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Küstendorf "Hitoki"

Tenkai Nobunaga

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Fünf Tage später

Unsere kleine Gruppe hatte die erste Etappe ihrer Reise nun überstanden. Sie waren zwei Tage lang auf einem Schiff vom Wasserreich bis zu einem kleinen Außenposten der Allianz gesegelt, hatten dort die Halbinsel unter dem vom Kumogakure regierten Reich überquert und ihren Seeweg fortgesetzt. Vier Tage hatten sie auf hoher See verbracht und nennenswerte Zwischenfälle hatte es kaum gegeben. Minoko war wie immer Minoko gewesen und Nobunaga wusste immer noch nicht richtig, was er nun von Hisake halten sollte. So wirklich viel Zeit oder Lust zum Reden hatten sie nicht gehabt. Shinichi-san hatte angeboten der Gruppe das Hochseefischen beizubringen und Nobunaga hatte viel Zeit auf Deck mit dem Händler verbracht. Minoko hatte für das Angeln keine Geduld gehabt und Hisake hatte Nagi irgendwie anders beschäftigt. Kleine Dinge taten gut.
Er hatte übrigens sogar hin und wieder etwas gefangen. Keinen Merlin oder einen ähnlich großen Fisch, aber ein paar Goldmakrelen konnte er haken und nach einem kurzen Kampf auch aufs Boot bringen. Der Erfolg hatte gut getan, wenngleich die Fische nicht so toll geschmeckt hatten.
Nun war das Schiff soeben im Hafen des kleinen Dorfs Hitoki eingelaufen und fest gemacht worden. Shinichi-san begutachtete gerade wie die Hafenarbeiter seine kostbaren Waren entluden und auf einen großen Wagen packten. Sein Pferd konnte nun auch endlich Frischluft schnuppern und wurde in einem kleinen Stall gerade auf Vordermann gebracht – ohne, dass Minoko das gesehen hatte. Was für ein Glück.

Das Dörfchen Hitoki war wirklich klein. Es lag im Nordosten des Erdreiches, am äußeren Zipfel. Es lebte vom Fischfang und da es noch Vormittags war, befand sich das halbe Dorf irgendwo auf See und warf die Netze aus. Nobunaga hatte mit dem Händler ausgemacht, dass sie sich um zwölf Uhr am Dorfausgang treffen würden – er hatte bis dahin seine ganzen Waren zusammen gesucht und verstaut, die Shinobi hatten Zeit sich noch kurz die Beine zu vertreten, einige Vorräte zu kaufen oder noch einmal über die Taktik zu gehen. Dazu würde Nobunaga nun nämlich auch Minoko zwingen, komme was da wolle.
Die Umgebung des Dorfes war typisch Erdreich: Felsig, trocken und warm. Hier und dort standen vereinzelte Bäume, doch hauptsächlich war die Felswüste kahl. Die Häuser des Dorfes waren einfache Holzhütten und erinnerten teilweise sogar an alte Westernfilme. Die Bewohner waren braun gebrannt und vom Leben gezeichnet. Nicht besonders freundlich, aber zumindest nicht feindlich gegenüber den Ninja eingestellt. Vielleicht lag das zum Teil an Minoko, die hier dank Abzeichen und Hautfarbe super hinpasste. Der bleiche Hisake eher weniger und Nobunaga... nun, der auch nicht.
„Ihr beiden, kommt nochmal kurz her. Minoko, hör zu und merks dir, ich mache es kurz. Wir werden einfach nur dieser Straße hier folgen bis wir in Kurogi ankommen. Wenn wir auf Berglöwen treffen greifen wir nicht einfach an. Ich werde versuchen sie mit meinen Nebeldienern abzulenken. Hisake sucht sich einen Löwen raus und packt ihn in eine Illusion. Dann werden wir den Löwen mit Wurfwaffen oder Explosionen ausschalten. Ko-chan, deine Aufgabe wird es sein den Händler, seine Waren und das Pferd zu beschützen. Wir versuchen, die Pumas auf Distanz zu halten. Wenn das nicht klappt, zählen wir auf dich!“ So, das war es erst einmal mit Informationen für Minoko. Das reichte doch auch für den Anfang und vermittelte den groben Ablauf. Nun noch zum Köder und der Ablenkung.
„Hisake-kun. Hier hast du bisschen Geld, such bitte irgend einen Metzger und kauf das billigste Fleisch das du finden kannst. Fische gehen vermutlich auch. Am besten so viel wie möglich und schau, dass du auch Eis dazu bekommst. Hebt zwar nicht lange, aber wenn der Köder muffelt will ihn auch kein Löwe haben.“, sagte er und drückte dem Genin einige Scheine in die Hand. „Verlang eine Rechnung!“, rief er ihm hinter her. Irgendwie traute er Hisake nicht so ganz, was dieses Geld anging. Komisches Bauchgefühl, das er da hatte.
Während Hisake also auf der Suche nach einem Köder war, widmete sich Nobunaga nochmal Minoko. „Es ist wichtig, dass das klappt, Ko-chan. Wir dürfen unsere erste Mission nicht vermasseln, das wirft ein schlechtes Licht auf uns. Wir arbeiten zusammen – wie bei den Piraten, dann geht auch nichts schief. Bitte frag mich bevor du irgend etwas wichtiges machst, ja?“, bat er das dunkelhäutige Mädchen und sah dabei sehr ernst aus. Er wollte, dass diese Mission ohne Probleme abgeschlossen wurde. Das durfte Minoko ihm nicht vermasseln. Natürlich sollte sie nicht fragen ob sie aufs Klo gehen durfte (und Nagi bezweifelte, dass sie so ein Verhalten länger als eine halbe Stunde durchziehen konnte), aber es wäre doch schön zu wissen wann Minoko in eine Berglöwen-Höhle hinein rannte BEVOR sie das tat.
 

Oda Minoko

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Ah, da war er endlich wieder. Schnarchnasen-Nagi, den Riecher in einem staubigen Blatt Papier mit Linien und Zahlen vergraben, vollkommen stumm. Es waren diese Momente, in denen das Mädchen seinen Partner einfach nur ein wenig Spaß in den Kopf prügeln wollte. Leider war der Schiffskorridor dafür zu eng, und außerdem ließ sich mit Mister Krächz unter dem Shirt bestimmt nicht leicht kämpfen. Womit Minoko nichts anderes übrig blieb, als wie ein Flummi von Wand zu Wand zu hüpfen und sich so auf dem Weg zurück zu ihrer Kajüte zusätzlich ein wenig auszupowern. Wirklich bringen tat es das nicht, aber wie hieß es so schön? In der Not fraß… irgendwer irgendwas. Egal.
Nagis Hinweis, er hätte was gut, wurde mit einer simplen Antwort bedacht: Einer nachgeäfften Wiederholung. Nein, Minoko war gerade nicht dazu in der Stimmung, mit Dankbarkeit oder Einsicht um sich zu werfen, auch wenn sie am Ende des Tages (oder der Woche) vermutlich realisieren würde, dass sie heute ein paar wichtige Erfahrungen gemacht hatte.
Allen voran, dass nicht alle Piraten cool waren. Welch welterschütternde Erkenntnis.
Nach einem kurzen Besuch in der Kajüte kehrten Nagi und Minoko anschließend ebenso gemächlich an Deck zurück, wo sich das Mädchen praktisch augenblicklich von ihrem verschlafenen Kameraden lossagte und damit fortfuhr, das Schiffsdeck zu erkunden – auch wenn sie sich tunlichst davor hüten musste, erneut das Pferd zu besuchen. Stattdessen konzentrierte sich Minoko darauf, Wolken Namen zu geben, zu schlafen, die Arme nach vereinzelten Fischen auszustrecken, die dicht unter der Wasseroberfläche am Kahn vorbeizischten, und so weiter. Trotz, oder vielleicht auch wegen dem kleinen Zwischenspiel mit den Piraten war diese Anreise allein schon ein deftiges Abenteuer. War das bei allen Missionen der Fall? Man konnte es nur hoffen.

Der Rest der Reise war leider etwas weniger aufregend. Hisake und Nagi schienen beide weder das Interesse, noch die Ausdauer zu haben, Minoko dauerhaft zu bespaßen, und so fegte sie immer wieder vom einen Ende des Schiffes zum anderen, sprach mit jedem Matrosen, lernte die meisten Namen (oder zumindest die Spitznamen, die sie ihnen gab), und vergrub trotz Nagis Hinweis immer mal wieder den Kopf in ihrem Beutesack. Roch Gold eigentlich nach etwas? Minoko bekam mehr und mehr das Gefühl.
Dann, als endlich das zweite Mal Land in Sicht war – Minoko versuchte sich ein letztes Mal erfolglos daran, mit Schnur und Netz zu fischen, was sie insofern für völlig unsinnig hielt, als alle Anwesenden zwei funktionierende Hände hatten –hüpfte das Mädchen aufgeregt zum Bug und wäre fast über Board gesprungen, so sehr sehnte sie sich nach der Abwechslung eines Landgangs. Sicher, Seefahrten waren auf ihre Weise spaßig und abenteuerlich, aber ab einer gewissen Anzahl von Tagen verlor diese Art Abenteuer leider an Geschmack. So wie ein Kaugummi, auf dem man zulange herumkaute: Klar war man beschäftigt, aber der Spaß war weg.
Doch nun war ja endlich wieder Land in Sicht, und dann auch noch erdiges Land. Es war schon lange her, seit Minoko das letzte Mal im Erdreich gewesen war; sicherlich mehrere Monate. Die letzte Zeit, die Zeit vor ihrer Geninprüfung, hatte sie immerhin notgedrungen mit Lernen und Vortests zubringen müssen. In den letzten Ferien hatte es die Familie auch nicht nach Iwagakure gezogen so wie sonst immer; stattdessen hatten sie das sagenumwobene Blutdorf besucht, das heute nur noch Nebeldingens hieß. Klar, es war ein verstecktes Dorf und so, aber wer zuließ, dass so ein cooler Name durch schnöden Standard ausgetauscht wurde, konnte kein Interesse, geschweige denn Verständnis von Minoko erwarten.
So oder so war es lang her, seitdem Minoko das letzte Mal in ihrer Heimat war, und jeder im vorderen Teil des Schiffes konnte die laut artikulierte Freude des Mädchens miterleben. Ja, die Heimat hatte einen ganz eigenen Zauber – vor allem, wenn man sie nicht nur als frischgebackener Genin (mit Stirnband, wohlgemerkt), sondern auch noch auf Mission betrat!

Die Atmosphäre in dem kleinen Küstendorf namens Hitoki war allerdings nicht ganz das, was sich Minoko erhofft hatte. Sie verspürte die typische Enttäuschung, die ein eingefleischter Städter nun einmal verspürte, wenn man ihn zwang, aufs Land zu gehen: Statt Massen an leuten, mit denen man reden konnte, gab es nur eine Handvoll grimmiger Einheimischer; statt Aberdutzenden an Läden gab es ein paar mickrige Handwerksgeschäfte und minderbemittelte Kleinstmärkte; und statt dem abenteuerlichen Flair einer Großstadt, die nur darauf wartete, erkundet zu werden, hatte man zwei oder drei Häuserreihen, die man von der Mitte der Stadt aus leicht überblicken konnte.
Soviel also dazu.
Nichtsdestoweniger war Minoko guter Dinge, vor allem, weil sie sich beim Verlassen des Schiffes kurz eine Berührung mit dem Pferd des Händlers erschlichen hatte. In ihrer Erinnerung hatte Nagi sein Unfug-Verbot nämlich auf das Schiff begrenzt gehabt, und da sie zu der Zeit ja fast schon an Land waren… tja. Jedoch war diese kurze Liebelei mit der klapprigen Jolanda auch nicht aufregend genug gewesen, um Minoko über eine Taktikbesprechung hinwegzuhelfen, und so konnte Nagi von Glück reden, dass er seine Partnerin anwies, nicht nur den Händler und seine Waren, sondern auch sein Pferd zu beschützen. Entsprechend einfach versuchte sich Minoko ein weiteres Mal ungeschickt an einem Salut und wiederholte:
„Dem Weg folgen, Kätzchen nur auf Befehl verprügeln, und Pferd beschützen – aye aye, Chefchen!“
Während dem folgenden Gesprächsteil, der für Hisake gedacht war, schaltete Minoko dagegen wieder auf Durchzug und nästelte nervös an ihrem Rucksack herum. Das Ding war viel leichter als ihr Beutesack, aber Nagi hatte darauf bestanden, dass das Ding (und vor allem Mister Krächz) unauffällig mit den Waren des Händlers ds Schiff verließ, und nicht auf dem Rücken eines viel zu kleinen Mädchens. Naja, zumindest durfte sie nun wieder ihr Stirnband tragen. Immerhin.
Als Nagi sich dann wieder ihr widmete und unterstrich, wie wichtig diese Mission war, nickte Minoko nur grinsend und beantwortete seine Worte mit einem läppischen „Jaja“. Dass jedoch nicht wirklich alles klar war, würde sich erst herausstellen, wenn Minoko sich der genauen Definition des Wortes „wichtig“ stellen musste. Glaubte Nagi wirklich, dass er und seine Kameradin das Wort auf dieselbe Weise erklären würden? Pfft, sicher. Dieses Problem würde sich aber wohl erst später auftun.
Oder?
„Nagi?“, fragte das Mädchen zögerlich. „Ist aufs Klo gehen wichtig genug, dass ich erst um Erlaubnis fragen muss?“
 

Yamasaru Souta

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„Endlich sind wir da“, wo sie nun waren? Im kleinen Küstendorf Hitoki, das im Nordosten des Erdreichs lag und wohl ihren letzten Posten auf dem Weg nach Iwagakure bildete. Es war ziemlich schön, mal wieder an Land gewesen zu sein, da die Schifffahrt doch recht langweilig gewesen war. Sie bestand nämlich darin, erst aufzustehen, dann die einzige Dusche im Gang für genaue 10 Minuten zu besetzen, sich hinter der Abtrennung zum Klo umzuziehen, seine Zähne zu putzen, täglich dann ein wenig zu lesen und nach einiger Zeit aufs Deck zu gehen. Dort setzte er sich zum Händler, erledigte Sachen für ihn und musste ihm dabei zuhören, wie er doch damals diese riesigen Fische fing. Dabei konnte er dann wirklich sehen, wie es der Händler schaffte, ganze 10cm langen Fische zu fangen. Ab und zu, nämlich wenn der Händler auf die Toilette musste, durfte er den Stock halten, an dem ein Faden befestigt war. Das war wirklich ein Riesenspaß, vor allem, da er dies ganze 5 Tage am Stück machen konnte. Nun waren sie jedoch endlich da und die Mission konnte beginnen. Das kleine Dorf Hitoki war ziemlich ruhig und schön. Hier spürte man die Atmosphäre des Landes, es war viel besser als in Amegakure, oder Soragakure gewesen. Erstens regnete es hier nicht andauernd und zweitens kannte man sich und musste sich nicht durch Gassen quälen und Verbrecher verprügeln, die einen in der Großstadt verprügeln wollten. Nun, sie hatten sich noch gar nicht auf die Mission vorbereitet, was sollten sie also in tun, wenn es so weit kommen sollte? Keine Ahnung.. erst einmal sollte er aber Fleisch besorgen.. und eine Quittung verlangen. Also wirklich, warum vertraute Nobunaga ihm denn nicht? Hisake war doch vertrauenswürdig, wer würde ihm denn nicht sein gesamtes Geld geben? Also bitte, aber na gut, wenn er eine Quittung wollte, sollte er also auch eine bekommen. „Aber wo soll ich suchen?“, fragte er sich und sah sich ein wenig um. Nun, das Dorf war sehr übersichtlich, hier würde man sicher schnell einen Metzger finden. Deshalb ging er durch die Straßen, verabschiedete sich vorher wortlos und sah ein wenig herum. Die Personen waren ziemlich in ihre Arbeit vertieft, manche liefen mit Holzbalken und andere trugen Töpfe herum. Der Rest hämmerte auf Ambosse, manche trainierten mit Kunais und die Kinder spielten auf den kleinen, alt aussehenden Straßen, die man kaum vom Land unterscheiden konnte. Sogar ein Fischkutter wurde beladen, wobei er sich vorstellen musste, wie der Händler versuchte, seine 10cm langen Fische dort zu verkaufen und ein wenig grinste. Am Ende der Straße fand er es auch schon, Tante Emmas Wursttheke, hmm, hoffentlich gab es dort billiges Fleisch und eine nette, ältere und korpulente Dame, die ihm ein Stück Salami geben würde. So trat es auch ein, nachdem er nett belächelt wurde, als er in den Laden eintrat und die Frau an der Theke ebenfalls anlächelte.
Hey, kleiner, willst du eine Scheibe Wurst?, fragte ihn die Frau, wobei Hisake natürlich erst einmal ablehnte, da er doch sicher keine Umstände machen wollte. Nach mehrmaligem, fast schon Erzwingen der Frau, nahm er dann doch an, damit die Frau dachte, dass er sehr höflich war und eigentlich nicht gerne Sachen von anderen annahm. „Oh, sehr nett von ihnen, ich hätte aber eine größere Ration, für meine erste Mission, da ist das Fleisch sehr wichtig. Es sind ganze 20 Kilogramm, haben sie so viel hier?“ Zu erst war die Frau verwundert, kam der Anfrage dann aber doch noch nach. Natürlich bezahlte Hisake die nette Frau, nachdem sie das Fleisch wog, wobei sie sich auch um keinen noch so kleinen Gramm verrechnete und bereits die perfekte Menge gewogen hatte. Hisake bat um eine Rechnung, schließlich brauche er das für seinen Vorgesetzten. Also packte sie das Fleisch in 8 Tüten zu je 2,5 Kilogramm und tat diese Tüten dann in eine noch größere Tüte, die aber nicht sehr reißfest aussah und so wohl auch wohl schon nach ein paar Meter gerissen wäre. Deshalb zog er sich seinen Rucksack aus, kramte ein wenig in ihm herum und merkte erst jetzt, wie schwer er war, da er sich so frei wie noch nie fühlte. Innen drin befanden sich noch ein paar Tüten, die er über die ersten zog und dann alle an einem Griff packte. Natürlich zog er sich vorher seinen riesigen Rucksack wieder an und wäre fast zusammengebrochen. Wie sollte er also auch noch die 20 Kilogramm tragen? Nun, dafür stellte er sich absichtlich ungeschickt an, konnte die Tüte auch nur keinen Zentimeter bewegen und brachte die Frau dazu, ihren Mann zu rufen, der Hisakes Tüte trug und diese so gemeinsam mit Hisake zu Nobunaga und Minoko bringen „durfte“. Dort angekommen lächelte er, zog seine Quittung und wedelte damit, der Mann verabschiedete sich mürrig, wahrscheinlich wollte er noch ein wenig in seinem Bauarbeiterlatz schlafen und die Sonne auf seiner Wampe genießen. Dazu sollte er sich noch über den Bauch reiben und einen Donut essen und schon war alles perfekt. „Also, hier ist die Quittung, hier ist das Restgeld und hier neben mir liegen 20 Kilo Fleisch, ziemlich teuer, aber gut, dass du mir genug Geld gegeben hast.“Die beiden müssten mit ihrer Besprechung wohl fertig gewesen sein, also konnte es dann wohl losgehen.
„Also, Nobunaga-Kun, Minoko-Chan, können wir losgehen? Wird ja auch mal Zeit, ein paar Pumas zu sehen, oder?“
 

Tenkai Nobunaga

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Nobunaga überlegte. Entweder er versuchte Minoko zu erklären, was „wichtig“ war oder definierte einfach genauer, was er wollte. Die Entscheidung war nicht schwer zu treffen. „Das ist ok. Fragen sollst du immer dann, wenn du irgendwas angreifen willst oder von der Gruppe weg gehst, ja?“ Mehr konnte er erst einmal eh nicht verlangen.
Als Hisake mit seinen Tüten ankam steckte Nagi nickend Quittung und Restgeld ein und begutachtete das Fleisch. Sehr gut, wer das nicht mochte war kein echter Löwe, HA! „Das ist gut, Danke.“, sagte er zu Hisake und sah sich dann um. Händler, Händler, wo bist du? „Wir müssen wohl nur kurz warten.“

Eine Viertelstunde dauerte es, bis Shinichi-san mitsamt Karren und davor gespanntem Pferd bei der Gruppe auftauchte. Nobunaga hatte Minoko zuvor gesagt, sie solle lieber fragen, bevor sie auf das Pferd hüpfte – und zwar seinen Besitzer. Wer wusste schon, wie er bei so etwas reagierte?
„Ohio, Shinichi-san. Sind sie bereit? Wir sind es und können los wann immer sie wollen.“, begrüßte der Genin den Händler. Der Straße würde erst einmal schmal, wie sie war, durch einige Windungen bergauf führen. Links und rechts würden sich die roten Felsen erheben und Nagi ging davon aus, dass das eine gute Jagdgegend für Berglöwen war – in der Nähe des Dorfes pulsierte schließlich mehr Leben als draußen im Nirgendwo.
Auf dem Karren des Händlers wurde nun auch noch das Fleisch untergebracht, Nagi überzeugte sich davon, dass Minokos Diebesgut und ihr Papagei gut verstaut waren und dann... dann konnte die erste Mission der drei Genin offiziell anfangen.
Shinichi-san hatte auf einer kleinen Bank auf seinem Karren Platz genommen und klatschte seinem Pferd liebevoll auf den Hintern. Das Tier setzte sich langsam in Bewegung und die kleine Gruppe verließ die Küstenstadt.
Wüste, Felsen und keine Menschenseele lagen vor ihnen. Trockenheit, Durst und Hunger. Nur wenige Rasten und dafür umso mehr Gefahren lauerten auf dem Weg. Nobunaga zückte ein Kunai überprüfte seine Schärfe. Ein paar andere begann er nun mit Explosionstags zu montieren, kurz gesagt: Er kümmerte sich um seine Ausrüstung.
Als er damit fertig war, war es an der Zeit die ersten Befehle zu geben. Minoko war von ihnen allen die vermutlich schnellste und ausdauerndste. Nagi hatte genau den richtigen Job für sie.
„Ko-chan! Wir brauchen jemanden, der vorne Ausschau hält. Das ist eine wichtige Aufgabe. Du musst im Umfeld von so 100 bis 200 Metern bleiben... du musst den Karren und uns immer genau im Auge haben können, sonst bist du zu weit weg. Halte nach Löwen und anderen Gefahren Ausschau, in Ordnung? Hisake-kun, du gehst links vom Karren, ich rechts. Wenn du etwas entdeckst, Ko-chan, dann komm zurück und erstatte Bericht. Du. Darfst. Nicht. Einfach. Wegrennen.“ Was für eine wunderschöne Ansprache er da gehalten hatte, er war ganz stolz auf sich.
„Und los!“
 

Oda Minoko

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Hatte Nagi ihre Frage nun eigentlich beantwortet? Einerseits meinte er, es sei ok, andererseits sollte sie fragen, wenn sie wegging. Und aufs Klo gehen war doch weg gehen, oder? Sollte sie nun also noch mal fragen, oder einfach gehen, oder auf irgendetwas warten, oder…
Argh, zuviel Gedanken. Kurzerhand machte sich Minoko einfach rasch davon und stieß wieder zur Gruppe, kurz bevor Hisake mit seinen Einkäufen zurückkehrte. Warum genau die beiden Jungs soviel Fleisch gekauft hatten, wusste das Mädchen nicht, waren beide doch eher schmächtig und alles andere als Vielfraße. 20 Kilo Fleisch… das klang da einfach zu viel. Aber naja, die Kerle wussten schon, was sie taten.
Als die Mission dann langsam ins Rollen kam – sprich, als der Wagen des Händlers angerollt kam – konnte das Mädchen ihre Aufregung kaum mehr verbergen. Hibbelig sprang sie wie ein Flummi durch die Gegend, zupfte ungeduldig an ihrer Kleidung herum, lief im Kreis und quietschte umso lauter, je näher das Pferd kam. Ja, Nagi hatte sie angewiesen, den Händler erst zu fragen, wenn sie auf das Pferd springen wollte, doch von streicheln und umarmen war nicht die Rede gewesen. Also begrüßte sie das Tier mit einer ausgiebigen Liebkosung, wurde allerdings rasch von dem noch immer leicht grünlichen Händler davon gescheucht. Was auch immer der Kerl mit seinem Pferd hatte, es nervte. Wozu hatte man schon einen knuddeligen Begleiter, wenn man das nicht schamlos ausnutzte? Ganz verscherzte es sich der Händler jedoch auch nicht mit Minoko, war das Tier doch in sichtlich gutem Zustand, gesund, gestriegelt und satt. Es fehlten ein paar in die Mähne geflochtene Schleifchen, aber heute wollte Minoko mal nicht so sein. Es war Missionszeit, und das war das wichtigste!

Auch einige Minuten später, als die Gruppe schon eine Zeit lang auf der einsamen, staubigen Felsstraße unterwegs war, hatte sich die Aufregung des Mädchens nicht gelegt. Sicher, soweit das Auge reichte gab es außer ihnen und Staub im Wind keinerlei Bewegung, ja nicht einmal wirklich Blumen oder so etwas, die man sammeln konnte, sondern nur Stein, Dreck und hier und da ein wenig Matsch. Kurzum, es war eine langweilige Gegend, und allein die Aufgabe machte sie spannend.
Als Nagi seine Kameradin dann auch noch anwies, die Vorhut zu mimen und in einiger Entfernung nach Überraschungen Ausschau zu halten, jauchzte sie vor Freude. Eine wichtige Aufgabe, ganz für sie allein? Gut, sie musste die süße Jolanda verlassen, aber dafür durfte sie sich bis zum geht nicht mehr auspowern, indem sie vor der Gruppe Kreise zog! Selbstverständlich, dass Minoko diesen Befehl nur allzu gern befolgte und schon gar nicht mehr mitbekam, wie er sich selbst und Hisake einteilte. Längst war sie in Höchstgeschwindigkeit den Weg weiter vorausgelaufen, und auch, wenn sich deshalb keine Besonderheit in ihr Sichtfeld schlich, blieb Minoko zuversichtlich. Früher oder später würden sie schon jemanden oder etwas ausfindig machen, dass die Sache interessant gestaltete – bestenfalls ein süßes Berglöwenkätzchen.
Zunächst jedoch galt es, dem eher schmalen Pfad weiter hinauf in die Berge zu folgen. Mal ging es an einer Steilwand entlang, mal durch eine hohe Schlucht, und mal mussten sie einfachen Serpentinen folgen, die einen mächtigen Berg hinaufführten. Abzweigungen gab es selten, und dem aufmerksamen Beobachter wurde schnell klar, warum sich ein Händler in dieser verwinkelten wie verlassenen Gegen Schutz wünschte.
Nicht jedoch Minoko. Das Mädchen setzte seinen Weg unbeeindruckt fort, drehte sich ab und zu um und winkte dem Rest des Teams zu, dann probierte es wieder, einen Hang hinaufzuklettern, bis die Gruppe sie eingeholt hatte, und so weiter. Nach und nach verlor Minoko dabei das Interesse an der Gegend, obgleich die Felsen recht oft zartrot glitzerten. In Verbindung mit dem blauen Himmel war dies ein besonders hübscher Anblick, und die schwarze Rauchwolke etwas weiter vorn brachte eine angenehme Unruhe in das Bild.



*Rauchwolke?*
Hastig sah Minoko zurück zu ihrer Gruppe, schätzte (ziemlich lausig) die Entfernung, und machte sich dann auf, den Weg weiter voranzuhasten. Das Mädchen rannte um eine Kurve, betrat die Ausläufer einer niedrigen Schlucht, und ließ eine Abzweigung vom Hauptweg ohne Weiteres links liegen, um sich etwas langsamer dem vermeintlichen Ursprung des Rauchs zu nähren. Allerdings verdeckten die sich erhebenden Klippen besagter Schlucht die Sicht, sodass das Mädchen nicht wirklich etwas sehen konnte.
Nun stellte sich die Frage: Sollte sie weiter vorstoßen, oder zurückkehren, um Bericht zu erstatten?
Nachdenklich legte sich Minoko eine Hand ans Kinn. *Was hat Nagi gleich noch mal gesagt? Ich soll Ausschau halten. Mach ich. Ich soll fragen, wenn ich weg will. Bin schon weg, also egal. Noch was?* Wage erinnerte sie sich an irgendeinen Befehl für den Fall, dass sie etwas entdeckte, aber irgendwie… hatte sie richtig zugehört? War sie da nicht schon fortgerannt? Nein, es half einfach nichts, Minoko konnte sich nicht mehr erinnern. Was auf eine gewisse Art auch eine Antwort war.
Mit ausgestreckten Armen kehrte sie um, hoppelte zu ihrer Gruppe zurück, und näherte sich ganz unschuldig ihrem Teamleiter. Nichts ahnend, dass die schwarze Wolke bereits langsam ins Sichtfeld aller trat, fragte sie Nagi schließlich:
„Eine Frage: Wie war das nochmal mit ‚wenn du etwas entdeckst’? Also, so abgesehen von Steinen. Berglöwen zum Beispiel. Oder Räuber. Oder Rauch. Was ist dann?“
Muhaha, wenn das nicht mal eine subtile Nachfrage war!
 

Tenkai Nobunaga

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Alles war überprüft. Nobunga war bereit für den Krieg, könnte man fast meinen. Himmel, er hatte sogar damit angefangen ein paar Kilo des Fleisches mit Explosionsmarken zu versehen. Nur für den Fall, versteht sich.
Die Gruppe marschierte durch bergiges Gebiet, die meiste Zeit bergauf und das war anstrengend. Hin und wieder setzte sich Nobunaga für einige Zeit auf den Karren und ließ sich ziehen – jemand musste schließlich auch alles im Auge behalten was hinter ihnen lag, damit man von dort nicht angegriffen werden konnte. Durch diese „Vorgehensweise“ blieb der Junge frisch und ausgeruht und hatte nicht einmal großen Wasserverbrauch.
Minoko aus der Entfernung zu beobachten stellte auf Dauer die einzige Beschäftigung dar, denn der Händler war nicht der beste Gesprächspartner und die ganze Zeit zu Hisake rüber zu brüllen war auch eine blöde Idee. Stattdessen wurde Minoko dabei beobachtet wie sie kletterte, rannte, sich umdrehte und winkte, sprang, noch mehr kletterte und durch die Gegend flitzte.
*Die hat eine Ausdauer... unglaublich.*

Es dauerte einige Zeit, bis sich Minoko endlich wieder zu ihnen gesellte. Zwei Möglichkeiten: Erstens, sie hatte etwas entdeckt. Zweitens: Ihr war langweilig geworden und wollte jetzt auf dem Pferd reiten.
Ihre Worte ließen auf Ärger schließen. Sofort blickte Nobunaga in den Himmel und konnte entfernt ganz schwach schwarze Rauchschwaden ausmachen. Er streckte sofort die Hand in den Himmel. „Halt!“ Der Händler hielt an und schaut sich etwas beängstigt um. Verständlich, denn da vorne war irgend etwas und dieses etwas brannte.
„Der Rauch dort – hast du gesehen wovon er kam?“, fragte Nagi überhastet und hängte sofort dran: „Ja, bei solchen Sachen immer sofort Bericht erstatten!“ Jetzt war es eilig. Er musste wieder etwas entscheiden, musste sein Team und den Karren nach Kurogi führen und das am Besten ohne sich großen Ärger einzuhandeln. Und wenn da vorne etwas brannte... schwarzer Rauch... uh, uh, uh, Nobunaga sah vor seinem Auge schon ausgebrannte Planwägen, massakrierte Weißhäute und Tomahawks. Es gab nur eine Möglichkeit das herauszufinden: Hingehen.
„Wir müssen herausfinden, was dort vorne los ist. Shinichi-san, sie bleiben bitte hier und verhalten sich still. Hisake-kun, du bleibst auch hier und beschützt den Wagen!“, sagte Nobunaga und zog aus einer seiner Taschen ein Headset heraus. „Aktiviert bitte eure eigenen und schaltet sie auf Kanal Eins. Wenn irgend etwas ist, sag uns sofort Bescheid, Hisake-kun!“
Damit wäre die Kommunikation geklärt. Nagi half Minoko noch den Kanal einzustellen und dann widmete er sich ihr explizit. „Ko-chan, wir beide schleichen uns vor und schauen nach was das mit dem Rauch auf sich hat – wir müssen herausfinden ob der Weg hier lang sicher ist oder nicht. Es ist so wichtig wie noch nie zuvor, dass wir leise und unbemerkt bleiben, bis wir wissen was das ist.“, sagte er und zückte eine kleine Röhre. Ich sagte ja, dass Nobunaga mehr in seinen Taschen hatte als gut für ihn war. Dieses Mal zog er ein relativ billiges und schäbiges Fernrohr hervor. … Moment, war das etwa das Fernrohr, das Minoko vor einigen Tagen von den Piraten gestohlen hatte? Also Nagi, unerhört so etwas, unerhört!
„Komm!“, sagte er und nickte seiner Kameradin zu. Die beiden schlugen sich die Felsstraße hoch und näherten sich einer offenen Sicht. Nagi würde versuchen mit dem Fernrohr etwas erkennen zu können und – egal was es war – danach sollten es sich die beiden trotzdem aus der Nähe ansehen. Hoffentlich passierte solange nichts beim Karren. Hisake-kun hatte da einiges an Verantwortung.
 

Oda Minoko

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Rauch am Himmel ist wichtig. Schon wieder eine Erkenntnis fürs Leben – diese Mission steckte wirklich voller Weisheiten!
Nagis Verhalten unterstrich seine Worte im Übrigen deutlich genug, dass sich diese Erfahrung tiefer als üblich in Minokos Gehirn einbrannte, sodass die Chancen gut standen, dass sie sie für die Zukunft behalten können würde. Für den Moment zählte dagegen nur, dass Minoko den Ernst der Lage (oder wenigstens das, was Nagi dafür hielt) ansatzweise verstand, und dementsprechend aufs Wort parierte.
Brav folgte sie Nagi deshalb, auch wenn sie Probleme mit dem Headset hatte. Technische Spielereien waren zwar fasziniert, doch waren auch gerade weit genug an der theoretischen Zahlenwelt dran, dass sie sich dem Verständnis des Mädchens entzogen. Hatte etwas nur einen Knopf - gut. Hatte etwas mehrere Knöpfe und vielleicht sogar noch Kabel, die sich ineinander verheddern konnten - schlecht. Glücklicherweise reichte der Teamleiter seiner Kameradin ein helfendes Händchen, und so hörte Minoko bald ab und an Geräusche ohne Körper in ihrem Ohr. Ein seltsames Gefühl, aber nicht störend – nicht, dass sie eine solche Störung überhaupt hätte zulassen dürfen. Andererseits war Minoko recht flexibel, was das Zulassen unangebrachter Dinge anging, ergo…
Folgsam dackelte das Mädchen seinem Teamleiter über den eher offenen Pfad hinterher, wobei sie neidisch bemerkte, wie der Junge eines ihrer Fernrohre auspackte. Minoko war nicht die schlauste Zwiebel in der Erde, aber wenn sie eines immer ganz genau wusste, dann, welche Spielzeuge ihr gehörten, und welche nicht. Wäre Nagi nicht so verbissen darauf bedacht, unauffällig zu bleiben, wäre er genau in dem Moment über ein fremdes Bein gestolpert. So musste die Rache jedoch noch etwas warten.
Gemeinsam erreichten sie zuerst die Abzweigung, die Minoko zuvor nicht passiert. Es war ein steiler Weg, der irgendwann wohl oben auf die linke Klippe der Schlucht hinaufführte, doch das Augenmerk Nagis lag vorerst wohl auf dem Inneren ebenjener Schlucht, aus der der Rauch strömte. Langsam näherten sie sich den Ausläufern der Schlucht, hielten sich möglichst bedeckt und spähten streng geradeaus.
Während Minoko dabei nicht sonderlich viel mehr sah als einen Haufen Holzbretter, mochte Nagi womöglich die Überreste einer kleinen Karawane ausmachen. Zwischen den zerschmetterten Überresten zweier, vielleicht dreier Wagen lagen verstreut allerlei Waren. Ursprung des Rauchs war ein einzelnes Feuer, das umzäunt von Steinen kontrolliert inmitten der Verwüstung loderte. Die Wagen kauerten sich im Übrigen an den Rand der Schlucht, sodass es fast so wirkte, als wären die dazugehörigen Menschen bei einer Rast überfallen worden – von wem oder was auch immer.
Aber apropos Menschen: Weit und breit war nur eine einzige Gestalt auszumachen. Zusammengesunken saß sie am Feuer, versorgte es über einen kleinen Fächer mit Sauerstoff, und schaute gedankenverloren in die Flammen. Ein breiter Strohhut, wie ihn Reisbauern manchmal trugen, tauchte sein Gesicht in Dunkelheit. Seine sonstige Kleidung wirkte zerrissen, verschmutzt und billig.
Vorsichtig, aber immer noch zu stark versetzte Minoko einen Stoß mit der Hüfte, um ihn auf sich aufmerksam zu machen.
„Und jetzt?“

In der Zwischenzeit befanden sich Hisake und der Händler namens Shoichi in vermeintlicher Sicherheit. Die trügerische Stille wurde jedoch schon bald durchbrochen, als ein körperloses Fauchen von irgendwo hinter ihnen ertönte. Nach diesem ersten Geräusch heulte es immer wieder auf, und zwar immer lauter. Jolanda wurde langsam ungeduldig, und es wurde langsam Zeit für eine Entscheidung, ob der Handelswagen weiter tatenlos warten, oder zu dem abwesenden Teamleiter aufschließen sollte.
Eins stand jedoch fest: Sowohl das Lasttier, als auch sein Besitzer wurden zunehmend unruhiger…
 

Yamasaru Souta

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Eine Weile fuhren sie mit dem Karren voran, Nobunaga platzierte ein paar explosive Marken am Fleisch, das war schon gut, aber er sollte bloß aufpassen, das Fleisch nicht zu sprengen, während es auf dem Karren war, denn dann wäre die ganze Mission hinfällig gewesen. Während der gesamten Fahrt las Hisake in seinem Buch, in welchem es um Pumas ging. Dies konnte er noch auf dem Schiff aufbringen, nachdem er dort eine ganze Weile mach Informationen suchte und einfach mal zu einem älteren Mann verwiesen wurde, der ihm das Buch nach viel freundlichen Lächeln und ganz doll netten Fragen gab.
"Ok.. aha.. ok.. scheu.. ok.. Einzelgänger.. ähmm... nur zur Paarungszeit. Also.. da stimmt irgendetwas nicht." Nun nahm er natürlich eine Denkerpose ein, wobei er natürlich schon die ganze Weile auf dem Karren saß, einen so langen Weg musste er doch schließlich nicht gehen. "Das Pumas in Gruppen auftauchen und Menschen angreifen ist... sehr unwahrscheinlich. Ich frage mich echt, was da los ist."
Doch nun ging endlich der Spaß los, in der Ferne war Rauch gewesen, das musste natürlich erkundet werden und... was durfte Hisake machen? Er durfte den Wagen sichern, na toll. "Hmpf, na toll.. nun, es bringt nichts zu meckern", natürlich freute er sich nicht, einfach zurückzubleiben, aber wenigstens konnte er sich nun ein wenig wichtig fühlen. Also zog er sein Headset an, sah sich um und wies den Händler an, sich ebenfalls umzudrehen.
"Nobunaga-Kun? Kannst du mich hören? Du darfst das Fleisch auf keinen Fall zum detonieren bringen, es würde den Wagen in den Luft sprengen. Wenn ich dir Bescheid sage und sich die Situation bietet, egal wie und ich weiß auch noch nicht, wann und wie uns das etwas bringen sollte, sage ich dir Bescheid, ok? Ich bin mir sicher, dass wir das noch irgendwann gebrauchen können. Also, ich halte die Augen offen und sage dir Bescheid, wenn etwas passiert."
Nun, er sprach direkt ins Headset, also auch relativ leise und hoffte so, den Händler nicht zu beunruhigen, versuchte aber trotzdem noch, auf diesen einzureden. Schließlich konnte er keinen Händler gebrauchen, der aus Panik einfach mal wegrannte und sich dann von einem Puma fressen ließe. Das wäre ein wenig.. unpassend gewesen und hätte die Mission obendrein auch noch gefährdet. Und das ginge ja gar nicht, konnte sich Hisake so schließlich seine Wohnung nicht mehr leisten, die sich wirklich am nobelsten Ort von Soragakure befand.
"Keine Angst, wir haben die Lage unter Kontrolle, wenn sie ein wenig mithelfen wollen, halten sie einfach die Augen auf, mehr ist gar nicht nötig, wir können nämlich gleich auch schon weiter reisen."
Nun, die Augen offenhalten und auf einen Karren aufpassen war... langweilig... sehr langweilig. Je nachdem, was gleich passieren würde, würde sich seine Stimmung aber entweder in verdammt langweilig, oder in sehr aufgeregt ändern.. wenn er denn endlich einen Puma sehen konnte. Aber ein Puma.. mit einer Rauchbombe? Nein, das konnte gar nicht sein. Ein Puma, der ein Feuer legte? Auch sehr unwahrscheinlich. Ein verrückter Wissenschaftler, der Gehirnchips in die Berglöwen implantierte und sie benutzte, um Leute auszurauben? Hmm.. die Idee war gar nicht so abwegig gewesen. Aber es könnte ebenfalls so gewesen sein, dass die Bedrohung gar nicht mehr vorhanden war, nur.. musste man trotzdem gut aufpassen.
"Also, wussten sie, dass Pumas eigentlich sehr scheu und Einzelgänger sind? Menschen greifen sie auch sehr selten an.. das was hier passiert ist... merkwürdig, können sie sich das erklären?"
"Nein, tut mir Leid, ich habe wirklich keine Ahnung, was hier los sein könnte." Hmm, toll, keine Ahnung, was hier los ist.. super.
Doch nach einer kurzen Zeit konnten er etwas hören, es war ein Fauchen. Also waren hier tatsächlich Berglöwen, was Hisake, um ehrlich zu sein, gar nicht erwartet hatte. Vorsichtig drehte er sich um, bloß keine hastigen Bewegungen machen. Auch das Pferd wurde unruhig, wie hieß es nochmal? Hmm, Holunder? Jolunder.. Holanda? Ja, irgendetwas davon war es, auch der Händler verfiel in Panik, im trief der Schweiß von der Stirn. "Keine hastigen Bewegungen, schauen sie ihm nicht in die Augen und machen sie keine allzu lauten Geräusche."
Hisake nahm sich ruhig das oberste Stück Fleisch vom Karren, zog es aus der Packung, war sichtbar nervös, da der Puma in einem halbkreis um ihn herum ging und ihn anfauchte. Als er das Fleisch herausnahm, ging er genau drei Schritte nach vorne, legte das Fleisch auf den Boden und schob es ein wenig mit dem rechten Hand nach vorne. Nun war das Stück Fleisch in etwa zweieinhalb Meter vom Karren entfernt, das musste reichen.
Der Puma war misstrauisch, biss aber in das Fleisch, das explosive Siegel war auf der Unterseite angebracht, das müsste den Schaden für die Umgebung ein wenig eingrenzen und außerdem konnte der Puma dieses dann auch nicht sehen. Er schlang ein Stück von dem Fleisch, anscheinend schmeckte es ihm und erneut baß er hinein. Nun wurde es jedoch eng, das Pferd schrie auf und rannte nach vorne, anscheinend war es sehr verängstigt und auch der Händler war nicht unbedingt ruhig. "Verdammt, der Puma wird angreifen, wie soll ich gegen einen Puma auf so kurzer Distanz gewinnen?!?" Jetzt musste es schnell gehen, der Puma schreckte auf und würde jeden Moment losspringen. "Nobunaga-Kun!", schrie er ins Mikrofon, "spreng da Siegel des obersten Stück Fleisch! Schnell!" Wenn jetzt alles nach Plan verlaufen würde, wäre die Gefahr vorerst abgewendet, wobei sich die drei bald wiedersehen würden, da das Pferd nämlich in die Richtung der anderen beiden rannte... direkt in den Rauch hinein...
 

Tenkai Nobunaga

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Nagi lugte durch das geborgte Fernrohr und musterte die Lage. Drei zerstörte Wagen. Das war keine Pumas gewesen sondern ein Überfall – in Mitten der Überreste stocherte ein Mann im Feuer und schien ziemlich gelangweilt zu sein. Warum bitte saß der da? Es war kein so weiter Weg zurück ins Dorf, da musste man doch nicht warten bis Hilfe auftauchte – oder?
Ein Gedanke schoss Nobunaga in den Kopf. Was, wenn das hier irgend eine Falle ist? Man wollte dem armen, überfallenen Händler helfen und der tat dann nichts anderes als einen auszurauben? Da würde Nobunaga noch drüber nachdenken müssen. Zur Not konnten sie einen Umweg gehen, er hatte zuvor einen Weg gefunden der über die Schlucht drüber führte – so umgingen sie den dubiosen Feuerstocherer.
Dann riss ein Funkspruch Nobunaga aus dem Rhythmus. Er sollte sprengen. … Ernsthaft? Auf diese Entfernung? Ohne auch nur zu wissen was da gerade los war? Das Problem an der Sache war, dass er auf diese Entfernung das Siegel einfach nicht sprengen konnte. Er KONNTE es nicht. Da half kein Bitten und Betteln.
„Bin zu weit weg!“ Hatte Hisake nicht etwas von Fuuton erzählt als sie vor einigen Tagen in der Kajüte Taktiken besprochen hatten? Konnte er keine Genjutsu? Damit musste er um sich schmeißen! Aber was war eigentlich los? … die einzige Erklärung waren Pumas. „Puste sie weg, wir kommen!“ - mit diesen Worten krallte Nobunaga Minoko am Arm und stürmte zurück so schnell er konnte. So einen Sprint würde er gut überstehen und gar nicht so schlecht dabei abschneiden (nur fürs Protokoll).
„Ich glaube da gibt es Ärg...“ in diesem Moment kam eine panische Jolunda samt Karren angestürmt. „Scheiße.“, entwich es Nobunaga und er musste schnell schalten. Berglöwen und Hisake – Wagen.
„Ko-chan! Pferd! Halt es auf!“, schrie er seiner Kameradin zu und preschte selbst einfach weiter. Kunai gezückt und bald auch in Reichweite um dieses verfluchte Siegel zu sprengen, wenn es denn noch Sinn machte. Denn einfach so gewartet haben würde der Puma sicherlich nicht – hoffentlich fehlte Hisake inzwischen kein Bein oder sowas.
 

Oda Minoko

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„YEAH!“
Kaum eine ganze Minute, und diese Mission explodierte geradezu in einem Feuerwerk aus Spannung und Abenteuer. Eine verlassene Karawane (soviel erkannte mittlerweile das neugierige Mädchen, welches sich langsam nach vorn geschoben hatte), unheilvoller Rauch, wild gewordene Bergkatzen und… UND…!
Ein Pferd. Das lief. Schnell. Direkt auf sie zu.
Nagi, der die verwirrte Kunoichi zuerst noch hatte mitziehen müssen, sah nun, wie Minoko sich leicht aus der Umklammerung löste, den Abstand zwischen sich und Nagi etwas vergrößerte und direkt auf Jolanda zuhielt. Dabei schaltete sie so schnell wie möglich von null auf hundert, sodass sie Kopf an Kopf mit ihrem Kameraden raste (in ihrer Vorstellung hatte sie ihn bereits drei Mal überholt, aber Nagi hielt sich in Wahrheit leider überraschend tapfer).
Doch Nagi war jetzt egal. Was zählt, das war das verängstigte Pferd, welches direkt auf Minoko zu rannte. Doch nicht nur, dass sie endlich das Pferd richtig feste berühren durfte, sie rettete damit gleichzeitig den Händler, den Wagen und ihr Diebesgut. Als ob Minoko noch mehr Motivation gebraucht hätte!
Blindlings stürmte sie Jolanda entgegen. Minoko dachte nicht darüber nach, wie genau sie das Pferd aufhalten sollte, doch irgendwie würde es schon klappen – spätestens, wenn sie einfach ineinander krachten. Immer weiter rannte das Mädchen, und auch das Pferd machte keine Anstalten, zu bremsen.
Oder?
Ein anderer krieger, der nicht so vernarrt in sein Ziel gewesen wäre, hätte vielleicht erkannt, dass das Pferd allein beim Anblick des Mädchens bereits langsamer wurde. Und wer konnte es ihm verdenken? Sicher, irgendwo dort hinten war eine aggressive Wildkatze. Doch wo genau lagen die Unterschiede zwischen jenem Tier und dem Kind, das da vorne angestürmt kam? Jolanda befand sich in einem echten Dilemma: Vor ihr ein Jäger, hinter ihr ein Jäger, und mittendrin sie selbst. Was tun?
Die Geschwindigkeit war jedoch noch immer zu groß. Weder Jolanda, noch Minoko konnten schnell genug denken, sodass bei ihrem Zusammentreffen keiner einen echten Plan geschmiedet hatte. So kam es, dass Minoko einfach mit ausgebreiteten Armen angerannt kam, und das Pferd fest am Hals packte. Jolanda wieherte, bremste, doch die Trägheit trug das Pferd weiter. Auch Minoko wurde ihr Opfer, drehte sie sich doch um den Hals des Tieres und landete holprig auf dem sehnigen Rücken des Tieres. Um sich festzuklammern, bugsierte das Kind seine Hände natürlich über die Augen des Pferdes, sodass Jolanda in purer Finsternis versank.
Die plötzliche, konkrete Gefahr verschreckte das Tier, ließ es den Puma vergessen und sich ganz auf das zusätzliche Gewicht konzentrieren. So blieb Jolanda stehen und begann, wie ein wilder Bulle nach vorn und hinten auszuschlagen, um Minoko auch ja abzuwerfen. Doch da hatte sie die Rechnung ohne die Ausdauer der Kunoichi gemacht: Egal, wie wild Jolanda sich auch gegen ihre Reiterin sträubte, Minoko klammerte sich nur noch Fenster an ihre neue beste Freundin. Dies ging eine ganze Weile, bis das Pferd als erstes die Sinnlosigkeit dieser Situation erkannte, seiner Müdigkeit nachgab und schlaff zur Erde sank.
Minoko, noch immer voller Energie, sah dagegen lediglich ihr Reittier fragend an, bevor sie in schrilles Gelächter ausbrach.
„Nochmal, nochmal, nochmahal!!“
 

Yamasaru Souta

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Die Lage wurde ernst. Das Siegel konnte Nobunaga nicht sprengen, er war zu weit weg. Holunder, das Pferd, rannte sammt Karren weg und der Händler gleich mit. Außerdem warf der Puma das Stück Fleisch aus seinem Mund, direkt an die Seite und sprang auf Hisake zu. Nun, die einzige Option war sein Kekkei Genkai, für Fingerzeichen hatte er keine Zeit gehabt, nun musste er einfach hoffen, dass der Puma recht orientierungslos werden würde. Der Mann war weiter weg, konnte Hisake also nicht in die Augen schauen, weshalb er das Yume Utsutsu aktivierte und hoffte, dass ihm zwei Sekunden Zeit blieben das Jutsu zu aktivieren. Der Puma fauchte, machte sich zum Springen bereit, eine Sekunde Augenkontakt vergang, nun sprang er, war direkt vor Hisake, doch war die zweite Sekunde nun auch vergangen, für den Puma verdrehte sich alles und daraufhin knallte er einfach nur orientierungslos auf Hisake und riss ihn mit sich zu Boden. Der Puma sah recht hilflos aus, er wusste nicht, was los war und genau das war die Chance für Hisake. Er formte die Fingerzeichen, hatte sehr viel Glück, doch bemerkte nicht, wie sich der Puma in seiner Jacke und auch damit leicht in seiner Haut verfing. Nun schoss er jedoch direkt eine Luftkugel in das Gesicht des Berglöwen, dieser flog ein paar Meter nach oben und hinten und landete dann mit einem harten Aufprall auf dem Boden. Dabei riss er ein wenig Stoff von Hisakes Jacke und auch ein wenig Haut von seinem Bauch mit sich. "Argghhh! Das tut ja verdammt weh!!", schrie er, sodass es wohl auch die anderen beiden am Ende des Mikrofons hören konnten. Doch es war keine Zeit zum verschnaufen, so stark war seine Kugel nämlich nicht gewesen, doch gottseidank war die Großkatze, die eigentlich zur Art der Kleinkatzen gehörte noch in Hisakes Gen-Jutsu gefangen, traute sich also nicht einmal, sich zu bewegen. Ein harter Tritt von oben ins Gesicht und die Katze war KO. Töten musste er sie wirklich nicht, es würde vollkommen ausreichen, sie ohnmächtig schlafen zu lassen. "Nobunaga-Kun, Minoko-Chan, ich bin hier fertig, das Pferd ist jedoch mit dem Karren verschwunden, soll ich aufrücken und zu euch kommen?", fragte er seinen Teamleiter, wobei die Antwort wohl ja heißen würde. Nun hoffte er wenigstens, dass er schnell genug sein würde, um rechtzeitig vorne anzukommen. Schließlich war er ein wenig verletzt und konnte nicht wissen, wie sehr in diese noch beeinträchtigen würde. Deshalb nahm er sich auch erst einmal ein paar Pflaster, wohl eher die ganze Packung und klebte seine Wunden ab.. nun.. es blieb keine Zeit, sich einen Verband anzulegen, wobei das alleine schon recht schwierig war und noch mehr Zeit kosten würde.
 
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Tenkai Nobunaga

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Nobunaga rannte, sein Herz pochte und er bog um die letzte Kurve. Das war der Moment als er Hisakes Funkspruch bekam – alles erledigt. Nagi lief aus und stoppte. Bewusstloser Puma, lebendiger Hisake. Gut. Sein Arm war blutig, hoffentlich nichts ernstes – aber darum musste man sich später kümmern. Sie hatten keine andere Wahl als das hier erst einmal zu vergessen und sich wieder zu sammeln.
„Kommt, wir sollten uns erstmal wieder sammeln.“, sagte er und schloss gemeinsam mit dem Händler und Hisake zu Minoko auf, die freudig kreischend eine Runde Rodeo auf dem armen Pferd ritt. Shinichi-san, schockiert von diesem Anblick, zog das Mädchen sofort herunter und beruhigte das aufgeschreckte Tier.
Nagi zog das Mädchen kurz zur Seite. „Dort hinten war ein Berglöwe, Hisake-kun hat ihn besiegt, aber sein Arm ist verletzt. Als wäre das nicht genug müssen wir jetzt durch diese Schlucht da. Der Rauch kommt von einem Feuer, aber dort sind auch einige zerstörte Händlerwagen und ein einsamer Mann wartet auch dort.“, erklärte Nobunaga Hisake das Gesehene und überlegte dann ganz kurz. Sie würden durch die Schlucht müssen. Zwar könnten sie nach oben ausweichen, aber das war weder heimlich noch einfach. Nein, sie mussten da durch, ob es ihm gefiel oder nicht. Trotzdem konnte er so viel Kontrolle ausüben wie nur möglich.
Der Junge besah sich den Weg und bemerkte, dass einige Waren während dem schnellen Lauf heruntergefallen waren. Nobunaga deutete darauf und sagte: „Ko-chan, lauf den Weg zurück und sammle alles auf was der Händler verloren hat. Nicht, dass was aus deinem Sack dabei war. Bring alles zurück und triff uns dann vor der Schlucht wieder – wenn irgend etwas ist, kontaktiere uns per Headset. Berglöwen und so.“
Gemeinsam mit Hisake ging Nagi zurück zum Händler und erklärte diesem erst einmal die Lage. „Keine Angst, ich werde in Ruhe schauen ob wir gefahrlos durch die Schlucht können. Hisake-kun, du bleibst hier.“ Er drückte dem Jungen noch etwas Verbandszeug in die Hand. Keiner hier war ein Arzt, aber die Kratzer schienen tief zu sein und er sollte sich lieber etwas drum wickeln. Blutverlust war nicht lustig, und Dreck in eine Wunde zu kriegen auch nicht. Er sagte noch, dass sie bis zum Anfang der Schlucht weiter ziehen konnten, das aber vorsichtig. Dort sollten sie erst einmal warten, bis Nobunaga den Befehl dazu gab, weiter zu gehen. Sie wurden schon von einem Berglöwen angefallen, das musste man nicht ausreizen.
Nobunaga verabschiedete sich und ging alleine und mutig wie er war in die Schlucht. Kunai bereit und aufmerksam wie ein Luchs, näherte er sich dem Mann am Feuer und blieb einige Meter entfernt stehen. Kein Risiko.
„Hey, sie da! Was machen sie hier und was ist mit den Wägen dort passiert?“, rief er ihm entgegen und blieb wachsam.
 

Oda Minoko

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Tja, mit „nochmal“ war es wohl nichts. Der Berglöwe war außer Gefecht gesetzt, der Karren gestoppt, und Jolanda außer Puste. Nicht, dass Minoko ansonsten weiter auf ihr hätte reiten können, so wie der Händler schon wieder ausrastete und sie tatsächlich anfasste. Eine leichte Drehung des Arms, und der Typ könnte auf die Bretter geschickt werden, so wie sich’s gehört hätte! Mit dem Ende der Probleme war aber vermutlich auch Nagis Erlaubnis, allerlei Unfug anzurichten, erloschen, also musste sie sich zusammenreißen.
Schon wieder. So langsam glaubte Minoko, die Wahrheit über Missionen herauszufinden: Man erfuhr und erlebte vielleicht viel, aber die richtig witzigen Sachen waren verboten.
Wenigstens erhielt das Mädchen sogleich eine neue Aufgabe: Schätze aufsammeln. Tatsächlich entdeckte sie jetzt erst, dass dem gestoppten Wagen eine Spur teils zerbrochener Teller oder Wasen folgte, und hier und da glaubte sie auch noch, Stücke aus ihrer persönlichen Sammlung zu erkennen. Wirklich spitze: Nicht nur, dass der Händler auf sein eigenes Zeugs nicht aufpassen konnte, jetzt machte er auch noch Minokos Spielsachen kaputt? Was zu weit ging, ging zu weit.
Nagis Befehl quittierte sie deshalb mit einem „Gut so – je schneller ich von diesem Kerl dort wegkomme, desto besser“, bevor sie sich rasch zum Hinterteil des Wagens aufmachte, ihren Sack nahm und zum ersten zerbrochenen Bergungsgut flitzte.

„Schon wieder nur Scherben. Pfft.“
Missmutig schaute Minoko auf den zerbrochenen Ton hinunter, dann stand sie wieder auf, trat nach einem der größeren Stücke und ging weiter. Bisher waren es entgegen ihrer ersten Vermutung ausschließlich ihr unbekannte Stücke gewesen, und dass sie allein wegen dem Händler, nicht mal um ihretwillen, im Dreck wühlte, machte die an sich spaßige Sache einfach nur doof.
Enttäuscht stapfte sie zum nächsten Unfallort. In einem hübschen kreis fand sie dort Tonscherben – doch nicht nur. In ihrer Mitte lag ein leicht zerknitterter, mehrmals in Plastik eingeschlagener Stapel Schatzkarten. Zumindest sah so das erste Blatt Papier aus. Auch hier waren nämlich Linien und Zahlen aufgemalt, die Minoko partout nicht verstand. Musste sie denn? Nein, eigentlich nicht. Kurzerhand warf das Mädchen die Karten einfach in ihren Sack und warf einen letzten Blick auf die Scherben. Es waren bunte Teilchen, und auf einem glaubte sie sogar, eine Art Vogel erkennen zu können. Das Bild war leider zu zerbrochen, als dass es ein gutes Schmuckstück abgegeben hätte, weshalb Minoko es liegen ließ.
Anschließend bog das Mädchen um eine enge Kurve, die dicht an einem Berg vorbeiführte – und erstarrte. Überrascht starrte sie die Überraschung einen Moment lang einfach nur an, dann wanderten ihre Finger schon fast von allein zu ihrem Headset, als sie sich Nagis Worte in Erinnerung rief. Dann hielt sie jedoch inne, erinnerte sich richtig an die Worte ihres Teamleiters, und lächelte dann das vielleicht spitzeste Lächeln ihres Lebens…


Inzwischen einige Hundert Meter weiter…

Der Mann regte sich nicht. Hatte er Nagi vielleicht nicht gehört? Doch, bestimmt, die Entfernung, die Schlucht… war er taub?
Die Frage wurde beantwortet, als der Mann sich doch noch langsam zur Seite drehte. Der Stock, mit dem er im Feuer gestochert hatte, fiel ihm dabei aus der Hand. Er hob seinen Kopf, doch die Schatten blieben an seinem Gesicht haften.
„Räuber.“, war das einzige Wort, das ihm über die aufgesprungenen Lippen kam, als ob dieses eine Wort alles erklären würde. Und tat es das nicht auch?
 

Yamasaru Souta

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Nobunaga hatte Verbandszeug, das war ja schon mal gut. Deshalb zog sich Hisake seine Jacke und seinen Pullover aus, da dieser zu eng war, um ihn bis zu den Verletzungen hochzuziehen. Sein rechter Arm war stark verletzt, auch sein Bauch wurde in Mitleidenschaft gezogen. Wie stark die Krallen von Katzen doch waren, wenn sie sich irgendwo verfingen. Doch nun hatte er wenigstens ein wenig Zeit gehabt, seine Wunden zu kurieren, wobei sein Laienwissen vorerst wohl ausreichen musste. Die Wunden waren tief, er sollte sich also später noch einmal die Wunden angucken, da würde sich sicherlich etwas entzünden. „Hmpf, die kleine Fleischwunde... die hindert mich nicht am kämpfen“, ermunterte er sich selber, schließlich war dies seine erste Mission gewesen und da sollte er doch wenigstens ein wenig Spaß haben. Jedoch musste er sich die ganze Zeit den Berglöwen ins Gedächtnis rufen. So anmutig, so grazil, so wild, so bedrohlich, so schnell und so stark. Ein perfektes Wesen... wow. So eines musste er besitzen. Damit war es klar.. er wollte doch ein Buch schreiben.. über seine Clan-Techniken... nein... er würde noch ein zweites schreiben... über Pumas, das musste er tun, das war seine neue Bestimmung. Ob er einen Puma zähmen konnte? Hmm, dazu müsste er aber erst einmal fit sein. Also nahm er sich nun nach langem Gedenke endlich den Verband, band ihn um seinen Arm und verband sich damit ebenfalls einen Teil seines Bauches. Das musste reichen, desinfizieren wurde eh überbewertet, das konnte man auch später noch einmal machen, schließlich würde er ja von einer Wunde nicht sterben. Nun musste er aber erste einmal auf den Wagen und den Händler aufpassen, und zwar zum zweiten Mal in Folge. Das war also seine Position in der Gruppe... auf Sachen und Menschen aufzupassen. Aber Nobunaga versprach, ihn zu rufen, wenn er etwas sehen würde, weshalb Hisake nun auf einen Befehl wartete, weiter vorzurücken. Währenddessen konnte er sich aber natürlich wieder seinen Pullover und seine Jacke anziehen, die Blutung war vorerst gestillt, aber sie könnte jederzeit wieder aufplatzen. Also Hisake, pass´ auf, was du machst und schieb´einen der anderen beiden vor dich, damit sie den Angriff abbekommen. „Ja, das könnte ich machen, sollen die anderen denn auch ein wenig Spaß haben, he he.“
 

Tenkai Nobunaga

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Nobunaga kniff die Augen zusammen. Der Mann war ruhig. Wortkarg. Er verhielt sich... den Umständen entsprechend?
Nicht unsympathisch. An seiner Stelle wäre dem Genin ebenfalls nicht nach vielen Worten gewesen. Trotzdem hielt sich der Verdacht des Jungen. Er war sich nicht sicher ob das hier einer der Händler war oder die Einleitung für irgend eine miese Falle. Das musste herausgefunden werden. Keine Chance, dass er diesem Mann vertrauen würde. Hier bestand Klärungsbedarf.
„Gehören die Wägen euch?“
„Hier gehört niemandem mehr irgendetwas.“, antwortete der Mann mit rauer Stimme und Nobunaga runzelte leicht die Stirn. Sein Gegenüber wirkte resigniert, aber nicht gebrochen. Er fügte sich in sein Schicksal – mit erhobenem Haupt?
„Gehörten diese Wägen euch?“
„Ja und Nein.“ Der Typ machte es Nobunaga nicht einfacher.
„Ihr wart also in einer Gruppe unterwegs, ja? Wo ist der Rest?“
„Fort. Verschleppt. Geflohen. Getötet.“ Nobunaga schluckte. Dieser Kerl war aus irgend einem schlechten Film entsprungen. Informationen mit denen man nichts anfangen konnte und auch sonst kein Wort zu viel.
„Warum seid ihr noch hier?“, fragte er, in der Hoffnung zumindest ein wenig Aufschluss darüber zu bekommen warum sich dieser Mann hier verhielt wie er es eben tat. Er besah längere Zeit sein Bein.
„Verstaucht, als ich aufwachte.“ Nobunaga seufzte. Aktion – Reaktion. Ein endloses Spiel. Er gab noch nicht auf.
Wisst ihr etwas über den Angriff? Wer das war? Wie haben sie es gemacht und wie viele waren es?“ Das waren wichtige Informationen, wenn Nobunaga den Karren heil nach Kurogi bringen wollte.
„Wenig. Kamen Nachts. War der Erste. Dachten, ich wäre tot.“ … Uuund da hatte er es geschafft, Nobunaga riss der Faden.
„Jetzt hört mal zu: Ihr sitzen hier alleine rum und stochert wie ein Blöder in diesem Feuer rum – hier müssen andere Menschen durch und wenn ihr irgendwelche Informationen über Räuber oder sonst was habt, dann raus damit! Ich habe keine Zeit und auch keine Lust euch hier zu beschäftigen. Letzter Versuch: Was war hier los?“
Die Reaktion? Zähneknirschen und ein grummeliger Gesichtsausdruck. Nobunaga war sichtlich genervt. Klare Fakten. Sichtbar dargelegt. Verständlich. Kurz und bündig. Das wäre was. Stattdessen gab es... das da.
„Wäre ich noch hier, könnte ich so einfach weg? Nein. Wiederholung: Ich war der Erste. Weiß nur, dass sie da lang sind.“, sagte er und zeigte tiefer in die Schlucht rein. Die Richtung, in die Nobunagas Team unterwegs war. Super.
„Wenn sie dachten, dass sie tot wären... hätten sie andere auch liegen gelassen... also lebt der Rest und wurde verschleppt oder sowas...“, murmelte Nobunaga vor sich hin; mehr Gedanke als Dialog. „Wieviele waren in der Karawane?“
Sieben. Woher er das wusste? Der Typ hielt tatsächlich zwei Hände empor. Bescheuerter Kerl, echt mal. Nobunaga schüttelte den Kopf, drehte sich um und ging aus der Schlucht heraus. Unmöglich, diese Erdreichler.

Zurück bei der kleinen Gruppe – Minoko war inzwischen auch wieder da – gab es einiges zu bereden.
„Also. In der Schlucht liegen, wie ihr wisst, drei zerstörte Händlerwägen. Der Mann dort hat etwas von einem Räuberüberfall berichtet. Es waren sieben Leute und er erinnert sich leider nicht mehr an genauere Informationen. Sie sind in die Richtung gegangen in die wir... müssen. Zwei Fragen, Shinichi-san: Gibt es noch einen anderen Weg nach Kurogi? Ich würde diese Gefahr gerne umgehen. Außerdem... wussten sie von dieser Räuberaktivität in der Gegend?“ Damit war die Katze aus dem Sack. Nobunaga war misstrauisch. Eine Räuberbande machte auf sich aufmerksam und viel Wind. Ein „guter“ Händler würde davon wissen. Berglöwen... da hätten es auch ein paar Schlägertypen aus der Hafenkneipe getan.
 

Oda Minoko

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Das Gewicht auf den Schultern fühlte sich wunderbar an. Warum genossen es so wenige Leute, wenn ihre Muskeln schmerzten, ihre Lunge brannte und das Blut laut und stark durch die Adern pochte? Erst dann fühlte man sich doch wirklich lebendig. Minoko zumindest. Und sie konnte einfach nicht verstehen, warum andere nicht auch.
Entsprechend mit Glückshormonen vollgepumpt kehrte sie grinsend zur Gruppe zurück, fast im selben Moment, als auch Nagi wiederkehrte. Er berichtete kurz über die drei kaputten Wagen, ganze sieben Gefangene, und dass die Bösewichter auch noch auf ihrem Weg langen.
Und da fragte Nagi tatsächlich noch, was sie tun sollten?
„Wir rauschen da durch und verprügeln die Typen, befreien die Leute und werden Helden!!, mischte sich Minoko lautstark ein, doch nicht zum ersten Mal wurde sie harsch vom eigentlichen Zentrum der Mission unterbrochen. Mit wedelnden Armen gebot der Händler namens Shinichi der jungen Kunoichi Schweigen, wobei er außer sich brüllte: „Bist du wahnsinnig?! Ich will, dass meine Waren in einem Stück bleiben, und kein Held werden! Ich hab zwar keine Ahnung, ob der Weg da hinter uns eine Abkürzung ist, aber es ist mir auch egal! Hauptsache, wir begegnen keinen verfluchten Räubern!“ Wütend wandte sich der Mann dann Nagi zu. „Du! Teamleiter! Wenn wir auch nur einem dieser Henker begegnen, weil wir einfach weiter durch die Schlucht sind, beschwere ich mich persönlich in Iwa-, quatsch, SORAGAKURE! Du wirst nie wieder eine Mission bekommen, und, und…!“ Ein letztes Mal warf der Händler alle Gliedmaßen gleichzeitig in die Luft, bevor er sich schnaubend abwandte, nur um irgendwelches unverständliches Zeug senem Pferd zuzumurmeln. Was auch immer es war, es klang nicht freundlich.
Derweil stand Minoko mit den Händen in den Hüften und einer Schnute auf den Lippen einfach nur da und erwartete eine Entscheidung des Teamleiters, obwohl sie wusste, was Nagi sagen würde – und dass sie ihm deswegen noch ein zweites Bein stellen würden müsste, wenn sie nach Hause kamen.
 

Yamasaru Souta

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Banditen, ok, zerstörte Karawanen... 7 Leute und 3 zerstörte Wagen. Hmm, das hörte sich nicht wirklich berauschend an, nur... Minoko war schon in Euphorie ausgebrochen, weil sie bald ein paar Räubern in den Arsch treten wollte und wie Hisake bereits mitbekam, ließ sie sich nur äußerst schwer von ihrem Vorhaben abbringen. Also, was sollte Hisake in diesem Fall tun? Ein kurzer Moment des Schweigens und über seinem Kopf hätte sich nun eine Glühbirne gebildet. Erst einmal beobachtete er alles, er wusste schon, was er tun musste, komisch, dass Nobunaga noch nicht wusste, wie er Minoko dazu bringen konnte, die Gegner zu umgehen. Da Hisake, Nobunaga und auch der Händler einen Umweg suchten, musste er also nur noch Minoko überreden und keinesfalls eine direkte Konfrontation befürchten. "Minoko-Chan!", schrie er in einer unglaublich lauten Stimme, die ausdrücken sollte, "hör zu, das ist unglaublich!", "weißt du was.. wenn wir jetzt einen Umweg suchen und die Mission beenden, bekommen wir vielleicht eine neue Mission. Und weißt du, worum es in dieser Mission gehen wird? Einzig und allein um die Banditen!! Ist das nicht cool?!? Ja, oder? Und weißt du, was das beste ist?!? Wir werden dafür bezahlt! Und mit dem Geld für einen so wichtigen Auftrag, den du als Heldin abschließen wirst, kannst du dir dann ein Pferd kaufen! Aber", fügte er nun spöttisch hinzu, "du kannst die Banditen natürlich auch jetzt schon erledigen.. wenn du kein Pferd haben willst.. es ist deine Entscheidung." Damit musste er sie einfach überzeugt haben, das konnte sie einfach nicht verneinen, sie musste ihm einfach Recht geben, und wenn nicht? Dann hatte Hisake wirklich keine Ahnung von Menschen. "Mit dem Lohn für eine so wichtige Mission.. könntest du dir sogar ein zweites Pferd kaufen", gipfelte seine Aussage. Ja, sie würde die Gegner nun sicher umgehen. Das war ja schon so klar, da musste sich Hisake bestimmt keine Sorgen machen.
Ein paar Schritte ging er nun zum Händler, wollte Minoko nun doch nicht mit Taktikbesprechungen dazu bringen, sich so gelangweilt zu fühlen, dass sie nun doch die Banditen angriff. "Also", flüsterte er dem Händler zu, "sie kennen doch sicherlich einen Umweg, oder?"
 

Tenkai Nobunaga

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Minoko wurde von Nagi erst einmal einfach ignoriert. Sie würden nicht einfach auf Banditenjagd gehen, das war nicht ihr Auftrag und das wusste sogar Nohime. Viel mehr Aufmerksamkeit wurde dem Händler geschenkt, der es doch jetzt tatsächlich wagte ihm Vorschriften zu machen UND ihm zu drohen.
Das war zwar erst Nobunagas erste Mission und er war noch verdammt grün hinter den Ohren, sowas jedoch konnte man sich als Teamleiter doch nicht bieten lassen, oder? Der wollte mit seinem Pferd quatschen? Da hatte er seine Rechnung ohne Nagi gemacht. Dieser packte den Händler nämlich an deren Weste und schüttelte ihn kurz durch, sodass der Hut Shinichi-sans leicht verrutschte.
„Jetzt hören sie mir mal genau zu. Wir wurden hier her beordert um sie gegen Berglöwen zu verteidigen – NICHT gegen Banditen. Wir hätten sogar jeden Grund der Welt um sie hier alleine mit ihren Wagen stehen zu lassen und würden damit nicht einmal unsere Mission gefährden. Das war Erstens. Zweitens: Natürlich werden wir versuchen einen anderen Weg zu finden – das wird übrigens ihr Job sein. Sie kennen die Gegend am besten, also schlagen sie auch eine Ausweichroute vor. Drittens: Da wir hier mit einer größeren Banditengruppe zu tun haben ist das nicht länger eine C-Rang Mission. Ab sofort ist das hier B-Rang – sie werden also deutlich mehr zahlen müssen, klar? Viertens: Drohen sie mir nie wieder!“, fuhr Nobunaga den Händler an und ließ ihn dann los. Natürlich, so wirklich beängstigend war das erst wenn der Junge ein, zwei Köpfe größer war, aber die Nachricht war ja wohl angekommen, oder? Seinem Gesicht hatte man nämlich deutlich ansehen können, dass er weder Lust auf Spielchen, noch auf blödes Geschwätz hatte.
Dass sich drei komplett frische Genin nun auf einer B-Rang Mission befanden war, abgesehen vom Offensichtlichen, echt... scheiße. Die Chancen, das hier erfolgreich abzuschließen, sanken mit jeder Sekunde. Egal – Nagi würde nicht aufgeben, Minoko erst Recht nicht und Hisake hatte keine andere Wahl als ihnen zu folgen, ob er wollte oder nicht.
„So. Während SIE sich jetzt eine Alternativroute überlegen um nicht diesen Banditen in die Arme zu laufen, überlegen wir drei was wir gegen eine Banditengruppe anstellen können, sollten wir auf eine treffen. Jetzt brauchen wir Ideen, Freunde!“ … so sehr wie noch nie.
 

Oda Minoko

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„Zw-…“ Minoko schluckte, Schweiß trat ihr auf die Stirn. „Zw-zw-…“ Ihr ganz Körper zitterte, die Augen weiteten sich, der Mund stand weit offen.
„ZWEI?!?!?!“
Das Mädchen explodierte geradezu bei der Vorstellung an nicht keins, nicht eins, sondern ganze zwei Pferde! Die zwei konnten miteinander kämpfen, oder Rennen laufen, oder… ja. Ja, natürlich! Eine Pferdezucht! Zwei Pferde bedeuteten viele, viele, viele kleine Babypferde, und alle waren ihre!
Hisake, dessen lautstarkes Eingreifen Minoko zuerst einfach nur erschreckt hatte – der Typ war bisher keine Labertasche gewesen, und jetzt haute er hier die Hämmer raus? – wusste nicht wirklich, was er mit dieser Taktik tatsächlich angerichtet. Die Gruppe bestand aus drei Leuten, zwei Glaskanonen und einer Dampfwalze, und gerade letztere versprach er zwei Pferde, wenn sie jegliche Banditen, auf die sie trafen, unverletzt links liegen ließ. Was würde da wohl passieren, wenn die Ninja jetzt, genau in diesem Augenblick, angegriffen wurden? Vielleicht würde das Mädchen abhauen, vielleicht verspielt umherhüpfen, während die Banditen Nagi und Hisake auseinandernahmen, oder vielleicht würde sie sich auch einfach gefangen nehmen lassen. Immerhin gab es ja kein Pferd, wenn sie sich jetzt schon um die Bösewichter der nächsten Mission kümmerte.
Eben dieses Problem wurde jedoch sogleich herausgefordert, als Nagi nach einer barschen Tirade in Richtung Händler (der es definitiv verdient hatte) tatsächlich nach Wegen fragte, wie man mit den Banditen umgehen sollte. Minoko, noch immer sichtlich entflammt für ihre beiden Pferde Mister und Misses Flauschefell, winkte als allererstes und plapperte drauf los:
„Da hinten sind die Banditen, richtig? Also gehen wir nicht dahin. Problem gelöst!“
Taktik á la Minoko. Ein kritischer Blick von Nagi sagte aber recht deutlich, dass das nicht reichte. Als Antwort seufzte das Mädchen und fuhr fort: „Na gut! Selbst wenn welche kommen sollten – obwohl sie das nicht tun, wenn wir nicht da nach hinten gehen – laufen wir einfach weg. Geradeaus. Ganz schnell. Zur Not schmeißen wir den Händler vom Karren, ist ja eh nur Ballast. Oder wir schieben alle einfach, das geht auch. Oder Misses Sa-…“ Hastig schlug sich Minoko die Hände vor den Mund – ups, fast verplappert! Rasch winkte sie ab: „Nein, äh, wegrennen, wegschmeißen, schieben. Das ist alles, ja alles, wirklich echt jetzt. Hehe.“
 

Yamasaru Souta

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Und schon war das Problem gelöst. Nunja, das erste zumindest. Da sie die Banditen nämlich nicht angreifen werden, mussten sie natürlich auch einen Umweg finden. Doch was für einen Weg sollten sie finden? Sie waren in einer Schlucht und das sie alleine schon und dann auch noch mit einem Karren die Felsen hochklettern sollten war.. ein wenig schwer, diese Option würde wohl ausfallen. Also mussten sie nun alle darauf hoffen, dass der Händler einen Weg finden würde. Doch für den Fall, dass sie keinen Weg finden würden und tatsächlich durch die Schlucht mussten, mussten sie sich einen Plan überlegen. Es war besser, sofort damit anzufangen und nicht darauf zu hoffen, dass sie einen Umweg fanden, da sonst nur Zeit verschwendet würden würde. Also, was tun? Hmm... das war eine gute Frage, vielleicht sollte er das am besten mal mit seinen Teamkollegen bereden, weshalb er sich nun an die Runde wendete. "Also, natürlich sollten wir erst einmal nach einem Umweg suchen.. aber.. was sollen wir machen, wenn es keinen gibt? Wenn wir durch die Schlucht müssen? Kämpfen können wir nicht und sollten wir auch nicht.. schließlich springt mehr Geld für uns raus, wenn wir später gegen die Banditen kämpfen und eine Mission beantragen, he he. Außerdem wird es sehr schwer, den Karren unbemerkt durch durch die Banditen zu kommen. Aber wir müssen trotzdem schleichen. Das heißt, wir sollten uns schonmal einen Plan ausdenken. Wenn wir.. einen Umweg haben, haben wir Glück gehabt, aber wenn nicht, sollten wir uns schon jetzt einmal einen Plan ausdenken." Diese Sicherheit, dieser Ausdruck, diese Bestimmtheit.. Hisake hielt sich schon fast für den wahren Teamleiter. Er wusste es schon, nächstes mal würde er der Teamleiter sein, dann würde alles so laufen, wie er es wollte und jeden herumkommandieren können. Da durften sich seine zukünftigen Team-Mitglieder glücklich schätzen, da sie so natürlich jede Mission erfolgreich abschließen würden. "Also, Nobunaga, Shinichi.. Minoko, hat einer von euch eine Idee? Hmm, ich würde ja etwas in Richtung.. Schleichmission vorschlagen und die Banditen umgehen. Aber... ja es.. führt wohl nichts drum herum. Wir müssen die Banditen wohl ausschalten, auch wenn aus Verstecken, schließlich müssen wir ja den Karren und den Händler durchbringen, oder?" "Hmpf, hoffentlich finden wir einen Umweg.. Wenn wir nämlich die Banditen ausschalten, hat sich das mit der zweiten Mission nämlich beendet" Wenn man mal genau drauf achtete, hatte Hisake für jedes Argument ein Gegenargument und für jedes Gegenargument ein entkräftendes Argument. Schwierig, so auf eine Lösung zu kommen.
 
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