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Osttor

Haemasu Ai

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Mission – Krimidinner – Ryokan-Style
Shiro: Nara Akiko, Haemasu Ai and Sora: Yoshigahara Suzaku, Furasaki Oita

Die sommerliche Sonne war gerade am Horizont erschienen und kündigte einen warmen Tag an, als Ai, die Tochter des Haemasuclans, über den Platz vor dem Osttor der Stadt marschierte. Wie um diese Zeit zu erwarten, war nicht viel los. Zwei Frauen plauderten im chatten einer Buche und die beiden Wachen, die gerade am Tor Schicht hatten, wirkten eher gelangweilt und müde. Einer schien schon fast einzuschlafen und musste wiederholt von seinem Kumpanen angestoßen werden, damit ihm die Augen nicht zufielen. Die Augenbrauen der Kunoichi schossen nach oben, war das wirklich die Art und Weise, wie Wache gehalten wurde? Da fühlt man sich ja sicher und gut aufgehoben. Nun Ai war es relativ egal, mit einem Angriff von Soragakure rechnete sie nicht wirklich, daher war sie recht entspannt. Sie würde dennoch Kontakt mit Soragakure haben, das wusste sie bereits, denn ihre heutige Mission würde sie in das Reich des heißen Wasser bringen, wo sie und eine andere Kunoichi, wenn sich Ai richtig erinnerte Nara Akiko, mit zwei Shinobi aus Soragakure gemeinsame Sache machen sollte. Es ging wohl um ein Verbrechen, das während eines Krimidinners stattfinden sollte, da Wahrheit und Lüge auseinander halten zu können würde schwierig werden, besonders für Ai. Die Talente der türkishaarigen Kunoichi lagen nicht in sozialer Interaktion oder ermittlerischem Geschick, sie war der Typ mitten in die Scheiße rein und das vollkommen ohne Rücksicht auf Konsequenzen. Keine ideale Herangehensweise, aber hey, Ai würde sich nicht verstellen oder ändern. Es war halt nicht ihr Ding und daher verstand sie auch nicht, wie ihr die Verwaltung immer solche Missionen aufs Auge drücken konnte. Die hatten doch eine Akte von ihr, oder nicht? Leise seufzend ließ sich die Haemasu auf einer Bank nieder, legte ihren Beutel neben sich auf die Sitzfläche und erwartete die Ankunft der Nara, die hoffentlich etwas mehr Rücksicht in diese Gruppe bringen würde, denn den Part würde Ai sicherlich nicht ausfüllen.
Nachdem sie Platz genommen hatte bemerkte Ai, dass sie einen Krümel feuchter Erde auf ihrem recht knappen, roséfarbenen Tanktop hatte. Direkt über einer eingestickten Rose klebte das Klümpchen, zum Glück hatte es noch nicht damit bekommen den Stoff zu verfärben, mit Fleck los zu reisen hatte sie keine Lust. Überreste von der Gartenarbeit am frühen Morgen, aber Umziehen hatte sie sich nicht mehr wollen. Mit einem Finger schnippte sie die Erde von ihrer Kleidung und lehnte sich anschließend etwas zurück. Schnell sondierte sie ihre Kleidung noch mit einem kurzen Blick, ob weitere Erde an ihr haftete, aber sie konnte nichts entdecken. Ihre Hose war noch blütenweiß, wie auch immer sie das geschafft hatte, wenn sie den morgen schon im Garten verbracht hatte, und ihre schwarzen Shinobisandalen konnten ruhig etwas Erde tragen, es waren Schuhe. Ihr Protektor, mal wieder als Gürtel umfunktioniert, glitzerte im Licht der Morgensonne, ebenso, wie ihre silbernen Armreife, die sie an beiden Handgelenken trug. Die Morgensonne war noch nicht zu kräftig und sorgte noch für eine angenehme Wärme, die wahrscheinlich im Laufe des Tages nur stärker und unerträglicher werden würde. Gut, dass ein großer Teil der Reise durch Waldgebiete gehen würde. Kühlere Luft und interessante Vegetation. Fehlte nur noch eine Sache, ihre Kollegin, mal sehen, wann sich diese aufkreuzen würde.
Um sich ein wenig die Zeit zu vertreiben, erschuf Ai einzelne samen und schnippte sie gegen die Rinde eines nahen Baumes. Ein schon bei Kindern des Clans beliebtes Spiel, aber auch gleichzeitig Zielübungen für den Einsatz, denn einige Shinobi des Clans hatten wirklich aus dem Kinderspiel eine halbwegs brauchbare Technik geschaffen. Diese erforderte nur etwas Übung. Jeder einzelne Samen prallte mit einem leisen Plonk von dem Baum ab und landete auf der Wiese, die diesen umgab. Und aus jedem der Samen erhoben sich einzelne Zierpflanzen, die in allen möglichen Farben zu leuchten schienen. Ein wenig chaotisch, aber wesentlich hübscher, als eine einfache Wiese in den Augen der Haemasu. Und wenn es der Person, die für die pflege zuständig war nicht gefiel, dann konnte man ja etwas dagegen unternehmen. Wahrscheinlich war es sowieso ein Gärtner der Haemau, der hatte den passenden Chakradünger zum Zerstören von Pflanzen ja immer greifbar. Wahrscheinlich würde Ai ihre Zielübungen durchziehen, bis ihre Kollegin eintrudelte, sie brauchte für die Reise selbst nicht so viel Chakra und wenn sie endlich im Reich des heißen Wasser eintrafen, würde sie sich sicherlich erholt haben.
 

Nara Akiko

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Der Sommer war nicht unbedingt Akikos favorisierte Jahreszeit. Ausgenommen in Situationen in denen man sich am kühlen Wasser eines Bachlaufs im Wald aufhalten durfte war ihr eigentlich immer zu warm. An Training dachte sie bei solchem Wetter gar nicht erst - auch wenn sie das natürlich als undiszipliniert dastehen ließ. Clan-Vorurteil bestätigt. Mit einem schweren Seufzer setzt Akiko sich heute trotzdem der Sommerwärme aus. Sie hatte ausnahmsweise ein ärmelloses dunkelgrünes Top angezogen, trug aber eine lange dunkle Hose, die zwar für das Wetter unpassend aber für die Mission durchaus angebracht schien. Hüfttasche rechts, Rucksack auf dem Rücken, Proviant, Wasser und das Ninja-Stirnband mit dem Symbol von Konohagakure dort wo es hingehörte - perfekt ausgerüstet für die anstehende Mission. Weil sie unter den dicken schwarzen Haaren schwitzte hatte sie auch ihr Haar zusammengebunden. Eine Tatsache, die sie sich längst hatte angewöhnen wollen, weil es auch im Kampf schlichtweg vorteilhafter war. Die junge Nara verließ pünktlich die kleine Wohnung, die sie mit ihrer Kindheitsfreundin Sayuri bewohnte, und machte sich auf den Weg zum Osttor. Obwohl es früh am Morgen war, wusste Akiko schon jetzt, dass es genauso warm werden würde wie gestern und am Tag zuvor. Irgendwie war sie lethargischer Stimmung dieser Tage und konnte sich nicht genau erklären, warum. Sie hatte seit einigen Tagen keine Menschen um sich herum haben wollen und fühlte sich jetzt auf eine irgendwie klebrige Weise einsam. „Selber Schuld, Akiko. Reiß dich zusammen!“, ermahnte sie sich selbst und zurrte wütend die Schultergurte ihres Rucksacks enger. Heute war nicht einer dieser normalen Akiko-Tage, an denen sie ruhig und ausgeglichen war. Heute hatte sie schlecht geschlafen und war irgendwie mies drauf. Hoffentlich half der kleine Spaziergang zum Osttor, um ihre Stimmung etwas zu heben.

Nach einer Dreiviertelstunde Fußmarsch gelangte sie am Tor an. Die Sonne stand mittlerweile etwas höher und es war kein Wölkchen am Himmel zu sehen. Zu dieser Tageszeit war es zum Glück nicht schwer, einen wartenden Ninja unter der Menge an Leuten auszumachen, die sonst noch so unterwegs waren, sonst hätte Akiko ihre Missionsleiterin vermutlich übersehen oder für ein Kind gehalten. Während sich die ein- und ausströmenden Leute an ihr vorbeischoben war Akiko kurz stehen geblieben und hatte sich einen Moment gegönnt, um einen verdutzten Gesichtsausdruck aufzusetzen und sich zur Sicherheit noch einmal umzusehen. „Niemand anders hier, der ein Ninja zu sein scheint“, sagte sie sich und aus irgendeinem Grund fühlte sie sich direkt viel besser. Da saß dieses kleine Mädchen, denn als junge Frau wollte sie die Kunoichi noch nicht bezeichnen, schnippte kleine Körner gegen den Stamm eines Baumes und ließ allerlei Pflanzen sprießen, als gäbe es nichts Gewöhnlicheres auf der Welt. Akiko konnte nicht umhin kurz zu lachen, ehe sie sich dem Mädchen im konzentriert-bedachten Akiko-Style näherte. „Guten Morgen“, sprach sie das Mädchen an und war dabei sehr darauf bedacht sich nicht zu ihr hinabzubeugen. Immerhin wollte sie nicht, dass sie sich fühlte wie ein kleines Mädchen, denn in dem Brief, den sie von der Missionsverteilung bekommen hatte, war das „Mädchen“ als eine erfahrene Genin betitelt worden. Akiko streckte dem Mädchen ihre Hand entgegen und bewunderte, wie lebendig sie wirkte. Alles, angefangen von ihrem türkisfarbenen Haarschopf bis zu ihren hell leuchtenden Klamotten schien ein fröhliches Leuchten auszustrahlen. Freundlich lächelnd sagte sie: „Ich bin Nara Akiko. Du bist sicher Ai, wenn ich mich nicht irre?“, fragte sie und legte den Kopf schief. „Ich hoffe du hast dich beim Warten nicht zu sehr gelangweilt“, fügte sie hinzu und bedachte den botanischen Garten zu ihrer Rechten mit einem schmunzelnden Seitenblick. Akiko war nicht anmaßend, das war sie niemals. Obwohl ihr erster Eindruck ihr sagte, dass diese Kleine unmöglich schon lange Genin sein konnte, dass sie maximal aussah wie Zwölf oder Dreizehn und dass sie wirklich unfassbar klein war, würde sie einen Teufel tun ihre Beziehung zu gefährden, indem sie sie mit abschätzigen Blicken bedachte oder von oben herab behandelte. Gerade in der Shinobi-Welt hatte man es mit exzentrischen, merkwürdigen Leuten zu tun. Also warum sollte hier der äußere Eindruck mit den Tatsachen übereinstimmen? „Sieht toll aus, ist das eine Clantechnik?“, fragte Akiko neugierig und wie immer darauf bedacht, Interesse an ihren Mitmenschen zu zeigen, damit diese sich ihr öffneten und sie eine gute Beziehung etablieren konnten. Akikos schlechte Morgenlaune war verflogen.
 

Haemasu Ai

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Es wurde verhältnismäßig lebendiger am Osttor, als kleinere Gruppen von Reisenden eintrafen, ein eindeutiges Zeichen, dass es später am Morgen wurde. Noch nicht wirklich später Vormittag, aber das Leben würde bald in der Stadt aufwachen. Eigentlich schade, dass Ai dann bereits auf dem Weg sein würde, denn das morgendliche Erwachen Jôseis war eine sehr angenehme Zeit. Eigentlich war die Haemasu zu der Zeit immer wach und verbrachte Zeit im Garten ihres Großvaters, so bekam sie natürlich ein wenig vom Anstieg des Trubels mit. An freien Tagen durch die Straßen zu spazieren, wenn die Läden öffneten war schon ein schönes Gefühl. Aber das konnte sie ja nicht jeden Tag tun, Arbeit wartete und ein paar Tage außerhalb der Stadt würde der jungen Kunoichi sicherlich gut tun. Wenigstens ein paar Tage ohne ihre Mutter, das alleine war schon Grund genug, dass Ai ihre gute Laune kaum verstecken konnte. Kein Genörgel, keine Vorschriften, die ihr gegen den Strich gingen und am aller wichtigsten, sie tat, was sie machen wollte. Ihre Mutter hatte noch immer nicht verstanden, dass sie Kunoichi sein wollte. Niemand hatte sie gezwungen und Ai war glücklich, solange sie diese Tätigkeit ausführen konnte.
Eine dunkelhaarige, junge Frau näherte sich gerade, als Ai einen weiteren Samen gegen den Baum schnippte. Was zuerst zu hören war, die Stimme der fremden oder das Plonk des Samens, war nicht ganz klar, aber die Stimme übertönte die Geräusche von kleinen Samen natürlich bei weitem. Ein simples Guten Morgen, nichts Ausuferndes, aber das war Ai nur recht, sie hasste es um den heißen Brei herum zu reden, lieber direkt zum Punkt. Wenn man in sieben Sätzen nichts sagte, waren diese Sätze nicht viel wert und mussten nicht ausgesprochen werden. Die folgende Vorstellung bestätigte, dass es sich um die Missionspartnerin handelte, auf die die junge Frau gewartet hatte. Nara, da war doch was. Gut, Ai konnte sich nicht wirklich dran erinnern, sie meinte aber was im Unterricht mal gehört zu haben. Ach, egal. Wenn es wichtig war, würde es ihr wieder einfallen, ansonsten konnte ihre Begleiterin selbstständig sprechen und ihre Fähigkeiten offenbaren. Morgen. Und ja, richtig. Haemasu Ai, zu deinen Diensten, Akiko. Und von vorneherein keinerlei Endungen, Ai machte sich nicht viel aus diesem Kram, -kun, -san oder -sama waren ihr nicht so wichtig. Wer es verdiente, würde von Ai vielleicht eine Endung bekommen, aber man musste Respekt verdienen, nicht aufgrund von Position oder Alter automatisch damit rechnen. Himmel, die Haemasu würde wahrscheinlich sogar einem König das -sama verweigern, wenn dieser sich wie ein Arsch aufführen würde. Gelangweilt habe ich mich nicht wirklich. Naja, so ein bisschen schon. Siehst ja, dass ich mich etwas beschäftigt habe. Das neue Blumenbeet war ja schwerlich zu übersehen, Akiko tat es auf jeden Fall nicht, verteilte sie gleich ein Kompliment gepaart mit der Frage, ob es eine Clantechnik war, die Ai da verwendet hatte. Gleich zum Punkt kommen und diese Kennenlernsache durchziehen, das mag ich. Langsam erhob sich Ai und warf sich noch ihren Beutel über die Schultern, während sie die Nara mit ihrem Blick fixierte. Wenn sie unbedingt etwas über die Haemasu lernen wollte, war es Ai eine Freude ihr ein paar Worte darüber zu erklären, was sie so konnte. Ja und Nein. Super Antwort. So eindeutig. Die Mitglieder meines Clans haben ein Kekkei Genkai, dass es uns erlaubt mit Hilfe von Chakra Samen am ganzen Körper zu erschaffen. Demonstrativ hielt Ai der jungen Nara eine Hand entgegen und präsentierte ihr die Handfläche, aus der sich ein einzelner Samen schob. Mit einem leisen Kalck landete er auf dem Boden und blieb, nachdem er zwei Meter weit gerollt war einfach liegen. In dem Zustand ist der Samen aber recht nutzlos, mein Clan kann ihm aber für beinahe jede Pflanze die Erbinformationen eingeben und diese zur Zierde, wie hier im Beet oder für eigentliche Techniken nutzen. Bei den Jutsus würden wir Eigenschaften der Pflanzen absichtlich überspitzen und erweitern. Oder Pflanzen abfackeln … wobei, das tat eigentlich nur Ai. Andere im Clan würden wohl durchdrehen, wenn sie mitbekamen, wie Ai einfach so ihre Pflanzen anzündete, bisher hatte sie nur ihrem Großvater, der ein wenig schockiert war und ihrem Vater, der komischerweise Interesse hatte, gezeigt, was sie mit der Feuerlilie anstellte.
Doch genug zu mir, was ist mit dir. Nara sagt mir etwas, waren das nicht … Immer noch nicht, wieso konnte sie sich nicht dran erinnern? Gut, im Unterricht hatte sie oft nicht aufgepasst, Ai war die Sorte Mensch, der das Praktische eher lag. Ach ja, ihr wart die Schattenfutzis. Sehr nette Art und Weise sich aus zu drücken. Zwar hatte Ai nicht den Wunsch direkt eine Beleidigung heraus zu hauen, aber so ließ sich die Aussage schon recht leicht auffassen. Mal sehen, wie Akiko reagierte.

@Nara Akiko
 

Nara Akiko

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„Zu Diensten?“, wiederholte Akiko etwas verwirrt in Gedanken. Laut ihren Informationen war Ai Haemasu die erfahrene Genin, die diese Mission leiten sollte. Vermutlich war die Aussage als banale Floskel gemeint - dennoch erschien sie Akiko etwas unangebracht in ihrer Position. Verwirrt schob sie sich die Brille etwas höher auf die Nase. „Freut mich“, erwiderte sie, jedoch ohne zu lächeln. Den Ausführungen über Ais Kekkei Genkai hörte sie aufmerksam zu und merkte sich die Infos, die sie ihr gab, so gut sie konnte. Es war immer gut etwas über andere Clans zu erfahren, denn die meisten hielten ihre Techniken geheim oder veröffentlichten sie zumindest nicht in Büchern, die man in einer Bibliothek finden konnte. Umso wichtiger war es Kontakte zu knüpfen und andere Ninjas kennenzulernen. Die meisten Clanmitglieder, die etwas auf sich und ihre Fähigkeiten hielten, erzählten gerne von ihren Fähigkeiten. Immerhin waren diese seltenen Bluterbe etwas, das sie einzigartig und besonders machte. Es hob sie ab von der grauen Masse an Shinobi, die sich in Jôsei herumtrieben. „Klingt wirklich spannend, ich freue mich darauf das in Aktion zu sehen“, sagte Akiko grinsend, nachdem Ai ihre Ausführungen beendet hatte. So richtig konnte sie sich die Jutsus nicht vorstellen, aber ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass es gut sein könnte bei dieser Mission etwas davon zu sehen zu bekommen. Ai hatte in der Zwischenzeit einen Beutel geschultert und war aufgestanden. Offenbar war sie bereit zum Aufbruch. „…die Schattenfutzis“, hörte Akiko sie sagen, während sie sich schon dem Weg zugewandt hatte. Überrascht hielt sie inne und wandte sich wieder die halbe Drehung zurück, die sie gerade gemacht hatte. Sie hob beide Augenbrauchen und in ihren Mundwinkeln zuckte es belustigt. „Ja, genau, die sind wir“, stimmte sie zu. „Wollen wir los?“, fragte sie dann, nicht willens mehr Auskunft über ihren Clan zu geben, als eine unfreundliche Nachfrage verdiente. Nicht, dass Akiko beleidigt gewesen wäre, aber Ai wirkte nicht wirklich interessiert an irgendwelchen Clantechniken. Wenn sie mehr wissen wollte, musste sie schon nachfragen. Im Allgemeinen gab Akiko nicht gerne Sachen von sich preis, wenn es nicht unbedingt sein musste. Und das hier war eine Situation, die es erst auszuloten galt: Wenn Ai sie freiwillig und gerne in ihr Nähkästchen schauen ließ, dann würde sich Akiko schon noch mit Informationen über sich herausrücken. In der Vergangenheit hatte sie aber die Erfahrung gemacht, dass die Leute im Allgemeinen lieber über sich selbst redeten, als etwas über andere zu erfahren. Sie war gespannt, wie es sich mit dieser jungen Kunoichi verhielt.

Während sie losmarschierten drehte Akiko den Spieß wieder um und stellte ihrerseits Fragen. „Du bist wirklich sehr jung und offenbar bereits eine erfahrene Genin, sehe ich das richtig? Find ich wirklich beeindruckend. Hast du schon viele Missionen geleitet?“. Akiko wirkte ehrlich interessiert und offen, während sie in zügigem Tempo losmarschierte. Darüber, dass sie wesentlich längere Beine hatte als die kleine Ai, dachte sie zwar nach, beschloss aber erstmal abzuwarten, ob sie das Gehtempo überhaupt stören würde. Auf sie machte die Kleine einen dermaßen energiegeladenen Eindruck, dass sie sich von so einer Kleinigkeit garantiert nicht würde abschrecken lassen. „Hast du eigentlich mehr Informationen zu unserer Mission als ich? Schon ein sehr spezieller Security-Job, oder?“. Akiko hatte zwar Ais Reaktion nicht abgewartet, aber sie kannte den ungefähren Weg ins Reich des heißen Wassers. Immerhin hatte sie sich zur Vorbereitung auf diese Mission selbstverständlich eine Karte angesehen und sie ausführlich studiert. Ebenfalls studiert hatte sie einen Flyer zu der Herberge, in der das mysteriöse Verbrechen stattfinden sollte, das sie verhindern mussten. So hatte es zumindest in der Missionsbeschreibung gestanden. Mehr als einen Flyer hatte sie zu der Herberge jedenfalls nicht gefunden und auch den hatte sie erst bei mehreren Touristen-Stellen heraussuchen müssen. Zuletzt, weil sie in letzter Zeit eh wenig zu tun hatte, hatte sie sich ein paar Dinge über das Reich des heißen Wassers angelesen, aber das würde ihr bei dieser Mission vermutlich wenig nützen. Dennoch mochte sie den Gedanken gut vorbereitet zu sein. Mehr hatte sie nicht tun können, sagte sie sich. Gut, vielleicht ein wenig mehr Zeit in körperliches Training investieren... aber danach war ihr momentan einfach nicht.
 

Haemasu Ai

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Gut, dann gab es eben keine Erklärung zu ihren Ninjakünsten. Wenn Akiko so verfahren wollte, hatte Ai kein Problem damit, die Nara würde schon ausspucken, was sie konnte, wenn die Zeit reif war. Da half es nicht, wenn sich die Haemasu darum jetzt einen Kopf machte. Sicher, als Leiterin der Mission war es sicherlich wichtig, dass sie ein klares Bild von den Fertigkeiten ihrer Begleiter hatte, aber so ganz verstand ich Ai noch nicht als Leiterin. Wieso war ihr diese zweifelhafte Ehre nochmal zu teil geworden? Bisher hatte sie noch nie etwas geleitet. Ihren kurzen Trip in den winterlichen Wald hatte Yamato anführen dürfen, Takeo war mit ihr im Schlepptau in das Reich des Wasserfalls gereist und bei der Tour durch die verdammte Wüste mit den Menschenfressern, hatte sich Arata als Anführer aufspielen dürfen. War sie überhaupt schon erfahren genug? Nun in ihren eigenen Augen sicherlich, aber das reichte ja nicht wirklich als Maßstab aus. Einzige wirklich logische Erklärung musste das Dienstalter sein, denn Ai meinte sich daran erinnern zu können, Akiko ein oder zwei Mal an der Akademie gesehen zu haben. Dort schien sie Unterricht besucht zu haben, der eine oder zwei Jahrgangsstufen unter ihrer eigenen gewesen ist. Also ein Frischling, dem ich unter die Arme greifen soll. Ob das wirklich gut für Akiko sein würde, war fraglich, doch das würde sich erst während der Mission herausstellen.
Wenigstens war Akiko motiviert, schien sie doch bereits den Abmarsch bestimmen zu wollen. Ai sollte es recht sein, sie war nicht wirklich in dieser Teamleitermentalität angekommen und sie machte generell eh das, was sie machen wollte, egal, ob es ihr jemand vorgab. Erfahren? Pfft, nein. Das ist meine erste Leitung, aber so ein paar Missionen habe ich schon bestritten. War es ein Fehler gleich damit heraus zu rücken, dass Ai noch nie geleitet hatte? Naja, selbst wenn dem so wäre, sie hatte es gesagt und es war die Wahrheit. Noch während sie sprach, schloss die Haemasu zu ihrer … Untergebenen? Auf und marschierte neben ihr her. Es war gar nicht so anstrengend Schritt zu halten, wie Akiko es vielleicht vermutet hatte. Sicher, kürzere Beine resultierten in mehr Schritte, aber das alles war noch halbwegs erträglich. Auch Sprechen währenddessen war für die Haemasu kein Problem, daher empfand sie es nicht als störend, dass Akiko nach mehr Informationen zu der Mission fragte. Gut, die Antwort von Ai würde wahrscheinlich keine Begeisterungsstürme auslösen, aber Ai konnte nur wiedergeben, was sie wusste. Ich weiß eigentlich kaum mehr als du wahrscheinlich. Wir sollen in der Nähe von Yugakure in ein Ryokan einchecken, wo ein Krimidinner stattfinden soll, weil angeblich während des nachgestellten Verbrechens ein echtes stattfinden soll. Aber was genau jetzt Sache ist, werden wir wohl erst vor Ort erfahren und auch erst, wenn wir die anderen Shinobi getroffen haben, weil Sora auch wen schicken soll. Ja, das war wieder eine dieser Missionen, wo Ai nicht nur mit verbündeten Shinobi agieren würde. Nein, die versteckte Himmelsstadt würde wohl auch ein Zweierteam entsenden, um als Wachschutz zu dienen. Warum war Ai nicht ganz klar, ein Krimidinner schien jetzt sicherlich nicht wirkliche politische Relevanz zu haben. … Außer vielleicht einer oder mehrere Gäste waren wichtige Leute. Nun, das würden sie eh erst vor Ort erfahren, daher machte es keinen Sinn sich darüber Gedanken zu machen. Das war sowieso nicht Ais Stil, nachdenken und planen, pah.
Als die beiden endlich durch das Tor schritten, strahlte ihnen die Sonne kräftig in das Gesicht. Richtung Osten an einem Vormittag zu marschieren war eine eher blendende Erfahrung, naja, wenigstens würde der Wald die Sonne etwas abhalten und außerdem sollte Yugakure höher in den Bergen liegen, da wäre es frischer. Auf manchen der Berge sollte ganzjährig sogar Schnee liegen, das wäre doch ein Anblick, im Sommer einfach mal Schnee zu haben. Warst du eigentlich schon einmal im Ausland? Die Nara stammen doch, wenn ich mich nicht irre aus dem Reich des Feuers, da müsstest du die Grenzen ja nie verlassen, um nach Shiro um zu siedeln. Ein wenig Smalltalk konnte ja nicht schaden, zudem erinnerte dies Ai auch an ihre erste Mission, bei der sie das Land verlassen hatte. Sie war verdammt aufgeregt gewesen, hatte sie das Hi no Kuni vorher noch nie verlassen, vielleicht ging es Akiko ähnlich? Ansonsten wäre es wenigstens ein Eisbrecher. Die Reise würde lange genug dauern und da musste man sich eben ein wenig kennenlernen.

@Nara Akiko
 

Nara Akiko

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Akiko hätte sich selbst vermutlich als Frischling bezeichnet, weil sie sich in vielen Dingen abseits der körperlichen Fähigkeiten eines Ninjas wirklich äußerst fit fühlte, aber im Prinzip hatte Ai mit ihrem Gedankengang wohl recht. Nur das „Unter-die-Arme-Greifen“ würde aufgrund des Größenunterschieds etwas schwerfallen. Während sie losstiefelten wurde es zunehmend wärmer, was Akiko nicht so sehr gefiel. Sie mochte die Wärme nicht unbedingt. Insbesondere wenn es darum ging sich körperlich anzustrengen bevorzugte sie kaltes Wetter, bei dem man nicht klatschnass geschwitzt am Auftragsort ankam. Leider schien es ein wirklich warmer Tag werden zu wollen. Als Ai erwähnte, dass sie noch keine Missionen als Leitung bestritten hatte, wurde Akiko skeptisch. Das hier war eine ausgeschriebene C-Rang-Mission und sie erwartete von einer Missionsleitung einen kühlen Kopf und strategisches Geschick. Die Art und Weise, in der Ai über ihre fehlende Leitungserfahrung sprach, gefiel Akiko nicht besonders. Das junge Mädchen hielt derweil ohne Probleme Schritt mit ihr, sodass Akiko ihr Fußmarschtempo nicht verlangsamte. Schweigend hörte sich Akiko ihre Ausführungen zur Mission an, die sie aber genauso schon kannte. „Ich habe noch nie jemanden aus Sora getroffen“, gab sie nachdenklich zu und ergänzte: „Aber ich denke für die diplomatischen Beziehungen zwischen unseren Ländern sind solche Missionen ideal… vorausgesetzt sie laufen komplikationslos und niemand schiebt der anderen Fraktion am Ende die Schuld für ein Versagen in die Schuhe“. Sie hatte keine richtige Vorstellung davon, wie diplomatische Beziehungen abliefen, aber im Endeffekt waren sie gerade vertrauensvoll ausgesandte Botschafter ihres Dorfes und sollten sich wohl auch so verhalten. Akiko war zwar gespannt aber nicht sonderlich aufgeregt die Ninjas aus Soragakure zu treffen. Neue Menschen kennenzulernen konnte nur eine bereichernde Erfahrung sein und im Endeffekt waren sie auch nur Menschen. Angst und nervöse Aufregung waren also rational betrachtet unangebracht.

Sie wanderten der Sonne entgegen und Akiko hob mehr als einmal die Hand vor die Augen, was das Sonnenlicht sich in den Gläsern ihrer Brille brach und kleine Leuchtfeuer vor ihren Augen produzierte. Akiko wusste aufgrund ihrer Recherchen, nicht dass sie das Feuerreich jemals verlassen hatte, dass sie ein paar Höhenmeter zu bewältigen hätten. Spätestens am Nachmittag würde es bergauf gehen und dann irgendwann hoffentlich kühler werden. „Ich war selbst noch nie außerhalb des Feuerreichs unterwegs, das ist richtig“, beantwortete sie die Frage der Kunoichi. „Ich bin vor ein paar Monaten aus Konohagakure hergezogen und war zwischendurch nie irgendwo anders“. Sie blickte Ai in die Augen und hob eine fragende Augenbraue: „Du denn?“. Akiko tat sich ein wenig schwer Zugang zu dem jungen Mädchen zu finden, was natürlich unter anderem an ihrer vorschnellen Bewertung derselben lag. Sie war sich nicht sicher, ob Ai tatsächlich im Stande war diese Mission adäquat zu leiten, auch wenn sie ihr in technischer Hinsicht sicherlich weit voraus war. „Wir können gleich ein wenig abkürzen und hier lang gehen“, sagte Akiko irgendwann und deutete auf eine Abzweigung durch ein kleines Waldstück links von ihnen. „Also, wenn du möchtest. Ich habe den Weg auf einer Karte gesehen als ich mich ein wenig schlaugemacht habe über die Mission“. Sie wollte sich keineswegs über Ai hinwegsetzen und bemühte sich dabei, sich in ihrer Rolle zurechtzufinden. So schwer war es ihr noch nie gefallen einen anderen Ninja als Leitung zu akzeptieren. Was war denn nur los mit ihr? Leise seufzend beschloss sie einfach etwas über Ai in Erfahrung zu bringen, damit sie beruhigter sein konnte. „Was hast du denn so für einen… Kampfstil? Das mit den Samen kann ich mir nur schwer vorstellen. Vielleicht kannst du es mir für Dummies erklären“, sie lächelte vorsichtig und kickte einen Stein vom Wegesrand in den Wald hinein.
 

Haemasu Ai

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Man konnte meinen, dass Ai versuchte die Erwartungen der Nara mit ihrem verhalten zu unterminieren. Kein Funken Führungskompetenz war zu spüren, aber so was Ai einfach. Direkt und ungezwungen, wenn die Nara damit nicht klarkam, würde das sicherlich eine anstrengende Aufgabe werden. Doch noch merkte Ai davon nichts, viel eher beging sich die dunkelhaarige Kunoichi in Konversation. Wenigstens keine Schweigerin. Das hätte eine lange Reise werden können. Tagelange Stille hätte ich nicht ausgehalten. Dass Akiko noch nie das Feuerreich verlassen hatte überraschte die Haemasu nicht sonderlich, bei ihr war es ja ähnlich gewesen, daher verstand sie, dass die Nara wohl ein wenig aufgeregt war. Bei ihrem ersten Trip in die große, weite Welt war Ai wenigstens in einem Land mit ähnlichem Klima gereist, aber die hohe Bergluft könnte da schon anstrengender werden. Gut, Ai selbst hatte hier auch keine Vorstellung und vermutete mehr, als alles andere. Vielleicht hätte sich die Kunoichi etwas genauer mit ihrem Ziel befassen sollen, aber es würde schon irgendwie klappen. Ai hatte auf jeden Fall noch längere Kleidung eingepackt, einfach für alle Fälle. Ob Akiko besser vorbereitet war?
Eine Aussage von Akiko verwirrte Ai jedoch leicht. Vor einigen Monaten? Bist du nicht in Shiro auf die Akademie gegangen oder bist du regelmäßig gependelt? Ganz schön weitere Strecke dafür. Was hatte sie die Jahre über gemacht? Ai war sich ziemlich sicher, dass sie Akiko an der Akademie mal gesehen hatte, aber vielleicht war sie da auch einer anderen, dunkelhaarigen, jungen Frau begegnet. Es konnte gut sein, dass sich Ai getäuscht hatte, aber das sollte die Nara wohl eher beantworten, sonst würde die Vorstellungskraft der jungen Haemasu nur mit ihr durchgehen. Viel lieber wandte sie sich der anderen Seite der Frage zu. Ich? Nun, ich war neben Missionen direkt im Feuerreich einmal auch im Reich des Flusses, um in das Windreich zu reisen und einmal war ich mit einem Kollegen im Reich des Wasserfalls. Wenn man es jetzt so aussprach, wirkte es irgendwie so, als habe Ai kaum Erfahrung mit dem Ausland, gut so falsch war das nicht. Dann wäre das hier aber eine gute Lernerfahrung.
Während des Marsches deutete Akiko plötzlich auf ein Waldstück am Weg und verkündete, dass sich dort ein Schleichpfad befinden sollte. Es sollte Ai recht sein, wenn sie schneller im Reich der heißen Quellen ankommen würden, könnten sie sich eventuell ein wenig auf dieses Krimidinner vorbereiten bevor Soragakure sich einmischte. Umgebung des Ryokan erkunden, die Räume unetrsuchen, mit etwaigen bediensteten sprechen. Alles Dinge, mit denen man sich vorbereiten konnte, nur nicht, was Ai gerade dazu durch den Kopf ging. Heiße Quellen. Jap, irgendwie war Ai ein wenig auf dem Trichter diese Mission wie einen Urlaub betrachten zu können gekommen. Echt? Ein Schleichweg wäre super, dann wären wir schneller da. Du bist aber gut vorbereitet. Vielleicht … streicht das, definitiv ging Ai viel zu blauäugig an die Angelegenheit heran. Kein Plan und einfach machen lassen, so agierte die Haemasu gerade. Es blieb wirklich zu fragen, wieso die junge Frau leiten sollte. Nun war es aber so. Und die beiden Kunoichi begannen abzukürzen.
Die restliche Reise verlief eher sehr Smalltalk lastig. So beantwortete Ai die Frage zu ihrem Kampfstil recht pragmatisch, indem sie einfach demonstrierte, wie sie einen Samen nach vorne schnippte und eine Distel aus dem Boden schoss. Eine Demonstration war oft einfacher, als eine langwierige Erklärung, die immer noch Interpretationsspielraum ließ.

Ryokan „Fuyu no Kaze“
 
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Jobbeginn: Vorsicht vor den Fangirls!
(Shiromori Yakumo & Inuzuka Asami)
Es war früh am Morgen, Asami putzte sich die Zähne während ihre Ninken im Wohnzimmer gierig ihr Frühstück verschlangen. Seit sie endlich mehr Geld zur Verfügung hatte, bekamen die Vierbeiner jeden Tag frisches Obst, Gemüse und natürlich Fleisch zum futtern, was unübersehbar gut ankam. Waren die Hunde zufrieden, war es die Inuzuka ebenfalls. Auch für sie blieb hier und dort mal etwas übrig, es wirkte sich also auch auf ihre eigene Ernährung positiv aus. Sie schrubbte noch ein wenig, dann spuckte sie den Schaum aus und spühlte noch einmal ordentlich durch bevor sie aus dem Bad schlüpfte.
Ein breites Halsband, welches mit großen Buchstaben ("Finger weg") bestickt war, für Okami und ein dicken Abschiedsknutscher für Kuma später war die Haustüre auch schon hinter dem Hunde-Mensch-Duo ins Schloss gefallen und flotte Schritte hallten durch die Gassen. Für einen späten Herbsttag war es außerordentlich schön, die Sonne scheinte,sendete ihr letztes bisschen Wärme auf die Erde hinab und auch die Wolken ließen sich nur vereinzelt, in kleiner Schäfchenformation, blicken. Bloß der Wind fegte in leichten Böen durch die Straßen und wirbelte hier und dort Blätter durch die Luft. Alles in Allem ein Herbstwetter, wie es im Buche steht! Perfekt, denn heute stand ein durchaus interessanter Auftrag an: Zusammen mit einem weiteren Shinobi sollte sie irgendeinen Weltstar auf seiner Sightseeing-Tour hier in Josei begleiten und vor sämtlichen unvorhersehbaren Gefahren schützen. Zwar schimpfte sich dieser Kerl als überall bekannt, doch der Wildfang hatte diesen Namen bisher nur im Mund ihrer Mutter gehört, vor Jahren! Sie hatte immer über seine schönen Locken und seinen engelsgleichen Blasfähigkeiten geschwärmt. Wenn sie also richtig mit ihrer Vermutung lag, handelte es sich hierbei nur um irgendeinen alten Knacker, der ebenso alten Hausfrauen den Kopf verdrehte und ansonsten nicht viel drauf hatte. Doch das würde sich später noch zeigen. Voererst musste sie möglichst unvoreingenommen an die ganze Sache rangehen, der Wildfang durfte nicht riskieren, direkt als unprofessionell abgestempelt zu werden.
Etwas früher als vereinbart - ungewöhnlich für den Rotschopf - kam sie schließlich am Osttor an. Entgegen ihrer Erwartungen war sie dort alles andere als alleine. Es hatte sich bereits eine kleine Traube an Menschen gebildet, die leise tratschend einfach nur rumstanden. Was zur Hölle? Um diese Uhrzeit hatte sie allerhöchstens mit ein oder zwei Reisenden gerechnet! Aber das hier waren sicherlich keine Menschen auf Wanderschaft. Einige Momente lang sah sie die Menge noch verwirrt an, dann blickte sie hinab zu ihrem felligen Begleiter. "Was meinst du, was die da machen?"
Okami blickte zurück und legte den Kopf schief. 'Kann ich Gedanken lesen?' wuffte er schnippisch, was für eine dumme Frage! Als ob ausgerechnet er verstand, was die Menschen jetzt schon wieder dummes anstellten. Zweibeiner machten andauernd komisches Zeug, das absolut keinen Sinn hatte, warum sollte es genau jetzt einmal anders sein? Er schüttelte sich den Ärger ab und reckte dann die Nase in die Luft. Von der Ansammlung wehte der starke, ja fast betäubende Duft von allen möglichen, stark riechenden Parfüms herüber. Der Geruch war so intensiv, dass er nicht einmal mehr einzelne Noten davon ausmachen konnte und das, obwohl er mehrere Meter entfernt stand. Angeekelt zog er die Lefzen zurück. Wie konnte das bloß irgendwer ertragen?
Asami erging es ähnlich wie ihrem Ninken, auch sie hatte den Geruch wahrgenommen, ließ sich davon jedoch nicht ganz so sehr irritieren. Mit der Hand teilte sie mit, dass sie sich ein wenig an den Rand verziehen würden, wo sie dem Duftterror hoffentlich nicht ganz so intensiv ausgesetzt waren. Gerade hatte sie sich eine kleine Bank auserwählt um sich dort hinzusetzen, bis alle anderen auftauchten, da ertönte auch schon das rhythmische Klappern von Hufen in der Entfernung. Ob er das wohl war? Unsicher zog sie noch einmal den Zettel, auf dem alle Informationen geschrieben waren, aus ihrem Rucksack heraus und überflog ihn. Dort stand zwar, dass sie einen Sightseeing-Guide an ihrer Seite hatten, sie also ausschließlich als Bodyguard agieren mussten, aber wie genau das erste Treffen ablaufen würde, war nicht erwähnt. Na toll, danke für gar nichts! Asami seufzte. Dann hieß es wohl erst einmal abwarten. Hoffentlich würde ihr Teamkollege bald ankommen, vielleicht hatte der ja sogar mehr Infos als sie!

@Shiromori Yakumo
 
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Yakumo war ein fundamental gewöhnlicher Mensch, wenn es darum ging am frühen Morgen aus dem Bett zu kommen. Zumindest normal für die Shiromori-Familie, deren aus dem Ninja-Leben entsprungener Aufwach-Standard immer wieder zwischen den Extremen "Ich-will-im-Bett-bleiben-ich-hab-frei" und "Habe-ich-gestern-genug-Messer-eingepackt-für-die-Mission" hin und her wechselte. Entsprechend dem wäre es für Yakumo heute normal gewesen zügig aufzustehen, Zähne zu putzen, noch einmal seine Ausrüstung und bekannte Missions/Job-Details zu kontrollieren und dann rasch zu frühstücken.

Heute kontemplierte Yakumo stattdessen die Rahmenbedingungen davon, wie es wohl wäre seinen Wecker im Klo zu ertränken.
Er entschied sich nach mehreren Minuten des Grübelns schließlich dagegen, weil er seinem bestimmt schon seit Stunden wachen Bruder Akira nicht erklären wollen musste, warum er mit der Entschlossenheit eines Bombenentschärfers seinen Wecker mit aufs Klo nahm. Yakumo rollte mehr aus dem Bett, als dass er wirklich aufstand, fing die Bewegung über die Bettkante auf halbem Weg mit linkem Arm und Bein ab und kam von dieser verdrehten Haltung dann noch irgendwie so nach oben, dass es doch fast an den aufrechten Gang erinnerte. Dann trottete er hinaus aus seinem Zimmer ins Bad, um sich dort missmutig die Zähne zu putzen.
Normalerweise war Yakumo ein sehr motivierter Mensch, egal ob es um einen Job, eine Mission oder nur das tägliche Training ging. Jeder Tag bot schließlich eine neue Herausforderung und es gab nichts besseres, als sich selbst zu fordern. Aber dem heutigen Job wäre er lieber ausgewichen. Es war nicht einmal seine Wahl gewesen, an dieser Arbeit teilzunehmen! Sein ältester Bruder Jinpachi hatte ihn einfach dafür angemeldet! "Das wird eine gute Erfahrung für dich sein." Normalerweise freute Yakumo sich ja, wenn er seinen Bruder lächeln sah - das kam schließlich eher selten vor - aber diesmal hätte er ihm am liebsten eine Ohrfeige verpasst. Bodyguard sein, für irgendeinen Musiker! Es ging nicht einmal darum, denn Mann wenigstens vor Banditen zu schützen. Seine eigenen Fans waren das Problem, Zivilisten! Soweit Yakumo sich erinnerte gehörte es sich ja nicht gerade für einen Ninja Nin- oder Genjutsu gegen die eigene Bevölkerung zu richten, offizielle(r) Job/Mission hin oder her. Nicht, dass er das konnte - er musste wirklich sein Training vorantreiben - aber Yakumo bezweifelte auch, dass sein Taijutsu hier gefordert sein würde. Und ansonsten... Zivilisten, wie diese Musikfans würden wohl kaum eine Herausforderung sein. Was ansonsten diese "gute Erfahrung" sein sollte, die sich ihm hier angeblich bot, war ihm überhaupt nicht klar. Aber jetzt war er halt mit irgendjemand anderem dazu verurteilt, den heutigen Tag damit zu verbringen, diesem "Yūmeina Otoko" nachzulaufen. Was für eine Freude.
Es war auch verdammt schwer gewesen, irgendetwas über den Klienten herauszufinden. In der Shiromori-Familie kannte ihn keiner: Yakumos Mutter hatte es sehr schön formuliert, als sie gesagt hatte, dass die Welt der Ninja und die der Zivilisten, so verschieden waren, dass sich sogar Bekanntheit komplett anders konstituierte. Für Ninja war Berühmtheit oftmals etwas negatives. Wenn jeder dein Gesicht kennt macht es das schwieriger verborgen zu bleiben; die einzigen Ninja, die nach Bekanntheit strebten waren Abtrünnige, die sich dadurch Aufträge erhofften. Bei der Zivilbevölkerung war das anders, und Yakumo verstand es ehrlich nicht ganz. Dabei mochte er Musik eigentlich. Aber dafür so durchzudrehen, dass der Künstler glaubte Bodyguards zu brauchen... Nein, das entzog sich ihm komplett. Schlussendlich, und nach mehreren Stunden Zeitschriften blättern in der Bibliothek, war das einzige, was Yakumo über den "Yūmeina Otoko" herausfinden konnte, dass er Saxophon spielte und seine Fan-Demographik hauptsächlich aus Frauen mittleren Alters bestand. Vielleicht wusste seine Kollegin ja mehr.

Yakumo machte sich schließlich auf den Weg, die Hände in den Taschen seines Kapuzenpullovers, wo sich auf die zwei Kunai befanden, die er mitgenommen hatte. Warum er überhaupt Waffen mitbrachte auf diesen Job war vielleicht fraglich, aber Yakumo verließ nie das Haus ohne mindestens ein Kunai in der Tasche. Ein weiterer Aspekt einer Ninja-Familie wie der seinen.
Er kam etwa 5 Minuten zeitiger an als notwendig. Yakumo hatte sich nicht sonderlich beeilt, aber es war sein persönlicher Stolz zu jedem Job pünktlich zu erscheinen. Womit er am Osttor allerdings nicht gerechnet hatte war die kleine Meute an Leuten - Hauptsächlich, wie es schien Hausfrauen, aber auch zwei Männern, die von den umstehenden, weiblichen Fan-Kolleginnen ein bisschen komisch angesehen wurden - die sich hier versammelt hatte und in der aufgeregt gesprochen wurde. Yakumo hielt Abstand zu der Menge und sah sich um, ob er irgendwo einen anderen Ninja entdecken konnte. Er wurde rasch fündig: Weit abseits des regen Treibens stand ein Mädchen etwa in seinem Alter, mit einem Hund neben ihr. Sie hatte die Fangzähne des Inuzuka-Clans auf den Wangen. Yakumo seufzte. Ihm war klar gewesen, dass er mit Clanmitgliedern zusammenarbeiten musste, wenn er es Ninja war. Dass es so oft vorkommen würde... Er blickte zurück zu der Fanmenge. Die Leute blockierten praktisch das Osttor, und machten keine Anstalten Platz zu machen, ehe sie nicht ihren "Helden" entdeckt hatten. Er glaubte nicht, dass der Mann durch das Tor kommen würde, nicht mit dem Auflauf. Nun gut, Augen zu und durch. Yakumo ging auf die Inuzuka zu und hob grüßend die Hand. "Hallo! Bist du auch für den Bodyguard-Job hier?"
Es war in genau diesem Moment, dass rhythmisches Hufgetrappel die Straße entlang klang. Nur einen Moment später kam eine von zwei Pferden gezogene, geschlossene Kutsche in Sicht. "Da ist er!" rief einer der Fans und die Meute spannte sich auf wie ein Fangnetz, dass die Kutsche, kaum, dass sie das Tor passierte, umschloss. Yakumo konnte seinen Augen nicht trauen. Die Leute scharten sich wie wahnsinnig geworden um die Kutschentüren und streckten die Hände danach aus, als könnten sie den "Yūmeina Otoko" dadurch alleine beschwören. Yakumo würde sich nicht wundern, wenn der Mann gerade von innen sämtliche Öffnungen seines Gefährts systematisch zunagelte. Was leider hieß, dass der Genin, nachdem er durch die Gruppe gewatet war, vermutlich mit einem Brecheisen den Saxophonspieler retten musste. Was. für. eine. Freude.
Zum Glück kam es anders, den ein Mann im Trenchcoat, mit Hut auf dem Kopf und Sonnenbrille auf der Nase trat an die zwei jungen Ninja heran. "Hey, Girl'n'Boy," sagte der Mann. "Ihr die Ninja, die auf mich aufpassen soll'n?"
 
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Ein kleines Weilchen hatte der Rotschopf noch die bedrohliche Menschenansammlung beobachtet, dann erweckte jedoch eine neue Gestalt ihre Aufmerksamkeit. Ein junger Kerl mit schneeweißem Haar steuerte auf sie zu. Seine Hände hatte er in seinem Pulli versteckt und eine gewaltige Narbe zierte sein Gesicht, ansonsten wirkte er eher unauffällig. Ob das wohl ihr Jobpartner war? Neugierig lief sie ihm einige Schritte entgegen, dann sprach er sie auch schon an. "Jop, das sind wir!" bestätigte sie, ein weites Grinsen zierte ihr Gesicht "Ich bin Asami und das hier" sie deutete auf ihren Ninken "Ist Okami. Freut mich!"
Der Ninjahund hatte sich beschützend zwischen sein Frauchen und den Fremden gestellt. Auch wenn er sich als Shinobi entpuppte, so war der Rüde trotzdem vorsichtig. Man wusste ja nie. Aufmerksam schnüffelte er den Weißhaarigen ab, als er schließlich zu den Hoodietaschen kam, hielt er jedoch inne. Metall? Interessant. Letztendlich schob er seine Nase noch zwischen die Finger des Unbekannten, konnte allerdings nichts weiter entdecken, dass seine Aufmerksamkeit erweckte. Mit einem Nicken signalisierte er Asami, dass soweit alles okay war.
Anerkennend tätschelte der Wildfang ihrem Akita den Kopf. Er leistete wirklich gute Arbeit, auch wenn sie der Meinung war, dass seine ausführliche Überprüfung des Gegenübers in diesem Fall eher weniger notwendig war. "Also, was hast du so dra-" Ihren Satz konnte das Mädel kaum beenden, denn ihre Stimme wurde übertönt von dem lauten Kreischen verrückt gewordener Hausfrauen. Ihr Blick wanderte automatisch zu dessen Ursprung. Eine Kutsche bahnte sich den Weg durch das Tor und wurde sogleich von der Meute umringt, es gab kein Entkommen. "Das muss er sein!" Die Rothaarige packte ihren Kollegen an der Schulter "Ich glaube wir werden bereits gebraucht!" Sie hatte bereits die ersten Schritte Richtung Kutsche gemacht und war bereit, die Situation mit Okami aufzumischen, da ertönte plötzlich eine Stimme hinter ihnen, mit einem äußerst .... originellen Akzent. "Huh?" Sie wirbelte herum und blickte direkt in die Augen eines fremden, vermummten Mannes - oder um genauer zu sein in dessen Sonnenbrille. Es dauerte einen Moment, bis die Inuzuka verstanden hatte. Man konnte ihr ansehen, wie es in ihrem Kopf ratterte, wie sie langsam die Punkte verband. "Oh, Sie sind also ....!" gerade noch so konnte sie sich davon abhalten, den Namen des Weltstars laut heraus zu posaunen und somit seine wunderbare Deckung direkt auffliegen zu lassen. "Ich verstehe, clever!" Das machte ihren Job auf jeden Fall um einiges einfacher! Niemals hätte sie erwartet, dass jemand so berühmtes fähig war, so weit mitzudenken.
Die Menge wurde langsam unruhiger, es schien, als würden sie langsam bemerken, dass an der Situation etwas faul war. Die Rufe nach ihrem Idol wurden lauter, fordernder und ungeduldiger. Es war Zeit, von hier zu verschwinden. "Wenn ich mich nicht irre, wartet der Tourguide am Onmyo-Tempel auf uns, richtig?" Ihr Blick wanderte zwischen Yakumo und Yumeina hin und her. Sie wollte unbedingt los. Dies war das erste Mal, dass einer ihrer Jobs mit so viel Action verbunden war. Eigentlich waren es immer langweilige Aufgaben, die sie hatte erledigen müssen, doch nun fühlte sie sich ein wenig wie der Sidekick eines Schwerverbrechers, welcher auf der Flucht war. Es war aufregend und zugleich nervenaufreibend!
Mit einem lauten Knurren machte plötzlich der Ninken auf sich aufmerksam. "Da!" Während die Menschen damit beschäftigt waren, zu quatschen, hatte der Vierbeiner die Fangemeinde akribisch im Auge behalten. So war es ihm auch nicht entgangen, dass sich nun einige von der Kutsche abgewendet hatten und nun in der Gegend umher blickten, als würden sie etwas suchen. "Er muss uns irgendwie entkommen sein." hörte man immer wieder vereinzelte Stimmen sagen. Immer und immer mehr Hausfrauen lösten sich von der Ablenkung und so war es unumgänglich, dass auch einige Augen auf die Ninja mit ihrem vermummten Begleiter fielen. "Schaut mal, der sieht aber komisch aus ..." Vereinzelt schritten ein paar Frauen auf sie zu, immer noch unsicher, ob sie wirklich ihren Platz in der Nähe der Kutsche aufgeben sollten. Der Vierbeiner schritt langsam um Yumeina herum, schützte ihn somit vor jeglichen entgegenkommenden Hausfrauen.
"Okay." setzte der Rotschopf schließlich an. "Plan ist folgender: Okami und ich bleiben bei unserem Freund hier. Du siehst aus wie jemand, der im Unterricht aufgepasst hat, also hoffentlich sitzt bei dir auch das Henge no Jutsu. Du kümmerst dich um die Fangemeinde. Treffpunkt ist der Tempel." Ein geborener Anführer war die Inuzuka nicht, ein gekonnter Vorausdenker erst recht nicht. Aber das was sie da spontan zusammengeschustert hatte, würde hoffentlich erst einmal ausreichen um ein paar Zivilisten reinzulegen. "Also, viel Spaß. Let's go!" Ohne auf weiteren Zuspruch zu warten, packte sie Yumeina Otoko am Arm und zerrte ihn in die nächstgelegene Gasse. "Heyhey, nicht so ruppig, girly!" Seufzend verdrehte der Wildfang die Augen. "Wenn Sie nicht wollen, dass Sie den kompletten Aufenthalt hier terrorisiert werden, dann machen Sie jetzt einfach mit, okay?" Der Saxophonist schien deutlich überrascht von der ruppigen Ansage, nickte aber. "Schon gut..." Es mochte sein, dass der Kerl in anderen Kreisen gefeiert wurde wie ein Gott, doch das hieß noch lange nicht, dass er diese Behandlung auch von dem Hundemädchen erwarten konnte.
Nachdem die drei ein Stückchen Abstand vom Osttor gewonnen hatte, verlangsamte Asami schließlich ihren Schritt, ihre Aufmerksamkeit erhielt sie jedoch aufrecht. Auch Okami tappte mit aufgestellten Ohren nebenher, war bereit, bei jedem noch so kleinen Anflug von verrückt gewordener Hausfrau anzuschlagen. Doch bisher schien die Luft rein. Yakumo schien einen außerordentlich guten Job zu machen! "Jetzt ist es nicht mehr allzu weit." informierte sie den Mann, für diesen schien die Aussage jedoch ein Freischein zu sein, um einfach darauf loszuquatschen. Wie ein Schwamm wurde der Rotschopf ausgequetscht, was es denn mit den komischen Markierungen auf ihren Wangen, mit dem Hund und allem Möglichen auf sich hatte. War das jetzt wirklich sein ernst? Seufzend beantwortete sie widerwillig die Fragen, hoffte währenddessen, dass die Qualen bald vorüber waren. Sie hätte doch selbst die Ablenkung übernehmen und den Shiromori das "Babysitten" überlassen sollen. Sie wusste auf jeden Fall, dass sie niemals wieder mit dem Typ alleine unterwegs sein wollte. Er quatschte wirklich wie ein Wasserfall! Und dann auch noch dieser seltsame Dialekt, den die Inuzuka nur mit größter Aufmerksamkeit verstehen konnte.
Glücklicherweise war der Weg zum Tempel für das Trio ereignislos und verlief reibungsfrei. Hoffentlich wurde Yakumo nicht währrendessen von der Fangemeinde zerfetzt.

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Während Asami die Verkleidung des Yūmeina Otoko als clever bezeichnete war das Outfit des Klienten nach Yakumos Auffassung das genaue Gegenteil von unauffällig. Es war so stereotypisch, es fehlte eigentlich nur mehr der angeklebte falsche Bart um das Bild perfekt zu machen; und damit alle Aufmerksamkeit auf das kleine Grüppchen zu lenken. Trotzdem war Yakumo das Erscheinen des Klienten ganz recht: Er hatte keine Lust, Asami zu sagen, was und was er nicht konnte. Das hier war nicht einmal eine Mission. Und auch der Hund, Okami, hatte aufgehört ihm die Schnauze überall hin zu stecken. Yakumo hatte nichts gegen Hunde. Aber nachdem das Tier Interesse an den Kunai in seinen Taschen gefunden hatte fühlte er sich unbehaglich. Was konnte Okami wohl noch alles erschnüffeln, wenn Yakumo ihn ließ?

Leider sollte es wohl nicht dazu kommen, dass das Ninja-Duo mit dem Klienten einfach in Ruhe die Umgebung des Osttores verlassen können würde. Die Menge, die eben noch beinahe die bunte Kutsche mit dem ihr vermeintlich innewohnenden Idol umgeworfen hätte, wurde nämlich unruhig. Wo war ihr geliebter Herzensbrecher denn bloß? Und dabei begannen leider auch mehr und mehr Augen auf den verkleideten Yūmeina Otoko zu fallen, dessen Ensemble ja geradezu "ICH BIN UNAUFFÄLLIG!" schrie. Yakumo gefiel das gar nicht. Zum Glück aber hatte Asami eine Idee.

"Das schaffe ich," sagte Yakumo nickend und suchte sich gleich etwas Deckung; er schloss seine Finger zu den nötigen Fingerzeichen und rief sich ein Bild des Yūmeina Otoko ins Gedächtnis. Zum Glück war der Künstler nicht sonderlich viel größer als Yakumo selbst; die Differenz würde hoffentlich keinem der Fans auffallen, solange er nur genug Distanz wahren konnte. Im nächsten Moment trat ein neuer Mann unbekümmert ins Sichtfeld, mit schwarzer Hose, weißem Hemd, über dass sich Hosenträger spannten und einem, nach Yakumos persönlicher Meinung, bescheuerten Hut. Er brauchte außerdem keinen Spiegel, um hier und jetzt den Entschluss zu fassen, sich niemals einen Schnurrbart wachsen zu lassen, wie der Yūmeina Otoko ihn hatte. Das war ja nicht zum aushalten!
Erst geschah nichts, obwohl Yakumo in seiner falschen Gestalt gut sichtbar war. Für einen Moment befürchtete er, dass bei seinem Henge etwas schief gegangen war. Dann aber hörte er es: "DA IST ER!" Der Kampfschrei ließ ihn herumfahren; eine der Fans zeigte auf ihn, mit schon fast manischer Freude. Hinter ihr drehte sich die gesamte Fan-Meute wie ein Mann um, ein Meer aus Augen und sie alle sahen ihn an. Yakumo wurde mulmig. Er hatte ursprünglich vorgehabt, einfach die Leute kurz zu beschäftigen und dann abzuwimmeln. Aber so wie die ihn ansahen... Ein Schauer lief über seinen Rücken. Nein, ein neuer Plan musste her. Yakumo machte auf dem Absatz kehrt und preschte in vollem Sprint die Straße hinunter. Das Trampeln dutzender Füße folgte ihm.

Mit einem Hechtsprung schoss Yakumo über die Gemüsekiste, die gerade von zwei jungen Männern über die Straße getragen wurde. Er drehte sich nicht um, als die beiden ihm nachschimpften, und versuchte noch schneller zu werden, als er das Splittern von Holz und Aufklatschen unschuldigen Kohls auf dem staubigen Boden hörte. Er wusste, welche der Fanfrauen für das Geräusch verantwortlich war, die rundliche, die sich auf ewig einen Platz in seinen Albträumen erkämpft hatte, nachdem sie mit ihren Hüften eine verbarrikadierte Shop-Tür aufgebrochen hatte. Yakumo schaffte es gerade noch so unter einem ausgestreckten Arm durch zu tauchen, und sprach über einen streunenden Hund um rasch in eine Gasse abzubiegen. Er konnte sich keinen Moment der Ruhe gönnen. Als er versucht hatte zu verschnaufen hatte ein Fan ihn hinterrücks durch ein (verschlossenes!) Fenster versucht zu ziehen! Und er war sich ziemlich sicher, dass mindestens eine der Hausfrauen ihm über die Kanalwege folgte; das würde zumindest erklären warum ausgerechnet heute jeder verdammte Kanaldeckel offen zu sein schien. Er kletterte über einen Zaun und landete auf der anderen Seite in einer großen Misttonne; Yakumo verschwendete keine Zeit damit müheselig aufzustehen, sondern warf sich mit voller Wucht gegen die Seite der Tonne und sie damit zu Boden. Inmitten des fallenden Mülls rollte er sich ab, kam wieder auf die Füße und sprintete weiter. Es war ein langer dünner Weg, zwischen zwei hohen Zäunen, aber am Ende würde er es wieder zu einer Hauptstraße mit vielen Leuten schaffen. In der Menge war er im Vorteil.
Wie eine Wand schob sich eine Riege schwer atmender Hausfrauen zwischen Yakumo und seinen ersehnten Fluchtort. Als er sich umdrehte sah er, dass der Weg hinter ihm von den restlichen Fanfrauen blockiert war. Sie waren genauso aus der Puste, aber offensichtlich noch sehr entschlossen. Es war nicht das erste Mal seit Beginn der Jagd, dass Yakumo daran zweifelte es mit Zivilisten zu tun zu haben. Sicher, man durfte sie nicht unterschätzen. Und natürlich kannte keiner die Gegend besser als Hausfrauen, die hier lebten. Aber Yakumo war ein ausgebildeter Ninja! Warum konnte er sie nicht abhängen?
"Well done!" sagte er laut, mit der besten Imitation der Stimme des Yūmeina Otoko, die ihm möglich war. Er würde es niemals über die Zäune schaffen, bevor die Fans ihn nicht erreicht hatten. Dreistes Lügen war seine letzte Option. "Aber es ist noch nich' over, Darlings! After all, kann ich nur einer lieblichen Dame meine volle Attention geben."
Er hatte gehofft, dass die Frauen aufeinander losgehen und um das implizierte Date mit ihrem Idol kämpfen würden. Die Damen hatten aber anscheinend andere Pläne: Sie stürzten sich allesamt auf ihn, in der Hoffnung, ihn über die Köpfe der anderen davon tragen zu können. Yakumo fluchte und warf sich ins Gefecht.
Was nicht hieß, dass er wirklich kämpfte. Er duckte und streckte sich unter den suchenden Händen der Fans hinweg, und tanzte mit allen Tricks, die er im Taijutsu kannte, an den untrainierten Fans vorbei. Oder so nahm sich Yakumo vor, würde er Asami erzählen, wenn sie ihn unweigerlich fragen würde, woher die Kratzspuren stammten. Jedenfalls kam Yakumo schwer zerzaust am Rand der Meute wieder zum Vorschein und schoss sofort wieder in vollem Sprint los. Seine Beine protestierten, aber er ignorierte es. Das war vermutlich nicht, was sein Bruder damit gemeint hatte, dass dieser Job eine gute Erfahrung sein würde, aber Training war Training. Und auch wenn Yakumo es nie zugeben würde, aber die Verfolgungsjagd machte ihm ungeheuer Spaß. Hinter ihm bemerkten die Fangirls, dass ihr Idol ihnen entwischt war und nahmen die Verfolgung wieder auf.


Es gelang ihm schließlich zu entkommen, indem er sich rasch in einen Friseursalon duckte und den arbeitenden Friseur um Hilfe bat; der Mann erlaubte ihm sich schnell in einem hinteren Teil des Gebäudes zu verstecken. Kaum für mehr als eine Minute außer Gefahr löste Yakumo das Henge und schnappte sich irgendwas, damit es so aussah, als arbeitete er hier. So kam es dazu, dass eine Menge tosender Fangirls in den Friseursalon stürmte, nur um ihm Hinterzimmer einen weißhaarigen Jugendlichen mit einer Unmenge Lockenwicklern in der Hand anzutreffen, der verdattert auf ein offenes Fenster zeigte. Yakumo beschloss in späteren Erzählungen auch diesen Part zu beschönigen: Er hatte ganz sicher nicht gezittert, während die Fanfrauen-Armada an ihm vorbei durch Fenster kletterte.

Yakumo war ziemlich außer Atem. Aber der Job war noch nicht beendet. Er verließ den Salon und blickte sich auf der Straße um, ob irgendwo ein Schild zu sehen war, welches ihm verriet, wo er war. Er hatte Glück: Er kannte den Namen dieser Straße, sie war nicht so weit vom Osttor entfernt. Von hier konnte er leicht den Weg zum Onmyo-Tempel finden. Und wenn er sich nicht verrechnete, dann dürften Asami und der Klient noch nicht länger als fünf Minuten warten. Yakumo erlaubte sich ein Lächeln und ging los. Dass er währenddessen ein kleines Lied summte, das würde er auch aus der Erzählung rauslassen.

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Haemasu Ai

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Mission – Bergstollen
Manako Raku, Dokuiki Takeo, Haemasu Setsuko & Haemasu Ai

Ein wenig fröstelnd zog Ai den Kragen ihres hellgrauen Mantels nochmal näher an ihren Hals empor und versuchte damit auch die letzten Reste ihrer freien Haut zu verdecken. Ein violetter Schal tat sein Bestes ihren Mantel dabei zu unterstützen. Die Sonne schien bereist und würde den Tag über auch ihre Wärme verbreiten, doch gerade spürte man davon noch nichts. Eine kleine, weiße Wolke stieg aus ihrem Mund bei jedem Atemzug auf, als sie so wartend vor einem Baum auf einem Platz in Jôsei stand. Heute gab es wieder eine Mission zu erledigen und dieses Mal waren sie sogar eine recht große gruppe. Bisher war Ai meistens in Zweier- oder Dreierteams unterwegs gewesen, diese Mission sollte jedoch vier Shinobi gleichzeitig umfassen. Schien ja eine größere Aktion zu sein, wenn man eine Gruppe dieser Größe los schickte.

Nachdenklich holte Ai die Schriftrolle mit den groben Missionsinformationen, die alle ihre Mitstreiter auch bekommen haben sollten, hervor und entrollte diese, ums ich nochmal vor Augen zu führen, worum es eigentlich ging. Ein Stollen sollte zu einem Tunnel nach Kumogakure ausgebaut werden, um Händlern die Strecke nach dort zu erleichtern. Das sprach jetzt erstmals nicht dafür, dass gleich vier Shinobi entsandt wurden, um dort die Arbeiter zu beschützen, selbst mit der offenen Morddrohung, aber mehr Informationen schien es nicht zu geben. Ein paar wichtige Namen von Vorarbeitern und dergleichen waren genannt, aber nichts, was wirklich hilfreich schien. Und außerdem … Warum lese ich mir das eigentlich durch? Ich leite das Ding ja nicht, muss sich halt, wer auch immer als Chuunin zugeteilt ist, drum kümmern. Wer ist es eigentlich überhaupt? Neugierig ließ Ai ihren Blick weiter nach unten fahren auf die Liste der Teilnehmer. Ein wenig erstaunt hob sie eine Augenbraue, irgendwie kannte sie jeden auf der Liste. Leitung sollte also Takeo übernehmen? Mit ihm hatte sie ja nun bereits zwei Mal zu tun gehabt, der wusste hoffentlich worauf er sich hier einließ. Manako Raku hatte sie einmal beim Entsorgen eines gefährlichen Fisches geholfen, der Genin war damals relativ wortkarg gewesen und das machte ihn irgendwie sympathisch. Und dann war da noch Setsuko. Ebenso wie Ai war sie eine Haemasu du auch wenn sie nicht sagen konnte, dass sie sich nahestanden, wusste Ai wenigstens um ihre Existenz. Als zukünftiges Oberhaupt des Clans wurde ihr ja regelmäßig eingetrichtert, dass es wichtig war die anderen teile der Familie wenigstens zu kennen, um mit ihnen auch arbeiten zu können. Die gruppe war … interessant. Bei Setsuko konnte sich Ai vorstellen, was sie konnte, Raku hatte sie damals nur mit einem bogen hantieren gesehen und wie es aussah hatte er nicht einmal den Wasserlauf beherrscht. Komischerweise hatte Ai gerade zu Takeo dem Shinobi, mit dem sie aus dieser Gruppe die meiste Zeit verbracht hatte, die wenigstens Kenntnisse. Er schien etwas von Medizin zu verstehen, wenn man seine Giftanalyse als Ninja Fertigkeit betrachtete, aber darüber hinaus? Nein, Ai schien wirklich nichts zu wissen. Das war echt komisch. Aber gleichzeitig, er musste die Gruppe anführen, sie war nur da. Pläne waren eh nicht so ihr Forte. Langsam rollte sie wieder die Schriftrolle zusammen und schob sie zurück in ihre Tasche, bevor sie sich mit dem Rücken gegen den Baum lehnte, vor dem sie gestanden hatte.

Wie es aussah hatte sie ja noch etwas Zeit, die sie totschlagen musste. Ein wenig geistesabwesend nahm sich Ai ihre zu einem einfachen Pferdeschwanz gebundenen Haare zur Hand und begann damit ihr langes Haar zu einem Flechtzopf zu bearbeiten. Irgendwas musste sie ja machen, während sie wartete. Es war irgendwie ungewohnt, dass sie mal so viel zu früh war, aber gleichzeitig hatte Ai einfach das Haus verlassen wollen. ihre Mutter war wieder anstrengend gewesen und hatte von der jungen Frau verlangt, dass sie mal einen Mutter-Tochter-Tag einlegen sollten. Das war wahrscheinlich wieder Code für einen Tag, an dem Ai durch Geschäfte geschleppt wurde, wo sie in die hässlichsten Kleider gesteckt wurde, die es unter der Sonne gab. Lieber zu früh am Treffpunkt für die Mission sein, als die Diskssion dazu zu führen.
 
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Manako Raku

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Eine... Mission? Raku war sich gar nicht mehr sicher gewesen, ob er richtig geschaut hatte – so lange hatte er keine Aufforderung mehr erhalten, an einer offiziellen Aufgabe teilzunehmen, dass er sich nicht mal mehr richtig erinnerte wie diese Aufforderungen eigentlich aussahen. Der Ton darin war allerdings unmissverständlich gewesen: ‚An die Arbeit!’​

Der junge Mann hatte das letzte Jahr irgendwie überlebt, wenngleich eher schlecht als Recht. Jetzt, am Ende des Winters, war seine Stimmung allerdings auch am absoluten Tiefpunkt angelangt. Er war ja schon vor all den Geschehnissen auf dem Tan keine Stimmungskanone gewesen. Danach war er allerdings in ein tiefes Loch gefallen, unter anderem weil er nicht mehr gewusst hatte wer er war... und noch ein paar andere Baustellen. Er hatte aufgehört, sich wie so oft viel draußen aufzuhalten, hatte sich mehr und mehr zurückgezogen und – nun ja, am Ende dieses ganzen Prozesses stand die Hülle eines jungen Mannes. Seine Haut, früher immer sehr gut gebräunt, wirkte jetzt zwar immer noch nicht komplett hell, aber fahl und wirkte eher gräulich. Seine Augen lagen tiefer in den Höhlen und waren von dunklen Augenringen untermalt, und seine sonst allgegenwärtige Augenklappe war nirgends zu sehen. Zwei zwar von der Farbe her grasgrüne, aber ausdruckslos tot wirkende Augen blickten in die Welt, und er wusste nicht einmal mehr wie seine Stimme überhaupt klang. Das letzte Jahr – seit seinem Job mit Yuichiro – hatte viele Befürchtungen von ihm ein wenig bestätigt. Getroffen hatte er sich mit niemandem und er vermutete, seit Wochen nicht mehr gesprochen zu haben. Er war sich nicht sicher. Die Tage verschwammen ineinander. Das Einzige, was ihm noch ein wenig Freude gab war das Schneidern... und selbst das brach er meist ermattet ab, weil er den Sinn nicht mehr sah.​

Zurück in die Gegenwart. Die wandelnde Leiche namens Raku schritt durch die Gassen in Richtung Osttor. Es fühlte sich unwirklich an, wieder in der Realität eines Shinobi anzukommen. Früh aufstehen, eine Mission erledigen. Mit Kollegen treffen, weitere höchst oberflächliche Kontakte knüpfen. Der Hellhaarige (dessen fast weißer Haarschopf übrigens deutlichere, blonde Ansätze zeigte, da sie nicht mehr so ausgebleicht waren) fühlte absolut nichts bei dem Gedanken, und selbst in seinem stumpfen Geist meinte er sich über sich selbst zu ärgern. Aber das war ja nichts neues. Was würde der Raku tun, der auf dem Schiff mit der hübschen Piratin geflirtet hatte?​

Er traf offenbar als Zweiter ein. Immerhin eines der Namen war ihm tatsächlich bekannt vorgekommen. Haemasu Ai. Die winzige Kunoichi war ihm von vor einiger Zeit noch einigermaßen positiv in Erinnerung geblieben. Er erinnerte sich an einen Job... sie war recht kreativ gewesen in der Anwendung ihrer Fähigkeiten. Sie hatte irgendwas mit Pflanzen gemacht, oder? Und sie war keine Plaudertasche gewesen. Auch sehr nett. In seiner Erinnerung hatten sie sich ganz gut ergänzt. Haemasu Setsuko sagte ihm nichts, aber der Nachname identifizierte sie als eine (vermutliche) Verwandtschaft von Ai. Und diesen Dokuiki Takeo kannte Raku genauso wenig. Noch nie gehört. Wohl ein Chuunin... Raku wunderte sich fast ein wenig dass er noch nie von ihm gehört hatte.​

„Haemasu-san“, krächzte er, als er vor der Genin im Taschenformat anhielt. Der Größenunterschied zwischen ihnen hatte sich nicht verringert. „Schön dich wiederzusehen.“, ergänzte er mechanisch, und trotz der Tatsache, dass er es eigentlich so meinte, klang es nicht so. Lag unter anderem daran, dass seine Stimme wirkte, als hätte er sie ewig nicht benutzt. Was auch stimmte. Er zog seinen dunkelbraunen Mantel (trotz allem: Beste Qualität, schwer und fest) ein wenig enger um sich und die Kapuze ein wenig tiefer ins Gesicht. Der Wind war kalt heute. Mit mehr Smalltalk hielt er sich vorerst nicht auf, und sein im Mantel verborgener Flachmann wartete nur darauf, in einem unbemerkten Momente in wenig innere Wärme zu spenden.​

Mission - Bergstollen | #1
 
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Dokuiki Takeo

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Takeo hatte sich bereits gut an seine neue Rolle gewöhnt. Er trug seine Chuuninweste mittlerweile wie selbstverständlich, vernachlässigte sein körperliches Training nicht mehr so sehr wie früher und war kaum nervös, wenn ihm die Verantwortung über eine Mission überlassen wurde. Er freute sich sogar darüber, dass ihm nun oft die Verantwortung übertragen wurde und er die Möglichkeit hatte, seinen Abdruck in der Welt zu hinterlassen. Vieles hatte sich seit seiner Zeit an der Akademie geändert, aber nicht alles. Immer noch nahm Takeo sich vor einer Mission viel Zeit sein Team zu studieren und sich gründlich vorzubereiten. Zwar war ein bekanntes Gesicht mit auf der Liste des Einsatzteams, was die Sache einfacher machte, gleichzeitig hätte er dieses Mal aber das Kommando über gleich drei Genin. Hoffentlich wird es nicht zu chaotisch. Das Empfang Takeo als eine seiner größten Schwächen. Wenn zu viel los war, verlor er manchmal kurz den Überblick, auch wenn er das mittlerweile besser im Griff hatte. Aber konnte eigentlich heute so viel schief gehen? Es handelte sich um eine C-Rang-Mission, die auf den ersten Blick ziemlich gewöhnlich aussah. Takeo hatte sich tatsächlich schon Gedanken darüber gemacht, warum man gleich vier Ninja losschickte, und war zu dem Schluss gekommen, dass es einen symbolischen Wert hatte. Ein Tunnel wurde gebaut, eine Morddrohung wurde ausgesprochen und Shirogakure musste reagieren. Sicher wollte man zeigen, dass man sich nicht von Terroristen unterdrücken lies und den Fortschritt vorantreiben wollte. Da ging man wohl lieber auf Nummer sicher und Takeo hielt es für eine gute Entscheidung. Tunnel waren immer ein Zeichen der Verbundenheit zwischen den Orten. Sie erleichterten das Zusammenleben und deshalb gab es für Takeo erstmal keinen Grund, warum man den Bau verhindern sollte. Auch wenn Takeo das Gefühl hatte, dass sie ein wenig überbesetzt waren, würde er trotzdem alles geben, damit der Tunnelbau ein Erfolg wurde.

Da er ein wenig spät dran war, wählte Takeo heute den Weg über die Dächer. Früher wäre ihm dieser auch unter Zeitdruck zu anstrengend gewesen, aber mittlerweile kam er ganz gut klar. Izuya wäre sicher zufrieden, wenn er sehen würde, dass er ein wenig sportlicher geworden war. Automatisch schossen ihm die Erinnerungen an den Zirkel der Qualen in den Kopf und Takeo war sich nicht mehr ganz so sicher, ob seine jetzige Form reichen würde, um Izuya wirklich zu beeindrucken. Ich sollte ihn demnächst nochmal dort besuchen. Wahrscheinlich wäre das nötig. Er hatte sich optisch zwar verändert, aber sein Bizeps würde sicher noch niemanden beeindrucken.
Während Takeo von Dach zu Dach sprang, kam langsam das Osttor in Sicht. Es war der natürliche Treffpunkt für die Mission, da es Richtung Kumogakure ging. Normalerweise mochte Takeo es, als erster am Treffpunkt zu sein, aber heute würde er es wohl kaum schaffen. Still fragte Takeo sich, ob es ein Zeichen steigender Erfahrung war, dass es ihn nicht stresste, erst kurz vor knapp anzukommen, als er sein Tempo drosselte. Er schüttelte den Gedanken jedoch schnell wieder ab. Hm. Beim nächsten Mal mache ich mich lieber wieder früher auf den Weg.

Mit einem Satz sprang er von einem Wohngebäude, dass unmittelbar an den Platz vor dem Osttor grenzte und landete wenige Meter neben dem Treffpunkt, wo sich bereits zwei der vier Teilnehmer eingefunden hatte. Es mochte vielleicht kindisch wirken, aber er fühlte sich immer ein klein wenig cool, wenn er lässig von einem Dach hüpfte. Ai, deren türkis schimmernde Haare Takeo bereits aus der Entfernung gesehen hatte, konnte diesen Gedanken glücklicherweise nicht hören, denn sie hätte sonst sicher ein Kopfschütteln für ihn übriggehabt. „Morgen, Ai. Kannst du gar nicht mehr ohne mich?“ Takeo grinste. Eigentlich war das gar nicht sein Stil, aber da er den Eindruck hatte, dass Ai ihn gerne neckte, hatte er beschlossen ihr diesmal zuvor zu kommen. Dann wanderte sein Blick sofort zur zweiten Person im Bunde: ein junger Mann, der Takeo überragte und wohl ein wenig älter war. Da zwei der Teilnehmer weibliche Haemasus waren, war es eindeutig um wen es sich handelte. „Und du musst Manako Raku sein, richtig? Schön dich kennenzulernen. Ich bin Dokuiki Takeo, wie du sicher auch schon erraten hast.“ Den Unterlagen nach zu urteilen, war Raku ein vielseitiger Shinobi. Auch wenn er nicht so muskelbepackt wie Izuya aussah, lag sein Fokus wohl auf Taijutsu. „Ich würde sagen, wir machen uns zügig auf den Weg, sobald wir vollzählig sind. Sonst frieren wir noch hier fest.“ Um dem kalten Wintertag zu trotzen hatte Takeo sein altes Kaputzencape übergeworfen. Trotzdem schien er von allen Anwesenden am wenigsten an das kalte Wetter angepasst. Er trug zwar wie immer seinen Weißen Schal, dieser hatte mit dem Wetter allerdings wenig zu tun und hielt auch nur bedingt warm. Naja. Er würde schon nicht wirklich erfrieren, aber Bewegung konnte nicht schaden.

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Während Setsuko in einem leichten, für sie angenehmen Joggen den Rest des Weges zum Osttor entlanglief, schaute sie auf ihre Armbanduhr. Wenn sie dieses Tempo beibehielt, sollte sie es noch geraaaade so pünktlich schaffen. Mit einem Auge fest zugedrückt. Ganz fest. Na ja, eigentlich käme sie sicher zwei, drei Minuten zu spät. Dafür würde sie sich natürlich ordentlich entschuldigen. Es war immer noch unhöflich, andere warten zu lassen. Für sie persönlich hatte die Verspätung aber wenigstens einen halbwegs guten Grund. Den Großteil des Weges hatte sie mit Kitai zurückgelegt. Er musste in eine ähnliche Richtung, aber hatte den Treffpunkt für seine Mission dann doch nicht ganz beim Osttor. Und wie es so war, hatten sich die Zwillinge beim Spazieren dorthin natürlich gehörig verquatscht. Sie sahen sich für ihre Verhältnisse so selten, da hatten sie ich einfach immer was zu erzählen. Immerhin würden sie sich jetzt wieder ungefähr eine Woche nicht sehen, da mussten noch letzte wichtige Geschichten hervorgebracht werden. Nur hätten sie dabei nicht stehen bleiben sollen, so hatten sie beide wertvolle Minuten verloren. Wenigstens musste sie nicht wie ihr Bruder einen vollen Sprint hinlegen, sie hatten sich tatsächlich näher bei ihrem Ziel aufgehalten. Und durch das Joggen wurde ihr auch einigermaßen warm. Ihr Ninjastirnband hatte sie heute recht hoch um den Kopf gebunden, sodass sie es auch um ihre Ohren legen konnte, um diese vor dem kühlen Wind zu schützen. Setsukos langer, hoher Pferdeschwanz wippte mit jedem ihrer Schritte mit, ebenso wie ihr Schwarzer Schal, den sie sich halb über die Nase gezogen hatte. Über ihre graue Latzhose mit ausnahmsweise langen Hosenbeinen hatte sie ihren dicksten schwarzen Wollpullover gezogen. Dieser hielt sie erstaunlich gut warm, wenn sie sich einmal einigermaßen aufgeheizt hatte.

Der Grund für die Beeilung der Haemasu war eine Mission, die sie heute in einem Vierergespann auszuführen hatte. Durch die Größe der Gruppe wirkte die Aufgabe auf den Frischling fast schon eine Nummer zu groß. Immerhin war das erst ihre zweite Mission, auch wenn sie natürlich nur teilnahm und sie den Göttern sei Dank nicht leitete. Und als ihre Mutter ihr vor einigen Tagen beim Lesen der Schriftrolle im Vorbeigehen über die Schulter geschaut hatte, hatte sie bei dem Wort „Morddrohung“ direkt Schnappatmung bekommen. Setsuko schwor sich, die Schriftrollen mit den Instruktionen ab sofort nur noch in ihrem Zimmer zu lesen. So wäre ihr sicherlich auch die last minute Trainingseinheit mit Kitai erspart geblieben, durch die sie sich auf Drängen ihres Vaters hatte quälen müssen. Obwohl sie sagen musste, dass ihr Körpergefühl doch dadurch verbessert hatte, von ihrem Zwilling durch die Gegend gescheucht zu werden. Auch wenn seine Intention vielleicht eher gewesen war, dass sie versuchte sich im zu Wehr zu setzen. Aber das ist ja eine andere Geschichte.

Setsuko bog auf den Platz vor dem Osttor ein, immer noch joggend lief sie auf die drei Leute zu, die sie für ihre Missionspartner hielt und ließ dabei langsam, aber sicher vom Tempo her wieder nach. Als ihre Missionspartner erkannte sie die drei wegen Haemasu Ai, die eine von ihnen war. Nicht, dass sie jemals wirklich miteinander zu tun hatten, aber ihre Eltern hatten sie ihr beschrieben und immerhin war sie das nächste Oberhaupt ihres Clans. Von den anderen beiden Teilnehmern hatte sie noch nie gehört. Aber neue Leute lernte sie ja immer gerne kennen, also störte sie sich daran kein Bisschen. „Guten Morgen! Entschuldigt bitte meine Verspätung, hoffentlich musstet ihr nicht zu lange warten? Ich bin Haemasu Setsuko, freut mich euch kennenzulernen.“ Sagte sie dann mit einem etwas tieferen Nicken und entschuldigendem Lächeln zu der kleinen Gruppe, als sie schließlich vor ihnen zum Stehen kam. Ein Windzug wehte ihren Zopf leicht zur Seite.

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Haemasu Ai

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Gerade als Ai ihre Flechtaktion beendet hatte und ihr Zopf hübscher denn je war, näherte sich eine größere Person der jungen Haemasu. Mit einer Hand sorgte sie noch schnell dafür, dass das rote Haargummi, dass sie dabei hatte, dafür sorgte, dass ihr Zopf erhalten bleib, bevor sie sich dem Neuankömmling entgegen wandte. Sie musste gar nicht lange überlegen, wen sie da vor sich hatte, sie erinnerte sich noch gut an den kleinen Auftrag, den sie mit Raku bestritten hatte und diesen gräßlichen, Haare ruinierenden Fisch. Schrecklich. Aber diese Mission würde anders werden, ganz bestimmt. In den bergen gab es keine Fische, die sich an ihren Haaren zu schaffen machen konnten. Ah, Raku-kun. Schön dich wieder zu sehen. Immer noch so wortkarg, wie ich sehe, das gefällt mir. Mit ihren letzten Worten knuffte sie den deutlich größeren Genin auf eine freundschaftliche Art und Weise gegen die Schulter, was bei ihrem Größenunterschied beinahe schon eine akrobatische Leistung von der Haemasu erforderte. Klein sein war manchmal nicht so toll, hoffentlich hatte sie die Gene von ihrem Vater und würde noch nach oben schießen. Nur so ein kleines bisschen wenigstens. Doch es war unwahrscheinlich, dass dies plötzlich während ihrer Mission passierte.

Kaum hatte Ai ihre Begrüßung hinter sich gebracht, ertönte schon von hinten eine weitere Stimme. Takeo hatte sich wohl zu ihnen begeben und hatte gleich einen Spruch auf den Lippen, der Ai wohl necken sollte. Ein wenig verspielt begann auf die Haemasu zu grinsen, als sie sich zu dem Chuunin umdrehte. Ihn zu necken würde ihr Spaß machen und er lud sie ja geradezu dazu ein es ihm gleich zu tun. Dir auch einen guten Morgen, Takeo-kun. Muss ich mir Sorgen machen, dass du mir folgst? Ist eventuell nicht alles gut zwischen dir und Mai? Es konnte ja sein, dass es in der Beziehung kriselte, aber das wäre Sache des Chuunin, Ai hatte damals nur mitbekommen, wie Takeo relativ nervös im Umgang mit der blauhaarigen Chuunin gewesen ist und eins und eins zusammen gezählt. Hoffentlich hate Takeo auch wirklich seine Gefühle gestanden, oder war das gerade das Problem? Oder hast du ihr gar nicht diene Gefühle gestanden? Komm schon, man lebt nur einmal, du solltest das echt hinter dich bringen. Wie weit Ai vom ziel hier gerade entfernt war oder auch nicht, tat übrigens gar nicht zur Sache. Auch die Tatsache, dass sie hier eigentlich gerade mit einem Ranghöheren sprach, war eher untergeordnet. Aber sie waren beinahe komplett, fehlte nur noch …

Wie aufs Stichwort erschien nun auch die Cousine der Haemasu. Das rote Haar Setsukos war ein krasser Kontrast zu dem hellen Cyan, das das Haupt von Ai schmückte. Zwar kannten sich Ai und Setsuko nicht wirklich, aber, irgendwie um zu zeigen, dass sie verwandt waren … oder so, keine Ahnung. Ai war da wohl etwas merkwürdig manchmal. Umarmte sie ihre Cousine bevor sie ihre bunte Truppe so betrachtete. Hi, Cousinchen. Irgendwie hatte Takeo ja schon vor Setsukos Ankunft zum Aufbruch geblasen und irgendwie war das Wetter auch seiner Meinung, denn ein eisiger Wind schien aufzuziehen. Hoffentlich schob er die grauen Wolken beiseite, dass die Sonne endlich etwas Wärme verbreiten konnte.

Sich selbst etwas aufwärmend, rieb die junge Frau ihre Hände aneinander, als sie sich zu Takeo gesellte und einmal ich ihre blanken Finger hauchte. Handschuhe wären eventuell keine so schlechte Idee gewesen, aber es sollte ja hoffentlich noch ein wenig wärmer werden, oder? Chuunin also, was? Bei unserem letzten Aufeinander treffen war das noch nicht der Fall, oder? Verstehe schon, erstmal ein hohes Tier sein und dann kannst du die Ladies beeindrucken. Meinst du, das hilft dir mit Mai? Sag Bescheid, wenn du Hilfe brauchst, besonders Blumen. Wie ernst Ai dieses Angebot meinte wurde nicht ganz deutlich, denn sie lachte laut auf, als sie gerade das Dorftor passierten und auf dem breiten Weg, der sich in die Wälder schlug, befanden. Es würde eine etwas längere Reise werden, das Blitzreich war nicht unbedingt um die Ecke, wenn Ai es richtig im Kopf hatte, wäre die Reise länger, als ihre letzte ins Reich des heißen Wassers. Unbewusst rieb sie sich unter dem Mantel die Narbe, die von ihrem letzten Besuch dort zurückgeblieben war. Sie musste definitiv besser aufpassen, dass ihr die Frau so einfach ein Messer in die Brust hatte rammen können, mochte ihr immer noch nicht gefallen. Aber andererseits, wem gefiel das auch schon? Ai konnte auf jeden Fall gut damit leben, wenn weniger Metall durch ihre Haut drang.

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Manako Raku

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So richtig wusste Raku nicht, was er erwartet hatte - aber die fast schon freundschaftliche Begrüßung von Ai brachte ihn ein wenig aus dem (ohnehin nichtexistenten) Konzept. Immerhin war das vermutlich das erste nette Wort, dass er über seine Wortkargheit generell hörte - insofern schaffte er es nicht wirklich darauf zu antworten. Mal abgesehen davon, dass es sowieso ein komisches Gefühl war, von einem laufenden Meter geknufft zu werden. Wäre da nicht sein Bewusstsein darüber gewesen, dass es sich hier um eine vollwertige und vermutlich mittlerweile deutlich erfahrenere Genin handelte, es hätte sich angefühlt als wäre sie ein Kind, was neben ihm stand. Die grasgrünen Augen des jungen Mannes lagen auf der jungen Dame mit den auffälligen Augen, und bevor er noch etwas erwidern konnte, ertönte eine weitere Stimme - die Raku nicht kannte. Ai und er schienen sich zu kennen und nur Momente später war Raku auch klar, dass das der Missionsleiter war. Für das Geplappere interessierte er sich nicht. Allerdings hatte er sich mittlerweile sowieso schon lange von dem Gedanken verabschiedet, Ninja - zumindest ihrer Klasse - würden Aufgaben effizient, ruhig und ohne große Umwege erledigen. Prinzipiell hatte Chinatsu ihm damals schon direkt diesen Zahn gezogen, aber es war halt auch noch nicht einmal besser gewesen. Yuichiro war mit dem letzten Job noch am nähesten dran gewesen, aber an den erinnerte sich Raku schon kaum mehr.​

Aus seinen mit dunklen Schatten umringten Augen starrten die glanzlosen Augen des Manako einen Moment auf Takeo. Wieder einer, der nicht sonderlich gut ausgerüstet war. Wenn Raku es richtig verstanden hatte, würden sie in Richtung Kumo reisen. In den Bergen hatte er damals schon fast einen Teamkameraden verloren - beziehungsweise war selbst bei der Aktion beinahe draufgegangen. Ihn durchzuckte ein kleiner Ärger. Wieso schienen selbst Chuunin Ausrüstung auf die leichte Schulter zu nehmen? Bei der Begrüßung des Chuunin nickte Raku und neigte ein wenig den Kopf. "Auf gute Zusammenarbeit, Dokuiki-san." Seine Stimme schien die Luft mit Schmirgelpapier zu bearbeiten und als Raku das merkte, verstummte er erst einmal wieder. Er hoffte, das würde sich wieder geben. Er kümmerte sich nicht sonderlich um sein Äußeres (außer die Klamotten, die sahen top aus), aber wenn er schon klang wie ein alter Alkohol-Süchtiger, wurde es irgendwann unangenehm. Gut, dass er nicht sonderlich aktiv werden musste, denn es fehlte noch eine Teilnehmerin - die sich auch ziemlich schnell zeigte. Na, immerhin kam sie nicht viel zu spät. Auch das war etwas an das er sich gezwungenermaßen gewöhnen hatte müssen - Raku fand es trotzdem unverantwortlich. Es gab Morddrohungen und Fluffhaar hier kam zu spät. Sein ausdrucksloses Gesicht sagte nichts über seinen inneren Ätz aus und so nickte er nur noch einmal. "Manako Raku", murmelte er leise und betrachtete die Gruppe. Naja. Er hatte schonmal weniger zuverlässige Teampartner gehabt, kam er zu dem Schluss. ​

Sie machten sich direkt auf. War wohl auch besser so, sie würden sowieso schon lange genug brauchen. Der Weg in Richtung Kumo war lang, wie er aus Erfahrung wusste. Es wäre vermutlich einfacher gewesen, sich erst einmal mit einer Kutsche auf den Weg zu machen, um zumindest ein wenig des Fußwegs abzukürzen, aber naja. Raku reihte sich am Ende des Trosses ein und beobachtete seine Kameraden von hinten aufmerksam. Ein inneres Schmunzeln hätte ihm vielleicht die Größenunterschiede in der Gruppe entlockt, aber ehrlich gesagt machte er sich zu viele Gedanken um ein anderes Thema in diesem Moment. ​

"Bitte entschuldigt", sagte er und erhob die Stimme ein wenig, als sie das Dorf verließen. Er musterte Setsuko einen Moment, dann wartete auf die Aufmerksamkeit des Chuunins. "Dokuiki-san, Haemasu Setsuko-san, ihr seid schlecht ausgerüstet", stellte der Bogenschütze ausdruckslos fest und es klang definitiv nicht wie eine Frage. Den Mantel von Ai hatte er mental als 'ausreichend' eingestuft. "Hier ist es kühl. In zwölfhundert Metern über Normalnull ist es kalt. Die Berge fangen oft Stürme und Gewitter ab." Er schwieg einen Moment. "Nass werden bedeutet dort: Höhle suchen, ausziehen und an einem Feuer wärmen, ansonsten Lungenentzündung oder schlimmeres", ergänzte er und sparte Worte, wo er nur konnte. "Habt ihr noch mehr Ausrüstung versiegelt, will ich nichts gesagt haben. Ansonsten kann ich mit Mänteln dienen. Wasser- und windfest." Noch einen Moment in denen er zu überlegen schien ob seine Worte anmaßend gewesen waren. "Mein letzter Auftrag in Kumo hat wegen der Witterung beinahe ein Ninjaleben gekostet", versuchte er also seine Worte ein wenig zu entschärfen. ​

Mission - Bergstollen | #2
 
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Dokuiki Takeo

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Ai hatte – wie Takeo es auch nicht anders erwartet hatte – den ein oder anderen Spruch für ihn auf Lager. Die Sticheleien rund um Mai steckte er mit einem grinsen weg, konnte aber nicht anders als doch ein wenig darüber nachzudenken. Machte es wirklich so einen Eindruck? Er hatte nie wirklich tief darüber nachgedacht, was ihn mit Mai verband. Seine ganze Zeit als Ninja war sie irgendwie immer da gewesen, aber Liebe? Eher eine große Schwester, oder nicht? Es wurmte ihn, dass er nicht direkt einen definitiven Gedanken dazu fassen konnte, aber vielleicht war es auch eher ein Thema für nach der Mission, denn wenig später traf auch schon der letzte Teilnehmer der Mission ein. Ein junges, kleines Mädchen, das zwar nicht so klein war wie Ai, aber wer war das schon? „Hallo Haemasu Setsuko-san. Keine Sorge! Die Freude ist ganz meinerseits. Ich bin Dokuiki Takeo und übernehme für diese Mission das Kommando. Wenn du Fragen hast: Nur her damit!“ Aus den Akten wusste Takeo, dass Setsuko noch relativ frisch von der Akademie kam. Er wollte sich also Mühe geben, dass sie ein gutes Gefühl bei der Sache hatte und sich nicht verloren fühlte. Seine Aussage unterstrich er daher mit einem freundlichen Lächeln. Setsuko hatte ebenfalls ein Lächeln aufgesetzt, was Takeo schonmal sehr freute. Ihre Nervosität schien sich also in Grenzen zu halten.

Bevor er die Truppe dann vor die Tore von Josei führte, ergriff er noch eine weitere Möglichkeit, um Ai einen Spruch zu drücken. „Tatsächlich hatte ich die Weste auch schon bei unserem letzten Treffen an. Wenn ich mich richtig erinnere, hattest du da einen ganz ähnlichen Spruch parat. Vielleicht solltest du dir langsam mal ein bisschen was Neues ausdenken, wenn du weiter den coolen Hund geben willst, aber auf die Blumen komme ich sicher mal zurück.“ Takeo beendete seinen Satz – genau wie Ai – damit, dass er einmal laut auflachte, womit hoffentlich auch klar war, dass die Bemerkung keineswegs böse gemeint war. Takeo musste wirklich aufpassen, dass er nicht noch gefallen an dieser Art von Kommunikation fand. Insgesamt war Takeo aber ganz zufrieden damit, dass sich der Umgang mit Ai so einfach und locker gestaltete. Er wusste noch nicht, ob dies für die ganze Gruppe gelten würde, denn zumindest Raku gab sich als sehr sparsam mit Worten. Vielleicht musste er zunächst ein bisschen auftauen? Sie hatten schließlich gerade erst das Dorf verlassen und kannten sich noch nicht wirklich. Takeo würde Raku also noch ein wenig Zeit geben, bevor er selbst einen Versuch starten würde, die Stimmung zu lockern und startete zunächst ein kurzes Gespräch mit Ai und Setsuko. „Ich spare mir mal die Frage, ob ihr verwandt seid. Kennt ihr beiden euch gut oder verbindet euch nur der Name?“

Offensichtlich musste Raku jedoch nicht erst auftauen, denn als sie erst wenige Minuten auf der Reise waren, hatte er doch einiges zu sagen. Takeo beendete also seinen kurzen Smalltalk und lauschte den Worten des großgewachsenen Jungen. Die Akten der Verwaltung – oder zumindest der einsehbare Teil – enthielten für Takeos Geschmack immer ein bisschen wenig Informationen über das Verhalten einer Person. Auf Raku wäre er sonst sicher besser vorbereitet gewesen, denn seine Anschuldigungen – und so konnte man das wohl nennen, was er gerade von sich gab – trafen bei Takeo einen wunden Punkt. Er hat bereits alle Eventualitäten durchdacht. Er konnte ihm gar nicht böse sein, denn auch, wenn es sicherlich bessere Wege gab, um seine Bedenken auszudrückten, so hatte er im Kern recht. Er selbst hatte diese Bedenken schließlich auch schon gehabt und fasste nun nur noch fester den Entschluss, beim nächsten Mal wieder alles aufs genauste vorzubereiten. Was für einen Eindruck er jetzt wohl auf Raku machte? Um nicht den Eindruck zu erwecken, dass er die Sache nicht ernst nahm, verzichtete Takeo diesmal auf sein ikonisches Grinsen und setzte ein leichtes Lächeln auf. „Du hast wohl recht. Danke für deine Einschätzung.“ Er selbst kam zwar gut damit klar, eigene Unzulänglichkeiten zuzugeben, auch wenn es ihn ein wenig wurmte, dass ihm gerade solche Fehler eigentlich nicht unterliefen. Er hatte aber ein wenig Angst, dass sich Setsuko als „Neuling“ sorgen machte. „Ich selbst war noch nie in Kumogakure und habe daher keine Praxiserfahrung, aber in der Regel kann man sich an den Grenzposten noch mit genügend Reiseausrüstung ausstatten. Bis zur Grenze sollten wir mit der Ausrüstung auskommen, denn nach einem Schneesturm sieht es hier schließlich noch nicht aus.“ Er merkte, wie sein Lächeln sich langsam zu einem Grinsen erweiterte. Er konnte es einfach nicht unterdrücken. Da seine nächsten Worte allerdings etwas ernster waren, ließ er dieses schnell wieder verschwinden und kehrte zu seinem Lächeln zurück. Takeo hatte nämlich den Eindruck, dass Raku nicht nur an der Vorbereitung auf das Wetter zweifelte und konnte es diesem nicht verübeln. „Ich verspreche dir, dass ich alles in meiner Macht Stehende dafür tun werde, dass auf dieser Mission niemand verletzt wird und das gilt nicht nur für das Wetter. Ich bin dazu in der Lage mich – und euch alle – zu schützen.“ Diese Aussage wirkte vielleicht etwas übertrieben, weil niemand direkt danach gefragt hatte, aber würde hoffentlich bei allen Anwesenden einen Effekt haben. Setsuko würde es vielleicht beruhigen, Ai hätte etwas zu lachen und Raku würde hoffentlich merken, dass Takeo die Sache durchaus ernst nahm. Dann kehrte das Grinsen, aber langsam in sein Gesicht zurück. „Wenn es an den Grenzposten nichts gibt, kommen Setsuko und ich, aber gerne auf deine Mäntel zurück. Sehr gut jemanden dabei zu haben, der sich in Kumogakure bereits ein wenig auskennt!“

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Setsuko war etwas erleichtert, dass ihr zumindest offensichtlich niemand die kleine Verspätung übelnahm. Sie hatte zwar nicht damit gerechnet, von Ai zur Begrüßung umarmt zu werden, aber hatte auch nichts dagegen einzuwenden und drückte sie natürlich zurück. Es freute sie, dass auch Takeo ein freundlicher Zeitgenosse zu sein schien. „Vielen Dank, darauf komme ich, wenn nötig gerne zurück!“, antwortete sie ihm deshalb lächelnd. Der Mann, der sich als Manako Raku vorstellte, schien ein weniger gesprächiger Zeitgenosse zu sein, aber das war ja auch gar kein Problem, es konnte ja nicht jeder eine Plaudertasche sein.

Sie liefen los und Takeo fragte die beiden Haemasu, ob sie sich denn gut kennen würden. „Hm, nein, also bisher hatten wir nicht wirklich miteinander zu tun. Vielleicht sind wir uns mal flüchtig über den Weg gelaufen? Aber sonst, nein.“ Sie schaute während sie sprach auch mal zu Ai hinüber, um ihre Reaktion mitzukriegen, war sich aber ziemlich sicher, dass sie nicht irgendwas vergaß. „Aber gut, das sollte sich ja jetzt ändern. Ich muss sagen, ich bin schon ziemlich gespannt einen anderen Haemasu als meinen Bruder mal in Aktion zu sehen!“ Setsuko lächelte und meinte sowohl das Lächeln als auch das was sie gesagt hatte, komplett ehrlich. Dadurch, dass ihr Bruder ja eher ein Taijutsuka als alles andere war, konnte er zwar ein paar der Jutsu ihres Clans, aber wirklich nutzen tat er sie nur selten. Sie hatte zwar keine Ahnung, wie die Türkishaarige so kämpfte, aber hoffte wirklich, von ihr etwas lernen zu können, was das anging, während sie zusammen unterwegs waren.

Entgegen dem ersten Eindruck, den Setsuko von ihm hatte, ergriff dann Raku das Wort und sprach Takeo und sie selbst direkt an. Während er sprach, schaute sie instinktiv an sich runter. Und sie konnte überhaupt nicht verneinen, dass er Recht hatte, mit dem was er sagte. Momentan war ihr zwar nicht kalt, aber einen Schneesturm würde sie, so wie sie angezogen war, nicht überleben. Da war ganz klar ihre Unerfahrenheit zu sehen, dachte sie sich. Hätte ich mir aber auch eigentlich denken können, dass es in den Bergen nochmal um einiges kälter ist als hier… Sie presste ihre Lippen zu einem Strich zusammen. Das Mädchen war so damit beschäftigt, sich selbst für ihre Unwissenheit zu schelten, dass sie gar nicht daran dachte, wie ihr Anführer sich bei den Worten wohl gefühlt hatte.
Erst als dieser dann das Wort ergriff, schaute sie wieder auf. Und was er sagte, machte zumindest auf die Rothaarige ordentlich Eindruck. Sie atmete ganz leicht auf, ihr gingen sehr viele Gedanken durch den Kopf. Sie brauchte gar nicht so zu tun, als hätte sie von der Ausrüstung an den Reiseposten gewusst, das wäre schlicht gelogen. Aber es erklärte für sie sehr schlüssig, warum ihr Anführer was die Kleidung anging nach Rakus Ansprache so entspannt war. Dass er das Selbstbewusstsein hatte sagen zu können, dass er sie alle beschützen konnte, beeindruckte Setsuko natürlich. Aber sie hoffte auch, dass es dazu nicht kommen müsste. Und, dass sie nicht nur ein Klotz am Bein wäre, sie wollte sich immerhin nützlich machen! Sie würde in Zukunft auf jeden Fall immer genauer die Witterung an ihren Zielorten in Erwägung ziehen, so viel hatte sie schonmal gelernt. Als Takeo dann fertig war, schaute sie Raku an: „Auch von mir nochmal danke, dass du das so offen gesagt hast. Du hast vollkommen recht, ich hab zwar noch ein Shirt zum Wechseln dabei, das ich unterziehen könnte, aber vor einem Schneesturm bin ich damit nicht gefeit. Wie Dukuiki-san schon sagte, ich komme natürlich auch gerne auf dein Angebot zurück, sollte es nötig werden!“ Sie lächelte ihm einmal dankend zu, kam aber nicht umhin sich Sorgen zu machen, ob sie nicht jetzt schon einen vollkommen schrecklichen ersten Eindruck auf ihn und alle anderen gemacht hatte. „Der kleine, dumme Neuling, der es nichtmal fertig bringt einen ordentlichen Mantel anzuziehen…“ Hach…Aber bringt ja jetzt auch nichts, kann ja nur besser werden.

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Den Seitenhieb von Takeo ignorierte Ai geflissentlich, sie wusste, dass sie einen Faux Pas gemacht hatte und würde da nicht weiter drauf eingehen. Sie hatte sich ernsthaft nicht mehr daran erinnert, dass der Dokuiki bereits Chuunin gewesen war, als sie sich das letzte Mal getroffen hatten. Aber im Endeffekt war es egal. Ai war keine Person, die wegen etwas Scham oder dergleichen im Erdboden versank. Nein, sie war eher die Art Person, die mit dem Kopf durch die Wand ging. Das bedeutete jedoch auch nicht, dass Ai blind zurückfeuerte … okay, meistens schon, aber noch war es zu früh und vielleicht hatte die Kälte auch etwas an ihrem Funken für Sturheit gerüttelt, aber das würde im Laufe des Tages bestimmt besser werden. Fürs Erste ging sie jedoch eher auf die Frage des Chuunin ein, was ihren Verwandtschafts- und Bekanntschaftsgrad mit Setsuko anging. Ahh, verstehe deine Verwirrung. Also wir sind irgendwie Cousinen, aber der Clan ist ja nicht ganz so klein, dass wir wirklich in direkter Linie verwandt wären. Du weißt, hoffentlich, was ich meine. Aber das ändert nichts daran, dass wir Familie sind. Auch wenn es ehrlich schon schwer ist die Namen von allen Mitgliedern des Clans zu behalten. Ai wollte Setsuko definitiv nicht verletzen, indem sie sagte, dass sie das Mädchen überhaupt nicht gut kannte. Sie wusste von ihr, sicher, aber viel Zeit hatten sie bisher nicht wirklich gemeinsam verbracht, eventuell etwas, was man nach der Mission ändern sollte, wenn es gut laufen sollte. Sollte Setsuko aber zu sehr, wie Ais Mutter sein, würde das nichts werden und die Gefahr bestand in ihrem Clan definitiv, ihre Mutter musste es ja auch irgendwo herhaben. Doch das war ja im Endeffekt egal.

Die Diskussion zwischen Raku und Takeo hingegen ignorierte Ai ein wenig. Sie registrierte zwar mit einem schwachen Lächeln, dass Raku nur die Kleiderwahl des Teamanführers und ihrer Cousine rügte, aber letztendlich war ihr der organisatorische Kram relativ egal. Sie wandte sich lieber Setsuko zu, ein wenig reden war bestimmt drin. Zwar hatten sie das Dorf noch nicht verlassen und die Reise würde ihnen ebenfalls etwas Zeit dafür lassen, aber warum warten? Du bist noch nicht so lange Genin, oder Setsu-chan? Ja, Ai hatte ihrer Cousine ungefragt einen Spitznamen gegeben, aber das war weniger als Provokation gemeint, was es bei vielen anderen gewesen wäre, sondern wirklich als Zeichen, dass sie das Mädchen als näher ansah, als ihre beidne anderen Kollegen. Sie waren Familie und das sollte etwas heißen. Mach dir nichts daraus. Die Sache mit dem Mantel ist jetzt nicht so wichtig. Meiner würde mich auch nicht vor einem Messer oder so beschützen und für Kälte können wir immer noch Feuer machen. Ein wenig komm ich mit Katon schon klar, also selbst wenn die beiden Deppen nicht für ein Feuer sorgen können, hast du noch mich dabei. Die andere Genin war, wenn sie das richtig in Erinnerung hatte, etwa in ihrem Alter, aber Ai erinnerte sich nicht daran, dass sie gemeinsam den Abschluss an der Akademie gemacht hätten. Mit ihrem kleinen Seitenhieb zu Takeo und Raku folgte auch eine kurze Geste, die hoffentlich nur Setsuko wahrnahm. Es war nicht so, als respektiere sie die anderen beiden nicht, aber gerade versuchte sie die Stimmung doch etwas zu lockern. Die Reise wäre unerträglich, wenn sie sich anschweigen würden, etwas, das Raku sicherlich gut draufhatte. Ja, Ai war nicht der größte Fan von Smalltalk, aber absolute Stille war auch nicht der ideale zustand.

Gerader wollte die Gruppe aus dem Tor auf den Weg treten, als einer der Wächter vom tor, scheinbar mindestens ein Chuunin, seiner Weste nach, nach vorne trat und die Gruppe direkt ansprach. Ihr seid der Trupp, der nach Kaminari reisen soll, oder? Am Grenzposten zum Riech des heißen Wassers wird ein Wagen auf euch warten. Leider konnte so kurzfristig keine Möglichkeit mehr von Shiro bis dort organisiert werden. Sollte irgendetwas nicht vorhanden sein, was ihr braucht, könnt ihr den Wachen am Grenzposten dies sagen, verstanden? Na wenigstens etwas, dann konnten sie den kältesten Teil der Reise wenigstens in einem Wagen verbringen. Das letzte Mal, als Ai im Reich der heißen Quellen war, war es eher frostig gewesen und das Messer in ihrer Brust hatte ihr auch nicht so gefallen.

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