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Sakkaku Hebi

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cf: Straßen des Reichenviertels

Wie kam man am besten nach Amegakure? Natürlich indem man erst einmal die Aufzüge nahm und durch Soragakure hindurch nach unten gelangte, bis man irgendwann in Getsurin ankam, wo alles seinen Lauf nehmen würde. War das Team erst einmal aus dem riesigen Turm gegangen, der inmitten Getsurins seine Anwesenheit zelebrierte, erstreckte sich zu allen Seiten hinweg ein riesiger Marktplatz, auf dem man so ziemlich alles bekommen würde, wenn man nur hart genug danach suchte. Hebi glaubte auch fest daran, dass manches hier nicht ganz so legal stattfinden würde, aber wen verwunderte das? Ein paar Leute gab es immer, die aus der Reihe tanzten, da musste man kein Hebi sein, um das zu realisieren – das war gesunder Menschenverstand. Ob das nun so war oder nicht, interessierte das Team jedoch nicht. Hebi gab den anderen dreien in der Zwischenzeit noch das Go, vielleicht einmal kurz zu den Ständen zu gehen, die auf ihrem Weg lagen, aber sonst würden sie einfach immer weiter laufen, bis sie irgendwann bei den Docks ankämen, wo ihre Mitfahrgelegenheit bereits auf sie wartete.

In der Zwischenzeit ist es auch schon längst dunkel geworden, immerhin waren die Genin schon ein paar Stündchen unterwegs, ganz zu schweigen davon, dass die Mission ohnehin erst nachmittags begann. Allerdings regnete es noch immer, sodass sich der Sakkaku mit seinem nassen Selbst konfrontiert sah, als er das Schiff betrat. Er trug nur eine Kapuze und eine Strickjacke, selbstverständlich würden die ihm nicht allzu lange Schutz gewähren und es würde passieren, was passieren musste: Er wurde nass. Wenigstens blieben durch die Stiefel seine Füße trocken, war ja immerhin etwas. Hatte er das übliche Gespräch mit dem Kapitän also erst einmal abgewickelt, stampfte er zuerst nach unten und zog sich in einer Kabine um. Auch die Arbeiter ließen keine Zeit verstreichen und machten das Schiff sofort bereit zur Abfahrt – wenig später ging es dann auch schoh los.

Unten im Schiff selbst existierte auch eine Art Versammlungsraum, in welchem sich Hebi nach dem Umziehen einfand und ausbreitete, indem er Zettel und Stift nahm und eine Länderkarte auf einem Tisch ausbreitete. Daneben stellte er eine Tasse mit gezuckertem Kamillentee ab und einen Teller, auf dem das heutige Abendbrot vor sich hin dampfte – Chicken Teriyaki. Die Speisen hatte die Crew des Schiffes bereitgestellt, was wohl darauf schließen ließ, dass sie hier nicht auf einem ganz so heruntergekommenen Fahrzeug vor sich hin gammelten. War auch gut so, waren sie schließlich bis Donnerstagabend damit unterwegs – heute war erst Dienstag. Hoffentlich gab es keine komischen Zwischenfälle, wegen denen sie noch länger durch die See tuckern müssten. Irgendwie mochte Hebi es doch lieber, festen Grund unter den Füßen zu haben, selbst wenn er jetzt auch den Wasserlauf beherrschen durfte.

[Out: Wenn ihr möchtet, dürft ihr den Kahn beschreiben - sowohl äußerlich als auch innerlich. Dabei ist es mir wurst, wie ihr das macht, also wie viele Kabinen usw. Ihr müsst auch nicht auf alles eingehen, was im Post vor diesem hier passiert ist. Sollten eure Chars dennoch irgendwelche Fragen haben uoder nur darüber reden wollen, können sie das ja nun jetzt machen, Hebi rennt so schnell nicht weg. Er hat da ja lecker Essen zu stehen. Einfacher Small Talk ist allerdings auch gewünscht - ihr kennt mich ja. :D]
 
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Isuzu Himeko

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Sie hatte zunehmend den Eindruck, es mit einer Kritik an der Gesellschaft zu tun zu haben. Dass der Typ, der zu derartigen Mitteln griff, dazu ihrer Meinung nach absolut nicht in der Position war, stand bei ihr aber völlig außer Frage. So gesehen war es völlig logisch. Aber natürlich konnte die Brünette sich nicht sicher sein und würde sich hüten, etwas anderes, als gar nichts zu tun - schließlich war das insgesamt unerwünscht. Die Ballerina im Armenviertel hätte eine Zurschaustellung der Falschheit des Lebens darstellen können, die in dieser Klientel gang und gäbe war. In dem Fall könnte der zweite Tatort eine Verballhornung der Ignoranz der Oberschicht dargestellt haben. Eine zentrale Figur in der Mitte, die ganz offensichtlich das Zentrum von allem darstellte, während die Dabeistehenden, die noch nicht einmal auffallen, zum Zusehen gezwungen waren. Unter normalen Umständen hätte sie das als richtig betrachtet, Kritik zu üben aber ob der Art und Weise, ging das einfach nicht. ›Wie unfassbar pervers‹, hatte sie stattdessen dafür übrig. Trotzdem beschäftigte sie der Zusammenhang noch, als sie den großen Turm längst hinter sich gelassen hatte. Selbst, als sich durch die Menschenmengen auf dem Markt quälten, auf dem selbstverständlich alles legal und richtig ablief, ließ diese Gedankenkette sich nicht abschütteln. Vielleicht sollte sie doch mal einen Ton sagen? Nein, die letzten Male hatten immer mit Zurechtweisungen geendet, also wäre das hier bestimmt auch irgendwie falsch, unwichtig oder unprofessionell. Vielleicht zur Abwechslung mal alle drei Möglichkeiten auf einmal. So hüllte sich Himeko in Schweigen, bis sie bei dem Bötchen ankamen, das auf dem sie mindestens zwei Tage verbrächten. Dort rutschte ihr ein freudiges »Ooooh« heraus.
Das Mädchen freute sich auf die Überfahrt. Wenn dieses Ding nicht schneller wäre, hätte es Himeko vermutlich nicht viel ausgemacht, den Weg notfalls auch schwimmend zurückzulegen. Aber so ein Schiff war schon eine faszinierende Sache. Dieses hier war nichts besonderes, mit seinem grauen Rumpf und der gleichfarbigen Reling. Tatsächlich ging es als unauffällig durch, obwohl es notfalls bis zu dreißig kuschelbedürftigen Personen quartier hätte bieten können. Nachdem sie sich an Bord ihres Gepäcks entledigt hatte, war ihre erste Amtshandlung: Herausfinden, wo die Kombüse ist und diese effektiv in Besitz nehmen! Die Schiffsbesatzung hatte einen Küchendienst - jeder in der Besatzung musste mal ran, aber die Brünette entschied einfach, dass die Schiffsküche ab jetzt ihr Job war! Zuhause funktionierte das mit der Inbesitznahme schließlich auch. Zuckersüß lächelnd verdammte sie den heutigen Koch zur Untätigkeit, als sie schlicht das Ruder in diesem Raum in die Hand nahm. Dieser Kerl dürfte nicht viel älter sein, als sie. Sechzehn Jahre, wenn man großzügig schätzte. Folglich hatte er alle Mühe, darauf zu achten, was dieses junge Ding mit den Küchengeräten anstellte, anstatt es lange und ausdauernd zu betrachten. Was sie da zauberte, war leider vorausgeplant, aber das musste halt sein, wenn man sich nicht einfach in den nächsten Supermarkt aufmachen konnte, ohne nass zu werden. So gab sich das Mädchen Mühe, zumindest mit der Zubereitung und den Gewürzen zu tricksen, um dieses Mahl zu einem Erlebnis zu machen.
Es war Hime wichtig, allen ihre Mahlzeit persönlich zu überreichen, so konnte sie der gesamten Crew ihre Aufwartung machen. Das gehörte sich einfach so, nicht? Zuerst bekamen natürlich der Kapitän und die anderen auf der Brücke ihre Portionen, bevor die drei Ninjas dran waren. Deren Teller wurden schlicht in dem Aufenthaltsraum bugsiert, ehe der Maschinenraum versorgt wurde und die Leute von draußen auch zum Essen gerufen wurden. Mit der Vierergruppe zusammen, Waren auf diesem Kahn insgesamt zehn Leute, die versorgt werden mussten. Als letztes gesellte sich auch Himeko in den Versammlungsraum, um ihre Mahlzeit zu vertilgen. Danach kredenzte sie den Erdbeerkuchen, den sie extra für die Gruppe gebacken hatte. Na ja, Chicken Teriyaki und Erdbeertorte vertrugen sich nicht besonders. Deshalb stellte sie das Ding auf einem einsamen Tisch nebst Tellerchen und Besteck ab, damit sich bedienen konnte, wer eben wollte. Sollte danach niemand mehr irgendwas von ihr wollen, würde sich die Brünette dann daran machen, die Kombüse in Ordnung zu bringen. Im Anschluss daran wollte sie sich auf Deck begeben, um verträumt aufs Meer hinaus zu blicken.
 

Yuudari Umiko

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Eine Signatur… Wenn Umiko sich recht erinnerte, hatte ihr Cousin ihr einmal erzählt, dass dies etwas war, was Künstler und Mörder in Verbindung brachte. Das Älteste der drei Kinder ihrer Tante hatte die Angewohnheit sich mit gänzlich allem zu befassen was mit dem Tod der Menschen zu tun hatte. Für einen Yuudari war das wohl eine Art Ehrensache, wenn er das Shinshin Seki hatte, aber Umiko hatte sich nie sonderlich für die Hüllen interessiert, in denen sich die wirkliche Seele eines Menschen zu Lebzeiten versteckte. Die Kunoichi betrachtete das Leben an sich als eine Art parasitäres Stadium, indem sich eine freie Seele für eine gewisse Zeitspanne lang in dieser schwachen, nutzlosen Hülle einnistete. Aber das würde ihr wohl niemand glauben, der diese Welt nicht mit denselben Augen sah wie sie. Nun aber zurück zu der Signatur. Während ein Künstler eine Unterschrift oder seine Initialen unter sein Werk setzte, war es für einen Mörder nicht so leicht es so darzustellen, da er ja seine Identität nicht offenbaren sollte, wenn er sich nicht auf den Präsentierteller legen wollte. Warum tötete man überhaupt einen anderen Menschen? Vermutlich hatte es irgendetwas mit Macht zu tun. Die meisten Dinge, die moralisch verwerflich von der Gesellschaft betrachtet wurden, hatten mit Macht zu tun… Sicher hatte man in dem Moment, in dem man einem Menschen das Leben nahm die unfassbare Fähigkeit den Körper von der Seele zu trennen… Die meisten Menschen fürchteten dies und flehten um ihr wertloses Wandeln auf dieser Erde… Egal wie sie sich anstrengte. Umiko konnte den Reiz des Mordens nicht nachvollziehen. Selbst wenn es das Gefühl war die letzte Regung des Körpers eines Menschen zu sehen, so war es doch nur die stupide Bewegung, die in einer Paniksituation vom Hirn ausgelöst wurde, das Sekunden danach seine Bedeutung vollends verlor… Vielleicht sollte man Mörder als Strafe zu den Yuudari schicken, um ihnen vor Augen zu führen, dass es weitaus schlimmere Dinge gab, als den Tod und dem was darauf folgte…
Was sich daraus schließen ließ, war die Tatsache, dass man auf solche Kleinigkeiten mehr achten sollte, denn das Offensichtliche war weniger bedeutsam als diese winzigen Feinheiten. Das war zumindest die Botschaft des Mörders, glaubte Umiko. Mit dieser Erkenntnis verließ man den Tatort und machte sich auf den Weg zu einer weiteren Reise, die sie offenbar über das Meer führen sollte. Die Yuudari war kein sonderlich großer Fan von Booten, aber sie beschwerte sich nicht, wenn eine Reise nicht große, körperliche Anstrengung von ihr abverlangte, denn das lag ihr so gar nicht. Das Wetter war, mit Sicherheit in den Augen der meisten Menschen, denkbar schlecht, aber Umiko fand es okay. Sie hatte sich einfach wieder unter ihrem Mantel versteckt und die Kapuze übergeworfen. Schon konnten ihr Wind und Wetter nichts mehr anhaben… Das Boot interessierte sie herzlich wenig. Sie war sehr schweigsam geworden, aber man konnte ihrem Gesichtsausdruck auch keine Emotion anerkennen. Auf dem Schiff genehmigte sie sich zunächst etwas zu Essen und wandte dann einige Zeit lang durch einen langen Flur, weil sie dort nichts von den Schwankungen des Kahns auf dem Wasser spürte. Ein guter Trick um zu vergessen wo man sich befand, war sich in geschlossene Räume zu begeben… Wo sich was auf dem Schiff befand, nahm sie sonst gar nicht wirklich wahr. Sie hatte nur gegessen und sich nichts großartig angesehen, weil es sie nicht wirklich interessierte. Nach einer Weile verwies sie einer der Arbeiter dort darauf, dass sie einen Versammlungsraum für sie geräumt hatten. Dort konnte sie vielleicht ein wenig zur Ruhe kommen. Als sie jedoch angeklopft und sich selbst eingeladen hatte, saß der Sakkaku bereits am Tisch und schien etwas Wichtiges zu machen. Zumindest sah er irgendwie angestrengt aus. Die Yuudari sagte keinen Ton und setzte sich in eine Ecke des Raumes auf einen Stuhl, wo sie die Augen schloss und eine ganze Weile lang gar nichts tat… Das hieß nicht, dass sie auf andere nicht reagieren oder nichts mitbekommen würde, aber sie schaltete fürs Erste ab.
 

Sakkaku Hebi

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Hebi umkreiste die einzelnen Reiche und deren Orte mit einem Stift, in denen die nächsten Tatorte sein würden, die sich das Genin-Team anzuschauen hätte. Auf den Zettel schrieb er dabei die Art des Mordes der letzten beiden Toten und was sie aus deren Fundstellen alles hatten mitnehmen können – zum Beispiel die Sache mit der Signatur, die ominösen Runen, geschätzte Todeszeitpunkte und so weiter und sofort. Natürlich ließ er sich dabei nicht die Chance nehmen, auch die Interpretationen mit nieder zu schreiben, die er, Ingvi und Umiko in den letzten Stunden benannte. Alles in allem endete das Blatt Papier jedoch in einer Art Mind Map, die er immer mehr erweitern würde, je mehr sie zu Gesicht bekämen. Die eingekreisten Orte auf der Karte bedachte er vorerst mit Desintersse. Auf den ersten Blick fiel ihm bei ihnen nichts auf, das in irgendeinem Zusammenhang zu den jeweiligen Dörfern stehen könnte. Ferner fehlten ihm dazu auch die nötigen Informationen, da er ja nach wie vor nicht wusste, wann wer wo starb und wann der- oder diejenige letztendlich gefunden wurde. Auch das gedankliche Verbinden unter Zuhilfenahme von erdachten Linien trug nicht wirklich dazu bei, dass sich ein Muster abbildete, mit dem er hätte arbeiten können. Innerlich hatte er ja gehofft, eine Art Symbol dabei vor Augen zu haben, aber naja: Man konnte ja nicht alles haben, nicht? Dass ihr Mörder aber auch bisher keine Fehler machte, war etwas, das dem Sakkaku übel aufstieß. Er war sich sicher, dass irgendwo etwas sein musste, er sah es nur nicht, und das war, was am meisten nervte.

Hebi seufzte auf und lehnte sich an der Lehne seines Stuhles an, als es an der Tür des Versammlungsraumes klopfte, und würdigte Umiko eines kurzen Blickes, ehe er sich wieder dem Papierkram widmete und nebenbei sein Essen aß – das ihm wohlgemerkt echt gut schmeckte. Doch es half alles nichts und er gab für heute auf. Auch er war erschöpft von dem ganzen Gelaufe des heutigen Tages und wollte diesen ausklingen lassen, indem er einfach nichts weiter tat, als sein Zeug zusammenzufalten und in der Hosentasche zu verstauen. Seinen leeren Teller schob er beiseite, ehe er den Ellenbogen auf dem Tisch aufstützte und seinen Kopf anschließend in die geöffnete Handfläche bettete und einmal durch den Raum schaute. Sein Blick blieb an Umiko hängen. „Was war vorhin überhaupt mit dir los, Koko I? Dein Gefluche und Rausgerenne kam ziemlich plötzlich, wenn ich einmal in Betracht ziehe, dass dich die kack Leichen nicht besonders zu interessieren schienen.“ Hebi hatte schließlich nicht mitbekommen, dass Ingvi sie zuvor fragte, ob es ihr gut ging und sie erwiderte, dass die Toten aufgebracht waren, da er wie immer und als Leiter des Teams, vorausging und seine Aufmerksamkeit den ekelhaften Persönlichkeiten der Slums schenkte, damit er nicht Gefahr laufen musste, plötzlich von einer angetatscht zu werden. Er machte sich jetzt aber auch keine allzu großen Sorgen um Umiko – die würde das schon irgendwie überstehen – aber er konnte nicht verleugnen, dass ein Team besser funktionierte, wenn man Interesse an den einzelnen Personen äußerte. So was schürte Vertrauen. Hebi muss ja nicht an die große Glocke hängen, dass die Yuudari ihm so an sich eigentlich ziemlich egal war – das interessierte vermutlich nicht einmal sie selbst, mal davon ab, dass sie das wahrscheinlich auch selbst bereits wusste. Außerdem half es dabei, klarzustellen, ob sie noch immer funktionierte oder nicht. Nutzlos brachte sie immerhin keinem was.

Doch die Frage sollte es für heute nicht gewesen sein! Denn nachdem Umiko dem Dunkelhaarigen geantwortet hätte, ging die Tür erneut auf und einer der Arbeiter betrat den Versammlungsraum. Er trug einen Pappkasten in seiner Hand, den Hebi mit hochgezogener Augenbraue musterte. Als er die Schrift darauf las, wandte er seinen Blick ganz schnell wieder von dem Ding ab und hoffte, dass man ihn aus allem, was anschließend folgen würde, einfach heraus hielt. "Da hier so eine Totenstimmung ist", haha, Wortwitz, "dachte ich mir, wir spielen eine Runde! Na, wer hat Lust?" Der Seemann hielt den Kasten neben seinen Kopf und schüttelte ihn einmal während seiner Frage. Man konnte ein paar einzelne Teile darin scheppern hören. Wusste der Typ etwa nicht, dass Mensch ärger dich nicht die Atmosphäre am Ende eher noch negativer stimmte als sie ohnehin schon war? Außerdem war es bereits 23 Uhr, verdammt. Die sollen pennen gehen, statt hier herum zu nerven! "Ich bin dabei!", sagte ein anderer Mitarbeiter. So ein Spinner.
 
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Rutako Ingvi

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Ah, Schiffe... es gab viele mögliche Wege, Schiffe zu beschreiben. Für den einen waren sie majestätische Zeugen menschlicher Handwerkskunst, die trotz ihrer Größe und ihrem Gewicht keine Schwierigkeit damit hatten, über den ewig wallenden Spiegel dahin zu gleiten, der die Oberfläche der Meere darstellte. Andere wiederum sahen in ihnen Todesfallen, die Menschen auf das Meer hinaus geleiteten, nur um dort auf Eisberge, Felsen oder andere Übel zu treffen und einen furchtbaren Tod zur Folge zu haben, der begleitet werde von Ertrinkenden in Massen. Natürlich konnte man auch einen etwas neutraleren und rationaleren Standpunkt vertreten, sie als Transportmittel sehen, die es ermöglichten, Teile der Welt zu entdecken und zu erreichen, die über den Landweg nicht oder zumindest nicht so schnell zugänglich waren. Man könnte sogar sagen, dass diese Ansicht unter den Bewohnern dieser Erde die am häufigsten vertretene sei.
Wenn man noch etwas neutraler und rationaler, noch etwas nüchterner, auf Schiffe blickte, dann würde man sie wohl sehen wie Ingvi: Sie waren Gefährte, die einen über das Wasser brachten. Nicht mehr, nicht weniger. Mit etwas Glück ersparten sie Zeit und Mühe, aber mehr konnte man von ihnen nicht erwarten. Mit wenigen, uninteressierten Blicken begutachtete der Rutako den Kahn und kam zu dem Ergebnis, dass er zwar etwas älter war, das ihn allerdings nicht einschränkte. Es gab Leute, die machten sich Sorgen, wenn sie auf etwas älteren Schiffen fuhren, aber das war in den Augen des Schwarzhaares irrational. Ein paar Zeichen der Zeit bedeuteten nicht, dass etwas an Funktionalität eingebüßt hatten, und immerhin war es hier ziemlich eindeutig, dass es einem nicht unter den Füßen wegrottete. Und nun, wo das feststand, sank das Interesse des Schwarzhaares an dem Gefährt schlagartig und wurde nur noch gehalten von seiner Faszination in Bezug auf Boote. Da es diese Faszination nicht gab, gab es auch das Interesse nicht... Er prägte sich lediglich den Aufbau des Decks ein und die Wege, die er abschritt, um in seinem Gedächtnis zu speichern, wie man sich hier am besten bewegte. Das war einfach das Befolgen von Rutako-Regel Nummer acht: Kenne deine Umgebung, als wärst du nie an anderen Orten gewesen. Eine wichtige Grundlage für jeden Shinobi, immerhin konnte jederzeit etwas passieren. Schlussendlich war er im Vorteil, wenn er sich im jeweiligen Umfeld besser auskannte...

Nach einer relativ kurzen Exkursion, um das Transportmittel etwas besser kennen zu lernen, erreichte der Rutako einen Raum, in dem bereits die drei weiteren Genin und etwas zu Essen auf ihn warteten. Er ließ sich auf dem leeren Platz neben Hebi nieder und schnappte sich eine Portion Chicken Teriyaki, die er als seine erklärte. Die andere gehörte wohl Umiko, die gar nichts tat, denn neben Hebis Arbeitsmaterial ließ sich eine gut angebrochene Portion erkennen und Himeko war ohnehin gerade dabei, ihre zu vertilgen. Während der Rutako also sein kostenfreies Essen vertilgte, das war ihm nämlich die liebste Art Essen, lehnte sich der Sakkaku leicht zu ihm hinüber, warf einen Blick in Richtung Himeko, dessen Ausdruck Ingvi dank seiner fehlenden Fertigkeiten für menschliches Verständnis nicht wirklich deuten konnte – war das Zorn, Missbilligung, Verachtung, Gleichgültigkeit oder Verstopfung? – und raunte ihm etwas zu: "Kümmer dich mal um diese Himeko da und sieh zu, dass die Bekloppte rafft, dass sie mit uns nun mal 'nen Team bilden muss - ob sie will oder nicht. Mir geht ihr beschissenes Abgekapsel auf den Sack und wenn sie weiter so macht, sehe ich keinen scheiß Grund, sie weiterhin Teil des Teams sein zu lassen - sie erfüllt damit keinen Nutzen und beweist damit auch nicht unbedingt Kompetenz. Sowas brauche ich nicht. Nicht auf dieser Mission." Mit einem leichten Nicken bestätigte der Rutako, dass er seine Aufgabe verstanden hatte, und nahm noch etwas Huhn zu sich. Der Gedanke, einen Großteil einer kostenlosen Portion ungegessen stehen zu lassen, missbehagte ihm sehr, aber ein Befehl war ein Befehl – er wollte nur noch schnell ein paar letzte Bissen nehmen, ehe er an großer Verschwendung Teil haben musste.
Immerhin bedeutete dieser Befehl offenbar, dass er wieder mit der Izusu sprechen durfte, was die Kommunikation innerhalb des Teams wesentlich erleichtern sollte. Er beobachtete, wie sie ihren leeren Teller abstellte, und nahm das als Gelegenheit, das gleiche zu tun. Wenn sie jetzt wegging, dann war das die Gelegenheit, ein Gespräch unter vier Augen zu suchen und ihr das Gefühl zu geben, dass ihre Anwesenheit seine Wertschätzung verdiente und sie als Person einen Platz innerhalb der Gruppe besaß. Es war ja allgemein bekannt, dass das Schwarzhaar die am besten geeignete Person war, um soziale Beziehungen zu anderen aufzubauen. Sie verließ allerdings nicht den Raum... nein, sie stellte stattdessen einen Kuchen auf. Leicht überrascht, stapfte der Rutako hinüber zu dem kleinen Tischchen, auf dem sie gerade Teller und Besteck bereit stellte, und blickte auf das Gebäckstück hinab. Erdbeertorte...! Kostenlose Erdbeertorte! Vielleicht war diese Fahrt doch nicht so egal, wie er gedacht hatte. Das hier war eine richtige Goldgrube!
Izusu-chan... diese Torte... ist von dir...?“, fragte er und legte den Kopf leicht schief, den Blick auf die Augen der Kunoichi gerichtet. Wenn man jemandem das Gefühl geben wollte, dass man wirkliches Interesse hatte, dann musste man ihm in die Augen sehen, das wusste Ingvi – es stand sogar in seinem kleinen Notizbuch, irgendwo. Es war nicht so, als würde ihn das Thema nicht interessieren, im Gegenteil, er war Feuer und Flamme für diesen Nachtisch, der ihn nichts kostete. Es war bloß kein wirklicher Teil seiner typischen Mimik, anderen Leuten in die Augen zu sehen. Das war so... unangenehm. Er tat das meist nur, wenn er einschätzen musste, ob er jemandem vertrauen konnte oder nicht, und natürlich, wenn er einen Feind vor sich hatte, bei dem noch nicht feststand, ob er angreifen würde oder nicht. Aber einfach so einem Menschen in die Augen sehen? Wenn man das tat, dann wertete man immer, was man im Blick einer Person sah. Ingvi hatte immer etwas Angst, dass man in seinen Augen das Violette sehen konnte, obwohl das weder zu dieser Zeit, noch innerhalb eines Raumes wirklich passieren konnte, solange er so ruhig war wie jetzt gerade. Seine Augen waren vermutlich hart und leer wie immer. Ihre dagegen waren... anders. Fast, als hätten sie ein kleines Leuchten in sich. Ob das etwas zu bedeuten hatte...? Vielleicht war sie wütend. Wenn in Ingvis Augen etwas leuchtete, war er meist wütend.
Es ist doch... in Ordnung, wenn ich mir... ein Stück nehme...?“ Nach einem kurzen Moment des relativ intensiven Augenkontakts fokussierte er sich wieder darauf, was wichtig war: Die Torte. Und sein Befehl. Wenige Momente später erschien allerdings noch etwas, das um seine Konzentration zu ringen versuchte: Ein Seemann. Und noch ein Seemann. Und ein... Karton. Ein Brettspiel, wie sich herausstellte. Mensch Ärger Dich Nicht? Das hatte er noch nie gespielt. Als Kind hatte er allgemein nie irgendwelche Brettspiele gespielt... oder andere Spiele. Das erste Spielzeug, das er bekommen hatte, war ein Holzschwert gewesen, und das war im Alter von neun Jahren. Und sein Vater hatte es nur genutzt, um es in sein Training einzubauen. Freizeit und Freunde waren auch Dinge, die bei ihm sehr knapp bemessen gewesen waren. Aber er wusste eines: „Mensch Ärger Dich Nicht ist... für vier Spieler gedacht... nicht wahr...?“ Er verschränkte die Arme und nickte leicht. „In Ordnung. Izusu-san und ich werden teilnehmen.“ Denn welchen besseren Weg gab es, das Verständnis zwischen zwei Leuten zu stärken, als zusammen zu spielen? Selbst Kinder wussten das...
 

Isuzu Himeko

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Wie angedroht, verzog sich die Brünette nach draußen und lehnte sich auf die Reling. Der Blick der Brünetten war verträumt in die Ferne gerichtet, wo sie sich einbildete, an der fernen Küste ein paar Fischer zu sehen, die ihren Fang vom Boot luden. Eine Weile folgte sie der Vorstellung, freute sich darüber, auf einem großen Haufen Wasser zu sein und senkte ihre Augen bald auf die kräuselnde Wasseroberfläche, die irgendwie Muster bildete, die sich in Details außerhalb ihres Verständnisses bewegten. Dass sie hier auf See hoffentlich nicht über eine Leiche stolpern würden, entspannte Himeko zusätzlich, als sie sich vorsätzlich von dem leichten Wellengang einnehmen ließ und die kühle, feuchte Luft um sich herum wahrnahm. Wenigstens ließ das heutige Kleid ihrer Wahl den Wind nicht durch, obwohl sie zugeben musste, dass sie das nicht erwartet hatte. Der schimmernde, schwarze Stoff ihres Qipao hatte so sehr den Eindruck hinterlassen, nicht Wind fest zu sein, dass die Brünette heute noch eine Stoffschicht zusätzlich drunter trug. So aber konnte sie ihre Umgebung ohne Sorge vor dem Wetter genießen und weiterhin nicht mitbekommen, dass sie der Brückenmannschaft hinter dem riesengroßen Fenster ihr kleines Popöchen entgegenstreckte – was war die Reling auch so niedrig? Nebenher machte sich das Mädchen so seine Gedanken. Der schweigsame Typ hatte an ihrem Kuchen Interesse gezeigt. Natürlich hatte sie seine frage, ob er ein Stück haben konnte, bejaht. Dafür hatte sie ihn schließlich dort bugsiert. Aber es ging ihr nicht in den Kopf, warum er sie jetzt so ganz plötzlich nicht mehr ignorierte. Dass endlich jemand anderer als dieser Ar- Kerl bemerkte, dass sie auch da war, war zweifelsohne positiv – aber es kam unerwartet. Außerdem wusste Hime nicht, wie sie diesen gruseligen Blick hatte einschätzen sollen, mit dem er sie angestarrt hatte, als er sie gefragt hatte. Sie hoffte einfach, dass das nichts schlimmes bedeutete, aber dieser beinahe tote Blick ließ sie dennoch nicht los. ›Was, wenn der auch so krank ist? Vielleicht ist er ja der Mörder?‹ Nein, dieser Typ kam aus Soragakure, wenn sie nichts übersehen hatte. Er dürfte nicht über die nötige Bewegungsfreiheit verfügen, im gesamten Bündnisgebiet Leute zu zerlegen, während er in der Gruppe feststeckte, die hinter ihm her war. Der Gedanke war unsinnig. Aber dass diesem Kerl eventuell die ein oder andere Tasse im Schränkchen fehlte, wurde trotzdem vorsorglich im Hinterkopf gespeichert.

Lange blieb Himeko nicht dort draußen, denn sicher würde sich bald das schmutzige Geschirr stapeln, das noch sauber gemacht werden wollte. Als sie aber in den Aufenthaltsraum zurückkehrte, musste sie feststellen, dass irgendwer sich darum bereits gekümmert hatte. Für viel mehr reichte die Zeit nicht, denn bald entschied der Typ mit dem gruseligen Blick einfach, dass sie an einem Gesellschaftsspiel teilnehmen würde. Selbstverständlich sagte Hime nichts dagegen, aber für den Moment stieg Sorge in ihr auf, wer sich denn jetzt darum kümmerte, dass das benutzte Geschirr gespült wurde, und ob sie denjenigen wirklich dabei allein lassen sollte. Letztendlich hatte sie nicht wirklich eine Wahl, als es darauf anzulegen, sich notfalls dessen unverbrüchlichen Zorn zuzuziehen, indem sie ihn in der Kombüse alleine seinen Tellern und Messern und Gabeln überließ. Im Vorbegehen bereitete die Brünette noch schnell vier Teller mit je einem Stück Erdbeertorte zu, um sich und auch ihren Spielpartnern eines zu genehmigen, als sie sich auf den erstbesten freien Platz am Spielbrett setzte und den beiden Seeleuten höflich lächelnd zunickte. Wenigstens um den Sitz ihrer Kleider musste sie sich nicht sorgen – der Schnitt gab schließlich nicht her, dass der feine Stoff irgendwo hängen blieb. Nervös nestelte sie vor sich mit den Händen an der Tischkante herum, lächelte noch einmal und begann, zu klären, was es eben zu klären gab: »Ä-ähm… Spielen wir, äh, s-spielen wir nach normalem Regelwerk, oder gibt… g-g-gibt es Sonderregeln?« Es gab Sonderregeln? Ja, gab es. Wie bei jedem spiel gab es verschiedene Variationen. Beim Mensch-Ärgere-dich-nicht gab es die Regel, dass jeder, der keine Spielfigur auf dem Feld hatte, drei mal Würfel durfte – einige verzichteten aber darauf. Außerdem gab es noch eine Regel, die besagte, dass eine Spielfigur genau zu Kopf vor dem Endbereich landen musste, ehe sie auf die Zielfelder ziehen durfte – und ansonsten noch eine Runde zu drehen hatte. Nach welchem Regelwerk würden sie also spielen? Der Gedanke, dass sie diesmal nicht als unprofessionell betrachtet werden konnte, fiel ihr dabei unter den Tisch – ein Brettspiel zu spielen war ja nicht ihre Idee … nicht, dass das ihrer Ansicht nach den Rest der Gruppe von dem Vorwurf abhalten würde, wenn diese da irgendein Interesse dran hatte. Vielleicht war es klug, mit den beiden Seeleuten ein Gespräch anzufangen – das gehörte sich schließlich so, aber Himeko gehörte eben nicht zu den Leuten, die von sich aus irgendwas in dieser Richtung taten. Im Augenblick reichte es ihr, zu wissen, dass die Leute wussten, dass sie da war.
 

Yuudari Umiko

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Bei der schweigsamen Yuudari stellte sich irgendwie kein Hunger ein. Selbst als das Essen sich im Raum befand und eigentlich nur auf sie wartete, hatte die Kunoichi nicht das Bedürfnis zu essen. Zwar war es schon eine Weile her, dass sie etwas zu sich genommen hatte, aber vielleicht war es ja doch so, dass ihr das, was sie heute gesehen hatten, etwas den Appetit verdarb. Wundern würde es sie nicht. Die toten, verderbenden Körper störten sie nicht sonderlich, aber das hieß noch lange nicht, dass sie das als appetitlich empfand. Mal ganz davon abgesehen war die Yuudari immer noch ein wenig mit den vorangegangenen Ereignissen beschäftigt. Diese Geister ließen ihr wirklich noch keine Ruhe. So etwas hatte sie bisher noch nie erlebt und sie hoffte auch, dass sie diese Geräusche nicht noch einmal hören musste…
Als sie da so schweigsam saß und nachdachte, bemerkte sie gar nicht was der Teamleiter in ihrer unmittelbaren Nähe tat. Es war auch nicht so wichtig, denn wenn Hebi etwas von ihr wollte, würde er sie dies schon wissen lassen. Er war ja ohnehin niemand, der ein Blatt vor den Mund nahm und konnte auch lautstark auf sich aufmerksam machen, wenn er ein Bedürfnis hatte. Daher glaubte sie nicht, dass sie etwas verpassen würde, selbst wenn sie ein wenig in sich gekehrt war. Tatsächlich passierte dann auch das, womit sie gar nicht gerechnet hatte. Hebi schien die ganze Zeit auf sich selbst konzentriert zu sein, doch das änderte sich dann schon recht bald. Nachdem der Sakkaku alles weggepackt hatte, wandte er sich dem Mädchen zu und sprach sie an. Gut, dass sie allein waren, denn so konnte sie relativ ehrlich sein. Sie wusste nicht wie viel der Sakkaku ohnehin über ihren Clan wusste, aber dennoch musste sie vorsichtig sein. Man wollte ja wirklich keinen Ärger mit den Yuudari haben… „Es waren nicht die Leichen, die mich gestört haben.“, erklärte sie und versuchte noch eine passende Wortwahl zu finden, um von Hebi nicht als absoluter Spinner abgestempelt zu werden. „Yuudari sind sensibel für Übernatürliches… So wie aufgebrachte Geister…“ Sie seufzte leise. Wer würde sich schon darüber freuen, wenn jemand mit seinen Leichenteilen spielt?
Danach blieb jedoch nicht mehr viel Zeit für Smalltalk. Kurz darauf betraten einige Arbeiter vom Schiff den Raum und einer wackelte energisch mit einer Pappschachtel. Kaum war er damit fertig, ließ er verlauten, dass er spielen wollte. Spielen? Nach dem Tag war Umiko nicht nach spielen. Generell hatte sie nicht viel Ahnung von Gesellschaftsspielen, was wohl daran lag, dass man bei den Yuudari mit anderem „Spielzeug“ spielte… Mal davon abgesehen hatte Umiko ein unwahrscheinliches Pech mit diesen Dingen. Schlechtes Karma oder so, dafür dass man mit Dingen spielt, die besser unangetastet bleiben sollten. Wie dem auch sei… Sie ließ durch keine Antwort deutlich erkennen, dass sie daran nicht interessiert war. Die Yuudari hockte einfach da und beobachtete die Situation. Spannend daran war wohl nur, dass sich ein stilles Gespräch zwischen Ingvi und Hebi entwickelte, wobei dieses mal wieder recht einseitig war. Das Ende vom Lied war ein Nicken und der Rutako stellte sein Essen bei Seite und machte sich auf den Weg zu Himeko. Sie beobachtete kurz das Gespräch, was sich zwischen Ingvi und der jungen Dame entwickelte und beschloss dann sich nicht einzumischen oder naja… Weiterhin generell etwas Abstand zu suchen. Allerdings ließ sie die anderen kurz wissen, dass sie ihr Essen haben durften, falls jemand noch Appetit oder Hunger hatte. Für Umiko war es immer noch nicht so… Stillschweigend setzte sich die Yuudari an eines der kleinen, runden Fenster und blickte hinaus aufs Meer. Das war immerhin einer ihrer Lieblingsorte… Diese kurze Entspannungsphase musste man einfach nutzen… Wer wusste schon, was sie noch zu erwarten hatten?
 

Sakkaku Hebi

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Übernatürliches und Geister also? Für normale Menschen, die keine Ahnung von Tuten und Blasen hatten, würde das vermutlich so klingen, als hätte Umiko tatsächlich nicht mehr alle Latten am Zaun. Aber die hatten, wie gesagt, keine Ahnung von irgendwas. Seit man totgeglaubte Menschen mit Edo Tensei wiederbeleben konnte, fand Hebi das eben Gesagte der Yuudari von daher gar nicht mal so weit hergeholt. Ehrlich gesagt fand er das sogar realistischer, als Personen mithilfe von Dreck zum Leben erwachen zu lassen. Dennoch fragte er sich gerade ernsthaft, was die Geister denn so gesagt haben müssen, dass eine Umiko aus dem Häuschen ist – im wahrsten Sinne. Fragen konnte er sie danach allerdings nicht, denn da ging die Tür auf und ließ dann den Mann mit seinem doofen Brettspiel rein. Auch Hebi wusste, dass es vor allem einen der Seemänner nicht zu interessieren hatte, was bei den Yuudari so Gang und Gebe war. Es wunderte ihn sogar ein wenig, dass Umiko dem Sakkaku überhaupt eine solche Information gab, da sie sonst recht schweigsam war, was derartige Fakten anging. Entweder sie wollte ihn hier also verarschen oder aber sie begann so langsam, ihm zu vertrauen – also in einem mehr gesondertem Maße. Und wenn sie nicht vor hatte, es sich mit ihm zu verscherzen, war das auch eigentlich gar nicht so schrecklich. Er hatte nichts davon, Umiko in die Scheiße zu reiten, indem er Dinge verbreitete, die nur Yuudari wissen sollten. Das Mädchen war außerdem eine seiner angenehmeren Bekanntschaften, weswegen es dahingehend auch noch keinen Grund gab, sie gegen irgendwen auszuspielen. Sogesehen machte sie auch alles richtig, was den Umgang mit ihm betraf. Sie begriff ja sogar, dass er nicht grundlegend alles wirklich so beleidigend meinte, wie er es aussprach. Wobei sich Hebi da nicht sicher war, ob sie solche Sachen nicht einfach nur getrost ignorierte. Aber das war auch egal. Seltsam war sie schließlich immer noch. Genauso wie er und Ingvi es waren. Vielleicht verstanden sie sich ja deswegen relativ gut?
Apropos Ingvi... Dass er den Befehl entgegennehmen und ausführen würde, stand für Hebi außer Frage, aber dennoch wunderte es ihn, dass er tatsächlich die Intention hegte, an diesem Brettspiel teilzunehmen. So hätte der Sakkaku ihn gar nicht eingeschätzt. Er fragte sich kurzzeitig, ob nun irgendwas im Inneren des Blauäugigen starb, weil er sich damit herum ärgern musste, verwarf den Gedanken aber sofort wieder, weil es ihn eigentlich gar nicht interessierte. Ingvi war alt genug; der wusste schon, was er da tat. Das machte diesen Seemann allerdings nicht weniger nervig, denn der tat daran, ein lautes, ohrenbetäubendes „YAHOOOOO!“ von sich zu geben als der Rutako verlauten ließ, dass er und Himeko am Spiel teilnehmen würden. Dazu gestikulierte er natürlich wie wild, so frohnatürlich wie er nun einmal war. Er kam erst wieder runter, als die Isuzu ihn nach den Regeln fragte, konnte normale und Sonderregeln jedoch nicht auseinanderhalten, weswegen er einfach erklärte, wie er es gerne hätte. „Also jeder darf 3x würfeln, wenn er keine Figur auf dem Feld hat. Das macht er so lange bis er eine Sechs hat. Dann würfelt er noch einmal und seine Figur geht die Felder, die auf dem Würfel angezeigt werden. Ich würde auch sagen, dass man auch mit einer Eins ins Haus gehen kann und wenn man später die richtige Zahl hat, einfach nachzieht, bis sie ganz oben ist.“ Ob das überhaupt verständlich war? Naja, sie würden im Laufe des Spiels schon wissen, was er meinte, da glaubte er fest dran. „Ich bin auch für eine extra Regelung, um die ganze Sache spannender zu machen!“, meinte er anschließend und schlug einmal kräftig und lautstark auf den Tisch, schaute danach alle dunkel und verheißungsvoll an. „Es ist erlaubt...“, Trommelwirbel bitte, „andere Spieler aus dem Rennen zu werfen, wenn sie sich auf dem selben Feld befinden!“ Der andere Seemann nickte nur zustimmend und konnte es kaum erwarten loszulegen. Er hatte in der Zeit, in der Seemann Nummer Eins alles erklärte, auch schon das Spielbrett und die Figuren aufgestellt, übergab die Würfel aber an Himeko. Sie sollte als erstes würfeln und das Spiel starten.
Hätten die beiden Genin dann eingestimmt und alles verstanden, ging es auch schon los und der laute Typ wurde noch lauter: "Ready, Set, GOOOOOOOOOOOOOOOOOOO!
Würde das jetzt die ganze Zeit über so gehen? Wahrscheinlich. Das war Hebi deutlich zu laut, wenn er hier einfach nur sitzen und entspannen wollte. Vermutlich würde er davon sogar noch Kopfschmerzen bekommen. Also stand er wortlos auf und verließ den Raum. Ins Bett wollte er allerdings auch noch nicht, weswegen ihn sein Weg Richtung Deck führte, wo einige festgetackerte Stühle standen, die von einem Pavillon überdacht waren, damit sie nicht nass wurden. Tief seufzend setzte er sich, schlug ein Bein über das andere und schaute mit nichtssagendem Blick in die Ferne. Viel sah er dort nicht, da es bereits dunkel war. Lediglich die leichten Lichter des Schiffes spiegelten sich im Wasser wieder, aber das sah er von seiner Position aus ohnehin nicht. Dennoch war die Ruhe hier oben unheimlich angenehm. In der Kajüte hätte er den nervigen Typen wahrscheinlich immer noch gehört, weswegen er sich innerlich dafür lobte, direkt hoch gegangen zu sein. Auch schien hier kein anderer der Besatzung gerade Anwesenheit zu zelebrieren, weswegen er einfach mal ganz entspannt ausatmen, die Augen schließen und die Arme hinter dem Kopf verschränken konnte. Wieso konnte es nicht immer und überall so friedlich sein?
 

Isuzu Himeko

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Also, man konnte sich sicher sein, dass sich zumindest einer der beiden Seeleute über ihre Gesellschaft freute. Er brüllte spontan das halbe Schiff zusammen, um seiner Freude ausreichend Ausdruck zu verleihen. Himeko zuckte selbstverständlich zusammen und musste sich die plötzlich schmerzende Schläfe halten, als sie auch schon mit Würfeln an der Reihe war. Insgesamt verlief das Spiel lautstark, aber das lag an dem einzelnen Mitglied der Bordmannschaft – er schien ein impulsiver Typ zu sein. Die Brünette konnte sich während des Spiels dennoch nicht ganz entspannen: Ingvi saß auch noch mit am Tisch und sie hatte nicht das Gefühl, dass er zu seiner Entspannung mitspielte. Hier und dort hatte sie die Eingebung, er würde sie beobachten oder überwachen – ein wirklich unangenehmes Gefühl. Logisch, sie würde ihn nicht darauf ansprechen, aber es störte sie doch ziemlich. Das Spiel endete nach einer guten Stunde mit dem Sieg des zweiten, zum Glück sehr viel ruhigeren Seemanns und entsprechenden Beschwerden seines Kollegen. Hime nahm es gelassen, dass sie ihre Spielfiguren nicht als erstes ins Ziel hatte bringen können. Der Spaß der Anderen stand für sie schließlich im Vordergrund. Ob ihr Missionspartner eine zufriedenstellende Beobachtung gemacht hatte, konnte sie lediglich ahnen. So wie sonst auch, hatte sie keine besonderen Gesichtsregungen bei ihm bemerkt, die auf irgendwas hindeuteten.

Trotzdem wünschte sie ihm nach dem gemeinsamen Spiel eine angenehme Nacht, ehe sie sich zurückzog und sich schlafen legte. Irgendwann während des Spiels hatte sie aufgeschnappt, dass dieses Boot nicht direkt die Küste des Kontinents ansteuerte, sondern einen weiten Bogen über Norden beschrieb, um später nach Westen zu schwenken und das Kap bei Yuki no Kuni zu umschiffen. Besondere Kenntnisse hatte Himeko nicht, aber sie ahnte, dass dies ihre Landreise bedeutend verkürzte. Vermutlich würden sie in Tsuchi no Kuni an Land gehen und an Iwagakure vorbei ziehen, um nach Amen o Kuni zu gelangen. Oder sie drangen tiefer in den Fjord ein und landeten im neutralen Taki no Kuni und müssten sich von dort aus durchschlagen. Irgendwas um die zehn Tage sollte die Schiffsreise planmäßig andauern. Der Gedanke, so viel Zeit mit diesen drei Leuten zu verbringen, war dem Mädchen mehr als nur unangenehm, aber hatte sie eine Wahl? Nein, hatte sie nicht. Ihre Kommunikation mit der Gruppe würde sich also weiterhin auf das Notwendigste beschränken, wenn keiner irgendwas von ihr wollte. Immerhin hatte sie die Kombüse in Beschlag genommen und konnte sich dorthin zurückziehen, um ihre Ruhe zu haben. Und als tollen Nebeneffekt durfte sowohl die Gruppe, als auch die Bootsmannschaft ihre Kochkünste genießen.
Die Gesellschaftsspiele schienen an Bord eine Art Tradition zu sein, in die die Brünette jedes Mal mit einbezogen wurde. Ob das daran lag, dass sie nicht in der Lage war, zu widersprechen, war die Frage. Tatsächlich fand sie daran sogar ein wenig Gefallen, wenn ein vierter Spieler mitmischte. Sie hatte sich mit dem Käptn darauf geeinigt, sich um die Verköstigung der Mannschaft zu kümmern, aber zumindest den Abwasch anderen zu überlassen. Er meinte, dass die Aufgabenverteilung an Bord ein Mittel der Disziplin sei … warum auch immer. Jedenfalls schien es ihm wichtig zu sein, dass seine Jungs ihren Teil dazu beitrugen, diesen Kahn nicht nur seetüchtig, sondern auch sauber zu halten. Aber immerhin beschwerte er sich genau so wenig, wie die anderen Seeleute über das Essen, das sie mit den vorgesehenen Mitteln herbeizauberte. Wenn Isuzu Himeko irgendwelche Dinge richtig konnte, dann war das schwimmen und kochen!

Die ersten fünf Tage ihrer Seereise verließen ereignislos. Sicher, es machte sich eine spürbare Veränderung im Wetter bemerkbar, aber das war es eigentlich. Es wurde mit jedem Tag auf See ein Stück frischer, bis es beinahe kalt war. Erst am Nachmittag des vierten Tages gab der Käptn des Schiffes endlich die Anweisung, den Kurs gen Westen zu ändern, um die Halbinsel des Kaminari no Kuni zu umschiffen. Als sich die Sonne an diesem Tag hinter den Horizont schob, stand Himeko auf der Brücke, um der Mannschaft das Abendessen zu bringen, als der graue, alte Mann auf eine ferne Küstenlinie wies: »Weißt du, was das ist, Mädchen?« die Brünette musste wahrheitsgemäß mit dem Kopf schütteln. Das da musste Kaminari no Kuni sein, aber mehr wusste sie nicht. »Nein, ähm, n-nein, ich weiß nicht… b-bitte verzeihen sie mir …« Es gab keinen Grund, warum der alte Seebär ihr böse sein könnte, also war alles in Ordnung. Tatsächlich lachte er sogar – es war schroff aber herzlich und lud dazu ein, miteinzustimmen, als seine Hand ihren Weg auf Himekos Schulter fand: »Das da ist die nördlichste Küste des Blitzreiches. Das nördlichste Stück Land der bekannten Welt.« Sie hatten noch fünf Tage vor sich, wenn alles nach plan lief.


[off] Karte an der ich mich Orientiert habe

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TBC: Wahre Kunst im Wald
 
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Katarite

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Montag, 01:37 Uhr, An einem entfernten Ort
Sie zitterte am ganzen Körper, die Hände so stark gefroren, dass jedes Bewegen der Fingerglieder schmerzte, die Lippen blau, die Haut ganz blass. Zusammengekauert in einer Ecke, die Arme aufgehangen an zwei Ketten, entwich ihr ein leises Stöhnen, ein Zeugnis ihres Leids. Stunden, Tage, vielleicht waren es gar Wochen; jegliches Gefühl für Zeit hatte sie längst verloren. Was zählte, war das Hier und Jetzt: Ein Moment, der nicht zu enden schien, auf ewig zu verweilen drohte. Nicht nur, dass sie nicht zu sagen wusste, wann es begonnen hatte, genausowenig ging sie auch von einem Ende aus. Der Kopf hing ihr auf der Brust, während ausdruckslose, leere Augen auf den Dreck an ihrem Körper blickten, auf entstellte Beine, auf das zerissene Kleid. Auf das, was sie im Schwarz der tiefen Nacht auszumachen zu vermochten. Nur einzelne Blitze, gefolgt von tiefem Donnern, lichteten die Dunkelheit; selten jedoch, in nur unregelmäßigen Abständen. Die große Pfütze, in der sie lag, spürte sie kaum merklich, war ihr Körper doch schon viel zu stark betäubt. Wenn sie es nicht besser wüsste, sie hätte wohl gedacht, dass langsam auch die Kraft zum Zittern schwand. Kurz die Augen schließen... sie nie wieder öffnen müssen, nein, so ironisch es auch war, war der Schmerz dafür zu groß.

Verharren.

Fürchten.

Hoffen.

Warten auf...

Schritte! Instinktiv wollte sie zusammenzucken, gab ihr Körper das nicht her, konnte sie unter Schmerz nicht einmal mehr den Kopf heben. Jeder Schritt auf dem Asphalt verkündete die drohende Qual, ein Raubtier, das sich langsam seiner Beute näherte - Beute, so in Angst verfallen, dass Fesseln gar nicht nötig waren, um sie an Ort und Stelle zu binden. Jeder Schritt so stark in ihre Ohren dringend, dass der Niederschlag im Vergleich wie ausgeblendet schien. Das Rasseln der Ketten, als er sie von ihnen befreite, nahm sie kaum noch merklich war, bevor er sie dann schließlich aufrichtete, ihr zum Gehen verhalf. "Ich habe etwas für dich vorbereitet.", flüsterte er ihr fürsorglich zu, ehe sie sich gemeinsam auf den Hof begaben. Alles ausblenden, es über sich ergehen lassen, irgendwann, irgendwann musste es doch enden. Doch... "...Buntaro?!..." War er das, dessen Körper regungslos im Dreck verharrte? "Überraschung!" Ihre regungslosen Augen betrachtend, wunderte er sich kurz, dann jedoch die Erkenntnis: "Nein, nein, nicht doch. Ihn einfach so umbringen? Also bitte." "Du lebst!", keuchte sie hervor, wenngleich das Glück sie kurz aus der Realität befreien zu vermochte. In diesem Moment löste er den Arm der Frau von seiner Schulter und schubste sie nach vorne, ließ sie mit dem Kopf voran auf dem Boden aufschlagen. Den Schmerz ertrug sie angesichts der Tatsache, dass Buntaro doch noch lebte und blickte ihm ins Gesicht. Unzählige hässliche Wunden entstellten es, doch das war jetzt nicht wichtig: "Hauptsache, du bist nicht tot." Nicht ein einziges Wort konnte er sprechen, einzig seine Augen reagierten auf die Stimme seiner Freundin. "Am Ende lieben sie sich doch. Schön, schön, doch leider... muss einer weichen." In diesem einen Moment riss sie die Augen auf, stieß unter Anstrengung und Angst "Nimm ihn!" hervor.

Enttäuscht schüttelte er den Kopf: "Hmm, im Angesicht des Todes zeigen wir, wer wir wirklich sind, nicht wahr?" Dann hockte er sich neben das einst so glückliche Paar, griff mit beiden Händen in zwei kleine Taschen, offenbarte lange Spritzen. Mit einem Ruck rammte er sie ihnen in den Körper, injizierte ihnen die klare, durchsichtige Flüssigkeit. Wenige Momente vergingen: "Steht auf." Und plötzlich fühlte sie, wie Wärme sie durchdrang, ein kurzer Schock, neue Kraft sie überkam, wenngleich ihr Schädel nun noch stärker schmerzte. Langsam richteten sich beide auf, während er sich weg von ihnen drehte und entfernte. "Seht hoch.", befahl er ihnen, gemeint der Vollmond, klar die Nacht erhellend, "Ist er nicht schön?"
Doch sie schenkte diesem keine Bedeutung, blickte stattdessen auf den Mann, dann auf das große, offene Tor. Wenn sie jetzt rannte, jetzt, da er ihr den Rücken zuwandte, wäre sie frei, wenn sie sich bloß trauen würde... Nein, er würde sie fangen, sie dafür bestrafen. Niemals könnte sie ihm entkommen, ihm nie entrinnen. Verdammt, sie wollte vor Verzweiflung schreien, und doch traute sie sich nicht.
"Tanzt!" Was? Keiner der beiden verstand, und doch war der Befehl so klar und unmissverständlich. Erst jetzt offenbarte sich der Frau, wovor der Mann gerade stand. Ein alter, klassicher Plattenspieler, und als er die Schallplatte in aller Sorgfalt auf ihn legte, dann den Tonarm auf sie richtete, ertönte ein ruhiges, sanftes Lied. "Euer Lied." Und sie wussten, was sie tun mussten, ließen die Finger ineinander übergehen, tanzten ihren Tanz. Er grinste: "Einer muss weichen, damit aus Einem Zwei werden."

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Geschrieben von Yamasaru Souta
 
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