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Arizuka - Armenviertel

Manako Raku

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- Arizuka, der 'Ameisenhaufen' - Armenviertel von Sunagakure -

Sunagakure hat ein Problem, was alles andere in den Schatten stellt: Platz. Durch die natürlichen Gegebenheiten, die das Dorf einschränken, war es schon immer wichtiger, Platz nicht nur zu sparen, sondern auch 'effizient' zu nutzen. Daraus entstanden große Wohnsiedlungen, die sich in recht hohen Wohnhäusern und Türmen an Raumausnutzung und Komfort zu überbieten suchten. Daraus geworden ist mit der Zeit ein Viertel, in dem unheimlich viele Menschen wohnen - größtenteils eben die, die sich keine bessere Bleibe als ein Hochhaus am Rande von Suna leisten können. Das Leben hier kann so extrem sein, dass jemand sein ganzes Leben lang die verwinkelten Gassen, die hohen Häuser und die unheimlichen Menschenmassen sieht - und dieses niemals verlässt. In Arizuka bekommt man alles, was man braucht und mehr... wenn man weiß, dass Dieser-und-Jener aus dem dreizehnten Stock sicherlich noch ein wenig von diesem-und-jenem verkauft. Manchmal brutal, ist dieser Stadtteil aber trotzdem nicht einfach nur ein 'Ghetto' - es entwickelte sich ein gewisser Gemeinschaftssinn in dem 'Ameisenhaufen', der von vielen Gestalten behaust wird: Kleinkriminelle die Schutz in der Masse suchen, Arbeiter, deren Arbeit mit dem Fortschritt der Technik überflüssig geworden ist, ehemalige Shinobi, die den Sprung nicht bis nach Shiro gewagt oder geschafft haben; außerdem alte Menschen, denen das Leben in anderen Vierteln zu teuer ist. Und Abenteurer und Glücksritter findet man hier. Eine kriminelle Organisation hat sich hier in letzter Zeit aus den Schatten immer mehr Macht verschafft, ist aber noch weit unter dem Radar von der offiziellen Verwaltung von Suna. Angeführt von der mysteriösen wie absolut ungreifbaren Joō-ari, deren Name momentan nur das Geflüster auf den Straßen ist, sucht sie wie Spinnenfäden die Stränge des Ameisenhaufens an sich zu reißen. Warum, weiß niemand.

So findet sich auf den wenigen Quadratkilometern hier eine gewaltige Vielfalt, die ein ganzes Leben füllen könnte. Es liegt am Betrachter, sich selbst ein Bild zu machen.
 
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» Das Reichenviertel

Oha - Chinatsu hatte sogar verstanden, was er ihr damit sagen wollte?! Naja, so schwer war es nicht gewesen, aber er hatte durchaus mit mehr Gegenwehr als das gerechnet. Sein Instinkt war aber goldrichtig gewesen, befand er in diesem Moment - Chinatsu hätte es dem Auftraggeber brühwarm aufgetischt und den Finger noch einmal in der Wunde gedreht... und dann nicht verstanden, wieso er zusammengebrochen wäre. Oder so. Der Manako empfand die Leichtigkeit der Hasekura, in Fättnäpfchen zu treten, beinahe schon als Dreistigkeit und er war sich immer noch nicht sicher, ob sie das alles mit Absicht machte oder ob sie einfach überhaupt keine Ahnung hatte, dass man manchmal vielleicht ein wenig eher die Klappe zuklappen sollte. Verdutzt erwiderte er den blick ihrer gelben Augen und runzelte dann leicht die Stirn. "Na klar, warum sollte ich denn nur ein Auge haben?" Er war sich sicher, dass die Weißhaarige das schon gewusst hatte, immerhin hatten sie schon eine Mission zusammen ausgeführt. Das wiederum war fast schon wieder amüsant, denn das hieß nichts anderes als das er keinen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen haben konnte. Enttäuschend? Ach wo, das wäre doch von Vorteil, wenn Chinatsu schnell wieder vergessen würde. Andererseits... sie bezeichnete ihn ja auch als 'besten Freund'. Das Mädel war irgendwie ein bisschen bereit für den Psychiater, vermutete er. "Ich glaube, ich brauche das zweite Auge jetzt doch noch", erwiderte er sanft und ignorierte das 'mysterlöser'. Wenn sie wissen wollte wieso er sie trug, konnte sie ja fragen. "Mit dem sehe ich besser", unkte er und ließ ihren 'Spuren-verwischen'-Ansatz durch den Chinatsu-Kanal im hirn durchfliegen. Was das hieß? Ein Ohr rein, anderes wieder raus, was denn sonst.
Auf seine Frage bekam er erst dann eine Antwort - die ihn überraschte. Obwohl... eigentlich überraschte sie ihn überhaupt nicht, aber es war immer wieder erstaunlich, was zwei Jahre oder so mit einem Menschen machten. "Ah", antwortete er leicht perplex. Er hatte noch nie eine Frau getroffen (oder Mädchen, war eigentlich egal) die so wenig von der großen Liebe zu träumen schien wie Chinatsu. Entweder waren ihr Bindungen dieser Art vollkommen wumpe oder sie hatte noch keine gehabt. Oder beides. Raku blinzelte leicht, zuckte dann mit den Schultern. "Hast du viel nervige Verwandschaft?", fragte er dann und schien einen Moment lang zu überlegen, winkte dann ab. "Vergiss die Frage. Danke für die Antwort zumindest", meinte er und vermutete, dass Chinatsu und das 'Opfer' dieses Kriminalfalles hier wohl ziemlich weit auseinanderliegen mussten... was ziemlich vieles anging. Das Chinatsu in dem Sinne nicht so wirklich ein Pflichtbewusstsein hatte, konnte man eigentlich auch nicht sagen. Warum sonst sollte sie Aufträge und Missionen erledigen - Geld?

Raku war noch ruhiger als sonst - der Auftraggeber wurde von Chinatsu abserviert und kurze Zeit später befanden sie sich wieder auf der Straße, in Richtung des Armenviertels. "Das ist hier recht einfach. Sogar ich habe schon einmal von dem 'Ameisenhaufen von Sunagakure' gehört... es ist quasi weltbekannt. Und meine Horrorvorstellung." Schon von weitem konnte man die sich von den anderen Wohnvierteln abhebende Häuserwand erkennen, höher und offenbar voller als jeder andere Teil von Suna. "Beeindruckend. Erschreckend." Raku sah noch einmal zurück. Hinter ihnen das Viertel, wo Platz, Qualität, Luxus und Ruhe vorherrschten, und da, vor ihnen, der Teil der Stadt, der vor Schmutz, Menschenmassen und Lärm nur so triefte. Der Gegensatz war unheimlich. "Wenn der sich da aufhält, wird es schwierig, ihn zu finden. Wer weiß, vielleicht sehen wir ja in irgendeiner Art einen Hinweis. In dem Tagebuch stand doch etwas von 'unserem Gewächshaus' oder so, oder?" Der Konoha-nin kratzte sich am Handgelenk, ließ seine Augen schweifen. Wo sollten sie nur anfangen? Die Grenze des Armenviertels überschritten sie in dem Moment, wo die gute Straße von einer Straße ersetzt wurde, die vielleicht einmal schön, gerade und sauber gewesen war... jetzt aber Löcher hatte, viel begangen und befahren war und Strommasten und -leitungen wie Tentakel den Himmel durchzogen. Stimmengewirr, Geruchsgewitter, und ein etwas überforderter Raku, der in diesem Moment tatsächlich absolut sprachlos war - und möglicherweise tatsächlich ein wenig Führung gebrauchen konnte.
 
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Der Ameisenhaufen von Sunagakure… aha, aha. Chinatsu dachte kurz nach, kam jedoch relativ schnell zum Schluss: Noch nie gehört. Naja, war auch egal, solange Raku wusste, wohin sie gehen mussten. Daher folgte das Mädchen ihrem Teamkollegen auf die gleiche Art und Weise, wie schon zu Beginn dieses Auftrages und dachte auf dem Weg hauptsächlich über das heiße Wetter nach, das weiterhin erbarmungslos vom Himmel herabkam. Wann das wohl besser wurde? Die Hasekura meinte zu wissen, dass die Nacht in Sunagakure sogar ziemlich kalt war (Kenshins Vortrag sei Dank), aber von einer kühleren Brise war bisher noch Nichts zu spüren. Als die Genin die feste Straße verließen und Chinatsu treffsicher im ersten Straßenloch hängen blieb und beinahe auf die Nase gefallen wäre, wurde die Konzentration wieder auf den eigentlichen Auftrag gelenkt. Professionalität, bitte!

„Ui. So hohe Häuser hab ich echt noch nie gesehen!“, kommentierte Chinatsu mit ihrer klaren Stimme, legte den Kopf weit in den Nacken und sah die Hochhäuser an, die sich zur linken und rechten Seite auftürmten. Natürlich waren das nicht alle Gebäude, vor den Genin erstreckten sich noch viel mehr gigantische Bauten, manche so hoch, dass die Hasekura die Standfestigkeit bezweifelte. Aber was hatte sie schon Ahnung von Architektur… Das Stimmengewirr unzähliger Menschen drang an die Ohren der Kunoichi und je näher sie dem Zentrum des Armenviertels kamen, desto voller wurden die Straßen. Das war wirklich kein Vergleich zu dem Viertel, aus dem Naoko stammte. „Hier ist ja richtig was los! Das gefällt mir viel mehr als das Viertel von eben!“ Vielleicht, weil Chinatsu selbst in weniger gut betuchten Gegenden großgeworden war? Menschenmassen waren für sie immer noch eine Normalität, wenngleich sie bereits einige Jahre in Shirogakure lebte. Sie lächelte, legte eine Hand ans Kinn. „Ach, so schwer wird das schon nicht. Wir können ja nachfragen, ob jemand Saburo kennt! Oder das Gewächshaus.“ Die gelben Äuglein blickten zur Seite, erwarteten eine Antwort von Raku – doch der starrte relativ bewegungslos vor sich hin. Die Hasekura blinzelte, wedelte dann mit der Handfläche vor den Augen des Kollegen herum. Das, was sie bekam, war ein überraschtes Nicken, gefolgt von kurzer Zustimmung zum Plan. Hm, der Manako war zwar bereits den gesamten Auftrag über nicht besonders gesprächig gewesen, aber das war nochmal eine Steigerung. Was war denn mit dem los? „Naaaa gut. Dann lass uns mal loslegen, bis zur Hochzeit ist es immerhin nicht mehr lang!“ Wie gut, dass Chinatsu sich auch ganz gut mit sich selbst unterhalten konnte. Und damit begann die Sucherei – die 16-Jährige begann mit der ersten Person, der ihr auf der Straße entgegenkam und stellte von da an immer die gleichen Fragen: „Kennen Sie einen Saburo? Und gibt es hier ein Gewächshaus?“ Die Frage mit dem Gewächshaus klärte sich schnell: Es gab nur ein einziges, großes Gewächshaus in ganz Sunagakure, das allerdings nicht in Arizuka zu finden war. Die geniale Idee, das Gewächshaus aufzusuchen, um Saburo zu finden, wurde allerdings sehr schnell zunichtegemacht: Das Gewächshaus war nur wenige Wochen im Jahr für Zivilisten zugänglich, in einer Zeit, in der vielerlei Blumen dort blühten. Das restliche Jahr über durften nur Ninja aus Suna das Gewächshaus betreten, da dort sämtliche Kräuter angebaut wurden, die insbesondere die Mediziner des Dorfes benötigten. Und natürlich hatte die Besuchszeit für Zivilisten bereits vor ein paar Wochen geendet. „Im Gewächshaus haben sie sich wahrscheinlich kennengelernt, aber jetzt treffen sie sich da wohl nicht mehr“, fasste Chinatsu schließlich recht nüchtern zusammen – tatsächlich ging die 16-Jährige im Moment mit einer gewissen Ernsthaftigkeit an die Sache heran. Vielleicht hatte die Herausforderung, in diesem Ameisenhaufen Naoko oder Saburo zu finden, ja ihren Ehrgeiz geweckt? Also blieb ihnen als letzte Möglichkeit nur noch, nach dem Namen ’Saburo’ zu fragen. Bewohner um Bewohner wurde abgeklappert, Alte und Junge, Breite und Dünne, Große und Kleine, Männchen und Weibchen… Chinatsu zeigte eine ziemliche Ausdauer, so offen wie sie immer wieder auf die Menschen zuging, ganz gleich, wie oft sie bereits mit einem schnellen Kopfschütteln oder gar einem bösen Blick abserviert worden war. Manche fragten nach dem Nachnamen von Saburo, doch leider kannten die Genin diesen nicht… und eine Aussehensbeschreibung fehlte ihnen ebenso. Je mehr die Hasekura fragte, desto deutlicher wurde es, dass ihnen essenzielle Informationen fehlten, um weiterzukommen. Ob sie in dem Zimmer von Naoko eventuell noch mehr hätten finden können?

Chinatsu atmete schwer aus, als der alte Mann, den sie gerade nach Saburo gefragt hatte, mit den Schultern zuckte, den Kopf schüttelte und Seines Weges ging. Chinatsu hatte schon lange aufgehört, mitzuzählen. Allmählich hatte sie das Gefühl, bereits das gesamte Viertel nach Saburo ausgefragt zu haben. „Hm. Na gut, dann weiter!“, spornte sie mit einem überzeugten Nicken nicht nur sich selbst, sondern auch Raku an, der sich die gesamte Suche über im Hintergrund gehalten hatte. Umso überraschter war Chinatsu, als sie das erste Mal seit Ankunft in Arizuka selbst angesprochen wurde. Eine junge Frau mit schwarzen Haaren und ebenso schwarzen Augen näherte sich den Genin, hob eine Hand an. „Entschuldigt bitte. Hab ich das richtig gehört? Ihr fragt nach einem Saburo?“ Konnte es sein? Konnte es sein, dass sie endlich jemanden gefunden hatten, der Saburo kannte? Die gelben Augen der weißhaarigen Kunoichi wurden groß und strahlten, es gab Aussicht auf Erfolg! „Ja, den suchen wir! Kennen sie Saburo?!“ Chinatsu ging einen großen Schritt auf die Fremde zu, die stolperte einen Schritt zurück, schüttelte dann den Kopf. „Nein, leider nicht…“ Die Hasekura hielt inne und das Strahlen, das sich in ihre Augen gelegt hatte, ebbte ab. „Oh…“ Kurz herrschte Stille. „Aber ich wurde heute schon einmal gefragt, ob ich einen Saburo kenne. Eine junge Frau mit braunen Haaren, einer Brille und dunkler Haut. Es ist noch nicht lange her, vielleicht vor zwei Stunden. Sie ist genauso hier herumgelaufen wie ihr und hat jeden gefragt, den sie gefunden hat…“ Eine junge Frau, braune Haare, Brille, dunkle Haut? Könnte es sein… Der Elan von Chinatsu kehrte zurück. „Wissen Sie, wer das war? Wohin ist sie gegangen? Können sie sie noch weiter beschreiben?“ Die Worte sprudelten nur so aus der 16-Jährigen heraus, sodass die fremde Frau ein bisschen eingeschüchtert wirkte. Sie sah unsicher zur Seite weg. „Ähm.. nein, ich weiß nicht, wer es war. Ich habe sie hier noch nie gesehen…“ Die ältere Frau schien kurz abzuwägen, ob sie den Genin sagen sollte, was sie wissen wollten oder nicht. Zum Glück entschied sie sich, ihnen zu helfen. Vielleicht sahen Raku und Chinatsu zusammen doch ganz vertrauenswürdig aus? „Soweit ich das gesehen habe, ist sie die Straße weitergegangen. Allerdings sind die Wege hier teilweise sehr verwinkelt, also mittlerweile könnte sie auch schon ganz woanders sein. Und beschreiben, naja…“ Die Schwarzhaarige versuchte sich zu erinnern. „Ehrlich gesagt ist mir sofort aufgefallen, dass sie Markenkleidung trug. Also… ich meine wirklich teure Markenkleidung. Wisst ihr, ich kenne mich damit ein bisschen aus.“ Die Frau lächelte. Naja, sie war mit Sicherheit nicht die einzige Frau, die sich mit Mode auskannte. „Sie trug ein hellblaues Kleid und weiße Riemchensandalen. Um ehrlich zu sein, hoffe ich, dass ihr nichts passiert ist. Wenn man so nach Geld aussieht wie diese junge Frau, kann man hier schnell mal ins Visier von ein paar Kleinkriminellen geraten.“
 

Manako Raku

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Wäre Raku in den folgenden... Minuten? Stunden? - na, egal, wäre er auch nur zu einem zwei dritteln zurechnungsfähig gewesen, dann hätte er sicherlich den einen oder anderen ironischen Kommentar darüber gebracht, wie Chinatsu sich verhielt. Vielleicht hätte er sich darüber lustig gemacht mit welcher eiskalten Art und Weise sie sich in die Privatsphäre von anderen drängte, mit welcher Dreistigkeit und Leichtigkeit sie es wegsteckte wenn jemand sie böse ansah und wie schnell sie die nächste Person fand, die sie ausquetschte. Aber... er war in diesem Moment ganz dankbar dafür, wie sie war. Das war ein ungewohntes Gefühl für den Manako, der es nicht gewohnt war, sich so hilfslos zu fühlen, aber hier, in diesem... Ameisenhaufen, war das tatsächlich nicht so einfach. Er hatte ein Nicken zustande gebracht, aber jetzt hatte Chinatsu für den Moment das Kommando übernommen und Raku folgte ihr, starrer Gesichtsausdruck, steife Haltung. Die Hasekura schein sich hier pudelwohl zu fühlen, Raku fühlte sich eingeengt und überhaupt nicht zufrieden. Immer wieder stand er daneben, wenn die Weißhaarige jemanden ansprach und ein Kopfschütteln erntete und in diesem seltsamen, ätherischen Status in dem er sich befand, verspürte er etwas wie... Bewunderung für die Kunoichi. Er spürte, dass sich dahinter mehr verbarg als einfach ein optimistisches Wesen, aber gleichzeitig auch einfach ein Ausdruck ihrer Persönlichkeit war, und das konnte er respektieren. Der junge Mann, der sich langsam ein wenig erholte, riss sich mit einem Ruck und einem gewaltigen Kraftaufwand ein wenig zusammen - nicht eine Sekunde zu früh, denn jetzt kam tatsächlich jemand auf sie zu. Das war ungewöhnlich. Gerade hatte er Chinatsu aufhalten wollen, hatte ihr eine Pause vorschlagen wollen - vielleicht auf dem Dach eines der hohen Häuser? - da ergab sich doch noch etwas. Ein Hinweis?

Leider nicht direkt. Indirekt, aber vielleicht... vielleicht konnte man ja etwas damit anfangen, was die junge Frau mit schwarzen Haaren und Augen da erzählte. Klar, es waren nur halbwegs hilfreich, aber Raku notierte sich beflissen zumindest das, was er an Informationen gewinnen konnte. Brille, dunkle Haut, braune Augen, himmelblaues Kleid, Riemchensandalen. Markenklamotten. Er runzelte leicht die Stirn, weil er das zwar vermutet hatte, aber nicht damit gerechnet hätte, dass die Braut sich so offensichtlich hier hineinwagen würde. Hm. Er traute sich jetzt doch endlich wieder, etwas zu sagen. "Vielen Dank. Das hilft uns weiter. Wir möchten die junge Dame nur in Sicherheit bringen." Der Grünäugige nickte steif, sah nachdenklich aus. Nachdem die Frau Informantin verschwunden war, räusperte er sich. "Ich muss mich entschuldigen. Ich war nicht hilfreich." Raku sah zur Seite, hasste es eigentlich, solche Dinge zu sagen. "Wir haben ein paar Informationen. Die Zeit läuft uns davon. Wir sollten wie Ninja agieren, denke ich. Wenn wir die Dächer als Aussichtspunkt nehmen, sehen wir mehr." Außerdem war die Luft da vielleicht etwas besser. Raku deutete auf einen der höheren Türme. "Mein Gefühl sagt mir, dass wir beide die Kleidung der Braut gut erkennen werden wenn wir sie sehen. Ich schlage vor, Höhe zu gewinnen." Gesagt, getan - so ninjamäßig, wie es eben ging, erklommen, erflogen oder ersprangen sie (wie es grad nun einmal passte) einen der höheren Wohntürme. Diese rundlichen, durch tausende Stromleitungen, Masten, Holzverschläge, unsichere Balkone und weiß der Geier was noch alles sehr gut zu erklimmenden Gebäude gaben einen dann doch sehr interessanten Überblick. Von oben sah alles so... anders aus. Das Stadtteil hatte etwas faszinierendes, fast etwas ästhetisches. Raku blinzelte, verzog kaum eine Miene. "Wirklich wie ein Ameisenhaufen", murmelte er, Während die beiden hellhaarigen Ninjas mit den unterschiedlichen Herkünften nebeneinander auf einem verlassenden Geländer an der Außenwand des Turms saßen. Wind bließ durch ihre Haare, warmer Wüstenwind, der ein wenig Erleichterung von der erbarmungslosen Sonne schaffte. Es war ein ruhiger, fast friedlicher Moment für Raku. "Ich werde ihn als solchen betrachten", entschied er sich - jeder hier erfüllte irgendeine Aufgabe. So gesehen gar nicht so ungewöhnlich.
Er bewegte sich leicht, aber seine hockende Position auf dem Geländer gab er nicht auf. Er formte eine Art Viereck mit den Fingern, sah hindurch. Man konnte sich so viel besser auf Einzelheiten konzentrieren und trotz der gewaltigen Bevölkerungsdichte... das Gebiet war nicht unendlich groß. Naoko würde sich allerdings wahrscheinlich versteckt halten, zumindest bis zum Termin der Hochzeit... oder? "Wo könnte sie nur sein?" Der Bogenschütze war einmal den Horizont abgegangen, aber die Farbe, die sie suchten, hatte er noch nicht entdeckt. Schnell scannte er noch die Straßen, seufzte dann leise. "Oh", machte er dann und es klang eher enttäuscht von sich selbst. Er holte seine Augenklappe heraus und zog sie wieder an, sah zu dem Papiermädchen. "Du wolltest doch wissen wieso ich die habe, oder? Ich sag's dir", erklärte er und das auch nur, weil er ein wenig stolz auf diesen Ausrüstungsgegenstand war. Seine schlanken Finger klappten die Verdeckung beiseite und darunter kam ein Glas zum Vorschein, an dem er ein wenig drehte. Es klickte leicht beim drehen, dann drehte er ein kleineres Glas davor. "Ich kann damit ein wenig näher heranzoomen. Außerdem hat es eine Zielhilfe." Er sah auf die Straße, die die Frau heraufgezeigt hatte. "Vor zwei, drei Stunden... Naoko hat anscheinend auch jeden gefragt...", murmelte er, schüttelte dann den Kopf. Keine Zeit, ewig nachzudenken. "Wir müssen Zeit gutmachen", sagte er nachdrücklich und in seinen grünen Augen glimmte ein wenig Ambition auf. Er sprang, den Saum seines Ärmels als Schutz nutzend, umfasste eine dicke Stromleitung, die zum gegenüberliegenden Turm, etwas weiter unten, führte, und ließ sich daran heruntersausen. "Los geht's, Hasekura-san!"
 
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Rakus Stimme? Es war… Rakus Stimme! Wirklich, wahrhaftig, keine Einbildung! Chinatsu hatte schon fast vergessen, wie sich der Manako anhörte – immerhin hatte er die letzte Stunde vollkommen schweigend verbracht und war mehr oder weniger willig der Hasekura hinterher getrottet. „Schön, dich wieder unter den Lebenden zu wissen!“, witzelte die Weißhaarige und knuffte ihrem Teamkollegen mal wieder in die Seite. Sie folgte seinem Blick zu einem der Hochhäuser und nickte zustimmend. „Ein Aussichtspunkt klingt gut. Los, los, nach dir.“ Für den Moment zumindest schloss die 16-Jährigen ihren Sonnenschirm, immerhin hätte dieser sie beim Erklimmen eines der Wohnhäuser nur gehindert. Sie sprang – Ninja wie sie war – Raku hinterher, der offensichtlich einen passenden Standort gefunden hatte. Die Sonne war allerdings trotz der leichten Wüstenbrise, die durch die Haare der Hasekura strömte, immer noch verdammt heiß… auch auf der Spitze des Wohnhauses, auf dem die Genin zum Stehen kamen. „Mensch, das hier sieht echt anders aus als in Kumo…“, murmelte Chinatsu, kratzte sich an der Wange und betrachtete die vielen Straßen, Gassen, Stromnetze, Menschen… alles, was sie von hier oben aus sehen konnte. Dann bemerkte sie den Manako, der ein Viereck mit seinen Fingern formte und damit das Gebiet abscannte. Gute Methode um ein großes Gebiet zum Absuchen einzugrenzen? Bitte, Chinatsu schaute mit Sicherheit keine Survival-Sendungen! „Was machst du denn da? Willst du den Moment einfangen oder was?“, fragte sie also amüsiert nach, bekam allerdings keine Antwort. Stattdessen holte der Teamkollege seine Augenklappe hervor, setzte sie auf. Normalerweise hätte die Hasekura nun eine weitere Aussage darüber getätigt, dass Raku die Augenklappe ruhig dauerhaft tragen sollte – er sah damit einfach interessanter aus – doch die Aussicht, dass er ihr verriet, was es mit der Augenklappe tatsächlich auf sich hatte, ließ die Kunoichi vorzeitig verstummen. „Das ist ja richtig cool!“, bestätigte Chinatsu, deren gelben Augen tatsächlich größer geworden waren, nachdem sie das Geheimnis hinter der Augenklappe vernommen hatte. Dann musste sie aber doch wieder Grinsen. „Das bestätigt mich nur in dem Gedanken, dass du die Augenklappe lieber dauerhaft tragen solltest… ähm, hey! Warte!“ Was zum?! Ernsthaft jetzt?! Er ließ sie gar nicht ausreden, sondern sprang einfach an irgendeine Stromleitung und sauste davon?!?! Unverschämtheit!!

Nachdem Chinatsu ihre Ausdauer zuvor unter Beweis gestellt hatte, war es nun Raku, der Schwung in die Aufgabe brachte. Er suchte verschiedene Positionen, griff an das Glas seiner Augenklappe, drehte daran herum und scannte die Umgebung aus diversen Winkeln ab. Mal weiter oben, mal weiter unten – zwischendurch wurden die Ninja sogar von einer wütenden Hausfrau von deren Balkon gejagt. „Meine Güte… wir sind Ninja auf einer wichtigen Mission! Da kann man ja wohl ein bisschen mehr Verstädnis zeigen!“, hatte Chinatsu noch herumgemosert, während die Genin sich einen neuen Aussichtspunkt hatten suchen müssen. Zwar überflog auch die Hasekura immer wieder die Gegend, versuchte auf ein hellblaues Kleid und die weißen Schuhe, gepaart mit dunkler Haut und braunen Haaren zu achten – aber hauptsächlich verließ sie sich auf Raku und sein extrem abgefahrenes Zoom-Auge. Wie sollte sie da denn auch mithalten? Leider verging auch bei dieser Suche wieder einige Zeit, denn trotz allem war Arizuka nicht klein, verwinkelt und voll mit Menschen. Auch mit den Hinweisen, die sie hatten, kam es einer Sisyphusarbeit gleich, nach einer einzelnen, jungen Frau Ausschau zu halten. Doch vielleicht, wenn Raku sich anstrengte, könnte er tatsächlich in einer der Seitengassen eine junge Frau erkennen. Brille, dunkle Haut, braune Haare… blaues Kleid und weiße Riemchensandalen! Aber was machte sie denn dort in der Seitengasse? So allein mit zwei Männern? Und… hatten die ein Messer in der Hand?
 
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Manako Raku

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Raku sauste die Leitung herunter, spürte, wie die Hitze an seiner Hand größer wurde, aber seine Kleidung war für so etwas wie gemacht - er hatte sie nicht umsonst robust gestaltet. Es war etwas, worauf er stolz war, und als er unten mit einem Stolpern zum stehen kam, sah er sich um - und ja, die Hasekura folgte ihm. Auch, wenn sie sich erst ein wenig überrascht gezeigt hatte, schien Chinatsu überhaupt nichts dagegen zu haben, dass Raku sich jetzt ein wenig mehr reinhängte. Vorher war er ja allerdings auch nicht wirklich zu etwas zu gebrauchen gewesen. Und ja, auch für die folgenden Minuten und Momente schien sie ihm - in ihrer unverwechselbaren Art und Weise - ein wenig den Vortritt zu lassen. Raku war sich sicher, dass Chinatsu auch eigene Mittel und Wege gehabt hätte, mit dieser Situation umzugehen, aber es war eine schöne Abwechslung - wenn man mal etwas tun konnte, wobei man sich richtig fühlte. Der junge Mann fühlte sich fast ein wenig wie auf der Jagd... die Häuser hätten auch Bäume sein können, die Stromleitungen und Masten auch Äste - und Naoko ein Reh, was nur darauf wartete, markiert zu werden. Der Manako baute mit den Minuten eine Konzentration auf, die er bisher selten gezeigt hatte, und sein starres Gesicht war zwar nicht viel ausdrucksvoller, aber trotzdem: Man sah ihm an, dass er gelöster war. Hier oben fühlte er sich besser, auf den Dächern, sich frei bewegend. Und als Chinatsu der Hausfrau auf dem Balkon auch noch frech entgegengemosert hatte, huschte sogar ein kurzes Grinsen über das sonst so wächsern wirkende Gesicht des Hellhaarigen. Selten genug, dass das passierte. Aber er merkte es in dem Moment auch gar nicht und richtete seine Augen wieder auf die Straßen und Gassen unter, vor, neben und hinter ihm. Sein Blick huschte hin und her und er versuchte, seine ganze Aufmerksamkeit nicht mehr auf Details zu richten. Der Vorteil war doch gerade, dass das Blau, was er suchte, hier nicht von vielen Leuten getragen wurde. Und so suchte er nach diesem einen, verräterischen Punkt Blau, nach diesem Fetzen glühender Farbe in all dem Braun und dem Weiß, was hier dominierte.

Rakus Jagdtrieb war geweckt und so dauerte es glücklicherweise nicht mehr allzu lange, bis er schließlich Erfolg hatte - zwischenzeitlich hatte er immer wieder einige vielversprechende Objekte ausschließen müssen. Es war anstrengend, aber irgendwie machte es ihm Spaß und Raku spürte die Hitze kaum mehr, kaum noch den Schweiß der seinen Körper gerade wahrscheinlich bedeckte, kaum noch, dass er tatsächlich schon nahe an seine körperlichen Grenzen stieß. Fast ein wenig erschreckend, aber Raku war noch nie der ausdauerndste gewesen. Es war einfach nie sein Fokus gewesen, aber in diesem Moment merkte er, dass es sicherlich sinnvoll wäre, sich in nächster Zeit ein wenin an seinem Durchhaltevermögen zu arbeiten. "Hasekura-san, Sichtkontakt", erklärte er während einem Sprung schnell zu der Weißhaarigen und deutete zu der Gasse. Mit einem 'Fump' landete er und federte sich ab, ächzte leise auf, als er merkte, dass seine Knie langsam keine Lust mehr hatten, ihm jede Unebenheit auszugleichen. "Wurde auch Zeit", knurrte er zu sich selbst und richtete sich dann langsam wieder auf. "Sie ist in Begleitung", stellte er dann ergänzend fest, atmete dann einmal tief durch, um wieder ein wenig mehr Sauerstoff in sein System zu kriegen. Bei dieser Affenhitze gar nicht so einfach. Es fühlte sich an, als würde er dampfen, und in diesem Moment war er fast ein wenig neidisch auf bauchfrei-Chinatsu. "Kurz beschatten, dann reingehen?", fragte er, während sie sich jetzt vorsichtiger in Richtung der Gasse bewegten - denn so oder so sollte Naoko ja nicht wegrennen. Raku, der ein ungutes Gefühl hatte, löste seinen Bogen aus dem Futter und spannte mit geübten Bewegungen, aber glitschigen Fingern, die Waffe. Dann schloss er sein 'Fernglas' und hatte jetzt wieder nur die Augenklappe auf. Einmal die Hände abgewischt, dann näher er sich vorsichtig der Gasse, hockte sich hinter einen Schornstein und lugte um die Ecke - in der Hoffnung, etwas sehen und hören zu können.
"So, Lady, du wolltest wissen, wo Saburo steckt, oder? Na, dann rück' mal jetzt erstmal mit allem raus, was du hast, ansonsten werden wir uns sicher nicht daran erinnern, wo der Kerl sich rumtreibt..." Die erste Stimme klang einigermaßen geschäftsmäßig, wenn auch etwas schmierig.
"Genau", krächzte die zweite Stimme. "Und wenn das nicht genug ist, nehmen wir uns auch noch deine Klamotte. Sieht ordentlich teuer aus, der Fummel..." Oh, ein Kenner? Fast wäre er sympathisch gewesen, wenn es nicht so eine Klischee-Situation gewesen wäre. Raku entschied noch zu warte und hoffte, dass Chinatsu das auch tat. So eine Situation würde ja vielleicht hilfreich sein, um Naoko, nun, 'zur Vernunf kommen' zu lassen oder so? Raku war sich nicht sicher, aber solange die beiden Kleinkriminellen nicht etwas getan hatten, konnte man sie auch schlecht verprügeln. Immerhin war das hier eine offizielle Mission!
"A-aber...", fing die Frauenstimme an und die klang eigentlich grundsätzlich nicht verhalten, wohl aber ordentlich eingeschüchtert.
 
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Ein Glück, dass Raku dabei war! Der hatte offensichtlich Ahnung von dem, was er da tat. Die Hasekura schielte immer wieder zu dem hellhaarigen Kollegen hinüber, überflog dann noch einmal selbst die vielen Straßen von Arizuka… aber wirklich was Interessantes sehen konnte Chinatsu nicht. Die Sonne knallte erbarmungslos weiter von oben herab und bauchfreies Top hin oder her, es war verdammt heiß. So langsam kam die Kunoichi an einen Punkt, wo sie diesen Auftrag gerne beenden oder zumindest irgendwo, wo es kühl war, ihr Aussehen checken wollte. Doch bevor sich dieser Gedanke endgültig verfestigen konnte, ließ Raku seine tiefe Stimme erklingen. „Sichtkontakt? Echt jetzt?!“ Und schon war der Manako weg. Das war verdammt nochmal total unhöflich! Die 16-Jährige schluckte den Ärger für den Augenblick herunter und folgte stattdessen Raku, sprang herunter und federte sich ab, als ihre Füße den sandigen Boden von Sunagakure berührten. Der Stolz der Hasekura ließ es nicht zu, dass sie ähnlich dem Manako bei der Landung ächzte, wenngleich ihre Ausdauer so langsam auch nicht mehr mitmachen wollte. Elegant, wie das Mädchen eben war, spannte sie stattdessen ihren Sonnenschirm erneut auf, um die Erschöpfung zu überspielen. „Mhmhm. Beschatten ist so öde…“, murmelte sie, doch da bewegte sich Raku bereits auf die Seitengasse zu.

„A-aber“, äffte der eine von beiden Männern die junge Frau nach. „Nichts aber, Lady! Oder ist Saburo das kleine Opfer nicht wert? Dafür hast du aber bei ordentlich vielen Leuten nach Saburo gefragt. Los, her mit deiner Kohle. Schmuck nehmen wir auch.“ Einen kurzen Moment war es still in der Gasse, dann ertönte doch noch einmal die weibliche Stimme. Sie wirkte fast schon trotzig, trotz der Angst, die mitschwang. „Ihr… wisst gar nicht, wo Saburo ist, oder? Ihr…“ Doch dann verstummte die Stimme plötzlich. „Hast du ne Ahnung, was ich mit diesem Messer schon so alles gemacht habe? Du wärst nicht die Erste, die Bekanntschaft mit ihm macht. Also… entweder du rückst deine Sachen freiwillig raus oder ich werde nachhelfen.“ Kurze Pause. „Und weißt du was? Weil du so lange brauchst, komm ich auf den Vorschlag meines Kumpels zurück. Die Klamotten nehmen wir auch.“

„Fuuton: Toppu!“ Von einer Sekunde auf die Andere schoss ein heftiger Wind durch die enge Seitengasse, der seinesgleichen suchte. „Ahhh!“, schrie die junge Frau auf und bemerkte in der Überraschung nicht mal, dass das hellblaue Kleidchen nach oben flog und Blicke auf Unterwäsche freigab, die es eigentlich nicht geben sollte. Doch die beiden Männer in der Gasse waren ebenso zu überrascht von dem plötzlichen Wind, als dass sie hierauf hätten achten können. Der eine fiel zu Boden, der Andere stemmte sich mit aller Gewalt gegen den Wind. Er sah auf und erkannte… eine weißhaarige Göre mit bauchfreien Top? Und… hatte die einen Papierfächer in der Hand?!

Chinatsu hatte keine Lust mehr gehabt, zu warten. Sie hatte nichts verstehen und auch nichts sehen können – Raku hatte die interessanten Informationen alle für sich behalten. Es war heiß und wenn sie Naoko schon gefunden hatten, dann war das ja wohl ein Grund, ein bisschen aufs Gas zu drücken, oder nicht? Je schneller Naoko vorm Traualtar stand, desto schneller konnte Chinatsu wieder in einem schön klimatisiertem Zimmer chilln. Den Papierfächer hatte die Hasekura sich erstellt, während Raku mit der Beobachtung des Geschehens beschäftigt gewesen war. Clever, oder? „Was soll der Scheiß?!“, brüllte nun der Mann, der sich eisern gegen den Wind gestemmt hatte. „Ich bin Natsu und ich bin hier, um Naoko zu finden!“ Die junge Frau – deren Kleid mittlerweile wieder dort hing, wo es auch hingehörte - zuckte zusammen und sah Chinatsu mit großen Augen an. Tja… Rakus Plan war wohl nicht so ganz aufgegangen, was? „Du bist Naoko, oder?“ Die Kunoichi zeigte direkt auf die junge Frau in ihrem hellblauen Kleid, doch die antwortete nicht. „Du kommst jetzt mit uns!“, ergänzte Chinatsu überzeugt, da trat die vermeindliche Naoko bereits ein paar Schritte nach hinten. „Nicht so schnell, du Göre. Zuerst wollen wir unsere Kohle haben!“ Wieder hob der Mann sein Messer an und auch sein Kumpan war wieder auf die Füße gekommen. Jetzt ging alles durcheinander!
 

Manako Raku

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Raku wäre schon ein außergewöhnlicher guter, außergewöhnlich aufmerksamer Mensch und Shinobi gewesen, wenn er Chinatsus gemurmelten Satz überhaupt gehört hätte. Aber sein Fokus war gerade tatsächlich ziemlich woanders und so bekam er nicht mit, was er sich eigentlich auch hätte denken können. Der junge Mann richtete Augen und Ohren in Richtung der Gasse, bekam mit, was dort passierte - er war der Meinung, dass es nur sinnvoll und taktisch klug sein konnte, wenn man ein wenig wartete. Egal was passierte: Entweder konnte Naoko herausfinden wo Saburo war und war danach erst einmal noch kurz alleine - oder aber sie würde danach viel lieber wieder mit ihnen mitkommen als vorher. Raku hatte natürlich nicht vor, eine Straftat zuzulassen, aber ein wenig warten mit der Rettung konnte eventuell gar nicht schaden.
Blöd nur, dass Chinatsu ganz anderer Meinung war. Was er sich wohl auch, wie angemerkt, hätte denken können. Noch aber stand er versteckt hinter einem Gebäudeteil, hörte gerade den für ihn sehr vorteilhaften, bedrohlichen Ton der beiden Gauner. Die schienen recht verzweifelt, wenn sie die erstbeste Frau beraubten, aber das war wohl Teil des Lebens hier. Fast ein wenig schade, aber wahrscheinlich hatten die beiden einfach keine andere Möglichkeit um sich durchzuschlagen. Wenn Naoko ihr Kleid verlieren musste, dann war das nur besser für - WUUSCH.

Den Gedanken zuende zu bringen war ihm unmöglich, denn seine hellen Haare wurden ordentlich durchgewirbelt, als Chinatsu plötzlich vortrat, einen Fächer aus Papier formte und mit einer kraftvollen Bewegung eine starke Windböe heraufbeschwor. Das war ja alles beeindruckend und toll und so, aber voll gegen den Plan! Das Mädel hatte Nerven! Das mit der Unterwäsche bemerkte Raku natürlich - wenngleich eher, weil er damit bestätigen konnte, dass das wirklich Naoko war. "Sicher das Ziel", merkte er an, aber Chinatsu interessierte sich überhaupt nicht wirklich dafür, stampfte nach vorne, während die Gauner sich berappelten. Den einen hatte es umgerissen, der andere hatte sich gegen den Wind gestemmt. Raku strich sich den Haarschopf zurecht, zog dann ein etwas ärgerliches Gesicht, wischte es aber sofort wieder von seinen Zügen. Den Platz von dem wächsernden, nichtssagenden Gesichtsausdruck einnehmen lassend trat er mit möglichst leichtfüßigen Schritten neben dem 'Opfer', Naoko, während Chinatsu sich in Richtung der Gauner orientierte. Rakus Hand fand sich plötzlich auf der Schulter von Naoko wieder, wo sie mit relativ festem Druck dafür sorgte, dass sie nicht plötzlich weglaufen konnte. "Okumura-san, Sie sind eindeutig identifiziert. Wir bringen Sie zu Ihrer Familie zurück", erklärte er schon zu höflich, während er einen Blick zu Natsu war, die offenbar die Nase voll hatten. Aber die Wegelagerer wohl auch - denn der eine stieß einen gellenden Pfiff aus. Und wie auf Kommando kamen noch vier weitere Kerle aus dem Gassengewirr, alle bewaffnet, alle skrupellos aussehend - nicht wirklich kompromissbereit. "Ich will doch nur wissen wo Saburo ist, ihr... ihr... ihr fiesen Kerle!" Das war wahrscheinlich die schlimmste Beleidigung, die ihr eingefallen war.
"Ihr seid Ninja, richtig? Ha, keine Sorge, wir sind schon vorher mit Typen wie euch fertiggeworden", stellte der-dem-Wind-trotzte fest. Raku vermutete, dass das haltlose Behauptungen waren, aber er wollte kein Risiko eingehen. Warum auch? Der Auftrag war so gut wie erledigt. "HEYYY", brüllte Naoko als er sie auf seine Schulter hob und trommelte mit Fäusten auf ihm herum. "Hasekura-san - bitte, wir gehen", japste der junge Mann und zog Chinatsu an ihrem bauchfreien Top in Richtung Eingang der Gasse, schon im Laufschritt. Oh man, das Mädel war schwerer als erwartet. "LASST MICH RUNTER! ICH WILL NICHT ZURÜCK! IHR HABT KEIN RECHT MICH MITZUNEHMEN!" Sie zog an seinen Haaren, und ihr Ellenbogen war härter als erwartet. "Halten Sie still, Okumura-san!", erbat Raku unter Schmerzen und rannte weiter, und sollte Chinatsu sich wehren, würde er weiter versuchen, sie zu ziehen. Er hörte, dass die Bande sich nicht zufriedengab und die Verfolgung aufnahm... war es so weit hergeholt, dass sie noch weitere Kumpel in der Hinterhand hatten? Wohl nicht! "Hasekura-san, kannst du nicht irgendwie Staub aufwirbeln oder so?" Kurz schwieg er, dann fiel ihm ein, dass er ja ein gottverdammter Ninja war. "Naja, oder so", brummte er, fischte zwei Rauchbomben aus seiner Tasche (wofür er natürlich Chinatsu loslassen musste) und warf sie einige Meter hinter sich.
 
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Chinatsu umgriff ihren Papierfächer fester, sah jeden der gegnerischen Banditen an, die brav auf den Pfiff des Anführers hin reagierten und aus dem Gassengewirr gekrochen kamen. Die waren also schon vorher mit Ninja wie ihnen fertiggeworden? War das etwa eine Drohung?! Die Hasekura funkelte den Anführer, der zuletzt gesprochen hatte, böse an. „Du willst dich also mit uns anlegen? Na dann komm doch!“, forderte die Kunoichi ihren Gegner überzeugt heraus, hatte schon ganz vergessen, warum sie überhaupt hier waren. Naoko nach Hause bringen und so. Doch kurz bevor Chinatsu ihren Fächer ein weiteres Mal hatte schwingen können, spürte sie plötzlich den Griff von Raku an ihrem Oberteil und… er zog sie vom Geschehen weg? „LASS MICH LOS!“, stimmte das Mädchen in das Gebrüll von Naoko ein, zappelte unzufrieden im Griff des Manako. Er hatte es gerade auch wirklich nicht einfach… „ICH MUSS DENEN ZEIGEN, DASS MAN SICH MIT MIR NICHT ANLEGT!“ Wieder riss die Hasekura am eisernen Griff des Teamkollegen – ihr war es auch egal, wenn dabei ihr Oberteil flöten gehen würde – doch glücklicherweise musste Raku sie loslassen, um seine beiden Rauchbomben zu werfen.

Der dicke Qualm, der durch die beiden Rauchbomben verursacht worden war, verbreitete sich in Sekundenschnelle. Der Sichtkontakt zu den Feinden war vollkommen verschwunden und Raku drehte sich bereits wieder um, um weiterzulaufen. „DAMIT LASS ICH DIE NICHT DAVONKOMMEN!“ brüllte die 16-Jährige, warf ihren Papierfächer in die Höhe und formte Fingerzeichen. „Kami: Ikuha!“ Die Papierblätter, aus denen der Fächer bestand, lösten sich auseinander und flogen wild um die Hasekura herum. „NEHMT DAS!“ Zwei der Papierblätter flogen schnurstracks in den dunklen Qualm hinein – und tatsächlich konnte man den schmerzerfüllten Schrei eines Mannes vernehmen. Ein sadistisches Grinsen legte sich auf die Lippen der Hasekura, doch ehe sie weitermachen konnte, packte Raku sie erneut am Oberteil und zog sie weiter. Ein Glück, dass die Papierblätter dennoch weiter angriffsbereit um die Kunoichi wirbelten. „UND DAS!“, schrie diese also ungerührt aus und drei weitere Projektile flogen in den Rauch und sorgten für einen weiteren, männlichen Aufschrei. Chinatsu lachte laut auf – vielleicht ein bisschen irre? „UND DAS! UND DAS!“ Zwei Blätter, direkt gefolgt von weiteren zwei Papierblättern flogen in den Rauch – während Raku dabei war, um eine nahegelegene Ecke zu biegen. Weitere Schreie ertönten. Und Chinatsu hatte immer noch über zehn Geschosse in der Hinterhand, die um ihren Körper herumflogen! „Hahaha, hörst du das Raku? Warte, warte! Lass mich die anderen auch noch abschießen!“ Doch der Kollege zeigte sich wenig beeindruckt von dieser Ansage und zog die Kunoichi einfach um die nächste Straßenecke. Naoko blickte die irre lachende Hasekura perplex an – wie konnte man sich so über Schmerzensschreie anderer Leute freuen? Die reiche Tochter war überraschend ruhig geworden, hämmerte nicht mehr wie eine Verrückte auf den Manako ein, während dieser die Straßen von Arizuka entlanglief und von den umstehenden Personen den einen oder anderen neugierigen Blick erntete. Klar, man sah nicht allzu oft einen jungen Kerl, der ein Mädchen am bauchfreien Top hinter sich herzog und ein anderes Mädel über die Schulter trug. Doch noch bevor die Genin das Armenviertel verlassen hatten, meldete sich Naoko doch noch einmal zu Wort. „Bitte! Ich… möchte Saburo nur noch einmal sehen…“, murmelte sie wehrlos in den Rücken von Raku und wenn dieser genau hinsah, würde er die verzweifelten Tränen auf dem Gesicht von Naoko sehen. „Ich… möchte ihm die Wahrheit sagen… bitte…“
 

Manako Raku

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Ganz genau wusste der Bogenschütze es nicht, aber... es gab hundertprozentig irgendein Klischee, was hierauf zutraf. Es war doch auch zu blöd: Eine schreiende Tusse auf der Schulter, eine schreiende Tusse am Schlawittchen und dazwischen er, gebeutelt, geschlagen und außerdem ganz und gar unglücklich über die Situation. Ja, Chinatsu war in der Lage, diese Typen fertig zu machen, da war er beinahe sicher - aber dieser Ameisenhaufen war nun einmal etwas anderes als einfach nur ein Stadtteil. Wer wusste schon, aus welchen Löchern hier noch wie viele Bürger von Sunagakure gekrochen kamen. Es war sicherlich kaum zu rechtfertigen, für eine beschissene D-Rang-Mission, die Raku vorhatte, erfolgreich abzuschließen, hunderte Menschen zu verletzen. Chinatsu war gerade kurz davor, eine kleine Revolte auszulösen und er hörte überhaupt gar nicht erst auf, an ihr zu zerren. Immerhin wehrte sie sich nicht wirklich mit Händen und Füßen - er vermutete, dass er die weißhaarige Kunoichi dann nicht hätte kontrollieren können. Als sie anfing noch mehr herumzuschreien, und dann auch noch irre zu lachen, wurde es Raku zu viel. Das konnte doch nicht wahr sein, das Mädchen war trotz allem Kunoichi und einem Auftrag und den Menschen verpflichtet. Er rannte weiter, und während Chinatsu irgendwann endlich aufhörte, irgendwelche Menschen mit Papiergeschossen abzuwehren, stoppte er auf, hörte, was seine 'Gefangene' sagte und wand sich dann wieder Chinatsu zu, die total am Durchdrehen war. Vielleicht war es ja die Hitze oder so. "Haseku-", fing er an, wurde aber von ihrem Geplärre überdeckt - warum sie die Kerle nicht hatte fertig machen hätte können, und so weiter. "Hasekura-sa...", fing er erneut an und wurde wieder von ihr übertönt, von dieser kleinen Weißhaarigen mit weitaus lauteter Stimme als nötig gewesen wäre. "CHINATSU", donnerte er dann und erhob das erste Mal seit gefühlten Jahren überhaupt seine Stimme über das sonst relativ gemurmelte Niveau heraus, was er sonst an den Tag legte. Naoko ignorierte er momentan noch. "Es ist gut", ergänzte er und senkte seine Stimme wieder, nachdem Chinatsu offenbar jetzt erst merkte, dass er etwas sagen wollte. "Das hier ist eine niedrigrangige Mission. Niemand hat etwas von Kampfhandlungen gesagt. Komm runter!" Mit diesem Apell endete er und starrte mit seinem einen grünen Auge kurz in ihre gelben Seelenspiegel, die allerhöchstens ein Minimalmaß an Verständnis ausstrahlten. Wahrscheinlich war sie trotzig. "Bitte, Hasekura-san, wir haben hier doch alles, was wir brauchen." Er seufzte leise, ging leicht in die Knie und stellte Naoko auf ihre zwei eigenen Beine. Sie schien nicht mehr weglaufen zu wollen - wäre auch sinnlos gewesen.

"Bitte...", murmelte sie noch einmal und packte ihrerseits an Rakus Kleidung an. "Ich... helft mir, Saburo noch einmal zu sehen, dann.. dann... komme ich mit." Raku aber war gerade ordentlich in Fahrt, zumindest für seine Verhältnisse. Seine Schale hatte deutliche Risse bekommen durch diese zwei Weiber, die an seinen Nerven nagten wie Biber an einem Stamm. "Und Ihr, Naoko-san, solltet euch an die eigene Nase fassen! Schlimm genug, dass es solch dämlichen familiären Schwachsinn noch gibt..." - es wirkte ein wenig so als kenne er das selbst - "und dann haut Ihr einfach ab, ohne eurem eingebildeten Vater einfach zu sagen, dass ihr diesen Schwachsinn nicht mitmacht! Meine Güte! Ein wenig mehr Rückgrad!" Raku funkelte sie an, atmete dann durch, machte ein seltsames, undefinierbares Gesicht und versteckte sich dann wieder hinter einer Wachsmaske. Gefühlt. "Ähem. Entschuldigt." Er räusperte sich. "Jedenfalls ist unser Auftrag, euch zurückzubringen. Okumura-san hat durch den Vertrag anspruch auf makellose Erfüllung, auch, wenn die Entführerin seiner Tochter die Tochter selbst ist." Der Hellhaarige spürte, wie Schweiß sich wieder in allen Enden aus ihm herausbrach, jetzt, wo sein Körper runterkühlen wollte ob der Hetzjagd. Das war NICHT SEIN TAG! Naokos Tag war es wohl auch nicht, denn die junge Frau machte ihren Rücken gerader. "ICH WILL ABER!" Typisch reiches Fröllein? Naja, vielleicht ein wenig. "Ich laufe so oft weg bis ihr selbst keine Lust mehr habt mir hinterherzurennen! Sollen sie mich doch berauben und meine Kleider nehmen, aber ich schulde es Saburo, ihm die Wahrheit zu sagen!" Sie schien ein wenig Mut angesammelt zu haben - oder aber es war nur Verzweiflung. Raku seufzte, fügte sich seinem Schicksal... beziehungsweise Chinatsu, die nun einmal seine Teamleitung war im Moment. "Hasekura-san, was sagst du? Wir haben wohl noch zwei Stunden. Sollen wir Okumura-san helfen, diesen Saburo zu finden?" Er sah sie dabei so an, dass er hoffte, sie würde nicht verraten, dass die Ninja wussten wer das überhaupt war... aber war da bei Chinatsu nicht schon Hopfen und Malz verloren?
 
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Kaum hatte Raku in seinem Lauf gestoppt, konnte Chinatsu sich nicht mehr zurückhalten. „Warum hast du mich das nicht fertigmachen lassen?!“, keifte sie ihren Kollegen an, ballte die Hände zu Fäusten und stampfte zornig auf den sandigen Wüstenboden. Noch immer wirbelten die Papierblätter um sie herum, dazu bereit, auf einen potenziellen Gegner geschossen zu werden. Nur leider… waren diese Gegner gar nicht mehr hier! „Die haben doch selbst Schuld, eine kleine Lektion tut denen mal ganz gut!“, sprach die Weißhaarige ungehalten weiter, verschränkte die Arme vor der Brust und sah demonstrativ zur Seite weg. Was? Raku sprach mit ihr? Das ignorierte das Mädchen gekonnt. Schließlich verengten sich die gelben Äuglein, sie holte tief Luft und wirbelte mit dem Gesicht doch noch einmal zu Raku, wollte ihm eine abschließende Standpauke halten – doch ehe die Luft in Worte umgewandelt werden konnte, wies der Manako das Mädchen harsch zurecht. Die Kinnlade der Hasekura klappte gar ein Stück nach unten. Die 16-Jährige hätte es niemals für möglich gehalten, dass ihr Teamkollege ein solches Stimmenvolumen hervorbringen konnte. Und… hatte er sie gerade mit dem Vornamen angesprochen? Was ging denn hier bitte ab?! Chinatsu sog scharf die Luft ein, nachdem Raku in seiner Predigt geendet hatte, wartete einen Moment ab… dann wandte sie ihren Blick mit Schwung von dem Manako ab, sodass der Dutt auf ihrem Kopf wild wippte. Ich bin ja wohl nicht die, die hier runterkommen muss“, protestierte sie halblaut mit aufgeblasenen Wangen und versuchte damit ihre Sprachlosigkeit über diese Situation zu überspielen.

Auch Naoko bekam ihr Fett weg und musste sich eine Predigt über ihr unreifes Verhalten anhören. Man konnte glatt die Vermutung aufstellen, dass es dem Scharfschützen gefallen würde, die Frauen zurechtzuweisen! Naoko wollte sich allerdings nicht von ihrem Vorhaben abbringen lassen, Saburo zu finden, weshalb sie sich todesmutig dem hellhaarigen Shinobi entgegenstellte. Der wandte sich am Ende an die weibliche Teamleitung, die eine Augenbraue anhob und mit einem Seitenblick zu Raku blickte. „Ach, jetzt bin ich wieder Hasekura-san oder was?“ Zumindest für einen Augenblick musste die Hasekura noch einmal verdeutlichen, dass sie es nicht mochte, so abgekanzelt zu werden, wie es Raku mit ihr getan hatte – ganz gleich, dass das manchmal einfach notwendig war. Ein Glück, dass Chinatsu nicht zu den nachtragendsten Personen zählte und deshalb einmal durchatmete und dann grinste. Sie formte ein Fingerzeichen und die Papierblätter, die von der letzten Technik noch übriggeblieben waren, vereinten sich mit dem Körper des Mädchens. „Ich habe keine Lust, noch zwei Stunden in dieser Bullenhitze unterwegs zu sein.“ Die Kleine packte in ihren Rücken und zog den weißen Sonnenschirm hervor, den sie dort zwischengelagert hatte. Doch anstatt ihn aufzuspannen, zeigte die Hasekura mit der Spitze auf die Tochter des Auftraggebers. „Ich helfe nur, Saburo zu finden, wenn ich die ganze Geschichte erfahre. Wie kommt es, dass du deinen Bräutigam mit einem anderen Kerl hintergehst und einfach abhaust, anstatt es jemandem zu sagen? Und scheinbar nicht einmal weißt, wo du diesen anderen Kerl eigentlich findest. Ich will alle Details.“ Die Kunoichi grinste überzeugt und Naoko schien einen Moment nicht zu wissen, wie sie adäquat reagieren sollte. Sie blickte geniert zu Boden, stocherte mit der Fußspitze ihrer überteuren Riemchensandalen im Sand herum. „Na gut. Aber nur für Saburo“, gab die reiche Tochter ihre Zustimmung und sah wieder auf. Ihr Ausdruck war erstaunlich gefasst. „Ich bin schon sehr lange mit dem Sohn der Goro-Familie verlobt. Ich bin mit diesem Wissen großgeworden. Allerdings habe ich mit dem Sohn der Goro-Familie noch nie etwas zu tun gehabt. Wisst ihr, als Tochter der Okumura-Familie hatte ich allgemein nicht besonders viel Kontakt zu Gleichaltrigen. Meine Eltern waren immer bedacht darauf, dass ich nur in Begleitung vor die Tür gehe und meine Kontakte zu Fremden möglichst gering ausfallen. Sie wollten nicht, dass mir etwas passiert… weil ich die Tochter der Okumura bin.“ Naoko zuckte mit den Schultern, sah einmal zu Raku, dann wieder zu Chinatsu – die ihren Sonnenschirm mittlerweile auch wieder aufgespannt hatte, um sich vor der Sonne zu schützen. „Als ich die Gewächshäuser von Sunagakure besuchen wollte, wurde mir das verboten, weil sich niemand gefunden hat, der mich dorthin begleiten konnte. Da… bin ich das erste Mal ausgebüxt.“ Das Mädchen lief rot an, ihr war es wohl immer noch peinlich, sich so verhalten zu haben. Doch Naoko fasste sich recht schnell wieder, als sie fortfuhr. „Und in den Gewächshäusern habe ich dann Saburo kennengelernt… es war Liebe auf den ersten Blick.“ Ein seliges Lächeln umspielte die Lippen der jungen Okumura. „Als er mich nach meinem Namen gefragt hat, hatte ich Angst, er würde mich in eine Schublade stecken, wenn er meinen richtigen Namen erfährt. Deshalb habe ich mich als Airi vorgestellt. Wir haben uns immer wieder in den Gewächshäusern getroffen und stundenlang miteinander gesprochen. Er erzählte mir, dass er aus keinen guten Verhältnissen komme, aber er hoffe, dass ich ihn dennoch seines Charakters wegen lieben würde. Ich brachte es nicht übers Herz, ihm von meiner bevorstehenden Hochzeit zu erzählen. Und von meiner wirklichen Herkunft. Ich… konnte es nicht. Ich wollte nicht, dass es endet. Also habe ich mir ein Leben als Airi ausgedacht, von dem ich erzählte.“ Sie sah zu Raku. „Ich weiß, dass es nicht nett war, so kurz vor der Hochzeit zu verschwinden. Aber… ich musste zu Saburo. Und ich wusste, dass meine Eltern dafür kein Verständnis haben würden. Ich möchte Saburo unbedingt erzählen, wer ich wirklich bin. Und... ich möchte ihm erklären, wie es zu alledem kommen konnte. Wenn ich das gemacht habe, komme ich mit euch. Ich verspreche es euch!“ Chinatsu nickte, wenngleich sie auf mehr Details gehofft hatte. Wie war der erste Kuss? Hatten sie schon miteinander geschlafen? Na, die wichtigen Dinge eben! Aber die Weißhaarige wollte sich damit vorerst begnügen. „Okay und du weißt nicht genau, wo Saburo wohnt?“ Naoko biss sich auf die Unterlippe, schüttelte dann den Kopf. „Und der Nachname von Saburo?“ Wieder ein zaghaftes Kopfschütteln. Chinatsu kratzte sich am Kinn. „Das sind ja keine besonders guten Voraussetzungen, um ihn in zwei Stunden zu finden. Kannst du ihn zumindest beschreiben?“ Die Okumura sah auf und nickte endlich. „Ja… ja! Das kann ich! Saburo ist in etwa… so groß“ Naoko zeigte in etwa eine Größe wie die von Raku an. „Und er hat einzigartig dunkelblaue Augen, die mich immer wieder in ihren Bann ziehen… aber so richtig kommen die erst zur Geltung, wenn ich ihm seine blonden Strähnen aus der Stirn gestrichen habe, die immer wieder vor seine Augen fallen.“ Ein verträumter Blick, dann riss sich Naoko wieder zusammen. „Ja, also, Saburo hat blonde Haare, die gehen ihm bis knapp über die Ohren mit leichten Wellen. Und er hat ziemlich helle und sehr weiche Haut… das sieht man in Sunagakure nicht so oft. Er hat fast immer dünne Kapuzenpullover in hellen Farben getragen, wenn wir uns getroffen haben. Und weite, dunkle Hosen. Hab ich schon erwähnt, dass ich seinen Kleidergeschmack sehr gerne mag? Aber was ich am meisten mag, ist sein Geruch…“ Die reiche Tochhter musste aufgeregt kichern, seufzte dann. „Saburo hat ein ganz spezielles Parfüm, es riecht leicht süßlich, wie unsere Lieblingsblume im Gewächshaus. Seit ich ihm gesagt habe, dass ich es mag, trägt er es immer! Oh… entschuldigt, das Parfüm von Saburo ist für euch wahrscheinlich gar nicht interessant, oder?“ Aber… hm. Irgendetwas regte sich in der Hasekura. Diese Beschreibung… irgendwie war da doch jemand, der haargenau auf die Beschreibung passte, oder?
 

Manako Raku

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Egal wie sehr Raku in diesem Moment empört war über die Art und Weise, wie sich die anwesenden Damen verhielten - dass er damit zumindest Chinatsu irgendwie sprachlos machte, damit hätte er niemals gerechnet. Nein, das hatte er sogar noch nie auf diese Art und Weise erlebt und verdutzt blinzelte er ein, zweimal, als Chinatsu sich in einer beinahe filmischen Geste wegdrehte und ihre Wangen aufplusterte. Das war... das war beinahe süß. Wenn sie ihm sonst nicht so auf den Wecker gegangen wäre, hätte er das jetzt fast anziehend gefunden. Aber: Da er Chinatsu schon länger als zwei Stunden hatte aushalten müssen und er sowieso nicht vorhatte, auch nur in Gedanken weiter als eine Befehlkette ging zu denken, verscheuchte er den Gedanken ganz schnell wieder und nickte einen Moment später, als sie fragte, ob sie denn jetzt wieder Hasekura-san war, einfach nur. Raku war niemand, der sich auf zwischen-den-Zeilen-lesen festnageln ließ. Wenn sie sich beschweren sollte, dann konnte sie das gern tun, aber nur auf eine ehrliche Bitte würde er vielleicht eingehen. Chinatsus aufdringliche Art ließ ihn seine übliche Zugeknöpftheit nur noch mehr ausspielen. Dann aber entspannte sich der Körper des Manako ein wenig, als das Mädchen nachzugeben schien - und seufzte dann leise auf, als sie nach allen Details fragte. Raku konnte sich zwar vorstellen, was sie für Details meinte - so, wie sie ihm wegen den Schlüpfern auf den Sack gegangen war - hatte aber nicht vor, auch nur ein Mucks zum Aufklären der Situation zu sagen. Chinatsu war von "vollkommen ab von jeder Pietät und keiner Ahnung was sie da tat" zu "vollkommen ab von jeder Pietät" gekommen und hatte im Grunde einfach nur ihre vollkommene Ahnungslosigkeit gegen bewusste Neugierde ausgetauscht. Neugierde, bei der er sich wunderte, wieso sie ihn noch nicht gefragt hatte, was bei ihm denn so privat lief. Sie kannte einfach keine Gnade.
Oh, in Naoko? Die packte jetzt aus, auch wenn Raku drei viertel der Geschichte überhaupt nicht mehr überraschte. Ja, ja, blah blah - buhu schluchz. Er musste ihr allerdings zugute halten, dass aus ihr trotzdem eine einigermaßen selbstständige junge Frau geworden war - allen 'Erziehungsmaßnahmen' zum Trotz. Das konnte er respektieren. Dass sie dann den so ziemlich ersten Kerl schnappte und sich in ihn verliebte, war dann allerdings schon wieder Klischee und ziemlich blauäugig. Chinatsu allerdings schien sehr interessiert und fast enttäuscht, dass sie nicht mehr pikante Details von "Airi und Saburo" zu hören bekam. Raku war froh drum. Was Naoko alles getan hatte, um der Fuchtel der Eltern zu entkommen - wer wusste das schon. Erinnerte ihn nur auf furchtbare Weise an seiner Mutter. Was ihn überraschte: Die Hasekura stellte Fragen, und das sogar recht hilfreiche. Gar keine Frage nach intimen Details, sondern sinnvolle Nachfragen nach dem Aussehen des Gesuchten, der ihnen den Auftrag jetzt noch schwerer machen sollte. Als Naoko allerdings voller Herzchen in den Augen beschrieb, wie ihr Geliebter aussah, stockte nicht nur Chinatsu, sondern Raku auch. Klar, er hatte nur einen Blick erhascht, aber... nein, das wäre zu einfach gewesen. Konnte gar nicht sein.

Allerdings, so sehr er es auch verfluchte: Sein Jagdinstinkt meldete sich. Ein süßlicher Geruch? Bisher hatte er in dieser Stadt vieles gerochen: Schweiß vor allem anderen. Ansonsten waren sie auf ein Gewirr von Gerüchen gestoßen, als sie in den Ameisenhaufen vorgedrungen waren, aber ein süßlicher Duft wie Naoko ihn beschrieb, der wie von einer Blume? Das konnte eigentlich nur eines bedeuten. Und er hasste den Gedanken, weil er sich jetzt selbst fast ein wenig albern vorkam. Obwohl seine Standpauke trotzdem noch passte! "Entschuldigt mich einen Moment", meinte er zu Chinatsu und Naoko, tappte dann ein paar Schritte hinter die nächste Ecke, schlug seine Stirn einmal gegen die Mauer, atmete tief durch und ging dann wieder zurück. Sein Gesichtsausdruck, in den letzten Minuten zu oft entgleist, war jetzt wieder eine Maske aus Wachs, allerdings mit einer leichten Delle auf der Stirn. Er wechselte einen Blick mit Chinatsu (falls sie es denn für angemessen halten würde, ihn anzusehen) und sah dann kurz zu Naoko. Raku war ein kleiner Trampel und außerdem interessierten ihn großartige Auftritte, süße Überraschungen und tolle Wendungen nicht viel. "Hasekura-san...", fing er an, überlegte dann. Eigentlich hätte er Naoko jetzt ins Gesicht gesagt, dass sie wahrscheinlich das größte Klischee erfüllte und deshalb wahrscheinlich einfach nach Hause gehen sollte. Andererseits wollte er nicht, dass Chinatsu ihn den ganzen Weg zurück aus Suna bis nach Shiro (inklusive Zwischenstopp im Hotel Grenzposten, wo Chinatsu ihm letztes Mal schon auf den Wecker gegangen war) nervte, weil er ihr die Pointe geklaut hatte. Also seufzte er leise, trat neben Chinatsu und zog sie zwei Schritte weg und sprach leise mit ihr. "Entschuldige, Hasekura-san, aber das ist doch ein Witz, oder? Sie hat eindeutig ihren Verlobten beschrieben. Wir sollten es ihr einfach ins Gesicht sagen. Dann kann sie ihn heiraten und alle sind glücklich." Alle wären damit zufrieden, oder? Naoko heiratete zufälligerweise ihren heimlichen Stecher, die Familien hatten ihre Heirat, Saburo... oder Goro, wie auch immer, war damit wahrscheinlich auch ganz zufrieden. Der einzige der sich verarscht fühlte? Raku.
Was für eine Geld- und Zeitverschwendung. Gute Güte. "Also?" Er drückte den Rücken wieder durch. "Ich kann sie auch einfach wieder packen und wir bringen sie zurück", schlug er vor und zuckte mit den Schultern.
 
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Blaue Augen… blonde Haare… süßlicher Geruch… es ratterte. Es ratterte sogar ziemlich doll! Die junge Hasekura hatte eine Hand an ihr Kinn gelegt, kniff die Augenbrauen eng zusammen und zog die Mundwinkel nach unten. Für einen Außenstehenden musste das sehr merkwürdig aussehen, doch für Chinatsu war es die einzige Möglichkeit, ihre vielen Gedanken zu sortieren. Sie wusste, dass sich da irgendetwas in ihrem Hinterstübchen meldete, doch sie wollte es einfach nicht zu fassen bekommen. Das war doch zum Haare raufen! So konzentriert, wie die Kunoichi in diesem Moment war, bekam sie gar nicht mit, wie Raku sich kurzzeitig entfernte, um seinen Schädel gegen die nächstbeste Wand zu pfeffern. Erst als er wieder zurückkam – aus Chinatsus Ohren stieg mittlerweile der Rauch auf – sahen die gelben Äuglein verwundert auf. Immerhin wurde ihrem Gehirn dadurch eine kleine Pause gegönnt und die mittlerweile beachtliche Rauchentwicklung über ihrem Kopf eingedämmt. Fokussiert blickte das Mädchen auf die Delle auf Rakus Stirn, der Mund klappte nach unten. Nein, das war vorher eindeutig nicht da gewesen. Da war sich Chinatsu ganz sicher! Sie überlegte noch, wie sie ihre Frage richtig formulieren sollte, doch im nächsten Augenblick zog Raku sie schon beiseite. Und was war mit Naoko? Na… die blieb stumm auf der Stelle stehen, wenngleich man ihrem Gesichtsausdruck die Irritation deutlich ansehen konnte.

Und da fiel der Groschen endlich! „Der Verlobte!“, posaunte die Weißhaarige heraus, vielleicht ein bisschen lauter als beabsichtigt. Aber Naoko stand ein gutes Stück entfernt und in Arizuka war es fast immer recht laut, weshalb die Chancen gutstanden, dass das Mädchen von alledem nichts mitbekommen hatte. „Naoko hat ihren Verlobten beschrieben!“, ergänzte die 16-Jährige dann noch und sah zum Manako. Dass er genau das bereits gesagt hatte… ignorierte sie. Kurz blickte das Mädchen hinüber zu Naoko, dann wieder zu ihrem Teamkollegen. Ihr einfach so die Wahrheit erzählen war zu einfach und würde doch den ganzen Spaß kaputt machen. Nee! Chinatsu wollte da ein bisschen mehr aus der Situation herausholen, wenn es sich schon so gut anbot. „Überlass das nur mir! Mach einfach, was ich sage. Dann werden wir beide unseren Spaß haben.“ Sie nickte eifrig, grinste Raku überzeugt an und ging dann wieder zu der reichen Tochter zurück. „Was sollte das? Wisst ihr etwas über Saburo?“, fragte diese sofort nach und wirkte schon fast ein bisschen pikiert. Das sonst fröhlich strahlende Gesicht der Hasekura wirkte von einer Sekunde auf die Andere plötzlich todernst, als sie das Kinn anhob und auf Naoko deutete. „Rakuuuu~ Pack sie.“ Das war… unerwartet. Insbesondere für die Okumura, die überhaupt nicht mehr verstand, was jetzt los war. Verdutzt sah sie zu dem Manako, wollte noch einen Schritt nach hinten ausweichen, doch im nächsten Augenblick wurde sie bereits über die Schulter des hellhaarigen Jungen geworfen. „W-was… nein! Was soll das?! Ihr wolltet mir helfen!“, schrie Naoko empört und trommelte wie zuvor bereits auf Raku herum. „Wie könnt ihr so gemein sein? Ich hab euch vertraut!“ Die Hasekura lachte schrill auf, für jeden normalen Menschen offensichtlich übertrieben. Aber ganz ehrlich? Ihr gefiel die Rolle der Mächtigen, die ihren Handlanger – Raku – losschicken konnte. Wie ein Gangster-Boss. Ja, das war ein guter Vergleich! Die Kunoichi trat einen Schritt näher, sodass Naoko sie direkt ansehen konnte, beugte sich nach vorne und sprach leise, aber bestimmt. „Wir sind Ninja und haben einen Auftrag. Den werden wir jetzt zu einem Ende bringen. Wenn du geglaubt hast, dass wir Ninja unseren Auftrag einfach so hintenanstellen würden, nur um dir bei deinen Privatproblemen zu helfen, bist du noch naiver, als du aussiehst. Wie sind doch Ninja. Das weiß doch jeder, dass für uns der Auftrag über aaaaaaaaalles geht.“ Sie wandte sich von der zappelnden Naoko ab und deutete Raku mit einem kurzen Kopfnicken an, ihr zu folgen. Der Manako machte sich wirklich gut in seiner Rolle des stummen, aber gehorsamen Grobians! Chinatsu war wirklich beeindruckt. Vielleicht würde sie ihn zur Belohnung mal auf einen Muffin bei sich Zuhause einladen. Vielleicht. Aber genauso stolz war die Weißhaarige auf sich selbst, immerhin war sie bisher in kein lautstarkes Lachen ausgebrochen, wenngleich sie innerlich durchgehend am Kichern war.

Tbc: Reichenviertel
 
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