Tetsuya Daisuke
Chuunin
Endlich mal eine Mission, die nicht mitten in der Nacht anfangen würde. Und dennoch saß der Tetsuya gähnend auf seinem Platz und fuhr sich mit der Hand durch den zerzausten, weißen Schopf. Im Schneidersitz hatte der Tetsuya sich auf den Rand des großen Brunnens vor dem Filmstudio gesetzt und sah nachdenklich an dem Gebäude hoch. Es handelte sich hier bei um ein mehr oder weniger altes Gebäude, allerdings war es doch ganz gut in Schuss gehalten und immer wieder renoviert wurden. Das Studio war bekannt für die berühmtesten Filme der Fraktion und Daisuke selbst hatte einige dieser Streifen im Kino bewundern dürfen. Normalerweise legten die Produzenten großen Wert darauf, dass die Szenen in Atmosphären gedreht wurden, die so authentisch wie möglich waren. Beispielsweise drehte man eine Szene in den Bergen nicht in einem Studio, sondern in der Nähe von Iwagakure oder futuristische Science Fiction Streifen fanden ihren Ursprung mitten in Soragakures modernen Fabriken und Bauten. Dementsprechend ging Daisuke davon aus, dass die Shinobi, welche ihn heute auf seine Mission begleiteten, gemeinsam mit ihm wohl die ein oder andere Ecke des Landes abgrasen mussten, um ihrem „Fall“ auf die Spur zu kommen. Etwas in Gedanken versunken, musterte der große Chuunin das hübsche, alte Gebäude mit der auffällig weißen Fassade und seufzte leise. Er war schon ziemlich gespannt was ihn heute erwarten würde, immerhin war er für diese Mission extra angelockt worden und zwar mit den Worten: „Dies sollte sogar selbst für dich noch eine Herausforderung darstellen.“ Und was konnte interessanter sein als eine richtige Herausforderung?
Dennoch war er etwas skeptisch… Er warf einen kurzen Blick auf die Uhr. Es war kurz vor acht Uhr in der Früh und die Studios würden bald ihre Pforten öffnen. Dementsprechend hatte er seinen Genin wie immer einen Brief zukommen lassen, mit seiner erstaunlich schönen Handschrift, in dem stand, dass sie spätestens Punkt acht Uhr hier aufzuschlagen hatten. Daisuke hasste Verspätungen… Er selbst war als Genin dafür bekannt gewesen wirklich immer zu spät zu kommen, aber nun wusste er so langsam, warum er dafür immer so unglaublich großen Anschiss bekommen hatte. Es nervte ihn wirklich wie die Pest auf eine Person warten zu müssen… Naja, wenn er nicht aus seinen Fehlern lernen würde, wäre wohl jegliche Hoffnung an den Hohlkopf verloren, nicht? Die heutigen Genin wiegten den Tetsuya einerseits in Sicherheit, aber auf der anderen Seite machten sie ihn auch neugierig. Wie so gut wie auf jeder Mission begleitete ihn seine kleine, weißhaarige Freundin: Ikari Yukiko. Dann ein Genin mit dem Daisuke sich auf der letzten Mission noch bis aufs Blut gestritten hatte und dann doch erstaunlich gut mit ihm auskam: Kinzoku Susumu. Und zu guter Letzt, ein selbst für den Tetsuya unbekanntes Gesicht: Surino Ayame. Was Erfahrung und Können anging, würde er sich bei dieser Mission wohl kaum Gedanken machen müssen… Immerhin sollte es selbst ihn herausfordern, wenn auch auf einem anderen Level. Aber dazu später mehr. Er war ziemlich gespannt auf die Genin, auf das Set und vor allem auch auf diese Mission. Was würde wohl diese ominöse Herausforderung sein?
Wieder ein Blick auf die Uhr. Noch ein paar Minuten, also sollten die Genin in nächster Zeit aufschlagen. Eigentlich ging er davon aus, dass niemand zu spät kommen würde. Zumindest die beiden Genin die ihn kannten, würden sich einen solchen Fehler bei dem Tetsuya doch sicher nicht erlauben. Er nutzt den Moment der Ruhe um einen Blick auf das Filmplakat zu werfen, an dessen Set sie heute herumlungern sollten… Ein Fluch der über einer Filmcrew lag… Das klang schon ein bisschen bescheuert, sogar in den Ohren von Kirigakures reichsten Dorftrottel. Was für ein Film war das eigentlich? So genau konnte man an dem Plakat nicht erkennen, um was für einen Film es sich handelte. Einzig und allein war darauf in einer wunderschönen schwarz-weiß Ablichtung eine bezaubernde, fast makellos wirkende, junge Frau zu erkennen, bei deren Schönheit Daisuke fast schon ins Schwärmen kam. Ihre Mimik wirkte offensichtlich absichtlich in zwei Hälften geteilt. Die eine trug ein böses Lächeln auf den Lippen, die andere Seite zeigte ein trauriges, eher dramatisches Gesicht. Daisuke konnte nicht sagen worum es in diesem Film gehen könnte… „Kuwasemono“ … Wenn er sich recht erinnerte, bedeutete dies soviel wie Betrüger oder Heuchler? Egal worum es ging, es musste sich definitiv um eine dramatische Inszenierung handeln. Was soll’s, Daisuke machte wohl wirklich kein Geheimnis daraus, dass er keine Ahnung von Filmen hatte. Allerdings wusste er dafür, wie man eine Dame währen der Vorführung am besten um den Finger wickelte! Doch das würde ihm eher in einem Kino etwas nutzen, als in einem Filmstudio. Was wohl seine Teammitglieder zu diesem „Tatort“ und dem „Fall“ sagten… Er fühlte sich eher ein bisschen wie ein Detektiv. Oh, da fiel ihm ein, dass er seine Teammitglieder ja zuerst über die Mission aufklären musste, denn alles was sie aus seinem Brief herauslesen konnten war, dass sie in einem Filmstudio eingesetzt werden würden, um einige Probleme dort zu regeln. Natürlich stand noch dort wann, wo und mit wem diese Mission angetreten wurde… Aber vielleicht hatte ja doch schon jemand von dem Fluch gehört, welcher über dieser Filmcrew liegen sollte? Vielleicht kannte auch jemand den Film besser als Daisuke. Das wäre vielleicht hilfreich.
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