Sakaida Mai
Chuunin
Aufgeregt und mit schnellen Schritten machte Mai sich auf den Weg zur Dorfverwaltung, wo sie ihren ersten Job ausführen sollte. Die ersten Zweifel, dass sie vielleicht nicht gerade die Richtige für diese Arbeit war, waren bereits verflogen. Diese waren auch begründet, da Mai nicht gerade die Vorsicht in Person war. Hoffentlich würde sie sich nicht so tollpatschig anstellen wie sie es sonst tut. Was würde es bloß für einen Eindruck hinterlassen, wenn sie das teure Gut des Oberhaupts zerkratzen, zertrümmern oder zersplittern würde. Beim Aufstellen der Möbel sollte es keine Probleme geben, solange eine Anleitung oder etwas in der Art dafür vorhanden war. Aber allzu schlimm konnte das ja gar nicht werden, sonst hätte sie sich für diesen Job nicht gemeldet. Außerdem hatte sie sich von Anfang an gedacht, dass es vielleicht total witzig werden könnte. Es macht immer Spaß die Verantwortung für etwas zu haben, da man die ganze Zeit über das Risiko eingeht alles falsch zu machen. Das ist wohl dieser 'Kick', von dem alle reden. "Hoffentlich sind die anderen beiden Shinobi ganz locker und nehmen das Ganze nicht so ernst. Ich meine, natürlich müssen wir das ernst nehmen, sonst machen wir noch die ganze Beute von dem Hikarikagen kaputt, aber man kann ja trotzdem noch reden oder so. Man ist das spannend, ich hatte seit der Genin-Prüfung nichts mehr zu tun und.." Plötzlich blieb sie stehen und starrte mit offenem Mund geradeaus. Mai war noch gar nicht richtig an dem schlichten Gebäude angekommen, als sie bereits einen großen Haufen von Umzugskisten und verpackten Möbeln sah. Anscheinend befanden sich Kleinteile in den Kartons. "Das wird eine Weile in Anspruch nehmen.", seufzte sie, worauf Mai sich schließlich zu dem Haufen begab. Sie sah sich um, vielleicht war bereits jemand von den anderen Helfern da. „Ich bin hier wohl die erste. Egal, mal sehen was der Hikarikage alles erbeutet hat.“ Mit neugierigem Blick schlich sich Mai zu den Sachen, die sie später mit einem weiteren Genin und einem Chunin in das Büro des Hikarikagen schleppen sollte. Ihre Schritte wirkten fast schon verstohlen, als dürfte niemand sie dabei erwischen, wie sie die Sachen begutachte. Man könnte aber auch meinen, sie sei ein viel zu auffälliger Dieb. Die Arme waren hinter Mai’s Schultern verschränkt, während sie amüsiert die Eigentümer des Hikarikages ansah. Ein paar Runden um den Haufen hatte sie bereits vollendet, als sie schließlich zu einer Meinung kam. „Diese Einrichtung würde meinen Eltern nur zu gut gefallen.“, dachte sie mit einem gespielt abfälligen Blick. Plötzlich erblickte sie einen Umzugskarton, der leicht offen stand. Und neugierig wie sie eben war, konnte Mai einfach nicht widerstehen. Ein schneller und prüfender Blick in ihre Umgebung und schon griff sie grinsend in die Kiste. Als sie etwas Griffiges gefunden hatte, zog sie es vorsichtig raus und begutachtete ihre Errungenschaft fragend. „Was ist das denn?! Sieht aus wie eine Lampe.“ Sie begutachtete die Lampe weiterhin. Ihrem Blick zufolge könnte man meinen, sie hätte etwas furchtbar ekelhaftes in der Hand. „Einen eigenartigen Geschmack hat er auf alle Fälle...“, murmelte sie gedankenverloren vor sich an, als sie plötzlich Schritte hinter sich hörte. „Ohje!“ Erschrocken und ertappt ließ sie die Lampe los, welche auf den Boden zu fallen drohte, jedoch Mai sie nach einem kurzen Aufschrei wieder aufgefangen hatte. Mit unnötig festem Griff hielt sie die Lampe fest und legte sie zur Sicherheit zurück in den Karton. Dann drehte sie sich um, um nachzusehen, wer auf einmal hergekommen war.