Aktuelles

Mehrfamilienhaus

Rutako Ingvi

Active Member
Beiträge
727
Größe
176 cm
Steckbrief
Link
cf: Anwesen von Sakkaku Hebis Familie

Mit der Pflanze in seinen Händen und seinen Füßen in richtigen Schuhen anstelle der Hausschuhe, auf die irgendwer in Hebis Elternhaus zu bestehen schien, folgte Ingvi dem Sakkaku, war er doch der einzige hier, der wusste, wo sein neues Heim lag. Umiko hing immer noch an ihnen, half weiterhin ein klein wenig beim Tragen, während ihr langes, falsches Haar die Luft an ihren Seiten verdrängten. Hin und wieder merkte der Rutako, wie seine Augen einen kurzen Blick auf diese Zöpfe erhaschten, aber war das ein Wunder? Was für ein Mensch trug denn schon falsche Haare? Auch, wenn ihre Familie da wohl eine Art Druck ausübte, mutete es für ihn einfach seltsam an, was, das war ihm bewusst, nichts mit Umiko an sich zu tun hatte. Tatsächlich würde er, auch, wenn er durchaus erkannte, dass sie nicht ganz normal war, sie nicht als seltsame Person bezeichnen. Nur eben als nicht sehr autonom. Vielleicht würde sich das ja ändern, wenn sie wie Ingvi – und Hebi jetzt auch – in ihrem eigenen Haus leben konnte? An einem Ort, an dem ihre Familie ihr nicht alles diktieren konnte? Vermutlich wäre das wirklich das Beste für sie. Sie ins kalte Wasser werfen, in dem sie nicht nur selbst entscheiden konnte, sondern auch müsste. Früher oder später würde sie einen eigenen Willen entwickeln müssen, und dann konnte sie sich entscheiden, ob Hebi und Ingvi Leute waren, auf deren Seite sie bleiben wollte. Sobald sie diese Entscheidung treffen konnte, war sie auch endlich vertrauenswürdig – mehr oder weniger. Für Ingvi wäre es zumindest genug...
Glücklicherweise dauerte es in Sora nicht lange, von einer Plattform zu einer anderen zu wechseln, weswegen Plattform 3 bald erreicht war. Ingvi hätte so etwas leichtes wie eine kleine Palme sicher ewig tragen können, aber Effizienz und Zeitersparnis waren schon immer Dinge gewesen, die ihm wichtig waren. Wie gut, dass seine geliebte Heimat diesen Wünschen so angepasst war... Und wenn man erst einmal auf der Plattform war, dauerte es auch nicht lange, sein endgültiges Ziel zu erreichen, in diesem Fall die neue Wohnung Hebis. Oder naja, zuerst einmal das Haus, in dem sie lag. Ein Mehrfamilienhaus, das sich in die Höhe erstreckte und so einen ganz hübschen Quader abgab, auch wenn er alles andere als farbenfroh war. Naja... immerhin gab es Balkons. Wenn man wollte, konnte man sich ein wenig frische Luft gönnen. Ingvis Haus hatte so etwas nicht. Bei Ingvi fand man allerdings auch nur zwei Stockwerke, wenn man den Dachboden nicht mitzählte, das hier schienen gut fünf zu sein. Außerdem gab es bei ihm wesentlich weniger Auswahl, was die Klingeln anging... Kein Wunder, bei ihm gab es auch nur eine Familie; eine sehr kleine. Hier gab es sogar mehr als eine Familie auf einem einzelnen Stockwerk... Hebi würde sicher nicht hier wohnen, wenn er sich etwas eigenes leisten konnte. Das einzig positive, dass Ingvi zu den Leuten hier zu sagen hätte, war, dass sie wohl nicht zu unordentlich waren. Zumindest von außen wirkte das Haus, wenn auch nicht in perfekten Zustand, kein bisschen heruntergekommen, und man sah auch kein Anzeichen dafür, dass irgendwer Zeug aus seinen Fenstern war oder Dreck auf der Straße verteilte, und die Fenster waren auch alle noch intakt – jedenfalls die, die man von hier aus sehen konnte. Alles in allem eine vernünftige Bleibe, wenn man damit leben konnte, dass man mit Leuten leben musste.
Hebi behielt weiterhin den Vortritt, Ingvi folgte ihm und vermied dabei, von dem kleinen Weg zur Tür aus auf den Rasen zu treten. Gras wuchs nun wirklich nicht überall in Soragakure, aber eine ordentliche Portion an Häusern hatte sich noch ein Stück Vorgarten bewahrt, und solche Mehrfamilienhäuser schienen das wohl zu mögen. Stellte sich eigentlich nur noch die Frage, ob irgendwelche Mülltonnen hinter dem Haus standen...
 

Sakkaku Hebi

Well-Known Member
Beiträge
694
Alter
17 Jahre
Größe
1,79m
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
Oh, und was Da für Mülltonnen hinter dem Haus standen. Es waren große, majestätische, nur eines Köngis würdige. Und das nicht nur, weil sie fortan so halb in Hebis Besitz waren, nein, sie konnten auch mit super coolen Farben aufwarten: Die eine war gelb, die andere schwarz. Natürlich durfte eine Braune da auch nicht fehlen! Bitter war selbstverständlich, dass sie es hier nicht mit einem reinweißen Exemplar zu tun bekämen, aber man musste wohl damit leben, was einem das Dorf so hinter das Haus stellte.

So cool das alles nun klang, so egal war es dem Sakkaku jedoch. Er wohnte ja nicht allein und würde infolgedessen ohnehin nichts mit den Dingern zu tun bekommen, weswegen er vermutlich nicht einmal weiß, wie die aussehen und was die bisher alles mitgemacht haben. Und da er nicht vorhat, das jemals in Erfahrung zu bringen, schloss er sich, Ingvi und Umko einfach die Haustür auf, ging durch das leise Treppenhaus und fand schlussendlich den Weg in seine neue Wohnung. Sie roch noch ein wenig nach Farbe, aber sonst schien sie aufgeräumt und unbenutzt zu sein. Offensichtlich war der Andere auch noch nicht da. Gut so. Je weniger er die Fratze sehen musste, umso besser. Sowohl für Hebi als auch für den Anderen.

Viel zu machen gab es für ihn und die anderen beiden Genin hier allerdings nicht mehr. Die Möbel standen bereits, gemalert war auch… Fehlten wirklich nur die kleinen Dinge, die sie vorhin kauften oder eben aus der Wohnung der Eltern mitgehen lassen haben. Deswegen reichte es auch, Ignvi und Umiko lediglich zu deuten, dass sie das Zeug irgendwo abstellen sollten – Hebi würde sich im Laufe des verbleibenden Tages schon alleine darum kümmern. Wenn man etwas richtig gemacht haben wollte, sollte man es ja eh selbst machen, richtig? Seinen neuen Schatz, die Schlange, packte er selbstverständlich sofort dahin, wo sie nun bis zum Rest ihres Lebens ausharren würde: In sein Schlafzimmer. Wo Ingvi und Umiko das Zeug hinstellten, war vorerst vollkommen wumpe. So riesig war die Wohnung ja nicht, alsdass man immer erst einmal zehn Minuten laufen müsste, um von Raum A nach Raum B zu kommen.

Und alle so in allem war es das auch schon. Da nun nichts mehr anstand, konnten sie sich auch einfach ins Wohnzimmer setzen und quatschen. Über den heutigen Tag, vielleicht über verflossene Triebe. Wahrscheinlich gab es abends auch noch einmal etwas zu essen, wenn auch kein Obst für Ingvi, aber im Grunde konnte man den Tag doch als durchaus angenehm bezeichnen.

Off Ende
 

Sakkaku Akane

Member
Beiträge
100
Alter
14 Jahre
Größe
1, 68 m
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
cf: Einkaufspassage

Das war friedlicher verlaufen, als sie nach ihrem ersten Eindruck von Hebi erwartet hatte. Zeigte doch, dass der werte Herr auch anders konnte, oder? Möglicherweise bewies es aber auch nur, dass Akane eine sehr überzeugende Persönlichkeit war. Natürlich entsprach nichts davon der Wahrheit, doch man mag der jungen Sakkaku ihre Selbstüberschätzung verzeihen.
Während sich Hebi also auf in den Laden machte, verbrachte Akane zufrieden ihre Zeit damit den Rüden nach Strich und Faden mit Knuddel- und Krauleinheiten zu verwöhnen, bis ihr Cousin wieder auftauchte und die beiden Mädchen sowie Toni mit einem Blick zu sich "pfiff". Im vollen Bewusstsein, dass Asahina kein großer Fan des Hundes war, nahm die Schalträgerin die Sache - oder eher die Leine - selbst in die Hand. Natürlich war es ihrer Verwandten überlassen das Tier wieder an sich zu nehmen, wenn sie das wollte, doch Akane ging nicht wirklich davon aus.

Bald kam das Sakkaku-Trio mit ihrem tierischen Gefährten an dem Mehrfamilienhaus an, das Hebi sein Eigen nannte. Nun gut. Er konnte nicht das gesamte Mehrfamilienhaus sein Eigen nennen. Das wäre auch ein wenig zu viel des Guten. Er besaß jedoch immerhin eine Wohnung in diesem Gebäude und das war alles, was zählte. Noch dazu lag es ziemlich in der Nähe der Einkaufspassage, was es offensichtlich leicht ermöglichte nochmal zu einem Laden zu huschen, falls man etwas für das Mittagessen vergessen hatte oder einfach nur grade total Hunger auf etwas bestimmtes hatte. Sie musste zugeben, dass ihr Cousin sich da ein schönes Plätzchen ergattert hatte. Zumindest was die Umgebung und das Äußere des Gebäudes anging. Und sogar einen kleinen Vorgarten hatten sie! Ein schönes Fleckchen. Nicht unbedingt das, was man vom Angehörigen eines Clanes, der in Soragakure vertreten war, erwarten würde, jedoch nichtsdestotrotz ein schönes Fleckchen Erde.
Nun drängte sich ihr jedoch die Frage auf, wo bitte sie trainieren würden. Das Mehrfamilienhaus sah nicht danach aus, als ob es einen Trainingsraum beinhalten würde und einen Hinterhof mit Übungsplatz gab es sicherlich auch nicht. Hebi hatte doch nicht echt vor mit ihnen in seiner Wohnung zu trainieren. Vielleicht gingen sie ja gleich noch in den Park oder woanders hin, wo man besser trainieren konnte.
Doch erst einmal hieß es ab in die Wohnung. Vielleicht aßen sie auch noch etwas, bevor es los ging. Die Rotäugige war auf jedenfall gespannt auf die Einrichtung ihres Cousins. Was so ein Mensch wohl an Möbel hatte? Schwere Ledersessel, dunkles Holz, allgemein eine düstere Einrichtung? Oder vielleicht doch was ganz unerwartetes? Lauter Plüschtiere und pinke Flauschekissen möglicherweise. "Wers glaubt..." Doch das Geheimnis würde ja gleich gelöst werden! Nur noch die Treppen hoch und die Haustür aufgeschlossen. Akane wusste nicht, ob Asahina bereits zuvor einmal die Wohnung des gemeinsamen Verwandten betreten hatte oder nicht, aber so oder so würde es sie brennend interessieren, was genau grade im Kopf der anderen Sakkaku vor sich ging.
 

Sakkaku Asahina

Active Member
Beiträge
125
Alter
15 Jahre
Größe
152 cm
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
Wenn Asahina gewusst hätte, was gerade in dem Kopf ihres ach so reizenden Cousins vor sich ging, so wäre sie vermutlich nicht mehr lange in ihrem fröhlichem Gemütszustand verweilt und hätte stattdessen ehrlich in Betracht gezogen, aus reinem Selbstschutz ganz einfach ihre Füße in die Hand zu nehmen und ihr Heil in der Flucht zu suchen. Hebi hatte ihr seid sie ihn genauer kennen gelernt hatte, mehr als deutlich gemacht, dass mit ihm nicht zu spaßen war und allein die Tatsache, dass er auf Akanes Provokation nicht einmal wie üblich reagierte sondern schlichtweg schwieg war schon beängstigend genug, ganz zu schweigen von dem Missmut der sich daraufhin in der Sakkaku breit machte. Was fiel ihm eigentlich ein, dass er ihr bei dem kleinsten Widerwort eine schallerte und bei Akane offensichtlich beide Augen zudrückte, ohne überhaupt in Betracht zu ziehen ihr die Leviten zu lesen? Asahinas Augen verengten sich, ehe sie den Kopf zur Seite drehte und ihre jüngere Clanschwester mit einem fast schon abschätzigem Blick betrachtete, in dem offensichtlichen Versuch herauszufinden, was diese für Eigenschaften besaß, die ihr selbst fehlten. War sie hübscher oder gar klüger? Der Genjutsuka entwich ein abschätziges Schnauben, ehe sie in einer trotzigen Geste die Arme verschränkte und die Unterlippe schürzte. Akane besaß in ihren Augen ganz einfach keinerlei Qualitäten die eine solche Sonderbehandlung rechtfertigten oder gar nachvollziehbar machten, weshalb ihr Unmut entsprechend groß und tiefgreifend war. Ja, für einen Augenblick spielte die Genjutsuka sogar mit dem Gedanken sich einige Schritte zurückfallen zu lassen und der Sakkaku in einer gezielten und fast schon liebevollen Geste kurzerhand so fest in die Kniekehle zu treten, dass sie wenigstens auf diese Art und Weise in Kontakt mit dem freundlich anmutenden Straßenpflaster kam. Schade nur, dass sie sich selbst für diese Kraftanstrengung zu fein war und ihr der Schreck von zuvor dann doch noch zu tief in den Knochen saß, als dass sie Hebis Aufmerksamkeit freiwillig und erneut auf sich ziehen wollte.
Auch als ihr Cousin im Supermarkt verschwand um einkaufen zu gehen rührte sich die Genin nicht von der Stelle und blinzelte ihrer verbleibenden Begleitung stattdessen mit einem recht bissigen Gesichtsausdruck auf den Hinterkopf, den Wunsch unterdrückend ihr die Qualen zu bereiten, welche sie selbst zuvor hatte erleiden müssen. War sie eifersüchtig, eventuell sogar missgünstig? Vermutlich, immerhin konnte man die Sakkaku nicht wirklich als einen guten Menschen oder gar eine nette Person bezeichnen, lag für sie doch ausschließlich und hauptsächlich das Wohl ihrer eigenen Person an erster Stelle. Was kümmerte sie schon Akane und sogar Hebis lächerliche Existenz, wenn es in erster Linie darum ging ihren werten Herrn Papa stolz zu machen und ihrem Clan Ehre einzubringen? Natürlich hatte vor allem Hebi die anstrengende Eigenschaft sich durch Machtdemonstration in den Vordergrund zu stellen und Hina besaß genug Verstand dieses Spiel zu ihrem eigenen Wohl nicht nur zu tolerieren, sondern auch noch mit zu spielen, doch das hieß noch lange nicht, dass sie ihn auch als Person oder gar als Shinobi respektierte. Er war ähnlich wie Akane nur ein einzelner Farbklecks in einem Spektrum voller Möglichkeiten und momentan hatte Asahina weder die Intention noch die sonderliche Lust sich mit beiden weiter zu beschäftigen. Leider war ihr diese Entscheidung jedoch praktisch aus der Hand genommen worden, weshalb sie sich fügte und gleich dem beiwohnenden Hund ihren beiden Clangenossen hinterher stolzierte, weder motiviert noch sonderlich begeistert von dem Gedanken, die nächsten Stunden in Gegenwart von diesen beiden Gestalten verbringen zu müssen. Auch Hebis direktes Wohnumfeld sprach die Dunkelhaarige nicht wirklich an und als sie dann auch noch die Treppen bis zum passenden Stockwerk erklimmen musste, war ihre Laune an einem ungeahnten Tiefpunkt angelangt, während sie versuchte sich so nah an die Wand des Treppenhauses zu klammern, dass sie den Hund in ihrer unmittelbaren Nähe auch ja nicht berühren musste. „Lebst du alleine, Hebi-san?“ Das wäre jedenfalls wünschenswert, denn noch schlimmer als von Hebi gedemütigt zu werden, war von ihm im Beisein anderer Personen mit seiner bestenfalls exzentrischen Persönlichkeit konfrontiert zu werden. Allein bei dem Gedanken wünschte sich die Sakkaku besser trainierte Fähigkeiten, um dem unverschämten Kerl ganz einfach mal mit der Realität zu konfrontieren und ihm zu zeigen, dass auch er tatsächlich nur aus Haut, Fleisch und Knochen bestand und somit durchaus verletzbar und sterblich war. Das schien der Dunkelhaarige in seiner Arroganz und seinem Übermut nämlich offensichtlich gerne einmal zu vergessen. Nicht, dass sie ihm das jemals ins Gesicht sagen würde, dafür war sie dann doch zu eitel und hing zu sehr an ihren recht feinen Gesichtszügen und ihrer zierlichen Gestalt. Apropo Haut und Fleisch: „Was essen wir eigentlich?“ Da hatte sie doch glatt ein wenig Appetit bekommen…
 

Sakkaku Hebi

Well-Known Member
Beiträge
694
Alter
17 Jahre
Größe
1,79m
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
Hatte er Asahina nicht bereits gesagt, dass er alleine lebte? Hebi war sich sicher, dass da irgendwas war. Nun, allzu relevant war dieses Thema dann allerdings auch nicht und wenn er ehrlich war, hätte er es wahrscheinlich genauso vergessen, hätte ihn jemand anders über die Wohnverhältnisse aufgeklärt. Vorwürfe konnte er ihr da also keine machen, viel eher fragte er sich auch, wieso Akane nebenher Selbstgespräche führte. „Kannst du nicht leise denken?“ Mehr eine Anmerkung als etwas anderes, gesprochen, um für Ruhe zu sorgen und sich Asahinas Frage zu widmen. „Wie vorhin bereits gesagt, ja, ich lebe mittlerweile alleine. Hatte was von Saizo erzählt, falls du dich erinnerst. “ An dieser Stelle konnte man sich natürlich wieder fragen, ob der Weißhaarige aus eigenen Stücken das Weite suchte oder einfach nur die Flucht ergriff, weil er es nicht länger mit Hebi aushielt. Lustigerweise war aber tatsächlich das Erste der Fall, so schwer es war, dem Glauben schenken zu können. Auch der Sakkaku selbst fand das Zusammenwohnen mit dem Tsuchinoko eigentlich relativ entspannt und so komisch sich das auch anhören mochte, mitunter durchaus unterhaltsam, ohne, dass er den Jungen zu irgendwas zwingen musste. Sogar diese kleinen Streitereien und sinnlosen Diskussionen über jeden Mist hatte er genießen können, selbst wenn sie ihm im Moment des Entstehens selbstredend tierisch anpissten. Im Grunde waren sie wie eine Art altes Ehepaar, das nur dann miteinander auskam, wenn es sich die Köpfe einschlagen konnte. Da das alles allerdings der Vergangenheit angehörte und die beiden Damen mit Sicherheit nicht interessierte, sah das Rotauge davon ab, sie über die letzten 1 ½ Jahre seines Lebens aufzuklären und schloss kommentarlos die Tür zu seiner Wohnung auf, ehe er den Schlüssel lieblos auf einen kleinen Schrank warf, der sich im Flur befand. Seine Schuhe stellte er nicht wirklich geordnet irgendwo an der Seite ab und betrat schlussendlich den Hauptteil der Wohnung: Das Wohnzimmer.

Im Grunde konnte man sagen, dass sämtliche Räumlichkeiten nicht dem entsprachen, was man von Hebi wohl zu erwarten vermochte. Rechnete man fest damit, dass alles abgedunkelt sei, die Fenster pedantisch genau zugeklebt wären, damit bloß kein Sonnenlicht hindurchstrahlen konnte, waren sie im kompletten Kontrast dazu mit weißen Gardinen geschmückt, vor welchen rechts und links noch einmal zartgelbe Vorhänge hingen. Die Wände waren auch größtenteils weiß gehalten, auch wenn nicht gerade kleine Flächen in einem richtig dunklen Rot erstrahlten und einige Masken an eben jenen prangten, die fürwahr das Kranke in diesem Haushalt ausmachten. Sie waren nämlich nicht nur weiß und sahen an sich recht gruselig aus, nein, an ihnen hing auch ein roter Farbstoff, welcher wie Tränen an ihnen herunter zu laufen schien, wobei es wohl Hebis Geheimnis bleiben wird, ob es sich um echtes Blut handelt oder um ein reines Imitat.
Möbiliert war das Ganze mithilfe von dunklen Gegenständen - dunkelbraunem Hartholz, um genau zu sein - und auch das Sofa und der dazugehörige Sessel konnten sich über ein fast schwarzes Grau erfreuen. Daneben befand sich eine große Zimmerpflanze, die frisch beschnitten zu sein schien, auf dem Tisch ein Bonsai, während man allgemein hier und dort das ein oder andere Gewächs begutachten konnte.
Das Herzstück der Wohnung machte allerdings ein viel zu großer Glaskasten, ein zu großes Terrarium aus, das in Anbetracht der kleinen, verkrüppelten (ein Teil des Schwanzes fehlte ihr) Schlange, die darin hauste und schon wieder auf dem Boden herumlag, ein wenig übertrieben wirkte. Vermutlich würde er das Ding irgendwann mit weiteren Reptilien bestücken, bis es soweit war, würde allerdings noch etwas Zeit vergehen. Als Shinobi hatte man leider nicht immer die Zeit, auf Tiersuche zu gehen.
Wofür man allerdings die Zeit hatte, war, auf die nächste Frage Asahinas zu antworten, welche in Erfahrung bringen wollte, was es heute zu Essen gebe. Mit seinem allseits nichtssagendem Blick schaute Hebi ihr entgegen und deutete mit der linken Hand auf Akane, welche sich sicher ein wenig umschaute. „Ich dachte, wir notschlachten sie. Menschenfleisch soll nach Hühnchen schmecken, hab ich gehört.“ Natürlich nur ein Scherz, auch wenn man sich da bei Hebi nie so sicher sein konnte. „Was es gibt, ist letztlich davon abhängig, wie ihr euch anstellt. Ich werde mich hüten, jemanden mit Leckerlies zu belohnen, der die einfachsten Tricks nicht beherrscht.“ Er sah schon kommen, dass sie heute mit leerem Magen nach Hause gehen würden…

[Out: So ähnlich könnt ihr euch das mit dem Rot und den Wänden vorstellen: This]
 
Zuletzt bearbeitet:

Sakkaku Akane

Member
Beiträge
100
Alter
14 Jahre
Größe
1, 68 m
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
„Hu?“ Akane war kurz zusammen gezuckt, als Hebi sie ansprach und aus ihren Gedanken riss. Offensichtlich hatte sie gerade laut ausgesprochen, was sie eigentlich nur denken wollte. Die Gespräche mit ihrer inneren Stimme führten wohl langsam aber sicher dazu, dass sie nicht mehr auseinander halten konnte, wann sie dachte und wann sie sprach. Eine schlechte Angewohnheit, vor allem als Ninja, die hin und wieder ja doch dazu gezwungen waren zu lügen. Die Sache wurde jedoch schnell wieder unter den Teppich gekehrt, als sich Hebi an das andere weibliche Geschöpf unter ihnen wandte. „Peinlich, Akane, peinlich.“, giggelte es in ihrem Kopf und sie musste stark an sich halten nicht darauf zu reagieren, bevor ihr so ein Malheur noch einmal passierte. Das Leben war schon schwer mit so einem mentalem Quälgeist. Lange hatte sie sich zum Glück ja gerade nicht damit herum zu plagen, denn kaum, dass Hebi die Tür zu seiner Wohnung geöffnet hatte, lag ihre volle Aufmerksamkeit auf deren Einrichtung. Hastig streifte die junge Sakkaku ihre Schuhe von den Füßen und stellte sie, ein wenig ordentlicher als Hebi, neben den seinen ab. Auch Toni wurde von seiner Leine befreit, woraufhin der junge Rüde freudig ins Wohnzimmer des Sakkaku stürmte, alles abschnupperte und letztendlich intensiv den Inhalt des Terrariums betrachtete. Dabei hinterließ er mit seiner feuchten Nase einen deutlich sichtbaren Schmierfleck auf dem Glas. Die Jüngste der Sakkaku betrachtete in der Zeit interessiert und vor allem fasziniert das Wohnzimmer ihres Cousins. Sie musste zugeben, dass er keinen schlechten Geschmack bei der Einrichtung bewiesen hatte und es mit den Pflanzen richtig einladend wirkte. Sogar obwohl da an der Wand diese Masken hingen, die auf andere möglicherweise angsteinflößend wirkten oder zumindest für Unwohlsein sorgten. Akane hingegen betrachtete die Masken kurz, ehe sie nach einem leichten Nicken, das an einen zufriedenen Kunstkritiker erinnerte, weiter schlenderte. Sollte sich die Chance ergeben, so würde sie vielleicht später nochmal zu ihnen hin gehen, wenn sie sich unbeobachtet fühlte, und einer der Masken in die offenen Augenhöhlen pieken. Möglicherweise löste sie damit ja einen Mechanismus aus, der die geheime Folterkammer Hebis öffnete. Man konnte bei so einer Verwandschaft schließlich nie wissen, obwohl in diesem Falle sicherlich nur die Fantasie mit dem jungen Mädchen durch ging.
Fürs Erste begnügte sie sich jedoch damit sich zu Toni ans Terrarium zu gesellen und den Inhalt, namentlich die verkrüppelte Schlange, zu begutachten. Zumindest bis ihr der von dem Rüden verursachte Fleck auf der Scheibe auffiel, den sie daraufhin möglichst unauffällig versuchte mit einem Zipfel ihres Schals zu entfernen. Dabei hätte sie beinahe das Gespräch zwischen ihren beiden Verwandten verpasst, wenn Hebi nicht auf einmal auf sie gezeigt hätte. Leicht schuldbewusst zuckte sie daraufhin zusammen, ehe überhaupt zu ihr durchsickerte, worum es ging. Sie empfand nicht wirklich Schuld, jedenfalls nicht in einem Maße das ihr schlaflose Nächte bereiten würde, aber sie würde es schon als unhöflich empfinden einfach die Scheibe dreckig zu lassen. Jetzt ging es aber erst einmal darum, ob und was es zu essen gab. Und da sie schon dabei waren, konnte man das Gespräch ja fortführen. "Wo trainieren wir dann eigentlich? Ich bezweifle mal, dass wir das hier drinnen machen werden, oder?"

[Out: Hoffe es ist alles in Ordnung mit dem Post.]
 

Sakkaku Asahina

Active Member
Beiträge
125
Alter
15 Jahre
Größe
152 cm
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
Auch wenn die Wohnung nicht unbedingt typisch für das Bild war, welches sie sich in den letzten Wochen von Hebi angeeignet hatte, so konnte Asahina dennoch nicht behaupten, dass sie von den Räumlichkeiten sonderlich überrascht war. Eigentlich gefiel ihr das Wohnzimmer sogar recht gut und zu ihrem eigenen Schrecken und Entsetzen musste sie feststellen, dass sie auch gar nichts anderes von ihrem Cousin erwartet hatte. Der Sakkaku mochte noch so gemein, schwierig und herzlos sein, wenn es darauf ankam, dann traute sie ihm in gewissem Maße durchaus einen gesunden Menschenverstand und einen guten Geschmack zu. Gerade Letzteren hatte er soeben bewiesen und ließ damit tatsächlich einen Funken Sympathie in Asahinas Innerem entstehen. Natürlich hatte sie keinerlei Zweifel daran, dass er in der Lage sein würde, diesen recht schnell wieder vollständig zu vernichten, aber bis es soweit war würde sie an ihm festhalten und so eventuell ihre gute Laune retten. Auch dazu steuerte ihr Verwandter noch etwas bei, denn als sie sich nach dem geplanten Essen erkundigte, traf er mit seiner Antwort direkt Hinas Komikzentrum und ließ die Dunkelhaarige kichern, ehe sie die etwas abseits stehende Akane mit einem scharfen Blick taxierte. „Ich denke nicht, dass das die Mühe wert wäre. Ich esse grundsätzlich nichts, was mir den Magen verderben könnte“, erwiderte die Brünette und tippte sich dann in einer nachdenklichen Geste gegen ihr Kinn, ehe sie ihrem Cousin einen Blick aus dem Augenwinkel zuwarf. „Wie hast du dir das Training selbst vorgestellt? Wenn du magst können wir direkt anfangen und ich ziehe die kleine, süße Akane in ein spontanes Genjutsu. Dann könntest du dir schon einmal ein Bild von unseren Fähigkeiten machen.“ Ein Grinsen umspielte die Lippen des Mädchens, welchem man ohne große Übertreibung einen diabolischen Charakter nachsagen konnte und das Akane hoffentlich in gewisser Weise einen Blick darauf gewährte, was im Falle von Hebis Zustimmung in wenigen Sekunden folgen würde. Nicht, dass sie unter normalen Umständen auf die Bestätigung einer anderen Person gewartet hätte, ehe sie sich daran machte ein Genjutsu zu wirken, aber nach der kleinen körperlichen Auseinandersetzung zwischen ihr und ihrem Cousin verspürte Hina nur bedingt das Bedürfnis, noch einmal mit der flachen Hand von Hebi konfrontiert und in ein Reich des Schmerzes geführt zu werden, nur weil sie ihn durch übereifrige Worte oder Aktionen verärgert hatte.
Akanes Frage selbst war jedoch durchaus berechtigt und ließ die Sakkaku für einen Augenblick nachdenklich innehalten, ehe sie sich eine Strähne ihres Haares aus dem Gesicht strich und einige Schritte in Richtung Fenster trat, um einen Blick nach Draußen zu werfen. Das Wetter war noch immer gut, demnach würde es sich durchaus anbieten, das geplante Training in den eventuell vorhandenen Garten zu verlegen, um wenigstens im Inneren der Wohnung nach Möglichkeit nicht allzu viel zu zerstören. „Akane-chan, was würde deine Familie eigentlich sagen, wenn sie wüsste, dass du hier bist?“ Woher diese Frage kam, konnte Hina auch nicht so wirklich sagen, aber insgeheim verfolgte sie selbstverständlich noch immer die unverhohlene Absicht, das Mädchen auf ihre politische Seite zu ziehen und sich so einen klaren Vorteil zu verschaffen. Akane war unberührt, hatte von den politischen Konflikten innerhalb des Clans recht wenig Ahnung und war daher die ideale Zielgruppe, wenn es darum ging sich Anhänger und Verbündete im Falle einer greifenden claninternen Auseinandersetzung zu suchen. Ja, Asahina war interessiert und das hatte sie mehr oder weniger dezent schon bei dem ersten und letzten Treffen zwischen ihr und der jüngeren Sakkaku klar gemacht, weshalb sie auch jetzt denkbar ergebnisorientiert war. An Hebi hatte sie sich vielleicht die Zähne ausgebissen, dass hieß aber noch lange nicht, dass es bei Akane ähnlich aussehen würde. Und vielleicht, wenn sie es nur lange genug probieren und versuchen würde, dass wachsende politische Geschick ihrer eigenen Person auf der Zunge, so hatte sie bei Hebi in später Zukunft eventuell auch noch eine Chance. Immerhin konnte sich die Genjutsuka gut vorstellen, was für ein mächtiger Verbündeter ihr Cousin später einmal werden würde und das war etwas, was sich Hina nur äußerst ungerne durch die Finger gehen ließen. "Wann bist du von Zuhause ausgezogen, Hebi-san?" Oder anders gesagt: Wie lange ist es her, seit du dich von deiner Familie losgesagt hast und wie lange wirst du ungefähr noch brauchen, um deine politische Orientierung zu wechseln? Wo Asahina oft nicht durch Charme glänzte, tat sie es in ganz seltenen Fällen tatsächlich durch Dezentheit, wie sich an dieser Stelle eindrucksvoll erkennen ließ.
 

Sakkaku Hebi

Well-Known Member
Beiträge
694
Alter
17 Jahre
Größe
1,79m
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
Wer hätte gedacht, dass Asahina einmal in ihrem Leben Humor beweisen würde? Hebi jedenfalls nicht, zumindest nicht in dem Sinne, dass sie den auf freiwilliger Basis zeigen würde. Vielleicht war die Anwesenheit des Mädchens doch angenehmer, als er zuvor annahm und aus ihr könnte eventuell eine ebenso gute Anhängerin des Hebitoriums werden wie Ingvi und Umiko? Allerdings war das nun das erste Mal, dass sie solche Zeichen von sich gab, also beließ der Sakkaku es vorerst dabei und plante keine weiteren Vorgehen, die seine Cousine in irgendwas miteinbezogen - so schnell sie eine durchaus positive Wirkung auf ihn erzielen konnte, so schnell vermochte sie das Mädchen schließlich sicher wieder zunichte zu machen. Sie war mit all ihren Launen in etwa so zuverlässig und vertrauenswürdig, wie eine verschimmelte Tomate, wobei man der zumindest noch zusprechen konnte, dass sie ein Zuhause für Keime und Ähnliches bot, so im Gegensatz zu Asahina, deren Selbstständigkeit Hebi doch stark anzuzweifeln gedenkt. Gut, dass wir dann nun wieder bei Lebensmitteln wären, das Rotauge dachte nämlich nicht daran, es bei diesen einfachen Sätzen zu belassen. Als ein großer Freund des schwarzen Humors musste man doch immer eins draufsetzen, vor allem dann, wenn die Zielperson des Witzes direkt in näherer Umgebung stand. "Wenn wir nur die besten Teile raussuchen und sie entsprechend erhitzen oder abkühlen, um die scheiß Keime, Viren, Pilze und was sie nicht noch für behindertes Geretze an sich hat, abzutöten, kann man da sicher was drauß machen. 'n Stück Lende ist bestimmt noch irgendwie zu retten.", sagte er und holte aus seinem Einkaufsbeutel ein großes Stück Fleisch hervor, packte es aus und halbierte es zur Untermalung mit einem einzelnen kräftigen Hieb und einem Fleischermesser, das er aus der Schublade hervorzog. Wie immer veränderte sich sein Gesichtsausdruck kein bisschen, was das Ganze noch einmal um ein erhebliches Stück abstruser machte und es so wirken ließ, als wäre das, was er gerade sagte, sein vollkommener Ernst gewesen. Während Asahina dann die Frage nach dem Training anklingen ließ, begann der Dunkelhaarige, die eine Hälfte des Fleisches zu würfeln, die andere packte er zurück ins Papier und später in den Kühlschrank. "Falsche Abfolge, Bakahina. Bakane wird diejenige sein, die dich in eins ihrer Jutsu packt." Warum? Na, einfach nur so. Man musste Asahina ja nicht sofort ihren Willen geben. Zuckerbrot und Peitsche. "Davon ab empfinde ich es nicht als erstrebenswert einfach so loszulegen, schließlich weiß ich rein gar nichts darüber, wie wenig das Lumpenweib tatsächlich kann. Woher kennt ihr Kompetenzlegastheniker euch eigentlich? Clantreffen?" Hebi selbst nahm an solchen immerhin kaum bis gar nicht teil, weil ihn das ganze Gezeter in etwa so sehr interessierte wie ein verbranntes Toastbrot. Die sollten erst einmal alle klarkommen, ehe seine Hoheit auch nur einen Fuß in die Hallen der Sakkaku setzen würde, wobei es selbst dann fraglich war, ob das Rotauge sich die etwaigen Diskussionen und irrelevanten Details antun würde, bisher sah es da schließlich schlecht aus und vorstellen konnte es es sich ebenfalls nicht.
Auf Akanes Frage hin, wo die drei denn trainieren sollten, zog der Junge die rechte Braue nach oben. "Wieso nicht?" Was hatte sie bitte vor, zu trainieren? "Taijutsutraining ist kompletter Bullshit, weil wir wahrscheinlich verschiedene Stile haben und für Genjutsu braucht's keinen Platz, außer, du hast vor, das im Stehen zu machen und ganz zufällig im Fall meine Einrichtung zu demolieren und deswegen später deine Finger zu verlieren. Beim Ninjutsu käme es auf eure Elemente an. Was habt ihr zwei Idioten? Wobei das einen Sakkaku eigentlich nur peripher interessieren sollte." Die waren schließlich auf Tai- und Genjutsu getrimmt, nur die wenigsten beherrschten dicke Elementarjutsu. Diese wenigen waren dann aber auch die Klappspaten, die zu blöd für die beiden anderen Bereiche waren, schätzte Hebi.
Was genau Asahina damit bezwecken wollte, Akane nach ihrer Familie zu fragen, konnte Hebi sich nicht erschließen. Allerdings schien sie allgemein die seltsame Angewohnheit zu haben, Dinge zu fragen, die total aus dem Zusammenhang gerissen zu sein scheinen. Entweder steckte da ein Plan hinter oder das Mädchen war einfach nur heillos verplant und verwirrt. Hebi entschied, dass letztes der Fall sei und dachte sich nichts weiter dabei. Außerdem konnte er sich im Gegenzug sparen, die Komische da mit Fragen zu bedenken und die kostbare Luft, die er beim Reden ein- und wieder ausatmete weiter nur für sich beanspruchen. Also tat er daran, dass gewürfelte Fleisch in eine Schüssel zu bugsieren und auf den Boden zu stellen. Ja, das Zeug war für den Hund - nicht für die Shinobi. Und natürlich handelte es sich nicht um Schweinefleisch; er wollte Chip ja nicht gleich umbringen. Oder überhaupt irgendwann.
Doch die eingebildete Idylle zwischen Hebi, Chip und dem Fleisch hielt nicht lange, denn nachdem seine liebreizende Cousine das Gespräch mit Akane abgehakt hatte, kam sie auf ihn zu sprechen und stellte mal wieder eine komische Frage, wobei diese in Anbetracht der Tatsache, dass sie ihn kaum kannte und das erste Mal in seiner Wohnung stand, nicht ganz so zusammenhangslos war. "Seit circa eineinhalb Jahren.", antwortete er knapp, hatte keine Ahnung, dass sie auf irgendwas politisches hinaus wollte und räumte nebenher den Rest seines Einkaufs in Regale und Kühlschrank hinein, ehe er sich ein Glas Wasser machte, Platz am Küchentisch nahm und sich selbst an Asahina wandte. "Selbst jemals darüber nachgedacht, von zu Hause auszuziehen? Hat auf jeden Fall viele Vorteile." Da er wusste, dass sie sehr elternorientiert war, konnte er sich natürlich bereits denken, was sie antworten könnte, aber ein paar mehr Informationen über ihren Verbleib könnten nicht schaden, richtig?
 
Zuletzt bearbeitet:

Sakkaku Akane

Member
Beiträge
100
Alter
14 Jahre
Größe
1, 68 m
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
Verwandte waren schon etwas tolles. Unterhielten sich darüber, ob man denn als Nahrungsmittel geeignet wäre und welche Zubereitungsmöglichkeit wohl die Beste sei. Natürlich noch mit passender Untermalung seitens ihres Cousins, der zu einem Kochmesser griff, um Toni einen leckeren Happen fertig zu machen. Immerhin damit erreichte er wieder ein paar Pluspunkte bei Akane, in dessen Achtung er aktuell ziemlich weit unten stand. Er hatte aber auch eine sehr gewöhnungsbedürftige Art und Weise mit anderen Personen um zu gehen, dass musste man ihm zugestehen. Ihre Abneigung ihm gegenüber hinderte sie in diesem Moment aber nicht daran, geflissentlich seine Artikulationsweise zu ignorieren und fröhlich wie immer auf seine Frage zu antworten. „Wir haben uns zufällig für denselben Job eingetragen und dann zusammen mit Toni in der Hundeschule ausgeholfen.“ Hina würde die damalige Situation sicherlich ganz anders beschreiben, aber dessen war sie sich im Moment nicht wirklich bewusst. „Ich war leider noch nie auf einem der Clantreffen, aber Nee-chan hat mir versprochen, mich mal mit zu einem zu nehmen.“ Ein verächtliches Schnauben in ihrem Kopf. „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass die dich echt jemals zu sowas mitnehmen würde.“ Doch, Akane glaubte das ehrlich. Zumindest der Teil von ihr, der die Kontrolle über den Körper hatte.
Sie runzelte leicht die Stirn. „Wieso sollte Taijutsutraining Bullshit sein?“ Immerhin war es neben dem Ninjutsu eines ihrer Lieblingstrainingsbereiche. „Gerade weil wir unterschiedliche Stile haben, wäre es doch nur gut ein wenig miteinander zu trainieren, damit man darauf vorbereitet ist, wenn man mal einen Gegner mit demselben Stil hat.“ Also zumindest in ihren Ohren ergab dieser Gedankengang Sinn. Was nicht unbedingt viel bedeuten musste. „Fuuton.“, antwortete sie hingegen kurz angebunden, als es um ihr Element ging. Es passte zu ihr, von daher war es ihr auch egal, was Hebi davon hielt. Mal davon abgesehen, dass ihr sowas meist eh egal war. Dann jedoch klinkte sich Asahina wieder in das Gespräch ein, der Akane natürlich liebend gern und vor allem überschwänglich antwortete. „Weiß nicht.“, sagte sie zuerst, ehe sie ein wenig nachdachte. „Meine Eltern sind wahrscheinlich froh, dass ich mich mal nicht irgendwo in Sora rum treibe, von meiner kleinen Schwester ganz zu schweigen.“ Immerhin war jene so schon eine sehr ängstliche Person, in Sora jedoch noch mehr, aufgrund ihrer Höhenangst. „Und meine Tante... keine Ahnung. Wieso?“ Auch wenn ihr schon ein paar Worte seitens ihrer Tante zu Ohren gekommen waren, ihren Cousin betreffend, so war sie sich dennoch nicht bewusst, was innerhalb des Clans so alles los war. Streitigkeiten und gegenseitige Abneigung innerhalb der Familie waren ihr bislang unbekannt. Kein Wunder, so wenig wie sie von der Politik wusste. Wer weiß, ob sie überhaupt einmal dazu in der Lage sein würde, die volle Tragweite der Konflikte zu begreifen. Wenn es nach ihrem Vater ginge, so würde dieser Tag nie kommen, doch er war – im Gegensatz zu Asahina – nicht anwesend und konnte deshalb nur schwerlich verhindern, dass sie in die Clanmachenschaften hinein gezogen wurde.
Während sich ihre beiden Verwandten nun über das Verlassen des elterlichen Nestes unterhielten, widmete Akane sich wieder dem großen Terrarium, ehe sie schließlich auf das Training zurück zu sprechen kam. „Ich hab gehört, ich soll anfangen? Also, gut.“, fragte sie in die kleine, familiäre Runde, wobei es mehr eine rhetorische Frage war. Um ganz ehrlich zu sein stand sie aber nun vor einem kleinen Problem. Sie beherrschte nur sehr wenige Genjutsu. Eigentlich sogar nur zwei der Clanjutsus und das Genjutsu zum Auflösen einer Illusion, welches in diesem Falle aber nichts brachte. Die Auswahl war deshalb nicht allzu groß. Aber vielleicht konnte sie ja genau das für sich nutzen! Mit leichter Verspätung lächelte sie leicht verlegen, was für sie selten genug war um es als gespielt zu enttarnen. "Nun ja... eigentlich... beherrsche ich Genjutsus noch nicht so wirklich.", gab sie dann zu, wobei sie ihrer Cousine in die Augen blickte. Vier Sekunden verstrichen, ehe die Ältere den Effekt des Geruchsverlustes würde zu spüren bekommen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Sakkaku Asahina

Active Member
Beiträge
125
Alter
15 Jahre
Größe
152 cm
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
Aus Asahinas Sicht war Akane eine der untypischsten Sakkakus, welche die junge Genjutsuka jemals getroffen hatte. Natürlich wusste das Mädchen, dass man Hebi und sie auch nicht unbedingt als ein clantechnisches Idealbeispiel rechnen konnte, waren sie doch wirklich Familie bei Blut und nicht nur durch die elitäre Stränge des Clans miteinander verknüpft, was schon einmal als eine Erklärung für eventuell ähnliche Verhaltensmuster dienen konnte. Betrachtete man die beiden älteren Shinobi immerhin, so ließ sich allerwenigstens die Parallele ziehen, dass Hebi und Asahina beide nicht unbedingt zu den exampel haftesten Gutmenschen gehörten und Akanes Frohnatur in einem fast schon giftigen Kontrast zu der Boßhaftigkeit ihrer beiden Clangenossen stand. Zudem schien die Brünette fast schon lächerlich wenig Wissen in Bezug auf ihren eigenen Clan zu besitzen, sie war praktisch ein ungeschriebenes Blatt, dass in ihrer Unschuld und Reinheit ein fast schon lächerlich leichtes Ziel darstellte. Hatte man versucht das Mädchen durch ihre Unwissenheit vor den Turbulenzen und inneren Konflikten des Clans zu schützen? Nun, dieser Schuss war nach hinten losgegangen, denn so hatte man der jungen Genin jegliche Möglichkeit auf Vorbereitung und Vorwissen verwehrt, was auf der anderen Seite dafür sorgte, dass sie manipulativen Köpfen wie Asahina und ihrem Vater in diesem Machtkampf fast schon hilflos ausgeliefert war. Ein Grinsen breitete sich auf den feinen Gesichtszügen der Sakkaku aus, während sie kurz mit dem Gedanken spielte, Akane in einer beherzten Geste an ihre Brust zu ziehen und sie mit einer Welle falscher und tückischer Liebe zu überhäufen, um so ihre Gunst noch einmal auf einer tieferen und langwierigeren Ebene zu gewinnen. Sie entschied sich dagegen und beschloss stattdessen mit einigen Worten zu reagieren, nicht sicher wie groß Hebis Geduld in Bezug auf derlei Kuschelattacken aussehen würde. „Keine Sorge, Akane-chan, ich halte meine Versprechen immer. Wir werden gemeinsam sicherlich viel Spaß haben, ich werde dann direkt die Gelegenheit nutzen dich meiner Familie vorzustellen.“ Hiyori und Akane würden sich sicherlich ausgezeichnet verstehen, waren sie doch beide nicht sonderlich nützlich oder vorausschauend. Auf Hebis Frage zog Hina dann fast schon überrascht die Augenbrauen in die Höhe und verschränkte die Arme hinter dem Rücken, den Kopf in einer nachdenklichen Geste zur Seite fallen lassend. „Ausziehen? Ich denke nicht, dass sich das in meiner Lage wirklich anbieten würde.“ Immerhin sollte sie sobald wie möglich zum Clanoberhaupt aufsteigen, wenn es denn nach den Wünschen ihres Vaters ging und diese hatten für das Mädchen schon immer absolute Priorität. Was Sakkaku Subaru glücklich machte, erfreut auch seine einzige talentierte Tochter und Hina sonnte sich nur allzu gerne im Lob ihres Erziehungsberechtigten, welcher nicht nur sparsam sondern auch wählerisch mit seiner Anerkennung war. Subaru verlangte großes von seiner Tochter, erwartete nur die besten Leistungen und war dementsprechend unzufrieden, wenn er Bereiche entdeckte, in denen Asahina nicht so glänzte, wie er es sich als erwartungsvolles Familienoberhaupt erwünschte.
Ninjutsu war eines von diesen Dingen, in denen Hina schlechter war als sie sich selber freiwillig eingestehen wollte und dementsprechend demotiviert reagierte sie auch auf Hebis Frage nach ihrem Element. „Du hast recht, eigentlich ist das Element für einen Sakkaku nur drittrangig, wir sind immerhin auf Gen- und Taijutsu ausgelegt und dafür prädestiniert.“ Hier machte sie eine fast schon gequälte Pause, in welcher sie offensichtlich sehr intensiv darüber nachdachte, wie sie die folgenden Worte möglichst blümchenhaft und schön verpacken konnte. „Dementsprechend unenthusiastisch bin ich, wenn es um Ninjutsutraining geht. Mein Element ist Fuuton, Gebrauch mache ich davon in der Regel aber nicht. Es ist einfach nicht nötig, da mein Fokus auf Genjutsu liegt, wie es eigentlich bei jedem Sakkaku der Fall sein sollte.“ Ihre Augen waren immerhin das, womit sich der Clan im Geheimen am meisten rühmte und welche er versuchte mit aller Macht vor äußeren Einflüssen zu beschützen. Das Yume war ein Geschenk und Hina würde sich hüten, davon keinen Gebrauch zu machen und sich stattdessen in der doch recht plumpen Form des Ninjutsu zu üben, welche ohnehin fast ausschließlich auf Zerstörung ausgelegt waren. In Genjutsu hingegen lag Raffinesse und Geschick, denn eine Illusion zu spinnen und seinem Gegner zu verkaufen war nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick wirken mochte. Es gehörte Kreativität und Intelligenz dazu, eine Vision so schrecklich und teuflisch zu erschaffen, dass selbst der stärkste Gegner ihr zu Füßen liegen würde.
Asahina blickte in Hebis Richtung, welcher Akane wenige Minuten zuvor befohlen hatte den Start zu machen, und musste im selben Augenblick daran denken, dass er sicherlich keine Schwierigkeiten hatte genug Grausamkeit für seine Illusionen in sich zu sammeln. Als Sakkaku war Hina daheim trainiert worden, hatte Kontakt mit den Künsten ihres Vaters gemacht und sich geschworen, irgendwann einmal das gleiche Level zu erreichen wie er. Bisher war sie diesem Traum nicht einmal ansatzweise näher gekommen und wenn sie nun in Richtung Akane blickte, welche mit ihrer Aufgabe plötzlich mehr als nur überfordert schien, dann wollte sie die Lippen in Spott kräuseln und sich am besten gar nicht weiter mit ihrer fast schon nichtigen Existenz beschäftigen. Und dennoch, die Sakkaku hatte die letzten Monate gelernt ihre stärksten Gefühlausbrüche ein wenig besser unter Kontrolle zu bekommen und stattdessen Intelligenz statt Impulsivität in den kritischsten Situationen walten lassen. Sie wolle Akane nicht verärgern, daher blickte sie ihr mit einer fast schon tödlichen Gelassenheit in die Augen und wartete die letzten Sekunden, ehe das Gelb die Iris des Mädchens flutete und den Blick auf die fast schon grausame Schönheit des Yumes gewährte. Nicht vielen war dieser Anblick bisher gewährt gewesen und Asahina konnte jedes Mal eine Welle des Stolzes in sich emporsteigen spüren, wenn sie das Zeichen ihrer Abstammung erblickte und sich erneut bewusst wurde, was genau es bedeutete eine Sakkaku zu sein. „Wunderschöne Augen…“, meinte sie fast schon träumerisch, ehe sie schließlich die Wirkung des Jutsus bemerkte und ein Grinsen ihre Lippen umspielte. „Du hast mir den Geruch gestohlen…es dauert eine Weile bis man es bemerkt, aber nach ein paar Sekunden wird es doch etwas störend.“ Das war das wundervolle an den Clanjutsus der Sakkaku, sie machten einem auf gewisse Weise immer die selbstverständlichsten Dinge in ihrer Schönheit bewusst, griffen sie doch die Sinne eines Menschen an und zeigten dadurch die zwangsläufige Abhängigkeit von ihnen auf. Das Mädchen hob die rechte Hand, um mit ihr das Kai zu formen und konzentrierte sich anschließend auf ihren Chakrafluss, um das Genjutsu ohne große Schwierigkeiten zu lösen und wieder ohne Geruchsbehinderung atmen zu können. „Jetzt, wo wir das hatten, bin ich nun an der Reihe?“ Denn sie wollte nur zu gerne sehen, wie ihre Jutsus auf jemanden wirkten, der ihr in seinen Fähigkeiten ansatzweise ebenbürtig waren und ihre Jutsus nicht mit spielerischer Leichtigkeit lösen konnte.
 

Sakkaku Hebi

Well-Known Member
Beiträge
694
Alter
17 Jahre
Größe
1,79m
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
"Warum nennst du Bekloppte den Hund eigentlich Toni? Ich bin mir sicher, Asahina weiß, dass der Chip heißt. Oder bist du einfach nur zu bescheuert, dir das zu merken und Asa hatte irgendwann aufgegeben, dich zu belehren?", fragte Hebi und blickte Richtung Asahina, die nun die Ehre hatte, ihm Frage und Antwort stehen zu dürfen. Er konnte sich vorstellen, dass es seine Cousine nicht interessierte, was mit dem Hund passierte, allerdings war der Gedanke viel größer und vorherrschender, dass Akane so unglaublich dumm war, dass sie sich nichts merken oder herleiten konnte. Die letzten Minuten hatten das ja eindrucksvoll bewiesen. Allem voran die Sache mit dem Training draußen. Das war Hebi so sehr zu blöd, dass nicht einmal er Bock hatte, darauf etwas zu erwidern. Wenn Asahina also einfach mal ihre Ruhe vor seinen blöden Sprüchen und eventuellen Gesprächen mit ihm haben möchte, sollte sie wohl daran tun, einfach etwas unglaublich bescheuertes von sich zu geben, sodass ihr Cousin nicht anders konnte als wortlos den Kopf zu schütteln und die Sache unter den Tisch fallen zu lassen, weil ihm einfältige Kommentare und Diskussionen simpel zuwider waren.
Das Clantreffengedöns kam ihm hingegen schon wieder spanisch vor. Asahina hatte Akane versprochen, sie mit zu einem Clanntreffen zu nehmen? Als wäre das etwas wichtiges. Vor allem für Akane, die noch weniger Bezug zu ihrer Familie hatte als Hebi.
"Wieso sollte dich das auf einmal interessieren?" Er runzelte die Stirn und schaute danach zu Asahina. "Was für einen Zweck sollte die denn da auf einmal erfüllen?" Versuchte Asahina als Heilige dazustehen, indem sie eine weitere Gläubige in die Reihen göttlicher Gesandter brachte? Metaphorisch gesprochen natürlich. Der allgemeine Sakkaku war alles andere als heilig oder auch nur um Ansatz als religiös zu bezeichnen. Hebi wettete, dass auch Akane nicht anders wäre, hätte sie seit Anbeginn ihres Lebens mit Personen aus dem Clan zu tun, die nicht gerade ihre Eltern darstellten. Ein Sakkaku war nämlich nicht nett und schon gar nicht so offen, wie es dieses Mädchen zu sein schien. Er war verlogen und intrigant, Hauptsache die Geheimniskrämerei stimmte. Vermutlich war es da vielleicht sogar besser, wenn Asahina das Naivchen mehr einweihte. Nicht, dass die noch fröhlich durch die Straßen rannte und allen in ihrer Gutgläubigkeit und Naivität erzählte, was das Yume war, wie es gewirkt wurde und auf was man bei einem Sakkaku sonst noch aufpassen müsste, was das Kämpferische anging. Einem Clan anzugehören bot in solchen Fällen nämlich nicht nur Vorteile, sondern war auch von negativen Nebeneffekten gespickt, allem voran, wenn man die Fähigkeiten des einzelnen dann auf einmal auf ganz viele herunterbrechen könnte und man somit ein verallgemeinerndes Konzept hinter nur dieser einen Person erkennen konnte. Hm. Jetzt dachte Hebi darüber nach, vielleicht doch ein wenig zu sehr Sakkaku zu sein. Wenn irgendwas die Runde machte, war er genauso gearscht. Sein zukünftiges Training müsste er wohl bei nächster Gelegenheit überdenken.

Besagte Gelegenheit sollte heute allerdings noch nicht kommen, war es immerhin nicht sein Training, das heute im Vordergrund stand, sondern das von Akane und Asahina, wobei die Äußerung bezüglich eines Auszuges seitens seiner Cousine schon wieder für eine nach oben gezogene Braue sorgte. "Wieso nicht? Nicht in der Lage, für dich selbst zu sorgen, oder was?" Nur weil Hebi wusste, dass sie ein Vaterkind war, wusste er nicht, dass sie dermaßen von ihm abhängig war, dass sie einen zu viel bekam, wenn sie ihn länger als eine Nacht mal nicht sah und um ihn sein konnte. Wie krankhaft ihre Beziehung zu ihrem Erzeuger war, konnte sich sojemand wie er schließlich überhaupt nicht vorstellen, schienen die beiden in Puncto Vater nicht unterschiedlicher sein zu können. Für Hebi gab es keine Person, die er mehr hasste als Hiroshi. Er nannte ihn nicht einmal Papa, wenn er ihn direkt ansprach, sondern bei seinem Vornamen, sodass gar nicht erst der Verdacht aufkam, er hätte irgendeine Form der familiären Wertschätzung für ihn parat. Für ihn war dieser Mann nichts weiter als ein Bekannter, der mit ihm vierzehn Jahre lang den Boden aufwischte (manchmal sogar tatsächlich), ihn bei Winter auf die Straße setzte und zusammen mit seiner Mutter dafür verantwortlich war, dass er des Öfteren in einem Krankenhaus aufwachte und nicht wusste, wo er eigentlich gerade war. Hebis Hass gegenüber diesem Menschen war so gewaltig, dass er für ihn praktisch gar nicht mehr existierte und ihn am liebsten aus seinem Gedächtnis streichen würde, wenn er könnte.
Umso unverständlicher empfand er Asahinas Bezug zu ihrem Erzeuger. Sie war so sehr von ihm eingenommen, dass sie nicht einmal selbst entschied, was sie mit ihrem Leben anstellen sollte und blindlinks in ihr Verderben rennen würde, wenn er nur den falschen Auftrag für sie auswählte. Vielleicht war es aber nur Faulheit und sie stützte sich so auf seine Entscheidungen und Anliegen, weil sie zu gemütlich war, selbst etwas zu tun. Doch wie man es dreht und wendet: Asahina war momentan nichts weiter als eine einfache Spielfigur. Es brauchte nur jemand Stärkeren, damit sie tat, was man möchte und es brauchte nur ihren Vater, damit sie sich selbst komplett vergaß. Sie war wie der Samen eines Löwenzahns, der sich immer in die Richtung bewegte, in die der Wind ihn gerade trug, ohne zu bemerken, dass nicht er der Samen war, der entschied, wo es hinging, sondern der Samen, dessen Umgebung beeinflusste, wo er letztendlich landete.

Sehr zu Hebis Wohlgefallen. Er war nicht erwachsen genug, Asahina einfach Asahina sein zu lassen. Er war im Kopf nicht gesund genug, um dieser fragilen Persönlichkeit einfach dabei zuzuschauen, wie sie von jemand anderem gepflanzt und zu einer Blume herangezüchtet wurde. Er wollte die Kontrolle und genau die würde er sich in nächster Zeit aneignen. Dass das Mädchen selbst im Inbegriff war, Akane auf ihre Seite zu ziehen, kam ihm dabei nur recht, selbst wenn er es noch nicht wusste. Es bedeutete, dass wenn er Asahina auch psychisch in einer hierarchien Ordnung unter sich hatte, auch Akane eines seiner willenlosen Werkzeuge wäre. Schließlich ist sie es dann, die auf indirektem Wege geformt und geknetet wurde.
Durch einen Anflug der Zufriedenheit, der sich auch für einen kleinen Moment in Form eines Lächelns auf seinem Gesicht manifestierte, bekam Hebi zuerst gar nicht mit, was Asahina bezüglich des Taijutsu- und Ninjutsu-Trainings sagte, wohl aber zumindest ihren zweiten Einwurf, dass sie ihr Fuuton nicht als nötig erachtete. Im Hinblick jüngster Ereignisse in Hebis Kopf stimmte das so nicht mehr ganz. "Es ist nur für den Moment nicht nötig, weil ich kein Fuuton beherrsche und euch da logischerweise nichts zeigen kann. Wenn ihr das irgendwie trainieren wollt, müsstet ihr das alleine machen. Und vor allem woanders." Dass er sie dann loswerden wollte, war allerdings nicht die Intention seiner Sätze. Die kam direkt danach. "Ich weiß, dass Sakkaku eine Schwäche gegenüber Ninjutsu besitzen, allerdings ist genau das der Knackpunkt. Die Scheiße ist innerhalb eines Clans so verallgemeinerbar, dass fast alle gefickt sind, wenn das rauskommt und alle von Yume und so Bescheid wissen. Jeder weiß dann, wie er gegen einen Sakkaku zu kämpfen hat und die Zahl der Toten ist auf unserer Seite schlussendlich weitaus höher als die der Gegnerischen." Selbstredend vergaß er dabei nicht, dass sie sie immer noch mit ihrem Taijutsu einstampfen konnten und er hatte auch nicht die Absicht, die beiden von etwas abzubringen, dass sie besser lernen konnten als Ninjutsu, aber der Punkt war doch einfach dieser: "Wir sind in erster Linie Genjutsuka. Illusionisten. Wir wurden dafür trainiert, andere hinters Licht zu führen. Wieso also nicht einen kleinen Teil des Trainings auf etwas richten, das sonst keinen Anklang findet, als nicht nötig erachtet wird, wie du eben so schön gesagt hast? Stell dir vor, du kämpfst gegen jemanden, der deine Illusionen bricht und nur darauf wartet, dass du dich vor ihn stellst, damit er dir den Rest geben kann. Und dann..." Hebi runzelte die Stirn, öffnete die Augen etwas mehr, man konnte etwas Begeisterung in diesen glitzern sehen. "Und dann schleuderst du ihm einen Tornado in die scheiß Fresse und reißt ihn in Stücke. So sehr, dass man nicht mehr erkennen kann, wer er einmal war. Was er einmal war." Die Begeisterung in seinem Gesicht wich Blutlust, selbst wenn er im Gesamten so gleichgültig wie immer aussah. Seine Augen funkelten ob seiner Freude wegen kurz orangegelb auf und fixierten das zersplitterte Glas Wasser, das zuvor in seiner nun blutenden rechten Hand ruhte. Er musste es bei seinen letzten Worten aus Versehen zerquetscht haben. "Oh." Er stand vollkommen nebensächlich auf und nahm sich ein Küchentuch, wickelte es um seine Hand und knotete es so fest, dass er es so schnell nicht wieder verlieren würde. Es schmerzte höllisch, für jemanden wie Hebi allerdings unglaublich angenehm. Er machte sich nichts aus Schmerzen und begrüßte sie, wann immer er sie hatte, wenngleich er noch nicht so gestört war, dass er sich selbst bewusst etwas antat. "Was ich damit sagen will, ist, dass es das Beste ist, prinzipiell auf alles vorbereitet zu sein. Und das geht nur, wenn man über entsprechende Fähigkeiten verfügt. Ein schmales Repertoire an Techniken schmälert zeitgleich das Repertoire an Möglichkeiten vieler Situationen. Also versuch, es nebenher zu trainieren, um... deinen Gegner in Stücke zu zerreißen." Klang barbarisch, aber genau so mochte man das doch, so als moderner Ninja von Heute. Oder von Soragakure. Eher Amegakure. Die haben in letzter Zeit bekanntlich den größten Schuss weg.

Auf Akanes Aussage hin, die da beinhaltete, dass sie eigentlich gar nichts konnte, war Hebi das erste Mal heute wirklich perplex und starrte sie nur einige Sekunden lang an. "Bitte was?" Er tat so, als hätte er nicht gehört, was er eben gehört hat und beobachtete das Spektakel, dessen Dauer ihm durch Akanes nicht vorhandenes Können wie eine Ewigkeit vorkam. Die Sonne war in der Zwischenzeit schon dreimal unter- und wieder aufgegangen, er hatte schon achtmal gegähnt, seine Hand war mittlerweile verheilt und wieder komplett funktionstüchtig. Nein, ganz so schlimm war es nicht, dennoch schien Hebi nicht erfreut oder zumindest darüber verwundert, dass wirklich gar nichts bei dem Jutsu herumkam. Geruch gestohlen? Was? Das gab's? Beziehungsweise... Das wurde noch gelehrt? Der Sakkaku dachte immer, dass dieses Jutsu zu unnütz sei, um es zu lernen - zumindest hatte Hiroshi es ihm immer so gesagt und er konnte da auch weitestgehend zustimmen. Ihm fiel keine Situation ein, in der es produktiv sein könnte, auf Tiere wirkten Genjutsu schließlich bekanntlich nicht. "Geruchsverlust? Wer bringt einem denn sowas noch bei?" Klang nach Kritik, war allerdings eine ernst gemeinte Frage.

"Asahina, Asahina~ Warum bist du nur so erpischt darauf, deine liebe Verwandte in ein Genjutsu zu packen?", kommentierte Hebi die Frage seiner Cousine mit einer Gegenfrage. "Sag mir erst einmal, wie lange sie gebraucht hat - ich hab' da nicht drauf geachtet, weil es sich so hinzog." Vielleicht wäre eine Stoppuhr ebenso wenig schlecht gewesen. Der Mensch kann nur drei Sekunden zählen, ohne, dass Abweichungen von der reellen Zeit entstehen.
Einige Sekunden verstrichen nach ihrer Antwort. "Hm... Irgendwas fehlt hier. Sagt mir.. Was ist es?" Wieso kam das Gefühl auf, dass er damit nicht die Stoppuhr meinte?

[Out: Ups. Entschuldigt! Manchmal gehts einfach mit mir durch. D:]
 

Sakkaku Asahina

Active Member
Beiträge
125
Alter
15 Jahre
Größe
152 cm
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
Wäre Asahina nicht so ein maßloser Fan, was auch das kleinste Popelchen an Clankunst anging, so hätte sie auf Akanes beeindruckendes Talent vermutlich ähnlich wie Hebi erst einmal mit vollkommener Belustigung und Verblüffung reagiert, denn im Grunde hatte der ältere Sakaku natürlich recht. Heutzutage brachte einem kaum noch jemand auch die kleineren, unwichtigeren Jutsu des Clans bei, waren die doch hauptsächlich dazu gedacht, jüngere Kinder an das Wirken ihrer ersten Genjutsu heranzuführen. Auch in Hinas Lehrjahren hatte man diesen ersten Schritt übersprungen und war beim Start ihres Trainings direkt zu einem der anspruchsvolleren Jutsu übergegangen, wobei auch das wohl noch einmal anders ausgehen hätte, wenn Hiyori zu dieser Zeit ebenfalls als funktionstüchtiger Ninja in Frage gekommen wäre. So jedoch hatte Hinas Vater seine gesamte Konzentration auf seine eine Tochter gerichtet, die dem Weg des Shinobi folgen würde und in dieser Zeit wenig Aufmerksamkeit an kleinere, ihm unwichtig erscheinende Aspekte der Ausbildung verschwendet. Die Jutsu, die Akane gelernt hatte, hatte sich Hina mit der Zeit von alleine angeeignet, hauptsächlich um die Möglichkeit zu besitzen, andere Personen bei Gelegenheit zu verärgern. Nun, das hatte auch bei Akane geklappt, wenn sich dieser Ärger eher in Richtung Hebi als auf ihr tatsächliches Ziel ausdehnte. „Ein paar Sekunden schätze ich. Vier vielleicht, oder fünf.“ Was auf ein nicht sonderlich fortgeschrittenes Yume hindeutete, wie Hina mit einem fast schon belustigten Schmunzeln feststellen musste. Das Yume war etwas, worauf sich jeder Sakkaku etwas einbildete und die Tatsache, dass Akanes Augen noch nicht so fortgeschritten waren wie ihre eigenen, deutete in erster Linie vor allem auf ihre vom Clan recht abgeschiedene Herkunft hin. Hina konnte sich nicht vorstellen, dass die jüngste Sakkaku so etwas wie Erfolgs- und Leistungsdruck überhaupt kannte, geschweige denn jemals am eigenen Leib erfahren hatte. Wie also sollte jemand wie Asahina, die ihr Leben lang mit den Erwartungen und Einschätzungen ihrer Familie konfrontiert gewesen war, das scheinbar so unschuldige Mädchen also wirklich ernst nehmen können? Wie konnte irgendwer von ihr erwarten, dass sie sich Akane gegenüber anders verhielt, als sie auszunutzen und sich ihre Naivität und Dummheit zu Nutzen zu machen?
Nun, zurück zu Hebis zweiter Frage, welche ein fieses Schmunzeln auf Hinas Lippen zauberte. „Spontan würde ich sagen Können oder Talent, aber das ist vermutlich nicht die Antwort, nach der du gesucht hast, oder?“ Manchmal konnte die Sakkaku aber auch ein wirklich fieses und gemeines Biest sein….nun, irgendwo machte das vermutlich auch ihre mehr als liebreizende Persönlichkeit aus, weshalb das Verhalten an sich eigentlich nicht mehr als eine Form der Überraschung auftreten sollte. Stattdessen war es an der Zeit sich wieder auf das hier und jetzt zu konzentrieren, was Hina in der Form tat, als das sie ihr Kreuz straffte und schließlich ihr Chakra sammelte, um sich dann auf das Wirken ihres eigenen Genjutsus zu konzentrieren. Es dauerte nur wenige Milisekunden ehe das Yume ihren Blick verschob und nur weitere zwei Sekunden, ehe sie das Jutsu gewirkt und ihre süße Clangenossin in ihre Illusion gezogen hatte. Bei ihre Wahl hatte sich Hina für eines ihrer zuerst erlernten Jutsus entschieden und Akane würde sich in gerade diesem Augenblick in einer Illusinon wiederfinden, welche sich Clankreisen auch das Neji Ruta Gururi nannte. Wenn alles geklappt hatte, dann würde sich die Welt der jungen Sakkaku nun buchstäblich auf den Kopf stellen und sie war somit gleichzeitig mit der Aufgabe konfrontiert, sich aus dieser recht beliebten Kunstillusion zu befreien um sofort wieder Einsatz bereit zu sein. Aufmerksam beobachtete Asahina die Bewegungen ihrer Cousine, runzelte schließlich die Stirn, als sich auch nach mehreren Sekunden keinerlei Anzeichen einer Genjutsulösung zeigten. „Akane, du musst das Genjutsu lösen, mit Kai“, verlangte sie schließlich verwirrt und auch ein wenig genervt, ehe sie die Arme vor der Brust verschränkte und den Kopf reichlich irritiert zur Seite kippte. Das lief hier nicht wirklich so, wie sie es sich erhofft hatte und langsam war sie auch ein wenig gestresst und genervt. Sie wusste, dass Hebi zu stark für sie war, aber das Niveau auf dem sich die andere Sakkaku momentan noch bewegte, schien auch nicht unbedingt ideal und trainingsangemessen zu sein. Gerade wollte Hina ein weiteres Mal das Wort ergreifen, da klopfte es plötzlich an der Tür und die Brünette zog unerwartet die Augenbrauen in die Höhe. „Erwartest du noch Besuch?“, fragte sie überrascht an Hebi gewandt, ehe sie sich langsam von Akane entfernt in Richtung Tür bewegte. „Soll ich aufmachen oder magst du selber öffnen?“ Immerhin hatte man ihr doch genügend Manieren beigebracht, als das sie nicht einfach die Tür zu einer Wohnung öffnete, die nicht einmal ihre eigene war.
 
Zuletzt bearbeitet:

Sakkaku Hebi

Well-Known Member
Beiträge
694
Alter
17 Jahre
Größe
1,79m
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
Vier bis fünf Sekunden? Was war dieses Mädchen bitte für eine Sakkaku? Ihre Fähigkeiten waren unterirdisch schlecht und auch Hebi schätzte, dass das damit zusammenhing, dass sie absolut gar nichts mit ihrem Clan zu tun hatte. Akane fehlte auf jeden Fall die strenge Hand. Die strenge die Hand, die ihr eine scheuerte, wenn sie den kleinsten Fehler machte. Die sie quer durch den Raum prügelte, wenn etwas nicht sofort funktionierte und die ihr irgendwas in den Wanst rammte, wenn sie sich weigerte, zu trainieren. Warum sollte es ihr besser gehen als Hebi? Warum sollte sie ein schöneres, lockereres Leben haben als Asahina? In welchem Teil ihrer Geschichte hatte sie das verdient? Nun, in so ziemlich gar keinem und wenn Hebi ehrlich war, sah er es auch nicht als Belohnung an, dass sie glimpflich davongekommen ist. Viel eher scheint es Strafe zu sein, ist sie schließlich diejenige, die nun mit Inkompetenz glänzte und es so niemals zu etwas bringen würde. Sie war dumm und untalentiert, würde nie etwas zu sagen haben und vermutlich auch noch elendig daran krepieren. Die Schwachen hatten bekanntlich nicht das Recht, zu entscheiden, wie sie starben, also war ihr frühzeitiger Tod das einzige, das der Sakkaku gerade schon voraussehen konnte, denn er... Er würde für sie hier den Schlussstrich ziehen. Dieses Training war nichts für sie und Hebi hatte keine Lust, seine Zeit mit jemandem zu verschwenden, der überzeugter Intelligenzverweigerer war und ihm dann auch noch standardmäßig blöd kam. Dabei spielte es keine Rolle, ob sie ihn anzickte oder dachte, sie wäre trollig, sondern wirklich nur, dass sie ihm simpel zu dämlich war, als dass er es aushalten würde, auch nur eine weitere Minute mit ihr auszuhalten. Mit ihr - dieser erbärmlichen Gestalt, die nichts weiter konnte, als jemandem den Geruch zu rauben. Akane war eine Schande für den gesamten Clan und vor allem für ihn - wenn Hebi könnte, würde er sie auf der Stelle abmurksen, damit er nicht Gefahr lief, sie könnte ihre Kompetenz noch öffentlich machen und damit auch seinen Ruf gefährden. Einzig und allein die Tatsache, dass andere töten streng geahndet wurde, hielt ihn gerade auf, mal ganz zu schweigen davon, dass der Clan selbst es vermutlich auch nicht gut fand, wenn er einer Bluterbeträgerin die Lichter auspustete. So wie er den kannte und den momentanen Wechsel beurteilen konnte, würde der noch eine Rolle für sie im Petto haben und dann wäre Hebi derjenige, der die Probleme bekäme. Und die konnte er echt nicht gebrauchen, wusste er doch um die Stärke derjenigen, die momentan das Sagen hatten. Tadashi und seinen Anhängern wagte nicht einmal er sich entgegenzustellen. Noch nicht.
Doch was machte er nun mit seiner talentlosen Verwandten? Erst einmal nichts. Kam ja eh vorher das Gespräch über missliche Zustände innerhalb seiner Wohnung.
„Spontan würde ich sagen Können oder Talent, aber das ist vermutlich nicht die Antwort, nach der du gesucht hast, oder?“ Hebi nickte anerkennend. Diese Antwort war besser als er gedacht hätte. "Du überraschst mich. Langsam wird das ja mit dir." Dennoch war es wirklich nicht das, nach dem er gesucht hatte. Die Antwort war wesentlich simpler, als man sie sich zuerst vorstellen mochte: "Musik." Akane gab er erst gar nicht Chance, etwas beizusteuern, weil der Braunhaarige von der auch gar nichts sinnbringendes erwartete.
Der Sakkaku stand auf und wanderte herüber ins Wohnzimmer, nur um dort den Schallplattenspieler anzusteuern und einzuschalten. Ein Lied ertönte, das die heutige Jugend aller Wahrscheinlichkeit nicht mehr kannte, geschweige denn zu schätzen wusste. Der Rotäugige hörte sie jedoch standardmäßig, saß dabei meist auf seiner Couch und sinnierte einfach nur vor sich hin. Sinnierte darüber, wie gut momentan alles lief und darüber, wie gut alles in Zukunft laufen würde. Alles verlief genau nach Plan, das Leben war schön, die Welt machte Sinn, solange sie ihren Part in seinem kranken Spiel einhielt. Grund genug, dass sich die Laune des Siebzehnjährigen mit Eintritt der Musik erheblich verbesserte und er stillschweigend zurück in die Küche ging und fast schon nebenbei und geistesabwesend die linke Hand schwanken ließ wie ein Dirigent, der zusammen mit seinem Orchester dieses Stück spielte. "Schon viel besser~", meinte der Junge zufrieden und setzte sich wieder auf seinen Stuhl, beobachtete anschließend die erneute erbärmliche Performance Akanes. Man konnte ihr anhand ihrer Bewegungen ansehen, dass etwas nicht stimmte, aber dass sie nicht versuchte, etwas dagegen zu unternehmen, verwunderte Hebi ziemlich. Selbst Asahina begann, sich darüber aufzuregen und schien sichtlich genervt. Ob sie wohl auch sowas wie Enttäuschung empfand? Immerhin wurde ihr nicht das geboten, was sie eigentlich erwartete. Zur Sprache bringen konnte ihr Cousin es jedoch nicht, denn da klingelte es schon an der Tür. Die Frage, ob er Besuch erwarte, beantwortete dieser mit dem Schütteln seines Kopfes; die andere Frage, ob sie gehen sollte, beantwortete er, indem er einfach aufstand und wortlos losging, während er Akane mit sich zog. Durch den Spion erkannte er einen Mann, circa 30 Jahre alt. Er starrte nach unten auf den Boden und wartete, bis sich die Pforten zu Hebis Wohnung öffneten. Hatten sie das getan, blickte er ihm direkt ins Gesicht. "Hebi, nehme ich an?" Analysierend kniff dieser die Augen zusammen. Er glaubte, den Typen irgendwoher zu kennen. "Wir hatten noch nicht die Ehre, weil du nie bei Clantreffen bist. Sakkaku Katsuo. Ich bin hier, um Sakkaku Asahina eine Nachricht zu überbringen." Woher auch immer der wusste, dass Asahina bei ihm war, war es Hebi umso scheißegaler, was der wollte und riss ihm einfach den Brief aus den Händen, der ihm entgegengehalten wurde. "Tschüss." Katsuo blickte mit großen Augen die plötzlich zugeworfene Tür vor sich an. Er hatte ja schon viel über diesen Hebi gehört, aber dass er so extrem wäre... Und wieso stand auf einmal dieses komische Mädchen mit dem roten Schal neben ihm? Alles seltsam hier.

Doch es ging noch seltsamer. Statt den Brief direkt an seine Cousine weiterzugeben, öffnete er ihn ganz einfach selbst und las als erster, was denn da so schönes drinnenstand. Seine Augenbrauen wanderten nach oben, als er den Inhalt verinnerlichte. Asahina konnte deutlich erkennen, dass sich das erste Mal eine emotionale Regung in Hebis Gesicht breit machte. Sie sprach zwar nur Verwunderung und Verwirrtheit aus, aber selbst das war schon mehr, als man sonst zu sehen bekam. Es sagte ihr vermutlich bereits, dass irgendwas ganz Komisches passiert sein musste.
"Hier." Hebi überreichte ihr den Schriebs und drehte sich von ihr weg. "Was würde ich dafür geben, an ihrer Stelle sein zu dürfen..." Nun, sie fand den Gedanken wahrscheinlich ziemlich abwegig, könnte ihn nicht einmal dann fassen, wenn sie wüsste, wie Hebis Kindheit aussah, aber das war ja nicht sein Problem. Jetzt musste er außerdem ohnehin erst einmal abwarten, wie sie reagierte. Immerhin war es niemand geringeres als ihr Vater, der gerade in Lebensgefahr schwebte.
 

Sakkaku Asahina

Active Member
Beiträge
125
Alter
15 Jahre
Größe
152 cm
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
Was für ein interessantes Begeben, dass es das Leben einer einzelnen Person mit einem einzelnen Schlag ganz einfach zerstören könnte. In einem Augenblick, da hatte Asahina noch belustigt betrachtet, wie Hebi Akane mit dem Klopfen an der Tür ganz einfach aus der Wohnung geschoben hatte und im nächsten Augenblick hielt sie das Papier in den Händen, dass ihren sicheren Untergang besiegeln sollte. Dabei wäre eine Warnung vielleicht hilfreich gewesen, ein einzelner Hinweis in den Augen ihres Cousins, dass es sich bei dem so harmlos wirkenden Brief um den Untergang ihrer persönlichen Welt handeln würden, vielleicht eine Ahnung, damit sie sich emotional wenigstens Ansatzweise auf diesen direkten psychologischen Schlag in die Magengrube vorbereiten konnte. Ihre Hände zitterten, als sie sich tiefer in das langsam zerknitternde Papier vergruben, die Buchstaben welche in einer fast schon grausamen Eleganz und Gelassenheit auf das Dokument gebracht worden waren, verschwammen vor ihren Augen und ließen nichts als den bitteren Nachgeschmack in ihrer Mundgegend zurück, welche den näher rückenden Würgereiz ankündigte, der sich in ihrer Magengegend und in ihrem Rachen ausbreitete. „W-was…“ Es war Unglauben, in seiner Kraft so entwaffnend und erschütternd, dass Asahina sich an der naheliegenden Wand abstützen musste, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren und ganz einfach zu Boden zu taumeln. Eigentlich hasste sie Schwäche, verabscheute Menschen die sich selber nicht richtig im Griff hatten und ihre Emotionen nicht im Zaum zu halten wussten, doch hier ging es um ihren Vater, um Oto-sama, die absolut wichtigste Person in ihrem Leben. Wie konnte sie da ruhig bleiben? Wie konnte von ihr erwartet werden, dass sie die Fassung hielt und diese Nachrichten trug, wie sie auch alle anderen Neuigkeiten ertragen hatte, mit Stolz und Fassung?
Ein Keuchen entwich der Sakkaku, dann kämpfte sie um ihr Gleichgewicht. Ihre Hände ballten sich um das knisternde Papier, dann wandte sie sich an Hebi. „Ich muss ihm helfen. Ich muss zu ihm, ihm helfen.“ Zum ersten Mal konnte von so etwas wie Loyalität die Rede sein, wenn man in die roten, von Verzweiflung geprägten Augen des Mädchens blickte und erkennen musste, wie das unsichere Fragment ihrer Existenz und ihrer Persönlichkeit mit einem Mal auf einer Kippe stand, die so wacklig war, dass ein einziger Fehltritt ihr Fallen bedeuten würde. Hina ließ den Brief zu Boden fallen, bewegte sich fast wie in einem Traum gefangen an Hebi vorbei, um ungeachtet seiner Taten aus der Wohnung zu stürmen, die Treppe hinunter und anschließend die Straße nehmen, welche sie sicher zu dem Clananwesen der Sakkaku von Soragakure führen würde. Auch nachträglich würde Hina nicht genau sagen können, wie lange sie dieser Weg gekostet hatte, wie viel Zeit sie von Hebis Wohnung die Straße hinauf und schließlich zu der vertrauten Tür ihres Anwesens gebraucht hatte, um diese anschließend aufzustoßen und mit Panik geweitetem Blick in das Haus zu stürmen. Die Luft schmeckte nach Blut, metallig und salzig und sie musste eine Welle der Übelkeit bekämpfen, als sie an ihrer schluchzenden Zwillingsschwester vorbei zu der am Boden kauernden Gestalt ihres Vaters stürmte. Sakkaku Subaru lag in einer dunkelroten Lache, das Gesicht zur Decke gedreht und aus dunklen Augen zu seiner Tochter hinaufblinzelnd, dass Gesicht in Schmerz und absoluter Konzentration verzogen. „Oto-san..Oto-san, kannst du mich hören?“ Mittlerweile verschleierten Tränen das Gesicht der jungen Genin und sie musste an sich halten, um ein Schluchzen zu unterdrücken. „Ich werde einen Medic rufen und dann geht es dir ganz schneller wieder gut, okay?“, stammelte die Kunoichi und wollte sich gerade erneut auf die Beine kämpfen, um nach Hilfe zu verlangen, als die entkräftete Hand ihres Vaters sie zurück hielt und mit letzter Kraft ein Stück in seine Richtung zog. Hina verstand die stumme Aufforderung und beugte sich ein Stück vor, ihr Ohr in Richtung des Mundes ihres Vaters bewegend, um seine heiseren Worte besser verstehen zu können. Das empörte Schreien ihrer Mutter ignorierte sie, als diese nach dem Betreten des Zimmers ihre Tochter über ihrem geliebten Mann kauern sah, offensichtlich nicht damit beschäftigt ihren Geliebten zu retten, wie sie es mit den gebrachten Utensilien offensichtlich versuchen wollte. Weit in ihrem Hinterkopf hoffte sie, dass Hebi sich darum kümmern würde, die unnötige Furie fernzuhalten und ihr so genügend Zeit verschaffen würde, sich in Ruhe mit ihrem Vater zu unterhalten. „Tadashi…es…war Tadashi..“, keuchte Subaru und ließ mit seinen Worten das Blut in ihren Adern gefrieren. Die Botschaft war eindeutig und dennoch wurde Hina von einem derartigen Unglauben erfasst, dass es ihr den Atem stahl und eine Gänsehaut über ihren gesamten Körper wandern ließ. Erst das rasselnde Keuchen nach Luft ließ ihre volle und uneingeschränkte Konzentration wieder zu ihrem Vater wandern. „Du bist mein Stolz, Asahina. Du bist die….Hoffnung des Clans….enttäusche mich nicht.“ Das Zittern, dass ihren Körper daraufhin erfasste ließ ein Schluchzen zu, welches sich Tapfer den Weg durch ihre Kehle bahnte. „Das werde ich nicht, Oto-san, ich verspreche es“, wisperte sie als Antwort und ein fast schon zufriedener Ausdruck breitete sich auf dem sonst immer so autoritären Gesicht ihres Vaters aus. „Wähle deine Verbündeten…schlau und wenn die Zeit gekommen ist…dann will ich dich an der Spitze sehen, als das Oberhaupt…als unsere Zukunft.“ Hier versagten die Worte des einst so mächtigen Mannes und als er die Augen in Schmerz und Pein schloss, da wusste Asahina, dass dies einer seiner letzten Atemzüge werden würde.
Mit ihrem Handrücken wischte sich das Mädchen die Tränen aus dem Gesicht, strich ihrem Vater ein letztes Mal in einer zutraulichen Geste über den Handrücken und kämpfte sich dann auf die Füße. „Vielleicht solltest du auch noch mal mit ihm sprechen, er wird sich sicher freuen, dich noch einmal zu sehen“, meinte sie dann fast schon tonlos an ihre Schwester gewandt, ehe sie ihre Augen auf ihre Mutter richtete. „Wärst du doch nur ein bisschen stärker und ein bisschen weniger mit dir selbst beschäftigt gewesen. Dann wärst du in der Lage gewesen das hier zu verhindern. Du bist eine Schande, eine Schande für den Clan und für unsere Familie. Was für ein Jammer, dass man dir erlaubt den Namen Sakkaku zu tragen.“ Auch diese Worte waren seltsam final geäußert, ohne echte Emotion und ohne das sonst so typische Feuer, welches die Aussagen des Mädchens in der Regel begleitete. Sie fühlte sich leer, sie war erschöpft. Es war, als hätte man ihr plötzlich den Stecker gezogen und ihre Batterie würde sich langsam leeren.
Zum ersten Mal in ihrem kurzen Leben hatte Asahina das Gefühl, ihrer eigenen Existenz müde zu sein.
 

Sakkaku Hebi

Well-Known Member
Beiträge
694
Alter
17 Jahre
Größe
1,79m
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
Ehrlich gesagt erwartete Hebi gar nichts anderes als dass Asahina ihre Fassung verlor, ihr Schauspiel beendete und vor ihm mental zusammenbrach. Es war eine ganz natürlich Reaktion auf diese Situation, auf diese Nachricht. Überrascht war er dennoch, als sie plötzlich einfach an ihm vorbeistürmte, um zu ihrem Anwesen zu flitzen. Er rief ihr noch ein wütendes "Hey!" hinterher, aber es schien absolut nicht gefruchtet zu haben und sie rannte weiter vollkommen geistesabwesend zu ihrem Zuhause, rempelte dabei die ein oder andere Person über den Haufen, ignorierte deren Gefluche und Beleidigungen. Allein das sagte dem Älteren, dass Asahina gerade nervlich am Ende war und auch so schnell vermutlich nicht wieder aufstehen würde, sich davon erholen könnte. Wenn ihr Vater jetzt wirklich starb, wäre es aller Wahrscheinlichkeit nach das Aus für das Mädchen, sollte sich niemand darum kümmern. Zum Glück hatte die Welt Hebi und zum Glück besah sich der dieser Verantwortung und war gewillt, sie zu akzeptieren und seine Bestimmung zu erfüllen, wenngleich seine Motive für dieses Handeln völlig verquer und frei von jeglicher Sitte, Norm und Moral waren. Doch genau, weil er ein solch verschrobener Mensch war, begleitete er Asahina auf ihrem Weg (nachdem er noch schnell was aus seinem Bad holte) und betrat kurze Zeit später das Gebäude, das sie ihr Heim nannte. Nur einen Augenblick lang schaute sich der Sakkaku um, prägte sich alles ein. Danach lief er herüber. In den Raum, in den er den am Boden liegenden Subaru sehen würde. Überall war Blut, mehr als es außerhalb eines Körpers gesund war. Er schwebte nicht nur in Lebensgefahr, er würde ziemlich hoher Sicherheit sterben. Hebi war kein Medic-Nin, aber bisher auf genug Missionen, um das beurteilen zu können.
Selbst Asahinas Frage nach einem Mediziner schien vergeblich. So viel Zeit hatte ihr Vater nicht mehr. Auch er wusste das offensichtlich und hielt das Mädchen mit der verbliebenen Kraft zurück und sagte ihr etwas, das Hebi kaum verstand - was zu großen Teilen daran lag, dass er sich tatsächlich um die Mutter kümmerte und sie still hielt. Jeder hatte gerade andere Sorgen und Nöte als sich um ihre sinnlosen Belange zu kümmern. Hebi fühlte sich deswegen fast schon fehl am Platz, weil das hier einfach nicht seine Welt war, er solchen Familienzusammenhalt gar nicht kannte und alles ein wenig zu überemotional für ihn war. Im Grunde interessierte es ihn jedoch nicht. Dieses komische Gefühl, dessen Freund er schon zu Kinderzeiten wurde. Interessenlos und apathisch der Situation gegenüber schien auch seine Cousine zu sein, die nun Rundumschläge verteilte und alle Schuld an dieser Misere ihrer Mutter zuschob. Hebi sagte nichts dagegen, weil es einfach nicht sein Gebiet war. Wenn die sich was gegen den Kopf zu werfen hatten, hielt er sich raus, solange er keinen Nutzen davon hatte. Viel interessanter fand er auch gerade Hiyori, die sich mit ihrem sterbenden Vater unterhielt. Sie ähnelte Asahina eins zu eins. Zwillinge? Das wusste er gar nicht. Er wusste, dass Asahina eine Schwester hatte, hatte aber immer damit gerechnet, dass sie deutlich älter oder jünger wäre als sie. Im Großen und Ganzen war das jetzt aber kein Schock. Es war lediglich eine neugewonnene Information, die realisiert und abgespeichert wurde. Zusammen damit, dass Hiyoris eine Auge eine weißlich Verfärbung besaß. Hebi würde wohl danach fragen müssen, wenn sie sich alle wieder ein wenig beruhigt hätten. Jetzt machte das keinen Sinn und sie würden ihn vermutlich nur wegen seines nicht vorhandenen Taktgefühls ankacken.

Hiyori war fertig, hatte ebenfalls Tränen in den Augen, stand auf und ging zum Rest der Familie.
Hebi lief völlig von sich aus auf Subaru zu und blickte ihn zuerst einige Sekunden von oben herab missbilligend an, was nur so wirkte, weil er stand und nicht in die Hocke ging. "Irgendwie hab' ich mir unser erstes Treffen immer anders vorgestellt. Mit weniger Blut. Und nicht auf dem Boden.", kommentierte er die Situation und kniete sich plötzlich in die Lache Blut, ignorierte, dass es durch seine Hose sickerte. Er zerriss Subarus Ärmel, wickelte ihn ihm um den Oberarm. Seine Arterie trat hervor. "Das Suru Kanjitoru (verlorenes Gespür) beherrsche ich zwar nicht, weil es mir zu hohl ist, aber ich denke, mit dem hier bist du ohnehin besser bedient." Eine Spritze befand sich in Hebis Hand. Er schnippte ein paar mal dagegen, um die Wasserblasen der in ihr befindlichen Flüssigkeit zu zerstören. "Ist gegen die Schmerzen. Hab' ich auch immer bekommen, wenn ich im Krankenhaus lag und operiert werden musste. Hast also nichts zu befürchten." Die Nadel führte er in die Arterie ein. In ein paar Sekunden bis Minuten würde der verletzte Mann nichts mehr spüren. Warum Hebi das tat? Weil er keinen Grund hatte, es nicht zu tun. Zum einen hob es seine Stellung innerhalb dieser Familie, wenn er ihm einen angenehmeren Tod bescherte, auf der anderen Seite würde Subaru das folgende Gespräch vermutlich wesentlich leichter fallen. In Wirklichkeit und was Hebi nicht realisierte, war, dass er nicht wollte, dass der Mann einfach so abkratzte und sich auf den Weg dorthin nur unter Schmerzen quälte, war er schließlich immer noch irgendwo sein Onkel. Der Sakkaku hatte zwar nie was für andere übrig und bekam nun auch keinen plötzlichen Anflug des Gemeinschaftsgefühls als Familie, allerdings spielte es auch eine gewaltige Rolle, dass Subaru unter Schmerzen schneller sterben würde als wenn er sie nicht hatte. Die Bereitschaft, sie endlich los zu haben und seinem Leiden ein Ende zu setzen war viel zu groß, betrachtete man einmal, was für Wunden er besaß. Es grenzte an ein Wunder, dass er nicht bereits aufgab.
Die roten Augen des jüngeren Sakkaku blickten in die dunklen des Älteren. "Das ist zwar kein Clantreffen in dem Sinne, aber... Du wolltest ein paar Worte mit mir wechseln?" Der Junge ging in den Schneidersitz, verschränkte die Arme und wartete ab. In seinem Gesicht machte sich keine Regung breit, er schien kalt und emotionslos zu sein, als würde ihn das alles nicht jucken. Als wäre es ein einfaches Gespräch. Small Talk. Innerlich wusste er allerdings, dass es nicht ganz so einfach werden würde...
 

Sakkaku Asahina

Active Member
Beiträge
125
Alter
15 Jahre
Größe
152 cm
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
Eigentlich musste Asahina Hebi dankbar sein, dafür das er ihr gefolgt war, ohne selber ein offenkundiges Interesse an der Situation zu haben und es ihr dann auch noch möglich gemacht hatte, einige ruhige letzte Minuten mit ihrem Vater zu verbringen, ohne dass Ballast in Form von ihrer Mutter die Runde machte. Als sie sich von den fast schon kläglich anzusehenden Überresten ihres Vaters löste und sich ihrer aufgebrachten Mutter zu wandte, um diese nach allen Regeln der Kunst zusammen zu stauchen und dabei klar zu machen, dass sie in dieser Familie noch weniger Platz als der Hund hatte, den Hebi ihr auf einem mehr als unerwünschten Ausflug aufgedrängt hatte, bekam sie nur am Rande mit, dass eben jener Cousin sich mittlerweile neben ihren Vater gekniet hatte und nun offenkundig das Gespräch suchte, wo die letzten Minuten des großen Sakkaku Subaru angebrochen waren. Allein der Gedanke, dass ihr Vater jeden Augenblick seinen letzten Atemzug tun würde und sie das niemand anderem zu verdanken hatte, als dem aktuellen Clanoberhaupt, fraß sie von innen auf und stahl ihr die Luft zum atmen. Es war, als habe man ihr plötzlich den Boden unter den Füßen fortgerissen und ihr damit jegliche Sicherheit genommen, auf welche sie sich zuvor gestützt hatte. Seit Asahina klein war, hatte ihr Vater immer eine wichtige Rolle in ihrem Leben gespielt, war ihr Vorbild und ihr Führer gewesen, hatte ihr gezeigt, welche Richtung sie einschlagen sollte und wie sie ihre Ziele am besten und schnellsten erreichen würde. Wer sollte diese Position nun übernehmen? Wer würde sie leiten und in die richtige Richtung weisen? Hina wusste, dass sie auf sich alleine gestellt kaputt gehen würde, war sie doch nicht in der Lage sich ambitioniert und psychisch alleine zu versorgen. Sie würde zerfallen, an ihrem Kummer ersticken und schließlich an ihrem Rachewunsch zu Grunde gehen.
Diese Gedanken schien auch Subaru in seinen letzten schwindenden Minuten zu haben, denn man konnte beinahe einen Anflug von Erleichterung in seinem Blick sehen, als Hebi sich schließlich neben ihm bequemte und ihm sein Ohr schenkte. „Hör zu…“, keuchte der bald ehemalige Familienvater und schloss kurz die Augen, um die automatische Wirkung des einsetzenden Schmerzmittels zu begrüßen. „Ich überlasse sie dir. Asahina meine ich. Meine Frau wird nicht in der Lage sein, sich angemessen um sie zu kümmern und für ihre Ausbildung weiterhin entsprechend zu sorgen…“, hier pausierte er und fixierte Hebi mit einer Schärfe und Genauigkeit, die wohl nur ein Jounin, ein Elitesoldat, in dieser Situation aufzubringen vermochte. „Du bist nicht meine liebste Person für diese Aufgabe, das kannst du dir sicher selber denken, aber du bist derjenige, dem ich am ehesten mit ihr vertrauen kann…“ Ein Röcheln unterbrach seinen Wortschwall, ein eindeutiges Indiz dafür, dass er kämpfte, um wenigstens diese Worte noch über seine Lippen zu bringen. „Die Sakkaku fallen zusammen, unser Clan frisst sich von innen heraus auf. Asahina hat Potential und dir traue ich zu, dieses zu erkennen und entsprechend zu nutzen…“, wieder starrte er Hebi einige Sekunden aus seinen dunklen Augen an, dann ergriff er erneut und zum letzten Mal das Wort. „Du bist zu eigensinnig, zu egoistisch um dich für die Führerschaft des Clans wirklich zu interessieren. Aber Asahina in dieser Position würde nicht nur mir meinen Frieden bringen, sondern auch dir einen entscheidenden Vorteil sichern. Ich bin mir ziemlich sicher….das du diese…Information zu nutzen weißt….gib also acht auf sie, sie ist meine einzige Hoffnung, in dieser näher rückenden Dunkelheit noch etwas Gutes zu finden…“ Noch einige letzte Atemzüge, dann sackte Sakkaku Subarus Arm final auf den Boden und er starrte nur noch aus leblosen, geöffneten Augen in Richtung Zimmerdecke, die Brust in lähmender Endgültigkeit zur Ruhe gekommen. Hinas rote Augen starrten in die Richtung ihres Vaters, ohne dabei wirklich zu registrieren, dass ihr Blick erneut tränenverschleiert war und die salzigen Perlen in Strömen ihre aschigen Wangen hinunter liefen. „Er ist fort…“, wisperte sie betroffen und bemerkte dabei nicht mal, wie ihre Zwillingsschwester sie aus großen, schreckensgeweiteten Augen anstarrte, in der offensichtlichen Not nach Zuneigung und Trost. Stattdessen war ihr Blick auf Hebi gerichtet, als suche sie einen Anker aus dieser schrecklichen Situation, jemand an dem sie sich festhalten konnte, jemand der ihr die Realität wieder näher bringen würde. Die Sakkaku konnte das Blut in ihren Ohren rauschen hören, registrierte in ihrer stummen Verzweiflung nicht einmal, wie ihre Mutter an ihr vorbei huschte, um anschließend theatralisch schluchzend neben ihrem Vater zusammen zu brechen und sich wie ein kauerndes Häufchen Elend an seine vermutlich noch warme Brust zu schmiegen. Erbärmlich. Wenn sie doch nur ein bisschen stärker gewesen wäre, dann hätte sie diesen Überfall verhindern können, hätte Oto-san in diesem Kampf beistehen können. Wieder starrte Asahina ihren Cousin an und diesmal traf Rot auf Rot, Sakkaku auf Sakkaku. Eine Zeit lang hielt sie Hebis blick, wiederstand der Versuchung zusammen zu brechen und sich ebenfalls in Unglück und Verzweiflung zu suhlen, dann stellte sie die entscheidende Frage, die ihren Geist einzunehmen und für keinen anderen Gedanken Platz zu lassen schien. „Was tue ich jetzt?“ Und noch viel interessanter: Was würde jetzt mit ihrer verwirkten und erbärmlichen Existenz geschehen? Asahina stand buchstäblich vor den traurigen Trümmern ihrer Existenz.
 

Sakkaku Hebi

Well-Known Member
Beiträge
694
Alter
17 Jahre
Größe
1,79m
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
So wenig Zeit. So viele Dinge, die gerade passierten. Vorhin hatte Hebi sich noch ausgiebig darüber Gedanken machen müssen, wie er Asahina unter seine Kontrolle bekam, jetzt hatte er sie auf einmal - und wusste nicht, was er damit anstellen sollte. Sie zum neuen Clanoberhaupt zu trainieren und schlussendlich ernennen zu lassen mochte keine schlechte Idee sein, aber was tat man, wenn man kein Interesse an seiner restlichen Familie besaß und seine eigenen Ziele verfolgte, solche Unterfangen damit eigentlich nicht infrage kamen? Der Sakkaku legte den Kopf schief und starrte den mittlerweile leblosen Körper des Sakkaku an, der ihm eben noch seinen letzten Willen mitteilte. Innerlich seufzte er. "Was für eine Aufgabe. Was leichteres ist dir nicht eingefallen, hm?" Wenn der Clan in die Brüche ging, dann war das Tadashis Werk, da Akiko inoffiziell nichts mehr zu melden hatte. Gegen den so einfach vorgehen, konnte Hebi allerdings nicht, wusste er doch darum, wer in diesem Treiben alles involviert war und er infolgedessen keine Möglichkeit sah, sich dem irgendwie entgegensetzen zu können. Dazu war Asahina in ihrer derzeitigen Verfassung noch nicht stark genug, um dieses Amt antreten zu können. Nicht einmal in zwei Jahren würde Hebi sie dort sehen können, selbst wenn sie auf einmal damit anfangen sollte, den ganzen Tag lang nur zu trainieren, Schlaf zu vernachlässigen und sich keine anderen Hobbies mehr zu gönnen.
Doch es hatte keinen Sinn, sich nun über all diesen Mist Gedanken zu machen. Asahina war nicht nur noch nicht bereit, überhaupt Clanoberhaupt zu werden, sondern auch nicht dafür, irgendetwas rationales zu tun. Sie stand da wie ein verletztes Reh, schaute nach Hilfegesuch in der Gegend herum und war kurz vorm Zusammenbrechen. Hiyori tat es ihr gleich und Hebi wusste nicht, was er jetzt tun sollte, um die Wogen zu glätten. Nicht, dass ihn irgendwas von dem hier großartig interessierte - ihn berührte es in etwa so sehr wie ein in den Slums geklauter Becher sauberes Wasser - aber er wusste, dass er mit Feingefühl an die Sache gehen musste und wie jedem bekannt war, war das nicht gerade seine Stärke, was nicht daran lag, dass er es nicht vorheucheln könnte, sondern daran, dass ihm sowas eigentlich zuwider war. Doch dann kam die alles entscheidende Frage. Die Frage, die es gebraucht hatte, damit auch der Junge sich klar werden konnte: „Was tue ich jetzt?“ Hebi ging näher an sie heran, packte seine Hände auf ihre Schultern, blickte ihr direkt in die Augen. "Zuerst hörst du auf zu heulen. Wer auch immer das hier getan hat, würde sich an deinen Tränen lediglich ergötzen, immerhin stellt er damit wahr, dass auch die Anhängsel seines Opfers gebrochen genug sind und sich nicht trauen, auch nur den kleinen Finger gegen ihn zu erheben." Bei einer solchen Situation blieb keine Zeit, um zu trauern. Das konnte sie still und heimlich machen, ganz für sich selbst, so, dass es niemand mitbekam. Mitbekommen konnte seinetwegen allerdings jeder, dass er Asahina näher kam und sie in einer Umarmung fest an sich drückte, mit der flachen Hand über ihren Rücken streifte. Normalerweise widerstrebten ihm solche Handlungen und auch jetzt war ihm ganz schlecht, wenn er bedachte, wie nah er seiner Cousine war, aber der Zweck heiligte bekanntlich die Mittel. Asahina hatte nach einem Retter ausgerufen und dieser war erschienen - er war lediglich nicht strahlend weiß, hatte kein freundliches Lächeln auf den Lippen und erst recht gewillt, sie vor irgendwelchen schlechten Einflüssen zu schützen. Er ist der schlechte Einfluss.
"Wir werden ihn rächen, okay? Wir werden das gesamte System der Sakkaku nehmen und es zerstören. Sein Mörder wird gar nicht wissen, welche Gefahren in den Schatten lauern, bis sie ihn abschlachten, ihm die Hölle bereiten, die er dir bereitet hat.", flüsterte er ihr leise zu, damit Ohren, für die das Gesprochene nicht bestimmt war, nichts mitbekamen. Dann lockerte er die Umarmung wieder und blickte seiner Cousine erneut entgegen. In seinen Augen funkelte nichts weiter als Hass, Abscheu und die tiefste Form der Verachtung. Darunter Ehrgeiz, Siegeswissen und Blutdurst. Er hatte nichts davon sich zu rächen, aber er wusste, dass Macht über den Clan einer der ersten Schritte war, sich die gesamte Welt anzueignen. Aber da er nicht die Zeit finden würde, sich um Clan und Welt zu kümmern, brauchte er jemanden, der loyal war. Der hinter ihm stand, ihn nicht betrügen würde. Er brauchte Asahina, die im Moment so sehr zerbrochen war, dass er sie nach seinen Vorstellungen neugestalten könnte. Die Alte würde sie nicht werden, nie mehr. Ein zerbrochener Porzellanteller war nicht länger hübsch anzuschauen, nur weil man ihn wieder zusammenbastelte. Die Kerben und Bruchstellen würden immer zu sehen sein. Also kaufte man sich einen Neuen, ersetzte ihn mit dem alten Modell. "Pass auf. Dein Vater hat gesagt, dass ich mich fortan um dich kümmern soll. Das heißt, dass du jetzt deine Sachen packst und mit mir kommst. Du wirst bei mir wohnen." Dass sie sich dort aber benehmen sollte, musste er ihr wohl nicht sagen. Das Mädchen war vermutlich ohnehin innerlich zu ausgelaugt, um in nächster Zeit irgendwas reißen zu können, das ihm gegen den Strich ging.
Hebi Blick fand anschließend Hiyori. Sie gab einen ähnlich erbärmlichen Anblick ab wie Asahina. "Was ist eigentlich mit dir?", fragte er an sie gewandt. Die Zwillingsschwester bekam jedoch keine Möglichkeit, darauf zu antworten. Ihre Mutter meldete sich stattdessen zu Wort. "Nimm sie. Nimm sie mit. Sie und ihre nichtsnutzige Schwester." Der Sakkaku zog die linke Braue nach oben. "Was?" Schluchzen ertönte, bevor eine Antwort kam. "Tu nicht so bescheuert. D-du weißt genau, was ich meine." "Nein, tu ich nicht. Erklär's mir." Iari wandte ihren Blick nicht von dem toten Subaru ab. Er war alles für sie. Das einzige, das sie jemals wirklich liebte. Und nun war es fort. Einfach so. "Von Anfang an war nichts mit ihnen anzufangen. Beide inkompetent. Beide unelegant. Sowas meine Töchter zu nennen - ich könnte brechen! Ich habe keine Verwendung für sie. Weder für Asahina noch für Hiyori. Wenn du also so gut wärst und diesen... diesen Müll mi-" Ihr Kopf war plötzlich zur Seite geneigt, die Frau sah einen Zahn durch den Raum fliegen. Ihr Gesicht schmerzte; was war passiert? Sie blickte nach oben, sah Hebi, der nun sogar nachsetzte und ihr das Bein in die Magengrube hämmerte. So stark, dass es ihr beinahe gewaltsam den Mageninhalt nach oben presste. Er zerrte sie an Haaren und Kragen nach oben, schmetterte ihr einfach so sein Knie in die Fresse, brach ihre Nase, trat immer weiter auf sie ein. Eine gefühlte Ewigkeit machte der Junge so weiter, rammte sie mit dem Gesicht voran dann allerdings irgendwann in den Boden und drückte ihren Kopf nach unten, damit sie den nicht so schnell wieder erheben würde. Blut lief ihr aus dem Mund, aus dem Riechkolben. Haut und Knochen schmerzten, sie atmete schwer. "Das", er trat sie noch einmal richtig nach unten, "ist ab jetzt dein rechtmäßiger Platz. Und wenn du es noch einmal wagst, so über eine der Beiden zu sprechen, werde ich viel schlimmere Sachen mit dir machen, als dir deine scheiß hässliche Hackfresse zu demolieren." Die beiden Schwestern waren jetzt sein Eigentum. Niemand hatte das Recht, über sie herzuziehen. Niemand. Und wer es doch wagte, würde am eigenen Leib erfahren, was für ein abartig widerlicher Mensch Hebi wirklich war. Das Beenden einer Modellkarriere war nur der Anfang.
 
Zuletzt bearbeitet:

Sakkaku Asahina

Active Member
Beiträge
125
Alter
15 Jahre
Größe
152 cm
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
Auf gewisse Art und Weise war es fast schon erstaunlich, wie Hebi, die Person die Asahina wochenlang als den Kernpunkt ihrer Aggression und ihres Hasses wahrgenommen hatte, mit einem Mal zu ihrem einzigen Sicherheitsanker auf dieser Welt verwandelte. Seine Worte trafen einen Nerv, ließen sie aus der Welle der Lethargie aufsteigen und als er sie dann auch noch in einer völlig uncharakteristischen Handlung umarmte, fühlte sich das Mädchen plötzlich nicht mehr so verloren, nicht mehr so allein gelassen. Es war, als hätte sie auf hoher See während eines schrecklichen Sturmes plötzlich im Epizentrum des Schrecklichen eine ruhige Insel gefunden, welche es ihr ermöglichte, tief durch zu atmen und wenigstens für einen Augenblick ihre Gedanken zu sammeln. Dabei mochte Hina im Grunde gerade körperlichen Kontakt überhaupt nicht und doch drückte sie sich mit einer fast schon tiefsitzenden Verzweiflung für einen Augenblick in die Arme ihres sonst so grausamen Cousins und lauschte seinen Worten, die paar Silben und aneinandergereihten Buchstaben, die in ihr ein Gefühl des Blutdurstes erweckten, wie es Asahina noch nie in ihrem Leben gespürt hatte. Ihr Körper wurde von einem Hass verschnürt, so kalt und einnehmend, dass ihr für einen Augenblick selbst das Atmen schwerfiel und die Außengeräusche über dem penetranten Rauschen ihres Blutes zu verstummen schienen. Sie würde ihn rächen, würde die Mörder ihres geliebten Oto-sans nicht ungeschoren davonkommen lassen. Jagen würde sie sie, und wenn ihr Zorn sie bis an das Ende der Welt tragen würde, denn erst dann wollte sie das feuchte und warme Blut ihrer Opfer über die zarte Haut ihrer Hände und Oberarme fließen spüren. Und dann, als Hebi sich wieder von ihr löste und sie ihm in die Augen blickte, die ihren so gleich und doch so unähnlich waren, konnte sie identische Gefühle in seinem Blick wiedererkennen. Er mochte vielleicht nicht von Rache geführt sein, doch sein Blick trug einen Ausdruck von Hass und Abscheu, der in seiner Intensität so stark war, dass es beinahe ein Lächeln auf die Lippen der Sakkaku gezaubert hätte. „Ich komme mit dir…“, wiederholte sie leise, dann nickte sie entschlossen. Hebi hatte keinen Grund zu lügen, weshalb sie ihm vertrauen konnte, dass dies wirklich der letzte Wunsch ihres geliebte Oto-sans gewesen war. Sakkaku Subaru hatte gesprochen und auch wenn der letzten Atemzug seine Lunge bereits verlassen hatte, das letzte Klopfen seines Herzens erlischt war, würde Asahina ihm als die treue Tochter die sie ihr Leben lang gewesen war auch in dieser letzten Hinsicht folgen.
Überraschenderweise schien Hiyori dies ähnlich zu sehen, denn sie tat etwas, was sie seit ihrem fünften Lebensjahr nicht mehr getan hatte: Sie griff nach Asahinas Hand und drückte diese, als suche sie mit einem mal die Nähe des Zwillings, der sich ihr Leben lang über sie lustig gemacht und sie tyrannisiert hatte. Asahina ließ es sich gefallen, erwiderte den Händedruck mehr recht als schlecht und beobachtete dann fast schon emotionslos, wie Hebi ihrer Mutter das gesamte Ausmaß seiner leidenschaftlichen und bezaubernden Persönlichkeit vorstellte. Sie empfand kein Mitleid, keine Trauer, als sie auf den traurigen Rest hinunterblickte, der einmal ihre Mutter gewesen war. Ja, wenn es nach Asahina ginge, dann war diese Frau genauso schuld an dem Tod ihres Vaters, wie es seine tatsächlichen Mörder waren, denn sie war immerhin nicht stark genug gewesen, um ihn zu beschützen und ihm in diesem Kampf beizustehen. Was für eine unglaubliche Verschwendung, dass diese Frau höchstwahrscheinlich weiterhin den Namen Sakkaku tragen und irgendwann an ihrer eigenen Gier und Selbstverliebtheit ersticken würde. Wäre es da nicht fast schon barmherziger, Hebis anfängliche Tat zu Ende zu bringen und sie kurzerhand jetzt dazu zu bringen, ihrem Mann Gesellschaft zu leisten?
Asahina kräuselte in einer fast schon missbilligenden Geste die Oberlippe, denn legte sie Hiyori ihre freie Hand auf den unteren Rücken, um sie in einer fast schon uncharakteristisch sanften Geste in Richtung Tür zu schieben. Ihre Schwester war keine Kunoichi, hatte nie das harte Leben eines Ninjas gelebt und allein die Tatsache, dass sie nun auf so berechnende und schreckliche Art und Weise mit der grausamen und blutigen Realität dieser Existenz konfrontiert worden war, machte Asahina klar, dass Hiyori Hilfe benötigen würde, wenn sie alleine in dieser Welt zurecht kommen sollte. Dabei mochte Hina ihre Schwester nicht einmal, im Grunde hatte sich rein gar nichts zu ihrem Leben von vor zwei Wochen geändert und doch schien mit dem Ableben ihres Vaters die ganze Realität aus den Fugen geraten und alle alten Regelungen plötzlich aufgehoben. Noch vor wenigen Tagen hatte Hina ihre Schwester brutal aus dem Weg geschupst, als diese an ihr vorbei in Richtung Wohnzimmer gehen wollte, jetzt führte sie ihre Schwester denselben Weg zurück, in Richtung ihrer Zimmer, damit sie beide ihre Sachen würden zusammen packen und mit Hebi mitgehen können. „Meinst du, wenn mein Vater ein Ziel war, dass Hiyori und ich ebenfalls in Gefahr sind? Wäre es nicht ein noch größeres Statement, eine ganze Familie auszulöschen, anstatt nur einen einzigen Verfechter seiner Politik?“, fragte sie nach einem angespannten Schweigen an Hebi gewandt, als sie ihre Schwester vor ihrem Zimmer stehen ließ und einige Schritte weiter ihren eigenen Raum betrat. Er war nur sporadisch eingerichtet, dieser Raum in dem sie so viele Jahre gelebt hatte und in diesem Augenblick kam es ihr fast schon fremdartig und unbehaglich vor, zwischen diesen Wänden zu stehen und so schnell wie möglich ihre wichtigsten Habseligkeiten in eine Tasche zu packen. „Hast du bei dir denn genug Platz? Sonst könnten wir uns sicher auch vorrübergehend irgendeine andere Unterkunft suchen.“ Nicht, dass sie das wirklich vorhatte, denn allein der Gedanke jetzt vollkommen verlassen und auch sich selbst gestellt zu sein, löste eine Welle der Panik in dem Mädchen aus.
Es dauerte nicht lange, bis sie ihre Klamotten zusammengepackt hatte und als dann all ihre wichtigen Gegenstände mehr oder weniger sicher verstaut waren, setzte sie ihr Gepäck noch einmal auf dem Boden ab und drehte sich in Richtung Hebi um, um diesen erneut direkt in die blutroten Seelenspiegel zu blinzeln. „Du weißt, dass meine Loyalität nun dir gehört? Du hast mir Rache versprochen und mich unter deinen Schutz gestellt, alles was du verlangst, werde ich für dich tun.“ Ein Blankoschein, der in seinem Aussprechen genauso gefährlich wie in seinem Wirken sein würde. Denn wenn Asahina einer Person ihre Loyalität versprach, handelte es sich hierbei um ein Band bis zum Tode, dass nicht nur an Ehre, sondern auch an Stolz und Akzeptanz geknüpft war.
 

Sakkaku Hebi

Well-Known Member
Beiträge
694
Alter
17 Jahre
Größe
1,79m
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
Sehr schön. Alles verlief genau nach Plan und Asahina und ihre Schwester würden mit ihm kommen. Hebi fand es zwar etwas befremdlich, dass er nun mehr oder weniger den Erziehungsberechtigten der beiden Mädchen darstellte, aber mit genügend strenger Hand, glaubte er, würden sie das schon zu dritt irgendwie hinbekommen. Andernfalls schmiss er sie einfach wieder im hohen Bogen aus seiner Wohnung heraus - ein Privileg, das man sich leisten konnte, wenn man sich selbst etwas aufgebaut hatte. In Hebis Fall mochte das vielleicht noch nicht viel sein, aber es schien seiner Meinung nach immerhin genug, um die Schwestern fürs Erste unter Kontrolle zu haben, ging er doch nicht davon aus, dass sie gerne auf der Straße leben würden.
Hebi lehnte sich an eine Wand und verschränkte die Arme, als seine Cousine nach langem Schweigen das erste Mal wieder das Wort erhob und ihn etwas fragte. "Es ist auf jeden Fall nicht unwahrscheinlich, wenn man bedenkt, zu welchen Maßnahmen diese Idioten greifen. Scheinbar werden sie allmählich übermütig. Es gibt auch keine Garantie dafür, dass ihr dahingehend sicher bei mir sein werdet. Ihr könnt lediglich darauf spekulieren, dass sie nur deinen Vater als Ziel hatten und nun Ruhe ist." Oder darauf, dass sie tatsächlich sicher wären, weil Hebi sich einen Scheiß für den Clan interessierte, der das wusste und infolgedessen davon ausging, dass der Sakkaku diese Mentalität in den kommenden Jahren auch auf Asahina übertragen würde.
Der Dunkelhaarige folgte den beiden zu ihren Zimmern, blieb jedoch im Flur stehen und spähte von dort aus zuerst in Asahinas Raum herein. Die Spärlichkeit fiel ihm sofort auf und er wunderte sich für einen kurzen Moment, wieso so wenig Hingabe in der Einrichtung steckte. An Asahina selbst konnte das nicht liegen. Sie war in ihrer Persönlichkeit viel zu lebendig gewesen, als dass sie ein solch fades Mobiliar tatsächlich als schön empfunden hätte. Was ihre Mutter davon hielt, konnte der Sakkaku sich nicht herleiten, dafür wusste er von ihr zu wenig, aber mit ein bisschen Nachdenken kam er auf den einzigen richtigen Fakt, der etwas derartig kinderfremdes begünstigte: Der Vater. Bereits als er Hebi davon in Kenntnis setzte, dass der Clan in sich zusammenfallen würde, hätte es diesem eigentlich wie Schuppen von den Augen fallen müssen, dass Subaru sich eigentlich einen Scheißdreck für seine Tochter interessierte. Er sprach nicht einmal davon, dass der Jüngere das Mädel gut behandeln solle, sie zu einem Menschen heranziehen muss, dem man mit Respekt und Ehrfurcht gegenübertritt. Er erzählte ihm lediglich davon, dass sie das Clanoberhaupt werden muss, damit er seinen eigenen Frieden finden würde, völlig gleich, was sie selbst davon hielt oder was sie auf dem Weg dorthin durchmachen müsste. War Sakkaku Subaru letztendlich doch nicht so ein strahlender Held, wie Asahina ihn immer darstellte? Wurde sie letzten Endes nur benutzt? Von ihrem eigenen Vater? Um das zu erreichen, was er nicht schaffte?
Hebi schmunzelte innerlich. Sakkaku-Familien waren letztlich doch alle gleich. Der eine erzog mit Fäusten und Waffen, der andere mit Lügen und Manipulation. Der Hintergrund blieb jedoch gleichermaßen emotionlos und eigenzielorientiert.
"Passt schon. Ihr werdet euch zwar ein Zimmer teilen müssen, aber es sollte funktionieren, wenn ihr euch am Riemen reißt." Eine kurze Pause folgte, in der er nachzudenken schien. "Das Bett von Saizo steht noch drinnen, Kleider- und Nachtschränke sind ebenfalls vorhanden. Die ersten Tage müsst ihr damit auskommen - was ihr euch am Ende kauft und wir ihr es euch einrichtet, ist jedoch ganz euch überlassen." Solange sie ihren Stil wirklich nur in ihrem Zimmer ließen. Hebi hatte keine Lust, seine Stube plötzlich in leuchtendem Rosa zu wissen und niedliche Fische mit großen Augen auf dem blau transparenten Klodeckel zu sehen. Ganz davon zu schweigen, dass er ihnen auch zutraute, das Terrarium seiner Schlange einfach so umzuplatzieren.
All diese Sorgen verflogen allerdings, als Asahina ihm mit Entschlossenheit in Stimme und Gesicht klarmachte, dass er ihre Loyalität hatte, ihren bedingungslosen Gehorsam. "Sehr schön.", entgegnete der Sakkaku ihr kalt, als wäre es eine reine Selbstverständlichkeit. Gedanklich malte er sich bereits aus, wie die nächsten Schritte seines Plans, seines Spiels verlaufen würden, ehe er sich von Asahina abwandte und zu Hiyoris Zimmer ging.
Hebi fiel sofort auf, dass es wesentlich farbenfroher war als Asahinas. Das lag nicht daran, dass die Möbel selbst großartig anders waren, sondern daran, dass Hiyoris kreative Ader deutlich wurde. Hier stand ein Gemälde, dort ein anderes Bild. Auf einem Schreibtisch lagen mehrere Stifte, sowohl Filz als auch Bunt. In der Ecke stand eine Staffelei, in welcher ein unfertiges Bild aus Acrylfarben seinen Halt fand. Dahinter Leinwand hinter Leinwand - offensichtlich hatte sie viel Zeit, um dieses Hobby zu pflegen. Seltsam. Sie war doch auch Shinobi, oder?
Nun, ob sie es war, spielte im Moment keine Rolle. Alles, was eine Rolle spielte, war die Tatsache, dass sich Hebi vorstellen konnte, dass sie von ihrer Mutter nicht einmal einen Blumentopf für ihre Gemälde bekam und von ihrem Vater, der nur darauf aus war, Asahina zu umsorgen, mit Sicherheit auch nicht genügend gelobt wurde, damit sie sich aufgrund ihres Hobbies wirklich gut fühlen könnte. Grund genug für Hebi, einfach an die Staffelei heranzutreten und das unfertige Bild genauer zu betrachten. "Selbst gemalt, hm?", fragte das Rotauge und legte den Kopf schief, ehe es sich von dem Gemälde abwandte und zu dem packenden Mädchen schaute. "Du hast Talent. Ich hoffe, du denkst daran, deine Malutensilien mitzunehmen und weiterzuzeichnen?" Bei den Worten über das Talent musste er nicht einmal lügen - sie hatte in diesem Bereich wirklich was drauf, das musste selbst jemand wie Hebi anerkennen. Vielleicht konnte sie sich mit dem Zeichnen ein zweites Standbein aufbauen? "Nimmst du eigentlich auch Aufträge entgegen beziehungsweise, zeichnest du auch für andere?"
 
Zuletzt bearbeitet:

Sakkaku Asahina

Active Member
Beiträge
125
Alter
15 Jahre
Größe
152 cm
Fraktion
Sora
Dorf
Ame
Steckbrief
Link
Natürlich war Sakkaku Subaru niemals der Held gewesen, für den Asahina ihn insgeheim gehalten hatte. Die Genin mochte ihren Erziehungsberechtigten noch so vergöttert und verehrt haben, in seinem Inneren war der Jounin doch auch nur genauso manipulativ und ergebnisorientiert gewesen, wie andere Sakkaku auch. Es schien eine Familiensache zu sein, das Gift in den Adern der Doujutsunutzer, welches sie so machtbesessenen und in gewisser Weise fast schon idealistisch machte. Alle hatten sie Ziele und Vorstellungen und allein die Tatsache, dass auch Asahina für ihren Vater letztendlich nur ein überaus nützliches Ziel zum Zweck gewesen war, sprach für sich allein. Nicht um ihr Wohlergehen hatte er sich bemühen wollen, einzig und allein dem weiteren Bestehen des Clans war sein volles Interesse gewidmet gewesen und diese Tatsache selbst war ausreichend, um einen Menschen wie Hebi mit der eiskalten Realität bezüglich der Persönlichkeit dieses einen Sakkakus zu konfrontieren. Asahina war da anders, geblendet von der Liebe und Anerkennung zu dem einstigen Familienoberhaupt hatte sie niemals auch nur in Betracht gezogen, dass er auch sie nur hatte ausnutzen und für seine Zwecke missbrauchen wollen. Sie war sein Schatz gewesen, seine Hoffnung und sein Erbe. Die Sakkaku wusste, dass in ihren Adern das Blut einer Linie rauschte, die an Intelligenz und Meisterhaftigkeit ihres Gleichen suchte, da war es doch kein Wunder, dass ihr Vater sie immer so in Richtung Erfolg gedrillt hatte, oder? Das war ihre Erklärung, der Grund dafür, dass ihr Vater beständig an ihrer Karriere als Shinobi festgehalten und fortgehend bessere Leistungen von ihr gefordert hatte. Seine Art von Liebe, eine Form der Anerkennung, um welche die Kunoichi gekämpft hatte, so lange sie zurück zu denken vermochte. Und nun war all dies verloren, alles umsonst und sie stand für den Trümmern eines Lebens, dass ihr seit frühster Kindheit Sicherheit und Stabilität versprochen hatte. Verraten vom eigenen Clan, verendet in einer Lache seines eigenen Blutes hatte Subaru die Grenzen der elitären Sakkaku Vereinigung am eigenen Leibe spüren müssen, die Toleranzgrenzen eines Clans, welcher die Ideale des einst so stolzen Jounins nicht länger hatte unterstützen können und dementsprechend Konsequenzen gezogen hatte. Tödliche Konsequenzen, wie man nun so treffend und bildlich behaupten konnte.
Asahina verstaute den letzten Teil ihrer Kleidung in ihrer Tasche, dann wandte sie sich um und folgte Hebi aus dem Raum. An der Tür angekommen ein letzter Blick zurück, ein letzter Blick in die Richtung ihrer Kindheit, in die Richtung eines verlorenen Traumes, dann schloss die Genjutsuka die Tür und machte sich auf den Weg zu ihrer Schwester. Hiyoris Zimmer sah ähnlich aus, wie das letzte Mal als Asahina es betreten hatte und ihre Augen wanderten mit einer stummen Anerkennung über die farbenfrohe Ansammlung von Kunstwerken, welche sich hier im Laufe der Zeit angesammelt hatten. Kunst, das war immer das einzige gewesen, was Hina ihrer Zwillingsschwester an Nützlichkeit hatte abgewinnen können. Das Talent mit Farben und Mustern Geschichten zu erzählen und in Bildern fast schon überwältigende Gefühle zu vermitteln, ein Talent, welches in seiner Einzigartigkeit genauso kostbar wie pures Gold war. Nicht, dass sie ihrer Schwester diesen Gedankengang jemals mitgeteilt hatte, dafür war das Verhältnis der Beiden bei weitem nicht friedlich und ausgeglichen genug. Hiyori schien von dem plötzlichen Eintreten der Beiden nicht überrascht, lediglich Hebis Worte schiene sie für einen Augenblick aus dem Konzept zu bringen und ihn aus vor Überraschung geweiteten Seelenspiegeln anzustarren. „W-wenn du das wünscht, dann werde ich sie natürlich mitnehmen.“ Für Asahina war klar, dass sie dies ohnehin vorgehabt hatte, aber Hiyori war es gewohnt sich unterzuordnen und zu versuchen ihr Umfeld möglichst glücklich zu machen. Das mochte auf andere für den ersten Moment sehr liebenswert wirken, war jedoch in Wahrheit eiskalte Berechnung und Überlebenstaktik. Hiyori war kein Shinobi, ihre einzige Möglichkeit sich zu verteidigen war also, sich charakterlich wie ein Fähnchen im Winde nach der Laune ihrer obergestellten zu richten. Dass sie in Wahrheit ein überaus giftiges Miststück sein konnte, welches anderen Menschen in der Regel schon allein durch pure, eiskalte Intelligenz und Berechnung überlegen war, wusste wohl nur Asahina als ihre Schwester. Ein Grinsen breitete sich auf den Zügen der Genin aus, als sie beobachtete wie ihre Schwester von Hebis zweiter Frage für einen Augenblick aus dem Konzept gebracht wurde und fast schon überrascht in ihrer Bewegung inne hielt. Nicht unbedingt schön, wenn man sich einen Ausrutscher in der sonst so perfekt sitzenden Maskerade und Verhaltenstaktik erlaubte, was? „Ich…unter gegeben Umständen kann ich wohl auch auf Wunsch zeichnen, wobei es mir bisher nie in den Sinn gekommen ist, das Ganze in geschäftlichem Kontext zu betreiben.“ Ja, belesen war Miss Hiyori auch, immerhin hatte man genügend Zeit für derlei Kleinigkeiten, wenn man all die Clanverbunden Aufgaben an seine große Schwester abwälzte und sich stattdessen den Großteil seiner Zeit vergnügen konnte, was?
Eine gewisse Bitterkeit war Asahina durchaus anzumerken, als sie ihre Schwester beobachtete, wie auch diese die letzten Utensilien ihres alten Lebens verstaute und dann den Kopf hob, um Asahina in die ebenso roten Augen zu blicken. Für einen Augenblick schien die Luft zwischen den Zwillingen mit Gefahr und Hass zu knistern, dann bahnte sich ein Grinsen auf Asahinas Lippen und sie konnte sehen, wie sich der die Seelenspiegel ihrer Gegenüber weiteten. „Es wird Zeit, dass du damit aufhörst“, begann die ältere Sakkaku und fuhr sich mit einer Hand durch das lange Haar, welches gleich einer Kaskade ihren Rücken hinabfiel. „Wenn du ab jetzt überleben willst, wird es nicht reichen dich unterzuordnen und das ängstliche Lämmchen zu spielen. Du musst stark genug werden, um eventuellen Widersacher etwas entgegensetzen zu können. Die vergangenen Ereignisse haben immerhin recht eindeutig gezeigt, dass es als Sakkaku nicht reicht, sich durch Hilflosigkeit sicher zu wiegen und auf Mitleid zu hoffen.“ Hier pausierte die Dunkelhaarige für einen Augenblick, dann neigte sie den Kopf leicht zur Seite und betrachtete ihre Schwester vom Scheitel bis zu den Zehen, offensichtlich ihre Qualität und Nützlichkeit neu abwiegend. „Unsere Familie ist ein Geflecht aus Lügen und Intrigen, Hiyori, du wirst dich recht bald entscheiden müssen, was genau du gedenkst mit deiner bisher so unscheinbaren Existenz zu machen.“ Die Worte waren gerade für Asahina sehr wertfrei und neutral gesprochen und doch schienen sie bei ihrer Schwester einen Nerv zu treffen, denn ihre Seelenspiegel verdunkelten sich zu der Farbe von luftgeschwärztem Blut, ehe das Mädchen nach ihrer Tasche griff und sich auf ihre beiden Verwandten zu bewegte. Es hatte einen fast schon symbolischen Charakter, wie Hiyori als einzige Zivilisten zu den Beiden Shinobi trat und dann kurz den Kopf neigte, in einer angedeuteten Verbeugung. „Von mir aus können wir los, es wird Zeit dieses Haus hinter sich zu lassen“, meinte sie dann, eine neugefundene und Asahina unbekannte Stärke in den sanften Tönen ihrer Stimme.
 
Oben