Kinzoku Susumu
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Zugegeben er hatte sich das Ganze anders vorgestellt. Kein großes Tor wie das, vor dem er jetzt stand und das mit einschüchternder Höhe auf ihn hinabzublicken schien. Aber jetzt stand er vor dieser riesigen Holztür, durch deren Ritzen er eindeutig ein kalter Luftzug hindurch kroch und versuchte ihm die Wärme aus dem Körper zu ziehen. Es war sein heftig pochendes Herz und die spürbare Spannung, die ihn umgab, welche ihn die Kälte kaum spüren ließen. Die Aufregung war einfach viel zu groß. Er war hier zum ersten Mal, und vermutlich war sein Onkel einmal genau hier gestanden und hatte genau dasselbe gedacht wie er jetzt. Ein Gedankenstrom aus wilden Vorstellungen, was hinter dieser Tür sein konnte und Pläne wie er darauf reagieren sollte flossen durch den Verstand des Metallwebers zusammen mit einer kleinen Prise Panik, die wohl auch durch den Adrenalinschub in seinem Blutkreislauf noch verstärkt wurde. Seine linke Hand ruhte auf einer der angeln der Tür. Eisen. Leicht angerostet und schweinekalt, eine Berührung die sich eigentlich schon mehr, wie ein kalter Schnitt in die Haut anfühlte, aber doch vertraut. Das eiskalte Metall unter seinen Fingern gab ihm gerade die nötige Ruhe, um nicht vollkommen durchzudrehen und einfach ein Loch in die Tür zu schneiden. Ja auch er der sonst so hartgesottene und zynische Möchtegernsamurai hatte Probleme sich mit dieser Situation anzufreunden. Er war zwar schon ein Jahr Genin aber in diesem Jahr war er nicht sonderlich viel weitergekommen und hatte auch auf sein erstes Examen vole verzichtet. Warum? Vermutlich Arroganz, damals hatte er sich ja noch für den König der Welt gehalten, als er aus der Akademie gekommen war. Zugegeben, manchmal führte er sich auch jetzt noch so auf, als wäre die Welt sein Spielplatz, aber er war doch reifer auch wenn nicht viel. Ein dumpfer Gong ertönte und die zugefrorenen Angeln der Tür begannen sich krachend und ächzend in Bewegung zu setzten. Es schien fast, als wollten sie den Weg nach vorne für den Metallweber gar nicht freigeben und auf immer vor sich stehen lassen. Das Metall unter der Hand des Kinzoku begann sich ebenfalls zu bewegen, es glitt unter seinen fingern hindurch. Die rauen Eiskristalle ließen das Tor nur langsam aufgehen und es gab dabei Geräusche von sich, die selbst der Schmied nicht gekannt hatte. Vielleicht erschienen sie ihm aufgrund des Drucks und der Anspannung anders, aber der Klang dieser Tore hatte eine erstaunlich befreiende Wirkung. Und der kalte Luftschwall, der ihm jetzt wie eine Ohrfeige in Gesicht klatschte, tat den Rest um die Anspannung endgültig aus seinem Körper zu trieben. Als er den Brief bekommen hatte, dass er am Examen teilnehmen würde, hatte Susumu ihn nicht ernst genommen. Er hatte sich niemals erwartet, dass er zu einem Chuunin werden würde, aber jetzt hatte ihn doch ein wenig der Ehrgeiz gepackt. Er schuldete es seinem Onkel, seinem Clan und auch seiner verhassten Familie. Zumindest konnte er sich sosehr anstrengen, wie es ihm irgendwie möglich war, auch wenn er es nur tat um sich und seinem Clan keine Schande zu machen. Vielleicht würde er ja jemand neues Kennenlernen, neue Bande knüpfen, schlussendlich wusste man ja nie, was bei einem Examen passierte. Die Absicht zu Gewinnen stand hier eher im Hintergrund es war eher die Motivation seinen Grenzen auszuloten, die den Genin jetzt den nötigen Schub gaben um den Schritt über die Schwelle des gigantischen Tores zu setzten.
Jetzt hatten sich die beiden Flügel vor ihn so weit sie konnten aufgetan und Susumu starrte in einen Raum, der ebenso groß wie eiskalt war. Von überall her schillerten Eiswände und lange Eiszapfen auf den Jungen ein. Eigentlich war der Raum gar nicht so hell, nur ein wenig Licht fiel auf das glitzernde Eis zu seinen Füßen, aber dennoch konnte man gut in dem Raum sehen. Vorsichtig setzte der Kinzoku einen Fuß auf die Eisfläche und prüfte, wie fest sie tatsächlich war. Das Eis schien dick genug um ihn zu tragen, allerdings war es verdammt rutschig. Gerade so konnte der Metallweber das Gleichgewicht auf dem Eis halten, aber trotzdem schlitterte er einfach langsam in den Raum hinein und kam irgendwann vor einem Eiszapfen, der aus dem Boden wuchs zum Stehen. Der Versuch sich an die eisige Formation heranzuziehen wurde allerdings sofort bestraft, denn in dem Moment, in dem er den Zapfen berührte merkte, er erst wie verdammt kalt dieser war und zog sofort die Hand zurück. "tse, tse, tse." Schnell steckte er die Finger die alleine von der kurzen Berührung eiskalt waren in dem Mund um sie wieder aufzuwärmen. Er war schon ein Vollidiot, irgendwie hatte er sich das ja schon denken können. Aber dieser Fehler lies in trotzdem schmunzeln. Ich bin wirklich kein Stück klüger geworden. Seine Hand fuhr zu einem der zwei Katana in dem Stoffband, das seinen Kimono zusammenhielt. Die Griffe fühlten sich fremdartig in seiner Hand an, viel zu sehr hatte er sich an den Griff von Kuriban gewöhnt und seine Hände waren auch ein wenig taub von der klirrenden Kälte, die im Raum vorhielt. Man hätte sich tatsächlich etwas besser kleiden können. Mit einem leichten Seufzer zog er das Katana aus seiner Saya und rammte es vor sich ins Eis. Zumindest konnte er sich so irgendwo festhalten und rutschte nicht ziellos durch den Raum. Ein weiteres Mal ertönte der ihm schon bekannt Gong und lies den Kinzoku aufhorchen.
„Sehr geehrte Teilnehmer, Eure Aufgabe für die erste Ebene ist eigentlich ganz einfach - trefft auf die anderen Teilnehmer und versucht zu klären, was genau ihr bei diesem Examen erreichen wollt. Warum wollt ihr dies und wieso steht es gerade Euch mehr als einem der anderen zu? Grundsätzlich könnt Ihr nicht viel falsch machen, doch wer sich am schlechtesten präsentiert und somit zum schwächsten Glied der Kette wird, der muss leider gehen. Auf dieser Ebene ist kein Kämpfen erwünscht. Auf dieser Ebene kann demnach nur ein einziger Genin aus dem Examen ausgeschlossen werden.“
Es waren also keine Kämpfe erwünscht. Diese Worte ließen den Genin schon ein wenig entspannen. Na wenigstens musste er sich hier nicht auf irgendwelche hinterhältigen Angriffe gefasst machen. Aber jetzt hörte er, dass er in diesem Raum noch andere Teilnehmer finden musste. Schmunzelnd starrte er auf das Eis unter sich. Das musste irgendein schlechter Witz sein, sollten sie vielleicht ein wenig miteinander Eislaufen oder warum hatte man ihnen gerade diesen Eispalast unter die Füße gesetzt. Schweigens zog er eine kleine Kerze aus dem Kimono. Vielleicht war er einfacher zu finden, wenn er etwas mehr licht in diesen düsteren Raum brachte. Er stellte die Kerze vor sich auf das Katana und holte noch schnell ein Streichholz heraus um sie anzuzünden. Das warme Licht der kleinen Flamme strahlte ihm freundlich und einladend ins Gesicht. So war das doch schon viel besser. Mit einer beiläufigen Bewegung entledigte sich der Kinzoku des Streichholzes und betrachtete die Flamme, wie sie vor ihm langsam das Wachs unter ihr aufzufressen begann. Irgendwer würde ihn so schon finden, denn wie ein Idiot durch den Raum zu schreien, wollte er ja auch nicht.
Jetzt hatten sich die beiden Flügel vor ihn so weit sie konnten aufgetan und Susumu starrte in einen Raum, der ebenso groß wie eiskalt war. Von überall her schillerten Eiswände und lange Eiszapfen auf den Jungen ein. Eigentlich war der Raum gar nicht so hell, nur ein wenig Licht fiel auf das glitzernde Eis zu seinen Füßen, aber dennoch konnte man gut in dem Raum sehen. Vorsichtig setzte der Kinzoku einen Fuß auf die Eisfläche und prüfte, wie fest sie tatsächlich war. Das Eis schien dick genug um ihn zu tragen, allerdings war es verdammt rutschig. Gerade so konnte der Metallweber das Gleichgewicht auf dem Eis halten, aber trotzdem schlitterte er einfach langsam in den Raum hinein und kam irgendwann vor einem Eiszapfen, der aus dem Boden wuchs zum Stehen. Der Versuch sich an die eisige Formation heranzuziehen wurde allerdings sofort bestraft, denn in dem Moment, in dem er den Zapfen berührte merkte, er erst wie verdammt kalt dieser war und zog sofort die Hand zurück. "tse, tse, tse." Schnell steckte er die Finger die alleine von der kurzen Berührung eiskalt waren in dem Mund um sie wieder aufzuwärmen. Er war schon ein Vollidiot, irgendwie hatte er sich das ja schon denken können. Aber dieser Fehler lies in trotzdem schmunzeln. Ich bin wirklich kein Stück klüger geworden. Seine Hand fuhr zu einem der zwei Katana in dem Stoffband, das seinen Kimono zusammenhielt. Die Griffe fühlten sich fremdartig in seiner Hand an, viel zu sehr hatte er sich an den Griff von Kuriban gewöhnt und seine Hände waren auch ein wenig taub von der klirrenden Kälte, die im Raum vorhielt. Man hätte sich tatsächlich etwas besser kleiden können. Mit einem leichten Seufzer zog er das Katana aus seiner Saya und rammte es vor sich ins Eis. Zumindest konnte er sich so irgendwo festhalten und rutschte nicht ziellos durch den Raum. Ein weiteres Mal ertönte der ihm schon bekannt Gong und lies den Kinzoku aufhorchen.
„Sehr geehrte Teilnehmer, Eure Aufgabe für die erste Ebene ist eigentlich ganz einfach - trefft auf die anderen Teilnehmer und versucht zu klären, was genau ihr bei diesem Examen erreichen wollt. Warum wollt ihr dies und wieso steht es gerade Euch mehr als einem der anderen zu? Grundsätzlich könnt Ihr nicht viel falsch machen, doch wer sich am schlechtesten präsentiert und somit zum schwächsten Glied der Kette wird, der muss leider gehen. Auf dieser Ebene ist kein Kämpfen erwünscht. Auf dieser Ebene kann demnach nur ein einziger Genin aus dem Examen ausgeschlossen werden.“
Es waren also keine Kämpfe erwünscht. Diese Worte ließen den Genin schon ein wenig entspannen. Na wenigstens musste er sich hier nicht auf irgendwelche hinterhältigen Angriffe gefasst machen. Aber jetzt hörte er, dass er in diesem Raum noch andere Teilnehmer finden musste. Schmunzelnd starrte er auf das Eis unter sich. Das musste irgendein schlechter Witz sein, sollten sie vielleicht ein wenig miteinander Eislaufen oder warum hatte man ihnen gerade diesen Eispalast unter die Füße gesetzt. Schweigens zog er eine kleine Kerze aus dem Kimono. Vielleicht war er einfacher zu finden, wenn er etwas mehr licht in diesen düsteren Raum brachte. Er stellte die Kerze vor sich auf das Katana und holte noch schnell ein Streichholz heraus um sie anzuzünden. Das warme Licht der kleinen Flamme strahlte ihm freundlich und einladend ins Gesicht. So war das doch schon viel besser. Mit einer beiläufigen Bewegung entledigte sich der Kinzoku des Streichholzes und betrachtete die Flamme, wie sie vor ihm langsam das Wachs unter ihr aufzufressen begann. Irgendwer würde ihn so schon finden, denn wie ein Idiot durch den Raum zu schreien, wollte er ja auch nicht.
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