Fukazawa Akio
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Selbst mit einer Ninjametropole über sich schwebend, gibt es immer wieder Orte, an denen sich eine Subkultur entwickeln kann, die scheinbar in der Lage ist, zu ignorieren, dass dort oben Elitesoldaten ausgebildet werden, die innerhalb ihrer Fraktion für Ordnung sorgen sollen. Ebenso dunkel, wie das Wasser an die Befestigungen der Stadt schwappt, ist es zu später Stunde in den spärlich, wenn überhaupt beleuchteten Gassen des Kneipenviertels von Getsurin und niemand, der noch ganz bei Trost ist, verlässt freiwillig die Hauptstraßen. Nur das Gesindel der Hafenstadt treibt sich zu dieser Zeit im Dunkeln herum, Betrunkene rempeln einen an und hauchen einem den Alkoholschwangeren Atem ins Gesicht, kriminell wirkende Gestalten lauern unbescholtenen Passanten auf, um sie um ihr Habe zu erleichtern, manchmal wird jemand am nächsten Morgen tot aufgefunden... nein, um einen rauschigen Nachtspaziergang zu genießen, gibt es wahrlich empfehlenswertere Orte. Da diese Tatsache allgemein bekannt ist, wagen sich auch nur wenige Verrückte hierhin, solche mit zu großem, meist falschem Selbstvertrauen, Lebensmüde oder absolut Ortsfremde vielleicht, aber wirklich normale Durchschnittsbürger treiben sich kurz vor dem eigentlichen Schließen der Kneipen nicht mehr herum. Was sollen diese auch in den schummrigen Räumen, in denen die Luft schon am Tag steht und so muffig riecht, als sei mindestens ein Gast einer Gruft entstiegen? Ziemlich unattraktive Gesellen in passendem Ambiente...
... wirkten auf Akio manchmal doch wie ein Magnet. Wenn man sich nämlich nicht damit zufrieden gab, jemanden einfach als "hässlich", "schön", "böse" oder "gut" abzustempeln und immer nach neuen Charakteren suchte, die man studieren konnte, um sie schließlich einmal in einem Stück oder auch nur zur Übung zu verwenden. Da es ihm allerdings nicht reichte, ihre unflätige Sprache oder unkoordinierten Bewegungen zu beobachten, hatte er sich für drastischere Maßnahmen entschieden und seine Garderobe entsprechend angepasst. Womit konnte man Raubeinen und stockbesoffenen Männern am besten die Zunge lockern und sie an den ureigensten ihrer Instinkte packen? Ganz einfach: Hier gab es so gut wie keine Damen, wahrscheinlich weil diese genau wussten, dass es keine allzu gescheite Idee war, in solchen Runden aufzutauchen, wenn man gewisse Vorzüge bot. Und selbst ohne diese, fanden sich sicherlich genug Verzweifelte, die es nicht so genau nahmen. Kurz und knapp: Der Fukazawa hatte sich heute Nacht zum Ziel gemacht, den Einfluss von weiblichem Charme auf betrunkene Ochsen zu studieren, strich sich eine hellblonde Haarsträhne aus dem Gesicht und strich die Falten des roten Stoffes um seinen Körper einigermaßen glatt. Für jemanden wie ihn war es ein leichtes, sein eigenes Geschlecht einfach für einen Abend abzulegen, ganz in einer neuen Rolle aufzugehen, die Dunkelheit und das blutrote Kleid, das seinen Augen sicherlich wunderbar schmeichelte, vereinfachten diese Sache noch. Seine Stimme konnte er so weit verstellen, dass sie nicht allzu tief klang, aber wer brauchte schon reden, wenn man mit einem typisch weiblichen Gang und besonders grazilen Bewegungen seinen Weg über das raue Pflaster suchte? Ja, natürlich wartete er geradezu darauf, dass ihn jemand ansprach, dann würde er lächeln und mit Genuss beobachten, wie sein Opfer irgendwann registrierte, dass der Junge kein Mädchen war - und wehrhaft, noch dazu. Aber die eigentliche Herausforderung lag natürlich in der Frage, wie lange er diese Fassade aufrecht erhalten konnte... ein mädchenhaftes Kichern entsprang seinen Lippen, er schwebte durch den schwachen Lichtkegel einer Laterne, blickte sich um. Vielleicht sollte er noch ein wenig Verängstigung drauflegen, aber das wäre wahrscheinlich schon wieder lebensmüde. Natürlich sollte man sich nicht unbedingt mit dem Chuunin anlegen, aber dass es sich bei ihm um einen solchen handelte, würde man nie erraten. Schließlich war es als Frau doch ganz normal, eine unter Umständen etwas voluminösere Tasche mit sich herumzutragen, konnte ja niemand wissen, was darin steckte... welchen Nachtschwärmern er wohl begegnen würde?
... wirkten auf Akio manchmal doch wie ein Magnet. Wenn man sich nämlich nicht damit zufrieden gab, jemanden einfach als "hässlich", "schön", "böse" oder "gut" abzustempeln und immer nach neuen Charakteren suchte, die man studieren konnte, um sie schließlich einmal in einem Stück oder auch nur zur Übung zu verwenden. Da es ihm allerdings nicht reichte, ihre unflätige Sprache oder unkoordinierten Bewegungen zu beobachten, hatte er sich für drastischere Maßnahmen entschieden und seine Garderobe entsprechend angepasst. Womit konnte man Raubeinen und stockbesoffenen Männern am besten die Zunge lockern und sie an den ureigensten ihrer Instinkte packen? Ganz einfach: Hier gab es so gut wie keine Damen, wahrscheinlich weil diese genau wussten, dass es keine allzu gescheite Idee war, in solchen Runden aufzutauchen, wenn man gewisse Vorzüge bot. Und selbst ohne diese, fanden sich sicherlich genug Verzweifelte, die es nicht so genau nahmen. Kurz und knapp: Der Fukazawa hatte sich heute Nacht zum Ziel gemacht, den Einfluss von weiblichem Charme auf betrunkene Ochsen zu studieren, strich sich eine hellblonde Haarsträhne aus dem Gesicht und strich die Falten des roten Stoffes um seinen Körper einigermaßen glatt. Für jemanden wie ihn war es ein leichtes, sein eigenes Geschlecht einfach für einen Abend abzulegen, ganz in einer neuen Rolle aufzugehen, die Dunkelheit und das blutrote Kleid, das seinen Augen sicherlich wunderbar schmeichelte, vereinfachten diese Sache noch. Seine Stimme konnte er so weit verstellen, dass sie nicht allzu tief klang, aber wer brauchte schon reden, wenn man mit einem typisch weiblichen Gang und besonders grazilen Bewegungen seinen Weg über das raue Pflaster suchte? Ja, natürlich wartete er geradezu darauf, dass ihn jemand ansprach, dann würde er lächeln und mit Genuss beobachten, wie sein Opfer irgendwann registrierte, dass der Junge kein Mädchen war - und wehrhaft, noch dazu. Aber die eigentliche Herausforderung lag natürlich in der Frage, wie lange er diese Fassade aufrecht erhalten konnte... ein mädchenhaftes Kichern entsprang seinen Lippen, er schwebte durch den schwachen Lichtkegel einer Laterne, blickte sich um. Vielleicht sollte er noch ein wenig Verängstigung drauflegen, aber das wäre wahrscheinlich schon wieder lebensmüde. Natürlich sollte man sich nicht unbedingt mit dem Chuunin anlegen, aber dass es sich bei ihm um einen solchen handelte, würde man nie erraten. Schließlich war es als Frau doch ganz normal, eine unter Umständen etwas voluminösere Tasche mit sich herumzutragen, konnte ja niemand wissen, was darin steckte... welchen Nachtschwärmern er wohl begegnen würde?