Hyuuga Ryu
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Der Shitate Klan
仕立屋
„Wir weben die Fäden des Schicksals/ Wie die Maschen eines Netzes halten wir zusammen“
仕立屋
„Wir weben die Fäden des Schicksals/ Wie die Maschen eines Netzes halten wir zusammen“
Seit vielen Generationen hat der Shitate-Klan seinen Sitz im regnerischen Dorf Amegakure und versorgt die dortige Bevölkerung mit qualitativ hochwertiger, wasserabweisender Kleidung. In einem kleinen, abgetrennen Bereich des Dorfes leben sie unberührt von äußerlichen Einflüssen beinahe paradiesisch und stellen ihre gefragten Produkte her, welche weit über die Grenzen des Regenreiches Anklang finden. Dennoch hat es der Klan bis heute geschafft, als Ninjamacht unauffällig zu bleiben und sich aus brenzligen politischen Angelegenheiten herauszuhalten, die den engen Zusammenhalt der Mitglieder gefährden könnten.
Geschichte:
Amegakure ist kein sehr traditionelles Dorf. Zahllose Kriege haben immer wieder die Wirtschaft des Regenreiches erschüttert, dafür gesorgt, dass es nur Wenigen gelang, sich auf lange Zeit zu etablieren. Man musste ein Gewerbe finden, welches sich auch in Krisen noch vermarktet, um sich über Wasser halten zu können, vor allem, wenn man ein Klan war, dessen militärische Macht nicht erwähnenswert gewesen ist. Alle Menschen brauchen Kleidung. Robuster Stoff, der einerseits schützt und wärmt, sowie resistent gegen Wasser ist, stellte eine Marktlücke da, welche die aus ihrem Heimatland vertriebenen, ersten Shitate erkannten und ausnutzten. Innerhalb kürzester Zeit vertrieben die fleißigen Gründerväter große Mengen ihres ganz besonderen Stoffes und konnten sich so bald eine wenig luxuriöse, aber sich im Laufe der Zeit ausbauende Manufaktur leisten, die bis heute noch das Herz des Shitate-Distrikts bildet und betrieben wird.
Erste kriegerische Ansätze erfuhren die Shitate in Zeiten der Kriege, als Shitate Kazou als erster Ninja des Klans im Kampf gegen einen Suitonninjutsuka eine beeindruckende Entdeckung machte: Bisher galt der besondere Stoff lediglich als besonders weich und reißfest, jedoch für völlig nutzlos im Kampf Mann gegen Mann. Kazou hatte bisher gegen jeden Ninjutsuka versagt: Selbst die einfachsten Katonjutsu waren in der Lage, jede Technik zu durchkreuzen für direkte Angriffe gegen Fuuton war der Stoff zu leicht und somit schwer unter Kontrolle zu halten und gegen die brachialen Doton- und Raitonjutsu konnte man nur wenig tun. Als er sich jedoch dem nassen Element entgegenstellte, kehrte sich durch den Chakragehalt des Wassers die Wirkung der als Schild gebrauchten Weberei um – statt die Flüssigkeit abperlen zu lassen und durch die Wucht des Hiebes zu zerreißen, sog er das Wasser schlicht auf und fiel erschlafft zu Boden. Durch diese Entdeckung beflügelt, beschloss er nach seiner Rückkehr sofort die Produktion von Anti-Suiton-Rüstungen einzuleiten, doch das stellte sich als Misskalkulation heraus.
Erst einige Jahrzehnte später, nachdem die Macht des Wasserabsorbierens Shitate Kazou alleine zugesprochen worden war, erforschte die junge Jounin Shitate Ami das Phänomen erneut und kam darauf, dass der Chakragehalt des Shitate-Stoffes entscheidend für dessen schwammartige Wirkung ist. Sobald der Stoff von dem Shitate getrennt wird, verliert er nämlich jegliche Chakrahaltigkeit und dient allein zum Schutz vor kleineren Wassermengen und der modischen Erfreulichkeit. Erfährt er jedoch eine dauerhafte Speisung durch das Chakra des Anwenders, ist es möglich durch äquivalenten Chakraaufwand das Wasser in Suitonjutsus zu absorbieren, sprich, sie abzuschwächen. Mit dieser Erkenntnis durchzog den Schneiderklan eine Wandlung: Er teilte sich in zwei unterschiedliche Bereiche auf.
Da das Bluterbe zu mehr als 70% vererbt wird und der Klan im Laufe der Zeit relativ groß wurde, spalteten sich die Meinungen über den Einsatz des Kekkei zunehmend. Viele waren der Ansicht, dass man ihr Berufsgeheimnis nicht in die Öffentlichkeit tragen sollte und es verboten sein müsste, damit auf die Akademie zu gehen. Die 'Traditionellen' plädierten also darauf, dass der Klan seine handwerklichen Wurzeln behalten solle, denn diese hatten sie konstant durch die stürmischten Zeiten getragen und ihre Existenz gesichert. Neue, modernere Generationen hingegen sahen in der Weiterentwicklung des Bluterbes endlich die Chance gekommen, in den politischen Angelegenheiten der Sora-Fraktion mitzuwirken und sich wie schon die Hinketsu oder Sakkaku als Shinobimacht zu etablieren. Allein der seit jeher gegebene Familienzusammenhalt der Shitate sowie die couragierte Kunoichi Shitate Ami verhinderten das Ausbrechen eines internen Zwistes. Man schloss einen Kompromiss: Der Klan würde weiterhin an seiner handwerklichen Tradition festhalten, jedoch sollte es jedem freigestellt werden, der das Bluterbe trägt, dieses für den Kampf einzusetzen. Um den Fortbestand der Weberei zu sichern, müssen junge Shitate jedoch neben der selbstgewählten Ninjaausbildung auch die Geheimnisse des Schneiderns erlernen und dürfen ihre erste Mission erst antreten, wenn sie eine Art 'Gesellenprüfung', durchgeführt vom Klanoberhaupt, bestanden haben.
Aus Respekt an den friedvollen Idealen der Vorfahren hat sich dieses Ritual bis heute gehalten und gilt als ganz besonderes Fest im Leben eines jungen Shitate und als freudenvoller Tag im Festtagskalender des Klans. Dass ein Shitate einen anderen Beruf als den des Schneiders einschlagen könnte, gilt demnach als geradezu unmöglich.
Charakterzüge:
Charakterzüge, die sofort auf einen Shitate schließen lassen finden sich eher selten, da sich die grundgelegende Mentalität des Klans über die Kriege hinweg immer wieder geändert hat. Es lässt sich allerdings feststellen, dass über die ganze Zeit hinweg den Mitgliedern ein außerordentliches Talent im Handeln und Feilschen zu Eigen war, da sie sich eigentlich immer wirtschaftlich stabil halten konnten und es auch geschafft haben Beziehungen außerhalb der Klanresidenz zu pflegen. Es wäre also durchaus angebracht, den Shitate eine natürliche Begabung für alle Arten von Geschäften und Geldangelegenheiten zuzusprechen, ebenso selbstverständlich ein Blick auf Details, welche manche schon als Perfektionismus deklassieren würden. Dadurch, dass sie alle ein ganz besonderes Faible für die Kunst des Webens besitzen, achten sie sehr genau auf Fehler und sind geübt darin, falsch gezogene Maschen auch in einem größeren Ganzen zu finden, es ist den Shitate demnach eine Genauigkeit zu Eigen, eine gewisse Geduld, welche sich auch in sozialen Bereichen wiederspiegelt. Ein Mitglied dieses Klans ist eher selten aktionsgeladen und von feurigem Temperament, sie sind weniger die Angreifer als vielmehr die passiven Beobachter, die Eltern, die ihr Kind erst einmal toben lassen, bevor sie eingreifen. Der Klan hat sehr lange gebraucht um kämpferische Ausprägungen zu akzeptieren, einfach, weil sie im Allgemeinen eine sehr pazifistische Denkweise haben, die sie dazu bringt, mit Köpfchen an eine Sache zu gehen, statt sofort loszuprügeln.
Neben diesen durchaus nicht bei allen Mitgliedern so auffällig vorhandenen Charakterzügen sagt man den Shitate außerdem eine stark ausgeprägte Gastfreundlichkeit nach, was sich beispielsweise darin äußert, dass sie auch Klanfremde herzlich und gerne zu ihren Festen begrüßen und ihren Bezirk nicht als Abkapselung, sondern eher als Stärkung ihrer Zusammengehörigkeit sehen. So liebenswürdig sie auch zu Außenstehenden sind, die inneren Bande der Shitate sind immer die Stärksten und werden um jeden Preis gewahrt, denn es war schließlich ihre unaufhörliche Treue zueinander, welche sie durch schwere Zeiten gebracht hat.
Sozialverhalten:
Obgleich der Schneiderklan ein verhältnismäßig fruchtbarer Klan ist, verschwinden sie im Stadtbild Amegakures sofort, was vor allem daran liegt, dass man die Mitglieder von außen nicht identifizieren kann. Da sich immer wieder irgendwelche 'Ausländer' in die Bevölkerung gemischt haben, gibt es keine Haar-oder Augenfarbe, die außergewöhnlich oft auftreten würde. Doch auch ansonsten sind sie im Dorf weniger präsent, da sie sich zumindest, was die Traditionelleren angeht, nach wie vor aus den Geschicken dort heraushalten und lieber in ihrem Bezirk bleiben, wo sie – statt sich selbst in die Öffentlichkeit zu stürzen – lieber Besuch empfangen. Als wirtschaftlich orientierte Familie, die Produkte herstellt, welche für die Bewohner im Reich des Regens mehr als nur nützlich sind, kennt man sie zumindest als Ame-Nin vom Hörensagen und es ist gar nicht so unwahrscheinlich, dass nicht das ein oder andere Kleidungsstück 'made by Shitate' ist, jedoch drängen sie sich einem nicht auf und wirken wie ganz normale Schneider, die sie im, lässt man ihre Rohstoffunabhängigkeit außer Acht, ja auch sind.
So zurückgezogen sie auch wirken mögen, sie sind durchaus daran interessiert, das Weltgeschehen zu verfolgen und besonders die moderneren Ausprägungen verlassen allmählich das alteingesessene Amegakure, um Läden in der Provinz oder gar in anderen Reichen zu eröffnen. Ganz spektakulär sind immernoch die Shitate-Nins, welche sich erst seit wenigen Jahrzehnten ausgebildet haben und für den Klan selbst noch immer mehr ein Experiment als ein Markenzeichen sind, da der Kampf mit dem Bluterbe noch der Erforschung bedarf und bei Weitem nicht so fortgeschritten ist wie ihre handwerklichen Fertigkeiten. Nichtsdestotrotz scheinen sie langsam ihre gewohnten Grenzen zu verlassen und in der Weltenbühne an Bedeutung zu gewinnen. Wohin genau sie das Streben in die Öffentlichkeit am Ende bringen wird ist allerdings noch vollkommen unklar, so dass man durchaus sagen kann, dass die Shitate noch immer nicht am Ende ihrer Entwicklung stehen und sich dort noch viel tun kann.
Kekkei Genkai:
Das Geheimnis des Shitate Klans liegt in einer beeindruckenden anatomischen Mutation, einem Bluterbe, welches den Trägern erlaubt durch Drüsen an ihren Fingerspitzen eine durch das Chakra in ihren Körper außerordentlich bearbeitete, stoffähnliche Substanz auszuscheiden, die sich durch große Reißfestigkeit und die wasserabweisende Wirkung auszeichnet. Da sie aus jedem Finger gleichzeitig einen dünnen Bindfaden abgeben können, welcher ganz nach ihrem Willen verzwirbelt, verstrickt oder verwebt werden kann, sind sie in der Lage dazu, diesen Stoff zu vielfältigen Kunstwerken zu verarbeiten, die nach nachfolgender Färbung den Geschmack jedes Modebewussten erfreuen mögen.
Die besondere Eigenschaft der Substanz ist jedoch ihre Beziehung zu Wasser, ob es nun nur um normalen Regen oder das chakrabehandelte Element geht. Wird der Stoff (z.B. In Form eines Mantels) vom Körper des Shitate gelöst, sprich ihm der Chakrazufluss entzogen, nimmt es die Charakteristika eines ganz normalen Stoffstückes an, mit der Besonderheit, dass Regentropfen oder andere kleinere Wassermengen daran abperlen und die Dehnbarkeit sowie Reißfestigkeit dermaßen erhöht sind, dass man problemlos selbst die akrobatischten Manöver veranstalten kann. Bleibt der Stoff jedoch vom Chakra durchzogen, ziehen sich die Poren in der Substanz nicht zusammen (außer der Shitate will es) und bleiben aufnahmebereit, so dass der Stoff an sich die Fähigkeit von Watte beziehungsweise eines Schwammes annimmt und etwa das Doppelte Volumen an Flüssigkeit einsaugen können. Das mag nutzlos wirken, ist der Stoff doch gegen alle andere Elemente benachteiligt – bei Suitonnutzern sieht dies jedoch schon ganz anders aus und kann diese, wenn der Bluterbeträger entsprechend trainiert ist, schon einmal in den Nahkampf treiben, vorausgesetzt natürlich, sie befinden sich auf etwa gleicher Ebene der Chakrakontrolle.