Hasekura Chinatsu
Genin
Job: Sweet Kitty
„Was? Du hast deine erste Mission schon erledigt?“ Das weißhaarige Mädchen, das sich neugierig die verschiedenen Glasbehälter gefüllt mit allerlei Bonbons, Pralinen und anderen Zuckerbomben angesehen hatte, drehte sich auf dem Absatz um und grinste stolz die ältere Frau an, von der die Frage gekommen war. „Jahaa! Und ich war eine richtige Schauspielerin vor ganz vielen Leuten und alle haben applaudiert! Das war richtig lustig!“ Nur zu gerne erinnerte sich Chinatsu an jenen Auftrag zurück, der sie in die Kraterstadt geführt hatte. Sie hatte viele neue Menschen kennengelernt und Freundschaften geschlossen. Insgesamt hatte es ihr Spaß gemacht und das war der wichtigste Aspekt für Chinatsu. „Unglaublich, dass unsere kleine Natsu-chan schon richtigen Ninjakram erledigt. Hach, dafür hast du dir eine Belohnung verdient!“ Die ältere Dame lächelte fein und zwinkerte. „Du darfst dir eine Süßigkeit deiner Wahl aussuchen, die geht aufs Haus.“ Die gelben Äuglein der Weißhaarigen strahlten, das Grinsen auf ihren Lippen wurde noch breiter und reichte nun von einem Ohr zum Anderen. Natürlich ließ sich Chinatsu dieses Angebot nicht entgehen, sofort hüpfte sie zu einem der vielen Glasbehälter, in dem mehrere Lollis darauf warteten, von einem Kunden gekauft und vernascht zu werden. Tja, gekauft wurden sie von der 12-Jährigen nicht, aber darum, vernascht zu werden, mussten die Lollis sich keine Sorgen machen. Kaum hatte sich die Hasekura ihre Belohnung gegriffen, riss sie schon die Verpackung herunter und steckte sich die Süßigkeit genüsslich in den Mund. „Mhmmm!“ Diesen Ton der Zufriedenheit kommentierte die Ladenbesitzerin mit einem amüsierten Lachen. „Ganz egal, ob du mittlerweile eine richtige Kunoichi bist, das wird sich niemals ändern, hm?“ Mit einem Nicken wollte Chinatsu der älteren Dame zustimmen, doch plötzlich stockte sie, packte den Stiel ihres Lollis und löste ihn aus ihrem Mund. „Oh! Ich hätte fast vergessen, dass ich noch einen Auftrag habe!“ Und wieder musste die Ladenbesitzerin lachen und winkte mit der Hand ab. „Ninja sind eben immer beschäftigt! Los, beeil dich, nicht, dass du zu spät kommst. Und pass schön auf dich auf, ja?“
Eine wirkliche Gefahr würde es auf diesem Auftrag nicht geben, aber das war ein Detail, das die Kunoichi der netten Ladenbesitzerin vorenthielt. Chinatsu genoss es, dass sie wie ein richtiger Ninja behandelt wurde, der sich tagtäglich in die wildesten Abenteuer begab, um die Welt zu retten - oder so ähnlich. Die schlechte Nachricht für das Mädchen war, dass es am heutigen Tag ausnahmsweise nicht darum gehen sollte, sich mit irgendwelchen Geistern oder Sekten auseinanderzusetzen. Die gute Nachricht bestand allerdings daraus, dass sie ganz viele kleine Kätzchen sehen würde! Die waren vielleicht nicht so spannend wie Geister, aber das machten sie mit ihrem süßen und verspielten Äußeren wieder gut. Und was noch besser war: Die Hasekura kannte ihren heutigen Teamkollegen noch nicht! Also eine ganz neue Person, mit der sich Chinatsu sofort anfreunden wollte. Aburame Seiichi… da meldete sich überhaupt Nichts im Hinterstübchen. An dieser Stelle sollte angemerkt sein, dass die 12-Jährige nicht wusste, dass die Aburame nicht nur eine eigentlich bekannte Familie waren, sondern dass die Mitglieder auch ein besonderes Hiden besaßen, das mit Käfern zusammenhing. Tja, wieder so eine Sache, die die Weißhaarige einfach nie gelernt hatte. „Hm..“ Chinatsu hatte sich bereits einige Meter von dem Süßigkeitenladen entfernt, als ihr eine tolle Idee kam. Gab es da nicht eine super Technik, die sie sich vor kurzem ausgedacht hatte? Damit würde der Weg zum Treffpunkt gleich doppelt so lustig sein! Eifrig formte die Kleine ihre Fingerzeichen und konzentrierte ihr Chakra - gleichzeitig lösten sich einige Blätter von ihren Armen und ihrem Oberkörper ab. Einige Passanten blieben auf der Stelle stehen, manche interessiert, andere einfach nur verwundert. Die abgelösten Blätter legten sich zusammen, bis sich auf dem Boden eine kleine, längliche Fläche bildete. Kaum war das erledigt, veränderte sich der zeitweise angestrengte Blick der Hasekura wieder in ein freudiges Strahlen. Dass sie bereits von mehreren Personen beobachtet wurde, bemerkte die 12-Jährige überhaupt nicht. Stattdessen stellte sie sich nun selbst auf die Papierfläche, konzentrierte sich erneut und… hob ab. Nur knapp über dem Boden, aber dennoch sah es äußerst beeindruckend aus. So schwebte die Kunoichi nun weiter und erinnerte in ihrer Position an typische Skateboarder. Besonders schnell war Chinatsu zwar nicht, aber das war nicht weiter schlimm, denn es reichte, um pünktlich beim Treffpunkt anzukommen. Zum momentanen Äußeren des Mädchens konnte angemerkt werden, dass ihre Haare mal wieder in keinem Zopf gebändigt worden waren, sondern in vielen Wellen ihren Rücken hinab hingen. Lediglich ihr Kumo-Abzeichen fungierte als Haarband, um das voluminöse Gestrüpp auf ihrem Schädel einigermaßen unter Kontrolle zu halten. Ansonsten keine größeren Auffälligkeiten, blaue Hose bis zu den Knien und weißes Top. Insgesamt konnte man sagen, dass Chinatsu dem relativ warmen Wetter entsprechend gekleidet war. Am Treffpunkt - dem Tor Shirogakures - angekommen, sprang die Weißhaarige kichernd von ihrem Papiergefährt, das sich sogleich in mehrere Blätter auflöste. Diese verbanden sich wie von alleine wieder mit dem Körper der jungen Origami-Userin. Den Zeigefinger an das Kinn legend sah sich die 12-Jährige sogleich fragend um - sie hatte keine Ahnung, wer dieser Aburame Seiichi war. Was tun? Vielleicht… Genau! Das Mädchen holte tief Luft und.. „ABURAME SEIICHI? ICH SUCHE ABURAME SEIICHI!“, hallte es quer über den Platz. Wieder einmal faszinierend, dass ein so kleines Wesen doch ein so lautes Organ besitzen konnte. Das erledigt, blieb Chinatsu mit einem Lächeln in den Zügen abwartend stehen. Wenn Seiichi hier war, würde er sich doch nun melden, oder nicht?