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Tsuchinoko Saizo

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Charakterdatenblatt


Persönliche Daten


Name: Tsuchinoko
Vorname: Saizo
Spitzname: Sai, Obake
Geburtstag: 9.6.
Größe: 1,58 m
Gewicht: 49 kg
Alter: 13 Jahre

Augenfarbe: rot
Haarfarbe: weiß

Aussehen: Wie sieht man aus, wenn man einen Namen wie Tsuchinoko trägt? Auf jeden Fall ein ganzes Stück besser als der Ursprung dieses Namens vermuten lässt. Aber dann doch nicht gut genug, um als wirklich 'gutaussehend' durchzugehen. Bisher spielt das ja auch noch keine tragende Rolle, da man Saizo zu aller erst seines Verhaltens wegen wahrnimmt. Die Sache mit dem Aussehen kommt erst später dazu und ist auch eher zweitrangig, aber bitte: Wenn man einen Blick auf den Jungen wirft und zwar weit genug weg, um einen richtigen Überblick zu bekommen, aber immer noch nah genug dran, um auf eine Sehhilfe verzichten zu können, hat man von Statur und Aufmachung her einen ganz gewöhnlichen Dreizehnjährigen vor sich. Alles in allem eher durchschnittlich bemessen, ragt der Genin weder über seine Generation heraus, noch muss man ihm mit hohen Sohlen oder vergleichbaren Hilfsmitteln auf Durchschnittshöhe bringen. Was allerdings ins Auge fällt, und zwar mit ziemlicher Deutlichkeit, wird erst dann ersichtlich wenn man ihn mit anderen Ninja seiner Altersstufe vergleicht. Zwar sind allesamt noch recht grün hinter den Ohren, aber selbst der Abschluss einer solchen Ausbildung verlangt schon ein gewisses Maß an körperlicher Fitness, die sich in der Statur und Muskulatur langsam abzeichnen sollte. Saizo hinkt dabei seinen Kollegen etwas hinterher. Er ist eben eher ein Kopfmensch, der sich mit List und Tücke durchs Leben schlängelt. Das soll jedoch auch nicht andeuten, dass er allzu unsportlich oder faul wäre. Ein Mindestmaß an physischer Kondition hat selbst er schon noch drauf, nur fällt es dem sehnigen Körper des Jungen nicht so leicht, genug Muskelmasse anzusetzen, um mehr als ein Strich in der Landschaft zu sein. Irgendwie wirkt er deswegen auch immer ein wenig kränklich, was durch das weiße Haar und den blassen Teint nur noch mehr hervorgehoben wird. Dafür kann er nun aber wirklich nichts, daran sind allein die Gene schuld. Ein letzter, oder genauer gesagt der einzige Gruß seiner Eltern, der ihm sein ungewöhnliches Äußeres beschert hat. Haare so weiß wie Schnee, beinahe wie im Märchen und dazu ein sehr eindringliches Paar roter Augen. Sonst ist auch sein Gesicht eher von der bleichen, hageren Sorte. Nur der Ausdruck der er ziert nicht. Bösartig blitzende Augen und ein bösartiges, herausforderndes Lächeln sind bewundernswerte Eigenarten dieses Gesichts. Nicht immer, niemand läuft schließlich die ganze Zeit über mit dem selben Ausdruck durch die Gegend, aber man merkt wenn er wieder etwas gemeines ausheckt und vor allem merkt es derjenige den es betrifft. Die Leute tuscheln, dass es irgendwie zu ihm passt, noch dazu mit der Biografie und dann auch noch der direkte Bezug zu einem Laden voller seltsamer Gegenstände...

Besondere Merkmale: Schlohweißes Haar und rote Augen. Sowas fällt auf, egal wo man ist. Eine Sache die dem Jungen nicht allzu hilfreich dabei ist, gelegentlich aus dem Dunstkreis gewisser Leute zu verschwinden. Er fällt immer ins Auge und kann sich schwer unter die Leute mischen ohne erkannt und angeglotzt zu werden. Auf die Dauer eine sehr lästige Angelegenheit, der sich Saizo aber mittlerweile trotzig entgegenstellt. Seine Klamotten sind praktisch eine persönliche Kampfansage die folgendermaßen lautet: ,,Wenn schon auffallen, dann richtig!". So verbergen seine Kleidungsstücke nich etwa die weiße Haarpracht, sie setzen ihre gespenstidche Wirkung über den ganzen Körper fort. Im Umfeld des Ladens, umgeben von lauter Räucherwerk, kommt er manch einem Kunden schon wie ein Gespenst vor, das aus dem Nebel Gestalt annimmt. Daher stammt wohl auch der gemeine Spitzname, den er hauptsächlich in der unmittelbaren Nachbarschaft zu hören bekommt. Aber auch verschiedene Kunden von weiter her haben ihre Erfahrungen mit dem Gespenst schon aus erster Hand machen dürfen und es gibt den einen oder anderen geprellten Geschäftsmann, der sich noch gut daran erinnern wird. Und solche Gerüchte verbreiten sich ja bekanntlich schnell...

Kleidung: Schwarz und Weiß in jeder Kombination, gern auch gestreift. Immer mit Kopfhörern unterwegs. Wer weiß was der da die ganze Zeit über hört? Das wäre die Kurzfassung aus der Sicht eines Passanten, der Saizo auf irgendeiner Straße über den Weg läuft. Und irgendwie ist damit auch schon das Gröbste über seinen Kleidungsstil gesagt. Trotzdem, man ahnt es schon, gibt es noch so einiges herauszufinden. Am auffälligsten ist: Obwohl die Kleidung des Ninja einen nicht unerheblichen Anteil an weißer Fläche aufweist, was in dem Job normalerweise nicht lange so bleibt, sind die Klamotten doch immer in tadellosem Zustand und nicht nur sauber, sondern rein! Ein Phänomen, wenn man genauer darüber nachdenkt. Und die allgemeine Vermutung legt nahe, dass es wohl immer an dem amen alten Mönch Shinji hängen blieb, die weiße Weste des Jungen auch wirklich weiß zu halten. Als ob er nicht schon genug Scherereien mit diesem seltsamen Kind hätte. Niemandem käme auch nur im Traum der Gedanke, dass Saizo zuhause selbst den weißen Riesen mimt. Ein nicht gerade kleiner Teil seiner Freizeit geht mit den Händen in der Waschschüssel drauf, und davon wiederum ein Großteil für die eigene Wäsche. Schmutzige Kleidung ist für den Dreizehnjährigen undenkbar und einer der wenigen Gründe, ihn in Rage zu versetzten wäre wohl, seine Sachen in Mitleidenschaft zu ziehen. Und an seiner Garderobe ist nun wirklich jeder Fleck zu sehen. Das bringt es nun eben mit sich, wenn alles was man anzieht entweder die Farbe Schwarz, Weiß oder irgendeine Graustufe dazwischen hat. Der Junge ist ein einziger Kontrast. Und eine Botschaft gegen jede Einmischung von Farbe im Kleidungsstil. Einzig seine Augen bieten eine leuchtend rote Abwechslung, die dann schon wieder dramatisch hervorsticht. Nun zur Art der Kleidung: Streng genommen hebt er sich hier nicht so weit vom Mainstream ab, soll heißen er trägt ebenso oft und gern Hemden, Shirts, Jacken und Hosen wie jeder andere auch, nichts spezielles oder ausgefallenes - bis auf die Farbe wie gesagt. Könnte auch sein, dass eine zweite Identität ihm als ausgefallene Verkleidung genug ist. Was die Kopfhörer angeht: Die sind wirklich pausenlos in Betrieb. Wenn er sich umhört, was die meiste Zeit der Fall ist, baumeln die Dinger unberücksichtigt aus dem Kragen seines Shirts und beschallen ziellos den Raum um ihren Träger. Man kann sich das fast als so eine Art Begleitmusik vorstellen, die das Kommen und Gehen des Jungen unterstreicht. Sollte es mal nichts weiter wichtiges zu hören geben - gemeint sind Unterricht, Erinnerungen Shinjis an die guten alten Zeiten oder die Sorgen irgendeines Kunden im Laden - dann sitzen die Kopfhörer genau da, wo sie hingehören und geben dem Burschen die geeignete Atmosphäre um einfach mal auszuspannen.
Man könnte auch sagen dass die Kleidung ein Stück von Saizos Einstellung ausdrückt, alles in schwarz und weiß zu betrachten - Gut und Böse, Freund und Feind - und die feinen Grautöne dazwischen zu kennen. In dem Fall wäre das so jemand wie er selbst, die in keine der ersten beiden Kategorien gehören. Farben drücken dagegen Empfindungen aus. Da er sich aber nicht allzu gut damit auskennt, eigene Gefühle zu zeigen, bleiben die Farben auch seiner Kleidung fern. Man darf sich also von seinen gespielten Gefühlsregungen nicht in die Irre führen lassen - er spielt nur. Alles was er tut, kommt vom Beobachten und Nachahmen anderer Leute! Was seine Kleidung allerdings nicht über ihn aussagt, ist seine Vorliebe für Horror und Gruselgeschichten, ganz anders als bei vielen jungen Leuten denen man ihre Neigung dahin sofort ansehen kann. Schwarze Fingernägel, Ledermäntel, Ketten und Riemchen sucht man bei dem Tsuchinoko vergebens, genau wie Schmuck wie Fledermausanhänger, Ohrringe oder dergleichen. Vielleicht liegt der Grund dafür ja nur in einer Befürchtung, zu viel von sich preiszugeben, wenn er sein Hobby so offensichtlich ausstrahlt? Oder der Trend muss sich erst noch richtig bei ihm durchsetzten? Auf jeden Fall eine komplizierte Angelegenheit...

 

Herkunft und Familie

Herkunft: Amegakure
Wohnort: Eine der namenlosen Plattformen Soragakures bietet dem Jungen eine neue Unterkunft. Im ständigen Halbdunkel der Slums findet man zwar nicht gerade das beste Umfeld für eine gesittete Tee Party, aber für Informationen jeder Art ist der Ort eine wahre Fundgrube. Andererseits ließe die finanzielle Lage der Tsuchinokos auch nichts Hochtrabenderes als eine notdürftige Unterkunft zu.

Verwandte: Kein Clan, keine Familie, kein Zuhause – Saizo war seitdem er Denken kann allein gewesen. Niemand weiß woher er kommt oder wer seine Eltern waren. Niemand kann sich an das erinnern, was vor dem Tag geschehen ist an dem der alte Shinji einen kleinen verwaisten Jungen zu sich nahm und ihm Obdach und einen Namen gab.


Eltern – Noburu & Ran (offiziell unbekannt) - Flüchtlinge; genaues Alter und Status: unbekannt

Saizo hat seine Eltern nie kennen gelernt. Niemand hat das, zumindest keiner den er bisher fragen konnte. Vielleicht ist das auch besser so, selbst wenn er alles daran setzt um ihnen nachzuforschen. Als verfolgte Flüchtlinge sind der ehemalige Sklavenhändler Noburu und seine ehemals beste Devise Ran irgendwo im Untergrund der Ninjareiche unterwegs, ohne Mittel und ohne große Hoffnungen auf Besserung. Ihre Spur verliert sich in der Geschichte, kurz nach Saizos Geburt und es ist sehr fraglich, ob der Ninja sie jemals wiederfinden kann...


Adoptivvater - Tsuchinoko Shinji - ehemals wandernder Mönch; 89 Jahre alt; lebendig

Shinji ist im Großen und Ganzen so wie man sich einen alten Mönch vorstellt: Ein kleiner, immerzu lächelnder, kahlköpfiger Greis. Im Verlauf seines beachtlich langen Lebens hat der ehemalige Wanderprediger viele Dinge gesehen und erlebt, aber nichts wäre mit dem Chaos um Saizos Erziehung vergleichbar. Mitgefühl und Verständnis zeichnen das Wesen des Mannes aus und das ist auch gut so, denn ohne seine buddhistische Gelassenheit wäre er mit ziemlicher Sicherheit schon lange Verzweifelt. Keine seiner Lehren schlägt bei seinem Mündel an. Die auf alten Weisheiten basierenden Erziehungsmethoden des Mönches verpuffen angesichts der halsstarrigen Haltung Saizos. Trotzdem hat Shinji noch nicht aufgegeben, aus dem Jungen einen anständigen und erleuchteten Menschen zu machen – denn wie jeder gute Mönch sieht er darin seine Aufgabe. Eine weitere Prüfung seines Glaubens. Und der Glaube ist es immerhin, der die beiden ungleichen Wesen zusammengebracht hat. Wäre er ein anderer Mann gewesen, vielleicht hätte er das Findelkind Saizo nicht zu sich geholt. Immerhin war er damals bettelarm und selbst auf die Güte der Leute angewiesen gewesen. Rational war seine Entscheidung blanker Irrsinn – doch er hatte sie seit jenem Tag nie bereut. Auch wenn er ab und zu ein sorgenvolles Fältchen dazubekommt.
Inzwischen verdingt sich der friedliebende Shinji Halbtags als spiritueller Lehrer für Hobbymystiker und unterhält zusammen mit seinem Adoptivkind einen kleinen Esoterik-Laden in Amegakure in dem allen Fans von Räucherstäbchen, Tarot Karten und sphärischer Musik das Herz höher schlagen wird. Ach ja, und wenn er und Saizo etwas gemeinsam haben, dann ist das ihr doppeltes Spiel: Beide scheinen auf den ersten Blick unscheinbarer als sie sind (was sie nur zu genau wissen) und nutzen ihren Vorteil schamlos aus. Als alter Geistlicher kann Shinji dabei natürlich nicht auf die Möglichkeiten eines Ninja zurückgreifen, aber der Geschäftssinn des Alten lässt so manchen ehrfürchtig zittern. Oft erst nachdem er den Laden verlassen und einige Meter zwischen sich und den Besitzer gebracht hat (in dem Moment weicht die Ehrfurcht dann manchmal auch schnell einer Mischung aus Ärger und Verwunderung darüber, dass man sich hat so über den Tisch ziehen lassen).


Persönlichkeit

Interessen: Wohin gehört er, wo steht er in dieser konfusen Welt? Saizo wünscht sich nichts sehnlicher, als Antworten auf seine Fragen. Er will wissen wo er her kam und welchen Sinn sein Leben, seine Existenz ausmacht. Und er hasst die Ungewissheit. Religionen, Glaube, alles was Shinji ihm beizubringen versucht um die Leere zu füllen, ist nichts als leeres Gerede für den Genin. Tröstende Worte reichen ihm nicht, er will es wissen. Daher ist er praktisch andauernd damit beschäftigt, Informationen zu sammeln um die Leere in seiner Vergangenheit zu füllen. Er forscht wann immer er eine Gelegenheit bekommt nach Hinweisen auf seine Eltern. Lebenszeichen oder wenigstens Anhaltspunkte darüber wer sie waren, woher sie kamen und was ihnen widerfahren sein könnte. Aber selbst wenn es den Anschein hat, dass er dieser Suche mit aller Versessenheit nachgeht, sind die dafür relevanten Hinweise streng genommen nur ein kleiner Teil der Masse an Informationen, die Saizo sammelt. Und was er einmal aufgeschnappt hat, das vergisst er auch nicht so schnell wieder. Natürlich ist nicht alles was man auf diese Weise zusammentragen kann auch wirklich nützlich und sich einfach alles zu merken wäre selbst für das größte Genie ein Ding der Unmöglichkeit. Doch glücklicherweise ist das nicht weiter von Belang, wozu hat man schließlich so viel im Kopf, wenn man es dann nicht einmal fertig brächte, zwischen wichtigen Dingen und unnützem Geblubber zu unterscheiden? Und da selbst das noch eine ganze Menge an Infos bedeutet, die die Kapazität eines menschlichen Gehirns zwar nicht unbedingt übersteigen würden, wohl aber im Alltag ziemliche Probleme verursachen, existiert in einem kleinen geheimen Verschlag ein wenig außerhalb Amegakures ein kleines Archiv mit eng beschriebenen Schriftrollen. Der Inhalt dieser Schriftstücke enthält unter anderem Informationen über die Gewohnheiten von einigen Besuchern des Ladens, ebenso wie einige Tricks und Kniffe, die sich Saizo bei seinen Mitschülern abgeschaut hatte, um seine Fähigkeiten in verschiedenen Bereichen zu optimieren. Und damit nicht genug, denn das gelagerte Wissen wächst mit jedem Jahr weiter an - ebenso wie Brisanz und somit der Wert der Informationen, die der junge Ninja dort aufbewahrt.
Um solch einen Haufen an Unterlagen nicht durcheinander zu bringen, muss aber auch immer schön Ordnung gehalten werden, was ihm dank seiner Passion nicht weiter schwerfällt, solange er seinen Ordnungsfimmel im Geheimen auslebt. Was wiederum einen Hinweis auf - man kann es wohl nicht direkt zu den Interessen Saizos zählen, denn er selbst sieht es eher als eine Notwendigkeit an. Es geht darum, sich zu verstellen. Seinen wahren Charakter vor aller Augen zu verbergen und an dessen Stelle den Schein einer Identität zu wahren, die einem Schutz und mit etwas Glück noch andere Vorteile bietet. Nun sollte man zwar meinen dass es schwer sei, noch dazu für einen Jungen seines Alters, Ninja hin oder her, sich eine solche Tarnung aufzubauen. Die Wahrheit ist, dass Saizo in der Hinsicht kein Problem hatte: Niemand kannte ihn. Niemand wusste wie er wirklich war, mit Ausnahme vielleicht von Shinji, der Solcherlei geflissentlich übersah. Was er nicht übersehen konnte und heute lediglich mit einem besorgten Blick hinnimmt, ist die makabre Vorliebe Saizos für alles was mit mystischen Schreckgestalten zu tun hat. Geister, Zombies, Hexen und Dämonen faszinieren den Jungen. Und angefangen hat das mit seinem Namen - mit dem Namen, den die Leute ihm gegeben haben. In einer naiven Neigung dachte er sich, wenn sie ihn schon als Gespenst behandelten, könnte es nichts schaden mehr darüber zu wissen. Er will ja keinen mit halbgaren Eindrücken enttäuschen.



Abneigungen: Ungewissheit ist ein rotes Tuch für Saizo. Sie bereitet ihm Unbehagen und macht ihn Nervös und sie äußert sich in vielerlei Hinsicht nachträglich. Und da gibt es noch so viel Ungewissheit in ihm - vieles was er nicht versteht. Gefühle machen einen großen Teil davon aus. Er kann sie nicht nachempfinden, höchstens auf eine rationale, intellektuelle Weise. Er versteht sie in dem Sinne, dass er weiß, warum eine Emotion auf ein Ereignis folgt wie zum Beispiel Tränen und Trauer auf einen Verlust oder Schmerz folgen. Aber richtig empfundene Gefühle, gehen ihm größtenteils ab, bis auf die wirklich starken und essentiellen wie Schmerz und Hass, unter anderem. Gefühle bedeuten für Saizo Probleme, Anstrengung und Arbeit, denn jede Regung wird vorher genau studiert und geplant. Und weil viele Gefühle sich nunmal als Reaktionen verstehen, meidet er Leute, die diese Reaktionen hervorrufen. Das wären ihrerseits sehr emotionale Menschen. Leute, die einen förmlich mit ihren eigenen Regungen überschütten oder um jeden Preis eine Gefühlsregung als Quittung ihrer Taten erwarten. Zudem kann Sai solche Leute schwer einschätzen. Jemanden mit normalem Gemüt zu beobachten, wie er mit Entsetzen oder Freude oder Wut auf eine Botschaft regiert, kann durchaus informativ und Aufschlussreich sein. Bei Leuten, deren Stimmung sich ständig ändert und von einer Empfindung zur nächsten springt, sind da berechtigte Zweifel gestattet.
So sehr er den Ex-Mönch Shinji im Rahmen seiner Möglichkeiten auch mag, steht Saizo dessen Haltung zur Religion und dem Glauben an sich mehr als nur skeptisch gegenüber. Er hasst es, wenn sich normale Bürger wegen irgendeiner allmächtigen Institution plötzlich als Gutmenschen aufspielen und sich überall einmischen müssen. Außerdem ist das alles für den Jungen mit dem rationalen Intellekt sowieso nur eine Menge Humbug. Auch wenn er dabei die Macht, die die Religion auswirken kann, völlig klar wahrnimmt. Darum regt sie ihn aber nur noch umso mehr auf, für die Art auf die sie als Entschuldigung für viele unentschuldbare Dinge eingesetzt wird. Und am Ende ist Religion dann ja auch noch so ungeordnet! Anders als das Wissen, das Sai so schätzt, handelt es sich beim Glauben eben nur darum, meistens sogar blind an etwas zu glauben. Schwachsinnig! Am Ende ist es nichts weiter als die Bevormundung durch höhere Autoritäten, die behaupten, den Göttern oder was auch immer näher zu sein als der Rest der Welt. Nach Saizos Meinung das nächste überflüssige Relikt aus der Zeit von Aristokratie und Standesdenken. Jeder fügt sich in seine Rolle und soll ja nicht meckern, wenn er von oben Druck abbekommt. Veraltete Denkweisen, die er verabscheut. Auch wenn sie ganz nützlich sein können, sollte mal irgendeine Drecksarbeit erledigt werden oder etwas langweiliges, dann wären Untergebene schon brauchbar. Und wenn die Hierarchie ausgenutzt werden kann, um an Informationen zu kommen - sogar noch besser! Um ihrer selbst Willen wird Sai diese Ordnung jedoch nie ganz akzeptieren. Zum Teil spricht da die Stimme eines Slum-Bewohners mit, die sich vorrangig gegen die Schichten der Hierarchie richtet, die über ihm stehen, wohingegen die wenigen unteren kein Problem darstellen...



Mag:
Musik
Ordnung
Sauberkeit
Wissen
Zauberei mit Tricks und doppeltem Boden
Mystik
makabren Horror
Genjutsu


Hasst:
Religion
Stillstand
Bürokratie
Bevormundung
Unsinn (oder alles, was keinem absehbaren Zweck dient)
überschwängliche Gefühlsausbrüche
Ungewissheit



Auftreten: Ein vorlauter, anarchistischer Rotzlöffel ist er. Ein schrecklicher Angeber. Gegen alles und Jeden, ein richtiger kleiner Punk. Und doch ist da noch so viel mehr, das man nicht sieht. Weil man es nicht sehen soll. Was gesehen werden soll ist das Bild eines aufsässigen Typen, der immer zuerst sich selbst im Blick hat und sich nicht darum kümmert, was andere zu sagen haben – erst recht nicht, wenn er sowieso dagegen ist, was bei praktisch allem der Fall ist, zumindest für eine Weile. Man könnte auch sagen, dass er weiß was er will und es nimmt. Aber irgendwie ist er dann auch meistens schlau genug um sich wieder rauszureden, wenn man ihn dabei erwischt. Meistens mit patzigen Sprüchen und einer großen Portion Sarkasmus. Er ist nie um eine Antwort verlegen oder bleibt sie jemandem schuldig. Und dabei hört er die meiste Zeit gar nicht richtig zu! Immer ist er mittendrin, wenn etwas passiert. Gleich zur Stelle, wenn es etwas zu sehen gibt. Immer im Zentrum der Menge. Könnte man eine aufgeregte Menschenmenge mit einem brennenden Scheiterhaufen vergleichen, dann wäre er derjenige, der immer noch einen Scheit ins Feuer wirft und kräftig Benzin hinterherkippt. Wo er auftaucht herrscht Unruhe. Das schlimme daran ist, dass er nicht einmal Anfängt. Mit gehässigen Kommentaren kann er wenn er will beinahe jeden dazu bringen, aus der Haut zu fahren. Und was man auch immer als Argument vorbringt, das kontert er geschickt oder dreht einem das Wort im Mund herum ohne überhaupt darauf zu achten. Noch viel schlimmer ist jedoch, dass er bei all dem nicht einmal laut zu werden brauch. Er schreit niemanden an. Er brüllt nicht umher wie irgendein wildgewordener Wandale. Er ist einfach nur da und gibt in ganz sachlichem Tonfall Widerworte. Er muss auch gar nicht selbst ausrasten oder schreien um andere zur Weißglut zu treiben. Die Art und Weise mit der er dir ganz nebenher bittersüße Beleidigungen ins Gesicht wirft, als unterhielte man sich übers Wetter, reichte dafür voll und ganz aus. Und das weiß er. Denn genau das will er. Tatsächlich hört er einem sehr wohl zu. Immer. Jedem. Wenn man den echten Saizo erlebt, ohne Tricks und doppelten Boden (wobei man sich da nie ganz sicher sein kann) dann zeigt sich eine ganz andere Seite des Jungen. Man könnte ihn für einen geborenen Politiker oder ausgekochten Geschäftsmann halten, so wie er sich unter die Leute mischt und sie beobachtet, belauscht, beschattet, um alles über sie zu erfahren. Aber damit greift man voll daneben. Politiker lieben es im Mittelpunkt zu stehen und ihre Präsenz einzusetzen, ihre Vorteile auszuspielen um Ansehen zu erlangen. Saizo ist eher der Mann im Hintergrund, der die Fäden zieht und andere wie Marionetten tanzen lässt.


Verhalten: Saizo gibt sich aus verständlichen Gründen selten genauso wie er ist. Das meiste von dem was er sagt und tut, sind im besten Fall Halbwahrheiten oder Schauspielerei. Nur so fühlt sich der Junge wirklich sicher. Das heißt aber nicht, dass er nicht auch mit anderen auskommen könnte, wenn es den der Sache dient. Nur eben dass er gerade so viel von sich preisgibt, dass ein Gefühlt des Vertrauens entstehen kann. Nichts Verbindliches. Es geht nur ums Geschäft. Immerhin ist sein Berufsfeld doch gerade dadurch ausgezeichnet, dass es hier mit Lug und Betrug zugeht. Und da wäre es doch schön dämlich, sich jemandem ohne jede Sicherheit hinsichtlich der möglichen Konsequenzen zu offenbaren. Wer weiß, was der andere mit den Informationen anstellte und wozu sie noch verwendet werden konnten. Nun, er weiß immerhin was er mit den Informationen machen könnte. Was ich selber denk' und tu'... Dabei ist sein Alias doch gar nicht ganz so verschlossen. Eher gibt er sich hier besserwisserisch und überheblich, des falschen Eindrucks wegen. In einigen Fällen kann man auch ins Zweifeln geraten, ob seine Arroganz nur vorgespielt ist. Ob sie es ist, oder ob er nicht nur ein geübter Mime sein könnte, weiß er dabei nur selbst so genau. Aber die hochnäsige Behandlung kommt nicht von Ungefähr, was das alles aber nicht gerade besser macht. Oft weiß er es einfach besser. Für viele ist das zum Haare raufen und beschert Saizo nebenbei ein königliches Vergnügen, denn auch wenn es sich für einen Intelligenzbolzen mit Doppelleben vielleicht nicht schickt so was zu tun - er ist auf unverbesserliche Weise schadenfroh! Heißt aber nicht, dass er diesem Trieb auch immer nachkommt. Stattdessen behält Saizo manche Dinge die ihm auffallen lieber erst einmal für sich selbst und wartet ab, wie sie sich entwickeln. Das ein oder andere gibt er um sein zweites Gesicht zu wahren zum Besten, er will ja als vorlautes Ekel auftreten. Aber die wichtigen Sachen behält er im Kopf und spielt sie in seinen Gedanken auf jede Möglichkeit hin durch. Geschickt eingesetztes Wissen nennt er so was. Berechnend würden es andere nennen. Das gilt allgemein als Ansichtssache. Ein Wörtchen hier, ein Handgriff da - rechtzeitig und gut durchdacht. Allerdings gibt es auch etliche Leute, die so etwas schlicht nervt. Gerade das hilft dem eifrigen Spion enorm weiter. Mit der Zeit hat er nämlich herausgefunden, dass man mehr aus den Leuten rausbekommt, wenn man sie nervt und dazu bringt zu widersprechen. Da rutscht schon mal etwas heraus, das eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist. Trotzdem geht er hier auch sehr vorsichtig mit dem Thema um und versucht normalerweise erst auszureizen, wie weit er gehen muss um etwas interessantes zu erfahren beziehungsweise wie weit er gehen kann, bevor er gar nichts mehr erfährt. Am einfachsten geht so was ja bekanntlich mit Smalltalk. Locker anfangen, hier und da einen kleinen Vorstoß wagen und austesten wo die Grenzen liegen. Und so viel vom Gespräch behalten wie man kann, solange es etwas Wichtiges dabei zu erfahren gibt. Wenn er richtig in Fahrt kommt, kann Sai vielleicht auch dem schweigsamsten Zeitgenossen ein Ohr abkauen, wenn es der Sache dient.


Wesen: Unter einer bewusst rauen Schale hält sich ja bekanntlich in den meisten Fällen ein butterweicher Kern verborgen und wartet nur darauf ans Licht gerückt zu werden. In Saizos Fall bräuchte man dafür aber schon eine sehr, sehr große Fackel und selbst die würde einem wohl nicht weiterhelfen. Wenn es aber wirklich ein Äquivalent zu besagtem weichen Kern in dem Jungen gibt, irgendwo in den tiefsten Tiefen seines Wesens, dann hat er inzwischen gelernt diesen Teil mit gewissenhafter Sorgfalt unter einer dichten Betondecke aus Sarkasmus und Selbstbeherrschung zu verbergen. Trotzdem, oder vielleicht gerade deswegen ist er anders. Aber ab und zu sickert eben auch mal etwas von ganz unten durch. Natürlich achtet er peinlich genau darauf, dass ihn nur sein Ziehvater dabei beobachtet, wenn überhaupt jemand davon Wind bekommen darf. Denn was würde wohl mit seiner hart erarbeiteten Tarnung passieren, wenn jeder plötzlich herausfand, dass Saizo ein richtiger Ordnungsfanatiker war? Ob es sich bei seinem Drang zu Ordnung und Sauberkeit wohl um eine Folge seiner ungewöhnlichen Kindheit handelte, würde wohl eher einen Psychoanalytiker interessieren. Fest steht, dass es ihn durchaus schwer erwischt hatte und es, solange er es nicht unter Kontrolle hielt, vor keinem liederlich einsortierten Bücherregal und keinem Aschehäufchen Halt gemacht hätte - wobei so ein Esoterik-Lädchen hier zur Kategorie der besonderen Herausforderungen zählt. Alles muss in seiner Umgebung stimmen und in Ordnung sein. Was nicht in Ordnung ist, das hasst er oder er versucht den Umstand der Unordnung zu verändern. Doch auch das muss ein Geheimnis bleiben, teilweise zumindest. Denn einige der Dinge - Institutionen, gesellschaftliche Strukturen und so weiter- die er für 'ungeordnet' hält, wären über seine Änderungsvorschläge sicher nicht sehr erbaut. Und bis seine Stimme in diesen Kreisen gehört wird, ist es so oder so noch ein langer und steiler Weg auf der Karriereleiter. Oder anders ausgedrückt: Er braucht noch die nötigen Informationen um besser Klettern zu lernen. Er ist ein Lügner und Betrüger und doch ist er kein Verräter. Es stimmt schon, abgesehen von dem offensichtlichen Durcheinander, das in seinen Augen in der Verwaltung der Großreiche herrscht, und das er gern in anderen Bahnen laufen sehen würde, sind ihm solche Dinge wie Politik, Seiten, Fraktionen, Länderzugehörigkeit, Gut und Böse für ihn eigentlich uninteressant. Viel zu oft passiert dort gar nichts und wenn dann oft in langwierigen Prozessen und Diskussionen. Wie sollte es ihn auch reizen, wo er doch nicht einmal weiß, wie er in diesem großen Geflecht eingebunden ist? Ohne seinen Ziehvater wäre er ein Staatenloser. Einer ohne jede Zugehörigkeit. Das einzige, wozu er sich also hingezogen sieht, ist Shinji. Der Greis ist seine Fraktion und die Seite auf der er steht. Damit sollte aber auch besser jedem schnell klar werden, dass dieser Vergleich nicht nur eine Metapher ist. Saizo würde seinen Adoptivvater mit ebensolcher Hingabe(oder seinem Äquivalent davon) verteidigen, wie andere ihr Land! Das gilt im Übrigen auch für verbale Attacken...
 

Stärken und Schwächen

Stärken: Saizos Stärke, wie er sich immer wieder beweisen muss, ist seine Intelligenz. Hohe Intelligenz. Diese kommt auch gleich Hand in Hand mit einem großen Topf an Problemen, die sich vor allem im Verhalten Saizos ausweisen, doch sie schafft auch viele Vorteile. Aber er muss auch aufpassen, wie er mit seinem Vorteil umgeht, um ihn am effektivsten zu nutzen. Ein Weg den er gefunden hat, um sowohl seine geistige Stärke zu verbergen und sie gleichzeitig auch offen anwenden zu können, ist der Bluff. Und sein größter Bluff ist der, dass er seinen Grips den Leuten gegenüber ganz offen zeigt oder besser gesagt, ihnen aufdrängt. Sarkasmus und derlei Umgangsformen in der Konversation machen den Anfang und enden in ausgebufften Strategien, Tricks und Kunstgriffen um beispielsweise Kunden über den Ladentisch zu ziehen. Tricks die förmlich schreien: "Seht her wie clever ich doch bin!". Jeder der den Laden der beiden Tsuchinoko schon einmal betreten hat, weiß von dem aufgeweckten weißhaarigen Jungen. Er macht keinen Hehl daraus, ein cleveres Kerlchen zu sein und das mit Absicht. Er tut es, um unterschätzt zu werden. Nur so gehen seine Pläne auf. Sich dabei bewusst dumm anzustellen und den Idioten zu mimen wäre für jemanden wie ihn zu unnatürlich und würde auf lange Sicht schnell auffallen, deswegen legt er eine gewisse Bauernschläue an den Tag, mit der die Leute rechnen dürfen. Sie sollen ihn ruhig für schlau halten, solange sie nicht wissen, wie schlau er in Wirklichkeit ist. Oder mit anderen Worten ausgedrückt: Er stellt sich bewusst dümmer an, als er ist um einen falschen Eindruck von sich zu vermitteln. Dabei lauert er in gewisser Weise ständig im Hinterhalt und wartet darauf, dass seine Inszenierung sich auszahlt. Man hält Saizo für schlau, sich selbst für schlauer und zack! schon wird man eines besseren belehrt. Soweit jedenfalls der Plan. Und auch sonst ist Trickserei und Täuschung ganz sein Metier, was sich nicht zuletzt in einer Begabung für Genjutsu – Illusion und Verwirrung – niederschlägt. Darin kann er auch eine eigene Note einbringen, besonders bei Illusionen, die einschüchtern und abschrecken sollen. Er hat genug Horrorgeschichten gelesen, um sich Alpträume ausdenken zu können, von denen manche den hartgesottensten Kerlen Gänsehaut bescheren könnten.
Er gibt sich gern als Strippenzieher in seinen kleinen Ränkespielen um Informationen und letztendlich auch um Macht. Nur er allein weiß allerdings, ob und wozu er diese gebrauchen wird. Für einen Jungen, der nichts darüber weiß wer er ist und woher er kommt, sind solche Informationen das kostbarste Gut auf der Welt. Wenn er eines gelernt hat, dann das.
Und ebenso bedeutet dieser ungeheure Wert auch, dass es mehr als wichtig ist Informationen für sich zu behalten. Und das je nach Lage der Dinge so lange, bis sie ihren größten Nutzen erzielen. Das heißt aber auch, sie in der Zwischenzeit zu wahren und anderen Vorzuenthalten, die sie nichts angehen. Es muss also wohl nicht unbedingt gesagt werden, dass Saizo indes nicht nur zum genauen Beobachter, sondern ebenso zum Geheimniskrämer geworden ist, was durch seine gewissermaßen doppelte Identität begünstigt wird. Auch wenn es ernst werden würde, lässt er nur das raus, was entweder sowieso schon bekannt ist oder im Moment keinen Nutzen und damit keinen Wert hat, soweit sich die Konsequenzen absehen lassen. Oder er Lügt einfach. Und was das betrifft, darf man jemandem mit seinem Lebenslauf wohl eine Menge Kreativität zusprechen.



Schwächen: Vertrauen. Oder eher die Abwesenheit des Vertrauens. Bei einigen Leuten konnte seine Masche mit dem verstellten Charakter einfach nichts bewirken. Diese Leute bringen ihm ein natürliches Misstrauen entgegen, das durch keine Schmeicheleien oder Zugeständnisse gemindert werden kann. Sie beunruhigen ihn, machen ihm Sorgen und lassen den Jungen in seine Pläne überdenken. Nicht, dass er deswegen an sich zweifeln oder einen Rückzieher machen würde. Dazu kümmerten ihn der hauptsächliche Anteil der Menschheit zu wenig. Für ihn sind Leute vor allem anderen Informationsquellen, bis auf ein oder zwei Ausnahmen. Aber der Umgang mit jemandem den er nicht einfach so über den Tisch ziehen kann, erfordert mehr Aufwand, mehr Konzentration. Eine mühsame Angelegenheit. So wie er auch die ganze Sache mit den Gefühlen und Emotionen mühsam findet. Sicherlich kennt er sich damit aus und weiß, was die verschiedenen Gefühlsregungen bedeuten. Er analysiert sie, nutzt sie, täuscht sie vor. Aber jemandem echte Zuneigung zu zeigen fällt ihm schwer. Emotionen rein um ihrer selbst willen sind für den Tsuchinoko wie das berühmte Buch mit sieben Siegeln. Darin sieht man den Nachteil seiner hochgeschätzten nüchternen Betrachtungsweise. Andererseits, wie sollte er auch genauer in die Materie vordringen, außer vom Standpunkt eines Beobachters. Er kennt keine Elternliebe, bis auf die Zuneigung seines Ziehvaters - eines alten, wenn auch gutherzigen Mönches. Das ist in etwa so wie in einem Kloster aufzuwachsen. Entsprechend groß war der Schock während seiner Akademiezeit. Das erste Mal unter Gleichaltrigen zu sein, die sich alle irgendwie komisch verhalten und aufdringliche Fragen stellen. Das reine Chaos! Die Lehrjahre haben zwar den ersten Schrecken nehmen können, aber selbst jetzt sind Saizo eben noch einige Hindernisse verblieben, mit denen er sich rumschlagen muss. Und doch glaubt er das Gröbste mit der Akademiezeit hinter sich gelassen zu haben und reif genug zu sein, um sich neuem zu stellen. Das wäre sicher ein guter Vorsatz und ganz passabel, wenn er nicht auch irgendwo wüsste, dass er sich selbst belügt. Denn eigentlich ist das was er verstanden zu haben glaubt nur das Produkt genauer Recherchen, Beobachtung und Nachahmung. Er ist gut geworden, das schon, nur kann eben kein Trick echte Gefühlsregungen ersetzen. Dadurch wird es gleich noch schwerer, Vertrauen zu Kollegen aufzubauen, was wiederum potenzielle Schwierigkeiten im Teamwork in Aussicht stellt. Selbst für den Einzelgänger Saizo keine rosige Zukunft. Irgendwann braucht jeder mal Hilfe und Unterstützung. Nicht leicht, solche zu finden mit den Attitüden, und seien sie auch nur gespielt.
Und dann gibt es ja noch die Mutter aller Schwächen: die Retour. Auch wenn er sich für noch so gerissen hält und das vielleicht auch ist, gibt es mit Sicherheit immer irgendwo jemanden mit einem größeren Intellekt. Und wer weiß? Vielleicht ist er ja schon längst Teil eines weit größeren Plans. Selbst nur eine kleine Marionette am Rand einer Geschichte, die von den wirklichen Genies gesponnen wird. Ungewissheit, die man am besten mit Selbstvertrauen und einer Spur Hochmut überdeckt. Woraus sich neue Schwächen ergeben, wenn man beides allzu ernst nimmt und sich am Ende wirklich für unantastbar hält. Wo das eines Tages enden wird, wird sich zeigen...

 

Geschichte


Liebesgrüße aus dem Regen


Verlorenes Wissen. Es handelt von einer anderen Zeit, einer anderen Welt. Damals gab es viele Dinge die besser waren als heute, mehr als 100 Jahre später. Vieles war schlechter. Und einige Dinge haben sich überhaupt nie verändert. Dunkle Geschäfte in verruchten Ecken der Welt gehörten zum täglichen Leben, ebenso wie das Verbrechen. In einer Zeit des Aufruhrs gab es vieles, das verloren ging. Und einiges von dem wurde später wiedergefunden...
Saizos leibliche Eltern. Ein Mysterium, ein Geheimnis das den Augen der Öffentlichkeit verborgen blieb. Nicht einmal der bettelnde Mönch, der das Findelkind von der Straße holte kennt dessen Herkunft. Aber die Geschichte vergisst nie:
Die Eltern des Jungen waren Namenlose. Vagabunden und fahrendes Volk, die sich frei und ungehindert zwischen den Grenzen der Großreiche und oft auch am Rande der Legalität bewegten. Selbst die Nachkommen von Generationen Vertriebener und Flüchtlinge, wie sie immer wieder durch Kriege und politische Willkür entstanden waren. Immer auf der Flucht vor Verfolgung, Hunger, dem Hass von sogenannten rechtschaffenden Bürgern und nicht zuletzt auch dem eigenen Selbst. Denn sie waren keine Heiligen. Sie stahlen Geld und Vieh, brachen ein (und manchmal auch aus) und betätigten sich regelmäßig und nicht ungeschickt als Schmuggler für verschiedene Waren. Nicht alles davon taten sie aus purem Selbsterhaltungstrieb und um nicht zu verhungern. Teilweise bekamen sie sogar einen beachtlichen Anteil vom den Gewinnen ihrer Auftraggeber, denn das Risiko gefasst zu werden war hoch. Und die Geschäftsleute, die sie ihre Waren über die Grenzen beiseiteschaffen ließen wussten, dass sie trotz der hohen Vergütung der Zigeuner noch profitablere Geschäfte machten als mit ihren eigenen Leuten. Ihr Risiko war tatsächlich weit geringer dadurch. Denn wenn die Fuhrleute beim rechtswidrigen Schmuggeln von Hehlerware, Sklaven oder Schlimmeren aufgegriffen wurden, wurden sie als rechtlose Verurteilt und entsprechend bestraft. Und einem Rechtlosen, ohne Stimme und Ansehen in der Gesellschaft, glaubte man auch kaum, selbst wenn er seine Verbindung zu den Hintermännern freiwillig preisgab.
Der Name von Saizos Vater lautete Noburu. Nachnamen gab es dort wo er herkam nicht, denn alle gehörten einer Gemeinschaft, zu einer großen Familie. Sie hatten selbst aus der Sicht der Bewohner der großen Städte ein gutes und erfülltes Leben, geprägt von Freiheit und Selbstbestimmung. Und sie waren Sklavenhändler. Jahrelang standen sie über einen Strohmann in Lohn und Brot einer großen Reedereigesellschaft aus Nami-no-kuni. Sie beförderten Menschen durch das Hoheitsgebiet der zwei großen Allianzreiche und verkauften sie als billige Arbeitskräfte an die Reederei. Aber die Zigeuner waren keine schlechten Menschen. Noburu war ein Mann der gern lachte, als hilfsbereit und nachdenklich galt und Träume von einer großen Zukunft für sich und seine Leute hatte. Sie handelten nicht von großen Geschäften auf dem Rücken kleiner Menschen. Wenige vom fahrenden Volk mochten ihre Arbeit. Sie waren lediglich in einer Welt verankert, die jenseits großer Moralvorstellungen existierte und in der es besser war, etwas Schlechtes zu tun, als in Angst, Not und Ausweglosigkeit zu ersticken. Sie mussten etwas tun. Auch der Visionär Noburu wusste, dass er nicht anders als auf diesem Weg seine Träume verwirklichen konnte. Später sollte er erkennen, wie sehr er sich all die Jahre selbst mit diesem Gedanken betrogen hatte.
Als der Tag kam, der alles verändern sollte, sah er anfangs mehr nach dem Vorspiel zu einer Tragödie aus. Regen. Sturzbäche brachen sich aus einem pechschwarzen, wolkenverhangen Himmel bahn und setzten den Boden unter den Füßen und Planwagen der Sklavenhändler unter Wasser. Sie hatten das Reich des Regens betreten, in den Verschlägen ihrer Wagen eingepfercht mehrere Dutzend Menschen. Eine besondere Lieferung für ihren Kunden. Noburu zählte auf den Erlös dieser Reise - er würde seine Eintrittskarte in ein neues Leben werden, ein Leben ohne dunkle Geschäfte und ohne Abhängigkeit von gefährlichen Leuten. Aber soweit sollte es nicht kommen. Ran kam ihm dazwischen. Ausgerechnet eine der Sklaven aus Ame war ihm ins Auge gefallen.


Familienglück auf Umwegen

In Fällen in denen man von der Ironie des Schicksals spricht, geht es oft um glückliche Fügungen oder andere romantische oder komische Ausschmückungen. Das Schicksal welches Noburu und Ran zusammenbrachte hatte nur sehr wenig Sinn für Humor. Vielmehr war es wohl am Drama interessiert gewesen, als es seine beiden Protagonisten auf direktem Pfad in ihr Unheil lenkte. Und es stelte Noburu vor eine umenschliche Wahl: Entweder die Zukunft für sich und seine Leute mit einem Schlag zum besseren wenden und dafür die Liebe seines Lebens der Sklaverei opfern oder die Schmugglerei vorübergehend aufzugeben und mit Ran ein gemeinsames Leben zu leben. Er entschied sich für den letzten Ausweg, doch wusste er auch genau so gut wie jeder Andere im Lager der Hehler, dass er für das Ausbleiben der 'Ware' den Wert dieser letzten Lieferung ersetzen musste - und dass jeder Versuch an die Gnade und das Verständnis seines Kunden zu appelieren kläglich scheitern würde. Er machte sich mit seiner Entscheidung einige sehr mächtige und grausame Leute zum Feind und das nicht nur aus den Reihen seiner Gläubiger. Auch langjährige Freunde und Weggefährten, die mit ihm Seite an Seite für den Traum von Unabhängigkeit und einem sauberen Leben gekämpft hatten, stellten sich ihm nun entgegen. Für sie war er zum verhassten Verräter geworden. Noburu hatte alles aufgegeben, das ihm so viel bedeutet hatte. Und dann floh er. Er rannte davon, zusammen mit Ran und der Schuld, seine 'Familie' im Stich gelassen zu haben. Die junge Frau kannte sich in dem Land gut aus, schließlich war sie in Ame geboren und aufgewachsen. Wenige Tage nachdem sie vom Lager der Zigeuner aufgebrochen waren, hatte sie bereits ihre Spuren verwischen können und waren untergetaucht. Und sie hatten keine Zeit zu verlieren, denn man war ihnen auf den Fersen und zwar von überall - geprellte Geschäftsleute, angeheuerte Ninja und nicht zuletzt auch die betrogenen Zigeuner, denn Noburu war nicht ganz Mittellos stiften gegangen sondern hatte die Ersparnisse aus dem Sklavenhandel gleich mitgenommen. Er wollte zusammen mit Ran sein neues Leben in Freiheit und Wohlstand anfangen. Stattdessen übernachteten sie jetzt in verlassenen Baracken oder Ställen, wenn sie das Glück hatten einen zu finden. Die Flucht stellte sich auch als kostspieliger heraus, als sie angenommen hatten. Vorräte konnten sie nicht viele tragen, nirgendwo länger bleiben und jede Gelegenheit wahrnehmen, um ihr spärliches Inventar aufzufüllen - bis nach zwei Jahren ständiger Angst und Hetze alle Ersparnisse aufgebraucht waren. Es kam noch schlimmer, als Ran schwanger wurde und die meisten ihren Verstecke ihnen nicht sicher genug erschienen, um dort so lange zu bleiben bis das Kind geboren und die Mutter wieder sich gut genug erholt hatte, um die Strapazen der Wanderschaft zu ertragen. Sie wussten nicht, ob und wie intensiv noch nach ihnen gesucht wurde, aber Noburu wollte auf keinen Fall ein Risiko eingehen und seine Frau oder das ungeborene Kind in Gefahr bringen. Denn er ahnte, was mit ihnen geschehen sollte, würden sie ihren Verfolgern in die Hände fallen...


Der wandernde Mönch

Ungefähr zu der Zeit, als Noburu und Ran ihre überstürzte Flucht vor der Welt begannen, machte sich ein älterer Wandermönch namens Shinji auf Pilgerreise durch Hi-no-kuni. Sein Ziel sollte das ferne Reich des Windes sein, wo er einen anderen Bruder seines Tempels in dessen Aufgabe, der Verwaltung eines kleinen Tempelschreines, ablösen sollte um ihm seinerseits die Reise zurück nach Konoha zu gestatten. Der alte Mann galt als sehr weise und mitfühlend, aber auch Shinjis Scharfsinn und sein Gespür für gewinnbringende Situationen waren im Orden bekannt geworden. Manche der Novizen hatten vor Anbruch seiner Reise gewettet, dass wohl deshalb gerade Shinji mit dieser Aufgabe betraut worden war, weil er den Kontakt mit der rauen Welt außerhalb des Tempels am ehesten bewältigen konnte. Viele der anderen Mönche ähnlichen Ranges dagegen waren eher ein wenig naiv in dieser Hinsicht. Und außerdem konnten die Spenden des Tempels in Kaze-no-kuni ruhig etwas höher ausfallen. Aber sogar der gewiefte Shinji würde seinen Weg nicht bis zum Ende gehen, denn seine Reise wurde fast drei Jahre später jäh unterbrochen. Die Hälfte seiner Wegstrecke im Rücken, hatte der alte und von der Reise mitgenommene Mann in einem Armenhaus (man nannte es so, obwohl es sich lediglich um ein heruntergewirtschaftete Bruchbude handelte, die ein geschäftstüchtiger Vermieter für beinahe umsonst an die vergab, die sich eine richtige Unterkunft nicht leisten konnten) in Amegakure sein Quartier bezogen. Geschockt von den Zuständen leistete der Geistliche unbedacht seiner eigenen Verfassung jedem so viel Hilfe wie er konnte, spendete Trost und ab und zu auch ein wenig Hoffnung. So zum Beispiel auch einer jungen Frau und ihrem Begleiter. Die Frau war schwanger und kurz vor der Geburt, allerdings wie die Meisten in dem Haus völlig ausgezehrt und verwarlost. Ebenso ihr Begleiter, ein grauhaariger, bärtiger Mann in seltsamer Kleidung. Beide schienen sich vor irgendetwas zu verstecken und musterten jeden Fremden mit gehetztem, aber wachsamen Gesichtsausdruck. Der Mönch konnte sie nur schwerlich beruhigen und versichern, dass niemand etwas von ihm erfahren würde, sollten die beiden tatsächlich verfolgt werden. Sehr langsam entstand sowas wie ein wenig Vertrauen zwischen den Flüchtlingen und Shinji, aber ihm blieb nicht viel Zeit, um mehr über das geheimnisvolle Paar zu erfahren. Eine Woche nachdem der Mönch in Amegakure eintraf, stellte sich eines der prägnantesten Ereignisse in seinem langen Leben ein - die Geburt des kleinen Saizo. Unter dem hilflosen Blick seines Vaters - seines richtigen Vaters - und der Hilfe des Mönches kam der Säugling zur Welt. Shinji war glücklich zu sehen, dass es den frisch gebackenen Eltern von nun an besser zu gehen schien, auch wenn er immernoch Sorge in ihren Gesichtern sehen konnte. Und dann plötzlich, von einem Tag auf den anderen, waren sie verschwunden - und der kleine Saizo blieb elternlos zurück.


Ein Spion unter Spionen

Seit diesen Tagen vergingen viele Jahre im Leben des Mönches und des kleinen Jungen. Besonders viele Veränderungen kamen mit ihnen. Aus dem betenden, bettelnden Shinji wurde nie der Verwalter des Tempels im Reich des Windes, ebenso wenig wie der bisherige Verwalter den Tempel je verließ. Der Reisende wurde sesshaft und nutzte seinen finanziellen Spürsinn und sein Wissen über die diesseitige/jenseitige Welt für eine kleine aber feine Einzelhandelskarriere. Er wurde immer weltoffener, gestattete seinem Ziehsohn sogar die Ausbildung zum Ninja! Obwohl man sagen muss, dass er da nicht so weit über seinen Schatten springen musste, da er selbst als Mönch auch nicht immer alles auf die friedfertigste Art gelöst hatte. Er unterrichtete Sai sogar selbst in der Kampfkunst der Mönche. Saizo blieb immer bei ihm, denn er konnte es sicht über sich bringen das Leben, das er selbst mit auf diese Welt gebracht hatte, allein in der Umgebung von Leid und Elend zurück zu lassen. Und der Junge? Der stellte sich als erstaunlich gerissen heraus, aber wann immer ihn Shinji dabei beobachtete, wie er von Tag zu Tag schlauer und leider auch eigensinniger wurde, beschlich den Alten eine wage Ahnung, sein Schützling habe etwas zu verbergen. Er hatte ihn immerhin sein Leben lang begleitet und kannte ihn besser, als irgendwer sonst. Die einzige Unterbrechung des Zusammenlebens der beiden war während Saizos Ausbildung in der schwebenden Stadt Soragakure. Während dieser Zeit entwickelten beide so ihre eigenen verschrobenen Macken. Shinji, der nun wieder zum Einsiedler gemacht wurde, geriet von Jahr zu Jahr, das er ohne den Einfluss von Sais aufgewecktem Verhalten verbrachte, zu einem immer kauzigeren Greis. Und wenn der Junge ab und zu wieder vorbeikam und nach ihm sah, wunderte er sich gehörig über dessen Entwicklung - und über sie seltsamen Sachen die während diesen Besuchen meist geschahen, oft verbunden mit sauberen Räumlichkeiten und einer vollen Kasse.
Saizo lernte sowohl vor, als auch während seiner Ausbildung zum Ninja viel dazu. Er entdeckte viele bislang verborgene Seiten an sich. Angefangen hatte das schon früh. Kaum dass er alt genug war, um die Umstände seiner Geburt und seiner Herkunft zu begreifen, was bei ihm bedeutet, dass es nichts gab, dass er hätte begreifen können, hatte er Tausende, Millionen von Fragen im Kopf. Shniji beharrte immer darauf, dass er ihn als Waise gefunden und adoptiert hatte und weder über seine Mutter, noch seinen Vater bescheid wisse. Aber Sais Charakter konnte das nie akzeptieren. Er wusste nie, wer er war - zwiegespalten, hin- und hergerissen zwischen seinem Leben als Saizo Tsuchinoko und dem Findelkind Saizo, das niemand kannte. Also wurde er schließlich zu Beiden. Nach Außen hin spielte er den cleveren, arroganten und widerspenstigen Tsuchinoko. Ein selbstsicherer und bestimmter Charakter, der sich nur um seinen Vorteil kümmert und von nichts und niemandem etwas wissen will. Unter dieser Maske aber war er immer noch Saizo, der alles Wissen wollte, über seine Eltern, seine Welt und überhaupt alles sonst! Und besonders die Akademie zeigte ihm wie und wozu er diesen inneren Drang ausnützen könnte. Als Ninja wurde er damit zum perfekten Spion in eigener Sache - Informationsbeschaffung und -bewahrung wurde seine Spezialität. In einer Zeit des Aufruhrs gab es vieles, das verloren ging. Und einiges von dem wollte er jetzt endlich wiederfinden...
 

Charakterbild




Schreibprobe

der alte Herr Mitamura
Mitamura Junior
Saizo

Die rostige Kupferklingel über der Eingangstür bimmelte, nein, sie schepperte während der alte Shinji hinten im Lager die letzte Lieferung Duftkerzen kontrollierte. Schon wieder war Staub gewischt worden! Einem normalen Menschen von der Straße wäre der Unterschied zwischen dem schmutzigen Laden und der sauberen Version nie aufgefallen. Der Grund war, dass es keinen schmutzigen Laden zu geben schien. Nie. Als wäre schon die bloße Vorstellung daran ein Paradoxon. Was das Ganze noch komischer machte war, dass der Inhaber es sich selbst nicht so genau erklären konnte. Er war - und da hatte er jegliche Nachsicht sich selbst gegenüber auf dem langen Weg zur Erleuchtung fallen lassen - nicht mehr der Jüngste. Doch ja, mit 89 schien ihm diese Umschreibung seines körperlichen Zustandes angemessen. Und ebenso gut wusste er, dass er die Dinge nicht mehr so gut halten konnte wie früher. Alles würde immer schwerer wackeliger! Keine Wertarbeit mehr wie damals zu seiner Zeit. Die Duftkerzen zum Beispiel. Vor nicht mal einer Stunde hatte er die letzte der vorhergehenden Lieferung vorn am Tresen abgebrannt und dabei die Hälfte der glimmenden Asche auf den Boden fallen lassen. Und er hatte sie nur deshalb fallen lassen, weil sich der gestandene Mann ganz genau erinnern konnte, nichts zu verschütten. Wo käme er denn da hin? Jedenfalls hatte er sich gerade aufgemacht um einen Besen zu holen, wobei er Saizo begegnet war (was war er doch für ein netter Junge) und als er zurückkam, war die Asche verschwunden!
Mit einer Hand tippte Sai dem Greis unsicher auf die Schulter, um ihn aus seinem Tagtraum zu wecken. Sein Vater blinzelte etwas, bis er sich endlich von den Kerzen abwand, um ihn anzusehen. Er war sich absolut sicher, dass der alte Mann den kleinen Hand-Kehrer und die Kehrschaufel hinter seinem Rücken nicht bemerkt hatte, als er sich an ihm vorbeigeschlichen hatte. Und jetzt war alles wieder an Ort und Stelle - bis auf die Asche, die er vor der Hintertür entsorgt hatte. Er lächelte in sich hinein. Sein Vater würde nichts bemerken, er tat es nie. "Shinji, ich glaube wir haben Kundschaft vorn im Laden." Dazu die nichtssagende Miene, die seine 'Freude' über diese Nachricht unterstreichen sollte. "Der alte Mitamura und ... sein Sohn" Die Miene des Alten hellte sich bei dem Namen auf. Saizo wusste warum. Und er wusste ebenso gut, was als nächstes geschehen würde. Shinji klopfte ihm mit einem verschwörerischen Blick auf die Schulter und eilte in einem erstaunlichen Tempo vor in den Laden. Sai folgte ihm. Obwohl er dem Aussehen nach ganz und gar nicht darauf versessen war gerade jetzt im Laden zu sein, sogar vorspielte die beiden Besucher erst beim Eintreten bemerkt zu haben, rieb er sich doch innerlich die Hände. Die Mitamuras kamen nicht oft in den Laden, trotzdem wusste er schon viel über sie. Und sie wussten das auch, nur leider nicht wie viel. Der alte Mitamura, der seinen verzogenen Sohn überall hin mitschleifte um ihm das Gebaren eines richtig ausgekochten Geschäftsmannes beizubringen (er meinte sich damit wohl selbst) war irgendein hohes Tier in einer der entfernten Reedereien drüben in Mizu-no-kuni. Und er dachte allen Ernstes, dass er dadurch etwas zu sagen hätte. Dabei kaufte er nur die billigsten Sachen ein, wenn man sich in der Stadt umhörte, und hatte scheinbare Probleme mit seinem Reichtum umzugehen. Sein feiner Anzug sah zumindest schon sehr mitgenommen aus. Und groß. Mitamura war einer von den Leuten, die einem Wohlstandsbauch seine Bedeutung gegeben hatten. Ein feistes, an Nase und Wangen von feinen roten Äderchen durchzogenes Gesicht mit winzigen schwarzen Augen die jetzt Sai mit unverhohlener Abscheu anfunkelten. Ja, der Dicke kam nicht sehr oft in den Laden, aber er erinnerte sich immer an seinen letzten Besuch. Und der war nie vorteilhaft für ihn. Gut, das übliche. Sai würde den alten Mitamura mit ein paar Sticheleien anbraten und Shinji dann das Garen überlassen und am Ende würden sie ihren netten Kunden als ausgenommene Weihnachtsgans nach Hause schicken. Mitamura Junior konnte ruhig zusehen, er sollte ja was lernen. Sai dachte nach. Er wusste genau, womit er den Dickwanst aufziehen könnte, aber das würde zu viel über seinen Hintergrund verraten - zu auffälliges Wissen für einen kleinen Ladengehilfen. Also das Übliche: ,,Na so eine Überraschung, Herr Mitamura! Ach und du bist auch wieder mit von der Partie, wie?" Ein Mitleid ausdrückendes Gesicht zeigte für einen Sekundenbruchteil in die Richtung des Juniors. Jeden Moment würde der sich jetzt regen und etwas erwidern, wusste Sai. Er tat es immer. „Hey, pass ja auf was du sagst! Obake!" Das war das Stichwort! Sai interessierte nicht im Geringsten wie ihn der Junior nannte, aber er hatte einen Schein zu wahren. Und der nahm die Beleidigung aus dem speckigen Gesicht, das dem vom alten Mitamura so ähnelte, mit Begeisterung auf. Sein Gesicht veränderte sich mit einer Mischung aus Wut und ekel und die eben noch aalglatte Stimme wurde schneidend: „Wie war das? Ich glaube ich hab dich nich ganz verstanden. Sag mal, kaust du was? So was ist unhöflich.“ Der Junior sah nicht gesund aus. Sein Kopf bekam die Farbe einer Tomate und nur wenig mehr hätte gereicht, um Rauchwolken davon aufsteigen zu lassen. Gleich kam der Paukenschlag. Sai wusste genau, wie viel der alte Mitamura auf die Bildung seines Zöglings gab. Zwar nicht in Eigenregie, da konnte er ihm wenig beibringen, aber mit einem Haufen Geld und einer kleinen Armee von Privatlehrern. „Un… unhöf… Daiki! Benimm dich gefälligst, oder willst du dir immer von so einem… Jungen anhören, was Manieren sind und was nicht? Tut mir wirklich sehr Leid Herr Tsuchinoko! Nen netten Jungen haben sie da.“ Sein Ausdruck sagte da was ganz anderes, wie Sai erfreut mitbekam. Dass er sich mit dem gespielten Getue vom feinen Pinkel selbst einschränkte und wie dumm er dabei aussah, machte es dem Jungen immer wieder so einfach. „Siehst du Shinji? Und Herr Mitamura, was wollen sie diesmal?“ Diesmal versuchte er die drängelnde Stimme, ganz wie ein vielbeschäftigter Geschäftsmann. Der Junior war wieder uninteressant, er hatte seine Rolle gespielt. Dem Dicken war der kleine Streit peinlich. Gut so, jetzt willst du deine Angelegenheiten schnell hinter dich bringen, dich davonmachen und die Sache hier so schnell es geht vergessen. Und dein Söhnchen darf sich dann dein Gejammer anhören, weil du’s nicht besser weißt. Geschieht ihm recht, wenn er nicht seinen Kartoffel-Kopf anstrengte. Jetzt war Shinji dran. Er würde dem alten Mitamura so viel andrehen und Zuschlag um Zuschlag raushandeln, währen der sich nun eher darauf konzentrierte, schnell gen Heimat zu kommen. Sai lachte in sich hinein. So lief es immer…

 
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>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Steigerungs-Stufen <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Körperliche Fähigkeiten:

Kraft - 1
Geschwindigkeit - 2
Geschick - 2

Chakramenge - 2
Chakrakontrolle - 3


Jutsu Fähigkeiten:

Taijutsu - 1
Ninjutsu - 1
Genjutsu - 4

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Attribute <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Körperliche Fähigkeiten:

Kraft - 100 - Stufe 1
Geschwindigkeit - 500 - Stufe 2
Geschick - 500 - Stufe 2

Chakramenge - 400 - Stufe 1
Chakrakontrolle - 500 - Stufe 2


Jutsu Fähigkeiten:

Taijutsu - 500 - Rang D
*Taiji Stil - 500 - Rang D
Ninjutsu - 500 - Rang D
*Katon - 500 - Rang D
Genjutsu - 500 - Rang D

>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Grundtechniken <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Kawarimi no Jutsu (Körpertauschtechnik)

Element: Keines
Typ: Ninjutsu
Rang: E
Chakrakosten: E
Reichweite: 50 Meter Umkreis

Voraussetzungen: Keine

Beschreibung: Mit dieser Technik wird der eigene Körper mit dem eines Gegenstandes, einer Pflanze oder eines Tieres vertauscht, welches dann die Gestalt des Anwenders annimmt. Auf diese Weise kann ein geschickter Shinobi den Gegner mit einem Scheinangriff täuschen und nur das gewählte Objekt in den Kampf werfen, während er selbst auf eine Lücke in der Verteidigung des Gegners lauert.


Henge no Jutsu (Verwandlungstechnik)

Element: Keines
Typ: Ninjutsu
Rang: E
Chakrakosten: E
Reichweite: Auf sich selbst

Voraussetzungen: Keine

Beschreibung: Dieses Standard-Jutsu erlaubt es dem Anwender sich in jede Person, Tier oder in ein Objekt seiner Wahl zu verwandeln und dessen äußere Erscheinung anzunehmen. Aber sonst ändert sich nichts. Man kann nicht größer oder kleiner werden (jedenfalls nicht viel) und die physischen Eigenschaften ändern sich auch nicht. Sprich wenn man sich in einen Stein verwandelt, dann ist man nicht so hart wie einer.


Bunshin no Jutsu (einfache Doppelgänger)

Element: Keines
Typ: Genjutsu
Rang: E
Chakrakosten: E
Reichweite: Direkt am Anwender

Voraussetzungen: Keine

Beschreibung: Der Anwender der Technik erschafft eine oder mehrere Illusionen von sich selbst. Dabei verschwinden diese augenblicklich wenn sie mit etwas in Berührung geraten. Dieses Jutsu kann vom Byakugan und dem Sharingan durchschaut werden. Doch auch der geschulte Blick einer normalen Person kann diese Kopien unterscheiden. Diese Kopien können so tuen, als würden sie etwas machen, haben aber keine eigenen Körper und können daher nie Schaden zufügen.


Jibaku Fuda: Kassei (Explosionssiegel aktivieren)

Element: Keines
Typ: Ninjutsu
Rang: E
Chakrakosten: E
Reichweite: 10 Meter steigend

Voraussetzungen: Keine

Beschreibung: Der Shinobi konzentriert sein Chakra um den Mechanismus einer entfernten Bombe zu aktivieren. Desto höher die Chakrakontrolle ist, desto weiter kann man sich entfernen, ehe man die Siegel hochjagt.


Tobidôgu (Waffe versiegeln)

Element: Keines
Typ: Ninjutsu
Rang: E
Chakrakosten: E
Reichweite: Direkt am Anwender

Voraussetzungen: Keine

Beschreibung: Waffen die zu schwer oder zu unhandlich sind um ständig mit sich herumgetragen zu werden, kann man sie mit dieser Kunst in ein Stück Papier versiegeln. Die Schriftrolle muss zu diesem Zweck für die Objekte, welche sie beherbergen soll, beschrieben sein und wird wie jede andere aktiviert, um die entsprechenden Objekte wieder herbei zu rufen.


>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Taijutsu <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<


>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Waffen <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<


>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Ninjutsu <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<


>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> Genjutsu <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<

Kai (Lösen)

Element: Keines
Typ:
Genjutsu - Spezial
Rang:
D
Chakrakosten: D
Reichweite: Auf sich selbst, bzw. Berührung

Voraussetzungen:
Siehe Gen-Jutsulösungsregeln

Beschreibung: Mit dieser Technik kann man ein Genjutsu von oder gegen sich aufheben, sofern man stark genug in Genjutsu ist im Vergleich zu der aufzulösenden Technik. Für alles weitere siehe Gen-Jutsulösungsregeln.


Surō Henshu (Wurfwaffentäuschung)

Element: Keines
Typ: Genjutsu - Area
Rang: D
Chakrakosten: E
Reichweite: 20m

Voraussetzungen: Chakrakontrolle 2

Beschreibung: Dieses äußerst einfache Jutsu macht nicht mehr, als ein Trugbild einer beliebigen Wurfwaffe zu erstellen, die auf das oder die Opfer zufliegt. Trifft das Wurfgeschoss verblasst das Genjutsu sofort ohne Wirkung zu zeigen. Deshalb ist es eher dazu gedacht, den Gegner in Bewegung zu halten, dieses Jutsu kostet nämlich beinahe überhaupt kein Chakra. Das Geschoss muss hierbei nicht vom Anwender aus losfliegen, sondern kann auch aus dem Gebüsch kommen.

Chakrakontrolle 2: 1 Wurfwaffe
 

Bunpo

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Anfangs war ich skeptisch, da ich mir wegen der Sklaven nicht ganz sicher war, ich finde jedoch, dass du das gut begründet und eingebaut hast. Es ist nicht einfach nur ein Mittel, um unnötig viel Drama in Saizos Lebensgeschichte zu bringen (was ich bei solchen Dingen immer befürchte), sondern passt sich stimmig in den Charakter ein. Ich würde dir das daher erlauben.

Großartige Schnitzer habe ich nicht gefunden, ich mag den Charakter und finde ihn sehr gut beschrieben! Pass allerdings auf, dass dir seine unsoziale Persönlichkeit nicht schnell den Spaß verdirbt. ^^

Angenommen.

PS: Kein Bluterbe? Würde für eines reichen. Aber als Genjutsuka bietet sich das vielleicht nicht so sehr an.
 
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Ahh, ich hatte schon befürchtet, dass die Geschichte durch den Sklavenhandel einen gewissen Überhang bekommen und den Charakter letztendlich als Drama-queen dastehen lassen könnte. Aber schön zu lesen, dass ich es wohl besser hinbekommenl habe :)

Die schwierigen Charakterzüge sind ja geplant, weswegen es mir wohl nicht als Spaßbremse vorkommen wird. Bluterbe hab ich tatsächlich wegen der Genjutsu-Spezialisierung rausgelassen und das einzige BE welches dazu gepasst hätte ist ja Clangebunden.

Und außerdem: 'normale' Chars rocken! xD
 

Maki

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Dann wären wir hier auch schon fertig, denn ich habe eigentlich auch nichts mehr zu meckern. Viel Spaß mit Saizo! ;)
 
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