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Wild wuchernder Wald auf dem Grünen Ring

Kushou Joudan

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Noch während die Splitter des Findlings durch die Luft flogen und Joudan auf den Baum, der rettende Deckung versprach, zurannte, sah er sich kurz um. Sein Blick suchte Ray und nachdem er ihn auf Bodenebene nicht fand, war es dem Blondschopf ein Leichtes, den Hayabusa ein wenig weiter in der Luft auszumachen. Dass der Hayabusa sich gerne in die Lüfte sties, hatte Joudan ja schon beim Sportfest entdeckt.
Wie der namensgebende Falke ließ Ray sich auf Joudan hinabstürzen, flog dabei sogar einige Kurven um die Steine herum. Den Baum noch rechtzeeitig zu erreichen konnte Joudan total vergessen. Er schloss stattdessen zwei schnelle Fingerzeichen und seine Mundwinkel zogen sich erwartungsvoll nach oben. Ihn im Nahkampf anzugreifen würde dem Kushou die Möglichkeit geben, eine Jutsu-Kombination auszuprobieren, die er sich kürzlich erst erdacht hatte. Dazu musste er Rays Angriff nur...


WUMMS


Joudan hatte irgendwie mit einer normalen "Fallgeschwindigkeit" gerechnet. Rays Chakraschub, der seinen Falltritt noch weiter beschleunigte, erwischte den Ame-Nin auf kaltem Fuße. Gerade noch hatte er die Hände, die er zum Fingerzeichen-Formen ohnehin schon leicht erhoben hatte - noch immer das letzte Zeichen in seiner Kette haltend - zwischen die Fußsohle des Hayabusas und den eigenen Brustkorb bringen können. Dennoch schleuderte der Treffer Joudan zwei, drei Meter zurück. Mit einer Rolle rückwärts fing der geschickte Ame-Nin die Wucht ein wenig ab und fand schnell zurück auf die Beine, doch seine Unterarme würden nach diesem Treffer sicherlich grün und blau werden. Und Grasflecken auf seinem Mantel und seiner Hose hatte er wohl auch eingebüßt, was den Blonden viel eher ärgerte.
Ray hatte sich von Joudan abgestoßen und erneut in die Luft befördert, um nun wieder raubvogelgleich auf den Kushou hinabzustoßen. Doch dieses Mal hatte Joudan die Fingerzeichen für seine Fuuin-Technik schon erledigt und konnte auch Rays Geschwindigkeit ein wenig besser einschätzen. Sich auf die Abwehr konzentrierend stand Joudan locker und drehte sich im richtigen Moment auf dem Fußabsatz ein wenig um die eigene Achse, um so seinen Körper aus der Angrifsbahn Rays zu bekommen.
Der Rotschopf segelte an Joudan vorbei, dieser nutzte seine rechte Hand, um Rays an der Schulter ein wenig weiter in Richtung Boden zu leiten, sodass sein Sturzflugangriff den Kushou verfehlte (
Nobiru Kidou). Doch das war nicht das einzige, was Joudan tat. In dem Moment, in dem er Ray an sich vorbeischob, platzierte er mit dem Sokkijutsu ein Handteller-großes Fuuin auf der Schulter des Falken: Ein mit dem Fuuin: Bakuda Shiru hergestelltes Bombensiegel, das ein jeder Ninja sonst auf kleinen Zetteln kannte. Der Blondschopf hielt sich dabei mit dem Chakra ein wenig zurück, er wollte dem Hayabusa nicht die Schulter brechen oder den Arm abreissen, ihm nur eine ordentliche Revange für den Tritt verpassen.

Joudan sprang von seiner Position rückwärts weg, brachte ein klein wenig Distanz zwischen den Falkenjungen und sich und ließ dann mit dem
Kibaku Fuda: Kassei das Siegel auf Rays Schulter explodieren. Ein lauter Knall ertönte, während Joudan seinen nächsten Schritt plante. "Du bist schneller als ich glaubte.", rief Joudan dem Rotschopf unterdies zu (Ein Trainingskampf unter Freunden eignete sich doch sicher, um ein paar Komplimente zu verteilen). Der Gentleman-Shinobi hatte eine recht gute Idee, wie er Ray im weiteren Verlauf entgegentreten wollte, doch würde er dafür ein wenig Vorbereitungszeit brauchen. Für's erste war es wohl das Beste, wenn er versuchen würde, Ray von dem Steinsplitter wegzulenken, den der Fuuin-Nutzer zuvor für sein Tauschjutsu markiert hatte.
Dass der Kushou sich bereits - rückwärts hüpfend und den Blick noch immer auf Ray gerichtet - vom Steinsplitter entfernte, würde diesem Ziel zuarbeiten, falls Ray weiterhin im Nahkampf gegen Joudan antreten wollte. Also musste Joudan zudem noch für den Fall planen, dass Ray er eher von seinem Bogen Gebrauch machen würde.
Mit einem Handgriff löste der Blondschopf einen Riemen an seiner Tasche, woaufhin der Großteil der XXL-Schriftrolle, die zuvor vom Riemen gehalten wurde, zu Boden fiel. In den nächsten ein, zwei Sprüngen hatte sich die Schriftrolle entrollt. Eines der Enden war fest mit der Tasche verbunden, das andere Ende zog Joudan wie einen langen, breiten Papierschweif hinter sich her. Iwa-chan, der absolute Lieblings-Felsbrocken Joudans, würde er bei einem Fernkampfangriff Rays daraus befreien. Der massive Fels sollte nicht nur normale Projektile ohne Probleme abblocken können sondern dabei auch Rays Sichtfeld auf Joudan verdecken, sodass der Falkenjunge sich hoffentlich umpositioneren musste. Und genau darum ging es dem Blondschopf.
Grinsend stellte Joudan fest, dass er beim Kampf bisher einen Zug von Ray vorausplante. Ob der Rotschopf wohl ähnlich analytisch an den Kampf hinanging? Und wenn ja, wie ob er wohl mehr als einen Schachzug Joudans erahnen konnte?


Nobiru Kidou (Ausladenden Umlaufbahn)

Typ:
Taijutsu
Rang: D
Chakrakosten: keine
Reichweite: Nahkampf

Voraussetzung: Geschick 3, Geschwindigkeit 2

Beschreibung:
Einem Nahkampfangriff wird ausgewichen, indem der Anwender seinen Körper zur Seite lehnt. Beinahe gleichzeitig wird, mit Hand, Waffe oder Waffengriff, der Gegner in die Richtung seines Angriffes weitergeschoben. Es ist möglich, seine Laufbahn dabei ein Stück weit zu manipulieren, dass er z.B. gegen eine Wand oder einen anderen Gegner stolpert.


Sokkijutsu (Schnellschreibkunst)

Element:
Keines
Typ: Ninjutsu, Fuinjutsu
Rang: B
Chakrakosten: D-Rang pro Siegel (C bei Siegeln auf Menschen)
Reichweite: - (abhängig vom verwendeten Jutsu)

Voraussetzung: Chakrakontrolle Stufe 5, Fuin-Spezialwissen

Beschreibung: Ein Spezialist im Fuinjutsu hat die Fähigkeit, seine Techniken nicht mehr händisch mit einem Schreibutensil auf der Unterlage aufzubringen, sondern nach Anwendung der Fingerzeichen mit einer simplen Berührung dort erscheinen zu lassen. Dabei fallen ein wenig zusätzliche Chakrakosten an.


Fuuin: Bakudan shīru (Versiegelungskunst: Bombensiegel)

Element: Keines
Typ: Ninjutsu
Rang: C
Chakrakosten: D pro Siegel
Reichweite: Direkt beim Anwender

Voraussetzung: Chakrakontrolle Stufe 4, Chakramenge Stufe 2, Shīru no āto

Beschreibung: Mit diesem Jutsu kann der Anwender mit einem Stück Papier eigene Bombensiegel erstellen. Nachdem die nötigen Siegel aufgezeichnet wurden, kann mit wenigen Fingerzeichen das Bombensiegel funktionstüchtig gemacht werden. Erfahrene Siegel-User kombinieren dieses Jutsu auch mit andere Effekten als einfache Explosionen. So könnte auch Rauch aus den Siegeln erscheinen oder ein Kunai hervorschießen. Da die Zeichnung des Siegels allerdings Konzentration und Zeit benötigt, ist das Jutsu direkt im Kampf unnütz. Außerdem können Fuuin-Nutzer, deren Chakrakontrolle drei Stufen über der des Anwenders liegt, die Siegel ebenfalls aktivieren.


Jibaku Fuda: Kassei (Explosionssiegel aktivieren)

Element:
keines
Typ: Ninjutsu
Rang: E
Chakrakosten: E
Reichweite: 10 Meter steigend

Voraussetzungen: Keine

Beschreibung: Der Shinobi konzentriert sein Chakra um den Mechanismus einer entfernten Bombe zu aktivieren. Desto höher die Chakrakontrolle ist, desto weiter kann man sich entfernen, ehe man die Siegel hochjagt.
 

Hayabusa Ray

Chuunin
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Die einfache, aber durchschlagende Angriffstechnik des Falkenjungen war erfolgreich, zumindest konnte seinem wagemutigen Sturzflugangriff nicht ausgewichen werden und Ray erwischte den Ame-Nin auf dem falschen Fuß, sodass diesem nichts weiter übrig blieb, als die Arme hochzureißen, um die Wucht des Trittes irgendwie zu mildern. Trotzdem war die Angriffswucht heftig und anders als ein gewisser anderer Blondschopf zeigte der Angriff diesmal Wirkung und schleuderte Rays Kontrahenten tatsächlich zurück, sodass auch sein zweiter Angriff starten konnte. Doch schnell musste Ray feststellen, dass er an seinem Nahkampfrepertoire noch arbeiten musste, denn offensichtlich war dieser Angriff viel zu vorhersehbar und ging ins Leere. Und nicht nur das, der rücksichtslose Angriff ließ ihn selbst in einer verwundbaren Ausgangslage zurück, die sein Gegner gnadenlos ausnutzte, allerdings völlig anders, als Ray es erwartet hatte. Mit Siegeln kannte er sich nur spärlich aus und so kam er nicht einmal auf die Idee auf seine Schulter zu schauen, nachdem ihn Joudan bei seiner Abwehrtechnik dort berührt hatte.

So wurde Ray völlig überrascht zur Seite geschleudert. Die heftige Explosion so dicht an seinen Ohren führte zu einem unangenehmen Klingeln in seinem Ohr, während die Wucht ihn zu Boden schleuderte und eine heftige Staubwolke aufwirbelte. Schmerz durchschoss den linken Arm und der Rotschopf musste unwillkürlich die Zähne zusammenbeißen. Das tat weh und als Ray versuchte sich von Boden aufzustemmen, durchzuckte ein erneuter Schmerz sein linkes Schultergelenk, sodass er beinahe erneut hinfiel, sich glücklicherweise aber noch mit dem rechten Arm abstützen konnte. Joudans Lob bekam er in all dem Trubel gar nicht mit, denn in Gedanken war er ganz bei seiner Schulter und der Frage, ob er noch seinen Bogen würde benutzen können. Ohne seinen Kontrahenten, der sich fürs erste von ihm wegbewegte aus den Augen zu lassen, versuchte er die Beweglichkeit seines Schultergelenkes zu testen. Neue Schmerzwellen durchzuckten seinen Körper und waren deutlich in seinen Gesichtszügen zu sehen, doch auch wenn die Bewegungen schmerzhaft waren, so waren sie zumindest möglich. Fraglich war nur, wie gut sein Schultergelenk das Spannen eines Bogens verkraften würde. Glücklicherweise benötigte der Shinobi-Attentatsbogen nicht allzu viel Kraft, einen Langbogen hätte er jetzt sicherlich nicht mehr benutzen können.

Jetzt war es aber an der Zeit für den nächsten Angriff und mit funkelnden Augen fixierte er den Ame-Nin, der in diesem Moment seine gigantische Schriftrolle entrollte. Was hatte er nur vor? Ray hatte keine Ahnung, ahnte aber, dass in dieser Rolle irgendetwas versiegelt war. Erst auf seinem letzten Job hatte er Bekanntschaft damit gemacht, wie groß die Sachen sein konnten, die man in diesen Schriftrollen versiegeln konnte, weswegen er ein wenig unsicher war. Er fühlte sich in die Defensive gedrängt, der Blondschopf schien ihm einen Zug voraus zu sein, er kämpfte sehr viel analytischer, wie ein Schachspieler. Das war Ray im Moment nicht ganz geheuer, denn es wirkte zudem so, als ob ihm Joudan einige Züge voraus war. Dann aber erschien ein gefährliches Grinsen auf seinem Gesicht und alle Bedenken waren wie weggewischt. Schach war ein tolles Spiel und absolut berechenbar, sofern man sich an die Regeln hielt. Allerdings war der Hayabusa kein Freund von Regeln. Sein Vater hatte ihm das Schachspielen beigebracht, aber hatte dabei nicht wirklich große Erfolge erzielt, was vor allem daran lag, dass sich Klein-Ray immer wieder neue Regeln ausgedacht hatte. Plötzlich konnte sein Turm gegnerische Bauern überspringen, der Läufer fliegen und der König sich über das Feld teleportieren, womit das Spiel absolut unberechenbar wurde. Und genau das war sein Kampfstil, unberechenbar, wild und trickreich. Mal schauen, wie lange Joudan wirklich seine Züge vorhersehen konnte.

Deswegen zog Ray jetzt auch nicht seinen Bogen, er konnte noch auf andere Art und Weise im Fernkampf agieren, weswegen er begann in wahnsinniger Geschwindigkeit einige Fingerzeichen zu formen, während er die Arme vor sich streckte und wirbelnde Bewegungen machte (Kami Oroshi). Nur einen Augenblick später erzeugte er einen wirbelnden Luftstrom, der sich sofort daran machte auf Joudan loszuschießen. Dieser Luftstrom hatte eine gewisse Ähnlichkeit mit einem horizontalen Tornado und war aufgrund der Chakrakontrolle des Falkenjungens mühelos in der Lage Stoff zu durchschneiden und Schnittwunden zu erzeugen. Womit Ray allerdings nicht gerechnet hatte, war der gigantische Felsbrocken namens Iwa-chan, der in diesem Moment zwischen den beiden Kontrahenten auftauchte. Aber der Junge hielt sich gar nicht erst damit auf, überrascht zu reagieren, sondern lächelte lediglich. Der Grund war einfach, denn dieses Verteidigungsmanöver war absolut wirkungslos gegen seinen Angriff, denn mit wenigen Fingerbewegungen steuerte Ray den schneidenden, horizontalen Windtornado einfach um den Felsbrocken herum. Ob Joudan damit rechnete? Er hatte keine Ahnung, ebenso wenig war er sich sicher, ob sein Angriff wirklich erfolgreich war, immerhin konnte er nicht durch den Felsen hindurchsehen, aber sofern sich Joudan nicht großartig bewegt hatte, wurde er in diesem Moment von einer heftigen Windhose herumgeschleudert.

Wie aber nun weiteragieren? Das Hindernis zwischen den beiden Chuunin war nun wirklich kein Problem für Ray, er könnte einfach drüber springen und mit einem Shurikenhagel attackieren. Alternativ könnte er noch einige Bunshin erzeugen, um den Angriff verwirrender zu machen. Oder aber er rannte um den Felsen herum, attackierte mit seinem Bogen oder einem erneuten Nahkampfangriff. Doch das war viel zu vorhersehbar, wie langweilig. Also nutzte Ray den Moment als sein Fernkampfangriff eine riesige Staubwolke hinter dem Felsen aufwirbelte, um mit einem Höchstgeschwindigkeitssprint und einem schnellen Sprung in der dichten Baumkrone einer der drei Bäume zu verschwinden. Schnell formten die Fingerzeichen das bekannte Henge no Jutsu, um sich selbst zu camouflagieren, sodass er praktisch mit dem Grün und Braun des Baumes verschmolz. Einen anderen Hayabusa hätte er mit dieser Taktik natürlich nicht reinlegen können, allerdings waren die Augen von Nicht-Hayabusa zum Glück so viel leichter zu täuschen. Und jetzt hieß es warten, während sich die Staubwolke legte und der Blondschopf zum Vorschein kam. Ray war neugierig, wie würde Joudan reagieren, wenn sein Feind offensichtlich verschwunden war.

Kami Oroshi (Göttlicher Wind der Berge)

Element: Fuuton
Typ: Ninjutsu
Rang: B
Chakrakosten: C
Reichweite: 10-30m

Voraussetzung: Chakrakontrolle Stufe 6, Chakramenge Stufe 4

Beschreibung: Nach wenigen Fingerzeichen führt der Shinobi mit seinen ausgestreckten Armen eine drehende Bewegung aus und erzeugt unter Hinzufügung von Windchakra einen wirbelnden Luftstrom. Dieser kann vom Anwender beliebig gesteuert werden und dazu genutzt werden, einen Gegner wegzustoßen (bei höherer Chakrakontrolle auch schneiden) oder Flammen in eine Richtung zu lenken. Dieses Jutsu kann bei vorsichtigem Umgang ebenso dazu genutzt werden kleinere Gegenstände zu transportieren (Beispiel: Man könnte einen (oder natürlich mehrere) Äpfel von einem Baum pflücken).
 

Kushou Joudan

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Ray blieb auf dem Fleck stehen und formte ein paar Fingerzeichen, während er dem davonhüpfenden Joudan hinterherblickte. "Fernkampf also.", dachte sich der Blondschopf und schloss auch seinerseits die Hände schon zu einer handvoll Fingerzeichen zusammen. Als Ray dann ein Fuuton-Jutsu entfesselte, das einen Wirbelsturm in Joudans Richtung schleuderte, war dieser also bestens vorbereitet. Er ließ die rechte Handfläche auf das Papier der Schriftrolle klatschen und leitete sein Chakra hinein. Kurz leuchteten die schwarzen Glyphen und Zeichen darauf auf, dann erschien, in einer Wolke aus weißem Rauch, Joudans felsiger Begleiter Iwa-chan zwischen Joudan und dem Wirbelsturm. Schnell drehte der Ame-Nin sich ein halbes Mal um die eigene Achse und presste seinen Rücken gegen den vertrauten Fels. "Ein bisschen Wind kann dir nichts ausmachen, Iwa-chan.", sprach der Blonde seinem Felsen aufmunternd zu, um ihn auf den kommenden Aufprall des Wirbelsturmes vorzubereiten.

Doch leider verlief nicht alles nach Joudans Plan. Das von Ray beschworene Fuuton-Jutsu machte geradewegs einen Bogen um den Felsbrocken und erfasste den Blondschopf unvorbereitet. Die Windböe riss Joudan mit sich, schleuderte ihn einige Meter weit durch die Luft und schnitt ihn dabei wie duzende Klingen. Sofort quoll Blut gierig, an die frische Luft u gelangen, aus einigen Schnittwunden am ganzen Körper des Blondschopfes. Sein Mantel und die Stoffhose des Chuunins wurden regelrecht zerfetzt, hingen wie Lumpen am Körper Joudans. Nach einigen schmerzhaften Augenblicken, in denen der Kushou komplet die Orientierung verlor, spie der Wind ihn aus, ließ ihn wie eine heiße Kartoffel fallen und so kullerte Joudan noch zwei, drei Mal auf dem nasskühlen Waldboden um die eigene Achse, bevor er schmerzerfüllt stöhnend einfach liegen blieb.
Glücklicherweise hatte Rays Wirbelsturm dort, wo er dann bei Joudan richtig eingeschlagen war, auch meterhoch Staub und Erde aufgewirbelt. So war der Blondschopf nicht nur von einem Folgeangriff geschützt, er entging auch der Schmach, in seinem erbärmlichen Zustand von Ray gesehen zu werden.
Schmerzerfüllt richtete Joudan sich auf
"Auw...", jauchzte er, laut genug dass Ray ihn hören konnte. Danach schuf er mit dem Bunshin no Jutsu einen einfachen Doppelgänger. Selbst die kleinen Bewegungen, die nötig waren, um simple Fingerzeichen zu formen, sandten Wellen aus Schmerz durch den Körper des getroffenen Blondschopfes. Sonderlich viel würde es nicht mehr benötigen, um ihn den Rest zu geben, doch einen letzten Versuch würde der Händlersspross noch starten. So führte er in schneller Abfolge zwei weitere Jutsu aus: Das Mezame-san Gan, mit dem er Ray in einer Baumkrone erspürte (dass Ray sein Abtasten wahrnehmen konnte, das konnte Joudan für seine Strategie nutzen) und danach das Shin Kawarimi no Justu, mit dem er den Platz mit dem Felsbrocken tauschte, den Joudan am Anfang des Kampfes markiert hatte. Schnell duckte er sich, an der Stelle, wo er den Felsen zerschmettert hatte, hinter einen Baum und hoffte, dass Ray ihn nicht gesehen hatte.
An der Stelle, an der Joudan verschwunden war, war sein Bunshin verblieben. Zusammen mit seinem Stöhnen und der Tatsache, dass die Chakrawelle seiner Sensorik-Technik aus aus der Staubwolke gekommen war, gab der hoffentlich eine gute Ablenkung her. Joudan zog ein Kunai und sammelte, wie schon zuvor beim Gouwan, als er den Felsen zerschmettert hatte, Chakra in der rechten Hand. Er würde den Kampf schleunigst beenden müssen. In seinem Zustand konnte der Händlersspross sich gegen den Falken nicht mehr lange zur Wehr setzen. Er hatte darauf hingearbeitet, zu diesem Moment zu kommen, und musste das Beste daraus machen. Als der Staub sich legte und den Bunshin offenbarte, wagte Joudan seinen Wurf in Richtung der Baumkrone.




Schwacher Fackelschein warf geisterhafte Schatten-Silhouetten an die Stollenwände. Trockene, abgestandene Luft ließ Joudans Atem stocken.
Gierig pulsierte Chaka in der geballten Faust. Kalter Stahl ruhte in ihr.

"Für Mai."

Ein Wurf, ein Treffer.
Für immer verloren verschwand das Messer im Haupt des Feindes.
Scharlachrot entschwand sein Leben, genommen in Sekunden.
Grundlos.
Voll Scham wandte Joudan den Blick ab.


Der Blondschopf kniff die Augen zusammen und ließ das Kunai seinen Fingern entgleiten. Vom Chakra seines Taijutsus auf ungeahnte Geschwindigkeit und Wucht beschleunigt, surrte der schwarze Stahl steil nach oben - und verfehlte Ray und dessen Baumkrone meterweit. Der Rückstoß seiner Technik riss Joudan beinahe den Arm aus dem Schultergelenk, so schwer fühlte er sich heute an. Resigniert atmete der Händlersspross aus, öffnete die Augen und biss die Zähne zusammen. Aus einer Schnittwunde an seiner Stirn war Joudan Blut in die Augen gelaufen, wirkten beinahe wie scharlachrote Tränen. Schnell wischte er sie sich mit dem Handrücken ab.
Für einen Moment war der Kushou wieder in den Stollen in Yugakure gewesen. Auf seiner letzten Mission hatte Joudan zum ersten Mal in seinem Leben ein anderes Leben genommen und diese Schuld lastete noch schwer auf seinem Gewissen. Es war eine Erfahrung, die wohl die meisten Shinobi und Kunoichi irgendwann einmal machen mussten, doch das machte es für den gutmütigen, selbstlosen Blondschopf nicht gerade einfacher, sich damit auseinanderzusetzen.
"Ich gebe auf, Ray!", sprach der Chuunin laut aus und suchte den Rothaarigen mit seinem Blick. Es war nur ein kurzes Scharmützel gewesen, doch Joudan hatte seine Lektion daraus gelernt. Er würde lernen müssen, sich besser gegen Ninjutsu zu verteidigen. Und er war zu langsam, um seine Fuuin-Künste zuverlässig im Nahkampf einzusetzen. So demütigend der Kampf auch gewesen war, Joudan würde früher oder später stärker daraus hervorgehen.

@Hayabusa Ray

Bunshin no Jutsu (Einfache Doppelgänger)

Element:
Keines
Typ: Ninjutsu
Rang: E
Chakrakosten: E pro Doppelgänger
Reichweite: Direkt am Anwender

Voraussetzungen: Keine

Beschreibung: Der Anwender dieser Technik erschafft eine oder mehrere Kopien von sich selbst, welche sofort verschwinden, sobald sie mit etwas in Berührung kommen. Anwender des Byakugan oder anderer Aufspürungstechniken können dieses Jutsu leicht durchschauen, doch auch erfahrene Shinobi ohne dieses Hilfsmittel sind durchaus in der Lage, die Täuschung zu erkennen. Die Doppelgänger imitieren den Anwender komplett in seinen Bewegungen, müssen sich dabei aber nicht absolut parallel verhalten. Außerdem sind sie körperlos, das heißt, dass sie keinen Schaden zufügen und nicht direkt helfen können.

-

Mezame San-gan (Erwachtes drittes Auge)

Element:
keines
Typ: Ninjutsu
Rang: B
Chakrakosten: einmalig C oder B pro Minute
Reichweite: 20m Umkreis
Anmerkung: Persönliches Jutsu von Kushou Joudan

Voraussetzung: Sensorik Spezialwissen, Chakrakontrolle 6, Chakramenge 4

Beschreibung:
Der Anwender hält mit einer Hand das Tora-Zeichen und sendet eine Chakrawelle aus, die von Chakraquellen (Menschen, größere Tiere, Jutsus) in der Reichweite reflektiert wird. Der Anwender kann das Chakra-Echo deuten und wird so auf die Position der erspürten Quellen aufmerksam.
Wände, Bäume, Personen... können nicht "durchleuchtet" werden. Flüssigkeiten verzerren das Chakra-Echo so sehr, dass der Anwender nur die grobe Richtung spüren kann, kann die genaue Position aber nicht ausmachen. Allein Gase (auch Rauch) können ohne Probleme durchdrungen werden.
Wer eine Chakrakontrolle gleich des Anwenders oder höher hat, kann die Chakrawelle spüren und wird so auf die Anwesenheit des Anwenders aufmerksam.
Die Technik kann entweder als einmaliger Impuls oder als dauerhaftes Senden und Empfangen verwendet werden.

Alternativ: Anstatt einen kreisfömigen Bereich um sich herum abzusuchen kann der Anwender seine Chakrawellen auch gezielt in eine Richtung schicken. So kann er einen Kegel von 90° abdecken, dafür verdoppelt sich die Reichweite auf etwa 40m.

Chakrakontrolle 6: Jutsus mit Chakrakosten über dem A-Rang werden von der Technik als solche erkannt. Die Chakrakosten und der Rang der Technik können grob eingeschätzt werden.
Chakrakontrolle 7: Jutsus mit Chakrakosten über dem C Rang werden von der Technik als solche erkannt. Chakrakosten, - Element und Rang der Technik, ebenso ob es sich um ein Nin-, Gen- oder Taijutsu handelt, können erkannt werden, sowie grobe Merkmale der Technik (handelt es sich um ein Projektil, eine Schutzmauer,...)
Chakrakontrolle 8: Alle Jutsus werden als solche erkannt. Ist ein Jutsu Teil eines Bluterbes, wird dies erkannt, sofern der Anwender mit dem Erbe gut genug vertraut ist. Anhand der Chakrasignatur der Technik kann der Anwender auch erkennen, von wem sie stammt. Eine erspürte Technik, die der Anwender kennt, kann als solche erkannt werden. Ist dem Anwender die Technik nicht bekannt, kann trotzdem recht gut erahnt werden, was sie etwa bewirkt.

-

Fuuin: Shin Kawarimi no Jutsu (Technik des wahren Körpertausches)

Element:
keines
Typ: Ninjutsu
Rang: B
Chakrakosten: B - S
Reichweite: Berührung zur Markierung, mind. CK x 10 Meter für die Aktivierung.

Voraussetzung: Fuuin-Spezialwissen, Chakrakontrolle 7, Chakramenge 6, Shiru no Ato

Beschreibung:
Zwei Gegenstände werden mit einem kleinen Siegel markiert. Wird das Jutsu dann aktiviert, tauschen sie wie von Zauberhand ihren Platz. Alternativ kann auch der Anwender seinen Platz mit einem der Gegenstände tauschen. Beide Gegenstände müssen in der Reichweite des Anwenders sein und auch die Distanz zwischen beiden Gegenständen darf die Reichweite nicht überschreiten. Die beiden vertauschten Gegenstände (oder der Anwender) müssen etwa gleich groß sein, das Tauschen von Gegenständen, die irgendwo fest befestigt sind, ist nicht möglich. Nach dem Tausch haben beide Tauschobjekte keine Beschleunigung mehr. Wird ein drittes Siegel auf einem Gegenstand platziert, erlischt das erste der beiden anderen wieder.

B-Rang-Kosten: Die Reichweite des Jutsus beträgt CK x 10 Meter. Die Gegenstände dürfen maximal so schwer sein wie ein Werkzeugkasten.
A-Rang-Kosten: Die Reichweite des Jutsus beträgt CK x 25 Meter. Die Gegenstände dürfen so schwer sein wie ein Amboss.
S-Rang-Kosten: Die Reichweite des Jutsus beträgt CK x 50 Meter. Die Gegenstände dürfen maximal so schwer sein wie ein Pferdegespann.

-

Gounage (Starker Wurf)

Typ:
Taijutsu
Rang: B
Chakrakosten: B
Reichweite: mind. doppelte Wurfweite

Voraussetzung: Chakrakontrolle Stufe 6, Chakramenge Stufe 5, Kraft Stufe 4, Geschick Stufe 6, Gouwan

Beschreibung:
Dieses Jutsu nutzt das Grundprinzip des Gouwans, einen Schlag durch explosionsartige Freisetzung von Chakra in der Hand zu verstärken, und wendet es auf das Werfen von Projektilwaffen, also Kunai, Shuriken und dergleichen, an. Zwei schnelle Fingerzeichen werden geformt, danach schnellstens das Projektil in die Hand genommen. Nun wird eine große Menge Chakra in der Hand des Anwenders gesammelt, was unerfahrene Anwender der Technik einige Momente benötigt. In dem Moment, in dem das Projekil die Hand verlässt wird das Chakra freigegeben, das so die Wucht des Wurfes deutlich verstärkt. Da dies ein hohes Maß an Koordination benötigt ist das Gounage immer nur mit einem Projektil möglich.

Chakrakontrolle 6: Die Aufladezeit des Jutsus liegt noch bei gut zehn Sekunden ununterbrochener Konzentration, weswegen es im Kampf schwierig einsetzbar ist; auch der Effekt hält sich mit einer knappen Verdopplung der ursprünglichen Wucht und Reichweite noch arg in Grenzen. Außerdem lässt sich das in der Faust gesammelte Chakra nur für 5 Sekunden halten, hat man es in dieser Zeit nicht genutzt, verpufft es einfach wirkungslos. Die Zielgenauigkeit des Anwenders leidet unter der Technik, sodass sein Geschick für den Wurf um drei Punkte gesenkt wird.
Chakrakontrolle 7: Während sich die Aufladezeit nun auf fünf Sekunden reduziert hat, steigt die Zeit, die man das aufgestaute Chakra aufrechterhalten kann, auf satte 10 Sekunden und man kann nebenher sogar ein wenig reden, wenn auch keine großen philosophischen Überlegungen anstellen. Und zu guter Letzt ist auch der Effekt des Jutsus gestiegen: Ein geworfenes Projektil hat genug Wucht um Holzwände oder Bäume zu durchstoßen, Menschen werden in der Regel komplett durchdrungen, was zu schwerern Verletzungen führt. Die Zielgenauigkeit des Anwenders leidet unter der Technik, sodass sein Geschick für den Wurf um vier Punkte gesenkt wird.
Chakrakontrolle 8: Innerhalb dreier Sekunden kann man nebenbei - und vollkommen ohne Fingerzeichen - genug Chakra ansammeln und es für bis zu 15 Sekunden konzentriert halten. Beim Aufprall zersplittert das Projektil meist und richtet dabei auch an robusten Strukturen beachtliche Schäden an, ein Treffer gegen einen Menschen ist mit hoher Wahrscheinlichkeit tödlich. Die Zielgenauigkeit des Anwenders leidet unter der Technik, sodass sein Geschick für den Wurf um fünf Punkte gesenkt wird.
 

Hayabusa Ray

Chuunin
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Tatsächlich war Ray blind für das was diesmal in der Staubwolke geschah. Weder wusste er wie heftig er seinen Gegner getroffen hatte, noch konnte er mit seinen anderen Sinnen identifizieren, was los war. Lediglich ein leises "Auw" drang an sein Ohr, was zumindest darauf schließen ließ, dass er seinen Gegner getroffen hatte.

Da sich die Staubwolke nicht legte, wartete der Falkenjunge einfach ab. Gut geschützt in seinem Baum saß er dort mit gespanntem Bogen und wartete darauf ein klares Schussfeld zu haben. Er bezweifelte, dass Joudan eine Ahnung hatte wo er sich gerade befand und so würde dieser Pfeil ihn quasi aus dem Hinterhalt heraus treffen und nicht abzuwehren sein. Doch was war das? Ein bekanntes Gefühl durchflutete den Shinobi. Wie eine warme Welle floss das ausgesandte Chakra des Händlersprosses über ihn herüber. Misstrauen erfasste die Gemütslage des Rothaarigen. Joudan wusste doch, dass er sein Chakra spüren konnte, warum nutzte er diese Technik, welchen Hinterhalt heckte er aus? Ray kniff die scharfen Augen zusammen und versuchte mit seinem Blick die Staubwolke zu durchdringen. Natürlich hätte er auch einfach blind feuern können, aber die Gefahr war groß Joudan dann vielleicht sogar tödlich zu treffen und da er versprochen hatte keine potenziell tödlichen Schüsse abzugeben hielt sein Ehrgefühl ihn zurück. Sie hatten eine Abmachung und es wäre in der Tat sehr ehrlose gewesen diese so leichtfertig zu brechen.

Noch für einen Moment hing er seinen Gedanken nach, dann konnten seine schwarzen Augen eine schemenhafte Gestalt in der sich legenden Staubwolke ausmachen. Zwar waren weder Farben noch Details zu erkennen, sodass die Gestalt mehr von einem Schatten hatte als von allem andere, aber das reichte dem Falkenjungen. Die gespannte Sehne löste sich und der Pfeil schoss durch den Staub, um seinen Gegner am Arm zu durchbohren. Dieser machte noch nicht einmal den Ansatz auszuweichen und auch wenn Ray zunächst glaubte, dass dies seiner schnellen Attacke geschuldet war, so belehrte ihn die Wirklichkeit eines besseren. Denn in dem Moment in dem die Pfeilspitze ihr Opfer traf, löste dieses sich einfach in einer weiteren Staubwolke aus. Ray hatte lediglich den Bunshin besiegt, was bedeutete...

Hastig sah sich der Falkenjunge nach allen Seiten um. Wo war sein Gegner? Woher würde sein nächster Angriff kommen? Das war das Szenario, welches der Shinobi ganz und gar nicht mochte. Hatte er seine Beute im Visier, dann konnte er sie erlegen und es brauchte einiges an Talent seine Spur so zu verwischen, dass Ray ihr nicht mehr folgen konnte. Aber genau das hatte der Blondschopf geschafft und so gut Ray darin war selbst aus dem Hinterhalt anzugreifen, so schlecht war er darin, wenn er das Opfer eines Angriffes aus dem Hinterhalt war. Manche Shinobi schienen einen sechsten Sinn für Gefahren zu haben und einen gegnerischen Angriff zu spüren, bevor dieser überhaupt gestartet worden war. Zu diesen gehörte der Hayabusa ganz sicher nicht. Jedenfalls nicht, wenn er seinen Gegner nicht sah. Viel zu spät reagierte er auf das Zischen, welches er hinter sich hörte und gefolgt wurde von dem raschelnden Geräusch, das geschah, wenn Stahl Blätter zerteilte. Als Ray schließlich das Kunai entdeckte, welches auf ihn geworfen worden war, war dieses schon längst in der Baumkrone neben ihm eingeschlagen und zwar so heftig, dass es sich bis zum Griff in den Ast hineingebohrt hatte. Ray schluckte, ein Treffer mit diesem Geschoß hätte ihn auf der Stelle ziemlich kampfunfähig gemacht. "Ich gebe auf, Ray!" hörte er nun die Stimme des Blondschopfes, den er erst jetzt entdeckte. Das Fuutonjutsu hatte ihn heftiger getroffen, als Ray angenommen hatte und der sonst so stylisch gekleidete Händlersohn wirkte nun wie ein in Lumpen gekleideter Slum-Bewohner. Mit einem Satz sprang der Hayabusa in die nebenstehende Baumkrone, zerrte das Kunai aus dem Ast und bewegte sich dann mit einem weiteren Sprung zum Blondschopf. "Dein Kunai." ergriff Ray und streckte es ihm entgegen. "Hätte es mich getroffen, dann wäre ich jetzt wohl derjenige, er aufgeben müsste." gab der Rotschopf leicht zerknirscht zu, während er dem Blondschopf fest in die Augen sah. "Tut mir Leid um deine Kleidung. Sieht so aus, als ob da demnächst ein Besuch bei deinem Schneider anstehen würde." grinste er und spielte damit auf das vorangegange Gespräch an. "Wenn du ihn besuchst, musst du ihn unbedingt mal nach seinen Gedanken zum Thema Ehre fragen."
 

Kushou Joudan

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Joudan hatte Ray nicht getroffen. Was für die meisten anderen sicher irgendwie ärgerlich war, beruhigte den Blondschopf selbst in diesem Moment ungemein. Noch während er den Hayabusa beobachtete, wie dieser Joudans Kunai aus dem Baum zog und dann zu ihm herunter-hopste, spürte der Händlersspross, wie seine rechte Faust noch immer krampfhaft zusammengeballt war und förmlich zitterte. Kurz schloss Joudan die Augen und konzentrierte sich auf den Wald um sich herum. Der warme Wind strich über seine Haut und umspielte seine goldenen Haare. Auf dem kleinen Teich formten sich Wellen, die in unregelmäßigen Abständen ans Ufer schwappten und dabei Stein und Kies umfloss. In einem durchgehend, sich doch stetig wandelnden Ton rauschten die Blätter und Äste der Bäume. Es war ein guter Tag.
Der Blondschopf öffnete die Augen und auch die Hände, die nun wieder seinem Befehl gehorchten, gerade rechtzeitig, bevor Ray vor ihm landete. Als der Hayabusa das Kunai an den Blondschopf zurückreichte, griff er danach und steckte es zurück in die Umhängetasche, zu seinen anderen Werkzeugen.
"Danke.", antwortete Joudan knapp, zuckte dann - auf Rays Vermutung hin, das es ihn wohl kampfunfähig gemacht hätte - mit der Schulter. "Hätte ich nur treffen müssen."

Die Antwort kam Joudan im Hintendrei arg schnippisch vor, also bereute er sie sofort. Zum Glück wechselte Ray schnell das Thema und kam auf Joudans zerfetzte Garderobe zu sprechen - nicht wirklich ein angenehmeres Gesprächsthema für den sonst so fein gekleideten Herren. Mit einem Henge no Jutsu brachte der Blondschopf seinen Look - rein äußerlich - wieder auf Vordermann und auch wenn er seinen Mantel, seine Hose und sein Hemd noch lasch an sich hängen fühlte, sah er jedoch wieder wie gerade vom Schneider gekommen aus. "Ach, mach dir darum keine Gedanken. Das war eins meiner schlechteren Hemden.", log Joudan. "Außerdem ist jedes zerschnittene Outfit eine Ausrede beim Schneider, da habt Ihr Recht." Sein Ton und seine Miene hatten sich wieder aufgehellt, schließlich konnte Joudan nie wirklich lange schlecht gelaunt sein. "Ich werde ihn mal um seine Meinung fragen, auch wenn mein Schneider wohl keine all zu ausgeprägte Meinung zum Kampf zwischen zwei Ninja-Zauberern hat. Aber vielleicht lässt sich Handwerker-Ehre ja auch auf unser Handwerk übertragen, Ray. Das Resultat richte ich dir aus, wir werden uns ja sicher bald wieder über den Weg laufen. Hoffe ich zumindest."

Mit gemütlichen Schritten schlenderte Joudan während der Unterhaltung in Richtung seines treuen Begleiters, Iwa-chan. Dass sie den Windstoß nicht hatte aufhalten können war nicht ihre Schuld gewesen. Joudan hatte sie zu früh beschworen und Ray so eine Gelegenheit gegeben, seine Verteidigung zu umgehen. "Dein Umgang mit Fuuton ist bemerkenswert, Ray. Der ferngesteuerte Wirbelsturm hat mich komplett auf dem falschen Fuß erwischt, und wie du deine Techniken nutzen kannst, um deine Bewegungen zu verstärken, das ist außerordentlich bewundernswert." Joudan hatte zwar noch ein paar Fragen, doch er hatte den Kampf verloren und fühlte sich nicht wirklich in Forscherlaune. Langsam schloss er wenige Fingerzeichen und legte seine Handfläche auf den warmen Felsen seiner steinigen Begleiterin. Immerhin hatte Rays Jutsu Iwa-chan nicht beschädigt. Aus seinen Händen sprießen Runen und Sigillen, breiteten sich wie ein Spinnennetz über den Felsen aus und ließen ihn schließlich in einer Explosion aus weißem Rauch in der Schriftrolle versiegeln, die Joudan bei sich trug.
Mehr hatte der Blondschopf nicht auf der Lichtung zurückgelassen. Der Kampf war recht schnell vorbei gewesen, also war Joudan nicht dazu gekommen, viele Werkzeuge oder Siegel einzusetzen. Alles in allem hatte Joudan zwar seine Lektionen gelernt, war dennoch zufrieden. Seine Taijutsu-Bombensiegel-Kombination war ein voller Erfolg gewesen - wenn auch nur beim zweiten Anlauf - und mit seinem Shin Kawarimi und dem Ablenkungsmanöver, hatte er selbst die Wachsamen Hayabusa-Augen Rays täuschen können. Zu ihm drehte Joudan sich nun auch um, blickte ihm fröhlich und schelmisch in die Augen.
"Ray, ich möchte dir noch jemanden vorstellen. Eine ganz besondere Dame." Der Blondschopf holte tief Luft und rief dann in den Wald hinein. "KAAYAAA!" Eine kurze Pause. "FUTTER!!" Ein hellgrauer Schimmer stürzte sich, nur wenige Sekunden später auf Joudan herab, landete auf dessen Schulter und blickte ihn aus nachtschwarzen Augen erwartungsvoll an. Der Kushou griff in die Manteltasche und zug eine handvoll Datteln heraus, über die die Nebelkrähe sich sofort hermacht. "Das ist Kaya. Sie ist charmant und..." Kaya hatte aufgefressen und pickte nun Joudan fordernd gegen die Schläfe. Der blieb aber willensstark, rückte kein weiteres Futter raus. "...ich dachte, du fändest es sicher amüsant..." Mittlerweile war Joudans rechte Frisurhälfte komplet zerpflückt. "...sie kennen zu lernen. Erzähl der anderen Kaya nichts von ihr, das wird eine Überraschung.", erklärte Joudan grinsend, während Kaya die Schulter wechselte und sich nun über die andere Hälfte von Joudans Haarpracht hermachte. "Versager!", krächzte sie spottend. Woher sie das nur wusste?

-Offplay Ende-
 
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