Hyuuga Mari
Chuunin
Shiro-High
Jetzt wird die Schulbank gedrückt!
Jetzt wird die Schulbank gedrückt!
Man nehme einen Ninja, beraube ihm seiner übernatürlichen Fähigkeiten und stecke ihn in eine Schuluniform. Voilà, fertig war der typische Teenie, der sich nicht darauf konzentrieren musste, eine ganze Mannschaft von Banditen auszuspionieren oder zu töten, sondern sich mit Referaten, Liebeskummer, Englisch-Tests, Mobbing oder auch Zickerei herumschlagen musste. Manche mehr, manche weniger. Eben der Alltag, den vermutlich ein jeder Spieler in der Realität auch schon hatte aushalten müssen. Ist eben nicht immer einfach, erwachsen zu werden, oder? Ach, was rede ich da, als würde irgendetwas einfacher werden, sobald man aus der Schule raus ist... nimmt man als Schüler eben nur nicht so wahr. Worauf ich hier eigentlich hinaus will? Ganz einfach, eine Person soll vorgestellt werden – Hyuuga Mari. 17 Jahre alt, 168 Zentimeter groß (klein?), braune Haare, grüne Augen und ein an sich stinknormales Mädchen. Schülerin an der Shiro-High, sportlich, Mitglied des Theater-Clubs, Noten im guten Bereich und damit sogar die beste Schülerin, die ihre Klasse vorzuweisen hat. Vorzuweisen hatte? Anderes Thema. Höchstens ihre sozialen Kompetenzen hätten gelegentlich höher angesiedelt werden können, denn so, wie man es hatte vermuten können, war die junge Dame recht hochnäsig aufgrund ihrer Leistungen und Herkunft. Vielleicht hatte sie deshalb auch noch keine in dem Sinne innige Freundschaft kennengelernt. Hatte Mari damit irgendwelche Probleme? Natürlich nicht, nahm sie diese Tatsache nicht einmal wahr. Abschließend ein kleiner Einblick in die Familie der Hyuuga. Vater? Besaß sein eigenes – erfolgreiches – Unternehmen. Somit war die Frage, ob Mari aus 'gutem' Hause kam, sicherlich auch beantwortet. Die Mutter arbeitete Teilzeit in der Firma ihres Ehemannes, die jüngere Schwester – Aiko – wurde privat unterrichtet. Damit wollen wir die kurze Einführung aber zu einem Ende führen und lieber zum wichtigen Thema zurückkommen: Ihr könnt es doch sicherlich kaum erwarten, einen Einblick – live – in den schulischen Alltag dieser jungen Dame zu werfen, oder? Fühlt euch geehrt, denn am heutigen Tage sollte auch einiges auf den Kopf gestellt werden, was Mari ganz und gar nicht gefiel. Aber... lieber aufhören, bevor zu viel erzählt wird.
09. September "Aller Anfang ist schwer"
Eine leichte Brise, gelgentlich eine Wolke, doch an sich ein schöner Tag im Spätsommer. Das neue Schuljahr war noch jung, doch so langsam hatte sich jede Person in den neuen (alten) Alltag eingelebt, Cliquen hatten sich gebildet, in die Clubs wurde sich eingetragen und die ersten Tests waren bereits geschrieben worden. Natürlich führte dies bei den wenigsten Schülern zu freudigen Ausbrüchen, eher beschwerten sie sich darüber, dass manche Lehrer bereits so früh mit ihren Prüfungen begannen. Hatten die keine anderen Hobbys?! Nee, anscheinend nicht. So eine Oberschule war eben nicht immer einfach. “Hyuuga-san.” Natürlich hatte auch die Klasse Maris mit diesen Problemen zu kämpfen, doch so, wie der Lehrer lächelte, als er vor der 17-Jährigen zum Stillstand kam, war diese gut mit den Prüfungen klargekommen. “Wie erwartet, gute Leistung.” Er legte das korrigierte Stück Papier auf den Tisch vor der Hyuuga ab, das erste, was hierbei ins Auge stach, waren groß geschriebene '84%'. Selbst wenn ein paar Prozente fehlten, ein solches Testergebnis hatte sonst kein anderer der Schüler erreicht. Die Mundwinkel Maris hoben sich sichtlich an, während ihre grünen Seelenspiegel zufrieden hinab sahen. Wieder war sie ihrem Ruf und auch der ihrer Familie gerecht geworden – etwas anderes würde auch gar nicht geduldet werden. Man konnte hier und da Gemurmel verstehen, was so viel aussagte, dass man damit doch hatte rechnen können und alles andere mehr als ungewöhnlich gewesen wäre. Wer wollte sich in dieser Klasse auch schon mit Mari messen? Die totalen Ober-Genies hatten sich hier nicht versammelt, zumindest wenn man einzig die Schulnoten ansah. “Hyuuga-san, d-das ist echt der hammer! W-was kannst du eigentlich nicht?” Ein schwarzhaariges Mädchen, das direkt vor der Braunhaarigen saß, drehte sich um und lächelte von einer Wange zur Anderen. Etwas schüchtern, das wusste die Hyuuga mittlerweile, doch eigentlich ganz nett. So an sich. Auch wenn die 17-Jährige bisher noch nicht engeren Kontakt zu ihr gepflegt hatte. Ein bisschen Tratschen hier und da, vielleicht. Ein junger Kerl, der hinter Mari saß, stimmte in die Lobpreisung ein, indem er bestimmt nickte. Dunkelblonde Haare zierten seinen Kopf, zudem braune Augen, die einen Stich grünlicher Farbe aufwiesen. Er sah auf sein eigenes Blatt Papier herunter, doch dort standen 'nur' 72%. Aber was war denn das? Funkelte in seinen Augen etwa Ehrgeiz auf? Ehrgeiz wofür? Keine Ahnung, bekam Mari auch gar nicht mit. Sie blieb viel eher stumm und sah zu, wie die restlichen Tests verteilt wurden. Eigentlich war alles so wie immer – warum meldete sich ihr Bauchgefühl dann, dass gleich irgendetwas Böses passieren würde? Merkwürdig.