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Platz am Fluss

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Natürlich sah Chinatsu, dass Pakura nicht mit den Händen, sondern das Sushi ordentlich mit den bereitliegenden Essstäbchen aß. Ob die Hasekura sich nun schämte? Ach wo! Hier handelte es sich immerhin um Chinatsu, die so etwas wie Scham oder Zurückhaltung überhaupt nicht kannte. Daher nahm die Weißhaarige die Sache mit den Stäbchen auch eher beiläufig zur Kenntnis, während sie selbst wie selbstverständlich das Sushi weiter mit den Fingern zu sich nahm. Man konnte sich auch wirklich zu viele Gedanken um Regeln und solche Sachen machen. Jaha, ganz genau! Chinatsu kicherte, als die Meteki den Ratten ebenfalls ein Stück vom Sushi abgab. Das schmeckte so gut, das mussten unbedingt auch die Tiere probieren, das konnte die Hasekura voll und ganz verstehen. Den bösen Blick, den der Verkäufer Pakura zuwarf, bemerkte nun auch die Kumo-Nin. Kurz legte sie das Köpfchen schief, bevor sie glaubte, den Blick richtig gedeutet zu haben und lachte. „Ich glaube, du sollst deinen Schützlingen mehr als nur einen so kleinen Bissen abgeben! Damit sie den Geschmack auch voll genießen können!“ Klaaaaaar. Dass der Verkäufer vom Sushi-Stand eher das Gegenteil erreichen wollte, verstand Chinatsu nicht, was ihr ebenfalls einen erbosten Blick einbrachte. Tja… dann eben doch nicht.

Kurze Zeit später war dieses Erlebnis bereits in Vergessenheit geraten, als die beiden Mädchen wieder munter auf den Festlichkeiten unterwegs waren. Eine der Windböen, die aufkamen, sorgte dafür, dass die vielen Kirschblüten der Straße durch die Luft gewirbelt wurden und sowohl die Meteki als auch die Hasekura von rosaroter Farbe umgeben waren. „Sooo schön! Das könnte ich immer so haben! Warum findet dieses Fest nicht öfter statt? Sie sollten das wöchentlich machen!“ Chinatsu kicherte und versuchte dann, ein paar Kirschblüten aus der Luft zu fischen, was nur mehr oder minder gut klappte. Besonders geschickt war die 13-Jährige eben noch nie gewesen. „Hilf mir, das macht echt Spaß!“ Die Kleine sprang umher, völlig losgelöst, sodass bereits ein paar der Passanten sie mit einem merkwürdigen Blick bestraften. Ob Pakura das peinlich wäre? Doch dann unterbrach die Hasekura ihre Spielerei, als ein lautes Weinen an ihre Ohren drang. Gerade so eben konnte die Weißhaarige verhindern, dass sie auf ein kleines Mädchen trat, das weinend auf dem Straßenboden kauerte und die Arme um die eigenen Beine geschlungen hatte. Ziemlich ungeschickt versuchte Chinatsu über das Mädchen hinweg zu springen und es nicht zu berühren oder gar zu verletzen, verlor bei dieser Aktion aber das Gleichgewicht und kullerte selbst über die Straße, bevor sie mit dem Gesicht voran auf dem Boden liegen blieb. „Auauauauauauauauau“, stöhnte Chinatsu, rappelte sich auf und rieb sich die verletzte Nase. Das weinende Kind schien die Aktion gar nicht richtig wahrgenommen zu haben, sondern murmelte nur irgendetwas und die Hasekura glaubte, zwischendurch das Wort Mama zu verstehen.
 

Meteki Pakura

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Ne ne, das geht nicht. Ratten haben einen sehr kleinen Magen, weshalb diese Menge schon ausreicht. Außerdem ist der Reis gesalzen, was Ratten in zu großen Mengen schaden kann… erklärte die Schwarzhaarige freundlich den Grund für die kleinen Mengen, welche sie den Kleinen zuschob. Und selbstverständlich störte es Pakura nicht im geringsten, dass Natsu das Sushi mit den Fingern aß. Es war nur im ersten Moment… ungewohnt.

Als die beiden Mädchen von der Frühlingsböe erfasst und von Kirschblüten eingehüllt wurden, vergaß die Meteki beinahe sofort, wo sie und Natsu eigentlich hingehen wollten. Der Anblick der Kumonin, wie sie unverblümt durch die Gegend lief und sich an den Kirschblüten erfreute. Natürlich half sie ihrer Freundin, sich eine Kirschblüte zu fangen. Dabei ging sie auch deutlich geschickter vor, als die Hasekura, die relativ ziellos in der Gegend herumlief und den Blüten hinterherjagte. Die Suiton- Anwenderin machte aus der Hocke einen Satz, der vielleicht ein wenig zu hoch für einen gewöhnlichen Menschen war und fing für die Weißhaarige und sich selbst je eine Blüte aus der Luft. Man könnte jetzt meinen, dass die Tarnung der Kirinin nun endgültig aufgeflogen wäre, aber das Mädchen mit dem Origami- Bluterbe war in dem Moment viel zu sehr damit beschäftigt, einem Kind auszuweichen, welches urplötzlich vor ihr auf dem Boden auftauchte. Sie schaffte es zwar, überschlug sich dabei aber und landete unsanft mit dem Gesicht auf der Erde. Sofort ließ Pakura die Kirschblüten fallen und lief zu den Mädchen. Natsu schien sich nicht wirklich verletzt haben. Höchstens ein oder zwei Blaue Flecken und Kratzer. Bei dem ihr unbekannten Kind konnte sie das nicht so sicher sagen. Eine offene Wunde, oder dergleichen konnte sie nicht erkennen. Dennoch hielt das kleine Mädchen sich die Beine, als habe es Schmerzen. Ein paar Erwachsene hatten sich um die kleine Gruppe versammelt und tuschelten hinter vorgehaltenen Händen. Es machte die Schwarzhaarige wütend, dass die Erwachsenen offensichtlich keine Anstalten machten, einem weinenden Kleinkind zu helfen. Sie winkte einen jungen Mann herbei, der ihr zufällig am nächsten stand: Hey Sie, können Sie bitte nicht so tatenlos hier rumstehen und von dem Sake Stand da hinten einen mit Alkohol getränkten Lappen holen, damit meine Freundin ihre Schrammen desinfizieren kann? Danke! Hörte sich Pakuras Stimme vielleicht eine Spur verärgert an? Kann schon sein.
Mit einer deutlich sanfteren Stimme wandte sie sich an das Kind vor ihr: Hey Du, ist alles in Ordnung? Bist Du verletzt? Das Kind sah Pakura mit tränengefüllten Augen an und brachte zwischen zwei Schluchzern hervor: N-nein, i-ich habe m-meine
M-mama verloren.
Beruhigt sagte die Rotäugige: Mach Dir keine Sorge, wir helfen Dir sie zu finden. Ich bin Paki und meine Freundin da vorne ist Natsu. Wie heißt Du?
 
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Schade, dass Chinatsu es gar nicht mehr mitbekam, dass Pakura ihr beim Fangen der Kirschblüten helfen wollte… bevor sie das nämlich hatte bemerken können, war sie bereits unsanft über den Boden gerollt und mit der Nase voran auf dem Boden liegen geblieben. Als die Hasekura aufblickte und die Schwarzhaarige sah, wie sie besorgt nach Verletzungen an ihr Ausschau hielt… fühlte sich die Kleine irgendwie glücklich. Also, eine andere Art von Glück als sonst. Auch wenn die Weißhaarige das im Moment nicht einschätzen oder gar verstehen konnte, so war es ein Glückgefühl, weil sich jemand um sie sorgte – was nur verstärkt wurde, als sich Pakura harsch an einen der Erwachsenen richtete und verlangte, dass dieser einen mit Alkohol getränkten Lappen besorgte. Ehhhh, Moment – Alkohol?! Chinatsu war nicht die klügste Person, aber dass ihr Bruder sauer werden würde, wenn er erfuhr, dass sie Alkohol zu sich genommen hatte, war ihr sofort klar – aus irgendeinem Grund war das verboten. Hm, irgendwie machte es das gleich interessanter, dieses verbotene Alkohol doch irgendwann auszuprobieren. Naaaa, egal! Zurück zum eigentlich wichtigen Thema: Das fremde, weinende Mädchen, das auf dem Boden kauerte.

Wie sich geschwind herausstellte, hatte das Mädchen ihre Mutter verloren. Mit den beiden blonden Zöpfchen, den Sommersprossen im Gesicht und dem verweinten Blick sah die Kleine wirklich wie die Unschuld in Person aus, die dringend Hilfe brauchte. Ein Fall für Super-Blümchen also! Oder so ähnlich… „Genau, wir werden dir helfen, deine Mama zu finden!“, stimmte Chinatsu Pakura zu, sprang auf die Füße und streckte die Hand entschlossen in den Himmel. Von den Schmerzen, die die Kunoichi bis eben noch gehabt hatte, bemerkte man nun herzlich wenig. In diesem Moment kam auch der Erwachsene zurück, der der Anweisung Pakuras gefolgt war. Anstatt allerdings einen mit Alkohol getränkten Lappen in der Hand zu haben, übergab er den Mädchen stattdessen eine Salbe und ein paar Pflaster – der Inhaber des Sake-Standes hatte wohl noch ein paar Reste aus dem Erste-Hilfe-Koffer gefunden, die er für den Fall als sinnvoller eingestuft hatte. Na, reichte auch aus, Chinatsu war immerhin nicht schwer verletzt. Dennoch: Als die Hasekura die Salbe auf die Schürfwunden auftrug, verzog sich ihr gesamtes Gesicht und sie zog scharf die Luft ein. HÖLLE, tat das weh! „Es brennt…“, brummte die Hasekura ihrer neuen Freundin fast schon eingeschnappt zu und sah mit den gelben Äuglein hilflos zu ihr. Man konnte darin zwar keine Tränen erkennen, aber Unzufriedenheit fand man genügend. Während die Kunoichi sich selbst verarztete, antwortete das heulende Mädchen endlich auf die Frage der Schwarzhaarigen. „A-Aiko…“ Sie schniefte und wischte sich mit dem Ärmel den Schnodder von der Nase – nicht unbedingt appetitlich. “I-ich habe mit meinem Bruder Fangen gespielt und wir sind ein bisschen rumgelaufen. M-Mama.. sie.. sie hatte gerufen, d-dass wir zurückkommen sollen. A-aber wir haben nicht gehööööört!“ Und schon fing das Weinen wieder an. Vor Schluchzen bekam Aiko kein Wort mehr heraus. „Hääääh? Aber wenn du mit deinem Bruder gespielt hast, dann muss der doch auch hier irgendwo sein!“, kommentierte die Hasekura ziemlich ruhig, während sie mit höchster Konzentration Pflaster auf die Schrammen klebte. „DER IST AUCH WEG!“, bekam sie schnell die Antwort.
 

Meteki Pakura

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Pakura bedachte ihre weißhaarige Freundin mit einem mitfühlenden Blick, als diese sich mit einem schmerzerfüllten Blick die Salbe auftrug, welche sie von dem Mann bekam. Aber die Schwarzhaarige war sich sicher, dass in Natsu mehr steckte, als es den Anschein machte. Sie wirkte unscheinbar und zerbrechlich, wie ein Porzellanpüppchen. Dennoch strahlte die Hasekura eine gewisse Stärke aus. Besser konnte die Kirinin ihr Gefühl dem Mädchen gegenüber nicht einschätzen. Viel wichtiger war in dem Moment eh das blonde Mädchen, welches da vor den beiden Kunoichi auf der Erde lag und weinend nach ihrer Mutter verlangte. Und nicht nur, dass sie ihre Mutter nicht finden konnte. Ihren Bruder vermisste sie auch. Dann denke ich, wir mal suchen zuerst Deinen Bruder und bringen euch dann gemeinsam zu eurer Mutter. Ist das für Dich okay, Aiko-chan? Die Genin schenkte ihrem Gegenüber ihr wärmstes Lächeln und fragte weiter: Weißt Du, wo Du deinen Bruder zuletzt gesehen hast? Das Mädchen schien kurz zu überlegen und sagte dann: Das war kurz nachdem Yusaku Kirika gefangen hatte und die keine Lust mehr hatte. Nun verstand Pakura gar nichts mehr. Yusaku ist Dein Bruder, schon klar. Aber wer ist Kirika? Meine kleine Schwester. Sie ist eine schlechte Verliererin, weißt Du? Sie wurde wütend und ist weggelaufen. Ein wenig genervt fasste sich die Rotäugige nun mit der rechten Hand an die Stirn. Nun also zwei Kinder und eine Mutter, die wir suchen müssen.

Ein paar Minuten später waren Pakura, Natsu und Aiko bei der Stelle angekommen, wo das Mädchen ihre Geschwister zuletzt gesehen hatte. In welche Richtung ist denn Kirika gelaufen? Vielleicht ist Yusaku ihr gefolgt. Aiko versuchte kurz, sich zu orientieren und antwortete dann: Vielleicht… ich glaube, sie ist in die Richtung dieses Takoyaki Stands gelaufen. Na, das war doch schon mal ein Ansatz. Dann fragen wir mal den Besitzer des Stands. Was meinst Du, Natsu?
 
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Also noch chaotischer konnte es nicht mehr werden, oder? Während Pakura die Hand genervt gegen die Stirn schlug (was wohl auch die einzig richtige Reaktion in einer solchen Situation war) brauchte Chinatsu noch ein paar Sekunden länger, um die Worte des kleinen Mädchens zu verstehen. Mit den Fingern begann die Weißhaarige zu zählen… also Aiko war ein vermisstes Kind… dann war da noch ihr Bruder, das war die zweite Person. Und Kirika war die Schwester, die auch vermisst wurde? Erst als sich der dritte Finger der Hasekura in die Höhe hob, wurde ihr klar, dass sie ganze drei Kinder zurück zu ihrer Mutter bringen mussten. Und wenn man dann noch davon ausging, dass die Mutter an sich auch noch gefunden werden musste, waren es sogar vier Leute, die zusammengeführt werden mussten. Whoa! Na, wenn das mal keine Herausforderung war! Die Superheldin in Chinatsu erwachte schlagartig, na wenn das mal keine Aufgabe für sie war! Anstatt sich also mit der Hand gegen die Stirn zu schlagen, sprang die Hasekura aus ihrer sitzenden Position auf und man konnte nicht mehr den Hauch von Schmerzen von ihrem Gesicht ablesen. Das, was übrig geblieben war, war pure Motivation. Motivation, diesem kleinen Kind und ihrer ganzen Familie zu helfen! Super-Blümchen in ihrem Element!

Immerhin wusste Aiko noch, an welcher Stelle sie ihre Geschwister verloren hatte. Auf die Frage der Meteki hin nickte Chinatsu nur zustimmend. Den Verkäufer des Standes zu fragen, war genau der richtige Plan! Anstatt zu warten preschte die Weißhaarige sofort vor, rannte zu dem Stand und kam schlitternd davor zum Stehen. Der Verkäufer – nicht wissend, was diese plötzliche Attacke sollte – sah die Kunoichi mit verdutztem Blick an. „Möchtest du Takoyaki?“, war seine erste Frage. „NEIN!“, schallte es voller Entschlossenheit aus Chinatsu hervor. „Wir sind wegen einer viel wichtigeren Sache als Takoyaki hier!“, erklärte sie weiter. Ob der Verkäufer das als Beleidigung sah? Den rechten Zeigefinger ausgefahren deutete die Hasekura auf Aiko, die noch ein Stückchen weiter im Hintergrund stand und wohl auch nicht so recht wusste, was sie mit diesem entschlossenen Auftreten von Chinatsu anfangen sollte. „DIESES Mädchen hat Bruder und Schwester auf diesem Fest verloren. BRUDER UND SCHWESTER! Können sie sich auch nur im Ansatz vorstellen, wie schlimm das ist? Wie schrecklich sie sich fühlt? Und als wäre das nicht schon schlimm genug, fehlt auch noch von der Mutter JEDE Spur!“ Drama pur! Wäre die Weißhaarige dazu fähig gewesen, hätte sie wohl auch noch eine Träne herausgedrückt, um die Dramatik der Geschehnisse zu verdeutlichen. „Ja, sehr tragisch…“, murmelte der Verkäufer und sah kurz zu Aiko. Offensichtlich fand er die Szene überzogen, aber das interessierte Chinatsu herzlich wenig. Der Zeigefinger der Kunoichi zeigte nun direkt auf den Verkäufer des Standes. „Wir brauchen jetzt IHRE Hilfe. Ihre kleine Schwester ist hier vorbeigelaufen. Also, was wissen Sie?!“ Wieder blinzelte der Verkäufer, dachte dann aber ernsthaft darüber nach. Es dauerte ein paar Sekunden, er musterte noch einmal Aiko, dann nickte er. „Ja, doch, ich glaube, hier ist ein Mädchen vorbei gekommen, das ihr ähnlich sah. Ich hab mich schon gewundert, warum hier so ein kleines Kind ohne Aufsicht herumläuft. Aber ich dachte, dass die Eltern vielleicht am Fluss warten. Sie ist dahinten weiter gelaufen und dann runter zum Fluss.“ MOMENT, zum Fluss?! Ein kleines, verirrtes Mädchen alleine an einem Fluss? Das konnte verdammt gefährlich sein!
 

Meteki Pakura

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So sieht wahre Motivation aus. dachte die junge Meteki beim Anblick des weißhaarigen Mädchens, welches gerade zu dem Takoyaki Stand spurtete, auf den Aiko wies. Kurz bildete sich ein für Anime Adaptionen typischer Schweißtropfen auf der Stirn der Schwarzhaarigen, wobei sich Pakura aber selbst erwischte und sich kopfschüttelnd selber zur Besinnung brachte. Nimm Dir gefälligst ein Beispiel an Natsu! Sie ist nicht mal eine Kunoichi und zögert keine Sekunde, einem vermissten Kind zu helfen. Die Ninjutsuka schnippte sich symbolisch die imaginäre Schweißperle von der Stirn und lief zu der Dreizehnjährigen hinüber, so dass sie gerade noch mitbekam, dass ein Mädchen, welches Aiko ähnele, in Richtung des Flusses gelaufen wäre.

Weiter hörte die Kunoichi auch schon gar nicht mehr zu. Das Mädchen ahnte übles und machte sich direkt auf den kürzesten Weg zu dem besagten Fluss. Weit kam die Vierzehnjährige aber auch schon nicht mehr, da ihr bereits ein Junge entgegenkam und um Hilfe rief, weil seine Schwester in Gefahr seih. Die Meteki zählte eins und eins zusammen, wobei ihr klar wurde, dass es sich um Yusaku handeln musste. Den vermissten Bruder von Aiko. Yusaku? Wo ist Kirika, sag schon! Normalerweise wäre die Rotäugige mit mehr Vorsicht an die Sache rangegangen, aber Kirika war in Gefahr und die Zeit drängte. Der Junge war völlig außer Atem und konnte nur in Richtung Fluss zeigen. Ein kurzer Blick über die Schulter genügte, um zu erkennen, dass Natsu und Aiko ihr zwar gefolgt waren, jedoch noch einen Moment bräuchten, um zu ihr aufzuschließen. Es hätte zu lange gedauert, auf die beiden zu warten, also lief sie alleine zum Fluss, wo die Suiton-Nutzerin bereits die Schreie eines kleinen Mädchens vernahm. Einige Meter flussabwärts trieb das besagte Mädchen in der Strömung, weshalb Pakura ohne nachzudenken sofort flussabwärts rannte. Rikudo-sennin sei Dank, dass es keine größeren Wasserfälle in diesem Teil von Kusa no Kuni. Dennoch drängte die Zeit, da Kirika sich bestimmt nicht mehr lange über Wasser halten können würde. Das schwarzhaarige Mädchen rannte, wie noch nie in ihrem Leben und dementsprechend brannte ihre Brust, als würde ihr T-Shirt in Flammen stehen. Du musst es schaffen! hallte es in den Gedanken der Kirinin immer und immer wieder. Sie konnte dieses Mädchen einfach nicht ertrinken lassen. Beim Gedanken daran, dass sie es zu ihrem Nindō ernannt hatte, hilflose Menschen in Not zu unterstützen, beschleunigte die Ninjutsuka noch einmal ihren Schritt und verringerte mit jedem Atemzug die Entfernung zu Kirika. Und da war auch schon die Möglichkeit, durch die sie das Kind retten konnte. Ein Baumstamm lag quer über dem Fluss und bot so die perfekte Gelegenheit. Pakura sprang auf den Baumstamm und lief zur Mitte des Flusses, wo sie Kirika aus dem Wasser zog und sich mitsamt des Mädchens wieder ans Ufer rettete. Völlig entkräftet sank die Vierzehnjährige zu Boden und blieb einige Sekunden so liegen, während die kleine Schwester von Aiko und Yusaku neben ihr lag und Wasser aushustete.
 
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Fluss… Fluss! Chinatsu drehte sich auf dem Absatz um, wollte Pakura Bescheid geben, doch die war bereits davongelaufen. Richtung Fluss, versteht sich. Die Hasekura brauchte ein paar Sekunden, blinzelte dämlich vor sich hin, bevor auch sie verstand, dass Eile geboten war. Aiko an der Hand gepackt lief die Weißhaarige ihrer neuen Freundin also hinterher und entdeckte auf dem Weg einen Jungen, der ihr weinend entgegen kam. Schluchzend stellte dieser sich als Yusaku vor und zeigte auch Chinatsu, dass seine jüngere Schwester zum Fluss gelaufen war. Mit der freien Hand packte die 13-Jährige auch Yusaku am Handgelenk und zog diesen genauso wie Aiko hinter sich her. Man wollte die Geschwister ja nicht sofort wieder verlieren, nicht? Hektisch hielt die Kunoichi nach Pakura Ausschau und entdeckte diese dabei, wie sie von einem Baumstamm aus ein kleines Mädchen aus dem Fluss zog. WHOA! Das war eine verdammt coole Rettungsaktion gewesen, das musste die Hasekura schon zugeben.

Zusammen mit Aiko und Yusaku rannte Chinatsu zu Pakura, die entkräftet am Boden lag. Erst dort angekommen ließ sie die Geschwister los, die sofort auf die Wasser aushustende Kirika stürzten. „Pakura-Sis!“, rief die Hasekura aus und kniete sich auf den Boden. Dann umspielte jedoch ein breites Grinsen die Lippen der Weißhaarigen und sie riss die Arme begeistert in die Höhe. „Die Rettungsaktion war ja mal mega cool! Hast du das geübt? Das sah richtig gekonnt aus!“ Ob die Meteki in diesem Moment viel mit dem Lob anfangen konnte? Ob die Rettungsaktion cool ausgesehen hatte oder nicht war der Schwarzhaarigen vermutlich egal. Tja… nur Chinatsu war so ein Detail eben überhaupt nicht egal. Ob sie sich nicht lieber um Kirika kümmern sollten? Die gelben Äuglein sahen hinüber zu den drei Geschwistern – ihnen schien es aber allesamt schon wieder einigermaßen gut zu gehen. Alle drei heulten zwar um die Wette (das konnte auf Dauer ganz schön anstrengend sein), aber immerhin hustete Kirika nicht mehr. Waren wahrscheinlich nur froh, sich wiedergefunden zu haben. Chinatsu hatte zwar noch nie verstanden, warum Leute weinten – vor allem, wenn sie eigentlich glücklich waren – aber dass das vorkam, hatte sie mittlerweile gelernt. „Sowas cooles hätte ich bestimmt nicht hinbekommen.“ Die Hasekura kratzte sich an der Wange und fand diese Erkenntnis irgendwie schade. Und dann ging es auch schon weiter: „Yusaku, Kirika, Aiko!“ Eine braunhaarige Frau in edlem Kimono lief den Hügel zum Fluss hinab und umarmte weinend die drei Kinder. Diese fielen auch der Frau um den Hals und vorerst wurden vor lauter Schluchzen keine Worte mehr ausgetauscht. Die Mutter? Gut möglich. „Kirika, deine Kleidung ist ganz nass! Sag mir nicht, du warst im Wasser?“, fragte die Frau plötzlich nach, die Augen noch immer gerötet. Ihr Blick wandte sich an Pakura, die noch immer erschöpft auf dem Boden lag. „Hast du meine Kinder gerettet? Ich weiß nicht, wie ich dir danken kann! Was ein Segen, dass eine Heldin wie du in der Nähe war!“
 

Meteki Pakura

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Pakura war völlig fertig und ihre Beine fühlten sich an, als hätte jemand diese durch Wackelpudding ersetzt. Das Mädchen war noch nie so lange an einem Stück mit voller Geschwindigkeit gerannt. Einige Minuten lag die Kunoichi da und schnappte nach Luft, bekam kaum mit, was um sie herum passierte. Natsu war mit den anderen Kindern angerannt und überschüttete die Schwarzhaarige mit Lob, den Pakura selber als unnötig empfand. Sie hatte doch bloß getan, was jeder an ihrer Stelle getan hätte, oder etwa nicht? Mühsam löste die Vierzehnjährige den Gurt, welcher immer noch die Gitarre auf ihrem Rücken hielt, die sie gleichzeitig daran hinderte, sich aufzurichten. Nachdem das Musikinstrument mit einem leisen Vibrieren der Saiten und dem dazugehörigen Ton neben der Rotäugigen auf den Boden Schlug, tastete sie nach ihren Ratten. Alle drei waren noch da, wenn auch ziemlich verstört, den Herzschlägen zu urteilen. Zum Glück hatten die Drei sich allesamt an den Stoff der Kapuze geklammert. Sonst wären sie wahrscheinlich herausgefallen. Nun richtete die Kirinin sich endlich zu einer sitzenden Haltung auf, als sich plötzlich eine andere Person als Natsu an Pakura wandte. Eine Stimme, die das Mädchen noch nie gehört hatte. die erschöpfte Meteki hob den Blick auf die Frau in dem edlen Kimono, welche sich als die Mutter der Kinder herausstellte. Die Frau bedankte sich bei der Kunoichi und nannte sie eine Heldin, worauf die Vierzehnjährige antwortete: Nichts zu danken, gute Frau. Ich bin schließlich Ninja geworden, um hilflosen Menschen zu helfen. Das Mädchen wollte ihrem Gegenüber noch ein warmes Lächeln schenken, jedoch wurde sie durch das aufgeregte Quieken der Hasekura unterbrochen, die sich offenbar darüber zu freuen schien, einen Shinobi der anderen Fraktion Freundin nennen zu können.
 
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Chinatsu sah zu, wie sich Pakura in eine sitzende Position aufrichtete, bevor sich ihre Aufmerksamkeit auf die Mutter der drei Kinder richtete. Sie bedankte sich für die Hilfe und die Meteki reagierte in einer Art und Weise, wie es Chinatsu niemals erwartet hätte: Sie stellte sich als Ninja vor. Ninja? Ja, doch, richtig gehört, Meteki Pakura hatte gesagt, sie war ein Ninja! Die Hasekura fiepte plötzlich laut auf, grinste von einem Ohr zum Anderen und klatschte sogar in die Hände. „Du bist ein Ninja?!“, fragte die Kleine sofort aufgeregt nach und machte kein Geheimnis aus ihrer Begeisterung. Das war das erste Mal, dass die Weißhaarige einen Ninja der anderen Fraktion kennen lernte – Mensch, das war richtig aufregend! Die Mutter der Kinder schien der Offenbarung der Meteki nicht ganz so viel Aufmerksamkeit zu schenken, sondern nickte nur dankend mit dem Kopf und erhob sich aus der hockenden Position, in der sie ihre drei Kinder umarmt hatte. „Ninja sind eine echte Bereicherung. Ich werde deine Taten niemals vergessen.“ Auch der Hasekura schenkte die Mutter ein warmes Lächeln, bevor sie Kirika, Yusaku und auch Aiko zu sich zog, um mit diesen zusammen den Schauplatz zu verlassen. Doch die Kinder wollten sich auch noch bedanken, drehten sich auf dem Absatz um und sprachen gleichzeitig ein aufrichtiges Dankeschön an die beiden Genin gerichtet aus. Irgendwie eine süße Szene, oder? Erst danach ließen sich die Kinder von der Mutter bändigen und den Hügel hinauf treiben – man konnte nur hoffen, dass sie nicht erneut auf die dumme Idee kamen, ihrer Mutter davonzulaufen und Verstecken zu spielen. Ein Abenteuer am Tag war dann doch ausreichend. „Ach ja, das Feuerwerk sollte bald starten. Schaut es euch doch auch an, es wird euch sicherlich helfen, euch von den Anstrengungen zu erholen“, sprach die Mutter noch in Richtung der Ninja aus, bevor sie endgültig zurück auf die Straße trat und somit aus dem Blickfeld der Genin verschwand.

Naja, zurück zu dem viel wichtigeren Thema: Meteki Pakura, die waschechte Kunoichi! Chinatsu war ganz froh, dass die kleine Familie verschwunden war und sie die Schwarzhaarige nun mit ihren Fragen löchern konnte. „Ich hätte nie gedacht, dass du Ninja bist!“ Die Hasekura grinste, kratzte sich dann aber am Kinn und dachte nach. „Obwohl… als du diese coole Rettungsaktion gestartet hast, hätte es mir klar sein können. Ich meine, so coole Sachen können nur echte und talentierte Ninja!“ Die Kleine nickte, überzeugt davon, dass sie mit ihren Worten Recht haben musste. „Ich bin auch ein Ninja! Das heißt… wir können so richtige Ninja-Freunde sein! Hört sich das nicht klasse an? Wir können sogar gemeinsam trainieren! Oh ja, das ist doch super.“ Die gelben Äuglein wurden ein Stück weit größer bei dieser Vorstellung. Dann stand die Hasekura auf, streckte Pakura die Hand entgegen und wollte ihr damit helfen, selbst wieder auf die Beine zu kommen. „Wie fändest du das?“ Ah, aber war da nicht noch eine Sache gewesen? Das Feuerwerk, von dem die Mutter gesprochen hatte. Natürlich! „Und lass uns beeilen, ich möchte das Feuerwerk nicht verpassen! Ich mag Feuerwerk, weißt du? Kennst du einen guten Platz, von dem aus wir den Himmel sehen können?“
 

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Irgendwie war dem Mädchen der ganze Trubel um ihre Aktion zu viel. Klar, sie hatte ein Kind vor dem Ertrinken gerettet. Das hätte aber doch auch jeder andere getan, oder nicht? So unangenehm es der Meteki aber war, im Mittelpunkt zu stehen, so warm wurde ihr auch im Herz, als die drei Kinder sich von den Händen ihrer Mutter loszerrten, nur um sich noch einmal im Kanon bei Pakura zu bedanken. Alleine für diesen Moment hatte sich das jahrelange Training doch direkt wieder gelohnt. Die Worte der Hasekura waren jedoch erneut zu viel für die Vierzehnjährige, weshalb sie beschämt die Hände vors Gesicht nahm und die Weißhaarige bat: Bitte hör auf, Natsu! Ich werde ja noch ganz rot! Als das Mädchen hingegen der Bitte jedoch hinzugab, dass sie auch eine Kunoichi sei, klappte der Schwarzhaarigen die Kinnlade herunter. Dieses unscheinbare Mädchen soll ein Ninja sein? Plötzlich sah sich die Ninjutsuka wieder in der Situation, als Natsu beinahe in Aiko hineingelaufen wäre und sich bei dem Ausweichmanöver gepflegt auf die Nase gelegt hatte. Schon schräg, wer so alles durch die Prüfungen kommt...

Ein Ort, von dem aus man den Himmel sehen kann?
Kurz überlegte die Kunoichi, kam jedoch schnell auf einen geeigneten Platz: Was ist mit der Aussichtsplattform, bei der wir uns begegnet sind? Die ist nicht weit weg und wir haben beide noch jemanden, der dort nach uns suchen könnte. Du sagtest doch, dass Du mit Deinem Bruder hier bist, oder Natsu? Die Gelbäugige stimmte ihr zu und so gingen sie los, in Richtung der besagten Plattform. Sie waren noch nicht weit gegangen, da entschied sich die Meteki, ein wenig mehr auf das Thema Shinobi einzugehen: Hast Du schon viel Erfahrung als Kunoichi? Ich für meinen Teil bin gerade erst Genin geworden. Es schien wirklich nicht mehr lange bis zum Beginn des Feuerwerks zu dauern, da bereits wenige kleine Feuerwerkskörper außerhalb des Dorfes gezündet wurden. Es war schließlich gar nicht unüblich, dass Probeschüsse abgefeuert wurden, um den Wind und die damit verbundene Flugbahn der Raketen genauer bestimmen zu können. Wo wohl Naori gerade ist? Eigentlich wollte sie schon lange wieder bei mir sein.
 
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Ihr Bruder? Ah ja, Kenshin war ja auch noch da! Ob er nach Chinatsu suchte? Hm... die Kleine dachte einen Moment darüber nach, war sich dann aber sicher, dass ihr Bruder sie vermissen würde - jeder würde das immerhin tun! Die Aussichtsplattform hörte sich also nach einem guten Plan an, sodass die Hasekura eifrig nickte und sich zusammen mit Pakura entsprechend auf den Weg machte. Um die Strecke nicht im Schweigen zurücklegen zu müssen, stellte die Meteki eine Frage, die natürlich mit Freude von Chinatsu beantwortet wurde. "Ob ich viel Erfahrung als Kunoichi habe? Natürlich habe ich schon gaaaaaaaaaanz viel Erfahrung!" Sie holte mit ihren Armen zu einer ausschweifenden Bewegung aus und lachte dann ausgelassen. "Das sieht man mir ja wohl an, oder nicht?" Nein, diese Frage sollte nicht ernsthaft beantwortet werden, sondern suchte höchstens nach Bestätigung. Doch das Gespräch konnte gar nicht weiter in diese Richtung gehen, denn die einzelnen Feuerwerkskörper, die in diesem Moment bereits in die Luft gefeuert wurden, lenkten die Weißhaarige ab. Mit glitzernden Augen sah sie in den Himmel und deutete in entsprechende Richtung. "Whoa! Wenn ein einzelner Feuerwerkskörper schon so toll aussieht, wie sieht dann erst das richtige Feuerwerk aus?!"

Schließlich kamen die beiden Ninja an der Aussichtsplattform an und warteten geduldig darauf, dass es bald losgehen würde. Naja, das hätten sie jedenfalls gemacht, wenn nicht eine Kleinigkeit dazwischen gekommen wäre. "Oh, da ist mein Bruder!", lies Chinatsu nämlich verlauten und deutete aufgeregt in die Menge, wo ein weißhaariger Mann mit dunkler Haut - ähnlich wie das Mädchen eben - auffiel. Sie machte mit lauten Rufen auf sich aufmerksam, jedoch schien Kenshin nicht vorzuhaben, näher zu treten. Sein Gesichtsausdruck wirkte ziemlich genervt, während er Chinatsu mit einer kurzen Handbewegung andeutete, dass sie kommen sollte. "Hm...", brummte das Mädchen, bevor es lachte. "Er hat bestimmt wieder einen Korb von einem Mädchen bekommen!" Dann drehte sie sich zu Pakura um. "Ich gehe besser zu ihm! War sehr schön dich kennen zu lernen, hoffentlich sehen wir uns bald wieder! Du musst mir immerhin noch Kirigakure zeigen!" Eine kurze Umarmung folgte, bevor sich Chinatsu auf dem Absatz umdrehte, zu Kenshin lief und schließlich in der Menge der Menschen verschwand.
 

Meteki Pakura

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Das war zu viel. Pakura war stolz auf ihr Pokerface, welches sie sich mühsam über Jahre hinweg antrainiert hatte. Als ihre knuffige Begleitung allerdings felsenfest behauptete, schon gaaaaaaaaaanz viel Erfahrung als Shinobi zu haben und dabei auch noch so gestikulierte, wie es ein Kleinkind getan hätte, konnte die Kirinin nicht mehr anders als einen kurzen Lacher hervorzustoßen. Nach diesem Ausrutscher, welchen das Mädchen gekonnt mit einer versteckenden Geste der rechten Hand überspielte, antwortete sie mit leichter Ironie in der Stimme: Oh ja, Du quillst gerade so über vor Erfahrung, Natsu-chan. Erst nachdem die Meteki diese Worte beendet hatte, merkte sie, dass die Aufmerksamkeit der Weißhaarigen gar nicht mehr ihrer Antwort galt, sondern einigen vereinzelten Feuerwerkskörpern, welche wahrscheinlich zur Probe abgefeuert wurden. Das richtige Feuerwerk konnte also nicht mehr lange auf sich warten lassen. Gut so, denn just in diesem Moment kamen die beiden so unterschiedlichen Kunoichi auch schon bei der Plattform an, wo die Kumonin auch sogleich von ihrem Bruder signalisiert bekam, dass diese mitkommen solle. Auf den folgenden Kommentar der Origaminutzerin reagierte die Schwarzhaarige nur mit einem überraschten Kichern und sagte dann: Ach, so einer ist Dein Kenshin also... Ohne eine Antwort fuhr die Hasekura fort. Ich gehe besser zu ihm! War sehr schön dich kennen zu lernen, hoffentlich sehen wir uns bald wieder! Du musst mir immerhin noch Kirigakure zeigen! Nun wurde die Ninjutsuka doch ein wenig traurig. Abschied nehmen war eine der Dinge, die vielen Menschen schwerfielen. Auch wenn es nicht zu den größten Schwächen der Vierzehnjährigen zählte, gehörte sie dennoch dazu. Mach Dir keinen Kopf, Natsu-chan. Ich habe noch nie ein Versprechen vergessen und das wird auch nicht das erste Mal sein. Abschließend umarmten sich die Mädchen und Chinatsu entschwebte der Unterhaltung schneller, als dass Pakura noch hätte fragen können, wie sie sie überhaupt kontaktieren könne. Ein Shinobi der
Sora- Fraktion kann ja nicht einfach einen Brief an die Dorfverwaltung von Shirogakure schicken, mit dem Vermerk „zu Händen Hasekura Chinatsu, Genin aus Kumogakure“. Das käme wohl dezent seltsam.

So saß der Teenager noch eine Weile alleine auf einer schön gestalteten Steinbank und blickte entspannt, wenn auch ein klein wenig müde, in den Nachthimmel. Mit der Zeit sammelten sich auf der Plattform viele Menschen an, die sich ebenfalls eine gute Sicht auf das Feuerwerk versprachen. Allerdings auch nicht genug Leute, um bei der Meteki einen dieser von ihr gefürchteten enochlophobischen Anfälle auszulösen. Wie soll ich Natsu-chan denn jetzt erreichen, wenn ich nicht einmal weiß, wo genau sie wohnt? Plötzlich riss die Vierzehnjährige eine vertraute Stimme aus ihren Gedanken.
Paki-chan! Entschuldige, dass es so lange gedauert hat. Es ist so voll hier, dass ich glatt die Orientierung verloren habe. Mit einem Mal kam eine völlig gehetzt wirkende Naori herbeigerannt und kam erst kurz vor der zum Stehen. Ah, hey Naori-chan. Alles ist gut. Ich habe mich nicht gelangwei... wollte die Genin gerade von ihrer Begegnung mit Natsu erzählen, als sie bemerkte, dass die Yuudari nicht nur völlig außer Atem war, sondern auch noch nervös in die Richtung linste, aus welcher sie gerade angerannt kam. Die Meteki wollte ihre Freundin gerade darauf ansprechen, als diese auf einmal die rechte Hand auf Pakuras Schulter legte und mit der linken zu einem Hügel wies, auf dem ein besonders großer Sakura-Kirschbaum stand. Schau mal, Paki-chan. Von da oben haben wir bestimmt eine viel bessere Sicht auf das Feuerwerk. Ein wenig irritiert schaute das Mädchen zu dem besagten Hügel hinauf und kam zu dem Schluss, dass das wahrscheinlich stimmte. Trotzdem... hier stimmt irgendwas nicht. Einen Moment folgte sie der Iwanin nur mit ihren Augen, als diese schon vorlief, bevor die Rotäugige dann doch entschied einfach mitzulaufen. Als die Ninjutsuka gerade zu der sonst so zurückhaltenden aufgeschlossen hatte, bemerkte sie eine Bewegung der Hände des Mädchens, woraufhin die Genjutsuka ihr zartes Gesicht leicht nach links bewegte und etwas flüsterte, das wie: Du weißt Bescheid klang. Ein Wortlaut, der nur von einer Sache im Punkto Merkwürdigkeit übertroffen werden könnte. Da war niemand neben Naori.

Auf dem Hügel angekommen erwartete die Schwarzhaarige eine Überraschung, wie sie es sich in ihrem ganzen Leben niemals ausgemalt hätte. Eine riesige Decke, überfüllt mit den leckersten Köstlichkeiten, wie man sie sich kaum vorstellen kann. Und das war nicht einmal das, worüber sich die Meteki am meisten freute. An den Rändern dieser Decke saß Pakuras ganze Familie. Ihre Eltern hatte das Mädchen schon seit Monaten nicht gesehen. Bei ihrem Bruder, Yamato, war es sogar noch länger her.
Was macht ihr denn hier!? brachte die Kunoichi unter Freudentränen hervor, woraufhin Shin antwortete: Das war alles Naoris Idee. Deine Freundin hat bemerkt, wie sehr wir Dir wohl fehlen und bat ihren Großvater, sich mit uns in Verbindung zu setzen. Nachdem Pakuras Vater seinen Satz beendet hatte, sprach Yumi weiter: Außerdem war sie es, die das Tokoharu Fest als den Ort des Geschehens festlegte und auch drum herum alles organisiert hat. Du kannst wirklich stolz sein, so eine gute Freundin gefunden zu haben, Paki. Oh ja, das wusste das Mädchen nur zu genau. Spätestens wurde ihr bewusst, was sie wirklich für einen wunderbaren Menschen kennenlernen durfte. Kommt, setzt euch doch endlich zu uns und esst. Sonst wird das gute Essen noch schlecht! rief Yamato den beiden Mädchen zu, woraufhin diese der Aufforderung nachkamen.
An diesem Abend wurden Geschichten erzählt, Erlebnisse geteilt und jede Menge gelacht. Allerdings blieb es nicht dabei. Bei einer günstigen Gelegenheit, als gerade alle abgelenkt waren, signalisierte Pakura ihrer Freundin, sich mit ihr umzudrehen und ein paar Worte unter vier Augen wechseln zu wollen.
Ich danke Dir. Was Du hier für mich getan hast werde ich Dir nie vergessen. Naori sagte nichts, sondern schaute der Suiton-Nutzerin nur mit einem Lächeln auf den Lippen ihres stark geröteten Gesichts in die ebenso roten Augen. Weißt Du, mir ist in den letzten Minuten etwas klargeworden, Naori-chan. Etwas, das ich eigentlich schon weiß, seit wir uns kennen, was ich mir bisher aber noch nicht eingestehen konnte. Einige weitere Atemzüge rang die Vierzehnjährige mit ihren Worten, brachte dann aber doch irgendwie hervor, was sie zu sagen hatte. Ich liebe Dich, Naori-chan. Ich liebe Dich seit dem Tag, als Dich diese Typen aus den Slums bedrängten, die auch mich ohne Deinen Mut übel drangekriegt hätten. Erneut sammelten sich einige Tränen in den Augen der Genin, während die Augen der Yuudari sich zuerst auf das höchste Maß weiteten, nur um sich anschließend ebenfalls mit Tränen der Freude zu füllen. Im Nachhinein kann niemand mehr sagen, wie lange die beiden Teenager wirklich dagesessen und sich nur wortlos in die Augen geschaut hatten. Das einzig sichere war, dass die beiden Mädchen ihren ersten Kuss erlebten, als im Hintergrund mit einiger Verspätung das Feuerwerk einsetzte.
 

Yagami Tamaki

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Voller Entsetzen sah Tamaki zu wie Saki den Tee mir nichts, dir nichts auf den Boden kippte. Daran stimmte so vieles nicht. Man goss so einen schönen Tee doch nicht einfach weg … und dann auch noch mitten auf die Holzdielen! Seine Oma hätte der Sumiya dafür ja mal ordentlich den Marsch geblasen. „Warum machst du das?“, stieß er aus und runzelte ob Sakis Erklärung die Stirn. Er verstand gerade gar nichts mehr. „Das stimmt doch gar nicht – und warum sollten wir jetzt schlafen? Suchen wir nicht jemanden?“. Wer genau das nun gewesen war, konnte der Suzuya gerade nicht erfassen, aber es war doch so, oder? Hilfesuchend sah er zu Arata, doch der schien abgesehen von einem Anpan gerade ebenfalls anderes im Sinn zu haben. Nur wenig später war er drauf und dran, in seinen Pyjama zu steigen. Die wollten jetzt echt schon schlafen gehen! Ärgerlich (aber nicht sonderlich bedrohlich) stieß Tamaki die Luft aus. Sakis Taktik mochte bei Kindern Erfolg haben, das Problem hierbei war nur: Tamaki war längst kein Kind mehr. Rastlos lief er im Zimmer auf und ab, während Arata und Saki sich schlafen legten und … dann auch wirklich liegenblieben! Das war doch… „Mist!“, schimpfte der Suzuya leise, als er zu allem Übel auch noch in die Teepfütze trat. „Gute Nacht…“, wünschte er den beiden – so viel gebot die Höflichkeit, auch wenn er jetzt ganz gewiss nicht schlafen würde, ja, noch nicht einmal schlafen konnte. So leise wie möglich (das hieß, er rempelte nur etwa viermal lautstark gegen andere Möbel und erwischte die Pfütze auch nur ein weiteres Mal) trug er einen der Stühle ans Fenster und ließ sich darauf nieder, um in das abendliche Tokoharu hinaus zu spähen. Besonders spannend war es nicht, stellte er enttäuscht fest, während er, das Kinn gelangweilt in die Hand gestützt, am Fensterbrett herumlümmelte. Bis ihn, fast wie aus dem Nichts, eine schier abnormale Erschöpfung ansprang und ihm von einem Moment auf den anderen die Augen zufielen.

Am nächsten Morgen…

… spürte der Suzuya schmerzhaft den harten Dielenboden unter sich (Falls Saki oder Arata in der Nacht ein dumpfes Fwump vernommen hatten: das war Tamaki gewesen, der vom Stuhl hinab geglitten war.). Wieso lag er denn hier unten…? Schneller als ihm lieb war, holte ihn die Erinnerung an den gestrigen Tag ein und je mehr er davon rekonstruierte, desto deutlicher wurde das stumme ‚Oh nein…!‘ in seinem Gesicht. Glücklicherweise waren nicht alle Eindrücke und Erinnerungen klar, so dass ihm die nackte Panik vorerst erspart blieb. „Guten Morgen…“, erwiderte er Aratas Gruß leise – und seinen Blick mit einer Spur leiser Verzweiflung. Immer noch war er unendlich müde, aber es war Morgen und die Mission musste weitergehen. Und so schluckte Tamaki alle Gefühle herunter und nickte nur. „Hoffentlich ist ihm nichts passiert…“. Vielleicht hatte ja jemand den Hund gesehen?
 

Sumiya Saki

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Die Nacht war, abgesehen von einem lauten Geräusch, als wäre ein nasser Sack auf den Boden geworfen worden, wenig aufregend gewesen. Saki hatte zwar vernommen, dass etwas geschehen war, es aber gleich auf die Zimmernachbarn geschoben und sich in ihrem Bett herumgedreht. Nach dem Waldboden vom Vortag war diese Matratze geradezu Luxus. Besonders, weil sie besser war, als ihre eigene daheim, die sie immer wieder mit Federn und manchmal auch nur Stroh nachfüllen musste. Wahrscheinlich stahlen Ratten die Füllung, aber sie wusste nicht, wohin die Viecher damit entschwanden. Dass Tamaki die Nacht daher auf dem Boden des Zimmers verbracht hatte, blieb der Sumiya bis zum Morgen verborgen. Aus Gewohnheit früh aufzustehen, wachte sie schon beim ersten Leuchten der Sonnenstrahlen, die durch das kleine Fenster kamen auf und erhob sich mit verschlafenem Blick. Den am Boden liegenden Tamaki ignorierte sie dabei beinahe, da sie einfach über dessen Körper hinweg stieg und sich das Gesicht wusch, um wenigstens etwas wach zu werden. Noch während sie dies tat, schienen auch die anderen beiden wach zu werden. Die etwas verschlafenen Begrüßungen erwiderte Saki nur mit einem kurzen Nicken und machte sich dann daran ihre Sachen zu packen. Gut, viel verteilt hatte sie nicht, also dauerte es nicht lange, aber es reichte, um sie abzulenken. Nur nebenbei hörte sie, wie Arata vorschlug, dass sie erstmal nach Ara suchen sollten, bevor sie weiter zum Fluss gingen. Würde diese Suche Sinn machen? Sicher, sie konnten alle Manneskraft gebrauchen, gerade wenn der Fluss irgendein Geheimnis bereithielt, aber gleichzeitig war es eine enorme Anstrengung einen Teamkollegen zu suchen, der verschwunden war. Leise seufzte Saki, bevor sie sich ihre Schriftrolle und einen Pinsel schnappte und sich den anderen beiden zuwandte. Schön, dass du wieder ganz bei uns bist Tamaki. Und was Ara angeht, wir könnten unsere Energie bei der Suche nach ihm verschwenden, aber wenn er wirklich von was auch immer die Leute verschwinden lässt geschnappt wurde, könnten wir auch einfach direkt am Fluss suchen gehen. Ich verstehe, dass du dir Sorgen um deinen Teamkollegen machst, Arata, also wie wäre dieser Kompromiss. Schnell, aber gezielt kritzelte Saki einige Vögel auf die Schriftrolle und notierte in jedem Bild kurz die Adresse ihres Wirtshauses, sowie die Tatsache, dass sie zum Fluss gehen wollten. Ein kurzes Fingerzeichen später erhoben sich die kleinen Tiere, vielleicht so groß, wie ein Spatz und hüpften in Richtung Fenster. Die Vögel suchen nach unserem vermissten, während wir uns den Fluss ansehen. Wenn sie ihn finden, sollen sie sich auflösen und hinterlassen automatisch eine kurze Nachricht mit der Adresse von hier und dass wir zum Fluss unterwegs sind. So kann er uns finden, falls er nicht geschnappt wurde und wenn doch, verschwenden wir keine wertvolle Zeit. Da die Vögel bereits durch das Fenster nach draußen gesprungen waren und sich über der Stadt verteilten, blieb keine Zeit mehr für Widerworte. Saki sah das als kleinen Sieg.

Die frühmorgendliche Sonne tauchte den Fluss in eine rosige Farbe, als die drei Genin diesen erreichten. Nach dem gestrigen Gespräch war sich Saki jedoch nicht mehr sicher, wie viel davon wirklich die Sonne war und wie viel die Färbung von, was auch immer Tamaki hat so durchdrehen lassen, stammte. Ein leichter Nebel hing über dem Gewässer. Dieser schien jedoch weißlicher Natur zu sein, so als würde sich der Fremdstoff nur in flüssigem Wasser halten können. Macht Sinn, wenn Aratas Hypothese zum Verarbeiten des Wasser stimmt. Um diese Zeit schien keine Menschen unterwegs zu sein, sodass die Genin den gesamten Platz für sich zu haben schienen. Leider konnte Saki nichts Außergewöhnliches erkennen, was die Ermittlungen vorangetrieben hätte. Der Fluss lag hier etwas tiefer, als der Platz und ein simples, aber stabiles Holzgeländer verhinderte, dass Menschen hineinfallen konnten. Diese Balustrade war an einer Stelle unterbrochen und eine schmale Steinerne Treppe führte bis an das Wasser und auf einen Steg. Sonderlich weit konnte man nicht über das Wasser sehen, denn eine Flussbiegung schien sich an die nächste zu reihen. Sagt mal, könnt ihr beide eigentlich auch den Wasserlauf? Dann könnten wir nämlich direkt auf dem Fluss die Quelle der Verfärbung aufspüren und laufen nicht Gefahr an etwas vorbei zu gehen, wegen einer ungünstigen Flussbiegung oder eines geknickten Weges. Es klang wenigstens nach einem Plan, mal sehen, ob die anderen zustimmen würden.
 

Yamanaka Arata

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Arata hatte nach kurzem Nachdenken genickt - Sakis Abwägung kam ihm zwar ein wenig rabiat vor, aber gut - sie war wohl auch nicht hier um für die Shiro-Nin auf dieser Mission Sorge zu tragen. Das ... das war sein Job. Selbst bei diesen speziellen. Ob er magische Kräfte besaß, von denen er nichts wusste? Das war schon der zweite unfreundliche Kollege dem auf einem Einsatz etwas unangenehmes zugestoßen war ... na, er konnte nur inständig hoffen dass er mit seiner Frustation nicht unbewusst böse Geister angezogen hatte, an die er nicht glaubte. Falls er sich nur davongemacht hatte, würden diese Vögel ihn vielleicht aufspüren ... und wenn jemand nachgeholfen hatte, hatte er ihn vermutlich nicht außer Reichweite von Aratas Jutsu geschafft. Saki schuf dann ohnehin vollendete Tatsachen - und Arata quittierte es damit dass er seine Ausrüstung zusammenpackte und sich startklar machte. Aber nicht ohne Saki den Vortritt zu lassen.

"Tamaki, wenn du kurz Zeit hast ..." sagte er halblaut, nachdem Saki schon den Weg ins Erdgeschoss angetreten hatte, und bemühte sich um ein vertrauenerweckendes Lächeln. Den wachsenden Schrecken hatte er dem Jungen gut angesehen. "Ich wollte dir nur sagen - was auch immer deine Mutter damals nach Sora verschlagen hat, dein Geheimnis ist sicher bei mir." Vielleicht war es ja harmlos - Tamaki hatte ja nicht gesagt dass seine Mutter desertiert war oder etwas ähnliches - aber wenn nicht, war es vielleicht die Sorte Geheimnis, das Familien zerstören konnte. Und das war eine Verantwortung, die er sich nicht aufladen musste - was vor über einem Jahrzehnt geschehen war, brauchte ihn nicht mehr kümmern. "Ich würde später gern nochmal Gelegenheit finden zu reden - aber jetzt müssen wir wohl ..." fügte er hinzu, und machte sich auf, bevor Saki nach ihnen quengelte.

Sie erreichten den Steg zum Fluss bald, und Arata bestätigte Sakis Frage, indem er die ersten Schritte auf dem Wasser machte als habe er nie etwas anderes getan. "Eine gute Idee, würde ich meinen. Das Kochexperiment schieben wir am besten auf, wenn noch niemand Durst hat." Ehe sich seine Hypothese noch als falsch erwies und der nächste manisch wurde ... am Ende wäre es noch Saki. Brrr. "Aber solange wir von deinen Vögeln nichts gehört haben, würde ich kurz selbst versuchen, ob ich Ara finden kann." Diesmal war es Arata, der nicht auf eine Antwort wartete, sondern legte sich die Hände an die Schläfen und schloss die Augen (Yamanaka Shingan). Nach außen hin sah man nicht viel - nein, eigentlich sah man gar nichts. Auf Ebene des Chakragespürs entbrannte allerdings ein kleiner Sturm um den Yamanaka, als der erhebliche Chakramengen mobilisierte - und nach ein paar Sekunden die grünen Augen weit aufschlug. Sie blickten unfokussiert in die Ferne, während Arata begann, die dutzenden hellen und weniger hellen Seelenlichter um sich herum zu sortieren und einzuordnen - angefangen bei Tamakis sanfter Präsenz und Sakis kantigem Ego, über die vielen aufgeregt flackernden Dorfbewohner bis hin zu ... oh ja. Dieses wütende Beben konnte nur Ara sein. Irgendetwas stimmte nicht mit seinem Chakra ... und da war noch eine völlig fremdartige Präsenz in der Umgebung, die ihm überhaupt nicht gefiel. Nach einer guten Minute löste Arata seine Geste und atmete schnaufend aus. "Wie es der Zufall will - Ara befindet sich gut zwei Kilometer flussaufwärts. Und in der Nähe ist irgendjemand ... oder eher irgendetwas, aus dem ich gar nicht schlau werde. Vielleicht versuchen wir ihn zu erwischen bevor sie sich begegnen."

Flussauf fanden sie heraus, dass die Färbung des Wassers, die anfangs vielleicht wirklich von der Sonne ausgegangen war, definitiv von innen kam, je weiter sie vordrangen - und hinter der ersten großen Biegung des Flusses entdeckten sie eine kleine Wassermühle. Hier war die rosane Farbe so intensiv, dass man sie gar nicht mehr leugnen konnte - und sie schien ziemlich sicher von der Mühle auszugehen, denn dahinter war das Wasser rein. Die Mühle schien verlassen zu sein ...
 

Yagami Tamaki

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Obwohl er es schon einmal gesehen hatte, schaute Tamaki mit großen Augen zu wie Saki ihre Tintenvögel zeichnete und eine Botschaft an den verschwundenen Ara aussandte. Wirklich praktisch… und eine gute Ablenkung für die unguten Gedanken, die in seinem eigenen Hinterstübchen lauerten. Aber gleich darauf waren die Vögel auch schon fortgeflogen und der Suzuya blieb wieder weitgehend sich selbst überlassen. Schweigend suchte er seine Siebensachen zusammen – er hatte ohnehin kaum etwas ausgepackt – und machte sich bereit zum Aufbruch. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätten sie damit gut und gerne noch einen halben Tag warten können. Nach der Nacht auf dem Boden taten Tamaki alle Knochen weh und reichlich zittrig war ihm auch zumute. Ob es an den Nachwirkungen dieses Kirschblütentees oder seinen durchgewetzten Nerven lag, vermochte er nicht zu sagen. Ach, besser sie machten sich schnell auf den Weg. Ruhe würde er hier so oder so nicht mehr finden.

Trotz der behutsamen Ansprache zuckte Tamaki auf Aratas Worte heftig zusammen und blickte den blonden Yamanaka an wie das sprichwörtliche Kaninchen vor der Schlange. „J-ja…?“, fragte er vorsichtig, nachdem er die einsetzende Schockstarre ausreichend bekämpft hatte, um irgendwie reagieren zu können. Nur gut, dass Saki schon vorausgegangen war. Das hätte ihm gewiss nur Häme eingebracht… oder Schlimmeres. Denn was Arata ihm zu sagen hatte, ließ Tamakis Puls sofort einige Takte schneller schlagen. Seine Mutter? Geheimnis?! Oh nein, was hatte er denn da alles erzählt?! Der kleine Genin schluckte schwer und rutschte ein wenig in sich zusammen. Selbst für jemanden, der nicht die psychologische Schule der Yamanaka durchlaufen hatte, war er gerade leicht zu lesen. Viel zu leicht, wie Tamaki selbst aufging. Er straffte die Schultern in einem Versuch, sicherer zu wirken. Es scheiterte und auch das merkte er, also verlegte er sich darauf, Arata einfach so hilflos und betreten anzuschauen wie er sich gerade fühlte. Nun gut, der Yamanaka hatte ihm auch versichert, dass er nichts weitergeben würde, aber allein, dass es passiert war – wie es passiert war! – ließ den dicken Kloß in Tamakis Hals nur größer werden, so dass er bis auf ein zweites schüchternes „Ja…“, nichts weiter zur Konversation beizutragen hatte.

Und auch sonst war von dem Suzuya im Weiteren nicht viel zu hören. Am Fluss angekommen, sah auch er sich um, konnte aber ebenso wenig wie seine beiden Mitstreiter irgendetwas Außergewöhnliches erkennen, sah man einmal von der zartrosa Färbung des Wassers ab. So hübsch das alles gestern noch ausgesehen hatte, so unheilvoll wirkte es nunmehr auf Tamaki. Dass er irgendein Opfer bringen würde, war ihm klar gewesen, als er den Tee getrunken hatte. Aber dass es so groß sein würde, hatte er nicht absehen können. Blieb zu hoffen, dass die gewonnenen Erkenntnisse die Mühe wert waren… „Ja, kann ich.“, bestätigte er Sakis Frage nach dem Wasserlauf leise, hielt sich ansonsten aber weiter im Hintergrund. Arata machte irgendetwas, womit er seinen Teamkollegen fast im Handumdrehen aufgespürt hatte. Er war nicht weit. Und er war nicht allein. Still und so achtsam es ihm gerade möglich war, folgte Tamaki den beiden erfahreneren Genin hinaus aufs Wasser.

Bis sie mit der Mühle den vermutlichen Ursprung des kirschblütenfarbenen Übels ausfindig gemacht hatten. „Sind sie da drin?“, fragte Tamaki leise, obwohl sie unmöglich in Hörweite von jemandem sein konnten, der sich in der Mühle aufhielt. „Sumiya-sensei… könnten Eure Tintenvögel vielleicht mehr herausfinden?“. Er selbst war in der Situation keine große Hilfe – dazu müsste er wenigstens jemanden sehen, idealerweise ohne dabei selbst gesehen zu werden. Aber wenn er jetzt schon nicht viel helfen konnte, wollte zumindest kein Hindernis sein und wartete daher angespannt auf das weitere Vorgehen.
 

Sumiya Saki

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Es wirkte etwas verdächtig, als der Yamanaka den beiden anderen mitteilte, dass er seinen Teamkollegen flussaufwärts gefunden hatte. Doch verdächtigte Saki nicht Arata, sondern die Situation, es schien merkwürdig. Was machte der Inuzuka außerhalb des Ortes alleine, er hätte sich doch mit den anderen treffen sollen? Er konnte es Saki schlecht übelnehmen, dass sie sich bei der Befragung gestern getrennt hatten, immerhin war ja gerade Ara als Inuzuka bestens für das Aufspüren von seinen Kollegen geeignet. Das roch nach Problemen. Doch sie mussten so oder so in diese Richtung, also seufzte Saki nur leise und setzte sich in Bewegung. Das unnatürliche Wasser zu ihren Füßen schien immer beunruhigender zu werden, je mehr sich die drei von der Ortschaft entfernten und Saki bemerkte, wie sich eine Gänsehaut auf ihren Armen bildete. Etwas war nicht in Ordnung, aber sie konnte mit dem Finger nicht darauf zeigen. Nicht zu wissen, was vor sich ging, ging ihr gerade ziemlich auf die Nerven. Aratas mentale Techniken schienen ja ganz gut zu funktionieren, aber Saki würde lieber dem glauben was sie mit eignen, naja fast, Augen sah. Ein kurzer mentaler Befehl brachte die vorhin gezeichneten Vögel dazu sich ebenfalls dem Fluss und ihrem Ziel zu nähern.

Beinahe gleichzeitig erreichten die Shinobi, die ja bereits einen Vorsprung gehabt hatten und die Tintentiere eine alte Mühle. Die meisten Fenster schienen mit Brettern eher schlecht als recht verbarrikadiert worden zu sein und das alte Mühlrad bewegte sich eher traurig im sanften Strom des Wassers, das noch sauber an dem Mühlrad angelangte aber dort durch einen kleinen aus der Mühle dringen Strom schnell zu einem starken Rosaton wechselte. Flussaufwärts schloss sich an die Mühle ein kleiner Hain aus Eschen, Eiben und einigen Obstbäumen an, der ideale Weg um ungesehen an die Mühle zu schleichen. Leider waren die Shinobi aus der anderen Richtung gekommen und eine offene Wiese, die bis an den Fluss reichte, bot keine Verstecke für eine heimliche Annäherung. Gute Idee, Tamaki. Ich schick kurz meine Vögel rein, wir sollten eine Falle nicht ausschließen. Damit hockte sich Saki auf dem Wasser hinter einen tiefhängenden Ast eines nahen Baums, der sie gerade noch verbergen konnte. Die freie Fläche vor der Mühle begann direkt hinter dem Baum und würde den Shinobi aktuell sicherlich nur zum Nachteil gereichen. Lieber erstmal nachsehen, ob die Vögel etwas herausfinden konnten. Mit geschlossenen Augen konzentrierte sich Saki darauf ihre Tierchen unauffällig zur Mühle zu bringen. Dies beinhaltete, dass sie nicht den direkten Weg wählte. Lieber ließ sie die Vögel noch einmal um die Mühle kreisen, so als suchten sie einen geeigneten Landeplatz. Im Dachgeschoss der Mühle entdeckte Saki eine kleine Luke, kein wirkliches Fenster und vielleicht nur fünfzehn Zentimeter hoch und breit. Die Öffnung war klein genug, dass sich scheinbar niemand die Mühe gemacht hatte diese mit Brettern zu verschließen, sodass die Sumiya nun einen idealen Einstieg für ihre Vögel vor sich hatte. Schnell gab sie den Befehl sich drinnen etwas umzusehen, worauf hin die kleinen Vögel gemeinsam auf das Loch zustürzten und darin verschwanden.

Im ersten Augenblick konnte Saki nichts ausmachen, es war einfach so dunkel im Inneren und die kleine Öffnung beleuchtete gerade einmal die nächste Holzplanke vor den Vögeln. Es dauerte etwas, bis die Sumiya oder besser ihre Vögel etwas ausmachen konnten. Es schien sich bei der kleinen Kammer im Dachgeschoss der Mühle um einen Lagerraum zu handeln. Alte Kisten, größtenteils zerbrochen, standen an den Wänden und eine wackelig wirkende Treppe, wenn man die Bretter so nenne wollte, führte nach unten. Da es hier nicht zu sehen gab, sandte Saki ihre Vögel zur Treppe, um die unteren Räumlichkeiten zu erkunden. Das erste Tier sprang auf die oberste Treppenstufe und verharrte bewegungslos. Draußen legte Saki ihre Stirn in Falten, etwas stimmte nicht. Das zweite Tier sprang ebenfalls auf die Stufe und wieder, Bewegungslosigkeit. Der letzte Vogel blieb zurück, konnte aber deutlich sehen, somit auch Saki, dass sich die Tiere nicht bewegten. Irgendwas geht da drin vor. Ich habe die Verbindung zu zwei meiner Vögel verloren. Ich kann noch sehen, dass sie existieren, ich spüre sie auch noch, kann aber weder etwas durch ihre Augen sehen, noch ihnen Befehle geben. Das war Saki bisher noch nie passiert. Selbst als sie gelernt hatte sich mental mit den Tieren zu verbinden, hatte sie nur die Verbindung verloren, wenn die Tiere zu weit entfernt waren oder zerstört wurden. Doch durch die Augen des letzten Tieres konnte sie eindeutig sehen, dass die beiden Vögel dort einfach nur reglos standen, nicht einmal dem ursprünglichen Befehl folgten.
 

Yamanaka Arata

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Arata nickte langsam. "Ich bin nicht überrascht ..." Murmelte er, als Sakis Erkundungsversuch an ein bisher noch nie dagewesenes Hindernis stieß. "Was auch immer da drin ist, es ist ... sonderbar. Das einzige was ich von dort drinnen bekomme ist viel Macht und die Farbe Orange." Aber gleichzeitig ... "Wir müssen wohl einfach hinein, hm?" Aber ... die Vorstellung, einfach hinein zu gehen schmeckte ihm nicht besonders. Und das nicht nur weil die Türen verbarrikadiert waren. Er deutete auf das Innere des Mühlhauses. "Ich habe Ara an genau diesem Fleck gespürt, aber ich habe hier mit einem Hügel gerechnet ... denn seine Präsenz war etwa zwanzig Meter weiter oben." Wo erkennbar nur blauer Himmel war. Arata legte sich zwei Finger an die Schläfen und ging zum Äußersten. "Ich frage meinen Sensei ob sie Rat für uns hat." Verkündete er noch für die anderen zwei (Ishin Denshin).

"Ohoo. Was gibt's so wichtiges, Dornröschen?"

"Ich habe eine Präsenz gefunden wo keine sein dürfte."
Er schilderte die näheren Umstände - und dass es sich also nicht um jemanden handelte der eine Tarntechnik benutzte oder sonst etwas naheliegendes - und bekam ein längeres Schweigen. Dann eine Art mentales Schnauben.
"So wie du es beschreibst muss irgendwo darin eine Art Kanal, oder Tunnel im Raum sein. Das ist naturgemäß keine Frage mit der ich mich viel befasst hätte, aber andere Theoretiker diskutieren diese Konzepte oft. Es bewegt sich in der Dimension verbotener Ninjutsu ... und du sagst dein idiotischer Kollege ist da drin?"
"... das habe ich so nicht gesagt, aber er ist dort drin."
"Nun, dann müsst ihr rein. Aber ... erwartet nicht dass irgendetwas so funktioniert wie es sollte. Vor allem Distanz wird trügerisch sein. Unabhängig davon wie es ausgeht werde ich jetzt das Oberkommando verständigen. Das ist eine Entwicklung von der sie wissen müssen."
"Verstanden."
"Ach, und Dornröschen? Versucht nicht zu sterben. Sie würden euch ein Sondereinsatzteam hinterherschicken. Sora ihren Leuten auch, und du weißt doch wie sehr ich sinnloses Gezänke zwischen Militärs verachte."

Dorfpolitik kannst du schön alleine machen, dachte Arata für sich privat, und kappte die Verbindung.

"Okay ... mein sensei sagt es könnte sich um Raumzeit-Jutsu handeln. Vermutlich existiert dort drin eine Dimension die wir von außen nicht sehen oder beeinflussen können. Saki, das könnte der Grund sein weshalb du den Kontakt verloren hast. Wenn wir dort rein gehen ... Distanzen sind vermutlich anders als sie erscheinen. Es wäre unklug drinnen konventionell zu kämpfen. Also ... gehen wir?"
Er lächelte schwach und ging voran. Dass die Eingangstür als einziges nicht blockiert war, war da angesichts der anderen Umstände so gar keine Überraschung mehr ... das Innere der Mühle war einfach nur ein staubiger, alter Verschlag, mit Werkzeugen die schon seit Jahren nicht mehr angerührt worden waren. Ein schmaler Streifen aus Fußspuren zog sich über die Staubschicht auf dem Dielenboden und führte langsam und sicher zu der schiefen Holztreppe, auf der schon zwei von Sakis Vögeln saßen - ganz untätig, aber immerhin noch ganz. "Na dann ... wird schon schiefgehen."

Das, stellte Arata nicht einmal eine Minute später fest, war eine haarsträubende Untertreibung gewesen. Die ersten Schritte waren noch harmlos gewesen, abgesehen davon dass die Treppe weiter nach unten führte als sie hätte sollen. Dann waren rings um die Treppe herum hölzerne Wände aufgetaucht, und sie wand sich immer wieder nach unten ... es waren sicherlich fünf Minuten, die sie schon in konzentrierter Anspannung nach unten tappten, und er fragte sich gerade wie lang es noch dauern sollte, als die Stufen endlich an eine Tür heran führten. Blasses, rosafarbenes Licht schimmerte durch die Ritzen im Holz, und als Arata die dünne Tür aufstieß und hindurchtrat ... kippte die Welt um neunzig Grad nach vorne, und er stolperte, blickte hinter sich - um festzustellen dass er gerade aus einer Bodenluke in einen weitläufigen Dachboden voller sonderbarer Skultpuren, Metallinstrumente, und Gott-weiß-was-für-Dingen. Direkt neben ihrer Tür/Luke stand eine riesige Armillarsphäre, und weit entfernt, wo das Dach begann, konnte man in den großen Lücken zwischen den Balken einen purpurn und rosa schimmernden Nachthimmel erkennen. Arata wurde blass. "Masaka..."

Irgendwo hier musste Ara sein, aber ... Himmel, was war das?!
 

Yagami Tamaki

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Huh. Was ging hier nur vor sich? Mit Sorge hörte Tamaki, was Saki von ihren Vögeln berichtete. Und auch Arata konnte ihnen nicht viel Mut machen. Viel Macht und die Farbe Orange? Letzteres ließ den Suzuya innerlich zusammenzucken. Konnte der Yamanaka etwa ebenfalls Auren lesen? Oder war es eine versteckte Anspielung auf das ‚Geheimnis‘, das er vielleicht verraten hatte? Tamaki wollte ihm gern glauben, dass es nicht so war. Ihm vertrauen. Aber genau das war so gefährlich und als Angehöriger Soragakures – erst recht als Yagami - konnte er es sich nicht erlauben. Keine weiteren Fehltritte also. Ohnehin war jetzt die drängendste Aufgabe, Ara zu finden, der hier irgendwo sein sollte. Und dabei fühlte Tamaki sich wieder einmal vollkommen ungeeignet. Selbst die Information „Orange“ war für ihn recht nichtssagend. Mut und Rechtschaffenheit gepaart mit einer gewissen Tatkraft symbolisierte die Farbe. Aber wie passte das in die Situation? Und dann sollte der Inuzuka auch noch zwanzig Meter über ihnen gewesen sein? Tamaki war inzwischen so verwirrt, dass er gar nicht mehr hinterfragte, als Arata ankündigte, einmal eben seinen Sensei zu kontaktieren.

Während einige Minuten in scheinbarer Stille verstrichen, versuchte Tamaki sich einen Reim auf das kirschblütenfarbene Chaos zu machen. Genjutsu? Gut möglich, dass jemand den Bereich vor ihnen geschickt getarnt hatte und ihnen weismachte, da wäre nichts als eine kleine Wassermühle an einem Fluss. Zu dumm nur, dass er noch nicht weit genug gekommen war, um eine sichere Aussage treffen zu können. Und nur für ein Vielleicht wollte sich der Suzuya keine schmerzhafte Wunde zufügen. Die Realität war jedoch wieder einmal viel verrückter als eine Illusion es je hätte sein können. „Raum-Zeit-Jutsu?“, wiederholte Tamaki mit dünner Stimme. Beunruhigt sah er sein Mitstreiter an. „W-wie vermeiden wir da drin, dass wir verlorengehen?“. Eine Lösung hatte er nicht und auch sonst nicht viel Hilfreiches beizutragen, also hielt er den Mund und trottete Saki und Arata zur Mühle nach. Dass sie dafür einen weitgehend offen einsehbaren Bereich durchqueren mussten, trug nicht unbedingt zu seiner Beruhigung bei.

Mit klopfendem Herzen trat der Suzuya hinter seinen beiden Begleitern in die Mühle. Bis hierhin war nichts passiert – zum Glück! – und auch das verstaubte Innenleben des kleinen Gebäudes sah nicht unbedingt so aus wie Tamaki sich eine Raum-Zeit-Jutsu vorgestellt hätte. Aber Subtilität war ein Wort, das in den Unterweisungen durch seine Mutter so oft aufgetaucht war, dass es ihm wie von selbst in den Kopf schoss und ihn nur umso mehr zur Vorsicht gemahnte. Was folgte, war beinahe das genaue Gegenteil von Subtilität. Sehr bald schon wurde deutlich, dass der Abstieg alles andere als normal war und nicht nur einmal beschlich Tamaki die Angst, die Treppe würde vielleicht gar kein Ende haben. Als sie dann doch eines hatte, war er nicht unbedingt glücklicher.

Mit einem nur schlecht unterdrückten Schrei plumpste der Suzuya durch die (Fall-)Tür und landete - ebenfalls sehr subtil – auf Händen und Knien. Halb verlegen, halb panisch rappelte er sich schnell wieder auf und verfiel dann erst einmal in Schockstarre. Wo um Himmels Willen waren sie hier gelandet? Ängstlich drückte Tamaki sich hinter Arata (einfach, weil er größer war), doch allmählich zweifelte er daran, dass seine beiden Begleiter ihn schützen konnten, falls hier wirklich etwas lauerte, was ihnen Übel wollte. Irgendwie fehlte Kenta mit seiner unerschütterlich-unverschämten Art. Selbst angesichts dieser neuerlichen Absurdität hätte er nur irgendeinen gewitzten Spruch gerissen und die Situation auf diese Weise erträglicher gemacht. Aber es half nichts. Kenta war nicht hier und sie mussten ihren Weg wohl oder übel allein finden. Vorsichtig tauchten sie in das schummrige Kuriositätenkabinett. Es war nicht so, dass Tamaki nicht neugierig gewesen wäre, was all dieses Sammelsurium hier zu bedeuten hatte. Staunen mischte sich in seine Angst angesichts der exotischen Maschinerien und dem anderen eigenartigen Nippes. Eine Apparatur, die aussah wie ein überdimensioniertes, perlmuttglänzendes Schneckenhaus, das an einer Achse befestigt war und von zwei senkrechten Streben in der Schwebe gehalten wurde, fing seine Aufmerksamkeit. Auch die kleine goldene Schere, deren Schneideblätter nach außen gekehrt waren, war eher kurios als besorgniserregend. Aber spätestens als er eine Kommode mit Schubladen sah, die zwar halb herausgezogen, aber gleichzeitig doch ins Innere des Möbels geglitten waren, hakte er die Sache gedanklich ab. Wenn er jetzt versuchte, das zu verstehen, würde er noch vollends verrückt. Und so fragte er sich, ob das leise Winseln, das er rechter Hand gehört hatte, wirklich dagewesen war. Aber da war es wieder. Ein feiner, fiepender Klagelaut. Alarmiert blickte der Suzuya zu Saki und Arata. Sie hatten es auch gehört. Tamaki rutschte das Herz in die Hose.

Am Fuße einer lebensgroßen Statue, die mit einem weißen Laken verhängt war, fanden sie Ara. Oder das, was von ihm übrig war. Der Inuzuka lebte noch und hatte die Augen halb geöffnet, war aber dennoch kaum bei Bewusstsein. Alles Lebendige schien aus ihm gewichen. Von der zornigen Vitalität, die er versprüht hatte, keine Spur. Ja, selbst alle Farbe hatte ihn verlassen. Neben ihm kauerte der kleine Katsu. Auch er war stark geschwächt, versuchte aber beharrlich auf die zittrigen Beinchen zu kommen, um seinen menschlichen Freund und Gefährten aufzuwecken. Als er das Team bemerkte, stieß er ein leises, verzweifeltes Kläffen aus und sank kraftlos in sich zusammen.
 

Sumiya Saki

Chuunin
Beiträge
950
Alter
14 Jahre
Größe
152 cm
Fraktion
Sora
Dorf
Sora
Steckbrief
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Als letzte betrat Saki das Gebäude, sie war noch immer besorgt wegen der plötzlichen mentalen Stille, die von ihren Zeichnungen ausging. Es war zwar nicht so, als könne sie sich mit den Tintenwesen unterhalten, aber es gab eine ständige Resonanz, die ihr mitteilte, dass die Verbindung weiterhin Bestand hatte. Diese Resonanz schien gestört zu sein, nicht verstummt, aber ungewohnt verzerrt und schwach. Der Anblick ihrer scheinbar erstarrten Vögel war ungewohnt verstörend, weil Saki wusste, dass es nicht so sein konnte, nein so sein durfte. Sie spürte etwas Unbekanntes und sah etwas, was ihr niemand beigebracht hatte. Auf ihren Armen bildete sich eine Gänsehaut und sie spürte einen kalten Schauer auf ihrem Rücken. Mit einer Mischung aus Neugier und Vorsicht näherte sich das Mädchen ihren Vögeln und stieß diese sachte mit dem Finger an. Beinahe augenblicklich spürte sie das mentale Band zerreißen. Doch die Tiere lösten sich nicht auf, sie verharrten an Ort und Stelle. Moment, nicht ganz, sie zerstoben, als würden sie platzen nur deutlich langsamer, als es Saki gewohnt war. Es sah fast aus, als würden sich nur einzelne Tropfen aus den Gebilden lösen wollen. Raum-Zeit-Jutsu, natürlich. Zu wissen, was es war half ein wenig, aber dieses Gefühl, dieses unangenehme Gefühl in ihrem Hinterkopf, das wurde sie dennoch nicht los.

Alleine sein, war jetzt das letzte, was Saki wollte, daher machte sie sich daran den anderen beiden zu folgen, die sich schon vor einigen Momenten an den Abstieg in den Keller gemacht hatten. Als sie die Luke erreichte, konnte sie jedoch eindeutig den Rücken Tamakis nur wenige Stufen von ihr entfernt sehen. So langsam sollten sie sich ja nun nicht bewegen, egal, wie vorsichtig. Sie wollte schon etwas sagen, als ihr klar wurden, dass dies vielleicht die anderen beiden Shinobi gar nicht erreichen würde, so wie ihre Verbindung mit dem Vogel. Diese beschissene Technik. Vielleicht teilt sie den Raum auf irgendeine Weise in mehrere Abschnitte auf, die unterschiedlich „fließen“. Das wäre immerhin eine Erklärung, warum Saki die anderen beiden gerade wie im Stillstand wahrnahm und ihre Vögel keinen ordentlichen Kontakt mehr zustande brachten. Mit einem tiefen Seufzer trat auch Saki auf die Treppe, nur um fest zu stellen, dass Tamaki deutlich mehr, als nur drei Stufen geschafft hatte. Ein merkwürdiges Gefühl, sie wusste, was sie eben gesehen hatte, dennoch war der Übergang zwischen den beiden Bildern, die sie wahrnahm nicht abrupt passiert, es schien richtig zu sein, dass Tamaki fast in der Dunkelheit, wo ihr Sichtfeld schwand, war und nicht direkt vor ihr. So oft sie sich auch im Kopf sagte, dass es so war, sie sah jetzt etwas anderes und beide Bilder schienen korrekt zu sein. Es war kein subtiles Genjutsu, so viel war sicher, aber die Offenheit war überraschend. Die Technik versuchte nicht etwas zu verstecken, sie sagte deutlich, hier bin ich und es schien doch natürlich. Was war nur los? Schnell folgte sie den beiden anderen, um nicht zurückgelassen zu werden und formte dabei im Gehen mehrfach das Fingerzeichen für Kai, um ein Genjutsu zu lösen. Nichts geschah. Die Technik musste entweder ein Ninjutsu sein oder auf einem so hohen Level, dass die Sumiya nicht gut genug war, um es zu lösen. Beides beunruhigend.

Schnell hatte Saki die beiden eingeholt und folgte ihnen nach einem langen Abstieg, der eigentlich nur wenige Augenblicke hätte dauern sollen, aus der Luke trat. Die Verschiebung der Schwerkraft war für Saki weniger überraschend, als die anderen beiden, einfach weil sie die Reaktionen vor sich sehen konnte. Wie sie damit umgehen sollte, war ihr nicht ganz klar, aber sie tastete sich vorsichtig an die Kante heran und ließ sich aus der Tür fallen. Es sah bei weitem nicht grazil aus, aber sie stürzte nicht und schien einfach weitergehen zu können. Ein kleiner Sieg. Auch Saki begutachtete den merkwürdigen Raum, in dem Sie gelandet waren, doch anstelle von einzelnen Gegenständen betrachtete sie den durchscheinenden Himmel. Hattest du nicht draußen etwas von Orange gesagt? Ich seh‘ hier nur Rosa. Der Yamanaka war wohl hoffentlich nicht farbenblind, oder? Sieht auf jeden Fall wie ein komisches Atelier oder so aus, man könnte … Weiter kam Saki nicht, denn das schwache Kläffen von Katsu zog ihre Aufmerksamkeit auf sich. Der kleine Ninjahund hockte neben seinem Herrchen und wirkte ausgelaugt. Ohne nachzudenken lief Saki zu dem niederliegenden Inuzuka und begann damit ihn zu untersuchen. Puls, Atmung, Blutdruck. Mit der Routine, die ihre Arbeit nach sich zog, überprüfte sie den jungen Mann, nur um verwirrter den je zu sein. Er wirkte schwach, beinahe leblos und gleichzeitig auch nicht. Schnell wechselte Saki von herkömmlicher Untersuchung auf die Anwendung ihres Chakras. Sie ließ ihre Energie aus ihren Händen in den Körper des Inuzuka fahren und suchte nach Verletzungen oder Fremdkörpern, alles was irgendwie nicht in einen menschlichen Körper gehörte. Kaum hatte sie mit der Untersuchung begonnen stockte Saki auch bereits. Das kann nicht richtig sein, Ara ist doch kein sechzigjähriger, alter Mann. Sie sprach es aus, aber glauben konnte sie es nicht. Ihr Chakra sagte ihr, dass der Teenager vor ihr um die sechzig Jahre alt sein sollte. Da konnte etwas nicht stimmen. Schockiert drehte sich Saki zu den beiden um und wollte Arata gerade dazu genauer befragen, als sie eine Silhouette bemerkte, die … kopfüber an der Decke hing und mit einem hölzernen Gehstock zu einer Tür marschierte, die in der Decke eingelassen war. Hey Arschloch, wer bist du? Direkt, wie üblich, aber nicht so direkt, wie die zwei Shuriken, die Saki in ihre Hände beförderte und auf die Gestalt warf. Die Waffen verfehlten Ihr Ziel jedoch deutlich, denn wie auch sonst, die Schwerkraft in diesem ganzen Raum schien verkehrt und verworren zu sein, sodass die Wurfsterne in einer nahen Wand links von Saki stecken blieben. Verwirrt blinzelte Saki, die die Flugbahn ihrer Waffen nicht ganz nachvollziehen konnte. Was nun?
 
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