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Job: Das Festival der Geister

Sakkaku Hebi

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Was für ein wundervoller Tag, um Sachen zu demolieren, Köpfe einzuschlagen und Fressen zu polieren. War man ein gewaltbereiter Mensch, der Brutalität und Grausamkeit als seine zwei besten Freunde bezeichnete, stets mit ihnen unterwegs war und die Bereitschaft besaß, sie gleich eines Wingmans jedermann vorzustellen, so war das heutige Fest und der für Hebi damit verbundene Job doch genau das, was man als eine Art Geschenk betiteln dürfte. Die wuchtigen Stiefel mit den Stahlkappen saßen wie angegossen, als wären sie für ihn gemacht - die Dolche verweilten versteckt in ihren Hemdärmeln und warteten nur darauf, ahnungslose Opfern an ihren Kehlen angesetzt in deren Hose scheißen zu lassen. Heute dürfte Hebi einmal ganz genau das machen, was er immer tat und musste nicht einmal darum fürchten, irgendwelche seltsam anmutenden Konsequenzen dafür tragen zu müssen, war es schließlich sein Job, als Aufpasser zu fungieren und dafür Sorge zu tragen, diverse Idioten vor sich und der jämmerlichen Existenz ihrer saufenden Kumpanen zu schützen. Alleine würde er das nicht tun - dafür war die zu bewachende Fläche viel zu groß, das Fest zu populär - allerdings hatte er auch keinen blassen Schimmer, wen genau man ihm diesmal an die Seite stellte. Wovon der Sakkaku ausgehen konnte, war, dass es sich ebenfalls um Shinobi handeln müsste, andernfalls wüsste er nicht, wer sonst so viel Idiotie Einhalt gebieten sollte. Im Grunde war es ihm aber auch irgendwo egal. Wenn man eh alles und jeden scheiße fand, niemandem eine Form von Wert beimaß und in der Regel darum bemüht schien, so viele Menschen wie möglich abzuschrecken, spielte es keine Rolle mehr, welcher Haufen diesmal da war, um auf sich herumtrampeln zu lassen und in den darauf folgenden Stunden und Minuten seine Großartigkeit zu anzuerkennen.

Der Job selbst verlangte von den Mitarbeitern und mitwirkenden Shinobi, bereits gegen späten Mittag anwesend zu sein, um entsprechend bei den letzten Vorbereitungen zu helfen und schon im Vorfeld abzuklären, wer welche Aufgabe übernahm. Allerdings hinderte die Uhrzeit das Rotauge kein bisschen daran, nicht trotzdem zehn Minuten zu spät zu kommen, weil es verschlafen hatte und sich noch irgendwo ein leckeres Brötchen zum Frühstück zu oragnisieren - gutes Personal sollte gut gesättigt sein, um gute Arbeit leisten zu können! Schon aus der Entfernung erspähten die blutroten Augen des jungen Mannes eine ihnen bekannte Person in einer kleinen Gruppe stehen. Hebi vermutete, dass es sich hierbei um die ganzen Leute handelte, mit denen er seinen gesamten restlichen Tag verschwenden musste, ehe er sich erst morgen Früh wieder in sein Bett warf und seinen Schlaf der Gerechten hielt. Um sie herum waren auf der gesamten, riesigen, nicht überblickbaren Fläche ein riesengroßer Scheißhaufen kleinerer Buden aufgestellt, der später allem Anschein nach Gesöff und Fressalien verkaufte.
"Yami, rischdisch?", fragte der Sakkaku mit normal gelangweiltem Gesichtsausdruck und büßte ob seines vollen Mundwerks an Verständlichkeit ein, spuckte dem armen Hinketsu ein paar Essensreste entgegen, ehe er schluckte. Er war immer noch so klein wie damals. Wuchs der noch oder würde er jetzt so bleiben. Ein paar Fruchtzwerge könnten nicht schaden. "Wie ist's dir in letzter Zeit so ergangen? Brav dem drecks Dorf gehuldigt und eine scheiß Mission nach der ander'n gemacht?" Hatte weniger mit seiner Art zu tun, als mit seinem Beruf - auch der Braunhaarige konnte sich leider nicht davor schützen, für Soragakure das Haus verlassen zu müssen.
 
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Nach so langer Zeit ohne irgendwelchen nennenswerten Kontakt zur Welt außerhalb seines Hauses, war der junge Hinketsu einfach nur unendlich glücklich über den Brief, der bei ihm eintrudelte. Es war nichts großes, was langwieriger Vorbereitung bedarf, aber trotzdem war er froh, endlich wieder raus zu können, ohne das Gefühl zu haben, jede Minute das Zeitliche zu segnen. Nachdem er geduscht und den halben Kühlschrank leergefressen hatte, und sein halblanges Haar getrocknet war, packte er seine Sachen. Die übliche Schriftrolle mit dem Krimskrams wie Kunai, Senbon und dergleichen, eine Handvoll Süßigkeiten, und seinen Regenschirm. Yami war so oder so ein Frühaufsteher - wenn auch nicht freiwillig - und da das Treffen eh um die späte Mittagszeit angesiedelt war, hatte er keinerlei Probleme, sich früh auf die Socken zu machen und auch dementsprechend pünktlich anzukommen.
Als er die Tür aufstieß, schlug ihm die kühle Luft entgegen, und sein Atem waberte in kleinen Wölkchen durch seinen Schal. Yami streckte sich, drückte den Rücken durch und gähnte laut und ausgiebig, dann atmete er mit einem leisen Seufzer aus und trippelte los, Plattform 4 entgegen, wo in ein paar Stunden dieses Freak-Festival steigen sollte. Freaks. Natürlich eine Sache der Perspektive - wer ihn die Straße langgehen sah, dachte mit Sicherheit nicht “Oh, was für ein süßes Kind!” Mit seinen nichtmal einsfünfzig und der seltsamen Kleidung, die eher schon an Vermummung grenzte, musste er auf den Rest der Welt wie ein magersüchtiger Hobbit auf einem Emotrip aussehen. Der Hinketsu gluckste leise bei dem Gedanken, umrundete mit großzügigem Abstand ein paar entgegenkommende Passanten, und schnitt jedem, der es wagte, ihm ins Gesicht zu schauen, eine Grimasse. Natürlich war die Hälfte nicht zu sehen, aber die hochgezogenen Augenbrauen und die hellgelben Glubscher schienen Bände zu sprechen, so oft wie die Leute ruckartig ihre Blickrichtung änderten oder ihr Ausdruck von “geringschätzig” zu “unangenehm überrascht” oder “peinlich berührt”. Zugegeben, der junge Hinketsu hatte nicht wenig Freude daran, aber nach einer Weile wurde dieses Spielchen doch langweilig, und seine blassen Finger gingen in seinen Manteltaschen auf die Suche nach dem Zuckerzeug, das er eingesteckt hatte. Währenddessen kamen die ersten Fressstände und Zelte in Sicht, einiges noch garnicht richtig aufgebaut, die meisten der bereits Anwesenden wahrscheinlich Besitzer der Buden und sonstige Helfer. Die vorige mehr oder weniger gute Laune des Kindes verpuffte beim Anblick des kleinen Menschenhaufens. Ach mann. Natürlich war es klar, das er und die anderen Shinobi nicht alleine auf dem Fest herumlatschen würden, dafür hatte es bei weitem zu riesige Ausmaße. Und später würden es noch mehr Leute sein. Betrunkene. Verrückte. Yami schob das Bonbon in seinem Mund herum, streckte sich erneut und legte die Hände hinter den Kopf, während er ein wenig Abseits der plappernden Menschen stehenblieb. Er konnte niemanden erkennen, der nach Shinobi aussah, und niemand schien nach seiner Wenigkeit zu suchen. Aber noch war schließlich Zeit. Leise summend begann er, vor- und zurück zu wippen, und lauschte den Gesprächen rundherum. Fünf Minuten. Gähnend rieb er sich ein Auge. Zehn Minuten. Der Dreizehnjährige knabberte an einem Stück Schokolade. Gerade, als er mit dem Gedanken spielte, jemanden in den Rücken zu pieksen und zu fragen, was denn nun Sache war, sah er eine geringfügig vertraute Gestalt auf sich zukommen. Schlagartig hörte er auf, zu kauen, und ein Grinsen breitete auf dem blassen Gesicht aus, als der Sakkaku vor ihm zum stehen kam und ihn mit gleichgültigem Blick und vollen Backen musterte. "Yami, rischdisch?" Die Brocken, die dem Rotauge dabei aus dem Gesicht fielen, ignorierte der Hinketsu gekonnt, und wischte das, was seinen Mantel erwischt hatte, beiläufig mit seinem Ärmel ab. "Hamsterbäckchen, richtig?" Er blinzelte den Größeren sarkastisch an, und trat einen Schritt zurück, um etwaigen anderen Geschossen zu entgehen. Hebi hatte sich kein Stückchen verändert. Natürlich nicht. Der Gelbäugige musterte sein Gegenüber kurz abschätzend, als dieser sich in üblicher Wortwahl nach seinen Aktivitäten erkundigte, und stopfte dabei seine Schokoladentafel wieder in seine Tasche. "Nö, war krank. Und du? Spaß gehabt?" Yami stopfte seine mittlerweile kalten Hände in seinen Mantel und ließ seinen Blick wandern. Welcher verantwortungslose Vollpfosten überließ dem gut gelaunten Sakkaku denn die Rolle des Aufpassers? So wie es aussah, würde wohl das Kind auf den ganzen Haufen Feierwütiger UND den anderen Shinobi achtgeben müssen, um einen Massenmord zu verhindern. Na toll. Zumindest versprach es, nicht allzu langweilig zu werden.
 

Sakkaku Hebi

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Yami war so ein wundervoller, kleiner Hinketsu. Er hatte ihnen sogar Schokolade mitgebracht! Was für ein schönes und frohlockendes Geschenk, hatte Hebi nach seinem gut belegten Brötchen doch Bock auf einen kleinen Nachtisch und deutete dem zu kurz geratenen Genin mit einer vielsagenden Handgeste, die himmlischen Früchte seiner Taschen doch wieder herauswandern zu lassen und sie ihm zu übergeben. "Gib mir was.", sagte er lediglich ergänzend, um zu verdeutlichen, was er von dem Gelbauge wollte und war dabei wie gewohnt wenig freundlich und wie immer fordernd. Währenddessen vernahm er, dass Yami das letzte halbe Jahr über gar nichts machte, außer das Bett zu hüten. Viel beschäftigt, der Junge. "Klingt erholsam. Was war los?" Hatte er vielleicht doch was von dem Gift ihrer letzten Mission abbekommen? Neeee, dann würde er sich die Radieschen vermutlich bereits von unten ansehen oder wäre schon eine Woche nach Auftragsende wieder auf den Beinen. Davon ab wäre dem Sakkaku vermutlich bereits auf der Rückreise aufgefallen, dass es dem Kleinen nicht besonders gut ginge, wirkte das Gift doch innerhalb eines Tages, wie Toru ihnen damals so eindrucksvoll vorlebte. Den hatte er übrigens auch lange nicht mehr gesehen. Komisch irgendwie. Erst warf man ihn und den Kazegawa für einen Haufen Missionen zusammen, für die gleichen Jobs trugen sie sich ebenfalls ein, man sah sich irgendwie öfter als sein Zuhause und plötzlich war der andere weg. "Naja.", dachte sich Hebi mit einem Schulterzucken und wandte sich wieder Yami zu, der sich nach seinem Leben erkundigte. "Sicher. Leuten ihre dämlichen Scheißfressen einzuschlagen war schließlich schon immer eins meiner liebsten Hobbies." antwortete der Sakkaku und blickte zu der kleinen Gruppe, zu seinen anderen heutigen Kollegen herüber. "Und dann wirst du auch noch dafür bezahlt. Was für eine Zeit, am Leben zu sein." Am liebsten würde er jetzt den Kopf in den Nacken werfen und in schallendes Gelächter ausbrechen - sein eher ruhiges Verhalten verbot es ihm jedoch, Emotionen nach außen zu tragen. Yami würde allerdings wahrscheinlich auch ohne sein Lachen wissen, dass das feine Rotauge sich einen Spaß aus seinem Beruf machte und solchen Aufträgen tatsächlich nur allzu gern nachging, ihnen nicht abgeneigt war und dafür Sorge trug, sie mit entsprechend viel Enthusiasmus anzugehen. Genau wie diesen Job. Der war nämlich die absolute Verkörperung von legalen Schlägereien für den Sakkaku und hatte zur Folge, dass das Gemüt des sonst so schlecht gelaunten jungen Mannes doch tatsächlich erhellt war und er weniger als sonst in wüsten Beschimpfungen zergehen würde. Der Blick wanderte abermals zu seinem kleinen Hinketsufreund herunter (man war der klein) und musterte ihn noch einmal kurz von unten nach oben. "Bist du überhaupt fit genug für diesen Job? Du siehst mir nicht gerade widerstandsfähig aus." Vielleicht konnte der Eindruck auch täuschen und der Kleine verfügte über Bärenkräfte, wenn es hart auf hart käme. Bevor er das herausfinden konnte, musste er sich allerdings erst einmal mit einem seiner anderen Mitstreiter auseinandersetzen, schließlich kam dieser auch schon zu den beiden Shinobi herübergewatschelt und begrüßte sie mit einem formvollendeten und ekelhaften "Ohaiyoooou!", ehe er das Gespräch mit ihnen anständig suchte. "Ihr seid unsere fleißigen Helferlein, ja? Dann lest euch das noch einmal durch, bevor es losegehen kann!" Er drückte allen beiden einen Flyer in die Hand, in welchem allerlei Informationen zum Fest geschrieben standen. Nichts Neues also. "Willst du Penner uns verarschen? Die Scheiße kennen wir schon.", antwortete Hebi gleich für Yami mit, obwohl er nicht wusste, ob der Hinketsu das Festival der Geister kannte oder nicht. "Naja, ich dachte, der Kleine hier", er wuschelte Yami in den Haaren herum, "sollte sein Wissen noch einmal verinnerlichen. Das hier ist schließlich kein Spiel." Und damit war es offiziell - das Gelbauge wurde nicht ernst genommen und zählte für die restlichen Kollegen sehr wahrscheinlich nicht einmal wirklich zur heutigen Security.
 
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Das Kind warf seinem ach so fröhlichen Gefährten einen seltsamen Blick zu, und sein Kopf ging im Geiste die noch verbleibenden Süßigkeiten durch. Er hatte theoretisch nichts dagegen, zu teilen, aber zumindest konnte man ja ein “Bitte” irgendwo an den Satz hängen, oder? Aber natürlich galt das nicht für den Sakkaku - war es schließlich schon mehr wie beeindruckend, das er ihm keine Beleidigung reindrückte, und noch erstaunlicher war es, das er ihm das Ding nicht einfach aus der Hand riss. "Natürlich, wenn du so lieb fragst..." Die Stimme triefte vor Sarkasmus, aber der Dreizehnjährige kramte die Schokolade wieder hervor, brach eine Reihe ab und reichte sie dem Rotäugigen. Vielleicht machte der Zucker Hebi ja ein bisschen umgänglicher? Yami gluckste leise. Wahrscheinlich kam nichts an die Euphorie heran, die der Ältere verspürte, wenn er seine gewaltätige Ader ganz legal und - sozusagen - mit Erlaubnis ausleben konnte. Da half leider auch das Stückchen Schoki nichts. "Klingt erholsam. Was war los?" Der Hinketsu verzog leicht das Gesicht und seufzte. "Nicht so ganz. War 'ne Lungenentzündung." Er fuhr sich mit seinen blassen, schmalen Fingern durch das Haar und kratzte sich am Hinterkopf. Wenn er es sich hätte aussuchen können, hätte er lieber ein paar Tage so wie Toru auf dem Scheißhaus verbracht, anstatt gefühlte Ewigkeiten in seinem Bett, mit dem sehr angenehmen Gefühl, seine Atemwege hätten schon vor einiger Zeit den Geist aufgegeben und verwesten nun langsam und gemächlich, während er sich die Seele aus dem Leib hustete. Das Kind schüttelte sich leicht, und musste kurz darauf schon wieder grinsen, als der Sakkaku seine Frage beantwortete. Wie ein Kleinkind an Weihnachten.Trotz der eher negativen Worte fiel doch auf, das das Rotauge - zumindest scheinbar - nicht so mies drauf war wie sonst. Wüsste er es nicht besser, würde Yami sogar behaupten, der Sakkaku wäre in diesem Moment sogar relativ glücklich. Der Hinketsu war sich jedoch nicht so ganz sicher, ob die Stimmung des Anderen sich positiv oder negativ auswirken würden - Ehrlich gesagt war sich der Schwarzhaarige sicher, das er, wenn der Ältere seinem sprichwörtlichen Blutrausch nachgab, keine Chance hatte, seinen lieben Mit-Shinobi irgendwie zurückzuhalten. Und ihr Job würde schneller beendet sein, als es ihm lieb war. "Bist du überhaupt fit genug für diesen Job? Du siehst mir nicht gerade widerstandsfähig aus." Mehr oder weniger aus den Gedanken gerissen blickte der Gelbäugige zu dem Größeren auf. Hä? Gelinde erstaunt schaute er erst an sich herunter - Schmale Gestalt in schwarzem Mantel - und zuckte dann mit den Schultern. Er würde sicher noch wachsen. Irgendwann. "Klar." Die versteckte Spitze ignorierte er der Einfachheit halber; Er hatte keine Lust, mies gelaunt durch die Gegend zu latschen, nur weil er anfing, sich mit dem Sakkaku zu zoffen, und weiterhelfen tat es auch niemandem. Ändern würde sich sein Gegenüber sowieso nicht.
Yami gähnte, streckte sich erneut und wollte sich gerade an Hebi wenden, um sich nach dem weiteren Verlauf zu erkundigen, als diese seltsame Gestalt vor ihnen auftauchte. Relativ groß und bullig, doch seine Stimme klang im Gegensatz zu seinem Körperbau geradezu piepsig. Der Hinketsu fühlte sich ein wenig an seine Lehrerin in der Akademie erinnert, scheinbar war der Soraverbund ein Heim für allerlei schrullige Lebewesen. "Ihr seid unsere fleißigen Helferlein, ja? Dann lest euch das noch einmal durch, bevor es losgehen kann!" Das Zettelchen, das die Amenin jeweils in die Hand gedrückt bekamen, enthielt keinerlei neue Information für den Jungen; auch, wenn er sich für die Details nicht interessierte, das Fest war schließlich nicht unbekannt, und somit hatte auch der kleine Hinketsu eine vage Ahnung davon. Insofern hatte der Rotäugige also Recht - Es war unnötig. Genau wie das Folgende, das Yami leider nicht kommen sah, und so stocksteif und mit weit aufgerissenen Augen dem Mann entgegenstarrte, der es wagte, ihm anzufassen. Es war schon schlimm genug, das er auf seine Größe und sein Alter reduziert wurde, und dieses angetatsche setzte dem Ganzen nur die Krone auf. "Lass deine dreckigen Finger bei dir, Fettsack!" Die sonst so ruhige Stimme des Schwarzhaarigen erinnerte mehr an das Fauchen einer Katze, und in einer Kurzschlussreaktion stieß er den Arm des Mannes von sich, trat an ihn heran, ballte eine Hand zur Faust und boxte ihm mitten ins Gesicht. Natürlich reichte es nicht, um etwas zu brechen, doch der Blutschwall, der dem aufdringlichen Kerl daraufhin aus seiner Nase schoss, war für Yami mehr als befriedigend. Mit einem Stöhnen trat dieser daraufhin zurück, presste sich eine Hand auf seine pulsierende Gesichtsmitte, und schaute den jungen Schwarzhaarigen vorwurfsvoll an. Der Hinketsu war nach seinem erfolgreichen “Anschlag” sofort zurückgetreten und suchte unbewusst Schutz an der Seite seines übermäßig aggressiven Bekannten, während die gelben Augen den Grabscher beinahe mit Blicken erdolchten. Er schob seine zitterigen Hände in seine Taschen, atmete einmal tief ein- und aus, und wandte sich dann an Hebi. "Vielleicht hast du ja doch Recht. Manchmal ist so ein Schlag in die Fresse doch ganz.. hilfreich." Auch seine Stimme schien nicht so sicher wie sonst, und er strich sich selbst durch das Haar, um das Gefühl loszuwerden, das der Kerl bei ihm hinterlassen hatte. Bah.
 

Sakkaku Hebi

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Nett von dem kleinen Hinketsu, dass er seinem älteren und geschätzten Kollegen bereitwillig etwas von seiner Schokolade abgab, ohne sich dagegen zu sträuben. Natürlich hörte Hebi deutlich heraus, dass Yami die Sache wohl nicht ganz so zufrieden stimmte, wie seinen rotäugigen Freund der guten Unterhaltung, allerdings war der Sakkaku noch die bekannt dafür gewesen, sich dafür zu interessieren, was andere von seinen Forderungen hielten, sofern sie dafür Sorge trugen, seinem Willen nachzukommen. Ihm einfach etwas zu geben war womöglich für alle Anwesenden die beste Entscheidung, musste man andernfalls doch um die gute Laune des Genjutsuka bangen, der mit schlecht gestimmtem Gemüt doch nur allzu gerne dazu bereit ist, etwas zu veräußern, das nicht ganz im Sinne seines Gegenübers sein sollte und gerne auch einmal in die ein oder andere Schelle ausuferte, um dem Anderen ein Bisschen gutes Benehmen näher zu bringen. Nun, Yami eine herunterzuschlagen war wohl nicht einmal dann ein fester Bestandteil seiner famosen und gut definierten Prioritätenliste, wenn das Gelbauge tatsächlich die Beschlossenheit besessen hätte, die Schokolade ganz frech für sich zu behalten, konnte Hebi es nicht vermeiden, sich an seinen kleinen Bruder erinnert zu fühlen, wenn er dem Hinketsu ein wenig seiner kostbaren Aufmerksamkeit zuteil werden ließ und innerlich darüber sinnierte, worin die beiden sich überhaupt noch unterschieden. Bis auf solch reine Äußerlichkeiten wie Haar- und Augenfarbe und vor allem die Körpergröße war da vermutlich nicht mehr viel, das sie voneinander differenzierte. Yami trug sein Herz noch mehr auf der Zunge als Hisake - vom Wesen her waren sie jedoch gleich. Wie könnte Hebi sojemandem eine scheuern? "Oh?", fragte der Sakkaku also rhetorisch nach der Lungenentzündung des Kleineren nach und steckte sich einfach die Schokolade in den Mund, statt ihm zu sagen, es wäre besser für die Menschheit gewesen, wenn er doch einfach ins Gras gebissen hätte. "War sicher eine tolle Zeit." Dass die alles andere als toll war, wusste er. Sich selbst noch nie damit herumprügeln müssend, konnte er sich allerdings sehr gut vorstellen, wie es war, wegen irgendwas keine Luft mehr zu kommen - dafür hatte sein wohlwollendes Elternhaus des Öfteren gesorgt. Es war eine der schrecklichsten Erfahrungen, die ein Mensch machen konnte. So viel war sicher. "Aber wie sagt man so schön? Was dich nicht umbringt, macht dich stärker." Eine blöde Weisheit, die an dieser Stelle keinen Sinn machte und an die Hebi auch nicht wirklich glaubte. Von solchen Erfahrungen konnte man sich nichts kaufen - außer beschissene Erinnerungen, die man eigentlich lieber wieder vergessen würde. Yami, so vermutete er, wäre da sicher derselben Meinung.
Unterschiedliche Meinungen besaßen sie allerdings, wenn an die körperliche Beschaffenheit des Hinketsu ging. Während der Sakkaku nämlich nicht daran glaubte, dass der Kleine Angreifern viel entgegenzusetzen hätte, schien der ziemlich überzeugt davon, ganze Festungen einnehmen zu können. "Wie du meinst.", entgegnete Hebi mit den Schultern zuckend und ließ damit verlauten, dass es ihm im Grunde egal war, wer sich gegen wen verteidigen konnte. Yami hatte sich für diesen Job eingetragen. Yami tritt zu diesem Job an. Also musste er auch mit den Konsequenzen leben. Aber dass er das nicht konnte, das wurde spätestens dann klar, als er ihrem Kollegen für seine Grabscherei eine langte und dann Schutz suchend hinter Hebi verschwand. Dieser kam nicht umhin, sich das Lachen verkneifen zu müssen. Nicht wegen des kleinen Versteckspiels, sondern viel eher, weil er zwar damit rechnete, dass Yami eine entsprechende Reaktion auf diese Aktion bringen würde, aber sich nicht einmal erträumen konnte, zu was es den Kleinen letztendlich verleitete. Niemals hätte er gedacht, der Hinketsu würde so auf einen anderen losgehen, nur weil dieser ihm in den Haaren wühlte. Oder waren es doch die Worte, die kein Zweifel daran ließen, dass Yami von den Anderen nicht ernst genommen wurde? Ihr dicker Freund wollte sich das aber nicht so recht gefallen lassen, nachdem er die Hand, die eben noch an seinem Gesicht lag, wegführte und sich deren Fläche anschaute, die mit Blut überströmt war. "Du kleine, miese Ratte.", kochte er vor sich hin, presste die Worte in einem zischenden Laut zwischen die gefletschten Zähne hindurch. Diesem Balg gehörten Manieren beigebracht. Und wenn sich seine Eltern nicht darum kümmerten, dann würde er es tun! Dumm nur, dass er dabei ganz vergaß, dass Hebi auch noch da war und nicht ganz freiwillig zwischen den beiden stand. Während sich der Sakkaku bereits die Ärmel hochkrempelte - er ging doch nicht zur Seite, nur weil irgend so ein fettes Schwein an ihm vorbei wollte - tat eine Kollegin daran, beruhigend eine Hand auf die Schulter des so wütenden Mannes zu legen und ihn mit etwas sanfter Gewalt zurückzuhalten. "Du kannst doch kein Kind schlagen! Spinnst du!?", ermahnte sie diesen Fehlgriff von Mutter Natur und deutete auf Yami. "Beruhig' dich mal und komm wieder runter!" Der Dicke starrte sie wütend an und drehte sich mit einem "TZE!" von den beiden Shinobi weg. Irgendwo hatte die blöde Kuh ja recht. Sich an einem Kind zu vergreifen... "Was du gemacht hast, ist aber auch nicht gerade nett, junger Mann. Du solltest dich entschuldigen!" "Wofür denn? Specki-Mampftonne hat doch angefangen." Specki-Mampftonne gefiel sein Name überhaupt nicht und ein giftiger Blick lastete strafend auf dem Sakkaku - den das mal überhaupt nicht interessierte. "Halt' deinen Zoo einfach im Zaum und laber uns nich' mit deiner Scheiße voll, wenn du nich' gerade irgendwas willst, das sich mit dem Festival befasst.", stellte Hebi klar und verschränke demonstrativ die Arme vor der Brust. Dass der nicht mit sich reden ließ wurde schnell klar. Wie so oft gab der Klügere nach und die Blondine schüttelte nur Augen verdrehend den Kopf. Was war bloß mit den Shinobi heutzutage los? Früher waren die nicht so feindselig. Wie sich die Zeiten änderten... "Scheint mir ebenfalls das Vernünftigste zu sein." Sie gab damit keineswegs nach, sondern verstärkte damit irgendwie nur noch mehr die Fronten. Auf einmal agierten Yami und Hebi nämlich gegen den kompletten Rest der Kollegschaft. Sollte den Sakkaku nicht stören, bedeutete das doch, dass er sich nicht allzu oft und allzu intensiv mit ihnen auseinandersetzen müsste. Irgendwelche Planungen und Absprachen fielen damit allerdings gänzlich flach. "Kommt uns bloß nicht in die Quere, ihr Lappen. Eine blutige Nase reicht schließlich." Damit war das Gespräch beendet und Hebi wandte sich von den Leuten ab, entfernte sich von ihnen und ging auf ein paar Leute zu, die gerade dabei waren, ihren Stand aufzubauen. "Die versuchst du bitte nicht zu verkloppen. Heb dir den Scheiß für nachher auf.", ermahnte er noch nebenbei den Hinketsu und blickte seitlich zu ihm herab. "Du musst lernen, wann es besser ist, sich zu beherrschen, selbst wenn ein Schlag in die Fresse verlockend ist. Glaub mir - ich weiß, wovon ich rede." Wie oft hatte er sich schon zusammenreißen müssen...
 
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Natürlich war sich Yami keiner Schuld bewusst - es war nicht sein Problem, wenn der fette Typ meinte, er müsste ihn angrabschen, und das er scheinbar der Meinung war, er war kein Shinobi, nur weil er zu kindlich war? Zu klein? Allein der Gedanke daran, so dermaßen unterschätzt zu werden, von jemandem, der absolut keine Ahnung hatte - der Hinketsu war zwar noch nicht lange im Dienste Soragakures, aber theoretisch könnte er, ohne große Probleme, diese Menschenkugel vor ihm mit seinem Regenschirm erstechen - passte ihm überhaupt nicht. Wem gefiel das schon? "Du kleine, miese Ratte!" Der Gelbäugige hatte keine Angst vor dem dicken Helferlein, aber wirklich Bock darauf, nochmal durch die Haare gewuschelt zu bekommen, hatte er nicht. Eindeutig nicht. Deswegen war es auch mehr als praktisch, den Sakkaku zwischen sich und dem wütenden Mann zu haben - Yami war sich zwar ziemlich sicher, das dieser niemals um seinetwillen einen Finger krumm machen würde, aber wenn er schon die Möglichkeit hatte, jemandem eine reinzuhauen, würde er diese nicht verstreichen lassen - oder? Wenigstens war das der Eindruck, den er über die kurze Zeit ihrer bisherigen Zusammenarbeit von dem Sakkaku gewonnen hatte, und so, wie dieser seine Hemdsärmel zurechtzupfte, lag er vielleicht garnicht so falsch. Aber leider - Oder zum Glück? - gab es hier noch Personen, die weder impulsiv oder gewaltbereit, noch zu pädophil waren; Eine Kollegin beruhigte den Dicken, hielt ihn zurück, was seiner Gesundheit eindeutig zuträglicher war, als sich mit einem Shinobi anzulegen, und stutzte ihn zurecht. "Du kannst doch kein Kind schlagen! Spinnst du? Beruhig' dich mal und komm wieder runter!" Das er schon wieder nicht so ernst genommen wurde, wie er es gern hätte, quittierte der junge Genin nurnoch mit einem Augenrollen. Außerdem - Es wäre nicht der erste Erwachsene, der (s)ein Kind schlug, und er würde wahrscheinlich nicht der letzte sein. Aber anscheinend wurde das ansonsten mehr oder weniger gutartige Wesen des Fettsackes durch seine Wut nicht negiert, deshalb lies er nach den Worten der Frau auch von dem zu kurz geratenen Ninja ab und schnaubte abfällig. Der Hinketsu sparte sich jeglichen Kommentar, auch, als die Helferin sich an ihn wandte, um ihm zu erzählen, er hätte sich zu entschuldigen - was ihr nur einen seltsamen Blick des Hinketsus und eine super Antwort des Rotäugigen einbrachte, auch, wenn er garnicht gemeint war. Es hätten auch seine eigenen Worte sein können - Yami hatte keineswegs vor, sich zu entschuldigen. Er hatte sein Haar angefasst, und dafür eine blutige Nase kassiert; Herrgott, die war ja nichtmal gebrochen. Man musste sich also nicht so anstellen. Natürlich war der junge Hinketsu im Normalfall keineswegs so aggressiv, aber die abwertende Art und das Angetatsche von Specki-Mampftonne waren eindeutig zu viel, also war es doch garnicht so schlimm, das er dem Mann gezeigt hatte, das mehr als nur ein kleines Kind vor ihm stand… oder? Der Gelbäugige kratzte sich am Ohr, und kam zu dem Schluss, das doch alles so eine Richtigkeit hatte, wie es jetzt war. Das er damit das zarte Pflänzchen der Zusammenarbeit zwischen den beiden Shinobi und den Festivalshelfern praktisch noch im Keim abmurkste, war ihm genauso Schnuppe wie seinem dunkelhaarigen Begleiter - in der Jobbeschreibung stand schließlich, das sie sich um die besoffenen Freaks und die Vandalen zu kümmern hatten, die das Festival der Geister stören wollten, und nicht, das sie mithelfen sollten, die ganzen Futterbuden aufzubauen. "Kommt uns bloß nicht in die Quere, ihr Lappen. Eine blutige Nase reicht schließlich." Oh. Hoffentlich ging der Sakkaku nicht davon aus, das er - die Sanftmut in Person! - jedes Mal aus einer Nichtigkeit heraus so überzogen reagierte, im Normalfall war das schließlich so garnicht die Art des Hinketsu. Und sie waren sich darüber einig, das der Pädophile eine Ausnahme darstellte, oder? Zumindest für Yami war das klar, im Gegensatz zu Hebi, der nun dem Anschein nach von gravierenden Aggressivitätsproblemen ausging. "Die versuchst du bitte nicht zu verkloppen. Heb dir den Scheiß für nachher auf." Der Kleine erwiederte den Blick des Rotauges mehr oder weniger überrascht, bevor er leise schaubte und den Leuten entgegensah, denen sie entgegenliefen. "Ich werd' mir Mühe geben." Solange nicht noch jemand das unerklärliche Bedürfnis hatte, ihn anzugrabschen, war ja alles in Ordnung. "Du musst lernen, wann es besser ist, sich zu beherrschen, selbst wenn ein Schlag in die Fresse verlockend ist. Glaub mir - ich weiß, wovon ich rede." Yami blinzelte erneut zu dem Sakkaku auf, konnte er ich doch nicht wirklich vorstellen, das soetwas wie “Zurückhaltung” überhaupt in dessen Wortschatz existierte - Oder hatte er womöglich ein ganz falsches Bild von ihm? Der Schwarzhaarige musterte seinen Teamkollegen einen Moment, bevor er beschloss, das es so oder so egal war, hatte er schließlich noch lange genug Zeit, sich mit dessen liebenswürdiger Persönlichkeit genauer auseinanderzusetzen. "Auch nicht, wenn die meisten es theoretisch verdient hätten?... Schade." Es war eher eine rhetorische Frage, nicht wirklich ernst gemeint - Der Hinketsu war kein großer Fan von Handgreiflichkeiten. "Keine Sorge, ich bin die Ruhe in Person~"
 
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