Sakkaku Hebi
Well-Known Member
Geschäfte. Geschäfte everywhere. Und dann noch überall diese Menschen. Plattform 3 ist immer gut besucht, was nicht zuletzt dem glücklichen Umstand zu schulden ist, dass sie den Eingang des riesigen Dorfes Soragakures darstellt. So kommt es nicht gerade selten vor, dass man hier auch einfache Touristen vorfindet, die sich unter das arbeitende Volk mischen und ihnen Ware aller Art abnahmen. Im Großen und Ganzen könnte man „Plattform 3“ auch in „Geschäftsviertel“ umbenennen, denn man konnte keine 20 Meter gehen, ohne von irgendwelchen Stimmen der Marktschreier belästigt zu werden oder den Düften der ganzen Fressbuden ausgesetzt zu sein. Aus diesen Gründen ging Hebi auch eigentlich nur ungern durch die Straßen. Hauptgrund stellten natürlich die viel zu vielen Menschen dar, welche einem immer vor den Füßen herumlatschten und bloß nicht darauf achteten, mal aus dem Weg zu gehen. Oftmals passierte es sogar, dass sie unvermittelt stehen blieben, einen Plausch mit jemand anderem anfingen oder kackendreist die Schaufenster anblickten, statt sich vorher aus der Bahn zu bewegen. Dementsprechend Spaß hatten die Genin heute auch. Es war bereits Mittagszeit, die meisten Leute waren fertig mit Arbeiten, genossen nun ihren Feierabend und wussten die Geduld des Sakkakus ernsthaft auf die Probe zu stellen. Doch sie hatten Glück. Glück, dass er mit seinem Baby und einer Tüte bepackt war und sie somit nicht einfach wegrempeln konnte. Viel zu groß war die Angst, dass dem Tier irgendwas passieren könnte. Leider reflektierte sich diese Angst nicht auf die Leute und er und Ingvi und Umiko waren eher diejenigen, die ständig weggerempelt worden. „Merkt euch die Gesichter dieser dreckigen Missgeburten.“ Irgendwann würde der Tag kommen, an dem er ihnen alles heimzahlen würde. Spätestens wenn das Hebiperium auflebte und es Zeit für die hebiliche Selektion wäre. Einige dumme Gesichter – eigentliche alle – würden dieser mit Sicherheit zum Opfer fallen. Dem Rotauge war es egal, was sie untereinander veranstalteten, aber dass sie ihn und seine friedlichen Koexistenzen da mit reinzogen, ging eindeutig zu weit. Einer wagte es sogar, Umiko anzukacken, nachdem er sie unsanft beiseite geschubst hatte. „Pass doch auf, du dummes Gör“, meinte er herablassend, schaute kurz zu ihr runter und verließ dann kopfschüttelnd das Blickfeld der Jugendlichen. „Und da sagen alle, ich sei unfreundlich.“ Nunja, war er auch – wesentlich unfreundlicher sogar – aber das tat gerade nichts zur Sache, denn da hörte er seinen Magen grummeln. Die Läden, die mit Fast Food warben, machten das natürlich nicht besser und er bekam langsam richtigen Appetit. Die Scheiße von hier würde er sich aber nicht antun. Noch nicht. „Was haltet ihr davon, wenn wir zu Hause dann erst einmal irgendwas kochen?“ Schließlich wanderten sie einige Stunden zuvor in den ganzen Geschäften umher und sammelten Zeug für die neue Wohnung Hebis ein und hätten doch sicher auch ein wenig Hunger oder mussten zumindest mal auf die Toilette. Er war sich nur nicht unbedingt sicher, ob sie in dieser besagten Wohnung auch allzu viel Essbares vorfinden würden. Bezogen war sie ja noch nicht. „Sucht euch aus, ob wir dazu noch was einkaufen, was mithilfe unsere Gepäcks bereits jetzt schon schwierig wird, und wir dann in der neuen Wohnung was machen oder ob wir zu mir ins Elternhaus watscheln. Letztes würde sich auch recht gut anbieten, da ich dort ebenfalls ein wenig Zeug in Siegelrollen verschließen könnte und ohnehin noch ein paar Sachen brauche.“ Oho, dann dürften sie mal seine liebliche Mutter kennenlernen. Hebi wusste nicht, dass sie doch da war, sonst hätte er den Vorschlag wahrscheinlich auch nie gebracht.
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