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Job: Die Höhle des Löwen

Tatsumaki Hei

Chuunin
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Angst, Schrecken, Verzweiflung. Als Hei an diesem Morgen aufwachte, war ihm noch nicht klar, was er heute erleben würde - aber eine dunkle Vorahnung schwebte irgendwie über ihm wie eine sehr, sehr dunkle Regenwolke, die kurz davor war, ihre gespeicherten Wassermassen auf seine arme Seele niederzulassen. Vielleicht lag das aber auch daran, dass das Erste, was der junge Mann an diesem Nachmittag sah, als er aus dem Fenster sah, eine gewaltige Wolke war, die über Jôsei hing und bereits anfing, die Himmelspforten aufzureißen und Sturzbäche auf die gepflasterten Straßen zu zaubern. Ein leises Seufzen entfloh Hei bei diesem Anblick, war dieses Wetter zwar nicht schlecht - er liebte Regen, und das Geräusch, was die Tropfen machten, wenn sie auf den Boden pladderten; Und noch viel mehr den Geruch - aber trotzdem war das ganze einfach furchtbar schlecht für seine Haare, jedenfalls, wenn sie nass wurden. Bei der Luftfeuchtigkeit wurden die Dinger einfach nicht trocken... und trotz allem konnte er mit seinem Chakra immer noch keine Haare trocknen. Schade eigentlich. Vielleicht würde er mal jemanden finden müssen, der ihm so etwas beibrachte. Heute aber war erst einmal bei dem Weltuntergangsszenario draußen etwas anderes dran: Ein weiterer Job - wenn das mal nicht ein Grund für einen imaginären, sarkastischen Freudensprung war. Hei freute sich eigentlich wirklich, denn an sich veränderte sich auch bei dieser Aufgabe wieder nicht viel - eine gewisse Hyuuga mit braunen Haaren würde ihn begleiten. Naja... wenn man ehrlich war, müsste man wohl eher sagen: Hei würde Mari begleiten, aber das war doch nur Haarspalterei, oder? Schmunzelnd machte sich der Wüstensohn fertig, fragte sich, ob diese Strähne abreißen würde. Sieben Jobs. Das war doch eine tolle Zahl oder? Eigentlich unglaublich: Hei hatte bisher nicht gehört, dass zwei Shinobi so viele Aufträge zusammen erledigen mussten, aber vielleicht hatte das ja irgendwie einen Grund? Schnell sicherte er seinen Zopf, während er immer noch nachdenklich aus dem Fenster starrte - ja, darüber hatte er sich tatsächlich schon Gedanken gemacht. Was machte ihn und Mari zu einem offensichtlich so guten Team, dass sie immer wieder zusammen losgeschickt wurden? Gut, sie hatten die Aufträge alle erledigt. Und das auch ohne Makel. Aber... war das nicht normal? Hei kramte in einem Schrank, der sich in einer Wand verbarg, rupfte schließlich einen aufklappbaren Schirm heraus und klappte ihn probeweise einmal auf, einmal zu, um zu testen, ob es funktionierte - kein Problem. Wunderbar.

Einige Minunten später hatte er sich durch den Nachmittags'verkehr' in den Straßen Jôseis gekämpft, allerdings war das in diesem Falle nicht so das Problem gewesen - immerhin wollte bei diesem Wetter niemand vor die Tür gehen, nur die Shinobi, die Aufträge immer und überall erledigen mussten, stemmten sich dem immer stärker werdenden Regen entgegen. Der Himmel war total verdunkelt; Fast so dunkel wie es hier in der Nacht wurde. Der Regen wurde immer stärker statt weniger, und bald konnte Hei kaum mehr bis zu der anderen Straßenseite sehen, wärend er seinen Schirm gelegentlich um seine eigenen Achse drehte, um das ganze Wasser abzuschütteln. Warum war er noch einmal aus dem Haus gegangen...? Es wäre doch viel angenehmer gewesen, jetzt dort zu sitzen und sich einfach unter der Wärmedecke am Tisch zu sitzen, mit einem Buch und einem warmen Getränk. Aber nein, Hei musste nach draußen in dieses Sauwetter, welches die ganze Stadt zu ersaufen suchte, wenn man der Wolke glauben wollte, die jetzt sogar noch bedrohlich grummelte. "Ja, mach' du nur Geräusche. Ich wäre auch lieber zuhause geblieben...", murmelte er, lief tatsächlich mit dem Wasserlauf über die Straße, um nicht allzu nasse Füße zu bekommen, kam zu dem Standard-Treffpunkt von ihm und Mari, dort, wo sich die Straßen des Genbu- und Seiryuu-Bezirk trafen. Jetzt lenkte er seine Gedanken einen Moment auf den Job, als er sah, dass die Hyuuga noch nicht da war. Es war für Hei schwer einzuschätzen gewesen, ob er jetzt zu früh oder zu spät dran war, er richtete sich normalerweise nach dem Stand der Sonne, aber heute war das entsprechend schwer gewesen - könnte also sein, dass er sich ein wenig gedulden müsste. Der Auftrag: Einem gemeinnützigen Verein auf dem Fest, dass ihre Organisation zelebrierte, aushelfen. Als Kellner, Butler, oder etwas in der Art – ein wenig seltsam war nur, dass die Stellenbeschreibung ziemlich genau beschrieb, welche Shinobi gewollt worden. Nämlich er und eben das Mädchen, mit dem er schon die letzten Jobs erledigt hatte. Er hoffte, es würde kein allzu langer Abend werden, denn die Müdigkeit war irgendwie in seinem Kopf geblieben, seit diesem langen Tag, der von einer Illusion so bestimmt geworden war… und diese Müdigkeit hatte einfach nicht wieder weggehen wollen. Jedenfalls nicht so einfach. Der Regen half ihm allerdings, ein wenig zu fokussieren, und Hei streckte sich ein wenig. Sofort bereute er das, hielt sich den Schirm wieder über den Kopf – fast wäre er komplett nass gewesen. Dieser Niederschlag war wirklich nicht mehr normal… und Hei war gespannt wie und wann Mari auftauchen würde. Ob sie nur ihre Kapuze aufhatte, oder sich doch zu einem Schirm entschließen würde? Fragen ´über Fragen. Sie würden erst beantwortet werden, wenn sich die Hyuuga dazu entschloss, aufzukreuzen. Seufzend lehnte sich Hei jetzt an eine Hauswand, wo er wegen einem Überstand wenigstens ein wenig geschützt war – denn jetzt setzte auch noch ein ziemlich schneidiger Wind ein, der den Niederschlag nicht mehr gerade von oben, sondern zumindest schräg fallen ließ. Wo war der Sommer geblieben…?
 

Hyuuga Mari

Chuunin
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Musste Noah erneut eine Arche bauen? Bisher hatte Mari zumindest noch keine Einladung bekommen, auf einer solchen Rettung zu suchen, obwohl ein Blick in den Garten genügte, um die unheilvolle Vorahnung zu haben, dass ihre Familie bald auf ein Schiff umziehen müsste. In der Nacht hatte sich dieser unaufhörliche Regenguss eingestellt, war innerhalb von Minuten stärker geworden und nun – gegen Morgen – hatte er sich auf ein Maß eingependelt, welcher einem durchgehenden Wasserfall glich. Wo war der Sommer hin, eine sehr gute Frage. Hatte der letzte Auftrag noch in angenehmen Temperaturen stattfinden können, war es nun widerlich nass, windig, eklig. Eines war klar, sobald die Hyuuga sich dazu entschied, ihr Heim zu verlassen, würde sie nicht mit kurzer Hose und weißem Top vor die Tür treten können, denn es wäre nicht nur außerordentlich kühl unter diesen Bedingungen, auch lief die Braunhaarige Gefahr, dass ihr weißes Oberteil innerhalb von Sekunden im Regen zu einem Hauch von Nichts werden würde. Nein, darauf konnte sie getrost verzichten. Anstatt sich in der Küche zu verkriechen, hatte die Ge'nin sich dazu entschieden, draußen zu sitzen – natürlich nicht direkt unter den Wolken, sondern sicher unter einer Überdachung, die den Bereich vor dem Garten schützte. Während sie dem gleichmäßigen Geräusch des Unwetters lauschte, lag auf ihrem Schoß eines ihrer Sudoku-Bücher, dessen Rätsel Stück für Stück ausgefüllt wurden, wenn sich eine Gelegenheit bot und Mari die Ruhe und Konzentration fand, um sie ernsthaft zu bearbeiten. Verwunderlich, was das Mädchen heute mit ihren Haaren angestellt hatte. Sie waren nicht offen, auch in keinem strammen Zopf zusammengebunden, sondern locker geflochten, zurzeit sogar über die Schulter geworfen. Warum genau sich die Hyuuga heute für diese Frisur entschieden hatte? Es war die einfachste Variante, die braune Haarpracht in Form zu behalten, selbst wenn das Wetter nicht mitspielen wollte. In dieser Hinsicht hatte sie ähnliche Probleme wie ihr Kollege, auch wenn sie natürlich nicht wusste, dass er sich darüber zu Beginn dieses Tages ebenfalls hatte Gedanken machen müssen. Die Beine waren heute von einer langen schwarzen Hose verdeckt, das Oberteil zwar wie immer weiß, allerdings etwas dicker und für den Notfall trug sie auch noch ein türkisfarbenes Top darunter, von dem Ansätze am Ausschnitt zu sehen waren. Tja, nicht gerade das, was man in der angeblich wärmsten Jahreszeit anziehen wollte, doch auch Mari sah ein, dass sie sich anpassen musste, egal was sie sich wünschte oder erhoffte. Aber wozu war sie überhaupt schon wach und schlief nicht friedlich in ihrem Bett? Nun, langsam wunderte es niemanden mehr, dass die Braunhaarige Mal wieder zu einem kleinen Auftrag geschickt wurde, zusammen mit einem Shinobi Sunagakures, der lange schwarze Haare besaß, groß gewachsen, ziemlich dünn und allgemein nicht sonderlich kräftig war. Genug Beschreibung, dass man wusste, es handelte sich um den Tatsumaki. Langsam war Mari an einem Punkt angekommen, an dem sie sich nicht mehr überlegte, warum die Dorfleitung dachte, ihn und sie ständig zusammenpacken zu müssen, nicht, dass sie etwas dagegen hatte. Nur es musste irgendeinen gut begründeten Hintergedanken geben, denn diese lange Kette konnte einfach kein Zufall mehr sein. Was sollten sie denn überhaupt machen? Kellnern? Irgendetwas in dieser Art hatte in dem Brief gestanden, den die Hyuuga den letzten Abend erhalten und geöffnet hatte. Sie rechnete ja damit, dass es sowieso nicht beim Kellnern bleiben würde, sondern die beiden Ninja am Ende Mädchen für alles spielen durften. Ein anstrengender Tag, das wartete also auf sie. Interessant noch zu erwähnen, dass in diesem Fall von den Auftraggebern bewusst nach Hei und ihr gefragt worden war, warum auch immer. Vielleicht war ihr guter Ruf, alle Aufträge zu voller Zufriedenheit zu erfüllen, ihnen vorausgeeilt? Ein leises Seufzen entfuhr den Lippen der 15-Jährigen, nachdem sie für einen kurzen Moment die Augen geschlossen, nur dem Regen gelauscht hatte, bevor sie ihr Sudoku-Buch zuklappte und da es schön klein und kompakt war, in ihrer Hüfttasche verstaute, neben Shuriken und Kunai – toller Ort, nicht? Sie wollte den Schwarzhaarigen nicht warten lassen, weshalb sie nur noch im Haus verschwand, um einen Regenschirm aufzusammeln – der natürlich genau wie das Haus und die häufige Kleiderwahl der Hyuuga schneeweiß war – und danach zu verschwinden. Sie war heute die Letzte, die das Anwesen verließ, daher war es ruhig, als sie hinter sich die Tür schloss.

Auf dem Weg über die fast vollkommen leeren Straßen Jôseis dachte das Weißauge an die Wette mit Hei. Aiko wusste mittlerweile, dass ihr Prinz bald zu Besuch kommen würde, war deshalb aufgeregt im Zimmer der 15-Jährigen herumgesprungen und wollte unbedingt wissen, wann es endlich so weit war. Darauf allerdings hatte Mari keine Antwort geben können, denn weder Yue noch Shirou wussten etwas von der Niederlage ihres Nachwuchses, und auch wenn sie glaubte, dass ihre Mutter dieser Sache eher belustigt gegenüberstand, so konnte man beim Vater des Mädchens nicht wissen, wie er zu reagieren gedachte. Im optimalen Fall würde er Hei und diese ganze Wette einfach ignorieren, wie heiße Luft. Aber so ein Glück hatte die Braunhaarige nicht, niemals im Leben.
Als sie sich der Weggabelung zwischen dem Seiryuu- und Genbu-Bezirk näherte, richtete sich ihre Aufmerksamkeit wieder auf den Weg vor ihr. Der weiße Schirm hing über dem Haupt der Hyuuga-Angehörigen und als hätte das nicht gereicht, hatte sie auch die Kapuze ihres Oberteils über den Kopf gezogen, schließlich hielt doppelt immer besser, was? Der geflochtene Zopf hing dabei weiterhin über der Schulter, das Abzeichen Konohas glänzte wie frisch poliert an der Hüfte der Kunoichi. An sich ein perfektes Auftreten, auch der Grund, warum sie sich zu einem Schirm entschieden hatte, anstatt nur die Kapuze zu nutzen. Denn in diesem Falle wären ihre Klamotten durchnässt gewesen und als begossener Pudel den Auftrag erledigen, käme sicherlich nicht gut bei den Auftraggebern an. „Tatsumaki-kun.. dabei war ich schon zu früh..“ Als die weißen Augen erkannten, dass der Schwarzhaarige am Treffpunkt an einer Wand lehnte – das war wohlgemerkt bei dem momentanen Wetter erst möglich, als sie sich auf wenige Meter genähert hatte – war Mari doch kurzzeitig verwundert. Warum eigentlich, war ihr Partner in letzter Zeit immer pünktlich gewesen? Sie musste dringend lernen, von ihrem gefällten Urteil über ihn abzulassen, doch das war immer leichter gesagt, als getan. Sie blieb neben ihm stehen, drehte sich ihm dann entgegen, lächelte sanft. Leider konnte sie nun keine Arme auf dem Rücken verschränken, schließlich musste der Regenschirm irgendwie gehalten werden. „Ohayo. Du hast Bekanntschaft mit dem Regen gemacht?“ Dabei glitten die Augen kurz hinunter zu den Klamotten des jungen Mannes, die zwar nicht durchnässt waren, doch deutliche Spuren von Regentropfen aufzeigten. „Ich hoffe, du hast nicht zu lange gewartet. Hätte ich damit gerechnet, dass du bereits hier bist, wäre ich natürlich eher losgegangen. Auch wenn das Wetter nicht unbedingt dazu einlädt, das sichere Dach schneller als nötig zu verlassen.“ Seit dem letzten Job hatte sich Mari wieder gesammelt, was man sowohl an der ruhigen Stimme als auch dem Lächeln erkannte. Trotzdem sprach sie nun mehr und auch interessierter, was der dezente Hinweis auf einen Wechsel in ihrer Einstellung war. „Hm. Ich bin gespannt, wer uns bei diesem Auftrag erwartet. Einer von uns beiden scheint den Auftraggeber zu kennen, wie sollte man sonst auf unsere Namen gekommen sein?“
 

Tatsumaki Hei

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Es war dann doch eine ganze Weile gewesen, die der junge Mann hatte warten müssen. Aber das war ja im Grunde seine Schuld - er hatte nicht genau gewusst, wie spät es gewesen war, hätte natürlich auf die Uhr gucken können, aber dann war er schon einmal draußen gewesen... und nun, dann hatte er nicht wieder zurück in die Wohnung gehen wollen. Immerhin war das einfach nur ein Luxus, an den man sich gewöhnen würde, und wenn er erst einmal wieder unter seiner Heizdecke gesessen hätte, nun, dann wäre er vermutlich nicht mehr losgekommen. Besser also, einfach ein wenig draußen auf seine Kollegin zu warten. Das Wetter war allerdings der Meinung, dass der Tatsumaki nicht auf eine Kunoichi, sondern auf eine Gratisdusche wartete - und peitschte ihm Wind und damit auch Regen entgegen, und nicht nur an seine Hose, sondern auch irgendwie unter die Kleider. Hei schauderte leicht, rieb sich mit einer Hand den Arm, der den Regenschirm hielt. Er war diese Kälte immer noch nicht gewohnt... vor allen Dingen nicht dieses Nasskalte, es war einfach nicht schön. An sich mochte er das Wetter, aber Aufträge darin erledigen... nein, das war nicht so sein Ding. Seufzend drückte er sich ein wenig enger gegen die Wand, versuchte, einen möglichst geschützten Platz zu suchen. Wieso war er nur so früh schon losgegangen? Er schalt sich einen Idioten, nur half das natürlich auch nicht mehr weiter. Jetzt stand er hier, beobachtete, wie ein paar wenige Menschen gehetzt durch den Regen hasteten, um nicht komplett nasszuwerden, aber es war ein vergeblicher Kampf: Jeder, der sich diesem Wetter mehr als ein paar Minuten aussetzte, war komplett durchnässt. Einmal sah er sogar ein junges Mädchen, welches wohl einkaufen gewesen war, aber die Tüten halten musste, weshalb sie nicht nur komplett durchweicht war, sondern auch nichts mehr sehen konnte, weil ihr die dunklen Haare ins Gesicht hingen. Armes Ding. Hei hatte beinahe das Bedürfnis, ihr nach Hause zu helfen, aber... das war nicht sein Problem. Er war hier, weil Mari immer noch nicht da war und ein Job zu erledigen war! - Und er wettete alles, was er besaß darauf, dass es kein einfacher Job werden würde. Nicht, weil er besonders anspruchsvoll wäre... sondern einfach anstrengend. Schließlich hörte er ein leises Patschen auf sich zukommen, und durch den Regen schimmerte ihm ein weißer Regenschirm entgegen, dann schälte sich eine weibliche Gestalt aus dem Regen. Deutlich wärmer und fester angezogen - allerdings immer noch offener als manche Leute, die hier mit richtigen Regenmänteln oder ähnlichem herumgelaufen waren - konnte man unter dem Oberteil des Mädchens sogar ein weiteres, türkises Teil hervorblitzen sehen. Die dieses Mal lange, schwarze Hose rundete das Bild ab und war vermutlich angemessen. Auch die Haare waren anders - er konnte nicht leugnen, dass es ihm gefiel. Ziemlich gut sogar. Aber er hütete sich natürlich, das zu sagen. Heis Äußeres war so wie immer und ziemlich unverändert - nur, dass sein Oberteil dieses Mal tatsächlich lange Ärmel hatte. Ansonsten... schwarze, weite Hose, dunkle Schuhe, wie gehabt. Der junge Mann mit dem langen Zopf hatte eben nicht die Auswahl, die eine Kunoichi aus dem Hause Hyuuga hatte. Mal ganz davon abgesehen wäre er damit sowieso nicht klargekommen... ein Lächeln legte sich auf seine Lippen, als Mari anmerkte, dass sie doch sogar zu früh wäre. Ja! Das war doch ein Erfolg, oder nicht? Wo blieb der Applaus?! Hei lachte leise, nickte. "Stimmt. Aber wenn ich ehrlich bin... ich habe heute so gut hergefunden, dass ich einfach viel zu früh da war. Es ist niemand auf der Straße, und langsam habe ich mir gemerkt, wo ich hinmuss, wenn wir uns treffen.", erklärte er schmunzelnd, machte eine ausholende Handbewegung. "Ich wünsche dir einen wunderschönen Nachmittag, Hime. Allerdings befürchte ich, dass trotz dieses Wunsches nichts mehr daraus wird. Ja, der Regen... eher der Wind, der den Regen an meinem Schirm vorbeigeschleust hat." Lächelnd trat er neben sie, versicherte sich, dass sein Schirm ihren nicht anstoßen würde - was unweigerlich dazu geführt hätte, dass sie beide nass geworden wären - und schnalzte mit der Zunge. "Mach' dir keine Sorgen darum. Du hast schon lange genug auf mich gewartet. Da kannst du dir auch unbesorgt mal ein paar Minuten länger nehmen. Du bist ja nicht einmal zu spät.", meinte er, während sie sich in Bewegung setzten.

"Um ehrlich zu sein... ich denke schon die ganze Zeit darüber nach, wer das sein könnte.", meinte er und kratzte sich am Kinn. "Es sind sicherlich nicht die Familien von Gennosuke und Oboro. Die Bäuerin mit den Schafen sicherlich auch nicht.", zählte er auf und wich einer besonders tiefen Pfütze aus. Von hinten mussten die beiden mit dem jeweils schwarzen und weißen Schirm vermutlich recht witzig aussehen, dachte er sich, rieb sich noch einmal über den haltenden Arm, auf dem sich eine leichte Gänsehaut gebildet hatte. "Was mir dabei eingefallen ist... damals, die erste Aufgabe, die wir zusammen erledigt haben. Die 'Ratte' in Yamada-sans Keller. Vielleicht hat sie uns beide damals so hoch gelobt, dass die Verwaltung sich dazu entschieden hat, uns noch einmal loszuschicken. Naja, und die Job's danach haben es wohl bestätigt." Leise lachend strich er sich durch die Haare. "Ich hoffe wirklich, dass es nichts mit Yamada-san zu tun hat." Der Wüstensohn seufzte, gespielt frustriert. "Aber wenn ich so näher darüber nachdenke, ist es sogar ziemlich wahrscheinlich. Aber ablehnen kann ich so eine Aufgabe ja auch schlecht." Nachdenklich kratzte er sich an der Nase, war das doch ein ziemliches Horrorszenario. Aber es passte irgendwie alles - theoretisch, weshalb er schon einmal innerlich Zweckspessimismus betrieb und sich darauf einstellte, den Abend von VDJ-Tanten betüddelt zu werden. Verdammt, und das auch noch mit Mari... er mochte die Gesellschaft des Mädchens ja, aber... bei so etwas meldete sich dann doch die innere Schadenfreude der Hyuuga. Hoffentlich nicht zu sehr. "Vielleicht ist das ja mal ausnahmsweise ein normaler Job...", murmelte er wenig überzeugt, während sie sich weiter durch das Unwetter kämpften. Jetzt zuckten sogar hier und da einmal Blitze aus den dunklen Wolken und erhellten den Himmel, allerdings half ihnen das auch nicht wirklich weiter, denn durch den Regenschleier sah man kaum bis zur anderen Straßenseite. Wenn Mari und er nicht Regenschirme getragen hätten, wer weiß, ob sie sich überhaupt gefunden hätten?
 

Hyuuga Mari

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So dick angezogen hatte Mari den Suna-Nin noch nie erlebt. Sie sah ihn sonst immer mit einem kurzen Oberteil oder – wie die Mission im Windreich zeigte – auch ganz ohne. Aber Ärmel?! Unglaublich, dass Hei so etwas überhaupt in seinem Kleiderschrank besaß, was die Hyuuga so nicht sagte, allerdings bei zweiter Musterung gedanklich festhielt. Wenn sie schon dabei war, was wohl aus den Kleidern geworden war, die sie ihm damals als Kind ausgegeben hatte? Sie waren eindeutig nicht der Geschmack des Wüstenjungen gewesen, die Frage war, ob er sie deshalb sofort weggeschmissen hatte. Vorstellen konnte sie sich dies bei dem damaligen Geldmangel des Tatsumaki nicht, nun, war aber auch egal, mittlerweile passte er dort ohnehin nicht mehr rein. Er war schließlich in den Jahren, die zwischen ihren Begegnungen lagen, ziemlich in die Höhe geschossen und da waren die Shorts und das T-Shirt mit der weißen Blüte Shirogakures sicherlich beim ersten Wachstumsschub in der Altkleidersammlung gelandet. Ihr Blick hing sich an dem schwarzen Schirm Heis auf, als dieser einen Schritt auf sie zu tat, nur um auch selbst sicherzugehen, dass sie nicht gleich beide aneinanderstoßen würden. Wäre doch unschön gewesen, wenn sie – trotz all dieser Sicherheitsmaßnahmen – doch noch nass geworden wären und, sobald sie beim Auftraggeber angekommen waren, zuerst nach einem Handtuch hätten fragen müssen. Neben ihm gehend lauschte die Hyuuga seinen Ausführungen, verfestigte das Lächeln auf den Lippen. Es war wirklich unwahrscheinlich, dass die Familien von Oboro und Gennosuke dahintersteckten, sie würden kaum ein Fest zur Vereinigung ihrer Häuser organisieren – oder doch? Aber selbst wenn, würde man die beiden Ninja, die dies überhaupt erst möglich gemacht hätten, eher als Gäste einladen, anstatt sie zusätzlich arbeiten zu lassen. Nein, diese Möglichkeit hielt die 15-Jährige für unwahrscheinlich. Das mit der Bäuerin natürlich auch, diese hätte noch weniger Grund dafür, irgendeine Veranstaltung mit den Shinobi als Arbeitskräfte auf die Beine zu stellen. Erst das Stichwort 'Yamada-san' sorgte dafür, dass sich die Überlegungen klärten – klar, das wäre möglich. Bisher gab es auch noch keinen Auftrag, der ohne VDJ vonstatten gegangen war, warum sollte heute eine Ausnahme sein? Aber.. der ganze Verein? Würde man es Mari wirklich gönnen, heute solch eine Schadenfreude zu verspüren? Das war ja fast wie Geburtstag und Weihnachten an einem Tag! „Hm.“ Die freie Hand wanderte ans Kinn, während die Braunhaarige über diese Möglichkeit nachdachte, grinste dabei vor sich hin. „Wer weiß. Yamada-san war ja immer sehr begeistert von uns.. dir“, korrigierte sie sich, bewusst darauf anspielend, wie sehr die alte Dame und auch alle Freundinnen von ihr auf den Suna-Nin flogen. Der Regen prasselte dabei ständig auf den Schirm der beiden Ge'nin, weshalb sie sogar ein Stückchen lauter sprechen musste als sonst. Man wollte ja nicht, dass die schadenfrohen Kommentare im Lärm untergingen, nicht? „Wir müssen aushelfen. Falls wirklich Yamada-san dahintersteckt, versuche dich einfach auf die Arbeit zu konzentrieren. Vielleicht kannst du ihr dadurch aus dem Weg gehen.“ Nicht sonderlich wahrscheinlich, denn wenn diese Hausfrau ihren Tatsumaki-san wollte, dann bekam sie ihn auch. Ohne Fluchtmöglichkeit. Aber man konnte ja zumindest so tun, als gäbe es einen Ausweg, richtig? „Wie auch immer, dann habe ich zumindest meine Ruhe“, beendete das Weißauge murmelnd, schielte dann – nachdem die Hand vom Kinn genommen wurde – zu ihrem Partner und lächelte ihn auf die liebevollste Weise an, wie sie es auch nur zustande bringen konnte. Mari war heute wirklich wieder sehr nett zu ihren Mitmenschen.

Das Grollen am Himmel hatte zugenommen, nun blitzte es sogar gelegentlich, was die von den dicken Wolken verdunkelten Straßen für eine Sekunde erhellten, bevor sie wieder zurück in der Dunkelheit und dem Regenschauer versanken. Als würden die beiden Shinobi gerade ihrem Untergang entgegengehen, das Wetter wurde einfach immer schlimmer und machte das Vorwärtskommen immer schwieriger. Die weißen Augen der Hyuuga wanderten am Rande ihres Schirmes vorbei, sahen gen Himmel, danach wieder nach vorne. „Wir können froh sein, dass der Job nicht außerhalb stattfindet“, gab Mari ihr Statement, entdeckte dann zwischen ein paar Lokalen ein großes Gebäude, gräulich. Der Weg hatte sie direkt in den Suzaku-Bezirk geführt und hier – in diesem grauen Kasten – sollte besagte Feier des Vereins stattfinden. Es sah nicht besonders einladend aus, allerdings sollte man ein Buch auch nie nach dem Umschlag beurteilen, selbst wenn die Hyuuga dies immer tat. Vor dem Haus – welches so aus der Nähe eher einer Halle glich – blieb die 15-Jährige stehen, senkte den Schirm ein wenig nach links, um das Wasser dort hinunterlaufen zu lassen, ohne den Teamkameraden auf ihrer rechten Seite zu treffen. Noch konnte sie keine andere Menschenseele entdecken, waren sie wirklich richtig? Suzaku-Bezirk, das hatte doch in dem Brief gestanden, wenn nicht, hätte Hei doch sicherlich auf dem Weg sein Veto eingelegt. Ah, Hei.. Weg.. Veto.. vergessen wir das besser wieder. „Mal sehen, ob jemand die Tür öffnet.“ Die Braunhaarige ging vor, klopfte an eine der beiden breiten Eingangstore, machte danach aus Gewohnheit einen Schritt zurück und wartete. Sie wartete.. wartete.. wartete.. und wollte sich schlussendlich umdrehen, mit der Sicherheit, dass sie hier falsch sein mussten. Nun, vielleicht nicht falsch, aber auf jeden Fall nicht ihren Job erledigen konnten. Denkste! Mari hatte sich bereits wieder halb umgedreht, da wurde die Tür aufgerissen, die hilflose – gut, nicht hilflose, aber in diesem Moment überrumpelte – Hyuuga am Arm gepackt und mit einem leisen „Ehh..“ in die Dunkelheit des Gebäudes gezogen. Danach wurde die Tür wieder zugeknallt und zurück blieb ein Tatsumaki, alleine im Regen, von seiner Teampartnerin getrennt. Was war da passiert? Hyuuganapping gleich vor Heis Augen? Als wäre das nicht schon genug, ertönte just in diesem Moment ein lauter Schrei aus dem Gebäude.
 

Tatsumaki Hei

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Oh nein, Mari konnte sich nicht mehr so leicht verbergen, jedenfalls nicht mehr vor Hei: Und sobald sie den Namen 'Yamada-san' gehört hatte, war ihr vermutlich einiges 'klar' geworden. Das Mädchen lächelte ihn so lieb an... dass es Hei förmlich Angst und bange wurde - und seine Bedenken diesem Job gegenüber irgendwie noch einmal hob. Was ihn wohl erwartete. Ihre Kommentare quittierte er nur mit einem leicht skeptischen Blick, nickte dann allerdings doch. "Ja, immerhin etwas.", meinte er und lachte leise. "Bei diesem Wetter wäre es vermutlich weniger schön gewesen, über die Felder zu latschen. Gut, dass wir für diesen Fall immer noch den Wasserlauf gehabt hätten...", stellte er fest und schmunzelte bei der Vorstellung. Langsam kamen sie in den Bezirk, in dem das Fest wohl stattfinden sollte - Hei war hier beinahe noch nie gewesen. Unterhaltungsviertel. Was sollte ein armes Kirchenmäuschen aus Suna bitte in einem Unterhaltungsviertel? - Nun, die Antwort war simpel: Arbeiten. Was auch sonst. Arbeiten, damit es anderen Menschen besser ging, wenn sie ihren Wohlstand auslebten. Maris Schritte waren wie immer zielstrebig, das einzige, was noch zielstrebiger war, war der Regen, der unvermindert die Schirme angriff, aber glücklicherweise keinen Punkt fand, an dem er die Regenbarriere überwinden konnte. Schließlich kam ein großes Gebäude in Sicht, grau und eigentlich recht unscheinbar, wäre da nicht die Größe gewesen - aber von hier konnte man schlecht beurteilen, was drin war; Hei hatte sich eh angewöhnt, Dinge nicht von außen einfach in Schubladen zu stecken. Wenn es allerdings von innen so aussah wie von außen, nun, dann würden sie eben heute in einer ziemlich langweiligen, dreckigen Bar kellnern. Dafür hätte man aber doch keine zwei Shinobi gebraucht... oder? Auch Hei ließ seinen Regenschirm ein wenig abtropfen, sah sich nachdenklich um - niemand war zu sehen. Allerdings... wer sollte auch bei diesem Regen draußen stehen und sich freiwillig eine Dusche abholen? Naja... vielleicht gab es ja da bestimmte Individuen, aber er bezweifelte, dass die heutige Abendgesellschaft dazu gehörte. Wenn es so weiterging, würden Mari und er nachher in einem Boot nach Hause paddeln können... und würden vermutlich noch Schwierigkeiten haben, in dem strömenden Bächen die Balance zu halten. Dann nickte er. "Wenn niemand öffnet, können wir wieder gehen. Ich könnte nicht behaupten, dass ich unter allen Umständen in die Fänge von Yamada-san geraten möchte. Ob du es glaubst oder nicht.", bekräftigte der junge Mann noch einmal und lachte leise, als sich auch nach einiger Zeit nichts rührte. Waren sie hier wirklich falsch? Hatte sich die große Mari etwa... verlaufen? Nein, das war doch unmöglich! Hei konnte ein Grinsen nicht unterdrücken - noch immer rührte sich kein metaphorisches Lüftchen, und Mari wollte sich wohl gerade wieder umdrehen. "Was, sind wir hier also wirklich fa-", fing Hei an, konnte dann nur verblüfft zusehen, wie ein Arm aus der sich plötzlich öffnenden Tür herausgeschossen kam, die Hyuuga packte - die, um ehrlich zu sein, ziemlich doof guckte - und ins Haus zog. "Moment...", machte Hei noch, sah ziemlich verwundert aus, und da knallte die Tür schon wieder zu. Einsam, alleine, verlassen und verwirrt stand Hei im Regen und drehte irgendwie ein wenig nachdenklich an seinem Schirm. Was zur Hölle war das gewesen? Egal, was es war, wenn es Mari etwas antun wollte, würde es wohl ziemlich in die Hose gehen. Das Mädchen war ja nicht ganz wehrlos. Ein lauter Schrei ertönte, der den Wüstensohn beinahe hätte zusammenzucken lassen, war er doch wirklich laut gewesen und voller... Enttäuschung? Hei zog eine Augenbraue hoch... und wartete. Was zur...?

Einen kleinen Moment später öffnete sich das Tor wieder, dieses Mal allerdings langsamer als vorher, und ein bekanntes Gesicht schaute heraus. Allerdings nicht Mari, leider. Maris Gesicht war sehr viel schöner als das der Alten, die ihn jetzt ansah. "Guten Abend, Yamada-san.", seufzte Hei, schief offenkundig nicht besonders begeistert. "Tatsumaki-san! Wie schön dich zu sehen, komm rein, draußen ist es doch nass und kalt und überhaupt kann man sich furchtbar leicht eine Erkältung holen! Los!" Jetzt zerrte sie auch an ihn, hinein in das Gebäude, schlug die Tür mit einer für sie kaum zu erwartenden Kraft zu und riss dem Wüstensohn seinen Schirm aus der Hand, schüttelte ihn aus und steckte ihn in ein dafür vorgesehenen Ständer. Mari stand auch dabei, und Hei warf ihr schnell einen Blick zu - offensichtlich hatte man ihr nichts angetan. Bei Yamada-san wusste man(n) ja generell nicht so wirklich, was man tun sollte, aber die Hyuuga hatte vermutlich kein Problem damit gehabt, die Alte davon zu überzeugen, dass sie nicht der Tatsumaki war. Der Gang, in dem sie jetzt standen, war selbst heller erleuchtet als die Straße draußen, das allerdings widerum war keine Kunst: Draußen wurde es ja langsam sogar von der Tageszeit her abends. Noch düsterer wurde entsprechend das Ambiente. Der Gang, von einigen sehr weit gedimmten Lampen beleuchtet, führte anscheinend noch ein ganzes Stück in den Kasten hinein, aber es war durchaus geschmackvoller eingerichtet hier, als es das Äußere vermuten ließ. Nun, wenn geschmackloses Aufzeigen von Eleganz und Reichtum denn geschmackvoll war. Holzvertäfelte Wände und ein dicker Teppich prägten das erste Bild, was der geneigte Besucher von dem Gebäude haben sollte. Ein weiteres Mädchen stand dabei, ein wenig älter als Mari und er, vielleicht siebzehn, achtzehn Jahre, aber sie hielt sich noch zurück. Erst einmal war Yamada-san dran, und Hei wappnete sich innerlich auf den Angriff, den sie jetzt auf seine Hörnerven starten würde. "Meine Güte, du bist es wirklich, Tatsumaki-san, ich hatte schon befürchtete, dass du bei all den Aufgaben, die du mittlerweile übernimmst, gar keine Zeit hierfür finden würdest, aber ich freue mich wirklich sehr, dich zu sehen, das kannst du mir glauben, denn es ist ja nicht alltäglich, so einen fähigen und netten und gutaussehenden Shinobi als Bedienung hier zu haben, aber fühl dich wie Zuhause, und du natürlich auch, Hyuuga-san, ich freue mich auch, dich zu sehen, und Tatsumaki-san, das hier ist übrigens die Oberkellnerin hier heute bei unserer kleinen Veranstaltung, sie heißt Keruna, sie wird euch nachher noch alles zeigen, aber erst einmal möchte ich dir erzählen was es hiermit auf sich hat, du weißt ja mittlerweile von dem VDJ und das feiern wir jetzt hier gerade!" Moment, war sie etwa fertig? Das war eindeutig ein Punkt gewesen... oder ein Ausrufezeichen. "Jedenfalls wirst du heute jede Menge Mitglieder kennen, ich habe ihnen allen schon eine Menge von dir erzählt, komm, komm mit, du kannst dann gleich mit Keruna-san mitgehen." Sie trippelte jetzt vor, und die junge, brünnette Keruna verbeugte sich erst vor Mari, dann vor Hei und lächelte ein sehr überzeugendes Lächeln und folgte Yamada-san dann auf den Fuß. Natürlich, das war ihr Beruf. Schließlich setzten sich auf Mari und Hei in Bewegung, und zwischendurch beugte sich der Suna-nin leicht zu Mari hinüber, versicherte sich, dass Yamada-san nichts hörte und murmelte leise: "Irgendwann knabbert die mir noch einmal ein Ohr ab. Mach dich nicht lustig, es ist das Grauen!" Er kannte doch dieses amüsierte Funkeln in den Augen der Hyuuga, und zog eine Augenbraue hoch, schüttelte dann jedoch grinsend den Kopf. Es war Galgenhumor, irgendwie. Er würde an diesem Abend keinen Spaß mehr haben...
 

Hyuuga Mari

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Hoffnungslos, verängstigt, alleine – das war Mari nicht. Gerade eben noch elegant (nicht wirklich) in das Gebäude gezogen worden, fand sie sich zuerst in vollkommener Dunkelheit wieder, spürte aber eindeutig die Anwesenheit einer weiteren Person. Gut, irgendwie logisch, irgendjemand hatte sie schließlich hier hineingezogen und ihr – just in diesem Moment – den Regenschirm aus der Hand gerissen. Es gab nun zwei Möglichkeiten, die eine: Stumm stehen bleiben und warten, was noch passiert. Die Andere, um einiges typischer für die Hyuuga: Diesem Schauspiel auf den Grund gehen und ihm ein verdammtes Ende setzen! Adern bildeten sich schlagartig um die Augen der Ge'nin, als sie ihren innerlichen Lichtschalter anknipste – Byakugan, wer es noch nicht gecheckt hat – und sich umsah. Was erkannte sie? Eine gefährlich näher kommende Yamada-san, die immer noch nicht verstanden hatte, dass sie hier das falsche Opfer erwischt hatte. Jetzt aber mal Schluss mit lustig! „Ich bin nicht Tatsumaki-kun...“, gab die 15-Jährige monoton bekannt und erlaubte sich – da sie wusste, dass man sie sowieso nicht sehen konnte – einen angenervten Gesichtsausdruck. Direkt danach folgte der Schrei und damit hätten wir dessen Ursprung auch erklärt, können also im Text fortfahren. Das Licht ging an, erhellte langsam den Raum, in dem sich die Kunoichi befand, weshalb sie keinen Grund mehr darin sah, ihr Byakugan aktiv zu lassen. Die Adern verschwanden, ließen die sanften Gesichtszüge von gewöhnlich zurück und Mari sah sich um. Es war schöner hier drinnen, als sie es erwartet hatte, durchaus. Teppich am Boden, mit Holz verkleidete Wände, alles in allem mehr, als der äußere Anblick hätte vermuten lassen. Sie löste sich von der Ausstattung und sah stattdessen zu der Tür, an der Yamada-san nun stand, sie vorsichtig öffnete und deutlich zu erkennen ihr eigentliches Jagdziel erkannte. Frau, erst gucken, dann entführen! Das dachte sich nun sogar die Hyuuga, zwang sich dann zu einem Lächeln, welches ihre Gedanken nicht andeuten lies. Sie wechselte einen Blick mit den blauen Augen des Schwarzhaarigen, der nun ebenfalls in das Gebäude gezerrt worden war, sah dann zu Yamada-san und, wie immer, folgte ein Redeschwall, ohne Punkt, nur gezwungen mit Komma. Woher nahm diese Dame eigentlich die Luft, um so viel zu sprechen? In dieser Zeit hätte Mari mindestens drei Mal, wenn nicht mehr, atmen müssen, sonst wäre ihr Gesicht ungesund blau angelaufen, bevor sie mitten im Satz umgekippt wäre. Keine schöne Vorstellung, gar keine schöne Vorstellung. Nachdem die Hausfrau endlich ein Ende gefunden hatte – verwunderlich, dass sie Mari sogar noch so weit wahrgenommen hatte, um sie zu begrüßen – stürmte sie bereits vor, mit der Ansage, die Shinobi sollten ihr folgen. Nun erlaubte sich die Hyuuga auch das erste Mal, die Oberkellnerin wirklich anzusehen, erwiderte die Verbeugung zur Begrüßung, ließ Keruna dann allerdings eiligst von dannen ziehen, immer Yamada-san hinterher. Was war das nur für ein Anfang des Jobs? Sie wäre beinahe in der Dunkelheit von einer alten Dame überfallen worden, dass so etwas in ihrer Ninjalaufbahn passieren würde, hätte Mari in ihren kühnsten Träumen nicht geglaubt. Aber hey! Es lohnte sich! Schließlich konnte die Braunhaarige dafür den restlichen Tag genießen, wie ihr Kollege langsam aber sicher von den alten Frauen in Stücke gerissen wurde, wenn nicht körperlich, dann zumindest seelisch. Ob er das wirklich die ganze Zeit aushalten würde? Gespannt darauf, folgte nun auch Mari der Auftraggeberin, lächelte scheinheilig, als Hei sich zu ihr beugte. Tja, tatsächlich, dieses schadenfrohe Glitzern trat in die Augen des Mädchens, obwohl ihr Lächeln völlig unschuldig erschien. Armer Hei. „Hm.. Yamada-san findet dich eben fähig, nett und..“ Das Lächeln wurde zum Grinsen „gut aussehend“, murmelte auch sie für die Hausfrau nicht hörbar, schenkte ihrem Partner einen Seitenblick, bei dem sie den Kopf ein wenig neigte.

Dieser graue Kasten war wirklich groß. Die Vier schritten den schwach beleuchteten Gang entlang, bis Yamada-san um eine Ecke bog, direkt dahinter Keruna und brav wie Hunde Hei und Mari es ihnen gleichtaten – und sofort stehen blieben. Eine Halle, sehr große Halle, eröffnete sich vor ihnen. Ordentlich aufgereihte und lang gezogene Tische, von beiden Seiten jeweils mit Stühlen besetzt. Ansonsten noch ein paar runde Stehtische die hier und da, ohne eine direkte Form zu ergeben, zusammengestellt worden waren. Allgemein konnte gesagt werden, sehr viel Platz für sehr viele Leute – und der war auch ausgenutzt worden. Die weißen Augen erkannten eine Unzahl an Frauen mittleren und höheren Alters, die wild durcheinander tratschten, nur ein paar Stichworte wie 'Unglaublich!' oder 'günstig und langanhaltend' aufschnappend. Wie groß war dieser VDJ-Verein eigentlich? Die konnten doch niemals nur aus Jôsei stammen! „Tatsumaki-san ist da.“ Yamada-san war auf direktem Weg zu einer anderen Frau getrabt – war das nicht die Bäuerin vom Schafsjob?! – und sprach kurz mit ihr. Natürlich rannte besagte Bäuerin gleich zur nächsten Frau und gab die Nachricht weiter, die wiederum erzählte es ihren Tischnachbarn. Und damit wurde das Murmeln immer leiser, leiser und noch leiser, bevor alle verstummten und fasziniert auf die beiden Ge'nin blickten. Nun oder auf Hei. Betretenes Schweigen, die Stille vor dem Sturm, die das kurz verschwundene Lächeln doch glatt wieder zurück auf das Gesicht Maris zauberte, bei dem Gedanken, was der Schwarzhaarige ab diesem Punkt für eine Freude an dem Job haben würde. „Tatsumaki?“ „Der, von dem Ayaka ständig erzählt?“ „Er hat einen Feuerball vor meinen Augen entstehen lassen!“ „Er hat mir mein Geld gerettet!“ Und damit fing das Gemurmel wieder an, aber noch ein Stückchen lauter und sich nur um den Suna-Nin drehend. Die Hyuuga hatte sich derweil aus der ersten überraschten Starre gelöst, schritt weiter in die Halle hinein – hoffentlich schaffte es der Tatsumki, ihr zu folgen – und wurde dann auch direkt von Keruna abgefangen. Sie lächelte und ignorierte das Gerede über den jungen Mann vor ihr, professionell eben, wie man es von ihr verlangte. „Ich werde euch dann einweisen, viel zu beachten gibt es nicht. Es kann nur sein, dass ihr zwischenzeitlich auch in der Küche helfen müsst, nach dem Essen, Geschirr säubern.“ Eilig winkte sie die beiden Ninja hinter sich her, denn auch sie hatte gemerkt, dass es hier mittlerweile zu laut geworden war, um in Ruhe zu sprechen. Daher führten die Schritte der Oberkellnerin gezielt in den hinteren Bereich, in welchem Mari die Küche vermutete, doch kurz bevor sie diese hatten erreichen können, packte eine Dame den Schwarzhaarigen am Arm, drehte ihn um und lächelte. „Tatsumaki-san! Ich wollte mich bei dir bedanken, diese beiden rüpelhaften Gauner, die mir mein Geld gestohlen hatten. Sie sind endlich hinter Schloss und Riegel, das verdanke ich alles dir!“ Nicht ganz wahr, die meiste Arbeit an diesem Tag hatten eigentlich der Sato und gewissermaßen die Nara vollbracht, aber das war hier allem Anschein nach nicht relevant. Mari musste zugeben, dass sie sich an das Gesicht dieser Frau nicht mehr erinnerte, wahrscheinlich war sie eines der vielen gewesen, die sich in dem wütenden Mob, der ihnen während des Jobs auf der Brücke gefolgt war, vermischt hatte. Aber Hei, du erinnerst dich doch an diese arme alte Dame, oder?
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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Alles Geschmackssache! Jedenfalls fand Hei das, also wedelte er ein wenig mit der Hand, schnalzte mit der Zunge. „Da macht sie sich aber Illusionen.“, meinte er nur und seufzte leise, als es weiterhin den Gang entlangging. „Ich hoffe nur, ich komme hier heil wieder raus. Wenn ich sterbe... kannst du dafür sorgen, dass sie wenigstens nicht zu meiner Beerdigung kommen?“, versicherte er sich mit einem sarkastischen Unterton, strich sich durch die pechschwarzen Haare – er merkte, dass seine Laune ein wenig gefallen war. Zwar lange noch nicht in den Bereich, den er 'schlecht' nennen würde, aber wer würde schon freudig auf dem Tisch tanzen, wenn er wusste, gleich von ein paar alten Tanten angehimmelt zu werden, die Hei im Grunde nur als ein... wenig nervig betrachtete? Gerade noch waren sie den ewig lang wirkenden Gang heruntergegangen, dann abgebogen – und blieben sofort stehen. Eine riesige Halle tat sich vor ihnen auf, und wer befand sich darin? Richtig, Satan und seine Getreuen. Oder auch: anscheinend etliche viele VDJ-Mitglieder, die sich dort tummelten wie die Fische im Meer. Krass. Hei fiel kein anderes Wort ein, um diese Menge an Mitgliedern zu beschreiben, die sich hier versammelt hatten. Das war nicht mehr unheimlich. Das war gruselig und absolut nicht auszuhalten. Hei schluckte leicht, sah hin, sah her, aber er sah nichts anderes als... na ja, 'Junggebliebene'. Und eine solche Masse, dass die unmöglich alle aus Jôsei kommen konnten; Bestimmt war Konoha auch dabei! Jedenfalls versuchte der junge Mann, sich das einzureden. Jetzt flitzte Yamada-san erst einmal zu einer anderen Frau – die er irgendwie auch wiedererkannte – und wiederum diese wieder zu einer anderen. So ging es 'stille Post'-mäßig weiter, bis auch die letzte der alten Schachteln bemerkt hatte, dass jetzt der große Tatsumaki Hei eingetroffen war, von denen jede von ihnen vermutlich schon mehr wusste als der junge Mann selbst, der ein wenig erschlagen von der ganzen Aufmerksamkeit, die ihm entgegengebracht wurde, dastand. Das war gerade noch unheimlicher. Jede einzelne von den Frauen starrte ihn an, als wäre er eine... seltene Blume oder etwas in der Art, etwas, dass man betrachten konnte wie ein schönes Ausstellungsstück. Die Stille machte es erst einmal noch viel schlimmer, weshalb sich Hei erst einmal überhaupt nicht mehr rührte – wenn man nichts tat, sich ruhig verhielt... vielleicht griffen sie ja nicht an! - Wie mit wilden Tieren. Ruhig bleiben, Augenkontakt halten, zurückweichen. Langsam. Misstrauisch schielte der Wüstensohn kurz zu Mari hinüber – und schüttelte fast unmerklich den Kopf. Fast wie erwartet – sie lächelte, und er konnte sich schon denken, was in ihrem Kopf wohl gerade so vorging. Es war aber auch nicht schwer, vermutlich hätte er sich über jemanden in seiner Situation ähnlich lustig gemacht, wie es die junge Frau vermutlich gerade tat. Endlich finden die offensichtlich gut gelaunten Frauen wieder zu schnattern an, wie Enten am Teich, nur in einer noch viel schlimmeren Lautstärke, und Hei hörte von Dingen, an die er sich fast nicht mehr erinnern konnte, getan zu haben. Als Mari sich wieder in Bewegung setzte hielt er sich dicht hinter ihr, denn genauso wie Hei die Blicke der Frauen anzuziehen schien, stieß die Hyuuga sie wieder ab. Sie kassierte sogar einige böse Blicke von den Muttis und Großmuttis, vermutlich, weil sie den Blick auf den Tatsumaki verdeckte. Der aber kümmerte sich nicht wirklich darum, duckte sich sogar ein kleines bisschen, um nicht allzu viel Angriffsfläche zu bieten. War das... Angst? War dass das Gefühl, vom Feind umgeben zu sein und keinen Ausweg zu haben? Wenn ja, war es ein verdammt schlimmes Gefühl, welches er nicht einmal seinen ärgsten Feinden gönnen würde... ah, Keruna meldete sich zu Wort. Immerhin, eine kleine Ablenkung. Hei würde auch die ganze verdammte Küche putzen und sich danach um das Geschirr kümmern, wenn es hieß, aus diesem Schwarm schon seit gefühlten Jahrhunderten überreifen Frauen herauszukommen. Dort war endlich eine Schwingtür, die wohl zu dem Küchenbereich führte, in dem die anderen Kellner ihrer Tätigkeit nachgingen. Hei hatte sogar schon einige gesehen, allerdings hatten die – meist junge Männer – mittlerweile ja komplett die Aufmerksamkeit verloren, die sie irgendwann mal gehabt hatten. So knapp war es gewesen, dann wäre Hei von der Bildfläche verschwunden gewesen, aber nein, jemand packte ihn am Arm – fast hätte der junge Mann sich panisch geschüttelt, erinnerte sich dann aber, dass ein Shinobi zu sein auch hieß, an sich halten zu können, wenn Zivilisten sich daneben benahmen. Und wenn es eine verdammte alte Frau war, die sich für etwas bedanken wollte, was er überhaupt nicht getan hatte. Wer war die? Kurz musterte der Tatsumaki die Frau, aber aus ihren Worten konnte er schließen, dass es vermutlich etwas mit den Brüdern auf der Brücke zu tun haben musste, wand seinen Arm aus dem Griff der Oma, verneigte sich im Ansatz und lächelte leicht. „Das ist nicht mein Verdienst gewesen. Meine Teamkameraden haben bei der Aufgabe damals den größten Teil übernommen.“, meinte er geflissen, drehte sich dann schnell um und folgte Mari mit einiger Geschwindigkeit (Mindestens Stufe 4, wenn nicht 5, auch, wenn das überhaupt nicht möglich ist) in den hinteren Bereich. Gerade noch bekam er mit, wie die Frauen sich über seine Aussage noch die Mäuler zerrissen, etwa so: „Und bescheiden ist er auch noch!“
Das konnte doch alles nicht wahr sein!

Der Bereich, in dem die Speisen zubereitet wurden, war nicht besonders gut, aber auch nicht schlecht ausgestattet. Eben alles, was man für solche Veranstaltungen brauchte, wenn man viele hungrige Mäuler verköstigen wollte, ob nun mit Alkohol, mit Essen oder einfach nur mit einem kalten Getränk. Weißes Licht erhellte jede Ecke gut, damit auch nichts schief gehen konnte, eine ältere und eine jüngere Frau hantierten an einer Ecke an Cocktails und Getränken herum, während ein Mann mit Vollbart breitbeinig vor dem Herd stand und die riesige Pfanne schwang, als wäre sie ein Knüppel. „EINE GUTE PFANNE IST DIE WICHTIGSTE GRUNDAUSTATTUNG EINER GUTEN KÜCHE!!“, brüllte er den Neuankömmlingen entgegen, wandte sich dann wieder seiner Arbeit zu, während Hei nachdenklich die Stirn runzelte. Echt? Und was hatte das nun zu bedeuten? „So begrüßt er die Leute immer~“, kicherte Keruna und zog den Tatsumaki in eine Ecke des Raumes, von dem noch zwei Toilettenräume abzweigten, offensichtlich für die Belegschaft. „Also, ihr werdet den Damen ihre Getränke bringen und sie auch mit ihren Häppchen versorgen. Ihr unterstützt also erst draußen unsere Kellner, später werden die Kunden ein Bankett abhalten, dann werdet ihr in der Küche gebraucht. In Ordnung? Ja? Gut. Außerdem haben wir einheitliche Kleidung.“ Sie sah Hei skeptisch an, schien Augenmaß zu nehmen, nickte dann, wandte sich dann zu Mari und tat das gleiche. „Super, das passt.“ Sie zog aus einem Schrank zwei Uniformen und gab den beiden Ninja jeweils eine. „Zieht euch um. Und Beeilung, wir brauchen euch jetzt und nicht erst morgen früh!“ Keruna schien zu wissen, was sie wollte, denn sie schob erst Mari in die Damentoilette, um dann Hei einen Klaps auf den Hinterkopf zu geben, um ihn dazu zu bewegen, sich zu bewegen.
 
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Hyuuga Mari

Chuunin
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Eine ganze Halle voller aufgeregter Hühner, fixiert auf den schwarzhaarigen Suna-Nin. Köstlich, einfach nur köstlich, so gut, das musste die Hyuuga sich einfach auf der Zunge zergehen lassen. Und war es nicht lustig anzusehen, wie ein groß gewachsener Kerl wie Hei sich dazu hinreißen lies, sich hinter der um einiges kleineren Mari verstecken zu wollen? Nur um den Blicken der alten Damen entgehen zu können? Das böse Starren der VDJ-Mitglieder ignorierte die Braunhaarige gekonnt, doch die Panik – Angst – in den Augen des Teamkollegen blieb ihr nicht verborgen. Dabei hatten sie bisher nicht einmal mit der Arbeit angefangen, wie sollte sich das nur noch steigern. Gut, als die erste Tante auftauchte, um ihrem Tatsumaki-san zu huldigen, wehrte dieser sie – überraschend kontrolliert – ab, gab das Lob an die nicht anwesenden (Mari hatte schließlich auch nicht viel getan) alten Kollegen ab und schob die Kunoichi dann in die sichere Küche, um nicht von der nächsten Danksagung überrannt zu werden. Das war vielleicht die vorübergehende Rettung, doch schon bald müssten sie als Kellner wieder in die Halle treten und spätestens dann müsste Hei sich bewusst seinen Erzfeinden nähern und sie auch noch fragen, ob er ihnen etwas für ihr Wohl bringen konnte – so in der Art. Wie sich das noch entwickelte, war wirklich nicht vorherzusagen.
Naja, fürs Erste den Fängen VDJs entkommen, standen die beiden Ninja ein wenig ratlos in der Küche, die nicht unbedingt prunkvoll war, aber die Normen erfüllte. Pfanne? Was für 'ne Pfanne? Mari sah perplex zu dem Vollbart, danach erst in die Augen des alten Mannes am Herd, der mit seinem Knüppel-Verschnitt hantierte, als wolle er gleich den nächstbesten Kellner erschlagen. Der hatte hier also das Sagen, ja? Die Leute wurden wirklich mit jeder Sekunde merkwürdiger, doch als Keruna den Tatsumaki und die Kunoichi weiterschob, brach diese ihre Gedanken ab, versuchte die Information mit der Pfanne in die gedankliche Schublade 'unnötigstes Wissen ever' zu verschieben und sich danach wieder auf das wirklich wichtige zu konzentrieren: den Job. Vor den Toilettenräumen angekommen, fasste die Oberkellnerin noch ein letztes Mal die Aufgaben der Bedienung zusammen, nahm dann Maß und – musste das wirklich sein? – drückte jeweils Hei und Mari eine Uniform in die Hände, welche sie schleunigst anziehen sollten. Die Hyuuga sagte nichts, ihre Meinung war sowieso nicht gefragt, und wurde dann auch schon in die Damentoilette verfrachtet, um ihre Kleider zu wechseln. Verwirrt sah sie sich um, seufzte dann stumm und erlaubte sich, besagte Uniform genauer anzusehen – und erstarrte. Das war nicht Kerunas Ernst, oder?!

Hier noch zupfen. Da noch zupfen. Gab es nicht ein bisschen mehr Stoff?! Mit nüchternem Gesichtsausdruck war die Hyuuga wieder vor die Tür getreten, ihre alten Klamotten in den Armen, die neuen an ihrem Körper. An sich sah das alles sehr abgestimmt aus, sie trug ein weißes Top, darüber einen schwarzen Cardigan, die Haare hatten in ihrem geflochtenem Zustand bleiben können. Dann allerdings ging es zu dem Teil, dem Mari gegenüber gar nicht mehr zufrieden war. Zuerst die Schuhe, bestehend aus schwarzen Ballerinas, jeweils mit einer weißen Schleife an den Spitzen geschmückt, und noch viel Schlimmer, die Hose. Oder eher die nicht vorhandene Hose, denn man hatte die Ge'nin doch tatsächlich gezwungen, einen dunklen Rock anzuziehen, der – so der Eindruck der Kunoichi – auch noch viel zu kurz war. Natürlich war alles verdeckt, was verdeckt sein musste, aber konnte er nicht trotzdem ein klein wenig.. länger sein? Etwa so musste sich der Tatsumaki gefühlt haben, als er damals in völlig andere Klamotten gesteckt wurde, die ihm nicht einmal gefielen. Den weißen Kapuzenpullover und die lange schwarze Hose in den Armen haltend, verspürte die Hyuuga das dringende Bedürfnis, einfach wieder in der Toilette zu verschwinden und sich so anzuziehen, wie sie es eben wünschte. Außerdem fand sie ihre alten Kleider für diesen Job um einiges praktischer. Als sich dann der Tatsumaki aus der Männertoilette begab, wurde das Mädchen doch glatt ein wenig eifersüchtig, dass sie nicht einfach die Herrenmode tragen konnte. Simpel schwarz glänzende Schuhe, die vermutlich noch eine weiche Einlegesohle für die viele Rennerei besaßen, dazu ein weißes Hemd mit Kragen, dessen Ende in die schwarze und lange Hose gesteckt worden war. Sah man an den ordentlich geschlossenen Knöpfen entlang, erkannte man um seinen Hals als kleines i-Tüpfelchen – welches doch glatt die gute Laune Maris zurückbeförderte – eine schwarze Fliege, die sich von dem weißen Untergrund des Hemdes abhob. Zumindest eine kleine Genugtuung dafür, dass die Braunhaarige in ihrem ihrer Meinung nach viel zu kurzen Rock den restlichen Tag arbeiten durfte.
„Wo ist Keruna-san hingegangen?“ Die Ge'nin sah sich um, versuchte das nüchterne Gesicht aufrechtzuerhalten und sich – um Gottes Willen – nicht anmerken zu lassen, wie unwohl sie sich in diesem Rock fühlte. Daher versuchte sie dem Suna-Nin zuvorzukommen und, bevor er auch nur eine Andeutung machen konnte, sofort das Thema auf die Oberkellnerin zu lenken, die dies hier alles überhaupt erst verursacht hatte. Tja, aber die war nicht da. Ein kurzer Blickkontakt mit Hei, danach zuckte sie mit den Schultern und ging zurück in die Küche, in der Hoffnung, dort etwas zu finden, was sie machen konnten. Schon beim ersten Schritt zurück in diese musste die Braunhaarige einen schnellen Schritt zur Seite unternehmen, um zwei männlichen Kellnern auszuweichen, die eiligst durch die Räume stürmten, dabei zwei Tabletts auf den Handflächen balancierend. Alles bereits in vollem Gange, was? „Ah, ihr seid endlich fertig. Hier.“ Und da tauchte die Oberkellnerin aus dem Nichts auf, stellte sich vor die Ge'nin und überreichte beiden jeweils zwei Tabletts zusammen mit einem kleinen Notizblock und Stift, nicht weiter auf die Uniformen eingehend. Das hieß dann ja wohl, das mit denen alles stimmte. „Kümmert euch zuerst darum, dass alle Gäste Getränke haben. Leere Gläser einsammeln, ihnen nach Wunsch ein neues bringen. Und beeilt euch, wir wollen die Gäste ja nicht warten lassen.“ Mehr Erklärung folgte nicht, denn Keruna wurde bereits wieder an einer anderen Ecke benötigt, weshalb sie verschwand und die Ninja mit ihrer Aufgabe alleine ließ. Draußen wurde das Geplapper wieder lauter und mit sehr viel Kreativität konnte man sogar etwas wie 'Wo ist Tatsumaki-san?' heraushören. Oder wollte Mari das nur heraushören? Ach, diese beiden Optionen lagen auch immer viel zu nah aneinander.
 

Tatsumaki Hei

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Und Hei... digitiert zu eleganter Hei! Die Verwandlung war weit größer, als der junge Mann als erstes angenommen hätte. Nachdem er sich erst ein wenig gesträubt hatte, die Klamotten anzuziehen - eben, weil es erstens nicht sein Stil war und er sich in seinen alten deutlich sicherer fühlte - war Keruna kurz davor gewesen, zu ihm hereinzukommen und ihm hilfreich unter die 'Arme' zu greifen. Spätestens dann hatte Hei sich seinem Schicksal gefügt, sich seiner Hose und seines Oberteils entledigt und sogar seine Schuhe ausgezogen. Also, was hatten wir denn hier... Schuhe, wie er noch nie hatte tragen können. Zu teuer. Vermutlich teurer als seine komplette Ausstattung, die er mit einer schnellen Formel in einer kleinen Schriftrolle versiegelte. Musste ja niemand für ihn aufpassen, wenn er den Kram auch bei sich tragen konnte, richtig? Seufzend zog er das Hemd an, schlug den Kragen zurück, um die Fliege auch gleich mit umzubinden, schlüpfte dann in die dunkle Hose, die zwar von der Farbe her, aber vom Schnitt überhaupt nicht gleich war. Viel enger und sie betonte Dinge die Hei überhaupt niemals betonen hätte wollen. Kellner waren offensichtlich nicht nur dazu da, Leute zu bedienen. Der Wüstensohn steckte seinem Spiegelbild die Zunge raus, während er das Hemd gewissenhaft zuknöpfte, die Ärmel ein wenig zurückschlug und dann auch diese befestigte. Er mochte diese Kleidung nicht. Aber wieder konnte er nicht leugnen, dass es ihm irgendwie stand... nur passte der Zopf zugegebenermaßen wenig. Aber das störte ja niemanden. Schmunzelnd löste er sogar die obersten Bänder, so dass die schwarze Haarpracht ein wenig offener nach unten fiel. Fanservice? Vielleicht ein bisschen. Skeptisch strich er sich die Kleidung glatt, steckte sich dann sicherheitshalber die Schriftrolle mit seinen Klamotten in die Tasche und trat vor die Tür und bemerkte fast sofort den Blick der Hyuuga - moment, was war das für ein Ausdruck in ihren Augen? Fragend legte Hei den Kopf schief, kannte er diesen Ausdruck doch noch überhaupt nicht, beschloss dann aber, das auf sich beruhen zu lassen, als er die Braunhaarige neugierig musterte. Weitaus aufwendigeres Outfit als er, allerdings mit viel weniger Stoff. Was fiel dem aufmerksamen Beobachter zuerst auf? Richtig, die Beine, aber das hatte ja nichts mit dem Outfit zu tun - Hei musterte also kurz die verspielten Schuhe, schmunzelte beim Anblick der weißen Schleifen, ließ seinen Blick dann ein Stück höher wandern. Ihm lag ein... nun, sagen wir, ein Kompliment auf den Lippen, als er den Rock einen Moment ins Auge fasste, der wirklich verdammt kurz war. Also, jedenfalls war Hei so etwas bei Mari ja nun wirklich nicht gewöhnt. Zwar waren da letztes Mal diese sehr kurzen Shorts gewesen - oder wie man das nannte, Hei war wahrlich kein Modeexperte - aber die waren noch einmal etwas anderes als dieser Rock gewesen. Als Oberteil hatte sich das Mädchen in ein enges Hemd und ein, nun.. Jäckchen (?) zwingen müssen, welches das schneidige Bild vollständig werden ließ. Hei behielt sein Pokerface aufrecht, legte kurz die Hand über den Mund, um ein ganz, ganz leises Kichern zu unterdrücken und tat so, als würde er sich am Kinn kratzen. Mari sah gut aus - okay. Aber ungewohnt. Und sie schien sich auch nicht besonders wohl zu fühlen - darauf hätte Hei zwar keine Wetten abgeschlossen, aber Tatsache war, dass das Mädchen sich nicht unbedingt so... komplett unbeschwert bewegte, wie sonst. Nun, das konnte natürlich auch nur sein Eindruck sein... seufzend zog er noch einmal an seiner Fliege, richtete sie und zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht.", antwortete er knapp, um seinen Mund sich nicht zu irgendwelchen weniger moralisch anspruchsvollen Kommentaren hinreißen zu lassen, die ihm auf Brusthöhe hingen und herauswollten. Aber noch wusste Hei sich zu beherrschen, auch, als er Mari in die Küche folgte. Dieser Rock gehörte irgendwie nicht richtig in dieses Fest... was für Veranstaltungen wurden hier bitte normalerweise abgehalten? Der total unschuldige Geist des jungen Mannes verweigerte ihm die Antwort und wurde sowieso sofort wieder abgelenkt, als zwei Kellner im Eiltempo an ihnen vorbeirauschten. "Vorsichtig...", murmelte Hei, wurde dann von der Oberkellnerin mit zwei Tabletts und einem Notizblock ausgestattet und ins kalte Wasser geworfen, sozusagen. Kurz war Hei ein Blick zu der Kunoichi, strich sich noch einmal durch die Haare und ignorierte die Gespräche von draußen. Es würde nur schlimmer werden, wenn er sich darüber noch groß weiter Gedanken machte...

Als Hei aus der Küche trat, bemerkte er, dass wieder die meisten der Blicke auf ihn gerichtet waren. Verdammt. Und jetzt fingen die Alten auch wieder sofort an zu flüstern, und deuteten auf ihn. Gut, dass sie immerhin sich nicht alle um ihn drängen konnten, dann das hätte die Kapazitäten der Halle gesprengt - so blieben die meisten einfach sitzen oder stehen, wo sie gerade waren, und beobachteten, wie der Suna-nin ein Stück zur Seite ging, um einem Kellner, der im Eiltempo zurück in die Küche watschelte, Platz zu machen. Und jetzt würde Hei sich seinem momenten ärgsten Feind stellen, dem 'Willen der Alten', sozusagen, das übergreifende Verständnis der Frauen untereinander, was hier existierte. Beinahe hätte sich Hei jetzt in einem Anfall von Platzangst in irgendeine andere Gestalt verwandelt - vielleicht einfach in eine zweite Mari, immerhin wurden Frauen hier kaum beachtet - und dann einfach weg von diesen Blicken. Aber der Tatsumaki riss sich zusammen, behielt ein leichtes Lächeln auf den Lippen und... fing an, seinen Job zu machen. Der erste Tisch, und er wurde erst einmal mit Komplimenten und etlichen anderen Dingen beworfen - verbaler Art - bis er endlich die Bestellungen aufnehmen konnte. Offensichtlich waren die Tanten alle ziemlich durstig, jedenfalls konnte Hei schon nach kurzer Zeit einen kurzen Abstecher in die Küche machen und mit einem voll beladenen Tablett wieder zurückkehren, womit er die Damen erst einmal bediente. Oh, und es war eine Überwindung, wieder aus dem sicheren Gebiet 'Küche' nach draußen zu gehen, denn dort erwarteten ihn die Blicke von... dutzenden, etlichen weiblichen Augen, welche sich offensichtlich nicht satt sehen konnten. Was war das eigentlich für ein pädophiler Verein? Er war doch noch minderjährig! Hei atmete einmal tief durch, war die Luft hier in dem Raum doch schon ziemlich abgestanden, strich sich über die Stirn. Und es war ziemlich warm. Nicht gerade die idealen Arbeitsbedingungen. Aber immerhin schienen sich die meisten der VDJ-Mitglieder langsam an den Tatsumaki gewöhnt zu haben, sozusagen, und starrten nicht mehr unverwandt auf ihn, sondern wandten sich anderen Gesprächsthemen zu - aber es ging, soweit Hei mitbekam, immer um irgendwelche jungen Männer, die sich hier in der Stadt langsam, aber sicher, einen Namen machten. Fiel da nicht sogar einmal der Name 'Sato'? Immerhin hatte ihn der Kerl ein wenig entlastet. Kurz hielt Hei Ausschau nach Mari, die ihrem Job doch auch recht gewissenhaft ausführte, trotz Rock. Gerade hatte sich der junge Tatsumaki abwenden wollen, da wurde er Zeuge einer wirklich skurrilen Situation - Mari stand vor einem Tisch, um Bestellungen aufzunehmen, da schob jemand hinter ihr einen Stuhl zurück, wohl um aufzustehen, und die Lehne eben jenes Stuhls verhakte sich unter dem Rock und... zog ihn nach oben. Ein ganzes Stück. Ein gutes Stück. Hei musste aufpassen, seine Getränke nicht zu verschütten, als er kurz vor einem lauten Lachen stand, was er aber unterdrückte. Um ihn herum wurden einige Stimmen laut, einige wie zum Beispiel: "Das arme Mädchen...", oder: "Die ist doch immer mit Tatsumaki-san zusammen, oder? Wisst ihr was darüber?", alternativ noch ein wenig Gehässigkeit - "Denkt wohl, sie ist was besonderes mit ihrem Knackhintern, oder was?" - oder auch einfach nur eine Anmerkung über das Wetter: "Der Regen heute ist wirklich absurd... oh, seht mal, die Kunoichi!" Da war wohl jemand ein wenig spät dran. Hei grinste nur leicht, ließ sich einen Blick nicht nehmen - so einer schöner Anblick! - wurde dann allerdings wieder in Anspruch genommen. Immerhin hatte er ein bisschen Spaß gehabt auf dieser Veranstaltung, waren seine Ohren doch schon beinahe taub von dem vielen hohlen Gerede, welches er aushalten musste, bevor es sozusagen endlich zur Sache ging...
 
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Hyuuga Mari

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Mögen die Spiele beginnen! Sie waren ausgestattet mit Notizblock, Tabletts und Informationen, wie sie vorgehen sollten. Viel mehr war nicht mehr nötig, um ordentlich zu arbeiten, richtig? Richtig. Als kurze Anmerkung für den aufmerksamen Leser, die alten Klamotten Maris ruhten mittlerweile natürlich nicht mehr auf ihren Armen, andernfalls wäre es auch etwas schwer geworden, die Tabletts entgegenzunehmen. Irgendwann zwischen den Toilettenräumen und der Küche hatte sie diese ähnlich ihrem Kollegen in einer kleinen Schriftrolle verstaut – keine weiteren Fragen, das war irgendwie möglich! Gut, wo waren wir stehen geblieben: Genau, Hei durfte die Höhle des Löwen (!) betreten. Bewusst überließ die Hyuuga dem Schwarzhaarigen den Vortritt, folgte ihm mit ein paar Schritten Entfernung und wich ebenfalls dem Kellner aus, der zurück in die Küche wollte oder eher gesagt der Tür, die er dafür aufriss. Zuerst wanderten die weißen Augen über alle Zuschauer, gespannt, ob gleich wieder jemand aufspringen würde, um mit ihrem Idol sprechen zu können. Aber nein, sie hatten noch so viel Anstand, einfach an den Plätzen sitzen zu bleiben und zu warten, bis der Tatsumaki sich dazu bereit fühlte, seiner Arbeit nachzugehen. Gerade als er sich in Bewegung setzte, hatte auch Mari sich dazu entschlossen, so weit man es ihr erlaubte, die Getränke auszuschenken. Während Hei sich eher links der Halle hielt, steuerte die Braunhaarige die rechte Seite an, kam vor einem Tisch zum Stehen und fragte – mit ihrem netten Lächeln – nach, wer denn etwas trinken wollte, während sie die leeren Gläser auf ihr Tablett stellte. Endlich ein Moment, in welchem sich ihre Geschicklichkeit wirklich auszahlte! Sie hatte keinerlei Probleme, das Gleichgewicht auf einer Hand zu behalten und gleichzeitig zuzuhören, wer denn etwas haben wollte. Nein, die Bestellungen, die die 15-Jährige bekam, waren nicht mit der Zahl des Suna-Nin zu vergleichen, wenn auch immer noch genug. Beim dritten Gang entlang der Tische gab es sogar zwei alte Damen, die sich weigerten, bei dem Mädchen zu bestellen, jedoch direkt danach bei einem der männlichen Kellner – wenn auch nicht Hei – mit einem Haufen Wünsche ansprangen. Wie dem auch sei, es sollte Mari nicht kümmern, sie erledigte ihre Aufgabe im Rock so, wie man es ihr eben ermöglichte. Solange es keine ernsten Beschwerden bei der Dorfleitung gab, konnte sie damit leben, wenn ein paar pädophile alte Weiber sie nicht so sehr beanspruchten. Das Lächeln blieb demnach bestehen, nur gelegentlich sah sie hinüber zu dem Schwarzhaarigen – der seine Aufgabe trotz der Aufmerksamkeit bisher wirklich gut über die Bühne brachte – und beugte sich gerade ein wenig nach vorne, um ein leeres Glas zu angeln, da passierte etwas Unerwartetes. Nun, war es wirklich unerwartet gewesen oder hatte sich genau diese Befürchtung bereits in der Magengegend der Hyuuga eingestellt, als sie ihre Uniform gesehen hatte? Jedenfalls schob jemand einen Stuhl zurück, dieser verhakte sich in dem sowieso schon viel zu kurzen Rock der Kunoichi und zog diesen ein beachtliches Stück höher, was dem geehrten Zuschauer mehr Ausblick gönnte, als es auf einer solch 'seriösen' Veranstaltung der Fall sein sollte. Alle Damen am Tisch verstummten, nur eine gab ein völlig unnötiges „Ohh..“ von sich und als hätte das nicht schon gereicht, hörte man direkt danach ein paar Gläser zu Boden fallen, natürlich sofort in Scherben zerspringend. Bevor sich die 15-Jährige erlaubte, aufzublicken, hatte sie ihren Rock unter verzogener Miene natürlich mit einer flinken Handbewegung wieder auf die ursprüngliche Position geschoben, erkannte dann wenige Schritte entfernt einen anderen Kellner – männlich – der circa in die Alterssparte der beiden Ge'nin hatte eingeordnet werden können. Er war rot um die Nase geworden, löste sich aber sofort aus dem starrenden Blick, als er merkte, dass er von dem gerade eben noch leicht entblößten Mädchen mit den weißen Augen angesehen wurde. Sofort flitzte er in Richtung Küche, vermutlich um mit einem Besen die Scherben am Boden entfernen zu können. Na, der hatte aber noch nicht sonderlich viel Erfahrung mit jungen Damen, wenn er gleich so reagierte. Mari für ihren Teil schüttelte innerlich den Kopf, vermied bewusst den Blick zu dem Tatsumaki und ging dann – genau wie vorher – ihrer Arbeit nach, jeglichen unüberlegten Kommentar für sich behaltend, der ihr noch zum Verhängnis geworden wäre. Nur ein wenig vorsichtiger, damit das mit dem Rock sicherlich kein zweites Mal passierte.

Die nächsten Minuten, wenn nicht sogar halbe Stunde, vergingen recht reibungslos. Die Alten himmelten ihren großartigen Tatsumaki-san an, ansonsten wurden die anderen jungen Männer mit lüsternen Blicken verfolgt und Mari – zusammen mit dem wenigen weiblichen Personal – ging einfach ihrer Aufgabe nach ohne weitere Aufmerksamkeit. Es war schon überraschend, dass es keine Komplikationen gab, da musste doch etwas faul sein. Man hörte nicht einmal den alten Kerl aus der Küche seine Lebensweisheiten rund um die Pfanne und den Vorgang des Bratens schreien, wenn eine neue Person den hinteren Raum betrat. Alle Verrückten verhielten sich normal – obwohl. Wo war Yamada-san? Während Mari nun – gekonnt – mit zwei Tabletts, voll beladen mit leeren Gläsern, zurück in die Küche steuern wollte, sah sie sich um, fand die Dame nicht auf Anhieb, doch hörte sie just in diesem Moment durch die Lautsprecher. Seit wann hingen die denn an den Wänden? Die waren der Braunhaarigen noch gar nicht aufgefallen. „Hallo an alle Mitglieder des Vereins der Junggebliebenen, ich freue mich wirklich, euch hier begrüßen zu dürfen, was sage ich denn da, das wisst ihr ja sowieso, schließlich habe ich mit euch allen bereits einen Plausch gehalten, was ich sagen wollte, es freut mich zu sehen, dass wir uns heute hier versammelt haben und in der geselligen Runde, beisammensitzen und reden können über so viele Themen die uns auf der Seele liegen, über die wir aber sonst nicht reden können, weil die Leute die Wichtigkeit nicht verstehen, ja, ja, ihr wisst, wovon ich spreche, deshalb haben wir den Verein ja überhaupt erst gegründet [...]“ Nun feuerte die Hausfrau ihre unerschütterliche Redegewandtheit auch noch durch ein Mikrophon verstärkt auf ihre Mitmenschen los, was von den restlichen alten Damen mit Begeisterung wahrgenommen wurde, von den Bediensteten – inklusive Mari – allerdings eher ohrenbetäubend. Aber da hier alle bezahlt wurden, mussten sie trotz der Störung weiterarbeiten, was sich auch die Ge'nin vorhielt, nach dem kurzen Stopp zusammen mit den Tabletts wieder in der Küche verschwand und dann frische Getränke nach draußen balancierte. Noch eine ganze Weile tratschte Yamada-san mit sich selbst in das Mikrophon, wich ständig vom eigentlichen Thema – dem Treffen – ab und merkte erst mit fünf Minuten Verspätung, dass sie vom Punkt abgekommen war, nur um sofort wieder den gleichen Fehler zu machen. Das Hirn der Hyuuga hatte eine Meisterleistung vollbracht, indem es die hohe Stimme der Frau gar nicht mehr wahrnahm – bis es dann doch noch einmal interessant wurde. „Ja, ja, was würden wir nur ohne die Tupperware tun, aber was ich noch sagen wollte, wie ihr alle bereits bemerkt habt, haben wir einen ganz besonderen Gast heute hier, obwohl Gast, hihihi, er arbeitet fleißig mit, um uns ein solch wunderbares Treffen zu schenken, denn wie wir alle wissen, haben wir hier eine ganz arbeitswillige Person gefunden, Tatsumaki-san!“ Oh, sie holte Luft, Zeit um zu applaudieren, was die Gäste natürlich sofort voller Inbrunst taten. Mit hastigen Bewegungen signalisierte die Hausfrau, dass der junge Mann nach vorne zu ihr kommen sollte und selbst wenn er sich hätte weigern wollen, sofort wurde er von rechts und links geschubst und von den lachenden alten Damen zu Yamada-san transportiert. Diese kicherte ebenfalls – diabolisch, hätte man hineininterpretieren können – und hielt dem Suna-Nin das Mikrophon direkt unter die Nase. „Tatsumaki-san, wir alle hier sind sehr froh, dich hier haben zu können, weißt du, so einen jungen Mann wie dich findet man heute immer seltener, sag doch mal, du hast Schafe gerettet, Feuerbälle gespuckt, ein Theaterstück zum Erfolg geführt, ein paar Gauner hinter Schloss und Riegel gebracht und den armen Beraubten ihr Hab und Gut zurückgegeben, die Liste kann sicherlich noch ins Unendliche fortgeführt werden, deshalb haben wir uns dazu entschlossen, dich zu einem Ehrenmitglied von VDJ zu machen, weil wir dich und deine Taten unterstützen wollen, da freust du dich doch sicher, natürlich darfst du auch eine Rede zu dieser Ernennung halten, hier, hier.“ Das Mikrophon wurde nun endgültig in die Hände des Jungen gedrückt und Mari hielt in ihrer Arbeit inne, das Grinsen nicht von den Lippen kriegend. Ehrenmitglied, ja? Fehlte nur noch diese tolle Kette, wer weiß, vielleicht bekam er die auch gleich. Ohne hingesehen zu haben, wusste das Mädchen, dass ihr Kollege bei dem kleinen Missgeschick, welches ihr und dem Stuhl passiert war, einen Blick riskiert hatte. War das hier dann nicht das Mindeste, um es wieder gut zu machen?
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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Also im Grunde... war dieser Abend bisher eigentlich überhaupt nicht so schlecht gewesen. Jedenfalls konnte Hei nicht sagen, dass es sich nicht gelohnt hatte - gut, er hatte sich anders anziehen müssen, er hatte sich angaffen lassen müssen und zum Teil sogar anfassen (was er sehr schnell unterbunden hatte) - aber es gab einige Dinge, weshalb er sagen konnte, dass dieser Abend noch lange nicht ganz verloren war. Der Aufhänger: der Anblick eben. Ernsthaft - so etwas hob doch die Laune und ließ einen wieder viel flüssiger arbeiten, oder nicht? Schmunzelnd wirbelte Hei durch die Sitzreihen und Tische und hielt sich mit dem Bild am Laufen, wie eine Maschine zum Beispiel Öl brauchte, war Hei mit solchen Dingen zufrieden. Gut, eigentlich... wenn er ganz ehrlich zu sich selbst war, war es nicht einmal der Anblick an sich gewesen, der ihn so aufgemuntert hatte - immerhin hatte er von Mari ja schon bedeutend mehr gesehen. Nicht daran denken, du Idiot. Treib's nicht zu weit., schalt er sich, führte den Gedanken fort: Eigentlich war es die Situation gewesen, die so herrlich gewesen war. Mari, den Rock so hochgezogen, wie es eben gerade so ging, und der etwas ältere Kellner, der wirklich den Premium-Blick gebucht zu haben schien und sofort rot anlief wie eine reife Tomate, als er den Blick auf den Allerwertesten unserer Lieblings-Hyuuga bekam - und sogar die Gläser fallen ließ. Hei schmunzelte bei der Erinnerung - und auch bei der Miene, die Mari einen Moment lang aufgesetzt gehabt hatte. Tja, Hime, damit wären wir wieder quitt~, dachte er sich zufrieden, während er merkte, dass das Mädchen seinen Blicken noch immer geschickt auswich. Was, war da jemand vielleicht ein wenig angesäuert? Nein, das konnte doch garnicht sein. Was hatte der unschuldige Suna-nin denn damit zu tun? Immerhin schien sich die Hyuuga mit dem kurzen Rock noch lange nicht besser zu fühlen und ging es deutlich vorsichtiger an. Gut.. das konnte der junge Mann dann doch verstehen. Seufzend fertigte er eine weitere Meute alter Tanten ab, die ihn mit Fragen löcherten, und machte es eigentlich wirklich geschickt: Er sagte nichts und doch alles. Es war so einfach, wenn man erst einmal wusste wie - und es war gut, dass diese Mitglieder der 'gemeinnützen Organisation' - was war an der überhaupt gemeinnützig? - so antiimmun gegen den Blick seiner Augen waren. Einige Zeit ging es jetzt so weiter - es wurden jetzt nicht nur Getränke, sondern auch Appetithäppchen herausgegeben, damit die hungrigen Mäuler der Vernichtungsmaschine, die sich VDJ nannte, auch gestopft werden konnten.

Jetzt allerdings wurde er überrascht - plötzlich tönte eine laute Stimme aus den Lautsprechern, die ihn immer wieder einen Schauer über den Rücken jagen konnte. Yamada-san, oder auch: Fürstin der Finsternis. Und sie hatte nichts ihrer furchteinflößenden Art verloren, als sie zu einer der längsten Redeschwälle ansetzte, die Hei je von ihr gehört hatte - und das wollte schon was heißen, immerhin hatte er sich schon einiges von der verdammten Frau anhören müssen. Seufzend verrichtete Hei weiterhin seinen Job, ignorierte die laute Stimme und das entsprechende Fiepen in seinem Ohr und brachte einen nächsten Schwung an Bestellungen an den Mann - beziehungsweise an die Frau, in diesem Fall waren es eben nur weibliche Personen. Plötzlich wurde der Tatsumaki allerdings überrascht - moment, war das sein Name gewesen? "Äh, was?", machte er, drehte sich auf dem Absatz um und wurde plötzlich nach vorne geschubst, dorthin, wo sein ärgster Feind auf ihn wartete. Wie der Gang zum Schaffott kam es ihm vor, und im Grunde... was war es auch anderes? Widerwillig ließ sich Hei das Mikrophon unter die Nase halten, runzelte dann die Stirn. Wie bitte? Ehrenmitglied? Soweit würde das noch kommen... niemals. Nie-mals! Niemalsnie! Hei ließ das Mikrophon nachdenklich in seinen Händen, überlegte, wie er aus der Situation wieder herauskommen sollte. Verdammt, diese Alten wurden langsam ein richtiges Problem... er konnte sich hier doch nicht so an der Nase herumführen lassen. Vor allen Dingen nicht, wenn Mari zusah... mit dem Grinsen auf dem Gesicht. Verdammt. Das machte ja nicht einmal mehr die schöne Aussicht von eben wirklich wieder gut... aber Hei glaubte, dass sich in seinem Kopf langsam eine Idee vermanifestierte, wie er aus diesem Dilemma herauskommen würde. Was brauchte er dafür? Die Aufmerksamkeit von allen Anwesenden. Und er musste, was er nur äußerst ungern tat, sich darauf einlassen, dass diese Frauen irgendwie... irgendwas... von ihm wollten. "Vielen Dank für diese Ehrung, aber... ich kann sie so nicht annehmen.", gestand Hei und sah dabei tatsächlich ein wenig traurig aus - auch er konnte schauspielern. Wenn es sein musste. Ein Raunen und Murmeln ging durch die 'Menge', aber Hei hob die Hand. "Es gibt dazu etwas, was ich Ihnen allen erzählen möchte, damit Sie verstehen können, wieso. Ich bin in Sunagakure geboren und aufgewachsen, und in dem Dorf gibt es eine alte Geschichte. Angeblich waren die Menschen dort einmal genauso wie alle anderen... sie waren fröhlich, sie waren offen und wenig bescheiden; Das Land war überwuchert von Gras und Bäumen, wie es eben das Feuerreich auch ist." Seine Stimme klang sehr viel angenehmer durch den Raum als Yamada-sans, fand er, und wenn sogar er das bemerkte, dann vermutlich auch alle anderen. Immerhin klebten die Tanten ihm förmlich an den Lippen, als er den melancholischen Blick seiner blauen Augen schweifen ließ. "Doch eines Tages kamen andere Menschen nach Suna und begannen, den Leuten dort Auszeichnungen zu geben. Für ihre Tapferkeit, für ihre Kampfestüchtigkeit; Für ihren Friedenswillen, wenn es sein musste, und allgemein kam ihnen sehr viel Ruhm zuteil. Aber diese Auszeichnungen verdarben die Menschen. Langsam änderte sich das Gesicht der Bevölkerung von Suna: Es wurden raffgierige Menschen, bösartige, und sie waren nur noch auf Profit aus und auf Auszeichnungen; Sie konnten an nichts anderes mehr denken. Schließlich war es der erste Kazekage... der sich des Problemes annahm und die Wüste erschuf. So überlebten nur diejenigen, die noch ein reines Herz besaßen und sich nicht über Geld, Ruhm und Ehrungen definierten, sondern über ihren Mut und ihre Tüchtigkeit. Erst so konnte das Windreich so entstehen... wie es heute ist." Er seufze leise, machte eine Handbewegung. Er sah, dass in einigen Gesichtern Tränen schimmerte, und lachte innerlich. Das war doch albern. Hatten die nie in Geschichtsbüchern gelesen? "Der erste Kazekage bezahlte dafür, dass er die Wüste erschuf, mit seinem Leben. Deshalb kann ich das nicht annehmen, so leid es mir tut... ich muss meiner Überzeugung treu bleiben, sonst würde ich meinem Land und allen Bewohnern darin Unehre machen. Es ist eine Tradition in Suna, keine Auszeichnungen und Ehrungen anzunehmen, egal welcher Art" Er lächelte sanft, legte Yamada-san das Mikrophon wieder zurück in die Hand und verneigte sich, und die VDJ-Intendantin schniefte leicht. Alles erstunken und erlogen - und? Einen kleinen Funken Wahrheit hatte es sogar... "Das... das war so berührend, Tatsumaki-san! Es tut mir Leid, dass wir dir das angeboten haben, ich wusste nicht, ich konnte ja nicht wissen, dass ich dich damit so in die Bredouille bringe... danke, dass du uns diese Geschichte erzählt hast!", schniefte sie aus den Lautsprechern, und die gesammelte Mannschaft nickte überhaupt und applaudierte, als Hei sich wieder wegbegab, um nicht noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Seufzend kämpfte er sich durch die Reihen, während ihn jede dieser bösen alten Frauen so ansah, als sei er ein Heiliger, der eben bewiesen hatte, dass es doch einen Gott gab. Machten die so etwas öfters? Vermutlich. Aber nicht umsonst konnte Hei durchaus ab und zu politisch korrekte Antworten und auch Abfuhren geben. So oder so.

Erst einmal kehrte der Raum also zum Normalzustand zurück: Mari, die Kellner und Hei begannen, die Bedienung der Tanten wieder aufzunehmen, und während Hei sogar ab und zu Fragen von den Kellnern bekam, warum die ihn alle kannten, bemerkte der Suna-nin, wie jetzt sogar Keruna mit herumflitzte, um die Bestellungen alle erfüllen zu können. Immerhin hatte sich die Unruhe jetzt gelegt, und anscheinend ging nicht mehr alles um den Tatsumaki, sondern auch um Kartoffeln, um Essenszubereitung, um die Jugend allgemein und alles weitere, worüber solche Menschen eben reden konnten. Hei bemerkte, dass der Kollege, der eben schon den Blick genießen hatte können, jetzt erstaunlich oft den Hintern der Hyuuga betrachtete, sich dabei allerdings recht geschickt anstellte - das musste man ihm lassen. Hatte Mari da etwa einen Verehrer gefunden? Der junge Shinobi selbst machte sich darum keine Sorgen, hatte er hier doch eine ganze verdammte Halle voller Verehrerinnen und hatte so schon alle Hände voll zu tun, sich durch die Reihen der Frauen zu pflügen, alte Gläser mitzunehmen, neue hinzustellen und sich gleichermaßen immer wieder kleinen Attacken zu erwehren...
 
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Hyuuga Mari

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'Großer Herr Tatsumaki, erlauben sie es uns, sie für immer in unseren Kreis der Verdammnis aufzunehmen?' Ja, so in etwa hatte man das Angebot einer Ehrenmitgliedschaft übersetzen können, befand Mari, die sich einen günstigen Platz abseits der Tische gebucht hatte und gespannt der Rede Heis lauschte, dabei grinste und – zum Glück – niemand dachte, sie darauf aufmerksam machen zu müssen, dass auch noch Arbeit anstand. Warum auch? Alle alten Damen konzentrierten sich auf ihr männliches Häppchen da vorne neben Yamada-san und hätten einen eher zornig zurechtgewiesen, wenn man sie wegen irgendeiner unwichtigen Getränkefrage dabei gestört hätte. Somit hielt die Kunoichi ihr Tablett, neigte den Kopf unschuldig ein Stückchen zur Seite und musterte ihren Kollegen – bis er dann anfing, richtig aufzufahren. Ah, eine alte Tradition also, dass man keine Auszeichnungen annahm, um kein verdorbenes Herz zu erhalten? Die Treue gegenüber der eigenen Heimat aufrechtzuerhalten? Wirklich, wenn es darauf ankam, konnte der Suna-Nin schauspielern wie ein Weltmeister und lügen natürlich auch, jeder dieser VDJ-Schachteln kaufte ihm die Geschichte ab, ohne Wenn und Aber, ohne auch nur einmal genauer nachzufragen. Sah Mari sich um, erkannte sie sogar, wie sich einige Damen angestrengt Tränen aus den Augenwinkeln wischen mussten, bei dieser rührenden Geschichte, die der Schwarzhaarige über seine Heimat kundtat. Das war doch nicht ihr ernst! Mari konnte einfach nicht glauben, dass es Personen in Jôsei gab, die so blind vor Naivität durch die Straßen zogen und dabei gegen keine Laterne knallten. Nun, gut aus der Affäre gezogen, das musste man dem jungen Mann lassen, der, ohne ein Ehrenmitglied geworden zu sein, Yamada-san ihr Mikrophon zurückgab, sich verbeugte und unter Applaus zurück an seine niedere Arbeit als Kellner ging. Dazu entschied sich auch die Braunhaarige, balancierte die Tabletts zum nächsten Tisch, danach wieder in die Küche und zurück. Doch was war das? Sie fühlte sich eindeutig beobachtet, sah kurz nach rechts und links, erkannte überall alte Damen und seufzte innerlich. Natürlich wurde sie beobachtet, hier waren lauter Leute, irgendjemand sah einen unter diesen Umständen ständig an. Was sie nicht wusste, dass dem Kellner von eben ein einzelner Blick auf den Hintern des Weißauges nicht genügt hatte, sondern er sich immer wieder einen gönnte, mit einem kaum merkbaren Grinsen auf den Lippen. Dabei ging er auch noch seinen Aufgaben nach, was die Tarnung perfekt machte.
Nun wurde es aber allmählich unruhiger, denn genauso, wie die Zeit fortgeschritten war, stand es auch mit dem Hungergefühl der Gäste. Es wurde Zeit, das Buffet aufzutragen, was Keruna auch den einzelnen Kellnern mitteilte, ein paar wenige – darunter Mari, Hei und Maris Verehrer – dazu verdonnerte, dabei zu helfen, alles Nötige dafür aufzubauen. Dafür hieß es zuerst, ein paar Tische aufzubauen. Diese geschwind ein wenig schmücken – was so ziemlich daraus bestand, rosa Tücher daraufzulegen – und danach Teller, Besteck und nicht zuletzt das besagte Essen zur Verfügung stellen. Das Tischeaufbauen ging soweit ohne Probleme, die Hyuuga war vielleicht nicht die Stärkste, doch das Training auf der Akademie hatte zumindest gereicht, um solche Dinge ohne Probleme aus dem Flur hinein in die Halle tragen zu können. Danach wurden unter anderem ihr einige Tücher in die Hand gedrückt, die schnell ihren Platz auf den Tischen finden sollten, während Hei mit ein paar Anderen bereits zur Küche gehen sollte, um zum Beispiel das Besteck zu besorgen. Wieder dieses Gefühl, beobachtet zu werden... und es wurde langsam wirklich nervig aufdringlich. Kein Wunder, denn genau in diesem Moment näherte sich unser Gläser zerschmetternder Kellner von hinten, kam gefährlich nahe, näher... und seine Hand wanderte eindeutig zu einem Körperteil Maris, das er so nicht berühren sollte. Vielleicht einen Zentimeter trennte ihn von dem Hinterteil des Mädchens, welches sich gerade vorbeugte, um ein letztes Tuch an seine Stelle zu bringen – dann sah er rosa. Und als wäre das nicht schon genug, griff er auch noch ins Leere. „Es kann ziemlich gefährlich enden, sich an einen Ninja heranzuschleichen. Wer weiß, das nächste Mal könnte ich aus Reflex das Jyuuken anwenden. Damit kann ich so einiges... außer Funktion setzen. Aber das wollen wir ja nicht, oder?“, hauchte die ruhige und freundliche Stimme Maris. Adern hatten sich um ihre Augen gebildet, wodurch ein Hinterhalt von Anfang an aussichtslos gewesen war. Aber was dachten diese Leute auch? Dass man sich so einfach an eine Kunoichi heranschleichen konnte? Die Adern verschwanden, dann packte die Hyuuga das rosa Tuch, welches sie ihrem Verehrer über das Gesicht geworfen hatte, funkelte den noch immer verdutzten jungen Mann an – wer hätte auch ahnen können, dass er es hier mit einem Ninja zu tun hatte – und legte auch das letzte Accessoire auf den Platz, um ihre Arbeit endlich zu vollenden.

Nachdem das ebenfalls erledigt war, musste nur noch das Essen aufgetragen werden – was ebenfalls nicht mehr als ein paar Minuten brauchte – bevor die Kellner wieder an ihre ursprüngliche Arbeit gehen konnten. VDJ schien wirklich gute Finanzen zu besitzen, wenn man betrachtete, wie fein aufgetischt worden war. Oder aber – was sehr viel wahrscheinlicher war – dass einfach sehr viele Mitglieder aus reichem Haus stammten und das ganze so gesponsert hatten. Vielleicht die Ehemänner? Na, dann wussten die aber anscheinend nicht, was ihre Frauen hier so anstellten. Wieder erklang die Stimme Yamada-sans durch das Mikrophon – sie schien in der Rangordnung des Vereins ziemlich weit oben zu stehen – und eröffnete das Buffet. Das hätte sie so vielleicht nicht tun sollen, denn mit einem Mal sprangen alle Damen von ihren Plätzen auf und man sah nur noch eines in ihren Augen: Essen. Ein Schwarm von VDJ-Mitgliedern stürmte in Richtung des Essbaren, ignorierten dabei jeden Kellner, der irgendwie versuchen musste, bei dieser entgegenkommenden Welle nicht mitgezogen zu werden oder gar die Gläser zu Boden fallen zu lassen. Auch die Hyuuga war plötzlich gefangen in dem Schwarm von alten Damen, hatte dabei natürlich ein paar Gläser auf ihrem Tablett stehen und versuchte allen – so gut es eben ging – auszuweichen. Das war nur nicht gut genug, denn plötzlich baute sich vor der Ge'nin eine Dame auf, die nicht nur gefühlte drei Meter größer, sondern auch breiter war. Rechts lauter Leute, links lauter Leute... sie konnte nicht ausweichen. Daher entschied sich in letzter Sekunde zu der einzigen übrigen Möglichkeit, sie konzentrierte ihr Chakra in den Füßen und sprang ein wirklich beachtliches Stück in die Höhe, über den Kopf von diesem Monster von Dame hinweg. Während die eine Hand das Tablett von unten hielt, versuchte Mari mit der anderen die darauf stehenden Gläser zu fixieren, damit diese nicht bei der Landung zu Bruch gingen. Na, zumindest hier zahlte sich aus, dass der Rock eng saß, denn dadurch lief sie weder Gefahr, dass er hochflog, noch konnte irgendjemand – erneut – einen Blick darunter werfen, da Mari ihre Beine bewusst eng aneinander hielt und sogar ein wenig nach vorne knickte. Schließlich landete sie sicher hinter dem Ansturm auf dem Boden, federte die Gläser ab und atmete tief durch. Na, das war gerade so noch gut gegangen.
 

Tatsumaki Hei

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Hei war kein gläubiger Mensch. Wirklich nicht: Er glaubte an keinen Gott oder etwas in der Art. Er glaubte auch nicht an die Hölle oder an irgendetwas, was damit zu tun hatte, aber eins war dem jungen Mann klar: Er war gerade dem Höllenschlund selbst entschlüpft und hatte dem Tod ein Schnippchen geschlagen, sozusagen. War der Verdammnis von der Schippe gesprungen, oder wie sagte man noch einmal? Ein leises Seufzen entwich dem Tatsumaki, als er schließlich von Keruna zusammen mit Mari und dem Kerl, der der Hyuuga immer auf den Hinter glotzte, dazu eingeteilt wurden, das Buffet für die VDJ-Mitglieder anzurichten - eine eigentlich nicht besonders anspruchsvolle Aufgabe, würde man meinen - oder? Nein. Auch, wenn es Hei theoretisch an Körperkraft mangelte, reichte sein unterdurchschnittliches Training doch aus, um ein paar Tische zu verrücken, vor allen Dingen, wenn er immer ein kleines bisschen Chakra benutzte, um die Geräte und Stühle und Tische und was nicht noch alles an seinen Fingern festzukleben - denn womit verbrauchte der Körper am meisten Kraft beim tragen? Richtig: Bei dem Versuch, den Gegenstand vernünftig festzuhalten. Ohne wirklich ein Wort zu wechseln, arbeiteten die beiden jungen Männer und das Mädchen gewissenhaft an der Aufstellung der Tische, bis Hei schließlich noch einberufen wurde, um in der Küche den ganzen Kram zu besorgen, der für so ein Buffet eben noch so wichtig war: Besteck, Teller, Tassen, Behältnisse, Kühlboxen und so weiter und so fort. Hei war erstaunt - irgendwie kam es ihm so vor, als würde es hier mehr Essen geben, als er je in seinem Leben überhaupt verdrückt hatte. Kopfschüttelnd trat Hei die Tür zur Halle auf, um den Buffettisch zu decken - und sah, wie Mari gerade dem 'Spanner' - gut, Hei war vielleicht irgendwie auch einer - ein Tuch vom Kopf zog. Durch seine unglaublich scharfe Kombinationsgabe und seine Beobachtungen konnte der junge Mann sich schon denken, was der Kellner sich erlaubt hatte... aber er sagte nichts. Noch nicht. Allerdings wollte er durchaus wissen, ob sich seine Vermutung bestätigte. Erst einmal stand er nun mit am Buffet, genau wie Mari, sah dann in die gierigen Augen der Alten, die ausnahmsweise mal nicht auf ihn abgestimmt waren, sondern auf das Essen - und sicherheitshalber trat der junge Mann ein paar Schritte zurück, um nicht von der Meute erfasst zu werden. Und dann passierte genau das, was er erwartet hatte: Sie sprangen auf. Alle, fast auf einmal, und stürmten los, nachdem Yamada-san das Essen für eröffnet erklärt hatte, und stürmten los. Wie ein gewaltiger Tsunami brachen sie los, spülten über die armen Seelen hinweg, die noch im Weg standen, und auch Mari war noch darunter. Kurz dachte Hei darüber nach, das Mädchen noch rechtzeitig aus der Gefahrenzone zu ziehen, aber... nein, irgendwie nicht. Sie würde auch selbst da raus kommen, oder? Immerhin hatte er sich eben auch aus einer ziemlich schlechten Lage selbst befreit. Zu so einer Aufgabe gehörte irgendwie auch dazu, dass man dem anderen vertrauen konnte. Seufzend hatte sich der junge Mann gegen die Wand gelehnt und genoss den Moment der... naja, Entspannung. Von Maris kleinen persönlichen Kampf bekam er ja überhaupt nichts mehr mit, denn die Masse schien sich nicht langsam zu verlaufen, sondern schien nur größer zu werden - und gewalttätiger wurde es langsam auch. Naja, solange er hier stand, konnte ihm ja nichts passieren, oder? Er fragte sich, wie lange dieser Job überhaupt gehen sollte... immerhin konnte das ja so nicht die ganze Nacht weitergehen - jedenfalls war er dieser Meinung.

Plötzlich erhaschte Hei aus dem Augenwinkel eine Bewegung: Mari hopste wie ein Frosch in die Luft, präsentierte dabei freizügig ihre Beine - leider nicht das, was sich weiter in Richtung Körpermitte befand - und landete ein ganzes Stück weiter elegant auf dem Boden, wie es eben nur ein Shinobi konnte. Allerdings war es plötzlich ganz schön still im Saal. Und Hei fand sich in einer wirklich unangenehmen Lage wieder. Aber eins nach dem anderen; Fakt Eins: Die Damen, die schon wieder an den Tischen saßen, bestellten fröhlich weiter ihre Getränke, und die Kellner - bis auf Mari und Hei - waren wieder fleißig dabei, die Wünsche ihrer Kunden zu erfüllen. Aber die Männer und Frauen mussten sich ziemlich geschickt anstellen, um überhaupt durch die Menschenmenge hindurchzukommen und waren deshalb ein wenig abgelenkt. Fakt Zwei: Die Tabletts der Kellner waren sehr viel mehr beladen als sonst, um dem gesonderten Ansturm noch einmal standhalten zu können. Fakt 3: Der Kerl, der sich einen Narren an Mari gefressen hatte - oder zumindest an ihrem Hintern und an ihren Beinen, wie man bald merken würde - wackelte gerade mit einem leeren Tablett in die Küche, als Mari in die Luft sprang. Fakt 4: Hei stand genau an der falschen Stelle. Zu guter Letzt, Fakt Fünf: Das Hemd, was der Tatsumaki trug, war nicht nur weiß, sondern auch recht dünn. All diese Fakten führten zu dem folgenden Szenario: Froschmari sprang wie ein Flummi in die Luft, der Kellner kam wieder mit einem Tablett voller neuer Getränke heraus; Kellner sieht Mari, vergisst über diesen Anblick entsprechend nach vorne/unten zu gucken und stolpert über eine kleine Unebenheit im Boden; Hei, der an der falschen Stelle am falschen Ort stand, konnte nur noch zusehen, wie ihm mindestens vier Liter Getränke entgegenkamen und... flatsch! Der ganze Oberkörper des Tatsumaki war total durchnässt, das Hemd war quasi durchsichtig geworden und außerdem war es ein verdammt unangenehmes Gefühl. "Meine Güte, du könntest vielleicht ein paar Sekunden mal nicht auf ihr verdammtes Hinterteil glotzen sondern deiner Arbeit nachgehen.", fluchte Hei, knöpfte das durchnässte Kleidungsstück auf und schälte sich vorsichtig heraus, so dass er jetzt - jedenfalls am Oberkörper - nur noch mit der Fliege bekleidet war. Der Kellner verzog sich, verbeugte sich entschuldigend, und war schneller weg, als Hei gucken konnte. Das Problem? Mit einem Mal war es still in der Halle. Ganz still. Und noch ehe sich Mari richtig aufrichten konnte, waren alle Blicke auf Hei gerichtet, der mit nacktem Oberkörper dastand, das nasse Hemd nachdenklich betrachtend - bis er sich gewahr wurde, wo er war. Und was er gerade für einen schrecklichen Fehler begangen hatte. Vorsichtig sah er nach oben und fing einige Blicke auf, die ihm wahrlich Angst machten. Man musste zugeben, er sah mittlerweile besser aus als zu dem Zeitpunkt, an dem er nach Jôsei gekommen war - nicht mehr so dürr. Eher... nun, jedenfalls so, dass man den Anblick ein wenig genießen konnte und nicht Angst haben musste, dass er jede Sekunde vom Fleisch fiel. Aber... nichts rührte sich. Heis Taktik, sich nicht zu bewegen und zu hoffen, dass nichts passierte, ging leider nicht auf - also breitete er die Arme aus, sah aus als hätte er sich damit abgefunden, dass jetzt jede dieser alten Schachteln wusste, wie er ohne Oberteil aussah, und fragte laut: "Was ist?", drehte sich dann unvermittelt um und verschwand in der Küche - und noch immer war es ganz still, niemand rührte sich - da kam er wieder heraus, packte Mari an der Hand und zog sie mit in die Küche, und schlug die Tür zu. Während draußen jetzt das große Geschnatter losging - "Oh mein Gott, hast du das gesehen?" "Davon träume ich heute nacht!" - sah Hei mittlerweile seine Kollegin mit einem milden Lächeln an. Irgendwie schien er gerade all seine Schadenfreude verloren zu haben und sah ein wenig verträumt in die Gegend. "Ist es nicht ein wundervoller Abend?~", summte er, schüttelte dann den Kopf und kniff sich selbst in die Wange, stellte Mari dann einen Teller hin, auf der Brot, Butter und ein wenig Aufschnitt lag. "... Keruna hat gesagt, dass wir etwas essen und trinken sollen, damit wir nicht umkippen. Die anderen Kellner haben eben etwas gegessen.", murmelte er dann, ging zu dem Schrank und holte sich ein neues Hemd, aber nicht, bevor er sich nicht im Bad erst einmal abgetrocknet hatte. "Kein Kommentar bitte.", meinte er dann, während er das neue Hemd anzog, kräuselte ein wenig die Nase. "Das kann doch einfach nicht wahr sein... dieser Trottel hat nur nach einer Sache geguckt. Du weißt, was. Oder?"
 
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Bahnte sich da der Höhepunkt an? Also – im Sinne eines Films, nicht zweideutig auf die vielen alten Damen bezogen, denen ein Anblick geschenkt wurde, den sie in ihren kühnsten Träumen nicht für möglich gehalten hatten. Wetten, dass nach dieser Feier mindestens fünfzig Tagebücher einen neuen Eintrag über den Oberkörper des Tatsumaki bekamen? Aber zuerst einmal der Blick zurück, wie es zu dem Zwischenfall kam und was Mari davon dachte. Nein, sie hatte nicht damit gerechnet, dass nach ihrem wirklich außerordentlich eleganten Sprung über den Mammutbaum von Frau erneut Blicke auf ihr Hinterteil geworfen werden würden. Wie denn auch war sie viel mehr damit beschäftigt, die vielen zerbrechlichen Gläser auf ihrem Tablett nicht zu Boden purzeln zu lassen, anstatt argwöhnisch das Umfeld nach potenziellen Spannern abzusuchen. Nun gut, daraus machte sich der bereits bekannte junge Kellner wenig Gedanken, stierte besessen in Richtung Kehrseite Maris und achtete dadurch nicht darauf, wohin er trat. Typische Folgereaktion, er stolperte, verlor das Gleichgewicht – zusammen mit den Getränken – und schenkte dadurch dem abseitsstehenden Hei einen gratis Mix bestehend aus Limonade, Wasser, Sekt, Schnaps (stand dort auch etwas von der bekannten Sennin-Cola?) und allen anderen bekannten und unbekannten Arten von Getränken, die sich über seinem Oberteil verteilten und es nicht nur durchnässten, sondern durchsichtig machten. Was die Hyuuga bisher davon mitbekommen hatte – nicht viel. Sie richtete sich auf, gratulierte gedanklich sich selbst für den vollführten Sprung und bemerkte erst danach, dass sich eine bedrohliche Stille über die Halle gelegt hatte. Zuerst wanderten die weißen Äuglein über die alten Damen, dann auf die Kellner und erst zum Schluss zu dem Tatsumaki, der doch tatsächlich sein Oberteil ausgezogen hatte. War der lebensmüde? Die Braunhaarige war die Schadenfreude in Person, liebte es, sich über das Missgeschick anderer Leute lustig zu machen, aber das hier, das war außerhalb dieses Bereiches. Wenn Hei nicht gleich etwas tat, würde er tatsächlich in Stücke gerissen werden, denn die alten Damen lauerten auf ihren Sitzen, nur noch eine Frage der Zeit, bis sie sich zum Angriff gesammelt hatten. Man musste aber auch sagen, mit der Fliege um den Hals und dem fehlenden Hemd gab unser Suna-Shinobi ein sehr typisches Bild ab, nicht? Die erste Person, die wieder zu einer Aussage – und Bewegung – fähig war, war der Schwarzhaarige, der aus der Gefahrenzone entkommen wollte, indem er erneut das heilige Land namens Küche ansteuerte. Somit verschwand er, ließ die Gäste und restlichen Bediensteten sprachlos stehen (ja, auch Mari zählte darunter), tauchte dann aber erneut auf, nur um seine Kollegin mit sich aus dem Blickfeld von VDJ zu ziehen. Glück im Unglück, denn erst jetzt begannen die Damen sich darüber zu unterhalten, was für einen Adonis sie gerade zu sehen bekommen hatten, während die Hyuuga genau vor diesem stand, sich doch endlich ein angedeutetes Lächeln erlaubte und zusehen konnte, wie Hei selbst damit kämpfte, wieder zu Sinnen zu kommen. Schlussendlich ließ sie sich auf einen naheliegenden Stuhl fallen, gönnte sich zuerst ein Glas Wasser, bevor sie sich daran begab, ihrem Magen feste Nahrung zur Verfügung zu stellen. Als der junge Mann zurückkehrte, musterte die 15-Jährige das frische weiße Hemd – tja, aus dem oben ohne Kellner würde damit nichts mehr werden.

Die übrig gebliebene Belegschaft ging ihrer Aufgaben wirklich gekonnt nach, es war zwar um einiges hektischer geworden, nun, wo die Mitglieder des Vereins ihre Bäuche vollstopften und dazu noch ein sehr interessantes Gesprächsthema erhalten hatten, über das sie sich ohne Punkt und Komma unterhalten konnten, doch ordnungsgemäß strömten die Mitarbeiter immer wieder in die Küche, holten das, was bestellt wurde, und verschwanden danach wieder, um ihre Brötchen zu verdienen. Mari biss beiläufig ein Stück ihres Brotes ab, betrachtete zum sicherlich zehnten Mal die mächtige Pfanne in Händen des vollbärtigen Mannes am Herd – was faszinierte sie daran eigentlich so? – bevor sie sich wieder dem Tatsumaki zuwendete. Während viele Leute nach der bisher insgesamt zurückgelegten Strecke bereits über Schmerzen in den Füßen geklagt hätten, hatte die 15-Jährige noch keine solchen Probleme – ständigem Training für den Körper sei gedankt. Da gewöhnte man sich irgendwann an andauernde Belastung und längere Märsche. „Ja, ich weiß, worauf“, begann sie ihrem Partner zu antworten, monoton. Dann zuckte sie mit den Schultern. „Manchmal ist es ein echter Nachteil, Kunoichi zu sein. Als Zivilistin hätte ich ihm eine Lektion erteilen können und kein Hahn hätte gekräht.“ So wie es aber gerade stand, musste sie an sich halten, denn so etwas wie mit den Cowboys sollte nicht wieder passieren. Nun, eine einfache Ohrfeige, da hätte man vielleicht auch als Ninja nichts gesagt, doch diese ging unter die Würde der Hyuuga. Entweder richtig oder gar nicht, so lautete ihre Devise. Gut, solange er nicht anfasste, war das Mädchen um einiges unempfindlicher, was dieses Starren anging, als andere weibliche Personen in ihrem Alter. Sie konnte damit leben und – so überheblich das auch klang – irgendwie war sie es gewohnt. Denn dass sie nicht hässlich war, darüber war sich auch die Braunhaarige bewusst. Sie schüttelte leicht den Kopf, lehnte das Kinn auf der Handfläche ab und deutete dann mit dem Zeigefinger an den – wenn auch nun verdeckten – Hals des Tatsumaki. „Das ist mir in der Wüste schon aufgefallen. Die Narbe, ein Unfall bei deinen Katonkünsten?“ Es war der erste Einfall, den das Mädchen hatte, schließlich besaß sie auch eine kleine, jedoch kaum sichtbare, Narbe am Hals, die bei einem Training entstanden war. Könnte ja sein, dass es bei dem Suna-Nin ähnlich war, wenn nicht, vielleicht klärte er sie ja auf? Oder vertraute er Mari dahin gehend noch nicht gut genug? Nun, das würde sich gleich herausstellen. Währenddessen strömten zwei Kellner zusammen zurück in die Küche, bemerkten nicht, dass die beiden Ge'nin ein Stück an der Seite in Ruhe saßen, aßen, tranken und eine Pause machten. Deshalb plapperten sie wohl auch ungeniert weiter über das Gesprächsthema, das sie zuvor angefangen hatten. „Alle reden über Tatsumaki-san. Wo ist er im Moment eigentlich?“ Der andere füllte sein Tablett gerade wieder auf, antwortete unter einem Schulterzucken. „Wo auch immer, er sollte aufpassen, wenn er wieder auftaucht. Diese alten Damen haben Blut geleckt.“ Noch ein leises Lachen – wirklich gemein – danach verschwanden sie wieder nach draußen. Die Hyuuga musste einfach grinsen, als sie das mitbekommen hatte. Sie sah wieder zurück zu dem Schwarzhaarigen. „Ich habe nichts gesagt.“ Keine Lüge, aber diese beiden Kellner hatten so ziemlich das ausgedrückt, was sich die Kunoichi verkniffen hatte. Praktisch, nicht?
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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Müde. Hei spürte jetzt schon wieder, dass das hier kein Kinderspiel mehr werden würde. Er roch nicht einmal mehr nach sich selbst. Wenn er jetzt rausgehen würde, wäre die erste Vermutung, die jeder, der ihn sah und roch, haben würde, war, dass er absolut und völlig betrunken war - dabei hatte Hei noch nie in seinem Leben Alkohol auch nur angerührt. Mit seinem Mund... sein Oberkörper wusste mittweile ja genau, wie es 'schmeckte'. Ein leises Seufzend entwich ihm, aber auch ein kleines Lachen - immerhin hatte Mari ihm im Grunde gerade offenbart, dass sie dem Kellner gerne eine ausgewischt hätte, wie auch immer. Aber... hatte sie das nicht längst? "Ich nehme an, er weiß einfach nicht, mit wem er es zu tun hat.", meinte er und kicherte. "Sonst würde er sich ja nicht mit einer Hyuuga anlegen. Ich nehme an, es wird bei Blicken bleiben, jedenfalls, wenn du ihm gesagt hast, was Sache ist.", stellte er schmunzelnd fest, gähnte dann aber ganz leise, zeigte, dass er auch nicht mehr so ganz fit war, wie er es vielleicht gewollt hätte, denn die Kraft, die es ihn bisher gekostet hatte, sich der Über- und Angriffen der VDJ-Mitglieder zu erwehren, war doch enorm gewesen. Natürlich hätte der Tatsumaki es nie zugegeben, aber die Belastung - schon alleine für seine Psyche - war groß, weshalb ihm diese kurze Phase der Entspannung durchaus gelegen kam. Die Frage allerdings, die Mari ihm stellte... darauf war er nicht vorbereitet gewesen, seine eine Lippe zuckte leicht, dann sah er auf den Boden. Die Narbe. Die hatte er ganz vergessen, jedenfalls für den Moment - jetzt aber strich er sich nachdenklich über die Stelle, war auf einmal ziemlich still und knabberte nur nachdenklich an einem Brot, während er einfach nur schwieg - und dann hörte, was die Kellner sagten - und das ja auch nicht auf die nette Art und Weise. Was, waren die Kerle etwa... gehässig? Der Wüstensohn lenkte die Blicke von ihnen ab, sie sollten verdammt noch einmal dankbar sein - und nicht lästern. Hei sah wieder zu Mari, schmunzelte leicht. "Ich weiß selbst, wie albern das ist. Und wie zum Lachen. Wenn dir danach ist, dann... naja, tu' dir keinen Zwang an. Ich bin kurz davor, selbst zu lachen.", gab er zu, massierte sich die Schläfen. Die Luft hier war wirklich total verbraucht, und dabei fiel ihm ein, dass er ja immer noch nicht auf die Frage des Mädchens geantwortet hatte - eigentlich wollte er das auch überhaupt nicht. Aber da sich der junge Mann vorgenommen hatte, die Hyuuga nicht anzulügen, und das war eine ziemlich genaue Frage gewesen, wieso also nicht? Hei wusste immerhin auch schon eine Menge mehr über Mari, als andere - jedenfalls vermutete er das - also hatte sie irgendwie doch auch ein Recht darauf, Dinge über ihn zu erfahren, oder? Seufzend strich er sich die Haare aus dem Gesicht, stand plötzlich auf und ging einmal durch die Küche, öffnete dann eine weitere Tür, die sich im hinteren Teil des Raumes befand, und sah sich um. Oh, gut. Das war dann doch etwas, womit er leben konnte... er winkte Mari zu sich heran, deutete auf den Teller. "Bring den mit.", meinte er nur kurz angebunden und verschwand dann hinter der Tür. Natürlich war das irgendwie merkwürdig, und Hei konnte sich auch vorstellen, dass sie irgendwie skeptisch war, aber es musste ja nicht jeder diese Geschichte hören, richtig? Vor der Tür befand sich ein kleiner überdachter Bereich im Freien, der anscheinend benutzt wurde, um die entsprechenden Güter - Essen, Trinken, und so weiter - anzuliefern und direkt in die Küche bringen zu können. Das Gewitter hing immer noch wie ein dunkler Mantel über der Stadt, und auch der Wind hatte sich nicht vor, in den nächsten Stunden schwächer zu werden - nur das Donnern und die Blitze hatten ein wenig an Kraft verloren. Der junge Mann lehnte draußen an einer Wand, hatte die Arme verschränkt und schnappte sich ein weiteres Stück Brot und legte sich trocken eine Salami darauf, um fest hineinzubeißen, legte den Kopf leicht schief.

"Du hast gefragt, also nehme ich an, dass es dich auch interessiert.", meinte er dann und lächelte leicht. "Es ist allerdings keine witzige Geschichte.", schob der Schwarzhaarige nach und runzelte leicht die Stirn, bevor er sich wieder dem Bild zuwand, was die Natur in diesem Moment von sich gab. Eben der sintflutartige Regen und auch die gelegentlichen Blitze. "Die Narbe habe ich schon länger als nur ein paar Jahre. Ich hatte sie sogar schon damals, als du mich hier in Jôsei 'willkommen' geheißen hast.", schmunzelte er. "Bevor ich mir diese Narbe zugezogen habe, war sogar der kleine Hei ganz anders, als du dir vielleicht denken würdest. Ziemlich stürmisch und risikofreudig." Vielleicht lag das ja auch daran, dass er damals ein Kind gewesen war, richtig? Aber Hei war der Meinung, dass es nicht nur das gewesen war. "Und Klein-Hei liebte auch Feuer. Er war fasziniert davon, wie es sich verhielt und bewegte - so in der Art jedenfalls. Ganz genau erinnere ich mich nicht mehr, allerdings führte eine Verkettung ziemlich unglücklicher Umstände dazu... darin eingeschlossen ein Kerl, der versucht hat, mir das Flammenjutsu beizubringen, die Tatsache, das mein Vater schon früh versucht hat, mich mit den Grundlagen des Ninja-daseins zu vertraut zu machen, Feuerwerkskörper und staubtrockene Umgebung. Man sagt ja, dass ein Kind lernt, die Hand nicht auf eine Herdplatte zu legen, wenn es das einmal getan hat, um zu merken, wie heiß es ist - bei mir war es ein wenig größer, sozusagen. Das Ende vom Lied war, dass ich ein ganzes Haus in Brand gesetzt habe... und mich mitten in dem Feuer befand." Das Gesicht jetzt recht ausdruckslos, schien er sich die wenigen Erinnerungen, die er noch bildlich vor Augen hatte, wieder in Gedächtnis zu rufen. "Es ist beinahe ein wirklich langweiliges, aber eben wichtiges Detail, dass das Haus aus Holz bestand, wie in Suna ja eigentlich nicht üblich. Aber reichere Menschen sind davon überzeugt, dass sich so sehr viel eher Reichtum darstellen lässt, als mit dem Lehm. Stein ist in der Wüste nicht gut... es ist den Elementen gegenüber tatsächlich ein wenig weniger empfindlich als Holz, als man denken würde. Außerdem sind Bäume in Suna rar, und etwas, was rar ist, kostet viel... Nun, jedenfalls brannte das Haus wie Zunder. Und damals hatte ich wenig Mut und noch weniger Kraft und versuchte deshalb nicht einmal, zu entkommen, sondern habe geweint und gehofft, dass das alles nur ein böser Traum ist." Kurz schwieg er, atmete die frische Luft ein, zog sie durch seine Lungen und stieß sie wieder aus, lächelte leicht. "Irgendwann wachte ich mit einer Rauchvergiftung und einer total verbrannten Brust in einem Krankenhaus auf. Die Ärzte dort schafften es, die Narbe auf diese Größe 'schrumpfen' zu lassen, indem sie die Wunden mit Chakra behandelten, aber irgendwann war nichts mehr zu machen, deshalb ist diese Narbe noch da, jedenfalls wurde es mir so gesagt.", beendete er seine Geschichte, verschränkte die Arme hinter dem Kopf, und schien einen Moment zu überlegen - doch da schallte ein Ruf von innen, Keruna schien nach ihnen zu suchen. Hei lachte leise. "Die Arbeit ruft.", meinte er, wand sich um, um zur Tür zu gehen und sie aufzudrücken, drehte noch einmal den Kopf zu der Hyuuga. "Bei dem Feuer damals sind zwei Zivilisten gestorben. Und ein Shinobi, der die Eingeschlossenen, die weniger Glück hatten als ich, retten wollte.", ergänzte er noch, verschwand dann wieder in der Küche, wo Keruna ihn schon ein wenig böse anfunkelte. "Du kannst dich hier nicht einfach verstecken!", fauchte sie. "Auch wenn die perversen Alten da draußen meinen, dich ansehen zu müssen wie Jugendliche es mit Magazinen für Erwachsene tun. An dir Arbeit!" Sie deutete auf die Arbeitsutensilien, die sie schon vorher jeweils einem der Ninja anvertraut hatte, und schnappte sich dann selbst eines, um wieder loszulegen. War wohl doch ein wenig stressiger als gedacht, deshalb nahm sich der junge Mann schnell auch wieder seinen Notizblock und streckte sich ein wenig, dachte darüber nach, was er da gerade getan hatte. Wetten, Mari interessiert das nicht im Geringsten, und sie hatte nur eine kleine Geschichte hören wollen, über die sie hätte lachen können? Leider war eben nicht immer alles so witzig - außerdem untermauerte es vielleicht die Vorsicht, die Hei oft in Hinsicht auf Aufträge walten ließ, jedenfalls, wenn irgendwelche Bedrohungen da waren. Der Wüstensohn ordnete das ein wenig durcheinander geratene Haar - der Wind war eben stark gewesen - und begab sich dann, sich immer noch nicht wirklich an die glänzenden Schuhe gewöhnt habend, wieder nach draußen... in die Höhle des Löwens.
 
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Hyuuga Mari

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Aber das wäre doch zu einfach, wenn Mari hier lachen würde. Viel eher konnte man es doch genießen, wenn man das leichte Lächeln bewahrte, gelegentlich grinste und seinem Gegenüber somit Interpretationsraum offen lies, was die Hyuuga gerade dachte. Worüber sie sich lustig machte – oder lustig machen wollte. Seine Reaktion auf die Frage war – so nebenbei angemerkt – äußerst unerwartet gewesen. Hatte da die Lippe auffällig gezuckt? Das amüsierte Gesicht der Braunhaarigen schwand, als sie das Kinn von der Handfläche löste und sich wieder zu einer geraden Haltung hinreißen lies. Anscheinend steckte mehr dahinter, als gewöhnliches Training, ansonsten würde man doch nicht den Blick abwenden. Schaffte es jemand mit Adleraugen die Narbe an Maris Hals als solche zu identifizieren, gab sie schließlich auch ohne Umschweife bekannt, dass es eine simple Verletzung beim Training war, als es ein wenig schneller zugegangen war. Sie war so weit verheilt und das damals noch junge Mädchen hatte eine kleine Lektion gelernt, das war es gewesen. Nun, diese war allerdings nicht zu vergleichen mit jener, die der Tatsumaki gelernt hatte, wie sich später herausstellen sollte. Neugierig folgten die weißen Augen den Bewegungen des jungen Shinobi, der aufstand, ohne ein Wort zu verlieren in den hinteren Teil der Küche verschwand und dort die erstbeste Tür öffnete, die sich irgendwie öffnen lies. Ihm folgen, ja? Kein Wunder, dass sie ein klein wenig skeptisch wurde, andererseits war sie sich mittlerweile sicher, dass es für fast alle Taten des Schwarzhaarigen gute Gründe gab, daher beharrte sie gar nicht darauf, auf ihrem Platz sitzen bleiben zu können, nahm wie befohlen den Teller und folgte ihrem Kollegen dann, atmete draußen angekommen zuerst die frische Luft und war – obwohl der Wind an ihren geflochtenen Haaren zerrte – dankbar für die kühleren Temperaturen. Da ließ es sich doch gleich trotz des Rockes viel freier bewegen. Dem Gewitter wurde kurz die Aufmerksamkeit geschenkt, danach als nicht weiter wichtig eingestuft, bevor sich die Ge'nin Hei zuwendete, der sich, die Arme verschränkt, an die Wand gelehnt hatte, sich dann aber doch noch ein Brot gönnte.
Nun, was sagte die folgende Geschichte Mari? Man konnte mit einer selbst belanglos eingeschätzten Frage verdammt tief ins Klo greifen. So tief sogar, dass die Hyuuga beinahe das Gefühl hatte, dass sie etwas Falsche gefragt hatte – beinahe war bei ihr schon eine große Leistung. Als Kind ein Haus in Flammen setzen, selbst darin gefangen sein und nicht entkommen können – ja, das trug zu einem Trauma bei. Zwar musste die 15-Jährige so etwas in ihrer Kindheit nicht durchleben, doch sie konnte sich gut vorstellen, dass einen solche Erfahrungen nachhaltig beeinflussten. Dabei kamen wir zu Punkt eins: ein Holzhaus in Suna? Von reichen Leuten? Mal ganz davon abgesehen, dass Mari diese Vorstellung ziemlich abwegig fand, bei der Trockenheit und den hohen Temperaturen, die dort herrschten, war sie doch glatt geneigt zu fragen, was Hei mit 'reichen Leuten' am Hut hatte, wäre das nicht so unglücklich geschmacklos gewesen, ging es hier schließlich um viel wichtigere Details. Nun, die Befürchtungen des Tatsumaki stimmten nicht ganz, sie interessierte sich schon für diese Geschichte aus der Vergangenheit des Jungen, andernfalls wäre er mit einem Lächeln unterbrochen worden. Nur sah sie es bisher als ein etwas größeres Missgeschick eines Kindes an, ohne weitere Folgen, schließlich hatte er gerettet werden können und bis auf die äußerliche Narbe war nichts zurückgeblieben. So schnell konnte man sich täuschen. Immer noch hatte die Hyuuga zu keiner Erwiderung ausgeholt, sah den Suna-Nin recht nüchtern an, da ertönte der Ruf Kerunas, sie sollten zur Arbeit zurückkehren. Bevor die Ge'nin dies allerdings tat, bekam sie noch den Nachsatz Heis mit, welcher die sonst emotionslos wirkende Kunoichi in ihren Schritten zum Stoppen brachte – wodurch sie alleine im Regen stehen blieb. Sozusagen. Mehr als ein kindliches Missgeschick? Ja, eindeutig, eine Sache, mit der Mari in Heis Position zu kämpfen hätte. Und auch ein Grund, warum der Schwarzhaarige bereits viel weiter dachte, als es die Hyuuga tat, wenn sie selbstbewusst und mit dem Denken, einem Shinobi könne sowieso niemand etwas anhaben, in ihre Aufträge stürzte. Es machte das Verhaltensmuster des Jungen plötzlich um einiges leichter zu verstehen, was das Weißauge dazu brachte, noch einen Atemzug mehr aus der frischen Luft nehmen zu müssen. Mari war davon ausgegangen, dass bis auf die äußerliche Narbe nichts zurückgeblieben wäre, doch nun verstand sie, dass die, die nicht sichtbar war, um einiges schwerer wog.

Aber springen wir jetzt lieber wieder zu unserem Lieblingsverein mit den zurückhaltendsten Damen, die die Welt je gesehen hat. Etwas später als ihr Partner hatte auch die Kunoichi sich mit einem Tablett bewaffnet zurück in die Fluten geworfen, brachten fleißig Getränke – die immer mehr in alkoholische Richtungen tendierten – und nahm leere Schälchen und Teller mit, die in der Küche bereits abgewaschen werden durften. Was sich zusammen mit den immer mehr angeschickerten Frauen herauskristallisierte, dass sie alles andere als gut zu sprechen auf die hübsche Kellnerin waren, die so viel Zeit mit ihrem angebeteten Tatsumaki verbrachte. Sie kamen auch nicht auf die Idee, dass zwei Ninja eben zusammen zu Aufträgen geschickt wurden und sich dies nicht aussuchten, es also eher Zufall oder Willen anderer Mächte war, dass die beiden Ge'nin seit über einem halben Jahr zusammen auf Achse waren. Aber was rede ich denn hier auch, VDJ war irgendwann in der Pubertät hängen geblieben, da brauchte man mit solch logischen Schlussfolgerungen gar nicht erst kommen. Aber warum zum Henker hatte man dann für diesen Job nach Hei und ihr gefragt?! Jedenfalls bekam die Kunoichi schon bald erstes Getuschel über sie mit, welches den Anschein geben sollte, es wäre nicht für ihre Ohren bestimmt, andererseits so laut gesprochen wurde, dass Mari es zwangsläufig hören musste. Dabei ging es um einen fetten Hintern, flache Brust, fettige Haare und um dem ganzen die Krone aufzusetzen, hässliche und emotionslose Augen, in die sich doch niemals ein Mann vergucken könnte. Ja, die Hyuuga fühlte sich sichtlich verarscht, denn sie war niemals in dem Alter dieser kindischen Spielchen gewesen. Warum mussten das also Menschen tun, die auf Ü40 Partys gehen konnten? Das Ganze steigerte sich schlussendlich, als eine der Frauen glaubte – aus Versehen – das Tablett der Ge'nin anstoßen zu müssen und die darauf befindlichen Gläser somit aus der Balance zu bringen. Tja, zwei konnte die Hyuuga auffangen, das dritte zersprang in seine Einzelteile. Oh, jetzt wurden wir aber richtig gemein, was?
Hei hatte in der Zwischenzeit mit anderen Dingen zu kämpfen. Ob er mitbekommen hatte, wie VDJ auf Mari zu sprechen war? Während er seiner Arbeit hatte nachgehen wollen, sprangen einige der bereits gut angetrunkenen Damen von ihren Plätzen auf, umkreisten den jungen Mann und fassten ihm sogar ohne Zurückhaltung an die langen Haare, begeistert, wohlgemerkt. „Tatsumaki-san~ Was machst du nur mit deinen Haaren?~“, murmelte dabei die eine, während eine andere viel zu hektisch nickte. Noch eine andere Frau zupfte kräftig an dem Zopf, könnte schmerzhaft sein. „Widerstandsfähig auch noch! Was für ein Shampoo benutzt du?“ Beautyqueen Tatsumaki durfte ans Werk, wie es schien. Aber wurden diese Betrunkenen nicht langsam etwas zu.. anhänglich?
 

Tatsumaki Hei

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Frische Luft war etwas wunderbares. Jedenfalls, wenn man gerade aus einem stickigen Raum nach draußen kam und den Gestank vergessen konnte - einen Moment frei atmen, die Lunge wieder ein wenig reinigen. Jetzt allerdings war Hei wieder inmitten der Masse aus VDJ-Mitgliedern und teilte Getränke aus, und jetzt war es nicht mehr nur der Begrüßungssekt oder kleine Cocktails. Langsam gingen die Hausfrauen in die Vollen und das Verhalten veränderte sich. Obwohl schon vorher wenig erwachsen, kam das pubertäre Verhalten der Mitglieder jetzt noch sehr viel mehr zutage. Ja, Hei bemerkte, was sie über Mari sagten, und stellte seine Gedanken darüber, ob Mari überhaupt über seine Geschichte nachdachte, erst einmal in den Hintergrund und hörte mit gespitzten Ohren zu, was Yamada-sans 'Diener', sozusagen, über seine Kollegin zu sagen hatten. Kurze Zeit später musste er schief grinsen, war das alles doch wirklich... nun, überhaupt nicht nett. Und warum fokussierten sich die alten Schachteln eigentlich so auf die Braunhaarige Kunoichi, deren 'fetter Arsch ja schon beinahe unter dem Rock hervorquellen' würde. So eine Frechheit, dachte sich Hei und rümpfte leicht die Nase. Wie konnte man so etwas sagen? Es sah doch einwandfrei aus! Wenn jemand es wagen würde, das in Frage zu stellen, dann würde er dagegen wirklich hart ins Gericht gehen, entschloss sich der Suna-nin und nickte wie zur Selbstbestätigung. Nun, was die flache Brust des Mädchens anging, hätte er den Frauen wohl etwas erzählen können, aber... Hei fürchtete, dass er, wenn Mari das mitbekam, wieder einen oder mehrere Tritte abbekommen würde, und das war ja nun wirklich nicht nötig, richtig? Schmunzelnd ging er ein paar Schritte weiter, nahm eine weitere Bestellung auf und ließ die ganzen Blicke, die auf ihm ruhten, seufzend zu. Was sollte er auch sonst machen? Während er wartete, dass jeder der hier am Tisch sitzenden Frauen sich entschieden hatte, machte er sich über den letzten Vorwurf der Lästertanten gedanken, tippte sich mit dem Stift gegen das Kinn. Die weißen Augen, hässlich? Hm, so hatte er das noch nie betrachtet, oder? Soweit er sich erinnern konnte, hatten die immer eine gewisse Faszination ausgestrahlt, aber hässlich... nein. Gut, zugegeben, wenn das Byakugan aktiviert war, waren die Äderchen nicht das, was man modisch gesehen State of the Art nennen konnte - aber bitte, wer stark sein will, muss leiden, oder? Kopfschüttelnd wandte er sich wieder seinen Klientinnen zu, musste erst einmal ein Missverständnis wegen seines Kopfschüttelns klären und wurde dann plötzlich abgelenkt - von simpel besoffenen VDJ-Mitgliedern. Jetzt seufzte der Wüstensohn sogar ein wenig genervt, was die Alten aber natürlich nicht im Geringsten störte. Erst beobachtete Hei nur, sogar die Berührung an seinem Haar ließ er sich noch gefallen - ruhig, Hei, ruhig bleiben und nichts tun, vielleicht verlieren sie das Interesse - aber als sie auch noch an seinem Zopf zogen, war es mit dem Spaß wirklich vorbei. Hei wirbelte herum, riss seine Haare aus dem Griff der Alten, lächelte trotzdem immer noch charmant, konnte aber nicht wiederstehen, seine leicht schmerzende Kopfhaut kurz zu reiben. Verdammt, hatten die 'nen festen Griff... Hei verneigte sich leicht. "Oh, das ist mir von der Natur so gegeben.", meinte er und schien total bescheiden. Aber damit gaben sich die Frauen natürlich nicht zufrieden - "Tatsumaki-saaaa~n... das glaube ich dir niiicht" und "SHAMPOO, TATSUMAKI-SAN, SHAMPOO". Hei ächzte und hielt das Ende seines Zopfes fest, damit er nicht wieder gegriffen wurde, und trat zwei Schritte zurück. "Es ist ganz einfach, wirklich. Hören Sie zu... es gibt tatsächlich ein Geheimmittel.", meinte er dann, lächelte verschwörerisch. "Aber ich kann es nicht so vielen verraten." Oh... es war gefährlich, was er tat, aber... er wollte nicht der einzige sein, der sich hier unwohl fühlte. "... Ihr solltet untereinander ausmachen, wer das Geheimnis eher wissen möchte~", meinte er und zwinkerte - und sofort entbrannte ein heftiger Streit zwischen den Frauen, die sich erst die Argumente, dann Servietten um die Ohren pfefferten. Ende? - Nicht in Sicht.

Kichernd schlich sich Hei weiter, hatte jetzt einfach nur noch vor, ein wenig Chaos zu stiften. Dabei bemerkte er, wie Mari gerade an einem Tisch vorbeiging, und eine Frau sagte - besonders laut, damit die Hyuuga es auch ganz bestimmt mitbekam: "Seht, wie sie mit dem Hintern wackelt, um unserem Tatsumaki-iiih!", kreischte sie, als sie plötzlich zwei Gläser voller Bier auf den Kopf geschüttet bekam, drehte sich wutentbrannt um, wollte gerade laut werden, als sie sah, wer da stand - Hei, mit einem verlegenen Lächeln auf dem Gesicht. "Oh verzeihen Sie mir bitte, Madame, es tut mir so Leid! Lassen sie es mich wieder gut machen~", summte er, holte ein Tuch heraus und begann, der Frau das Nass vom Gesicht zu wischen, lächelte bittersüß - und plötzlich schüttete sich eine Andere auch 'aus Versehen' etwas über das Oberteil. "Tatsumaki-kun, kannst du mir nicht auch helfen?", fragte die Frau, die eine unglaublich hässliche Stimme hatte, und Hei seufzte gespielt, während sich jetzt die Aufmerksamkeit aller in Reichweite befindlichen VDJ-Damen auf das Szenario richtete. Hei wedelte mit dem Taschentuch, lächelte. "Aber ich habe doch nur ein Taschentuch~" Andere Situation, gleiche Taktik. Größere Skala. "Ich kann doch wirklich nur eine von Euch abwischen. Sonst ist das Tuch ja ganz nass. Bitte macht das unter euch aus... ich warte einfach. Und ich bin schon gespannt, wer 'gewinnt'~ Ich wäre wirklich furchtbar stolz auf diejenige~", meinte der junge Mann, zwinkerte frech und trat einen Schritt zurück. Grinsend sah er zu, wie sein Werk sich langsam bezahlt machte: Die Frauen begannen, noch heftiger zu streiten, vor allen Dingen eben darum, wem jetzt rechtmäßig der Suna-nin zustand. Beinahe fühlte er sich wie ein Bösewicht, der vor dem Haus, welches er gerade in die Luft sprengte stand und böse lachte. Ja, auch Hei war irgendwie wieder mal nicht er selbst. Wie auch, mentaler Druck - und so. Oh, da fingen schon die Ersten an, sich ein wenig zu raufen... war das nicht schön, wenn man eigentlich gute Freunde gegeneinander ausspielen konnte? Hei grinste fies, zog sich stilll und leise zurück und wurde plötzlich von einer Hand gepackt und zur Seite gezogen - Keruna. Die junge Frau sah ihn entrüstet an und auch Mari hatte sie zu sich geholt. Kurz musterte die Oberkellnerin die beiden Shinobi streng, lachte dann aber leise. "Ich weiß nicht, aber irgendwie... diese Frauen sind seltsam. Bitte geht lieber in die Küche und helft dort, das Geschirr fertig zu machen. Die Kellner kümmern sich hier um den Rest. Wenn ihr dort drinnen fertig seid, komme ich und sehe, ob es noch etwas zu tun gibt.", wies Keruna Hei und Mari an, wand sich dann dem Chaos zu. Etliche dutzend VDJ-Mitglieder mit einem Ziel... das war Battle Royale. In Reinform. Hei für seinen Teil ging freiwillig und mit recht viel Elan in Richtung Küche. Das gefiel ihm schon viel besser... Geschirr spülen war vielleicht nicht sein Lieblingsjob, aber immer noch besser als sich von pädophilen alten Damen befummeln zu lassen. Mari konnte es eigentlich nicht viel schlechter gehen, waren die Aussagen der Alten doch... nun, wirklich gemein waren. "Das haben sie verdient. Alle miteinander.", meinte er zufrieden und drückte die Tür zur Küche auf. "DIE BRATPFANNE WIRD IMMER IN KREISFÖRMIGEN BEWEGUNGEN BENUTZT!!", brüllte der Koch, und Hei schmunzelte nur erheitert.
 

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Mobbing am Arbeitsplatz. Konnte man das so nennen? Irgendwie schon, wie ich finde. Die Kunoichi hatte nicht mehr vor, als ihren Job zu erledigen und danach – mit positiver Bewertung – in ihr getrautes Heim zu verschwinden. Wie lange es wohl dauern würde, diesen Geruch von Alkohol aus der Nase zu bekommen? Die Hyuuga seufzte innerlich, konnte sie dieses Zeug langsam nicht mehr sehen, es machte aus kultivierten Leuten innerhalb geringer Zeit anstandslose Grobiane. Gut, kultiviert waren diese Damen von VDJ nie gewesen, aber dass ihnen ihr Gesöff nicht gut tat, das merkte man sofort. Sie machten immer lautere Kommentare zu diversen Körperteilen Maris, die anscheinend so nicht dem Standard einer hübschen Dame entsprachen – was diese dabei wenig kümmerte – doch wenn sie mal wieder angerempelt wurde und ein Glas zu Boden fiel, war sie es, die angesäuert, aber mit dem zuckersüßen Lächeln auf den Lippen, die Scherben entfernen durfte. Was würde sie dafür geben, jetzt einfach jede dieser Frauen eine Lektion zu erteilen, dass ihnen hören und sehen verging! Man konnte es sich in etwa so vorstellen, rein äußerlich ließ die 15-Jährige unscheinbar all diese Kindereien über sich ergehen, innerlich platzte sie beinahe und – hätte sie sich nicht geschworen, sich mehr zusammenzureißen – war kurz davor, die nächstbeste Scherbe irgendeinem dieser Tanten entgegenzuschleudern. Als sie sich für einen Moment einen Blick in Richtung Suna-Nin gönnte, bemerkte sie, dass er mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hatte, zumindest war er auch von Betrunkenen umringt, die ihm – womit auch immer – ein Loch in den Bauch fragten. So sah es zumindest aus, Lippenlesen hatte Mari bisher noch nicht gelernt. Doch dann – was passierte da? Die Augenbraue wurde skeptisch angehoben, als sie bemerkte, wie die Frauen um Hei plötzlich anfingen, gegenseitig zu diskutieren, zu kreischen, sich Dinge sowohl verbaler wie auch materieller Art an den Kopf zu werfen. Was hatte der Tatsumaki da bitte angestellt? Als hätte er ihre Gedanken lesen können, sprintete der gerade von seiner bösen Seite übermannte Shinobi zu einigen Damen, die näher an Mari standen – wodurch sie auch das Gespräch gut mithören konnte – und schüttet einer von ihnen doch tatsächlich Getränke über den Kopf. Der Mund der Hyuuga öffnete sich einen Spalt, während sie perplex zusah, was der Schwarzhaarige dort für eine Show abspielte. Das.. war nicht sein ernst. Das.. konnte nicht sein ernst sein! Doch, es war sein bitterer ernst. Er sorgte dafür, dass alle Frauen begannen, sich gegenseitig zu bekriegen, nur um ihren Anteil des Suna-Nins zu erhalten. Das Resultat: Eine sprachlose Kunoichi inmitten des einzigen Chaos. Noch war sie am Überlegen, wie sie das alles wieder beruhigen konnte, da wurde sie bereits von Keruna zusammen mit Hei zur Seite gezogen und ehe sie sich versah, fand sie sich in der Küche wieder. Immer noch still, überlegend, nicht sicher, was sie tun sollte. „Ja, da hast du schon recht“, raffte sie sich dann doch zu einer Antwort auf, musterte den Tatsumaki von der Seite, schnappte sich dann ein Handtuch, um die bereits abgewaschenen Dinge abtrocknen zu können. Warum konnte sie sich trotzdem zu keinem Grinsen aufmuntern? „Aber du hast dafür gesorgt, dass eine Feier in einer einzigen Rauferei geendet ist. Wenn das so an die Dorfleitung geht, war es das mit der positiven Bewertung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wirklich alle in dieser Halle schon so betrunken sind, dass sie sich an das Chaos morgen nicht mehr erinnern können.“ Klar, sie war schadenfroh und liebte Genugtuung für Ungerechtigkeiten ihr gegenüber. Doch in solchen Situationen tauchte dann doch die Hyuuga in ihr auf, die einen durchweg guten Eindruck in den höheren Schichten besitzen wollte. Nur so wurde man irgendwann für schwierigere Aufgaben eingeteilt. Und nur so vertrat sie den guten Ruf ihres Clans.
Zuerst schwieg das Mädchen danach, trocknete die ersten Gläser und Teller ab, stapelte sie, atmete dann einmal durch. Draußen war der Gezeter noch lauter geworden und hier und da hörte man die Kellner, welche versuchten, schlimmere Komplikationen zu unterbinden und die Gäste zurück auf ihre Plätze zu verfrachten. Irgendwie war es ja doch.. amüsant. So ein klein wenig – was dafür sorgte, dass sich ein kleines Grinsen auf das Gesicht der Ge'nin zauberte. „Naja. Man kann auch davon ausgehen, dass sie den großen Tatsumaki-san nicht bei der Dorfleitung anschwärzen. Also das Team, in dem er agiert.“ Sie gab sich geschlagen, das verantwortungsvolle Töchterchen hob ergeben die Hand in die Höhe, in welcher sich das Tuch zum Abtrocknen befand, grinste nun deutlicher. „Gut. Die Aktion war nicht schlecht.“ Sie stoppte, musterte den Jungen. „Und wieder hast du ganz anders gehandelt, als ich dich eingeschätzt hätte. Das mit Shin war anscheinend keine Ausnahme, wie ich in Zukunft annehmen kann. Du weißt mit deinen Reizen zu spielen, wie eine Frau“, fasste sie zusammen, lächelte ihn erneut an und wandte sich dann vollends ihrer Arbeit zu. War das nicht noch etwas gewesen, was sie hatte sagen wollen? Nun, vielleicht ein andermal.

So unglaublich es auch schien, irgendwann schafften es die Angestellten doch tatsächlich, ohne weitere Hilfe der Shinobi Ordnung in diesen Haufen von besoffenen alten Frauen zu bekommen. Man hörte weniger Beleidigungen, weniger Geschrei und vor allen Dingen – weniger Teller und andere zerbrechliche Materialien zerspringen. Während in der Küche nun langsam alles abgetrocknet und in Schränken verstaut worden war, gesellte sich Keruna erneut zu Hei und Mari, nickte bestätigend. Ihre Klamotten waren auffällig nass geworden – zum Glück nicht durchsichtig wie die des Suna-Nin – also war da anscheinend doch noch so einiges schief gelaufen, bevor der Streit hatte geschlichtet werden können. „Die Damen haben sich beruhigt und gehen nun allmählich nach Hause, anscheinend haben sie genug gefeiert. Sie schreien nicht einmal mehr nach Tatsumaki-san. Wir warten noch ein wenig, bis die Letzten gegangen sind, dann müssen wir die Halle aufräumen, denn die sieht mittlerweile nicht mehr sehr.. ordentlich aus.“ Hatte man auch mit rechnen können, oder? Wieder verschwand die Oberkellnerin, kontrollierte noch die letzten Dinge in der Küche. Dann hieß es warten, allerdings nicht einmal so lange wie erwartet. Eine halbe Stunde vielleicht, dann war es vollkommen still geworden, die übrig gebliebenen Bediensteten – inklusive der Ninja – wurden herausgeschickt, bewaffnet mit Tüchern, Besen und Ähnlichem – um das Chaos endgültig verschwinden zu lassen. Ergeben ordnete sich auch Mari ein, packte den ihr übergebenen Besen fester und begann den Boden zu säubern – dabei war dies so eine niedere Aufgabe.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
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Kein Grinsen? Kein Lächeln? Hei war ein wenig enttäuscht, hatte er dem Mädchen doch auch ein wenig aus der Patsche geholfen, oder nicht? Aber vermutlich hatte sie auch Recht... bei all der Vorsicht, die er manchmal walten ließ, war auch Hei am Ende des Tages noch weder wirklich erwachsen noch konnte er über alle Konsequenzen seines Handelns schon perfekt nachdenken. Das musste eben erst noch kommen; Auch der Tatsumaki war gerade einmal ein Anfänger, wenn man es mal nüchtern betrachtete. Er seufzte leise, spülte, während Mari abtrocknete - ein super Team, oder? Abwaschen konnten sie schonmal - und nickte ergeben. Natürlich hatte auch die Prinzessin wieder Recht, zwar bezweifelte er auch, dass die alten Damen sich an nichts erinnern konnten, aber vermutlich an nicht genug, um den beiden Genin die Schuld dafür zu geben. Außerdem... wer von ihnen würde denn bitte darauf kommen, dem Tatsumaki oder gar Mari, die ja nun wirklich überhaupt nichts außer ihren Job getan hatte, die Schuld an dem kleinen Desaster bei der Jahresfeier zu geben? Niemand. Jedenfalls... hoffte der junge Mann das, der kurz davor war, sich bei seiner Kollegin zu entschuldigen, für sein unüberlegtes Verhalten und dafür, dass er vielleicht die positive Bewertung gefährdet hatte; Aber in dem Moment überlegte es sich auch Mari anders - und da war es! Dieses kleine Grinsen, was Hei dazu veranlasste - veranlassen musste - auch zu grinsen. Und was war noch besser als das kleine Grinsen? Richtig: Das deutlichere und dann auch noch das Aufgeben, sozusagen. Hei lachte sogar kurz auf und nahm sich den nächsten Teller vor, einer von vielen hundert, die noch gewaschen werden mussten; Was für ein gigantischer Haufen an Schmutzgeschirr. Hei hatte immer noch keine Vorstellungen darüber, wie viele Mitglieder hier eigentlich zugegen gewesen waren. "Davon gehe ich auch aus. Dann würden sie ja die Chance verpassen, sozusagen. Und... ich gebe zu, dass war nicht ganz ich, aber ich bezweifle, dass du das in die Welt hinausposaunst. Es gibt einen Spruch: 'Bekämpfe Feuer mit Feuer, nicht mit Wasser', und das habe ich getan.", erklärte der Suna-nin sein seltsames Verhalten und seufzte leise, strich sich über das Gesicht, was dummerweise ein wenig Schaum darauf verteilte. Brummend wischte er sich mit dem Hemdärmel trocken und schmunzelte. "Ich hoffe, dass es bei diesen Ausnahmen bleibt - und das nicht nur, damit ich dich nicht verschrecke. Oder die positive Bewertung zerstöre.", fuhr er fort und grinste leicht, während er sich anscheinend darauf konzentrierte, abzuwaschen. "Und ich weiß gerade nicht, ob ich das als Kompliment nehmen soll oder nicht. Allerdings mache ich das einfach, das macht es für mich einfach, damit fertig zu werden.", meinte er, erwiderte kurz das Lächeln des Mädchens, um sich dann wirklich wieder dem Abwasch zuzuwenden. Hier gab's ja noch eine Menge zu tun... Shinobi waren wirklich Mädchen für alles, oder?
Während sich Mari und er durch die gewaltigste Abwaschaktion seines Lebens kämpften, hörte man von draußen langsam immer weniger Geräusche; Die Kampfschreie, Beleidigungen und das Gezetere ließ nach und verstummte schließlich ganz. Etwas verwundert sah Hei nach draußen, bemerkte dann Keruna, die sich hinter seine Kollegin und ihn gestellt hatte. Nass. Nun, sie hatte natürlich vorsorglich einen weitaus besseren Stoff am Leib als der Tatsumaki - das war doch alles ein abgekartetes Spiel hier, oder? - aber das half nur insofern weiter, dass man nicht hindurchsehen konnte. Trotzdem klebte der Stoff wie angegossen an der jungen Frau und machte es dann doch ansehenswert, allerdings schaffte Hei es, seinen Blick schneller loszureißen, als es vielleicht dann als 'glotzen' gegolten hätte. Niemand verurteilte einen jungen Mann dafür, einen Blick zu riskieren, oder? Und Keruna war nun einmal auch noch ein paar Jahre älter... man konnte sich vorstellen, was damit gemeint war. Jetzt allerdings raffte Hei seine Gedankenwelt erst einmal wieder zusammen und konzentrierte sich auf das, was die Oberkellnerin sagte. "Beeindruckend.", meinte er und schmunzelte leicht. "Vielen Dank, Keruna-san, ich glaube, so einfach hätte ich das nicht geschafft." Obwohl... einfach war es sicher nicht wirklich gewesen. Sie schenkte ihm nur ein schwaches Lächeln, wuselte dann in der Küche herum, kontrollierte den Abwasch, der mittlerweile fertig war, während Mari und Hei einfach nur warten mussten.

Noch einmal eine halbe Stunde später schien auch das letzte Mitglied der VDJ verschwunden zu sein, und endlich konnten sie nach draußen um das Schlachtfeld zu säubern. Chaos war noch ein schwaches Wort für den Zustand der Halle. Erstens stank es, das war nicht einmal das große Problem, denn die Fenster waren bereits geöffnet, und die ziemlich kühle Nachtluft strömte einem Lebenshauch gleich in die brackige, alkoholisierte Luft der Halle und vertrieb langsam alles, was hier noch so haderte. Die etlichen Scherben, den Dreck, die tausenden Servietten und alles, was noch so auf dem Boden lag, konnte der Windzug allerdings nicht beseitigen - das war die Aufgabe der Shinobi und Kellner, die im Akkord und alle in einer Richtung den Müll auf einen Haufen schoben. Und das wurde noch einmal richtig anstrengend, als nachher sogar eine Schubkarre geholt wurde, um den Müll in einzelnen Laden abtransportieren zu können. Hei staunte. Müll, wohin man auch sah! Und dort... moment, da war jemand, der hier nicht hingehörte. Yamada-san kam auf ihn zugewankt und sah ziemlich verwirrt aus. "Tatsumaki-kun. Wo sind alle? Ist es schon vorbei?" Sie war offensichtlich sturzbetrunken. Sie sprach nicht einmal wie Yamada-san. Hei lächelte leicht und gab ihr einen Schubs in Richtung Tür. "Ja, die Party ist vorbei, Yamada-san. Gehen Sie nach Hause." "Gut, gut... danke für deine harte Arbeit, Tatsumaki-kun.", murmelte die besoffene Hausfrau und torkelte den Gang hinunter. Der Tatsumaki sah ihr einen Moment hinterher, lachte dann leise. "Sieht so aus, als wäre der Alptraum für heute vorbei...", murmelte er zu sich selbst, half dann noch mit, den letzten Rest des Festes zu beseitigen - und schließlich waren sie auch damit fertig. Hei atmete tief, tief durch, als Keruna ihm und der Hyuuga endlich sagte, sie könnten sich wieder umziehen. Es war wahrlich eine Wohltat, endlich wieder in seinen normalen Klamotten herumlaufen zu können. Wie hatte er diese Hose vermisst, und auch das schwarze Oberteil und... ach, alles eben! Es war einfach viel bequemer als dieser engere, vielleicht etwas elegantere Fummel. Zufrieden trat Hei also schließlich wieder vor den 'Umkleideraum', streckte sich leicht und schnupperte an sich. Gut, die kleine Katzenwäsche eben hatte wenigstens den schlimmsten Alkoholgeruch von ihm entfernt. Jetzt nur noch die Kleidung, die er eben zum kellnern angehabt hatte, in den Wäschekorb werfen - ein leises Gähnen entfloh ihm dabei - und dann war der Job erledigt. Mari war noch nicht fertig, als Keruna noch einmal zu ihm kam und sich leicht verbeugte. Mittlerweile hatte die junge Frau sich auch umgezogen, eine Strickjacke und für das Wetter eigentlich viel zu kurze Hosen hatte sie jetzt an. Unwichtiges Detail? Vielleicht, aber der Wüstensohn hatte ja sonst nichts zu tun. "Vielen Dank für die Hilfe heute.", bedankte sich die Oberkellnerin und gab Hei die Hand, die er schmunzelnd schüttelte. "Ich habe zu danken.", meinte er geflissen und verneigte sich auch. "Es war sehr... nun, sagen wir, interessant heute." Kichernd winkte ihm die junge Frau zu und verschwand dann in der Halle, vielleicht um noch letzte Dinge zu erledigen, während der Tatsumaki auf die braunhaarige Prinzessin wartete.
 

Hyuuga Mari

Chuunin
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1.225
Alter
20 Jahre
Größe
170 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Shiro | Konoha
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Langsam arbeiteten sich die Shinobi dem Ende ihres Auftrages entgegen. Noch eröffnete sich vor ihnen ein einziges Durcheinander, in welches Ordnung gebracht werden musste, aber mit jeder Minute minderte sich der Müll, der noch entfernt werden musste. Diese Veranstaltung würde sicherlich noch um einiges mehr kosten, als ursprünglich eingeplant, denn allein durch den Streit unter den Damen waren mehrere Utensilien zu Bruch gegangen, die es zu ersetzen galt. Dieses Gebäude war schließlich kein Standort von VDJ, sondern wurde auch für andere Feiern benutzt – welche Art auch immer, bei dem kurzen Rock, den die Frauen zu tragen hatten. Mari half gerade, die nächste Schubkarre mit Resten zu füllen, da erkannte sie die torkelnde Yamada-san ein wenig verwirrt durch die Halle schwanken, war klar, dass sie sich sofort an den Tatsumaki wandte. Kein großer Redeschwall folgte, stattdessen ergab sie sich, als es hieß, die Party sei zu einem Ende gekommen und ging – so konnte man nur hoffen – nach Hause. Oh, Scrubbles würde sich sicherlich freuen, wenn sein Frauchen zu ihm zurückkam, denn sicherlich hatte diese Tante ihr Tier einfach im Haus gelassen, unbeaufsichtigt, vermutlich mit einem Haufen Fressen. Egal, das war nicht das Problem der Hyuuga, außerdem war sie immer noch kein Tierfreund, wollte sich also nicht groß mit den Belangen eines Köters beschäftigen. Hier noch ein bisschen geputzt, da etwas weggeschmissen und gegen zwölf konnten die Ge'nin ihren Job als beendet ansehen. Sie hatten gekellnert, die Tyrannei der alten Schachteln über sich ergehen lassen und auch noch danach ihren Dreck entfernt. Viel mehr konnte man von Shinobi in der Ausbildung nun wirklich nicht verlangen. Somit war die Hyuuga äußerst dankbar, als Keruna ihnen die Erlaubnis gab, zu den Toiletten zu verschwinden und ihre Klamotten zu wechseln, als Abschluss. Dort angekommen und umgezogen sah sich die 15-Jährige im Spiegel an, seufzte erleichtert, als dieser Rock auf dem Boden lag und stattdessen die lange Hose, welche sie zu Beginn des Tages angezogen hatten, wieder um ihre Beine hing. Natürlich, der weiße Pullover sei nicht zu vergessen, auch dieser fühlte sich viel angenehmer und eingetragener an, bot mehr Bewegungsfreiheit und stand der Hyuuga ihrer Meinung nach viel mehr. Diese Betrachtungen im Spiegel führten vermutlich dazu, dass sie um einiges länger als ihr Kollege brauchte, um aus der Damentoilette aufzutauchen, sie deshalb auch Keruna verpasste. Nun, auch kein schlimmer Verlust, vermutlich würde Mari diese Dame in ihrem Leben nicht mehr sehen und wenn, dann nicht wirklich als solche wahrnehmen. Dazu ging sie viel zu oft mit Scheuklappen vor den Augen durch die Jôsei.

„Fertig.“ Irgendwann trat auch die Hyuuga endlich vor die Tür der Toilette, erspähte sogleich Hei und nickte ihm lächelnd zu. Ihre Bewegungen waren nun wieder sichtlich fließender, man merkte, dass sich Mari wohler in ihren gewohnten Kleidern fühlte. Sie sah sich um, schritt dann an dem Jungen vorbei, zurück in die inzwischen geleerte Küche. Nach einem kurzen Zwischenstopp bei besagtem Wäschekorb – in welchem bereits genügend Sachen der restlichen Bediensteten lagen – durchquerte die Kunoichi noch einmal die Halle, sah die letzten übrig gebliebenen Mitarbeiter, die sich nun hauptsächlich nur noch unterhielten, bevor auch sie endlich von hier verschwinden würden, und fand sich schließlich in dem schwach belichteten Flur wieder, durch den Yamada-san die beiden Ninja nach ihrer Ankunft geführt hatte. Diese Aufgabe hatte schon so einige Überraschungen mit sich gebracht, nicht? Nicht, dass sie nicht sowieso erwartet hatten, hier unter ziemlichen Druck zu kommen, aber das wirklich Geschehene war – zumindest im Falle der Kunoichi – noch ein wenig extremer verlaufen, als sie es sich vorgestellt hatte. Am Ende des Ganges angekommen, schnappte sich die Hyuuga ihren weißen Regenschirm, wartete kurz, griff dann auch nach dem Schwarzen und hielt diesen dem Tatsumaki entgegen. Nett, oder? Nachdem er ihn angenommen hatte, öffnete Mari die Tür und trat – mit geöffnetem Schirm – nach draußen. Sogleich peitschte ihr der Wind erbarmungslos ins Gesicht, der Regen prasselte auf den Schirm, fast als wolle er diesen gewaltsam durchdringen und die Dunkelheit der Nacht wurde noch verstärkt durch den wolkenverhangenen Himmel. Kein Mond, keine Sterne, einfach nur düstere Schwärze. Zwischendurch zuckten Blitze auf, die das Gebiet erhellten und zusammen mit dem Grollen wahrscheinlich dafür sorgten, dass so manch ein kleines Kind gerade verängstigt unter der Bettdecke hing und hoffte, dass es draußen bald ruhiger werden würde. Hoffentlich waren die einzelnen Mitglieder von VDJ gesund nach Hause gekommen, das konnte man bei solch einem Wetter ja nie so recht sagen. „Tatsumaki-kun.“ Sie hatten sich gerade erst in Bewegung gesetzt, da eröffnete Mari das Gespräch, sah kurz zu dem Schwarzhaarigen, dann allerdings wieder nach vorne. „Es gibt eine Sache, die mich wundert. Was deine Brandnarbe angeht.“ Oha, seit wann fragte die Braunhaarige denn bei solchen Dingen von sich aus nach? Das war ziemlich gefährlich, ging es doch recht weit in die Privatsphäre der Leute, aus der sich die Ge'nin sonst immer – aus gutem Grund – herausgehalten hatte. Aber sie verspürte das Verlangen, nachzufragen, wenn er ihr schon die Sache mit dem Hausbrand anvertraut hatte, nur ziemlich offensichtlich, dass es keine Gewohnheit war. „Du bist Katonuser. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass einen solch ein Erlebnis nachhaltig... 'beeinflusst'. Ich meine, wie kam es, dass du wieder angefangen hast, bewusst das Feuer für deine Angriffe zu nutzen? Es gibt schließlich genügend elementlose Ninjutsu, die dem Katon in keinster Weise nachstehen.“ Wäre er damals älter gewesen, gut möglich, dass er verstanden hätte, dass es ein Unfall gewesen war und man trotzdem weiter nach vorne blicken musste. Doch als Kind? Sorgte dies nicht dafür, dass man, während man wächst, eine Angst tief im Inneren davonträgt?
 
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