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Mission: Jäger des verlorenen Schatzes [Part 2]

Hyuuga Mari

Chuunin
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=> Mission: Jäger des verlorenen Schatzes [Part 1]


Sonne! Unglaublich, das war ja schlimmer als in einem Ofen! Naja.. nicht, dass Mari jemals in einen Ofen gesteckt worden war, aber alleine die Erfahrung der heißen Luft, die einem entgegen strömte, wenn man einen solchen öffnete, gab Andeutungen darauf, wie es sich im Inneren anfühlen musste. Nichts im Vergleich zu dieser Wüste! Die Gruppe hatte Sunagakure schon eine Weile hinter sich gelassen und nur wenig gesprochen, die Sonne hatte natürlich schon längst ihren Höchststand erreicht. Zwischenzeitlich hatte die Teamleiterin die Chance genutzt und – neben dem ständigen Trinken – Gesicht, Hände und Teile der Arme mit Sonnencreme beschmiert. Sie hatte eine gesunde Bräune angenommen, keine Frage, auch noch nie die Erfahrung eines Sonnenbrands machen müssen. Aber.. jetzt, gegen Mittag und noch später, jagte ihr diese Wüste in dieser Hinsicht doch zu viel Respekt ein. Man musste es ja nicht darauf ankommen lassen, nicht? Jedenfalls schlich sich in der Hyuuga allmählich die Ahnung ein, dass diese Sonne eine Wette abgeschlossen hatte, ganz nach dem Motto, welchen der Shinobi sie zuerst zum Schmelzen bringen würde... sie machte ihre Sache bisher sehr gut, das musste man diesem Himmelskörper lassen.
Überall nur Sand, Sand, war der Sand schon erwähnt worden? Naja, gut, Sand und ihre Teamkameraden. Wo wir schon dabei waren: Mari musterte den Tatsumaki und die Nara und war sich sicher, dass zumindest Shika mit den gleichen Problemen wie sie selbst zu kämpfen hatte. Und.. unmöglich, dass Hei das alles so einfach wegstecken konnte. Oder doch? Die Hyuuga blickte sowieso nicht mehr durch, ob Bewohner Sunagakures mit der Geburt automatisch einen Sonnenschutzfaktor 100 vererbt bekamen oder nicht. Daher wandte die Teamleiterin ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Karte in ihren Händen, hatte sich zwischenzeitlich vergewissert, dass sie auch in die richtige Himmelsrichtung gingen, und fragte sich, wann diese Oasenstadt endlich gedachte aufzutauchen. War sie vielleicht doch keine so gute Kartenleserin wie eigentlich erwartet? Oder lag es einfach daran, dass Mari bereits vor zwei Stunden gehofft hatte, sie endlich zu erblicken, weshalb sie nun das Gefühl bekam, sich dem eingezeichneten Ort auf der Karte nicht mehr zu nähern? Die gelegentlich gesichteten Geier trugen übrigens nicht unbedingt zum Wohlbefinden der Braunhaarigen bei, was allerdings kaum verwunderlich war.

Schweigen war eindeutig und ohne es abstreiten zu können der Hauptfaktor des Weges gewesen, denn es wäre zusätzliche Anstrengung gewesen, die zumindest die Hyuuga sich für ihren Teil nicht hatte antun wollen. War schon schwer genug, sich auf ihr Chakra zu konzentrieren, um nicht wieder weiter als nötig in den weichen Boden einzusinken und nicht bei jeder Düne damit kämpfen zu müssen, diese zu erklimmen. Die weißen Augen sahen in die unendlichen Weiten in jede erdenkliche Richtung, fixierten sich danach erneut auf der Karte und dann... auf der Spitze der nächsten Düne sah Mari auf und blinzelte zuerst, als wäre sie sich nicht sicher, ob sie aufgrund der hohen Temperaturen Opfer eine Fata Morgana wäre: Pflanzen! Grünzeug über Grünzeug! Und.. waren das Menschen? Wahrhaftig Menschen? Mal ganz abgesehen von den vielen kleinen und großen Wasserstellen, die, klar wie sie waren, die Farbe des blauen Himmels in seiner ganzen Pracht angenommen hatten. Es erschien zumindest der Kunoichi aus Konoha, die der Wüste noch nie ausgesetzt worden war, wie ein kleines Paradies auf Erden. Neben dem Wasser gäbe es dort auch endlich genug Möglichkeit, sich in kühlenden Schatten zu begeben, nicht so wie in dieser weiten Ödnis von Wüste, die sich in alle anderen Richtungen weiterhin erstreckte. Es war schon in den Augen Maris irgendwie unpassend. Überall der hellbraune Sand, Dünen.. und dann ganz plötzlich und unerwartet solch ein Haufen an Wasser, grüner Vegetation, Häusern und Menschen. Aber wer war sie, dass sie sich darüber beschweren wollte? Erneut der Blick auf die Karte, nur um sicherzugehen. „Wir sind richtig..“ Und ja, die Braunhaarige atmete doch tatsächlich erleichtert aus, als sie diese Worte ausgesprochen hatte. Diese Sonne war auch wirklich im Laufe der Reise zu viel geworden, als dass man die Haltung noch genauso gut hätte bewahren können, wie es in Jôsei der Fall war. Zumindest hetzte sie nicht wie ein aufgebrachtes Häschen in Richtung Wasserstelle, selbst wenn ihr danach zumute war. Das konnte man der Teamleiterin also durchaus zugutehalten. Nur noch wenige Minuten Fußmarsch, dann konnte sich die Gruppe inmitten der Oasenstadt wiederfinden und den ach so hochgelobten Glanz auf sich wirken lassen. Gab eigentlich keinen Grund mehr zu warten, nicht?
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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Wenn Hei in diesen Momenten jemand gefragt hätte, ob ihm überhaupt heiß war und ob er die Sonne spürte, dann hätte er diesem jemand aber was erzählt. Natürlich brannte auch seine Haut, sein Körper lechzte nach immer mehr Wasser, nach Schatten und Ruhe. Die unbarmherzige Mittagssonne ließ jeden Tropfen Schweiß, den der Körper produzierte, beinahe sofort wieder verdampfen, weshalb seine Haut wie ausgetrocknet schien, das lag vermutlich nicht an seinem Erbe. Dem hatte er allerdings zu verdanken, dass er ohne Probleme über den Sand laufen konnte. Ohne große Anstrengung, wie auf einer ebenen Straße eben. Aber das hieß eben nicht, dass ihn die Umstände nicht auch total fertig machten - er hatte nur früh gelernt, es erstens nicht zu zeigen und zweitens, es auszuhalten. Nein, das hier war zwar nicht schön, aber schlimm... schlimm war Wassermangel, Illusionen, die ganz ohne Genjutsu auf einen wirkten... die Wüste selbst war magisch, jedenfalls kam es einem so vor, wenn man einmal einer Fata Morgana begegnet beziehungsweise darauf reingefallen war. Ein leises Seufzend entwich Hei, aber er wusste, dass sie bald da sein würden; Die Wüste flüsterte ihm die Wahrheit zu, während die Sonne sich weiterhin mitten durch die Kopfhaut zu ätzen schien und bei jedem, der es nicht gewohnt war, perverse Kopfschmerzen verursachen würde. Nun, Hei selbst rechnete wenigstens mit einem leichten Stechen, da er lange nicht mehr hier gewesen war. An sich aber sollte sein Körper damit einigermaßen klarkommen... und Shika trug wieder ihren modisch ein wenig veralteten, aber sehr sinnvollen Sonnenhut. Während sich Hei mit dem Gedanken an das nachher anstehende, entspannende Bad die Zeit vertrieb, bemerkte er nur ganz nebenbei, dass sich ihre Anführerin doch noch einmal in den Karten vergewisserte, dass sie richtig waren. Nun, das bewies, dass sie einen guten Orientierungssinn haben musste... denn wer sonst würde an einem Ort, den er nicht kannte, der aber auf hunderte Kilometer im Grunde gleich aussah, sich an einer Karte orientieren? Nein, Karten waren hier nur dafür da, um Richtungen anzuzeigen, nicht um genauen Angaben zu liefern.

[Theme] Schließlich war es aber wirklich soweit. Als die Gruppe die nächste Düne erklommen hatte, fiel der Blick auf eine Landschaft, die man vermutlich getrost als den Garten Eden bezeichnen konnte, jedenfalls, wenn man gerade einen Marsch durch die Wüste hinter sich hatte. "Ja... das ist sie. Die Oasenstadt." Ein leicht verträumtes Lächeln erschien auf den Lippen des Suna-nin, als er das vor ihm liegende Panorama betrachtete. Vor ihnen erstreckte sich die Oasenstadt, nicht etwa ein Dorf in normalem Sinne. Um einige größere Oasen herum hatten sich in immer größerem Umkreis eine Stadt entwickelt, in dessen blauen Adern noch Leben war, es war nicht ausgetrocknet, sondern... lebendig. Wie das möglich war, mitten in der Wüste? Wasser. Wasser war der Ursprung allen Lebens, und das Grün hier war besonders grün; Das Wasser besonders blau, jedenfalls vom Weiten. Der Eindruck wurde davon gestärkt, dass die Häuser, zwar alle nicht besonders hoch, aber doch äußerst schmuckvoll erbaut worden waren. Fachmännisch perfekt wurde der besondere, weiße Stein, der hier verwendet wurde und der nur in bestimmten Mienen hier in der Nähe gefunden wurde, verbaut; Diese Steine hatten die besondere Eigenschaft, die Wärme besonders leicht außerhalb von den Häusern zu halten. Ein wirklich erhabener Anblick, denn das Dorf schien in der Mittagssonne zu schimmern; Die vielen Häuser waren offensichtlich nicht genau wie in Suna gebaut, sondern eckiger, aber hier gab es auch Bäume, viele Bäume sogar im Vergleich mit dem Rest der Wüste, Palmen und ähnliches Gewächs, welche durch Kanäle, kleine Wasserleitungen und ähnliches, die teils direkt in den Boden eingelassen waren - ein großer Schritt bewahrte einen davor, nasse Füße zu bekommen - mit Wasser versorgten. So hatten die Bewohner hier, auch in größerem Umkreis, ein kleines Paradies auf Erden geschaffen, welches durch das Wasser, welches hier aus dem Boden trat, genährt wurde. Auch vor Sandstürmen war es geschützt: Durch die Bäume. Faszinierend und raffiniert. Mal ganz abgesehen davon, dass die Türen hier ziemlich massiv waren, war alles auch sehr beständig gebaut worden: Abgerundet durch kleine Vorgärten, in denen teils noch einmal kleine Teiche angelegt hatten, die das Klima weiter regulierten. Hei lächelte leicht. So hatte er es in Erinnerung... nur fast noch ein wenig weniger ausgebaut. Hier war wohl einiges geschehen in der letzten Zeit, und das bemerkte er auch, als sie vor einem Hotel stehen blieben, welches versprach, dass es dort nicht nur das beste Essen, sondern auch ein wunderbares Bad gäbe. Dass dieses getrennt war, machte das Ganze noch ein wenig angenehmer, denn weder Hei noch vermutlich die beiden Mädchen hätten sich da dann blicken gelassen. Nein, Moment... die Beiden schon, Hei allerdings nicht. Ein leichtes Lächeln huschte über die Lippen des jungen Mannes, und er drehte sich um. "Ich finde, dass sieht gut aus. Oder?" Als sie in das Dorf eingetreten waren, hatte er die Führung übernommen - nicht absichtlich, sondern er war irgendwie... automatisch schneller gegangen. Wieso, wusste er nicht, allerdings hatte es dazu geführt, dass Shika und Mari ein wenig zurückgefallen waren. Aber der Suna-nin war auch hungrig... und verdammt begierig darauf, seinen geschundenen Körper zu entspannen. Denn auch, wenn er immer noch nicht so wirkte - Hei brauchte die Ruhe. "Einwände, Vor- oder Ratschläge?", fragte er, schien allerdings erst einmal irgendwie erleichtert, angekommen zu sein, wollte selbst keine ironischen Kommentare oder ähnliches von sich geben. "Ich persönlich bin ziemlich erschöpft.", gab er dann sogar zu, auch wenn sein Gesicht das nicht einmal zeigte. Und die anmutig bemalten Holzverzierungen des Hotels sahen noch frisch aus, also war das hier sicherlich eine bessere Wahl, als das 'Hotel Grenzposten'. Da hatten sie sich das Geld ja gespart. Fragend sah er erst Mari, dann Shika an. "Deshalb wäre ich dankbar, wenn wir einfach hier hinein gehen könnten..."
 
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Nara Shika

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Warum hatte Shika nur dieser Idee zugestimmt? Wieso hatte sie sich diese Tortur nur nochmals angetan? Einerseits wollte sie der Gruppe vielleicht nicht zur Last fallen, andererseits schadete sie sich damit nur selbst. Ohne jegliche Erholung - der kurze Aufenthalt im kühlen Haus ihres Klienten genügte dem Mädchen nicht wirklich - glich der Weg zur Oasenstadt einem Höllenmarsch. Mittlerweile war es nämlich noch schlimmer als auf der Hinreise geworden. Glühende Hitze. Überall. Der Sand unter ihren Füßen, die verstreuten Felsen in der Landschaft, ja sogar die Luft selbst schien zu brennen. Wie sollte sie diese erneute Reise nur überleben? Einen Schatten, der einem kurzfristige Abkühlung schenken konnte, gab es ja leider nicht. Die Nara hatte wohl keine andere Möglichkeit als die Zähne zusammen zu beißen und irgendwie durchzuhalten. Einfach einen Schritt vor den anderen setzen, wieder und wieder, bis sie endlich an ihrem Ziel angekommen waren. Zusätzlich musste sie dabei natürlich noch den Chakrafluss auf ihre Füße konzentrieren. Wie schon auf dem Hinweg, war der sogenannte Sandlauf - so hatte ihn Hei ja genannt - unerlässlich für ein schnelles Vorwärtskommen in der Wüste. Und sie wollte ganz sicher nicht länger als notwendig unter der sengenden Hitze dieses erbarmungslosen Himmelskörpers leiden. Hoffentlich würde ihr das Chakra derweil nicht ausgehen. Es war wohl sehr unwahrscheinlich, dass sowohl Hei, obwohl er äußerlich noch kraftvoll und lebendig zu sein schien, als auch Mari noch genug Kräfte hatten, um sie den restlichen Weg zu tragen. Außerdem käme dies einer persönlichen Kapitulation vor der Mission und vor diesem alten Griesgram gleich. Dabei hatte sie sich doch vor dem Aufbruch noch geschworen, dass sie es ihm beweisen würde. Beweisen, dass sie es sich verdient hatte mit auf dieser Mission zu sein.
Nach einer kleinen Ewigkeit, so kam es zumindest Shika vor, sah die Gruppe.. immer noch nichts vor sich. Es waren die immergleichen Dünen. Jede sah wie die andere aus. Ein endloses Meer davon. Es schien einfach kein Ende mehr zu nehmen. Es glich schon fast einer Sisyphusarbeit diese zu erklimmen, nur um festzustellen, dass noch jede Menge weiterer davon auf die Gruppe warteten. Von der Oasenstadt war noch nichts in Sicht. Selbst ihre Teamleiterin musste sich durch einen mehrmaligen Blick auf die Karte vergewissern, dass sie noch auf dem richtigen Weg waren. Alles in allem also keine rosigen Aussichten. Besonders ihr rapide sinkender Kraftvorrat machte der Nara einige Sorgen. Hoffentlich würden sie aus diesem fortwährenden Genjutsu bald befreit werden. Andernfalls würde es wohl kein gutes Ende nehmen. Und tatsächlich, wie aus dem Nichts tauchten plötzlich blaue und grüne Farbkleckse vor den Augen des Mädchens auf. Sie hielt diese schon für eine Fata Morgana. Je mehr sie darauf zugingen, desto detailiertere Formen nahmen sie jedoch an. Zudem sahen die anderen beiden Genin diese Dinge anscheinend auch. Es war also kein bloßer Wunschtraum, den sie sich einbildete. Sie hatten es wirklich geschafft. Die Schwarzhaarige hätte wohl einen Siegesschrei losgelassen, wenn ihre Kehle bloß nicht so trocken war. Stattdessen ließ sie die ganze Anspannung in einem großen Seufzen aus ihrem Körper gleiten. Nur noch wenige Schritte von dem Ort entfernt, hätte Shika sich am liebsten auch alle Kleidung von Körper gerissen, um nackt in eine dieser Wasserquellen zu springen. Ihr Verstand blockierte diesen Gedanken allerdings glücklicherweise. So blieb ihr die unendliche Scham erspart. In der Oasenstadt selbst, lief die Nara einfach stumm dem Tatsumaki hinterher. Es zählte im Moment nämlich nur eins: Sobald wie möglich in eins dieser Bäder zu kommen. Alles andere war erstmal nebensächlich. Wie vorherbestimmt, schien Hei auch exakt die gleichen Gedanken gehabt zu haben. Nach einigen Momenten stand die Gruppe nämlich vor einem Hotel, dessen Äußeres deutlich eindruckvoller war, als von dem Cowboyschuppen, an dem sie übernachten sollten. "Dann nichts wie rein!" Shika war ohnehin keine große Rednerin, wieso also noch groß darüber diskutieren? Sie war sich außerdem sicher, dass Mari das gleiche Verlangen plagte. Ohne groß zu warten, war das Mädchen schon hinter der Eingangstür verschwunden und schritt auf den Empfang zu. "Herzlich Willkommen in der blauen Oase. Wie kann ich ihnen helfen?" Eine mittelalte, brünette Frau lächelte Shika trotz ihres dreckigen Aussehens gelassen hinter dem Thresen an. Hier schien man sich wohl an solche Dinge schon gewöhnt zu haben. Eine Reise durch die Wüste war halt für niemanden ein Kinderspiel. "Ich brauche.. äh.. ich meine wir brauchen.." Shika sah kurz zur Seite, als erneut die Tür aufging und ihre beiden Teamkameraden preisgab. "Brauchen ein Zimmer.. oder mehrere.. und ein Bad! Etwas Verpflegung wäre auch noch gut." Ihr Kopf war immer noch ganz benommen von dieser drückenden Hitze, weswegen sie keinen klaren Satz formulieren konnte. Die Empfangsdame reagierte darauf jedoch nur mit einem erneuten Lächeln. "Wir sind im Moment ziemlich ausgebucht. Einen Moment bitte."
 

Hyuuga Mari

Chuunin
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Ein Dank an welches übermenschliche Wesen auch immer, welches dieses Paradies inmitten der Ödnis geschaffen hatte. Der Hyuuga taten nicht nur die Füße weh, sie war gekocht, von oben bis unten und ganz davon ab spürte sie mehr als nur deutlich, wie sich ihr sowieso schon geringer Chakravorrat innerhalb der letzten Stunden immer mehr dem Nullpunkt angenähert hatte, es wäre eine Frage der Zeit gewesen, bevor das Mädchen sich wieder genauso angestrengt durch den weichen Boden hätte kämpfen müssen, wie es bei normalen Reisenden der Fall war. Unschöne Vorstellung, demnach lieber zu umgehen. Na, wer weiß – vielleicht hätte die Braunhaarige den Tatsumaki dazu überreden können, sie zu tragen? Er konnte durch den Sand gehen und je nachdem, ob man die richtigen Argumente einsetzte...
Beim Betreten der Oasenstadt drehte Mari ihren Kopf in Richtung eines der weißen Häuser, so gesehen ein Repräsentant für all die anderen Wohnstätten, die in diesem Stil erbaut worden waren. Es hatte durchaus etwas Schönes, erinnerte – rein äußerlich gesehen natürlich – sogar ein wenig an das Häuschen der Teamleiterin. Ebenfalls in diesem reinen Weiß, annähernd frei von jeglicher Art Schmutz. Aber abgesehen von dem Aussehen gab es vermutlich keine Gemeinsamkeiten zwischen dem Anwesen der Hyuuga und den hier vorzufinden Hotels, Geschäften, Lokalen.. denn sie waren auf vollkommen andere Wetterlagen zugeschnitten, was auch dem Mädchen klar war. Daher beendete sie ihre 'Musterung', folgte weiter Hei, der automatisch die Führung übernommen hatte. Komischerweise hatte die Ge'nin dagegen im Moment gar nichts einzuwenden. Viele Eindrücke, wenig Zeit um sie zu verarbeiten – da konnte sie zumindest die Führung getrost dem Jungen überlassen. War ja nicht so, dass sie jeden Moment mit einem hinterhältigen Angriff zu rechnen hatte.

„Das sieht es..“ Sah das Hotel vielleicht sogar zu gut aus? Schien ziemlich teuer zu sein, was doch zuerst die Skepsis des Mädchens weckte. Würde die Dorfleitung Extraluxus bezahlen? Andererseits.. die weißen Äuglein erkannten in direkter Nähe keine einzige Übernachtungsmöglichkeit, die weniger prachtvoll aussah, denn die Oasenstadt – es war nun einmal so – war für ihren besonderen Komfort bekannt, ansonsten würden die Touristen auch kaum wie die Obstfliegen hier auftauchen. Wenn man die nicht im 'Hotel Grenzposten' verbrachte Nacht mit einrechnete, würde es vielleicht doch gehen? Und notfalls besaß die Familie Maris auch noch genügend Ryô in der Hinterhand, um diese Übernachtung zu zahlen, sollte Jôsei sich als so geizig herausstellen.
Abbruch der Überlegungen, denn Shika ging bereits vor.
Die Hyuuga blickte verdutzt der Schwarzhaarigen hinterher, die ohne große Verzögerung eine Entscheidung für die Gruppe getroffen hatte und in dem Hotel verschwunden war. Ähm.. dann blieb kaum noch etwas anderes übrig, als zu folgen, richtig? Richtig. Außerdem stimmte es, dass auch die Braunhaarige endlich aus dieser höllischen Hitze entkommen wollte, selbst wenn die Sonnenstrahlen durch den Schatten der Bäume und Palmen bereits abgeschwächt worden waren. Sie schenkte dem Tatsumaki also noch einen kurzen Blick, zuckte kaum merklich mit den Schultern und folgte der Nara in das Hotel.

Keine 'füllige' Dame an der Rezeption? Keine Cowboys? Kein nervtötendes Piepsen im Ohr? Na, wenn das die Gefahr eines weiteren Fehltritts der Teamleiterin nicht auf ein minimales Maß gesenkt hatte, was dann? Doch, man konnte sagen, dass Mari eine gewisse Beruhigung empfand, als sich das Hotel auf den ersten Blick als sehr teuer aussehend, aber eben auch normal herausstellte. Der Boden strahlte, die Wände waren mit Bildern verziert, die angenehme Kühle innerhalb der vier Wände demonstrierte die besondere Wirkung des hier zum Bau verwendeten Gesteins. Beschweren konnte man sich laut der Hyuuga nicht. Allerdings erwähnte die Ge'nin dies nicht, sondern schwieg zufrieden vor sich hin, auch nachdem die Frau an der Rezeption begonnen hatte, zuerst außerhalb des direkten Sichtfelds der Gäste in irgendetwas herumzublättern – sehr wahrscheinlich ein Buch – danach erneut etwas prüfte und mit dem perfekten Lächeln wieder zu der Nara sah, die zumindest im Moment die Ansprechperson darstellte. „Wir können noch zwei Zimmer anbieten, eines für den Herrn, eines für die Damen.“ Man musste nicht einmal etwas in dieser Richtung erwähnen, was Mari sehr gut fand. Es war immer noch angenehmer, wenn kein Tatsumaki jederzeit ins Zimmer hineinstürzen konnte, wenn die Damen sich zum Beispiel umziehen wollten, sei es zum Schlafen oder nach dem Aufstehen. „Das Bad ist natürlich für die Gäste des Hotels frei zugänglich.“ wie auf Kommando wurde ein junger Kerl zu ihnen gewunken, der – den entsprechenden Schlüssel in die Hände genommen – die Gruppe zu ihren Zimmern führte, dabei sowohl eine kurze Erklärung gab, wo es wann was zu finden gab, dabei natürlich auch den heiß begehrten Essensraum erwähnte. Gelegentliche Blicke ließen Mari darauf deuten, dass es ungewohnt war, dass Kinder hier übernachteten, allerdings schienen die Stirnbänder mal wieder ihren Dienst zu tun – wodurch ihnen trotz des jungen Alters mehr zugetraut wurde. Sowohl Reise durch die Wüste als auch Übernachtung in diesem von Touristen überschwemmten Ort ohne weitere erwachsene Begleitung. Als sie endlich an den Zimmern angekommen waren – sie lagen gleich nebeneinander – wurde aufgeschlossen und die Schlüssel ausgehändigt. Das Zimmer: stilvoll klassisch. Die großen Kleiderschränke würden für diese eine Übernachtung wohl kaum genutzt werden, doch das Doppelbett mittig im Zimmer traf den Geschmack der Hyuuga schon eher als das schäbige Einzelbett im 'Grenzposten'. „Wir können uns ja zumindest ein kurzes Bad gönnen, bevor wir endlich etwas essen.“ Kommentierte Mari, nachdem der Angestellte sich entfernt hatte. Es war offiziell, dass nun sogar die Hyuuga endlich Feierabend machen wollte und die weitere Mission auf den morgigen Tag verlegte.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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Oh, es war doch immer wieder interessant, dass extreme Umstände auch immer wieder extremes Verhalten zutage förderte. Bei Shika hieß das: Führung übernehmen. Nicht nur total untyisch, sondern für sie auch einfach ziemlich krasses Verhalten, was ihn allerdings in diesem Moment nicht störte - einfach, weil sie ihm eine Entscheidnug abnahm. Etwas verdutzt sah er ihr trotzdem hinterher, schielte kurz zu Mari und merkte, dass es ihr ähnlich ging wie ihm. Das war immerhin etwas, also hatte er zwischendurch nichts verpasst. Und auch die mittlerweile doch abgekämpft wirkende Hyuuga hatte in der Mittagshitze ihren Verstand nicht verloren. Auch das, ein positiver Punkt. Interessant war immer noch, wie die Prinzessin angelaufen war wie... ihm fiel kein passender Vergleich ein. Von Weiß war sie so schnell braun geworden - das war kaum natürlich. Naja, einige hatten eben Glück, was ihre Haut anging... Shika gehörte wohl nicht dazu. Er hoffte für das Mädchen, dass sie am morgigen Tag nicht mit einem Sonnenbrand zu kämpfen hatte. Immer noch ein wenig in Gedanken versunken folgte Hei Mari, welche Shika folgte; mitten hinein in das Kühl des Hauses. Der Stein hier war wirklich etwas besonderes: Durch die helle Färbung und die ungewöhnliche Struktur hielt er die Hitze effektiv draußen, was sowohl Mari als auch Shika zu gefallen schien. Natürlich gefiel es ihnen. Es war für Leute wie sie gemacht worden... dieses Hotel, diese Umgebung. Nachdem die Zimmer - ja, es waren tatsächlich zwei, was Hei für äußerst ineffizient befand, aber angenehmer, irgendwie - gebucht waren, sollten sie einem jungen Kerl folgen, doch Hei sprach noch einen Moment leise mit der Empfangsdame, so, dass sie die Einträge in dem Buchungsbuch - ha, ha - so umänderte, dass die Namen der drei Shinobi auf das Zimmer geschrieben wurden, in dem er nächtigte. Eine Vorsichtsmaßnahme, mehr nicht. Seiner Erfahrung nach interessierten sich immer mehr als nur ein Schatzsucher für einen Schatz, also wollte er seine Deckung nicht ganz herunterlassen. Jetzt schloss er schnell zu seinen Teammitgliedern auf, ließ sich das Zimmer zeigen und sah sich erst einmal um. Nun, jedenfalls gab es dieses Mal nicht das Problem, dass er, um den Mädchen Komfort zu gewähren, auf dem Boden schlafen musste. Ein gemütliches Bett offenbarte sich ihm hier. Vermutlich gemütlicher als seines zuhause. Vermutlich war alles hier teurer als der entsprechende Pendant zu seinem Heim, aber gut, das sollte ihn ja nicht stören. Ein wenig Luxus hier und da würde Hei ja nicht verwöhnt machen - man sollte es vermutlich einfach nicht zur Gewohnheit werden lassen.

Was kam jetzt? Einfach. Da er ja offensichtlich auf sich allein gestellt war, jedenfalls bis morgen, würde er jetzt auch das tun, was im am Liebsten war. Folglich: Erst einmal ein schönes Bad nehmen. Sich von dem angenehm warmen - nun, es würde jedem hier kühl vorkommen, aber Hei wusste, dass das Wasser nicht wirklich 'kalt' war - Wasser durchweichen lassen, sich dann in eine der bereitgestellten, im Kimono-Stil gehaltenen Bademäntel werfen - es waren welche, die man leicht anziehen konnte, das war gut - und dann etwas essen. Das hörte sich doch nach einem ziemlich gutem Plan an, fand er, und warf seinen Beutel auf das Bett, verließ das Zimmer, sah sich kurz um - offensichtlich hatten sich die Damen noch nicht entschließen können, etwas zu tun, oder vielleicht waren sie zu sehr damit beschäftigt, Angst davor zu haben, Hei könnte sie beobachten. Nun, jedenfalls waren sie nicht zu sehen, und das war ja das wichtige an dem Gedanken. Fast schade, dass die Bäder hier traditionell getrennt waren, aber was konnte man schon dagegen tun. Summend suchte er sich seinen Weg zu dem Bad. Ja, es war sehr ordentlich. Schlicht, traditionell, und anders, als man es vielleicht von draußen denken würde, aber es wurde viel Holz bei dem Bau verwendet. Hier, inmitten des großen Baus, konnte man ja auch solche Materialien verwenden, da die sengende Mittagssonne nicht bis hierhin strahlte. Anscheinend wurden hier Männchen und Weibchen sogar wirklich - entgegen der Tradition in dem Feuerreich - wirklich in Räume getrennt und nicht nur durch eine Holzwand. Holzwände waren aber ja auch ziemlich zuverlässig unzuverlässig, was Sichtschutz anging - nicht? Allerdings konnte Mari das sowieso ignorieren, sollte sie es wollen, warum also darum kümmern? Und Hei schien der einzige zu sein, der sich in dem Männerbad aufhielt. Gut, auch dass... war nicht wirklich etwas schlechtes. Recht schnell hatte sich der junge Mann von seinen Klamotten befreit, ein Handtuch um die Hüften geschlungen und tapste auf nackten Füßen zu den Duschen, in denen man sich reinigen sollte, bevor man in das eigentliche Bad stieg - einfach, um das Wasser nicht zu sehr zu verunreinigen. Effezient und schnörkellos wusch er sich, huschte dann zu dem Becken, in dem zu seinem Erstaunen doch jemand saß. Ein kleiner Junge, vielleicht acht oder neun Jahre alt, welcher ihn beobachtete. Hei runzelte die Stirn, aber schüttelte dann den Gedanken ab, dass er doch eigentlich sicher gewesen war, hier niemanden gesehen zu haben. Als sich der Suna-nin also in das Wasser ließ, garnicht weit von dem jungen Kerl entfernt, merkte er, dass dieser ihn immer noch musterte. Der Wüstensohn erinnerte sich nicht, dass das hier Brauch war, also erwiderte er den Blick und zog eine Augenbraue hoch. "... habe ich etwas falsch gemacht?", fragte er und lächelte freundlich. Das Kind schüttelte den Kopf und grinste breit. "Nein... gar nicht. Du bist doch einer der Shinobi, die eben hier angekommen sind, oder? Ich bin Shintaro. Meiner Mutter gehört dieses Hotel." Der Junge neigte den Kopf, aber Hei wurde den Eindruck nicht los, dass der Kleine irgendwas in Schilde führte. "Shintaro, aha. Ich bin Hei. Schön, dich kennen zu lernen." "Sind die beiden Konuichi mit dir hier?", folgte sogleich die ziemlich direkte Frage, und Shintaro grinste breit immer noch so breit, ein wenig dreckiger. "Hm... ja, wieso?", antwortete Hei mit einer Gegenfrage, sah ein wenig erstaunt aus. Was konnte das den Kleinen bitte angehen? "Nun, es gibt eine Möglichkeit, in das Frauenbad hineinzusehen... ich könnte dir zeigen, wie. Meine Mutter sagt, dass alle Gäste immer zuerst ins Bad gehen... das ist doch eine gute Gelegenheit, oder?", bot der rothaarige Bengel ihm an. Hei lachte - hatte er das richtig gehört? Offensichtlich. "Nein... nein, das ist keine gute Idee. Ich vermute, die eine der beiden würde mich bemerken und dem Erdboden gleichmachen." Auch wenn es ein durchaus interessantes Angebot war. "Aber... trotzdem danke für das Angebot?" Hei schmunzelte leicht, und bemerkte, dass sich der Junge schon auf dem Weg zum Beckenrand befand. "Du bist langweilig.", meinte der, stieg aus dem Wasser und flitzte zum Ausgang, während er dem Tatsumaki winkte. "Schade drum, aber ich wünsche dir noch viel Spaß~" Dann war er verschwunden. Ein seltsamer Zeitgenosse... Nachdenklich lehnte sich Hei zurück, legte die Arme auf die Lehnen der Holzbänke, die am Rand des Beckens dazu einluden, sich im Wasser aufzuhalten. Ja... so war es schön. So hätte es bleiben können.

Was Hei natürlich nicht wusste: Der kleine Junge hatte, unbemerkt, die Schilder ausgetauscht, die darauf hinwiesen, dass das Bad, in dem sich Hei befand, das Männer- und das andere das Frauenbad war. Ergo saß der Tatsumaki nach der Kennzeichnung an der Tür jetzt im Frauenbad... wie gut nur, dass sich eigentlich alle anderen Gäste jetzt, wo es auf den Abend zuging, draußen befanden, in den Läden und Spielhallen, um die Zeit zwischen Tag und Nacht zu nutzen. Eine der wenigen erträglichen Zeiten im Sandreich. Hei wusste auch nicht, dass der rothaarige Shintaro hier im Dorf als der Streichespieler schlechthin bekannt war. Und er wusste auch nicht, dass das Unheil in Form von Shika und Mari nahte...
 

Nara Shika

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Normalerweise hätte Shika natürlich nie die Initiative übernommen und wäre ohne darüber nachzudenken ins Hotel gestürmt. Die Not machte jedoch erfinderisch. Sie hatte einfach genug von dieser Höllenhitze dort draußen. Ihre Haut brannte schon die ganze Zeit, als wenn sie gekocht werden würde. Wobei..? Theoretisch gesehen wurde sie ja gekocht. Dieser Gedanke half ihr aber auch nicht wirklich weiter. Sie brauchte nun dringend Erholung von diesen ganzen Strapazen. Die angenehme Kühle im Innern des Hotels - erst hatte sie sie gar nicht wahrgenommen - brachte ihr zumindest schonmal etwas Erleichterung. Ein angenehmes Bad in der hoteleigenen Einrichtung war aber nicht wegzudenken. Diese Vorstellung hatte sie die ganze Zeit angetrieben, auch jetzt noch. Deswegen sah die Nara auch mit einem hoffnungsvollen Blick ständig zwischen ihren Teamkameraden und der Dame an der Rezeption, die prüfend in ihrem schlauen Buch blätterte, hin und her. Es durfte nicht sein, dass sie keine Zimmer mehr bekommen sollten. Das wäre einfach das Horrorszenario gewesen. Sicherlich gab es noch weitere Übernachtungsmöglichkeiten in diesem Ferienort. Es wäre allerdings müßig gewesen, nochmal hinaus in die Sonne zu müssen, um endlich ein nicht besetztes Zimmer zu finden. Lieber hätte das Mädchen dann sogar die Nacht mit Hei in einem Bett verbracht, auch wenn die Vorstellung völlig abstrus war. Zum Glück wurden die Träume und Hoffnungen des Mädchens aber mehr als erfüllt. Sie durften hier übernachten und es gab sogar zwei getrennte Zimmer für Mädchen und Jungen. Mehr konnte sie nicht verlangen. Vorallem weil die Ausstattung und die ganze Aufmachung des Empfangs darauf hinwies, dass dies eines der besseren Hotels im Ort war. Der Nara fiel ein deutlicher Stein vom Herzen. "D-Danke." Stammelte sie in die Richtung der Angestellten und verbeugte sich knapp vor dieser. Sie hatte durch diesen einen Satz den restlichen Tag von Shika deutlich angenehmer gestaltet. Nichtsdestotrotz war es aber auch schön zu hören, dass die Bäder frei zugänglich waren. Dadurch stand der nächste Schritt der Gruppe wohl schon fest. Erstmal wurden sie aber von einem jungen Mann zu ihren Zimmern gebracht, welche praktischerweise direkt nebeneinander lagen. Hei hatte seltsamerweise kurz vorher nochmal mit der Empfangsdame geredet. Ein Schelm wer Böses dabei dachte.

Getrennt vom einzigen Jungen der Gruppe, sah sich Shika erstmal in ihrem Zimmer um, dass sie eine Nacht lang mit Mari teilen sollte. Es hatte wirklich alles, was man für einen entspannten Urlaub brauchen konnte. Ein luxuriös aussehendes Doppelbett, große Kleiderschränke, einen Tisch mit Stühlen und ein gut ausgerüstetes Badezimmer mit Dusche, in dem sich sogar schon Bademäntel für die Hotelgäste befanden. Zu schade, dass sie hier nur kurz verweilten. Eine Mission war aber eine Mission, auch wenn der Auftraggeber alles andere als nett war. Sie würde auf jedenfall zu Ende gebracht werden. Derzeit galt es aber erstmal Energie dafür zu tanken. "Eine gute Idee. Ich habe mich schon die ganze Zeit auf ein Bad gefreut." Shika hatte sich zu ihrer Teamleiterin umgedreht, ihr zugelächelt und symbolisch an ihrer Kleidung gezupft. Sie konnte diesen ganzen Schweiß am Körper und den dazugehörigen Gestank nicht mehr aushalten. Nicht zu sprechen von den Sandkörnern, die sich überall festgesetzt hatten. Es war einfach ein allgemeines Unwohlsein. Und um dieses endlich loszuwerden, nahm sie es auch in Kauf sich zusammen mit anderen Leuten - in diesem Fall fremde Mädchen und Frauen - das Wasser zu teilen. Die Anwesenheit von Mari war ja wieder ein anderes Thema. Ohne also ein weiteres Wort unereinander ausgetauscht zu haben, hatten sich die beiden Mädchen schon auf den sofortigen Marsch in Richtung Bad verständigt. Zuvor wurden jedoch noch unnötige Kleidungsstücke abgelegt und stattdessen die beiden Bademäntel mitgenommen.
Schließlich standen die zwei Kunoichi vor den beiden Eingängen zum Bad. Auf der linken Tafel stand eindeutig "Männer", während auf der rechten "Frauen" zu lesen war. Der Fall war demzufolge klar. Sie würden den rechten Eingang betreten, was sie dann auch taten. Kurz bevor sich die Tür jedoch schloss, warf Shika über ihre Schulter nochmal einen Blick nach draußen. Der Tatsumaki war nirgends zu sehen gewesen. Entweder er war ihnen also zuvor gekommen oder aber der Junge hatte andere Pläne gehabt. Naja, eigentlich konnte ihr das völlig egal sein. Es war ja nicht so, dass er sich irgendwas trauen würde, solange Mari in ihrer Nähe war. So dumm war er nicht. Das hätte nämlich sein Ende bedeutet, wie auch immer die Hyuuga dieses gestaltet hätte. Da war sich die Nara ziemlich sicher. Wieso also noch groß darüber nachdenken? Kopfschüttelnd befreite sie sich von den belastenden Gedanken und sah sich im Vorraum um. Allem Anschein nach war das Bad fast ungenutzt. Eine gute Nachricht für das so scheue Mädchen. Leicht summend und mit dem Rücken zu Mari gewandt, tauschte sie letztendlich die restlichen Kleidungsstücke gegen ein großes, weißes Handtuch, dass sie sich um den ganzen Körper wickelte. Danach steckte sie den Kopf sofort unter eine der vielen Duschen und wusch sich mit ein paar einfachen Bewegungen den gröbsten Dreck ab. Schon jetzt fühlte sie sich viel besser. Dieses nervige Kribbeln ihrer Haut hatte zudem deutlich nachgelassen. Das wahre Vergnügen sollte jedoch erst noch folgen. Nach ein paar leichten Schritten stand Shika schließlich am Rand des Wasserbeckens und sah auf eine einzelne Person hinunter. Ihre Vermutung war also richtig gewesen. Sie waren fast alleine hier. Eine wirklich glückliche Fügung. Fragte sich nur für wen. Erst nach genauerem Hinsehen erkannte das Mädchen nämlich, dass hier etwas schief gelaufen war. "H.. H.. H.. Hei?" Eigentlich war sie schon auf halbem Wege ins Wasser gewesen, doch die plötzliche Erkenntnis, wer dort saß, traf sie wie ein Blitz. Fast augenblicklich erstarrte die Schwarzhaarige zu einer Salzsäule und blickte weiterhin ungläubig auf den Jungen hinunter. Falsch.. Falsch.. Falsch.. Wie konnte das sein? Hatten sie die falsche Tür erwischt? Nein, das war es nicht. Das Schild war eindeutig gewesen. Warum saß ihr alter Akademiefreund nun jedoch genau vor ihr im Frauenbad? Es gab keine Antwort darauf. Immer noch völlig paralysiert, musste nun genau in diesem Moment das nasse Handtuch den Halt an ihrem Körper verlieren, landete mit einem dezenten Platschen auf dem Boden und entblöste dadurch alles, wirklich alles dem Tatsumaki. Shika rührte sich allerdings trotzdem nicht. Erst nachdem ihre Wangen das tiefe rot einer Tomate angenommen und ihr Gehirn die viel zu verschiedenen Gefühle, die gerade alle auf sie einprasselten, verarbeitet hatte, konnte sie sich wieder bewegen. "Kyaaaaaahhhhh!" Ein schriller Schrei ertönte im Bad, drang durch die Tür ins Hotel und war wahrscheinlich sogar noch auf der Straße zu hören, während Shika von der Starre erlöst, auf ihren vier Buchstaben gelandet war und notdürftig das Tuch vor sich hielt. Sie wusste wirklich nicht, was sie derzeit empfinden sollte. Wut, Trauer, Scham. Es war fast so, als ob Hei ihr ihre Unschuld geraubt hätte. In gewisser Weise stimmte das ja auch. Sie wollte weinen, gleichzeitig aber am Liebsten ihr stärkstes Ninjutsu dem Jungen als Strafe entgegenwerfen. Am Ende wurden es ein paar Seifenstücke, die das mehr als verwirrte Mädchen mit geschlossenen Augen dem Tatsumaki entgegenschleuderte. Sie wollte einfach nicht wahrhaben, was gerade geschehen war.
 

Hyuuga Mari

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Endlich dieses überschüssige Gepäck loswerden! Der gräuliche Rucksack wurde im hohen Bogen auf das Bett des Zimmers geworfen, gleich auf diesem abgefedert und kam nach kurzem Schaukeln zum Stehen. Nicht wieder heruntergefallen, das sah nicht nur besser vor Shika aus, sondern ersparte der ermüdeten Hyuuga auch, sich zu bücken und ihn vom Boden aufheben zu müssen. Die Kühle des Raumes genießend, streckte sich Mari, seufzte innerlich zufrieden und drehte sich erst danach zu ihrer Teamkollegin um, nickte mit dem stets angedeuteten Lächeln. Groß daran gezweifelt, dass ihr Plan angenommen werden würde, hatte die Ge'nin nicht, denn nach den letzten beiden Tagen hätte kein gesunder Menschenverstand ein angenehmes Bad abgeschlagen, außerdem gab es die Aussicht, sich gleich danach den Magen vollschlagen zu können. Daher wanderte das Mädchen nun ebenfalls mit leichtfüßigen Schritten in Richtung Bad, schnappte sich einen der beiden Bademäntel, zog sich um und löste die Haare aus ihrem Zopf. Während die Nara voller Vorfreude bereits das Zimmer verlassen hatte, strich sich Mari unauffällig über den weichen Stoff des Mantels, überprüfte aus alter Gewohnheit – Zuhause machte sie es auch nicht anders – ob noch alles an seinem Platz war, und entschied sich danach, der Schwarzhaarigen zu folgen. Eigentlich unnötige Kontrolle, doch es wäre nicht die Braunhaarige gewesen, wenn sie nicht zumindest gedanklich alles zweimal überprüfte.

Da der Weg präzise von dem Angestellten erklärt worden war, fanden die beiden Kunoichi die Bäder ohne weitere Umschweife. Nur nebenbei angemerkt sei, dass die Hyuuga von dem rothaarigen Kerlchen, welches schmutzig grinsend ein Stück weit entfernt stand, gar keine Notiz nahm... wäre das Mal anders gewesen. Wie die Uhrzeit es hatte vermuten lassen können, war die Dusche wie leer gefegt. Machte man Urlaub in einem Oasenparadies wie diesem, dann wollte man in Richtung Abend auch den Ort auskundschaften, anstatt sich im Hotel aufzuhalten. Mari wandte für den Moment ihre Aufmerksamkeit von Shika ab, widmete sich stattdessen der eigenen Dusche und wusch ihren Körper, um vor allem das unangenehme Gefühl von Sand an der Haut loszuwerden. Trotzdem, als sie die Ansammlung von diesem zu ihren Füßen erkannte, staunte auch die Hyuuga über die recht ansehnliche Menge, welche sich vermutlich hauptsächlich über die Luft an sie geklebt hatte. Zum Schluss wurde das Wasser zugedreht, die nun nassen Haare aus dem Gesicht gestrichen und das Handtuch um den ganzen Körper gebunden.
Dann ertönte Shikas Schrei.
Aus der völligen Entspannung gerissen schreckte Mari auf, brauchte ein paar Sekunden, um dieses schrille Geräusch zu verarbeiten und auch der entsprechenden Person zuordnen zu können. Danach, eher aus Reflex als wirklichem Wollen, eilte sie in Richtung des Frauenbades, blieb kurz vor diesem Stehen und sah die am Boden hockende Nara. Nackt am Boden hockende Nara, wäre vielleicht noch ganz hilfreich zu erwähnen, denn abgesehen von dem notdürftig vorgehaltenen Handtuch war da nicht viel. Die weißen Augen wanderten an ihr vorbei, sahen nun zu der letzten anderen anwesenden Person – und das Kinn klappte doch tatsächlich ein kleines Stück hinab, während die rechte Augenbraue sich ungläubig hob. Es ratterte im Köpfchen der Teamleiterin, denn auch wenn die lange Haarpracht vielleicht den ersten Anschein einer Dame gab, so war der Besitzer von diesen eindeutig männlich. Und nicht nur irgendein Männchen saß da (im Frauenbad!), sondern der Tatsumaki. Er hatte vollkommen den Verstand verloren, dass er sich so etwas wagte. Oder wollte endgültig mit seinem Leben abschließen.
„Entweder verdammt mutig oder verdammt dumm.“ Die 15-Jährige baute sich vor Shika auf, um sie somit dem Blick des Lüstlings zu entziehen. Zwar war auch die Hyuuga nur mit einem Handtuch bekleidet – aber es war immer noch mehr, als die jüngere Kameradin vorzuweisen hatte. Widersprüchlich, dass die Ge'nin trotz der Situation noch immer ihr plattes Lächeln aufgesetzt hatte, gar in freundlichem Ton gesprochen hatte.. allerdings wirkte das in dieser Situation vermutlich eher verängstigend, als wirklich beruhigend. Dann verflog das Lächeln mit einem Schlag, die Nase wurde angehoben und die rechte Hand leicht zur Seite gestreckt, woraufhin formlos bläuliches Chakra sichtbar wurde. Nein, das Mädchen hatte keinen großen Vorrat mehr vorzuweisen, aber um einem hirnlosen Spanner eine Lektion zu erteilen, reichte es allemal. Schon lustig, dass Mari ausgerechnet in solchen Situationen lernte, mehr Gefühle zu zeigen, nicht? Na, eine gute Sache hatte das Ganze – wollte Hei aus diesem Bad herauskommen, müsste auch er in gewisser Weise etwas von sich 'preisgeben', denn das Handtuch lag in sicherer Entfernung hinter den beiden Mädchen in Richtung des Eingangs. „Ich hätte dir – wenn schon – mehr Raffinesse zugetraut.“ Wow, konnte man da sogar abgesehen von den nach unten verzogenen Mundwinkeln den Ansatz einer Stressfalte an der Stirn erkennen? Das war ja ein wahrer Gefühlsausbruch der kochenden Mari, nur fraglich, ob vor allem der Junge dies in seiner momentanen Lage so gut finden würde. „Zehn Sekunden für die Ausrede.“ Und dann begann sie laut von zehn an abzuzählen, die mit Chakra geladene Hand auf Schlaghöhe haltend, ohne Absicht Schaden an der Einrichtung, sondern nur am jungen Mann zu verursachen. Sobald die Null erreicht war, würde Hei den Tag verdammen, an dem er sein Wüstenloch verlassen hatte, um Shinobi zu werden. Darauf konnte er seinen perversen Hintern verwetten.
 
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Tatsumaki Hei

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Unschuldig wie Adam vor dem Sündenfall saß Hei in dem Bad, machte sich überhaupt keine Gedanken um den seltsamem rothaarigen Jungen, der ihn noch vorher in seiner Ruhe gestört hatte. Und machte sich natürlich entsprechend auch keine Gedanken darüber, dass hier eine ganz große Verschwörung gegen ihn in Gange war. Wieso auch; Hei war ja die Unschuld in Person, sozusagen. Bis auf ab und zu auftauchende Gedanken darüber, was vielleicht im Bad neben ihm sein könnte, war er tatsächlich ziemlich gedankenlos und genoss einfach nur das warme Wasser. Der Suna-nin bemerkte sogar, dass jemand reinkam, aber von hier aus dem Bad heraus konnte man die Duschen nicht sehen und auch nicht, wer hineinkam oder wer eben auch nicht. Die Augen geschlossen saß er da, sich nicht darum kümmernd, wer da gekommen war. Hei hatte nichts zu verbergen, also würde er auch nicht einfach gehen, nur weil ein paar andere Männer in das Bad kamen, obwohl es sicherlich einige Menschen geben würde, die so eine Menschenscheu bewiesen. Schließlich verstummte das Geräusch der Duschen, und das Geräusch nackter Füße ertönte. In seine Richtung. Natürlich, jetzt würden die Neuankömmlinge mit in das Bad steigen. Hei öffnete ein Auge, um nachzusehen, ob er vielleicht etwas Platz machen musste... und riss dann seine beiden Augen ruckartig auf. Was zur... was zum... "Shika?" Blöde Frage. Offensichtlich ja. Allerdings halb nackt. Und in seinem Bad. Im Männerbad. Da, wo er jetzt auch komplett ohne Bekleidung saß. Finde den Fehler. Tatsächlich war Heis Gesichtsausdruck ihm ziemlich entglitten, eine Mischung aus absolutem Unglauben, totaler Fassungslosigkeit und... leichte Angst. Denn Mari stand in kurzer Entfernung dahinter, und dann... fing Shika auch schon an zu schreien. Hei hatte allerdings schon vorher weggesehen - man könnte meinen, er hätte die Chance nutzen sollen, um einen... Blick zu erhaschen, aber dafür war er im Grunde einfach nicht mutig genug. Er wollte es sich weder mit Shika noch mit Mari verscherzen; Dafür war ihm nicht nur die Mission zu wichtig. Also sah er brav zur Seite, kassierte sogar einen oder zwei Treffer mit der Seife, die das dunkelhaarige Mädchen nach ihm warf. "Au!", machte er, als ihn ein besonders großes Stück Seife an der Schläfe traf. Nun, das wäre vermutlich alles nicht einmal so schlimm gewesen, wenn das ganze nicht so unglaublich absurd sein würde. Wieso kamen die Mädchen in das Männerbad und taten dann auch noch so überrascht, wenn sie dann dort einen Vertreter der männlichen Sparte antrafen? Und so abwegig war es nun auch nicht, dass Hei dort saß.

Dann wurde es allerdings doch brenzlig. Sozusagen. Was sollte man(n) in so einer Situation schon zu seiner Verteidigung sagen? Mari baute sich vor Shika auf, funkelte ihn zwar nicht wütend an, aber ihr nichtssagendes Lächeln tat schon alle Arbeit, die ein andere Blick vermutlich niemals hätte tun können. Hei fühlte sich... überhaupt nicht wohl. Kurz hatte der junge Suna-nin zu Mari geschielt, hatte es dann aber doch weiterhin vorgezogen, einfach wegzusehen. Wenn er schon sterben würde - bitte, dann wenigstens wie ein Gentleman und nicht wie ein Spanner. Allerdings konnte sich Hei immer noch nicht erklären, wie zur Hölle es zu dieser Situation hätte kommen können. Wer spielte hier ein Spiel mit ihm? Wollten ihn die beiden Mädchen einfach nur aufziehen? ... Nein, eher nicht. Shikas Reaktion war ziemlich echt gewesen, und Maris unterschwellige - nun, eigentlich war es eher eine ziemlich offensichtliche und nicht besonders Mut erweckende gewesen - Drohung klang auch nicht, als würde es ihr Spaß machen. Raffinesse? Hatten die beiden Kunoichi doch ein wenig zuviel Sonne abbekommen? Der Wüstensohn konnte genauso nicht vorstellen, wozu er sich eine Ausrede einfallen lassen sollte. Sein Kopf blockierte für den Moment einfach, vor allen Dingen, weil er sich im Recht sah - nicht ganz ohne Grund, nur war dass in diesem Zusammenhang einfach nur unwichtig. Wichtig war, dass um Maris Hand deutlich eine bläuliche Aura zu erkennen war. Und wie hatte er selbst in seiner Prüfung damals - wieso zog sein Leben gerade an seinen Augen vorbei? - gut erkannt? Hyuuga hatten eine ganz besondere Art, zu kämpfen. Vor allen Dingen, wenn sie ihre typischen Techniken einsetzten, Jyuuken genannt, wenn er sich richtig erinnerte. Selbst wenn das falsch war, der Schluss war der Gleiche: Es würde wehtun. Innerlich. Und das war überhaupt nicht schön. Also musste sein Kopf eine Möglichkeit finden, sich aus dieser misslichen Lage zu befreien. Schwer, wenn einem gerade von einer Person gedroht wurde, gegen die man sicherlich selbst nicht die Hand erheben würde. Und Hei wollte absolut nicht wissen, was die Hyuuga in dem Fall, dass sie die Null ohne eine Ausrede erreichte, für ihn bereithielt. "Ausrede?", empörte er sich, aber es klang weniger sicher, als er vielleicht beabsichtigte. Wieso, war ihm ja selbst schon zur Genüge klar. Hier stand einiges auf Messers Schneide. "Ich brauche keine. Ihr seid im falschem Bad, verdammt! Lesen ist eine Kunst!", fuhr er fort, schien eher mit der Wand zu sprechen als die Hyuuga. Nicht nur, dass er anders als sonst wirklich einfach ziemlich schnörkellos sagte, was Sache war, es ärgerte ihn auch, dass das Misstrauen gegen ihn offensichtlich größer war als das Vertrauen. Ja, natürlich, es wäre sehr bezeichnend gewesen. Der noch nicht ganz ausgewachsene Shinobi, der seinen beiden hübschen Teammitgliedern nachstellte. Aber so war es ja einfach nicht... so fühlte sich also Panik an. Und Ärger. Irgendwie komische Mischung, aber was sollte Hei schon machen? Er log nicht. Jedenfalls nicht Mari gegenüber. Schade nur, dass sie mit dem Byakugan keine Lügen durchschauen könnte, das wäre dann alles einfacher gewesen. Immer noch vermeidend, die Hyuuga direkt anzusehen, huschten seine Augen hin und her, suchten nach einem Hinweis darauf, dass es wirklich das Männerbad war. Wand? Nein, kein Zeichen oder ähnliches. Auf der Holzvertäfelung? Nein, offensichtlich auch nicht. Das war doch einfach nicht fair. Musste die Verwaltung hier nicht vorsorgen, damit arme Männer in Not beweisen konnten, dass sie unschuldig waren!? Offensichtlich nicht. Obwohl Hei sich sicher war, dass er das Schriftzeichen für 'Mann' hier irgendwo gesehen hatte... aber wo nur...? An der Tür natürlich. Aber woanders. Kleiner... Hei strengte sein Hirn an, aber irgendwie kam nichts dabei raus. Bei welcher Zahl Mari wohl mittlerweile war? "Hältst du mich für so dumm?"
 
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Nara Shika

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Ein Traum. Genau! Es konnte nur ein Traum sein. Eine andere Erklärung für diese absurde Situation gab es doch gar nicht. Ein Junge hatte sie nackt gesehen, ganz nackt. Außerdem war es nicht irgendein Junge gewesen, der ihre sinnbildliche Unschuld geraubt hatte. Nein, es musste natürlich Tatsumaki Hei sein. Wie hätte es auch anders sein sollen? Jedem anderen hätte sie zumindest aus dem Weg gehen können. Nun war sie aber durch die Mission an den männlichen Genin gebunden und konnte diesen störenden Gedanken nicht mehr ausweichen. Hinzu kam noch, dass es kein reiner Zufall gewesen war. Es sah alles viel mehr nach kalkulierter Logik aus. Der Spanner ließ die beiden (halb)-nackten Kunoichi einfach zu sich spazieren, anstatt ihnen aufzulauern. Einerseits natürlich schlau, andererseits total dämlich. Er wusste doch, dass Mari ganz anders als sie selbst reagieren würde. Warum er dennoch das Risiko einging..? Wer wusste das schon. Vielleicht empfand der Suna-Nin ja einen Gefallen an einem gewissen Nervenkitzel. Aus Angst vor der Realität versuchte sich Shika diesen Traum, diese Möglichkeit, auf jedenfall weiterhin einzureden. Leider platzte die falsche Wahrheit aber allzu schnell, nachdem das Mädchen für einen Moment ihre Augen öffnete. Noch immer war sie in diesem verdammten Frauenbad. Noch immer saß Hei unweit von ihr im Wasser. Und noch immer konnte sie dieser Falle nicht entrinnen. Das einzige, was sich mittlerweile verändert hatte war, dass nun eine gewisse Hyuuga vor ihr stand. Sie stand vor ihr und beschützte sie vor den lustvollen Blicken, die es tatsächlich gar nicht gab, ihres alten Akademiefreundes. Eine wahre Freundin, wenn man sie denn so nennen konnte. Trotz der gemeinsamen Zeit auf der bisherigen Mission und auch schon vorher auf dem Job, kannte die Nara ihre Teamleiterin eigentlich nur oberflächig. In solchen Momenten musste man jedoch einfach zusammenhalten als Mädchen.

So gesehen war die Sachlage also klar. Zwei unschuldige Kunoichi wurden von einem perversen Wüstenjungen belästigt. Anstatt jetzt aber seinen Fehler einzugestehen, beschuldigte er die beiden doch tatsächlich die falsche Tür genommen zu haben. Das konnte es doch gar nicht sein. Kein einziges Wort der Reue kam über die Lippen des Tatsumakis. Ja, er machte sich nicht mal die Mühe eine Ausrede zu erfinden. Er blieb fest bei seiner Behauptung, dass dies das Männerbad sein sollte. Eine mehr als offensichtliche Lüge. Shika hatte deutlich das Eingangsschild gesehen und dort war eindeutig "Frauen" zu lesen gewesen. Hoffentlich würde er seine Worte nicht noch bereuen. Ein kurzer Blick ins Gesicht von Mari bewies der Schwarzhaarigen nämlich, dass sie zu allem bereit war. Nicht umsonst, hatte sie schon einiges an Chakra in ihrer Hand gesammelt. Das würde ziemlich wehtun nach Ablauf des Countdowns.
Während also alles auf einen Höhepunkt zusteuerte, hatte die Nara sich wieder etwas beruhigt, auch durch das recht bestimmte Auftreten ihrer Teamkollegin. Es gab ihr eine gewisse Sicherheit zurück, die schon längst verloren schien. Dennoch wollte sie es vorerst langsam angehen lassen. Shika hörte also auf mit Seifenstücken zu werfen - ihre Munition war eh ausgegangen - und wickelte das einzige Stück Stoff wieder um ihren Körper, diesmal etwas fester, jetzt noch ein Risiko einzugehen wäre zu fahrlässig gewesen. Nach einem unruhigen Seufzer in Richtung des Wassers, zog sie sich dann behutsam am Rücken der Hyuuga nach oben, lugte zaghaft an deren Seite vorbei in Richtung des Jungen und vergrub dann das rote Gesicht in deren Rücken. "Das.. D-Das stimmt doch gar nicht!", meldete sich eine immer noch verängstigte Stimme hinter Mari. "Das hier ist das Frauenbad.." Mehr brachte sie nicht fertig. Der Unfall war einfach noch zu frisch gewesen. Eigentlich konnte es ihr auch egal sein. Wenn Hei bei seiner Meinung bleiben wollte, würde er schon in wenigen Sekunden seine Strafe bekommen. Ihre einzige Sorge in dieser Hinsicht war, ob der Suna-Nin dann noch fähig wäre die Reise fortzuführen. Schon in ihrem ersten Halt, dem Gasthaus zum Grenzposten, war erkenntlich geworden, dass ihre Teamleiterung durchaus jähzörnig reagieren konnte. Bevor es dazu aber kommen sollte, löste die Schwarzhaarige durch ihre Klammerei unglücklicherweise das Handtuch ihrer Retterin.
 

Hyuuga Mari

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Und so zählte Mari eine Zahl nach der anderen ab, immer näher der null entgegen steuernd. Tatsumaki Hei als perverser Spanner – es gab durchaus Dinge, welche die Hyuuga überraschten, denn eigentlich hatte sie ihm ein solches Verhalten bisher nicht zugetraut. Diese Überlegungen hinderten sie aber nicht daran, Hei als komplett schuldig anzusehen, denn so gesehen hatte sie ihn in der bisherigen Zeit nie in einer Lage kennengelernt, in welcher er wahrhaftig hätte in Versuchung kommen können. Diese hatte es nun gegeben.. und der Suna-Nin hatte sie genutzt. Schuldig im Sinne der Anklage? Der nun zur Seite gerichtete Blick verbesserte seine Lage in den Augen der Braunhaarigen nicht, denn in vielen Fällen sollte man sich vorher Gedanken um die Folgen machen, nicht erst im Nachhinein. Da der Atem dafür benötigt wurde, herunterzuzählen, lies sie die 'Ausrede' – die eine solche gar nicht war – unkommentiert, bemerkte nur, wie Shika sich von ihrer Starre und der Seifenstückattacke erholt hatte und nun mit erneut um den Körper gewickeltem Handtuch an der Hyuuga Halt suchte, um sich wieder auf die eigenen Füße zu begeben. Wie die Nara es bereits gut erkannt hatte: In solchen Situationen musste man als Mädchen zusammenhalten. Daher machte es auch keinen Unterschied, dass die Teamleiterin für gewöhnlich eine gewisse Distanz zu anderen aufrechterhielt und gar so naher Körperkontakt ungewöhnlich war. Shika hatte sich durch ein Missgeschick komplett vor ihrem alten Freund entblößt, kein Wunder, dass sie sich nun mit hochrotem Kopf hinter irgendetwas oder jemandem verstecken wollte – war es nun auch der Rücken Maris.
„3...“ Da hatte der Countdown also begonnen und noch immer stritt der Schwarzhaarige seine Schuld ab, empfand es nicht einmal für nötig so zu tun, als hätte er eine gute Begründung für seine Anwesenheit im Frauenbad (!). „2...“ Die weißen Äuglein wandten sich für den Bruchteil einer Sekunde von dem jungen Mann ab, sahen stattdessen zur eigenen Seite, um den Kopf der Nara zu erkennen, die sich noch immer hinter der 15-Jährigen versteckte und sich ziemlich fest an sie klammerte. „1...“ War es das nun? Das Chakra umwanderte weiterhin die rechte Hand der Hyuuga, die Füße bereit dem nackt im Wasser sitzenden Hei entgegenzuspringen und ihm mit einem gezielten Hieb jegliche Perversion zu vertreiben. Mari holte Luft, wollte das Startsignal geben – doch dann löste sich auch ihr Handtuch, verursacht durch die andere Kunoichi. Das war jetzt irgendwie.. typisch. Als Pech konnte man es kaum noch bezeichnen, zu passend war es für diese Situation. Sollte sie nun schreien, so wie es die Nara getan hatte? Jedenfalls sorgte es dafür, dass die Braunhaarige aus ihrer Konzentration gerissen wurde, das Chakra nicht mehr in der Hand gehalten wurde und die Ansammlung mit dem nächsten Atemzug verschwunden war. Sie schwieg, blickte an sich hinunter und bewegte sich zuerst keinen Millimeter, den Anflug von Röte auf den Wangen habend. Was ging hier bitte gerade ab?! Man konnte ja wohl kaum verlangen, dass eine 15-Jährige da noch immer lächelnd auf gut Wetter machte. Ob Hei sich nun gewagt hatte, einen Blick zu riskieren oder nicht stand nicht zur Debatte. Er war tot. So. was. von. tot.
Mari bückte sich, wickelte in schockierender Geduld das Handtuch wieder um ihren Körper und entfernte sich zur Sicherheit einen Schritt von Shika, sie dabei nicht mehr ansehend. Die Augen waren geschlossen, die Röte noch immer sichtbar, allerdings nicht annähernd so sichtbar die die Stressfalte an der Stirn. „0...“ Das war alles, was die Hyuuga noch sagte. Alles vorbei, einfach alles zu Ende. Was man jetzt noch von der Ge'nin zu sehen bekam, entsprach wirklich nicht dem Bild, was man von ihr sonst gewohnt war. Extreme Situation eben, die dafür sorgte, dass die reservierte Dame ihren Gefühlen – in diesem Falle Zorn – freien Lauf lies. Sie fand sich plötzlich hinter der Bank wieder, auf welcher der Tatsumaki saß und drückte seinen Kopf mit dem nackten Fuß unter Wasser. „In der Wüste sterben mehr Menschen am Ertrinken als Verdursten.“ zitierte sie ihn dabei, das Lächeln auf dem Gesicht die pure Boshaftigkeit widerspiegelnd. War es absurd, dass gerade diese Szene zeigte, dass die Hyuuga dabei war, eine gewisse Art.. Freundschaft gegenüber der Nara und Hei aufzubauen? Wahrscheinlich schon, doch bei wem hätte sie sich sonst so gehen lassen? Frage war, wie viel Luft der Junge noch in den Lungen hatte und vor allem, wie lange Mari ihn noch unter Wasser drücken wollte...

Außerhalb des Bades spielte sich eine viel ruhigere Szene ab, die gar nicht darauf deuten lies, was gerade im Inneren von diesem geschah. Der rothaarige Bengel lehnte abseits an einer Wand und zählte die Sekunden, nachdem er gesehen hatte, dass die Kunoichi das Bad betreten hatten. Es dauerte circa eine Minute, bis der erste Schrei ertönt war und die Hallen des Hotels durchdrang – genauso wie die Straßen der Oasenstadt. Shintaro konnte sich daraufhin nicht mehr unter Kontrolle halten, lachte herzhaft und musste sich sogar den Bauch halten, vollkommen zufrieden damit, wie sein Plan dem Anschein nach aufgegangen war. Ob er auch damit gerechnet hatte, dass seinem männlichen Kollegen gerade die Luft wegblieb? Im wahrhaftigen Sinne... Jedenfalls verfielen auch die Mitarbeiter des Hotels für den ersten Moment in eine Art Schockstarre, bis der Erste sich von dieser löste und in Richtung der Bäder rannte. Auch er war verwirrt über die vertauschten Schilder und zögerte daher, ob er jenes, aus welchem der Schrei ertönt war, nun betreten sollte oder nicht. „Platz da!“ Er wurde sogleich von einer Dame mittleren Alters zur Seite befördert, die sich nicht darum kümmerte, ob sie nun in das Bad für Männer oder Frauen marschierte. Ihre Souveränität war kein Wunder, denn wir hatten es hier mit der Besitzerin des Hotels zu tun, die in dem Schrei einen eindeutigen Notfall erkannt hatte und für den Fall der Fälle hatten die männlichen Vertreter sich eben nicht so anzustellen. Besser sie beeilte sich, denn Hei war noch immer unter Wasser... Moment. Was würde die Besitzerin überhaupt bei dem Anblick eines Mädchens sagen, die zornig einen Jungen mit dem Fuß unter Wasser drückte, während eine andere junge Dame dem Schauspiel abseitsstehend zusah? Tja.. man bekam – egal mit welchem Alter – eben immer neue Anblicke.
 

Tatsumaki Hei

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Hei wurde immer unruhiger. Was sollte das? Wieso zählte sie weiter? Das war nicht fair! Er war doch nicht Schuld: Es steckte keine Absicht dahinter, und außerdem war er hier jawohl sehr viel eher das Opfer! Aber das schien Shika natürlich nicht zu kümmern, und Mari sehr viel weniger. Sie zählte immer noch herunter, und anscheinend überlegte sie nicht einmal, sich zu vergewissern, ob sie nicht im richtigen Bad war oder nicht. Hei wollte sich gerade beschweren, wollte anbieten, die Situation zu klären, eventuell noch einmal nachzuschauen, ob sie nicht doch vielleicht im Unrecht waren - also die Mädchen, nicht er. Der in höchster Gefahr schwebende Suna-nin hatte mittlerweile die Arme ein wenig schützend an seinen eigenen Körper gezogen und konnte nur noch mit anhören - jetzt traute er sich sogar, Mari in das Gesicht zu sehen, denn, nun, wenn man sowieso kurz davor stand, den Jordan mit dem Gesicht nach unten zu überqueren, konnte man ja wenigstens seinem Henker ins Gesicht sehen. Ah, jetzt waren sie schon bei der eins? Hei seufzte leise, ergab sich seinem Schicksal ein wenig. Es war doch zum Haareraufen - da kam man mal in ein schönes Hotel mit einem Bad, in dem er sich so entspannen konnte wie die letzten Jahre eigentlich nicht mehr - jedenfalls nicht in so einem Luxusbad - und dann musste natürlich irgendetwas dazwischenfunken. In diesem Falle waren es zwei Mädchen gewesen, die sich ja unbedingt in das Männerbad - er war immer noch überzeugt davon, dass er richtig war - schleichen mussten, um einen unbedarften Suna-nin im Bad zu überraschen. Gut, das war natürlich nicht ganz richtig. Objektiv allerdings auch nicht falsch. Doch dann... passierte etwas, womit Hei wirklich nicht gerechnet hatte. Während er wenig gefasst, eher ergeben seinem Schicksal entgegensah - und damit Mari - klammerte sich Shika von hinten an ihre Teamleiterin. Was dazu führte, dass sich deren Handtuch öffnete und zu Boden fiel. Was. dazu. führte. dass. deren. Handtuch. zu. Boden. fiel. Eine, höchstens zwei oder drei Millisekunde brauchte Hei, um sich die Hand vor das Gesicht zu schlagen - nicht nur, um nichts mehr zu sehen, sondern auch, weil diese Situation einfach nur absurd war. Allerdings war eine, höchstens zwei oder drei Millisekunden für das menschliche Auge (und dem verarbeitenden Apparat) genug, um wenigstens einen schnellen Eindruck zu bekommen. Ich verfluche dich, Hirn!, grummelte er in Gedanken, linste durch seine Finger nach den Füßen der Hyuuga, wo das Handtuch lag. Würde seine 'Strafe' jetzt noch schlimmer ausfallen? Dass das Hoffen um die Gnade des braunhaarigen Mädchens wäre vermutlich simpel sinnlos. Vermutlich war es sogar gut, dass Hei den stoischen Gesichtsausdruck von Mari nicht sah, denn das hätte ihm vermutlich noch mehr Angst eingejagt - oder vielleicht zu einer Flucht animiert. Aber nein; Das war keine Alternative, vor allen Dingen weil er - verdammt noch mal - Recht hatte. Oder? Zu viele vermutlich-st!

Plötzlich verschwand das Mädchen aus dem - zugegebenermaßen beschränktem - Gesichtsfeld. Wo war sie hin? Ein leises Geräusch hinter ihm -das Geräusch von nackten Füßen, die sich auf dem hölzernen Boden ziemlich schnell bewegten - animierte ihn dazu, sich umzudrehen, befürchtete das schlimmste. "Hör zu, ich...", fing er gerade noch an, konnte dann noch - wieder nur einen winzigen Augenblick lang - einen gewissen... Ausblick genießen, der dann allerdings sofort von einem durchaus hübsch geformten Fuß verdeckt wurde, welcher gleich darauf in seinem Gesicht landete und ihn unter Wasser drückte. Hei, total unvorbereitet darauf - er hatte eher damit gerechnet, dass sie sich mit den Fäusten an ihm rächen würde - schnappte nach Luft. Allerdings natürlich in dem genau falschen Moment, nämlich als er schon unter Wasser war, was dazu führte, dass er... nun, mindestens zwanzig gefühlte Liter des Badewassers verschluckte. Und, dass er keine Luft bekam... was nicht gut war. Nun, jedenfalls nicht für ihn. Ausgebildeter Shinobi hin oder her, in so einer Situation konnte man eben nicht wirklich etwas tun, um seinen Hintern zu retten, vor allen Dingen nicht, wenn man sich so unglücklich verhielt wie der Tatsumaki. In seinem ziemlich vergeblichen Versuch, wieder Luft zu bekommen, schluckte er nur noch mehr des Wassers, während der Fuß der Hyuuga ihn weiterhin unter Wasser hielt. Was für eine Furie... Hei fasste einen letzten klaren Gedanken, tauchte ab und wieder auf, allerdings auf der anderen Seite des Beckens. Röchelnd und ziemlich stark hustend versuchte er, wieder an das kostbarste Gut zu kommen - Luft - und spürte, wie Wasser aus seinem Mund lief, wieder diese berühmten gefühlten zwanzig Liter. Es klang nicht wirklich gut, was der Tatsumaki da von sich gab, und sein sonst so schöner Teint war ziemlich blass geworden. "Ich... ich hab' ein Licht gesehen.", murmelte er leise und schüttelte fassungslos den Kopf. Nun, er hatte auch was ganz anderes gesehen, aber das Licht war gerade sehr viel wichtiger. Er schüttelte - noch einmal, stärker - seinen Kopf, und aus seinen langen, nassen Haaren spritzte das Wasser nur so. Die schwarzen Strähnen hingen an seinem Gesicht herunter und ließen ihn ein wenig wie einen Halbtoten aussehen. So fühlte er sich aber gar nicht: Eher wie einer, der gerade den Himmel gesehen hatte und wieder auf Erden wandeln konnte. Nun, sein Körper war gerade ein wenig abgewrackt, dem Sauerstoffmangel sei Dank, aber sein Geist fühlte sich frei und schwerelos. Moment... lag das nicht auch am Sauerstoffmangel? Egal. Immer noch ein wenig abwesend blickte er sich um und runzelte sofort die Stirn.
Noch eine Frau? Das war doch ein Witz, oder? Langsam begann Hei beinahe selbst, an seiner Glücksgöttin zu zweifeln, allerdings war die Ähnlichkeit der Frau relativ zu Shintaro so frappierend, dass sie vermutlich diejenige sein musste, die dieses Hotel leitete. "Was ist hier los?" Die rothaarige Frau blickte sich ein wenig verwirrt um, hatte offensichtlich mehr erwartet als nur einen Jungen und zwei Mädchen. "Oh, nicht schon wieder...", seufzte sie leise und schüttelte den Kopf. "SHINTARO!", brüllte sie dann laut, und der Kleine kam, immer noch kichernd, angetrippelt. Er hatte ein wirklich abartiges Grinsen auf den Lippen. Von wem hatte er das bitte geerbt? Das war ja wirklich nicht auszuhalten. Kurz schielte Hei zurück zu Mari, deren Gesicht... wirklich gruselig war. Whuha! War das die 'echte' Mari? Schnell sah er zurück zu der Frau und übernahm einfach das Wort. "Ich saß im Bad. Die Beiden kamen herein." Abgehackt. Ruhig, Hei, ermahnte er sich selbst. Es sollte sich doch alles klären können. "Und daraus ist dann die Situation entstanden." Der Wüstensohn hustete, noch etwas Wasser lief ihm den Mundwinkel herab. "Wir sind hier doch im Männerbad, oder?"
Die Frau sah skeptisch zwischen ihm und Mari hin und her, seufzte dann wieder. "Ja... das hier ist das Männerbad. Ihr könnt es an den Handtüchern sehen, auf denen ist eingestickt, in welches Bad sie gehören. Mein Sohn hat die... Angewohnheit, ab und zu Streiche zu spielen. Bisher hat ihn noch nichts davon abgehalten." Sie verpasste dem Kleinen einen festen Schlag auf den Hinterkopf, mit der flachen Hand, was ihn zu einem Fiepen veranlasste. "So hat allerdings noch niemand reagiert... jetzt entschuldige dich schon!", schnauzte sie ihren Sprössling an, welcher mit einem halbwegs schmerzverzerrten, andererseits immer noch echt perversen Grinsen zu Hei, dann zu Shika und auch zu Mari schaute. "Entschuldigung.", sagte er, offensichtlich überhaupt nicht bereuend, entschlüpfte dann dem Griff seiner Mutter und floh aus dem Bad, während der Tatsumaki - glücklich darüber, Recht gehabt zu haben, unglücklich darüber, beinahe gestorben zu sein - noch den letzten Rest seiner Lungen aushustete.
 
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Nara Shika

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Unglaublich peinlich! Das waren die Worte, die dieses Missgeschick aus der Sicht von Shika gut beschrieben. Es konnte doch nicht wahr sein, dass sie es letztendlich Schuld war, dass der Lüstling vor ihnen im Wasser nun auch einen Blick auf den nackten Körper Maris werfen konnte. Wie sollte sie sich nur dafür entschuldigen können? Wie? Dieser Zwischenfall war eigentlich unentschuldbar gewesen. Hoffentlich würde ihre Teamleiterin nicht zu allergisch auf diesen reagieren und sie fortan ignorieren. Ein echtes Horrorszenario. Dabei waren sie doch gerade im Begriff sich näher kennenzulernen, echte Freunde zu werden und nicht nur Teamkameradinnen zu bleiben.
Vorsichtig öffnete das schwarzhaarige Mädchen erneut die geschlossenen Augen und blickte auf den Rücken der Hyuuga. Sie hatte sich längst einige Schritte von ihr entfernt, wickelte sich aber erstmal das Handtuch wieder um den Körper. Anstatt des erwarteten Anschreiens, es war ja hinreichend bekannt, dass Mari zum ein oder anderen bissigen Kommentar neigte, folgte.. gar nichts? Etwas verwirrt kratzte sich die Nara am noch nassen Kopf. Irgendwie wurde sie gar nicht beachtet. Von beiden Anwesenden. Hei hatte sich aus Angst - und vielleicht wegen des kurzzeitig fehlenden Handtuchs - ganz auf das Mädchen vor ihm konzentriert, welches ihn wiederum böse anfunkelte. Anscheinend ließ sie ihrer angestauten Wut einzig in Richtung des Jungen freien Lauf. Glück im Unglück für Shika. Oder war es sogar Glück im Unglück im Unglück? Egal. Ihr Verdacht bestätigte sich auf jedenfall. Die Braunhaarige näherte sich plötzlich dem Tatsumaki immer mehr und blieb unweit neben ihm stehen. Statt des erwarteten Verprügelns, entschied sich Mari aber schließlich für eine makabere Variante der Bestrafung. Hei hatte immer erzählt, dass man in der Wüste ertrinken konnte, nun sollte er in einem Bad ertrinken. Natürlich nur philosophisch. Bevor ihre Teamleiterin nämlich ihre Drohung wahr werden ließe, würde sie eingreifen und das Leben ihres perversen Akademiefreundes retten. Dafür war selbst er zu schade. Ganz zu sprechen davon, dass sie niemals jemanden absichtlich sterben lassen würde. Das sprach einfach gegen ihre Grundsätze. Außerdem brauchten sie ihn ja eh noch wegen seiner Erfahrung in dieser Gegend. Was nützte ihnen schon ein halbtoter Junge? Nichts. Also musste sie jetzt..

Völlig unerwartet platzte plötzlich eine ältere Dame mit roten Haaren in das vermeindliche Frauenbad. War war nun los? Es sah nicht so aus, als ob sie das Wasser hier genießen wollte, vorallem nicht mit dieser Menge Kleidung am Leib. Vielmehr huschten ihre Augen mehrmals über die anwesenden Genin, bevor sie seufzend den Kopf schüttelte und lautstark nach Jemanden rief. Shintaro? Ein deutliches Fragezeichen schwebte über dem Kopf von Shika. Wer war das? Hatte sie irgendwas verpasst? Während die Kunoichi versuchte sich immer noch der Umstände bewusst zu werden, nutzte Hei seine Verschnaufpause, um sich zu erklären. Wieder tischte er die offensichtliche Lüge mit dem Männerbad auf. Warum machte er das? Er konnte doch unmöglich damit Erfolg haben. Das dachte die Nara zumindest. Letztendlich stimmte ihm die unbekannte Frau nämlich zu. Dies hier war tatsächlich das Männerbad? Wirklich? Also hatte er gar keine Schuld an diesem Zwischenfall gehabt? Er war total unschuldig gewesen. Nur wegen diesem einen kleinen Satansbraten waren sie und Mari beinah zu ihm ins Wasser gestiegen? Das.. das war doch alles ein Scherz. Mit halb offenen Mund starrte die Schwarzhaarige eine Zeit lang auf den Verursacher dieses 'Ereignisses', bevor sie wieder das Bewusstsein erlangte. An diese Möglichkeit hatte sie nie gedacht. Wer hätte das auch ahnen können? In der Regel war der Schuldige in solchen Fällen recht klar. Ob sie sich später beim Tatsumaki entschuldigen wollte? Eigentlich hatte sie ja nichts gemacht. Er hatte so gesehen trotzdem eine Strafe bekommen, die er nicht verdient hatte. Leider konnte man das Geschehene aber nicht rückgängig machen. Jetzt zählte nur noch Schadensbegrenzung. Für beide Seiten.
Nach der Entschuldigung des Streichespielers - wer konnte diese schon ernst nehmen? - verbeugte sich Shika also erstmals knapp und wortlos vor der Hotelbesitzerin, nur um dann ihre Sachen zu schnappen und schnellstmöglich aus dem Männerbad zu verschwinden. Die Gefahr war einfach zu groß, dass rein 'zufällig' noch ein Fremder vorbeischauen konnte. Das wollte sie unbedingt vermeiden. Ihre Rettung war das echte Frauenbad. Hier würde sie endlich das finden, was sie schon die ganze Zeit gesucht hatte: Ruhe und Erholung. Ohne noch einen Gedanken an diese ganzen Missverständnisse zu verschwenden, stieg Shika dort ins Wasser und tauchte bis zum Gesicht unter. Mari würde wohl auch jeden Moment auftauchen.
 

Hyuuga Mari

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Sie ergötzte sich an dem Leid. Warum auch nicht? Hei hatte es verdient, denn er war ein mieser Spanner, der nicht nur den Versuch gewagt hatte, Dinge zu sehen, die nicht für seine Augen bestimmt waren – es war ihm auch noch gelungen. Todesurteil war da ja wohl das Mindeste, denn manche Fähigkeiten waren dem Byakugan vorenthalten. Das Grinsen war wie auf das Gesicht gemeißelt, eigentlich fehlte nur noch das diabolische Lachen, um aus Mari eine wahrhaftig jähzornige Rächerin zu machen. Aber nein, ganz so schlimm stand es dann doch noch nicht um die Braunhaarige, sie genoss es schweigend. Dennoch, zufrieden sah sie, wie der Suna-Nin sich mehr als hilflos unter ihrem Fuß wandte, das Wasser zu den Seiten geschoben wurde und die Luft sich aus seinen Lungen verabschiedete. Wenn das keine Lektion war, was bitte dann?! Schade allerdings, als der Schwarzhaarige seine Gedanken wieder so weit gesammelt hatte, dass er untertauchte, Mari spürte, wie er sich von ihrem Fuß entfernte und dann mit einem ausreichenden Sicherheitsabstand zu der Teamleiterin wieder auftauchte, röchelte und Badewasser spuckte. Oh, wo war denn sein sonst so goldener Teint hin? Gerade glich der junge Mann von seiner Hautfarbe aus gesehen eher einem Gespenst, zu dem er auch beinahe geworden wäre – hätte die Hyuuga es wirklich durchgezogen?
Aller guten Dinge sind drei – zumindest tauchte eine dritte Dame auf, die einige Jahre älter als Shika und Mari war, sie sah sich mit strengem Blick um und musste mit Verwirrung die Situation erkennen... ein halb toter Kerl und zwei halb nackte junge Frauen, zusammen in einem Bad. Die Gesichtszüge der Teamleiterin hatten bereits wieder eine neutrale Ausstrahlung zurückerlangt, sie sah der Besitzerin des Hotels entgegen und ignorierte den Tatsumaki dabei geflissentlich. Shintaro? Wer sollte das denn sein? Die Ge'nin verschränkte die Arme vor der Brust, legte den Kopf zur Seite und sah einen kleinen Jungen in das (Männer-)bad marschieren, kichernd und noch widerlicher grinsend, als es Mari vor wenigen Minuten getan hatte. Sie hatte den rothaarigen Bengel nicht wahrgenommen, als sie mit der Nara zusammen das Bad betreten hatte, daher sagte ihr sein Gesicht auch jetzt nichts, nur die Ähnlichkeit zur älteren Dame war äußerst verblüffend. Was diese sagte, war hinzukommend noch verblüffender – ein Streich? Die weißen Augen suchten zuerst ungläubig das eigene Handtuch nach besagtem Zeichen ab, wandten sich danach davon ab und fixierten sich auf dem rothaarigen Jungen. Er hatte Glück, dass die Braunhaarige ihm keine Lektion erteilen durfte, ansonsten wäre er seines Lebens nicht mehr froh geworden. „...“ Mari sah zu dem Tatsumaki, zuckte mit den Mundwinkeln. Er hatte recht gehabt, verdammt. Unschuldig, demnach... stand eigentlich eine Entschuldigung aus. Entschuldigung? Mari? Nee, sicherlich nicht. Stattdessen legte sich die Ge'nin einfach die Tatsachen so um, dass Hei sie nackt gesehen hatte und deshalb eben ein wenig die Luft hatte verlieren müssen. Ja, so war das gut. Sie hatte sich schon bei den Cowboys nicht entschuldigt, dann würde sie das nun bei dem Schwarzhaarigen nicht nachholen – die Hyuuga war zu stolz, so einfach zu erklären.
Nachdem die Nara aus dem Bad verschwunden war, sah auch Mari sich noch einmal um, kümmerte sich nicht weiter um die oberflächliche Entschuldigung des Jungen und ging dann – in normalem Tempo – in Richtung des Ausgangs, sah Hei natürlich nicht mehr an, sondern verbeugte sich nur leicht vor der älteren Dame. Umstände hatten sie allerdings gemacht, da wäre es anmaßend gewesen, an der Rothaarigen erhobenen Hauptes vorbeizugehen. Spätestens beim Essen würde die Hyuuga erneut auf ihren männlichen Teamkollegen treffen, bis dahin wollte die Leiterin noch ein wenig Zeit zur Entspannung haben. Die konnte auch der Tatsumaki nutzen, um wieder vollkommen zu den Lebenden zu wechseln...

Auch im Frauenbad angekommen, hüllte sich Mari zuerst in Schweigen, gesellte sich zu der Nara ins Wasser und sank mit einem leisen Seufzer bis zum Hals ein. Es waren immer noch keine weiteren Gäste im Bad, was sehr gut war, denn die Kunoichi wollte sich beruhigen, schloss die Augen und lehnte sich zurück. Nebenbei angemerkt sei, dass sie sich vergewissert hatte, dass wieder die richtigen Schilder auf der jeweiligen Tür zu finden waren, damit nicht gleich wieder irgendein Missgeschick passierte. „...“ Was sollte sie nun sagen? Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass sie etwas sagen sollte zu den Geschehnissen im Männerbad (sie hatte tatsächlich falsch gelegen..), aber auch der lieber weniger sprechenden Hyuuga fiel nichts ein, was rechtfertigte/entschuldigte/klarstellte. Wahrscheinlich fühlte sich Shika – so wie sie eingeschätzt wurde – nicht nur beschämt, da sie ihr eigenes Handtuch verloren hatte, sondern auch schuldig, da sie so gesehen verursacht hatte, dass der Tatsumaki auch die Teamleiterin.. 'gesehen' hatte. Aufmunternde Worte waren nur leider noch nie die Stärke des Weißauges gewesen. „.. vergiss' es einfach wieder.“ warf sie also völlig zusammenhanglos in den Raum, ob die Schwarzhaarige damit nun etwas anfangen konnte oder nicht.
Erst zu einem späteren Zeitpunkt erhob sich Mari aus ihrer sitzenden Position und verließ das Wasser. Es gab eine kurze Auskunft an Shika, die die wichtigsten Worte 'Hunger' und 'Essensraum' enthielt, danach verschwand sie aus dem Bad, um sich abzutrocknen und umzuziehen. Dabei stellte sie ihrer Kollegin frei, ob sie mitkommen oder noch ein wenig Zeit für sich haben wollte, Hunger hatte die Andere zwar sicherlich auch, aber wer wusste schon, ob sie noch ein wenig brauchte, um die Geschehnisse im Männerbad Revue passieren zu lassen. Ach, das übliche Lächeln war auch zurückgekehrt, sanft, nicht böse, so wie es sich eben gehörte. Ob dem Tatsumaki der Appetit vergangen war? Oder würden sie ihn gleich im Essensraum treffen? Nachdem Mari zielsicher in die Richtung gegangen war, in welcher der Angestellte zu Beginn das Zimmer beschrieben hatte, blieb sie im Eingang von diesem stehen, schenkte der Mischung aus Bar und Restaurant – sie hatte etwas anderes erwartet – wenig Beachtung, sondern sah sich nach dem Suna-Nin um. Bar und Restaurant? Zumindest waren keine Cowboys zugegen, ansonsten wäre die Braunhaarige trotz Hunger schneller im eigenen Zimmer für die Nacht verschwunden, als man bis drei gezählt hätte. Auf dieser Mission gab es eindeutig zu viele Komplikationen für die Hyuuga – das gefiel ihr nicht.
 

Tatsumaki Hei

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Und so waren sie einfach gegangen. Beide. Ohne auch nur den Ansatz von Reue zu zeigen. Oder gar eine Entschuldigung, nein, das ging ja nun wirklich nicht. Letztendlich war es nun einmal so gewesen, dass ein Mann und zwei Frauen in einem Bad gewesen waren, und dort gab es eben nur ein Gesetz, nämlich: Frau hat Recht. Recht, bis sie eines besseren belehrt wurde, und selbst dann musste sie sich unter keinen Umständen entschuldigen, weder dafür, Mann mit Seife beworfen zu haben, noch dafür, ihm mit dem Fuß auf dem Gesicht herumgetrampelt zu haben. Als wäre es damit nicht genug, waren sie ja auch noch auf seinem Stolz gleich mit herumgetrampelt, um in diesem Bild zu bleiben, oh und ganz davon abgesehen: Das absolute Misstrauen, mit dem sie ihm begegnet waren. Hei war klar, dass es irgendwie alles bezeichnend gewesen war, aber dass ihm die beiden heranwachsenden Frauen so misstrauten, dass sie ohne auch nur darüber nachzudenken oder sein Argument nachzuprüfen einfach davon ausgingen, dass er log... nein, das war das schlimmste für Hei. Nachdenklich hing er über dem Rand des Bades und fragte sich, ob er je Anlass dazu gegeben hatte, ihm das Vertrauen nur wegen einer Situation derart abzusprechen. Mal ganz abgesehen davon, dass Mari selbst schon bemerkt hatte, dass Hei beileibe kein einfallsloser Kerl war. Wie konnte sie ihm zutrauen, so etwas Geschmackloses zu tun? Seufzend rieb sich der junge Mann die Nase, auf dem der harte Boden der Tatsachen - aka Maris Fuß - besonders viel Schaden angerichtet hatte. "Au..", machte er leise und strich sich die langen Haare zurück. Er wusste, dass er einiges klarstellen musste, wenn er diese Mission weiterhin mit vollem Einsatz bestreiten wollte. Auch wenn er sich zugegebenermaßen darüber ärgerte, wie Mari sich in ihrem Stolz und Shika in eben jenem verhielten, konnte er es doch irgendwie verstehen. Vielleicht war er ja zu nachgiebig? Vielleicht, aber beide waren Personen, die er eigentlich nicht aus seinem Leben streichen wollte. Und außerdem waren Missionen mit Menschen, die man verachtete, ja sicherlich das Schlimmste, was ein Shinobi erleben konnte. Verstimmt stieg der junge Shinobi aus dem Bad - da wollte er sich jetzt nicht aufhalten. Entspannung? Ha, die paar Minuten, die er gehabt hatte, waren ja von seinen Gefährten gleich wieder zertreten worden. Also würde er sich eben wenigstens auf das Essen freuen können... jedenfalls hoffte er das. Wenn er sich beeilte, würde er vielleicht fertig sein, bevor Mari und Shika aus dem Bad kommen würden. Ja, und dann wäre er schon in seinem Zimmer und würde sich mit seinem Gewissen herumprügeln, was? Nein... Hei wusste, dass er mit ihnen sprechen musste. Außerdem wäre es jawohl verdammt schwach gewesen, einfach zu fliehen und zu versuchen, Gras über die Sache wachsen zu lassen. Wenn Hei etwas nicht mochte, dann, solche Ungeklärtheiten zwischen sich und anderen zu wissen... es stand einfach zuviel auf dem Spiel. Seufzend trocknete er sich ab, rubbelte seine langen Haare intensiv, bis sie einigemaßen trocken waren, und band sie sorgfältig zusammen. Auf, auf, in den Untergang! Hei fühlte sich wie jemand, der zum Schafott ging; Allerdings würde es vermutlich weniger schlimm sein. Hoffentlich. Wenn die holde Weiblichkeit denn geneigt war, seinem Anliegen stattzugeben. Das 'Hime' hatte noch nie so gut gepasst...

Einen recht kurzen Moment später. Hei, ordentlich in seine normale Kleidung gehüllt, war auf dem Weg zu dem Restaurant, welches dieses Hotel bot. Angeblich waren ja die Speisen hier ziemlich gut. Sein Zopf hatte der junge Mann mit einem einfachen Knoten fixiert und sogar ein wenig hochgebunden, damit er nicht irgendwo gegen schleifte oder sonstigen Schmutz mitnahm - einfach, weil er ja nun einmal schön gewaschen war. Da reichte es, dass er morgen dreckig wurde - also sein Zopf. Als er den großen Raum, in dem gegessen wurde, betrat, bemerkte er, dass hier um einiges mehr los war als in den Bädern - die Leute unterhielten sich, lachten, tranken und aßen, so, wie es wohl sein sollte, wenn man im Urlaub war. Nun, wenn Hei im Urlaub sein würde, würde er allerdings nicht mit zwei Kunoichi umherreisen und sich den 'Urlaub' verderben lassen. Nein, wenn er frei hätte, würde er alleine irgendwo sitzen und sich die Landschaft ansehen. Unlustig? Nicht besonders cool? Nein, vermutlich nicht, aber Hei war es so einfach lieber. Weniger Komplikationen, weniger Füße im Gesicht und vor allen Dingen weniger Probleme, gegen die man selbst anarbeiten musste. Seufzend - schon wieder, eindeutig ein Mal zu viel an diesem Abend - ließ sich der Suna-nin an der Bar nieder, bestellte erst einmal nur ein simples Wasser, um seinen internen Vorrat wieder ein wenig aufzustocken. Er saß in der Ecke, dort war es dunkler als im Rest des Raumes, sodass jemand, der a) nicht genau wusste, wonach er suchte, b) sein Aussehen nicht komplett kannte und c) nicht komplett Licht und Dunkelheit ignorieren konnte, ihn nicht sehen würde. Hei fühlte sich immer noch nicht besonders gut; aber durch das kühle Wasser und die Ruhe, die er hier in seiner einsamen Ecke hatte, kam er wieder ein wenig zu Sinnen. Den letzten Rest Wasser hatte er ja, fast wie durch ein Wunder, schon im Bad ausspucken können; ab und zu fragte sich Hei, wie diese Menge Wasser überhaupt durch seine Kehle hinein und entsprechend auch wieder herausgekommen war. Ruhig und konzentriert hielt er den Eingang im Auge - hier war ja noch nichts von Shika und Mari zu sehen, weshalb er davon ausging, dass sie wohl noch kommen würden. Während er also aufpasste, wer hineinkam und wer den Raum verließ, ließ er seinen Blick auch noch über die anwesenden Gäste streifen. Viele etwas ältere Leute, aber auch einige jüngere; Allesamt Paare oder eben Gruppen. Nur ein junger Kerl saß alleine an der Bar, ähnlich wie Hei, nur um einiges schöner. Moment, hatte sich da der Begriff 'schön' eingeschlichen? Ja, tatsächlich. Gut gebaut, ein ebenmäßiges Gesicht, kurze, tiefschwarze Haare und ein absolut gewinnendes Lächeln, welches sagte: 'Hallo, Welt! Wo sind die Ladys? Hei seufzte leise, nahm einen weiteren tiefen Schluck aus seinem Wasserglas. Manchmal wünschte er sich, Alkohol würde eine Lösung für Probleme sein. Doof nur, dass es das in keinem Fall war, wie man an den Nachbarn unter ihm sah, die trotz exzessiven Konsums ihre Probleme untereinander immer noch nicht klären konnten. Was sollten die dauernden Streits und endstrechend häufige Versöhnung sonst sein?

Nun, unwichtig. Mari stand in der Tür und sah sich um, bemerkte Hei allerdings nicht, der sich in dem Sinne wirklich hervorragend Shinobi-haft plaziert hatte. Während das Mädchen noch da stand, traf Shika kurze Zeit später zu ihr - der Suna-nin wusste nicht, was oder ob sie überhaupt etwas sprachen oder sagten, allerdings suchten sie sich dann einen Platz an einem der runden Tische. Zwei Stühle wurden herangezogen, und gerade hatte sich der junge Mann aufgemacht, um sich zu seinen Teamkameradinnen zu gesellen - er hatte vor, ein wenig klaren Tisch zu machen - da bemerkte er, dass sich Mr. Schönling in die gleiche Richtung bewegte. Etwas erstaunt hielt der Wüstensohn inne, verfolgte, wie der Kerl zu dem Tisch mit Mari und Shika ging und einen Stuhl heranzog, sich aber noch nicht setzte. Sein Lächeln war mehr als überzeugend, als der junge Mann sich vorstellte: "Guten Abend, die Damen. Könnte ich mich vielleicht zu euch setzen...", fing er an und schien auch noch nicht fertig zu sein. Hei hörte nicht einmal mehr, was der Kerl sagte, sondern zog sich kurz an den Haaren, um sicher zu sein, dass das hier kein schlechter Traum war, in dem er irgendwelche unsinnigen und unnötigen Dinge durchleben musste. Da wollte er sich schon mutigst den beiden Kunoichi nähern... und genau dann kam so ein Kerl. Ärgerlich beschleunigte Hei seine Schritte, und stellte dem Kerl, der sich gerade hatte setzen wollen und nebenbei die Schönheit der Mädchen pries, ein Bein, so dass dieser der Nase nach auf dem Boden landete. "Díeser Platz ist schon reserviert. Einen schönen Abend noch", knurrte er und ließ sich mit einer endgültig wirkenden Miene auf den Stuhl fallen, den der arme Flirtking sich eben so schön platziert hatte. Dieser sah ziemlich baff aus und wollte wohl gerade anfangen, Hei ziemlich laut davon zu überzeugen, dass er Anspruch auf diesen Platz erhob, da allerdings fiel dessen Blick auf ein anderes Mädchen, was sicherlich eben so ansehnlich war wie die Begleiterinnen des Suna-nins. Und nicht zu vergessen: Die andere schien ein wenig älter. Also verzog sich der Kerl und Hei hatte zweierlei - einen guten Platz und einen schlechten Auftritt hinter sich. Etwas zurückhaltend wirkend taxierte er kurz Shika, dann Mari, seufzte dann leise und neigte den Kopf. "Verzeiht bitte. Das alles ist nur äußerst suboptimal verlaufen. Ich hoffe, wir können das... vergessen." Er war zwar nicht unbedingt derjenige, der sich entschuldigen musste, aber irgendwo ja vielleicht auch doch - ein wenig. Dafür, was er gesehen - oder eben auch nicht gesehen hatte. Auf dem Gesicht des Wüstensohns war im Moment nicht dieses typische Lächeln zu sehen, prägnant war im Moment eher immer noch der etwas blasse Teint und ein nachdenklicher, eben zurückhaltender Gesichtsausdruck ohne Lächeln.
 

Nara Shika

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Mit der Hälfte des noch leicht erröteten Gesichts im Wasser untergetaucht ließ Shika einige Luftblasen vor ihren Augen aufsteigen. Irgendwie wollten ihr die ganzen Ereignisse nicht aus dem Kopf gehen. Dabei wollte sie doch gar nicht an diese Sachen immer und immer wieder erinnert werden. Es war zum verrückt werden. Es musste doch eine Methode geben, womit man diese Gedanken loswerden konnte. Etwas, was sie ablenkte. Nach einigen Minuten, in denen sie konzentriert die Seife anstarrte, fand sie jedoch keine Antwort dazu. Momentan war dieses etwas wohl unauffindbar.
Das Geräusch einer sich öffnender Tür ließ die Nara dann aus ihrer Gedankenwelt aufwachen und sich leicht in dessen Richtung drehen. Wie erwartet war nun auch Mari ihr in das richtige Frauenbad gefolgt. Wäre auch seltsam gewesen wenn nicht. Immerhin hatten sie beide ja dank des Zwischenfalls keine Zeit gehabt, um sich wirklich zu entspannen. Das musste natürlich nachgeholt werden, auch wenn es nun nicht mehr ganz so einfach war. Ihren Körper leicht wegdrehend, schließlich war es ihr selbst vor dem gleichen Geschlecht peinlich sich ganz zu zeigen, beobachtete sie noch kurz wie ihre Teamleiterin ins Wasser glitt, um dann vollends in eine abweisende Haltung hinüberzudriften. Augenkontakt war einfach nicht nötig. Zudem hatte sie keine Ahnung über was sie mit Mari reden sollte und ob diese vielleicht wegen ihres Missgeschicks noch leicht sauer war. Sie konnte ja schlecht blindlings 'diese' Frage stellen. Was sollte das für einen Eindruck machen? Da war es halt schlauer gar nichts zu sagen. So konnte es auch keine Missdeutungen geben. Zu ihrer Überraschung dachte die so stille Mari in diesem Falle jedoch anders. Statt nämlich ebenso zu schweigen, richtete sie eindeutig das Wort an sie und versuchte sie zu beruhigen. Der Zusammenhang war zwar nicht ganz verständlich, aber Shika ging es dadurch doch irgendwie besser. Diese schlichte Geste der Braunhaarigen sagte nämlich mehr als tausend Worte. Nun konnte sie sich doch etwas von den Geschehnissen distanzieren.

Nachdem die Zeit wie im Flug verging, war es dann auch Mari, die als erste das Bad in Richtung Essenstisch verlassen wollte. Eine gute und richtige Entscheidung. Die verschrumpelten Fingerkuppen Shikas deuteten ihr nämlich ebenso an, dass sie genug Zeit im Wasser verbracht hatte. Schmutzig würde sie auf jedenfall nicht mehr sein. Sich beim Abtrocknen und Anziehen der neuen, frischen Kleidung beeilend, holte sie die Hyuuga schließlich noch im Gang ein und durchschritt gleichzeitig mit ihr die Tür in den Essenssaal. Eine Mischung aus Restaurant und Bar streifet ihren Blick. Nicht ganz das, was sie von einem gehobenen Hotel dieser Klasse erwartet hatte, aber alles war wohl besser als eine stinkende, dreckige Bar voller seltsamer, alter Cowboys. So gesehen wurde sie nicht enttäuscht. Solange außerdem das Essen gut wäre, würde sie jegliches Ambiente, wie gut oder schlecht es auch sein sollte, sie nicht dabei stören es zu genießen. Letztendlich mit Mari an einem der vorher freien Tische sitzend, ließ die Kunoichi nochmals ihren Blick durch den Raum schweifen. Diesmal achtete sie jedoch viel weniger auf die Ausstattung desselben, anstatt die verschiedenen Leute zu mustern. Es ging ihr dabei gar nicht, um die ihr so fremden Personen, sondern vielmehr um die Suche des einzig bekannten Jungen in dieser Pension: Hei. Eigentlich hatte sie erwartet, dass er schon auf sie warten würde, so wie es schien, wollte er sich aber wohl noch von ihnen fernhalten, vor allem vor Mari vermutete sie. Immerhin hatte sie ihn ja fast ertränkt, obwohl er auch nur ein Opfer in dieser Schmierenkomödie war. Ein Opfer mit einem guten Ausblick. Seufzend strich sich Shika die noch leicht nassen Haare aus dem Gesicht. Sie wollte diese Sache doch erstmal vergessen. Warum dachte sie dann schon wieder daran? Und was machte plötzlich dieser Fremde vor ihnen? Ohne eine Chance zu haben auf seine Anwesenheit reagieren zu können, fing der Unbekannte plötzlich an loszubrabbeln. Das passte ihr gar nicht. Es war irgendwie zu offensichtlich, was er von zwei einsamen Mädchen haben wollte. Die Kraft ihn aber einfach abzuwimmeln, fehlte ihr genauso sehr, wie eine passende Antwort auf seine Begrüßung zu geben. Glücklicherweise löste sich das Problem aber wieder recht schnell in Luft auf. Man konnte wohl sagen, dass es Glück im Unglück war, dass der Tatsumaki den Störenfried aus dem Weg schaffte. Das löste zwar das eine Problem, das andere hatte jedoch immer noch bestand. Eine verzwickte Situation, vor der man einfach nicht davonlaufen konnte. Nun war es wohl Zeit sich ihr entgegenzustellen.
Unruhig schaute Shika von Mari zu Hei und wieder zurück, nur um dann mit leicht gesenkten Blick und errötetn Wangen auf die Rischplatte vor ihr zu starren. "..." Einerseits hatte der 'perverse Spanner' den ersten Schritt gemacht und sich entschuldigt, andererseits wusste sie nicht wirklich, wie sie auf seine Worte reagieren sollte. Sie war einfach zu ungeübt, was solch schwierige Situationen betraf. Es war für sie ja schon schlimm genug sich mit der Schuld des einen Handtuchfalles beschäftigen zu müssen. Nun war die Last schon fast erdrückend. "I-Ich.. a-also.." Sie wollte es wirklich versuchen, aber Shika war immer weniger von sich überzeugt, weswegen sie auch stark stotterte. Hinzu kamen, nach einigen Augenblicken, noch einzelne Tränen, die ihr nun die Wangen hinabliefen, gefolgt von einem leichten Schluchzen. Aus Panik ergriff die Nara schnell eine Servierte, drückte diese in ihr Gesicht und versteckte sich unter dem Tisch vor den allzu peinlichen Blicken.
 

Hyuuga Mari

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Mari war sich noch nicht ganz einig darüber, ob diese vielen Leute das waren, was sie nun gebrauchen konnte. Natürlich, so wie sie es auch der Nara gesagt hatte, versuchte sie die Ereignisse zumindest für den weiteren Verlauf der Mission in den Hintergrund zu drängen, denn es wäre sicherlich keine gute Partie, wenn ihre eigenen Handlungen von den negativen Gedanken beeinflusst werden würden – allerdings war das alles theoretisch um einiges einfacher, als es in der Praxis umzusetzen. Vielleicht ging es dem Tatsumaki ja nicht anders, hatte er sich in seinem Zimmer verkrochen? Davor überhaupt gegessen? Die weißen Augen sahen einmal quer durch den gefüllten Raum, zu schnell, um Hei in seiner dunklen Ecke auszumachen. Daher ging die Hyuuga davon aus, dass er nicht anwesend war, warf einen kurzen Blick über die Schulter zu der jüngeren Kollegin – die wie sie nicht sonderlich viel sprechen wollte – und steuerte danach einen der noch wenigen freien Tische des Restaurants an. Die Stühle waren gemütlich, die anderen Gäste in guter Stimmung, nur noch eine Frage der Zeit, bis die Bestellung aufgegeben werden könnte. Mari stützte etwas unförmlich das Kinn auf der Hand ab, strich sich eine lockere Strähne hinter das Ohr und sah kurz ins Leere, ließ sich dabei aber natürlich nicht ansehen, worüber genau sie sich Gedanken machte, sondern behielt, wenn auch kein Lächeln, weiterhin den neutralen Gesichtsausdruck aufrecht. Unglaublich, dass ein Möchtegern-Casanova trotzdem auf die beiden stillen Mädchen aufmerksam wurde, etwas zu spät erkannte die Hyuuga nämlich den Körper vor ihren Augen, welcher sie daran hinderte, weiterhin ziellos umherzublicken. Sie hob das Kinn wieder an, lächelte matt und musterte dabei die fremde Person – war klar, dass die Ge'nin dabei das Lob ihre 'Schönheit' betreffend ignorierte. Schwarze kurze Haare, gut gebauter Körper, ein paar Jahre älter... es gab sicherlich genügend Damen, die einem solchen Wortschwinger zu Füßen liegen würden. Unnötig zu erwähnen, dass Mari nicht zu solchen jungen Frauen gehörte, selbst wenn dieses Lächeln auf den Lippen den Anschein gab, sie wäre von dem männlichen Besucher erfreut. Da auch Shika keinen Ton herausbekam, wollte die Braunhaarige den Part übernehmen, den Kerl auf freundliche Art und Weise ins Nirwana zu schicken, öffnete den Mund, als er sich gerade setzen wollte für eine eindeutige Abfuhr – doch das war gar nicht mehr nötig. Erstaunt schlossen sich die Lippen der Hyuuga, als sie den just in diesem Moment aufgetauchten Suna-Nin sah, der so gar nicht zu ihm passend bissige Kommentare von sich gab und dafür gesorgt hatte, dass der Schönling den Boden küssen durfte. Nanu? Da hatte sich aus dem matten Lächeln der Braunhaarigen tatsächlich ein amüsiertes gebildet. Schlecht, Mari, das passte doch gar nicht in diese Situation. Gedanklich versuchte sie sich als Teamleiterin und verantwortungsvolle Tochter eines starken Clans zu maßregeln, doch diese ein paar Millimeter zu hochgehobenen Mundwinkel verrieten mehr, als sie sollten. Passierte schließlich nicht oft, dass Hei sich zu einer solch offenen Konfrontation hinreißen lies, nur wegen seiner weiblichen Begleitung – gut, auch er war gezeichnet von den Geschehnissen im Bad.

Man musste Hei zugutehalten, dass er wirklich reif handelte. Auch wenn diese es sich nicht eingestehen konnte, so war es um einiges erwachsener, als die Hyuuga mit der Geschichte umgegangen wäre – nämlich mit schweigen. War ja auch einfacher, ganz logisch, so musste das Problem nicht offen ausgehandelt werden. Sie musterte den Tatsumaki, ließ das Lächeln auf dem Gesicht verschwinden und sah ihn wenig aussagend an – erst als Shika das Wort erhob, es eher versuchte, richtete sich die Aufmerksamkeit der Ge'nin auf die Kollegin. Stottern. Nicht schlimm, konnte man mit arbeiten. Was allerdings äußerst schlimm war – zumindest in den Augen Maris – waren die plötzlichen Tränen auf den Wangen der Schwarzhaarigen, so schnell sie auch versuchte es mit einer Servierte zu verdecken, so waren diese für wenige Sekunden gut sichtbar gewesen. Hätte das nicht gereicht, so wäre das folgende Schluchzen der Nara Beweis genug dafür, dass sie mit der Situation überfordert war. Der Mund Maris hatte sich indes einen Spaltbreit geöffnet, die Augen ungläubig blinzelnd, unfähig ein richtiges Wort zu bilden. Was sollte sie nun machen? Das war eine Angelegenheit, in welcher die Hyuuga vermutlich noch schlechter zu handeln wusste als mach ein Mann, denn weinen... war immer eine solch komplizierte Sache. Als Shika sich dazu entschieden hatte, die Flucht unter den Tisch anzutreten, verbesserte dies die Verwirrung der Braunhaarigen nicht, sie stutzte, blinzelte zum gefühlten tausendsten Mal und sah schweigend auf den leeren Platz, auf welchem die weibliche Kollegin gerade eben noch gesessen hatte. „Nara-san...“ Danach sah sie zu dem Suna-Nin – konnte der mehr mit der Situation anfangen? - schwieg wieder, bevor sich ihre Lippen doch endlich öffneten und zuerst zögerlich Sätze bildeten. „Der kleine Satansbraten.. war schuld.“ Ein indirektes Eingeständnis, dass der Tatsumaki unschuldig war, trotzdem noch kein 'Tut mir Leid, dass ich dich beinahe ertränkt hätte'. Mari kämpfte mit sich, fixierte sich auf den schwarzhaarigen Jungen, bevor sie sich dazu entschied, dass es nun erst einmal wichtiger war, sich um das andere Teammitglied zu kümmern. Sie kratzte sich unbeholfen an der Stirn, erhob sich dann von ihrem Platz, seufzte innerlich und ging in die Hocke – beste Möglichkeit, um auf Augenhöhe mit der am Boden kauernden Shika zu sprechen. „...“ Die weißen Augen huschten zu beiden Seiten, dann sah Mari das andere Mädchen zumindest mit einem Seitenblick an. „.. Beruhig' dich.“ Das waren doch mal unvergleichlich aufmunternde Worte! Da kam so schnell nichts ran! Aber die Hyuuga konnte auch noch nie gut mit solchen Dingen umgehen, weder damit, dass jemand in ihrer Nähe weinte, noch damit, die Gefühlsausbrüche anderer danach wieder ins Lot zu bringen.
Die anderen Gäste waren mittlerweile auch auf die am Boden hockende Kunoichi aufmerksam geworden, tuschelten und tippten den jeweiligen Nachbarn an, um auf die Kinder zu zeigen. Auch nicht unbedingt eine Sache, durch die Mari sich wohler fühlte – denn sie war es eigentlich gewohnt, einen guten Eindruck bei Fremden zu hinterlassen. Normalerweise. Aber dieser Auftrag war ja ohnehin nicht mehr normal. Hatte Shika etwa Angst, dass der Suna-Nin gleich seine Wut an ihr ausließ? Oder die Hyuuga, wegen der Geschichte mit dem Handtuch? Ach! Das war doch zum Haareraufen, die Ge'nin hatte sich nie gut in andere Menschen hineinversetzen können. Sie erhob sich aus der Hocke, um noch einmal mit dem Tatsumaki sprechen zu können, sah ihn dabei genau wie Shika nur seitlich an „Also ich muss mich wo-..“ Diese Entschuldigung ging einfach nicht raus. Wieder stockte die Teamleiterin, atmete danach tief durch „..Dir geht es hoffentlich wieder besser?“, sagte sie stattdessen, zumindest hatte sie versucht, sich den Fehler einzugestehen.

„Kann ich irgendwie helfen?“ Eine blonde Frau tippte der Hyuuga auf die Schulter, als diese sich daraufhin umdrehte, erkannte sie an dem Outfit eindeutig, dass es sich um eine der Kellnerinnen handeln musste. War klar gewesen, wenn schon alle Gäste über die Shinobi sprachen, dann musste natürlich eine Angestellte nach dem Rechten sehen. Ein flüchtiger Blick des Weißauges ging hinunter unter den Tisch – unter dem Shika noch immer verweilte – danach wandte sie sich an die Blonde und lächelte sanft. „Nein. Es ist alles in Ordnung.“ Nicht ganz wahr, aber eine Kellnerin würde Shika jetzt sicherlich nicht beruhigen können. Leise knurrte der Magen des Mädchens (warum meldete sich der Hunger ausgerechnet jetzt?), daher stand sie in Versuchung, trotz der weinenden Nara nach etwas Essbaren zu fragen. Stattdessen verlegte sie den Plan auf später, indem sie antwortete „Könnten sie uns vielleicht allen ein Wasser bringen? Ich denke, das ist keine falsche Idee.“ Sie nickte der blonden Frau einmal zu, die jenes erwiderte und sich dann auf den Weg machte, dem Wunsch nachzukommen. Sollte die Nara sich bis dahin beruhigt haben, konnte eine Bestellung auch noch aufgegeben werden, sobald das Getränk käme. Dass Hei zuvor erst ein solches Glas getrunken hatte, konnte Mari ja nicht wissen. Weiterhin sahen die schaulustigen Gäste neugierig zu dem Tisch der Ninja, die hintersten waren teilweise sogar so dreist, sich zu strecken, um etwas sehen zu können. Die Kunoichi aus Konoha versuchte dies zu ignorieren, drehte den Gästen also den Rücken zu und blickte danach weiter hinab zu der Schwarzhaarigen. Ob sie sich wieder beruhigen würde?
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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Nun würde es langsam wirklich brenzlig werden. Die große Frage: Wie würden die beiden Mädchen reagieren? Würden sie einsehen, dass er nicht schuld gewesen war, und ihm - wenigstens im Ansatz - das verzeihen, was ja eigentlich so nicht passiert war? Oder würden sie ihn weiterhin verurteilen und ihn mit irgendetwas strafen? Hei konnte sich eigentlich nicht vorstellen, dass es so kommen würde, aber wenn er doch wieder irgendeine Extremität in oder auf irgendein Körperteil gerammt bekommen würde, war er vorbereitet. Wehren würde er sich nicht... denn Gegenwehr machte es immer noch schlimmer, nicht wahr? Vor allen Dingen gegenüber Frauen. Vor allen Dingen gegenüber Frauen wie Mari, die körperlich - so weh es tat, das zuzugeben - ihm überlegen waren. Laune-technisch noch immer nicht auf der Höhe, musterte er die Hyuuga noch einmal, die... irgendwie einen Moment lang gewissermaßen fröhlich aussah? Seltsam. Vielleicht war sie ja nur froh, den Paradiesvogel losgeworden zu sein... wer wusste das schon genau. Aber der Kerl war weg und überhaupt furchtbar unwichtig, jedenfalls für Hei, der den Typen vermutlich, sollte er wiederkommen, ziemlich rüde darauf aufmerksam gemacht hätte, dass er sich gefälligst verziehen sollte. Nein, Hei war wirklich nicht auf dem Höhepunkt seiner guten Laune, momentan. Gerade hatte es so ausgesehen, als wollte Mari etwas sagen, da sagte Shika etwas - unglaublich beinahe, die Kunoichi schien im Moment dermaßen gehemmt, dass es schon ein Wunder war, dass sie den Mund aufbekam - oder wenigstens versuchte sie es. Das Stottern kaum zu verstehen, fing das junge Mädchen an, auch noch zu weinen - jetzt wurde die Situation zumindest unangenehm. Wenn nicht sogar ziemlich unwirklich und vor allen Dingen ziemlich Aufmerksamkeit erregend. Na wunderbar... normalerweise hätte der Suna-nin damit nichts anfangen können. Also wirklich nichts: Weinende Menschen waren bestenfalls ruhig, leise und ließen sich mit ein paar einfachen Worten trösten, aber er bezweifelte, dass es bei der Nara so war. Mal abgesehen davon aber war ihm das Mädchen auch nicht so vertraut, dass er sich rausnehmen konnte, es sich 'einfach' zu machen.

Andererseits traf das erneut einen Nerv bei dem schon leicht gereizten Tatsumaki. Was nahm sie sich eigentlich heraus, hier eine der mit Abstand gemeinsten Waffen herauszukramen, gegen die es oft noch nicht einmal ein wirksames Gegenmittel gab? Weinen. Ein Mädchen/eine Frau, die weinte, war allerdings offensichtlich nicht nur für Jungen/Männer etwas, mit dem man nicht wirklich gut umgehen konnte, sondern auch Mari, die angestrengt vor sich hinblinzelte, schien nicht unbedingt wie von selbst mit Shika auszukommen, der vermutlich die Tränen noch über die Wangen liefen, aber das Problem war, dass diese auch noch unter den Tisch geklettert war. Hei verdrehte - jedenfalls mental - die Augen und schielte wieder zu Mari, die den Tatsumaki im Grunde entschuldigte. Allerdings immer noch keine Erklärung ihrerseits, warum sie seine Nase zertreten musste - nun, erst einmal war das auch wirklich nicht so wichtig. Der junge Mann nickte nur einmal, sah dann auch zu Shika, die immer noch unter dem Tisch hockte, seufzte leise. Es hatte sich nicht nur unangenehme Stille ausgebreitet, das Schlimmste war im Moment, dass die versammelte Mannschaft an anderen Gästen ihre Neugierde, die sie anscheinend nirgends sonst befriedigen konnten, an ihnen ausleben mussten. Innerlich raufte sich der junge Mann die Haare, unterließ es aber, damit sie nicht noch größerer Aufmerksamkeit ausgesetzt waren. Was also tun? Der 'normale' Hei hätte vermutlich erst einmal versucht, die Aufmerksamkeit vom Tisch wegzulenken, um sich dann um Shika zu kümmern, in welcher Form auch immer - denn damit anfangen konnte er immer noch nicht wirklich etwas. Allerdings... kam jetzt auch erst einmal noch eine Bedienung dazu, die sich vermutlich verantwortlich für das Wohl der Gäste fühlte. Von Mari ziemlich schnell abgefertigt verschwand diese allerdings auch gleich wieder - mit dem Auftrag, einen Schluck Wasser zu holen. Nun, das war sicherlich nicht die schlechteste, aber vielleicht auch nicht die beste Lösung. Hei fasste sich zwar kein Herz, sondern Shika jetzt an den Armen, zog sie mehr oder weniger sanft unter dem Tisch hervor und setzte sie wieder auf den Stuhl, sah mit seinen hellen, blauen Augen tief in die dunklen Seelenspiegel des Mädchen und sah darin mehr als einfach nur Scham oder... Zurückhaltung, die sie dazu trieb. War es auch Schuld, in irgendeiner Form? Hei brummte verstimmte, beugte sich vor. "Jetzt hör mir mal zu.", fing er an, recht leise und auch recht ruhig, aber es war offensichtlich, dass er nicht bereit war, jetzt hier großes Mitleid zu entwickeln. "Du bist hier wirklich nicht diejenige, die weinen sollte. Und du musst dir auch keinen Vorwurf wegen irgendetwas machen, das einzige nackte, was ich wirklich gesehen habe vorhin, war erstens meine Hand und den Fuß von ihr..." Er deutete zu Mari, ohne hinzusehen. "...in meinem Gesichtsfeld. Also reiß dich ein wenig zusammen; Es gibt nichts, warum du... so reagieren musst." Mal abgesehen davon, dass er jawohl das Opfer war! Und er entschuldigte sich sogar - wieso konnte man nicht einfach die ganze Sache vergessen? "Also bitte ich dich, lass uns einfach etwas essen. Dann sehen die ganzen Leute auch wieder woanders hin." Das gesagt ließ sich Hei wieder auf seinen Sitz fallen, und in diesem Moment kam auch die Bedienung und stellte ihnen jeweils ein Glas Wasser vor die Nase, sah ein wenig zweifelnd von Hei zu Mari, von dort zu Shika und wollte gerade wieder gehen, als der Suna-nin wieder das Wort ergriff. "Wir nehmen einmal das Tagesgericht für jeden von uns, bitte." Tatsächlich zeigte sich doch da wieder ein wenig das Lächeln des Tatsumaki, wenn auch immer noch lange nicht so überzeugend aussah wie sonst. Der junge Mann war eben nicht so sehr der Schauspieler, wie Mari es vielleicht war. Die Bedienung nickte, schien froh, dass die drei Shinobi endlich eine Bestellung aufgegeben hatten und entfloh förmlich vor den komischen Drei. Hei sah nachdenklich zu seinen Kameradinnen und strich sich über die Stirn. "Ich würde noch einmal vorschlagen, dass Ganze einfach zu vergessen. Es wäre einfacher, denke ich, abgesehen davon, dass ja eigentlich nicht viel geschehen ist. Bis auf die Tatsache, dass ich ein wenig leiden musste." Ein bitteres, aber ehrliches Lächeln. Er wollte nicht, dass die Situation wegen ihm noch ewig die Laune von ihnen verdarb.
 
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Nara Shika

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Am Daumen nuckelnd, kauerte Shika weiterhin unter dem Tisch und wischte sich mit der Serviette die feuchten Tränen von den Wangen. Eigentlich hätte sie nie gedacht, dass sie mal in solch eine Situation auf einer laufenden Mission kommen würde. Es war nämlich recht selten, dass sie in Tränen ausbrach. Allerdings hätte sie auch nie geglaubt eine solch brisante Erfahrung mit zwei vertrauteren Teamkameraden teilen zu müssen. Das Schicksal hatte manchmal wirklich einen seltsamen Humor. Dass dabei ihr Gefühlsausbruch außerdem die gesamte Aufmerksamkeit des Raumes auf die drei Shinobi gelenkt hatte, war ihr gar nicht bewusst. Wie auch? Momentan hatte sie mit eigenen Problemen zu kämpfen, da verblasste das gierige Starren der Menge doch nur allzu schnell. Zudem hätte sie eh kaum etwas dagegen unternehmen können. Gut, möglicherweise hätte ein vorzeitiges Beruhigen ihrerseits die allgemeine Neugierde größtenteils aufgelöst. Das war aber einfacher gesagt als getan. Welches normale Kind, denn das war sie immer noch, konnte sich schon einfach so beruhigen? Wohl keines. Demnach war es auch verständlich, dass sie die Hilfe ihrer beiden Freunde dazu benötigte.
Als erstes wagte Mari den Versuch Shika zu besänftigen, wobei es wirklich nicht mehr als ein 'Versuch' war. Man hatte wieder einmal deutlich die Unfähigkeit der Hyuuga gesehen mit anderen Personen zu kommunizieren - insbesonders, wenn es etwas mit Gefühlen zu tun hatte. Nichtsdestotrotz hatten ihre beiden Worte durchaus einen leichten Einfluss auf die Schwarzhaarige. Nicht, dass sie ihre Trauer unterbinden konnten, aber sie zeigten doch, dass ihrer Teamleiterin etwas an ihr lag. Etwas Ähnliches war ja schon im Bad passiert. Das schmälerte die Last ihres verursachten Unfalls mit dem Handtuch doch schon deutlich. Kurze Zeit darauf, Mari hatte sich längst wieder in die vermeintliche Sicherheit oberhalb der Tischkante verzogen, zeigte Hei sein Gesicht der Nara. Anders als seine Teamkameradin bevorzugte er jedoch deutlich direktere Worte. Seine Aussprache klang schon fast wie eine Standpauke eines Vaters seiner Tochter gegenüber. Ein wirklich seltsames Bild. Erst hatte das wenig freundliche Auftreten des Jungen auch den gegenteiligen Effekt auf Shika, den es eigentlich haben sollte. Durch das gleichzeitige Hochziehen auf den Stuhl, konnte das Mädchen aber nicht anders als sich zwingen die Tränen zu unterdrücken. Immerhin wollte sie für die versammelten Blicke auf ihr kein ganz so erbärmliches Bild abgeben. Sie war doch eine Kunoichi, ein Vorbild für die normale Bevölkerung. Wie konnte sie da nur wie ein kleines Kind, um ihren Lolly weinen? Sie wischte sich also mit der schon recht feuchten Serviette die restlichen Tränen weg, legte diese dann auf den Tisch und schluchzte nur noch leicht, was eine deutliche Verbesserung zur vorherigen Situation darstellte. Ob der Tasumaki vielleicht genau das geplant hatte? Eigentlich unwahrscheinlich, dennoch hatte der Druck der Öffentlichkeit das bewirkt, was sich Mari und der Suna-Nin erhofft hatten: Ruhe. So schwand nach und nach die Neugier der Leute auf die Gruppe der drei Shinobi und sie gingen wieder ihren eigenen Angelegenheiten nach. Eine richtige Reaktion oder gar eine Entschuldigung bezüglich der vergangenen Peinlichkeiten waren Shika jedoch weiterhin nicht zu entlocken. Noch zu frisch war der kleine Nervenzusammenbruch der Kunoichi gewesen, um irgendwelche eloquenten Worte mit den beiden anderen Genin auszutauschen. Schlussendlich nahm die angehende Iryonin dennoch nochmal ihren Mut zusammen, um wenigstens soetwas ähnliches wie ein Einverständnis zu geben. Sie konnte ja schließlich Hei nicht ganz ignorieren. Ganz egal was gerade geschehen war. "..." Sie kaute sich kurz auf der Unterlippe herum, ehe sich ihr Kopf erhob und ihre beiden Augen sich auf den Jungen neben ihr konzentrierten. "O-Okay.." Mehr war da nicht. Mehr konnte sie nicht aus sich heraus bekommen. Unsicher wanderte sie mit dem Blick zu Mari, die trotz ihres kälteren Äußeren doch viel mehr Gefühl gezeigt hatte, um irgendeine Bestätigung zu finden, da tauchte wie aus dem Nichts auch schon eine Teller des Tagesgerichts vor ihr auf. Unbemerkt, zumindest für sie, hatte sich der Kellner dem Tisch nämlich wieder genähert und hatte die Teller mit einem kurzen Handgriff vor jedem Genin abgestellt. "Dreimal Kofta in Tomatensauce mit Reis und grünem Salat. Ich wünsche einen guten Appetit." Mit diesen Worten war er, nach einer kurzen Verbeugung, auch schon wieder zu einem anderen Tisch unterwegs. Shika nutzte derweil die Gelegenheit und stürzte sich auf den Teller vor sich. Einerseits hatte sie zwar unglaublichen Heißhunger durch die anstrengende Reise entwickelt, andererseits diente diese Reaktion noch einem anderem Zweck. Wer aß, konnte gleichzeitig nämlich keine schwierigen Dinge diskutieren. Hoffentlich würde sie dadurch also vor einer weiteren Aussprache erstmal verschont bleiben.
 

Hyuuga Mari

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Was bisher auf diesem Auftrag passiert war, war wirklich schlimmer, als jeder Kampf um Leben und Tod. Mari war ausgerastet, hatte nackt vor ihrem männlichen Teamkollegen gestanden und nun auch noch eine weinende Person, die es zu beruhigen galt. Als wollte irgendjemand dafür sorgen, dass die Hyuuga im Windreich mit allen Problemen konfrontiert wurde, mit denen sie nicht umzugehen wusste – zum Abhärten, wer weiß. Viel gebracht hatte es allerdings nicht. Durch den ersten Kontrollverlust hätte sie beinahe einem Zivilisten den Hals aufgeschlitzt, danach hatte sie den unschuldigen (wie bitter dieses Wort immer noch schmeckte) Hei fast ertränkt und was die Nara anging, die Hilfe ihr gegenüber war wohl kaum förderlich gewesen. Unweigerlich fasste sich die Braunhaarige an die Stirn und versuchte ihre Gedanken zu ordnen, die gerade gar nicht so geordnet waren, wie sie es gerne hätte. Viel mehr war dort ein kleiner Sturm entstanden, durch den sie kaum noch ein nützliches Wort loswerden konnte.
Sehr praktisch, dass der Suna-Nin gekonnter mit dem weinenden Mädchen umgehen konnte. Es hatte tatsächlich den Ansatz einer Standpauke, die ein Vater seinem Kind verpasste, da er das gezeigte Verhalten nicht billigte. Wer die Hyuuga kannte, wusste, dass sie in ihrer normalen Verfassung nun einen belustigten Kommentar auf der Zunge gehabt hätte, der schneller aus ihrem Mund gesprudelt wäre, als sie nachdachte. Heute, während dieses Auftrages, jetzt, war sie allerdings zu dankbar, dass der Schwarzhaarige den Tränenfluss Shikas gestoppt hatte, als dass sie ihm deshalb auch noch etwas unter die Nase reiben konnte. Die Szene wurde also so hingenommen, auch die Teamleiterin setzte sich wieder auf ihren Stuhl und bemerkte durch einen unauffälligen Blick durch den Raum, dass die Gäste wieder begannen, sich um ihre eigenen Probleme zu kümmern. Alle bis auf einen – aber der würde vermutlich auch bald aufhören, sich über die Ge'nin zu unterhalten, daher quittierte die Hyuuga es mit einem innerlichen Seufzer und sah zu ihren Kollegen. Hei strahlte – wie man hatte vermuten können – nicht gerade die Lebensfreude in Person aus, selbst wenn er sich Mühe gab, ein Lächeln auf sein Gesicht zu zaubern. Zumindest sprach er noch, nicht so wie bei Shika, die zwar aufgehört hatte zu weinen, seit sie wieder auf ihren Platz gesetzt worden war, allerdings noch damit kämpfte, sich vollkommen unter Kontrolle zu bekommen. Warum konnte nicht einfach alles nach Plan laufen? So wie es sich die Ge'nin gedacht hatte, als sie die Zeile 'Hyuuga Mari – Leiterin' auf der Teilnehmerliste dieser Mission gesehen hatte? Typische Antwort nun: weil es sonst zu einfach wäre. Langweilig. Aber in diesem Falle wäre langweilig um einiges besser, entspannter und geordneter, gewesen.

Das Tagesgericht wurde nur kurz angesehen, direkt danach legten sich die weißen Augen nämlich wieder auf die Nara, welche gierig über ihren Teller herfiel, auch wenn Mari nicht sagen konnte, ob dies nun aus wirklichem Hunger geschah oder andere Hintergedanken besaß. Wieder dieses Bedürfnis, durch irgendwelche Gestiken zu zeigen, dass auch die Hyuuga nicht ganz auf der Höhe war. Stattdessen riss sie sich aber zusammen, hob die Mundwinkel an und nickte in die Richtung des Suna-Nin. Natürlich erwiderte sie seinen Blick und wich ihm nicht aus „In Ordnung.“ Mari, das Mädchen weniger Worte. Es kam ihr nur zugute, so musste sie sich nicht weiter damit herumschlagen, eine Entschuldigung loszuwerden – wofür sie durch ihren Stolz einfach unfähig war. Danach widmete sie sich ihrem Salat, bevor es an das eigentliche Gericht gehen würde. Passend dazu meldete sich ihr Magen, nur sehr leise, und symbolisierte dadurch, wie lange die Braunhaarige nichts mehr gegessen hatte. „Was den morgigen Tag angeht, da wir in verschiedenen Zimmern schlafen, sprechen wir das besser Jetzt ab.“, warf sie dann ein, als der Teller sich nach einer Weile ein gutes Stück geleert hatte, so wie es sich eben gehörte. „Am besten stehen wir wieder vor Sonnenaufgang auf und treffen uns danach am Eingang. Dann noch eine kurze Besprechung, bevor wir uns auf den Weg machen – allzu weit sollte es bis zum gesuchten Ort ja nicht sein, zumindest schätze ich das. Denkt daran, dass wir dort nicht mehr Zeit als nötig verschwenden sollten, schließlich haben wir ja bereits gemerkt, dass man in der Wüste stark auf die Tageszeit angewiesen ist. Falls ihr also irgendwelche Dinge habt, die ihr vorbereiten müsst – macht dies, solange wir noch hier sind.“ Die Hyuuga war ebenfalls noch nie hier gewesen, konnte das alles also nicht wirklich belegen. Sie machte sich jetzt schon Gedanken, wie sie buddeln sollten, falls diese Siedlung tatsächlich mittlerweile vom Sand verschüttet sein sollte. Und dann auch noch in sengender Hitze.. was eine Freude.

Als das Essen beendet worden war, vergeudete die Hyuuga keine weitere Zeit. Sie steuerte das Zimmer an, welches sie die Nacht über mit Shika teilen sollte, kramte dort angekommen ihre Klamotten zum Schlafen aus einer der Schriftrollen und war dankbar, als sie sich endlich in ihnen wiederfand. Dieses Mal musste sie sich nicht wieder umziehen, nur weil das Team schnell aus dem Hotel verschwinden musste. Sie traf letzte Vorbereitungen, bevor sie sich schlafen legte – auf eine Seite des Doppelbetts, um Shika die andere zu überlassen. Allerdings dauerte es eine ganze Weile, bis sie wirklich einschlief, denn aus welchen Gründen auch immer, wurde sie von einem merkwürdigen Gefühl heimgesucht. Einbildung vermutlich.
 

Tatsumaki Hei

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Der junge Mann seufzte leise, sah von Shika zu Mari und wieder zurück. Das Essen stand vor ihm und dampfte, aber ein wirkliches Wohlgefühl tauchte nicht wirklich auf. Wie auch? Irgendwie fühlte er sich für etwas schuldig, was sowas von nicht seine Schuld gewesen war - aber was sollte man(n) schon tun, wenn vor ihm ein Mädchen anfing zu weinen? Es war einfach nur so unfair, dass es schon wieder lächerlich war, aber trotz allem konnte der Wüstensohn nichts gegen seine Gefühlswelt unternehmen, jedenfalls nicht in dieser Sache. Das Schuldgefühl mischte sich mit dieser bohrenden Wut - gut, Wut war zu extrem. Aber es störte ihn. Diese... ganze Situation. Auch, wenn seine beiden Teamkameradinnen zugestimmt hatten, es zu vergessen. Das war immerhin schon einmal ein kleiner Sieg, aber würde es wirklich dabei bleiben? Hei wollte und konnte sich nicht vorstellen, dass es das schon gewesen sein sollte - aber vielleicht machte er sich auch ein wenig zu viele Gedanken. Was er allerdings allgemein nicht erwartet hätte, war, dass Shika derart empfindlich und... irgendwie auch kindisch war. Es war ein seltsamer Kontrast bei ihr: Einerseits schien es ihr unendlich peinlich zu sein, als Frau vor Hei nackt gewesen zu sein und auch Mari entblößt zu werden, andererseits verhielt sie sich eher wie ein kleines Mädchen. Nun, Hei konnte sich nichts mehr vorwerfen. Er hatte alles versucht, das konnte man nun wirklich nicht sagen. Was war das Problem an der ganzen Sache - was blieb? Das Essen vor ihm schmeckte fad, auch wenn seine Geschmacksnerven ihm vermittelten, dass das Gericht wirklich einen ausgezeichneten Geschmack hatte. Es war also eher ein Ding, was hinter sich gebracht werden musste, kein Genuss, wie er es sonst tat, wenn er die Möglichkeit hatte, in so einem Restaurant zu essen - aber besondere Situationen förderten nun einmal auch entsprechende Stimmungen, und Hei konnte sein wenig überzeugendes Lächeln immer noch nicht wirklich wieder auf eine Ebene bringen, wo man es 'freundlich' oder gar 'fröhlich' hätte nennen können. Also brachte er das Essen zu Ende, hörte währenddessen zu, wie Mari den weiteren Verlauf der Mission erklärte - beinahe hätte er vergessen, dass sie ja auch noch etwas zu erledigen hatten. Es klang aber alles nachvollziehbar, und der junge Mann hatte nichts an den Plänen der Hyuuga auszusetzen. Rein theoretisch war die Mission bisher ja auch ohne Fehler verlaufen. Im Grunde war es so: Sie hatten ihren Auftraggeber getroffen, sich die Aufgabe abgeholt, und würden sich morgen daran machen, diese auch zu erfüllen. Allerdings war alles, was dazwischen passiert war - nennen wir es netterweise 'unglücklich'. Nachdem sein Teller auch wirklich leer war - Hei verschwendete bei solchen Dingen nichts - stand er auf, neigte den Kopf, wünschte den beiden Mädchen eine gute Nacht und verschwand dann in Richtung ihrer Zimmer. Wirklich, es gab vieles, was ihm im Kopf herumging - ob er wohl würde schlafen können? Ein seltenes Gut in letzter Zeit, wirklich...

Als der Wüstensohn schließlich mit nichts als noch seiner Unterwäsche bekleidet auf seinem Bett lag, die Hände hinter dem Kopf verschränkt, starrte er nachdenklich an die Decke. Wie schon vorher ging ihm vieles durch den Kopf - aber diese Szene aus dem Bad ging ihm am wenigsten aus dem Kopf. Wenn es nur der Anblick der Hyuuga gewesen wäre, der ihn wachhielt, wäre das ganze ja nicht einmal so schlimm gewesen - das war ein angenehmer Wachgrad, würde man doch denken, oder? Schlimmer war allerdings immer noch der Gedanke darüber, wie er fast ersoffen wäre, wegen so einer Lappalie. Die Frage, ob Mari ihn wirklich hätte ertrinken lassen, erübrigte sich zwar - Hei bezweifelte, dass sie als ambitionierte Kunoichi, und dazu noch Hyuuga, einen Kameraden umgebracht hätte. Trotzdem... Hei seufzte. Es machte doch keinen Sinn, darüber nachzudenken. Müde strich der Suna-nin sich über das Gesicht, hoffend, langsam Ruhe finden zu können, und da blitzte schon wieder... verdammt. Wenn es nicht so unangenehm gewesen wäre, hätte Hei über seine eigene Situation vermutlich gelacht, aber im Moment war ihm wirklich nicht danach. Gerade weil er selbst gesagt hatte, dass die Wüste nichts verzieh - vor allen Dingen keine Müdigkeit. Und jetzt war er derjenige, der Gefahr lief, am allerwenigsten Schlaf zu bekommen. Lächerlich. Hei drehte sich auf den Bauch, drückte den Kopf ins Kissen und versuchte, irgendwie... Ruhe zu finden.
Einige Stunden später riss er die Augen auf. Irgendetwas war nicht richtig. Irgendwas stimmte nicht. Dieses Gefühl der... Verfolgtheit hatte er das letzte Mal gehabt, als ihn Nanashi verfolgt hatte. Und Ririchiyo. Und dieses Gefühl log bei ihm nicht. Ruckartig richtete er sich auf, hörte draußen leise Geräusche - und kurz darauf machte sich ein vermummter Mann am Fenster zu schaffen. Hei, der für den Schläfrigkeitsgrad, in dem er sich befand, ziemlich schnell reagiert hatte und jetzt in der komplett finsteren Zimmerecke hing. Direkt in der oberen Ecke, wie eine Spinne, klebte er dort, die Füße und Hände flach an die Wand gedrückt, einen stetigen Strom an Chakra durch seine Gliedmaßen fließen fühlend. Was zur Hölle wollten seltsame vermummte Gestalten hier? Die Kerle stiegen ein, tapsten leise durch das Zimmer, sahen sich um und unterhielten sich leise. "Der Kleine hat doch gesagt, die Gruppe ist in diesem Zimmer." - Nummer eins. "In dem Bett hat nur einer geschlafen. Sieh' nach, ob die Karte hier irgendwo ist, los los, wir haben keine Zeit. Vielleicht ist er gerade strullen oder so." - Nummer Zwei. Was für eine Ausdrucksweise war das denn, bitte sehr? Hei hätte beinahe Einspruch erhoben, musste dann mitverfolgen, wie die Kerle seinen Beutel durchwühlten, allerdings nichts darin fanden. "Verdammt, er hat sie nicht." "Such weiter! Es muss hier sein!" Die nächsten Minuten stellten die Kerle das Zimmer auf den Kopf, und Hei bekam langsam Muskelkrämpfe - er war nicht gewohnt, so lange an einer Stelle zu hängen. Irgendwann verschwanden die Kerle dann leise fluchend durch das Fenster, schlossen es sogar wieder von außen. Hei knurrte leise. "Vielen Dank, ihr Armleuchter." Der junge Mann sprang von der Wand wieder direkt ins Bett, als er sicher war, dass sie nicht wiederkommen würden. Gut, dass er die Registrierung nur auf dieses Zimmer hatte machen lassen. Also gab es doch Leute, die hinter dem Schatz her waren. Und der Karte. Allerdings waren es keine Ninja gewesen... also vermutlich keine wirkliche Gefahr, jetzt, wo sie die Karte nicht bekommen hatten. Nicht einmal schlau genug, um im Nebenzimmer nachzusehen. Seufzend deckte Hei sich wieder zu, starrte an die Decke, spürte, wie der Adrenalinspiegel in seinem Blut sank. Sein ganzer Körper kam zur Ruhe, und schließlich schlief der junge Mann auch endlich wieder ein. Seltsam, dass er nach einem Einbruch besser einschlief als davor...
 
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