Tatsumaki Hei
Chuunin
[Nordtor, früher Sonntagvormittag - drückende, schwüle Wärme]
Mission: Frankensteins Monster - Part 1
Es war ungewöhnlich ruhig auf den Straßen von Jôsei, als ein junger Mann mit rabenschwarzen Haaren sich aufmachte, eine Mission zu erfüllen. Natürlich nicht alleine, nein: ihm waren drei weitere Shinobi zugeteilt, die mit ihm zusammen Leibwächter spielen sollten. Jedenfalls hatte er das so verstanden. Hei, heute mal vorerst alleine unterwegs, flog wie gewohnt mit seiner Sandwolke über die Stadt und fand es verwunderlich, dass heute wirklich so wenig los war. Aber es war Sonntag, früher Vormittag, und die noch nicht so hoch stehende Sonne hatte die Stadt jetzt schon in einen dünstenden, schwülen Ort verwandelt. Die Luftfeuchtigkeit war hoch, die Wolkendecke noch so dicht, dass diese Feuchtigkeit nicht abziehen konnte, aber die Sonnenstrahlen trotzdem durchkamen. Es war ein widerliches Wetter und selbst Hei, sonst bekannt dafür, alle möglichen Wetterlagen interessant und aushaltbar zu finden, schlug diese Bedingung ein wenig auf die Laune. Aber... er wäre nicht professioneller Shinobi gewesen, wenn ihm das etwas ausgemacht hätte. Was? Mari war nicht bei ihm? Richtig, die junge Hyuuga hatte in diesen Tagen nicht bei ihm übernachtet (oder anders herum) - vielleicht hatte sie sich ja noch ein wenig ihrem Training gewidmet? Auch wenn sie und er schon gewisse Ninja-Höhen erklommen hatten, waren sie noch Genin und mussten sich weiter ihren Platz erkämpfen, den sie inne hatten. Mission: Frankensteins Monster - Part 1
Aber viel interessanter als diese Gedanken war wohl die Mission, die Hei tatsächlich leiten sollte. Ungewöhnlich, normalerweise schickte die Verwaltung Mari vor, die als Hyuuga natürlich eine gewisse öffentlichkeitswirksame Ausstrahlung hatte und die Akte der jungen Frau ließ sich nun wirklich sehen. Vielleicht sollte der Tatsumaki ja auch nur ein wenig Erfahrung sammeln? Die anderen beiden Teilnehmer... Takeshi Rai und Miki Benjiro. Den einen kannte er, den anderen glaubte er nicht zu kennen. Auch wenn er angeblich Suna-nin war. Hm. Der junge Mann mit den hellen, blauen Augen landete schließlich am Nordtor von Jôsei, denn es würde gen Norden gehen. Fast bis an die Grenze zum Reich des Schnees, da, wo es kalt und unwirtlich war, und gleichzeitig auch ein Ort, an dem sich Hei sicherlich nicht wohl fühlen würde. Angeblich sollte der Auftraggeber dort ein kleines... Schloss besitzen, an dem er sich wissenschaftlichen Themen widmete. Laut Dorfverwaltung wurden diese sogar ein wenig beobachtet, denn der Mann widmete sich durchaus auch dem Okkulten... und der Alchemie. Trotz allem hatte Hei das Gefühl, dass bei dieser Mission noch ein wenig mehr auf dem Spiel stand, denn... es war nun einmal eine B-Rang-Mission. Und eine solche Einordnung geschah doch nicht einfach so aus dem Nichts, oder? Hei selbst hatte noch nicht einmal eine B-Rang absolviert und konnte aus schmerzhafter Erfahrung sagen, dass auch C-Ränge durchaus ihre Tücken haben konnten. Aber... was genau hinter dieser doch recht simpel scheinenden Fassade steckte, würde sich wohl noch zeigen. Die langen Haare des Suna-nins bewegten sich nur ein wenig, als er den Kopf bewegte und sich umsah. Was, noch niemand da? Nichtmal Mari, die sonst mit dem Motto aufstand 'Pünktlichkeit bedeutet fünf Minuten vor dem vereinbartem Termin anwesend zu sein'? Ha! Hei fühlte sich gut, denn als Erster war er wirklich ausgesprochen selten bei einem Treffpunkt. Der Platz, sonst belebt, war an diesem Tag leer und es fühlte sich beinahe ein wenig... tot an. Aber es war normalerweise ja auch ein freier Tag, jedenfalls für die normal arbeitende Bevölkerung. Nur Ninja machten sich an so einem Tag auf, auf eine Mission zu gehen - insofern war beinahe klar, dass die Leute, die jetzt hier antanzen würden, seine zugeteilten Kräfte waren. Mari würde er erkennen, vermutete er mit einem beinahe amüsierten Funkeln in den Augen; auch der ambitionierte Takeshi Rai würde wohl auf sich aufmerksam machen. Und Benjiro? Was das wohl für ein Kerl war? Na, bevor jemand kam, kümmerte sich Hei erst einmal noch um den Sand, den er in einer Schriftrolle versiegelte. War nie verkehrt, etwas Sand dabei zu haben. Mit einer Bewegung ließ er die Schriftrolle in seinen Beutel, den er sich wie immer über die Schulter gehängt hatte, gleiten und strich sich noch einmal die Kleidung ein wenig glatt. Nicht, dass Mari vor den Anderen an ihm herumzupfte... aber eigentlich war sein Outfit wie immer funktional. Weite, schwarze Hose, engeres Oberteil - auch schwarz, mit weißen Verzierungen. Dunkle, schmale Schuhe rundeten das Bild ab. Ein Gähner kämpfte sich aus den Tiefen des Tatsumakis hervor, als er jemanden auf sich zukommen sah. Na? Wer war's?