ stand noch in kleinerer Schrift „Wir haben alles und machen alles möglich!“ Das war doch schon ziemlich seltsam, oder? Dabei schenkte er seiner Begleitung einen fragenden Blick, ob wusste, was es damit auf sich hatte? „Na, dann mal los.“, sagte der Blondschopf und rückte seine falsche Brille etwas zurecht. Mit einem unguten Gefühl öffnete Shunsui die Tür zum Restaurant und betrat die Höhle des Löwen.
 

Hayabusa Kaya

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Mozuyas... bei dem Namen klingte irgendwas, doch so recht zuordnen konnte sie es nicht. Es war schon ironisch: da war sie eine Shinobi geworden um Getsurin hinter sich zu lassen und doch landete sie immer wieder hier. Naja - zum Glück hatte es mehr als diesen Grund gegeben um den Weg als Shinobi einzuschlagen, ansonsten hätte man es wohl gut und gerne als Misserfolg deuten können. So richtig sicher war sich das Rabenmädchen auch über Shunsuis Entwicklung nicht; obwohl es sie einerseits glücklich machte, dass er wohl versuchte sein Alter Ego daheim zu lassen, sorgte sein neues Auftreten dafür, dass er nun doch etwas mehr auffiel. Zumindest erwischte die Schwarzhaarige hier und da andere Damen, die den Blonden interessiert betrachteten. Ein unzufriedenes Schnauben hatte sie sich diesbezüglich nicht verkneifen können. Wer hätte je gedacht das es dazu kommen würde - doch in diesem Moment fehlte ihr plötzlich dieses trottelige, schüchterne. Da hatte er wenigstens keine Blick provoziert ... oder war es ihr vielleicht vorher nur einfach nicht aufgefallen? Missmutig vergrub die Shinobi, die heute mal ohne ihr Schwert unterwegs war, ihre Hände in die Taschen ihrer Jacken. Ohne ihr Schwert fühlte sie sich irgendwie... nackt. Doch zum kellnern konnte sie es nicht gebrauchen, beziehungsweise hätte sie es dann wohl eh ablegen müssen - und der Gedanken ihren Schatz unbeobachtet in irgendeinem Restaurant zurück zu lassen, gefiel ihr ganz und gar nicht. Also hatte sie sich schweren Herzens dazu entschieden ihr Katana von vorne herein in ihrer Wohnung zu lassen, der sie mit Shunsui zusammen noch schnell einen Besuch abgestattet hatte, bevor sie weiter gegangen waren um Getsurin zu betreten.

Immerhin hatte sie Lulu noch füttern müssen....! Nun gut, eine schwache Ausrede; aber sie wollte ihr Schwert nicht in Shunsuis Wohnung lassen. Dafür kannte sie ihre Pappenheimer, die dort in den Slums wohnten oder besser gesagt hausten zu gut. Immerhin war sie selbst dort damals auf die Jagd gegangen ... leicht biss sie sich auf die Unterlippe. So richtig gefallen tat es ihr nicht das Shunsui dort lebte - aber was sollte sie dagegen tun? Sie hatte schon überlegt ihm vorzuschlagen bei ihr einzuziehen, doch ging das nicht zu schnell? Mal davon abgesehen... was würde ihr Onkel sagen? Von ihrem Großvater ganz zu schweigen...! Anders herum ging es die Beiden aber auch nichts an. Die Kunoichi war hin und her gerissen. Ihn zu bitten sich eine andere Wohnung zu suchen wäre noch dreister ... davon abgesehen bot seine Wohnung vielleicht keinen großen Komfort und keine nennenswerte Sicherheit ... aber sie war sicher recht günstig. Leicht kaute sie auf ihrer Unterlippe herum. Wenn sie sich ihre Wohnung teilen würden ... dann würde es sich finanziell durch aus lohnen. Außerdem würde Lulu noch eine weitere Bezugsperson bekommen. Sie machte sich tatsächlich ziemliche Gedanken darüber und das schon seit einiger Zeit - aber mit Shunsui darüber zu reden, das traute sie sich nicht. Stattdessen kaute sie Saku seine nicht vorhandenen Ohren diesbezüglich ab. Der arme Rabengeist hatte sich langsam aber sicher mit Shunsui angefreundet - zumindest wurde er in dessen Nähe langsam ruhiger und schien sich gegen seine Besuche nicht mehr so sehr zu sträuben. Das hinderte den dickköpfigen Geist jedoch nicht daran nun auf Kayas Schulter zu hocken und den blonden Shinobi neben ihm skeptisch zu mustern. Selbst Saku war Shunsuis Veränderung nicht entgangen. Leicht neigte Kaya ihren Kopf und fühlte sich atapt, als sich ihre Augen trafen: hatte er sie beobachtet? Bei seiner Anmerkung wurde sie leicht rot und sah eilig zur Seite - würde er ihr diese Bemerkung ewig vorhalten? Sie hatte doch Recht...! "Wenn du dich damals nicht so dumm angestellt hättest, hätte ich dich nicht mit zu mir genommen." entgegnete sie ein wenig beleidigt. Und der Blondschopf wusste ebenso gut wie sie was in ihrer Wohnung geschehen war ...

Bei dem Gedanken musste die Hayabusa unwillkürlich grinsen und es gelang ihr nun doch fünfe gerade zu lassen. Welche Rolle spielte das Alles eigentlich... hauptsache sie war bei Shunsui! Eigentlich hätte sie sich gern mit dem Arm in den seinen gehängt oder seine Hand ergriffen - irgendwas der gleichen um ganz offen zu zeigen, dass sie Beide zueinander gehörten. Doch traute sie sich nicht so recht. Nicht wegen der Blicke der Leute oder so, sondern wegen Shunsui: war er bereit dazu? Ging es vielleicht zu weit? Immerhin würde das sein Alter Ego nur noch mehr durchbrechen. Seufzend fuhr sie sich durch die schwarzen Haare. Es war wirklich anstrengend sich Gedanken um einen anderen zu machen und sich um dessen Gefühle zu scheren. Jetzt wusste sie wieder, warum sie genau das so lange gemieden hatte. Als sie endlich vor dem Restaurant angekommen waren hielt das junge Mädchen mit ihrem inneren Monolog inne und lass ebenso wie ihr Begleiter die Inschrift über dem Eingangsbereich. Wie bei ihm, machte sich auch in ihrem Magen eine ungute Vorahnung bereit: Moment... dieser Name sagte ihr doch was...aber was...? Und warum? Was es auch war, es war nichts Gutes, so viel stand fest. Wie recht sie damit hatte, zeigte sich, als Shunsui mutig die Tür öffnete. Das Restaurant war gut besucht und ein junger Mann in schickem Anzug - anscheinend im Alter des Jirokous - war damit beschäftigt die Tische her zu richten. Sie hatten noch nicht geöffnet und steckten mitten in den Vorbereitungen. Perplex sah Kaya sich in der einladenen, recht geräumigen Räumlichkeiten um. Moment...das war doch...!


"Kaaayaaa ~" rief eine großgewachsene, bildhübsche Dame mit üppigen Vorbau und wedelte aufgeregt mit den Armen, in denen sie jeweils eine Flasche hielt. "Na sowas! Das Rabenmädchen persönlich! ♥" kicherte sie vergnügt, stellte eilig die Flaschen auf den Tresen und schlängelte sich um diesen herum um die beiden Neuankömmlinge willkommen zu heißen. "Du kennst die Beiden?" fragte der einzelne Kellner, der angesichts der bevorstehenden Arbeit ziemlich verloren aussah. Er musterte die Beiden Shinobis ganz offen und ein schmunzeln legte sich auf seine Lippen. Was hatte das denn bitte zu bedeuten? "Kümmere dich um die Tische und hör auf zu glotzen!" fauchte die Frau, ehe sie sich wieder dem ungleichen Paar widmete: "Es ist lange her ~ sieh mal einer an, wie groß du geworden bist!" merkte sie fröhlich an. Kaya wurde unwillkürlich knallrot - sie wollte auf keinen Fall das Shunsui etwas von ihrer Vergangenheit hier erfuhr...! "Ich freue mich auch dich wieder zu sehen, Momo." grüßte sie die Ältere mit einem schiefen Lächeln. "Ach nein... du hast sogar Manieren gelernt!" stellte besagte "Momo" fest und grinste zweideutig, ehe sie ihre volle Aufmerksamkeit Shunsui zukommen ließ: "Na sieh mal einer an...!" stieß sie anerkennend aus und legte ungefragt ihre Hand an sein Kinn um sein Gesicht genauer unter die Lupe zu nehmen: "So ein Hübscher ~" ein Grinsen stahl sich auf ihre rot geschminkten Lippen, während Kayas Kopf vor Wut rot wurde. Was fiel ihr bitte ein...!! "Sehr gut ~" raunte sie, ehe sie ihre Finger wieder zurückzog: "Hey, Kudo! Sei so gut und gib dem Hübschen hier was Schickes zum anziehen. Zeig ihm wo Alles steht." gab sie sogleich den Ton an. Momo war schon immer ein wahres Feuerwerk der Delegation - und Kaya wunderte sich nicht mehr im geringsten darüber, dass diesem Establishment die Kellner weg rannten. Der junge Kellner - besagter "Kudo" - gehorchte aufs Wort und winkte Shunsui zu sich. Mit verschränkten Armen wandte sich Momo nun wieder Kaya zu: "Nun gut. Dann wollen wir mal schauen das wir aus dir auch etwas Brauchbares zaubern." verkündete die Weißhaarig und schnaubte entschlossen aus. "Keine Sorge - Momo liebt Herausforderungen!" verkündete sie und packte Kaya am Arm um sie mit sich in die Umkleidekabine der Frauen zu zerren. Flehend sah Kaya zu Shunsui, der seinerseits in die Herrenumkleide manövriert wurde. Worauf hatten sie sich da bloß eingelassen...!
 
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Jirokou Shunsui

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Mit einem mulmigen Gefühl betrat Shunsui das Restaurant und schaute sich um. Im ersten Augenblick gab es nichts Außergewöhnliches zu sehen: Das Restaurant war in vollem Gange und viele Kellner – vor allem männliche – wuselten herum, legten Besteck zurecht und bereiteten die Tische für die Gäste vor. Sie trugen alle einen schwarzen Anzug mit einem weißen Hemd und einem schwarzen Tuch statt einer Krawatte. Das war durchaus ein Outfit, welches zu jemandem wie Joudan oder seinem Alter Ego gut gepasst hätte, keineswegs aber zum alten Shunsui. Aber was war mit dem neuen Shunsui? Er war ein bisschen von Beidem, also war er vielmehr interessiert daran, wie er in so etwas aussehen würde. Ohne den Drang sich verkleiden zu müssen, einfach wie er selbst darüber fühlte. So in seinen Gedanken versunken, zuckte der Blondschopf schließlich zusammen, als er ein hohes Kreischen vernahm. Eine große Frau mittleren Alters war der Ursprung dieses und näherte sich den beiden Shinobi. Aufgeregt wedelte sie mit ihren beiden Armen, in denen sie jeweils eine Flasche Hochprozentigem hielt. Ihr Kleidungsstil war durchaus bemerkenswert und sie legte es doch darauf an, andere Leute einen guten Blick auf ihre doch sehr große Oberweite werfen zu lassen. Der Jirokou, der seine Kleidung so ausgewählt hatte, um andere zu beeinflussen, konnte auf diese Art und Weise ihre Absichten durchschauen. Doch wo er sich entsprechend streberhaft gekleidet hatte, um keine Aufmerksamkeit zu erregen, handelte es sich hier um das Gegenteil. Die Gute war sich über ihre weiblichen Reize bewusst und nutzte diese sicherlich zu ihrem Vorteil, sei es, um ihr Gegenüber zu verunsichern oder sie zu verwirren. Was Shunsui jedoch überraschte war, dass sie Kaya zu kennen schien. Ein ahnungsloser Kellner erkundigte sich ebenfalls danach, was aber in einer unschönen Zurechtweisung mündete. *Na toll, für die möchte ich aber nicht arbeiten.*, schoss es ihm grimmig durch den Verstand. Die Chance war aber sehr groß, dass es sich hier um eine hochrangige Angestellte, wenn nicht gar die Besitzerin des Restaurants handelte.

Alles in allem war der Jirokou nicht so zufrieden, wie man es annehmen würde. Gewiss gefiel es jungen Männern, wenn sie von Frauen umturtelt und begutachtet wurde. Aber sein Alter Ego war seines Zeiten genug herumgeschubst worden, als dass er so etwas für sein wahres Ich noch zulassen wollte. Aber da es sich bei ihr wahrscheinlich um die Auftraggeberin handelte, wollte er keinen großen Aufriss darum machen, als sie sein Kinn ergriff und sein Gesicht aus der Nähe begutachtete. *Ein bisschen weniger Schminke würde ihr sicherlich gut tun.*, schoss es ihm bei ihrer Nähe durch den Kopf. Das gesäuselte Kompliment nahm er nicht für bare Münze, denn sie schien keine sonderlich vertrauenswürdige Person zu sein. „Vielen Dank, die Freude ist ganz meinerseits.“, erwiderte er etwas trocken und warf der Schwarzhaarigen nun einen Blick zu. Irgendwie beschlich ihn das Gefühl, dass es da noch mehr Geschichte zwischen Kaya und dieser Momo gab. Da würde er sich später bei dem Rabenmädchen erkundigen. So wie Momo ihr gegenüber auftrat und sie auch ebenfalls als Rabenmädchen bezeichnete, deutete doch daraufhin, dass sie sich doch gut kannten. Doch ehe er dazu kam, wurde der arme Kellner wieder her zitiert und damit beauftragt, Shunsui in Schale zu schmeißen. „Hier entlang, bitte.“, winkte ihn der Kellner namens Kudo zu sich. Währenddessen nahm sich Momo der Hayabusa an und plötzlich überkam den Jirokou das Verlangen, die Weißhaarige von ihr zu stoßen und sie zu retten. Aber da würde doch nichts Schlimmes passieren, oder? Dieser Kudo war ein wirklich netter Kerl und jeder normale Mensch hätte wohl Mitleid dabei verspürt, wenn er gesehen hätte, wie er von Momo behandelt wurde. Doch seltsamerweise verspürte Shunsui kein wirkliches Mitgefühl für den jungen Mann, der damit beschäftigt war, die passende Größe für ihn herauszusuchen. War etwas falsch mit ihm? Warum verspürte er kein Mitleid? Wenn der Jirokou ehrlich war, dann war ja dieser Kudo aus freien Stücken hier, konnte also aufhören wann immer er wollte. Was hielt ihn denn davon ab, sich einfach einen anderen Job zu suchen? Außer, dass er sosehr unter Momo’s Fichitte war, dass er ihr nicht mehr entfliehen konnte. Mit einem Schulterzucken vertrieb er seine Gedanken und nickte auf die Frage nach der passenden Größe. „Ja, das sieht gut aus, vielen Dank.“, nahm er höflich das Kleidungsstück entgegen. Obwohl er versucht hatte, die Gedanken zu vertreiben, kamen sie wieder zurück. Vielleicht war ja doch etwas falsch mit ihm? Wie dem auch sei, schnell hatte sich der Jirokou umgezogen und betrachtete das Resultat im Spiegel. Derart schick hatte er sich noch nie gekleidet und es durchfuhr ihn ein Gefühl der Neugier und des Vergnügens, so etwas anzuprobieren. Wann hatte er sich denn das letzte Mal gekleidet, um der Kleidung willens? „Wir sollten schnell weiter machen, e-ehe es noch Ärger gibt.“, teilte ihm Kudo sichtlich nervös mit. Was ein Tag…

„Wir müssen noch die restlichen Tische decken, kannst du uns helfen? Hier, hier und hier, so machen wir das.“ Dabei gestikulierte Kudo entsprechend und zeigte Shunsui, welche Art von Besteck und Gläsern er wie anzurichten hatte. Der falsche Brillenträger war schon gespannt darauf zu sehen, was für eine Art Gäste sich in dieses Etablissement verirrte. Und wo war nur Kaya? Seine goldenen Seelenspiegel wanderten zu der Umkleide hin, in der die junge Frau verschwunden war. Shunsui war schon sehr gespannt darauf zu sehen, wie die Hayabusa in solch einer Kleidung aussah. Aber seine Freude darüber wurde von der Sorge unterdrückt, dass sie zusammen mit dieser Momo war. Hoffentlich geschah ihr nichts Schlimmes...
 

Hayabusa Kaya

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Kaya erging es nicht anders - sie hatte ebenfalls über ihre Schulter hinweg einen Blick zurückgeworfen zu Shunsui: ob er zurecht kommen würde? Von ihm getrennt zu sein missfiel ihr, anders herum musste sie ihre privaten Interessen nun hinten anstellen ... sie hatte sich dazu bereit erklärt diesen Job zu erledigen und dann würde sie es auch durchziehen, komme was wolle! Dagegen konnte nicht einmal Momo etwas ausrichten, die in der Garderobe herum wühlte um passende Kleidung für Kaya heraus zu suchen. Währenddessen ließ sie ihren Blick durch den Umkleideraum wandern; er war recht klein und nur spärlich ausgestattet. Irgendwie kam in ihr das blöde Gefühl auf, das hier eigentlich nur Momo allein hausierte. Es gab auch absolut keinen Zweifel daran, dass es ihr so wohl am liebsten war - die einzige Frau in einem Stall voller junger Hähne. Nachdenklich betrachtete sie ihre Gesichtszüge im Spiegel, der neben ihr hing. Seit sie und Shunsui .. sie und Shunsui waren, schien es ihr, als seien ihre Gesichtszüge irgendwie weicher geworden. Konnte das sein? Skeptisch zog sie ihre Brauen zusammen und sah rein aus Neugier noch einmal betont finster in den Spiegel nur um sich die Bestätigung zu holen, dass sie nicht wirklich weich geworden war. "Hör auf das Gesicht kraus zu ziehen - das hinterlässt nur Falten." brummte die Dame mittleren Alters, während sie abschätzig ihre bisherige Kleidungswahl für Kaya musterte. So richtig zufrieden schien sie nicht zu sein. "Du musst es ja wissen." entgegnete die Schwarzhaarige mit einem frechen Grinsen und kassierte dafür direkt einen strengen Blick, der sie nur noch mehr grinsen ließ. "Hier. Zieh das an du freches Gör." schnaubte Momo und drückte ihr ein langes, traditionell anmutende, blaues Kleid entgegen. Auf den seidigen Stoff waren detailreiche, schwarze Rosen gestickt worden, die mit den schwarzen Säumen des Kleides zusammen ein einheitliches, schönes Bild ergaben. Kaya schluckte - mal davon abgesehen, dass sie schon seit Ewigkeiten kein Kleid mehr getragen hatte, schien es schon jetzt recht eng zu sein. "Hast du ni -" wollte sie Einspruch erheben, doch Momo schnitt ihr sehr deutlich das Wort ab. "Seh zu, wir haben nicht ewig Zeit." Kaya brummte missmutig und riss sich zusammen nicht noch eine patzige Antwort hinter her zu werfen. Das hier war immerhin ein Job... für sie, als Shinobi, also musste sie sich zusammen reißen. Um den Verschluss des Kleides, der zum Glück an der Seite und nicht auf dem Rücken war, überhaupt schließen zu können, musste sie sich sogar ihrer Bandagen entledigen.

Das passte ihr so gar nicht... außerdem hatte sie gestern Abend Shunsui nachgegeben und hatte sich von ihm die vielen Kratzer und Hämatome heilen lassen, die sonst ihre Haut zierten. Wäre ihr Gesicht nicht grimmig verzogen und zeigte deutlich, wie wenig ihr diese Umstände passten und ihr Haar nicht so wild und wüst wie eh und je, hätte man sie nicht wieder erkannt. "Hier. Damit können wir dich etwas auspol - " erklärte Momo und reichte ihr einige Tücher, stoppte dann jedoch bei Kayas Anblick. "Na sieh mal einer guck! Aus dir ist ja wirklich eine Frau geworden." neckte sie das Rabenmädchen anerkennend. Kaya knurrte und trat auf Momo zu, fest entschlossen ihr die Leviten zu lesen; Job hin oder her was fiel ihr eigentlich ein...! Doch die Dame des Hauses hatte sich schon wieder abgewandt und holte jetzt ein Holzkästchen hervor, ehe sie ihre Ersatz-Kellnerin auf einen Hocker vor sich winkte. Kaya schnaubte - in diesem Schlauch von Kleid vermochte sie sich kaum zu bewegen, geschweige denn zu setzen! Wie auch immer andere Frauen das machten - ihr war das einfach zu blöd! Kurzerhand schnappte sie sich aus ihrer Hose, die noch in Griffweite lag, einen Kunai und schnitt das Kleid in einer geraden Linie bis zur Mitte ihres Oberschenkels auf. Somit würde sie wenigstens etwas mehr Bewegungsfreiheit haben...! Momo traute ihren Augen kaum; "Bist du von allen guten Geistern verlassen?!" fuhr sie sie fassungslos an und betrachtete das Schlamassel. "Sonst kann sich in dem Teil doch kein Mensch bewegen!" erklärte sich Kaya protestierend und trat auf ihre Vorgesetzte zu. Zugegeben, es war recht frisch, denn ihr Bein war nun zum großen Teil ungeschützt, doch immerhin konnte sie sich jetzt bewegen. "Ich soll doch arbeiten, oder nicht?" murrte sie und setzte sich auf den Hocker, Arme und Beine in Abwehrhaltung verschränkt. Wobei beim überschlagen ihres Beines der Stoff zurückwich und ihre blasse Haut offenbarte. "Hah! Ich hätte nicht gedacht das du es in dir hast." merkte Momo grinsend an und begann ziemlich ruppig ihre Haare zu kämmen und zu bändigen. Hah! Daran würde selbst Madame-riesen-Vorbau scheitern! Was sie mit ihrer Bemerkung meinte, vermochte die Hayabusa nicht so recht nachzuvollziehen, allerdings wollte sie es auch gar nicht erst. Sie nahm es einfach als Geschwätz daher.

Die restliche Zeit schwiegen die Damen - Kaya hauptsächlich, weil sie genervt war von der Gesamtsituation und Momo, weil auch sie ziemlich stinkig war und die Zeit drückte. "Eigentlich richten sich die Aushilfen ja selbst her, aber bei dir ist ja Hopfen und Malz verloren!" murrte die Ältere und legte letzte Hand an ihre gewählte Frisur an: um irgendwie Herrin von der schwarzen Haarpracht zu werden, hatte sie kurzerhand zwei symmetrische Haarknoten geformt und diese mit weißem Stoff und Haarspangen fixiert, sodass sie nun eine ganz traditionelle, aber wirkungsvolle Frisur ihr eigen nannte. "Na vielen Dank auch." gab die Kunoichi mürrisch zurück. Immer wieder musste sie sich daran entsinnen, warum sie jetzt hier war und das sie Haltung zu bewahren hatte. Wie gern hätte sie Momo diese verdammten Haarspangen sonst wo hingesteckt. "Hier. Ich nehme an das du nicht auf Absätzen laufen kannst - also nimm diese." damit hielt sie ihr schlichte Ballerinas aus schwarzem Samt, mit fester, flacher Sohle entgegen. "Da nimmst du richtig an." immerhin war sie eine Kunoichi und kein Modepüppchen! Als letztes I-Tüpfelchen legte Momo - die eigentlich Momoko hieß - noch einmal Hand an und schminkte Kaya ganz leicht. Minimal, nur um ihre Augen zu betonen und ihren Lippen, wie auch ihren Wangen etwas Farbe zu verleihen. Damit sie nicht mehr aussehen würde wie der wandelnde Tod. "Besser wird's nicht." kommentierte die Hobby - Stylistin ihr Werk und scheuchte Kaya aus dem Umkleideraum, damit sie sich nun der Arbeit widmen konnte. "Pass auf wen du hier herum schubst, du alte Schachtel!" entfuhr es Kaya nun doch - dabei hatte sie sich so lange zusammen gerissen...! "Leg dich ordentlich ins Zeug! Dann gib's vielleicht etwas Trinkgeld für dich." neckte Momo, woraufhin Kayas Hände sich zu Fäusten bildeten - "Wie bitte?!" "Mit deinem Lohn für heute kannst du das Kleid abzahlen!" sie grinste selbstsicher. Verdammt...! Mit dem Schritt, den Kaya vorwärts gemacht hatte in Richtung der Weißhaarigen um dieser ihre Meinung zu geigen, hatte sich erneut ihr Bein entblößt - okay, sie hatte wohl etwas überreagiert und hätte nicht gleich einen so langen Schlitz in der Kleid schneiden müssen. Na gut - fein: sie hatte ja Recht! Das Kleid war sicher ziemlich teuer und es abzuarbeiten war das Mindeste was sie nun tun konnte ... es war schade ums Geld, aber sie war ja auch gar nicht wegen des Geldes hier. Sie hatte an Shunsuis Seite sein wollen, als nahm sie es eben in Kauf. Ein selbstbewusstes Schmunzeln stahl sich auf ihre Lippen, während sie eine gerade, elegante Haltung einnahm und bewusst ihre Figur betonte, in dem sie eine Hand an ihre Hüfte stemmte. "Ich kann es tragen." Hah! Der hatte gesessen! Mit einem zufriedenen Grinsen wandte sich Kaya ab und ließ die gekränkte Momo zurück, der ganz und gar nicht gefiel, wie die anwesenden, jungen Männer auf Kayas neues Erscheinungsbild reagierten.

Die Hayabusa hingegen war ganz zufrieden - einfach nur, weil sie wusste wie sehr es Momoko ärgerte. Das hatte sie jetzt von ihrer ewigen Stichelei...! "G-gut schaust du aus." machte ihr Kudo ein eher unbeholfenes Kompliment und eine leichte Röte zeigte sich auf seinen Wangen. "Danke dir." entgegnete Kaya recht fröhlich ob des gewonnenen Zickenkriegs. Aber wieso war er rot? Hatte er vielleicht Fieber? Bloß nicht...! Das fehlte ihnen noch, wenn er jetzt auch noch ausfallen würde..! "Shu... ~" wandte sie sich herum auf der Suche nach dem Jirokou, den sie vor lauter Rumgezicke im ersten Moment nicht gesehen hatte. Doch nun stand er direkt vor ihr und ihr blieb direkt die Luft weg - Was zum?! er sah gut aus --- ! Verdammt gut! Sie schluckte, mit glühenden Wangen sah sie zu dem Blonden auf und sah sich nur bestätigt - ohja, es war definitiv die richtige Entscheidung ihn heute zu begleiten. So konnte sie ihn doch nicht allein herum laufen lassen...! "G-gut siehst du aus." lobte sie den Größeren verlegen. Vermutlich hätte sie sich noch um Kopf und Kragen geredet, wenn nicht wie aus dem Nichts wieder die weiße Hexe aufgetaucht wäre um sie zurück zur Arbeit zu bringen. Eilig begann die Hayabusa die Speisekarten ansprechend zu drapieren, während Momo ihr von der Theke aus zurief, wie sie sich denn heute zu verhalten hatte. Natürlich galt diese Einweisung allen Anwesenden, doch gerade die strengen, mahnenden Passagen richtete die Weißhaarige vorzugsweise an das Rabenmädchen. Das würde ja noch ein toller Tag werden...! Aber Kaya wäre nicht Kaya, wenn sie sich davon würde entmutigen lassen; sie würde sich dennoch ihren Spaß daraus machen...!
 
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Jirokou Shunsui

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Da Kaya wohl noch etwas Zeit benötigte mit dem Umkleiden, ließ Shunsui wieder seinen Blick durch das Restaurant wandern. Es war durchaus große, hatte also eine Menge Platz für viele Gäste, dennoch fragte er sich nach wie vor, wer denn bitte hierher kommen sollte. Das Essen und der Service mussten wirklich herausragend sein, denn an der Besitzerin würde es sicherlich nicht liegen, oder etwa doch? Das war etwas, womit er keine Erfahrung hatte – es konnte ja genauso gut sein, dass die Kundschaft hauptsächlich männlicher Natur war, was auch der Grund für ihr Erscheinungsbild dann sein könnte. Das männliche Geschlecht mit ihrem Aussehen bezirzen, Speis und Trank zu liefern, und einen schönen Haufen Trinkgeld zu bekommen. Dass auch die Shinobi in den Genuss von Trinkgeld kommen konnten, fiel dem Jirokou zu diesem Augenblick nicht ein, aber es sollte eine erfreuliche Überraschung für später werden. Schließlich fiel sein Blick auf die ganzen Kellner, die alle im Akkord arbeiteten und die Tische weiter vorbereiteten. *Sind ja richtig auf Zack hier.*, schoss es dem jungen Mann bei diesem Anblick durch den Kopf. Wahrscheinlich fürchteten sie den Zorn dieser Momo, die ganz eindeutig den Laden unter Kontrolle hatte. Der falsche Brillenträger wollte gar nicht wissen, wie hoch die Fluktuationsrate in diesem Laden war, aber er wunderte sich nun gar nicht mehr, dass so dringend Kellner benötigt wurden. Anfangs war er noch davon ausgegangen, dass einige Mitarbeiter krankheitsbedingt ausgefallen war, wie bei einem seiner letzten Jobs im Altersheim. Dort hatten er und ein anderen Shinobi ebenfalls Aushilfskraft spielen müssen. „Los, los, weiter machen.“, bat ihn Kudo hektisch und mit leicht zittriger Stimme. Shunsui seuzfte unmerklich auf. *Aber das ist hier ganz eindeutig nicht der Fall.*, schoss es ihm durch den Kopf, ehe er weiter das Besteck am Tisch richtete.

So kam es also, dass der Blondschopf Kaya nicht sofort erblickte, als sie aus der Umkleide trat. Er befand sich ein wenig um die Ecke und richtete vorsichtig die richtigen Gläser an, denn auch Kudo war ziemlich penibel. Wahrscheinlich war dies dem Fakt verschuldet, dass Shunsui und Kaya am Ende des Tages auf Nimmerwiedersehen sagen würden, während er hier noch weiter seiner Arbeit nachgehen musste. Erst als er seine zittrige Stimme vernahm und ein Kompliment aussprach, wurde er hellhörig. Interessiert trat er um die Ecke und blieb plötzlich wie angewurzelt stehen. Das war also das Ziel des Komplimentes gewesen! Kaya hatte ein dunkelblaues Kleid im fernöstlichen Stil angezogen, wobei die eine Seite einen langen Schlitz hatte, sodass man ihr Bein sehen konnte. Sie sah unglaublich elegant aus und bei ihrem Anblick begann das Herz des jungen Mannes schneller zu klopfen. Interessanterweise war auch sie wie angewurzelt stehen geblieben, als sie ihn entdeckt hatte, was zu einer kurzen und etwas unangenehmen Stille führte. Gerade wollte er diese durchbrechen, da kam ihm die Schwarzhaarige zuvor: "G-gut siehst du aus." Bei diesen lobenden Worten wurde ihm plötzlich ganz heiß. „D-danke.“, stotterte er nun seinerseits etwas unbeholfen, was keinesfalls eine Rückkehr zu seinem Alter Ego war. Es erfreute ihn einfach ungemein, so etwas von ihr zu hören und ihr Aussehen hatte ihn einfach etwas auf der Bahn geworfen. „Du siehst auch sehr gut aus.“, gab er nun das Kompliment zurück und ärgerte sich im gleichen Augenblick darüber, dass ihm nichts Besseres eingefallen war als das. Aber was sollte er sagen? Dass ihr Anblick der Wahnsinn war? Dafür gab es viel zu viele Beobachter, wie er mit einem gewissen Zucken in seinem Inneren feststellte. Und wie Kudo sie anschaute, machte das Ganze auch nicht besser. Doch ehe er noch etwas Weiteres von sich geben konnte, war auch die Weißhaarige wieder zu ihnen getreten. „Los jetzt ihr Turteltauben, genug herumgestanden. Macht euch wieder an die Arbeit.“ Mit einer scheuchenden Bewegung ihrer Hände unterstrich sie ihre Aussage, woraufhin alle Kellner zusammenzuckten und wieder ihrer Arbeit nachgingen.

Ein leichtes Bedauern überkam Shunsui, dass Kaya etwas weiter entfernt arbeitete und fragte sich, ob Momo das absichtlich tat, um sie beide zu ärgern. Von dem, was er bisher von ihr mitbekommen hatte, war es jedenfalls möglich. Vielleicht war die Hayabusa in der Lage, das Kleid mitzunehmen? Als Lohn sozusagen? Da würde der junge Mann keinesfalls nein sagen. Noch in seine Gedanken um Kaya und das Kleid vertieft, merkte er zunächst nicht, dass Momo angefangen hatte zu sprechen. „Macht euch alle bereit, wir öffnen in fünf Minuten.“ Bei diesen Worten kam Shunsui zurück in diese Welt und schaute sich um – alle Vorbereitungen waren abgeschlossen. Aber … was war diese Stimmung und dieser Druck in der Luft? Alle Kellner hatten eine ernste Mine aufgesetzt und er spürte nichts von der Leichtigkeit, die er anfangs beim Betreten des Restaurants gespürt hatte. *Was zum …?* Shunsui warf Kaya einen fragenden Blick zu und hoffte, dass er noch einen Augenblick Zeit hatte um mit ihr zu reden, ehe der Betrieb wirklich losging. Das dem nicht so sein würde, merkte der Blondschopf daran, wie plötzlich der Boden leicht zu Beben begann. Die Gläser und das Geschirr bewegten sich leicht und mit jeder verstreichenden Sekunde wurde das Stampfen von Füßen lauter. „Los geht’s, Mozuya’s hat eröffnet! Auf in den Kampf!“ Alle Kellner stimmten auf Momo's Motivationsrede ein, während sich Verwirrung auf dem Gesicht des Jirokou gebildet hatte. Wie bitte? Wo waren sie hier nur hineingeraten? Mit einem Mal sprang die Tür zum Restaurant auf und das Unheil nahm laut trampelnd seinen Lauf…
 

Hayabusa Kaya

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Immer wieder huschte Kayas Blick zu Shunsui - er sah wirklich verdammt gut aus ... so elegant und ... erwachsen? Wenn man es so sagen konnte? Er kleidete sich ja an sich recht elegant ( ein Punkt, über den sie sich insgeheim immer ein wenig amüsierte; Joudans Einfluss war nicht zu leugnen ), doch mit diesem Anzug... wirkte er auch älter. Eine leichte Röte stieg ihr in die Wangen, ihr war ja klar das er älter war als sie ... aber in dem Outfit wirkte er noch reifer. Viel Zeit zum träumen hatte die junge Hayabusa allerdings nicht, Momo scheuchte alle Anwesenden - ob Aushilfskellner oder nicht - fleißig herum, während sie aber auch selbst ordentlich reinklotzte. Man konnte wirklich glauben das ihr der Laden gehörte. Allerdings wusste Kaya, dass der Laden nicht ihr, sondern einem älteren Herrn gehörte ... angeblich waren die beiden sogar ein Liebespaar, aber auf solcherlei Gerüchte hatte sie noch nie großen Wert gelegt. Momo war eine alte Schreckschraube aber sie hatte ihr Herz am rechten Fleck und insgeheim mochte sie die extravagante Dame sogar. Nicht, dass sie das jemals freiwillig zugeben würde...! Immerhin ... hatte sie ihr damals sehr geholfen. Und auch wenn Kayas freches Mundwerk es nicht vermuten ließ, rechnete sie ihr dies bis heute hoch an. Als die Ankündigung folgte, dass sie gleich öffnen würde, spürte sogar Kaya die aufkommende Spannung. Diese war auch wahrlich schwer nicht wahrzunehmen. Fragend sah sie zu Momo, die allerdings viel zu beschäftigt war als das sie auf das Rabenmädchen hätte achten können. Stattdessen fiel Kayas Blick auf Shunsui: er schien ebenso verwirrt wie sie. Worauf hatten sie sich hier bloß eingelassen?!"Eeeeh!?"" stieß die Schwarzhaarige erschrocken aus, als der Boden gefühlt zu beben begann. "Was..?!" Die Türen wurden geöffnet und die ersten Kunden strömten hinein. Wie angewiesen bemühte sich Kaya darum die Leute mit einem Lächeln willkommen zu heißen und zu noch freien Plätzen zu bringen. Schneller als ihr zunächst klar war, füllte sich der Raum, sodass bald alle Plätze besetzt waren. Den ersten Ansturm hatten sie damit schon mal bewältigt - aber draußen bildeten sich bereits die nächsten Menschentrauben. Ihr war nicht gar nicht bewusst gewesen wie erfolgreich dieser Schuppen eigentlich war.

Aber gut! Das war nur in ihrem Sinn - die Kunoichi liebte Herausforderungen! Tatsächlich blühte sie zur Höchstform auf; sie nahm Bestellungen auf, teilte die ersten Vorspeisen und Getränke aus und hatte den ihr zugeteilten Bereich bestens unter Kontrolle. Die Kunden, die ihr anvertraut worden waren, schienen sehr zufrieden mit ihr zu sein. Dann und wann musste sie mal ein akrobatisches Manöver hinlegen um das eine oder andere Geschirr vor dem Boden zu retten, doch das brachte ihr dann nur umso mehr Sympathien ein. Sie heimste sogar ordentlich Trinkgeld ein, besonders, wenn sie sich wieder einmal hatte verrenken müssen. Sie glaubte, die Gästen würden ihren Einsatz honorieren, weswegen sie sich diesbezüglich keine weiteren Gedanken machte. Als sie wieder einmal am Tresen eintraf um ihr Tablett zu leeren und im nächsten Zug wieder neue Getränke mit zu nehmen, passte sie Momo zufrieden grinsend ab: "Das flirten scheint sich für dich ja auszuzahlen." merkte sie an und deutete auf ihr Trinkgeldglas, welches sich fleißig weiter füllte und bereits mehr Inhalt auswies, als die ihrer Kollegen. Verwundert blinzelte die Hayabusa: "Was meinst du?" fragte sie ehrlich irritiert. Wenn sie mit irgendwem geflirtet hätte, dann wüsste sie das doch wohl! Davon abgesehen, dass sie sich nicht einmal sicher war ob sie das überhaupt konnte. Sie wollte auch gar nicht, Geld hin oder her. Nachdenklich musterte sie ihr Glas; naja, das war ja schon ganz ordentlich... Momo zuckte mit den Schultern: "Dann ist es eben das Kleid, dass sich bezahlt macht." erklärte sie schmunzelnd. Kaya verstand nach wie vor nur Bahnhof. "Ich frag mich nur was dein Freund dazu sagt." schlagartig wurde Kaya knallrot, als sie sah, das der nächste ihrer Gäste sie schon wieder zu sich rief - so ein Schluckspecht. Kaya schluckte; was hatte Momo damit nur gemeint? Und... Freund? War es so offensichtlich das Shunsui und sie ... sich nahe standen? "Ihr könnte nachher in eurer Mittagspause reden, jetzt wird gearbeitet!" stellte Momo klar und bereitete weiter Getränke für die Gäste zu. Kaya beließ es erst einmal dabei und widmete sich wieder ganz ihrer Arbeit, sehnte sich aber die angekündigte Mittagspause herbei - es war gemein Shunsui einerseits so nah zu sein und sich ihm doch nicht nähern zu dürfen, geschweige denn sich mit ihm zu unterhalten. Der Ansturm an Kunden und deren Bestellungen brachen nicht ab, sodass diese jedwede Aufmerksamkeit für sich beanspruchten. Wann war denn endlich diese Mittagspause...!
 
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Jirokou Shunsui

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Auch Shunsui wurde von dem Andrang der Menschen etwas überrumpelt, denn er hatte keinesfalls damit gerechnet, dass sich in so kurzer Zeit so viele Menschen in diesem Restaurant zusammenfinden würden. Es dauerte keine drei Minuten und schon waren alle Tische besetzt und es setzte ein lautes Hintergrundgeräusch vom Schnattern der Gäste ein. Der junge Mann ließ den Blick zu den anderen Kellnern, als auch zu Momo und schließlich zu Kaya wandern, um ihre Reaktionen begutachten zu können. Wo die Kunoichi einen ähnlichen Gesichtsausdruck wie er aufgesetzt hatte, bildeten sich ein eher grimmiger Ausdruck auf dem Gesicht der anderen, festen Mitarbeiter des Restaurants – sie kannten und wussten, womit sie es hier zu tun hatten. Schon setzten sich die ersten Kellner in Bewegung, traten zu den Tischen und hießen die Gäste willkommen. Dabei teilten sie Speisekarten aus, quatschten mit den Stammgästen und tauschten Freundlichkeiten aus, ehe sie mit einem gut gefüllten Notizblock zurück zur Küche kamen und den Köchen die Wünsche der Gäste mitteilten. Das war alles im Geschehen, ehe die Schwarzhaarige noch der Blonde sich auf den Weg gemacht hatte, was wohl der Grund dafür war, dass ihnen Momo auf die Pelle rückte. „Los jetzt, schnappt euch die Speisekarten und bringt sie zu den Kunden.“ Das ließ sich Shunsui nicht zwei Mal sagen und nahm die Beine in die Hand. Ehe er sich aber auf den Weg machte, warf er der Hayabusa noch einen Blick zu. Sie sah einfach hinreißend aus, das Kleid stand ihr vorzüglich und auch davon abgesehen fühlte er sich zu ihr hingezogen. Liebend gerne hätte er sie nun geküsst, doch wäre das vermutlich sehr unangebracht im Restaurantbetrieb gewesen, oder etwa nicht? Aus diesem Grund beließ er es bei einem „Viel Glück!“, begleitet von einem Zwinkern und Grinsen und stürzte sich ins Gefecht. Es würde sich sicherlich noch Zeit finden lassen, um sich auch mal in aller Ruhe zu unterhalten.

Selten hatte sich der Jirokou so verschätzt, denn es blieb keinerlei Zeit für ein Pläuschen – weder mit Kaya, noch mit einem der anderen Kellner. Zu beschäftigt war er damit, sich um die Kunden zu kümmern. Dabei ging es von der Aufnahme zur Bestellung, über die Vermittlung an die Küche und die schnelle Auslieferung der Gerichte. Man musste auch ein Auge offen halten und sehen, ob es einem der Gäste noch an etwas mangelte und ob die Getränke ausgegangen war, die man sofort nachbestellen wollte. Die Köche lieferten ab, das musste Shunsui ihnen wirklich lassen. In Höchstgeschwindigkeit kochten sie parallel mehrere Gerichte und hielten damit tatsächlich dem Ansturm an Bestellungen stand. Das verlieh ihnen den Respekt des jungen Mannes, der seine anfängliche Abschätzung über das Restaurant mittlerweile abgelegt hatte. Anders als Kaya, machte Shunsui einen eher mittelmäßigen Job. Das lag keinesfalls an mangelnder Koordination oder Wachsamkeit, er konnte mühelos mehrere Gerichte auf einmal balancieren und ausliefern. Auch gelang es ihm, die Gäste an seinen Tischen sofort mit ihren Wünschen zu bedienen, sobald sich welche auftaten, was er seiner guten Beobachtung zu verdanken hatte. Jedoch lag das Problem an seinem Alter Ego, was sich immer mal wieder unbewusst in sein Verhalten einmischte. Mal schaute er den Kunden nicht direkt in die Augen, dann stotterte er hier und da unbeabsichtigt und musste sich ständig selbst zurechtweisen und erinnern, dass er diese Art ablegen wollte. So ein Verhalten rief natürlich etwas Verwirrung in den Gästen hervor, was sich in dem Trinkgeld widerspiegelte, welches der falsche Brillenträger bekam. Das führte dazu, dass er bisher vergleichsweise wenig Trinkgeld erhalten hatte, ganz anders als die Schwarzhaarige, die sich vor Trinkgeld wohl kaum retten konnte. Der Blondschopf gönnte sich einige Sekunden, um sie zu beobachten. Elegant teilte sie die gewünschten Bestellungen aus, unterhielt sich mühelos mit den Kunden und sah einfach umwerfend in ihrem Kleid aus. War das vielleicht auch der Grund für das üppige Trinkgeld? Ein kleines, ihm unbekanntes Gefühl, zwickte bei diesem Gedanken in seinem Inneren. Er würde doch jetzt keine Eifersucht verspüren, oder etwa doch? Etwas verwirrt über dieses neue Gefühl, schaute er scheinbar mehr als nur einige Sekunden der jungen Frau nach, denn plötzlich stand Momo neben ihm. „Deine Freundin macht sich gut, was?“ Bei diesen Worten zuckte Shunsui zusammen, denn er hatte es gar nicht bemerkt, dass die Weißhaarige zu ihm getreten war. „Ehm was? Ja, doch, sehr gut.“, gab er nun etwas überrumpelt von sich. Freundin? War es so offensichtlich? Amüsiert über seine Reaktion lachte Momo auf, und verschwand wieder hinter dem Tresen. *Freundin.* Dieser Gedanke rief ein wohlig-warmes Gefühl in seinem Inneren hervor. Er konnte es kaum erwarten, dass endlich Mittagspause war, um ein wenig Zeit mit ihr wieder verbringen zu können.

Doch davor würden die Beiden noch vor eine Herausforderung gestellt werden. Gerade hatte der junge Mann eine Bestellung an die Küche übermittelt, als ein lautes Klirren ertönte und zornige Stimmen ertönten. *Klingt ganz danach, als ob jemand einen über den Durst getrunken hat.*, schoss es dem jungen Mann bei dem Klang der etwas lallenden Stimmen durch den Kopf. Zwar hatte er keine Zweifel, dass Kaya gut auf sich aufpassen konnte, dennoch war er etwas besorgt und trat um die Ecke, um zu sehen, was passiert war.
 

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Die junge Dame war erschöpft - nicht von der körperlichen Arbeit, auch nicht davon sich die jeweiligen Bestellungen zu merken - was ihr eigentlich die meisten Sorgen bereitet hatte - sondern dieses ewige höflich sein und die vielen Eindrücke von immer wieder anderen Gesichtern und Menschen. Dieser ganze Trubel, der war so gar nicht ihr Ding. Oder besser gesagt - die Tatsache, sie daraus nicht nach Belieben zurückziehen zu können. Es war ihr ein Rätsel wie ein Mensch sich das absichtlich antun konnte und war froh Shinobi zu sein. Da stellte sie sich doch lieber den Gefahren eines Kampfes, als diesen Wahnsinn auszuhalten. Ihre Maskerade begann bereits zu bröckeln, ihre Geduld wurde wirklich strapaziert. Doch bisher gelang es ihr relativ gut sich zusammenzureißen. Dennoch nutzte sie die Chance, als sie sich bot und zog sich für einen winzigen Moment in die Küche zurück um kurz zu verschnaufen und sich herzhaft zu strecken. "Was ist nur los mit den Leuten." brummte sie genervt, eher zu sich selbst. Es brauchte einen Moment ehe sie realisierte, was für ein Stress hier in der Küche herrschte - Momo war ein Witz gegen den Küchenchef, wie dieser seine Köche durch die Gegend kommandierte. Verblüfft beobachtete sie das Ganze kurz, ehe sie sich unauffällig wieder aus dem Staub machte. Da war es an der Front doch deutlich angenehmer, wenn auch nicht weniger wahnwitzig. Gerade hatte sie sich wieder an einem ihrer Tische eingefunden und nahm eine Bestellung auf, als sie aus dem Augenwinkel sah, wie ein stattlicher, älterer Herr seinen Teller samt Essen einfach zu Boden schmiss, dicht gefolgt von seinem Glas. Seine glühenden Wangen und Nase verrieten - neben dem Geruch - das er ordentlich beschwipst war. Er beschuldigte Kudo, dass dieser ihm erneut das Falsche serviert hätte und regte sich übertrieben stark auf.

Das wars mit Kayas Geduldfaden - wie konnte dieser Kerl es wagen Hand an die Angestellten zu legen...! Und noch viel schlimmer; wie hatte er das Essen einfach achtlos zu Boden werfen können?! Wusste dieser Mann nicht, das man kein Essen verschwendete?! Wusste er überhaupt wie viele Menschen - direkt vor dieser Tür - auf den Straßen hungerten?! Wut verklärte ihr den Blick. Sie ließ ihr Tablett einfach auf dem Tisch zurück, den sie eigentlich gerade bedienen wollte und schritt ein. Gerade rechtzeitig - denn der Mann hatte die Hand erhoben um Kudo zu schlagen - wurde jetzt aber von Kaya abgefangen. Sie setzte eine stark abgeschwächte Version des Kyokoha ga Hebi ein um die Wucht seines Schlags gegen ihn selbst einzusetzen und ihm mit einem Treffen in die Rippen die Luft aus den Lungen zu pressen. Sie hoffte dabei die Technik entsprechend gut angepasst zu haben - immerhin war er ein Zivilist und kein trainierter Shinobi, Muskeln hin oder her. Kaya positionierte sich schützend zwischen dem großen Mann und Kudo, der vor Schreck zurückgewichen war und ungläubig zu dem zierlichen Rabenmädchen sah."Es ist eine Schande..." erhob sie ihre Stimme und sah mit ihren tiefschwarzen Augen voller Verachtung auf den Älteren. Die restlichen Gäste schienen wie erstarrt und beobachteten das Geschehen ebenso ungläubig wie die Kellner. In diesem Moment hatte Kaya jedoch alles um sich herum vergessen und war einfach nur wütend. "...wenn ein Mann seine Grenzen nicht kennt!" tadelte sie ihn ganz offen und hob ihr Bein um ihm mit einem gezielten Tritt den letzten Rest zu geben - doch da mischte sich Momo ein: "Kaya!" sprach sie streng, sodass die Schwarzhaarige leicht zusammen zuckte. "Es reicht." fügte sie kühl hinzu und trat an ihre Seite, legte ihre Hand behutsam auf Kayas Schulter. "Geh in den Hinterhof und beruhig dich, ich kümmere mich um Alles." befahl sie mit deutlicher, bestimmter Stimme. Kaya senkte das Haupt und tat wie ihr befohlen. Momo sah ihr über die Schulter nach, erblickte Shunsui und nickte ihm zu, um zu signalisieren, das er ihr folgen sollte.

Davon merkte Kaya nichts, sie war noch immer so wütend, dass sie im Hinterhof angekommen blindlings ihrer Wut ihren Lauf ließ und mit aller Kraft mit der Faust gegen eine steinerne Wand schlug. Die Wand nahm keinerlei Schaden, dafür hatte sie viel zu wenig Kraft, doch dafür ihre Hand, dessen Knöchel zu bluten begannen. Der Schmerz, der ihren Arm entlang kroch und das Gefühl des warmen Blutes, welches über ihre Haut tropfte, holten sie wieder runter. Schwer seufzend legte sie ihre erhitzte Stirn an den kühlen Stein und schloss die Augen. Ihre Faust wagte sie noch nicht wieder zu bewegen. Ihre Vergangenheit hatte sie so plötzlich eingeholt, dass sie ihr nichts hatte entgegen setzen können und sich ganz der Wut hingegeben hatte. "Das war...nicht gut." hauchte sie, sich für ihren Gefühlsausbruch schämend. Leicht schlug sie ihre Lider auf um zur Seite zu sehen. Saku saß auf dem Boden und hatte besorgt den schwarzen Kopf schief gelegt, während er dem Blut zusah, welches von ihrer Faust aus auf den sandigen Boden tropfte. Es war ihr unangenehm Saku so besorgt zu sehen, als sie die nächste Erkenntnis wie ein Schlag traf: Shunsui...! Was würde er von ihr denken?! Sie presste ihre Lippen zusammen. So ein Mist...!


Kyokoha ga Hebi (Falke und Schlange)

Typ: Taijutsu
Rang: D
Reichweite: Berührung

Voraussetzungen: Geschick Stufe 2, Geschwindigkeit Stufe 2

Beschreibung: Bei dieser Grundtechnik lenkt der Anwender einen Faustschlag des Gegners ab, dreht sich ein und rammt seinen Ellbogen wahlweise gegen die Rippen oder in Richtung Nase des Gegners.
 
J

Jirokou Shunsui

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Als Shunsui um die Ecke getreten war, hatte sich ihm die Szene vor ihm offenbart. Seine Augen huschten schnell umher und nahmen alles auf, um schnellstmöglich eine Entscheidung treffen zu können. Scheinbar handelte es sich um einen äußerst betrunkenen Gast, der einen Aufstand machte und sein Essen und Trinken auf den Boden geschmissen hatte. So ein Idiot. Leider ging das Ganze noch einen Schritt weiter, denn er holte zum Schlag gegen Kudo den Kellner aus. Auch wenn er die Distanz vermutlich ohne Probleme hätte überbrücken und den Betrunkenen aufhalten können, so zögerte er, was nicht nur an Kaya’s Anwesenheit und ihrem Eingreifen lag. Zugegeben, die Hayabusa war näher am Geschehen und brauchte keinen strahlenden Ritter, der sie rettete. Doch es war mehr, da war noch etwas, dass ihn zurückhielt … was konnte es nur sein? So hatte der Jirokou also das Vergnügen, die junge Frau in Aktion zu sehen, wie sie den Schlag des Betrunkenen mühelos abwehrte und ihm ihrerseits einen wuchtigen Schlag verpasste. *Autsch, das muss wehtun.*, schoss es ihm grimmig durch den Kopf, während er sich daran erinnerte, wie sehr ihr Schlag seine Nase zugerichtet hatte. Und der junge Mann ging davon aus, dass seine körperliche Konstitution und Robustheit der des betrunkenen Gastes etwas überlegen war. Aufmerksam beobachtete Shunsui, wie Kaya den Mann zurechtwies und anschließend zu einem Tritt ansetzte. Aufregung machte sich im jungen Mann breit, als er den Tritt gespannt erwartete – jedoch wurde er durch die einschreitende Momo unterbrochen. Die Weißhaarige wies ihrerseits die Hayabusa zurecht, die zum Abkühlen anschließend nach draußen geschickt wurde. Was würde er nicht dafür geben, ihr folgen zu können? Ob das wohl auffiel, wenn er auch die Fliege machte? Ehe der Jirokou sich jedoch eigenmächtig auf den Weg machen konnte, wurde er durch Momo überrascht, die ihm mit einem Kopfnicken signalisierte, Kaya zu folgen. Das hatte er wirklich nicht erwartet, was man an den leicht gehobenen Augenbrauen erkennen konnte. Das würde er sich nicht zwei Mal sagen lassen. Mit einem Nicken, setzte er sich in Bewegung und überließ es der älteren Frau, sich um die Situation zu kümmern. „Also…“

Gerade als die Hand der jungen Mannes den Türknopf ergriff, ertönte ein dumpfes Geräusch. *Was war das denn?* Das kam ganz offensichtlich von draußen! Schnell öffnete er die Tür, um sich danach zu erkundigen und erkannte schnell, was geschehen war. Kaya’s blutige Hand ließ nur eine Schlussfolgerung zu: Durch einen emotionalen Ausbruch – wahrscheinlich Wut – hatte sie die Wand als nächstes Ziel missbraucht, die sich leider um einiges widerstandsfähiger als der betrunkene Gast von gerade eben erwiesen hatte. "Das war...nicht gut." Lediglich leise vernahm der Jirokou die gehauchten Worte von Kaya. Was sie wohl damit meinte? „Ja, die Wand steht scheinbar noch.“, bemerkte er trocken und offenbarte seine Anwesenheit und dass er der Hayabusa gefolgt war. Irgendwie beschlich ihn das Gefühl, dass es hier nicht nur um den Gast und sein Benehmen ging. Momo und Kaya kannten sich ganz offensichtlich von früher und schienen eine interessante Beziehung zueinander zu haben, konnte das denn der Grund sein? „Er kann von Glück reden, dass du ihm eine verpasst hast und nicht ich.“ Mit einem grimmigen Lächeln versuchte er die Schwarzhaarige etwas aufzumuntern und nicht etwa anzugeben – sie Beide wussten um seine Stärke, die er während vergangener Kämpfe offenbart hatte. Er hätte sich zurückhalten können, aber hätte er das auch getan? Innerlich war er ziemlich unsicher, was aber vermutlich an der ganzen Situation liegen könnte, dass er sich nicht mehr hinter seinem Alter Ego versteckte. Aber seine wahre Persönlichkeit war nicht so zurückhaltend wie der falsche Shunsui, dementsprechend nicht abzusehen, wie er auf so eine Situation reagieren würde. Langsam trat der Jirokou zur jungen Frau und begutachtete ihre blutende Hand vorsichtig, ehe er sie sanft in seine Hände nahm. „Kiyome no Jutsu!“ Erst einmal galt es die Wunde zu säubern, ehe er sie verschließen würde. Und in der Zwischenzeit gab es noch Anderes, was ihn interessierte. Seine goldenen Seelenspiegel suchten seinen schwarzen Gegenpart. Irgendetwas war hier los, dass er nicht ganz verstand. „Alles in Ordnung?“ Bei diesen Worten schaute er Kaya besorgt an und strich eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. Normalerweise war sie so cool und beherrscht, doch jetzt gerade nicht. „Ich habe das Gefühl, dass es da eine Geschichte gibt. Was hat es damit auf sich?“ Shunsui hatte der Hayabusa einen Einblick in sein Innerstes gegeben, doch es gab auch viel, dass er seinerseits nicht über sie wusste.
 

Hayabusa Kaya

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Als sie Shunsuis Stimme vernahm, zuckte sie unweigerlich zusammen. Oh nein...! Hatte er das Alles etwa mitbekommen...? Natürlich hatte er das...wie sollte er denn auch nicht? Beschämt ließ sie sich auf dem sandigen Boden nieder und zog ihre Beine an ihren Körper heran, die schmerzende Hand dabei bewusst von sich streckend. Obwohl sie schmerzte, bewegte sie ihre Finger leicht. Der Schmerz half ihr sich zu beruhigen und wieder etwas klarer in ihren Gedanken zu werden. Auf seine Aufmunterungsversuche reagierte sie nicht, nicht, weil sie es nicht schätzte - sondern weil ihr einfach gerade nicht danach war aufgeheitert zu werden. Die Tatsache, dass sie sich jedoch von ihm berühren ließ und sogar zu ließ, dass er ihre verletzte Hand versorgte, sprach Bände darüber, wie nah sie sich standen und wie sehr sie ihm inzwischen vertraute. Zwar wagte sie es gerade noch nicht ihm in die Augen zu sehen, doch es tat gut ihn bei sich zu haben ... es war ein komisches, neues Gefühl für sie. Diese Erleichterung, dass er da war ...

"Das...ist eine längere Geschichte." begann sie nun endlich das Wort zu erheben. Ihre Wangen waren leicht gerötet, eine Mischung aus der noch leicht brodelnden Wut und der Scham über ihren Kontrollverlust. Leicht zuckte sie zusammen, als ein weiterer Schmerzimpuls von ihrer Hand ausging und durch ihren Körper zog. Nun, da sich ihr Geist wieder klärte, wurde auch ihre Wahrnehmung wieder klarer und sie nahm die Verletzung erst jetzt wirklich wahr. Da war es wirklich mit ihr durch gegangen. Sie schluckte - sollte sie ihm davon erzählen? Kurz schloss sie die Augen und sammelte sich, atmete tief ein und aus, ehe sie ihre Finger lockerte um im nächsten Moment ihre noch schmerzenden Finger sanft um die des Blonden zu schließen. Er hatte sich ihr anvertraut...da war es doch nur fair, dass sie es ihm gleich tat...? Aber wie würde er reagieren...? Würde er sich von ihr abwenden? Ihre Finger schlossen sich fester um die seinen, sie ignorierte für einen Moment ihre damit verbundenen Beschwerden: "Ich kann es nicht leiden wenn man Essen verschwendet..." tatsächlich war sie darüber deutlich wütender als über das unpassende Verhalten des Gastes oder seinem versuchten Angriff. Leicht schlug sie die Augen wieder auf und betrachtete ihre Hand, wie sie schützend in den seinen lag. Seine Hände... sie waren so warm und deutlich größer als die ihren - bei dem Gedanken lichteten sich ihre Stimmung etwas. Sie konnte darauf vertrauen, dass er sie nicht verlassen würde... oder? "Ich bin früher immer wieder von Zuhause abgehauen und habe auf der Straße gelebt." offenbarte sie, den goldenen Seelespiegeln ihres Liebsten nach wie vor ausweichend: "Aus der Zeit kenne ich Momo." gestand sie. Ihr Blick fiel auf die kleine, dunkle Seitengasse, in der die Mülltonnen standen. "Sie hat mich damals erwischt, als ich etwas zu Essen stehlen wollte." Von wo sprach sie bewusst lieber nicht aus, sie schämte sich zu sehr. "Sie hat mich ausgeschimpft und vertrieben, allerdings..." ein zerbrechliches, leichtes Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. "...hat sie mir einige Essensreste gegeben." Für sie waren diese Almosen damals mehr wert als alle Schätze dieser Welt. Sie lächelte bei der Erinnerung an das Glück, dass sie damals empfunden hatte. Auch wenn es ein trauriges Lächeln war ... "Ab dann hat sie mich immer mal wieder erwischt und wir haben uns ums Essen geprügelt." amüsiert schnaubte sie aus, heute würde sie die Alte platt machen. "Sie tut so streng, hat aber ein gutes Herz." Zum ersten Mal hob sie nun den Blick und sah Shunsui in die herrlich goldenen Augen: "Sag ihr bloß nicht, dass ich das gesagt habe!" mahnte sie mit strengem Blick, ehe sie ihre Augen wieder abwandte. Allerdings nicht um erneut eine gewisse Distanz zwischen sich zu schaffen, sondern um ihre Stirn an Shunsuis Schulter abzulegen. "...es gibt so viele Menschen da draußen, die Hunger leiden .... " sprach sie leise, mit gedämpfter Stimme. Wer konnte es ihr verübeln, dass sie da so aus der Haut gefahren war...?
 
J

Jirokou Shunsui

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Die weiche und zierliche Hand der jungen Frau befand sich nach wie vor in Shunsui’s größeren Händen, da er mit der Reinigung der Wunden beschäftigt war. Das würde natürlich etwas weh tun und Zwicken, denn er konnte nichts wirklich gegen die Schmerzen selbst tun, aber dadurch lernte man. Sobald er mit der Behandlung fertig war, würde man sicherlich keinen Beweis mehr sehen, dass sich die Hayabusa die Hand an der Mauer abgehärtet hatte, wie man so schön sagte. Aufmerksam lauschte der Jirokou ihren Worten, als sie auf seine Frage einging und ihm mitteilte, dass es eine längere Geschichte wurde. Würde er als Kellner nach Stundenbasis bezahlt werden, dann hätte er sicherlich auch nichts dagegen gehabt, sich die Zeit für so etwas zu nehmen. Aber auch wenn die Bezahlung für die Shinobi von der Dorfverwaltung kam, so würden sie sich bestimmt eine kleine Pause gönnen dürfen – immerhin hatte ihm Momo deutlich gemacht, er solle doch Kaya folgen. Seine goldenen Seelenspiegel suchten seinen gegensätzlichen Part, doch aus irgendeinem Grund wollte ihm die Kunoichi nicht in die Augen schauen. Hatte es etwas mit ihrem Ausbruch vorhin zu tun? Oder mit ihrer blutigen Hand? Oder doch der Geschichte? Fragen über Fragen, doch wenn er eine Antwort erhalten wollte, würde er wohl geduldig sein und weiterlauschen müssen.

Gerade hatte er die Säuberung der Wunden abgeschlossen und wollte das nächste Jutsu wirken, als sich plötzlich filigrane Finger um seine eigenen legten. Geduldig hörte der Jirokou den Erzählungen Kaya’s zu, von ihrer Abneigung der Essensverschwendung bis hin zu ihrem Leben auf der Straße. Überrascht nahm Shunsui dies zur Kenntnis, hatte er doch gedacht, dass sie ein wohlbehütetes Leben als Clan-Shinobi gelebt hätte. Scheinbar hatte er sich geirrt und auch sie hatte eine unschöne Vergangenheit, weshalb es ihm ein besonderes Gefühl gab, dass sie sich ihm mitteilte und dass sie beide noch etwas gemeinsam hatten – nämlich eine schwierige Vergangenheit. Als Kaya schließlich von ihrer Bekanntschaft zu Momo erzählte und wie sie sich früher um Essensreste mit ihr geprügelt hatte, musste der junge Mann bei dieser Vorstellung schmunzeln. Die kleine Hayabusa hatte die ältere Frau sicherlich noch besiegen können, aber vermutlich würde sie gegen die junge Frau nun haushoch verlieren. Auf ihren strengen Blick hin, musste der Jirokou nun endgültig lachen. „Keine Sorge, kein Sterbenswörtchen erfährt sie von mir.“, gab er lachend von sich. Anschließend legte er den Arm um die Schwarzhaarige, und zog sie etwas zu sich, sodass sie sich bei ihm anlehnen konnte. „Das klingt auch nicht nach der einfachsten Vergangenheit...“ Nachdenklich schaute Shunsui in die Ferne und erinnerte sich an die Lasten und Herausforderungen seiner eigenen Vergangenheit. Tja, jeder hatte eben mit seinen eigenen Bagagen zu kämpfen, was? Aber aus irgendeinem Grund war er froh darüber, dass die Kunoichi sich auf diese Art und Weise zumindest auch in ihn versetzen konnte, wie auch andersherum. Kurioserweise empfand er eine Menge Emotionen für die Hayabusa, ganz im Gegensatz zu vielen anderen Personen in letzter Zeit, die nicht wirklich zu ihm durchdrangen, weshalb er sich gewundert hatte, ob etwas los mit ihm war. Aber diese Gefühle ihr gegenüber zeigten doch, dass alles okay war, oder etwa nicht? „Wie bist du wieder … von der Straße weggekommen?“, erkundigte er sich vorsichtig, denn es schien sich um ein kompliziertes Thema zu handeln. Immerhin lebte die Hayabusa jetzt in einer schönen kleinen Wohnung, also hatte sie es ja irgendwie geschafft. Dennoch gab es noch eine Angelegenheit, um die er sich kümmern musste! „Lass mich nochmal deine Hand sehen.“, forderte der Jirokou und zog diese bedächtig zu sich. Die Wunde war komplett gesäubert worden, doch nach wie vor offen und blutete dementsprechend. Chiyu Ryoku no Jutsu! Das Chakra des Blondschopfes floss in die Wunde von Kaya und begann diese zu schließen. Ein wohliges Gefühl würde sich in der Hand der jungen Frau ausbreiten und es sollte keine Minute dauern, bis die Wunde endgültig Geschichte war!

Chiyu Ryoku no Jutsu (Jutsu der heilenden Kraft)

Element:
Keines
Typ: Ninjutsu
Rang: C
Chakrakosten: C
Reichweite: Direkt beim Anwender

Voraussetzungen: Chakrakontrolle Stufe 3, Chakramenge Stufe 3, Shinsatsu no Jutsu

Beschreibung: Mit Hilfe dieses Jutsus kann der Anwender sein Chakra dazu benutzen um Verletzungen zu heilen. Je nach Schwere der Verletzung ist dabei mehr oder weniger Können von Nöten - eine richtige Wunde ist schwerer zu heilen als ein einfacher Kratzer, ebenso würde er natürlich deutlich mehr Chakra verbrauchen.

Chakrakontrolle Stufe 3: Zu Anfang ist der Mediziner nur in der Lage kleinste Wunden, wie zum Beispiel Kratzer und kleine Schürfungen, zu verschließen, des Weiteren ist er in der Lage Blutergüsse zu stillen. Die Heilung dauert rund eine Minute.
Chakrakontrolle Stufe 4: Auf dieser Stufe ist der Heiler auch schon in der Lage schwerwiegendere Wunden, wie zum Beispiel oberflächliche Schnitte oder nicht allzu tiefe Stichverletzungen, zu verarzten. Die Heilung dauert rund eine Minute, bei Verletzungen niedrigeren Ranges nur mehr 30 Sekunden.
 

Hayabusa Kaya

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Sie schauderte unwillkürlich als sie spürte wie sein Chakra zu ihr überging um ihre Wunde zu heilen. Eine leichte Röte stahl sich auf ihre Wangen: denn es hatte etwas intimes - und erinnerte sie damit an die Nähe, die die Beiden nun schon öfter miteinander geteilt hatten. Ein sanftes Lächeln stahl sich auf ihre Lippen, während sie ihn dabei beobachtete, wie er ihre Hand versorgte, ehe diese wieder wie neu war. Zufrieden musterte sie ihre Hand, zog sie vorsichtig von ihm zurück und bewegte ihre Finger leicht - der Schmerz war verflogen und nichts zeugte mehr von ihrer vorherigen Verletzung. "Du bist wirklich praktisch." stellte sie halb im Scherz, halb ernst gemeint fest und streckte ihm leicht die Zunge raus um zu untermalen, dass ihre Worte nicht auf die Goldwaage zu legen waren. "Nein...im ernst." ihre Gesichtszüge wurden wieder ernster, doch es war offensichtlich, dass ihr inzwischen leichter ums Herz war. "Du...tust mir gut." gestand sie ihm nun und sah ihm direkt in seine goldenen Augen. Ihre schwarzen Seelenspiegel schimmerten leicht im schwachen Licht des Hinterhofs. Ein liebevolles, sanftes Lächeln, wie es nur Shunsui und Lulu von ihr erhielten, stahl sich auf ihre rosigen Lippen. "Ich bin so froh dich zu haben." der Klang ihrer Stimme offenbarte, dass sie es wirklich ernst meinte, ehe sie sich kurzerhand von der Wand abstieß, an der sie mit dem Rücken gelehnt hatte um nun beide Arme um den Nacken des Jirokous zu legen und ihn auf diese Weise näher an sich heran zu ziehen. Ungeniert schmiegte sie ihren zierlichen Körper an den seinen und besiegelte ihr kleines Geständnis mit einem zärtlichen, liebevollen Kuss, der mit ungewöhnlich viel Gefühl und Zärtlichkeit von ihr einher ging.

Ihre feinen Nackenhaaren stellten sich leicht auf und Schauer jagte ihr durch den Leib, als sich ihre Lippen trafen. Es war gefühlt viel zu lange her, seit dem sie sich das letzte Mal geküsst hatten - dabei waren es nur wenige Stunden gewesen. Sie gab sich gerade voll und ganz der Nähe zu Shunsui hin und genoss es, dass sie hier unter sich waren. Sie wollte jetzt nicht an früher denken oder über diese Zeiten sprechen ... sie würde ihrem Liebsten noch davon erzählen, daran bestand gar kein Zweifel: immerhin hatte er sich auch ihr gegenüber geöffnet. Doch dies war weder die Zeit, noch der Ort dafür. Auch wenn ihr beide Komponenten gerade ziemlich egal waren; viel zu sehr genoss sie die körperliche Zuwendung und Nähe zu ihrem geliebten Shushu.
 
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Jirokou Shunsui

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Der Jirokou bemerkte durchaus, dass Kaya nicht auf die von ihm gestellte Frage antwortete. Fürs Erste genügte ihm das, was sie ihm mitgeteilt hatte – genau wie bei ihm, schien es nicht das allerleichteste Thema zu sein, von daher würde sie da bestimmt Zeit und Ruhe benötigen. Doch eines Tages würde er bestimmt erfahren, wie sie von der Straße gekommen und wie sich ihr Leben entwickelt hatte. Doch dazu würde er sich später weitere Gedanken machen. Fürs Erste schnaubte der Jirokou erstmal, während er die Hayabusa dabei beobachtete, wie sie ihre geheilte Hand wieder bewegte. Oh ja, in einem anderen Leben wäre aus ihm sicherlich ein vorbildlicher Arzt oder gar Medic-Nin geworden, und nicht ein von Hass zerfressener junger Mann, der sich mit einem falschen Bild seiner Außenwelt präsentiert hatte und sie alle eines Tages ermorden wollte. Wie das Leben halt manchmal so mitspielte, was? „Praktisch, wenn man einen persönlichen Heiler hat.“, teilte er der Schwarzhaarigen trocken mit und setzte dabei ein schelmisches Lächeln auf. Lächeln. Noch so etwas, dass er vor der Hayabusa kaum getan hatte. Kein Wunder also, dass seine Gesichtsmuskeln oft und schnell ermüdeten, insbesondere wenn er Zeit mit der jungen Frau verbrachte. Aber wenn man der Außenwelt lediglich einen schüchternen und unauffälligen Jungen präsentierte und man in seinem wirklich Leben meist damit beschäftigt war, ernst aus der Wäsche zu schauen, dann bekamen die besagten Lachmuskeln natürlich nicht die nötige Aufmerksamkeit, was sich nun nach all diesen Jahren rächte. Aber das war ihm egal! Bei den folgenden Worten der jungen Frau bildete sich ein warmes Lächeln auf seinem Gesicht und es war ihm egal, ob er bald davon Muskelkater bekäme. Sie hatte ihm das Tor zu einer Welt geöffnet, von der er niemals dachte, dass er sie betreten würde. Und dafür hatte sie einen ganz besonderen Platz in seinem Herzen. „Ich bin froh, dass es dir besser geht. Und … äh … ich bin nicht so gut darin … aber ich bin auch froh, dass du bei mir bist.“, gab er etwas unsicher von sich. Das war natürlich die Untertreibung des Jahres. Zwar konnte er problemlos in eine Rolle schlüpfen und schauspielern, doch sobald es um sein wahres Wesen ging, war er doch um einiges unerfahrener mit Worten, als sein Alter Ego es sein mochte. Es würde wohl einiges an Arbeit und Zeit brauchen, ehe der falsche Brillenträger soweit war, dass er sich problemlos ausdrücken und in seiner eigenen Haut wohlfühlen konnte.

Die weichen Lippen der Hayabusa trafen auf die seinen und Shunsui war gelinde überrascht, wie zärtlich und verletzlich Kaya schien. Auf diese Art und Weise präsentierte sie sich sicherlich nicht der Öffentlichkeit, wahrscheinlich war er einer der wenigen, wenn nicht gar der Einzige, der sie so erleben durfte. Jegliche Gedanken dazu waren jedoch wie weggefegt, als der Kuss seine Wirkung entfaltete und sich ein wohliges Gefühl in seinem ganzen Körper ausbreitete. Es war wirklich schön, nicht allein zu sein und eine emotionale Seite zeigen zu können, die über all die Jahre hinweg mehr als nur ein bisschen verkümmert war. Die Schwarzhaarige brachte in ihm tatsächlich das Beste hervor, was er sich gar nicht zugetraut hätte. Während er nach wie vor mit der neuen Welt und seiner Rolle haderte, so konnte er zumindest ihr gegenüber seine Gefühle zeigen, wenn ihm schon die Gefühle der anderen Personen gleich waren. Bei Kaya war es anders! Als sich der Kuss trennte, erblickten die Seelenspiegel des Tages ihren Pendant der Nacht, welche Glück und Ruhe ausstrahlten. Nicht minder glücklich, strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Weißt du, das alles ist neu für mich, aber bei dir…“ Da hatte er angefangen und wollte der Hayabusa erklären, wie schwer es für ihn war sich so der Welt zu zeigen, und dass er leider noch mit seinem Alter Ego gefangen war, doch bei ihr das komplett ausblenden konnte, als Momo den möglichst schlechtesten Zeitpunkt erwischte, die Beiden zu unterbrechen. Die Tür zum Restaurant wurde aufgerissen und knallte gegen die Wand, sodass der Jirokou bei diesem Laut zusammenzuckte und sich umschaute. „Wie lange wollt ihr Beiden denn noch herumturteln? Dir geht's gut oder? Dann habt ihr einen Job zu erledigen, also nehmt die Beine in die Hand und macht euch wieder nützlich.“ So viel also zur guten Person...
 

Hayabusa Kaya

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Diese alte Ziege hatte wirklich ein besch...eidenes Timing. Da wurde es gerade schön mit Shunsui und sie erwartete gespannt, was er ihr zu sagen hatte... da kam sie einfach in die Situation geplatzt und ruinierte die Stimmung. Dabei fiel es dem Blonden doch immer so schwer sich mitzuteilen...! Zumindest... in diesen Dingen. Leicht schluckte die Schwarzhaarige und schluckte damit auch ihren Ärger über Momos Auftritt herunter. Wenn sie so darüber nachdachte... sie hatte seit jenem Morgen - seit jener Nacht, zwar möglichst viel Zeit mit dem Shinobi widerwillen verbracht...aber - sie wusste eigentlich kaum etwas davon wie er sich fühlte oder was in ihm vor sich ging. Sie hatte bemerkt, dass er sich langsam veränderte, in kleinen Schritten aus seiner über Jahre auferlegten Maske heraus kämpfte - aber wirklich darüber gesprochen... hatten sie nicht. Sie hatte einfach darauf vertraut, dass er sich ihr mitteilen würde, wenn er wollte. Aber konnte sie es sich wirklich so einfach machen?

Diesen Gedanken hing sie noch eine ganze Weile nach, während sie jedoch gewissenhaft ihrem heutigen Aushilfsjob als Kellnerin nachkam. Sie war ruhiger, zurückhaltender, als zu Beginn des Jobs, hatte jedoch nicht Zuverlässigkeit eingebüßt. Als sie einmal einen ruhigen Moment Zeit hatte und mit Momo allein war, wandte sich diese - ebenfalls überraschend ruhig - an das Rabenmädchen; "Der Junge bedeutet dir viel, nicht wahr?" fragte sie, auf ihr gewohnt direkte Art - allerdings hatte ihre Stimme und auch der Ausdruck in ihrem Gesicht etwas warmes, beinahe sanftes. Kaya war sichtlich überfordert; wie sollte sie darauf reagieren? Und durfte sie überhaupt etwas dazu sagen? Würde sie Shunsui damit vielleicht Probleme bereiten..?! Und warum... kümmerte sie das überhaupt so sehr? "Pass bitte auf dich auf." sprach sie plötzlich mit gedämpfter Stimme, sodass nur die Schwarzhaarige sie vernehmen konnte. "Was...?!" perplex sah sie ihrer Vorgesetzten nach, die plötzlich wieder in ihre ganz eigene Art als Oberkellnerin schlüpfte und ihren Angestellten Feuer unterm Hintern machte. Was...hatte sie damit gemeint? Sie sollte auf sich aufpassen? Weswegen? Vor was? Oder wem...? ...verrückte Alte! besiegelte sie schnaubend, auch wenn sie sich heimlich über die gut gemeinten Worte freute. Das letzte Mal das ihr jemand gesagt hatte, dass sie auf sich aufpassen sollte, war ihre Großmutter gewesen ... wie so oft konnte sie kaum glauben, wie viel Zeit seit ihrem Tod bereits vergangen war. Es kam ihr noch immer vor wie gestern...

Sie kam nach wie vor recht gut bei den Gästen an und sammelte weiterhin fleißig Trinkgeld; Allerdings wuchs der Inhalt des Glases nicht in einem solchen Tempo wie zuvor, vor dem Zwischenfall mit dem betrunkenen Gast. Scheinbar kam ihre eher ruhige, nachdenkliche Art nicht so gut an wie ihre aufgeweckte, unterhaltsame Art von zuvor. Das störte sie allerdings wenig; sie sollte bereits genug Trinkgeld zusammen gesammelt haben um das Kleid ab zu bezahlen, welches sie am Leib trug und zu Beginn des Jobs zerschnitten hatte um sich besser darin bewegen zu können. Wenn ihre Schätzung stimmte, würde sogar ein gewisser Obolus übrig bleiben. Ob sie davon Shunsui ein Geschenk kaufen sollte...? Irgendwas kleines....eine Aufmerksamkeit. Etwas schlichtes, was auch zu seinem Stil passte. Vielleicht ein Lederarmband mit Gravur..? So etwas hatte sie bereits im Einkaufsviertel gesehen und sich damals immer über die Paare lustig gemacht, die sich diese Dinger gekauft hatten. Doch jetzt, da es in ihren Leben auch jemand Besonderen gab... jetzt schien es gar nicht mehr so abwegig. Nein...es schien sogar eine ganz schöne Idee zu sein. Oder..? Würde der Jirokou sich über so etwas freuen...?
 
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Jirokou Shunsui

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Da hatte der Jirokou endlich einen passenden Moment gefunden und genügend Mut zusammengekratzt, sich seinen Emotionen zu stellen und diese zum Ausdruck zu bringen, schon wurde sein Plan zunichte gemacht. Und zwar von niemand Geringerem als ihrer Auftraggeberin und der Besitzerin des Restaurants: Momo. Es hatte den Anschein, dass sie gerochen hätte, dass jetzt ein wichtiger Augenblick war und sie reingrätschen sollte. Kein Wunder also, dass Shunsui als Reaktion auf ihre freundliche Weisung zur Arbeit zunächst frustriert ausatmete. Anschließend nickte er, gefolgt von einem: „Ja ja, wir kommen ja schon wieder rein.“ Der falsche Brillenträger warf Kaya noch einen Blick zu, ehe er das Restaurant wieder betrag und seiner Tätigkeit als Kellner hinterherging. Zu schade aber auch, dass sich Momo genau jenen Augenblick zum Reinplatzen ausgesucht hatte. Dadurch musste die Kunoichi doch noch einige Geduld aufbringen, ehe der junge Mann einen erneuten Versuch starten konnte. Indes war er deshalb auch in Gedanken versunken und nicht so ganz bei der Sache. Ein Glück für die Gäste, dass seine kognitiven Fähigkeiten so weit ausgeprägt waren, dass er auf Autopilot schalten konnte und seiner Arbeit auf diese Art und Weise nachging. Wie in Trance balancierte er die Teller oder Tablets voller Getränke und verteilte sie an die Gäste, während er versuchte etwas Ordnung in sein inneres Gedankenchaos zu bringen. Wieso fühlte er so, wie er gerade fühlte? Für gewöhnlich hatte es in Shunsui‘s Inneren immer eine Mischung aus Kälte und brodelndem Zorn gegeben, bedingt durch die Ereignisse der Vergangenheit. Seitdem jedoch Kaya in sein Leben getreten und sie sich näher gekommen waren – was der Jirokou vor einigen Jahren noch als undenkbar gesehen hätte, außer, dass es seiner Tarnung und seinem Plan gedient hätte – hatte er einiges an Änderungen und Wandel durchgemacht. Jetzt gab es einfach so viele unbekannte Emotionen, mit denen er nicht so zurecht umzugehen wusste. Der Kampf zwischen Licht und Dunkelheit in seinem Inneren schien in der ersten Runde zwar an das Licht gegangen zu sein, doch all das Leid der vergangenen Jahre, die Maske die er immer noch außen getragen hatte, all das würde so schnell nicht von ihm abfallen.

Natürlich ging der Küchenbetrieb in voller Fahrt weiter, ganz gleich was für gedanklichte Unterhaltungen der junge Mann in seinem Kopf führte. „Bestellung für Tisch zwei, los, los los.“, ertönte es aus der Küche. Shunsui indes nickte geistesabwesend und nahm die verschiedenen Teller und balancierte sie vorsichtig durch das volle Restaurant, nach wie vor auf Autopilot. Lediglich als sein Blick auf die schwarzhaarige Kunoichi fiel, wurde er aus seinen Gedanken gerissen und sie hatte seine Aufmerksamkeit sicher. Insbesondere in diesem Outfit … aber das war ein Gedanke für wann anders. Wenn der Jirokou nämlich für sich alleine war, dann tobte in ihm ein Kampf, denn sein altes Ich wollte sich nicht einfach so mit seiner neuen Entscheidung zufrieden geben und begehrte dagegen auf. Für ihn waren Shinobi nach wie vor die Todfeinde, die seine Eltern umgebracht hatten und an denen er sich rächen musste. Es war also ganz und gar nicht in Ordnung, seinen Platz in dieser Ordnung einzunehmen und die eigenen Kräfte zum Wohle anderer zu nutzen. Bisher hatte er seine Kräfte höchst egoistisch benutzt, stets auf seinen eigenen Vorteil aus gewesen und in Situationen nicht interveniert, auch wenn er es hätte tun können. Und warum? Nur um die Tarnung seines Alter Egos aufrecht zu erhalten! Innerlich schüttelte Shunsui den Kopf bei diesem Gedanken, der doch ziemlich traurig war, wobei er noch einem Kellner schnell auswich. Lediglich in Anwesenheit der Hayabusa war er in der Lage, zu ruhen, denn sie schien einem sicheren Hafen für ihn und seine Emotionen zu sein. „Ihre Bestellung, guten Appetit.“, sagte der Blondschopf, nachdem er jedem Gast das entsprechende Gericht hingestellt hatte. Es glich ja beinahe einem Wunder, dass er keine der Bestellungen verwechselte, auch wenn er längst nicht so aufmerksam wie die anderen Kellner war und manchmal seine Gäste etwas vernachlässigte. Das brachte wiederum die gute Momo auf den Plan, die ihn immer mal wieder genervt darauf aufmerksam machte, dass die Gäste nichts zu trinken hatten. Der falsche Brillenträger beließ es in diesem Moment bei einem genuschelten „‘tschuldigung.“, ehe er schließlich nach den entsprechenden Personen sah. Kein Wunder also, dass sein Trinkgeld doch weitaus geringer als das von Kaya war, aber da war er nicht neidisch drauf. Schließlich hatte er gerade genug mit sich selbst zu kämpfen und es war nichts, dass er der Hayabusa nicht gönnte.

Nachdem die Shinobi doch einige Stunden an Arbeit mit Kellnern verbracht hatten, war ihre Aufgabe schließlich zu Ende, nachdem der letzte Kunde das Etablissement verlassen hatte. „Das schreit nach einem Toast.“, verkündete Momo gut gelaunt von sich und schüttete jedem ein Glas Hochprozentigem ein – der Jirokou verzichtete höflich darauf. Anschließend wandte sich die Dame Kaya zu und machte ihr ebenfalls das Angebot, nicht ohne ihr jedoch noch etwas mitzuteilen. Um was es sich genau handelte, wusste er nicht so recht, aber anschließend kam sie zu ihm herüber und musterte ihn eingehend, ein schelmisches Lächeln auf den Lippen. Langsam näherte sich Momo’s Gesicht seinem eigenen und betrat damit eine Zone, die Shunsui schon für unangenehm betrachtete und flüsterte ihm zu. „Sie ist ein gutes Mädchen, ja? Vermassel es nicht.“ Dazu noch ein keckes Zwinkern. Laut hingegen, sagte sie noch etwas weiteres. „Also dann, falls du wieder mal kellnern magst, unsere weibliche Kundschaft wäre sicherlich darüber erfreut.“ Bei diesen Worten warf sie der Hayabusa ein doch provokantes Grinsen zu, die Frau konnte es einfach nicht lassen. Der Jirokou hingegen schaute sie aus seinen goldenen Augen aus an und ließ sich zunächst keinerlei Reaktion anmerken, ehe er bestätigend nickte und amüsiert aufschnaubte. *Wer’s glaubt, wird selig. Hier kriegen mich keine zehn Elefanten mehr rein.*

Als die Tür hinter den beiden Shinobi zufiel und endlich wieder Stille herrschte, fühlte es sich ganz danach an, als befänden sie sich in einer völlig neuen Welt. Der Jirokou hatte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck aufgesetzt und ging einige Schritte, ehe er innehielt und Kaya eingehend betrachtete. Es schwirrten so viele Fragen in seinem Verstand herum, es gab so viele Sachen, die ihn unsicher machten – all das waren Empfindungen, die er nicht kannte. Solange er sich erinnern konnte, hatte er stets ein Ziel gehabt, welches er mit aller Kraft und Leidenschaft verfolgt hatte. Doch irgendwie hatte er seinen Antrieb verloren und suchte nach Halt in dieser neuen Welt, nach einem Platz in ihr. Verständlich, immerhin war sein neues Leben wirklich konträr zu jenem, welches er vorher geführt hatte. Aber es wäre nur fair, Kaya einen Einblick in sein Innerstes zu gewähren, denn vielleicht verstand sie ja und konnte ihm helfen, es zu verarbeiten und sich besser auch selbst zu verstehen. „Hoffentlich werden wir jetzt nicht noch mal unterbrochen.“, brummte der junge Mann vor sich hin und schaute sich vorsichtshalber noch mal um, damit nicht Momo wieder dazwischen grätschen konnte. Anschließend kreuzten seine goldenen Seelenspiegel sich mit den pechschwarzen der jungen Frau. „Im Moment bin ich … ziemlich verwirrt und unsicher. Das ist alles neu für mich. Dieses Leben meine ich.“, fügte er erklärend hinzu und kratzte sich etwas verlegen am Hinterkopf. Wie machten es andere Menschen nur, ihr Innerstes ohne Probleme anderen zu zeigen? „Ich hätte nie gedacht, dass ich mal so ein Leben führen würde und ich hier und jetzt wäre.“ Das fing gut an, doch wohin würde es führen? „Es ist schwer, von jetzt auf gleich einfach alles zu ändern, vor allem wenn ich Jahre lang … andere Ziele verfolgt und ein anderes Leben geführt habe.“ Bei diesen Worten schaute der Jirokou etwas unangenehm drein und brach den Blickkontakt ab, sodass er die Wolken über Soragakure betrachten konnte. Man, er war ja echt nicht gut darin. Ein Alter Ego über Jahre perfekt zu spielen? Ein Klacks. Sein Innerstes zu offenbaren? Nicht ganz so einfach. „Ich werde wahrscheinlich ziemlich viel Zeit brauchen, aber bei dir … fühle ich mich gut. Sicher. Als ob sich mein Platz in der Welt von ganz allein ergibt.“ Als er diese Worte sprach, ergriff er ihre Hand. Shunsui hoffte inbrünstig, dass sie verstand, wie viel sie ihm bedeutete und was für eine Bedeutung er ihr beimaß. Ohne es ahnen zu können, hatte sich Kaya zu einem sicheren Hafen für ihn etabliert, in welchem er alle Gedanken ruhen lassen konnte. Zwar würde er jetzt nichts Kitschiges von sich geben und ihr genau diese Wortwahl mitteilen, aber hoffentlich verstand sie. Es zählten schließlich nicht Worte, sondern Taten. Shunsui blickte zurück und setzte ein warmes Lächeln auf, mit welchem er die Hayabusa bedachte. Und er tat sein Bestes, sein neues Leben in die Tat umzusetzen.

Job - Ende​
 
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