Hayabusa Kaya
Well-Known Member

MISSION: Saitenklang und Trommelschlag
TEILNEHMER: Hayabusa Ray, Hayabusa Kaya
CF: Reich des Wassers ➥ Getsurin


Großartig. Das hatte ihr gerade noch gefehlt: der werte Saku schien gefallen an dem wilden Hayabusa gewonnen zu haben. Als dieser sein Wettrennen gestartet hatte, war auch der Rabe sogleich gestartet und folgte dem Rotschopf auf dichtem Fuß. Kaya hingegen blieb zurück. Sie seufzte, legte den Kopf kurz in den Nacken und knackte mit diesem um sich etwas Erleichterung zu verschaffen. Wenn Kaya von diesem Bodo wüsste, wäre sie der festen Überzeugung das er und Saku beste Freunde werden könnten. Denn der Rabengeist hatte eindeutig eine Schraube locker: vermutlich sogar ein paar mehr. Ein freches Grinsen schlich sich auf ihre blassen Züge; deswegen passte der Tiergeist auch so gut zu ihr. Aus dem Nichts startete nun auch sie, selbst wenn sie ihren Verwandten nicht mehr würde einholen können, wollte sie sich wenigstens nicht kampflos geschlagen gegeben. Angesichts seines Vorsprungs und der nicht geringen Tatsache, dass er in seinem Training weiter fortgeschritten war als Kaya, hatte der Rothaarige das Wettrennen mit Abstand für sich entscheiden können. Nun - streng genommen hatte Saku ihn überholt, aber der zählte wohl kaum. Obwohl Ray schon nur auf einem Bein gerannt war, hatte er dennoch eine beeindruckende Geschwindigkeit erreicht. Der Rabengeist plusterte sich zufrieden auf und schien seinen heimlichen Sieg zu feiern, wenn auch nur für sich selbst. Aber das machte ja nichts. Etwas aus der Puste gekommen grinste Kaya amüsiert. Das war es was sie an dem Raben so liebte - er tat das wonach ihm wahr und führte sein Leben wie er wollte - wenn man bei einem Geist von leben sprechen konnte. "Du hast gewonnen." gestand sie ein und nickte Ray zu, auch wenn es eigentlich an Saku gerichtet war, der hinter ihm einen kleinen Siegestanz vollführte: bekloppter Vogel. Dem Rabenmädchen brach kein Zacken aus der Krone ihre Niederlage einzugestehen. Von ihrem Onkel hatte sie gelernt, dass es keine Schande war zu verlieren. Es war lediglich eine Schande, wenn man nicht daraus lernte. Die junge Hayabusa bemühte sich darum es so zu sehen und zeigte sich auch äußerlich entsprechend. In ihrem Inneren sah es jedoch anders aus; ihr Stolz bekam schon den einen oder anderen Kratzer. Doch wer war sie sich dies einzugestehen, geschweige denn es offen zu zeigen.
Es war früher Mittag, hier im Geschäfts - und Kneipenviertel von Getsurin. Wie gewohnt herrschte hier reges Treiben, die Geschäfte waren gut besucht und die Stimmen der werbenden Geschäftsleute deutlich zu vernehmen. Auch in den Kneipen steppte der Bär: nun ja, er machte eher einen Spaziergang. Die Kneipenbesitzer und Angestellten waren damit beschäftigt alles für den Abend vorzubereiten, wenn ihre Zeit gekommen war. Ein leises Seufzen verließ die Lippen des Rabenmädchens, während sie die Arme verschränkte. Dieses Viertel war ihr bekannt wie ihre Westentasche, immerhin war sie hier groß geworden. Aufmerksam sah sie sich um und traf immer wieder ihr bekannte Augenpaare. Die einen wandten sich schnaubend ab, während andere sie mit einem knappen Nicken grüßten. Man kannte sie hier - wenn auch eher im negativen Sinne. Doch so lange sie sich vom Geschäft ihres Großvaters fern hielten, störte es sie nicht weiter. Sie ignorierte die Blicke und das Getuschel der Leute, die auf die Shinobi aufmerksam geworden waren. Wenn dies ihr Einsatzort sein würde - was bei einer Musikantentruppe nicht unwahrscheinlich war - war es kein Wunder das sie für diese Mission ausgesucht worden war. Immerhin war der Heimvorteil auf ihrer Seite. Sie kannte nicht nur die Ortschaften hier, sondern auch die Menschen. Viele von ihnen kannte sie sogar besser als sie wollte, weil sie in der Vergangenheit mit diesen aneinander geraten war. Kaya wahrte den äußeren Schein, sie hatte eine gerade, stolze Haltung und ließ eine Hand locker auf dem Griff ihres Schwertes ruhen, während sie die andere entspannt in ihrer Jacke ruhen ließ. Sie strahlte die ihr so typische Gleichgültigkeit aus, während sie die Umgebung grob musterte. Hier änderte sich gefühlt nichts. Außenstehenden würde es wahrscheinlich nicht weiter auffallen, da es vieles gab, was einen ablenken konnte, doch im Grunde war hier immer Alles beim Alten. Bei den vielen Menschen die hier unterwegs waren, gab diese Stetigkeit den Anwohnern immerhin eine gewisse, vermeintliche Sicherheit. Die Chance so etwas wie Gewohnheit zu entwickeln und teilweise auch zu zelebrieren. Es gab einige Kneipen, die ihr in den Sinn kamen, die sich für den Auftritt eignen würden: bei den meisten davon bekam sie direkt Bauchschmerzen, da die Sicherheitsvorkehrungen in der Regel unterirdisch waren. Das würde den Job für Ray und sie zusätzlich erschweren. Ganz zu Schweigen von der Teils fragwürdigen Gesinnung der Kneipenbesitzer ... und ihrer Gäste. Im Prinzip war es die Wahl zwischen Pest und Cholera. Mit einer gehobenen Augenbraue sah zu ihrem entfernten Verwandten, den sie tatsächlich inzwischen als so etwas wie einen Freund ansah: wobei sie eher sterben würde als dies zuzugeben. "Wo und wann treffen wir die Herrschaften?" fragte sie einfach ganz direkt und neigte leicht den eigentlich ganz hübschen Kopf. Sie rechnete damit das ihr Treffen mit ihren Schützlingen kurz bevor stehen würde...woher sollte sie auch wissen was Ray schon wieder geplant hatte. Der Rotschopf war eben immer für eine Überraschung gut.