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Ruhiges Wohngebiet

Sumiya Saki

Chuunin
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Job: In den Tiefen des Kellers

In einer kleinen Nebenstraße auf der dritten Plattform von Soragakure lehnte sich Saki gegen einen aus Holzlatten gefertigten Zaun, der ein Einfamilienhaus von den Nachbarn und der Straße abschirmte. Die warme, aber nicht allzu heiße Sommersonne schien auf die umstehenden Häuser und einzig der Zaun schirmte Saki vor den Strahlen des Gestirns ab. Hier würde sie heute den Nachmittag verbringen, denn die Bewohnerin des Hauses, Frau Hironaka, hatte sich Shinobi für das Aufräumen ihres Kellers gewünscht. Zwar konnte Saki nicht ganz nachvollziehen, warum ein simpler Entrümpler oder ein Umzugsunternehmen nicht besser für diese Job geeignet wäre, immerhin waren dies Leute, die täglich solche Aufgaben erledigten, aber nein, es mussten ja unbedingt Shinobi sein. Eigentlich kam es ganz recht, Geld war, wie immer, ein Problem in den Slums und Saki konnte dann heute Abend sogar etwas Fleisch einkaufen. Proteine waren wichtig, besonders für das Wachstum, von dem die Sumiya nicht viel abbekommen hatte. Zwar wäre ein Steak vielleicht etwas zu viel des Guten – preislich gesehen -, aber Saki würde wenigstens etwas Wurst und einen kleinen Braten bekommen, ohne ihr Einkommen gleich wieder auf Null sinken zu lassen. Bevor Saki bei der Kundin klingelte, musste sie nur noch auf den anderen Genin warten, der diesen Job mit ihr bestreiten würde. Hoffentlich war der diesmalige Zeitgenosse etwas umgänglicher, als Joudan, den Saki das letzte Mal bei seiner Prüfung begleitet hatte. Aber wenigstens war es dieses Mal kein Prüfling, der mit Saki unterwegs sein würde, der Andere war schon Genin und würde daher wahrscheinlich nicht unbedingt ein Klotz am Bein sein.

Ein schneller Blick zum Eingang der Nebenstraße vergewisserte Saki, dass noch niemand auftauchte, also war Warten angesagt. Mit dem Rücken am Zaun rutschte die Sumiya in die Hocke herunter und schob sich einen rosafarbenen Kaugummi in den Mund. Als sie gerade die Packung wieder in die Tasche ihrer kurzen, sandfarbenen Hose schieben wollte, realisierte sie, dass dies das letzte Kaugummi gewesen war. Gut, dass die heute wieder Geld verdiente, ein Paket Kaugummi würde sie sich schon leisten dürfen. Da es keinen Sinn machte das leere Päckchen mit sich herum zu schleppen, zerknüllte die Künstlerin das Kaugummipapier und warf es in hohem Bogen in einen nahen Mülleimer, der an einer Mauer angebracht worden war. Der Treffer war nicht sonderlich spektakulär, aber Saki war dennoch etwas stolz auf sich, ein Stück Verpackungspapier war schon etwas anderes, als mit einem Shuriken zu treffen. Um sich nun die Zeit etwas zu vertreiebn, griff die Sumiya in ihren selbst gewobenen Beutel und fischte eine Schriftrolle heraus. Normalerweise würde Saki jetzt anfangen zu zeichnen, einfach zum Spaß oder als Vorbereitung auf die Aufgabe, aber diese Schriftrolle war nicht ganz dafür gedacht. Die Schriftrolle, die Saki dieses Mal dabei hatte, war eine Art von Training. Außen an der Rolle stand nur ein Wort „Fuin“ und das beschrieb den Inhalt der Rolle ziemlich passend, denn Saki hatte sich vorgenommen sich mehr mit Siegelkünsten auseinander zu setzen. Teilweise benutzte sie schon Siegel in ihren Zeichenjutsus, aber diese waren spezialisiert auf die mit Chakra durchzogene Tinte der Sumiya und nicht so allgemein einsetzbar, wie die Siegeljutsus, die man sonst so lehrte. Da Saki keine Kämpferin war und auch kein Interesse daran hatte sonderlich viele offensive Jutsus zu lernen, waren Versiegelungen, die eher einen Unterstützenden und nicht primär auf Kämpfe ausgelegten Charakter hatten, die logische Schlussfolgerung. Wer wusste, vielleicht ließen sich sogar Kombinationen mit medizinischen Ninjutsu hervorbringen, die Menschen helfen konnten? Doch erst mal würde Saki diese und weitere Schriftrollen verschlingen müssen, denn sogar die Zeichenfolgen, die reguläre Siegeljutsus verwandten, unterschied sich von dem, was sie gewohnt war, daher musste Saki erst mal wieder die Grundlagen lernen.

Wenigstens nutzte sie die Zeit, bis der andere Genin eintraf sinnvoll, andere hätten nur rumgeblödelt.
 

Kushou Joudan

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Mit verspielt-tänzlerischen Schritten ging Rin neben ihrem großen Bruder Joudan her. Sie trug ein kaugummi-rosa-farbenes Keid, das bis knapp über ihre Fußknöchel reichte aber leicht genug war, um bei jedem ihrer Schritte zu wirbeln. Wenn Joudan seine kleine Schwester so ansah, dann wirkte sie für ihn wie eine kleine Prinzessin aus Märchen und Geschichten. Dieser Gedanke zauberte ein Lächeln auf die Lippen des frischgebackenen Genins. "Jou-nii, denkst du, dass sie ja sagen wird?" "Ich wüsste nicht, warum Lady Chieko das abschlagen sollte. Allerdings müssen wir auch die Erlaubnis des anderen Shinobis haben, das ist noch viel wichtiger." Joudan nickte seiner Schwester zu. Die beiden waren auf dem Weg zum Hause der Familie Chieko, wo Joudan zusammen mit einem (oder einer) anderen Genin zusammen den Keller des Hauses entrümpeln sollte. Der Plan war es, Rin in den Job miteinzuschleußen. Nicht nur würde das wahrscheinlich ihre Chancen beschleunigen, bald einen Prüfungsjob zu bekommen, sie könnte auch den ganzen Mittag mit ihrem Bruder verbringen. Doch zu erst gallt es, Erlaubnis dafür einzuholen. Doch dafür hatten die beiden sich inen zutiefst hintehältigen Plan ausgedacht.

Pünktlich, zehn Minuten vor der Zeit, trafen die beiden Kushous vor dem Haus der Auftraggeberin ein. Joudan benötigte einen Moment um seine Missionsgefährtin zu finden. Saki war nicht gerade die größte und wenn sie sich auch noch in die Hocke setzte war sie nur umso leichter zu übersehen. Bei Anblick der Blauhaarigen schauderte Joudan. "Unter allen Genin Soragakures, ausgerechnet Sumiya?", dachte er sich. Das letzte Aufeinandertreffen der beiden war nicht lange her und war auch nicht gerade berauschend verlaufen. Irgendetwas scheinte die Blauhaarige gegen Joudan zu haben. Saki trug heute keinen Kimono sondern ein einfaches Oberteil und eine noch einfachere kurze Hose. Joudan wiederum hatte den Mantel zuhause gelassen, trug über einem weißen Hemd eine braune Weste, dazu eine Hose im selben Braunton und schwarze Lackschuhe. Mit hinter dem Rücken verborgenen Armen verbeugte er sich knapp vor Saki, als diese ihn bemerkt hatte, und Rin tat es ihrem Bruder gleich.
"Sumiya-san, höchst erfreulich ist es, Euch erneut zu sehen und auf's Neue mit Euch der Arbeit nachzugehen. Dies ist Rin, meine Schwester. Sie besucht seit zwei Jahren die Ninja-Akademie Soragakures. "Ich freue mich sehr, Eure Bekanntschaft zu machen Sumiya-senpai. Jou-nii hat von Euch erzählt." "Sofern dies für Euch in Ordnung ist würde Rin uns bei unserer heutigen Aufgabe helfen. Ihr werdet natürlich die euch zustehende Bezahlung bekommen, meine werde ich mit Rin teilen. Um Eure Erlaubnis zu bekommen würden wir Euch gerne hinterhältigst bestechen." Auf dieses Kommando hin streckten die Geschwister ihre Hände vor und enthüllten, was sie bisher hinter ihren Rücken versteckt hatten. Pappschalen, in denen frisches Speiseeis und ein kleiner Holzlöffel war. Joudan hatte in jeder Hand einen Eisbecher, links Vanille, rechts Schokolade, Rin wiederum hatte nur einen Becher mit Erdbeere in den Händen. Dass das Eis bei diesen Witterungsbedingungen noch nicht geschmolzen war zeugte davon, dass die beiden es noch vor wengen Minuten au dem Weg zum Hause Chieko gekauft hatten. Obwohl Joudan wusste, dass Erdbeere das Lieblingseis seiner Schwester war, baten sie der Blauhaarigen an, sich eine Sorte unter allen auszusuchen. Joudan selbst mochte Eis eigentlich nicht wirklich, es war ihm zu süß und klebrig. Aber um seiner Schwester willen und der Geselligkeit halber würde er nehmen, was für ihn übrig blieb.
 

Sumiya Saki

Chuunin
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Es war offziell, irgendetwas, ob ein Gott oder eine Kraft, wie das Karma, schien etwas gegen Saki zu haben. Aus allen Genin, Chuunin und Jounin, die Soragakure zu bieten hatte, musste die Sumiya natürlich wieder mit der selben Person zusammenrarbeiten, wie beim letzten Mal. Kushou Joudan, der Schnösel vom Dienst. Am Liebsten wäre Saki jetzt aufgesprungen und einfach nach Hause gegangen, so weit weg, wie möglich von dem Kerl, aber das Gerld war knapp und die Aufgabe würde wohl nicht den ganzen Tag dauern. Vielleicht, aber nur vielleicht, war es noch erträglich für die Sumiya. Zudem bemerkte Saki, dass neben dem eher unliebsamen Kollegen ein junges Mädchen in einem rosafarbenen Kleid ging. Sie schien in etwa so alt zu sein, wie Saki selbst und quoll gerade vor Positivität, alleine an ihrem Auftreten, über. Eindeutig nicht der Typ Mensch, den Saki leiden konnte, aber anders herum, es gab auch nicht viele, die sie leiden konnte. Natürlich musste Joudan auch wieder eine ausschweifende Begrüßung abliefern, wie beim letzten Mal. Hierbei ergänzte er seine Ausführungen lediglich um die Vorstellung seiner Schwester, die er für den Job mitgebracht hat. Prompt wollte Saki widersprechen, immerhin war dies hier eine Aufgabe für Shinobi und kein Babysitterjob. Klar, Rin, so hatte Joudan sie vorgestellt, war schon zwei Jahre an der Akademie, aber das war der Punkt, sie war noch nicht so weit. Doch bevor Saki den beiden ihre Meinung sagen konnte, holten die beiden drei Eisbecher hervor und boten der Sumiya, als Bestechung, einen davon an. Sakis Kryptonit, Süßigkeiten. Joudan hatte seine Hausaufgaben gemacht oder einfach reines Glück gehabt, so wie es mit den vorhergehenden Informationen zu dem Job aussah, wahrscheinlich Glück. Ein wenig grimmig griff Saki nach dem Eisbecher mit der Schokoladeneiscreme und schob sich den ersten Löffel in den Mund. Das Eis schmolz sofort auf der Zunge der Sumiya und diese seltene Köstlichkeit brachte Saki sogar fast zu einem kurzen Lächeln, wie konnte sie jetzt noch nein sagen? “Na schön, sie kann mitkommen. Aber du passt auf deine Schwester auf, ich will damit nichts zu tun haben.“ Wäre das Eis nicht, wäre Rin jetzt bereits auf dem Weg nach Hause, so viel stand fest.

Schnell, aber noch genießend löffelte Saki die Schale Schokoeis leer und deutete dann einmal auf das Haus. “Wir sollten langsam los, bis heute Abend wollte ich schon fertig sein.“ Noch während sie sprach, schob sich Saki durch die Agrtenpforte und klingelte an der Haustür. Es dauerte einige Momente, aber relativ schnell öffnete eine etwas fülligere Frau die Tür. Ihre roten Haare waren eindeutig gefärbt und das Make-Up war viel zu dick auf dem Gesicht der Frau aufgetragen worden. Besonders wenn man die Linie am Hals sah, wo die Bewohnerin plötzlich kein bisschen Schminke untergebracht hatte, fiel einem auf, wie unnatürlich die Hautfarbe der Auftraggeberin wirkte. Die Kleider der Dame waren auch eher für Frauen mit ein oder zwei Kleidergrößen weniger gedacht und so entstand von alleine das Bild einer Presswurst vor Sakis augen. Glücklicherweise war es für diesen Job nicht wichtig, wie ästhetisch ansprechend der Auftraggeber war, denn ansonsten hätte man sofort melden können, dass keine Chance auf Abschluss bestand. “Ahh, ihr Süßen müsst die Ninja sein, die meinen Kelelr aufräumen sollen. Kommt nur rein, es geht gleich hinten in der Küche die Treppe runter. Auf viel müsst ihr nicht achten, die Bilderalben und Schriftstücke müssen nur wegsortiert und der ganze nutzlose Kram entsorgt werden. Und ich glaube, dass wir auch ein paar Ratten oder so da unten haben, aber das weiß ich nicht genau, war jahrelang nicht mehr da unten.“ Tolle Aussichten. Aber immerhin keine allzu großen Auffälligkeiten. Mit Dreck und Ratten konnte Saki umgehen, sie lebte in den Slums, da waren Raten normal und auhc anderes Getier. 'Ich frage mich, ob Joudan auch damit klarkommt. Schönling wie er ist, könnte er so seine Probleme mit Ratten und Ungeziefer haben. Könnte lustig werden. Man musste immer das Positive sehen und wenn Saki einen guten Lacher aus dem Job mitbekam, konnte ihr das nur recht sein. Doch fürs erste hieß es arbeiten. Ohne lange zu zögern stieg Saki vor den Anderen die hölzerne Treppe, die bei jedem Schritt knarzte, herunter in den dunklen Keller. “Licht ist übrigens kaputt.“ Kam der Ruf noch von oben. Na das passte ja.
 
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Kushou Joudan

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Das Bestechungsmanöver war ein voller Erfolg gewesen. Saki hatte zugestimmt, Rin während des Jobs nicht wegzuschicken. Der frisch-ernannte Genin löffelte schweigend und in der Gewissheit, den ersten Triumpf des heutigen Tages eingefahren zu haben, ein Vanille-Eis. Viel zu süß. Doch Rin schien, wie Saki, ihre kühle Köstlichkeit zu genießen, und das erfreute Joudan. Als die drei Schälchen leergegessen und es an der Zeit war, den Job zu beginnen, ließ Joudan Saki erneut den Vortritt. Sie sollte nicht denken, der Blondschopf würde sie übergehen, nur weil er nun ebenfalls ein Genin war. Wie es sich für einen Gentleman gehörte schritt er vor Rin in den dunklen Keller - Ladies first galt nur da, wo der Herr schonmal war. Saki war ein wenig zu schnell um von Joudan eingeholt zu werden, andererseits wusste der Blondschopf mittlerweile gut, dass Saki sich um die etikettisch-korrekte Reihenfolge zum Betreten vollgestopfter Kellerräume wahrscheinlich sehr wenig scheren würde.

Am Fuße der Treppe angekommen konnte Joudan die Umgebung nur erahnen. Schwach fielen von oben noch traurige Reste von Tageslicht in einem engen Spalt in den Keller herab, die den fremden Raum kaum ausleuchten konnten. Mitnichten idealen Arbeitsbedingungen.
"Ich schau mal nach der Sicherung.", kündigte der junge Herr salopp und mit einer gewissen Begeisterung in der Stimme an und verschwand, mit nach vorne ausgestreckten Armen und Händen im Dunkel des hinteren Kellers. Der Blondschopf liebte es, zu basteln, und ein durchgebrannter Schaltkreis wäre nun genau nach seinem Gusto. Ein Königreich für seine Elekto-Schraubenzieher...

Während von Joudans Suche nach dem Sicherungskasten nur ein gelegentliches Rumpeln zu hören war - scheinbar räumte er Sachen aus dem Weg oder stieß irgendwo an - verdrehte Rin für Saki gut sichtbar die Augen, nickte mit dem Kopf vielsagend in Richtung ihres großen Bruders und zuckte danach, beinahe schon entschuldigend, mit den Achseln. Dann schnappte sie sich Kisten und alte Stühle, die inmitten des Kellers standen, und räumte sie ein wenig zur Seite um den drei Ninja mehr Platz zum Arbeiten zu verschaffen.
"Achtung, weg von der Lampe!", rief Joudan aus den untiefen des Kellers und einen kurzen Augenblick später ging den zwei Damen und dem Herren tatsächlich flackernd ein Licht auf. Nun konnten dir drei Ninja zum ersten Mal die Ausmaße des Kellers und ihrer Aufgabe richtig erahnen: Der Kellerraum maß sicher sechs auf zehn Meter. Relativ nahe an der Treppe stand eine Ansammlung von Stühlen, dahinter einige Kisten mit Papierkram. Die angesprochenen Fotografien würden sicherlich auch dort in der Nähe verräumt werden. Weiter hinten standen einige Möbel: Ein kleines Bett, Schränke, ein Nachttischchen, das meiste davon in unbemaltem Holz aber mit einigen vereinzelten Kritzeleien darauf. Kisten voller Deko und Klamotten standen im ganzen Keller verteilt auf dem Boden oder türmten sich teils Saki-hoch (Saki würde eine gute Maßeinheit abgeben). Im hinteren Teil des Kellers standen große Regale voller Einmachgläßer und Lebensmittel, über deren Verzehr niemand mehr wirklich nachdenken konnte. Viele der Regalbretter lagen aber am Boden oder waren gar gebrochen. Wenn es irgendwo Ratten gab, dann sicherlich dort, wo Joudan gerade den Schaltkasten gefunden hatte. Eine kleine Bewegung am Boden verließ den jungen Herren dazu, sich schnellstens wieder zu den beiden Kunoichis zu begeben. Es schüttelte ihn ein wenig. "Ich glaube, da war eine Schabe...", mutmaßte Joudan und blickte dann zu seiner Schwester, die das Kisten-Schieben eingestellt hatte.

"Bestand wie folgt:", führte Joudan, der sich wie in einem Warenhaus seines Großvaters umblickte, fort: "Papierkram sortieren wird eine Weile dauern, ähnlich wie die Fotos. Die Stühle werden wohl ab und an gebraucht. Kinderzimmerausstattung kann raus, genauso wie die ganzen Kisten. Vor dem Haus am besten nach Inhalt sortieren, dann kann die Kundin kontrollieren, was tatsächlich aussortiert und was im Bestand behalten wird. Speisekammer leeren. Komplett. Wenn wir irgendwo Werkzeug finden können ein Teil der Regale repariert werden um dann Papiere, Fotos und Künftiges besser lagern zu können. Saki?" Währen Joudans Augen von Baustelle zu Baustelle flogen und der Händlerssproß vorschlug, was man den tun könnte, deutete seine rechte Hand immer dahin wo stand, von was Joudan gerade sprach. Als der Name der Blauhaarigen fiel nahm der Blondschopf den Arm wieder herunter und wandte sich an seine Teamgefährtin. "Dies wären nötige Aufgaben, die ich derzeit entdecken kann. Wie ist Eure geschätzte Meinung dazu? Und welcher der Aufgaben wünscht Ihr Euch, am liebsten nachzukommen?" Von einem Moment zum anderen hatte Joudans Ton und Sprachart wieder gewechselt. Rin kicherte leise als sie dies bemerkte und schielte in Richtung des Kistenstapels, in dem sie die Fotobücher und Bilder vermutete.
 

Sumiya Saki

Chuunin
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Mit einer Hand schob Saki ein Spinnennetz, welches sie im von der Treppe herabscheinenden Licht glitzern sah, beiseite und betrachtete den Keller. Viel sehen konnte sie nicht, aber was sie sah wirkte ein wenig zu vertraut für das Mädchen aus den Slums. Sie hatte nicht erwartet, dass es auf den nummerierten Plattformen Orte gab, die den Slums so nahe kamen, aber dieser Keller hätte auch auf den unnummerierten Plattformen liegen können. Bevor sich Saki jedoch weiter mit dem Inhalt dieses Ortes auseinandersetzen konnte, voluntierte Joudan den Schaltkasten ausfindig zu machen, um Licht an diesen Ort zu bringen. Sollte das jetzt eine Aktion ganz in Art des großen, starken Mannes sein, der den beiden ach so hilflosen Mädchen helfen sollte? Genervt verzog die Sumiya das Gesicht und bemerkte, wie sogar die Schwester des anderen Genin die Augen verdrehte. Scheinbar lag diese Art nicht in der Familie, wenigstens etwas. Leicht beugte sich Saki inm Richtung von Rin und blickte die Schülerin an. “Ist er eigentlich immer so?“ Bevor Rin antworten konnte, fing sie an ein wenig zu kichern. Scheinbar hatte Saki einen Nerv getroffen oder so. “Ja, die meiste Zeit schon. Aber er trotzdem ein toller Bruder.“ Okay, dort drifteten die Meinungen auseinander, zum Einen, weil Saki nicht Teil dieses Geschwistergespannes war und zum Anderen, weil das Wort toll nicht unbedingt auf Sakis Liste von Joudans Eigenschaften gekommen wäre, nicht einmal auf die Folgeseite. Als Rin sich in Bewegung setzte, um mit dem Aufräumen zu beginnen, warnte joudan die beiden Mädchen vor der Lampe und entzündete die Lampe des Kellers. In Sakis Augen vollkommen übertrieben, sie waren beide keine kleinen Kinder mehr und wussten, wie man mit einer Glühbirne umging. Verdammt nochmal, Saki hatte noch nie eine wirkliche Glühbrine bis zu ihrem Eintritt in der Akademie gesehen und wusste damit umzugehen. Doch noch würde sie dem großen Kerl nicht ihre Meinung sagen, es wäre besser einfach schnell fertig zu werden und dann ab zu hauen. So wenig Joudan, wie nur irgend möglich, das war das heutige Missionsziel. Leider verstieß der andere Genin bereits jetzt gegen die von Saki in ihrem Kopf festgelegten Missionsparameter, indem er einen kurzen Überblick über die anfallenden Arbeiten gab. Auch seine Aussage über eine etwaige Schabe hatte Saki nicht vergessen, aber eigentlich war doch mit Getier in einem verdreckten Keller zu rechnen, also war sich die Sumiya nicht ganz sicher, was sie von der Aussage halten sollte. “Wenn es euch nichts ausmacht, fange ich bei den Reghalen mit dem Eingemachten und den anderen Gläsern an. Vielleicht gibt es sogar noch etwas, das man gebrauchen kann.“ Da schlug das Slummädchen wieder durch. Etwas Essbares wegwerfen war Verschwendung und wenn auhc nur eines dieser Gläser etwas enthielt, das noch genießbar war, würde Saki garantiert keinen Abfall daraus machen. Selbst wenn sie selbst keinen Bedarf hatte, andere in den Slums wären sicherlich sehr dankbar für ein Glas eingelegter Gurken oder ähnlichem. Okay, wenn hier wirklich jahrelang niemand war, wird kaum ein eingemachtes Glas es wirklich unbeschadet überstanden haben, aber man konnte nie wissen, was sich nicht für Schätze offenbarten.

Ohne eine Antwort von Joudan oder Rin abzuwarten, stapfte Saki auf das Regal zu und begann damit die Gläser zu begutachten. Wenigstens waren die emisten ordentlich beschriftet, sogar mit Datum, an dem die Gläser eingemacht worden waren. Ein wenig verzog die Sumiya ja das Gesicht, denn jedes einzelne Glas war eingekocht worden, bevor sie selbst überhaupt geboren worden ist. Kein gutes Vorzeichen. Da die Inhalte meist bereits verdorben waren, griff sich Saki eine stabil aussehende Kiste mit alten Bildern und kippte den Inhalt auf einen anderen Stapel mit noch zu sortierenden Fotografien. Die drei würden so oder so diese Fotos sortieren müssen, die Kiste wurde jetzt auf jeden Fall zum Gläsertragen umfunktioniert, denn für maximal zwei bis drei Gläser jedes Mal die Treppe hoch laufen, sah die Sumiya nicht ein. Lieber einmal die Kiste vollmachen und dann mit Hilfe eines Bunshin, sehen wir es ein Saki alleine würde das Ding nicht anheben können, hoch bringen. Doch zuerst sortierte die Sumiya die Gläser nach und nach aus, nur einige wegnige Gläser blieben im regal stehen, leider keiones davon auch nur annähernd mit Nährwert behaftet. Zwischen den Lebensmitteln lagerten nämlich auch Gläser voller Schrauben und Muttern in verschiedenen Größen. Neben der Paprika stand ein Glas mit Nägeln und daneben waren Dillgurken platziert worden. Ordnung zu halten schien schwer zu sein.

Als Saki das letzte Glas in der Kiste, besser gesagt oben drauf, platziert hatte, versuchte sie probehalber den Karton anzuheben. Wie zu erwarten rührte sich nichts, sodass Saki schnell nach Pinsel und Tinte griff und zwei Abbilder von sich auf den Boden kritzelte. Zwei Bunshin sollten ausreichen, immerhin fraß das Jutsu an ihren Chakrareserven, da sollte man nicht allzu großzügig sein. Ohne ein Geräusch zu verursachen erschienen die Bunshins aus den Zeichnungen und fassten sogleich mit dem Original von Saki die Kiste an. Zu dritt war es zwar immer noch anstrengend den Karton anzuheben, aber die Arbeit war nun geteilt und sie würde es schaffen den Abfall nach oben zu bringen. Im Vorbeigehen wandte sich Saki noch einmal an die anderen beiden, einfach um ihnen mitzuteilen, dass das Regal soweit leer geräumt war.“Die Lebensmittel sind rausgeräumt, die Gläser, die da noch stehen, sind voller Nägel und Schrauben, vielleicht können wir die Regale damit reparieren. Bin gleich wieder da.“ Und damit verließen Saki, Saki und auch Saki den Keller und trugen die verdorbenen Lebensmittel, leider war nichts für die Slums herausgesprungen, zum Abfallcontainer in der Nebenstraße.
 

Kushou Joudan

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Joudan musste sich zusammenreißen, bei dem Gedanken daran, etwas essbares aus diesem Keller noch zu "gebrauchen zu können", nicht in Abscheu zu erschaudern. Dass die blauhaarige Genin derart dachte ließ Joudan sich zum ersten Mal fragen, aus welchen Verhältnissen Saki denn kam. Immerhin hatte sie sich freiwillig gemeldet, die Aufgabe zu übernehmen, auf die Joudan am wenigsten scharf war - gammlige Lebensmittel. Die kleine Genin verschwand im hinteren Teil des Kellers und gab sich ähnlich gesprächig wie Joudan sie schon kannte. Der Blonde dachte einen kurzen Moment nach. Um die Regale würde er sich erst kümmern können, wenn Saki fertig war. Zuvor machte es auch nicht groß Sinn, sich um die Papiere und Fotos zu kümmern. Denn wenn man sie nicht gleich wegräumen konnte würde man sie auf dem Boden sortieren müssen, dann lagen sie für andere Aufgaben im Weg. Einen Teil der Möbel würde er für die Reparatur der Regale ausschachten können, sie waren in deutlich besserem Zustand und hatten wohl ein paar Jahrzehnte weniger auf dem Buckel. Also gab es nur eines, was die beiden Kushous gerade tun konnten. "Rin, lass uns zu erst die Kisten nehmen die für alleine zu schwer sind, und die Kartons, die beinahe auseinander fallen. Danach bleibst du oben und sortierst, ich schaffe den Rest hoch.", schlug Joudan seiner Schwester leise vor, darauf bedacht, Saki nicht mit unnötigen Konversationen zu stören. "Okii.", bestätigte seine Schwester und gemeinsam machten sie sich an die Arbeit.

Schnell hatten sie entschieden, welche Kartons sie zu zweit tragen mussten. Weder Rin noch ihr Bruder waren große Muskelprotze, viele Kisten und Kartons hätten andere Shinobi auch alleine tragen können. Doch das ließ Joudan sich nicht schlecht fühlen. Er hatte andere Stärken als seine Muskelmasse. Sie halfen ihm nur nicht wirklich dabei, Kartons zu schleppen. Vor allem solche, in denen alte Kleidunsstücke gelagert waren, schleppten Joudan und Rin zu zweit die Kellertreppe hinauf und platzierten sie im Vorgarten der Auftraggeberin. Nach etwa einem halbend Duzend Kisten blieb Rin dann oben und began, die Kisten und Kartons zu leeren und ihren Inhalt dann neu - und sinnvoll - zu verteilen. Kleidung, Dekoration, Haushaltsgegenstände und Bücher - vor allem über Tiere und Botanik - machten bisher den Hauptteil des Kellerinhaltes aus. Joudan wiederum legte ein paar weitere Höhenmeter zurück und trug Karton um Karton die Stufen hinauf. Bald schon hatte sich sein Kopf rot verfärbt und Schweißperlern bildeten sich an den Armen und auf der Stirn des Genin. Er reagierte darauf, indem er sich die Hemdärmel hochkrempelte - absolut parallel an beiden Armen. Ein paar Touren später geschah das Unausweichliche.

Als Joudan einen Karton anhob, in dem scheinbar verschiedene Dekorationsgegenstände für ein winterliches Fest gestopft worden waren, stieg ihm eine intensive Wolke des wiederlich-süßen Duftes von Schimmel entgegen. Der Blondschopf musste würgen, hob eine Hand vor Mund und Nase und ließ dadurch den Karton fallen. Er fiel zwar nur aus wenigen Zentimetern schief auf den Kellerboden, doch das reichte, um den durchgeweichten Karton zum reißen zu bringen. Neben einer Girlande aus Nadelbaumzweigen und aus buntem Papier gefalteten Figuren kamen auch einige süße Backwaren zum Vorschein. Joudan hatte bis zu diesem Moment nicht gewusst, dass Brot derart schimmeln konnte. Doch damit nicht genug, im warmen Klima des Kellers hatten sich ganze Kolonien an Maden und Schaben im nahrhaften Pilzboden eigenistet, die nun - vom plötzlichen Wachsel der Orientierung ihres Lebensraums - verwirrt auseinanderstieben und durch den Keller wuselten. Angewidert stolperte Joudan ein paar Schritte zurück und stieß, immer noch würgend gegen den aufgekommenen Brechreiz ankämpfend, gegen einen alten Kleiderschrank. Doch das war nicht das Schlimmste. Das Schlimmste lag noch vor Joudan, denn er musste sich um die verursachte Sauerei auch kümmern. Er gab sich einen Moment - und einige Meter Abstand - Zeit und fasste einen Plan. Dann kippte er einen Karton mit altem Besteck aus, drehte ihn mit der Öffnung nach vorne zeigend in Richtung des Schimmelhaufens und lüpfte sich dann ein Regalbrett aus dem Kleiderschrank, gegen den er zuvor gestoßen war. Mit verzogenem Gesicht nutzte er das Brett als Schieber um die alten Gebäcke samt dem darin verbliebenem Ungeziefer in den Karton zu bugsieren. Als das geschafft war nahm er sich ein altes Bettlaken aus einem der verbliebenen Kartons und faltete es so oft er konnte zu einem Ballen zusammen. Diesen nutzte er um die Überreste seiner Schieberei vom Boden aufzuwischen und dann zusammen mit dem Laken im Karton zu verstauen. Ein kurzer Blick zu Saki ließ den Blondschopf realisieren, wie erbärmlich er gerade wohl ausgewirkt hatte.
"Alles gut, alles unter Kontrolle...", gab er von sich in einem letzten Versuch, Würde zu bewahren. Dann hielt er die Luft an und trug die Kiste nach oben, wo seine Schwester mit der Frage, was so lange gedauert hatte, schon wartete.

Zum Glück wiederholte sich ein solcher Vorfall vorerst nicht mehr. Wie erhofft fand Joudan sogar einen halbwegs gut ausgestatteten Werkzeugkoffer in einer Ecke des Kellers. Während Saki mit ihren gezeichneten Bunshin die aussortierten Gläser wegbrachte schaffte Joudan es, die letzten Kartons nach oben zu tragen. Rin würde noch eine Weile benötigen, die verbliebenen Kartons zu sortieren und ihr System dann Madame Chieko, der Auftraggeberin, zu erklären. Mit seinem frisch erbeuteten Werkzeug beäugte Joudan die Regale und die verbliebenen Möbel. Der Kleiderschrank und das Bett hatten Bretter, die lange genug waren um damit vielleicht zwei der ramponierten Regale zu retten. Mit einem Schraubenzieher bewaffnet machte Joudan sich daran, die beiden Möbelstücke vorsichtig auseinanderzunehmen. Saki und Rin würden sich schon einig werden, wer von beiden sich um die Fotos un wer sich um den Papierkram kümmern würde.

Als Saki zusammen mit ihren zwei Bunshin an Rin vorbeiging ließ die kleine Schwester Joudans kurzzeitig von ihrem Karton-sortieren ab und schnappte sich eine freie Ecke an der großen Kiste und begleitete die Gleichaltrige auf ihrem Weg zum Glascontainer.
"Danke noch einmal, dass ich heute dabei sein darf, Sumiya-chan. Ich hoffe, Jou-nii hat dich unten nicht totgequatscht.", sagte Rin den drei Bunshin zugewandt, zwinkerte leicht und offenbarte damit, dass sie - im Gegensatz zu ihrem Bruder - scheinbar auch normal mit Leuten reden konnte. "Er kümmert sich schon lange alleine um mich, deswegen tut er so erwachsen. Hab bitte noch ein bisschen Geduld mit ihm."
 

Sumiya Saki

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Es stellte für den Kushou wahrscheinlich ein großes Glück dar, dass die Sumiya nicht mitbekam, wie der frische Genin auf die Insekten und den Schimmel im Keller reagierte. Sie hätte ihn wahrscheinlich als Weichei betitelt und mit bloßen Händen die Insekten zur Seite gestoßen. Doch sie war ja gerade gar nicht im Keller. Viel mehr hatte sie gerade die alten, leider gammelig gewordenen Lebensmittel in den Abfall gebracht und wollte gerade wieder ins Haus gehen, als Rin die Kunoichi ansprach. Anders als ihr Bruder, schien das Mädchen normal mit Menschen sprechen zu können. Zwar gefiel Saki die Verniedlichungsform ihres Namens nicht, aber ansonsten konnte wenigstens ein Mitglied der Kushou Familie sprechen, ohne Saki auf die Nerven zu gehen. Sollte Rin ihrem Bruder mal näher bringen. “Hey, du musst mit ihm leben, ich kann nachher wieder nach Hause gehen. Kannst übrigens die Sache mit dem Nachnamen und dem -chan lassen. Sag einfach Saki, ist mir lieber, lass es nur deinen Bruder nicht hören, ich will mir gar nicht ausmalen, wie hochgestochen er die Erlaubnis den Vornamen zu benutzen ausschmückt.“ Rin tat etwas, was Joudan schon viel früher hätte tun sollen, mit Saki wie mit einem normalen Menschen zu reden. Keine Rangunterschiede, keine hochgestochenen Worte, einfache Kommunikation unter gleichgestellten, weil sie der gleichen Art angehörten. Mehr war doch nicht nötig, um die Sumiya halbwegs auf seine Seite zu bekommen. Joudan hatte sich aber schon bei der ersten Begegnung ins Abseits manövriert und das jetzt zu kitten würde einiges an Arbeit seitens des Genins bedeuten. Ob er sich diese machen wollte, stand natürlich in den Sternen, denn wie stark sein Gewinn aus der ganzen Sache wäre, ungewiss. Doch das war Zukunftsmusik, jetzt gerade waren die drei mit dem Entrümpeln des Kellers beschäftigt. Saki hatte ihre Aufgabe beendet und würde wieder in den Keller gehen, um dort zu helfen, zwar hätte sie wenigstens einen Bunshin bei Rin lassen können, aber um ehrlich zu sein, hatte die Sumiya die beiden Tintenklone bereits wieder in der Schriftrolle an ihrem Rücken versiegelt. Sie würden ihr während einer Mission oder dem nächsten Job dann noch gute Dienste leisten, soviel war sicher. Also würde Rin wohl alleine weitermachen müssen, beim Sortieren der Kleidung. “Vielleicht kann einiges, jedenfalls Klamotten, von dem, das du aussortierst noch in den Slums gespendet werden, da machen ein oder zwei Löcher nicht so viel aus.“ Selbst wollte Saki keine von den Sachen, die es hier gab, aber es würde sich immer jemand finden, der Kleider benötigte. Selbst wenn die Sachen im Müll landen würden, war die Wahrscheinlichkeit groß, dass ein Teil davon irgendwie in den Slums wieder auftauchen würde, doch den Umweg und die zusätzlichen Löcher konnte man sich sparen, jedenfalls in den Augen der Sumiya. Mit einem knappen Nicken verabschiedete sich Saki von Rin und ging wieder in das Haus.

Die Treppe knarrte unter dem geringen Gewicht der Sumiya und sie blies den durch ihre Aufräumaktion aufgewirbelten Staub zur Seite. Leider verteilte er sich dadurch nur noch besser und würde alles, was später gesäubert war, schnell bedecken. Überrascht stellte Saki fest, dass kein Karton mehr unten stand, zwar hatte sich die Anzahl bereits reduziert gehabt, als sie mit der Kiste aus dem Lagerraum gekommen war, aber Joudan und Rin hatten wirklich rangeklotzt. Scheinbar war hier unten wirklich nur die Wiederherstellung der Möbel noch zu erledigen. Das überließ die Sumiya gerne dem jungen Mann, nicht, weil sie es nicht konnte, aber sie hatte das Gefühl, dass sich Joudan bei dieser Arbeit auch richtig austoben konnte und vielleicht war er dann nicht ganz so gesprächig. Man konnte nur hoffen. Gerade wollte sich Saki wieder umdrehen, um Rin beim Durchsehen der Bilder und der Akten zu helfen, als sie bemerkte, wie mehrere Schaben unter die Treppe flüchteten. Schädlinge los zu werden, gehörte eindeutig mit zur Arbeitsbeschreibung, wenn es schon darum ging den Keller aufzuräumen. Aus diesem Grund verschwand Saki unter der Holzkonstruktion der Treppe und versuchte in dem Halbschatten etwas zu erkennen. Langsam, aber sicher, gewöhnten sich die Augen er Kunoichi an das Zwielicht, leider reichte das Licht der Deckenlampe des Kellers nicht aus, um durch die Treppenstufen alles ordentlich zu erhellen, also musste es so funktionieren. Im hintersten Winkel konnte Saki auf jeden Falle eine Gruppe von Schaben ausmachen, die vor dem hellen Licht zu fliehen versuchten. Leider nicht gerade von Erfolg gekrönt, denn die Wand war an dieser Stelle gut gemauert worden und wies nicht einmal eine Kerbe zum darin verschwinden auf. Andererseits ersparte dies anstrengendes Ködern der Tiere, da sie sich sicherlich nicht freiwillig ins Licht begeben würden, einfach in einen Eimer und man konnte die Tiere aus dem Keller bringen. Dafür brauchte Saki aber einen Eimer, vielleicht lag einer hier herum, ansonsten musste eine Kiste von oben herhalten. Doch vorher würde die Sumiya etwas Spaß haben. Sie griff sich eines der Tiere, dass sich windend versuchte aus der Hand der Genin zu befreien, was jedoch nicht gelang. Langsam trat sie an Joudan heran, der noch an den Möbeln herum werkte und stellte sich etwas versetzt hinter ihn. “Brauchst du irgendwie Hilfe dabei?“ Damit ließ die Sumiya die Schabe über dem Genin fallen. Mit etwas Glück landete das Tier vielleicht sogar im Kragen des Mannes.
 

Kushou Joudan

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Auf das Angebot Sakis hin, sie einfach beim Vornamen zu nennen, lächelte Rin lieb und nickte dann ein wenigig überschwinglich. Saki wusste es wahrscheinlich nicht, aber Rin lebte noch nicht lange in Soragakure. Und neue Freundinnen in ihrem Alter zu finden war für sie etwas ganz besonderen. "Das gillt dann auch für dich, Saki. Sag einfach Rin zu mir. Und keine Sorge, Jou-nii muss nicht alles wissen." Damit zwinkerte Rin Saki zu und machte sich dann wieder daran, die Kartons zu sortieren. Dem Vorschlag von Saki, man könne ja schauen, was sich spenden ließe, stimmte Rin ebenfalls zu. "Das ist ein wundervoller Vorschlag. Lassen wir erst Frau Chieko schauen, was sie noch brauch, und dann können wir aussortieren, was noch brauchbar ist." Rin mochte zwar jung sein, doch ihr ist dennoch nicht entgangen, dass Saki schon zum zweiten Mal in etwas, was andere Leute einfach wegwerfen würden, nach Brauchbarem suchte. Das Thema schien ihr wohl am Herzen zu liegen.

Im Keller arbeitete Joudan bereits auf Hochtouren. Mit zwei verschiedenen Schraubenziehern bewaffnet hatte er das Bettgestell schon auseinandergenommen, die Bretter nach Länge sortiert und war gerade dabei, die dabei erbeuteten Schrauben und Muttern in die von Saki sichergestellten Einmachgläser zu sortieren, als eben jene ohne Begleitung ihrer zwei Bunshin an den vor Brettern und Schrauben knieenden Joudan herantrat. "Wann ist sie denn wieder gekommen?", dachte er sich. Er hatte das Auftauchen der Sumiya gar nicht mitbekommen. Sie war nun eben doch eine Kunoichi und sich leise zu bewegen war vielleicht ihre Angewohnheit. Die Tatsache, dass Joudan einfach nur abgelenkt von seiner Arbeit gewesen war, zog er gar nicht in Betracht. Aber er war erfreut, dass Saki zu ihm kam. Vielleicht hatte die Blauhaarige sich ja endlich geöffnet, hatte dieses abweisende Getue abgelegt. Dass sie Joudan wohl einfach nicht mochte kam dem Blondschopf nicht in den Sinn.
"Sumiya-san, alles unter Kontrolle. Vielleicht könntet Ihr nach den..." Joudan hielt im Satz inne. Hatte sich da eben etwas auf seinem Rücken bewegt? Er blickte über die rechte, dann - etwas panischer - über die linke Schulter. "Saki, ist da was auf meinem..." Dann spürte er es ganz deutlich. Irgendwas krabbelte ihm über den Rücken. Etwas kaltes, schleimiges. UNTER dem Hemd.
Wie vom Blitz getroffen riss Joudan die Brust nach vorne und die Schultern nach hinten und schreckte dabei aus der knieenden Position in den Stand hoch. Die abrupte Bewegung des Mannes stieß ein Einmachglas mit rostigen Schrauben und verbogenen Nägeln um, doch der Genin war viel mehr daran interessiert, mit den flachen Händen um sich herum irgendwie sich selbst auf den Rücken zu schlagen. Nach einem Augenblick oder zwei gab Joudan diese fruchtlose Taktik auf und began dafür, Hemd und Weste aus der Hose zu ziehen. Zwar schrie er nicht wie ein kleines Mädchen (vielleicht nicht die richtige Wortwahl im Beisein von Badass Saki), doch wie der blonde Schönling gleichzeitig herumzuhüpfte, sich auszog und sich dabei irgendwie immer wieder im Kreis drehte musste wahrhaft ein Bild für die Götter sein. Nach einigen Hüpfern und Drehungen hatte Joudan das Hemd wie ein T-Shirt über den Kopf abstreifen wollen, der geschlossene oberste Hemdknopf verhinderte das allerdings gekonnt. Nun konnte Joudan, in seiner selbstgestrickten Zwangjacke gefangen, auch Arme und Hände nicht mehr bewegen. Deshalb hüpfte er so lange rückwärts, bis er an den Kleiderschrank stieß. Dort rieb er, wie eine Katze am Kratzbaum, sich den Rücken so lange, bis sein Panikanfall verflogen war und er sich halbwegs sicher war, dass nichts mehr krabbelte.
Mit einer kleinen Verrenkung brachte Joudan auch Hemd und Weste wieder an das richtige Körperteil und offenbarte den Blick auf seinen Kopf, der nun knallrot vor Scham angelaufen war. Ein Blick in Richtung Saki verriet, dass der Blondschopf sich wohl zurecht schämte, wie ein abgebrühter erwachsener hatte er die letzten Augenblicke wohl nicht gewirkt. Joudan öffnete den Mund um etwas zu sagen, überlegte es sich dann aber wieder anders und schloss den Mund wieder. Wort- und sprachlos kniete er sich wieder hin vor sein Bettgestell und schraubte einfach weiter, nicht aber ohne sich dabei alle paar Minuten wie im Verfolgungswahn umzublicken.

Joudan hatte nach einer Weile auch den Kleiderschrank auseinandergenommen und war bereits daran, von lauten Hammerschlägen und Sägegeräuschen begleitet, einige der Regale wieder in verwendbaren Zustand zu bringen, als Rin den Keller betrat. In ihren Händen hielt sie ein Tablett mit kalter Limonade und Kekse. Joudan blickte zu seiner Schwester und sah dabei die Auftraggeberin, Frau Chieko, wie sie an der halboffenen Kellertüre stand und in Richtung der drei Jungninjas blickte. Ihr Blick war nicht der einer Hausfrau, die die Arbeit der Ninjas kontrollierte. Auch nicht die, einer neugierigen Zuschauerin. Ja, Joudan war sich sehr sicher, Madame Chieko war wegen irgendetwas... traurig? Als Rin einige weitere Schritte die Kellertreppe hinabgekommen war bemerkte Miss Chieko, dass Joudan sie ansah. Einen kurzen Moment trafen sich die Blicke der beiden, dann schloss die Frau die Türe.
"Wir haben Essen und Trinken von Frauch Chieko bekommen, ist das nicht toll? Wollen wir vielleicht kurz Pause machen?", schlug Rin vor und platzierte das Tablet auf einem der Stühle, hoffentlich außer Reichweite von eventuell noch vorhandenem Ungeziefer.
Joudan blickte sich um. Sie hatten noch das sortieren der Papiersachen und der Fotos vor sich und sein Regalprojekt würde auch noch einige Zeit in Anspruch nehmen. Und er wollte Saki nicht länger aufhalten als nötig, sie hatte ja anfangs angedeutet, dass sie nicht zu viel Zeit hier verbringen wollte. Deshalb schnappte der Blondschopf sich nur ein Glas Limonade und trank es in großen Schlücken aus bevor er sich wieder zurück an die Arbeit machte.
Mittlerweile waren ihm allerdings einige Dinge aufgefallen. Madame Chieko hatte, soweit Joudan das einschätzen konnte, kein Kind. Zumindest hatte er in der ganzen Zeit noch keines gesehen. Doch nicht nur die Tatsache, dass er gerade wenige Jahre altes Kinderzimmermöbiliar auseinander genommen hatte, auch einige Kisten mit Spielzeug und dergleichen deuteten eigentlich darauf hin. Dann war da dieser traurige Blick und zu letzt noch die Frage, warum die Auftraggeberin überhaupt Ninja für diese einfache Entrümpungsaktion angefordert hatte. Vielleicht würde ja das Durchgehen der Bilder und Schriftstücke Aufschluß auf die Fragen geben. Doch das würden dann Rin und Saki entdecken, Joudan war noch mit zimmern beschäftigt.
 

Sumiya Saki

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Es war so schwer. Wenn man Saki fragen würde, was das Schwierigste in ihrem kurzen Leben gewesen ist, was sie hatte tun müssen, so würde sie gezwungenermaßen Antworten, dass sie wirklich Probleme hatte nicht in lautstarkem Gelächter auszubrechen, nachdem Sie eine Küchenschabe unter das Hemd eines bestimmten, anderen Genins bugsiert hatte. Mit einer Hand presste sich die junge Kunoichi gegen das Schmerzende Zwerchfell, um wenigstens die Laute etwas zu unterdrücken, wobei ihr dies eher schlecht als recht gelang. Der Anblick war viel besser, als die Sumiya zu träumen gewagt hatte. Wie Joudan herum hüpfte und versuchte sich das Tier aus der Kleidung zu fischen erhellte die Stimmung der Sumiya eindeutig, sie hatte schon gar nicht mehr das Bedürfnis sich sofort vom Acker zu machen, das Schauspiel war einfach zu köstlich. Gedanklich hatte sie die Moves des Kushou bereits getauft und zwar auf den Namen Tanz des Dödels. Da die Gefahr in schallendem Gelächter auszubrechen nur noch schlimmer wurde, zog sich Saki langsam zurück. Dabei biss sie sich auf die Hand, damit ihr auch ja kein Lachen entschwand. Die Kunst des Schabernacks war es, nicht als Auslöser bestimmt zu werden, so sah es wenigstens die Sumiya. Ein wenig dumpf, durch eine Hand zwischen den Zähnen schon verständlich, verabschiedete sich Saki also von Joudan. “Ich bin dann mal oben und helfe Rin.“ Doch bevor sich Saki auf nach oben machen konnte, erschien die Schwester des Tanzenden und servierte die Leckereien, die die Auftraggeberin kredenzt hatte. Während Joudan seinen Saft scheinbar herunter stürzte, ließ sich Saki etwas mehr Zeit, sie griff nach einem Glas und gleich drei der Kekse und ließ sich auf die unterste der Holzstufen fallen. Der Lachkrampf hatte sich erst mal aufgelöst, aber das Gesicht der Sumiya strahlte so sehr, wie den ganzen Tag nicht. Sie hatte jetzt gute Laune, da konnte selbst die Tatsache, dass gerade Joudan der heutige Partner gewesen ist, nichts mehr ändern. Glücklich knabberte Saki die Kekse und dachte darüber nach, was noch zu erledigten sei. Joudan wird ja die Möbel soweit in Ordnung bringen und Rin und ich müssten noch Kleider, Bilder und Unterlagen sortieren. Ich denke ich seh mir die Unterlagen mal an. Da Joudan schon fleißig zimmerte und Rin sich selbst mit Keksen und Limonade versorgt hatte, schlüpfte Saki alleine aus dem Keller nach oben und verließ das Haus. Sie würde schon einmal anfangen, sollte Rin doch ihre Pause noch etwas genießen.

Draußen angekommen, verschaffte sich Saki erst mal einen Überblick über die Situation, die Kleidung lag bereits ordentlich sortiert auf drei Stapeln, also hatte Rin auf Saki gehört und Sachen zum Spenden herausgesucht, denn ein Stapel sah schrecklich ramponiert aus – eindeutig der Müllstapel – die Kleidung auf dem zweiten Stapel wiederum war noch so gut wie neu – diese würde wohl hier bleiben. Der letzte Stapel hingegen enthielt Kleidung, die etwas ausgefranst oder nur leicht löchrig war, Sachen, die hier oben oft nicht mehr getragen, aber in den Slums gerne genommen wurden. Wenn die Kleidung schon durch war, mussten nur noch Fotos und Schriftstücke durchgegangen werden. Sie würde die angenehmere Aufgabe, die Bilder zu durchblicken und in Fotoalben kleben, wahrscheinlich Rin überlassen. Die Unterlagen blieben dann also für Saki übrig. Ohne große Umschweife griff sich die Sumiya zwei leere Ordner und den ersten Stapel Schreiben und hockte sich ins Gras vor dem Haus. Die meisten Zettel sortierte Saki nach nur einem Blick aus, sie wurden einfach nicht mehr gebraucht. Einkaufslisten, Notizzettel und Kritzeleien würden einfach in den Müll wandern, sie hatten keinen wirklichen Wert mehr. Besser sie würden recycelt und zu neuem Papier verarbeitet werden. Der nächste Stapel sah schon wichtiger aus, er begann mit einem Haufen Rechnungen, von denen Saki einige erkannte, die Kopfzeile des Krankenhauses von Soragakure war auf einigen zu erkennen. Ein wenig baute sich Neugier in Saki auf, aber sie versuchte die Privatsphäre von Frau Chieko zu wahren, aus diesem Grund überflog sie maximal die Schreiben und schenkte dem Inhalt wenig beachten. Leider war das letzte Schreiben des Stapels nicht zu verkennen. Es handelte sich um eine Sterbeurkunde, ausgestellt vor fünfzehn Jahren. Erst dachte die Sumiya, dass es sich bei dem Chieko Ryo um den Ehemann der Auftraggeberin handele, leider blieb ihr Blick an den Daten des Mannes hängen. Die Geburt und der Tod lagen nur wenige Jahre auseinander, das konnte nicht der Mann der Dame sein. Schnell heftete Saki die Urkunde in einen der Ordner und versuchte die Gedanken zu vertreiben. Sie würde den Auftrag zu ende bringen und vielleicht half die Aufräumaktion Frau Chieko auch, endlich einen Schlussstrich zu ziehen.

Zwischenzeitlich kehrte auch Rin aus dem Keller zurück und machte sich an das Sortieren der Bilder, während die Sumiya die letzten Unterlagen abheftete und versuchter nicht an den toten Sohn der Dame des Hauses zu denken. Gleich mussten die beiden Mädchen nur noch die Ordner herunter tragen und in die hoffentlich bereits reparierten Regale bringen, dann wäre der Auftrag so gut, wie abgeschlossen.
 

Kushou Joudan

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Saki verschwand mit Limo und Keksen nach oben um sich dort an das Sortieren von Unterlagen zu machen, das ließ den beiden Kushou-Geschwistern ein wenig Zeit zu zweit. Joudan legte Hammer und Nägel nicht aus der Hand und hielt auch nicht ein, zu zimmern. Doch nebenbei, wenn er ein neues Brett ansetzte, fand er Zeit um ein, zwei Worte mit seiner Schwester zu wechseln.
"Saki ist sehr nett.", eröffnete Rin das Gespräch. Joudan hämmerte an einem Nagel vorbei und hatte fast den eigenen Finger getroffen. "Sie ist kompetent und effektiv und macht gute Arbeit. Aber nett war sie zu mir noch nicht." Rin kicherte, knabbert an einem Keks und erwiderte dann: "Du bist ja aber auch komisch zu ihr." Ohne nach Rin zu sehen setzte Joudan einen neuen Nagel an und trieb ihn mit drei, vier Schlägen ins Brett. "Was soll das denn nun heißen?" Rin seufzte und schnappte sich einen freigeräumten Karton, in den sie die herumliegenden Fotos und Alben packte. Sie würde es Saki gleich machen und die Bilder draußen sortieren, wo das Licht besser war. "Ich bin mal oben.", gab Rin keck zur Antwort und ließ das Gespräch damit unbeendet.
Joudan verdrehte die Augen. Hatten die beiden sich nun gegen ihn verschworen? Grummelnd bastelte Joudan noch einige Minuten weiter, dann war er mit seinem Ergebnis zufrieden. Von den vier hohen Regalen hatte er zwei mit den Brettern der Kinderzimmermöbel retten können. Die anderen beiden hätte man vielleicht mir viel Mühe nochmal zu einem dritten kompletten Regal zusammenbauen können, doch bei beiden war das Holz schon derart morsch, dass sich Joudan keine hohe Erfolgsquote daraus versprach. Also machte er sich daran, die nicht mehr genutzten Möbel und Regale zu zerlegen um sie dann in kleineren Portionen nach oben transportieren zu können.

Rin traf, schwerbeladen mit einem großen Karton, im Vorgarten ein. Vorsichtig platzierte sie die braungraue Kiste am rechten Rand des kleinen Weges, der von der Haustür von Frau Chieko zum Gartentürchen führte, und setzte sich dann daneben. Das kurz gemähte Gras war trocken und würde die Bilder nicht beschädigen, weshalb Rin sich nichts daraus machte, die Alben und Fotos dort auszubreiten. Viele der, vor allem neueren, Bilder trugen auf der Rückseite ein Datum. Das Erleichterte Rin ihre Arbeit natürlich. Also fing sie mit den älteren an. Es waren Kindheitsfotos von einer Frau, wahrscheinlich der Auftraggeberin. Sie zeigten sie bei der Einschulung, im Garten spielend, bei diversen Geburtstagen und auf Familienfesten. Rin gab ihr bestes, das Alter der Frau in jedem Bild einzuschätzen und es dann entsprechend einzuordnen. Die Bilder wirkten wie aus einem Familienfotoalbum entnommen. Geschwister waren nur sehr selten zu sehen, einen Bruder und eine Schwester schien die Dame zu haben.
Tatsächlich machten die Kindheitsbilder der Auftraggeberin nur einen kleinen Bruchteil des Fotostapels aus. Der Löwenanteil war vor fünfzehn bis achtzehn Jahren entstanden und an sich eigentlich gut dokumentiert. Viele der Fotografien waren schon vorsortiert, ausnahmslos alle mit Datum auf der Rückseite beschrieben. Dennoch fiel es Rin nicht einfach, die Bilder zu sortieren. Das lag aber mehr an deren Inhalt. Frühere Bilder zeigten einen leinen Jungen, frisch geboren, in allen möglichen und unmöglichen Situationen. Oftmals war auch Frau Chieko mit auf dem Foto zu sehen, wie sie - unverkennlich - ihr Kind in den Armen hielt oder es auf seinen ersten Schritten ins Leben begleitete. Der Junge schien damals schon recht schwach und mager gewesen zu sein. Spätere Bilder, als der Sohn ein und zwei Jahre alt war, bemerkte Rin das Fehlen von Haaren auf seinem Kopf. Zudem zeigten ihn die Fotos ausschließlich nur noch sitzend und im Bett liegend. Dennoch war der kleine Ryo meist mit fröhlichem Gesicht eingefangen worden. Nach den Fotos zu Ryos drittem Geburtstag waren noch einige Bilder im Krankenhaus Soragakures aufgenommen worden, dort schien er die letzten drei Monate seiner Kindheit und seines Lebens verbracht zu haben. An immer mehr Maschinen musste der kleine Ryo angeschlossen werden, immer mehr Schläuche und Infusionen waren ihm an Arme und später auch in Mund und Nase angebracht. Dann endeten die Fotos. Rin ertappte sich dabei, wie sie sich kleine Tränen aus den Augen wischen musste als sie die letzten Fotos von Ryo im Bilderbuch einsortiert hatte. Doch auch dieser Teil des Jobs war nun zu Ende gebracht. Rin schloss, auf alle Fälle mit einem bitteren Beigeschmack, das zweite Fotoalbum und platzierte die beiden nun dick befüllten Bände zurück Karton, so konnte sie sie leichter zurück in den Keller tragen.

Joudan hatte, während Saki und Rin fleißig am Sortieren waren, die verbleibenden Möbelstücke zerlegt und in ein paar Touren die Kellertreppe hinaufgetragen. Über praktische Bunshin wie die blauhaarige Genin konnte Joudan nicht verfügen, aber was er nicht im Jutsureportoire hatte hatte er in den Beinen. Zu mindest sollte er es haben. Die genau siebzehn Stufen hoch und hinuten kamen ihm nach der fünften mit Brettern beladenen Tour schon arg lang vor. An seiner Kondition hatte Joudan wirklich noch zu arbeiten.
Als die Schriftstücke und Bilder dann in den reparierten Regalen verstaut waren sah Joudan sich zusammen mit den beiden jungen Damen im Keller um. Es war deutlich, deutlich mehr vom Boden zu sehen als zuvor. Was nicht mehr gebraucht wurde war vor das Haus getragen, dort würde es wahrscheinlich morgen früh abgeholt werden. Also galt es nur noch eins zu tun: Die Herrin des Hauses zu informieren. Joudan ließ Saki und Rin den Rest der Limonade und der Kekse vernaschen und suchte so lange Madame Chieko auf. In einem kurzen Rundgang erlärte er der Mitvierzigerin, was die dreie gemacht hatten und nach welchem System die Klamotten und Kisten vor dem Haus sortiert worden waren.
"Oh, da habt ihr Schätzchen aber reife Arbeit geleistet! Vielen Dank.", sprach Frau Chieko den dreien ihr Lob aus und wirkte dabei um einiges glücklicher als jemand, der nur seinen Keller hatte ausräumen lassen. "Jetzt aber nach Hause mit Euch, bevor es dunkel wird.", befahl sie ein wenig überfürsorglich und drückte jedem der dreie noch ein kleines Tütchen in die Hand in dem sich noch ein paar von den Keksen befanden. Joudan und Rin verabschiedeten sich höflich von ihrer Auftraggeberin und bemerkten dann, dass die Sonne tatsächlich schon ein warmes Orange angenommen hatte. Bald würde sie unter der Wolkendecke verschwinden, dann würde es Nacht in Soragakure werden. Vor dem Gartentürchen verabschiedeten dann auch die beiden Geschwister sich von Saki. Rin machte den Anfang und drückte die blauhaarige Genin in einer schnellen Umarmung: "Machs gut, Saki! Bis hoffentlich bald mal wieder." Joudan hob eine Augenbraue als Rin Saki einfach nur mit ihrem Vornamen ansprach. Wie Rin es geschafft hatte, so schnell Anschluss an Saki zu finden, war ihm ein Rätsel. Doch freute es den Blondschopf, wenn seine Schwester eine neue Freundin gefunden hatte. Nachdem Saki sich verabschiedet hatte nickte auch Joudan seiner Partnerin zu. "Danke für heute Sumiya. Dafür, dass Rin dabei sein durfte. Du... Ihr habt etwas gut bei mir. Joudan fiel es ein wenig schwer, die richtigen Worte zu finden. Ein wenig war er sogar neidisch auf Rin, dass sie mit Saki so vertraut umgehen durfte, Saki das allerdings dem Blondschopf noch nicht angeboten hatte. Aber mit Sicherheit war dies nicht das letzte Treffen der grummeligen Blauhaarigen und des tanzenden Dödels gewesen!
 

Sumiya Saki

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Job: Mach was aus deinem Leben!
Teilnehmer: Kinzoku Kenta & Sumiya Saki

Es war ein seltener, trüber Tag in Soragakure, an dem Saki nun durch die Straßen der Himmelsstadt schritt. Die Wolken hingen gefühlt in den Straßen der Stadt und tauchten alles in einen grauen Schleier. Wenn man emporblickte, war man gerade noch in der Lage die Sonne als matte Scheibe am Firmament aus zu machen. Entsprechend wenige Leute waren auf den Straßen zu sehen, drinnen war es nun einmal doch gemütlicher. Doch das galt nicht für jeden, Saki war heute auf Achse. Für die Künstlerin war heute ein besonderer Tag, nicht, weil sie einen Job absolvieren sollte, das war eine eher alltägliche Angelegenheit, aber dies war ihre erste Amtshandlung, die die junge Frau als Chuunin durchführen würde. Die Beförderung war für das blauhaarige Mädchen absolut unvermittelt gekommen und jetzt war sie plötzlich ranghöher eingeteilt, als bisher. Nun, sie fühlte sich nicht anders, also was genau hatte sich da eigentlich verändert? Bisher hatte Saki da nur eine Sache feststellen können, ein Blick auf die Besoldungstabelle hatte ihr erstmal die Kinnlade herunterfallen lassen. Die Jobs und Missionen, die sie von nun an absolvieren würde, wurden so viel besser bezahlt, dass es ihr wie ein Traum vorkam. Das lag aber vor allem daran, dass sie von nun an fast durchgehend für jedes ihrer Teammitglieder verantwortlich sein würde. … Nichts neues eigentlich, war sie das nicht als Iryounin nicht irgendwie schon immer gewesen? Nun, was auch immer der Grund war, aus dem die Beförderung aus heiterem Himmel sie erreicht hatte, sie würde ihr Bestes tun, um ihre medizinischen Fähigkeiten zu verbessern. Das war immerhin der größte Grund für sie diese Tätigkeit auszuüben. Ein Held sein oder der stärkste Shinobi zu werden, hatte nicht wirklich das Potenzial die Sumiya zu locken, das waren oberflächliche Dinge. Den Menschen, die weniger hatten zu helfen, das bewegte sie. Und helfen sollte sie heute auch, nur in anderem Sinne. Eine Mutter sorgte sich um die Motivation ihres Sohnes, da er scheinbar kein Interesse an einem Beruf hatte. Nicht unbedingt die Art Hilfe, die Saki praktizierte und ihre zwischenmenschlichen Fähigkeiten ließen oft zu wünschen übrig, aber versuchen konnte sie es ja. Vielleicht konnte ihr heutiger Begleiter diese Defizite ausgleichen, ein gewisser Kinzoku Kenta. Moment, war das nicht der Rotschopf von der Geburtstagsfeier des Schnösels? Na wenigstens hatte Saki ein Bild des Kerls vor Augen, aber wirklich einschätzen konnte sie ihn nicht. Bei der Feier hatte er generell eine etwas komische … Aura verbreitet. Schelmisch und von sich überzeugt, aber gleichzeitig wirkte er auf jeden Fall intelligent. Er und Saki konnten mit diesen Voraussetzungen nur auf zwei Weisen funktionieren, als perfekte Kombination oder gar nicht. Blieb nur die Frage, wie sehr ihre Persönlichkeiten die Kompatibilität beeinflussten. Sie würden es spätestens während der Aufgabe sehen.
Das Haus der Familie Goya befand sich in einer ruhigen Nebenstraße und schien groß genug zu sein, um vier Familien zu beherbergen. Jedenfalls sagte das Klingelschild, dass vier verschiedene Wohnungen existierten. Wirklich einschätzen, ob der Bau vor ihr groß genug für die Verhältnisse Soragakures war, konnte Saki das gar nicht, in den Slums hätten hier auf jeden Fall mehr als nur vier Familien Platz gefunden. Der Unterschied zwischen ihrer Heimatplattform und den offiziellen war immer wieder erschreckend und wirklich daran gewöhnen konnte sie sich nicht wirklich. Irgendwas musste sich da doch ändern lassen. Doch nicht jetzt, die Sumiya war nicht hier um tiefgreifende Änderungen an der sozialen Ordnung durch zu führen. Bis Kenta eintraf, würde es noch etwas dauern, daher ließ sich das Mädchen auf der hüfthohen Steinmauer, die das Grundstück von der Straße abtrennte nieder. Die feuchte Kälte des Mauersteins fuhr ihr sofort durch die dünne, hellgraue Jeans mit mehr als genügend Löchern. Es war nicht wirklich warm, soviel stand fest, da war es doch eine gute Wahl gewesen den violetten Pullover an zu ziehen, besonders, weil er nicht wirklich löchrig war, dann sah die Hose fast schon so aus, als sei sie als Modestatement gewollt gewesen. Das lange Haar hatte Saki heute zu einem Pferdeschwanz geformt, das durch ihren zum Haarband umfunktionierten Protektor gehalten wurde. Der eigentlich als Stirnschutz konzipierte Metallstreifen auf dem schwarzen Band, sah nun mehr nach einem Haarornament aus. Lässig lehnte sich die Kunoichi nach hinten, stützte sich mit den Händen auf der Mauer ab und erwartete den anderen Chuunin. Es konnte losgehen.
 

Kinzoku Kenta

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Haach ... es war mal wieder richtiges Sorawetter! Diesig-nebelig und dabei auch noch ziemlich kühl ... eine halbherzige Witterung, die sich wohl nicht ganz entscheiden konnte, was sie eigentlich wollte, fand Kenta jedenfalls. Zugegeben, er war mitnichten der wetterfühlige Typ und konnte es sich eigentlich auch egal sein lassen - das einzige was ihn daran wirklich nervte war, dass einem davon die Haare so feucht wurden, egal ob man einen Schirm hatte oder nicht. Dementsprechend war er heute ohne Schirm unterwegs und blieb ansonsten bei seinem etablierten Stil mit einem kleinen Tick nach oben - wenn sie hier waren um einen Taugenichts zu motivieren, sollten sie wohl vorzeigbar auftreten, hm? Kenta war wie üblich ein wenig overdressed - mit weißem Hemd und schwarzem Sakko, grauer Hose und dezenten Herrenschuhen - aber das war er ja meistens, und das war auch die Idee dahinter. Er war nicht hier um mit irgendjemandem Punkte zu sammeln, er war hier um einem Versager beizubringen dass er sich ein bisschen zusammenreißen musste. Und gleichzeitig bekäme er eine Chance, diese Saki ein bisschen näher kennenzulernen. Wie nett! Seit diesem ziemlich seltsamen Geburtstag, zu dem Joudan offenbar jeden jungen Ninja eingeladen hatte der ihm namentlich bekannt war, waren sie sich nicht über den Weg gelaufen - und das obwohl die junge Frau offenbar auch über das Raiton verfügte! Da musste Kenta sich ja schon fast für ein Training interessieren ... über die eigentliche Aufgabe heute machte der Kinzoku sich derweil nicht allzu viele Sorgen. Er hätte schon ein paar Ideen wie man eine Berufsberatung überzeugungskräftig gestalten könnte, und wenn Saki da nicht mitziehen wollte wäre es eben ihre Sache, eine bessere Löusng zu finden. Aber er hatte irgendwie ein gutes Gefühl bei ihr ... beim Geburtstag hatte sie zumindest ein feines Gespür für Unheil bewiesen.

Er bog schlendernd in die Nebenstraße ein, in der sich die angegebene Adresse befinden sollte, und tatsächlich ... nach ein paar Schritten lichtete der Nebel sich so weit, dass er die vertraute Gestalt mit der nötigen Gewissheit erkennen konnte! Hockte auf der Mauer als könne sie kein Wässerchen trüben, das versprach interessant zu werden. "Heeeya, Saki-kun!" Grüßte der Kinzoku schon von weitem, und schloss dann ohne Hast zu ihr auf, ein munteres Lächeln auf den Lippen. Je näher er heran kam, desto mehr registrierte er ihre ehrlich gesagt übel mitgenommenen Klamotten - die waren nicht bloß abgetragen, die waren eigentlich reif für den Heizofen. Aber Saki trug sie mit großer Selbstverständlichkeit. Offenbar eine arme Familie, denn bei aller Sparsamkeit, solche Sachen würde man in einem normalen Haushalt wegschmeißen, es sei denn es würde noch eine ganze Weile nicht für neue reichen ... gleichzeitig fiel ihm ein anderes Detail wieder ein, das er kürzlich in den Verlautbarungen gelesen hatte - ja, Kenta gehörte zu den drei Ninja seines Alters, die regelmäßig die Mitteilungen der Dorfverwaltung lasen. Und demnach war Saki inzwischen Chuunin. Also arm und trotzig? Perfekt! So jemand hatte bestimmt keine Geduld für einen Burschen mit weit besseren Voraussetzungen, der einfach nur keinen Bock hatte. "Liebliches Wetter heute, hmm?" Nein, er ging im Gespräch nicht auf seine Beobachtungen zu ihrem Äußeren ein - er war tatsächlich neugierig auf Saki, also würde er sie jetzt nicht anstacheln. "Wir haben uns ja lange nicht gesehen. Glückwunsch zur Beförderung von mir! Schon Ideen für unseren unmotivierten Filius, oder wollen wir die Sache erstmal auf uns zukommen lassen?" Sicher hatte die Mutter ihre eigenen Vorstellungen wie man die Sache angehen sollte, und vielleicht war es am besten sich die erstmal anzuhören? Andererseits war er neugierig, was Sakis Grundhaltung zu diesem doch etwas speziellen Problem war. "Mit unserer geballten Chuunin-Autorität sollte es eigentlich kein Problem sein, für ein bisschen Motivation zu sorgen." Warf er einfach mal in den Raum - wenn Saki was draus machen und einen Plan verabreden wollte, konnte sie, ansonsten hatte Kenta auch nichts dagegen, einfach mal reinzumarschieren und zu sehen, was die Mutter ihnen über das Problem in ihrem Haushalt zu erzählen hatte.

@Sumiya Saki
 

Sumiya Saki

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Es dauerte gar nicht lange, da kam der rothaarige Kinzoku angeschlendert und begrüßte die Sumiya recht überschwänglich, als wären sie bereits langjährige Freunde. Um ehrlich zu sein, das war eine erfrischende Neuerung, ganz gegenteilig zu den anderen, die die Höflichkeit zu wahren versuchten und sich so stocksteif verhielten, dass es schon beim Zusehen weh tat. Vielleicht würde das heute gar kein ganz so schlechtes Erlebnis werden. Wenigstens bei ihrem Partner schien sie nicht in den Nachttopf gegriffen zu haben. Auch wenn die Künstlerin den Anblick des Jungen eher misstrauisch musterte. Ich dachte wir sollen den Sohn der Klientin zu einem Bewerbungsgespräch überreden, nicht selbst eins haben. Ja, den Aufzug Kentas empfand Saki als einen Hauch zu viel. Sicherlich sie selbst war auf der anderen Seite des Spektrums und deutlich underdressed, aber es war, wie es war, sie hatte nicht die Mittel, um sich entsprechend besser anzuziehen. Oder besser gesagt, sie benötigte die Mittel, die sie hatte, für andere, in ihren Augen, wichtigere Dinge. Doch das tat jetzt eigentlich nicht wirklich zur Sache. Gerade wollte sie die Begrüßung des Kinzoku erwidern, als dieser nachsetzte und der Sumiya zur Beförderung gratulierte, das hatte er also mitbekommen. Zugegebener Weise war Saki nie eine gewesen, die den Benachrichtigungen Soragakures viel Wert beigemessen hatte, mit den meisten Namen konnte sie so oder so nichts anfangen. Guten Morgen, Kenta. Danke für die Glückwünsche, das Ganze kam eher überraschend. Auf den Chuunintitel hatte Saki nie ernsthaft hingearbeitet, aber gleichzeitig bedeutete dies auch, dass sie nun Zugang zu mehr Ressourcen hatte. Und damit meinte die Sumiya nicht nur eine höhere Belohnung bei Jobs oder Missionen, nein, auch Wissen stand ihr nun anders offen. Sie hatte gehört, dass es spezielle Taijutsutechniken gab sollte, die Medizinern zugute kommen sollten, die aber nur Chuunin offen standen. Eventuell sollte sich Mal damit befassen, zwar waren ihr Nahkampftechniken bisher nicht sonderlich wichtig erschienen, aber ein kurzes Gespräch mit jemand geeignetem konnte ja nicht schaden. Doch genug davon, denn eine Aufgabe wartete auf die beiden Chuunin.
Mit einem schwungvollen Hopser ließ sich Saki von der Mauer plumpsen und blickte ihren Begleiter an. Ideen direkt noch nicht, ich würde fast sagen, dass wir uns die Situation erstmal ansehen und klären warum der Typseinen Hintern nicht hoch kriegt, bevor wir mit einer zu vorgefertigten Meinung dort auflaufen. Auch wenn Saki schon jetzt eine deutliche Meinung zu der Sache hatte. Der Kerl war achtzehn Jahre alt und schien sich für nichts im Leben zu interessieren, jedenfalls keinen Job. Wenn der Kerl auch nur ahnte, wie viele Jungen und Mädchen aus den Slums liebend gerne in seinen Schuhen stecken würden und sich frei für eine Zukunft entscheiden könnten. Vielleicht musste Saki ihm das klar machen, auf ihre Art und Weise. Doch zuerst sollten sie mit der Mutter des Jungen sprechen, daher betätigte Saki die Klingel und schwang sich über die Mauer. Es gab keinen Grund vor dem Tor zu warten, wenn sie auch gleich zur Tür gehen konnten. Auf geht’s! Noch auf dem Weg zur Tür hörte Saki, wie das Gartentor hinter ihr kurz summte, scheinbar hatte jemand den Taster betätigt, damit sie eingelassen werden konnten. Etwas überflüssig, aber okay, die Auftraggeberin konnte ja nicht wissen, dass Saki den unkomplizierten Weg gewählt hatte. Dies resultierte darin, dass sie aber noch an der Haustüre selbst warten musste, bevor es hier erneut summte. Die Dame des Hauses hatte scheinbar bereits ein Gefühl dafür, wie lange der Normalo benötigte, um die Tür zu erreichen, was aber bedeutete, dass Saki durch ihre Aktion absolut keine Zeit gespart hatte und Kenta mit ihr so oder so gleich auf war.
Bereits als Saki die Tür öffnete, sah sie, wie eine etwas untersetzte Frau mit einigen grauen Strähnen im Dutt, in der Tür der Erdgeschosswohnung auf der rechten Seite stand und die beiden Shinobi freudestrahlend anblickte. Ahh, wunderbar. Seid ihr die beiden Ninjas, die meinem Ichi-chan helfen sollen? Kommt rein, kommt rein! Ohne Umschweife bedeutete sie den beiden ihr zu folgen und verschwand im Inneren der Wohnung. Blieb den beiden eigentlich eine andere Wahl, als zu folgen? Wahrscheinlich nicht. Mussten sie sich halt überraschen lassen, was drinnen auf sie wartete. Mit Blick zu Kenta zuckte die Sumiya kurz mit den Schultern und folgte der Dame in die Wohnung.

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Kinzoku Kenta

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"Ooh, ich glaube langsam, ich verstehe sogar halbwegs wie die Verwaltung arbeitet ... die wesentliche Voraussetzung scheint Diensterfahrung zu sein." Es war ja nicht schwer zu beobachten - die anderen aus seiner Altersgruppe stiegen langsam aber sicher auf, sofern sie es in einen regelmäßigen Missionsdienst geschafft hatten. Sogar Pakura ... von der hatte er zugegebenermaßen lange nichts gehört. Seit diesem Geburtstag nichts, um genauer zu sein. Aber das war vermutlich eine gute Nachricht! Vielleicht war sie einfach zurück nach Kiri gegangen und fütterte da jetzt Fische, oder was auch immer Pakura sonst machte um sich für ihr angeknackstes Menschenbild zu trösten. Kentas Menschenbild war hingegen in bestem Zustand. Und es strahlte noch ein wenig heller, als sich zeigte, dass er Saki nicht falsch eingeschätzt hatte, und er grinste nur. "Da kann ich mich unumwunden anschließen." Meinte er ... und wartete tatsächlich artig auf die Öffnung des Gartentores, bevor er eintrat. Er verstand Sakis Impuls - wer übertrat nicht rein aus Spaß an der Freude Barrieren und Grenzen? - aber er hatte auch Manieren. Oder war zumindest sehr geübt im Vortäuschen davon, und bei Manieren machte das ab einem gewissen Punkt keinen Unterschied mehr. Er marschierte durch den Vorgarten, sobald er freigegeben war, und traf zeitgleich mit Saki ein. Aber hey, immerhin war sie über die Mauer gestiegen - das war auch schon was wert.
Die Frau, die hinter der Türe auf sie wartete, war ... so etwa das Destillat aller Ideen zum Wort "Mutter", die einem einfallen konnten, vermutete Kenta. Mit nem großzügigen Schuss Oma dazwischen. "Aber selbstverständlich sind wir das." Nahm Kenta das Gespräch glatt auf, nickte Saki auf ihren Blick nur zu, und schloss sich dem Weg ins Innere der Wohnung an. Es war denkbar unspektakulär hier ... eine normale Vorstadtwohnung mit einem Schuss mehr Nippes als gut für sie sein konnte, aber durchaus ein Ort wo man aufwachsen und alles wichtige mitnehmen konnte - worunter zweifellos auch eine lebenslange Abneigung gegen Zierpuppen sein würde, wenn man hier drinnen mehr als ein paar Stunden verbringen musste. Aber offensichtlich waren die finanziellen Mittel recht solide, und dass Frau Mutter sie in eine bequeme Sofalandschaft führte und bereits ein Teeservice auf den Tisch gestellt hatte, sprach dafür dass hier auch eine gewisse Kinderstube herrschte. Kenta fühlte sich in so einer Umgebung vollkommen zuhause. "Besten Dank!" meinte er obligatorisch zum gereichten Tee in einer hübsch geblümten Tasse, spähte interessiert zu Saki hinüber (ob ihr das nicht alles auf die Nerven gehen würde?) und machte sich dann daran, die Begegnung mit der Mittelklasse schön kurz zu halten. "Berichtet uns doch kurz, wie genau das Problem aussieht. So wie ich euren Ruf verstanden habe, hat es vor nicht allzu langer Zeit angefangen?"

"Nun ... wenn man so will, seit Anfang des Jahres." Mutter Hironaka faltete langsam die Hände ineinander. "Er hat ja zum Ende des letzten die Schule abgeschlossen, und natürlich müssen junge Leute auch erstmal ein bisschen feiern heutzutage! Ich versteh das! Aber naja ... es nimmt irgendwie nicht recht ein Ende." Sie lächelte etwas bedauernd, und für Kenta war vollkommen klar - diese Frau würde ihren Sohn nicht vor die Tür setzen, nur weil er sich zum Tagedieb entwickelte. Hing vielleicht damit zusammen dass es hier außer ihr und dem Sohn sonst keinen zu geben schien, aber ... solche Fragen sollte man doch irgendwann dem Therapeuten überlassen. Sie wurden dafür schließlich nicht bezahlt. "Ich ... hatte gehofft dass ihr ihm ein bisschen den Kopf waschen könntet, und so. Er ist ja nicht dumm, er hat ganz gute Noten bekommen! Er sieht nur nicht ein, dass er jetzt langsam anfangen muss etwas draus zu machen." Kenta, der sich zwischenzeitlich einen größeren Schluck Tee genehmigt hatte, nickte nur versonnen - oh, hatte sie eine Ahnung! - setzte seine Tasse ab, und ließ die Frage folgen, die für ihn als wichtigste noch zu klären war:
"Habt ihr eine Vorstellung, wo genau wir euren Sohn um diese Zeit herum finden könnten und vielleicht ein Bild, falls er in einer Menschenmenge unterwegs sein sollte?" Hier gab es doch mit Sicherheit ein paar Fotoalben. Kenta dachte kurz über die Option nach, Abzüge aller verfügbaren peinlichen Kinderfotos im Freundeskreis des jungen Mannes zu verteilen, verwarf die Idee aber sofort wieder als nicht energisch genug. Aber vielleicht hatte Saki auch noch Fragen, bevor sie dann loszogen.

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Sumiya Saki

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Kaum hatte Saki die Wohnung betreten, musste sie an nur ein Wort denken; Kitsch. Zierpuppen, Rüschendeckchen und kleinere Figurinen standen auf jedem ehemals freien Fleckchen und „verschönerten“ das Ambiente. Vereinzelt waren bunte Kerzen in viel zu aufwändigen Halterungen erteilt worden, die sicherlich schon Jahre unangezündet als Dekorationen herumstanden und Staub fingen. Während die Gastgeberin Tee einschenkte, begutachtete die Sumiya eine Keramikeule, die auf einem Beistelltischchen neben dem Sofa stand. Erst beim zweiten Hinsehen bemerkte die junge Frau, dass sich der Kopf öffnen ließ und das Ding wohl als Keksdose fungierte. War sowas wirklich unbedingt notwendig? Es konnte doch reichen eine simple Schale mit Keksen hin zu stellen. Aber Saki hatte generell nicht viel für Dekofirlefanz übrig, so ziemlich alles, was sie daheim besaß hatte mindestens einen Nutzen, der über „Es sieht schön aus“ hinwegging. Alles in Allem war es einfach zu viel für Saki. Zum Glück lenkte ihr Begleiter die Aufmerksamkeit auf sich und die Aufgabe, indem er die Auftraggeberin über die aktuelle Situation ausfragte. Brav gab sie auch Antwort und berichtete über den aktuellen Sachstand und das Verhalten ihres Sohnes. Er macht also nichts außer feiern und das schon ein halbes Jahr? Faules Schwein. Gut, dass Saki das nicht ausgesprochen hatte, aber Himmel, der Typ ging ihr jetzt schon auf die Nerven, ohne, dass sie ihn getroffen hatte. Auf Kentas Frage zum aktuellen Aufenthaltsort zuckte die Frau einmal kurz zusammen und blickte den Kinzoku mit einem etwas traurigen Blick an. Also aktuell müsste er mit ein paar … uhm, Freunden im Park hier in der Nähe sein. Wahrscheinlich etwas abseits des Weges. Misstrauisch kniff Saki die Augen zusammen, das konnte schlecht alles sein, die Frau verheimlichte doch was. Wahrscheinlich schämte sie sich, aber ob es wirklich eine gute Idee wäre die Ninjas anzulügen, die sie selbst beauftragt hatte? Fragwürdig, aber die Dame konnte mit ihrem Geld tun und lassen, was sie wollte. Ein Bild? Ihr könnt das hier mitnehmen, bringt es nur wieder zurück. Sie reichte einen kleinen Bilderrahmen an Kenta weiter und schien etwas erleichtert zu sein. Zurückbringen? Natürlich bringen wir das zurück, meint sie, wir behalten das Bild ihres faulen Sprosses? Manche Leute.
Während Kenta scheinbar keine Fragen mehr hatte, wollte Saki nochmal etwas nachbohren. Eine Frage noch. Könnten wir eventuell das Zimmer ihres Sohnes sehen? Dann könnten wir uns eventuell ein Bild von ihm machen und unser Vorgehen entsprechend abstimmen. Ein wenig verwirrt blickte die Frau Saki an, so als wolle sie die Intentionen der Sumiya prüfen, aber da die Kunoichi nicht eine Miene verzog, schien das Gemüt der Frau besänftigt zu sein. Das sollte gehen, denke ich. Es ist das Zimmer am Ende des Flures. Aber macht bitte den Schrank nicht auf, niemand soll in den Schrank sehen. Könnte es noch offensichtlicher sein? War die Frau so naiv oder verdrängte sie etwa die Wahrheit aufs äußerste? Kein Problem, weder mein Kollege noch ich werden den Schrank berühren. Eindeutige Aussage, aber die Formulierung sollte eigentlich klar machen, was der eigentliche Plan sein sollte. Exkludierte Saki doch absichtlich durch Chakra und Tinte geschaffene Zeichnungen mit ihrem versprechen. Dass ein Tintenäffchen den Schrank nicht berühren würde, hatte die Sumiya nicht versprochen. Langsam stellte Saki die ausgetrunkene Tasse auf dem Wohnzimmertisch ab und erhob sich, bereit die privaten Sachen des Kerls zu durchwühlen. Von Scham keine Spur.
Das Schlafzimmer des Sohnes war jetzt auf den ersten Blick nicht wirklich besonders. Ein Kleiderschrank und Schreibtisch auf der linken Seite des Raumes, während das Bett an der rechten Seite stand. Am Fuße des Bettes stand noch ein brauner Sessel, der aber nur noch schlecht erkennbar war unter dem Berg von Wäsche. Die Wände waren über und über bedeckt von Postern, meist junge Frauen in wenig verdeckender Kleidung. Saki konnte sich denken, wozu diese dienten, aber den Gedanken wollte sie lieber nicht fortführen, besser sie konzentrierte sich auf die Aufgabe. Schnell kramte die Sumiya eine ihrer Schriftrollen hervor und begann damit ein Kapuzineräffchen zu zeichnen. Dank viel Übung ging es ihr schnell von der Hand, sodass sie die kleine Kreatur binnen weniger Augenblicke zum Leben erwecken konnte. Hastig öffnete das Äffchen die Schranktür und offenbarte den Inhalt. Neben einer Wasserpfeife lagen auch drei Päckchen Zigaretten und ein Tütchen mit grünen Blättern auf dem Boden des Schrankes. Kleidung gab es hier keine, die war wohl restlos über dem Sessel verteilt worden. Beinahe hätte die Künstlerin laut aufgelacht, so schlecht war das „Versteck“ für diese Gegenstände, sie schaffte es aber noch einen Laut zu unterdrücken. Das ist armselig. Und es wurde nur noch armseliger, denn Saki begutachtete das kleine Tütchen, um herauszufinden, was der Sohn denn für Gras konsumierte. Jetzt war das Zurückhalten des Lachens nicht mehr möglich. Ahahahaha, der raucht zerkleinerten Löwenzahn. Wie lächerlich ist das denn? Saki hasste Raucher, aber das hier war so surreal, dass sie nicht anders konnte, als lauthals los zu lachen.

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Kinzoku Kenta

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"Du machst dir ja ganz schön viel Mühe um das hier aufzuklären, Detective Sumiya... zu Recht. Hier ist ein kriminelles Genie am Werk, das uns all unser Können abverlangen wird." murmelte Kenta grinsend, als sie das Zimmer des Jungen erreicht hatten und Saki sogar noch einen Umweg wählte, um den Schrank aufzumachen - offenbar legte sie wert darauf, nicht wortwörtlich ihre Versprechungen zu brechen? Die Logik dahinter war Kenta vertraut, aber er bezweifelte doch irgendwie, dass es für eine eher einfach gestrickte Person wie die Mutter eine solche Rolle spielen würde, ob Saki sich technisch gesehen an ihre Zusage gehalten hatte. War aber ohnehin akademisch, denn wie sollte sie es merken? Kenta zog derweil ungeniert die Schreibtischschubladen auf und blätterte rasch durch die gesammelten Papiere, nachdem er auf dem Schreibtisch selbst nur ein paar Magazine gefunden hatte. War ziemlich langweilig ... ein paar offensichtlich selten angerührte Schulhefte mit ehrlich gesagt bedrückend einfachen Rechenaufgaben, diverse Stifte, eine Packung angebrochene Lutschbonbons ... oh cool, Karamell ... ach guck. Da hinten ein Kalender? Kenta fingerte das kleine Büchlein aus der Schublade, wo es ganz hinten hinter ein paar anderen Schulheften verkeilt worden war, und wollte es gerade in Ruhe durchblättern, als ...
... ja, als Saki plötzlich lachte. Und das auch noch laut. Kenta schaute mit bedeutungsvoll gehobener Braue von seiner mäßig spannenden Lektüre auf, als er es hörte. "Also, wirklich, Sumiya-kun ... für einen so engagierten Ermittler lässt du manchmal den Schliff vermissen!" Kenta klappte grinsend den kleinen Kalender wieder zu und stopfte ihn wieder zurück an die Position, wo er hergekommen war. "Was treibt ihr da hinten?" Klang es auch schon irritiert aus dem Wohnzimmer, und Kenta ging heroischerweise vor, um sich um das kleine Problem zu kümmern. "Alles gut. Sumiya-san hat nur bemerkt, dass sie zufällig das gleiche Musikmagazin liest. Was für ein Zufall, hm?" Flankiert wurde dieses kleine Rettungsmanöver von einem strahlenden Grinsen, das hervorragend auf ein Klassenfoto gepasst hätte, und es verfehlte seine Wirkung nicht.
"Oh, nun ... ja, ich schätze das ist immer kurios, wenn man solche Gemeinsamkeiten findet."

"Haha, oh ja!" Pflichtete Kenta nickend bei, und winkte Saki, doch herauszukommen - dass sie den Schrank inzwischen wieder zugemacht hatte, so viel Verstand traute er ihr jetzt einfach mal zu, auch wenn es seiner generellen Politik eigentlich widersprach. "Aber genug getrödelt. Wir haben was wir brauchen, dann begeben wir uns mal auf die Reise. Ich bin sicher, wir können das mit einem kleinen Gespräch wieder einrenken!" Und jetzt raus hier. Bevor ihn noch das Bedürfnis überkam, etwas von dem gesammelten Kitsch mit kreativen Metallapplikationen visuell erträglicher zu machen.

"Sehen wir das ganze doch mal positiv ... unser Freund raucht wenigstens nichts, was ihn tatsächlich süchtig machen könnte. Jedenfalls nicht zuhause. Und in seinem Kalender stehen neben ein paar Namen und mit Sicherheit nicht dazugehörigen Adressen von Kellnerinnen auch die nächste Verabredung im Park. Günstigerweise heute in zwei Stunden. Was meinst du, Lust auf einen kleinen Spaziergang? Wir könnten uns vorher auch noch überlegen, ob wir was zum Picknick einpacken!" Kenta meinte natürlich nicht wirklich ein Picknick, sondern dass er sich Gedanken machen wollte, was er mit den Kerl anstellen wollte. "So gerne ich das tun würde, mitten in Sora müssen wir uns mit Feuer und Blitz ein bisschen zurückhalten ... ich würde ja vorschlagen, wir verpassen ihnen zur Abschreckung ein paar riiichtig gruselige Filme, aber ich muss zugeben, dass ich kein großes Genjutsutalent bin." Wo war eigentlich Tamaki, wenn man eine nette Aufgabe für ihn hatte? Kenta warf sich das gemopste Karamellbonbon mit geübtem Griff in den Mund, ehe er weiter sprach. "Oder wollen wir ihn einfach rausziehen bevor er da ankommt und ihm erzählen wir hätten seine "Drogen" gefunden und werden ihn dafür ins Gefängnis stecken, wenn er nicht ganz schnell seine Kumpels verpfeift?"

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Es mochte sein, dass Saki etwas umständlich war, mit ihrer Suche und die Tatsache, dass sie ihre Versprechung einhalten wollte, war auch relativ uncharakteristisch, aber gleichzeitig hatte auch niemand der Sumiya verboten es auf diese Art und Weise zu tun. Während Saki sich also über die Gartenreste amüsierte, hatte der andere Chuunin sich ganz auf die Schubladen des Schreibtisches konzentriert, ob er etwas gefunden hatte, bemerkte Saki nicht, denn ihr eigener Lachanfall verhinderte gerade genauere Absprachen. Unprofessionell, da musste Saki dem Kinzoku zustimmen, aber gleichzeitig war ihr das auch nicht sonderlich wichtig. Sollte sie doch ein unprofessioneller Shinobi sein, sie hatte ja von Anfang an nie den Wunsch gehegt diese Profession zu ergreifen. Während Kenta die Mutter des „Süchtigen“ ablenkte, griff sich Saki ein kleines Beutelchen des Grases, im wahrsten Sinne des Wortes, und ließ den Affen die Tür wieder schließen, bevor sie die Technik auflöste. Man musste ja ein kleines Druckmittel haben, wenn man gleich auf Konfrontationskurs gehen wollte.
Hastig verließ Saki mit Kenta anschließend die Wohnung. Der Kitsch war unerträglich und außerdem hatte die Künstlerin auch nicht das Gefühl hier noch großartig weiter zu kommen. Besser wäre es, wenn sie die eigentliche Hauptperson aufsuchen würde, den faulen, unwilligen Sohn der Auftraggeberin. Kaum hatten sie das Wohngebäude hinter sich gelassen, schien der Kinzoku motiviert zu sein dem Früchtchen auf den Zahn zu fühlen. Großartig. Wie der Zufall es wollte sollte wohl ein treffen mit einer anderen Person in zwei Stunden stattfinden. Zwei Stunden? Mmh, was könnte man da Schönes machen? Die Anspielung Kentas hatte Saki durchaus verstanden, sie hatte auch einen gewissen Faible für Unfug und Blamagen anderer. Und unser fauler Jüngling bot sicherlich genügend Angriffsfläche. Triumphierend hielt Saki das kleine Beutelchen in ihrer offenen Hand und präsentierte es Kenta. Wir sollten ihm ein kleines Souvenir mitbringen, was meinst du? Und was gruselige Filme angeht, meine Genjutsuauswahl ist auch nicht sonderlich groß, ich kann aber mit Skeletten und diversen Chimären dienen oder ganz simpel eine große Auswahl an wilden Tieren anbieten. Kentas erster Vorschlag hatte durchaus seinen Charme. Dem Typen und seinen Dealerfreunden einen Schrecken einjagen konnte sicherlich äußerst lustig werden. Himmel, wenn sie wirkliche Dealer waren, würden die beiden Chuunin vielleicht sogar eingreifen müssen, dabei war das gar nicht Teil der eigentlichen Aufgabe. Der zweite Vorschlag war aber wahrscheinlich das, was jeder vernünftige Shinobi machen sollte, subtiler und weniger … psychisch fragwürdig? Aber auch langweiliger. Ihn „festzunehmen“ klingt ja ganz gut, aber auch deutlich langweiliger. Ein richtiger Schock ist bestimmt das, was er braucht. Und da sprach Sakis Wunsch nach Chaos nur zu 30 % aus ihr, vielleicht 40%.
Auf dem Weg zum Park klärte Saki ihren Begleiter darüber auf, welche Zeichnungen ihr zum aktuellen Zeitpunkt möglich waren und in welcher Anzahl sie diese produzieren konnte. Er sollte ja ein ausreichendes Verständnis für ihr derzeitiges Repertoire besitzen, wenn sie zusammenarbeiten sollten. Unheil ließ sich nur gut anrichten, wenn die Komplizen ebenso Bescheid wussten, was man so konnte. Du hattest ja gesagt, dass Raiton außen vor ist, verständlich, aber ich denke ein harmloser Donnerschlag gegen den Boden, für extra Effekt, wenn Untote auf sie „losgehen“ ist sicherlich drin, oder? Es klang fast so, als würde Saki einen regelrechten Angriff planen, dem war nicht so, aber man musste sein vorgehen ernst nehmen. Vielleicht sollten sie noch ein paar Fallen stellen? Es war ja immerhin noch etwas Zeit, bis das Treffen stattfinden sollte. Selbst nur eine Stunde würde als Vorbereitung mehr, als nur ausreichen.

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"Huh ... also eher eine Kulisse als eine Illusion, hm? Aber wenn wir es richtig aufziehen rennen sie bestimmt von selber weg bevor es einer anfasst. Nicht schlecht ... ziemlich gut, sogar." Kenta tippte sich nachdenklich ans Kinn, während Saki ihre Optionen erörterte. "Ist vermutlich der beste Ansatz. Ich will ja nicht mehr Ruhm beanspruchen als mir zusteht, aber meine Familie ist in Sora doch einigermaßen bekannt ... wenn ich ihn mit kreativen Metallkreationen überrasche, kommt vielleicht doch einer oder sogar zwei darauf dass das mehr ist als ein schlechter Trip. Da sind die Tintenmonster wahrscheinlich besser geeignet. Ich meine ... ich hab vor Jahren mal davon gehört, dass es so eine Kunst gibt, aber nie mehr als das. Ein Zivilist dürfte es kaum für eine Ninjatechnik halten." Und somit machten sicher gehörigen Eindruck. "Außerdem ... spricht ja nichts dagegen, beide Ansätze zu kombinieren, oder? Wir vergraulen sie und ziehen ihn dann ein paar Minuten später raus, weil wir von erschrockenen Anwohnern von einem Vorfall im Park gehört haben, bei dem dumme Jungs Drogen konsumiert haben. Ein Schrecken und eine Begegnung mit der Staatsgewalt. Mehr kann eine treusorgende Mutter wirklich nicht verlangen!" Warum auf einen Ansatz zur Einschüchterung verzichten, wenn man doch einfach beide haben konnte? Außerdem wollte Kenta auch direkt an ihrem Probanden arbeiten - es würde ihn arg langweilen, einfach Saki machen zu lassen und zuzugucken. Unter seinem Niveau, keine Frage. Den bösen Chuunin zu geben war da das mindeste. Auch wenn die schauspielerische Leistung eher klein wäre.

Der kleine Park, von dem die Rede war, war schnell erreicht, und noch war hier wenig los - genau genommen war er um diese Uhrzeit aber mal absolut menschenleer, was wahrscheinlich auch der Grund war, weshalb sich hier eine Teenager-Drogengang ... oder zumindest der Versuch einer solchen .. verabreden würde. Profis hätten sich bestimmt etwas weniger heimelige Ecken ausgesucht. Rein wegen der schlechten Effekte auf ihr Bad-Boy Image, und zweitens weil sich sicher keine sonstige Drogenkundschaft in diese Vorstadtgegend verirren würde, wenn es viel nettere Ecken unten in Getsurin gab, wo man nebenher auch noch Party machen oder Verbrechen verüben konnte. "Hmm ..." Kenta blickte sich um. "Heey. Meinst du, du kannst nicht einfach menschenfressende Pflanzen oder sowas in der Art für uns basteln? Das würde doch gut ins Gesamtbild hier passen." Es gab so viele Möglichkeiten, keine Frage - aber die Klassiker durften nicht vernachlässigt werden. "Einen Donnerschlag kann ich nicht direkt anbieten ... Lichtblitze, wenn die Halluzinationen auftauchen, wenn du möchtest?" Er hob die Hände. "Pass mal auf ... hiiiier ist das Vögelchen ..." Mensch, es war lange her, dass er diese kleine Technik das letzte Mal benutzt hatte, aber es ging ihm weiterhin glatt von der Hand, und gleich darauf schien ein kleiner, aber greller Lichtblitz zwischen seinen Fingern auf, wie man ihn sich aus einer altmodischen Kamera vorstellen würde (Raiton: Furasshu). "Ich kann's auch noch etwas heller - wenn sie mich nicht direkt sehen würde ich es auch aufdrehen, damit sie trotzdem ordentlich was grelles sehen. Ansonsten habe ich in erster Linie Blitz anzubieten, nicht Donner ... und die sind leider alle ein wenig zu tödlich, falls einer von ihnen so blöd wäre in die falsche Richtung auszuweichen." Und einfach in den Himmel schießen wollte er starke Ninjutsu in einer schwebenden Stadt auch nicht unbedingt - Kenta besaß nämlich durchaus eine gewisse Vorsicht, vor allem wenn für ihn mit Konsequenzen zu rechnen wäre. "Aber das ist doch schon ein nettes Paket, nicht?" Hmm. Noch einiges an Wartezeit. Klar, sie könnten Fallen basteln, aber wenn es um eine Show über die Gefahren von Drogen gehen sollte, war genau das ja kontraproduktiv. "... wollen wir solange nicht was zu Essen besorgen? Hier Rumhocken bis die Bande aufkreuzt dürfte langweilig sein."

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Ein Plan wurde also geformt, der hoffentlich die gewünschten Ergebnisse zu Folge hatte, dass der faule Sohn der Auftraggeberin sich um eine ordentliche Ausbildung oder einen entsprechenden Job kümmerte. Dass der Plan gut war, konnte nicht unbedingt gesagt werden, aber Saki und Kenta waren auch nicht unbedingt das Paradebeispiel von gut. Sie schienen beide eher pragmatisch zu sein, wobei beide auch eine gewisse Prinzipientreue an den Tag legten, unterschieden sich nur die Prinzipien der beiden Chuunin leicht voneinander. Kenta schien sich sorgen zu machen, dass sein Clan, wenn nicht er selbst, dann wenigstens seine Familie, für etwaige Metallkreationen verantwortlich gemacht werden würde. Ein niedlicher Gedanke, dass er sich so sehr darum sorgte, aber vielleicht war es ihm auch einfach wichtig so gut, wie keine Spuren zu hinterlassen. Das hatte Tinte Metall voraus, während Metall lange Bestand hatte, vollständiges Verrosten konnte Jahrzehnte oder mehr dauern, Oxidation hatte so sein gemächliches Tempo, reichte für ihre Tinte meist etwas Wasser. Chakra schützte die Wesen halbwegs vor dem Einfluss durch Regen oder auch unter Wasser, aber der Schutz war endlich und sollte eine Kreation zerstört werden, schwand auch das Chakra, sodass ein einfacher regen oder bei kleineren Mengen bereits Spucke ausreichte, um die letzten Spuren zu verwischen. Man musste nur im Hochsommer kreativ werden. Doch zum Glück tat dies gerade nicht viel zur Sache und da sich Saki und Kenta halbwegs einig waren, wie vorzugehen war, ging es nun durch die Straßen mit Vorstadtflair zu dem Park, der als Treffpunkt dienen sollte.
Bereits auf den ersten Blick bezweifelte die Sumiya, dass es sich hier um einen Drogenhotspot handeln konnte. Ein gepflegter Park mit Kinderspielgeräten, gepflegten Wiesen und hier und dort ein paar Bäume und Büsche in Grüppchen. Man sah dem Park an, dass er geplant und nicht natürlich gewachsen war, aber das überraschte in Soragakure nicht wirklich. So hoch oben auf natürliche Weise wilde Bäume und Pflanzen zu erhalten, war schwierig. Vögel mochten Samen mit ihren Ausscheidungen hier und dort mal zurücklassen, aber das hätte nie zur Begrünung der Himmelsstadt ausgereicht. Und wäre manchen bestimmt als zu ekelig aufgestoßen, zimperliche Weicheier. Die Umgebung wirkte langweilig, gut, das Kenta bereits Ideen hatte, wie man das ganze hier aufpeppen könnte. Fleischfressende Pflanzen hatten schon einen gewissen Schockfaktor, wenigstens in Literatur und Film, anders in der Realität. Während der Gedanke, dass eine Pflanze Insekten langsam zersetzte sicherlich nicht angenehm war, hatte es nicht den Horrorfaktor, den Filme solchen Pflanzen andichteten. Aber Sakis Zeichnungen waren ja nicht unbedingt an die Regeln der Natur gebunden, nur an ihre Kreativität und ihr Geschick. Habe ich noch versucht, aber wenn ich sie nicht all zu komplex mache, sollte das klappen. Generell sollten sie vielleicht versuchen die Umgebung mit einzubeziehen. Viel zum Arbeiten gab ihnen der Park nicht, vielleicht die Sandkiste? Mit einer Hand deutete die Sumiya auf die Spielelandschaft die in wahrscheinlich nur wenige Zentimeter tiefem Sand stand. Wo wir schon von Klassikern des Horror Genre sprechen, wie wäre eine Mumie, die aus dem Sand aufsteigt? Ein kleiner Fetzen Papier mit der vorgefertigten Zeichnung im Sand würde reichen, um plötzlich das Monster aus jedem in der Wüste platzierten Horrorfilm erscheinen zu lassen. Auch der Lichtblitz von Kenta, könnte dem Ganzen eine wunderschön schaurige Atmosphäre verpassen. … Planten hier wirklich zwei Chuunin relativ große Mengen von Chakra für einen faulen Teenager aus dem Fenster zu schmeißen? Schon irgendwie, aber Saki musste zugeben, mit Kenta diesen Plan auszuhecken, machte irgendwie Spaß. Die zwei waren auf einer Wellenlänge, was das anging. Und sie hatte auch noch Zeit.
Die von Kenta vorgeschlagene Pause war auf jeden Fall eine gute Idee, Saki hatte keine Lust für eine Stunde oder so unnötig in einem Busch zu hocken. Ein Tee oder Kaffee, Saki hatte diese belebende Flüssigkeit nach jahrelanger Abneigung, für sich entdeckt, konnte Wunder bewirken. Einen Kaffee könnte ich schon gebrauchen. In Anbetracht der fünf einsamen Münzen, die in Sakis Tasche warteten, war viel mehr auch nicht drin. Vorsorglich kritzelte Saki noch schnell einen kleinen Vogel, der sich auf einem nahen Baum niederlassen sollte, dank geistiger Verbindung würde die Ankunft der „Drogengang“ nicht unbemerkt geschehen.
Recht nahe an dem Park befand sich eine kleine Bäckerei mit angegliedertem Café, ideal, um die Zeit etwas zu überbrücken. Der Duft frischen Brotes hing bereits in der Luft vor dem Gebäude und verführte Saki dazu neben einem schwarzen Kaffee, den sie selbst mit etwas zu viel Zucker bearbeitete, auch noch ein belegtes Körnerbrötchen mit Ei und Remoulade zu bestellen. Damit war die Sumiya aber wirklich blank, fünf Münzen aus der Tasche raus, kein Wechselgeld übrig. Knappe Sache, aber das musste sie ja Kenta nicht auf die Nase binden, plus, wenn der heutige Tag durch wäre, gäbe es neue Einkünfte. Mit ihrem Einkauf in den Händen, sicherte sich die Sumiya einen schönen Sitzplatz auf der kleinen Außenterrasse und wartete darauf, dass Kenta ebenfalls auftauchte.

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Saki war eine interessante Figur ... offensichtlich voller Eifer, kleine Taugenichtse zu überführen, und wo das herkam war auch nicht schwer zu übersehen, klar. Als Chuunin könnte sie sich ja Kleider ohne Flicken und Löcher leisten, das wusste Kenta - und wenn sie nicht einen sehr großen Haushalt mit zu versorgen hatte, hätte sie das auch als Genin schon gekonnt. Dass sie trotzdem so rumlief verriet drei Dinge ... erstens dass sie keinen Wert auf einen gepflegten Auftritt legte, und ein oberflächlicherer Beobachter als Kenta hätte an dieser Stelle aufgehört, die Nase gerümpft, und anschließend ein gutes Stück weit hoch getragen. Aber da war eben ein bisschen mehr, nicht? Es gab noch ein zweites: Eben der Aspekt des Geldes hieß, dass Saki es offenbar für etwas anderes ausgab. Oder auch sparte? Vielleicht gehörte sie zu den Leuten die zuhause alles bunkerte und nie ausgab! Aber dafür erschien sie ihm eigentlich zu pragmatisch. Vielleicht gab es einfach etwas, das ihr besonders wichtig war. Wieder - so viel Familie durchzufüttern? Oder doch eher ein persönliches Projekt? Kunstzubehör konnte eigentlich nicht so teuer sein, wenn sie es als Ninjaausrüstung rechtfertigen konnte!

Und drittens - Kenta erkannte sadistische Vorfreude, wenn er sie sah. Und ihm gefiel, was er sah! Und zusätzlich war da eine ganze Menge Stolz. Dieser verbot ihr natürlich, sich etwas ausgeben zu lassen (und Kenta war nicht so dumm es zu versuchen) aber man konnte anderen ja auch immateriell eine Freude bereiten - das gefiel Kenta ohnehin besser. Er ließ ihr an der Theke den Vortritt, während er mit kritischem Blick die Auslage analysierte, und kam etwa zwei Minuten später nach - in einer Hand einen großen, dampfend heißen Becher mit Kakao (auf Koffein hatte Kenta verzichtet) in der anderen eine glasierte, schneckenförmige Backkreation, die schon vom Ansehen unglaublich süß aussah und neben Zuckerglasur und Rosinen noch mit Marzipan im Inneren des fluffigen Teigs aufwarten konnte. Er ließ sich gegenüber der Sumiya nieder, arrangierte seine Bestellung sorgfältig auf dem Tisch, und lächelte.

"Guten Appetit!" Wünschte er gleich als erstes, und würde Saki auch ein paar Minuten zum Essen lassen, wenn sie wollte, während er selbst es irgendwie schaffte, sowohl ein paar Schritte Kakao zu trinken als auch von dem klebrig-krümeligen Teilchen zu essen, ohne sich irgendwie einzusauen - die trainierte Geschicklichkeit eines Ninja hatte viele Vorzüge! "Also ... ich denke, unser Plan ist solide, und selbst wenn irgendwas unerwartetes passiert, zwischen uns beiden dürften wir das leicht wieder eingefangen bekommen." Er sah nicht mehr wirklich, was hier nachhaltig schiefgehen konnte, und entsprechend widmete er seine Aufmerksamkeit anderen Fragen: "Das Angebot zu Raiton steht übrigens noch, wenn du weiter interessiert bist." Vielleicht direkt im Anschlusss, oder irgendwann später - es war ein ganz lose ausgeworfener Haken, und Saki konnte sich einfach entscheiden, ihn fallen zu lassen, wenn ihr nicht danach war.

@Sumiya Saki
 
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