Sakkaku Asahina
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Ey, passt gefälligst auf meinen Laden auf!
Asahina hatte schlecht geschlafen, was im Grunde schon für einen wenig vorteilhaften Start in den Tag sorgte. Die Sakkaku war am Morgen von ihrer Schwester geweckt worden, hatte jene beim aufstehen mit einem grimmigen und unzufriedenen Gesichtsausdruck ganz einfach zur Seite geschubst und dem Mädchen anschließend die Schuld dafür gegeben, als eine Reihe von Büchern durch den Zusammenstoß ihren Weg auf den Boden des Zimmers fanden. Danach hatte sich die Kunoichi ein wenig besser und beinahe erfrischt gefühlt und als sie von ihrem Vater einige Minuten später mit einem wohlwollenden Nickten am Frühstückstisch begrüßte, war ihre Laune schlagartig wieder in ungeahnte Höhen transportiert und damit auch die nächsten Minuten des Morgens gerettet worden. Das Frühstück war lecker, ihre Mutter wie so oft zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um ihren beiden Töchtern sonderlich viel Beachtung zu schenken und erst als ihr Vater anmerkte, wie gut es ihm gefiel, dass sein gelungener Sprössling doch so viel Arbeit für das Dorf übernahm, hob die schwarzhaarige Frau den Kopf und warf Hina einen kurzen aber intensiven Blick zu. "Sieh zu, dass du dir nicht die Haut ruinierst oder dich dort mit irgendwelchen Krankheiten ansteckst.", meinte sie knapp und gab Asahina damit wieder einmal zu verstehen, wie wenig es ihr gefiel, dass sich ihre Tochter ausgerechnet in die Slums von Soragakure begab. Natürlich hielt Iari ohnehin entsetzlich wenig vom Beruf ihres geplanten Modesternchens, doch wollte sie sich nicht gegen die Autorität ihres Mannes auflehnen und tat ihren Unmut daher auf eine andere Art und Weise kund. Asahina, gut erzogen wie sie nun einmal war, schenkte der Frau einen süßliches Lächeln und nickte anschließend ergeben, ganz so als wolle sie noch einmal verdeutlichen, wie entsetzlich wichtig ihr die Meinung ihrer Mutter doch tatsächlich war. Das dies alles andere als der Fall war, musste die herrische Sakkaku ja nicht erfahren und nach ihrem zufriedenen Gesichtsausdruck zu urteilen, vermutete sie nicht einmal etwas in die Richtung gehendes.
Nachdem Asahina ihr Frühstück beendet und noch einige Stunden mit Tanzen verbracht hatte, machte sich das Mädchen nach der Verabschiedung von ihren Eltern auf den Weg zu dem vereinbarten Treffpunkt, an welchem sie den Rest des Teams kennen lernen sollte. Tatsächlich hatte sie nämlich keine Ahnung, wer genau ihr bei dieser Aufgabe zur Seite stehen würde, ganz einfach weil ihr Vater das Ganze für sie arrangiert und demnach auch alle Informationen zugesendet bekommen hatte. Nicht, dass Hina damit ein Problem hätte, viel mehr freute sich die Sakkaku, dass ihr Vater so viel Vertrauen in sie setzte, ihr einen Auftrag anzuvertrauen, und mochte er auch noch so klein und unbedeutend erscheinen. Wenn man so sehr wie die Vierzehnjährige auf das Lob und die Bestätigung seines Erziehungsberechtigten angewiesen war, dann war man auch bei der Wahl der Möglichkeiten, eben jene zu erlangen, nicht wirklich zimperlich oder wählerisch. Was jedoch in keinem Fall bedeutete, dass sie sich auf die Aufgabe an sich besonders freute, da durfte man sich nicht in die Irre führen lassen. Tatsächlich war Asahina sogar alles andere als begeistert, sich in die dreckigsten und versifftesten Bezirke von Soragakure begeben zu müssen, doch was tat man nicht alles, um ein wenig Geld und zusätzlich auch noch ein bisschen Lob zu erlangen? In Hinas Fall ganz offensichtlich eine Menge, denn die Sakkaku konnte den Gestank beinahe in ihrer Nase kribbeln spüren, der über den Slums wie ein dichter Nebel zu schweben schien und beinahe automatisch legte sich eine Gänsehaut auf ihre dünnen Arme. Wie gut, dass sie sich diesmal wenigstens nicht mit Sonnencreme hatte einschmieren müssen, denn es war so kalt, dass sie sogar zu einem Mantel hatte greifen müssen, weil dichte Wolken den Himmel bedeckten und keinerlei Strahlen auf die Erde und die empfindliche Haut des Mädchens fallen ließen. Das machte immerhin eine Sache, die nicht unglaublich nervig und ätzend war, wenn sich die Dunkelhaarige auch ihren Schal noch einmal enger ziehen und somit den Wind von ihrem Hals fernhalten musste. Krank werden wollte sie nämlich dank der niedrigen Temperaturen sicher nicht. Wie gut, dass es wenigstens nicht schneite, denn dass hätte ihr endgültig die Laune verhagelt. Apropos Laune verhageln, wo blieb nun die Hilfe? Konnte man denn nicht wenigstens bei solch frostigen Temperaturen pünktlich sein? Wenn hier nicht bald jemand auftauchen würde, dann könnte es vielleicht noch passieren, dass ihr das zuckersüße Lächeln von den Lippen glitt und sie ein wenig aufgebracht wurde. Und das wollte man doch sicher nicht, oder?