Tetsuya Daisuke
Chuunin
In letzter Zeit bekam Tetsuya Daisuke nur wenige und wenn dann sehr kurze Verschnaufpausen zwischen seinen Missionen. Als Chuunin war man doch deutlich gefragter und mehr beschäftigt, vor allem wenn man schon zu den Älteren dieser Berufsgruppe gehörte. Mal wieder stand für den adligen Kirinin eine B-Rang Mission im Reich des Wassers an. Mittlerweile hatte er schon so viele höherrangige Aufgaben hinter sich gebracht, dass das B gar nicht mehr abschreckend wirkte, auch wenn es bedeutete, dass die Aufgabe nicht unbedingt einfach war. Auch in seinem Team zeigten sich momentan irgendwie immer dieselben Gesichter, was er nicht als unbedingt schlecht empfand. Das zeigte nur, dass ihre gemeinsame Arbeit wohl Früchte trug. Ein wenig traurig war er nun, da einer seiner Schützlinge, die er von Anfang an begleitet hatte, nun nicht mehr mit auf seine Missionen kommen würde. Tja, irgendwann wurden eben auch die Kleinen mal Chuunin und mussten sich mit Daisuke nicht mehr rumärgern… Obwohl es für ihn eher irgendwie schwer war sich von seinen alten Freunden zu trennen, auch wenn er natürlich irgendwo auch stolz darauf war…
Wie gesagt würde die heutige Mission im Reich des Wassers stattfinden, was mal wieder eine kleine Bootsfahrt ankündigte. Nur sehr selten kam man daran vorbei, wenn man in Soragakure lebte, aber an diesen Ablauf gewöhnte man sich auch nach und nach immer mehr. Die Bootsfahrt wurde oft als kleiner Auftakt genutzt, um die Genin auf die Mission vorzubereiten und ihnen die Informationen zu nennen. Daisuke hatte ihnen allen einen Brief geschrieben, dass sie sich am Hafen an einem bestimmten Steg treffen würden, die Uhrzeit war gegen Mittag, was wohl etwas ungewöhnlich für den Start einer Mission war. Ihr Weg war nicht allzu weit und führte zu einer kleinen Insel im Reich des Wassers, die bekannt dafür ist recht abgelegen und ruhig zu sein, sodass sie wahrscheinlich eine eher entspannte Mission haben würden. All dies konnten sie ebenfalls dem Brief entnehmen. Des Weiteren hielt der Chuunin im Brief fest welche Teammitglieder dabei sein würden. Das konnte ganz nützlich sein, falls sie sich kannten. Worum es ging, behielt er aber erst einmal für sich, damit er das mit ihnen später gemeinsam durchgehen konnte. Er bat ausschließlich noch darum, dass sie sich eher dunkel kleiden und auch alle notwendigen Waffen für den Kampf einpacken sollten. Wozu blieb allerdings noch sein Geheimnis…
All seine Genin waren ihm bekannt. Einer von ihnen hatte er sogar keinen Brief aushändigen müssen. Warum? Nur wenige Treppenstufen trennten die Behausungen von Tetsuya Daisuke und Ookami Yumi. Die Kunoichi war auch eine der Genin, die er schon von Anfang an in ihrer Entwicklung beobachten konnte. Sie war ein sehr gutherziges Mädchen, welches sich über die Jahre wirklich gemacht hatte. Von der grauen und schüchternen Maus, war Yumi zu einer hübschen und sogar recht großen Blume geworden. Mittlerweile war sie wesentlich stärker und selbstsicherer und Daisuke hatte sie gern dabei. Eine Sache machte ihm aber wirklich Sorgen… Gerade weil er sie so gut kannte, ahnte er, dass ihr diese Mission nicht sonderlich gefallen würde. Vielleicht würde sie sich mit dem einen oder anderen Teammitglied auch nicht besonders gut verstehen… Das müsste sich zeigen. Denn unter ihren weiteren Mitstreitern fand sich ein sehr eigensinniger Shinobi mit Namen Kinzoku Susumu. Zwar hielt er sich immer an die Regeln, die ihm ein Vorgesetzter klarmachte, doch waren seine Mittel nicht immer ganz so, wie der Tetsuya sie gern hätte. Susumu nahm öfter Dinge in Kauf für den Erfolg einer Aufgabe, die der friedfertige Chuunin nicht verstehen konnte. Daisuke war niemand der ein Problem damit hatte sich zu prügeln, wenn er musste… Es war viel mehr, dass er ein Problem damit hatte, wenn man Menschen oder sich selbst unnötig verletzte oder in Gefahr brachte und das hatte dieser Junge noch nicht so völlig begriffen… Der dritte Genin machte ihm nur aufgrund seiner Fertigkeiten Sorgen. Surino Ayame war ein nettes Mädchen und sie hielt sich auch strikt an das, was man ihr sagte. So hatte er die Puppenspielerin zumindest in ihrer ersten Mission erlebt, dementsprechend hatte sie nun zwar schon mehr Erfahrungen, war aber nach wie vor eine blutige Anfängerin… Man würde sehen müssen, wie sie zurecht kam. Wenn es hart auf hart kam, konnte er sie immer noch zu Susumu schicken… Der mochte den Job als Babysitter nicht unbedingt, aber er machte ihn gut!
Daisuke war schon recht früh am Morgen aufgestanden, um seine Sachen für die Mission zu packen. Er hatte seiner Mitbewohnerin ebenfalls Bescheid gegeben wann sie losgehen sollten und reichlich Proviant, vorbereitet von Yuto natürlich, mit eingepackt. Der Weg war nicht weit, aber Daisuke konnte einfach viel essen! Als er sich mit der Ookami auf den Weg zum ausgemachten Steg machte, bequatschte er sie die ganze Zeit und bestand quasi darauf für sie das Gepäck zu tragen, ob sie wollte oder nicht. Ein solcher Konflikt war… Naja, schwierig. Denn Yumi wollte niemanden belasten und Daisuke wollte unbedingt ein Gentleman sein! So waren sie auf dem Weg bis zum Treffpunkt gut beschäftigt. Das Wetter war recht angenehm, es war nicht neblig, nicht zu kalt und die Sonne schien den Shinobi auf die Köpfe. Zur Mittagszeit zu starten, war echt angenehm! Eine wirklich willkommene Abwechslung, da hatte der Tetsuya richtig gute Laune. Da er schwarze Kleidung trug, fiel der weiße Haarschopf natürlich noch umso mehr auf, also konnte man ihn auch nicht übersehen… Dann war es also Zeit, dass die anderen Genin bald mal ankamen!