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Hafen

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Während Yasuo die Yuudari sofort mit Geistern in Verbindung bringen konnte, betrachtete Teysaru die Szenerie mit wachsendem Unbehagen. Umiko hatte also übernatürlichen Kontakt zu toten Menschen? Woher der Nendo das nun so genau wusste, interessierte ihn eher weniger, obgleich es ihn, da er selbst von eigentlich keinem Bluterbe wirklich Ahnung hatte, natürlich beeindruckte, wenn andere mehr darüber wussten als er, weil er zu beschäftigt damit war, sich zu fragen, wieso eigentlich jedes Mädchen, was er traf, diesen Gruselfaktor besaß ... Einzige Ausnahme hiervon war Yumi, aber das war irgendwie etwas Anderes. Bei ihr war er auch weniger nervös als sonst, da sie einem einfach das Gefühl gab, viel besser zu sein als man dachte. Konnte er denn nicht mit ihr auf eine Mission gehen? Der Yotuishe seufzte leise, während sich die beiden Anfänger unterhielten und blickte auf seine Armbanduhr. In der Ferne sah er schon, wie das Schiff einfuhr, und es war immernoch keine Spur von ihrem vierten Mitglied zu sehen. Was seltsam war, denn Jun war eigentlich ziemlich pflichtbewusst und dazu noch schnell wie der Teufel. Ob ihn etwas aufgehalten hatte? Vielleicht war etwas passiert... Eine steile Sorgenfalte bildete sich auf Teysarus Stirn. Seine Bauchschmerzen verebbten, je mehr er nachdachte, und seine Armmuskulatur spannte sich an. Er hielt sich ein wenig abseits von Umiko und Yasuo, sprang auf die Mauer, damit er den Platz überblicken konnte, behielt die beiden aber im Auge. Schon erstaunlich, wie viel älter er sich vorkam, obwohl sie nur wenige Jahre jünger waren als er selbst. Dabei benahmen sie sich nicht einmal wie Kinder. Auf seiner ersten Mission war er ein nervliches Wrack gewesen, immer ängstlich, immer nervös. Peinlich. Und Jun war dabei gewesen und hatte alles gesehen. Dass er trotzdem irgendwie der Freund des Ryuugu geworden war, verwunderte ihn selbst, waren sie sich doch im Grunde genommen gar nicht ähnlich. Während Teysaru eher der ruhige, friedliche Typ war, loderte in dem Anderen ein gewisses Feuer. Und trotzdem war er besonnen. Der Yotuishe beneidete ihn um sein Gleichgewicht, denn er selbst hatte soetwas nicht, schlenkerte immer wieder zwischen Heulsuse und strahlendem Held, ohne sich festigen zu können. Vielleicht würde sich das mit der Zeit ändern, aber nun musste er das Beste daraus machen, was er konnte...

Sein Arm schlief gerade wegen seiner unbequemen Position im Stehen ein, da sah er Jun durch das Gedränge des Hafens manövrieren. Teysaru, dessen Geschick einzig und allein darin bestand nicht gegen alles Naheliegende auf einmal zu rumpeln, maßte sich nicht an, ein Urteil zu verkünden, aber sonderlich graziös war es ja nicht, was der Ryuugu da trieb. Er wollte schreien, als der übermenschlich schnelle Shinobi sich auf eine Wasserlache zubewegte, aber das nützte nichts. Mit großem Geratter und Gepolter rumste Jun mitten in einen Stapel Kisten. Besorgt hüpfte der große Junge von seiner Mauer und machte ein paar Schritte auf den hinterlassenen Haufen zu, blieb dann jedoch stehen, da sich sein Kumpel ohne irgendwelche Verletzungen schon wieder befreit hatte und nun auf sie zukam. Teysarus Mundwinkel zuckte, denn nun, wo er sich keine Sorgen mehr darum machen musste, das Ableben seines Teammitglieds noch am Hafen zu erklären, war die Situation eigentlich schon verdammt lustig, aber aus brüderlichem Respekt verkniff er sich das Lachen. Außerdem lachte ein Leiter seine Schützlinge ja nicht aus, oder? "Das war ein ziemlich...einschlagender Auftritt. Wir haben uns gerade bezüglich unserer Fähigkeiten ausgetauscht, ich würde sagen, wir machen das dann auf dem Schiff, das ist nämlich gerade angekommen. Es ist das da vorne, das zweite auf der linken Seite. Geht schon mal vor, ich kümmere mich um diesen Saustall." Die Ansprache erfolgte, nachdem man sich gegenseitig vorgestellt hatte und kurze Ruhe eingekehrt war, mit einem leichtem Lächeln. Seltsam. Kaum war ein bekanntes Gesicht bei ihm, verflog seine Aufregung. Vielleicht wurde diese Mission ja doch nicht so übel. Teysaru blickte seinen Teamkameraden dennoch kurz, bevor er an ihm vorbeiging, um die Kisten wieder aufzustapeln, damit er als Verantwortlicher keinen Ärger bekam, so tadelnd an, wie er eben konnte, machte sich aber nicht sonderlich viel daraus. Niemand hatte das Schiff verpasst, die kurze Verspätung war also vollkommen okay. Kein Grund, sich deshalb aufzuregen. Wenn es darauf ankam, würde Jun schließlich pünktlich sein, das traute er ihm zu.
Nachdem er die Ladung wieder zu einer hübschen Pyramide gemacht hatte, folgte er seinen Schützlingen auch schon den Dock entlang und wurde sich seiner Seekrankheit Gewahr. Eiskalt kroch die Scham in seinen Magen, doch er ließ sich nichts anmerken und überquerte stattdessen tapfer die Planke auf den kleinen, knorrigen Holzkahn, wie die meisten Shinobi ihn benutzten, um auf die unbedeutenderen Inseln des Wasserreiches überzufahren. Zumindest sah es hier sauber und gepflegt aus, außerdem hatten sie ein Zimmer, in welchem sie sich während der Fahrt zurückziehen konnten. "Ihr könnt schon einmal unter Deck gehen, ich rede mit dem Kapitän. Die Insel ist recht nahe, es wird also keine lange Reise sein." Er zwang sich zu einem Lächeln und hielt auf den Verantwortlichen des Schiffes zu, um alle Formalitäten zu klären. Mal sehen, wie lange es dauern würde, bis er über dem Reling hing ... Hoffentlich ging es seinen Teamkameraden da besser!
 

Yuudari Umiko

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Da hatte sie sich gedacht, dass es vielleicht besser wäre nicht zu erzählen, dass sie Tote sehen konnte und dennoch passierte es quasi von selbst. Die Yuudari hatte wirklich Probleme damit sich in andere Menschen hineinzuversetzen und diese zu verstehen, da konnte sie quasi gar nichts gegen tun. Dass der Nendo also peinlich berührt war, weil er Umiko und Teysaru für Geschwister gehalten hatte, war ihr gar nicht so klar. Sie fand diese Frage gar nicht mal so abwegig, weswegen das von ihr toleriert wurde. Allerdings schien dies für ihn nicht ganz so normal… Sie wusste aber sehr wohl mittlerweile, dass es für Menschen nicht ganz so üblich war, dass man Geister sehen konnte, deswegen vermied sie es eigentlich damit zu prahlen, dass sie das konnte. Da die Yuudari in Iwagakure aber für ihre merkwürdige Lebensweise und ihre Künste ziemlich bekannt waren, man hielt sie die meisten Zeit für eine Sekte, die mit Toten spielt, was gar nicht so abwegig war, wunderte es sie auch nicht im Geringsten, dass der Nendo darüber Bescheid wusste. Über seinen Clan wusste man auch im gesamten Dorf, dass sie Explosionen liebten und stets und ständig nutzten mit ihrem merkwürdigen Lehm. Aber das plauderte sie auch nicht unbedingt raus… Warum also fragte er nicht direkt vor der ganzen Welt, ob Umiko Geister sehen konnte? Naja, sie sollte ihm nicht böse sein dafür, denn er schien ein Faible für blöde Fragen zu haben und nahm scheinbar gern ein Fettnäpfchen mit. Wie sollte sie nun also auf seine Frage reagieren? Sie blickte kurz zwischen den beiden jungen Männern hin und her und entschied dann einfach ganz locker zu bleiben. „Ja, Yuudari können Geister sehen, aber nicht immer. Wenn es nicht nötig ist, mache ich das also nicht.“, erklärte sie ziemlich monoton und unberührt von der Tatsache, dass das sicher für den großen Jungen merkwürdig war. Sie wollte so tun als wäre das etwas ganz übliches, dann nahm man es vielleicht auch so auf. So hoffte sie zumindest…
Plötzlich wurde die ruhige Stimmung bei der Vorstellung aber, wie durch den Einschlag eines Blitzes, quasi vernichtet. Ein lauter Knall und ein böses, wütendes Fluchen waren zu vernehmen, als scheinbar eine weitere Person eintraf. Umiko war ziemlich erschrocken, weil sie im Gegensatz zu Teysaru den schnellen Jungen nicht einmal hatte kommen sehen, sondern erst durch den Knall war sie darauf aufmerksam geworden. Sie zuckte ruckartig zusammen und zog ihre Puppe vor ihr Gesicht, um vorsichtig daran vorbeizuschauen. Als sie vorsichtig an der blonden Puppe vorbeischielte, entdeckte sie einen großen jungen Mann, der sich noch immer augenscheinlich gereizt Dreck von den Klamotten wischte. Er schien ein wenig Pech gehabt zu haben, aber er war wirklich verdammt schnell unterwegs gewesen, auf diesem rutschigen Boden. Kurz darauf folgte eine Erklärung des jungen Mannes, warum er so schnell gerannt war. Umiko blickte ihn ein wenig ungläubig an und konnte sich in ihrer besserwisserischen Art keinen Kommentar dazu verkneifen. „Hrm… Es ist ziemlich gefährlich auf dem nassen Boden so schnell zu rennen… Du hättest dir die Knochen brechen können.“ Darauf war der Genin sicherlich auch selbst schon gekommen. Vielleicht sollte sie ihm ein Taschentuch anbieten, um sich die Hände sauber zu machen? Oh halt! Erst einmal vorstellen! Er und Teysaru schienen sich bereits zu kennen und er hinterfragte auch gleich, wer die anderen beiden sind. Umiko streckte, wie sie es ja nun gelernt hatte, die Hand in Richtung des Jungen aus und blickte ihn eindringlich an. Diese freundliche Geste musste er doch annehmen oder? „Umiko.“, stellte sie sich knapp, wie immer vor und wandte sich auch schon wieder von dem Jungen ab, als das Thema Vorstellung erneut hinter sich gebracht wurde… Auch Teysaru würdigte den Auftritt des anderen großen Kerles nur kurz und ging dann weiter im Stoff. Sofort erklärte der junge Mann, wo sie das Schiff finden konnten, kaum hatte Umiko es erspäht, wollte sie auch schon dahingehen. Sie wartete noch auf die anderen und ging gemeinsam mit ihnen zu dem Boot. So was… Umiko war lang nicht mit so einem Ding gefahren und das trotzdem sie die See ja eigentlich liebte. Ihr Name verriet dies ja eigentlich schon irgendwie… Natürlich hielt sich die zierliche, blasse Kunoichi sofort an die Anweisungen des jungen Mannes und folgte aufs Wort. Sie nickte ihm zu und ging unter Deck… Dort wartete ein kleines Zimmer zum Rückzug auf sie, in das sich die Kunoichi direkt begab. Wortlos setzte sie sich und ließ die Beine am Sitz herunterbaumeln… Hm… Hier würde sie von der Fahrt gar nicht so viel mitbekommen. Ihr Auge blickte durch ein Bullauge, durch das das Licht fiel, welches sich auf der Meeresoberfläche spiegelte. Die See… so schön!
 

Nendo Yasuo

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Umiko kann also tatsächlich Geister sehen, erfreute sich der Nendo an dem Fakt recht zu haben. Viele Leute haben ja Angst vor Geistern, vermutlich aufgrund dessen, dass man sie nicht sehen kann oder so, diese Ängste konnte Yasuo jedoch nicht wirklich verstehen. Er fand es eher faszinierend, dass sich da draußen mehr herumtreibt als man mit bloßem Auge sehen kann. Wie oft ist er wohl schon in eine Höhle gekrabbelt und Tiergeister haben ihn dabei beobachtet? Wollten ihm vielleicht sogar etwas mitteilen? Ihm Unheil antun konnten sie zumindest wie es scheint nicht, deswegen findet er sie eher interessant als beängstigend. Bevor Yasuo sein Interesse jedoch bekannt machen konnte holte ihn ein Knall wieder zurück in die Realität. Auf den Knall folgte das Geräusch von umkippende Kisten, ein Knarren oder bersten war dafür nicht zu hören. Anfangs schwebte Yasuo der Gedanke, dass ein Hafenarbeiter wohl Mist gebaut hatte, merkte aber gleich, dass es nicht so war. Anstelle eines Hafenarbeiters, welchen Yasuo unter den Kisten vermutete, richtete sich ein Shinobi auf, welcher Teysaru wohl schon länger kannte, der Begrüßung zu entnehmen.
Verletzt hat der Shinobi welcher sich Jun nannte schon mal nicht, genauso wenig wie ihm der Auftritt peinlich schien. Mit breitem Grinsen stellte er sich den beiden Jüngeren der Gruppe vor und fragte diese nach deren Namen. Bevor Yasuo sich vorstellen konnte, wurde der Ryuugu mit derselben Geste begrüßt, wie Yasuo zuvor bereits. „Und mein Name lautet Yasuo“, begrüßte der Nendo sein gegenüber, zusammen mit einem Händedruck. Erst danach bemerkte der Nendo, dass er sich scheinbar von Umiko hatte beeinflussen lassen, indem er sich nur mit Vornamen vorstellte, tat es diesen Gedankengang dann aber als Unwichtig ab, nachdem Jun sowieso von Teysaru erfahren wird, welchen Clans die beiden angehören.
Nachdem die Formalitäten abgeschlossen waren, verkündete Teysaru, dass ihr Schiff bereits angekommen war und sich seine drei Untergeordneten schon mal auf dieses begeben sollen, während er Jun’s kleinen Unfall aufräumte.
Daraufhin machte sich Yasuo dann sofort auf den Weg zu dem Boot, welches bei weitem nicht königlich wirkte, doch aber anständig und stabil. Dort angekommen, drehte Yasuo sich nochmal um, um zu sehen wie es bei Teysaru aussieht, welcher sich ebenfalls auf den Weg gemacht hatte. Dann setzte er seinen ersten Schritt auf die Planke, wartete kurz um sich an das wackeln des Bootes zu gewöhnen und betrat es anschließend. Das ununterbrochene Wackeln machte dem Jungen mehr aus, als er es sich vorgestellt hatte, aber nicht so viel, als dass er Angst hatte sich über die Reling beugen zu müssen. Nach Teysaru’s Ankunft durften sich die drei Shinobi in ihre bescheidenen Kabinen zurückziehen, wo sie zum ersten Mal seit ihrem Bekanntmachen privat Zeit zum Nachdenken hatten.
 

Ryuugu Jun

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Der Anschiss den Jun von so ziemlich jedem anderen Teamleiter bekommen hätte blieb aus, was allerdings für alle die den Yotuishe kannten keine echte Überraschung darstellte. Jemand wie Tora, welche in dieser Hinsicht beinahe das genau Gegenteil von Teysaru war, hätte ihn vermutlich schlimmer zugerichtete als der Aufprall es je vermocht hätte.
Unmittelbar nachdem der Ryuugu sich vorgestellt hatte taten die beiden Frischlinge das gleiche, lustigerweise hatten sie keinerlei Berührungsängste und streckte dem Taijutsuka direkt die Hände entgegen. Wie es sich gehörte schüttelte er zuerst die Hand der jungen Dame, welche sich als Umiko vorstellte. Erst als zweites bekam ihr männlicher Begleiter, der anscheinend auf den Namen Yasuo hörte, an die Reihe. Allerdings bekamen beide ein freundliches Grinsen und ein dazu passendes "Freut mich." als Antwort. Den Kommentar des Mädchens mit der Augenklappe überging der Ryuugu dabei ganz bewusst, zwar ehrte ihre Sorge sie, aber er selbst war der Meinung dass er vermutlich schon längst nicht mehr am Leben wäre wenn so ein kleiner Zusammenstoß ihm was brechen konnte.
Nachdem die Formalitäten also erstmal geklärt waren ergriff ihr Leiter wieder das Wort und stellte als erstes klar dass er den Dreck wegräumen wollte. Natürlich war es ein netter Zug dass Teysaru sich um die Reste von Juns Auftritt kümmern wollte, er selbst hätte das einfach mit einem beiläufigen Pfeifen ignoriert und so getan als hätte er rein gar nichts damit zu tun. Aber irgendwie passte es zu dem sanften Riesen wenn er sich um sein Team bemühte wie eine Glucke um ihre Küken. Während Umiko und Yasuo bereits Richtung schiff gingen und ging Teysaru beim Aufräumen zumindest ein wenig zur Hand, immerhin hatte ja er und nicht der Yotuishe das Chaos verursacht. Als sie fertig waren schaute Jun zu seinem Kollegen und warf dann einen grüblerischen Blick in Richtung des Schiffes. "Sag mal Tey, kann es sein dass die Beiden sich nur mit ihrem Vornamen vorgestellt haben? Oder hab ich mir eben vielleicht doch den Kopf angehauen?"
Als die beiden älteren Genin das Schiff ebenfalls erreicht hatten gab Teysaru den anderen direkt frei und wollte sie um die Formalitäten kümmern. Jun musste wieder kurz daran denken dass er seinen Teamleiter vorhin bereits in Gedanken mit einer Glucke verglichen hatte und musste kurz herzhaft lachen. Bereits nach wenigen Sekunden hatte er sich wieder beruhigt und schaute breit grinsend zu dem Yotuishe. "Du bist ja fast wie ne Mutter... nur ohne Brust."
Ohne auf einen weiteren Kommentar zu warten machte der Ryuugu sich kurz unter Deck und warf seine Sachen in die Kabine in welcher er, zumindest wenn nach den Seeleuten ging, die Reise verbringen sollte. Er selbst hatte da natürlich schon ein paar Andere Pläne, wer sich durchsetzen würde war klar, zumindest in seinem Kopf.
Als er zurück an Deck kam schaute er sich kurz um. Überall waren die Männer fleißig dabei das Schiff auf die Abfahrt vorzubereiten. Vielleicht hatten sie ja noch eine längere Reise vor sich wenn sie die Shinobi an ihrem Zielort abgesetzt hatten, das Schiff war ja schließlich nicht nur wegen ihnen unterwegs, dafür war die Mission viel zu unwichtig und für den Klienten auch zu billig.
Nach einigen Minuten begann Jun das Schiff mal genauer zu inspizieren. Er ging zuerst ans Heck und schaute zu wie einige der Männer die Taue lösten mit denen das Schiff am Pier gehalten wurde. Die Technik mit der die schweren Knoten gebunden waren war durchaus interessant, wenn er das nicht ganz falsch sah waren das spezielle Knoten die fester wurden wenn man an ihnen zog. Er versuchte sich die Griffe der Männer einzuprägen und hoffe später, mit ein wenig Übung, einen der Knoten rekonstruieren zu können, immerhin war es für einen Shinobi ja nicht unüblich dass er mal jemanden fesseln musste.
Der nächste Punkt war die Brücke, oder zumindest der Raum in dem das Steuerrad stand. Bisher war niemand da, also nahm Jun die Chance war und schaute sie mal etwas genau um. Das Steuerrad selbst war fest, offensichtlich wurde es von irgendeiner Vorrichtung blockiert. Wie interessanter waren aber der Kompass und der künstliche Horizont. Besonders faszinierend war für den leicht technikbegeisterten Genin die Tatsache dass der künstliche Horizont seine Lage, egal was man mit ihm anstellte, nicht veränderte. Das Ding zeigte immer genau an wo der Horizont war, normalerweise war eine solche Einrichtung eigentlich nur in Luftschiffen dazu da dass man nicht versehentlich Richtung Erdboden steuerte. Auf richtigen Schiffen konnte man mit ihr aber ganz gut abschätzen wie sehr sie das Schiff auf und ab bewegte, also den Wellengang ein wenig überwachen. Als ein Matrose zur Tür herein kam schaute er den Fremden natürlich erstmal verdutzt an. Nur Sekundenbruchteile später schallte es über das halbe Schiff: "WAS MACHST DU ROTZLÖFFEL HIER?"
Noch bevor der ganze Satz den Mund des Mannes verlassen hatte war Jun mit einem blitzschnellen Ausfallschritt neben dem Mann, hatte ihn nur einen Sekundenbruchteil später passiert und war bereits aus den Raum verschwunden. Natürlich nahm der Kerl sofort die Verfolgung auf, aber noch bevor der der Mann das Vorderdeck erreicht hatte war Jun den Mast nach oben gerannt und saß auf dem Querbalken an dem das Segel des Schiffes befestigt war. Es dauerte einige Minuten bis der Mann seine Suche aufgab und sich wieder seiner Arbeit widmete, vielleicht würde er noch dem Kapitän bericht erstatten, aber das kümmerte Jun nicht sonderlich. Er hatte ein gutes Plätzchen für die Reise gefunden. Der Ausblick war bombastisch, der Wind fühlte sich erfrischend an und es roch noch etwas stärker nach Meer als sonst überall am Hafen. Wenn ihn niemand hier runter zerrte würde er bis auf weiteres hier sitzen bleiben.
 
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Ja, es mochte schon etwas Wahres darin stecken, dass Teysaru kein typischer Teamleiter war, denn vermutlich jeder hätte Jun dafür zusammengestaucht, den Verlauf einer solchen um wertvolle Zeit zu verzögern, einfach aus Prinzip. Tatsächlich war es aber einfach nicht nötig gewesen, die Verspätung irgendwie zu erwähnen, schließlich war ihr Schiff ohnehin erst zu einem späteren Zeitpunkt angekommen - und es war doch wohl egal, ob man wartend am Hafen stand oder gerade erst auftauchte. Hätte der heterochrome Taijutsuka den kleinen hölzernen Kahn verpasst, auf welchem sich die Gruppe nun verteilt hatte, wäre das etwas Anderes gewesen, aber das hätte Jun dann auch gemerkt. Man mochte ja annehmen, dass er eine sanfte Glucke war, aber er konnte auch ärgerlich werden, besonders, wenn er am Ende der Dorfverwaltung erklären musste, wieso sie nun jemanden bezahlen sollten, der nichts geleistet hatte. Alles schön und gut, bis zu einem gewissen Punkt. Für andere unverdient eine Standpauke zu riskieren, das war jedenfalls nicht drin.
Während er ohne große Mühe die Kisten aufeinander stapelte und dabei von seinem älteren Bekannten unterstützt wurde, neigte er den Kopf in seine Richtung, um dessen Frage über das Rummsen der aufeinanderprallenden Holzbretter zu hören, wischte sich die Hände an der Hose ab und ging neben ihm Richtung Schiff. "Na ja, manche mögen es nicht, wenn man anhand ihres Nachnamens direkt den Klan ablesen kann, vermute ich. Da wir aber zusammenarbeiten müssen, kann ich dir das ja sagen. Der Junge ist ein Nendo und das Mädchen eine Yuudari." Gemäßigten Schrittes kamen sie auf dem Schiff an, Teysaru entließ seine Schützlinge und erntete von Jun einem Kommentar, den er mit einem leichten Grinsen über die Schulter abtat. Was war denn schlecht daran, auf seine Kameraden aufzupassen? Besonders, wenn zwei davon ihre erste Mission überhaupt antraten, sollte man sich um sie kümmern. "Erinnerst du dich an deine erste Mission, Jun? Ich bin sicher du hättest damals gar nichts gegen eine Mutti einzuwenden gehabt!", wandte er sich nun doch noch einmal um, ehe er das Gespräch ruhen ließ und sich auf den Kapitän konzentrierte, der ihn bereits misstrauisch musterte. Vielleicht hatte er seinen Gesichtsausdruck gesehen, als sich der Genin an seine erste Teamleiterin erinnerte ... Tora war wirklich alles andere als eine Mutter gewesen ... Andererseits war seine echte Mutter auch nicht so mamiartig ... Egal.

Als er sich dem etwas älteren Herren in einfacher Kleidung näherte, der am Bug des Schiffes stand und Befehle an eilig arbeitende Matrosen erteilte, legte er sich einige Worte zurecht, die er hatte sagen wollen, ungeachtet der Tatsache, dass er bereits genauestens betrachtet wurde. Mit abnehmender Entfernung veränderte sich das Verhältnis ihrer Größen, so dass Teysaru in dem Moment, in welchem er vor dem Innhaber des Schiffes stand, wie eigentlich immer nach unten schauen musste. Das raubte dem Kapitän einiges an Bedrohlichkeit und machte ein Ansprechen bedeutend leichter. "Wir sind die vier Shinobi, die mit diesem Schiff auf die Insel Ontô segeln wollen." Während er sprach, wandelte sich das Gesicht seines Gegenübers von ernst und abweisend zu einer beinahe freundlichen Grimasse. Teysaru zählte drei Goldzähne und fühlte sich leicht unwohl, als der Ältere seine Schulter packte. Nicht, weil irgendetwas ihm wehtun könnte, was ein normaler Mensch mit bloßen Händen ausrichten konnte, aber von einem so zwielichtigen Kerl angegrabscht zu werden war nicht unbedingt das Höchste der Gefühle...
"Ah, ihr wollt d'Affen einfangen, nicht woahr? Oh, das is' wunderboar von eich Kinners! Mei Töchterle is' doart, vielleicht kannste ihr ja helf'n!" Es war kompliziert, etwas zu verstehen, doch Teysaru riet, dass es irgendetwas mit seiner Mission zu tun hatte und blieb höflich. "Wir werden unser Bestes geben, um die Insel von dieser Plage zu befreien." Diese diplomatische Antwort erntete schallendes Gelächter und einen Klatscher zwischen seine Schulterblätter, ehe er entlassen wurde. Das war auch höchste Zeit, denn in diesem Moment ging ein Ruck durch den Boden, was bedeutete, dass das Schiff ablegen würde - der Genin war nun also dazu angehalten, sich schleunigst an die Reling zu verziehen...!



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Jirokou Shunsui

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Mühsam drängte sich Shunsui durch das Gedränge, welches hier am Hafen herrschte. Da stellten sich doch einem gleich mehrere Fragen. Erstens, was machte Shunsui an einem sonnigen Tag im Hafenbezirk Getsurins? Zweitens, warum war es hier so brechen voll mit Menschen gefüllt? Und die letzte und wichtigste Frage lautete doch, wer war Hans Sarpei? Aber nun genug der Scherze. Es war ein wirklich heißer Tag und die Mittagssonne am Himmel brannte auf die Leute herab. Das Einzige, was diese Hitze aushaltbar machte, war das nahe gelegene Meer und die frische Brise, die dann und wann wehte. Aber ein großer Flohmarkt stand an und das lockte selbstverständliche viele Menschen an, die auf Schnäppchen aus waren, egal bei welchem Wind oder Wetter. Doch Shunsui war keinesfalls einer dieser feilschenden Passanten, oh nein, er hatte ein größeres Ziel vor Augen. Es war endlich die Zeit gekommen, das nächste Mitglied für die Kurataiyou zu rekrutieren, eine gewisse Person namens Rutako Ingvi. Der blonde Junge war ihm noch nie persönlich über den Weg gelaufen, doch hatte er einige Informationen seitens Sharokku erhalten. Und nun befand er sich hier und würde ihn sich mal näher ansehen. Ihm wurde diese wahrlich große Ehre zuteil, den Jungen zu rekrutieren, ihn zu testen und auf seinen Platz zu weisen. Und nun ja, sollte er sich doch nicht als würdig erweisen, würde er ihm den Hals umdrehen und alle Beweise verschwinden lassen müssen. Nach außen hin spielte er nach wie vor den verschüchterten Jungen, doch innerlich freute er sich schon riesig auf das bevorstehende Ereignis. Vedammt, er musste sich anstrengen, um nicht die ganze Zeit grinsend durch die Gegend zu laufen. In manchen Situationen musste der Jirokou seine Emotionen wirklich besser im Griff haben!
Jedoch würde er diesem Ingvi nicht alleine gegenüber treten. Kurz bevor er aufgebrochen war, hatte ihn Hinketsu Yuzuki – ein anderes Kurataiyou-Mitglied – aufgehalten und mit ihm gesprochen. Dabei hatte sie ihm das Angebot unterbreitet, ihm bei der Rekrutierung zur Hand zu gehen. Doch als er sich genauer danach erkundigen wollte, hatte sie gesagt, er solle sich einfach Mal überraschen lassen. Eingebildete Göre! Dachte sie wirklich, nur weil sie ein Bluterbe beherrschte und aus einem mächtigen Clan stammt, dass sie das besser machen würde als ihn? Dass er nicht lachte! Bei ihrer Rekrutierung war er ebenfalls vor Ort gewesen und hatte sie durch die halben Slums gejagt und sie in eine hoffnungslose Lage versetzt. Dabei war klar geworden, dass sie ihm nicht das Wasser reichen konnte, was ihre Fertigkeiten betraf. *Naja, egal, vielleicht ist sie ja dieses Mal wirklich nützlich.* Und dort war sie auch schon und sprach mit ihrer Zielperson. Nun, zumindest stimmte die Beschreibung mit der wahren Person über ein. Der Rutako war ein kleines Stückchen größer als er selbst und hatte rabenschwarzes Haar. Ansonsten ließ sich auf den ersten Blick nicht viel mehr feststellen, also musste er näher ran. Sogleich näherte er sich ihm vom Rücken her, sodass er einen Blick zu Yuzuki werfen konnte. Schnell zwinkerte er ihr zu … und rempelte den Anwärter an! Das geschah natürlich nicht mit ganzer Kraft, selbst halbherzig wäre zu viel gewesen. Nein, er berührte ihn kaum und ließ sich zurückfallen, ganz so, als ob Ingvi ein Fels in der Brandung wäre. Dabei fiel ihm die Brille von der Nase, nach welcher er nun „blind“ suchen durfte. "M-m-meine Bri-brille, w-wo i-i-ist m-m-meine B-brille?", brachte er stotternd hervor. Ehe jemand reagieren konnte, hatte er die Brille fast umklammert, doch das Glück war mit ihm, denn in diesem Augenblick trat einer der Passanten heran und trat auf seine Brille. Man konnte ein lautes Knirschen vernehmen und die Brille war dahin. Als kleinen Extrabonus fing sich Shunsui auch einen Schnitt von der Brille ein, wobei er nämlich das Gleichgewicht verlor und mit seinem linken Unterarm in den Scherben landete. "A-aua!"
 

Hinketsu Yuzuki

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Mit klopfendem Herzen hatte Yuzuki mit ihrem blonden Kollegen aus der Kurataiyou ausgemacht, dass der Plan etwas abgeändert wurde – wie sonst sollte der neue Rekrut in den Park gelockt werden? Immerhin war das ein geeigneter Ort zu später Stunde, viel besser jedoch waren die Slums, in welchen die Hinketsu selbst vor einiger Zeit von eben jenem blonden, blitzschnellen Geist verfolgt und getriezt worden war. Der Gedanke an dieses Ereignis ließ das junge Mädchen frösteln, sodass sie die Arme enger um sich schlang und die Oberarme zu reiben begann. Die leichte Brise, die hier wehte, war auch nicht gerade hilfreich, wenn man mit Angstschweiß zu tun hatte, doch ihr eigener Plan brachte ihr Blut wieder so dermaßen in Wallung, dass ihr schnell wieder warm wurde und sogar ein leicht rötlicher Hauch ihre sonst so blassen Wangen zierte. „Ja, na los. Wird aggressiver. Der blonde Bengel hat es nicht anders verdient!“ Seit dem Gespräch mit Shunsui heizte ihr Gewissen ständig ihr Gemüt negativ auf, das Hinketsu-Blut, das ihr durch die Adern floss spielte demnach ziemlich verrückt. Auch wenn Yuzuki eigentlich viel zu nett für die Welt war, besaß sie doch einen Funken Stolz, der sie darüber hinweg sehen ließ, dass Shunsui eigentlich ihr Kollege war… Eine Abreibung hatte er dennoch verdient. Also hatte Yuzuki ihn abgefangen und etwas anderes mit ihm ausgemacht. Seltsamerweise war er damit einverstanden gewesen. Vielleicht hatte ihn der Gedanke daran, den neuen Rekruten ins kalte Wasser zu stürzen, ja umgestimmt? Immerhin war es ein leichteres Unterfangen, wenn Yuzuki sich einmischte, immerhin kannte sie den Neuen.
Apropos neuer Rekrut. Yuzuki sah sich suchend um. Irgendwo musste das Zielobjekt ja stecken, Shunsui war unweit von ihr, da sie diesen sehr gut an seiner blonden Mähne und seiner gespielt trotteligen Art erkennen konnte. Doch wo war der Gesuchte?
Ein freudiges Lächeln huschte über Yuzukis Gesicht, als sie diesen plötzlich erblickte. Schnell nahm sie ihre Beine in die Hand und drängelte sich durch die Menge zu ihm hindurch. „Rutako-san! Hallo!“ Strahlend blieb sie neben ihm stehen, fasste ihn vertraut an der Schulter und drehte ihn etwas zu sich, damit er sie auch ja nicht übersah. Sofort ergriff Yuzuki die Initiative, um etwas Smalltalk mit ihm zu führen. „Mensch, lange nicht gesehen. Wie geht’s dir so? Also mir geht’s super.“ Während sie auf eine Antwort seinerseits wartete, formulierte sie in Gedanken bereits ihre nächsten Sätze, die sie sogleich auch aussprach. „Ach, tut mir Leid, ich muss jetzt echt weiter. Aber warte mal… Wenn du Zeit hast, könnten wir uns doch nachher im Park treffen, was meinst du? Ich fänd’s super, wir haben uns sicherlich viel zu erzählen!“ Eine Antwort von ihm wartete sie hingegen nicht ab, viel mehr versuchte sie ihn irgendwie durch Hetze in die gewollte Richtung zu treiben – nämlich in den Park. Gerade, als Yuzuki sich umdrehen und davon huschen wollte, sah sie nur das Zwinkern von Shunsui – und dann rempelte dieser Ingvi an. Gewohnt in seiner hilflosen, aber gespielten Art fiel er zu Boden und… Glücklicherweise schnitt er sich an den Scherben seiner gefaketen Brille. „Na, sieh mal einer an. Schnapp ihn dir, du kleiner Vampir, sofort!“ Angetrieben von diversen Rachegedanken kniete sich Yuzuki neben ihren verletzten Kollegen, nahm seine Hand und untersuchte sie. Flink säuberte sie seine Hand, entfernte die Glasscherben, wobei sie ohne mit der Wimper zu zucken, aber dennoch mit zusammengepressten Lippen, eine der Scherben in ihre Handfläche drückte, die daraufhin zu bluten begann. Aber Shunsui würde schon nicht merken, ob es ihr Blut war, dafür war zu viel Rot auf seiner und auf der Hand von Yuzuki. Es war also perfekt für einen klitzekleinen Test. Schnell ein paar unbemerkte Fingerzeichen, die mit Heurmkramen in der Tasche getarnt wurden und schon konnte es losgehen.
„Hier, halt dir das auf deine Wunde, sie wird bald aufhören zu bluten.“ Noch ein kurzes Lächeln, ein Winken in Ingvis Richtung und schon war Yuzuki in der Menschenmenge verschwunden. Doch sie war nicht wirklich verschwunden, sondern hielt sich unfern von Shunsui versteckt in der bunten Menge an verschiedenen Personen auf und beobachtete alles – vor allem Shunsui. Nein, ihre Aufgabe war es nicht zusätzlich ein Auge auf Ingvi zu werfen, ihr Hauptaugenmerk galt Shunsui. Flink formte sie ein paar weitere Fingerzeichen. Bald würde sich ihr Blut in Shunsuis Adern ausbreiten wie eine Seuche.
 

Rutako Ingvi

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Mit ausdruckslosem Gesicht, aber ziemlich unzufrieden, wog Ingvi das Verkaufsstück in seiner Hand und schätzte seinen ungefähren Wert ein. „Ein Wakizashi...“, murmelte er leise, während er darauf hinab blickte. Dieser Markt wurde wohl entweder von Pazifisten veranstaltet, oder von Waffennarren, die ihre nicht wegzugeben bereit waren, denn erst nach langer Suche hatte er diese eine Klinge gefunden – und es war nur ein Wakizashi! Normalerweise würde er so kurze Schwerter nicht einmal eines Blickes würdigen, aber es gab nichts besseres hier und außerdem war es ohne Zweifel ein nicht unwichtiger Teil für einen Katananutzer wie ihm selbst – was nicht hieß, dass er es wollte. Er mochte es, nur das Katana zu benutzen, erst mit links zu beginnen und dann zu seiner starken Hand zu wechseln, um mit ganzer Stärke attackieren zu können, mit nur einer Waffe und nichts, das er hinterhältig versteckte, ohne lahme Manöver, und natürlich mit seinem brillanten Maai von etwa einem Meter siebzig. Ein Wakizashi brauchte er nicht; was natürlich nicht hieß, dass er ein gut gearbeitetes Stück zu einem günstigen Preis nicht nehmen würde.
Was soll denn der Mist?“, knurrte er dem Verkäufer zu, als er die Waffe wieder in ihre Hülle schob und auf den Tisch knallte. „Die Klinge ist abgenutzt und stumpf, das Metall ist minderwertig, der Griff ist aus Holz und noch dazu morsch... Ich kann Leute nicht leiden, die versuchen, anderen das Geld aus der Tasche zu ziehen, wissen sie?“ Zornig starrte er den deutlich verschüchterten Mann an. Vielleicht lag das ja an Ingvis Vorstellung, aber vielleicht auch an dem Grund, aus dem er nicht direkt in der Menschenmenge stand, sondern sich frei bewegen konnte. Ein kräftiger Shinobi Soragakures, der noch dazu ganz offen eine Waffe bei sich trug, schien die Leute hier ein wenig abzuschrecken, sodass sie einen gewissen Sicherheitsabstand für angebracht hielten – und ja, das gefiel ihm sehr. Kühl drehte er sich herum und wollte gerade verschwinden, als er ein Mädchen erkannte, das gerade auf ihn zukam. Er hatte sie schon gesehen, diese Schwarzhaarige, und er mochte sie... richtig, sie war eine Hinketsu. Schnell sprach sie ihn an, grüßte sie und redete auch sofort wieder weiter. So redselig und hektisch hatte er sie gar nicht in Erinnerung, eher ruhig und etwas zurückhaltend und nicht zuletzt waren da noch diese Selbstgespräche, auf deren Erwähnung hin sie so empfindlich reagierte. So viel wusste er noch genau, nur ihr Vorname fehlte noch... Yuki? Yuzuki? Yuzuka? Irgendetwas mit Yu auf jeden Fall. „Schön, dich mal wieder zu sehen, Yu-san“, sagte er einfach, als sie ihre erste Pause machte. Auf die Frage nach seinem Befinden antwortete er erst einmal nicht; ehrlich gesagt fühlte er sich ziemlich bedrängt von der Art, auf die sie ihn angesprochen hatten, und etwas misstrauisch war er auch. Sie war doch sonst nicht so, zumindest hatte er sie anders kennen gelernt. Vor allem die Art, wie sie ihn an der Schulter gepackt hatte, passte nicht wirklich zu ihrem doch eher schüchternen Selbst... Aber sie schien es kaum zu merken, denn sie redete munter weiter. Und dann wurde es noch komischer, sie sagte, sie wolle ihn später im Park treffen, und dann schien es, als wolle sie flüchten... Was zur Hölle war los mit ihr? Aber als wäre das noch nicht genug, rempelte irgendein Idiot Ingvi auch noch einfach so an! Nun gut, eigentlich berührte er ihn kaum und konnte ihn auch nicht aus seinem festen Stand bringen, doch er NERVTE einfach! Das Schwarzhaar war gerade sowieso nicht in der besten Stimmung, er war genervt und wütend wegen dem Wakizashi und ziemlich verwirrt wegen Yuzuki, und bekanntlich war er nicht gerade zimperlich bezüglich Gewaltanwendung, ganz besonders nach dem verfluchten Chuuninexamen. Schneller, als er reagieren konnte, lag der fremde Junge auf dem Boden, jemand trampelte ihm über die Brille und Yuzuki kümmerte sich ein wenig um ihn, ehe sie erneut zur Flucht ansetzte – und dieses Mal erfolgreich. Ingvi stattdessen reagierte etwas langsamer und wesentlich ruhiger, drehte sich einfach herum zu dem liegenden Jungen und stellte einen Fuß auf dessen Rücken ab, mit dem er ihn herunterdrückte. Der sollte erstmal nicht aufstehen. „Oh, tut mir leid, Junge, war ich dir im Weg?“, flötete er im freundlichsten Ton, während er den Druck erhöhte. „Es ist so voll hier, ich verstehe das. Du solltest trotzdem aufpassen, wo du hinläufst, verstehst du, Mister Kleinkind?“ Nach Beendigung dieses Satzes hob er seinen Fuß an und trat noch zweimal auf den Rücken dieses Pöbels, ehe er sich eiskalt herumdrehte und vom Markt entfernte. Vor ihm tat sich die Menge auf, ließ ihn hindurch und schien jede Berührung zu vermeiden; genau so mochte er es.


Tbc: Parkgelände
 
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Isuzu Himeko

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<<cf: Ausgang von Soragakure

Ihr Schiff hatte eine Größe, die Himeko im Verhältnis zu anderen Schiffen mangels Erfahrung nicht ganz beurteilen konnte. Eigentlich wollte sie sich auch keine Gedanken darum machen, ob ihr Schiff nun groß oder klein war. Sie-war-am-Meer! Und genau dafür hatte sie gerade fast ausschließlich noch Augen! Hätte sie Yamada-san nicht schon auf dem Weg beschieden, dass sie das erste Mal Soragakure verließ, hätte sie bei dem Anblick dieser Wassermassen vermutlich total vergessen, dass sie ihrem Anführer noch eine Antwort schuldig war. Auch, dass sie sich den Schiffsraum mit noch einer ganzen Menge anderer Ladung teilen mussten, war ihr egal, während sich eine romantische Abenteuerlust in ihr ausbreitete, wie heißer Tee an einem Winterabend. Erst Nobuto-chans besorgniserregender Anblick holte sie zurück in das Hier und Jetzt, denn sie konnte weder dem Hafen, noch dem Meer, noch dem Schiff scheinbar irgendwas abgewinnen – dass ihr diese Situation eindeutig Unbehagen bereitete, war schwer zu übersehen, sodass Hime-chan sich zwang, ihr freudiges Lächeln zu unterdrücken. Ihre Partnerin auf diesen Kahn zu kriegen dürfte eine ganze Menge Einfühlungsvermögen und Geduld erfordern, von denen die Brünette zum Glück ja mehr als genug hatte: »Ähm, N-nobuto-san?« Begann das Mädchen leise und zaghaft: »E-es, ähm, es ist … a-also es ist in Ordnung. I-ich bleibe bei dir! O-ok? Nimm … n-nimm dir, äh, so viel … also, so viel Zeit wie du brauchst, in Ordnung?« Um ihre Worte zu bekräftigen legte Hime-chan ihrem Gegenüber sanft eine bestärkende, ermutigende Hand auf den Rücken und blieb ganz dicht bei Moe-chan, bis sie so weit war, das Schiff zu betreten, auf dem die letzten Vorbereitungen liefen, und die Mannschaft geschäftig von einer Seite auf die andere hetzte. Einen Augenblick lang warf sie einen entschuldigenden Blick zu Yamada-san, der hoffentlich nicht böse darauf war, dass sie Nobuto-chan ganz viel Zeit versprochen hatte, während in ihr der Gedanke einer Belohnungsumarmung reifte, wenn das süße Ding es wirklich schaffte, auf das Schiff zu kommen, bevor es ablegte.
 

Nobuto Moe

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Sehr gut! Anscheinend besaß sie doch soetwas wie Menschenkenntnis, denn ihre Beschwichtigungsversuche ließen diesen Zwischenfall mit Himeko wie gewünscht in Vergessenheit geraten. Nicht einmal ihr Teamleiter sagte mehr etwas dazu. Obwohl.. hatte er sich zu dieser Angelegenheit überhaupt schon mal geäußert? Moe zuckte mit den Schultern. War ja auch egal. Ihre Aufmerksamkeit galt momentan eh einer großen, blauen Wassermenge. Auch wenn sie nämlich Einspruch einlegte, konnte sie doch nicht verhindern, dass die Gruppe schon zum Hafen ging. Während also der Geruch von Salzwasser in der Luft zunehmend stärker wurde, versuchte sich der Rotschopf mit Rikuren abzulenken, indem sie auf seine Fragen einging. "Ja, Ja und Ja!" Sie warf ihm einen verstohlenden Blick zu. "Ich komme aus Iwagakure." Sie verschränkte die Arme hinter dem Kopf. "Dort gibt es gewöhnlich dutzende Berge an jeder Ecke. Manche davon habe ich auch schon besucht." Ehrlich gesagt waren dies nur größere Hügel gewesen, aber das musste ja niemand wissen. "Ich bin nur hierher gezogen, um Genin zu werden." Sie lächelte zufrieden. Immerhin hatte sie ihr Ziel auch erreicht, obgleich sie Soragakure immer noch nicht mochte. Als Moe ihren Blick wieder nach Vorne richtete, wusste sie auch warum. Vor den drei Shinobi erstreckte sich der große Hafen mit seinem geschäftigen Treiben. Überall hölzerne Stege auf denen Seemänner hin und herliefen, große und kleine Schiffe und das unendliche Blau dahinter. Das Lächeln verschwand ebenso schnell von ihrem Gesicht, wie es gekommen war. Ein deutlicher Salzgeruch war außerdem zu vernehmen, der dem Rotschopf eine Gänsehaut verpasste. Sie atmete einmal tief durch. Es half alles nichts. Sie musste sich ihrer Angst stellen.
Innerhalb der Sicherheit der Gruppe tastete sich Moe also vorsichtig an das Schiff heran, dass sie zu ihrer Mission bringen würde. Es machte eigentlich einen ganz stabilen Eindruck. Die mittelgroße Kogge schien noch neuerer Bauart zu sein, dennoch half diese Tatsache nichts gegen ihre Angst. Ob jung oder alt, es machte nämlich keinen Unterschied. Jedes Schiff konnte in den riesigen Wassermassen untergehen und damit würde auch sie unweigerlich ins Wasser tauchen und Schiff am Grund Gesellschaft leisten. Sie konnte nämlich weder Schwimmen, noch kannte sie irgendwelche Jutsu, die sie daran hindern würden unterzugehen. Das war einfach der Hintergrund ihrer Phobie. Zusätzlich dazu empfand sie aber meist auch noch eine gewisse Seekrankheit, welche allein die Anwesenheit auf dem wankenden Deck eines dieser Holzungetüme zur Hölle machte. Auch jetzt konnte Moe deswegen kaum ihren Körper dazu überreden auf das Wassergefährt zu steigen. Selbst die beruhigende Hand von Himeko auf ihrem Rücken änderte kaum etwas daran. Am liebsten hätte die Nobuto ihre Unfähigkeit diesbezüglich auch gerne vor den anderen beiden Genin versteckt, so gut war sie dann aber doch nicht im schauspielern. Wahrscheinlich hatte eh schon jeder ihren gezwungenen Gesichtsausdruck mitbekommen, weswegen sie sich um diese Sache keine Gedanken mehr machte. Sollten sie doch denken, was sie wollen. Auf dem Land waren sie dafür die Weicheier. "I-Ich brauche keine Zeit." Das Mädchen versuchte so gut es ging mutig zu klingen. "L-Los, g-gehen wir!" Ihren Worten folgten aber keine Taten. Stattdessen rann ihr kalter Schweiß über den Rücken. Ich kann es nicht.. Sie würde ewig hier stehen bleiben und dem Schiff dabei zusehen, wie es ohne sie zur Mission fuhr. Nein! Das durfte nicht sein. Es musste doch eine Lösung geben. Moe machte einen Schritt rückwarts, ergriff plötzlich die Hand Himekos und drückte diesen mit beiden Armen wie ein Kleinkind fest gegen ihre Brust. Der Halt des größeren Mädchens gab ihr eine kleine Menge Selbstvertrauen zurück. Zumindest würde sie jetzt beim Überstieg nicht ausrutschen und hilflos im Wasser unter ihnen landen. Nach ein paar nervenzehrenden Schritten, waren die beiden Mädchen auch schließlich sicher auf dem Deck angekommen. Die erste Hürde war also geschafft. Die folgende Umarmung der Brünetten überraschte sie zwar völlig, der Rotschopf nahm diese aber dankend an. Mit zitterndem Körper, Tränen in den Augen und einem leisen Schniefen war Moe nur allzu froh über diese Körpernähe, weswegen sie sich bereitwillig in den Armen ihrer Partnerin vergrub.
 

Yimi Cho

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Himeko konnte wieder aufatmen und schien sich einigermassen zu fangen. Sie war wieder leicht ruhiger geworden und auch die überdurchschnittlich feuchten Augen wurden ein wenig normaler. Davon, dass er nichts getan hatte wusste er nichts. In dem Bereich war er einfach doof gewesen. ... Ist doof. Falls es überhaupt etwas gegeben hatte. Darum ging er auch ohne sich darüber Gedanken zu machen oder sich einer Schuld bewusst zu sein mit den Beiden Richtung Hafen, wo sie dann doch früher als erwartet auf das Schiff gingen. Neugierig hörte er auf dem Weg Moe zu. Sie war also also schon außerhalb gewesen. Kam sogar aus einer anderen Stadt, war aber hier, um hier Genin zu werden. Das war doch interessant. Wie es dort wohl war? Immerhin war es für Städte nicht sehr schwer sich von Soragakure zu unterscheiden... Und von Miu hatte er auch schon spannende Dinge gehört. Iwagakure. Rikuren brauchte ein wenig, bis er feststellte, dass Iwagakure ja sogar in dem Reich war, in welches die Mission sie führen würde! Wie Moe darauf wohl reagieren würde? Ob sie Heimweh bekommen würde? Oder an ihre Verwandtschaft denken müsste? Kurz fragte der Junge sich, ob er überhaupt schon erwähnt hatte, in welches Reich sie mit dem Schiff reisen würden.
Mit einem gut gelaunten Lächeln sagte der Junge:" Dann kennt sich ja wenigstens einer von uns sogar mit "echten" Bergen aus. Ich war noch nicht irgendwo anders und bin in der fliegenden Stadt aufgewachsen. Ich bin sehr neugierig, wie es im Reich der Erde aussehen wird."
Da waren die Schiffe. Langsam näherten sie sich den Ungetümen und wurden immer mehr von der salzigen Luft der Meere umgeben. Es war alles noch entspannt und im Zeitrahmen, aber bei der benötigten Überwindung von Moe war das vermutlich auch besser so. Darüber aufregen, dass Himeko dem Mädchen viel Zeit versprach? Keineswegs. Der Junge dachte wie das große Mädchen und wollte Moe nicht auf das Schiff drängen. Natürlich sollte sie es schon schaffen sich zu überwinden, da sie ein Ninja werden wollte, aber deswegen musste man jetzt nicht so zwingen und drängen. Wollte Moe Ninja werden? Eine berühmte, oder zumindest gute, Kunochi? Oder war das garnicht ihre Wahl gewesen? So eifrig wie Rikuren sie bisher erlebt hat, schätze er aber eher, dass sie wirklich auch eine Ninjakarriere anstrebte. Himeko redete der Kleinen also lieb zu und Rikuren reagierte nicht auf ihren Seitenblick, denn er sah ihn nicht. Er merkte schon, dass Himeko kurz zu ihm blickte, Rikuren war aber mehr mit dem Schiff, dem Wasser und seinen Missionspartnern beschäftigt, weswegen er die stumme Entschuldigung nicht deuten konnte.
Rikuren stellte sich mit zu Moe und überlegte, was man so sagen oder tun könnte, um dem Mädchen zu helfen, ohne es nach hinten losgehen zu lassen. Mit einem Grinsen antwortete er Himeko:" Ich lege nicht fest, wann das Schiff ablegt, aber ich denke die Herren und Damen werden freundlich genug sein, um ein bisschen auf uns zu warten. Aber ich denke nicht, dass das nötig sein wird." Auch er hatte seine Hand kurz auf Moes Rücken gelegt, überlies es dann aber Himeko. Ob es sie trösten würde, falls sie wüsste, dass Rikuren noch nicht ihren gezwungenen Gesichtsausdruck erkannt hatte? Leider wussten das weder der Junge, noch das kleine Mädchen. Ihre Worte, gefolgt von keinen Taten liesen Rikuren freundlich und sanft lächeln. Leise und ruhig meinte er:" Genau, gehen wir. Hoffentlich haben wir die Fahrt schnell hinter uns und dann kannst du uns das Reich der Erde zeigen. Und die Berge. Ich wollte schon immer wissen, wie echte Berge klingen und wie frisch die Luft dort wirklich ist." Kurz fiel dem Jungen etwas zu Schiffen und Holz und kaputten Schiffen ein, was ihm Mut gemacht hätte, aber es war zweifelhaft, ob das auch für andere gelten würde, deswegen erzählte er seinen Gedanken lieber nicht. Vorsichtig ging er mit Moe und Himeko aufs Schiff und beobachtete gerührt die Umarmung. Sanft streichtelte Rikuren Moe durch das Haar und meinte leise flüsternd zu Himeko:" Gut gemacht." Etwas lauter sprach er dann:" Habt ihr Beide gut gemacht. Dann ist ein Hindernis ja schon geschafft. Jetzt müssen wir nurnoch diese Riesenschaukel ertragen, bis wir ankommen." Hin und her. Hoch und runter. Immer anders, in seinem ganz eigenem Rythmus schaukelte das Schiff auf dem Wasser und der Yamada durfte dank seiner Sinne jedes Schwanken wahrnehmen. Beim Gedanken daran mischten sich Übelkeit und Entspannung in ihm. Leider gewann, während er daran dachte, immer mehr die Übelkeit die Oberhand, weswegen er schnell wieder versuchte an etwas anderes zu denken. Wie sah es mit Moe und Himeko aus? Soviel Konzentration wie möglich wanderte von seinen Gedanken weg und hin zu den Mädchen.
Fragend fragte er, nachdem sich Moe ein wenig beruhigt und gesammelt hatte:" Wollt ihr hier oben bleiben, oder lieber runter, in das Schiff rein? Was wäre für euch angenehmen. Ich kann es leider nicht so gut beurteilen. Ich würde am liebsten vergessen wo ich bin." Deutlich wehte der Wind über sie und laut und eindringlich platschte das Wasser um sie herum. Aber es war zuviel weites Wasser... Das war fast so schlimm, wie eine Wüste, auch wenn er noch in keiner Wüste war. Dabei war ihm die Schifffahr sogar einmal als relativ praktisch für einen Yamada beschrieben worden. Für einen Yamada mit Bluterbe. Warum hatte der Junge aber leider vergessen. Und jetzt, wo er das weite mehr so am eigenen Leib zu spüren bekam, wollte er es auch nicht mehr wissen. Was sollte ihn bitte mit dieser großen, leeren Fläche verbinden? Diesem Fenster in eine andere Welt. Diesem Tor in eine andere Welt. Ob es für normale Leute ebenfalls solch ein Tor war?
 

Isuzu Himeko

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Zuerst sah es ganz danach aus, als würde das andere Mädchen ihr Angebot ablehnen wollen. Hime-chan verfluchte sich innerlich dafür, diese Idee überhaupt ausgesprochen zu haben und wägte reflexartig das Risiko ab, ihr Gegenüber damit verletzt zu haben. Jedoch zeigte sich wohl, dass Moe-chans Antwort eher auf stolz, denn auf dessen Verletzung beruhte, denn Hilfe konnte die Andere ganz eindeutig jetzt mehr brauchen, als alles andere. Spätestens, als ihr Gegenüber sich Himekos Hand krallte und sie einfach ohne nachzudenken an ihre Brust drückte, wurde das Himeko völlig klar, obwohl sie sich sofort dafür schämte, ihrer Partnerin an die Brust fassen zu müssen, trotz der Tatsache, dass sie ja absolut keine Wahl hatte. Nobuto-chan krallte sich förmlich an ihren Arm, den sie sich dabei eher nebenher an den Oberkörper drückte, während in der Brünetten langsam aber unaufhaltsam eine gewaltige Gesichtshitzewallung entstand, die sie zwang, den Blick auf das Wasser unter sich zu richten und alles zu versuchen, zu vergessen, dass ihre Hand gerade auf einer fremden Brust ruhte – vergeblich. Die Versuchung, ihre Hand zu bewegen, die mit jeder Sekunde etwas intensiver kribbelte, wurde stärker und stärker während sich das knuffige Kampfknäuel endlich in Bewegung setzte und mit ihr im Schlepptau über die wackeligen Planken schritt. ‘Ich habe meine Hand an ihrer Brust! Ich habe meine Hand an ihrer Brust! Ich habe meine Hand an ihrer Brust! Ich habe meine Hand an ihrer Brust! Ich…‘ mehr passte in Himekos Kopf nicht mehr rein, während sie das Schiff betraten, wo ihr Greifwerkzeug end-lich wieder in die Freiheit entlassen wurde – was zu Hime-chans eigener Überraschung gemischte Gefühle hervorrief, bevor sie sich wieder halbwegs fangen konnte und sie ein kurzer Stich der Schuld überfiel.
Himeko vergaß fast völlig, dass sie gleich von ihrem Lieblingselement umgeben auf einem Schiff durch die Gegend schippern würden, während sie sich ausmalte, was wohl jetzt passieren würde, wenn Moe-chan ihr wider erwarten in den Kopf hätte gucken können und dort einfach alles gesehen hätte und sie dann bestimmt für eklig halten würde und sie nie wieder ansehen und vielleicht ganz, ganz schlimme Dinge antun! Hime schüttelte die Gedanken mit einem Kopfschütteln von sich ab und Zwang sich zu einem sanften Lächeln, das nach und nach zu einem richtigen, echten, Ehrlichen wurde: Nobuto-san hatte es wirklich auf das Schiff geschafft, obwohl sie ganz viel Angst hatte – oder Schiffe einfach nicht mochte, oder so ähnlich: »D-das, ähm, das hast du... also, das war ganz toll von dir.« jawohl! Himeko versuchte Moe-chan irgendwie zu ermutigen und Komplimente funktionierten dabei einfach am Besten. Um die Ernsthaftigkeit ihrer Worte zu unterstreichen, setzte sie schlicht zu einer Umarmung an, die sogar ganz ohne Verlegenheit abging: Es war schließlich nur eine unschuldige Belohnungsumarmung, obgleich ihre Partnerin das Gesicht nach einem Laut der Überraschung in ihrer Brust versenken musste – Größenunterschied eben! Mit nicht wenig Besorgnis musste Hime allerdings feststellen, dass Nobuto ihre Angst bei weitem noch nicht hinter sich gelassen hatte und sich bebend und schniefend an sie klammerte, die ja eigentlich selber nicht als besonders mutig oder mit Selbstvertrauen gesegnet durchging. Yamada-san versuchte auch, was in seiner Macht stand, diese Situation so ruhig wie nur irgend möglich darzustellen, aber in Anbetracht Moe-chans ängstlich bebendem Körper, der sie im übrigen noch eine ganze Nummer knuffiger wirken ließ, wirkte auch dies nur mäßig. Langsam aber sicher ging das Mädchen in ruhige, wippende Bewegungen über, in der Hoffnung, dem ängstlichen Gruppenmitglied ein wenig beim Entspannen helfen zu können – bei kleinen Kindern funktionierte das ja auch immer. Der Drang, liebevoll irgendwas zu summen wurde wohlwissend unterdrückt, denn ihr mangelndes Talent würde bestenfalls alles nur schlimmer machen. Himeko schwieg einfach eine Weile und hoffte, dass Moe nicht mitbekommen hatte, wie sie ablegten und Yamada-san irgendwohin verschwand, nur um bald darauf wieder bei ihnen aufzutauchen.
Er schlug vor, unter Deck zu gehen und die Brünette fragte sich sogleich, ob es wirklich klug wäre, jemanden der sich fürchtet, zu ertrinken, unter Deck zu bringen. Andererseits hatte er ja recht: unter Deck bestand die Chance, zu vergessen, dass sie von einer ziemlich großen Menge Wasser umgeben waren. Das Mädchen lächelte ihrem Gruppenleiter unsicher zu und begann, Nobuto-chan ganz, ganz sachte und vorsichtig in Richtung unter Deck zu schieben – sie konnte sich ja wehren, wenn sie dabei Panisch wurde – und dann müsste sich Hime lang und wortreich dafür entschuldigen, dass sie es versucht hatte.
 

Nobuto Moe

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Moe war im Moment alles egal. Es war ihr egal, dass jeder ihre Angst sehen konnte. Es war ihr egal wie ein Klammeräffchen zu wirken und in Verbindung damit waren ihr ebenso mögliche peinliche Berührungen mit Himeko egal. Es zählte nur eine Sache: Nicht den Verstand auf diesem Holzungetüm zu verlieren. Zwar hatte sie es mit etwas Beistand recht zügig auf das in den Wellen wankende Schiff geschafft, doch was nun? Die eigentliche Reise auf diesem Ding begann erst noch und schon wollte sie am liebsten wieder auf festen Boden. Auf diesem konnte man schließlich nicht ertrinken.. bestimmte Ausnahmen wie Treibsand natürlich außen vorgelassen. Diese Details waren jetzt aber unwichtig. In den Armen ihrer Partnerin liegend, schöpfte der Rotschopf endlich wieder etwas Mut. Sie war überhaupt kein anhängliches Mädchen, das oft die Körpernähe anderer suchte. Es enstprach einfach nicht ihrem normalen Verhalten. In dieser Situation hatte die Umarmung allerdings eine deutliche Beruhigung ihres Gemüts zur Folge. Man konnte sogar soweit gehen sie angenehm zu nennen. Ungewohnt und trotzdem schön. Das leichte Wiegen tat noch sein Übriges und ließ Moe für einige Augenblicke die äußeren Umstände vergessen. Sie fand sich in einer süßen Traumwelt wieder. In den Bergen Iwagakures tollte sie in Sicherheit vor dem großen Blau herum. So bekam das Mädchen noch nicht einmal mit, dass sich ihr Gefährt längst in Bewegung gesetzt hatte.
Erst als Moe aus diesem Traum aufwachte, bemerkte sie den Wandel um sich herum. Das Wasser um sie herum nahm immer mehr zu, während die Kais hinter dem Heck des Schiffes in immer weitere Ferne rückten, bis sie kaum mehr zu sehen waren. Die salzgeschwängerte Luft nahm ihr fast den Atem. Das Gesicht der Nobuto nahm dadurch zunehmend eine ungesunde Farbe an. Außerdem fühlte sie eine deutliche Schwummrigkeit, die ihre Knie weich wie Kaugummi werden ließ. Es wurde immer schwieriger sich aufrecht zu halten. Nur durch die weiteren Aufmerksamkeitsbekundungen ihrer beiden Teampartner konnte sich die Kunoichi sprichwörtlich über Wasser halten. Hoffentlich würde dies auch noch lange andauern. Der kommende Vorschlag von Rikuren den Weg unters Deck zu einzuschlagen, ließ sie unkommentiert. Sie wusste selbst nicht so recht, was sie jetzt eigentlich wollte. Trotz ihrer Angst vor dem Ertrinken, fürchtete sich Moe nicht vor der Enge der Raumlichkeiten dort unten. Sie konnte schließlich nicht schwimmen und würde deshalb egal wo wie ein Stein im Wasser untergehen. Nachdem Himeko sie jedoch sachte in Richtung Treppe schob, beugte sie sich dem Druck ihrer Hände und setzte sich langsam in Bewegung. In den Eingeweiden des Schiffes war die Rothaarige zumindest in Sicherheit davor vom Deck gespült zu werden. Um dorthin aber nicht auf allen Vieren hinkriechen zu müssen, klammerte sie sich erneut mit aller Kraft an das einzige andere Mädchen auf diesem Kahn. Ob sie damit wohl noch länger zurecht kam? Es gab nämlich keine Anzeichen dafür, dass sich dieses Verhalten in naher Zukunft ändern würde.
 

Yimi Cho

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Während Rikuren darüber nachdachte, wie man die Situation besser gestalten könnte, fiel ihm etwas auf. Erst hielt er es nur für die Wellen und das darauf hingleitende Schiff. Dann wirkte es wie Einbildung, doch es war keine, stellte der Junge fest. Es hatte einen Moment gedauert, doch nun bemerkte Rikuren, dass Himeko sanft wipte und versuchte Moe damit zu beruhigen. Die zwei waren echt süß. Da konnte man sich ja nur darauf freuen endlich in den Bergen zu sein und gemütlich die eigentliche Mission anzufangen. Ohne, dass sich wer vor dem weiten Meer fürchten musste oder so. Außer natürlich sie würden vor Ort erfahren, dass eines der beiden Mädchen Höhenangst hatte. Das bezweifelte Rikuren aber stark, immerhin hätten sie das dann sicherlich schon erwähnt. Oder war es doch kein Zweifel und eher etwas anderes? Hoffnung? Sie standen auf dem Schiff und langsam drängte Himeko das andere Mädchen unter Deck. Moe nahm den Vorschlag dann an und ging, nicht ohne sich an ihren Halt zu klammern, mit. Moment. Hatte er etwas verpasst? Wo hatte er gesagt, dass sie unter Deck gehen sollten? Und was zogen die beiden hier bitte ab?! Wo war er hier? Hilfe? Die Situation war ein wenig... komplizierter. Am besten wäre es, wenn er ein Mittel gegen Seekrankheit kennen würde. Kannte er aber nicht und Himeko anscheinend ebenfalls nicht. Falls es überhaupt eines geben sollte, was der Junge stark anzweifelte. Langsam gingen sie hinab und Rikuren folgte den beiden Mädchen. Eigentlich war er neben ihnen gelaufen, wurde dann aber dazu gezwungen hinter Moe und Himeko zu gehen, da ihnen von unten Seeleute entgegenkamen. Vielleicht konnte man die fragen, was gegen die Seekrankheit helfen würde? Bevor er diesen Gedanken jedoch realisieren konnte, fiel ihm etwas ein. Er hatte vergessen darüber nachzudenken, was ihm selbst lieber war. Natürlich hatte Moe vorrang, da die im Vergleich zum Rest am meisten unter dem Meer litt, aber jetzt sammelten sich in Rikurens Kopf die Gedanken dazu, wie es unter Deck war. Ihm fiel jetzt auch ein, dass er Ozeane nicht so sehr mochte, aber eigentlich noch nie wirklich auf einem Schiff unterwegs gewesen war und garnicht wusste, ob er selbst Seekrank war oder Angst vor dem Wasser hatte. Also Angst, so wie Moe, konnte er schonmal ausschließen. Er hatte ein bisschen Furcht, besser gesagt Ehrfurcht, aber ansonsten war Wasser vollkommen in Ordnung. Auch in großen Massen. War er Seekrank? Das Schiff fuhr bereits, also hätte der Effekt schon lange eintreten müssen. Zum Glück war er auch nicht seekrank. Das war somit zumindest in Ordnung. Die Aufmerksamkeit konnte also restlos Moe gelten, die, auch ohne ihr Gesicht sehen zu können, relativ ungesund wirkte. Das Innenraum des Schiffes war sehr simpel gehalten und es gab genügend Sitzplätze, falls man nicht auf ein samtweiches Sofa oder so bestand. Man musste sich hier schon mit Holz begnügen oder sich einen Platz erkämpfen. Rikuren dachte aber noch garnicht daran sich zu setzen, denn erstmal mussten sie gucken, ob sie überhaupt hier unten bleiben würden. Mit fragendem Ausdruck wandte er sich zu Himeko und Moe und wusste nicht so recht was zu tun war. Nachdenklich fragte er Moe:" Geht es hier unten? Falls du wieder hoch willst sag bescheid. Ansonsten, wollen wir gucken, ob wir etwas finden um die Zeit zu vertreiben oder willst du lieber weiter in Ruhe mit diesem ..." Toll! Ihm fehlte das passende Wort. "Ähm Holzmonster kämpfen?" Fragend blickte er auch Himeko an, denn die Frage galt, zum Teil, auch ihr. Leider wusste Rikuren nicht so genau, ob er sie wirklich angeblickt hatte oder leicht an ihr vorbei, da er momentan nicht ganz so aufmerksam für seine Umgebung war.
 

Isuzu Himeko

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Zum Glück ließ sich Moe ohne größere Probleme unter Deck bringen, was Himeko selber nicht wenig verwunderte – sie hätte sich in dieser Situation mit Sicherheit krampfhaft irgendwo an der Reling festgekrallt, oder so was ähnliches. Insofern empfand die Brünette den Weg als nicht ganz so schwierig, wie sie ihn sich vorgestellt hatte. Was Yamada-san in der Zwischenzeit tat? Wer wusste das schon? Jedenfalls schob Hime-chan Nobuto-chan ganz sachte vor sich her bis hin zum rettenden Unterdeck. Nicht im Traum, so war ihr auf eine surreal klare Art und Weise bewusst, hätte sie erwartet, dass Moe-chan sich so sehr an sich klammern würde, aber das war ja schließlich nichts schlechtes; obgleich sich Himeko der unangenehmen Natur der Situation ihrer Partnerin völlig bewusst war, empfand sie diese beinahe innige Umarmung als süß und musste sich davon abhalten, nicht zu vergessen, dass sie hier eine Aufgabe hatten und Moe sich einfach gerade zu Tode fürchtete. Aber das war auch wirklich schwierig, wenn man ein so süßes Kampfknäuel an einen Drückte, oder? Nachdem sie sich an einigen Matrosen vorbeigezwängt hatten, die ihnen allesamt mit weit in die Höhe gezogenen Augenbrauen begegneten, hielt das Mädchen ganz vorsichtig Ausschau nach einer Sitzgelegenheit, die sich angenehmerweise ziemlich schnell fand: direkt neben ihnen fand sich ein alter, dunkler, von möglicherweise dutzenden Jahren gezeichneter, schwerer Tisch mit ebenso alten Stühlen und einer langen Sitzbank, die diesen Ort zu einem perfekten Ort für einen Pokerabend machten, wenn man das Schaukeln hier unter Deck ignorieren konnte – insofern vielleicht doch keine so gute Idee, Moe hier unten abzuladen?
Jetzt konnten sie so schnell nicht zurück, also faltete sich Himeko auf die Sitzbank und bugsierte die Knutschkugel neben sich – näher am rettenden Ausgang, selbstverständlich – bevor sie ihr süßes, rundes Köpfchen wieder an ihre weiche, wärmende Brust drückte. Himeko konnte nicht anders, als ein warmes, beinahe mütterliches Lächeln aufzusetzen. ‘Sehe ich vielleicht auch so aus, wenn ich Angst habe?‘ Vor ihrem inneren Auge entstand das Bild von sich selbst mit dieser besonderen Aura der Niedlichkeit, die Nobuto-chan im Moment für sich ganz alleine gepachtet hatte – das konnte nicht sein, denn sonst hätte ihr ja damals auch immer einer geholfen, wenn sie mal wieder geärgert worden war... also außer Miyu-nee, die sowieso irgendwie immer da war und bei der sie sich nicht wundern würde, wenn sie es auch versteckter weise auf diesen Kahn verschlagen hätte, um ihre zerbrechliche, zwölf Minuten jüngere Schwester vor irgendwelchen bösen fiesen, vernachlässigten Seeleuten zu beschützen.
Während Hime-chan mit Moe auf der Bank saß und irgendwann unbewusst angefangen hatte, ihren kopf zu tätscheln, kamen ihr urplötzlich gleich mehrere Ideen. So weit es ihre schlangengleich kontorsionierte, umarmende Position zuließ griff, die Brünette nach einem Siegel an ihrer Ausrüstungstasche aus der sie einen ganzen Kuchen hervorzauberte... Pfirsichkuchen, selbstgebacken, mit ganz viel Himeko-Liebe drin und so – eigentlich war es ein total bescheuerter Gedanke, aber irgendwie kam Hime auf den Trichter, dass Moe-chan sich davon vielleicht ablenken ließ. Neben dem Kuchen hatte sie selbstverständlich auch Teller und Bestecke eingepackt. Naja, Moe konnte sich schlimmstenfalls das Frühstück noch mal durch den Kopf gehen lassen, aber dieser Einfall war von Himekos Gedankengängen gerade so weit weg wie das Reich des Himmels von dem Laden ihrer Mutter – ziemlich weit also. »Ähm… w-weißt du, ich... ähm...« begann sie, ihren Notfallplan einzuleiten, während sie auf jeden der drei Teller ein duftendes, weiches, mit viel Liebe gebackenes Stück Pfirsichkuchen legte: »I-ich, also, ich... I-ich will jetzt nicht – also a-angeben will ich nicht... O-oder so, aber ähm, ich, ähm, also, ich... S- ähm, s-schwimme ziemlich gut. A-also, glaube ich jedenfalls! I-ich wollte mal Profi werden, bevor ich auf die Akademie gekommen bin. A-also, was, ähm, -was ich damit sagen will, also ist, also, d-du musst nicht so viel Angst haben, ja? W-weil, wenn wirklich irgendwas passiert, d-dann werde ich mich, a-also dann strenge ich mich ganz doll an, u-um für dich mit zu schimmen, ja? I-in Ordnung?« Wie unschwer zu erkennen, strotzte Himeko förmlich vor lauter Selbstvertrauen, wie sie es in jeder Lebenslage tat – aber was sie sagte, war wirklich ihr ernst! Mit diesen Worten schob sie ihren beiden Teamkollegen ganz zaghaft und sachte ihr selbstfabriziertes Gebäck entgegen... nicht nur ein bisschen von neuer Neugier beseelt, was sie von ihrer Kreation halten würden...
 

Nobuto Moe

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Der Weg ins Innere des Schiffes war der einfache Teil gewesen. Doch was nun? Sicherlich schirmten die Holzplanken sie gut gegen Wind, Wetter und sogar etwas gegen den Salzgeruch des Meeres ab, allerdings fühlte sie sich nur bedingt besser. Noch immer war das Schwanken des Schiffes nämlich deutlich zu spüren. Eine Tatsache, die Moe nicht vergessen ließ, wo sie sich befand: auf einem unsicheren, hölzernen Sarg inmitten einer riesigen Pfütze. Einzig die teils sehr mütterliche Zuwendung von Himeko ließ sie diese grauenhafte Vorstellung zweitweise vergessen. Schon lange hatte sie nicht mehr solche Geborgenheit gefühlt. Die Nobuto hatte zwar nie lange am Rockzipfel ihrer Mutter gehangen, aber in diesem Fall machte sie mal eine Ausnahme. Obwohl sie sich andernorts sicherlich dagegen gewehrt hätte, immerhin hatte sie ja nicht das Bedürfnis wie ein süßes, kleines und besonders hilfloses Mädchen auszusehen, ließ sie diese Peinlichkeiten über sich ergehen. Zumindest bekamen das größtenteils nur ihre Teamkameraden mit, abgesehen von einigen Männern der Schiffsbesatzung, auch wenn sie es sich anders vorgestellt hatte. Sie wollte doch mutig und beeindruckend sein, davon war leider nicht mehr viel geblieben. Dafür fühlte es sich halt umso besser an.

So saß Moe also auf der Sitzbank neben ihrer schwarzhaarigen Teampartnerin. Sie war ein Spielball, eine Puppe in ihren Händen. Ihre große Schwäche hatte sie vollkommen hilflos gemacht. Glücklicherweise versuchte das aber niemand böswillig auszunutzen - jetzt und wahrscheinlich auch später nicht. Einen solchen Eindruck machten die beiden Shinobi, mit denen sie jetzt unterwegs war, schließlich nicht. Das war zumindest ihre eigene Einschätzung. Himeko nutzte diese Freiheit deswegen auch nur, um ihre ein paar Annehmlichkeiten zu bereiten. So platzierte sie den Rotschopf direkt neben sich, aber am Bankende, damit sie einen besseren Fluchtweg hatte bei einem Notfall. Zusätzlich drückte sie ihren Kopf sanft, aber bestimmt, gegen ihre weiche und warme Brust. Ein gutes Gefühl, wenn man es als Mädchen so nennen durfte, das eine leichte Röte ins Gesicht von Moe trieb. Das Kopftätscheln war dann nur der bisherige Schlusspunkt der Streicheleinheiten. Wäre sie nicht innerlich zu aufgewühlt gewesen, hätten diese Dinge sicherlich dazu geführt, dass sie in den Armen der anderen Kunoichi wie ein braves Kleinkind eingeschlafen wäre. Anstatt jedoch ein kleines Nickerchen zu machen, schloss der Rotschopf nur die Augen und ließ sich von ihrer Ersatzmutter in Sicherheit wiegen. Aufgrunddessen antwortete sie auch nur abwesend auf die Frage ihres Teamleiters. "Es.. es ist alles in Ordnung.." Für den Moment stimmte das sogar. Nachdem sie jedoch instinktiv das Kuscheln mit dem anderen Mädchen angefangen hatte, öffnete sie gleich wieder die Augen. Kuchen? Hatte sie das richtig gerochen? Moes Blick huschte über den kleinen Tisch und blieb bei dem Teller vor ihr hängen. Tatsächlich, dort stand ein Kuchen. Pfirsichkuchen, wenn man der Optik vertrauen durfte. Sie presste ihre Lippen aneinander und sah zu Himeko nach oben. "D-Danke.. f-für den Kuchen und.. das Schwimmen.." Man mochte es kaum glauben, aber das schüchterne Angebot sie bei einem möglichen Untergang ihres Gefährts zu retten, half der Nobuto wirklich etwas. Was jetzt allerdings den Kuchen betraf, so machte sie keine Anstalten das Besteck aufzunehmen. Stattdessen deutete sie eher unbeholfen an, ob sie nicht gefüttert werden könnte. Es war schließlich keine Option die sichere Wärme ihrer Partnerin zu verlassen und sich aufzurichten.
 

Yimi Cho

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Nun gut, dann wäre das also geklärt, außerdem schien es nun fürs erste festzustehen, dass sie hier unten bleiben würden. Rikuren verhielt sich ruhig und unauffällig. Was er so mitbekam lies Himeko-chan ziemlich mütterlich wirken, so wie sie sich um Moe kümmerte. Während er die zwei stillschweigend weiter beobachtete, wanderte er in Gedanken ebenfalls in solch eine mütterliche Umarmung, die viel Geborgenheit und wollige Wärme versprach. Also hinter Himeko und ihrer schüchternen Art. Aber auch über Moe dachte er nach, wie sie sich so mutig und stolz zeigte, so ergeizig und energiegeladen. Still horchte er nach dem Klang der Mädchen und wunderte sich, ob Moe und Himeko schon erkannt hatten, dass er blind war. Bisher hatten sie sich ja nur am Stadttor getroffen und danach war alle Aufmerksamkeit nun bei der Rothaarigen. Wie würden sie wohl darauf reagieren, dass er nicht sehen konnte? Dadurch, dass die Mädchen gerade ein wenig beschäftigt waren, hatte der Junge mehr als genug Zeit, um seinen Gedanken freien Lauf zu lassen und ein wenig über die Dinge nachzudenken. Es wirkte nicht so, als ob er etwas tun sollte, bis Himeko sich anders bewegte. Verwundert achtete Rikuren darauf, was die Luft ihm über Himekos Bewegungen sagen würde. Sie holte ein Siegel hervor, welches wiederum einen wunderbar duftenden Kuchen hervorbrachte! Er lauschte den sehr zerstückelten Sätzen des jungen Mädchens, die dem Essen folgten, und fragte sich, was wohl alles dahinter steckte. Eben hatte er ja erst darüber nachgedacht, was für Partnerinnen er hatte und wie sie wohl so waren. Schmunzelt meinte er zu ihrem Notfallplan:" Wenn du so zurückhaltend wie schüchtern bist, dann könntest du mich sicherlich gleich mitretten." Freundlich und ermutigend blickte er sie an und sagte dann:" Vielen Dank für den Kuchen. Er riecht ziemlich verlockend." Multitasking ist so eine Kunst, aber um gleichzeitig einen Kuchen wahrzunehmen und einem Gespräch zu folgen reichte es dann doch noch. Soweit Rikuren ihn wahrnehmen konnte, wirkte der Pfirsichkuchen sehr lecker, nur leider war Pfirsich nicht gerade das Lieblingsessen des Jungen. Er hoffte zumindest, dass es Pfirsich war und er gerade nichts durcheinanderbrachte. Eigentlich hoffte Rikuren nicht, dass es ein Pfirsichkuchen war, weil er lieber einen anderen wollte, er wollte nicht unhöflich sein, aber das war nunmal sein Geschmack, gleichzeitig wollte der Junge aber natürlich auch recht haben, denn Lebensmittel wollte er dann doch schon noch am Geruch unterscheiden können. Auf der anderen Seite jedoch musste man ja nicht alle Lebensmittel kennen... Der verlockende Duft sagte dem Jungen immer wieder, dass man den Kuchen zumindest probieren sollte. Aber das spielte ja zum Glück vorerst auch keine Rolle, ob, wie, wo und weshalb er den Kuchen mochte oder nicht. Ohne es wirklich als merkwürdig wahrzunehmen reagierte Rikuren auf die Andeutungen von Moe, die ihm irgendwie bekannt vorkamen, und hielt dem Mädchen mit einer Gabel ein Stück von dem Kuchen vor die Nase, den sie bekommen würde, sobald sie den Mund aufmacht. Die Bewegung war sogar sehr sicher und flüssig, dafür das er nicht sah, wohin er die Gabel hielt. Vielleicht lag es daran, dass er genau das schonmal gemacht hatte? Rikuren hatte nichts dagegen auch gelegentlich mal "große" Mädchen zu füttern. Im Gegenteil, er fand es eigentlich recht nett und ungewöhnlicherweise auch ein klein bisschen lustig. Ob die beiden Mädchen etwas dagegen hatten, dass er das tat und nicht Himeko? Hoffentlich nicht, aber das würde er nun schon noch früh genug erfahren. Warm lächelte er und wartete ab, ob Moe das kleine Stück Kuchen auch von ihm annehmen würde oder Himeko protestierte.
 
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Isuzu Himeko

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Es hatte eine Weile gedauert, aber jetzt endlich gab auch Yamada-san wieder ein Lebenszeichen von sich, das nicht in einem „im Hintergrund durchs Bild hüpfen“ bestand, aber seine Worte waren einerseits vertrauenerweckend, und andererseits doch ein klein wenig beängstigend. Vertrauenerweckend deshalb, weil sein eingeschobener Nebensatz ihr zeigte, dass er sich im Notfall auf sie verließ, wenn wirklich irgendwas passierte. Auf der anderen Seite, fragte sich die Brünette natürlich, was sie gegen die tobenden, Kilometerweiten... und –tiefen Wassermassen ankämpfen musste und dabei noch zwei Leute im Schlepptau hatte, die natürlich auch am Leben bleiben wollten. Auf den Gedanken, dass er das vielleicht – nur vielleicht – auch ironisch gemeint haben mochte, kam sie nicht, obwohl es sie wirklich beruhigt hätte. So musste sie sich damit abfinden, im Notfall um gleich drei Leben zu schwimmen: »Ich werde, ähm, also ich... versuche es... aber, ich, ähm, ich weiß nicht, ob, also ich das schaffen kann...« Beruhigend war diese Antwort sicher nicht, aber immerhin war sie ehrlich. Jetzt konnte sie mit entlastetem Gewissen auf die Sache mit dem Kuchen eingehen. Quasi während Moe ihre Geste vollführte und Yamada-san die Antwortgeste vorbereitete, reagierte Hime-chan mit einem sanften Lächeln: »-ich hoffe, er, also ich meine, hoffentlich ist er gut genug, denn ähm, weil ich, also ich habe – er ist selbstgebacken.« In ihre Offenbarung mischte sich noch eine gute Portion Verlegenheit ein, als sie von ihrem eigenen Stückchen zu naschen begann.
Es hatte durchaus seine Vorteile, dass ihr Gruppenführer sich der Nahrungszufuhr ihres süßen, kleinen Klammeräffchens annahm; sie selber hatte die Patschehände frei und konnte auch in halb umarmender Position relativ ungestört essen – auch ein zweites Stück war noch drin, während dem einfach mal eine Runde gar nichts passierte. Dass sie sich nur um ihre eigene Nahrungsaufnahme scheren musste, bedeutete zwangsläufig, dass sie mit ihrer Portion schneller voran kam, als die beiden anderen. Deshalb stieg in dem recht ansehnlich gebauten Isuzu-lein bald die Frage auf, wie lange ihre Reise wohl noch dauern könnte. Ein Mitfühlender Blick on Moe-chans Richtung – obwohl ihre Köpfchen noch immer auf ihrer Brust ruhte, sagte einiges aus: ‘Hoffentlich hat sie sich noch nicht mit der Frage beschäftigt...‘ Je nachdem, wie lange die Fahrt noch andauern würde, wäre die Antwort eher weniger Förderlich für den Zustand ihres schnuckeligen Anhängsels. Irgendwie musste sie Yamada danach fragen, ohne, dass Nobuto die Antwort mitbekam – eine irgendwie seltsame Aufgabe für einen frischgebackenen Ninja, aber bestimmt schaffbar... irgendwie... Die größere Herausforderung war, das genaue „Wie“ irgendwie auszuklamüsern; Henge und Bunshin noch Jutsu fielen schnell raus und Exposionen waren sicherlich auch nicht gerade unauffällig, wenn man eine solche Frage loswerden wollte. Gerade herausposaunen wäre auch nicht drin, also musste sie das ganze wohl schriftlich machen. So gut es eben ging, ohne gleich die Sitzecke zu zerlegen, zückte Hime ihr Schreibzeug und notierte eineinhalbhändig in Moes totem Winkel: „Wie lange noch?“ Natürlich wies sie auch gleich in Yamada-sans Richtung darauf, aber wenn er nicht dafür auch irgendwelche besonderen Lesekarnickel aus dem Hut zauberte, würde sie wohl noch bis zum sankt Nimmerleinstag auf eine Antwort warten müssen.
 

Nobuto Moe

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Mit großen Augen sah Moe auf die Gabel mit dem Kuchen vor sich. Überraschenderweise war es nicht ihre Leihmutter gewesen, die ihre Geste ernst genommen hatte, sondern ihr Teamleiter, Rikuren. Persönlich hatte er sich ihren Belangen angenommen und wollte sie nun füttern. Die Frage, die sich nun stellte war aber, sollte sie dies zulassen? Es war einerlei, wenn man sich von solch einem netten Mädchen knuddeln und füttern ließ. Bei einem Jungen sah die ganze Sache jedoch schon anders aus. Eigentlich machten diese Dinge ja nur verliebte Pärchen. Die Nobuto interressierte sich zwar nicht wirklich für solche Schmusegeschichten, aber das hatte sie dennoch mitbekommen. Sie war ja schließlich nicht dumm. Mit hinein spielte außerdem, dass Pfirsich nicht unbedingt zum Lieblingsobst von ihr gehörte, weswegen sie mehr als ein Bedenken hatte. Erst als sie sah, wie Himeko selbst den Kuchen genüsslich aß, wurde die Vorstellung allmählich verlockender. Kuchen war halt doch Kuchen, auch wenn er mit weniger süßen Früchten gemacht war. Außerdem hatte sie ihn selbst gebacken, wie sie ihnen offenbarte. Eine so nette und liebe Person konnte doch nur einen ebenso guten Kuchen hervorbringen. Das war zumindest die Denkweise von Moe. Mit einigem Zögern und Widerwillen öffnete sie schließlich also doch noch die Lippen und ließ den Zug in den Bahnhof fahren. Die anschließende Geschmacksexplosion in ihrem Mund war es dann doch wirklich wert gewesen. Zufrieden kaute der Rotschopf also auf dem Bissen herum, ehe sie sich an die andere Kunoichi wendete. "E-Er schmeckt sehr gut." Und das meinte sie auch genauso. Mit glänzenden Augen sah sie eine Weile ins Gesicht ihrer Partnerin, um ihren Worten mehr Ausdruck zu verleihen, ehe ihr Kopf wieder an der gewohnten Position am Oberkörper der Isuzu zum Stillstand kam. Leckerer Kuchen, das angenehme Knuddeln.. es hätte so ein schöner Tag sein können. Wieso mussten sie nur jetzt das Meer überqueren, diese dämliche, große und blaue Badewanne des Schreckens. Sie konnte ihren Aufenthaltsort leider nur versuchen zu verdrängen, aber die Wahrheit kehrte immer wieder zurück. Wenigstens hatte Himeko angeboten für sie im Notfall das Rettungsboot zu spielen. Dadurch war alles etwas erträglicher geworden. Seufzend drückte Moe ihren Kopf stärker gegen den Körper des anderen Mädchens. Es fühlte sich gut an und half ihr dabei die Welt um sich herum zu vergessen. Zusätzlich ließ sie sich noch ein paar weitere Kuchenstückchen von Rikuren in den Mund legen. Es war ihr zwar immer noch dezent peinlich, dass ein Junge sie fütterte, aber besser das, als gewissen anderen Gedanken nachzugehen. Ihr Magen machte für den Moment zudem keine Probleme, weswegen der Kuchen kein anderweitiges Risiko darstellte. Nur ungerne hätte sie sich nämlich auf ihr Kopfkissen übergeben, auch weil es sie noch schwächer als ohnehin schon dargestellt hätte, neben der zu erwartenden Sauerei natürlich. Eine Zumutung für alle Anwesenden. Doch wie genau sollte sie nun den Rest der Überfahrt noch überstehen? Da sie die versteckten Anstalten ihrer Begleiterin nicht mitbekam, beschäftigte sie sich einzig und allein mit dieser Frage.. und fand sogar eine Antwort. Sie war weder perfekt, noch einfallsreich, erfüllte aber dennoch ihren Zweck: ein kleines Nickerchen. Sie wusste nicht, ob sie es überhaupt schaffen würde einzuschlafen. Wegen der momentanen Geborgenheit durch Himeko, war es aber durchaus einen Versuch wert. Was hatte sie schon zu verlieren? Nichts. Moe schloß nach ihrem Entschluss also kurzerhand ihre Augen, kuschelte sich nocheinmal besonders eng an ihre Kopfstütze und überließ sich dann der Schwärze. "Okaasan.." Ihre Gedanken schweiften ab..
 

Yimi Cho

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Ohne es zu merken rückte Rikuren in den Vordergrund und war keine einfache Nebenperson mehr! Wenn er sich genug hocharbeitete konnte er vielleicht sogar einmal Hauptperson werden! Aber das würde sicherlich noch ein langer, langer und harter Weg werden. Schade das Himeko seine Worte falsch verstand, vielleicht hatte es doch einen guten Grund, dass er nur im Hintergrund durch das Bild hüpfte. Rikuren schenkte Himeko ein freundliches Lächeln und sagte:" Vielen Dank, aber mach dir keine Sorgen. Ich wollte nur sagen, dass du es könntest, nicht, dass ich wie ein Stein versinke. Tut mir leid." Verlegen blickte er sie an und freute sich danach über das Kuchengeschenk. Mit Liebe selbstgebackener Kuchen sogar! Ein Traum, auch wenn die Sorte nicht so ganz dem Geschmack entsprach. Aber viel interessanter als sein eigenes Stück Kuchen war für Rikuren zurzeit das Stück von Moe, denn ein Stück von diesem hatte er dem Mädchen gerade gereicht und es war ungewiss, ob sie es auch von ihm essen würde. Moe zögerte ganzschön, weswegen Rikuren erst deutliche Zweifel bekam, ob sie es vom ihm annehmen würde und er das lieber Himeko machen lassen sollte oder eine andere Variante, dass er sich gerade ziemlich vertan hatte und gerade in eine ziemlich peinliche Situation geraten war. Es war fürchtbar, wieviele Dinge es gab, über die man in genau solch einer Situation nachdenken konnte und wieviele davon nicht so schön waren. Doch dann erbarmte sich die junge Taijutsuka und erlöste den Jungen zögerlich. Wohlmöglich sollte er seine Denkweise auf Missionen überdenken, wenn er das peinlich berührte Zögern von Moe deutete. Ja, das wäre wahrscheinlich angebracht. Selber zögerte er es noch hinaus von dem Kuchen zu probieren und kümmerte sich um Moe, bis diese zu Himeko blickte. Kurz richtete er seine Aufmerksamkeit nur auf den Kuchen und dann probierte er auch ein kleines Stück. Zum Glück. Der Kuchen war gut, anscheinend hatte er den Namen der Frucht, Beere, Obst oder was es auch war, doch vertauscht. Rikuren unterstrich und bestätigte die Worte von Moe mit einem Nicken und meinte:" Ja. Der Kuchen ist sehr gut. Ich mag Kuchen gerne." Irgendwie kam der Junge sich bisher ziemlich un... beteiligt vor und seufzte innerlich, lies sich aber nichts anmerken. Er fütterte den kleinen Kampfzwerg mit ihren restlichen Kuchenstücken und aß danach noch sein Stück zuende. Es war relativ auffällig, dass Himeko irgendwas tat, sogar was sie tat konnte man sich irgendwie erahnen. Es blieb nur die Frage warum sie es tat. Das Mädchen schrieb irgendwas und zeigte es Rikuren, der nur fragend dasitzen konnte und sich wunderte, ob sie ihm etwas zeigen wollte oder ihm etwas mitteilen wollte. Da er nicht wusste was es war, hielt er sich lieber damit zurück einfach offen, direkt und für andere Personen gut verständlich nachzufragen. Aber einfach garnicht zu reagieren war auch nicht die beste Lösung, also musste irgendeine Entscheidung her. Oder eine Idee. Lesekarnickel? Ja, Rikuren zauberte sich etwas aus dem Hut, aber doch keine Karnickel...! Es war eine arrogante Leseeule mit dicker Hornbrille. Wie konnte Himeko das nur verwechseln? Wer bitte benutzt den schon Lesekarnickel, wenn jeder weis, dass Eulen deutlich besser sind und dazu auchnoch übersetzen können! Rikuren versuchte Himeko so fragend wie möglich anzublicken und bekam mit, wie Moe währenddessen immer ruhiger wurde und schließlich noch halb etwas sagte. Konnte sie einschlafen? Das wäre natürlich perfekt, dann musste sie nicht die ganze Überfahrt mitbekommen. Der Yamada achtete darauf, dass Moe wirklich zu schlafen schien und fragte das andere Mädchen leise:" Was hast du eben aufgeschrieben?" Neugierig wartete er auf ihre Antwort und blickte danach den schlafenden Rotschopf an. Eigentlich war es keine schlechte Idee ein kleines Nickerchen zu machen, bis sie da waren. Das Schiff würde vorerst nicht wegfahren, da es erst ... an irgendeinem anderen Tag wieder eingeteilt worden war. Deswegen konnte es auch gut sein, dass dieses Schiff sie auch wieder zurückbringen würde, falls sie länger brauchen sollten. Ruhig und still beobachtete der Junge Moe und Himeko und wartete ab, ob Himeko weiter mit ihm reden würde, er einfach die restliche Fahrt über in Gedanken versunken auf die zwei Mädchen und den Rest des Schiffes lauschen würde oder ebenfalls einschlief. Vermutlich würde er einschlafen, wenn ihn keiner anredete, denn er tat wirklich nichts außer zu lauschen. Das war etwas Schönes und Entspannendes, auch wenn viele es nicht können.
 
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