Takeshi Rai
Chuunin
P-Job: Aushilfskraft für einen Tag
Heute war ein recht sonniger Tag, der für diese Jahreszeit herausstach, denn es war unüblich schon jetzt Temperaturen von bis zu 15° Celsius zu haben. Das erleichterte dem Takeshi das Aufstehen ungemein, denn heute musste er wohl oder übel früh raus, denn ein Job stand wieder an. Und es war nicht bloß irgendein Job, nein, heute wurde er wiedermal mit einem Prüfungsjob beauftragt, der als Ersatz für die klassische Geninprüfung dienen sollte. Das war das zweite Mal, dass er sich einem heranwachsenden Sprössling annehmen sollte. Beim letzten und ersten Mal diente er mit seinen Ninja-Fähigkeiten einem kleinem Kind, dessen Eltern die zwei Shinobi als Clowns für eine Geburtstagsparty gebucht hatten. Noch nie hatte Rai sich so zum Affen gemacht wie auf dieser Feier – der Yamasaru war es schließlich gewohnt sich zum Affen zu machen – und tatsächlich hatte er seither nichts von diesem Kerl gehört. Vielleicht war seine Empfehlung nicht bei der Dorfverwaltung eingelangt und es ist ein bürokratischer Fehler unterlaufen? Vielleicht sollte er bei Gelegenheit mal dort vorbeischneiden, aber heute würde er wohl keine Gelegenheit dafür bekommen. Stattdessen sollte er schon um 6 Uhr morgens beim Laden für Ninja-Werkzeuge sein, bei dem der Takeshi wohl oder übel ein Stammkunde war, und dort mit seinem neuen Schützling einen ganzen Tag lang als Aushilfskraft dienen. Der Job an sich war ja nicht schlimm, auch nicht, dass er danach eine Empfehlung und ein wenig an Papierkram erledigen musste, aber schon um 6 Uhr aufzustehen war eine richtig üble Sache. In letzter Zeit pendelte sich der Schlafrhythmus des 17-Jährigen so ein, dass er wie von alleine um 9 Uhr morgens aufwachte. Danach begann er zu trainieren, denn was sollte er denn sonst tun, wenn er nicht beruflich unterwegs war? Und jetzt fehlten ihm diese drei Stunden an Schlaf, die er heute wohl noch zu spüren bekommen wird. Nichtsdestotrotz hockte er sich widerwillig an den Küchentisch, wo auch schon sein Papa saß, der genüsslich ein Marmeladebrot aß, während er die Zeitung las. Dieser war ganz verdutzt, als er seinen Sohn sah, denn auch er war es nicht gewohnt gewesen, dass dieser so früh auf den Beinen stand. Nach einer kurzen Unterhaltung, wieso er heute so früh wach war, zögerte Rai nicht lange und machte sich einen Kaffee mit doppelter Stärke. Diesen ließ er kurz abkühlen, um ihn danach innerhalb von fünf Minuten zu trinken. Das gab ihm den Powerschub, den er jetzt unbedingt brauchte. Danach warf er sich in seine Schuhe, zog seinen Allzweckmantel über und machte sich – natürlich nachdem er sich verabschiedet hatte – auf den Weg zum Laden „Buki“, der nicht allzu weit von zu Hause entfernt war.
Es war nicht viel los gewesen, denn um diese Uhrzeit traf man wohl nur diejenigen, denen echt langweilig war und die, die zur Arbeit mussten – so auch der Takeshi. Bei seinem Ziel angekommen, stellte er fest, dass er definitiv vor seinem Schützling da war, denn anwesend war nur der Ladenbesitzer selbst, ein Herr namens Hitaki Kuburu, den er nun schon relativ lange kannte. Mit einem müden Lächeln begrüßte Rai seinen Bekannten und Boss für heute: „Hey, Kuburu, lange nicht mehr gesehen. Wie geht’s so?“ Dieser war wie immer gut gelaunt und voller Energie. Das konnte Rai überhaupt nicht nachvollziehen und deshalb begann er auch gar nicht das zu hinterfragen. Und da Kuburu immer voller Energie und Arbeitswillen war, kam er auf Rai zu und schüttelte ihm kräftig die Hand während er ihm antwortete: „Na, wenn das nicht der kleine Takeshi ist. Weißt du, ich kenne dich schon seit du ein kleiner Junge warst. Deine Eltern haben dich immer hierher mitgenommen, wenn sie selbst etwas für ihre Missionen brauchten. Aber wie dem auch sei, wir haben noch nicht geöffnet und du bist hier. Heißt das etwas, dass du heute meine Aushilfskraft sein wirst?“ Nachdem Rai sich nun fühlte, wie ein Milchshake, der gerade fertig mit der Zubereitung geworden ist, antwortete er seinem Gegenüber etwas verschlafen: „Ja, da dürftest du Recht haben… Ich bin aber nicht alleine, weil da ist noch so ein Typ frisch aus der Akademie. Der wird mir heute helfen.“ Und plötzlich hörte man das Klingeln der Tür, wenn sie aufging. Der Takeshi drehte sich um und stellte zufrieden fest, dass sein Schützling gerade angekommen ist. „Wenn man vom Teufel spricht. Mein Name lautet Takeshi Rai und du hast heute die Ehre, gemeinsam mit mir dem lieben Kuburu-san auszuhelfen.“