Aktuelles

Job: Tafelwischer

Rutako Ingvi

Active Member
Beiträge
727
Größe
176 cm
Steckbrief
Link
Wie KONNTEN diese Idioten von der Verwaltung es nur wagen, ihn, Ingvi Rutako, dazu zu zwingen, einer Zusammenkunft ehemaliger Akademieschüler beizuwohnen? Seit fast einem Jahr hatte er das große Gebäude in Soragakure nicht von Nahem gesehen, und das mit voller Absicht. Auch seinen damaligen Mitschülern war er nicht mehr begegnet, aber auch das war kein Zufall, hatte er doch nie Kontakt zu ihnen gesucht, und sie zu ihm ebensowenig. Und da diese Versager allesamt mit schwächlichen D-Rang-Quests ins Rennen geschickt worden waren, während er sofort mit C-Rang durchstartete, begegnete er ihnen auch beruflich nicht. Er stand einfach über ihnen, und das hatte er immer schon gern gezeigt. Wieso also sollte er jetzt zurückkehren, um diesem und neueren Jahrgängen zu begegnen, wenn ihn doch eh keiner von ihnen interessierte? Das einzig Gute, das heute passieren konnte, wäre Yasu zu begegnen, Seishin und Asuka waren schon viel länger Genin als er - was bei ihren Fähigkeiten irgendwie entmutigend war, wollte man Chuunin werden -, und an seine übrigen ehemaligen Teampartner erinnerte sich der Rutako kaum. Diese drei hatten als einziges bleibenden Eindruck bei ihm hinterlassen, im Allgemeinen waren Menschen für ihn alle gleich und kein Stück weit besonders. Da musste man schon psychopathisch sein oder so gefühlskalt wie er selbst oder... Was hatte ihn an der Aoi noch gleich interessiert? Naja, was auch immer es war, es musste etwas Seltenes sein.
Unzufrieden und so gemächlich wie möglich machte Ingvi sich auf den Weg zum Akademiegelände, in der Hoffnung, nicht zu viel Zeit dort verbringen zu müssen oder viel zu kommunizieren. Hin musste er leider, das hatte der Brief ziemlich deutlich gemacht: "Sehr geehrte/r Herr / Frau *Rutako Ingvi *, an der Akademie findet eine Zusammenkunft der im letzten Jahr ernannten Genin statt, damit sich ehemalige Klassenkameraden wieder sehen können. Erscheinen ist Pflicht." Erst hatte er es für eine Art schlechten Witz gehalten, doch tatsächlich ließ sich am Ende des Briefes das Siegel des Kurokagen sehen. Dieser verdammte Brief war offiziell, also hatte er keine andere Wahl als ihm Folge zu leisten. Und dass sie sich nicht einmal die Mühe gegeben hatten, es auch nur so wirken zu lassen, als wäre das Schreiben individuell, war seiner nun wahrlich nicht würdig. Warum zwang ihn der ach so ehrenvolle Beruf des Shinobi dazu, lächerlichen Befehlen lächerlicher Leute zu folgen? Dass Yasu ihn schon bei ihrer ersten - seiner dritten! - Misdion unter ihrem Kommando hatte haben dürfen war doch wohl schon beleidigend genug, wieso musste er sich auch noch so etwas bieten lassen?!? Ärgerlich zupfte Ingvi an dem weißen Hemd, das dank seiner ärmellosen Jacke gut zu sehen war - so lächerlich es auch war, hatte dieses Fest noch immer wenigstens gute Kleidung verdient - und blickte sich um. Hier war es also, das Gebäude, das er so lange nicht mehr hatte sehen müssen, und er schlug fast schon pünktlich auf. Für gewöhnlich kam er keine Minute zu spät, aber das hier war nichtmal ein Minimum an Respekt wert, also hatte er sich absichtlich ein paar Minuten verspätet. Noch wollte er aber nicht hinein, weshalb er sich umblickte, und ein schwarzhaariges Mädchen fiel in sein Blickfeld. Sie schien das gleiche Ziel zu haben, also konnte er mit ihr doch ein wenig Zeit totschlagen und dann in Begleitung erscheinen... wieso eigentlich nicht? Er klopfte kurz das Stirnband, welches an die Schulter seiner Jacke genäht war, ab und ging zu ihr, sie unauffällig musternd. Natürlich fiel ihm sofort die Tättowierung ihres Armes auf, diese merkte er sich, ignorierte sie dann aber erst einmal. Sie war ein Stück kleiner als er, außerdem recht schlank, nicht aber knochig, und ihre Nägel waren eindeutig lackiert. Gutaussehend, etwas eitel, legte großen Wert darauf, sich selbst gut ausdrücken zu können... so schätzte er sie ein und mit so jemandem konnte man eine Feier verbringen. "Guten Abend", grüsste er höflich, als er bei ihr ankam. "Mein Name ist Ingvi, Rutako Ingvi, sehr erfreut. Bist du auch wegen des... Genintreffens hier?" Dabei blieb er sehr sachlich, nicht gerade freundlich, bloß höflich. Jedenfalls bis er in ihre Augen blickte. Innerhalb einer Sekunde weichte sein kalter Blick auf und er sah sie gleichzeitig überrascht und fasziniert an. "Graue Augen...", murmelte er, "Ich habe noch nie graue Augen gesehen..." Kurz lächelte er und blinzelte seinem Gegenüber sogar zu. "Du hast wunderschöne Augen. Darf ich deinen Namen erfahren?"
 

Hinketsu Yuzuki

New Member
Beiträge
149
Größe
1,62 m
Nachdenklich musterte Yuzuki mit gerunzelter Stirn den Brief in ihren Händen, den sie erst vor kurzem erhalten hatte, und klemmte sich eine Strähne ihrer rabenschwarzen Mähne hinter das Ohr, als es auf das beschriebene und mit einem Siegel des Kurogake versehene Blatt Papier fiel. Eine Feier sollte stattfinden, doch die ganze Sache hatte einen Riesenhaken.
Ein nervöser Laut drang aus ihrer Kehle, wie ein verlorenes Kind schaute sie sich um, aber weit und breit war niemand zu sehen, der ähnliche Absichten wie sie verfolgte. Zumindest nicht viele, etwas weiter abseits von ihr war ein Junge mit dunklen Haaren zu sehen, der eine ziemlich abweisende Haltung innehatte. Auf ihrer Lippe kauend beachtete sie ihn nicht weiter, sondern steckte den Brief zurück ins Kuvert, welches sie wiederum in ihrer Tasche verstaute. Danach tat sie das, was sie eigentlich immer tat: Sich Shins Sticheleien gefallen lassen.
„Ich habe dir doch gesagt, dass du hier als einzige herumgammeln würdest!“, meckerte dieser vollkommen genervt, dass er sich an einem Ort aufhalten musste, an dem er sich gar nicht mehr blicken lassen wollte. „Dann verschwinde doch… Niemand hat dich gebeten mitzukommen.“, antwortete Yuzuki ihm patzig und strich ihr kurzes schwarzes Kleid, das bis zu ihren Knien reichte, glatt. „Nicht mitkommen? Mir bleibt doch nichts anderes übrig! Ich-“, rief ihr toter Freund empört, schwieg dann aber, als Yuzuki plötzlich bemerkte, wer zu ihr herübergekommen war.
Yuzuki hatte vor lauter Aufregung gar nicht bemerkt, wie der gutaussehende Bursche sich genähert hatte, also blickte sie ihn zunächst fragend an, während er auf sie einredete. „Genintreffen?“, fragte sie überrascht und erfreut zugleich. Es war doch noch jemand da, der die Feier besuchen wollte! „Oh, das ist aber schön noch jemanden zu treffen, der da auch hinmöchte“, begann Yuzuki zwar freundlich, aber mit einer Körperhaltung die Distanz wahren sollte. Sie behandelte Ingvi wie den Fremden, den er auch darstellte, diskrete Freundlichkeit eben. Auch wenn er ihrer Meinung nach ein wenig zu kühl wirkte und irgendwie… abweisend. Lag wohl an seiner Körperhaltung.
„Ich heiße Hinketsu Yuzuki, sehr erfreut. Und vielen Dank für das Kompliment“, antwortete sie ihm und nahm den Kommentar zu ihren Augen gelassen auf, ging aber nicht weiter darauf ein oder machte ein Gegenkompliment. Für letzteres war vielleicht später noch Zeit, andere Dinge hatten Priorität. „Irgendwie scheint außer uns sonst niemand Interesse an dieser Feier gefunden zu haben. Vielleicht sollten wir bei der Akademieleitung mal nachfragen, wie der Stand der Dinge ist. Was meinst du?“ Yuzuki blickte sich um und tat so, als würde sie nach weiteren Genin Ausschau halten. Rutako Ingvi, etwas mehr als eine Handbreit größer als ich, helle Haut, dunkle Haare, blaue Augen, dunkle Kleidung, Haltung insgesamt distanziert., prägte sich Yuzuki unauffällig ein, da sie es liebte Informationen zu sammeln.
Nachdem sie mit ihrer Pseudo-Observation der Gegend fertig war, wandte sie sich wieder an Ingvi. „Ich habe auch nirgends einen Hinweis darauf gefunden, der darauf hindeutet, dass das Treffen ausfällt.“ Nachdenklich sah sie an Ingvi vorbei und schaute nach, ob sich vielleicht hinter ihm jemand weiteres näherte, doch sie wurde enttäuscht. Hoffentlich ist Mei nicht hier, hoffentlich ist Mei nicht hier… Ich hab sie während der Geninprüfung auf den Arm genommen, sie würde sich sicher an mir rächen…, dachte die Hinketsu und kaute nervös auf ihrer Lippe herum, während sie auf eine Antwort Ingvis wartete.
 

Rutako Ingvi

Active Member
Beiträge
727
Größe
176 cm
Steckbrief
Link
Das Selbstgespräch des Mädchens ignorierte Ingvi in Grund und Boden, was scherte ihn ihr Geisteszustand, immerhin war sie wirklich hübsch und würde auch kaum mehr Zeit mit ihm verbringen als die Dauer der Feier. Und als kurzzeitige Begleitung war sie wirklich perfekt geeignet, mit ihr an seiner Seite würden die Anderen aus seiner Klasse vor Neid nicht bloß verblassen, sondern darin versinken, war die soziale Kompatibilität doch das einzige, worin sie ihm je voraus gewesen waren. Wenn er jetzt mit einem so hübschen Mädchen ankam... Innerlich lachte der Rutako über die Versager, mit denen er gelernt hatte, äußerlich allerdings bemerkte msn nicht einmal ein kurzes Zucken seines Mundwinkels. Er blieb einfach ruhig und konzentrierte sich auf die Schwarzhaarige. Sie war ganz schön entspannt angesichts des Komplimentes, eine bemerkenswerte Eigenschaft, die dem Shinobi durchaus imponierte. Ihr Nachname kam ihm irgendwie bekannt vor, auch wrnn er das Gefühl nicht genau benennen konnte. >Hinketsu... Hinketsu...<, überlegte er, kam aber zu dem Schluss, dass er nie jemanden mit diesem Namen getroffen hatte. Woher also kannte er ihn...? Nun ja, es gab Wichtigeres zurzeit, die Kunoichi wirkte nämlich ziemlich unruhig, scheinbar war sie wirklich unsicher wegen der Abwesenheit anderer Genin. "Also, ich für meinen Teil habe eigentlich auch keine Lust auf das Ganze... hätte man mir eine Wahl gelassen, wäre ich jetzt nicht hier", gab er zu, warum sollte er sie auch anlügen? "Ich würde mir keine Sorgen machen. Ich weiß zwar nicht, wie es bei dir war, aber die meisten Schüler meines Jahrgangs waren ziemlich unzuverlässig. Aber wenn es dich beruhigt, gehe ich natürlich gern mit dir zur Leitung der Akademie, Yuzuki-san." Er wartete noch, bis sie bereit wirkte, zumindest wollte er das, doch da sie sich nach ihrer nächsten Aussage erneut umsah entschied Ingvi sich einfach dafür, dass sie jetzt losgehen konnten. Kurz zögerte er, Körperkontakt war ihm noch nie wirklich angenehm gewesen, doch manchmal ließ er sich eben nicht vermeiden. Sich überwindend ergriff der Rutako sanft das Handgelenk Yuzukis, um ihre Aufmerksamkeit für sich zu gewinnen. "Wir sollten jetzt... reingehen, Yuzuki... san..." Während des Sprechens verlor er etwas die Konzentration, da er erneut in die grauen Augen geblickt hatte. Irgendwas hatte diese Farbe, das ihn enorm faszinierte, und die sogenannten Seelenspiegel der Hinketsu wirkten irgendwie... tiefer und ergreifender als die Anderer es taten. Seelenspiegel war der Meinung des Rutako nach übrigens ein völlig unpassend gewählter Begriff, würde das doch bedeuten, dass sie das Bild der Seele zurück nach innen reflektierten und man sie von außen nicht sehen konnte. Fenster zur Seele war definitiv die bessere Variante.
Irgendwie schaffte der hagere Shinobi es doch noch, sich zusammen zu reissen, den Blick abzuwenden und ihr Handgelenk wieder freizulassen, um sich auf den Weg zu machen. Im letzten Jahr hatte sich in der Akademie fast gar nichts verändert, Gänge, Raumnummern und selbst die Deko entsprachen noch dem, was er in Erinnerung hatte. Entsprechend leicht fiel es ihm, sich den Weg zum Büro des Direktors ins Gedächtnis zu rufen - er war ein paar Mal dort gewesen, um sich über Störfaktoren in Klassenzimmern und zu lange Pausen zu beschweren. Auch die minderwertige Trainingsausrüstung und unterqualifizierten Lehrkräfte hatten ihre Erwähnung gefunden, und einmal war er hierhergebracht worden, um sich für das Nächtigen auf Akademiegelände zu rechtfertigen. Ja, das Büro war Ingvi nicht fremd und auch der etwas dickliche Mann mit der Halbglatze, welcher grinsend an dem großen Eichenholztisch saß, war ihm bekannt. "Ah, sie beiden sind hier", rief er erfreut in einem Tonfall, der den Schwarzhaarigenskeptisch machte. "Ich habe mir schon Sorgen gemacht. Sie waren doch früher so pünktlich, Herr Rutako." Sie beiden? Wurde etwa sonst niemand erwartet? "... Das hier... ist kein Klassentreffen, oder?", fragte der Genin monoton, den mehr als respektlosen Klang, welcher dem 'Herr Rutako' verliehen worden war, ignorierend. "Richtig. Sie beiden wurden ausgewählt für eine ganz besondere Aufgabe. Sie sind die ersten beiden Genin, denen diese Ehre zuteil wird. Unser neuer Lehrer, Sensei Oruichi, kam auf diese Idee. Begeben sie sich bitte in Klassenraum 3-C, dort wird er ihnen alles erklären." So war das also. Man hatte ihn also hierher gezwungen, um eine angeblich ehrenvolle Aufgabe zu erledigen. Genervt verließ der Rutako das Büro, wobei sein Blick noch einmal Yuzuki passierte. Naja, immerhin hatte er gute Gesellschaft.
 

Hinketsu Yuzuki

New Member
Beiträge
149
Größe
1,62 m
Mit offenem Mund lauschte Yuzuki dem Jungen, der sich zu ihr gesellt hatte, und war zumindest in einem Aspekt seiner Meinung: Sie wollte zwei ihrer ehemaligen Akademiekollegen nicht wieder begegnen, das allerdings aus einem anderen Grund, den wohl der dunkelhaarige Ingvi hatte. Ich muss mich unauffällig verhalten… Vielleicht bemerken mich Mei und der Junge damals aus dem Wald nicht. Ob die beiden wohl schon Genin waren oder noch als Akademieschüler hier rumgurken mussten? Aus Angst vor deren Rache hatte Yuzuki es nicht gewagt über die beiden nachzuforschen, also musste sich heute auf ihre Spontaneität verlassen.
Aus ihren Gedanken wurde die Yuzuki jäh herausgerissen, als sie plötzlich die Hand Ingvis an ihrem Handgelenk spürte. „Was, wie-“, stammelte sie überrascht und wollte gerade Ingvis Hand abschütteln, aber so schnell er sie umfasst hatte, so schnell hatte er auch wieder losgelassen. „Wir sollten jetzt... reingehen, Yuzuki... san...“, meinte er leicht unkonzentriert zu ihr und ging voran. Ja, das sollten wir., dachte die Hinketsu, als sie ihm verdutzt hinterher sah und sich ihr Handegelenk rieb. Sie verstand sein Verhalten nicht genau, vielleicht mochte er ihre Augen ja ganz besonders, denn irgendwie starrte er andauernd, aber das wusste Yuzuki nicht.
Schließlich folgte sie ihm zur Akademieleitung. Der Leiter schien äußerst erfreut über die Anwesenheit der beiden Genin, was Yuzuki stutzig machte. Ihren Gedanken hingegen sprach Ingvi aus. Kein Treffen? Keine Feier? Was ist es dann? „Ihr müsst bestimmt irgendeinen Drecksjob machen“, flüsterte Shin auf einmal von hinten in Yuzukis Ohr, welche wiederum erschrickte und zusammenzuckte. „Uh, eine ehrenvolle Aufgabe.“, spottete Shin, aber Yuzuki ignorierte ihn. Stattdessen verabschiedete sie sich ohne Worte beim Direktor, um Ingvi aus dem Raum zu folgen. Draußen überholte sie ihn, sie konnte nicht anders, denn die Aufregung und Shins Kommentare brachten ihr Blut in Wallung, weswegen sie lange vor Ingvi im besagten Klassenraum stand, in der Sensei Oruichi bereits wartete. „Guten Tag“, begrüßte Yuzuki den Lehrer höflich mit einer Verbeugung- Sie achtete gar nicht darauf, wie er aussah, sondern lauschte praktisch blind seinen Worten. „Wie schön, dass ihr endlich hierher gefunden habt. Ich bin Oruichi-Sensei und werde ihnen nun einiges erklären.“ Wo war Ingvi? Stand er bereits im Raum neben ihr? Die Hinketsu konnte gerade nicht klar denken, da Shin fröhlich im Klassenzimmer herumtanzte und „Ihr wurdet verarscht, haha!“ schrie. „Wie ihr seht, herrscht hier im Klassenzimmer das reinste Chaos. Auch die Tafel ist beschmiert. Irgendwelche Schüler haben sich wohl einen Jux daraus gemacht hier Unordnung zu hinterlassen, und zwar nicht nur hier, sondern in so gut wie allen Klassenräumen. Einige Klassen wurden absichtlich verdreckt zurückgelassen und jetzt kommt ihr ins Spiel.“, erklärte Oruichi-sensei zwinkernd, was wenig ermutigend war, und griff nach einem Besen. Derweil tapste Yuzuki ungläubig zur Tafel und rieb mit dem Finger über die Kreidespuren. Anschließend zerrieb sie den Staub weiter zwischen Daumen und Zeigefinger, und drehte sich zu Oruchi-sensei um. „Ihr beide werdet alles aufräumen und säubern“, beendete der Lehrer seine Ausführung und reichte der Hinketsu den Besen. „Hinten im Raum stehen zwei Eimer, Reinigungsmittel sowie andere Dinge, die ihr brauchen werdet. Viel Spaß.“ Und damit machte sich der besagte Lehrer aus dem Staub. Mit hochgezogenen Augenbrauen suchte Yuzukis Blick den von Ingvi. Sie war einem Wutanfall nahe und konnte sich wegen dieser Unverschämtheit nur noch schwierig im Zaum halten. Am liebsten hätte sie den Besen auf Oruichi-senseis Schädel zerschlagen. Schweinerei!
 
Zuletzt bearbeitet:

Rutako Ingvi

Active Member
Beiträge
727
Größe
176 cm
Steckbrief
Link
Die große Ninjaakademie Soragakures war für Ingvi immer schon ein Ort gewesen, den er einfach nur verabscheute. Er lernte dort nichts, das zu lernen ihn sein Vater nicht bereits gezwungen hatte, musste seine Zeit mit Leuten verbringen, die für ihn egaler und jämmerlicher nicht sein konnten, und er musste Befehle von Lehrkräften befolgen, die ihm intelektuell unterlegen waren. Dennoch war das hier die Krönung, ihn selbst nach seinem Abschluss noch einmal hierher zu beordern, um auf den Befehl intelektuell Unterlegener hin Arbeiten zu verrichten, bei denen er nichts lernen konnte. Allein die Gesellschaft, in der er sich befand, war etwas, an dem er nichts aussetzen konnte. Im Klassenraum kam das Mädchen sogar schon einige Schritte vor ihm an, er beeilte sich aber auch nicht gerade. Ob und wie sie den neuem Lehrer begrüßte, bekam er gar nicht mit, erst als dieser den Besen in die Hand nahm, tauchte der Rutako im Türrahmen auf. Dieser Oruichi war tatsächlich eine Neuerung an dieser sonst so unveränderten Schule, er trug kastanienbraunes Haar in einer überheblichen Tolle und auch, wenn seine Augen dank Lichtreflektionen auf der dicken Brille verborgen waren, ließ das Grinsen auf dem jungen Gesicht seinen Gefühlszustand erahnen: Dieser Mann hatte Spaß daran, die beiden Genin zu verärgern. Wahrscheinlich hatte er sogar absichtlich zwei Absolventen herausgesucht, die es besonders nerven würde, bei Ingvi jedenfalls war das klar. Über die Hinketsu wusste er noch nicht genug, um die Vermutung zu bestätigen, aber da er sie irgendwie nett fand, musste sie ihm wohl irgendwie ähneln.
Inhaltlich gab es eigentlich nicht mehr viel mitzubekommen, doch die Aufgabe war klar: Yuzuki und er sollten hier wohl sauber machen, soviel zu der ehrenvollen Pflicht. Dieser Job würde sich sicher nicht in seinen Memoiren wiederfinden, auch wenn das bedeuten würde, dass Yuzuki darin ganz plötzlich als Bekannte aufgeführt werden müsste. Aber es war eh unwahrscheinlich, dass sie eine wichtige Rolle in seinem Leben einnehmen würde, daher waren solche Gedanken unnütz. Dass sich Meister Haartolle zurückzog war wohl das Klügste, denn obwohl Ingvi seine Wut nicht zeigte, war es doch wesentlich klüger, ihn nicht zu sehr zu reizen. Auch ohne sein Katana sollte er fähig sein, diesen Kerl zu erledigen. Den Blick der Hinketsu fing er auf, es war, als träfen Welten aufeinander. In ihren grauen Augen erkannte man brennende Wut, während sein Blick nur eisblaue Kälte zurückscheinen ließ. Auch er war aufgebracht, allerdings ließ er davon nichts sehen, das hätte einfach nicht gepasst zu ihm. Stattdessen wandte er sich von dem Mädchen ab und begab sich in den hinteren Teil des Raumes zu den Putzmitteln, um diese zu begutachten. Wie er es von der Akademie gewohnt war war das bereitgestellte Material recht minderwertig und abgenutzt, doch eine Wahl hatten sie ja leider nicht, da der Kurokage diesem Schabernack seinen Segen gegeben hatte. Also drehte er sich erneut um und ging dieses Mal zu Yuzuki, um mit ihr die Lage zu besprechen: "Es gefällt mir gar nicht, was diese Leute da mit uns gemacht haben... aber wir müssen die Aufgabe wohl oder übel erledigen. Ich würde vorschlagen, ich mache hier sauber und du wischst die Tafel... das habe ich nämlich noch nie gemacht." Ja, er hatte tatsächlich noch nie eine Tafel gewischt, seine Lehrer hatten ihn zwar nicht gemoch, aber nicht, weil er sich je daneben verhalten hätte, das hatte er nämlich nicht. Nur seine überhebliche, besserwisserische Art hatte ihnen, warum auch immer, missfallen, und dafür konnte man ihn nicht bestrafen. Vor den Tafeldiensten, die er zu machen hatte, drückte er sich auch, und et voilá... Schon hielt er die drei Jahre ohne ein Wischen durch. Mit Besen, Mopp und Lappen dagegen konnte er nahezu perfekt umgehen, immerhin machte er das in dem großen Anwesen, welches ihm streng genommen selbst gehörte, immer selbst. Dank seines Lebensstils und dem seiner Mutter war es zwar nicht oft nötig, doch über die Jahre konnte man trotzdem viel Erfahrung sammeln. Diese Aufteilung wäre also die beste.
 

Hinketsu Yuzuki

New Member
Beiträge
149
Größe
1,62 m
„Es gefällt mir gar nicht, was diese Leute da mit uns gemacht haben… aber wir müssen die Aufgabe wohl oder übel erledigen… Ich würde vorschlagen, ich mache hier sauber und du wischst die Tafel… das habe ich nämlich noch nie gemacht.“, hörte die in Rage geratene Yuzuki die Stimme ihrer Begleitung echoartig aus der Ferne schallen. Gerade noch so konnte sie sich zusammenreißen, fälschlicherweise Ingvi den Besen, den sie in der Hand hielt, über den Schädel zu ziehen. Stattdessen schleuderte sie das Gerät mit voller Kraft in die linke hintere Ecke des Zimmers, vor er gegen etwas schepperte, aber das war der elfenhaften Jugendlichen momentan egal.
Schnaubend drehte sie sich einfach um und griff nach einem Schwamm, um ihn unter dem aufgedrehten Wasserhahn zu befeuchten. Total mit Wasser vollgesogen zog sie ihn aus dem Wasserstrahl heraus, stapfte zur Tafel, wobei Wasser aus dem Schwamm in ihrer Hand auf den Boden tropfte, und fing an wild herum zu wischen. Die Spur, die sie hinterlassen hatte, würde Ingvi sowieso aufwischen, er hatte sich ja dafür angeboten. Wutentbrannt wischte alles Kreidespuren weg, jedoch machte sie es so ruckartig, dass beim Hin- und Herschwenken ihres Arms überall schmierige Tropfen verteilt wurden.
Irgendwo hinten aus dem Raum erklang währenddessen Shins schallendes Gelächter. Yuzuki biss sich feste auf die Lippen, um ihn ja nicht vor Ingvi zu beschimpfen, sondern schmiss den Schwamm ins Waschbecken und griff nach der Flitsche, die auf einem Tisch neben der Tafel bereit lag. Oh, wie nett, sie haben sogar fürsorglich die Flitsche bereit gelegt. Na, vielen Dank auch., dachte sie total zickig, die Kante der Flitsche an die Tafel knallend. Rasch entfernte sie durch akkurates Hin- und Herziehen der Flitsche das überschüssige Wasser von der Tafel – zurück blieb eine blitzblanke Tafel, vollkommen sauber. Vom Boden um die Tafel herum konnte man das leider nicht behaupten, überall waren Wasser- und Kreideflecken. Mit gerunzelter Stirn blickte sie die Sauerei an, die sie soeben veranstaltet hatte.
Sich langsam abregend wandte Yuzuki sich an Ingvi. „Tut mir Leid“, entschuldigte sie sich verlegen. Ihr Ausraster war ihr mit einem Male peinlich. „Ich mach meinen Dreck eben weg, dann gehe ich schon mal in die anderen Räume, um die Tafeln zu wischen. Wenn ich fertig mit allen Tafeln bin, komme ich zurück und helfe dir mit dem Rest.“, schlug sie peinlich berührt vor. Mit gesenktem Kopf schnappte sie sich einen Lappen, wischte alles auf und verschwand mit einem „Bis gleich und wehe du haust ab“ aus dem Zimmer, um sich den nächsten Raum vorzuknöpfen.
 

Rutako Ingvi

Active Member
Beiträge
727
Größe
176 cm
Steckbrief
Link
Yuzuki regte sich ja ganz schön auf über den gemeinen Streich der Akademie gegen die Genin, jedenfalls wirkte es so, als sie den Besen in die Ecke pfefferte. Zwar wäre es Ingvi lieber gewesen, hätte sie ihm das Putzutensil einfach gegeben, doch es änderte nicht wirklich etwas, so musste er ihn sich eben selbst holen. Dabei ignorierte er wie seine Kollegin auch den umgeworfenen Eimer und begann einfach damit, den Raum auszufegen. Es war wirklich dreckig hier, überall lag zerknülltes Papier oder die Verpackung eines Lebensmittels, das wohl schon vor einer Weile gegessen worden war. Außerdem war es ganz schön staubig und mit dem Sand, den die Schuhe der Schüler auf Dauer hereingetragen hatten, ließe sich wahrscheinlich ein kleiner Trainingsplatz abdecken. Dieser Job war so sehr unter der Würde des Rutakoerben, dass man sich darüber wundern konnte, wieso gerade der narzistische Ingvi sich das gefallen ließ. So war es immer. Er hasste das System, in dem er sich irgendwelchen Idioten unterordnen musste, doch er befolgte es immer, ganz egal, wer ihn herumkommandieren durfte. Wieso? Ganz einfach: Weil man ihn dafür bezahlte. Gehorsame, fähige Genin bekamen bessere Aufträge, wurden noch stärker, bekamen mehr Geld und wenn sie dann erstmal Chuunin warren, standen sie in der Rangliste auch gleich etwas höher, was noch bessere Aufträge, noch mehr Geld und dazu noch etwas mehr Macht mit sich brachte. Soweit jedenfalls die Theorie, und doch stand er jetzt hier und musste den Boden säubern.
Und ja, der Schwarzhaarige bemerkte die Sauerei, die seine Partnerin veranstaltete. Er reagierte nur deshalb nicht darauf, weil es keinen Unterschied machen würde. Er musste den Boden so oder so wischen, ihre Aufgabe war es ja nur, das bei den Tafeln zu tun, und die Tafel bekam sie ja sauber. Deswegen bekam sie auf ihre Aussage, sie würde das wegmachen, eine monotone Verneinung: "Musst du nicht, ich erledige das schon." Allerdings tat sie es dennoch und verschwand, um sich um die nächsten zu kümmern, mit der Bitte, dass er nicht abhauen sollte. Er hatte nie vorgehabt, vor Beendigung der Aufgabe zu verschwinden und selbst dann hätte er sich zuvor von dem Mädchen verabschiedet, niemals würde er einfach so gehen. Eine kurze Weile später hatte er durch den ganzen Raum gefegt und gewischt und machte sich mit den Utensilien, die er brauchte, auf zum nächsten. Dabei ließ er die Tür des Raumes, in dem er gerade putzte, immer offen und schloss die fertigen stets hinter sich, damit man ihn schnell finden konnte - 'man' war in diesem Fall allein die Hinketsu. Im vierten Raum langweilte er sich wirklich, deshalb hob er nach dem Zusammenkehren eines der Blätter auf, entknüllte es und las es sich durch. 'Liebes Tagebuch' lautete die erste Zeile des Zettels, auf welchem es fast nur um die Liebe der Schreibenden zu einem Jungen namens Kyoto ging. Hatte auf der Tafel im ersten Raum nicht irgendwo Rin*+ Kyoto gestanden? Ingvi war fast sicher, dass dem so war, und nahm das nächste Blatt, ein weiterer Tagebucheintrag. In Kyotos Nähe hatte sie wohl ein Stück Apfel ausgespuckt, weil sie im Rest einen halben Wurm gesehen hatte; wohl eine sehr peinliche Begebenheit. Er las auch noch die übrigen Zettel, alles Einträge aus Rins Tagebuch, teilweise auch bildlich auf der ersten verschmierten Tafel festgehalten, faltete sie zusammen und steckte sie in seine Jackentasche, ehe er den Raum fertig säuberte und in den nächsten ging. Kehren, lesen, säubern.
 

Hinketsu Yuzuki

New Member
Beiträge
149
Größe
1,62 m
Glücklicherweise musste das elfenhafte Mädchen bloß die Tafeln säubern, daher schritt ihre Arbeit zügig voran. Ihrem Kommilitonen Ingvi, der währenddessen die Räume fegte und wischte, half sie zusätzlich noch, indem sie den groben Müll in den Klassenräumen zusammenkehrte und entsorgte. Nach und nach regte sich die Hinketsu ab, ihr Blut schien nicht mehr so sehr zu brodeln, wie zu Beginn der ganzen Aufräumaktion.
So war sie also bereits im siebenten Klassenraum angekommen, der äußerst sauber schien – im Gegensatz zu den anderen, in denen sie gewesen war. Auf dem Boden befand sich nichts außer dem Straßendreck, den die Akademieschüler mit ihren Schuhen in das Innere des Gebäudes getragen hatten. Arrogant schürzte Yuzuki die ihre Lippen, während sie elegant zur Tafel schritt, um den Schwamm von der Kreideablage zu holen. Die Tafel war nicht so sehr zugeschmiert, wie in den anderen Räumen, darauf waren lediglich Unterrichts-spezifische Aufzeichnungen des jeweiligen Lehrers in weiß zu sehen sowie die nicht übersehbare Liebesbotschaft ‚Rin + Kyoto‘, die in knalligem Rot gehalten war. Über diese Phrase musste Yuzuki schmunzeln. Gedankenverloren und wieder vollkommen beruhigt für den Augenblick drehte sie den Wasserhahn auf, um den Schwamm zu befeuchten und auszuwringen. Durch das ganze Wasser war die Haut an ihren Händen bereits runzlig geworden, sobald Yuzuki also mir ihrer Arbeit fertig würde, müsste sie sich zuhause die Hände eincremen…
Mit nassem Schwamm schritt sie zur Tafel heran und wischte fröhlich vor sich hin, bis sie zu der Stelle der Tafel angelangte, an der sie über die rote glänzende Schrift wischte. Ungläubig kratzte die Jugendliche über die glänzenden Buchstaben, ehe sie ihr Gesicht verärgert verzog. Warum war ihr bloß nicht vorhin schon aufgefallen, dass die liebliche Äußerung des oder der Verliebten mit irgendeiner Art Lack auf die Tafel geschmiert wurde?
„Vermaledeites Pärchen, möge eure Liebe dem Untergang geweiht sein!“, grummelte Yuzuki säuerlich vor sich hin, als sie die Tafel abtrocknete. Wie bekam sie die Farbflecken von der Tafel? „Oho, wer redet da denn pseudo-gestelzt vor sich hin?“, meldete sich Shin plötzlich zu Wort, bevor er anfing ein gemeines Kichern ertönen zu lassen. Yuzuki hingegen biss sich einfach auf die Lippe, um einen weniger netten Kommentar für sich behalten zu können. „Vielleicht solltest du mal zu Midori-sensei gehen, sie hat sicherlich Nagellackentferner da. Möglicherweise bekommst du mit dem darin enthaltenen Aceton die Lackflecken ja ab, Yuyu-chan“, schlug Shin besserwisserisch vor, nachdem er die rote Schrift auf der Tafel gründlich inspiziert hatte. Daraufhin erntete er Yuzukis hell erleuchtete Miene, welche sich augenblicklich umdrehte und aus dem Raum lief. Das ihr das nicht gleich eingefallen war! „Bitte gern geschehen, nichts zu danken!“, rief Shin ihr hinterher, aber Yuzuki ignorierte ihn.
Während sie den Flur entlang lief, stellte sie fest, dass eine Tür offen stand. Sicherlich war Ingvi dort drinnen am Putzen, also machte die Hinketsu Halt an der offenen Zimmertür, um Ingvi Bescheid zu geben. „Rutako-san, ich gehe eben zu Midori-sensei und hole mir Nagellackentferner. Eine der Tafeln ist mit Lack beschmiert worden. Scheinbar mussten Rin und Kyoto ihre Liebe darauf verewigen… Ich bin gleich zurück!“, erklärte sie ihm hastig und verschwand danach mit einem Nicken als vorläufigen Abschied. Ihr nächstes Ziel war das Lehrerzimmer mit der Hoffnung, dass Midori-sensei anwesend sein würde.
 
Zuletzt bearbeitet:

Rutako Ingvi

Active Member
Beiträge
727
Größe
176 cm
Steckbrief
Link
Gerade hatte er auch hier die Zettel überflogen und eingesteckt und den restlichen Müll entsorgt, um nach dem Mopp zu greifen, als die Hinketsu ihm mitteilte, dass die beiden Protagonisten des Tagebuches auf einer Tafel verewigt worden waren, und das mit Lack. Innerlich lächelnd wischte er schnell den Rest des 5. Raumes durch, um sich zum nächsten zu begeben, und schaffte dies sogar innerhalb zweier Minuten. Irgendwie war er sehr motiviert, vielleicht lag es daran, dass er die Nachricht mit eigenen Augen sehen wollte. Anders als in den vorherigen Räumen stopfte Ingvi die Zettel aus Nummer sechs einfach in seine Jackentasche und erledigte die Arbeit, die er hier hatte. Es waren nur drei Seiten gewesen, die er hier hatte finden können, scheinbar neigte sich die Sammlung dem Ende zu. Nach dem Fegen und putzen konnte er sich nicht der Versuchung erwehren, diese letzten drei Seiten auch noch durchzugehen, weshalb er sich auf einen der Tische setzte und sie auffaltete. Das erste beschäftigte sich nur mit einem einfachen Lunch, bei dem ihr jemand ein Bein gestellt und sie ein beliebtes Mädchen mit Suppe bekleckert hatte, und sie endete mitten in einem Satz, dort stand "Er hat vor ein paar Tagen die Prüfung bestanden und ist viel zu lieb, sie hat". Die nächste Seite beschäftigte sich dann wieder mit ihrem geliebten Kyoto, zumindest bis zur Mitte, dort wurde ganz schön rumgekritzelt und weiter unten ging es dann um Leute, die sie immer ärgerten und die das Tagebuch eigentlich nie hätten sehen dürfen. Die letzte Seite... Ingvi las genau fünf Worte weit und sofort wusste er, wie unglaublich peinlich es dem Mädchen sein musste, wenn jemand es sah. Mit einem angedeuteten Grinsen - für seine Verhältnisse, ein normaler Mensch sah nicht mehr als einen ganz leicht hochgezogenen Mundwinkel - erblickte er den Tacker auf dem Pult, nahm ein leeres Blatt aus seiner Tasche und schrieb fett darauf: "Verlorenes Tagebuch!" Dann legte er die eingesammelten Zettel aufeinander, den letzten ganz oben, darauf das von ihm beschriebene Blatt und tackerte alles in der linken oberen Ecke zusammen. Aus dem Raum tretend schloss er die Tür und blickte sich um, glücklicherweise war keiner da, so konnte er ungestört die Siegel formen und leise das Jutsu ausführen: "Mizú naifu no Jutsu!" In Erwartung eines ruhigen, wenn auch nervigen Festes hatte der Rutako kein Kunai dabei, aber mit dieser Technik war das Problem schnell behoben und er konnte das frisch getackerte 'verlorene Tagebuch' an der Wand befestigen. Das Mädchen sollte es doch wiederfinden können, nicht wahr? Noch immer mit seinem angedeuteten Grinsen im Gesicht begab er sich in den nächsten Raum, der wohl auch so ziemlich der letzte sein dürfte, und klopfte. "Yuzuki-san?"
 

Hinketsu Yuzuki

New Member
Beiträge
149
Größe
1,62 m
Entschlossen klopfte Yuzuki an die Tür des Lehrerzimmers und wartete auf das „Herein!“, bevor sie die Tür zur Seite schob und den Raum betrat. „Guten Tag“, grüßte sie die drei Lehrer höflich mit einer leichten Verbeugung, die in dem Zimmer anwesend waren und sie fragend anschauten, danach aber ebenfalls zurückgrüßten. „Ist Midori-sensei vielleicht gerade zu sprechen? Ich hätte eine-“ Frage? Wohl eher nicht. „-eine Bitte an sie. Es gibt da ein kleines Problem.“ Geduldig und mit einem freundlichen Lächeln wartete Yuzuki auf eine Antwort seitens der Lehrer, bis sich schließlich jemand zu Wort meldete. „Oh, Hinketsu-san!“, rief eine erstaunte Stimme, die keinem der Lehrer vor ihr gehörte.
Mit hochgezogenen Augenbrauen wandte sich die Jugendliche in die Richtung, aus der die weibliche Stimme gekommen war. Mit einem freundlichen Gesichtsausdruck stand Midori-sensei mit einer Tasse Kaffee in ihrer Hand im Türrahmen. „Hallo, wie kann ich dir behilflich sein?“ Daraufhin zog Yuzuki eine Schnute, zögerte aber nicht zu der jungen Lehrerin zu gehen, um ihr ihr Problem zu erläutern. Behilflich sein? Meinetwegen kannst du gern die Tafeln für mich putzen, du Heuchlerin…
„Ich putze seit einiger Zeit schon die Tafeln in den verdreckten Klassenräumen und habe eine erwischt, die mit rotem Lack beschmiert wurde. Vielleicht haben sie Nagellackentferner da und könnten mir den ausleihen?“ Midori-sensei nippte an ihrem Kaffee, während Yuzuki auf eine Antwort wartete. Das Gesicht der Lehrerin sah nachdenklich aus. „Hm, ich glaube, ich habe noch eine Falsche mit einem Rest Nagellackentferner da.“, meinte sie, drehte sich um und verschwand in dem Nebenzimmer, aus dem sie gekommen war. Auf ihrer Lippe kauend wartete Yuzuki wieder einmal.
„Wo ist es denn? Ah, ich hab’s gefunden!“, ertönte die klare Stimme ihrer einstigen Lehrerin aus dem Nebenraum, ehe diese wieder ins Lehrerzimmer zurückkehrte. „Hier“, sagte Midori-sensei, als sie die kleine Plastikflasche ihrer ehemaligen Schülerin reichte. „Hoffentlich reicht das, um den Nagellack von der Tafel abzubekommen. Du kannst ruhig alles aufbrauchen, ich wollte mir eh eine neue Flasch davon kaufen.“ Freudig ergriff die Hinketsu die ersehnte Flasche, bedankte sich herzlich bei der Lehrerin und verabschiedete sich dann von ihr. „Arme Rin…“, hörte Yuzuki die junge Lehrerin murmeln, als sie den Raum hastig verließ, um ihre Arbeit an der Akademie alsbald zu beenden. Eine gute Idee Midori-sensei um Hilfe zu bitten. Sie ist stets auf ihr Äußeres bedacht. Scheinbar wusste Midori-sensei, dass die liebeskranke Rin die Tafeln mit ihrem roten Nagellack angemalt hatte…
Geschwind rannte sie zurück in das Klassenzimmer, besorgte sich ein Paar Papiertücher aus dem Behälter neben dem Waschbecken und träufelte die Aceton-haltige Flüssigkeit auf die Tafel, sodass der Nagellackentferner über die rot-beschmierte Stelle lief und den Nagellack löste. Bevor sich die Flüssigkeit verflüchtigen und den gelösten Lack wieder fest werden konnte, wischte sie schnell mit den Papiertüchern drüber, wederholte den Vorgang noch einmal, bis die Tafel komplett sauber war. Zufrieden über ihr ‚Werk‘ entsorgte sie die dreckigen Tücher und nahm sich die letzten Paar Räume vor. Yuzuki putzte eifrig alle Tafeln, bis sie in dem letzten Raum ein Klopfen vernahm. „Yuzuki-san?“, fragte Ingvi, den sie im Eifer des Gefechts vergessen hatte. „Oh, Rutako-san. Ich habe hier die Tafel bereits auch schon gewischt. Der Boden war sauber, du brauchst hier also nicht zu putzen“, antwortete die elfenhafte Jugendliche ihrem Putz-Kollegen. „Ich nehme an, dass du auch schon fertig bist. Dann können wir zum Direktor gehen und ihm einen kleinen Bericht abstatten.“, schlug sie ihm mit freundlicher Miene vor. Aber eine kleine Reise zum Büro des Direktors war gar nicht nötig, denn im selben Moment trat Oruichi-sensei ein – mit einem überglücklichen Gesichtsausdruck.
„Wunderbar!“, rief er quietschvergnügt. „Alles ist sehr sauber, vielen Dank.“ Abwartend blickte die Hinketsu ihn an und spürte, wie ihr Blut wieder begann zu rasen. Aber zum Ausrasten reichte dies nicht. Fordernd hob sie eine Augenbraue hoch, mit verschränkten Armen. „Ach ja, bevor ich’s vergesse: Hier habt ihr beide jeweils einen Gutschein beim Ramen-Stand etwas weiter die Straße herunter. Da könnt ihr dreimal umsonst essen gehen. Guten Appetit und auf Wiedersehen, besucht uns irgendwann nochmal!“ Und damit war der schmierige Typ von einem Lehrer auch schon wieder verschwunden.
Mit zusammengezogenen Augenbrauen grummelte Yuzuki irgendetwas für andere Menschen unverständliches vor sich hin, während sie die Gutscheinkarte in ihrer Hand betrachtete. Naja, wenigstens gab es Essen umsonst für die getane Arbeit. Besser als nichts.
 

Rutako Ingvi

Active Member
Beiträge
727
Größe
176 cm
Steckbrief
Link
Der Ruf der Hinketsu ereilte ihn aus einem der anderen Räume, scheinbar war sie bereits weitergezogen. Einerseits natürlich schade, hätte er doch gern das angebliche Liebesgeständnis der eindeutig gelackten Rin - miiieses Wortspiel - zu Gesicht bekommen. Allerdings war auch die Vorstellung dessen, was geschah, wenn das offen sichtbare Tagebuch in die falschen Hände geriet, recht amüsant und solange er sich nicht um die Folgen kümmern musste, war es ihm herzlich egal, ob Rin glücklich wurde oder in eine geschlossene Anstalt überwiesen. Apropos Tagebuch... flink zückte der Rutako das kleine Notizbuch, welches er stets mit sich führte, und ging zu den Seiten über, die für Notizen zu einzelnen Ninjas gedacht waren. Einige der Namen dort hatte er bereits vergessen, und ein paar Zeilen unter "Aoi Yasu" durfte sich jetzt "Hinketsu Yuzuki" einfinden. Mit knappen Stichworten wurden Selbstgespräche und Wutausbrüche, aber durchaus eine gewisse Sympathie verzeichnet und das Vorhaben, bei einem zukünftigen Treffen des Nachnamens wegen nachzuhaken. Der kleine, unfreiwillige Job hier war jedenfalls erledigt, soviel stand fest. Spätestens als hinter ihm die Stimme des unerwartet erschienenen Oruichi erklang, der von ihrer Arbeit ja geradezu begeistert zu sein schien. Und als Lohn, was gab es da? Nicht eine, nicht zwei, sondern ganze DREI Gratismahlzeiten an einem Ramenstand ganz in ihrer Nähe, und zwar für jeden! Unglücklicherweise konnte Ingvi das nicht annehmen, so sehr er Nudelgerichte aller Art auch genoss. Doch nicht einmal der Befehl des Kage würde ihn innerhalb des Ablaufdatums nochmal so nahe an die Akademie führen, dass er den Stand erreichen können würde. Also drückte er das Papier seiner Partnerin in die Hand, drehte sich um und winkte, während er mit dem Rücken zu ihr den Raum verließ. "Auf Wiedersehen, Yuzuki-san", rief er, ohne sie noch eines Blickes zu würdigen, so wie es für ihn eben üblich war. Während er schon im Gang abgebogen und raus aus ihrem Blickfeld war, fügte er wesentlich leiser hinzu: "Ich hoffe, das wird bald sein..."
 
Oben