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Straßen des Seiryuu-Bezirks

Tatsumaki Hei

Chuunin
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Das Kompliment von Mari ging natürlich runter wie Öl, und Hei konnte ein zufriedenes Lächeln nicht unterdrücken. Oft bekam man solche Komplimente ja nicht, dann musste man diese auch auf- und annehmen. Der Tatsumaki war tatsächlich ganz zufrieden mit der Ausführung des Jutsus. "Nun, es macht mir Spaß. Es ist faszinierend, was Chakra zu schaffen vermag", warf er einfach schlicht ein und nickte noch einmal, als Mari fragte, ob er nach Suna wollte. Sie schien einen Moment etwas unschlüssig, dann sagte sie, sie würde mitkommen, wenn es gehen würde. Echt? Etwas überrascht sah Hei in die hellen Augen der jungen Frau und konnte ein Kichern nicht unterdrücken. "Das war ernst gemeint von mir, aber ich hätte nicht gedacht, dass du wirklich zusagst", gab er zu. "Eigentlich schienst du wirklich abgeneigt, als wir damals zurückgegangen sind. Aber nun, eine Herausforderung kann einen auch stärker machen, nicht?" Er lächelte leicht bei dem Gedanken daran, wie Mari und Shika sich letztes Mal durch den Wüstensand von Suna gekämpft hatten. Zuvorgegangen war da ein Fehltritt der Hyuuga; dann noch die sengende Hitze und die ganze Geschichte, die im Bad passiert war... es war eine ereignisreiche Mission gewesen, die sie damals erlebt hatten. Nachdenklich ließ er sich noch einmal durch den Kopf gehen, was damals wie passiert war und kam zu dem Schluss, dass es eigentlich ganz passabel gelaufen war. Sogar die Banditen hatten sie in den Griff gekriegt, ohne weitere Vorkommnisse. Damals hatte Mari noch nicht einmal etwas von seinem Bluterbe gewusst. Gut... er hatte es ihr noch nicht erzählt gehabt. Aber hey! Die Predigt hatte er sich ja schon anhören müssen - 'ne Wiederholung sollte es nicht geben. "Hm?", machte der Tatsumaki fragend, als die Hyuuga noch einmal etwas ansprach, was er bereits wieder vergessen gehabt hatte. Es schien der Hyuuga aber wichtig zu sein, also ließ er sich nichts anmerken und legte fragend den Kopf schief. Die drei Worte trafen ihn trotzdem härter, als gedacht. Natürlich im positiven Sinne, rein und ehrlich, aber trotzdem war das überraschend. Er hatte nicht erwartet, so eine klare und unverschlungene Antwort zu bekommen, und musste das erst einmal verarbeiten; Wie gut, dass sie sich Mari in dem Moment umblickte. Ansonsten hätte sie gesehen, dass sein Mund ein wenig offen stand, und dann geräuschlos schnell wieder zuklappte, bevor man ihm etwas ansah. Der Wüstensohn versuchte, sich zu sammeln und vor allen Dingen sein Herz davon abzuhalten, ihm den Brustkorb zu sprengen. Fuh, durchatmen. Sie setzten sich wieder in Bewegung und Hei wusste nicht, ob er lieber jetzt schon etwas sagen sollte oder müsste oder nicht - aber jedenfalls würde er das natürlich nicht unkommentiert lassen. Simpel auch aus dem Grund, dass er Mari nicht hängen lassen wollte; Aber momentan war er einfach zu beschäftigt mit sich selbst - seltsam, oder?

Es dauerte nicht mehr lange, und sie kamen wieder vor dem Haus des Tatsumaki an. Heis Beine hatten ihn automatisch dorthin getragen und die Tatsache, dass die Hütte noch stand, sagte ihm, dass seine Schwestern zumindest kein Desaster veranstaltet hatten, während er und Mari den kleinen Spaziergang gemacht hatten. Die funzelige Straßenlaterne vor dem Haus machte ein wenig mehr Licht, als es in der Seitenstraße gegeben hatte, aber trotzdem reichte die im Umkehrschluss noch zur Genüge vorhandene Dunkelheit. Langsam ließ er seine Jutsu ausklingen, damit er nicht das Haus von Innen völlig überheizte. Die Kälte kroch zurück in Richtung des Tatsumaki, aber noch ging es. Er hoffte, dass Mari sich noch nicht versetzt fühlte. "Weißt du...", fing er an und ein feines Lächeln huschte über das Gesicht des jungen Mannes. "Ich nenne dich 'Hime'... und das nicht, weil ich Leuten gerne Spitznamen gebe. Eigentlich habe ich nur eine Neigung dazu, Menschen bei ihrem Vornamen zu nennen, mehr nicht. Und ich nenne dich auch nicht so, weil du eine Hyuuga bist." Ein Grinsen huschte über sein Gesicht. "Naja, vielleicht ein bisschen. Ich schätze, was ich damit sagen will, ist: Ich mag dich auch... du bist mir wichtig." Schmunzelnd strich er sich durch die Haare und sah hoch zu seiner Wohnung, nur, um Mari nicht direkt anzusehen in diesem Moment. Es war so peinlich, irgendwie, aber auch richtig... oder? Wie war das nur möglich? Wie musste es erst Mari gehen? Er fühlte sich in diesem Moment so furchtbar verletzlich; Wie noch nie jemals zuvor. Allerdings musste es für sie ja noch schlimmer sein, oder? So als normalerweise noch etwas zugeknöpftere Persönlichkeit, als es bei ihm der Fall war. "... Komm, wir sehen nach, was unsere kleinen Geschwister treiben... Prinzessin." Er lachte leise, verneigte sich leicht und deutete zu der Treppe.

Wohnung: Tatsumaki Hei »
 
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Sakaida Mai

Chuunin
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Mission: Der rechte Weg

Zufrieden blinzelte Mai in die Sonne, schloss schließlich die Augen ganz und genoss die Wärme in ihrem Gesicht. Während die ersten Sonnenstrahlen des Frühjahrs noch immer kalt gewesen waren, hatte die Sonne nun, wo der Frühling ein Stück weiter fortgeschritten war, mehr Kraft. Sie hüllte Shirogakure in helles Licht und legte eine angenehme Temperatur in die Straße. Nur die frische Brise, welche noch immer ab und zu wehte, kühlte die Sonne ein wenig ab. Mai konnte sich kaum daran erinnern, wann sie zuletzt das Glück gehabt hatte, eine Mission direkt in der Heimatstadt ausführen zu können. War das überhaupt schon einmal der Fall gewesen? Falls ja, dann war es Ewigkeiten her. Allein die letzten beiden Missionen verlangten zunächst eine lange Anreise in das betroffene Gebiet, ehe man überhaupt an die Arbeit gehen konnte. Doch diesmal sollte es anders sein, alle drei Ninjas hätten den Heimvorteil.

Obwohl. Wie war das wohl bei Miki Benjiro? Wüstensohn, besser gesagt: Wüstenkind. Böse Zungen würden ihn vielleicht sogar Wüstenbengel nennen. Würde er seinen Heimvorteil eher in Sunagakure sehen? Mai lächelte leicht. Nein, jemand wie er würde an jedem Ort super zurechtkommen. In der letzten Mission war es ja eher Mura’s Aufgabe, den etwas ungestümen, sozial leicht ungeschickten Jungen zu zügeln. Aber das hatte doch ganz gut geklappt? Mit Ruhe, Besonnenheit, Engelsgeduld.. Ähnlich wie das Mai-Motto. Und wenn der Blauschopf so über Benji nachdachte, so war sie froh, dass er speziell dieser Mission beiwohnen würde.
Den zweiten Namen auf der Teilnehmerliste hingegen kannte Mai nicht. Yimi Cho, mit ziemlicher Sicherheit ein Mädchen und, wie auch Benjiro, Genin. Es war einerseits schade, dass die Kumo-Nin so gar nichts von der Unbekannten wusste, andererseits war es immer schön, neue Leute kennenzulernen. Und wer weiß? Vielleicht würden sie sich so gut verstehen, dass sich sogar eine Freundschaft entwickeln könnte?

Diese Mission erinnerte Mai sehr an ihren eigenen Werdegang. Naja, ein wenig. Mit ein paar markanten Unterschieden. Und mit etwas Phantasie. Na gut: Mai war auch von Zuhause verschwunden, freiwillig. Wie das bei diesem Jungen war, wusste sie nicht. Zwar gab es Angaben von den Eltern über den Hergang des Ganzen, aber die wahren Gründe kannte der Junge selbst wohl am besten. Eines versprach diese Mission: Spannung, unerwartete Wendungen und viele Emotionen. Ob auch Gefahr drohen würde? Mai hoffte nicht, schließlich ist Shirogakure kein Schlachtfeld.
Abwarten und Tee trinken. Wer von den beiden wohl zuerst am Treffpunkt erscheinen würde? Bereits vor der Mission war es schon spannend.
 

Yimi Cho

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Sakaida Mai? Miki Benjiro? Erst eine Jungengruppe und jetzt eine Mädchengruppe? Hoffentlich waren die zwei anderen Mädchen nicht so mädchenhaft. Mädchen waren doof... Die redeten dauernd über Puppen oder hübsche Jungs (die eigentlich Vollidioten waren). Selten redeten sie über Training oder gutes Essen! Und Jungs... Ja, die waren auch doof. Einige fanden sie sogar merkwürdig, weil sie ein Mädchen war! Die waren nur neidisch, weil Mädchen sich besser bewegen konnten...
Aber halt! Zwei Mädchen? Cho ging davon aus, dass es zwei Mädchen sein würden, mit denen sie auf Mission ging, da sie den Namen von Benjiro Miki falsch mitbekommen hatte und ihn sich deshalb als Mädchen ausmalte. Das konnte ja nur eine schöne Überraschung werden. Cho war wie immer sehr neugierig und freute sich auf neue Freundschaften! Ein wenig positive Einstellung würde schon nicht schaden, oder? An der Freude über den Heimvorteil konnte das Mädchen dafür nicht so recht teilhaben, weil sie halt bisher eigentlich immer Heimvorteil hatte. Nicht das sich etwas daran geändert hätte, dass die Yimi damit kein Problem hatte, aber das Mädchen wusste halt auch nicht, was sie denn so verpasste in der weiten weiten Welt.
Sonnenstrahlen?! Davon bekam Cho nichts mit, bis sie die Tür öffnete und nach draußen ging. Ihre Fenster waren nämlich mit Decken zugehängt, weil alles unordentlich war und das kleine Kind keine Lust gehabt hatte, in ihrem Bett zu schlafen. Sie konnte im hellen schlafen, aber so war es schöner! Nach einer schnellen Morgenroutine war sie bereit und machte sich guter Dinge auf den Weg, um die anderer Teilnehmer der Mission zu treffen. Die Mission. Eine ziemlich passende Mission, bei der so ziemlich alles vertreten war. Der Junge aus der Mission war von Zuhause verschwunden, Mai war von Zuhause verschwunden und bei Cho da war das Zuhause von ihr verschwunden. Fehlte lediglich Benjiro.
Die Dunkelhaarige näherte sich jedenfalls dem Treffpunkt und sah dort ein wartendes, verträumtes Mädchen mit langen, blauen Haaren. Woaaaa, das Haar... Fröhlich hopste Cho zu ihr und fragte sich, welche der Beiden sie wohl war. Und hops. Und hops. Und kein hops, damit es nicht langweilig wird. Und hops. Sie winkte der Blauhaarigen zu und sagte: „Halloooo.“ Dabei machte sie einen letzten Hopser und stand für einen kurzen Augenblick bei Mai. Cho flog, als der Augenblick verging, weiter nach vorne und landete neben dem Mädchen auf dem Boden. Eilig stand sie auf und klopfte sich den Dreck von der Kleidung. Warum war sie so eilig aufgestanden? Sie musste dem Mädchen doch die Hand reichen! Das taten liebe Mädchen so! Darum fragte Cho lieb: „Bist du Miki? Oder Mai?“ Reichte ihr vorbildlich die Hand und sagte: „Ich bin Cho!“ Das war doch ein guter Start, oder?! Das einzige was schief laufen könnte wäre, dass sie die falsche Person angesprochen hatte. Das wäre dann peinlich. Aber hier war der Treffpunkt und das Mädchen mit den blauen Haaren sah wie ein waschechter Ninja aus! Ihre blauen Haare waren schön! Ohne es zu merken starrte Cho die Haare von Mai an. Die kleine Yimi wollte sie anfassen. Also die Haare. Dabei vergaß Yimi Cho es sogar auf die Bewegungen des Blauschopfes zu achten! Sakaida Mai war schon das zweite Mädchen dem die Dunkelhaarige begegnete, welche so schöne Haare hatte.
 

Miki Benjiro

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Wunderschönes Wetter machte sich über Shirogakure breit und keine Einzige der hoch am Himmel schwebenden Wolken traute sich, den Weg der Sonne zu kreuzen. Vogelgezwitscher hallte durch die Strassen der riesigen Stadt und kündigte den Frühling an. Obwohl es angenehm warm war, war der Meister der Streiche an wesentlich heissere Temperaturen gewöhnt – kein Wunder, Sunagakure war schliesslich für sein heisses Klima bekannt. Natürlich hatte diese Resistenz gegenüber heissem Wetter einige Vorteile, dafür fror man aber umso schneller, wenn die Temperaturen umschlugen.
So langsam füllten sich die Strassen der Stadt und die Leute begaben sich zu ihren Arbeitsplätzen, oder gingen anderen Tätigkeiten nach. Auch der zukünftige Meister der Streiche war schon wach, jedoch nicht weil er ein Frühaufsteher war, sondern weil er unerwarteten Besuch bekommen hatte. Oma! Opa! Grinsend schlug Benji die Tür auf und wurde sogleich von seinem immer noch recht kräftigen Grossvater hochgehoben. Es war schon eine Weile her, seitdem sich die Drei das letzte Mal gesehen hatten. Damit Benjiro die Ninjaausbildung bekam die seine Eltern für ihn vorgesehen hatten, schickten Rumiko und Umeki ihn nach Shirogakure an die Ninjaakademie. Zwar liessen sich die beiden Haushalte regelmässig Briefe zukommen, aber verständlicherweise hatte die Neugier schlussendlich doch gesiegt. Oma und Opa Miki wollten schliesslich sehen, wie sich Benjiro entwickelt hatte und welche Fortschritte der Junge gemacht hatte. Am meisten aber, sorgten sie sich um das Wohlergehen des kleinen Jungen – immerhin hatte er noch nicht viele neue Freunde dazu gewonnen. Doch dass machte dem an ein Tier erinnernden Jungen nichts aus, denn seit der letzten Mission konnte er immerhin drei neue Leute zu seinen Freunden hinzuzählen. Ob diese drei besagten Personen, dass auch so sahen, wusste der braun gebrannte Junge nicht, er vermutete es einfach Mal.
Nachdem die wichtigsten Infos ausgetauscht worden waren, setzte sich Umeki zusammen mit Benjiro an den Frühstückstisch, während Rumiko sich ans Kochen machte. Es dauerte nicht lange und schon vernahm Benji den Geruch seines Lieblingsfrühstückgerichts in seiner Nase: Rührei. Früh am Morgen gab es nichts Besseres wenn man vor hatte fit in den Tag zu starten.
Einige Minuten später war der Frühstückstisch so zugestellt mit Essen, dass man die ganze Nachbarschaft auch noch fürs Frühstück hätte einladen können. Es fehlte an nichts, sogar frisch gepresster Orangesaft stand in einem durchsichtigen Glaskrug bereit. Kurz runzelte Benjiro seine Stirn Wo Oma wohl die Orangen her hat? Der temperamentvolle Junge machte sich nichts draus, schon vor Langem hatte Benjiro aufgehört zu versuchen hinter die Geheimnisse seiner Grossmutter zu kommen. Manche Geheimnisse sollten nun mal geheim bleiben. Nachdem Rumiko ihre Schürze ausgezogen hatte, gesellte sie sich ebenfalls zu Benjiro und seinem Grossvater. Mit einem kurzen Tischgebet eröffnete Oma Miki das Festmahl und es dauerte nicht lange, bis das Thema Missionen aufkam. Dann erzähl uns einmal von deiner Mission Benjiro, wie ist es dir ergangen? Fragte seine Grossmutter lieb. Motiviert erzählte der Miki Sprössling von seiner allerersten Mission bis sein Temperament schliesslich dafür sorgte, dass sich Benji plötzlich auf dem Stuhl, auf welchem er noch einige Augenblicke zuvor gesessen hatte, wiederfand. Während Mura die beiden Elite-Stadtwächter ablenkte, preschte ich von hinten auf die Beiden los und sorgte erst einmal dafür, dass die keinen Ärger mehr machten. Gerade wollte sein Grossvater Benji unterbrechen, da fuhr er auch schon fort. Zur selben Zeit auf der Hauptbühne lieferten sich Mai und Chinatsu einen heftigen Kampf mit dem Oni und seinen dutzend Doppelgängern! Ihr müsst wissen, Chinatsu war kurz zuvor vergiftet worden, aber dass machte ihr nichts aus, sie befreite sich nicht nur von den Fesseln, die man ihr angelegt hatte, nein sie beschützte dann auch noch Masao auf der Hauptbühne und deckte somit Mais Rücken ab! Diesmal war es Rumiko die etwas einzuwenden hatte, aber Benji dachte nicht daran sich dazwischen funken zu lassen. Das allerbeste kommt aber noch! Mit einem Satz sprang der Miki auf den Küchentisch, sodass dieser gefährlich zu wackeln begann. Irgendwann hatte Mai die dutzend Doppelgänger besiegt und wollte sich dann daran machen den Oni Dingfest zu machen. Also streckte sie ihre Hand in die Luft, packte in den Himmel… zog einen Blitz aus den Wolken hervor… Zeitgleich ergriff Benji mit seiner rechten Hand ein ganzes Baguette und hob es dann wie einen Speer über seinen Kopf. und schleuderte den Blitz mit aller Kraft auf den Oni! Ehe der braun gebrannte Junge seine Aussage beendet hatte, holte er kräftig aus und schmiss das Baguette durch die halbe Wohnung, worauf es wenig später dumpf auf dem Boden aufkam. Es schien ihn nicht zu stören das er die Ereignisse etwas anders wiedergab, als sie eigentlich passiert waren. Warum das so war? Ganz einfach, der Miki hatte sich eine seltsame Eigenschaft angeeignet, er hatte sozusagen einen Hang zum Übetreiben. So wurden aus fünf Gegnern gerne einmal fünfzig und ein Hügel mutierte schnell zu einem gigantischen Berg. Wenn man jetzt noch seine Fantasie mit dieser Eigenschaft kombinierte, führte kein Weg an solchen übertrieben dargestellten Geschichten vorbei.
Die Grosseltern des Mikis staunten nicht schlecht als der Junge kurzerhand auf den Boden sprang, das Baguette hochhob und daraufhin eine Heldenhafte Pose damit einnahm. Jetzt staunt ihr, was? Rumiko schüttelte hastig ihren Kopf, denn allein die Vorstellung an das Getümmel machte ihr Angst. Die angebliche Tatsache dass Mai laut Benjiros Erzählung einfach mal wild Blitze durch die Gegend geschleudert hatte, entsetzte die alte Frau. Sogleich machte sich Unverständnis in dem Wohnzimmer breit. Siehst du Umeki, ich hab dir doch gesagt dass dieses Ninjaleben nichts für Benjiro ist, denk nur mal daran wenn der Junge von einem dieser Blitze getroffen worden wäre. Umeki , der Rumikos Reaktion eindeutig als übetrieben abstempeln wollte, hob seinen Finger in die Luft und riss damit stumm das Wort an sich. Rumiko-Schatz, ich bin mir sicher dass die Dorfverwaltung aus Shirogakure weiss was sie tut. Ausserdem kann Benjiro mittlerweile sehr gut auf sich selbst aufpassen. Lieb lächelnd zwinkerte Opa Miki Benji zu, während Letzterer noch etwas hinzufügte. Genau Oma! Ausserdem ist Mai der stärkste Ninja, den ich bis jetzt gesehen habe! Ich bin mir sicher das ich eine ganze Menge von ihr lernen kann. Sie ist mega cool, mega stark und mega schnell. Deswegen freu ich mich auch auf… Plötzlich verstummte Benjiro. Moment mal, war da nicht etwas, dass der kleine Miki vergessen hatte? Es war etwas Wichtiges, so viel stand fest, aber er konnte sich nicht daran erinnern. Irgendwie hatte die Sache mit Mai zu tun aber…
Au Junge, natürlich, heute steht doch erneut eine Mission an!
Hallte es plötzlich aus dem motivierten Jungen. Offenbar hatte ihn der Überraschungsbesuch seiner Grosseltern so sehr aus dem Konzept gebracht, dass ihm nicht einmal sein bereits fix und fertig gepackter Rucksack aufgefallen war, den er einen Abend zuvor, in dem Eingangsbereich der Wohnung deponiert hatte – die Überraschung war also gelungen.
Die Zeit drängte und während Benji in der Wohnung umher flitzte, sich in Windeseile sein Pyjama vom Leib riss und dabei herumschrie als würde er in eine Irrenanstalt gehören, guckten sich Oma und Opa Miki völlig entgeistert an - kein Wunder, wo sie doch gerade eben noch so gemütlich zusammen gefrühstückt hatten. Die Beiden waren sich einig, sie würden vermutlich nie aus dem aufgedrehten Jungen schlau werden.
Wenig später war das Wunder schlussendlich vollbracht und der Junge fand sich mit einem frisch bemalten Gesicht im Eingangsbereich der Wohnung ein. Eingekleidet war er in einem grossen ungewaschenen Fell, dessen Geruch stark an ein Schaf erinnerte. Da dem jüngsten Miki nicht mehr viel Zeit blieb, warf er hastig einen Träger des Rucksacks über seine rechte Schulter. Dummerweise stürzte im selben Moment seine Kopfbedeckung wegen der hastigen Bewegung von seinem Kopf herunter, und landete schlussendlich auf dem Boden. Benjiros Grosseltern waren schon recht alt, und da er nicht wollte, dass sein Grossvater sich seinetwegen bücken musste, hielt er es für eine gute Idee, seinem Grossvater stattdessen seinen Rucksack anzuvertrauen. Natürlich hatte dieser nichts dagegen einzuwenden, denn wie schwer konnte der Rucksack eines 14 Jährigen schon sein? Also streckte er lächelnd seine Hand aus und meinte dann: Ich nehm ihn dir kurz ab. Nur wenige Augenblicke später hielt Umeki auch schon den 60 Kilogramm schweren Rucksack in seinen Armen und wurde davon regelrecht nach unten gerissen. Im letzten Moment stemmte der älteste Miki das schwere Ding wieder hoch und starrte Benjiro mit weit aufgerissenen Augen an. Sag mal Benjiro, hast du etwa Steine in den Rucksack gepackt? Das Ding ist doch viel zu schwer für dich!
Zweifelte Opa Miki da etwa gerade an dem Können seines Enkels? Nein, er machte sich lediglich Sorgen um die Gesundheit des Miki Sprösslings, doch dass brauchte er nicht, denn der an ein Tier erinnernde Junge hatte hart trainiert. Zugegeben, der Rucksack war zwar recht schwer, verglich man ihn jedoch mit den Gewichten die Benjiro normalerweise zwecks seines Trainings benutzte, war er sozusagen ein Leichtgewicht. Mit einem dicken Grinsen im Gesicht setzte Benji zuerst seinen Häuptlingskopfschmuck wieder auf und nahm Opa Miki den Rucksack dann mit einer Hand ab – dieser staunte nicht schlecht, er hatte schliesslich beide Arme und vollsten Körpereinsatz dafür gebraucht. Ach iwo! Da sind lediglich ein paar Essensrationen und ein Teil meiner Ninjaausrüstung drin Essensrationen? Ninjaausrüstung? 60 Kilogramm? Die korpulent gebaute Rumiko traute ihren Augen und Ohren nicht mehr. Dass Benjiro stark war, wusste sie schon vom ersten Tag an, aber dass er sich so entwickeln würde, damit hatte auch sie nicht gerechnet. Insgeheim hatte sie immer gehofft, dass das Ninjaleben dem an ein Tier erinnernden Jungen irgendwann keine Freude mehr bereiten würde und er wieder zu Umeki und ihr zurückkehren würde. So langsam musste sie sich aber eingestehen dass das Ninjaleben recht gut zu dem jüngsten Miki passte und wer Rumiko kannte, der wusste, dass sie alles dafür tun würde, um ihren Enkel zu unterstützen.
Genau weil seine Grosseltern ihn so unterstützten, drängten sie Benjiro regelrecht dazu sich nun endlich auf den Weg zu machen. So kam es dass der Meister der Streiche nach einer kurzen aber dennoch herzlichen Verabschiedung losrannte und sich auf den Weg zum Treffpunkt machte.
Dort angekommen erkannte er schon von Weitem die blauhaarige Mai, die sich mit einer kleineren Person unterhielt. Wer war die oder derjenige bloss? Zugegeben, Benji hätte die Missionsbeschreibung vielleicht zu Ende lesen sollen, aber im Notfall konnten ihn sicher auch Mai oder der/die Neue informieren. Auch als Benjiro sich den Beiden bis auf wenige Meter genähert hatte, war er sich immer noch nicht sicher, ob er es mit einem Mädchen oder einem Jungen zu tun hatte. Aus einer schmerzhaften Erfahrung wusste der Miki nämlich dass man einer Frau nichts Schlimmeres antun konnte, als sie für einen Mann zu halten – auch wenn man es unabsichtlich tat. Also entschied er sich dafür ein paar ganz alltägliche Worte als Begrüssung zu verwenden. Doch zuerst einmal war Mai dran. Grinsend umarmte er die Blauhaarige während er sie ungewollt sogar ein kleines Bisschen hochhob. Mai! Hallo, wie geht es dir? Nachdem die Beiden sich kurz ausgetauscht hatten, wanderte Benjis Aufmerksamkeit wieder zu Cho herüber. Erst jetzt da er genau vor ihr stand, wurde ihm klar, dass er nicht einmal ihren Namen kannte. Jedem Anderen wäre diese Situation sicherlich sehr unangenehm gewesen, doch Benjiro war da anders. Bestimmt würde Cho ihm gleich mitteilen wie sie hiess und deswegen hielt er es für das Beste bei einer einfachen Begrüssung zu bleiben Hey du, alles klar bei dir? Ich bin Benjiro! Freundlich grinsend reichte er der Neuen seine Hand. Wie sie wohl auf seine Geste reagieren würde?
 
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Sakaida Mai

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Fragend, aber dennoch lächelnd sah Mai dem Mädchen entgegen, welches so zielgerichtet auf sie zugehopst kam. Ob das Cho ist? Ohne Zweifel war sie ein paar Jahre jünger als Mai, das verrieten das niedliche Gesicht und der zarte Körperbau. Außerdem war sie ein ganzes Stück kleiner als die Kumo-Nin, welche der Brünetten mittlerweile gespannt entgegen grinste. „Hallo!“, entgegnete Mai gut gelaunt und zuckte ein wenig zusammen, als die Kleine so unerwartet neben ihr auf dem Boden lag. „Was war das? Ob sie sich weh-“, schon stand sie wieder und reichte dem Blauschopf die Hand. Auf die Frage hin, ob sie Miki oder Mai war, zögerte sie kurz, ehe sie freundlich: „Äh.. ich bin Mai!“, antwortete. Sie dachte sich nichts weiter dabei und vergaß die kurze Verwirrung über die Frage schnell. „Freut mich, dich kennenzulernen! Dann fehlt nur noch Benjiro!“, meinte Mai schließlich und lächelte Cho an, welche irgendwie an Mai vorbei guckte. Ein niedliches Mädchen!

Es dauerte noch ein kleines Weilchen, bis Mai auch Benjiro von weitem erkennen konnte. „Da kommt er ja!“, wies sie Cho lachend und zeigte auf den Jungen, welcher gleich zu ihnen stoßen würde. Sie freute sich, den quirligen Benji wiederzusehen, schließlich hatten sie sich auch der letzten gemeinsamen Mission gut verstanden. Mai mochte offene, spezielle Leute und hatte sowieso unendlich viel Platz in ihrem Herzen für alle. Auch der Junge schien von Mai nicht abgeneigt zu sein, so erfreut, wie er sie begrüßte. „Huch!“, entkam es ihr lachend, als Benji sie während der Umarmung sogar hob. Das schien ganz nebenbei funktioniert zu haben, trotz des ziemlich prallen Rucksacks. „Hey Benji, gut und dir? Schön, dass wir so bald wieder zusammen unterwegs sein können!“, begrüßte sie schließlich auch den Jungen mit seinem putzigen Gesicht. Wenn er nur ein wenig angenehmer riechen würde..

Schließlich stellten sich auch Cho und Benjiro einander vor. Hoffentlich würde die Chemie zwischen den beiden stimmen.. Mai konnte sich nur zu gut erinnern, dass sich der Junge nicht unbedingt zurückhalten kann, wenn er jemanden nicht leiden kann. Sonst könnte diese Mission ungeahnt anstrengend werden! Ein bockiger Jugendlicher würde schon reichen.. Mai grinste in sich hinein. Das wäre wirklich ein Chaos!
Gut, dann werde ich euch am besten erst einmal erklären, worum es geht: Ein 15-jähriger Junge, der hier in Shirogakure lebt, ist seit vier Tagen verschwunden. Es wird stark davon ausgegangen, dass er abgehauen ist und keine Entführung oder ein anderes Verbrechen vorliegt. Hoffen wir einfach, dass das stimmt! Es ist unsere Aufgabe, Takuya, so heißt er, ausfindig zu machen und ihn nach Hause zu bringen. Im besten Fall überzeugen wir ihn, das freiwillig zu machen. Nicht, dass er danach gleich wieder verschwindet!“, erklärte Mai gut gelaunt und grinste gegen Ende ihrer Ansprache. „Ich denke, dass wir das hinkriegen werden. Leider wissen wir bisher rein gar nichts über Takuya und sein leben. Daher werden wir gleich auf jeden Fall seine Eltern besuchen und mit ihnen sprechen.“, verkündete der Blauschopf noch, ehe sie sich nachdenklich durch die Haare fuhr. „Wo sollten wir noch nach Informationen suchen..?“, murmelte sie.
 

Yimi Cho

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Cho bemerkte den fragenden Ausdruck der Blauhaarigen nicht und daher konnte sie sich auch nicht darüber wundern, warum die junge Frau so guckte. Sicherlich hätte sie direkt neugierig nachgefragt und wäre dann auf die Idee gekommen, dass sie so selbstverständlich auf die Sakaida zugelaufen ist und genau das der Grund gewesen sein muss. Auf den ersten Blick schätze Cho das grinsende Mädchen als älter, erfahrener und lieb ein, weil sie größer und schön war. Weil sie größer und schön war. Die Braunhaarige sah die Schönheit des Mädchens als ein Indiz für ein höheres Alter und eine erfahrenere Person an. Sie brauchte Schönheit und Erfahrung nicht generell in Verbindung, aber die Größe, der Fakt das sie ein Ninja war, das sanfte Blau und die nette Art in ihrer Erscheinung ließen Cho diese Vermutung aufstellen. Oder sie war ein simpler erwachsener Ninja, was ziemlich langweilig wäre. Die Yimi dachte einfach positiv und darum war Mai erfahren! Lieb war sie sowieso mit ihrem Blau und den langen Haaren. Welcher böse Mensch hatte schon blaue Haare?! Die Stolpernde bemerkte flüchtig, wie Mai zusammenzuckte und damit eine relativ normale Reaktion zeigte. Für die meisten Menschen war es sehr unerwartet die stehende Position zu verlassen. Warum zögerte das Mädchen bei ihrer Antwort? Als Cho wieder aufgestanden war, hatte sie dem Blauschopf die Hand gegeben und die Sakaida schien kurz verwirrt gewesen zu sein. War ihre Frage verwirrend gewesen? Sie hatte doch nur nachgefragt, ob ihre Vermutung richtig gewesen war und welche ihrer Missionspartnerinnen sie war. Die fragende Yimi verstand es nicht, aber Mai war nett! Sie mochte die blauhaarige junge Frau bisher sehr gerne! „Ich freue mich auch!“ sagte sie fröhlich und wartete zusammen mit der Größeren auf Benjiro.
Ein kurzes Weilchen hatte Cho Zeit sich darüber zu wundern, warum Mai den Jungen bei seinem Nachnamen genannt hatte, bis die Frage sich von selbst auflöste. Sie folgte mit ihrem Blick dem Zeig des Blauschopf und guckte zu Benjiro. „Da kommt ER ja!“ War ein erstes Zeichen dafür, dass die Yimi nicht ordentlich aufgepasst hatte. „Oh, Miki ist ein Junge!“ stellte die Braunhaarige fest. Der stampfende Junge, der sich absolut nicht so sanft wie Mai oder Cho bewegte, war dann das zweite, eindeutige Zeichen. Sie beobachtete wie der Junge angetrampelt kam und die Sakaida begrüßte. Er hob sie leicht hoch und das passte nur noch mehr dazu, dass er ein kräftiger, aber nicht gerade sanfter und filigraner Junge war. Den Worten der beiden Ninja entnahm sie zwei weitere Informationen. Erstens: Die kannten sich anscheinend schon. Zweitens: Miki war ein Benjiro! Schade, war es doch keine Mädchengruppe, das wäre ein lustiger Zufall gewesen. Ob sich der Junge mittlerweile entschieden hatte, ob sie ein Mädchen oder ein Junge ist? Vielleicht würde ihm ihr Name helfen, obwohl er eigentlich nicht so aussagekräftig war. Cho verfolgte aufmerksam seine auffälligen Bewegungen und reichte ihm lächelnd die Hand. Das er ihren Namen nicht genannt hatte fiel dem Mädchen nicht weiter auf, da hatte der Junge also genau getroffen mit seinem Versuch. Auch wenn die Sorge bei der Kleinen unberechtigt war, da sie sich nicht viel draus gemacht hätte, wenn er ihren Namen nicht gewusst hätte. Nur was sie auf seine merkwürdige Frage antworten sollte wusste das Kind nicht so recht. Ähhh, überlegte sie gedanklich und stand unter Zeitdruck. Sie konnte ja nicht die ganze Zeit dastehen und sich überlegen was sie antworten sollte! Was war das auch für eine Frage? „Hey Du, alles klar bei dir?“ Aber er duzte sie! Cho war sich immer noch nicht sicher, ob das etwas Gutes war. Es war freundlicher, gleichzeitig aber auch gefährlicher! Außerdem gab es da noch diese gewissen Menschen, die das aus Respektlosigkeit machten. Diese gewissen Menschen... Aber Benjiro wirkte nicht, als würde er zu ihnen gehören und außerdem waren Chos Gedanken bei der Frage, ob alles klar bei ihr sei. Wo ist der Junge bitte aufgewachsen? Sie war das Gossenkind hier in der Runde! (Auch wenn die Frage eigentlich nicht so Gosse war.) Nach kurzem Zögern gab das Mädchen also ihre zweifellos geniale Antwort von sich: „Ja. Ich bin Cho!“ Ende. Frage akkurat beantwortet und sich vorgestellt. Während dieser kleinen Begrüßung fiel ihr der große Rucksack des Jungen auf. Uh, da hatte einer ordentlich Vorrat dabei.
Nachdem sie sich vorgestellt hatten fing Mai mit einer kleinen Ansprache an und sagte, nach einer kleinen Erklärung was eigentlich ihre Mission war, wie sie anfangen würden. Zuerst würden sie die Eltern des verschwundenen Jungen besuchen, um eventuell neue Dinge zu erfahren und sich ein besseres Bild von der Situation zu machen! Cho hatte der Blauhaarigen aufmerksam zugehört und ihr beim gut gelaunten grinsen zugeschaut. Die Kleine nickte zustimmend, als die Sakaida feststellte, dass sie bisher nichts über den Verschwundenen wussten. Außer seinen Namen, Takuya. Nach ihrer Beschreibung der Dinge fuhr sie sich jedoch plötzlich nachdenklich durch die Haare und fing an zu murmeln. Cho überlegte einen kurzen Augenblick lang und antwortete dann auf die Frage, die der Blauschopf vor sich hingemurmelt hatte: „An seiner Schule?“ Das wäre eine Möglichkeit. Nicht sehr wahrscheinlich, aber ein Anfang? „Und bei seinen Freunden! Vielleicht wissen sie mehr oder können uns sagen, wo er sich gerne aufhält!“ Solange sie nicht mit darin verstrickt waren, eventuell selbst dann, und falls er welche hätte, wäre das doch ein ziemlich guter Anfang! Es wäre ja durchaus möglich, dass der Junge sich den Freunden mehr anvertraut hat als den Eltern in dieser Sache. Außerdem wüssten die rein spekulativ eventuell mehr über mögliche „Probleme“, die Takuya haben könnte. Cho dachte weiter nach und hatte einen absolut brillanten Einfall! Sie war von sich selbst begeistert über diese geniale Idee und hüpfte innerlich vor Freude. Begeistert und stolz meinte das kleine Mädchen: „Da wo er Essen bekommt!“ Dabei könnten sie gleich nach Gerüchten fragen, falls der Rest nicht viele Informationen hergab.
 

Miki Benjiro

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Glückerweise schien Mai den braun gebrannten Jungen einigermassen gut in Erinnerung zu haben, denn sie erwiderte seine Begrüssung sehr herzlich und lieb. Ehrlich gesagt hatte Benjiro auch nichts anderes erwartet, denn Mai war ein Gutmensch schlechthin und genau diese Eigenschaft rechnete der junge Miki der Blauhaarigen hoch an.
Die Begrüssung mit Cho lief etwas seltsam ab. Wenn man jetzt davon absah, dass Benjiro den Namen der Yimi nicht kannte, blieb immer noch ihr komisches Verhalten, dass die Situation nicht unbedingt entschärfte. Als sich der an ein Tier erinnernde Junge nämlich danach erkundigte, ob alles im grünen Bereich bei der Braunhaarigen war, konnte man ihr regelrecht ansehen wie ihre Gedanken zu arbeiten begannen. Benjiro war kein Psychologe und schon gar kein Menschenkenner, aber so langsam machte er sich Sorgen um die Kunoichi. Immerhin wollte er sich nur nach ihrem Wohlergehen erkundigen und nicht der Grund dafür sein, dass es ihr plötzlich nicht mehr so Wohl erging. Gerade als er seine Hand hochheben und damit vor Chos Gesicht herumwedeln wollte, erhielt er dann die Antwort auf seine Frage. Ja. Ich bin Cho Kurz blickte Benjiro erwartungsvoll in das Gesicht der Kunoichi, denn scheinbar hatte er mit mehr als nur einem Ja gerechnet. Als dem Jungen aber plötzlich wieder einfiel, dass er immer noch nicht herausgefunden hatte ob Cho ein Mädchen oder eine Junge war, kam ihm der Umstand, dass sie nicht allzu gesprächig war, gerade recht. Mit einem Grinsen im Gesicht meinte der Junge schliesslich: Ich bin mir sicher dass wir später noch genug Zeit haben um uns kennenzulernen Geschickt hatte der braun gebrannte Junge mit seiner Aussage die Kennenlernphase quasi hinausgezögert und sich selbst somit einen kleinen Zeitaufschub ergaunert, um hinter Chos Geheimnis zu kommen. Zugegeben, es war dem Miki dann doch ein klein wenig unangenehm nicht zu wissen ob Cho ein Mädchen oder ein Junge war. Das hatte aber einen triftigen Grund, denn seine beste Freundin Megumi Mai, hatte Benjiro bei ihrer allerersten Begegnung beinahe zu Hackfleisch verarbeitet, nur weil er sie für einen Kerl hielt.
Als ob Mai bemerkt hätte, dass Benjiro etwas mehr Zeit brauchte, begann sie damit die Missionsdetails in einer gekonnten Ansprache zu wiederholen. Nunja, wiederholen traf es in Benjiros Fall nicht ganz, es war nämlich eher so, dass er diese wichtigen Infos zum ersten Mal hörte. Für den an ein Tier erinnernden Jungen gab es Wichtigeres als irgendwelche doofen Papiere, die von irgendwelchen doofen Leuten für ihn abgegeben wurden, zu lesen. Wäre darauf ein cooler einladender Spruch oder vielleicht sogar einer seiner Lieblingssuperhelden abgebildet gewesen, hätte der Junge vielleicht noch mit sich reden lassen, aber so? Niemals! Die Stimme der Blauhaarigen holte den Miki aus seiner Gedankenwelt zurück. Ein 15-jähriger Junge, der hier in Shirogakure lebt, ist seit vier Tagen verschwunden. Es wird stark davon ausgegangen, dass er abgehauen ist und keine Entführung oder ein anderes Verbrechen vorliegt. Hoffen wir einfach, dass das stimmt! Es ist unsere Aufgabe, Takuya, so heißt er, ausfindig zu machen und ihn nach Hause zu bringen. Soweit schien der Wüstenabkömmling alles zu begreifen doch als Mai die Beiden Genin eher ungewollt nach ihren Meinungen fragte und Cho schlussendlich wie aus der Pistole geschossen mit Ideen um sich warf, fuhren sich Benjiros Gedanken irgendwie fest. Wie jetzt Schule? Ich dachte man weiss nicht wo der Junge hin ist. Als wenige Sekunden später das Wort Essen aus Chos Mund kam, läuteten alle Alarmglocken bei dem weltfremden Jungen. Woouu wouu wouu, wir wollen doch nicht gleich vom Schlimmsten ausgehen… unterbrach der naive Sunanin Cho, während er inständig hoffte, dass diese sich irrte. Was sollte die Gruppe den Eltern nur mitteilen, wenn sich herausstellen würde, dass Takuya zu einer Pastete oder einem Kuchen verarbeitet wurde? Wieder mal hatte Benji so ziemlich alles missverstanden was es zu missverstehen gab und das Schlimmste an allem, natürlich hatte der junge Genin nicht vor die Schuld bei sich zu suchen. Also wedelte er wie wild mit seinen Armen herum und fasste sich dann an den Kopf, scheinbar war dass alles zu viel gewesen für den nicht gerade hellen Verstand des starken Genin. Ihr macht mich ganz wirr im Kopf! Äusserte sich Benjiro, er war weder wütend noch schlecht gelaunt, lediglich ein Hauch von Nervosität lag in seiner Stimme. Normalerweise war der Miki eine starke Persönlichkeit, die nicht so leicht zu erschüttern war, aber ein zu drei Viertel mit Essen befüllter Rucksack und die Gedanken an Kannibalismus vertrugen sich in der Welt des jungen Shinobi einfach nicht. Es dauerte nur ein paar Sekunden bis Benjiro sich wieder gefangen hatte und so schlug er vor Mais Idee zu beherzigen, welche den Besuch bei den Eltern des vermissten Jungen beinhaltete.
Wie ein wilder Stier packte Benji kurz darauf trotz seines schweren Rucksacks die Hände der beiden Damen, und rannte in Richtung Takuyas Elternhaus los. Nach ein paar Dutzend Metern blieb der Junge allerdings hechelnd stehen. Wie war das denn jetzt passiert? Dieser Umstand war nicht nur ziemlich blöd, sondern auch recht unangenehm. Was würden Mai und Cho nun von ihm denken? Immerhin war er der zukünftige Meister der Streiche!
Glücklicherweise kam dem Jungen plötzlich eine Idee, denn für einen redegewandten Sunanin wie ihn, stellten zwei Personen doch keine Gegner dar. Thahaha, sieht ganz so aus als ob wir da wären! Log Benjiro mit einem frechen Grinsen im Gesicht, während er seinen linken Arm ausstreckte und auf das grosse Haus zeigte, welches auf die Beschreibung zu Takuyas Elternhaus passte. Ganz gelogen hatte Benjiro nicht, das Haus befand sich tatsächlich an der Stelle, auf welche der Miki zeigte, nur eben 500 Meter weit entfernt, statt ganz in der Nähe. Scheinbar hatte sich Benjiro gedacht, dass er das Haus einfach zu Team Miki hinlügen konnte. Zugegeben, der an ein Tier erinnernde Junge hatte schon bessere Einfälle gehabt, aber er war Nunmal zu stolz, um sich irgendwelche Fehler einzugestehen.
Nach einer kurzen Verschnaufpause ging die Mission schliesslich weiter und der Sunanin wollte die übrige Reisezeit damit verbringen, Chos Geheimnis auf den Grund zu gehen. Natürlich wollte er die ganze Aktion geheimhalten und positionierte sich deswegen so neben Mai, dass sich diese nun in der Mitte der Drei befand. Kurz zupfte der braun gebrannte Junge an Mais Kleidung und wollte somit ihre Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Da Mai nicht unbedingt zu den Leuten gehörte, denen man offiziell nachsagte auf den Kopf gefallen zu sein, dauerte es nicht lange bis sie begriff dass der Miki etwas von ihr wollte. Also begann er flüsternd zu erklären: Mai, du musst mir einen Gefallen tun, kannst du mir sagen ob Cho… Kurz geriet der Junge ins Grübeln. Wie fragt man sowas? … ob Cho… nunja du weisst schon... Man, das war echt schwierig, also entschied er sich dafür Mai zuerst eine kurze Vorgeschichte zu erzählen. In meinem Stamm sagt man sich, dass Frauen, weil sie sozusagen das schwächere Geschlecht sind, einen dickeren Brustpanzer bekommen haben… Als Ausgleich sozusagen, damit ihr gleich viel einstecken könnt wie wir Jungs Unschuldig fragend blickte der Miki in Mais Gesicht Nur leider kann ich bei Cho keinen allzugrossen Brustpanzer entdecken… Ich mein, wenn er so gross wie deiner wäre... Als ob es das Normalste der Welt wäre, deutete der Wüstenabkömmling auf Mais Oberweite und fuhr dann fort. ...dann könnt ich Cho leichter identifizieren… Aber so… steck ich echt in der Klemme. Etwas verlegen kratzte sich der Junge an seinem Ellbogen und stellte sein Gesicht einfach auf ein fettes Dauergrinsen. Eines stand fest, sein Stamm schien ziemlich komische Ansichten vom Leben zu haben, aber es half alles nichts, Mai musste helfen. Zumindest zählte Benjiro mit jeder Faser seines Körpers auf sie. Etwa zur selben Zeit kamen die Drei dem riesigen Eingangstor des Anwesens immer näher – Mai musste sich also beeilen, wenn sie dem braun gebrannten Jungen aus der Bredouille helfen wollte.
 

Sakaida Mai

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Kaum hatte Mai ihre gedankliche Frage zu Ende gemurmelt, da antwortete Cho wie aus der Pistole geschossen, dass die Schule ebenfalls in Betracht gezogen werden sollte. Auch seine Freunde zu befragen war natürlich eine sehr sinnvoll Idee. Anerkennend nickte Mai dem Mädchen zu und kommentierte lächelnd: „Das machen wir auf jeden Fall!“, ehe sich ihre Miene nach der letzten Idee der Brünetten in ein Fragezeichen wandelte. Da, wo er Essen bekommt? War das nicht in der Regel zu Hause und in der Schule? Gut, vielleicht hatte er ja eine Art Lieblingsrestaurant, aber.. „Woouu wouu wouu-“, riss Benjiro sie aus ihren Gedanken. Verwirrt sah Mai zu dem Jungen und verstand nicht ganz, wo sein Problem lag. Vielleicht wollte er Schritt für Schritt vorgehen und den Plan nicht zu weitläufig werden lassen..? Dass er Cho nur missverstanden hatte, wusste Mai natürlich nicht. Umso eigenartiger erschien ihr seine plötzliche Reaktion. Ein Blick zu Cho verriet dem Blauschopf, dass auch diese nicht so genau wusste, wo das Problem liegt. Aber was soll’s! Man muss ja auch nicht alles wissen!

Benjiro war einfach nur so süß.. Wie er nach Mai’s und Cho’s Hand griff und die beiden mit sich zerrte! Zu knuffig! Es war erstaunlich, dass er die Adresse so schnell gefunden hatte. Mai hatte sich zuvor extra noch über eine Karte schlau gemacht, aber Benji hatte das Dorf wohl im Kopf. „Klasse! Dann mal los!“, rief Mai begeistert aus und deutete in Richtung des Elternhauses Takuyas. Und während die drei die paar Meter noch dahin spazierten, zupfte der Suna-Nin an Mai’s Kleidung, um sie gleich völlig aus der Bahn zu werfen. Es ging also um Cho? War sich Benjiro eigentlich sicher, dass sie das nicht hörte? Allzu viel Abstand hatten sie ja nicht zueinander. Hilflos schüttelte Mai den Kopf und murmelte: „Tut mir leid, aber was genau meinst du..?“ Wie sollte sie auch darauf kommen, was Benjiros Anliegen war? Und dann erzählte er von seinem Stamm – und Mai lächelte ungläubig. Was für lustige Ansich- Plötzlich entgleisten ihr alle Gesichtszüge und sie kam einfach nicht drum herum, an sich hinabzuschauen und ihre Oberweite anzusehen – ganz kurz nur! Was zum?! Entgeistert sah Mai kurz zu Cho, ob sie das gerade mitbekam?! Und überhaupt, war das Benjiros Ernst oder sollte das einer dieser Scherze sein? „Äh..“ Verständnislos blickte sie in das aufrichtig verzweifelte Gesicht des Jungen. „Ähm..“ Was sollte sie da nun sagen? „Das sieht man doch an den Gesichtszügen und nicht nur an der Oberweite!“, flüsterte sie ihm knapp (und etwas schnippischer als gewollt) zu und hoffte, dass das Thema damit gegessen war. Dass Benjiro keine direkte Antwort bekommen hat, verdrängte Mai einfach für’s Erste.

Noch immer völlig durch den Wind läutete Mai schließlich an der Haustür des prunkvollen Hauses. Es dauerte nicht lange, da öffnete ein älterer, fein gekleideter Herr die Tür. „Ja bitte?“, fragte er höflich. „Hallo! Wir sind das Ninja-Team, welches beantragt wurde! Das sind Yimi Cho, Miki Ben-“ „Ich werde Sie anmelden, einen Moment.“, unterbrach der Herr Mai einfach und schloss die Tür. „Komisch.“, murmelte Mai nur, bald darauf öffnete sich die Tür erneut. Diesmal stand ein Mann mittleren Alters gemeinsam mit einer Frau, welche vielleicht Mitte dreißig war, dort. „Seid herzlich Willkommen, wir sind froh, dass ihr da seid.“, sagte er und machte eine einladende Bewegung in sein Haus. „Ich bin Shin und das ist meine Frau Cho. Bitte kommt herein und setzt euch.“ Gerne kamen die drei Ninja der Einladung nach und fanden sich bald auf der Terrasse bei einer Tasse Tee wieder. „Wir haben uns noch gar nicht einander vorgestellt! Das ist Yimi Cho, er ist Miki Benjiro und ich bin Sakaida Mai. Wir haben nur ein paar Eckdaten über diese Mission erhalten, daher hoffen wir, dass Sie uns weiterhelfen können!“, erklärte Mai freundlich und sah in die besorgten Gesichter der Eltern. Cho griff nach einem Taschentuch und trocknete ihre Tränen, welche ihr bei dem Gedanken an ihren Sohn kamen. Shin griff daraufhin nach der Hand seiner Frau und seufzte: „Selbstverständlich.
 

Yimi Cho

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Ein klein wenig traurig war es schon, dass der Junge mehr als nur ein Ja erwartet hatte und sie ihm lediglich dieses eine Wort bot. Was sonst hätte sie aber sagen sollen? Das Mädchen wusste es nicht und so war es eine recht simple Antwort. Eventuell hätte sie sich erkunden können, ob bei ihm alles klar war? Alternativ hätte sie ihm erzählen können wie es zu dem Ja kommt und wie ihr bisheriger Tag ausgesehen hatte. Möglicherweise wäre das netter Smalltalk gewesen, möglicherweise kam das Mädchen auf diese Idee nicht. Den Jungen schien es nach nach einem spontanen Einfall jedoch gut zu heißen. Sicherlich hätten sie später noch Zeit sich kennenzulernen! Davor durfte aber erst einmal Mai reden und die Mission voranbringen.
Wie aus der Pistole geschossen? Anscheinend hielt man die Antwort der jungen Yimi für ziemlich schnell. Das würde das Mädchen doch sehr verwundern, denn für sie war es lediglich ein spontaner Gedanke gewesen, der ihr eingefallen war, als die Missionsinformationen genannt worden waren. Also Irgendwie schon schnell, aber doch nicht so schnell! Sie war doch nicht schlau und wollte mit ihren Vorschlägen auch nicht aufdringlich sein! Das kleine Mädchen hatte doch lediglich drauflos geplappert. Letztendlich war es jedoch egal. Entscheidend war, ob sie gefielen oder nicht und da schienen die Meinungen auseinander zu gehen. Mai nahm den Vorschlag wohlwollend an und kommentierte ihn mit einem Lächeln. Benjiro dagegen ging das alles zu schnell und er schien ziemlich verwirrt. Wieso vom Schlimmsten ausgehen? Der Junge verwirrte die kleine Yimi und die blickte verwundert ihre zwei Teampartner an. Wer ging den von schlimmen Dingen aus? Sie hatten doch nur die Lage besprochen und ein paar Vorschläge für die bevorstehende Suche gemacht. Das auch Mai sie fragend angeguckt hatte bei ihrem letzten Vorschlag lies das Mädchen daran zweifeln, ob sie alles richtig verstanden hatte. Cho nahm sich vor einfach zu warten, bis sie mit den Eltern gesprochen hatten. Das würde sicherlich alle Fragen und Ungereimtheiten aus dem Weg räumen! So schienen sie sich alle einig zu sein, dass sie zuallerst dies tun würden und bei den Eltern vorbeischauen. Hoffentlich war Benjiro dann nicht mehr ganz so verwirrt. Aber warum hatte die blauhaarige Sakaida bei ihrem Vorschlag so fragend geguckt? Der Junge musste doch essen! Dieses Essen musste er irgendwo herbekommen. Würde der Junge sich das essen regelmäßig von Zuhause holen, dann bräuchten sie ihn ja nicht suchen! Oder? Cho hatte es zumindest so verstanden, dass der Junge weg war.
Die Dunkelhaarige war sich sowieso nicht sicher, was sie mit dem Jungen tun sollten, sobald sie ihn gefunden hätten. Also sie war keine charismatische Rednerin, die kleine Jungen gut dazu überreden konnte zu ihren Eltern zurückzukehren. Hoffentlich hatten Mai oder Benjiro mehr Talent in diesen Bereichen! Sonst müssten sie den Jungen wohl einfach stehen lassen. Oder sie fesseln ihn und schleppen ihn nach Hause, was vermutlich nicht im Sinne der Mission war, schließlich war dies eine friedliche „guckt nach unserem Kind“ Mission. Das wäre dann wohl direkt die zweite Frage, die sich ihnen in dieser Mission stellen würde. WARUM war der Junge von Zuhause ferngeblieben?
Etwas griff nach ihrer Hand und bevor Cho Zeit hatte genauer darüber nachzudenken wurde sie auch schon von dem Jungen mitgezogen. Ein schneller Blick verriet ihr, dass es dem anderen Mädchen nicht anders erging. Mai schien kein Problem damit zu haben und für die Yimi war das ebenfalls in Ordnung. Sie lief ein paar Schritte mit und balancierte ihre Gewicht richtig aus, für das folgende Vorhaben. Sanft stieß sie sich vom Boden ab, wie ein Tuch, welches der Wind erwischt hatte. Kurz flatterte sie durch die Luft, dann verteilte sie ihr Gewicht gleichmäßig und hielt sich mit ihrer eigenen Kraft in einer zum Boden parallelen Position. Ihre Kraft verteilte sie dabei gleichmäßig auf Benjiros Arm und ihren Körper, wodurch der Junge nur wenig davon merkte. Es war auffällig, weil da gerade ein Mädchen sich an seinem Arm hoch stemmte, aber es war deutlich unauffälliger als es bei dem Großteil aller anderen Menschen gewesen wäre. Zudem war das Kind für einen starken Jungen wie ihn sicherlich so oder so ein Fliegengewicht. Mit seiner Kraft und der Zielstrebigkeit die er gerade an den Tag legte, standen ihre Chancen gut, dass er sich groß weiter über das merkwürdige Gewicht Gedanken machen würde. Für Mai und umstehende Passanten bot sich derweil ein interessanter Anblick. Cho ging nämlich an der Hand von Benjiro in der Luft über dem Boden und es sah aus, als würde der Junge unglaublich schnell rennen und sie würde deswegen in der Luft hinter ihm herflattern. Lächelnd schaute das Mädchen zu Mai und guckte zu, wie die Blauhaarige mit dem Braunhaarigen mitlief.
Letztendlich kam der Junge zum stehen. Sei es nun, weil er verwundert über ihre Aktion war oder er erschöpft das Haus entdeckte, das Mädchen entglitt ihm wie ein glitschiger Aal und plumpste zu Boden. Sie HÄTTE sich abfangen oder sich abrollen oder sich hinstellen oder ein Rad schlagen oder sonstetwas tun können, aber sie lies sich fallen. Darum lag das Mädchen nun also auf dem Boden und blickte zum Haus. Das sie nicht wirklich da waren ignorierte das Mädchen. In gewisser Hinsicht waren sie ja da, immerhin konnten sie das Haus sehen! „Das ist aber ein ziemlich edles Haus und keine kleine Stadthütte.“ ertönte es feststellend vom Boden. Irgendwo schon etwas klischeehaft, dass die wohlhabenden Eltern ein Ninjateam auf die Suche nach ihrem vermissten Söhnchen schickten. Doch konnte man den Eltern die Sorge verübeln? Mai rief aus, dass es losging und Cho folgte dem Ruf und stand auf, um die restlichen paar Meter mit den Zweien zu gehen.
Benjiro entfernte sich von ihr und versuchte die Aufmerksamkeit von Mai zu erringen. Wirklich außer Hörweite und Sichtweite von Cho war er damit nicht, die hatte aber gerade sowieso andere Gedanken, als sie einen Stand mit Essen am Wegesrand entdeckte. Begeistert blieb ihr Blick an dem leckeren Essen hängen, während der Junge versuchte der Sakaida sehr wichtige Dinge zu erklären und herauszufinden ob Cho ein Männlein oder ein Weiblein ist. Mai entglitten die Gesichtszüge und sie schien nicht glauben zu können, was der Junge da sagte. Cho hörte irgendwas von einem Brustpanzer und sah noch wie das größere Mädchen ihren Blick hinab zu ihrer Oberweite senkte, dann lenkte ein tanzendes Kind am Straßenrand sie ab. Während Sakaida Mai ihr einen flüchtigen Seitenblick zuwarf verfolgte die Dunkelhaarige die Bewegungen des Tanzenden und überlegte, ob ihr die Bewegungen gefielen. Ganz nebenbei trank sie einen großen Schluck Wasser. Die Geschickte warf ihre Flasche in die Luft und holte sich die Bewegungen des Jungen in Erinnerung. Probehalber tanzte sie seinen Tanz nach, während sie ein kleines Reisbällchen verspeiste und die Flasche in ihren Proviantbeutel fallen lies. Benjiro und Mai schienen ihr Gespräch beendet zu haben und das Eingangstor des Hauses lag wenige Meter vor ihnen. Cho machte ein Bäuerchen und ging danach mit den Beiden zur Haustür.
Ein ziemlich unfreundlicher Mann öffnete ihnen, nur um ihnen kurz darauf die Tür wieder vor der Nase zuzumachen. Das Haus wechselte den Mann mit einem deutlich freundlicheren Mann mittleren Alters aus und neben ihm tauchte eine Frau auf. Shin lud sie höflich dazu ein ins Haus zu kommen und es dauerte nicht lange, dann saßen sie bei einer Tasse Tee auf der Terrasse der Behausung. Cho war hellhörig geworden, als der Mann sich und seine Frau vorgestellt hatte. Mai stellte die Dreiergruppe freundlich vor und kam direkt zum Punkt der Mission.
Cho griff nach einem Taschentuch und trocknete ihre Tränen, welche ihr bei dem Gedanken an ihren Sohn kamen. Cho griff nicht nach einem Taschentuch und probierte vorsichtig den freundlicherweise angebotenen Tee. Cho war mit ihrem Taschentuch beschäftigt und ihren Tränen beschäftigt und sorgte somit dafür, dass Shin vorerst weiterhin das Wort behielt und ihnen etwas zu dem verschwunden Jungen erzählte. Cho konnte sich nicht entscheiden ob sie den Tee mochte und hörte dabei einem Mann mittleren Alters zu, wie er von einem wundervollen, tüchtigen Sohn erzählte. Cho nickte gelegentlich mit ihrem mittlerweile von den Tränen befreiten Gesicht, um die Worte ihres Mannes zu unterstützen. Cho hatte sich mittlerweile dafür entschieden, dass der Tee relativ arm an Geschmack war und folgte den Berichten des Vaters, die offenbarten, dass Takuya in letzer Zeit wohl sehr gereizt und nicht gut zu sprechen war. Cho hatte sich in der Zwischenzeit etwas beruhigt und erzählte den Ninja, dass ihr Sohn sich immer mehr zurückgezogen hätte. Cho leerte ihren Tee und bekam die Vermutung, dass es sich um ein strenges Elternhaus handelte. Cho hatte wieder Tränen im Gesicht, nachdem sie gesagt hatte: „Ich kann mir überhaupt nicht erklären, wo unser Takuya geblieben sein könnte.“ Cho war von Namen der Frau überrascht und hätte am liebsten gefragt, ob sie wirklich Cho hieß, lies es jedoch bleiben, da Cho und Shin gerade redeten und Cho die zusätzlichen Informationen für ihre Mission nicht unterbrechen wollte. Cho bot Cho und den zwei anderen mehr Tee an und ging genauer auf die Gereiztheit ihres Sohnes vor seinem Verschwinden ein.
Also war er doch verschwunden! Das Mädchen hatte es also richtig verstanden! Aber warum waren Benjiro und Mai dann so verwirrt gewesen? Hoffentlich würden sich deren Fragen jetzt klären und die Verwirrung würde sich auflösen! Ansonsten müssten sie einfach nachfragen. Shin und seine Frau schienen ja sehr geneigt zu sein ihren nach allen Kräften zu helfen um Takuya möglichst schnell zu finden. Das meiste vom Gespräch schien bisher Mai übernehmen zu wollen, die Dunkelhaarige warf aber, nach der genaueren Erklärung der Situation, die Frage nach Kontakt den der Junge in letzter Zeit hatte ein. Also ob er sich trotzdem mit Freunden getroffen hatte oder vielleicht mit dem unfreundlichen, diesen Teil erwähnte sie nicht, Mann an der Tür öfter mal geredet hatte. Cho fand es war eine interessante Frage, ob sich der Junge generell zurückgezogen hatte oder es überwiegend die Familie betraf. Es blieb nur abzuwarten, ob die Eltern dazu überhaupt etwas sagen konnten, wenn sich der Junge so zurückgezogen hatte. Für das WARUM hatte das kleine Mädchen übrigens mittlerweile eine mögliche Antwort, wenn sie sich die Worte der Eltern anhörte und dabei bemerkte, wie durchzuhören ist, dass Shin und Cho in einigen Aspekten der Erziehung ziemlich strenge und feste Ansichten hatten. Für die liebe Yimi klang auch das etwas klischeehaft, aber den Teil mit dem überreden des Jungen würde sie weiterhin lieber Mai und Benjiro überlassen. Das sie bei Takuya da irgendwas erreichen würde zweifelte sie zurzeit weiterhin stark an.
 

Miki Benjiro

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Wie jetzt? War das etwa Mais Ernst? Die Blauhaarige hatte die Situation gerade unabsichtlich schlimmer gemacht, denn vor Mais Einwand mit den Gesichtszügen gab es in Benjiros Welt nur ein Merkmal, welches Mädchen von Jungs unterschied – jetzt gab es schon zwei. Ge… Gesichts… Gesichts-Züge? stammelte Benji, während er immer wieder das Wort in seinem Kopf widerholte. Innerlich ratterte das Hirn des Jungen unaufhörlich. Öhm, und wer ist Oberweite? Der Braunhaarige Junge verstand nur Bahnhof und die Tatsache dass Cho zuerst wie ein Tuch hinter Benjiro her flatterte und dann einen epischen Cho-walk hinlegte, vereinfachte die Situation überhaupt nicht. Alles an dem Tuchtanz sprach zwar für ein Mädchen, doch der Cho-walk stand eindeutig für einen Jungen. Der gutgelaunte Wüstenabkömmling war Mai keineswegs Böse, die Chunin konnte schliesslich nicht wissen, dass Benji die Dinge etwas spezieller sah oder wahrnahm als so manch anderer.

Glücklicherweise hatte Cho von der ganzen Aktion nicht viel mitbekommen und auch Benjis kleine Lüge schien nicht grossartig aufgefallen zu sein. Ehrlich gesagt wunderte sich der zukünftige Meister der Streiche nicht sonderlich über diese Tatsache, der Name war bei Benji schliesslich Programm. Es dauerte nicht lange und da klingelte die blauhaarige Kunoichi immer noch völlig durch den Wind an der Haustür des prunkvollen Hauses. Kurz darauf öffnete sich die schwere Tür und ein alter Kau… ein etwas älterer Mann lugte durch den Türspalt hervor. Die Tür öffnete sich ganz und mit einem Ja, bitte? Wurden die drei Ninjas begrüsst. Mit einer gekonnten Einleitung begrüsste Mai den Kauz ebenfalls und wollte sich und den Rest ihres Teams vorstellen – sie wollte. Jäh unterbrach sie der alte Knacker und in Benjiro staute sich eine derartig grosse Portion Wut auf, dass es an ein Wunder grenzte, dass er nicht explodierte. Wütend und laut begann er zu knurren, wobei das Knurren grober klang als normalerweise. Wenn es etwas gab, dass der Junge nicht ausstehen konnte, dann war es Respektlosigkeit! Natürlich bildete Benji die Ausnahme dieser Regel. Nicht zuletzt weil er davon ausging, dass jeder zu dem er respektlos war, diese Behandlung auch verdient hatte, aber darum ging es hier nicht. Mai war dem Braunhaarigen nun mal ans Herz gewachsen und genau deswegen konnte der Miki es gar nicht ab haben, wenn irgendjemand meinte, er müsste sich unangemessen ihr gegenüber verhalten. Wütend ballte der Junge also seine Faust, holte aus und haute unbedacht in die Richtung, in der sich der Kopf des Alten befinden musste. Der Schlag des Wüstennomaden traf tatsächlich etwas, zu Benjis Bedauern war es allerdings die schwere Haustür, die der alte Knacker schnurstracks wieder geschlossen hatte. Ausser einem typischen Hand-trifft-auf-Holz-Geräusch war nichts weiter zu hören und auch sonst passierte nichts. Normalerweise war der Miki zwar ein echt starker Bursche, doch dass mit Benjis Kraft war so eine Sache. Meistens hatte er sie gar nicht unter Kontrolle was der Grund dafür war, dass er oft viel zu hart oder viel zu lasch zuschlug. In diesem Fall hatte der Junge zum Glück aller Beteiligten viel zu lasch zugeschlagen, aber trotzdem hatte er gerade seine blanke Faust mit einer recht zackigen Geschwindigkeit in die schwere Tür hineingerammt. Benjis Backen plusterten sich auf und sein Gesicht wurde plötzlich ganz rot. Mit einem recht schmerzerfüllten Gesichtsausdruck rieb er mit seiner linken Handfläche über seine rechte Faust und kratzte sich wenig später verlegen lächelnd am Hinterkopf. Thaha, das war Absicht, ich tu doch keiner Tür was… Im Inneren des aufgedrehten Jungen sah es zur selben Zeit ganz anders aus. Ach du heilige Hundepfote! Das hat ja übelst wehgetan, was ist das, eine Panzertür?
Unglücklicherweise blieb die Sache mit der Panzertür ungeklärt, zumal Benjiro die traurigen Eltern nicht mit solch einer Frage begrüssen wollte. Immer noch beäugte der Braunhaarige den Alten misstrauisch, der weiter hinten seinen täglichen Pflichten nachging, denn mal ehrlich, so wie der anderen ins Wort fiel, wäre er sicher auch dazu fähig gewesen, den armen Takuya irgendwo hin zu verschleppen. Noch während der Miki sich vorstellte wie der Knacker mit einer Banditenmaske aussehen würde, wurde er von der freundlichen Begrüssung der Eltern aus seinen Gedanken gerissen. Ganz anders als der Alte schien das aufgewühlte Ehepaar der Arbeit der drei Ninjas mehr Anerkennung entgegenzubringen. Mit einer einladenden Handbewegung bedeuteten die Hausbesitzer Team Miki ins Luxusanwesen einzutreten und wenig später fanden sich Mai, Cho, Shin, Cho und Benji auf der Terrasse vor. Bei einer ziemlich sehr heissen Tasse Tee lauschte Team Miki den Ausführungen der besorgten Eltern, welche Hier und Dort von ein paar Tränen die hauptsächlich von Cho stammten, untermalt wurden. Takuya schien ein fröhlicher, tüchtiger und aufgestellter Junge zu sein und im ersten Moment fiel Benjiro nichts Merkwürdiges an den Ausführungen der Eltern auf, doch als die Beiden von Gereiztheit und nicht gerade umgänglichem Verhalten sprachen, fiel es dem Miki wie Schuppen aus den Haaren. Selbst ein Blinder mit einem Krückstock hätte die Verbindung bemerkt: Takuya hatte die Tollwut. Benjiro war sich zu hundert Prozent sicher, dass war die einzig logische Erklärung für das komische Verhalten des Jungen. Davon überzeugt des Rätsels Lösung gefunden zu haben, hob Benjiro seinen Finger und wollte seine Vermutung gerade herausposaunen als ihm eine weitere weitaus nützlichere Sache auffiel. Die Augen des Mikis fixierten Cho und auf seinem Gesicht bildete sich ein siegessicheres Lächeln. Takuyas Mutter heisst Cho… Mütter sind meistens Frauen… Cho ist also ein Frauenname… Kurz hielt Benjiro inne. Könnte es sein dass Cho also auch ein Mäd… Kopfschüttelnd verwarf Benji die Idee. Achwas, das wär doch zu einfach! Bestimmt steckt noch was anderes dahinter, ausserdem will ich Oberweite treffen und ihn fragen was es mit Gesichts-Zügen auf sich hat Das Lächeln auf Benjiros Gesicht wurde ein wenig kleiner und um sein Team und Takuyas Eltern nicht zu verwirren tat er sein Verhalten als missglückten Niesversuch ab. Zum Glück hatte Mai daraufhin wieder das Reden übernommen, Benjiro hätte das mindestens genauso gut gekonnt, aber das war hier schliesslich kein Wettbewerb. Auch Cho hatte die Gelegenheit genutzt um noch eine Frage einzuwerfen, doch der Miki hörte nur noch nebensächlich zu. Wie so ziemlich jedes andere Thema der Welt, das nicht mit Taijutsu, Training oder minimum mit Schokolade zu tun hatte, interessierte es Benji nicht sonderlich. Er wollte so schnell wie möglich loslegen um den Jungen zu finden und dass sollte alles andere als leicht werden. Bis jetzt kam für Benjiro nur der alte Knacker in der Villa als Verdächtiger in Frage und da musste schon einiges passieren damit das nicht mehr so war. Wenn der Meister der Streiche nicht gewusst hätte wie dringend sein Team seine meisterhaften Fähigkeiten brauchte, wäre er glatt in dem Anwesen geblieben um den Kauz im Auge zu behalten.
Nachdem fast alle Ungereimtheiten aus dem Weg geschafft waren und Team Miki alle benötigten Informationen zusammengetragen hatte, brachen die drei Ninjas in Richtung Schule auf. Glücklicherweise ging Benjiro diesmal nicht viel zu früh die Puste aus und nach etwa zehn Minuten kamen die Drei bei der Akademie/Schule an. Der Wüstennomade atmete einmal tief ein und schloss dabei seine Augen. So viele Erinnerungen wurden gerade in seinem Kopf wach, so viel Ärger hatte er hier veranstaltet. Als der an ein Tier erinnernde Junge seine Augen wieder öffnete, fiel ihm sofort eine neuartige Gerätschaft auf, vor der sich unzählige Akademisten versammelt hatten. Kurz darauf nahm Benji einzelne Gesprächsschnipsel auf, wurde hellhörig und ging langsam auf die Gerätschaft und die Geninanwärter zu. Ein dicker kleiner Junge warf seinem Kumpel einen fragenden Blick zu und meinte dann: Ist das der neue Süss-o-mat 1000? ein anderer Akademist antwortete. Ja, genau, du musst nur Geld in diesen Schlitz einwerfen, und schon kannst du dir Süssigkeiten deiner Wahl aussuchen! Benjiros Mine verwandelte sich in ein jokerähnliches Riesengrinsen. Süss-o-mat? … 1000 Süssigkeiten? Na war denn das zu fassen? Da stand ein Automat herum der 1000 verschiedene Süssigkeiten an jedermann verteilte. Selbstverständlich musste der an ein Tier erinnernde Junge diesen Apparat ausprobieren. Also ging er zielorientiert auf die Akademisten zu und packte gleich drei von ihnen mit jeder Hand am Kragen, und hob sie zur Seite, sodass er freie Bahn hatte. Hoppla Hooh, alle zur Seite, jetzt komme ich! Etwas unsanft stiess Benji auch die anderen Akademisten zur Seite und arbeitete sich so zu dem Automaten vor. Einem Akademisten der etwa gleich gross war wie der Miki, schien das überhaupt nicht zu passen und er stellte sich protestierend in den Weg des Braunhaarigen. Bist du bescheuert, stell dich gefälligst hinten an, sonst knallt’s! Knurrend blickte Benjiro in das Gesicht des Jungen. Hey du Welpe, soll ich dir dein Fell über die Ohren ziehen? Anschliessend fügte er noch hinzu: Ausserdem darf ich vordrängeln, denn im Gegensatz zu dir bin ich auf einer Mission unterwegs! frech grinste der Wüstenabkömmling in die Runde.

Achja? erwiderte der etwa gleich grosse Junge während er sein Gesicht beinahe in das von Benjiro presste. Ich wusste gar nicht dass die Idioten wie dich auf das Volk loslassen. Während die Beiden immer heftiger aneinander gerieten, wurden sie von den Akademisten umkreist, die Benji noch kurz zuvor beiseite gemäht hatte.

Na los, schnappt euch Benjiro! Zugegeben, ein wenig schmeichelte es dem Sunanin schon, dass die Akademisten seinen Namen kannten, musste wohl an seinem schlechten Ruf an der Schule liegen. Ehe sich der Miki also versah, bildete sich dort wo er noch kurz zuvor stand ein riesiger menschlicher Haufen, der aus minimum einem Dutzend Akademisten und ihm selbst bestand. Der Wüstennomade wurde von dem Gewicht so vieler Kinder zwar nicht gerade zerquetscht, aber schwer waren die zukünftigen Genin schon. Gleichzeitig musste der kräftige Junge immer wieder, an den verschiedensten Stellen seines Körpers Treffer einstecken. Oje, das gibt Ärger! dachte sich der Wüstenabkömmling während er nach einem Weg suchte um sich zu befreien.
Ob Mai und Cho auch so verrückt nach Süssigkeiten waren, wie Benjiro und die Akademisten?
 

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Aufmerksam lauschte Mai den Worten der Eltern des gesuchten Jungens. Ihre Ratlosigkeit und Verzweiflung über die Situation schien ehrlich und aufrecht zu sein. Mai hatte nicht den Eindruck, als würden sie ein fassadenreiches Spiel mit der Ninjatruppe spielen. Allerdings konnten Shin und seine Frau nicht wirklich weiterhelfen. Alles, was die beiden zu sagen hatten, beschränkte sich lediglich auf die Tatsache, dass Takuya die letzte Zeit über extrem gereizt war und sich zunehmend zurückzog. Ninja-Cho stellte diesbezüglich eine interessante Frage: Zog sich Takuya nur zuhause von den Eltern zurück oder auch von seinem Freundeskreis? Shin und seine Frau warfen sich kurze Blicke zu. Es schien ihnen unangenehm zu sein, diese Wahrheit zu offenbaren: „Takuya bewahrte den Kontakt zu seinen Freunden stets. Selbst wenn wir ihm bei so manchem „Freund“ rieten, diesen ein wenig zurückzuschrauben. Er ist erst 15 Jahre alt und kann beim besten Willen noch nicht erkennen, welche Freunde ihn im Leben weiterbringen oder wer ihn in seinem Werdegang behindern wird.“, erklärte Shin und kratzte sich dabei nervös den Bart. Ob er tatsächlich noch so überzeugt davon war, diese Entscheidungen für Takuya treffen zu können? Eines stand fest: In diesem Haus herrschten klare Regeln und Vorstellungen darüber, wie ein erfolgreiches Leben gestaltet war. Nachdenklich griff Mai nach ihrem Tee und warf einen unauffälligen, jedoch prüfenden Blick zu Benji. Hoffentlich benahm er sich weiterhin angemessen. Als er an der Tür vorhin anfing zu knurren, war das eine Sache. Doch als er gegen eben diese schlug, wanderte Mai’s Hand erschrocken zu ihrem Mund – und sagen konnte sie nichts, so verdattert war sie über diese erneute Aktion des Wüstenjungen gewesen. Cho schien hingegen etwas introvertierter zu sein. Allerdings konnte Mai die Brünette noch kaum einschätzen, schließlich kannte sie diese erst kurze Zeit. Sie machte einen verträumten Eindruck, schien auf ihre Art tiefenentspannt zu sein und suchte sich die eigenartigsten Momente aus, um sich mal eben auf den Boden zu legen. Aber sie war liebenswert, das zählte.

Bald darauf hatte sich das Team von den Eltern Takuyas verabschiedet, schließlich gab es noch mehr Anhaltspunkte, welche gecheckt werden mussten. Daher befanden sich die drei nun auf dem Weg zur Schule. „Gut, dass wir vormittags unterwegs sind, im Moment findet also Unterricht statt und wir können seine Freunde direkt vor Ort abfangen! Bleibt nur zu hoffen, dass wir die ausfindig machen!“, meinte Mai lachend gegen Ende. Gut, wenn jemand die Dinge positiv sehen konnte.. „Ich hab‘ nur den Namen von seiner Klassenlehrerin. Der Rest ergibt sich bestimmt!
Hilflos stand Mai neben Cho und sah Benjiro dabei zu, wie er beim Süßigkeitenautomaten „aufräumte“. „Er ist wirklich eine Nummer..“, seufzte sie. Hoffentlich würde das nicht im Chaos enden, schließlich würde es einen ziemlich unschönen Eindruck machen, wenn diese drei fremden Ninjas hier Probleme machen und dann noch nach Informationen fragen. „Oh nein!“, entkam es Mai, als die Schüler sich auf Benjiro stürzten. „Das darf doch nicht wahr sein! Jetzt weiß ich, was Mura mitgemacht hatte..“, schoss es dem Blauschopf durch den Kopf, während sie zu dem Haufen eilte und ein Kind nach dem anderen energisch und mit strengem Blick von Benjiro wegzog, bis sie schließlich nach seiner Hand griff und ihn verärgert mit sich zog. Die Aufmerksamkeit der Schüler galt bald wieder dem Automaten.
Weißt du eigentlich, wie viel Glück wir haben, dass kein Lehrer das gesehen hat?“, fragte Mai Benjiro aufgebracht, abseits vom Geschehen. Sie, der Junge und Cho standen wieder am Eingang der Schule. „Die Infos, die wir von den Eltern bekommen haben sind total subjektiv und ziemlich unbrauchbar! Wir sind darauf angewiesen, dass wir hier wichtige Fakten bekommen! Man hätte uns sofort des Gebäudes verwiesen, wenn jemand das mitbekommen hätte!“, versuchte sie ihm klarzumachen. Ihre Stimme war ungewohnt streng, Ärger schwang darin mit. Aber von einem „Ausbruch“ war das noch weit entfernt. „Ich bitte dich wirklich, dich hier anzupassen..“, seufzte sie flehend und faltete dabei die Hände, als würde sie Benjiro anbetteln. „Und sei nicht sauer.“, fügte sie gedanklich an, da sie sein Temperament mittlerweile kannte.
Okay.“, entkam es Mai schließlich und sie lächelte in die Runde. „Suchen wir am besten die Lehrerin.“ Im Moment war Pause, vielleicht könnte man die Dame dann im Lehrerzimmer finden? Plötzlich läutete es. Pause schon vorbei? Die Geräuschkulisse wurde zunehmend lauter, man spürte die vielen schnellen Laufschritte auf dem Boden. Ein gewaltiger Haufen Schüler kam von hinten auf die Gruppe zu, als würden sie ein Wettrennen in ihre Klassenzimmer veranstalten. Mai wurde von ein paar Schülern mitgerissen und konnte erst einige Meter danach zur Seite treten, ohne jemandem in die Quere zu kommen. Cho und Benji konnte sie um die Ecke nicht mehr finden.

[[ ooc - ich schicke euch beiden heute Abend noch ne PN : ) ]]
 

Yimi Cho

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Die Informationsbeschaffung bei den Eltern fiel mehr als spärlich aus, aber wenn die mehr wüssten hätten sie vermutlich auch keinen Auftrag an Shinobi herausgegeben. Also hieß es sich anders Informationen zu beschaffen. Immerhin den Namen der Lehrerin des Jungen hatten sie erfahren und damit hatten sie einen Punkt, bei dem sie ihre Suche fortsetzen konnten. Leider wurden sie vor der Schule von einer Ansammlung Schüler aufgehalten. Anscheinend stand dort ein Süßmat, was auch immer das sein sollte. Aber er hatte viele Süßigkeiten dabei, soviel hatte Cho aufschnappen können. Uhhh, Süßigkeiten! Nicht ihr Lieblingsessen, aber es war Essen. Benjiro schien da etwas begeisterter und entfernte sich von Mai und Cho, um sich zu den Kindern an dem Süßigkeitenautomaten zu gesellen. Ziemlich grob pflügte sich der Junge durch die Menge und bahnte sich einen Weg direkt zum Süßmat. Das die anderen, wartenden Kinder davon nicht begeistert waren war nur schwer zu übersehen. Seufzend kommentierte die Blauhaarige die Situation und die Dunkelhaarige stimmte ihr mit einem stillen Nicken zu. Ihre Hoffnung, dass es kein Chaos geben würde, wurde leider nicht erfüllt. Benjiro hatte sich weiter mit den Schülern angelegt und nachdem er auch mit seinen Worten direkt in sie geprescht war kam es zu einem Wettkampf! Die ganzen Kinder stürzten sich auf einen Haufen und spielten mit Benjiro darum, wer die ganzen Süßigkeiten bekommen würde! Zumindest sah es für Cho so aus und sie interpretierte es auf diese Weise. Aber sie hatten einen Auftrag zu erledigen und Mai schien sich nicht durch diesen Wettkampf aufhalten lassen wollen. Die Braunhaarige folgte dem großen Mädchen und half ihr die „kleinen“ Kinder, welche teilweise nicht unbedingt kleiner als sie selbst waren, zur Seite wegzuziehen. Auf diese Weise bahnten sie sich einen Weg zu ihrem Teamkollegen und Benjiro bekam Schimpfe vom Blauschopf. Die Schüler verloren sehr schnell das Interesse und wandten sich wieder dem Automaten zu. Der ein oder andere war bestimmt auch froh zu sehen, wie Mai Benjiro streng ansprach. Cho war ziemlich erstaunt davon, wie nett das große Mädchen trotzdem noch wirkte. Doch die Kleine war gleichzeitig erschrocken, dass die Sakaida davon redete, dass man sie des Gebäudes verwiesen hätte. Überrascht fragte sich das Mädchen warum. Unauffällig steckte das Mädchen die Süßigkeiten, welche sie ergattert hatte, weg und verwarf ihren Plan den Beiden etwas davon anzubieten. Dafür war anscheinend gerade kein guter Zeitpunkt. Einen Moment später läutete es und damit gab es eh andere Dinge zu tun, da näherte sich ihnen nämlich eine wilde Horde Schüler! Wuiiii. Die Menge riss die Drei mit sich. Mai schaffte es nach ein paar Metern aus der Masse zu kommen und ihr aus dem Weg zu gehen. Cho hätte das auch tun können, aber wegen den ganzen Schülern konnte sie Mai und Benjiro nicht sehen und da sie nicht wusste wo sie hin sollte, lies sie sich einfach mitreißen. Schließlich endete sie in einem Klassenraum. Verwirrt stand sie da und wusste nicht was sie tun sollte. Der Blauschopf war nicht da und um sie herum setzen sich die kleinen Bengel und Bengelinnin auf ihre Plätze. Die Dunkelhaarige überlegte, ob sie den Raum wieder verlassen und die anderen Zwei suchen sollte, aber ein Junge neben ihr sprach sie an und unterbrach ihre Überlegung. „Wer bist du?“ Sie guckte den Sprechenden an und ihr fiel auf, dass sie vermutlich auffällig war, weil sie nicht zur Klasse gehörte. Um weniger auffällig zu sein und nicht so doof in der Gegend rumzustehen setzte sie sich auf den freien Platz neben dem Jungen und antwortete ihm: „Ich bin Cho.“ Verwundert guckte er sie an und fragte weiter: „Bist du neu in der Klasse?“ Die Braunhaarige schüttelte den Kopf und meinte: „Nein.“ Kurz musterte sie ihn und fand er sah freundlich aus, also wurde sie genauer: „Wir suchen einen Jungen. Er heißt Takuya.“ Jetzt wurde ihr Gegenüber hellhörig. „Takuya? Ich kenne ihn! Er ist... war mein Freund, bis diese Typen kamen.“ Fragend wurde Cho angeguckt. „Warum suchst du ihn?“ Das Mädchen antwortete stolz: „Ich bin eine Kunochi und wir sollen ihn suchen, weil er vermisst wird.“ Der Junge schien mit ihrer Antwort zufrieden und er schien sowas in der Art erwartet zu haben. Cho unterhielt sich weiter mit dem Jungen und achtete nicht mehr darauf, dass sie gerade in einem Klassenraum saß oder ob ein Lehrer den Raum betrat. Sie und Hiro, wie er sich ihr vorgestellt hatte, redeten leise und würden deshalb eh nicht stören.
 

Miki Benjiro

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Als Benjiro unter dem Haufen von Akademisten lag und sich ein ziemlich flaues Gefühl in seinem Magen breit machte, gingen ihm 1000 Dinge durch den Kopf. Das konnte doch nicht wahr sein, da lag er vor einem Süssigkeitenautomaten und konnte keinen Gebrauch davon machen, nur weil diese Schüler ihm den Weg blockierten. Sowas von unfair! Man hätte ihn auch gleich mit zugenähtem Mund ins Schokoladenparadies verbannen können. Plötzlich fiel es dem Miki immer leichter zu atmen und als er Mais blaue Mähne ausmachen konnte, wurde ihm alles klar. Jetzt war der Moment gekommen, indem sich zeigte wieso Shinobi immer in einer Gruppe unterwegs waren und Benjiro war sich sicher, dass Mai gleich wieder irgend ein geniales Blitzjutsu entfesseln würde, um ihm bei der Süssigkeitenbeschaffung behilflich zu sein. Innerlich wog sich der Miki schon in Sicherheit, doch wie hiess es so schön? Hochmut kommt vor dem Fall. Stinksauer packte ihn die Chunin am Handgelenk und zog ihn mit sich zu einem Baum, der etwas weiter weg stand. Es gab so viele Dinge die gerade in Benjis Kopf umherschwirrten und der kleine Wüstenbewohner war durchaus verärgert. Man, das darf doch nicht wahr sein, ich hätte beinahe gewonnen! dachte sich der Junge innerlich und wollte gerade wütend seiner Meinung kundtun, als die Blauhaarige ihm zuvorkam. Na gut, sie hatte ein klein wenig recht. Er hätte sich nicht durch die Süssigkeiten so ablenken lassen dürfen, aber es ging hier um Süssigkeiten! Nachdem Mai dem Miki schliesslich klargemacht hatte, wie wichtig die Schule für Takuyas Aufspürung war, zeigte sich dieser einsichtig. Tut mir Leid Mai. Als sie ihn schliesslich mit gefalteten Händen darum bat, sich etwas normaler zu verhalten, willigte Benji mit einem Nicken ein.
Wenig später entschied sich Team Miki dafür, die Suche nach Takuya im Schulgebäude fortzusetzen, da Takuyas Lehrerin der einzige Anhaltspunkt war, den die Drei hatten. Die etwas übertriebene Reaktion der Blauhaarigen hatte Benji ihr längst verziehen, er mochte sie einfach zu sehr um nachtragend zu sein. Ironischerweise sollte der junge Miki die ersehnte Revanche gegen die Akademisten schon wenig später erhalten, denn als die Pausenglocke ertönte, füllten sich die Gänge mit Schülern, die alle auf Team Miki zustürmten. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht festigte Benjiro seinen Stand etwas und breitete seine Arme so aus, als wolle er die Akademisten in den Arm nehmen. Thahaha, wir sind drei waschechte Shinobi, glauben die wirklich die könnten uns fertigmaa……… Benjiro wurde aus seinen Gedanken gerissen und etwas Hartes Schlug mitten in sein Gesicht. Auuuuuh! Der harte Schlag hatte Benjiro gehörig aus dem Gleichgewicht gebracht und nur wenige Augenblicke später, fand sich der Wüstennomade auf dem Fussboden vor. Offenbar verwechselten ihn einige der Schüler mit einem Teppich, denn wieso sonst sollten sie direkt über den kleinen Jungen latschen? So schnell wie alles begonnen hatte, war auch alles wieder vorbei und Ruhe kehrte in den langen Flur ein.
Hustend und keuchend richtete sich Benjiro auf und schlug wie wild mit seinen Fäusten um sich. Na, komm doch her du! schrie Benji während er immer noch wild um sich schlug. Du denkst du kannst mich veralbern, aber da hast du die Rechnung ohne den zukünftigen Meister der Strei…. Tollpatschig wie der Sunanin war stolperte er über seinen eigenen Fuss und kippte geradewegs nach vorne, während sein Gesicht erneut gegen den harten Boden klatschte. Verzweifelt drehte sich der Junge auf seinen Rücken und blieb einfach liegen. War es das jetzt gewesen, so würde er versagen? Mit einem leeren Magen und vollkommen blind? Moment mal, blind? Der Miki war vielleicht nicht blind, aber als er vorhin von der Meute beinahe zu Pizza getrampelt worden war, war dem Jungen sein Häuptlingskopfschmuck so tief ins Gesicht gerutscht, dass er nun nichts mehr sehen konnte. Dementsprechend gross war die Erleichterung als er eine fremde Hand auf seiner Stirn spürte, die langsam den Häuptlingskopfschmuck ausrichtete, sodass er wieder sehen konnte. Fröhlich sprang Benjiro auf und umarmte seine Retterin. Wuhuuuu! Vielen Dank dass ich wieder sehen kann! Das rechne ich dir hoch an! Plötzlich liess Benji seine Retterin los und machte einen Schritt zurück. Du… du bist doch ein Mädchen, oder? Sie musste einfach Eines sein, die zierliche Statur, der grosse Brustpanzer… wenn Benjiro doch nur den Trick mit den Gesichtszügen kennen würde, dann wäre er sich sicherer. Aber es half nichts, sie würde ihm bestimmt gleich verraten ob sie ein Mädchen oder ein Junge war. Mit einer etwas überraschten aber sehr netten Stimme antwortete die Braunhaarige. Na du bist mir aber einer, sieht man das denn nicht? Benjiro bevorzugte es zu schweigen, denn das war bestimmt eine dieser legendären Fangfragen, die man nur falsch beantworten konnte. Ohne Zeit zu verlieren fuhr die Braunhaarige fort: Du bist doch der Junge der vorhin die Prügelei beim Süssigkeitenautomaten angefangen hat, nicht wahr? Irgendwie gefiel dem Miki die Version seiner Retterin nicht, weswegen er seinen Kopf hängen liess und nach einer geeigneten Antwort suchte. Ich würd jetzt nicht sagen dass ich angefangen hab… Na gut, vielleicht ein kleines bisschen… Aber hey, wie ich Mai schon zu erklären versuchte, es ging um Süssigkeiten! Noch bevor Benji ausführlicher werden konnte fiel ihm die angehende Kunoichi ins Wort. Mai? War das etwa die grosse Blauhaarige? Holla die Waldfee, von der Beobachtungsgabe der Akademistin hätte sich Benjiro eine ganze Scheibe abschneiden können, doch jetzt gab es Wichtigeres zu tun.
Ja, Mai ist meine Freundin, zwar erst seit kurzem, aber sie ist echt toll.
Etwas verdutzt und ungläubig starrte die Braunhaarige Benjiro an, schluckte einmal kurz und fuhr dann fort. Ist sie nicht ein bisschen älter als du?
Hmm, das kann schon sein, aber das macht doch nichts. Komisch kam dem Miki die ganze Fragerei schon vor, aber solange die Fremde nicht zu persönlich wurde, machte dem weltfremden Shinobi das nichts aus.
Ich bin übrigens Suzuna. Meinte die Braunhaarige eher beiläufig, während sie Benjiro etwas nachdenklich musterte.
Selbstverständlich stellte auch der Miki sich vor, wie immer auf seine eigene Art und Weise. Ich bin Benjiro, der zukünftige Meister der Streiche! kurz hielt er inne, ehe er weitermachte. Du scheinst echt eine coole Persönlichkeit zu sein Suzuna, wenn du möchtest darfst du auch meine Freundin sein. Seine weissen Beisserchen zur Schau stellend, grinste der Miki Suzuna an, welche Benjis Absichten etwas zu missverstehen schien. Sag mal, du hast sie ja wohl nicht mehr alle! Schämen solltest du dich, hast eine Freundin und baggerst schon die Nächste an! Mit einem tomatenroten Gesicht holte die Kunoichi aus und presste ihre Handfläche feste auf die Wange des Mikis, sodass ein lautes klatschen zu hören war, und sich ein roter Handabdruck auf seiner Wange bildete. Völlig verdattert taumelte der Wüstennomade einige Schritte nach hinten, schüttelte kurz seinen Kopf und ging wieder auf die Braunhaarige zu. Normalerweise hätte Benjiro die Kunoichi jetzt zu Hackfleisch verarbeitet, immerhin hatte sie ihn ohne Grund geschlagen, aber irgendwie kam diese Aktion so unerwartet, dass er nicht wütend wurde, sondern sich eine Art Unverständnis in ihm breit machte. Plötzlich kramte der Junge aus seinem Rucksack sein Ninjastirnband hervor und zeigte es Suzuna. Lieb lächelnd kommentierte er den ganzen Vorgang. Was auch immer du dir vorhin dabei gedacht hast, als ich Mai als Freundin bezeichnet habe, spätestens das hier… Kurz strich Benji mit seinen Fingern über sein nahezu unversehrtes Stirnband. … sollte dir die Wahrheit zeigen.

Suzunas Gesicht machte deutlich, dass sie sich ziemlich dumm vorkam. Dann… seit ihr also im selben Team? Nickend stimmte Benjiro zu. Ja, zusammen mit Cho, ich kenne Cho zwar noch nicht so gut, aber Cho wirkt sehr gelassen und cool. Jetzt da alle Ungereimtheiten geklärt waren, konnten sich die Beiden offen und ehrlich miteinander unterhalten. Deswegen wollte Benjiro keine Zeit verlieren und erzählte Suzuna alles, von der Mission, dem prunkvollen Anwesen und dem verdächtigen Butler, bis hin zu den eher weniger hilfreichen Infos die die Eltern zu bieten hatten. Wenig später war der Miki im Hier und Jetzt angelangt. … also wollten wir uns auf den Weg machen um mit der Lehrerin des Jungen zu sprechen, dabei wurden wir allerdings getrennt. Kurz guckte sich Benjiro erneut um, als würde er hoffen Mai oder Cho vielleicht doch noch zu entdecken. Suzuna hatte bislang still und interessiert zugehört, doch jetzt meldete sie sich zu Wort.
Solltest du dich nicht auf die Suche nach deinem Team machen? meinte die Braunhaarige besorgt. Haha, Suzuna war echt lustig. Lachend und sich am Hinterkopf kratzend antwortete der Wüstennomade. Ach, mach dir mal keinen Kopf deswegen, Mai ist eine Chunin, wenn sie mich finden will, findet sie mich auch Etwas nachdenklich fügte der Miki noch hinzu. Ich hoffe nur dass wir Takuya bald finden, das ist momentan das Wichtigste.
Plötzlich weiteten sich Suzunas Augen und sie packte Benjiros Hand. Sagtest du gerade Takuya? Erst jetzt fiel dem Sunanin auf, dass er während seinen Ausführungen nicht einmal Takuyas Namen erwähnt hatte, deswegen nickte er hastig. Ja, so heisst der vermisste Junge, kennst du ihn etwa? Erneut tauschten der Genin und die angehende Genin Informationen miteinander aus und es stellte sich heraus, dass Suzuna sowas wie ein Sechser im Lotto in Sachen hilfreiche Infos für die Mission war. Anscheinend war sie Takuyas Freundin, doch irgendwie schien sie sich mehr aus ihm zu machen, den Teil hatte Benjiro zwar nicht ganz verstanden, aber den weitaus wichtigeren Teil hatte Benji sehr wohl begriffen. Auch Suzuna bestätigte Takuyas seltsames Verhalten. Obwohl sich die Braunhaarige Sorgen um ihren Freund gemacht hatte, waren der Respekt und die Angst vor Takuyas Eltern doch zu gross gewesen sodass sie sich nicht getraut hatte, mal nach dem Rechten zu sehen. Offenbar hielten Mama-Cho und Shin nicht viel von normalen Bürgern, wie Suzuna einer war.
Etwas ratlos legte Benji seine Hand auf Suzunas Schulter und lächelte sie dann an. Wir werden ihn finden, versprochen.

Hoffen wir mal dass Benjiro da nicht zu viel verspricht.
 

Sakaida Mai

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Cho?“, fragte Mai gedämpft in den mittlerweile leeren Gang. „Benji?“ Keine Antwort. Verunsichert verschränkte Mai ihre Arme. Dass sie Cho nicht mehr sah, war eine Sache. Obwohl Mai das Mädchen kaum kannte, war sie sich sicher, dass sie keinerlei Probleme machen oder haben würde. Sie schien verantwortungsbewusst zu sein, im Gegensatz zu Benjiro. Von ihm hätte Mai gerne gewusst, wo er steckt. Zwar war sie ihm natürlich nicht böse wegen vorhin (dafür guckte er zu süß), aber ganz verdaut hatte sie das noch nicht. Geschafft seufzte der Blauschopf aus. „Was für ein Stress..“ Dabei könnte es doch so einfach sein! Was war denn schon groß dabei, ein paar Schüler und Lehrer aus der Schule zu befragen? „Kann ich Ihnen helfen?“, riss eine freundliche Stimme Mai aus ihren Gedanken. Überrascht wandte sie sich um und blickte in das Gesicht einer groß gewachsenen, schmalen Frau mittleren Alters. „Äh.. Ja. Kennen Sie einen Schüler hier namens Takuya?“, entgegnete Mai höflich. Das Gesicht der Frau wurde ernst. „Ja, ich bin seine Lehrerin. Warum? Kennen Sie ihn?“ Die Augen der Blauhaarigen wurden groß. „Frau Serizawa?“, fragte sie vorsichtshalber nach. Nun war es an der Lehrerin, überrascht zu sein: „Genau! Woher wissen Sie das?“ Mai lächelte sie verschmitzt an und erklärte ihr, dass sie gemeinsam mit einem Team auf der Mission war, um den verschwundenen Takuya zu finden. „Oh, das erleichtert mich. Ich mache mir große Sorgen um ihn. Bitte kommen Sie doch mit, unterhalten wir uns in einem der Sprechzimmer in Ruhe. Ich habe gerade eine Freistunde.“, bot Frau Serizawa an und winkte Mai mit sich.

So ein Sprechzimmer war schon eine feine Sache. Auf dem Tisch, an welchem Mai und Frau Serizawa, die Lehrerin von Takuya, saßen, standen Saft, Wasser und ein paar Kekse. Auf die Einladung der Frau hin griff Mai beherzt zu. Wie nett! „Haben Sie und Ihr Team schon irgendetwas herausfinden können?“, fragte die Lehrerin. Mai schüttelte enttäuscht den Kopf. „Leider nicht. Wir haben erst heute mit der Suche begonnen. Bisher waren wir nur bei seinen Eltern, aber das half uns nicht besonders weiter. Unsere nächste Station ist Takuyas Schule, vielleicht wissen seine Freude mehr. Oder Sie?“, fragte Mai hoffnungsvoll. Frau Serizawa nahm einen Schluck Wasser, ehe sie seufzte: „Ja, seine Eltern..“ Mai wurde hellhörig. „Ich kenne sie zwar nicht so gut, aber die Gespräche mit ihnen sind immer sehr angespannt.“ Mitleidig sah der Blauschopf die Frau an. „Aber ansonsten kann ich nichts über die beiden sagen. Takuya hingegen.. Ihn kenne ich schon seit ein paar Jahren. Er war immer schon ein aufgeweckter Junge gewesen. Ich hatte immer den Eindruck, dass er sich hier pudelwohl fühlt. Er war freundlich, fleißig und hatte viele Freunde. Seine Eltern sind ja keine Unmenschen.. nur manchmal meinen sie es zu gut mit ihm.“, erklärte Frau Serizawa Mai. Allen Anschein nach muss sich Takuya als in den letzten Tagen oder wenigen Wochen schlagartig geändert haben. Zuvor schien ja alles in Ordnung zu sein. „Aber was ist der Grund, dass er plötzlich so anders wurde und jetzt verschwunden ist..?“, dachte Mai laut nach. Die Lehrerin seufzte: „Ich weiß es nicht. Seine Laune änderte sich so plötzlich. Und nun ist er verschwunden.. Oh, mir fällt da was ein!“, sagte sie plötzlich und erhob sich hektisch von ihrem Stuhl. „Ich kann im Sekretariat nach der Spint-Kombination von Takuya fragen. Vielleicht finden wir in seinem Spint etwas!“, erklärte sie ihr plötzliches Verhalten und Mai war begeistert, wie kooperativ die Lehrerin war. „Super!“, bekräftigte sie das Ganze.

So.. das müsste es sein.“, murmelte die Dame mittleren Alters. Beide standen sie bereits vor dem Spint, welcher Takuya gehörte. Und da klickte er schon auf. Sofort durchsuchten sie die kleine Unordnung, doch zunächst schien es so, als würden sie nichts finden. „Wenn er wieder da ist, frage ich ihn, warum er meine Arbeitsblätter nicht ordentlich verwaltet.“, murrte Frau Serizawa, was Mai grinsen ließ. „Was ist das?“, fragte der Blauschopf, als sie etwas Zerknülltes im Eck des Spints fand. Sie faltete das Papier auf und erkannte, dass es ein Flyer war. „Ohje!“, entkam es Frau Serizawa, als sie erkannte, was Mai da gefunden hatte. „Das muss ich sofort Cho und Benjiro zeigen!
 

Yimi Cho

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Cho unterhielt sich weiter mit Hiro und stellte dabei fest, dass der gesuchte Junge sich mit gefährlichen Leuten abgab. Ob er wusste, worauf er sich da einließ? Ihr Gesprächspartner hatte sich aus der Sache aufjedenfall raushalten wollen, was man ihm Chos Meinung nach auch nicht übel nehmen konnte. Leider konnte Hiro ihr aber nicht sagen, was genau die eigentlich vorhaben. Egal, er hatte ihnen schon genug Informationen gegeben. „Vielleicht finden wir mehr heraus, wenn wir uns diese Leute genauer angucken.“ grübelte Cho. Der Junge nickte zustimmend und antwortete: „Bestimmt. Sie haben Takuya immer wieder auf dumme Ideen gebracht. Doch ich frage mich, was ihn dazu gebracht hat auf diese Leute zu hören.“ „Das werden wir hoffentlich noch herausfinden!“ meinte Cho frohen Mutes. Aber sie waren 3 eifrige Genin, da werden sie den Jungen schon finden und was passiert ist werden sie auch erfahren. Fragend wurde das Mädchen angeguckt: „Bist du nicht etwas niedlich für eine Genin?“ Dabei gestikulierte er ihr mit den Fingern, dass sie ziemlich klein war. Die Kleine kicherte amüsiert und erwiderte: „Man kann nicht zu niedlich sein! Und zu klein bin ich auch nicht, nur unauffälliger.“ Der Junge lachte leise und meinte: „Ich stimme dir zu.“ Cho spielte mit einem Stift und fragte: „Wie lange ist Takuya eigentlich schon weg?“ Leider wusste Hiro auch darauf keine genaue Antwort. „Ich bin mir nicht sicher. Mit diesen Leuten trifft er sich schon seit ein paar Tagen, aber richtig verschwunden ist er erst seit kurzem. Ich hatte nicht mit seinen Eltern gesprochen. Ich habe gehofft, dass es nicht so schlimm ist und er ist immernoch mein Freund und seine Eltern... wären sicher sehr streng mit ihm gewesen, wenn sie etwas davon erfahren hätten. Im Nachhinein wäre es vielleicht besser gewesen ihnen etwas zu sagen.“ Cho patete dem Jungen auf den Kopf und sagte: „Oder es hätte dazu geführt, dass er noch eher weggegangen wäre und das im Streit mit seinen Eltern. Wir können nicht sagen, ob es besser gewesen wäre, aber wir können ihn suchen und verhindern, dass er dumme Dinge tut.“ Hiro nickte und das Mädchen meinte: „Du kannst ja gucken, ob du irgendwas hörst. Nur bring dich nicht in Gefahr.“ Der Junge schüttelte den Kopf. „Nein, ich werde nichts gefährliches machen, ich will euch nicht noch mehr Arbeit machen. Aber werden wir uns überhaupt wiedersehen?“ Uhh, eine berechtigte Frage und Cho wusste es nicht genau. Sie antwortete dem Jungen: „Ich weiß es nicht, aber wenn wir Takuya nicht finden kommen wir bestimmt nochmal vorbei und gucken, ob du etwas Neues erfahren hast.“ Hiro dachte kurz darüber nach und meinte dann: „Ich denke du solltest langsam nach deinem Team gucken. Sie suchen bestimmt auch schon.“ Er hatte recht! Cho nickte und stand leise auf. Sie verabschiedete sich und sagte noch: „Vielen Dank für die Hilfe.“ „Gerne.“ antwortete Hiro und gestikulierte ihr loszugehen.
Das Kind ging aus dem Klassenraum und machte sich auf die Suche nach Mai und Benjiro. Wo die Beiden wohl steckten? Es dauerte aufjedenfall nicht lange, bis Cho die Blauhaarige entdeckt hatte, da sie nicht nur auffällig war, sondern zusammen mit einer anderen Frau mitten im Gang stand. Sie befanden sich vor einem Spint und guckten sich anscheinend etwas an. Neugierig tapste sie leise heran und wurde erst dann auffällig, als sie ihren Kopf neugierig in das Sichtfeld der beiden Frauen schon, bei dem Versuch etwas auf dem Papier zu erkennen. „Was habt ihr da gefunden?“ fragte das Kind.
 

Sakaida Mai

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Überrascht blickte Mai über ihre Schulter zu Cho, welche plötzlich wieder aufgetaucht war. Sie hatte sich so leise herangetapst, dass weder die Lehrerin, noch der Blauschopf sie in der Aufregung bemerkt hatten. Sofort wedelte Mai hektisch mit dem Flyer vor Cho’s Nase her, während sie aufgeregt erklärte: „Das ist ein Flyer über ein Internat für männliche Jugendliche ab sechzehn Jahren! Der lag völlig zerknittert in Takuyas Spint!“ Vor Freude darüber, dass sie endlich einen nennenswerten Hinweis für das Verschwinden des Jungen gefunden hatte, drückte Mai sich den Flyer nun an die Brust, als würde sie ihn umarmen wollen. „Das ist großartig!“, teilte sie enthusiastisch mit, ehe sie sich räusperte: „Ich meine.. es ist schrecklich, dass seine Eltern ihn womöglich wegschicken wollen, aber immerhin wissen wir jetzt relativ sicher, wo sein Problem liegt!“ Erst strahlte Mai die Lehrerin und dann Cho an. Sie wusste nicht, ob die beiden ihren Enthusiasmus teilen würden, aber das bekümmerte die quirlige Chuunin auch nicht. Dennoch verschränkte sie dann nachdenklich ihre Arme. „Aber warum haben Takuyas Eltern das nicht erwähnt?“, fragte sie an Cho gerichtet. Vielleicht hatte sie ja eine Idee.

Nachdem sich die beiden Mädchen von Frau Serizawa freundlich verabschiedet haben, entschieden sie, in der großen Aula im Eingangsbereich auf Benjiro zu warten. Wenn er nicht bald auffindbar sein würde, würden sie ihn in der Schule suchen gehen. Hoffentlich würde das nicht notwendig werden..
Hast du eigentlich irgendetwas herausfinden können?“, fragte Mai Cho. Diese erzählte von ihrem Wissen, dass Takuya nun mit ziemlich zwielichtigen Typen herumstreunt und anscheinend auch der beste Freund ein wenig ratlos über die ganze Sache zu sein schien. „Dass Takuya nicht einmal ihm das mit dem Internat erzählt hat..“, murmelte die Chuunin dann nachdenklich. „Aber es ist wichtig, dass wir wissen, dass Takuya noch in Shirogakure ist. Man kennt ja die Glasscherbenviertel hier, dort sollten wir uns als nächstes umsehen.“ Nachdenklich strich sich Mai durch das lange Haar, ehe sie sich wieder an Cho wandte: „Oder denkst du, wir sollten erst noch einmal zu Takuyas Eltern gehen? Wer weiß, was sie uns zu ihrem Entschluss sagen können. Oder ob sie gar nichts von einem Internat wissen und wir auf der falschen Spur sind?“ Vielleicht würde ein Ratschlag der Brünetten zu einer Entscheidung verhelfen.

Unter lautem Poltern kam Benjiro plötzlich angerannt. Überrascht sahen die beiden Mädchen ihm entgegen und Mai entschied, gar nicht erst zu fragen, wo er war und warum er so laut angetrampelt kam. Er hat bestimmt seine Gründe und weniger zu wissen ist in diesem Fall wohl mehr. Stattdessen wollte Mai gleich wieder Bezug zur Mission nehmen, weshalb sie Benjiro auf den neuesten Stand der Dinge brachte. Als er alles verstanden zu haben schien (zumindest machte es äußerlich den Eindruck), richtete Mai das Wort an Benjiro: „Hast du etwas herausfinden können?
Und tatsächlich konnte der Wüstensohn seinen beiden Teamkameradinnen ein paar wichtige Informationen mitteilen: Es gab ein Mädchen in Takuyas Leben, welches er wohl sehr gern hatte. Doch seine Eltern unterstützten das absolut nicht und mit dem Internatsbesuch wäre die Beziehung der beiden Jugendlichen wohl bald am Ende.
Der Arme..“, seufzte Mai wehmütig. Betreten faltete Mai das Papier, also den Flyer, auseinander und sah ihn sich noch einmal genau an. „Wow.“, murmelte sie dann, ehe sie fortfuhr: „Diese Schule liegt an der Grenze zum Reich des Grases. Shirogakure ist da nicht unbedingt um die Ecke..

Erwartungsvoll sah Mai zu Cho. Hatte sie eine Entscheidung getroffen, wie es wohl besser wäre, weiter zu verfahren?
 

Yimi Cho

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Mai guckte sie an und fuchtelte ihr mit dem Zettel vor der Nase rum. Cho war ein wenig überrascht von der plötzlichen Reaktion, konnte gelegentlich aber sogar erkennen, was auf dem Papier zu sehen war. Nicht das das nötig gewesen wäre, weil die Blauhaarige ihr aufgeregt alles erzählte. Ein Internet? Davon hatte Cho schon gehört! Leider verstand das kleine Mädchen die Situation nur halb und wusste daher auch die regelrechten Freudensprünge der Großen nicht zu deuten. Hatten sie etwas Gutes herausgefunden? Noch merkwürdiger wurde es, als Mai den Zettel umarmte. … Waaaaaas?! Seine Eltern wollten Takuya wegschicken?! Aber man hatte ihr eigentlich gesagt, dass Eltern ihre Kinder für gewöhnlich nicht ab einem gewissen Alter loswerden wollten oder einfach verschwanden. Was stimmte den nun? Cho lies sich von der Euphorie der Chuunin ein wenig anstecken, immerhin hatten sie anscheinend etwas Wichtiges herausgefunden und das größere Mädchen war niedlich, wie sie sich gerade freute. Warum die Eltern nichts gesagt hatten? Gute Frage, auf die die Dunkelhaarige keine gute Antwort wusste. „Vielleicht halten sie es für selbstverständlich.“ Rätselte Cho. „Oder sie wollen uns nicht damit erschrecken, dass unsere Eltern uns vielleicht auch bald wegschicken wollen oder verschwinden!“ War das die Idee, welche Mai sich erhofft hatte?
Die Lehrerin ging wieder und die zwei Mädchen bewegten sich zum Eingangsbereich, nachdem sie sich brav verabschiedet hatten. Da Benjiro noch nicht bei ihnen war hatten sie etwas Zeit zum reden und Mai konnte sich informieren, was die Dunkelhaarige für neue Informationen bekommen hatte. Das Kind stimmte der Chuunin zu, bis zu dem Punkt mit den Glasscherbenvierteln. Mai redete weiter, bevor Benjiro angestürmt kam und dadurch bekam das kleine Mädchen zum Glück etwas Zeit zum nachdenken. Cho stand nachdenkend da und hörte ihren beiden Missionspartnern halb zu, während sie über die schwierige Frage von Mai nachdachte. So bekam das Kind die tragische Liedesgeschichte zwar nicht ganz mit, hatte dafür aber trotzdem keine Antwort parat. Es war eine traurige Geschichte, bei der Takuya und das Mädchen voneinander getrennt werden würden. Der Informationsaustausch endete und die Dunkelhaarige musste zum Glück noch keine Antwort geben, weil Mai sich zuvor ein weiteres Mal den Flyer anguckte. Im Reich des Grases! Aber das war weit weg! Das war... nicht hier! Cho dachte kurz darüber nach in welchem Reich sie eigentlich waren. Im Reich des Feuers. Also war die Schule in einem ganz anderen Reich! War Shirogakure nicht die Hauptstadt der Schulen? Also sie war extra von Konoha nach Shiro gewechselt, wegen der Shinobiausbildung. Plötzlich bemerkte Cho, dass die Aufmerksamkeit der Chuunin vom Flyer zu ihr gewechselt ist. Das große Mädchen starrte sie an und Cho wusste, dass sie auf die Frage zurückkommen wollte. Aber sie hatte doch noch keine Antwort! Doch das Mädchen hatte sowieso eine andere Frage. „Maaai, was ist ein Glasscherbenviertel?“ Niedlich, aber sonst recht ausdruckslos blickte sie die Sakaida an. Als Antwort auf die Frage sagte sie letztendlich: „Seine Eltern haben nicht viel gesagt. Meinst du das Internet würde uns helfen Takuya zu finden? Du hast doch gesagt, es ist im Reich des Grases. Ich denke wir haben doch jetzt einiges erfahren, oder?“
 

Sakaida Mai

Chuunin
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Leider marschierten die drei Shinobi mehr oder weniger Ziellos durch Shirogakure. Noch war die Entscheidung nicht gefallen, ob sie nun zuerst erneut zu Takuyas Eltern gehen sollten oder ob es besser wäre, endlich den Jungen ausfindig zu machen. Es hatte beides Vor- und Nachteile. Besonders Cho’s Anmerkung, dass diese es vielleicht als selbstverständlich sahen, ihren Sohn auf ein Internat zu schicken, stimmte Mai nachdenklich. Aus ihrer Sicht war es albern, dass Eltern oft der Meinung waren, dass sie wussten, was das Beste für ihr Kind sei. Aber sie würden Takuya aus seiner Heimat und seinem Freundeskreis reißen, das konnte doch nicht gesund sein. Und wofür? Für bessere Chancen auf eine tolle Karriere. Der Flyer des Internats sah bereits danach aus, dass dort die zukünftigen Juristen, Mediziner oder Wirtschafter ausgebildet werden. Vielleicht wollte Takuya das gar nicht? Zumindest wollte er es nicht jetzt. Und was es auch für ein Beruf werden würde, welchen er ergreifen will, er würde es zur gegebenen Zeit auch schaffen. Das sprach gegen einen Besuch der Eltern – Mai wollte diese nicht mit Vorwürfen belasten. Schlimmstenfalls würden sie sich so sehr vor den Kopf gestoßen fühlen, dass sie nach anderen Shinobi für diesen Auftrag verlangen. Ein Albtraum!

Was sprach dagegen, zuerst nach Takuya zu suchen? Bestimmt gab es da auch etwas, aber es wollte Mai im Moment noch nicht einfallen. Der Blauschopf warf fragende Blicke zu ihren jungen Teamkameraden. Es war gar nicht so einfach, Anführer zu sein. Einerseits wollte sie die beiden möglichst in die Entscheidungsfindung miteinbeziehen, andererseits machten sie nicht immer den erfahrensten Eindruck. Benjiro prügelt sich mit Schülern wegen Süßigkeiten und Cho nahm an, dass Takuyas Eltern ihnen das Internat verschwiegen hatten, um sie nicht zu ängstigen. Ein Seufzer entfuhr der jungen Frau. „Und trotzdem haben sie es verdient, hier aktiv mitzugestalten.“, entschied sie gedanklich. Doch, das war die richtige Entscheidung! So und nicht anders.

Maaai, was ist ein Glasscherbenviertel?“, hörte sie Cho in genau diesem Moment fragen, was die Chuunin bezüglich ihrer Entscheidung wieder verunsicherte.
Oh.“, begann sie überrascht. „Das sind Viertel in einer Stadt, die beispielsweise für hohe Kriminalität bekannt sind oder in welchen vor allem sozial benachteiligte Menschen leben.“, erklärte Mai sachlich. Und hoffentlich nicht so sachlich, dass es nicht so ganz verstanden werden kann. Von den Auswirkungen sozialer Ungleichheit auf das schichtspezifische Verhalten der Menschen fing Mai gar nicht erst an.
Was Cho’s Idee mit dem Internet betraf, so erhoffte sich der Blauschopf nicht allzu viele Informationen, welche auch die Mission selbst von Belang waren. Dennoch sollte man nehmen, was man kriegen kann und so sicherte sie Cho zu, dass sie das bei Bedarf auch machen würden.
Okay.“, seufzte sie nach einer kurzen Stille, ehe sie sich bestimmt ihren beiden Teamkollegen zuwandte und vor ihnen stehenblieb. Dann klatschte sie einmal in die Hände und verkündete ihr Urteil: „Wir machen es so: Bis es zum Abend dämmert haben wir genug Zeit, schnell was Essen zu gehen und uns mit einem Foto von Takuya in einer entsprechenden Gegend umzuhören. Außerdem sollten wir uns Gedanken darüber machen, wie wir vorgehen. Er wird mit Sicherheit nicht mit uns nach Hause kommen, nur weil wir ihn nett darum bitten.“, erklärte sie schließlich.
Nachdenklich stemmte sie die Hände in die Hüften. „Wenn wir ihn wenigstens zu einem Konfliktgespräch mit seinen Eltern überreden könnten, das wäre bereits die halbe Miete..“, murmelte Mai nachdenklich. Mal sehen, die drei müssten die Situation abwarten.

[ooc: Hallo! Um ein eventuelles Missverständnis zu klären: Ich war davon ausgegangen, dass Takuya auf eine normale Schule geht xD ]
 

Miki Benjiro

Genin
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Plötzlich ging alles ganz schnell. Wenige Augenblicke zuvor hatte sich der an ein Tier erinnernde Junge noch mit der braunhaarigen Suzuna unterhalten und jetzt war Team Miki schon wieder unterwegs. Richtung – unbekannt.
Doch was war eigentlich in dieser Zeit passiert, die Benjiro als so kurz wahrnahm? Ganz einfach, offenbar hielt Suzunas Lehrerin nicht viel von ausserschulischen Beschäftigungen – so bezeichnete sie jedenfalls die Unterhaltung zwischen Benji und Suzuna – ganz besonders dann nicht, wenn diese besagten Beschäftigungen während der Schulzeit stattfanden. Man kann sich denken was die aggressive Lehrerin getan hat, ziemlich frech hatte sie den Wüstenjungen aus der Akademie gejagt. War das etwa die berühmte Gastfreundschaft von der Benjiro gehört hatte? Wie Benji war hatte er sich natürlich sofort dafür gerächt und alle Porträts des gesamten Lehrpersonals, welche in den verschiedenen Gängen und Korridoren angebracht waren, mit Schnurrbärten und Teufelshörnern versehen. Hier und Dort wurden noch ein paar schwarze Zähne hinzugefügt und Voila! Es geht eben nichts über einen wasserfesten Stift in der Ninja Ausrüstung. Wenig später war Benji endlich auf Mai und Cho gestossen, die offenbar schon fleissig Informationen austauschten. Schliesslich war auch Benjiro zum Zuge gekommen und ergänzte Mais und Chos Infos mit seinen eigenen. Das Abenteuer wurde fortgesetzt.

Also machten sich die drei Shinobi auf, in Richtung nirgendwo, weil niemand so genau wusste wohin es gehen sollte. Leider war Benji in solchen Situationen nicht besonders hilfreich. Er war im Allgemeinen nicht gerade die hellste Leuchte im Leuchter und logische Schlüsse aus gesammelten Informationen zu ziehen, war eine Fähigkeit welche ihm vergönnt war. Des Weiteren hatte Benjiro gerade ein weitaus grösseres Problem als die Sache mit der Mission – er hatte einen riesigen Kohldampf und Oma Mikis Leckereien waren zwar verlockend und sein Rucksack vollgestopft davon, jedoch hatte man manchmal einfach eine andere Art von Hunger. Benji nannte diesen Hunger den Bärenhunger, weil man in diesem Zustand bestimmt gleich viel wie ein Bär verspeisen konnte. Na gut, um ehrlich zu sein, der Junge könnte immer gleich viel essen wie ein Bär, aber so ist das nun mal in dem Alter. Man, ich hab so einen Kohldampf… ich könnte ein ganzes Schwein verspeisen… Während sein Magen laut seinen Gedanken Recht gab, indem er wie wild knurrte, kam dem an ein Tier erinnernden Jungen eine Idee. Wenn ich ein Stück Fleisch von einem Tier esse… welches kurz zuvor gefressen hat… hab ich dann die Portion des Tieres mitgegessen? Ein erneutes lautes Magenknurren riss Benjiro aus seinen Gedanken und wie es der Zufall wollte, entschied sich Mai just in diesem Moment dafür, eine Essenpause einzulegen und bis am Abend zu rasten. Natürlich war Benji zu stolz um zuzugeben dass er die Pause ebenfalls gebrauchen konnte und deswegen kommentierte er Mais Aussage mit einem frechen Grinsen. Wenn du darauf bestehst Mai! Benjis Magen der die Aussage des an ein Tier erinnernden Jungen mit einem lauten Löwengebrüll untermalte, war nicht besonders hilfreich. Ein Blick hinüber zu Cho machte klar, dass auch Cho sich über eine Essenpause freuen würde – jedenfalls fasste Benjiro Chos Gesichtsausdruck so auf. Während sie etwas nachdenklich ihre Arme in ihre Hüften stemmte, erzählte Mai noch irgendwas von einem Foto und der Tatsache das Team Miki noch einen Weg finden musste, um Takuya zu überreden. Ausserdem musste sie von irgendwo her noch ihre halbe Miete besorgen. Takuya zu überzeugen sollte kein Problem werden, immerhin nahm Miki Benjiro – der grösste Überredungskünstler der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft - an dieser Mission teil. Da war also nur noch die Sache mit Mais halber Miete. Benji war sich zwar nicht sicher ob Mai den beiden ihr Anliegen zum richtigen Zeitpunkt preisgab, aber falls nach Abschluss der Mission genug Zeit blieb, konnten Cho und Benji ihr bestimmt bei der Organisation des Geldes behilflich sein, dafür waren Freunde schliesslich da.
Gerade als Mai ihre Aussage beendet hatte, packte Benji sie und Cho am Handgelenk und zog die Beiden erneut wie ein Wahnsinniger und frei nach dem Motto: Widerstand zwecklos, hinter sich her. Erstaunlicherweise ging dem Jungen diesmal nicht schon nach einem kurzen Sprint die Puste aus und sie schafften es ohne grössere Zwischenfälle an den Zielort: Ein riesiges Grill Restaurant. Man konnte quasi zusehen wie das Fleisch vor sich hin bruzelte und Benjiro lief von dem intensiven Geruch schon der Sabber im Mund zusammen. Er befand sich auf Wolke sieben und seine Sinne waren so benebelt, dass er erst nach etwa einer gefühlten Minute daran dachte, dass er Mai und Cho loslassen musste. Jetzt musste sich das Trio Infernale nur noch hinsetzten und bestellen. Zuvorkommend wie Benjiro war übernahm er das Bestellen gleich für alle drei. Hastig winkte er einem langen schmalen Herren zu, der daraufhin mit den Augen rollte und schlecht gelaunt zu Benjis Tisch marschierte. Sie wünschen? Grinsend fuhr Benji mit seiner Hand über die gesamte Karte. Wir hätten gerne alles! Mit grossen Augen musterte der Kellner die drei ungläubig, schüttelte dann seinen Kopf und machte sich vom Acker. Wie sie meinen..
Die Essenseinnahme verlief ohne grössere Zwischenfälle, und als Benji sich kurz von dem Tisch entfernte um zu strullen und von dem Kellner darauf hingewiesen wurde, dass der Brunnen vor dem Restaurant sich nicht dazu eignete, klärte er bei seiner Rückkehr auch die Sache mit der Rechnung. Thahah, das wird ein Spass

Wenig später waren die drei Shinobi wieder reisebereit und es war auch höchste Zeit geworden, denn es dämmerte schon. Was nun folgte war etwas auf das Benjiro so nicht vorbereitet gewesen war. Als Mai und Cho von Ghettovierteln und benachteiligten Vierteln sprachen, hatte sich der Wüstennomade nichts weiter dabei gedacht. Die Tatsache dass es manchen Menschen besser ging als anderen war so normal geworden, wie die Tatsache dass eine Maus nie kräftiger als ein Elefant sein würde. Trotzdem bemerkte Benjiro schon seit er das Viertel betreten hatte diese komische Spannung die in der Luft lag. Es herrschte eine schlechte Atmosphäre und dieser Teil Shirogakures wurde sozusagen ausgeblendet. Es schien als würde es niemanden interessieren was hier abging und wie es den Leuten hier ging. Traurig musterte der Braunhaarige Junge die Leute, die sich hier herumtrieben und man konnte beinahe jede Gruppe von Menschen ausmachen. Da gab es diejenigen die arm waren, die Kriminellen und die Reichen unter den Armen. Knurrend ballte Benjiro seine Hände zu Fäusten und kommentierte das Ganze mit einer wütenden Stimme: Grrrr…. Wie kann es sein dass Shirogakure es sich leisten kann teure Shinobi auf Missionen zu schicken, aber diesen Leuten nicht hilft? Gerade als der an ein Tier erinnernde Junge beinahe ausrastete vor Wut, fielen ihm zwei kleine Jungs auf, die sich in einer der Gassen herumtrieben. Ihre Kleider glänzten nicht gerade damit neu zu sein und auch makellos sauber ging anders. Die Beiden gehörten zweifellos zu den ärmeren Leuten in diesem Viertel. Es brach dem kleinen Miki beinahe das Herz die nur etwas jüngeren so zu sehen. Bis heute hatte er sich über solche Dinge nie Gedanken gemacht, nie daran gedacht dass es auch Leute geben könnte denen es vielleicht nicht so gut ging, wie ihm. Es war Zeit den Leuten etwas zurückzugeben, so viel Zeit musste sein. Wie könnte Benjiro mit dem Gewissen weiterziehen, einen 60 Kilogramm schweren Rucksack voller Essen mit sich herumzutragen und nichts davon zu teilen? Kurzerhand bat der Miki Mai und Cho um eine kurze Pause und gesellte sich zu den Beiden jüngeren Jungs dazu. Als er sich ihnen näherte schienen die Beiden eher aufgescheucht als fröhlich zu sein und Benjiro musste sie regelrecht daran hindern zu fliehen. Hey, jetzt bleibt doch hier, ich will euch doch nur etwas geben. Völlig umsonst! Als das Wort umsonst viel, stoppten die Beiden und wandten sich wieder Benji zu. Umsonst? der Zweite ergänzte Hier ist nichts umsonst. Ich bin Benjiro, Miki Benjiro und wer seid ihr? Ich bin Juro meinte der etwas Grössere. Und ich bin Taro fügte der Kleinere hinzu. Freut mich ihr beiden So lieb er konnte grinste Benjiro die Beiden an. In diesem Rucksack befinden sich Esswaren, sehr viele Esswaren, zu viele für mich alleine. Benjiro zog den Rucksack aus und stellte ihn vor sich auf den Boden. Kurz entfernte er noch seine Ninja Ausrüstung und wurde dabei neugierig von den beiden Jungen beobachtet. Wenn ihr mir versprecht dass ihr das Essen mit den Anderen teilt, und nicht alles für euch selbst behaltet, gehört es euch. Wo ist der Haken? fragte Juro ungläubig. Es gibt keinen, ich würde euch lediglich um einen Gefallen bitten. Kurz legte der Miki eine Pause ein, ehe er fortfuhr. Der Rucksack ist ein Geschenk ein Andenken sozusagen… könntet ihr ihn mir bitte zurückbringen wenn ihr mit dem verteilen des Essens fertig seid? Die Beiden Jungen guckten einander an und zuckten dann beinahe gleichzeitig mit den Schultern. Natürlich, wir verstecken ihn in dieser Nische… Juro zeigte auf einen dünnen Häuserspalt zwischen zwei Häusern, zu dünn um mit mehr als einer Hand hineinzupassen, aber dennoch breit genug um einen leeren Rucksack hineinzustopfen. Ist das in Ordnung für dich? Lächelnd nickte Benjiro. Das wäre sogar sehr in Ordnung, da wäre aber noch eine Sache… Worauf wollte Benji hinaus? Ganz einfach, anfangs hatte er wirklich nur im Sinn gehabt den Beiden das Essen zu geben, aber nun war ihm der Einfall gekommen, dass die Beiden sich in der Gegend bestimmt auskannten. Also wollte er sein Glück versuchen und die Jungs wegen Takuya befragen. Es ist so, seit ein paar Tagen wird ein Junge vermisst und nach einigen Recherchen wissen wir nun, dass er sich in dieser Gegend herumtreibt, oder zumindest eine Weile herumgetrieben hat. Sein Name ist…

KaaaaaaBaaaam! Mit einem ohrenbetäubenden Knall presste sich plötzlich etwas unglaublich hartes auf Benjis Hinterkopf. Ohhh nein! Es ist der alte Saburo! Weg hier! Schrie Juro, packte zusammen mit Taro den Rucksack und weg waren die Beiden. Nur Benji lag etwas benommen auf dem Boden und wusste gar nicht wie ihm geschehen war. Völlig perplex rappelte er sich auf und rieb seinen Hinterkopf an der Stelle, an welcher er getroffen wurde. Der alte Saburo hatte dem an ein Tier erinnernden Jungen so heftig eins mit seinem Gehstock übergebraten, dass dieser nicht einmal Zeit hatte um wütend zu werden. Öhmm waaa…? Spar dir die Lügerei, du kleiner Gauner! schrie der Alte. Musste man um zu Lügen nicht erstmal etwas sagen? Ziehst deine dreckigen Geschäfte hier direkt vor meiner Haustüre ab und dann verkaufst du dein Zeug auch noch an kleine Kinder! Knurrend rechtfertigte sich der Miki Ich habe den Beiden das Zeug nicht verkauft, sie haben es völlig umsonst bekommen! Respektlos begann der Alte zu lachen. Ach ja? Dumm bist du also auch noch? Jetzt reichte es, was zu viel war, war zu viel! Jetzt setzt es was! Noch bevor der Miki die Möglichkeit hatte dem Alten auch nur ein Haar zu krümmen, liess dieser weiterhin seiner Wut freien Lauf. Ständig macht ihr Rabauken einem Ärger. Ihr müllt das ganze Viertel zu, besprüht die Wände mit nur schwer abwaschbarer Farbe und vandaliert! Kurz hielt Benjiro inne und beruhigte sich wieder. Langsam wurde dem Braunhaarigen klar, dass es sich um eine Verwechslung Hadeln musste und er wollte die ganze Sache Richtigstellen. Immerhin hatte er Mai versprochen sich zu benehmen. Ich glaube du verwechselst mich mit jemandem, ich habe den beiden nur etwas Essen gegeben, weil ich zu viel davon hatte. Es ist nämlich so dass… Im Schnelldurchlauf erklärte Benji dem älteren Herrn die Situation in der er sich befand. …und nun sehen wir uns hier im Viertel um. Der Alte starrte Benjiro eine gefühlte Ewigkeit an und verkündete dann sein Urteil. Ich glaube dir, vorerst… Zufrieden grinste der Miki. Die Leute von denen du berichtest, das klingt sehr nach den Leuten die wir suchen. Könntest du uns vielleicht weiterhelfen? Zuerst winkte der Mann ab und wollte sich verabschieden, doch Benji machte ihn kurzerhand auf etwas aufmerksam. Würdest du dir nur kurz das Foto des Jungen ansehen? Als Wiedergutmachung sozusagen? Der Miki deutete auf seine Beule am Hinterkopf. Grimmig stimmte der Alte zu. Na meinetwegen!

Wenig später kam Benjiro mit dem alten Saburo aus der Gasse heraus, in die er nur wenige Minuten zuvor verschwunden war und ging auf Mai und Cho zu, die am Strassenrand auf Benji gewartet hatten. Leute, das ist Saburo, er kann uns vielleicht weiterhelfen Nun wandte sich Benji dem Alten zu. Herr Saburo, das sind Mai… Benji deutete zuerst auf die Blauhaarige …und Cho und dann auf die Braunhaarige. Nachdem Saburo sich Takuyas Foto angesehen hatte bestätigte sich Benjis Vermutung. Er behauptete Takuya zu erkennen, zumindest kam er ihm bekannt vor, das war doch schon mal ein Anfang. Leider erfuhren die drei, dass Takuya nicht ganz so brav war, wie alle um ihn herum ihn beschrieben hatten. Saburo klagte über Lärm, Müll und Blödsinn den Takuya und seine Gruppe veranstalteten.
Hoffentlich war es noch nicht zu spät!
 

Yimi Cho

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Offen für Hinweise marschierten die drei Shinobi durch Shirogakure. Mai schien der gleichen Meinung wie Cho zu sein, dass sie die Eltern verärgern könnten und das die neue Schule weeeeeit weg war. Weg von seinen Freunden! Aufjedenfall schien auch die Große sich nicht wirklich für eine Vorgehensweise entscheiden zu können, was Cho traurig stimmte kein eindeutigere, bessere Antwort gegeben zu haben. Aber das kleine Mädchen war zuversichtlich, dass das noch werden würde! Sie würden den Jungen schon finden. Das Kind bemerkte einmal die Blicke der Chuunin und lächelte ihr zuversichtlich zu. Hätte die Yimi erahnt wie unerfahren sie gerade wirkte und die Erwartungen der Chuunin nicht so ganz erfüllte, wäre sie bestimmt traurig und würde versuchen sich noch mehr anzustrengen. Leider war sie aber wirklich noch unerfahren und wusste vieles nicht, wodurch sie Mai nicht bei der Entscheidung helfen konnte. Dafür machte die Große das richtig gut und war super freundlich, fand Cho. Die Blauhaarige bemühte sich ja sogar Benjiro und sie mit einzubeziehen! Und was dagegen sprach Takuya zuerst zu suchen? Nun, sie wussten bisher nur, dass seine Eltern ihn zu einem Internet schicken wollten. Hier ging es darum den Jungen zu finden und ihn zurückzubringen, wofür es außerordentlich schlecht wäre, wenn sie ihn auf falschem Fuß erwischten oder direkt in ein Fettnäpfchen traten. Da könnten genauere Informationen der Eltern, was eigentlich dahinter steckt, helfen. Sie waren jedoch drei überzeugende, starke Ninja und würden den Jungen schon überzeugen. Außerdem würden sie schon in keine Fettnäpfchen treten, sie müssten nur vorsichtig sein. Die Eltern waren ja auch nicht viel besser und sie zu verärgern wäre richtig schlimm! Cho gewichtete zumindest das Gespräch mit den Eltern als deutlich schlimmer. Die waren sowieso keine Hilfe gewesen, obwohl die Frau auch Cho hieß!
Mai beantwortete ihr die Frage und Cho fragte sich, was Glasscherben mit Kriminalität und sozial benachteiligten Menschen zu tun hatten. Bei Kriminalität war die Verbindung noch einfach, weil Glasscherben, kaputte Fenster und Einbrüche passte gut zusammen. Bei solchen Aktionen gingen gelegentlich Gläser kaputt und dann gibt es Glasscherben und wenn die das ganze Stadtviertel voll mit Scherben ist, weil es soviele Einbrüche gibt, dann ist es ein Glasscherbenviertel! „Danke, Mai-chan!“ bedankte sich das Mädchen höflich und freundlich für die Beantwortung ihrer Frage. Mai stellte sich vor die Gruppe und meinte, es wäre Zeit kurz etwas zu Essen. Danach könnten sie sich mit dem Foto umhören. Cho nickte zustimmend und freute sich auf das Essen! Sie aß gerne und Hunger hatte sie mittlerweile auch. Die Idee sich einfach mal mit dem Foto umzuhören war auch super! Zu irgendeiner Antwort oder Gedanken über das Problem, welches Mai ansprach, kam die Braunhaarige jedoch nicht, da Benjiro wohl der Meinung war, darüber könne man auch während des Mampfens reden. Hunger hatte er bestimmt auch richtig viel, den Aussagen seines Magens nach. Cho war sehr zuversichtlich, dass das mit dem überreden schon klappen würde und das sogar nicht nur, weil es Essen gab und sie deswegen die Mission beiseite schob.
Aber Essen war gut und der starke Junge schien ein eindeutiges Ziel vor Augen zu haben, als er mit den zwei Mädchen an den Händen durch die Straßen lief. Halt machte er vor einem großen Restaurant für Gegrilltes. Mit einem großen Wow glubschte die Yimi den Laden an und das Wasser lief ihr im Mund zusammen. Das war es wofür sie arbeitete! Essen! Sie setzten sich an einen freien Tisch und Cho malte sich aus, was es hier wohl für Leckereien gab. Sie wollte sich die Karte angucken, aber Benjiro schien schon genaue Vorstellungen zu haben, was es geben würde... und bestellte kurzerhand alles. WAS?! Auch wenn ihre Mimik meist wenig verriet, als sie die Worte des Jungen hörte klappte ihr doch kurz die Kinnlade runter. Hatte der Junge gerade wirklich alles bestellt?! Das Mädchen war überrascht. Setzte sich aber zwischendurch zu ihrem Teamkollegen auf Wolke sieben. Ein wenig fragte sich, wie ob der Junge die Rechnung bezahlen könnte und ob sie auch was bezahlen müsste, irgendwie hatte sie nämlich zweifel daran, dass sie auch nur annähernd genug dabei hatte oder überhaupt hatte. Nun, würde sich schon zeigen, sobald das Essen kam war es für Cho eh vergessen und sie überlegte was sie von dem tollen Essen zuerst zu sich nehmen sollte. "Essssseeeeeen!" kommentierte die Kleine und warf fröhlich die Arme in die Höhe. Sie war glücklich. Und nach dem Essen hier sicherlich auch sehr sehr satt. So viele leckere Sachen! So viele Sachen! Die Yimi wollte von allem etwas probieren!
Das Benjiro im Brunnen pinkeln wollte ignorierte das Mädchen einfach. Der Kellner wies ihn darauf hin, dass er vielleicht einen besseren Ort suchen sollte und Cho hing immernoch beim Essen.
Irgendwann waren sie fertig und irgendwann waren sie auch wieder bereit weiterzugehen. Sie kamen in die heimatlicheren Viertel der Stadt und man konnte sehen wie sie tiefer in die Glasscherbenviertel kamen. Benjiro wirkte immer angespannter, je weiter sie gingen und letztendlich machte er seiner Aufregung mit wütender Stimme Luft. Ein wenig mehr Essen für einige Leute wäre wirklich sehr schön. Die Kleine kam beim Spiel des Essens einigermaßen durch, aber nicht alle waren so geschickt wie sie und auch nicht alle bekamen so eine Chance wie sie, ein Ninja zu werden. Sie hatte sogar schon mit ansehen müssen, wie einer kein Essen auftreiben konnte und letztendlich... keine Kraft mehr hatte. Der Junge blieb stehen und bat um eine Pause. Die Yimi hatte natürlich kein Problem damit und schaute neugierig zu, was er machte. Er ging in eine der Seitengassen und gesellte sich zu zwei anderen Jungen. Während der Miki seiner guten Tat nachging, guckte die Braunhaarige sich um, in der Hoffnung etwas zu sehen, was ihre Aufmerksamkeit fangen würde. Hängen blieb ihr Blick bei einem kleinen Mädchen, welches vor einem Stand stand und sich am Hütchenspiel versuchte. Natürlich verlor sie gegen den schmierigen Standbesitzer. Benjiro war gerade in der Gasse am Werke, darum ging Cho zu der Unglücklichen und entschied sich ihr zu helfen. Ein erstes Spiel verloren sie, doch dann fing die Yimi an richtig zu spielen und es wurde zu einem Wettstreit der Geschicklichkeit. Schon war der erste Sieg auf ihrer Seite! Das kleine Mädchen war unglaublich fröhlich. Der schmierige Mann wollte das nicht auf sich sitzen lassen und forderte zu einem neuen Spiel heraus. Erneut verlor er und wurde fassungslos. Sagen konnte er natürlich nichts, sonst würde seine Tarnung auffliegen. Er achtete genauestens auf die Bewegungen von Cho, aber die war immer einen Tick geschickter. Er beschimpfte die Dunkelhaarige als Schummlerin... und endete selbst als der Schummler, der er war. Der Mann war außer sich vor Wut! Er sah sein ertragreiches Spiel zerstört und reagierte noch hinterhältiger, als sein abgekartetes Spiel sowieso schon war. Schnell war er am Tisch vorbei und hatte Cho ergriffen. Er hielt sie in einem festen Halt und hielt ihr ein Messer an die Kehle. „Du kleine Ratte wirst dich nicht wieder in mein Spiel einmischen!“ Die Yimi war von dieser drastischen Reaktion überrascht, blieb aber ruhig. Das kleine Mädchen, dem sie geholfen hatte, fiel erschrocken auf ihren Hintern. Es dauerte einige Momente, dann bemerkte der böse Mann, dass seine Hand leer war und sein Messer nicht bei ihm war. Er hatte Cho seine leere Hand an die Kehle gehalten. Dafür war da ein Kunai an seiner Kehle, das aber niemand sehen konnte, da er seine „Gefangene“ direkt davor hielt. „Vielleicht solltest du dir überlegen, ob du kleine Kinder weiter um ihr Hab und Gut bringen willst. So einen Angriff wirst du nicht wieder tun.“ sagte Cho und der Falschspieler lies sie vorsichtig und langsam los, bevor er mit einer verletzten Hand davonrannte. Bevor das kleine Mädchen durch die Waffe verschreckt werden konnte war das Kunai auch schon wieder verschwunden und die Braunhaarige sprach sie mit einem Lächeln an. „Tut mir leid, dass der Mann dich erschreckt hat. Du solltest aufpassen was du mit deinen Sachen machst. Es gibt leider Leute die dich nur betrügen und dir deine Sache wegnehmen wollen.“ Das Kind stand auf und ein Lächeln bildete sich auf ihren Lippen. Dankbar blickte sie die Ältere an und wollte den Gewinn anscheinend mit ihr teilen. „Nein, nimm du das. Es ist deins. Und noch etwas. Ich will kein Blödian sein, aber es wird dunkel. Du solltest schnell nach Hause.“ „Danke, großes Mädchen.“ Antwortete die Jüngere und eilte Heim. Hoffentlich kam sie nicht zu spät und bekam keinen Ärger.
Cho ging zurück zu Mai. Benjiro hatte derweil Hinweise gefunden und hatte einen älteren Herrn dabei, welcher anscheinend etwas über Takuya wusste. "Hallo Saburo." Begrüßte sie den Mann, als sie vorgestellt wurde. Der Lärm und Mull musste mit diesen Typen zusammenhängen, von denen ihr erzählt wurde! Aber wenn seine Gruppe soviel Lärm und Müll verursachte, dürften sie Takuya leicht finden können, oder? Fehlte da nicht ein Rucksack bei Benjiro?
 
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