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Mission: Frankensteins Monster

Hyuuga Mari

Chuunin
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Norden - Mari hatte damit gerechnet, dass es hier kalt sein würde, aber zugegeben waren die Temperaturen noch ein wenig kälter, als sie erwartet hätte. Die junge Frau hatte ihre Winterkleidung übergezogen - dicke Jacke, versteht sich - und sah sich um, während die Kutsche sich allmählich ihren Weg durch das Dorf bahnte. Die weißen Augen hatten gerade erst das große Schloss in den Fokus genommen, dass einige hundert Meter entfernt aufragte, da zog Benjiro die Aufmerksamkeit auf sich. Er sprang von der Kutsche - zusammen mit dem Banditenanführer - und marschierte nach kurzer Ansprache in Richtung eines der Häuser. Die Schnute, die der Tatsumaki daraufhin zog, sprach wahrlich Bände. Auf den Kommentar ihres Freundes hin zuckte die Hyuuga nur leicht mit den Schultern und hob einen Mundwinkel leicht an - eher aus Amüsement über die verkorkste Situation, die Hei als Teamanführer nun richten musste. Der ältere Suna-Nin huschte dem jüngeren Suna-Nin also hinterher, übrig blieben Rai und Mari, die vermutlich ein wenig verloren wirkten. Die Braunhaarige seufzte innerlich, verschränkte die Arme vor der Brust und blickte zu dem Takeshi, als dieser sie ansprach.

„Wa..-“ Und schon endete die Erwiderung der Hyuuga. Ein dicker Kerl mit Brille erschien aus dem Gebäude, in das Hei und Benjiro zuvor verschwunden waren und brüllte, dass die Ninja gekommen wären… sogar mit einer Hyuuga. Der Blick der Kunoichi huschte nach rechts und links, während die Dorfbewohner zusammenströmten, sie förmlich einkesselten. Ernsthaft?! Da wurde einem beigebracht, dass Ninja unauffällig sein sollten - das war ja nun gewaltig fehlgeschlagen. Mari drehte sich nach Rai um, der allerdings im Alleingang bereits Richtung Schloss losmarschierte. ERNSTHAFT?! Die junge Frau spürte, wie sie innerlich zu kochen begann, mit was für Vollidioten war sie hier nur losgeschickt worden? Auf einer Mission ging es ja wohl nicht darum, dass jeder dahergelaufene Trottel einen Alleingang durchzog. Der Eine schnappt sich den Banditenanführer und läuft in irgendwelche Gebäude hinein, der Andere nutzt die erstbeste Gelegenheit, um sich heimlich von der restlichen Gruppe zu entfernen. Wenn Hei den beiden nicht später die Leviten las, würde Mari das persönlich übernehmen. Währenddessen verdeutlichte sich eine wahre Partystimmung in der Bevölkerung. Die Menschen kamen zusammen, klatschten in die Hände, pfiffen laut auf und jubelten den Ninja zu. Die Hyuuga hörte noch vereinzelte Worte wie Rettung, Befreiung oder Vergeltung. Die Kunoichi versuchte, die Leute zu beruhigen, doch jedes Wort wurde in dem lautstarken Gebrüll der Massen erstickt. Schließlich waren auch Benjiro und Hei wieder nach draußen getreten und ehe sich die Gruppe versah, wurde sie - begleitet von der Feierstimmung der Menschen - in Richtung Schloss gedrängt. Es dauerte also nicht lange, bis sie auch Rai eingeholt hatten, der immerhin den gleichen Weg eingeschlagen hatte. Mari rollte mit den Augen… still und heimlich kamen sie jedenfalls nicht bei dem Wissenschaftler an.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
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Noch bis an den Rand des Dorfes wurden sie begleitet, nein, besser: gefeiert. Quasi in Richtung des Schlosses gefeiert, immer wieder mit den Worten, dass sie doch die ganze Umgebung befreien sollten und sicherlich auch eine kleine Belohnung zu erwarten hatten. Auch wenn sich niemand so ganz sicher war, wer denn tatsächlich den Auftrag gestellt hatte, diesen Wissenschaftler endlich um die Ecke zu bringen. Hei selbst wusste es ziemlich genau, nämlich niemand. Er als Missionsleiter würde allerdings einen auf den Deckel bekommen, wenn am Ende der Mission ein 'gescheitert' herauskommen würde und das, weil er die beiden jungen Schützlinge nicht richtig unter Kontrolle hatte. Endlich ließen die vier die Masse hinter sich und gingen in Richtung Schloss weiter. "Oh man", brummte Hei und seufzte leicht. "Hört mal, Jungs, ich hab' nichts dagegen wenn ihr selbstständig seid, aber das heißt nicht, dass ihr einfach tun und lassen könnt, was ihr wollt. Ihr seid Shinobi. Und ich weiß, es macht mehr Spaß, offen zu reisen, aber manchmal ist ein wenig... Geheimhaltung sinnvoll. Wird schwierig so, den Wissenschaftler ordentlich zu beschützen, wenn die Dorfbewohner Morgenluft schnuppern." Wenngleich es schon seltsam war. Was trieb der Kerl da oben nur? "Wir sprechen nachher, wenn wir angekommen sind, nochmal darüber."


"Seid willkommen~", hauchte der Wissenschaftler, als das große Portal des Schlosses aufschwang und Hei die vier Ninja der Reihe nach kurz vorstellte. Den Mann umgab eine seltsame Aura. Er schien freundlich, auf den ersten Blick, aber in seinen Augen ruhte Wahn. Tja, man konnte sich seine Auftraggeber nicht aussuchen. "Ich bin Serizawa Daisuke, euer Auftraggeber. Was war das für ein Lärm aus dem Dorf da unten? Ich will nicht gestört werden, verdammt!" Er packte wahllos einen der Shinobi am Kragen - Rai - und schüttelte ihn etwas, ließ ihn dann aber wieder los und seufzte leise, fasste sich an den Kopf. "Entschuldigt bitte, Shinobi, der Alltag hier im Schloss ist ein wenig trostlos und dieser Trottel von Bauern verstehen die Tragweite meiner Experimente nicht..." Er musterte die vier Ninja, die in dem schummrigen Licht der Eingangshalle noch nicht so viel sehen konnten. Plötzlich hatte er ein Monokel in der Hand. "Saphirglas", erklärte er auf Heis fragenden Blick vergnügt und musterte die Ninja durch das Glas hindurch einen Moment. Als er Hei ansah, weiteten sich die Augen des Wissenschaftlers kurz, aber auch Rai und Mari wurden beäugt. Benjiro wurde komplett übergangen. "Also, willkommen. Ich führe euch herum. Ich brauche... nicht mehr allzu lange für meine Experimente, also brauche ich euch vielleicht... so..." Er warf einen verstohlenen Blick zu Mari und Hei. "... eine Woche, denke ich. In der Zeit will ich NICHT GESTÖRT WERDEN! VOR ALLEM NICHT VON BAUERNTÖLPELN!" Wieder schüttelte er Rai durch, dass ihm wohl hören und sehen vergehen musste. "Entschuldige, äh... du." Serizawa streichelte Rais Kopf geistesabwesend einen Moment, sah ihn beinahe liebevoll an und kam dann wohl wieder in die Realität zurück. "Ich zeige euch kurz das Schloss. Dann erzählst DU MIR", fing er an und starrte Rai an. "... was das da unten im Dorf war. Haben sie euch etwa schon erkannt?" Hei warf dem Jungen einen warnenden Blick zu. Im Zweifel würde er das Wort ergreifen, aber Rai sollte nachher seine faire Chance bekommen, die Situation zu klären.
 
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Takeshi Rai

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„Ach du Heilige…“, dachte sich Rai, als er sich umdrehte. Hinter ihm drohte eine große Menschentraube ihn zu überrollen. Was tat er jetzt? In dieser Menschenmasse war ganz sicher sein ganzes Team, daran lag kein Zweifel. Kurz sah er sich um. Nirgendwo gab es eine Gasse in die er ausweichen konnte, nur diese eine Hauptstraße, die auch zum Schloss führte. „So viel zur Aufklärung und Diskretion“, grummelte er vor sich hin. Als die Masse immer näher rückte, akzeptierte er sein Schicksal. Jetzt würde er eine Standpauke bekommen, vielleicht sogar nach Hause geschickt werden. War schon ein schwerer Fehler einfach so alleine loszugehen, aber er konnte einfach nicht anders. Als Ninja war er alleine besser, so auch als Detektiv. Was noch auf ihn zukommen mochte, wusste er ja noch gar nicht…

Nachdem er seine Standpauke erhalten hatte, die nicht so gemein ausfiel wie er zuerst gedacht hatte, begaben sie sich zum Schloss des Auftraggebers. Am Tor angekommen, schwang es nach einigen Sekunden auf. Wie zu erwarten: großes Tor, dauerte eben lange sich zu öffnen. Das war schon die erste nervige Sache, überhaupt wenn sie durch dieses Tor Aus und Ein gehen würden. Auf den ersten Blick wirkte der Wissenschaftler freundlich, etwas nervös. Trotzdem konnte man in seinen Augen erkennen, dass er wahnsinnig war. Das bestätigte sich auch, als er kurz vorm Ausrasten war. Daisuke, so nannte er sich, wechselte seinen Blick zu Rai und dieser sah es schon kommen: Er wurde kurz darauf wie wild am Kragen gepackt, dass ihm die Luft kurz wegblieb. Von Anfang an wusste der Takeshi schon, dass die beiden keine guten Freunde werden würden. In ihm stieg Wut hoch, er wollte den Typen schon schlagen, aber dann erinnerte er sich an Hei und die anderen und entschied sich dagegen. Kurz atmete er durch und beruhigte sich wieder. Die nächste Glanzleistung von diesem Wissenschaftler-Typen kam gleich darauf. Er nahm eine Art Monokel aus der Tasche und beäugte alle vier Ninja vor ihm, außer Benji. War das etwa ein Ding zum Feststellen der Fähigkeiten? „Herrje, das kann ja noch was werden.“, dachte Rai und seufzte kurz. Sie erfuhren alle, dass sie hier etwa eine Woche aushalten müssten. Schlimm? Nein, je mehr Zeit, desto besser. Dann kam es aber wieder, dieser Wahn in seinen Augen. Rai konnte sie schon wiedererkennen, diese Wahnsinnigkeit… sie machte ihm Angst. Daisuke war schnell, Rai konnte nicht mal reagieren und er wurde wieder am Kragen gepackt und durchgeschüttelt, dieses Mal kräftiger als vorher. Als er losgelassen wurde, konnte er sich fast nicht halten und fiel fast um. „Der Typ macht mich sowas von fertig! Wenn es so weitergeht, mach ich den kalt!“, dachte er sich. Auch dieses Kopftätscheln trug nicht gerade zur Besserung der Lage bei. Danach, als sich der Wissenschaftler zu den anderen wandte, hob Rai seinen Kopf und warf ihm einen wutentsetzten Blick zu. Hoffentlich hatte dies niemand gesehen, aber sicherlich war das zu verstehen. Als Daisuke sich wieder zu ihm wandte, wechselte Rai seine Miene wieder und sie gingen los. „Tz“, gab Rai von sich. Er hatte keinen Bock noch länger bei dem Wissenschaftler zu sein. Leider musste er.

Während der Führung durch das Schloss kamen sie an großen Räumen vorbei: eine Bibliothek, einen Ballsaal, eine Küche, mehrere Wohn-und Schlafzimmer und zu guter Letzt an seinem Labor. Dieses durfte niemand betreten, nur er. Mehrmals betonte er auch, dass er nicht gestört werden wollte. Am Ende der Führung wollte er eine Erklärung von Rai, warum denn das Dorf so in Aufruhr war. In dieser Situation war es am besten zu lügen. Kurz überlegte er und sagte: „Die feiern da unten ein Fest für irgendeinen Heiligen, der mal das Dorf gerettet hat. Alte Legende.“ Wie zu erwarten konnte man keine Begeisterung aus seiner Stimme hören. Mit verschränkten Armen warf er Hei einen Blick zu, um ihm wieder das Wort zu geben.
 

Hyuuga Mari

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Seizawa Daisuke war keine Person, die die Menschen mit seiner besonders freundlichen Aura im ersten Moment für sich gewann. Es war nicht schwer, ein gewisses Misstrauen gegenüber dem Wissenschaftler aufzubauen, sobald man ihm genauer in die Augen sah. Die Hyuuga war sich sicher, dass der Serizawa sich nicht einmal Mühe gab, dahingehend irgendetwas zu verdecken. Ob er dachte, dass er dies nicht nötig hatte? Die Augenbraue der Hyuuga hob sich an, als sie den Blick des Auftraggebers auf sich spürte, was sich noch drastisch verstärkte, als der Typ Rai kräftig durchschüttelte. Sogar Mari - die sonst ein Fan von freundlichem Verhalten gegenüber dem Auftraggeber war - hätte es verstanden, wenn der Takeshi sich über diese unangemessene Berührung beschwert hätte, doch der jüngere Ninja hielt inne. Vermutlich wollte er dem Team keine Probleme machen, was eigentlich eine gute Einstellung war. Hm. Schweigend folgte Mari dem Wissenschaftler, als dieser sie kurz durch das Schloss führte. Natürlich hörte sie zu, versuchte sich auch alle Räumlichkeiten schnellstmöglich einzuprägen (leider blieb das Labor bei diesem Rundgang aus), doch viel eher hing die Hyuuga dem Gedanken nach, dass sie eine ganze Woche hier verbringen sollten. Eine Woche… am liebsten hätte Mari lautstark geseufzt, jedoch hielt sie sich zurück. Sie fühlte sich hier nicht wohl, was kaum verwunderlich war. Der Auftraggeber war unsympathisch (was eigentlich noch untertrieben war), die Teammitglieder machten, was sie wollten und vermutlich würden die Tage hauptsächlich mit langweiligem Rumsitzen verbracht werden - Mari wollte immerhin nicht sofort davon ausgehen, dass sie einen Angriff der Bauern abwehren müssten.

Schließlich war das Ende der Rundführung erreicht und Serizawa Daisuke wandte sich erneut an Rai, um von diesem zu erfahren, woher die Aufruhr im Dorf stammte. Gespannt wartete die Hyuuga die Reaktion des Takeshi ab und war am Ende sehr zufrieden mit dem, was das Teammitglied gesagt hatte. An sich war die 18-Jährige zwar kein Fan von Lügen, aber in gewissen Situationen waren sie angebracht und erleichterten das Leben ungemein. Der Wissenschaftler musste nicht alles wissen, immerhin ließ er die Ninja umgekehrt auch in Unwissenheit über einige Dinge in diesem Schloss. War doch nur fair, oder? „Fest für einen Heiligen? Was für ein Humbug! Aber das sieht diesen Bauerntölpeln nur ähnlich!“ Der Serizawa winkte mit der Hand ab, strich sich dann durch das schüttere Haar. Er schien die Antwort von Rai angenommen zu haben, das war doch ganz gut. „Aber ich merke schon, ihr seid gebildeter als all diese Trottel da unten im Dorf…“ Wieder betrachtete er die Ninja liebevoll, fasziniert, dann schien sein Blick sich zu verlieren. Langsam hob sich seine Hand an, näherte sich der Wange von Mari - so, als wolle er die Braunhaarige streicheln. Doch noch bevor der Wissenschaftler diesem Verlangen nachkommen konnte, zischte die Hand der Hyuuga nach oben und umgriff das Handgelenk des Auftraggebers. Der deutliche Druck, der sich keine Sekunde später für den Serizawa bemerkbar machen musste, sorgte dafür, dass sein Blick wieder in die Realität zurückkehrte. „Keinen Körperkontakt. Mit keinem Teammitglied“, sprach Mari, einerseits lächelnd, andererseits so bestimmt, dass man merkte, dass man diese Grenze besser nicht überschreiten sollte. Noch einen Augenblick erhielt die Hyuuga den Druck, dann ließ sie los - natürlich riss der Wissenschaftler seine Hand sofort an sich, rieb sich das Handgelenk kurz und tat dann so, als wäre Nichts gewesen. „Masuyo wird euch zu euren Schlafgemächern für die kommende Woche führen“, sprach er plötzlich, deutete wie selbstverständlich zur Tür. Masuyo? Wer war denn Masuyo? Mari wandte sich um und erkannte eine jung anmutende Frau mit kurzen, schwarzen Haaren, ebenso schwarz gekleidet. Als sich die Unbekannte aus der tiefen Verbeugung erhob, erkannte man keine einzige Emotion in ihren Gesichtszügen. Vollkommene Leere… sogar die Hyuuga war fasziniert von diesem Pokerface. „Bitte, folgen Sie mir“, waren die einzigen Worte, die man zu hören bekam, bevor Masuyo sich umdrehte und zu einem steifen Gang ansetzte.
 

Miki Benjiro

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Schmollend ging Benji neben Mari und Hei her und es dauerte nicht lange, da hatten die Drei auch Rai wieder eingeholt. Benjiros Laune war währenddessen alles andere als gut. Mal ganz ehrlich, Benjis Idee war hammermässig toll gewesen, zumindest so lange bis Hei sich eingemischt hatte. Dann war da noch Rai, der sich einfach aus dem Staub gemacht hatte. Na gut, das hatte der junge Miki zwar auch vorgehabt, aber das war etwas ganz anderes! Den grössten Bock von allen hatte aber eindeutig Mari geschossen. Da hatte sie die Abwesenheit von Hei und Benji genutzt um gleich die ganze Aufmerksamkeit des Dorfes auf sich zu lenken. Es war ja schön und toll, dass sie eine Hyuuga war und bestimmt hatte sie eine Menge auf dem Kasten, aber das bedeutete nicht, dass sie die Tarnung wegwerfen musste, wie man es sonst mit einem ausgekauten Kaugummi tat. Wie immer war Benji in seinen Augen der Einzige, der NICHT Schuld an der momentanen Situation war. Dass die Aufmerksamkeit des Dorfes erst nach seiner waghalsigen Aktion auf die Gruppe gelenkt wurde, blendete der Junge dabei vollkommen aus. Immerhin hoben die Jubelrufe des Dorfes die Laune des braungebrannten Jungen etwas an. Wenigstens die wussten seinen Einsatz zu schätzen.
Ein paar Minuten später – als sie so gut wie angekommen waren - sah die Welt schon wieder ganz anders aus und es schien nie etwas passiert zu sein. Überraschenderweise steckte der an ein Tier erinnernde Junge sogar Hei’s Standpauke locker weg. Der Junge hatte seine eigene Umgangsweise mit Kritik. Na, Hei muss sowas zu mir und Rai sagen, er will natürlich dass wir besser werden, deswegen kann er uns auch nicht direkt sagen, dass wir gut sind, er muss das indirekt machen. In Gedanken versunken gab sich Benjiro selbst recht. So muss es sein! Plötzlich wurde Benji aus seinen Gedanken gerissen und die riesige Eingangspforte des Schlosses öffnete sich. Es kam dem ungeduldigen Jungen wie eine Ewigkeit vor und als das Portal endlich geöffnet war, ging Benji als letzter hindurch. Die Worte Ach du scheisse! rutschten Benjiro aus dem Mund als er den Auftraggeber entdeckte und vielleicht waren sie auch der Grund dafür, dass Benji wie Luft behandelt wurde. Keinerlei Interesse wurde an ihm gezeigt. Wer den Miki kannte wusste, dass ihm dieses Verhalten gar nicht gefiel und Benjiro wusste schon ganz genau, wer diese Nacht Besuch von einem Gespenst bekam! Na dem Kerl werde ich Manieren beibringen. Der wird sich noch wünschen, dass die Zombiegeschichten wahr wären… brodelte es in Benjis Kopf. Selten hatte der Junge jemanden gesehen oder getroffen der ihm auf Anhieb so unsympathisch war. Der Wissenschaftler strahlte eine derart wahnsinnige Aura aus, dass Benji schon Angst hatte, dass die Aura vielleicht auf ihn übergehen könnte. Nun denn, es brachte schliesslich nichts. Denn so oder so musste Benji den Auftrag ausführen. Bei seiner Ninja Akte durfte er sich keinen Fehlschlag erlauben, sonst teilten die ihn noch auf ewig zum Unkraut jäten ein.

Nachdem der Kittelträger Team Benji herumführte – wobei das Labor geschickt umgangen wurde – wurden die Vier von einer Puppenhaften Dame namens Masuyo in die Schlafgemächer geführt. Wie lustig, es gab also doch jemanden den Benji noch unsympathischer fand als den Möchtegern-Wissenschaftler. Na das konnte ja heiter werden. Instinktiv griff Benji – der sich vor Puppen, Puppenspielern und Puppenartigen Wesen aller Art fürchtete - nach Maris Hand und umschloss sie mit seiner. Erstaunlicherweise war sein Griff nicht so grob wie sonst, es war eher ein hilfesuchender. Natürlich dauerte es nicht lange bis der muskelbepackte Genin bemerkte was er getan hatte und sein Gesicht wurde so rot, dass jede Tomate neidisch auf den Jungen gewesen wäre. Panisch liess er die Hand der Hyuuga los und suchte hechelnd nach einer Ausrede. Das…war… ich… deine Hand… und meine… Dann fing er sich wieder. Das war reiner Zufall, ich hab… deine Hand mit meiner eigenen verwechselt. Zugegeben, sogar für ihn, der er ans Lügen gewohnt war, klang diese Ausrede mehr als nur ungläubig, aber so im Raum stehen lassen wollte er die Angelegenheit schliesslich auch nicht.
 

Tatsumaki Hei

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Oh - Hei war tatsächlich ein wenig positiv überrascht. Nein, eigentlich... hatte Rai einfach nur das erfüllt, was von ihm in dieser Situation verlangt worden war. Aber das gefiel Hei, der gehofft hatte, das der junge Genin sich etwas ausdachte, was eben nicht auf die Wahrheit hinauslief. Und so verkehrt war es dabei noch nicht einmal, was Rai da von sich gegeben hatte... sehr schön. Hei war zufrieden. Der Wissenschaftler auch (er hatte noch einen Grund die 'Bauern' ein wenig zu beschimpfen) und der Rest der Gruppe? Tja, das würde sich noch zeigen. Und es stellte sich heraus, dass noch eine Person in diesem seltsamen Schloss wohnte - eine jung anmutende Frau namens Masuyo. Hei musterte die weibliche Bedienstete (?) des Wissenschaftlers kurz skeptisch und nickte dann. Nach dieser Sache, die der Wissenschaftler gerade bei Mari abgezogen hatte, war es ihm auch ganz lieb, wenn Daisuke sich erstmal verzog. Der hatte Nerven, Mari anfassen zu wollen... also, und natürlich auch die restlichen Teammitglieder. Außer Benjiro. Der war irgendwie ein wenig ignoriert worden. Es dauerte nur ein paar Minuten, da hatte Pokerface sie zu den 'Schlafgemächern' geführt, die sich als ein großes Zimmer herausstellten, welches allerdings durch feste Steinmauern getrennt waren. Es gab nur eine Art Durchgang. Der Tatsumaki vermutete, dass so nur ein großes Feuer den Raum wärmte, statt vier kleine. Hei räusperte sich unmissverständlich, als sie davor ankamen, und warf der Puppenfrau einen freundlichen Blick zu. "Vielen Dank, äh... Masuyo-san. Wir werden uns noch kurz abstimmen, damit ab morgen alles möglich glatt läuft." Es war nur eine winzige Bewegung, die Masuyo als Bestätigung erkennen ließ. Ihre Fischaugen, fast wie tot, huschten kurz zu Benjiro und ohne, dass sich irgendetwas anderes an ihr bewegte, zogen sich ihre Mundwinkel wie von Fäden gezogen nach oben. Es musste nicht erwähnt werden, dass das Lächeln nie an ihren Augen ankam, oder?

Einen Moment später in dem Zimmerabteil, das Hei für sich in Anspruch genommen hatte. "Was für ein Start", brummte Hei und strich sich durch die Haare. Er saß auf dem Bett, was mit einer einfachen Strohmatratze ausgestattet war. Seine Kollegen hatten sich entweder neben oder aber auf einem der Stühle niedergelassen. Es knisterte ein kleines Feuer in einem Kamin und wäre fast gemütlich gewesen, wenn sie hier nicht im Nirgendwo an der so ziemlich kältesten Stelle des Feuerreiches gewesen wären. Deshalb formte er ein Fingerzeichen und wärmte das Zimmer noch ein wenig. "Mari: Danke, dass du ihn ein wenig in die Schranken gewiesen hast, das war wichtig. Rai: Gute Antwort, die du ihm gegeben hast. Das war gut mitgedacht." Hei lächelte ein wenig. Dann huschte sein Blick zu Benjiro, der sich eben kurz an Mari 'vergriffen' hatte. Er schätzte den Tierjungen nicht so ein, dass das Hintergedanken gewesen waren, insofern... "Benjiro, ich denke, du brauchst dir keine Sorgen bei Masuyo zu machen. Sie sah für mich zumindest einfach nur wie ein Mensch aus, der nicht viel lacht. Ist bei Daisuke auch kein Wunder, oder? Der Kerl hat auf jeden Fall nicht mehr alle Tassen im Schrank, aber das ist ja nicht unser Problem, jedenfalls noch nicht. Morgen werden wir uns jeweils zu zweit auf Rundgänge begeben. Behaltet die Umgebung im Auge. Der Feind kann hier wohl von innen, aber auch von außen ein Problem werden. Mari, du gehst morgen früh mit Rai den oberen Teil des Schlosses ab. Haltet die Umgebung im Auge. Benjiro, wir werden uns unten im Schloss ein wenig umsehen." Kurz schwieg er. "Noch Fragen?" Der Tatsumaki sah die Anwesenden kurz an und lehnte sich dann ein wenig zurück. Es war gespenstisch still; das Schloss schluckte jedes Geräusch. Nur eintretender Regen draußen hinterließ eine sanfte Tonspur in der Luft, die sich den Weg in das - nur mit einer kleinen Fensternische versehenen - Zimmer suchte. "Geht dem Kerl, wenn möglich, aus dem Weg. Übrigens... er hat Saphirglas gesagt, oder? Soweit ich weiß, ist Saphirglas kein Edelstein, sondern ein ganz bestimmt geschliffenes Material, was entfernte Ähnlichkeit mit der Struktur des... Byakugans aufweisen könnte. Wenn ich so darüber nachdenke. Du kannst Chakrapotential einschätzen, richtig?" Hei massierte sich die Schläfen. Dann warf er einen Blick zu Mari. "Mag sein, dass er sehr, sehr grob einschätzen kann, was für Chakramengen wir haben." Kurz schwieg er, schüttelte den Kopf. "Gegen Mittag wechseln wir durch und unterrichten die jeweils anderen über die Erfahrungen im Schloss. Gegen Abend dasselbe, dann sollten wir eine gute Vorstellung vom Schloss und der Umgebung haben." Der Wüstensohn nickte, rief sich noch einmal in Erinnerung, was er alles hatte sagen wollen. Eigentlich war er soweit fertig. "Dann mal ab in die Betten. Ich weiß nicht wieso, aber ich bin ziemlich ausgelaugt..."
 
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Takeshi Rai

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Dieser Wissenschaftler, der war wirklich nicht auszustehen. Andauernd suchte er den Körperkontakt und dann noch dieser Wahn in seinen Augen… Wenn Rai die Möglichkeit hätte den Typen zu töten, nicht mal er wusste was dann passieren würde. Die Wut, die sich in ihm sammelte, wollte einfach nicht abklingen. Plötzlich wurde er aber aus seinen Gedanken gerissen, als er bemerkte, dass da noch eine andere Person war, eine Frau. Der Wissenschaftler, ja, ab jetzt wurde er nur noch so von Rai genannt, stellte sie als eine gewisse Masuyo vor. Als diese sich von ihrer überaus tiefen Verbeugung erhob, konnte man die Leere in ihrem Gesicht erkennen. Kurz erschrak Rai, fasste sich aber wieder. Was hat dieser Typ nur mit ihr angestellt? Spätestens jetzt mussten doch die anderen drei merken, dass da was faul war, dass hier etwas vorging. Die Dame war wirklich hübsch mit ihren schwarzen Haaren und ihrer traumhaften Figur. Sie konnte wirklich kein Mensch mehr sein….

Nichtsdestotrotz führte sie das Team aus Shiro in ihr Schlafgemach. Es war nicht wirklich ein Schlafgemach, eher eine Art Durchgang, der vier Türen besaß. Hier hatte also jeder von ihnen seinen eigenen Raum. Hei bedankte sich noch bei Masuyo und dann verabschiedete sie sich von ihnen, nur musste noch ein kaltes Lächeln an Benji loswerden. Naja, vielleicht konnte oder durfte sie es nicht besser machen. Das Team versammelte sich dann in einem der vier Räume, in Heis Schlafraum. Der Takeshi ließ sich auf einem der Stühle neben dem Kamin nieder. Er mochte es, wenn ihn die Wärme auf der Wange kitzelte. Hei lobte Mari und Rai, beide hatten ihre Sache gut gemacht. Für Rai war es relativ schwer gewesen nicht gleich die Fassung zu verlieren und ihm nicht gleich an die Gurgel zu gehen. Er atmete noch einmal kurz durch und gab ein einfaches „Danke“ von seinen Lippen. Nun gab Hei seinen Plan für morgen bekannt. Mari und Rai würden ein Team bilden und Hei mit Benji. Sie sollten sich im oberen Teil des Schlosses etwas umsehen. Der Takeshi aber wollte nicht warten, er wollte heute Nacht schon losziehen und sich ein wenig umsehen. Aber er wollte das ganz alleine tun, deshalb würde er jetzt auch nichts erwähnen. Falls er erwischt werden würde, dann hätte er einfach aufs Klo müssen. Als Hei dann seine kleine Ansprache abgehalten hatte und er die Frage stellte, ob noch jemand eine Frage hatte, meldete sich Rai: „Ich habe eine Frage…. an euch. Findet ihr nicht auch, dass der Auftraggeber ein wenig, bis sehr seltsam ist? Ich mein, habt ihr diesen Wahn in seinen Augen gesehen? Ich dachte, der wollte mich umbringen!“ Ihm war gar nicht aufgefallen, dass er aus seinem Stuhl gesprungen war. Er fasste sich wieder und setzte sich wieder. „Tut mir leid, wollte das noch loswerden.“, gab er noch von sich. Als sich dann alle ausgesprochen hatten und Hei ins Bett gehen wollte, verließ Rai den Raum ohne Worte. Er suchte sich den Raum neben Hei aus. Gegenüber wollte er nicht, dort wollte sicher Mari rein. Als er mitten in seinem Raum stand, merkte er, dass er seinen Rucksack gar nicht bei sich hatte. „Verdammt, der muss noch bei den Händlern sein!“, dachte er sich. Nun war aber keine Zeit sich aufzuregen, nun war es an der Zeit sich auf die Nacht vorzubereiten.

Nach drei Stunden des Wartens, entschied Rai, dass es nun an der Zeit für seinen kleinen Ausflug war. Er ging zu seiner Zimmertür und lauschte daran. Draußen war nichts zu hören. Durch den Türschlitz konnte man nur das schwache Licht der Fackeln an den Wänden erkennen. Die Luft war also rein. Langsam drehte er den Türknauf auf. In so einem alten Schloss musste man damit rechnen, dass die Türen beim Aufmachen knarrten. Deswegen öffnete er sie so leise und langsam wie möglich. Als er sie geöffnet hatte, lugte er durch den Rahmen hinaus; keiner zu sehen. So leise es ging, schließlich war er ja ein Ninja, huschte er an das Ende des Ganges, dorthin von wo sie gekommen sind. Er warf sich gegen die Wand und lugte verstohlen um die Ecken; keiner da. Es war mitten in der Nacht und natürlich würden alle schlafen. Rai rechnete aber immer damit, dass der verrückte Wissenschaftler seine Zombies an jeder Ecke platziert hatte. Und wieder, so leise es ging huschte er an die nächste Ecke. Auch hier warf er sich wieder gegen die Wand und lugte um die Ecke. Siehe da, am Ende des Ganges konnte man noch Licht aus einem der Räume erkennen. Kurz sah er sich noch um und dann huschte Rai zu dieser Tür. Sie war einen Spalt breit offen. Was war das für ein Raum? So gut es ging, spitzte Rai seine Ohren: Er konnte Schritte, rasche Schritte hören. Auch wie diese Person vor sich hin nuschelte. Rai vermutete, dass die Person ziemlich aufgewühlt er aufgeregt war. Ihm war es aber noch nicht genug, Rai wollte wissen, warum die Person so aufgewühlt war. Er musste einfach wissen was der Typ da nuschelte. So leise wie möglich, näherte er sich weiter der Tür und versuchte mehr mit seinen Ohren erhaschen zu können. Der Takeshi konnte jetzt Bruchstücke hören, die der Wissenschaftler zu sich selbst nuschelte. Der Stimme nach, war es halt der Wissenschaftler. Diese Bauern dürfen das nicht erfahren…. Nichts durfte schiefgehen… Instinktiv näherte sich Rai weiter der Tür und so konzentriert wie er war, stoß er leicht die Tür an. Natürlich musste sie auch knarren. Die Schritte stoppten und Rai wusste, dass er nun am Arsch war. „Wer ist da?!“, rief der Wissenschaftler. Rai wirbelte herum und rannte wieder in Richtung Schlafraum zurück, blieb jedoch an der ersten Ecke stehen. Die Tür knarrte und Rai wusste, dass der Wissenschaftler nun im Flur stand. Dieser sah von einem zum anderen Ende des Flures und flüsterte leise zu sich: „Hm, war wohl der Wind oder einer dieser Bauerntrampel. Ich werde morgen Masuyo darüber fragen.“ „Mist, wenn der morgen Masuyo fragt und die mich gesehen hat, bin ich geliefert.“, dachte sich Rai. Als er hörte, dass die Tür zuflog und der Wissenschaftler wieder in seinem Zimmer war, machte sich Rai so rasch es ging auf den Weg zurück in sein Schlafzimmer. Dort angekommen, machte er wieder so leise wie möglich die Tür zu, wobei sie ein paarmal knarrte, und hüpfte dann schnellstmöglich in sein Bett. Was durften die Dorfbewohner nicht erfahren und was durfte nicht schiefgehen? Hier ging weitaus mehr vor, als Rai es sich zuerst vorgestellt hatte. Er hatte das Gefühl, dass noch so einiges auf das Team zukommen würde. Noch eine halbe Stunde lag Rai wach in seinem Bett und schlief dann besorgt ein.

Am nächsten Morgen wurde er von einem Klopfen an seiner Tür geweckt. Träge richtete er sich auf. Wie spät war es denn bitte? Augenreibend ging Rai zur Tür und öffnete sie: vor ihm stand Hei. Dieser wollte sie alle aufwecken und wieder zusammentreiben. „Ja, gib mir noch eine Minute.“, gab Rai von sich. Es musste nicht allzu früh sein, denn allzu müde war der Takeshi nun auch wieder nicht. Das war auch gut so. Nach fünf Minuten trat Rai angezogen und fertig für den Tag aus seinem Zimmer. Heute würde er so vorsichtig wie nur möglich vorgehen und vielleicht würde er ja erfahren, was der Wissenschaftler gestern gemacht hatte. Für heute steht alles fest: Rai würde nichts von seinem Nachtausflug erzählen und sich nichts anmerken lassen, dass er da an was dran war. Er ging also zu Heis Schlafzimmer und öffnete die Tür. Rai hatte keine Ahnung, was das noch für eine chaotische Woche werden würde…
 

Hyuuga Mari

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Stumm folgte die Hyuuga Masuyo in Richtung der Schlafgemächer, sah sich bei der Gelegenheit noch einmal ein wenig um. Die weißen Augen blickten nach rechts und links, musterten die Steinmauern - besonders interessante Details konnte sie auf die Schnelle aber nicht erkennen. Als Mari spürte, dass ihre Hand leicht umgriffen wurde, wandte sich die junge Frau instinktiv um. Benjiro? Das… war überraschend. Noch überraschender war es allerdings, dass Mari das Gefühl hatte, dass der braunhaarige Junge eine Art Schutz bei ihr suchte. Es erinnerte sie ein wenig an ihre kleine Schwester, früher, als sie noch kleiner gewesen war. Was war das für ein merkwürdiges Gefühl in ihrer Magengegend? War das… Mitgefühl? Nein! War es wirklich schon so weit gekommen, dass die Hyuuga so ein Verhalten süß fand? Meine Güte… sie war zu alt geworden. Die 18-Jährige brauchte gar nicht selbst reagieren, denn Benjiro bemerkte selbst, was er getan hatte, lief hochrot an und ließ panisch die Hand der Älteren los. Kurz dachte sie darüber nach, Benjiro auflaufen zu lassen, entschied sich im letzten Moment allerdings doch anders. „Ach ja. Ich verwechsle die Hand anderer Leute auch immer mit meiner eigenen“, witzelte sie mit leicht angehobenen Mundwinkeln. So, wie sie den Suna-Jungen einschätzte, würde er den Witz dahinter sowieso nicht verstehen und denken, seine Ausrede hätte gefruchtet. Wenige Minuten später kam die Gruppe - geleitet durch Masuyo - bei den Schlafgemächern an. Ein großer Raum ohne Türen, der nur durch Steinwände in vier Abteile aufgeteilt wurde. Nicht unbedingt das, was Mari erwartet hatte, aber es würde seinen Zweck schon erfüllen.

Nachdem jeder Missionsteilnehmer ein eigenes Abteil bezogen hatte, versammelten sie sich bei Hei. Kurze Teambesprechung, das war nach den bisherigen Erlebnissen auch angebracht. Die Hyuuga hatte sich seitlich auf einem der Stühle niedergelassen und lauschte den Worten der Teamkollegen. Auf das Dankeschön des Tatsumaki reagierte Mari überhaupt nicht, sondern konzentrierte sich viel lieber auf die nachfolgenden Worte. Sie sollten morgen zu zweit Rundgänge antreten? Mit einem Seitenblick musterte die Braunhaarige Rai, mit dem zusammen sie ein Team bilden sollte. Na, so, wie sich der Junge auf der bisherigen Mission verhalten hatte, könnte das schwierig werden. Die Sache mit dem Saphirglas bekam nur ein kurzes, zustimmendes Nicken. Wenn es nach Mari gegangen wäre, hätten sie nun schlafengehen können, doch vorher musste der Takeshi noch eine Kleinigkeit loswerden. Er sprang plötzlich fast schon panisch von seinem Stuhl auf und berichtete über seine unglaubliche Beobachtungsgabe bezüglich des Auftraggebers. Innerlich verdrehte Mari die Augen, ließ sich rein äußerlich allerdings Nichts anmerken. „Um den Wahn nicht zu bemerken, hätte man blind sein müssen“, gab die junge Frau dem Schwarzhaarigen lächelnd als Antwort. Man merkte, dass er noch nicht sonderlich viele Aufträge absolviert hatte. „Hei hat allerdings Recht, dass das in diesem Moment nicht unser Problem ist. Wir müssen uns auf das Wesentliche in dieser Mission konzentrieren und so unangenehm das Geschüttel auch gewesen ist, war das noch kein Mordversuch.“ Sie hätte noch einige Dinge ergänzen können, beließ es aber nun dabei. Reichte auch, um Rai hoffentlich wieder auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen. Mit dieser ständigen Panik machte er die Sache komplizierter, als sie sein musste - fand Mari.

Die Nacht über fühlte sich die Hyuuga nicht wohl - und wusste selbst nicht genau, woran das lag. Vermutlich daran, dass sie nicht im eigenen Bett schlafen konnte. Vielleicht auch daran, dass sie in dem Schloss eines merkwürdigen Wissenschaftlers nächtigte, der zudem eine Assistentin an seiner Seite hatte, die so aussah, als würde sie ohne mit der Wimper zu zucken auf Befehl einen Mord begehen. Dem war es auch geschuldet, dass die Braunhaarige einen so unruhigen und ungleichmäßigen Schlaf hatte, dass sie bemerkte, als Rai sich aus den zusammenhängenden Zimmern ohne Trennungstüren mit äußerster Vorsicht davonschlich. Hm. Der nächste Morgen brach an und allmählich standen sämtliche Teammitglieder auf. Mari gehörte wie schon immer zu den frühen Vögeln, sodass sie sogar vor Hei bereits fertig im Zimmer stand und darauf wartete, dass auch die Anderen in den neuen Tag starteten. Nach einer kurzen Lagebesprechung - in der Rai nur stumm dasaß - trennte sich die Gruppe, um sich wie bereits am vorigen Abend besprochen auf Rundgänge zu begeben.

Zusammen mit Rai ging die junge Frau durch die Flure, um in den oberen Teil des Schlosses zu gelangen. Es war still zwischen den Ninja, man hörte das Flackern einiger Wandlichter, die den sonst dunklen Gang erhellten. Ja, jetzt war der richtige Moment. Mari drehte sich spontan auf dem Absatz um, packte Rai am Kragen und zog ihn mit ordentlichem Zug näher an sich. Der sonst lächelnde Mund zeigte keine Regung, die Augen wirkten schmaler als sonst, als sie Rai in die Augen sah. „Ich habe keinen Bock mehr auf deine Einzelaktionen. Ich bin nicht hier, um mir die Mission durch einen verdammten Anfänger unnötig zu erschweren, der offensichtlich keine Ahnung davon hat, was es bedeutet, in einer Gruppe zu arbeiten. Die Sache im Dorf gestern war ein absoluter Fehltritt, bei dem du Glück hattest, dass Hei so entgegenkommend reagiert hat. Mit der Schleichaktion in der Nacht hast du aber endgültig den Vogel abgeschossen.“ Mit einem Ruck stieß die Hyuuga den Jüngeren von sich und ließ ihn los. Es war ihr vollkommen egal, ob er nach Ausreden suchen wollte, das würde sie nur in ihrer Meinung bestärken. „Denkst du echt, dass du ein besonders toller Ninja bist, wenn du einfach so losziehst? Und als wäre das nicht schon schlimm genug, hältst du auch noch schön die Klappe gegenüber dem Team, damit niemand etwas mitbekommt.“ Am liebsten hätte die junge Frau zur Seite ausgespuckt, musste sich schon genügend zurückhalten, um ihren Worten nicht noch mehr Ausdruck zu verleihen. Wenn es eine Sache gab, mit der man die Hyuuga zur Weißglut bringen konnte, dann waren es Personen, die mit ihr auf Mission waren, aber offensichtlich nicht zur Teamarbeit fähig waren. „Ein Team kann nur funktionieren, wenn gegenseitiges Vertrauen vorhanden ist. Das ist mit deinem Getue nicht möglich und gefährdet den Auftrag.“ Kurz musterte die 18-Jährige Rai. „Ich habe Hei noch Nichts von deiner nächtlichen Aktion gesagt. Ich weiß nicht einmal, warum ich dir noch eine Chance geben will. Vermutlich, weil ich dich noch von unserem gemeinsamen Job damals anders in Erinnerung habe. Aber ich schwöre dir, wenn du noch so eine Aktion startest, sorge ich dafür, dass du sofort mit einem entsprechenden Bericht heimgeschickt wirst. Das war dann die letzte besondere Mission, an der du in nächster Zeit teilgenommen hast.“ Ja, man merkte, dass Mari drastischere Worte nutzte als Hei, wenn ihr etwas missfiel. Eine Sache, die die beiden stark voneinander unterschied. „Wenn das angekommen ist, können wir uns jetzt wieder dem Auftrag widmen.“
 

Miki Benjiro

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Mari hatte die Chance Benjiro zu blamieren ungenutzt verstreichen lassen, das rechnete ihr der Tierjunge hoch an. Mit einem leichten Lächeln – bei dem er seine Augen kurz schloss – bedankte sich der Junge bei ihr. Wortlos ging er neben den Anderen her und musterte dabei seine Hand. Komisch. Einen kurzen Moment lang, hatte sich Maris Hand so wie die seiner Mutter angefühlt. Vielleicht irrte sich der Miki auch, immerhin konnte er sich nur noch vage an die letzte Berührung seiner Mutter erinnern – es war einfach zu lange he…
Beinahe wäre Benjiro in Mari gedonnert, als diese plötzlich stehen blieb und der Junge war heilfroh, dass er rechtzeitig abbremsen konnte. Die peinliche Aktion gerade eben hatte schliesslich gereicht, da musste er sie nicht nochmals berühren oder anrempeln. Offenbar waren sie in den Schlafgemächern angekommen. Mit so viel Abstand wie der Enge Gang hergab, schlüpfte Benji an der gruseligen Puppentante Masuyo vorbei. Nur kurz warf er ihr einen knurrenden Blick zu, den man sonst eher bei Tieren welche in die Enge getrieben wurden, zu sehen bekam. Eines stand fest, die beiden waren noch nicht fertig miteinander und dies bestätigte sich, als Hei sich höflichst verabschiedete und Masuyo Benji ein alles aussagendes Grinsen zuwarf. Ob das Grinsen Benji eingeschüchtert hatte? Um das herauszufinden, musste man nur das Paar Augen befragen, welches unter einem der Betten zu erkennen war. Blinzelnd kroch Benji unter dem Bett hervor und rieb sich seine Augen. Man war das staubig hier. Wenn Masuyo sowas wie eine Haushälterin war, dann war sie nicht besonders gut in ihrem Job. Glücklicherweise schien es so, als wäre niemandem sonst aufgefallen, dass Benji sich versteckt hatte, denn die anderen drei Teammitglieder waren viel zu beschäftigt damit, ihre Zimmer zu beziehen. Schwein gehabt. Auch Benji betrat nun seinen Schlafplatz und blickte sich ratlos um. Wie bezieht man nochmal ein Zimmer? murmelte der an ein Tier erinnernde Junge zu sich selbst. Ach, lassen wir den Zufall entscheiden! Mit einer kurzen Handbewegung warf der Braunhaarige seinen Rucksack aufs Bett und dessen Inhalt verteilte sich im ganzen Zimmer. Ich hätte vielleicht nicht ganz so hart werfen sollen… Verlegen kratzte sich der Junge am Hinterkopf und setzte sich dann zu den Anderen, zur Teambesprechung. Nachdem Hei sich bei Mari und Rai bedankt hatte, wollte er Benji beruhigen, indem er ihm mitteilte, dass von Masuyo keine Gefahr ausging. Na hatte der ne Ahnung! Heis Argumentation konterte der Junge nur mit einem sie-ist-ja-auch-nicht-hinter-dir-her Blick. Auch Rai und Mari meldeten sich zu Wort wobei Rai der festen Überzeugung war, dass der Wissenschaftler ihn umbringen wollte und Mari diese Theorie eher aberwitzig fand. Benjiro hätte sich gerne auch noch zu Wort gemeldet aber a) hatte er tierischen Hunger und b) meldete sich sein ausgelaugter Körper. Deshalb folgte er Heis Worten nur solange wie er musste, und zog sich dann in sein Zimmer zurück. Morgen sollte er mit Hei das Untergeschoss durchsuchen, so viel hatte er noch mitbekommen. Gähnend setzte er sich auf sein Bett und verputzte zwei riesengrosse Sandwiches. Mit deutlich gehobener Laune putzte sich der Miki im Gemeinschaftsbad(?) die Zähne und wischte sich grob seine Bemalung aus dem Gesicht. Kurz darauf wünschte er den Anderen eine gute Nacht und legte sich in sein Bett.

Es dauerte eine Weile bis der Tierjunge einschlafen konnte, zu sehr fürchtete er sich vor Masuyo und vermutete einen heimlichen Angriff. Auch sonst war es alles in allem eher eine unruhige Nacht gewesen. Hier und da war der Junge aufgewacht, brabbelte ein zwei zusammenhangslose Sätze und schlief dann weiter.

Tock tock tock! Mit einem lieb gemeinten aber dennoch nervigen Klopfen wurde Benji aus seinem Schlaf gerissen. Sein Körper hatte sich noch nicht von dem vorherigen Tag erholt, dass bemerkte Benji sofort als er sich strecken wollte. Dennoch war er ausgeruht und fühlte sich schon besser. Geht ruhig ohne mich, ich halte hier die Stellung! meinte der Miki im Halbschlaf und entschied sich dann doch noch um. Wenig später hatte sich Benji angezogen und auch seine Gesichtsbemalung war erneuert. Auch die Anderen waren bereit und so machten sie sich auf den Weg um ihren Tätigkeiten nachzugehen. Mari & Rai waren für das obere Geschoss zuständig, während Benji & Hei das Untere durchsuchen sollten.
Die beiden Sunanin gingen eine Treppe hinunter, die einer Wendeltreppe nachempfunden-, aber deutlich breiter war. Nachdenklich blickte Benji zu Hei und hielt seine Bedenken nicht länger zurück. Du, Hei? Begann der Miki. Du hast der Puppenfrau doch gesagt, dass sie sich von mir fernhalten soll, oder? fragte er mit einem hundeähnlichen Blick. Wie auch immer Heis Antwort lautete, im Notfall konnte er Masuyo immer noch einen Klaps auf den Hinterkopf geben. Bei seiner Kraft reichte das locker aus, um sie die ganze restliche Woche ruhig zu stellen. Wenn Benji doch nur nicht in jedem flackernden Licht ihren Schatten erkennen würde. Buah…
 

Tatsumaki Hei

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Tja, es war schon eine sehr individuelle Gruppe von Shinobi, die sich versammelt hatte, um diesem Mission - eigentlich gemeinsam - zu erledigen. Die vier Menschen konnten vom Charakter her nicht unterschiedlicher sein und das war im Grunde auch etwas Gutes, doch Hei erkannte spätestens am nächsten Morgen, dass es eben doch nicht so einfach war, drei Menschen - auch mit so unterschiedlichem Erfahrsschatz - zu leiten. Mari war schon fertig, bevor er sie überhaupt darum gebeten hatte, aufzustehen. Rai war zwar nicht sofort am Start, aber ziemlich schnell fertig. Benjiro... ja, Benjiro schlug erstmal vor, die 'Stellung halten zu wollen'. Nachdem Hei ihm kurz klar gemacht hatte, dass das nicht Teil des Plans war, schälte sich der Tierjunge wohl doch noch irgendwie aus den Laken. Hei spürte selbst, dass er schon nach diesem einen gestrigen Tag eine Dusche vertragen könnte, aber Benjiro war da irgendwie noch 'ne andere Hausnummer. Und Mari wirkte irgendwie ein wenig angefressen. Zugegeben machte er dabei von seinem elitären Eigenwissen Gebrauch, welches er über die Jahre über seine Freundin angesammelt hatte - jemand anderes als er würde das nicht erkannen. Leider hatte er keine Zeit mehr, kurz mit der Braunhaarigen zu sprechen - würde das aber später nachholen, ganz sicher. Er kannte diesen Blick. Irgendetwas ging ihr gehörig auf den Zeiger. Nur was es war... was es war, wusste er nicht.

"Eh - was?" Hei war noch in seine Gedanken vertieft gewesen, obwohl der Rundgang von ihm und Benjiro schon angefangen hatte. Mit Gewalt rief er sich selbst ins Hier und Jetzt zurück und bedachte seinen Teamkameraden mit einem flüchtigen Blick. Der Schwarzhaarige wusste nicht so genau, was er von Benjiro halten sollte; einerseits war er sehr ambitioniert und schien sehr draufgängerisch zu sein, dann gab es aber Momente, in denen er wie ein kleiner Junge, der er wohl irgendwie auch war, wirkte. Die Sache mit Maris Hand war der erste Hinweis gewesen. Das hier der Zweite. Hei war verwirrt, weil er das Gefühl gar nicht so recht zuordnen konnte, aber irgendwie fühlte er sich für den kleinen Muskelprotz verantwortlich. "Puppenfrau?" Hei war immer noch ein wenig abgelenkt, grinste dann aber ein wenig. "Achso, du meinst wohl Masuyo, wie? Sie ist schon ein wenig unheimlich, wie sie einen mit ihren toten Augen an- ach, entschuldige." Der Tatsumaki kicherte leicht, als er die großen Augen des Miki sah und schüttelte den Kopf. "Habe ich nicht. Aber ich bin mir sehr sicher, dass sie mehr Angst vor dir als du vor ihr hast." Obwohl... so sicher war sich der junge Mann dann da auch nicht. "Aber ich sehe, was sich machen lässt", versprach der Tatsumaki, während er und Benjiro sich erst einmal am Portal umsahen. Keine Anzeichen von Gefahr hier, und es kam auch kein Mistgabel-und-Fackeln-schwingender Mob vom Dorf hinauf. Insofern ging es erst einmal ganz gut. "Sehen wir uns auch unten noch ein wenig um. Ist alles okay?" Hei bemerkte, dass sich sein Teamkollege immer wieder wie gehetzt umsah. Unwillkürlich seine Freundin imitierend stemmte Hei eine Hand an die Hüfte und seufzte ein wenig. "Hör' mal, du bist hier in keiner akuten Gefahr. Du bist wahrscheinlich der, der hier am Wenigsten gefährdet ist. Immerhin könntest du wahrscheinlich das ganze Schloss in Schutt und Asche legen, wenn du wolltest. Was du allerdings lassen solltest", beendete er in einem etwas schärferen Ton, weil Benjiro bisher nicht durch übermäßiges Nachdenken aufgefallen war. Eher durch übermäßige Motivation. "Hör' mal, ich wollte noch einmal mit dir über gestern reden", fing der junge Mann mit der dunklen Haut an, als sie nach und nach tiefer in das Schloss eindrangen. Einige Treppen ging es in die dunklen Gewölbe herab, die unter der Erde lagen. Schließlich standen sie vor einer großen Holztür, auf der kunstfertig ein Gesicht eingeschnitzt war. "Du musst mehr darauf achten, im Team zu arbeiten. Rai und du, ihr... seid ein wenig überstürzt, manchmal. Machst du mal die Tür auf?" Als Benjiro die schwere Holztür ohne weiteres aufbekommen hatte (wie auch immer), starrten sie plötzlich mehrere unheimliche Gesichter an. Hei trat kurz einen Schritt zurück, merkte dann aber, dass das... wohl so eine Art Kuriositätensammlung war. Er ließ eine Flamme auf seiner Hand entstehen, um mehr Licht zu haben. Es war verdammt finster hier unten und er fühlte sich eindeutig nicht wohl. "Oh, es sind nur Puppen mit Masken auf den hölzernen Köpfen", meinte er erleichtert. "Scheinen irgendwelche archaischen Gottheiten oder so zu sein... Elefantenköpfe... Katzenohren... Also, lass uns... Benjiro? He, wo bist du?" Er sah sich um. Wohin war der Kleine plötzlich verschwunden?
 
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Takeshi Rai

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Nach der morgendlichen Besprechung, bei der Rai selbst nichts vom nächtlichen Trip erwähnte und auch sonst nichts dazu beisteuerte, machte er sich gemeinsam mit Mari auf den Weg in die oberen Stockwerke des Schlosses. Am Tag sah hier alles anderes aus als in der Nacht, irgendwie nicht so gruselig. Sie kamen auch an dem Zimmer vorbei, in dem der Wissenschaftler sich gestern aufgehalten hatte. Leider war die Tür jetzt geschlossen und er konnte keinen weiteren Blick hineinwagen. Stimmen konnte man auch keine hören. Generell konnte man keine Stimmen hören, weil die Gänge des Schlosses leer waren. Wenn man flüstern würde, dann würde es jeder im Schloss hören, wegen der Akustik. Hier mussten echt mal mehr Möbeln oder wenigstens Bilder aufgestellt bzw. aufgehängt werden. Plötzlich drehte sich Mari um und packte ihn am Kragen. Sie war einfach viel zu schnell, man konnte ihr einfach nicht ausweichen. Zuerst war Rai perplex wieso sie das tat, aber dann verstand er. Sie musste ihn in der Nacht gehört haben, außerdem hatte sie ja das Byakugan. Eigentlich müsste sie alles wissen, was in diesem Schloss vorging, oder nicht? Sie wirkte ziemlich wütend. Es war klar was sie Rai sagen wollte, sie machte es auch ziemlich klar. Keinen Bock mehr auf seine Einzelaktionen, er machte alles falsch… Ihm war klar, dass sie angepisst war. Er verstand auch, dass es die Mission gefährden würde. Sie musste aber verstehen, dass er nicht anders konnte. Immer noch verfolgte ihn der Tod dieses Banditen, der zuerst wie ein Zombie gewirkt hatte. Er wollte Gerechtigkeit für dessen Tod, auch wenn er ein Bandit gewesen war. Solche Menschen sind nicht unbedingt böse, vielleicht wurden sie dazu gezwungen, um die Familie ernähren zu können. Sollte Rai ehrlich sein? Sollte er ihr alles erzählen? Es war, dachte er, an der Zeit, dass er seine Gefühle loswerden sollte. Als sie dann damit fertig war ihn zur Rede zu stellen und ihn losließ, machte er ein mehr oder weniger bedrücktes Gesicht. Dieses Gesicht war echt und nicht verstellt. „Ich schätze, dass du mir ‘ne zweite Chance geben willst, wirklich. Ich will mich auch nicht rausreden oder so, ich versteh es ja.“ Kurz atmete er durch und fuhr dann fort: „Vor einem Tag, als wir von den Banditen überfallen wurden, da passierte etwas im Wald. Diese Händlerin, sie war in Gefahr. Ich sah keine andere Möglichkeit, als ihn…ihn…“ Vielleicht wirkte er nun wie ein kleines Kind, aber immerhin hatte er einen Menschen getötet! Es war ihm wirklich erlaubt wenigstens eine Träne zu vergießen. Er fasste sich wieder und fuhr mit seiner Erklärung fort: „Ich musste ihn töten… Es gab einfach keine andere Möglichkeit. Deshalb habe ich ein schlechtes Gewissen und will Gerechtigkeit für diesen Tod. Wahrscheinlich ists eher Selbstgerechtigkeit, weißt du, aber dadurch würde mein schlechtes Gewissen weggehen. Außerdem sind die Dorfbewohner besorgt und verärgert über diesen Wissenschaftler, das merkt man doch. Trotzdem… der Hauptgrund für diese Aktionen war einfach das, was da im Wald passiert ist.“ Würde sie es verstehen? Er wischte sich eine Träne von der Wange. „So, ich will jetzt nicht das Weichei spielen, das alle runterzieht. Wir haben einen Auftrag zu erledigen… als Team.“ Ein kleines Lächeln zierte sein Gesicht.
 

Hyuuga Mari

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Mari hatte nicht damit gerechnet, dass Rai groß auf die Vorwürfe von ihr reagieren würde. Eigentlich hatte sich die junge Frau gerade wieder umdrehen und dem Auftrag widmen wollen, doch dann überraschte der Takeshi sie doch. Sein Gesichtsausdruck veränderte sich - nicht etwa in Wut, sondern viel mehr in Trauer. Ach du meine Güte, was hatte sie denn nun ausgelöst? Die Hyuuga wartete ab, anstatt dem Jungen einfach den Rücken zuzudrehen und lauschte seinen Worten. Als schließlich eine Träne über seine Wange rollte, öffnete sich der Mund der Kunoichi leicht. Weinen! Warum weinen?! Hätte er sie nicht anbrüllen können? Damit konnte die Braunhaarige deutlich besser umgehen. Wo war Hei, wenn man ihn brauchte?! Mit diesem Gefühlskram konnte er deutlich besser umgehen als sie…

Als Rai sich die Träne von der Wange wischte und am Ende leicht lächelte, riss sich auch die Hyuuga innerlich zusammen. Damals, als sie die Akademie beendet hatte, hätte sie die Augenbraue angehoben, dem Takeshi gesagt, dass er sich nicht so anstellen solle und hätte sich dann wieder dem Auftrag gewidmet. Das… war mittlerweile aber schon fast fünf Jahre her. Mari hatte sich in den letzten Jahren weiterentwickelt und bekam dies nun zu spüren. Gerade als ältere Kunoichi hatte sie das Gefühl, für den Jüngeren dasein zu müssen - auf seine Worte einzugehen und ihn aufzubauen. Wenige Sekunden verstrichen, dann hob Mari ihre Hand an. Doch anstatt Rai erneut am Kragen zu packen, legte sie die Hand auf seiner Schulter ab. Eine sanfte Geste, keinesfalls ruppig. Die weißen Seelenspiegel sahen direkt zu dem Takeshi. „Ich weiß, dass es nicht einfach ist, Leben zu nehmen. Aber was du gemacht hast, war nur zum Schutze der Händler und auch von dir. Ihr wurdet angegriffen, diese Banditen haben keine Rücksicht gezeigt. Es war deine Aufgabe als Ninja, dich zu wehren und die Händler zu schützen. Die Händler verdanken umgekehrt dir ihr Leben. Es war richtig so.“ Mari konnte sich noch daran erinnern, dass sie auch damit zu kämpfen hatte, als sie das erste Mal einen Kontrahenten getötet hatte. Aber das änderte Nichts daran, dass sie wusste, dass sie Unschuldige dadurch retten konnte. Und ganz gleich, welche Hintergründe es gab - die Banditen waren nicht unschuldig. „Es ist in Ordnung, wenn du Gerechtigkeit für den Tod möchtest, aber dafür musst du im Team arbeiten. Wenn hier etwas faul ist, dann werden wir das auch als Team herausfinden.“ Und tatsächlich, ein ganz leichtes Lächeln zeigte sich auf den Lippen der 18-Jährige, bevor sie sich wieder von Rai entfernte. Dann verschränkte sie die Arme vor der Brust. „Ach und du solltest lernen, dich während einem Auftrag nicht so von deiner Umwelt beeinflussen zu lassen. Ja, die Dorfbewohner sind besorgt und verärgert über den Wissenschaftler, aber das darf deine Handlungen nicht beeinflussen. Du musst als Ninja einen klaren Kopf behalten und über den Dingen stehen. Ansonsten vernebelt es nur deine Sinne und behindert dich.“ Sie neigte den Kopf in die Richtung Treppe, die in die oberen Stockwerke führte. „Na gut, dann lass uns weitergehen und schauen, was wir so zu sehen bekommen.“

Der Weg nach oben war ansonsten von keinen weiteren Vorkommnissen geprägt. Es dauerte eine Weile, bis Rai und Mari die einzelnen Flure entlanggegangen und Treppen hinaufgestiegen waren, um in den oberen Teil des Schlosses zu gelangen. Tatsächlich war die Hyuuga beeindruckt davon, wie groß dieses Gebäude doch war. Als die jungen Ninja die letzten Treppen hinaufstiegen, um auf das Dach des Schlosses zu gelangen, drehte sich die Braunhaarige zu dem Kumo-Nin um. „Schon außer Puste?“, fragte sie leicht amüsiert nach. Als Taijutsuka war der Aufstieg für sie kein Problem, doch wenn sie sich recht erinnerte, handelte es sich bei Rai durch und durch um einen Ninjutsuka. Und zumindest Hei hätte mit diesen langen Treppen bestimmt zu kämpfen gehabt. Sie kamen vor einer großen Tür zum Stehen, durch deren Ritzen kalte Luft zog. „Hier geht es doch bestimmt nach draußen“, mutmaßte Mari, bevor sie sich kräftig gegen die Tür stemmte, um diese zu öffnen. War gar nicht so leicht! Doch kaum war die Tür geöffnet, strömte den Genin auch schon eine eiskalte Windböe entgegen. Puh, hier oben war die Luft aber ganz schön frisch. Die Hyuuga trat auf das Dach, das hier aus einer großen Plattform bestand, umzäunt mit einem steinernen Geländer. Ansonsten… sah die junge Frau hier nicht allzu viel. Sie trat an den Rand, beugte sich über das Geländer und sah nach unten. „Ich hoffe, du hast keine Höhenangst“, sprach sie noch in Richtung des Takeshi, bevor ihr Blick eher zufällig nach oben ging. Da waren sie schon so weit nach oben gestiegen, doch selbst hier konnte man noch Vögel erkennen, die sich über einem befanden. Zwei… oder sogar drei? Die waren aber auch groß. Was das wohl für eine Art war? Hm… „Siehst du hier irgendetwas auffälliges? Ansonsten können wir uns ja jetzt nach und nach die…“ Weiter kam Mari nicht, denn plötzlich ertönte ein markerschütterndes Schreien vom Himmel. Ein Mensch?! Sofort glitt der Blick der 18-Jährigen wieder nach oben - die drei Vögel, die sie eben noch in weiter Ferne gesehen hatte, befanden sich im Sturzflug… auf sie! Die Dinger waren sogar noch größer, als Mari zuerst angenommen hatte! „Rai, Vorsicht!“, rief sie dem 15-Jährigen noch zu, als sie bereits zur Seite sprang, um dem ersten Vogelvieh auszuweichen.
 

Tatsumaki Hei

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Egal, wie Benjiro auch genau reagierte - nachdem er die Masken gesehen hatte, hatte Hei kurze Zeit lang alle Mühe, den durchdrehenden Miki zu beruhigen. Der fühlte sich verfolgt und war kurz davor, das Schloss in Schutt und Asche zu legen - Hei schaffte es trotzdem, mit ein paar Worten ein wenig Ruhe in die Lage zu bringen. „Hör’ mal, das sind nur Holzmasken. Ziemlich detailreiche, zugegeben, aber eben doch nur Masken. Komm schon, Kleiner, kneif die Backen zusammen und lass uns nachsehen, was sich hier noch so verbirgt.“ Salopp ausgedrückt? Ja, aber Hei hatte das Gefühl, dass Benjiro so am Ehesten noch empfänglich für seine Worte war… zumindest in diesem Zustand. Der Junge schien ziemlich durch den Wind und versuchte sogar, sich ein wenig hinter Hei zu verstecken, als sie in das Gewölbe gingen und Hei mit seiner Flamme das einzige bisschen Licht war, was noch übrig war. Leider brachte es Benjiro sicher nicht viel, denn er war gefühlt doppelt so breit wie der Missionsleiter. Fasziniert betrachtete Hei die Masken, die kunstvoll gearbeitet waren und so gar nicht wie das Werk eines verrückten Wissenschaftlers aussahen. Vielleicht war es ja Masuyo, die dafür verantwortlich war? Der Tatsumaki konnte sich irgendwie vorstellen, dass die Puppenfrau Masken schnitzte… tja. Hei sah kurz nach seinem kleinen Schützling, wand sich dann wieder nach vorne und ging langsam weiter. Seine Flamme ging aus; Hei kümmerte sich nicht darum und aktivierte die Jutsu erneute - sie hatte nun einmal ein Zeitlimit. Es wurde immer verrückter; nach den Masken waren da kleine, offenbar kaputte Maschinen, Bauteile, Zeichnungen und Schreibtische voll mit Papier. Viele der Zeichnungen schienen davon zu handeln, wo und wie sich menschliche und tierische Körper überschnitten. Hei runzelte leicht die Stirn, beugte sich über eines der Papiere. Hm… wenn er das jetzt richtig interpretierte – und Hei hatte schon viel gelesen und gesehen, also war er optimistisch – dann schien das hier davon zu handeln, wie man diese Teile dann… austauschen konnte. Und wie man die Körper daran gewöhnte. Er kniff die Augen zusammen, denn in dem schwummerigen Licht seiner kleinen Handfackel war Lesen nicht eben einfach. Wie überaus interessant, was hier aufgeschrieben worden war... Hei war fasziniert, wurde aber von einem Geräusch weiter vorne ein wenig abgelenkt. Es klang fast wie ein... Kratzen. Ein Kratzen an einer Tür - von einer Klaue. Was für ein widerliches Geräusch. Aber gleichzeitig schien eine Stimme zu säuseln.

Komm her...

"Komm, lass' uns das mal ansehen", murmelte Hei - in der Hoffnung, Benjiro würde ihn hören. Der schien noch so unter dem Eindruck dieser ganzen, zugegeben auch ziemlich unheimlichen, Atmosphäre zu stehen, dass er tatsächlich mitkam, ohne einen Mucks von sich zu geben. Na, vielleicht hatte er auch einfach nur Angst. Der Tatsumaki ging langsam, mit erhobener Hand, um mehr Licht zu haben, auf die Quelle des Geräusches zu - und war dann ziemlich verwundert, als seine Flamme plötzlich ausging. Komisch... schon vorhin schien es ihm so, als würden seine Jutsus ein wenig schwächlich sein. Seine Flamme war jetzt schon das zweite Mal ausgegangen. Und das deutlich vor der Zeit. Normalerweise hatte er bei seiner Chakramenge und Kontrolle überhaupt keine Probleme, sich eine große Flamme aufrechtzuerhalten - und das auch ein wenig länger als die für Anfänger empfohlene Zeitspanne. Nachdenklich kratzte er sich am Kinn. Er aktivierte seine Technik erneut, sah kurz zu seiner Hand, dann wieder nach vorne - und hätte beinahe wie ein Mädchen aufgeschrien. Da stand Masuyo, ihr Puppengesicht ausdruckslos, vor einer schweren Metalltür, deren Schloss ziemlich unkaputtbar schien. Ein gurgelndes Geräusch lenkte Hei erneut ab. Benjiro hatte es... ausgeknockt? Der Blauäugige sah zu seinem Teamkameraden und seufzte ergeben. "Masuyo-san... was machst du denn hier unten?" Hei fand, wenn man zusammen in einem düsteren Kerker hockte, waren Formalitäten eher Nebensache, außerdem ließ sein wild pochendes Herz das im Moment gar nicht zu.. Die Frau reagierte mimisch überhaupt nicht, sah aber zu dem umgekippten Benjiro, den der Schreck wohl komplett aus den Latschen gehauen hatte. "Verzeihen Sie mein plötzliches Auftauchen. Sie waren nicht erwartet." Sie verneigte sich leicht, komplett unberührt. "Ihrem Freund scheint es nicht gut zu gehen. Sie sollten ihn aus den Kerkern entfernen. Bei seinem..." Sie stockte unmerklich, deutete dann zum Ausgang. "Die Kerker sind höchst privates Gebiet von Serizawa-sama. Sie sollten nicht hier sein. Bitte nehmen Sie ihn und gehen." Masuyo sah ihn mit ihren ausdruckslosen Augen intensiver an, als man meinen sollte, dass es möglich war. Aber vielleicht war Hei es nur gewohnt, in Augen viel zu sehen - immerhin waren die seiner Freundin strahlend weiß. Keine guten Voraussetzungen, um darin zu lesen. Wieder dieses Säuseln.

Befreie mich aus diesem Gefängnis...

Hei kniff seine strahlend blauen Augen etwas zusammen, hörte dann wieder ein Kratzen hinter der Tür, fast schwächlicher noch als zuvor. "Was ist dort hinter der Tür?", fragte er unverblühmt, während er sich neben Benjiro kniete und sich den kleinen, aber erstaunlich schweren Kraftprotz dann über die Schulter zu werfen. Masuyos Gesicht verzog sich einen Moment zu einem kaum merklichen Lächeln, spitz und ein wenig unheimlich. "Es steht mir nicht zu, darüber zu sprechen. Fragen Sie Serizawa-sama", antwortete die jung anmutende Frau und neigte wieder den Kopf. Hei sah sich noch einmal um, fing die Eindrücke noch einmal für sich ein. Dann sah er zu Benjiro. An seine Flamme. Und warf wieder einen Blick zu der puppenhaften Frau. "Serizawa-san ist unser Auftraggeber, deswegen werde ich mich hierzu vorerst nicht äußern. Aber... sollte er mit Leben spielen, wird das zu Konsequenzen führen." Der Tatsumaki lächelte fein. "Bitte berichte ihm das." Mit diesen Worten verließ er den Kerker. Benjiro brauchte dringend ein Bett - und Hei Maris Rat. Hinter ihm verschwand Masuyo in der Dunkelheit, die er zurückließ. In dieser Dunkelheit blitzten kurz noch zwei giftgrüne Lichtpunkte auf... die schließlich auch verschwanden, als die Eingangstür zum Kerker wieder zufiel.
 
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Es tat gut endlich alles rauszulassen, jeder Mensch musste mal seine Emotionen rauslassen. Bei Rai war es eben so, dass er seine Emotionen unterdrückt. Er versucht sich nie etwas ansehen zu lassen, aber irgendwann passierte es auch bei Rai, nur gab es dann eine regelrechte Explosion, die einer Bombe glich. Die Absicht auf ihn einzureden und ihn zu beruhigen, das schätzte er sehr. Er wusste zuvor nicht, dass die taffe Hyuuga solche Dinge beherrschte. Ihre Ratschläge würde er sich garantiert merken, auch er musste noch viel dazulernen. Nichtsdestotrotz hatten sie einen Auftrag zu erledigen und der Takeshi folgte der Hyuuga. Zuvor wischte er sich aber noch die letzten Tränen aus dem Gesicht und fasste sich wieder am Riemen, ehe sie sich auf den Weg zur Treppe am Ende des Ganges machten. In diesem Gang gab es nicht mehr viel zu sehen, so wie auch auf den jeweils höher gelegenen Gängen. Alle Gänge waren leer, man traf auf kein Personal oder dergleichen. Nicht einmal den Wissenschaftler sah man durch die Gänge schleichen. Wenn man schon von diesem Wissenschaftler sprach, wo war eigentlich seine puppenähnliche Dienerin geblieben? Wie es aussah waren die zwei die einzig hier lebenden Personen. Womöglich war das und auch die fehlenden Möbel der Grund, weshalb die Schritte der beiden Ninja sich wie tausende anhörten. Als die beiden dann vor der letzten Treppe nach oben ankamen, konnte man Rai schon seine Erschöpfung ansehen. Hier und da rollten Schweißperlen über sein Gesicht hinunter. Man musste aber auch zugeben, dass das Schloss extrem groß war. Dass Mari immer noch voller Energie war, darauf konnte er sich keinen Reim machen. „Ja, geht noch.“, antwortete er auf ihre Frage, ob er schon außer Puste sei. In Wahrheit hielt er es nicht mehr lange aus, er brauchte auch mal eine Pause. So ziemlich in der Hälfte dieser elendig langen Treppe brauchte er unbedingt eine Pause. „Ich… Pause.“, sagte er zu Mari. Er lehnte sich gegen die Wand und glitt zu Boden. Für fünf Minuten saß er hechelnd da und schnappte gierig nach Luft. Nach weiteren fünf Minuten ging es wieder einigermaßen und die beiden setzten ihren Weg nach oben fort. Oben angekommen standen sie plötzlich vor einer großen Tür. Anscheinend nicht zu groß für die Hyuuga, die anscheinend keine Probleme damit hatte die Tür alleine zu öffnen oder es sich zumindest nicht anmerken ließ. Sofort strömte eiskalte Luft in das Treppenhaus. Zum Glück hatte Rai seinen Mantel an und ihm wurde nur im Gesicht kalt. Dieser Mantel war echt ein toller Gefährte! So hatte er keine großen Probleme damit das vermeintliche Dach des Schlosses zu betreten. Wenn man sich hier oben umsah, konnte man nicht viel erkennen. Man konnte nur einen wirklich tiefen Abgrund und diese zwei, drei Vögel am Himmel erkennen. Warte was? Vögel? In diesen Höhen? Rai kannte sich mit Tieren aus und Vögel flogen normalerweise nicht in diesen Höhen. Kaum hatte der Takeshi aufgehört sich darüber zu wundern und angefangen zu glauben, dass das eine spezielle Vogelart sein muss, so hörte er einen markerschütternden Schrei. Erschrocken drehte er sich um, im Glauben, dass das Mari gewesen war, sah und hörte aber etwas Anderes. Er musste feststellen, dass einer der Vögel fast direkt hinter ihm war. Mari konnte dem Vogel gerade noch ausweichen, Rai wollte es ihr nachmachen. So schnell Rai aber auch war, der Vogel war trotzdem ein wenig schneller. Auch wenn ein Flügel des Vogels ihn nur streifte, so fühlte es sich wie ein Messerschnitt an. Zum Glück drang er nicht allzu tief ein, es brannte nur ein wenig. Sofort war Rai klar, dass das kein normaler Vogel sein konnte. Tiere mochten ihn normalerweise, und er mochte sie. Nur diese mochte er nicht. Er richtete sich vom Boden auf, griff nach einem Kunai in seiner Ninjatasche und machte sich kampfbereit. Man verletzte ihn nicht einfach so, auch wenn es Tiere waren… wenn man hiervon von welchen sprechen konnte.
 
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Hyuuga Mari

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Was waren das nur für Mistviecher? Und … was hatten die Genin getan, um diesen hinterhältigen Angriff zu verdienen? Die Hyuuga verstand nicht, warum sie so plötzlich von den Tieren angegriffen wurden… aber da es nun so war, blieb nichts Anderes übrig, als sich dem Kampf zu stellen. Die Kunoichi blickte auf und erkannte, dass Rai – wenn auch leicht verletzt – dem Angriff des Vogels hatte ausweichen können. Zumindest eine kleine Beruhigung in diesem wirren Szenario. „Ich glaube kaum, dass sie es bei diesem einen Angriff belassen werden“, mutmaßte Mari und konnte dabei zusehen, wie alle drei Vögel in der Luft kehrtmachten, um gemeinsam einen neuen Angriff zu starten. Na schön… wenn sie es so wollten, dann sollten sie eben bekommen, was sie verdienten. „Rai, geh ein Stück zurück und duck dich“, sprach sie an den Jungen gerichtet aus. Ein klarer Befehl, dem der Takeshi nachzukommen hatte – ganz gleich, dass er nicht genau wusste, was die Hyuuga nun genau vorhatte. Diese positionierte sich mittig der Plattform, zog bewusst die Aufmerksamkeit aller drei Vögel auf sich und aktivierte zwischenzeitlich ihr Byakugan. Die Vögel gaben erneut ein markerschütterndes Kreischen von sich, als sie nun – von drei verschiedenen Seiten – auf die Kunoichi herabstürzten. Das bläuliche Chakra sammelte sich um den Körper Maris, blitzte gelegentlich sichtbar auf. „Hakkeshō Kaiten!“, rief sie aus, kurz bevor die angreifenden Tiere sie erreicht hatten und drehte sich flink um die eigene Achse. Das Kaiten dehnte sich aus und die Vögel knallten nicht nur gegen die Wand aus purem Chakra, sondern wurden gleichzeitig von dieser Wand weggestoßen. Zwei der Vögel segelten bedingt dadurch hochkant über die steinerne Mauer hinweg und schienen – auf den ersten Blick hin – in die Tiefe zu stürzen. Der dritte Vogel hingegen landete mit einem hörbaren Krachen direkt vor Rai, blieb dort zuerst benommen liegen. „Los! Gib ihm den Rest!“, rief die Hyuuga, die sich noch in einer leichten Drehung befand. Der Junge sollte dem Tier das Kunai in den Schädel rammen oder es sonst irgendwie außer Gefecht setzen! Vielleicht würden die anderen Viecher dann auch verschwinden…
 

Tatsumaki Hei

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Diese Stimme… sie ging Hei einfach nicht aus dem Kopf. Befrei mich, hatte sie in seinem Kopf geflüstert – als würde da jemand Hilfe gebrauchen. War vielleicht von dem verrückten Wissenschaftler eingesperrt worden. Der Tatsumaki wusste es nicht. Und wenn er ehrlich zu sich war, war er sich auch sicher und bewusst, dass es ihn im Grunde nichts anging. Wohl aber war da diese Neugierde… zum Glück gab es in diesem Moment andere Dinge, wichtigere Dinge, die es zu erledigen galt. Als Erstes war da der immer noch bewusstlose Benjiro, der sicherlich nicht nur von einem Schreck so beeinträchtigt worden war. Irgendetwas ging hier vor und – Hei selbst spürte es nicht. Wohl aber hatte seine Flamme vorhin bewiesen, dass Chakra hier im Schloss zumindest eine etwas seltsame… Art und Weise hatte, zu wirken. Schwächer irgendwie. Oder? Der Tatsumaki schnaufte ein wenig, als er den kleinen, stämmigen Jungen schließlich auf das ihm eigene Bett hievte. Man, der Kerl war trotz seines Alters und seiner Größe verdammt schwer. Hei war sich sicher, in dem Alter vielleicht die Hälfte von dem gewogen zu haben, was er wog… na, egal. Der Schwarzhaarige entschied sich dafür, einige schnelle medizinische Grundtests vorzunehmen, konnte aber – nach eingehender Prüfung des Pulses, der Atmung und der sonstigen Reaktionen des Kleinen – nicht feststellen, dass ihm etwas fehlte. Die Atmung war normal und regelmäßig. Puls vollkommen in Ordnung, vielleicht ein wenig langsam. Die Augen reagierten auf Licht. Aber aufwachen… wollte Benjiro wohl trotzdem nicht. „Kleine Diva“, brummte Hei ein wenig nachdenklich und setzte sich auf einen Stuhl, nachdem er den Jungen zugedeckt hatte. „Irgendwas stimmt hier nicht…“

Was für eine Feststellung. Dass hier etwas nicht stimmte, war natürlich klar, aber was genau – und worauf das hinauslief – wusste Hei nicht. Das Problem war, dass er noch nie auf einer Mission gewesen war, wo die Auftraggeber so offensichtlich Teil des Problems waren, wenn nicht sogar das Problem. Wie ging man damit um? Die normale Art und Weise der Shinobi war es, einen Auftrag anzunehmen – und ihn zu erledigen. Das hier war etwas Anderes. Hei musste als Missionsleiter abwägen, ab welchem Zeitpunkt das allgemeine Interesse des Volkes und der Shinobi, also quasi deren Sicherheitsinteressen, den Willen des Auftraggebers überwog und es daran ging, den Auftrag beiseite zu schieben – und in eigener Initiative zu handeln. Rai und Benjiro waren sehr schnell dabei gewesen, aber sie waren es ja auch nicht, die nachher die Verantwortung dafür trugen. Trotz allem war Daisuke erstmal ein Wissenschaftler und genoss genauso Schutz wie der Rest der Zivilbevölkerung. Allerdings stimmte auch, was er selbst gesagt hatte: Sobald es um Leben ging, verwirkte er diesen Schutz. Und Hei war sich ziemlich sicher, dass dieses… Etwas hinter der schweren Stahltür etwas damit zu tun hatte. Gespenstisch still war es in dem Zimmer, nur der Kamin, der alle ihre Abteile wärmte, knisterte vor sich hin. Masuyo hatte ihn wirklich erschrocken. Was hatte sie da unten getrieben? Nachdenklich lehnte er sich zurück, schloss einen Moment die Augen, merkte, wie furchtbar trocken und erschöpft sie sich anfühlten. Zu lange nicht geblinzelt, wahrscheinlich. Hei rieb seine Augen etwas, seufzte und strich sich blind die Haare aus dem Gesicht. Müde… er war echt müde. Irgendwas in diesem Schloss ermüdete furchtbar und er befürchtete, dass auch das mit dem Etwas im Keller zu tun hatte. Er musste unbedingt Mari sprechen. Ihr Byakugan würde sich hier hoffentlich wieder als nützlich erweisen. Wann sie und Rai wohl zurückkommen würden? Es war langsam sowieso eigentlich Zeit, die Partner zu tauschen – nur natürlich, dass Benjiro im Moment nicht sonderlich viel tauschen konnte. Wo blieben Mari und Rai?
 

Takeshi Rai

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Rai spürte wie etwas Blut über seine Schulter lief. Selten hatte ihn ein Tier mutmaßlich verletzt, man konnte sogar schon nie sagen. Es war schon komisch gewesen, dass diese Vögel einen Menschenschrei imitieren konnten. Das war wiedermal eine Bestätigung, dass dieser Wissenschaftler böse war. Er umklammerte das Kunai in seiner rechten Hand fester, machte sich bereit zum Kampf. Doch plötzlich rief ihm seine Partnerin zu, dass er sich ducken sollte. Rai sah in den Himmel hinauf und konnte sehen wie sich die drei Vögel wieder zum Angriff bereitmachten. Sofort verstand er und machte einen Sprung zurück. Wozu aber sollte er sich ducken? Was hatte sie denn vor? Wie auch immer, er tat was man ihm befahl. Also duckte er sich und ging in Deckung. Währenddessen wurden die Vögel immer schneller, sie wirkten sogar schon wie Geschosse. Dann passierte es und Mari setzte ihre Technik ein. Es war eine wirklich beeindruckende Technik. Sie bildete eine Halbkugel aus Chakra, welche die Vögel zurückwarf. Um keinen Staub in die Augen zu bekommen, musste Rai sich die Hände vor das Gesicht halten, denn diese Technik gab einen Wirbelwind von sich, das war doch nicht normal. Fast hätte es ihn zurückgeworfen, aber nur fast. Wie auch immer, zwei der Vögel wurden so weit zurückgeworfen, dass sie gleich vom Turm flogen. Diese beiden waren höchstwahrscheinlich tot. Aber einer der drei landete vor ihm. Wie es den Anschein hatte war der bewusstlos, aber nicht tot. Man konnte noch sehen wie sich seine Brust bewegte. Nach genauerem Hinsehen konnte Rai feststellen, dass das der Vogel war, der ihn an der Schulter verletzt hatte. Er sollte ihm den Rest geben, schließlich wurde er von diesem Ding verletzt und Mari wollte es auch so. Trotzdem war es immer noch ein Tier. „Nein, das ist kein Tier mehr. Dieses Ding stellt das dar, was niemand machen sollte… niemand sollte in die Machenschaften von Mutter Natur eingreifen.“, sagte er um mit seinem inneren Selbst in Einklang zu kommen. „Vogel, ich hoffe dir geht es dort besser wo du jetzt bist.“ Er umklammerte fest sein Kunai mit beiden Händen und rammte es dem Vogel direkt in den Schädel. Man konnte hören wie die Schädeldecke durchbrochen wurde, man konnte den letzten Atemzug des Tieres hören. Der Takeshi zog das Kunai aus dem Schädel raus und wandte seinen Blick ab. Seine Miene veränderte sich zu einer traurigen, fast weinenden. Noch nie musste er ein Tier selbst töten. Natürlich wusste er, dass man Schweine und Rinder verspeiste, er ja auch. Aber selbst ein Tier töten zu müssen, dann noch ein armes und willenloses Tier… das brach ihm einfach das Herz. Nichtsdestotrotz mussten sie weitermachen, jetzt war keine Zeit für diese Art von Trauer. Das war nämlich sein eigener Kampf, der hatte nichts mit der Mission zu tun. Bevor er aufstand, wischte er sein mit Blut beflecktes Kunai ab und steckte es zurück in seine Ninjatasche. Danach wandte er seinen Blick gen Himmel. Ob es dem Vogel jetzt wohl gut geht, dort wo er nun ist?
 

Hyuuga Mari

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Für den Bruchteil einer Sekunde hatte die Hyuuga befürchtet, Rai würde sich dem Befehl verweigern. Im bisherigen Missionsverlauf hatte sich der Takeshi nicht unbedingt eiskalt präsentiert, vor allem nicht so, dass man sicher sein konnte, er würde auf Knopfdruck ein Lebewesen töten. Doch Mari irrte sich, denn nach kurzem Zögern umgriff der Schwarzhaarige das Kunai und durchbrach damit die Schädeldecke des Vogels. Die Kunoichi atmete unwillkürlich aus, eine gewisse Erleichterung machte sich in ihr breit. Sie wollte einen Schritt auf Rai zugehen, doch kaum hatte sie sich bewegt, geriet die junge Frau ins Wanken. Ihr wurde schwarz vor Augen, ihr Schädel brummte - zum Glück konnte sie sich noch abfangen, bevor sie hinfiel. Mari blieb stehen, hielt sich den Kopf, schüttelte diesen leicht. Die Schwärze vor ihren Augen verschwand, die Kopfschmerzen ließen nach, doch ihre Beine zitterten. „Habe ich so viel Chakra verbraucht?“, murmelte sie, eher für sich als für Rai. So weit, wie er noch von ihr entfernt stand, würde er sie wohl kaum verstehen können. Es war lange her, seit der jungen Frau nach dem Einsatz des Kaiten ein solch kraftloses Gefühl heimgesucht hatte. Natürlich war es möglich, dass sie aufgrund des plötzlichen Angriffes der Vögel die Konzentration beim Einsatz der Technik vernachlässigt und zu viel Chakra entladen hatte, doch eigentlich schätzte sich Mari mittlerweile als erfahren genug ein, um keine solchen Anfängerfehler mehr zu machen. „Wir müssen sofort mit Hei und Benjiro sprechen“, äußerte sie dann mit ernster Miene an den Takeshi gewandt. Das Zittern ihrer Beine ignorierend ging sie zu dem toten Tier, begutachtete es genauer. Diese Augen, sie wirkten so… menschlich. Der Hyuuga stellten sich die Nackenhaare auf. War das überhaupt möglich? Mari fiel das traurige Gesicht von Rai auf, doch im Moment blieb keine Zeit, um sich damit zu beschäftigen. „Wir sollten ihnen das hier zeigen. Komm, sie warten bestimmt schon auf uns“, sprach sie daher nur aus und deutete mit dem Kinn in Richtung Tor, durch das sie gekommen waren. Die junge Frau befürchtete, dass in diesem Schloss Dinge vorgingen, die ihre bisherige Vorstellungskraft weit überstiegen. Sie wollte sich beeilen, um dem restlichen Team davon zu berichten.

Es war für Mari deutlich schwerer, die Treppen herabzugehen, als diese zuvor hinaufzusteigen. Sie fühlte sich kraftlos - wie nach einem langen Trainingstag. Allerdings wusste die Hyuuga, dass sie am heutigen Tag noch nicht trainiert hatte und wunderte sich daher umso mehr, warum sie sich so miserabel fühlte. Rai gegenüber versuchte die Kunoichi sich nichts anmerken zu lassen. Sie schaffte es, die Treppenstufen möglichst sicher hinter sich zu bringen und konnte auch gehen, ohne nach rechts oder links zu wanken. Allerdings mutmaßte die Hyuuga, dass spätestens Hei ihr die Erschöpfung ansehen können würde. Dafür kannte der Suna-Nin sie mittlerweile einfach zu gut. Auf dem Rückweg trafen sie keine Menschenseele - weder die Assistentin Masuyo, noch den Wissenschaftler Daisuke. Entsprechend ohne weitere Vorkommnisse kamen Rai und Mari vor der Tür zum gemeinsamen Gemach zum Stehen und die Braunhaarige war die, die zuerst eintrat. Die weißen Augen sahen sich um und erkannten Benjiro und Hei. Benjiro, der relativ reglos in einem Bett lag und Hei, der scheinbar erschöpft auf einem der Stühle Platz genommen hatte. Nachdem sich die Tür hinter ihnen wieder geschlossen hatte, begann Mari die Stille zu durchbrechen. „Bei unserer Patrouille gab es einen Zwischenfall. Aber… da sind wir wohl nicht alleine?“
 

Takeshi Rai

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Nachdem der Takeshi seine Trauer ein wenig überwunden hatte, begutachtete er den Vogel noch einmal etwas genauer. Sofort fielen ihm die Augen auf. Das waren nämlich ganz sicher keine Augen eines Vogels. Solche Augen hatten zumeist, bzw. immer, eine komplett schwarze Iris. Dieser hier wies eine grüne vor, so wie bei einem Menschen. Auch komisch war, dass diese Vögel wie Menschen schreien konnten. Jetzt bestätigte sich nun wieder mehr das Gefühl in Rai, dass dieser Wissenschaftler einfach nur verrückt war. Bis jetzt konnte er aber noch nicht ganz durchblicken was dieser vorhatte. Wie dem auch sei, Mari kam auf ihn zu. Er wandte seinen Blick wieder vom Tier ab und begutachtete die Hyuuga. Sie sah noch relativ fit aus, auch nachdem sie so ein starkes Jutsu eingesetzt hatte. Trotzdem wirkte sie etwas blass. Hatte sie etwa ein wenig zu viel Chakra eingesetzt? Nein, das kann nicht sein. So eine erfahrene Ninja wusste wohl wie sie mit ihrem Chakrahaushalt umzugehen hatte. Vielleicht machte sie das tote Tier ja auch so fertig. Auch sie musterte das Tier wieder etwas genauer. Ihr müsste spätestens jetzt auch klar sein, dass es sich hier nicht um einen Vogel handelte. Nun wollte sie den beiden anderen Bericht erstatten und deutete in Richtung Tür. Gute Idee, aber wenn sie die Leiche hier jetzt einfach so liegen lassen… würde das nicht auffallen und jemand würde sie wegräumen? Noch bevor Rai ihr das nachrufen konnte, hatte die Hyuuga die Tür erreicht. „Hoffentlich schafft die hier keiner weg…“, murmelte er sich zu und machte sich schnellen Schrittes ebenfalls auf in Richtung Treppenhaus. Auf dem Weg zurück zu dem Gemach der Gruppe, fiel Rai auf, dass sein Arm mittlerweile voll mit getrocknetem Blut war. Wenn sie wieder unten waren, sollte er sofort die Wunde reinigen. Wer weiß, vielleicht würde sie sich infizieren und er würde sich eine Blutvergiftung einfangen. Das wäre ganz und gar nicht gut. Dennoch, auf dem Weg zurück in das Schlafzimmer, begegnete den beiden keine Menschenseele. Das konnte jetzt etwa positiv oder negativ auszulegen zu sein. Egal, unten angekommen, fanden die beiden den Rest der Truppe vor. Benji lag reglos auf seinem Bett und Hei saß offensichtlich erschöpft in einem der Sessel. Mittlerweile zeichnete sich auch in Rais Gesicht Müdigkeit ab. Während Mari die Stille durchbrach, zog Rai seinen Mantel aus, der jetzt einen Schnitt an dem Schulterteil vorwies, und er versuchte das angetrocknete Blut von seinem Arm zu entfernen. Während der Takeshi immer wieder mit Wasser seinen Arm säuberte, begann er damit das Erlebnis von Mari und ihm zu erzählen: „Wie Mari schon sagte, passierte dort oben etwas. Als wir beide auf dem Dach des Schlosses unterwegs waren, griffen uns drei große Vögel an. Uns passierte dabei nichts, abgesehen von der kleinen Wunde hier. Das aber nur dank Mari.“ Ohne aufzublicken deutete er mit dem Kopf in Richtung Mari. Er fuhr fort: „Diese Vögel waren aber keine Vögel…. Sie waren irgendwas Anderes. Die hatten Augen von Menschen und konnten wie solche schreien…“ Etwas traurig trocknete er seinen nun sauberen Arm ab und setzte sich in einen der Sessel am Kamin. „Was geschah bei euch?“
 

Tatsumaki Hei

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Vom Drama auf dem Dach bekam der Tatsumaki natürlich währenddessen ziemlich wenig mit. Er dämmerte immer wieder weg, hatte das Gefühl, dass ihn alleine schon das Sitzen auslaugte – wo das doch eigentlich Unsinn sein sollte. Vor allen Dingen hier in diesen Räumlichkeiten schien es, als würde er einfach immer schlaffer werden. Lag das an dem nicht sonderlich erfolgreichen Nachtschlaf oder war es einfach nur die übliche Müdigkeit, die sich bei so einer Mission irgendwann einstellte? Der Suna-nin seufzte leise, schloss die Augen – nicht, um zu schlafen, sondern um sich im Gegenteil darauf konzentrieren zu können, wach zu bleiben. Außerdem konnte er so seine Energie noch weiter bei sich behalten, atmete ruhig und kontrolliert ein und aus. Es war wichtig, dass er jetzt einfach erstmal wartete, bis seine beiden Kollegen hier wieder auftauchten. Einige Minuten nur später war es, da hörte er in dem Gang Schritte. Einen Moment lang horchte er misstrauisch auf, öffnete die Augen – hörte dann aber, dass zumindest einer dieser Menschen seine Freundin war. Wenn man jemanden lange genug kannte, würde man auch seine Schritte erkennen – so war das hier eben auch. Hei erkannte Mari mittlerweile so ziemlich an allem, woran man einen Menschen erkennen konnte. Als Rai und die Hyuuga den Raum betraten, warf er ihnen ein müdes Lächeln zu, lehnte sich ein wenig weiter zurück. „Willkommen zurück“, meinte er dann leise, während das Lächeln ein wenig absackte und schief wurde. „Kann man so sagen. Was ist bei euch passiert?“, fragte er und warf einen Blick zu Mari und zu Rai, einmal hin, einmal zurück. Sie sahen erschöpft aus. Dass Rai schon durch das Treppensteigen angeschlagen gewesen war, wusste er natürlich nicht, aber auch bei Mari subtile Anzeichen von Erschöpfung zu erkennen, ließ seine Alarmglocken klingeln. Es war wirklich ungewöhnlich, dass Mari so aussah. Normale Alltagssituationen, dass wusste Hei, laugten die junge Frau nicht so aus. Da musste man sie schon ein wenig auf die Probe stellen. Der Takeshi sah außerdem ein wenig bedrückt aus. „Erzählt schon“, brummte der Wüstensohn und bekam dann – interessanterweise von Rai – brühheiß aufgetischt, dass seine Befürchtungen wohl wahr waren.

Als der Kumo-nin fertig gesprochen hatte, schwieg Hei erst einmal eine ganze Weile. Also – für ihn war es eine Weile. Die Außenstehenden sahen nur, wie er einige Momente lang konzentriert auf den Boden sah, während es in seinem Kopf ratterte und innerhalb kürzester Zeit mehrere Szenarien durchgespielt wurden. Was sollten sie jetzt wie tun – und wie konnte das ausgehen? Leider führte es nicht wirklich zu einem Ergebnis, einfach auch weil es hier zu viele Unbekannte gab. Also entschloss er sich, seine eigene Geschichte kurz zu erzählen. Vorher aber richtete sich der Blick seiner strahlenden, blauen Augen, die noch immer müde wirkten, mittlerweile aber wieder ein wenig mehr Regung zeigten, auf seine Kameraden. „Setzt euch erstmal. Ihr seht genauso erschöpft aus. Ich muss überlegen, wie wir weiter vorgehen, also werden wir jetzt erstmal nicht auf Patroille gehen. Ich vermute, der Wissenschaftler könnte, wenn er wollte, auf sich selbst aufpassen.“ Kurz schwieg er, wartete, bis sich auch Mari gesetzt hatte, und seufzte dann leise. „Vögel… menschliche Augen und Schreie…“, murmelte er, setzte dann erneut an. „Also, Benjiro und ich waren im unteren Teil des Schlosses unterwegs. Die Gewölbe sind voll mit Kram, was ich als Hirngespinste von einem verrückten Wissenschaftler sehen würde. Zeichnungen von Tieren mit Menschengliedern und so weiter – aber es schien mir zumindest wissenschaftlich irgendwie fundiert.“ Nicht, dass er das vollständig beurteilen konnte. „Da… war eine Tür, eine schwere Stahltür, mit irgendwelchen siegelähnlichen Dingen verziert. Bevor ich es ansehen konnte, tauchte Masuyo auf, hat Benjiro so erschreckt, dass er umgekippt ist und hat mich von dort verwiesen.“ Er sah zur Seite. „Ich gebe zu, es war verdammt unheimlich da drunten, aber… dass er so einfach umkippt, ist auch nicht normal. Ich fühle mich schon seit heute morgen ausgelaugt und schwach. Wie geht es euch?“ Er sah zu seiner Freundin, nahm mit seinem Blick den Ihren fest in den Fokus, zwinkerte dann ein wenig. Ehrlich, bitte. Ich fürchte, dass dieses Schloss noch ein wenig mehr zu bieten hat als nur Steine und einen verrückten Wissenschaftler. Wenn das wahr ist, sind die Dorfbewohner unser geringstes Problem.“ Nachdenklich sah er zu Benjiro, der wie gehabt auf dem Bett ratzte. „Rai, kannst du versuchen, ihn mit Raiton wachzukriegen? Schock’ ihn ein wenig, mal sehen, ob er sich rührt. Und achte bitte penibel auf deinen Chakra-Vorrat und sag mir nachher, ob dir etwas aufgefallen ist.“ Dann sah Hei zu der einzigen anwesenden Konoha-nin. „Hast du noch Chakra, um das Byakugan einen Moment lang einzusetzen? Ich muss wissen, was dort unten versteckt ist. Es kam mir so vor, als würde dort jemand gefangen sein. Jemand… etwas… wer weiß, woher Daisuke diese menschlichen Teile bekommt, wenn er solche Experimente durchzieht.“ Hei hievte sich aus seinem Sessel hoch, trat an die kleine Fensterluke, öffnete sie und sah hinaus. Es war früher Nachmittag, wohl. Aber Tageslicht drang nur wenig bis zum Boden, denn hier, im kalten Norden, war der Himmel fast immer bedeckt. „Was denkt ihr dazu? Wir haben hier offensichtlich eine Gefährdungssituation, haben aber auch noch unseren Auftrag. Wir haben verschiedene Fronten, auf die wir achten müssen. Ein Teammitglied ist außer Gefecht, zumindest vorerst.“ Ein wenig vertrackt. „Was haltet ihr davon?“ Der junge Mann trat zum Feuer, fachte es mit einem sanften Hauch weiter an. Es war kühler geworden im Raum.
 
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