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Ebene #1 - Raum 2

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Eine Prüfung, das war immer so eine Sache.
Man wusste sein ganzes Leben lang, dass sie einmal kommen würde, man bereitete sich über Wochen hinweg darauf vor, weil eben diese über das gesamte restliche Leben entscheiden konnte – und wenn sie dann da war, war man trotzdem überrascht. Jeder normale Mensch stellt sich ja bereits im Vorfeld unterschiedliche Szenarien vor, geht diese durch und versucht sich auszumalen, inwiefern man seine Fertigkeiten in verschiedenen Situationen einsetzen könnte. Natürlich hatte Yotuishe Teysaru das gemacht, hauptsächlich von seiner leicht zum übermäßigem Perfektionismus neigenden Freundin angestachelt. Stundenlang waren sie zusammengesessen und hatten über Pläne gebrütet. Vornehmlich sie, er war jedes Mal ein bisschen gestorben, wenn sie sich über den Tisch gebeugt hatte ... Er war also keineswegs auf der faulen Haut gelegen, hielt sich momentan für so fit wie noch nie – und dennoch hätte nichts, auch nicht noch tausend Stunden Büffeln und Gewichtestemmen, ihn auf den Anblick vorbereiten können, der sich dem großen Schwarzhaarigen bot, als seine nagelneuen Stiefel über den ihm zugeteilten Zugang traten. Das größte Problem war ja schon einmal, dass er von der Person, mit der er geniale Taktiken geschmiedet hatte, abgeschnitten worden war. Für einen Moment blieb er also stehen und fragte sich, noch bevor er überhaupt irgendetwas gesehen hatte, ob es nicht klüger war, wenn er direkt wieder umdrehte. Von Tora getrennt zu sein fühlte sich ein bisschen an, als habe jemand sein Herz herausgerissen, weil er den Gedanken an sie, wie sie nun alleine und vollkommen hilflos in Lebensgefahr schweben könnte nicht ertrug, gleichzeitig aber auch – und das war reichlich eigenartig – als habe jemand brutal seine Nabelschnur abgerissen. Ob das jedoch daran lag, dass er alleine war, oder eher seinen immer wiederkehrenden Bauchschmerzen zuzurechnen war, wusste er nicht so recht. Es nervte auf jeden Fall, wenn man vor Aufregung ohnehin nur noch zur Schnappatmung fähig war und sich zugleich jedes Mal krümmen musste, wenn man Luft einsog. Wahrscheinlich würde am Ende kein Feind dafür sorgen, dass er ausgeknockt wurde, sondern seine eigene Unfähigkeit zu atmen, ja, das würde irgendwie zu ihm passen. Warum hatte er sich gleich noch eingebildet, dass das hier eine gute Idee war? Ach ja, richtig. Tora stand auf Chuunin. Wie erbärmlich er doch war ...
Es ging noch eine Weile so weiter, doch sollen die Gedanken der zu einer sich selbst bemitleidigenden Eisstatue mutierten Gestalt bis zu dem Punkt übersprungen werden, an dem sie sich wieder gefasst hatte und entschloss, endlich einmal den Raum zu betreten, der ihr zugewiesen worden war. Im Übrigen hatte er doch tatsächlich kaum einen Gedanken darauf verschwendet, dass er gerade in einen gigantischen Turm eintrat, der doch ziemlich beeindruckend aussah, so beschäftigt war er damit, über das Nichtvorhandene zu heulen. Nicht sehr taktisch, aber man erwartete das ja ohnehin nicht von dem Yotuishe, zudem es ihm ohnehin eher wenig gebracht hätte, sich mit den Umweltfaktoren anzufreunden. Viel Wichtiger war der Kern des Ganzes, sprich: Der Raum, der vor ihm lag und nun wahnsinnig heldenhaft mit Hechelatmung und auf dem Bauch gedrückten Händen betreten wurde. Es dauerte nicht lange, bis der 1,80-Riese eine Veränderung registrierte, die ihm buchstäblich die Haare zu Berge stehen ließ: Es wurde kalt. Der Schwarzhaarige, der wieder einmal sein ewiges schwarzes Muskelshirt trug, verlagerte die Position seiner Pranken, um sich die Oberarme zu reiben und machte einen Schritt zur Seite, da er sonst an einem von der Decke hängenden Eiszapfen gebumst wäre. Hätte ihn nicht gewundert, man wusste ja, dass er gerne mal Bäume umnietete und so. Wie hatten die Prüfer es hinbekommen, dass es hier so kalt war? Er war ja nicht empfindlich oder so, aber leider sehr tollpatschig, und wenn er Boden rutschig war, würde das zwangsläufig bedeuten, dass er ... gedacht, getan. Einmal den Eiszapfen an der Decke hinterhergeschaut, und schon machten die Beine, was sie wollten. In dem Fall beschlossen sie spontan in entgegengesetzte Richtungen zu wandern, so dass der Schwarzhaarige erst einmal längs auf die Fresse flog und ein paar Schritte weiter auf dem extrem glatten Boden schlitterte, so dass er sich nicht nur fühlte wie ein missbrauchter Pinguin, sondern auch wie ein Eis am Stiel. Na, immerhin konnte er sich einen nicht sehr männlichen Schrei verkneifen, wie hätte das denn ausgesehen, wenn er am Ende mit der Zunge auf dem Boden festgepappt wäre? Uuuh ... Während er also so mit dem Gesicht den Boden polierte und schon wieder ein bisschen heulen wollte, begutachtete er nebenbei den Raum, in dem es ihm im wahrsten Sinne des Wortes verschlagen hatte: Eine Kammer, die annähernd rund aussah, erleuchtet vermutlich von draußen, konnte er doch keine Lichtquelle erkennen, außer den glitzernden Eiszapfen, die überall an der Decke hingen und sogar aus dem Boden zu wachsen schienen. Uh, es war vielleicht nicht unbedingt angebracht gewesen, direkt mit einem Wumms auf den Boden zu fliegen, denn diese Konstrukte sahen doch sehr locker aus, aber das hatte er ja nicht gewusst. Nun, im weiteren Verlauf würde er sich einfach ruhig verhalten und auch eventuelle Feinde oder Verbündete darauf hinweisen, dass sie ruhig sein sollten ... oder zumindest geschickter als er. Als er es endlich geschafft hatte, wieder auf seine Füße zu kommen und seine Perspektive zu verlagern, stand er irgendwie schon mitten im Raum und sah vor sich auf dem Boden ein zusammengefaltetes Blatt Papier, so als hätte man damit gerechnet, dass er dorthin rutschen würde. Interessant. Nach einem kurzem Blick über die Schulter, damit er nicht von einem spontanen Kunai of Doom getötet wurde, hob er den Zettel auf und entfaltete ihn. Tatsächlich schien dieser von der Examensleitung zu stammen, denn er enthielt Informationen darüber, was eigentlich zu tun war. Oh, darüber hätte er sich auch Gedanken machen können, oder?

Sehr geehrte Teilnehmer, Eure Aufgabe für die erste Ebene ist eigentlich ganz einfach - trefft auf die anderen Teilnehmer und versucht zu klären, was genau ihr bei diesem Examen erreichen wollt. Warum wollt ihr dies und wieso steht es gerade Euch mehr als einem der anderen zu? Grundsätzlich könnt Ihr nicht viel falsch machen, doch wer sich am schlechtesten präsentiert (genau darum geht es nämlich auf dieser Ebene) und somit zum schwächsten Glied der Kette wird, der muss leider gehen. Auf dieser Ebene ist kein Kämpfen erwünscht. Auf dieser Ebene kann demnach nur ein einziger Genin aus dem Examen ausgeschlossen werden.

Nun, wo er auch das besaß, musste man eigentlich nur noch darauf warten, wer ihm in diesem Raum Gesellschaft leisten würde. Wie würde am Ende die Zusammenstellung aussehen, in einem Zimmer, das viel Fingerspitzengefühl erforderte, wenn man sich die Decke so ansah? Würden sie es schaffen sich über das Glatteis zu bewegen oder hatten sie vielmehr eine Gruppe erwischt, die zum Einbrechen verurteilt war?
 
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Der Tag des Examens war mal wieder gekommen. Nachdem er die letzten Male ziemlich versagt hatte, da er einfach keinen Anreiz hatte zu gewinnen, oder sein Weg geprägt war von Verrat seiner Mitstreiter, hatte er dieses Mal ein richtiges Ziel. Ein wenig wütend wurde er schon, wenn er an das letzte Examen dachte, wo sich nach den ersten paar Minuten seine Mitstreiterin dazu entschloss ihn in die Luft zu jagen, dabei aber jämmerlich versagte. Würde er diese Hyuuga dieses Jahr wiedersehen, würde sie wohl kaum noch etwas zu lachen haben. Doch Sharokku hatte ihn oft genug ermahnt, dass es dieses Jahr wichtig war, dass der junge Hiniko den Abschluss schaffte und die Prüfung erfolgreich bewältigte, da dies für die Organisation ein unheimlicher Vorteil war. Mit einem genervten Kopfschüttler erinnerte er sich an die Szene, in der sie im Hauptquartier standen und Sharokku ihm die Vorteile eines Chuunin aufzeigte. Manchmal hatte Seishin das Gefühl, dass der Anführer ihn für nicht ganz so klug hielt, wie er eigentlich war, aber Gefühle waren ihm egal, diese behinderten ihn nur in seiner Vorgehensweise. Das Ziel war klar und anvisiert und hieß nur Chuunin werden, aber er hatte es so im Urin, dass es mal wieder nicht so einfach werden sollte, wie er es von seinen restlichen Missionen gewohnt war. Nun, es war dann auch langsam Zeit, sich in den Turm zu begeben, vor dessen ihm zugeschriebenen Eingang er nun schon ein paar Minuten stand. Sonderlich klamm fühlte er sich nicht, als er die Tür des Einganges aufdrückte, dafür war er schon oft genug Teilnehmer eines Chuuninexamens gewesen, auch wenn er nur bei einem bis ans Ziel gekommen war. Nachdem er in den letzten Examen keinerlei Antrieb hatte, da ihn als Chuunin nichts erwartet hätte, musste er sich dieses Mal sogar richtig anstrengen. Challange accepted! Nach einer kurzen Überlegung, ob er sich vielleicht in ein Henge flüchten sollte, ließ er diese Idee geschwind wieder fallen, da ihm diese Vorgehensweise einfach zu feige vorkam.

In diesem Turm herrschte eine eisige Kälte, zumindest dort, wo er sich hinein begab. Nach einem prüfenden Blick kam das wohl von den riesigen Eismassen die nicht nur von der Decke hingen, sondern sich auch auf den Boden befanden. Gut kombiniert… Doch es befanden sich nicht nur Eismassen hier, sondern auch Menschen, zumindest einer, der inmitten des Raumes stand und einen Zettel in seiner Hand hielt. Dieser Junge war eindeutig größer als er selbst und machte keinen sonderlichen schwachen Eindruck. Er weigerte sich näher heranzugehen, als es ihm zwingend notwendig war und blieb deshalb erst einmal auf Distanz. Aufgrund seines Stirnbandes konnte er zwar erkennen, dass es sich bei ihm um einen Soragakure-Shinobi handelte, jedoch hieß das nicht unbedingt immer, dass dieser auch friedlich gesonnen war. „Yare, yare, ist dir auch so warm?“, fragte er den Fremdling, der sich vor ihm im Zimmer befand. Dabei wedelte er sich mit der Hand ein wenig Luft zu. Natürlich war das eher ironischer Natur, da es hier im wahrsten Sinne des Wortes arschkalt war. Was ihn allerdings interessierte war der Inhalt dieses Zettels. „Sind das die Anweisungen? Wie schön es doch wäre, wenn ich sie auch lesen könnte.~“ Er war gespannt, ob der kräftige junge Mann ihm den Zettel überreichen würde und ob das überhaupt die Anweisungen für diesen Raum waren. Wie dieser Kerl überhaupt hieß, wusste er nicht, aber das interessierte ihn sowieso nicht, da er sich den Namen von dieser Person sowieso nicht merken würde. Auch seinen eigenen Namen gab er nicht preis, da sein Gegenüber auch gar nicht danach gefragt hatte.
 

Ryuugu Jun

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Es war ein seltsames Gefühl vor dem Turm zu stehen der für ihn und einige andere Genin so unvorstellbar wichtig sein konnte. Jun stand, mit den Armen hinter dem Rücken verschränkt, vor dem Turm und lies seinen Blick langsam bis zur Spitze wandern. "Sieht irgendwie ziemlich nichtssagend aus." Wenn es nach ihm gegangen wäre hätte man dem Turm irgendwie ansehen müssen dass er mit den Chuuninexamen zu tun hatte, aber so wie er hier stand konnte er genauso gut auch ein Glockenturm oder etwas derartiges sein. Die Gerüchte die man manchmal so hörte, von tödlichen Prüfungen und unsagbaren Schrecken, verlangte doch nach mehr als einem schnöden Turm, sie mussten passend inszeniert werden. Eine große Arena mit Kämpfen bis zum Tod, wilden Tieren und zehntausenden grölender Zuschauer wäre den Erwartungen des Ryuugu eher gerecht geworden.
Nach einem leichten Seufzer ging der Junge mit den verschiedenfarbigen Augen langsam auf die Tür zu durch die er den Turm betreten sollte. Die Türscharniere gaben beim geringsten Druck nach und gaben den Weg in eine völlige Finsternis frei. Jun ging vorsichtig hinein und versuchte so leise wie möglich zu atmen um eventuelle Geräusche seiner Umgebung leichter hören zu können. Er wusste zwar dass er bei seinem ersten Anlauf eigentlich kaum eine Chance hatte wirklich Chuunin zu werden, aber er wollte sich nicht die Blöße geben und direkt am Anfang ausscheiden, egal aus welchen Gründen. Für Jun war es eine Art sich und Inoue zu beweisen dass er nicht einfach nur gut war, sondern besser. Er wollte und musste zeigen dass er sich und andere beschützen konnte, er würde auf keiner Mission mehr jemanden verlieren.

Nach ein paar Sekunden hatten sich Juns Augen an die dunkle Umgebung gewöhnt und er konnte zumindest schemenhaft erkennen in welcher Richtung es weiterging. Mit jedem schritt wurde es kälter bis der Ryuugu sich unwillkürlich fragte ob er versehentlich in einen Kühlschrank gelaufen war.
Plötzlich öffnete sich der gang und überall um ihn herum war Eis. Seltsamerweise schienen die Eiszapfen und -wände von innen heraus zu leuchten, allerdings ohne dabei auch nur das geringste bisschen Wärme abzugeben. Der Boden war ebenfalls mit einer Eisschicht überzogen und dementsprechend wirklich spiegelglatt. Jun hätte am liebsten wild geflucht denn so ein Untergrund war quasi das schlimmste was ihm passieren konnte. "Na toll. Ich hab ewig trainiert um schnell zu sein und dann ist das erste Ding das mir vor die Nase gesetzt wird eine Eishöhle. Hier drinnen kann ich doch niemals rennen, dabei lande ich nur auf der Schnauze."
Bevor er weiter in den Raum ging schaute er sich nachdenklich um, um zu sehen ob er allein war. Natürlich war er es nicht. Der Erste der ihm ins Auge fiel war ein relativ junger Typ mit grauen Haaren, war etwa einen halben Kopf kleiner als Jun selbst und wirkte ziemlich schmächtig. In einer körperlichen Auseinandersetzung hätte er den Kleinen vermutlich leicht auseinander genommen, aber ein schwächliches Äußeres hieß bei Shinobi leider rein gar nichts. Es konnte im Gegenteil sogar bedeuten dass er hier einen Genjutsuka vor sich hatte und das wäre der absolute Super-GAU.
Als nächstes entdeckten die verschiedenfarbigen Augen des Genin allerdings ein bekanntes Gesicht. Augenblicklich bildete sich ein breites grinsen und ein kurzer Pfiff versuchte ihm die Aufmerksamkeit seines bekannten zu sichern. "Hey, Teysaru!" Jun rutschte vorsichtig um den unbekannten Jungen mit den weißen Haaren herum und bewegte sich auf Teysaru zu. Er vermied es die Füße zu heben da er befürchtete sofort der Länge nach hinzuknallen wenn er es doch tat. Als er vor seinem alten Bekannten stand grinste er breit und musterte ihn eindringlich. Es war ziemlich offensichtlich dass er einiges an Muskeln zugelegt hatte. Wenn er sich recht erinnerte waren sie beide, schon als sie das letzte Mal gemeinsam auf einer Mission waren, eher auf Taijutsu spezialisiert, allerdings schien sich jetzt doch ein Unterschied eingestellt zu haben. Jun hatte vor allem an seiner Geschwindigkeit gearbeitet und Teysaru hatte anscheinend eher Krafttraining betrieben.
Unvermittelt streckte Jun eine Hand aus und grinste den Yotuishe breit an. "Ich hab dich ja ewig nicht mehr gesehen. Wie geht's dir?"
Als die beiden ein wenig später miteinander fertig waren schaute Jun zu dem immer noch unbekannten weißhaarigen Fremden. "Und du bist?"
 
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In Anbetracht der Tatsache, dass Teysaru mit einem ärmellosen Shirt und einer Hose, die schon bei den Schienbeinen aufhörte bekleidet war, konnte man die Frage, ob ihm denn 'auch so warm war' sicher unterschiedlich auslegen. Einerseits mochte man das als einen spontanen Trollversuch des wie aus dem Nichts aus dem Boden geschossenem Jungen ansehen, welcher den Riesen ganz schön erschreckt hatte. Wie ein geölter Blitz hatte sich der Schwarzhaarige beim Klang seiner Stimme umgedreht, wäre dabei fast schon wieder ausgerutscht, und betrachtete den Grauhaarigen nun mit schief gelegtem Kopf, während dieser sich Luft zufächelte. Man durfte das nicht falsch verstehen: Der Yotuishe mochte ein Taijutsuka sein, durchaus, er mochte gerade nicht unbedingt den besten Auftritt hingelegt haben, das auch. Aber er war nicht auf den Kopf gefallen, wie man es von jemanden seines Kalibers eher zwangsläufig erwartete. Und er war ganz sicher nicht naiv genug zu glauben, dass dieser Typ, der urplötzlich aufgetaucht war, ihm freundlich gesinnt war. Es war möglich - doch noch nicht sicher. Und bevor es das nicht war, stand er lieber einige Meter entfernt, schaute sich seinen eventuellen Konkurrenten an und schaltete dann wieder auf Teysaru, was ein schüchternes Lächeln beinhaltete. Jap. Der 1,80 Mann hatte gerade tatsächlich sein Gegenüber angegrinst, in einem Examen, wo sich wohl jeder selbst der Nächste sein sollte, wo es ums Überleben ging. Na ja. Dazu sollte man vor allem wissen, dass er ein Freund von fairen Spielen war, zudem war er eher freundlich, und obwohl die Möglichkeit bestanden hätte, dass er den Jüngeren einfach überwalzte, dachte er keinen Augenblick darüber nach, zum Angriff über zu gehen. Er rechnete es dem Namenlosen hoch an, dass er nicht die Gelegenheit seines Lesens zum Angriff genutzt hatte, sondern offenbar erst einmal auf sozialen Kurs setzte. Das war gut. Darin war er zwar ein Looser, aber hey, immerhin musste er nicht kämpfen. Das wollte er weitgehend vermeiden ...
"Hallo. Ehm, das? Ja, das sind die Instruktionen. Oder auch irgendwie nicht. Steht nicht viel drin." Da er sich nicht wirklich sicher war, ohne weitere Zwischenfälle bis zu ihm vordringen zu können, knäulte er das Blatt einfach zusammen und warf es mit so wenig Schmackes wie möglich in seine Richtung. Natürlich hätte er ihm die Infos vorenthalten können, aber das wäre irgendwie ziemlich asozial gewesen, nicht wahr?
Apropos Soziales ... Während sich der Genin gerade wieder aus der Wurfpose befreite und einen sicheren Stand suchte, hörte er plötzlich seinen Vornamen, eingeleitet von einem Pfiff. Die Stimme kam ihm ziemlich bekannt vor. Zeitgleich mit seinem Umwenden und Handheben schossen dem Yotuishe Bilder einer Bademodenschau durch den Kopf, sowie ein knapp bekleidetes Mädchen mit deutlichen Rundungen, welches in genau derselben Tonlage gesprochen hatte ... oh, aber das konnte doch nicht sein, oder? Oh doch. Ein nervöses Lachen auf den Lippen, weil er sich irgendwie ein bisschen komisch vorkam, so mit dem Vornamen angesprochen zu werden, blieb er also stehen, bis sich der deutlich stärker gewordene Taijutsuka ihm genähert hatte - als sie sich das Letzte mal gesehen hatten, waren sie beinahe gleich groß gewesen, nun musste er den Kopf leicht nach unten neigen, damit sie sich in die Augen schauen konnten. "Jun? Schön dich mal wieder zu sehen ... Ganz okay, denke ich. Dir?" Verlegen wanderte seine Hand zu seinem Hinterkopf, stoppte jedoch auf halber Bahn und umschloss die seines alten Missionspartners für einen kräftigen Händedruck. An dieser Stelle hatte Jun mehr oder weniger alle Chancen auf einen Sieg über ihn aufgegeben, doch das machte nichts, denn Teysaru hatte wie bereits mehrmals erwähnt keinerlei Lust, irgendjemanden anzugreifen, und so ließ er nach erhaltener Antwort brav die Hand wieder los und wandte sich dem Unbekannten zu. Nun, wo sich die beiden alten Haudegen wider Erwarten doch einigen würden und er es irgendwie geschafft hatte sich nach nicht einmal fünf Minuten schon einen potentiellen Verbündeten zu sichern - wer war eigentlich das Grauhaar?
 
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Sein Gegenüber warf ihm die Instruktionen zum, indem er die Anweisungen zusammenknäulte und ihm in die Hände warf. Nachdem er den Zettel wieder auseinandergefaltet hatte, konnte er sie klar lesen:

Sehr geehrte Teilnehmer, Eure Aufgabe für die erste Ebene ist eigentlich ganz einfach - trefft auf die anderen Teilnehmer und versucht zu klären, was genau ihr bei diesem Examen erreichen wollt. Warum wollt ihr dies und wieso steht es gerade Euch mehr als einem der anderen zu? Grundsätzlich könnt Ihr nicht viel falsch machen, doch wer sich am schlechtesten präsentiert (genau darum geht es nämlich auf dieser Ebene) und somit zum schwächsten Glied der Kette wird, der muss leider gehen. Auf dieser Ebene ist kein Kämpfen erwünscht. Auf dieser Ebene kann demnach nur ein einziger Genin aus dem Examen ausgeschlossen werden.

Nun, keine Kämpfe erwünscht, dann würde er den großgewachsenen Muskelberg vorerst als Verbündeten ansehen, auch wenn er mit Taijutsuka selten auf einem guten Fuß stand. Man denke nur an Daisuke, Yashi oder Shunsui, mit denen er allen nicht gerade ein besonderes Verhältnis hatte. Aber naja, vielleicht sah es ja mit diesem Mukelberg anders aus und vielleicht irrte er sich ja auch und es handelte sich nur um einen gut trainierten Ninjutsu- oder Taijutsuka. Heutzutage konnte man ja leider nicht mehr auf den ersten Blick erkennen, um was es sich handelte, auch wenn einige seiner Kameraden dazu komischerweise einfach in der Lage waren. Doch schon kurz darauf war ein weiteres neues Gesicht im Raum aufgetaucht, welches den anderen Jungen freudig begrüßte. Teysaru hieß der Junge also und auch der andere schien einen Namen zu besitzen, da Teysaru diesen mit Jun ansprach. Fantastisch, die beiden kannten sich also und somit begann das Examen schon mehr als hervorragend, da es nicht schwer war zu sagen, wer wohl den Kürzeren ziehen würde, wenn es darum ging, Unstimmigkeiten zu klären. Das Examen begann ja schon fast so klasse, wie es sein letztes getan hatte. Nur dass er dieses Mal auch selbst Chuunin werden wollte und notfalls nicht davor zurückschrecken würde, Karrieren anderer Shinobi vorzeitig zu beenden. Allerdfings wusste er nichts über die beiden Shinobi und ob sie sich als nützlich erweisen konnte, konnte er bisher nicht sagen. Von der Muskelmasse mal abzuschätzen, machte der größere Junge sich sicherlich gut als Rammbock, was Seishins Kampfstil sehr zukömmlich war. Nach einem Plauch der beiden Jungen, wandte sich der etwas kleiner Kerl zu ihm und fragte, wer er denn sein mochte. Wie unhöflich dieser doch war. Stellte sich selbst nicht einmal vor und fragte direkt nach seinem Namen. Wie lächerlich, dass gerade Seishin an das Wort unhöflich dachte, da er selbst wohl nie sonderliche Manieren zeigte und seine Gegenüber lieber auf Distanz hielt. Besonders wichtig war es wohl bei diesen Examen, da er wusste, dass es spätestens bei Aufgaben, die kämpferische Fähigkeiten angingen, darum ging, wer wen als erstes verriet und dies besser konnte, als der andere. „Ich bin weiterer Teilnehmer, würde ich sagen.~“ Ob dies seine Frage ausreichend beantwortete? Sicherlich nicht. „Wenn du meinen Namen wissen willst: Seishin. Ich nehme schwer an, dass du wohl Jun heißt und dein Partner Teysaru?“ Seishin hatte keinerlei Intention ihnen mehr zu sagen, als sie wissen mussten und deshalb behielt er seinen Nachnamen auch lieber für sich, auch wenn dieser kaum etwas über seine Fähigkeiten aussagte, da er ein Bluterbe besaß, welches nicht mit einem verräterischen Nachnamen einherging. „Puuuh, was machen wir nun mit dieser Tür, wollen wir sie aufbrechen? Oder warten, bis etwaige Prüfer uns einfach durchlassen? Ich bin leider noch nicht so bewandert und würde jetzt spontan kein Jutsu besitzen, welches diese Tür einfach einreißen kann.“, sprach der Junge und sah gespielt betroffen zu Boden. Dieses Mal gab er sich bei der Show des schwachen Shinobis sogar Mühe und ließ für einige Momente sogar sein Grinsen verschwinden. Wenn andere Shinobi ihn unterschätzen würden und als unwichtig abstempeln würden, hätte er sicherlich in manchen Situationen einen enormen Vorteil, auch wenn er manchmal nicht ganz für voll genommen werden würde. Aber alles hatte seinen Preis. „Glücklicherweise steht auch auf den Informationen nichts sonderlich Ergiebiges.“ Vielleicht hatte einer der anderen Teilnehmer ja eine pfiffige Idee, die das unfreiwillige Team weiterbringen würde.
 

Ryuugu Jun

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Jun wusste dass es gefährlich war so direkt auf andere Teilnehmer des Examens zuzugehen, aber einerseits hatte er bei einem Kampf in ihrer aktuellen Umgebung sowieso keine großen Chancen und andererseits war er einfach nicht der Typ der andere Leute, vor allem wenn er sie kannte, mürrisch anstarrte. Außerdem kannte er Teysaru ja schon und er konnte sich nur schwer vorstellen dass der Muskelprotz hinterhältig vorging, das passte nicht zu ihm. Der weißhaarige Kerl, der sich inzwischen als Seishin vorgestellt hatte war für den Ryuugu dagegen ein völlig unbeschriebenes Blatt. Auf die Frage des größeren Genin grinste Jun und zuckte ein wenig mit den Schultern. "Eigentlich geht's mir gar nicht so schlecht. Nicht so gut wie erhofft, aber besser als erwartet."
Die Vorstellung des weißhaarige Genin verfolgte Jun anfangs leicht verwundert, später sichtlich skeptisch. Dieser Seishin war ein seltsamer Typ, zuerst wirkte er, trotz seines Grinsens, recht abweisend und unfreundlich. Danach fragte er wie sie weiter vorgehen sollten und deutete direkt an dass er sehr unerfahren war. Jun zog die Augenbrauen zusammen, legte die Stirn sichtlich in Falten und schaute den etwa einen halben Kopf kleineren Genin misstrauisch an. "Das stinkt doch zum Himmel. Was macht ein unerfahrener Typ bei einem Chuunin-Examen? Entweder er ist ein absoluter Genjutsuspezialist und kann einfach keinen Schaden an der Tür anrichten oder er versucht uns für Dumm zu verkaufen." Der Ryuugu war sich nicht sicher welche der beiden Optionen ihm weniger Gefiel, einen nicht einzuschätzenden Genjutsuka oder einen potentiellen Verräter in unmittelbarer Nähe zu haben.
Nach einigen Sekunden entspannte sich Juns Gesichtsausdruck, selbst wenn er dem weißhaarigen Typen mit dem Dauergrinsen nicht traute, er musste das ja nicht zu offensichtlich zeigen.

Schließlich ging, oder eigentlich eher rutschte, er langsam zu Seishin, streckte die flache Hand aus und schaute ihn mit einem leichten grinsend an. "Könnte ich den Zettel mit den Infos auch mal sehen?"
Als der Ryuugu den Zettel dann in Händen hielt überflog er die Nachricht schnell und nickte dann ein paar Mal. Offensichtlich sollten sie in diesem verdammten Eisloch nicht kämpfen, das war schon mal etwas Gutes. Dass sie sich präsentieren sollten war aber irgendwie komisch und das erste Bild das Jun in den Kopf kam war eine Ausstellung für Zuchttiere. Dann faltete er den Zettel, steckte ihn in die Hosentasche und schaute Seishin direkt an. "Ich bin dagegen die Tür einzuschlagen oder anderweitig aufzubrechen. Der Zettel fordert uns auf uns zu erklären und zu präsentieren. So wie ich das verstehe soll jeder von uns seine Karten auf den Tisch legen. Wenn ich raten müsste würde ich sagen das dient nicht dazu dass wir uns gegenseitig kennen lernen sondern eher dazu dass die Prüfer, die uns selbstverständlich bereits beobachten,..." Jun schaute sich um und winkte Wahllos in eine dunkle Ecke des Raumes, beinahe als wüsste er dass dort jemand sitzt. Direkt danach wandte er sich wieder an den Weißhaarigen. "... sich ein Urteil bilden können. Irgendwer muss ja schließlich entscheiden wer rausfliegt und wer nicht." Langsam drehte er sich zu Teysaru um und schaute schließlich zu der Tür, die mit einer vergleichsweise dünnen Eisschicht überzogen war. Er war sich ziemlich sicher dass diese Tür nicht dazu diente sie aufzuhalten, wenn sie das tun sollte hätte sie wesentlich massiver sein müssen.
Jun hob die Füße immer noch nicht wenn er sich bewegte und glitt so vorsichtig in Richtung der Tür die sie vermutlich zum nächsten Teil des Examens führen würde. "Damit wir nicht ewig diskutieren wer zuerst die Hosen runter lässt fange ich mal an. Also: Wie ihr ja beide wisst heiße Jun, mit vollem Namen Ryuugu Jun. Ich bin hier um zu beweisen dass ich gut bin und um noch besser zu werden!" "Und ich werde niemanden mehr verlieren, koste es was es wolle." Er hatte zwar beschlossen dass er anfangen wollte eine Vertrauensbasis zu schaffen, aber er war nicht so dämlich seine ganze Psyche vor ihnen zu entblößen. Was er gesagt hatte entsprach zwar der Wahrheit, aber manche Dinge blieben eben doch in seinen Gedanken und mussten nicht laut Gesagt werden.
 
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Seishin also. Ob das wohl der Vorname oder der Nachname war? Der Genin wusste es nicht, zweifelte jedoch auch daran, es recht bald herauszufinden. Nach dem zu urteilen, was er bisher von dem Hellhaarigen gesehen hatte, wirkte dieser nicht so, als würde er jeden Moment sein Innerstes ausschütten. In dieser Hinsicht waren sie alle drei wohl irgendwie dieselben. Jun verbarg seine Gefühle wie gewohnt hinter einer starken, coolen Seite, Teysaru selbst war einfach zu schüchtern und unsicher, um sich wichtig zu machen und sowieso nicht der Typ dazu, zu protzen (womit denn auch, könnte man sich fragen...) und was dem Dritten im Bunde anging - nun - den konnte er nicht einschätzen. Er lächelte zwar, erschien halbwegs nett, gebrauchte dann jedoch Sarkasmus. Aber das nahm der Schwarzhaarige seinem Gegenüber nicht übel. Tatsächlich hatte der Muskelprotz viel Erfahrung damit, seine Schwächen zu verbergen und zu tarnen, mehr, als man vielleicht denken würde. Er selbst war eine herumrennende Leuchtreklame mit der Aufschrift "Taijutsuka! Gebe Schläge!", aber seine bessere Hälfte war eine Meisterin darin, ihre Gefühle zu kaschieren, so dass er wohl irgendwie der Meister des Gefühlsknackens werden hatte müssen, auch wenn sie natürlich wie alle Frauen nach wie vor ein gigantisches Rätsel für ihn war. Teysaru war es also nicht möglich, die wahren Absichten seiner Kontrahenten durch ihre bloße Rhetorik oder Gestik zu ermitteln, aber er wusste, was das hier war: Profilierung. In diesen Momenten so kurz vor der wahren Aktion des Examens, wo es früher oder später wirklich um den Chuunintitel gehen würde, stellten die drei Genin sich langsam umkreisende Raubtiere dar, welche, die Ohren gespitzt, die Zähne gebleckt und die Muskeln angespannt, aufeinander lauerten. Leider konnte man bei so einer Wildkatze nicht wissen, ob sie lächelte oder drohte, wenn sie ihre Zähne zeigte ...
Interessant war auf jeden Fall die Frage, was sie mit der Tür machen sollten, beziehungsweise natürlich, ob und wie man sie denn öffnen sollte. Mit leicht gerunzelter Stirn wanderten die blauen Augen des Genin von Seishin zu Jun, und fixierten sich dann auf besagtes Objekt. Eigenartig ... Jeder von den beiden ging sofort davon aus, dass es nur zwei Möglichkeiten gab: Aufbrechen oder warten, bis jemand sie von außen öffnete. War es nicht ironisch, dass gerade er als Taijutsuka, der sich absolut sicher war, dass er diese Tür aus den Angeln reißen konnte, einhändig, daran keinen Gedanken verschwendet hatte? Wäre er etwas geschickter auf den Beinen gewesen, Teysaru hätte erst einmal versucht sie ganz normal durch Betätigen der Klinke zu öffnen. Ob es das war, auf das die Prüfer abzielten? Jun stellte sich vor und dachte laut darüber nach, inwiefern man den Auftrag der Leitung erfüllen konnte. Sich präsentieren. Was bedeutete das? War es wirklich, wie von dem Ryuugu vorgemacht, das Herunterleiern von Daten über sich? Der Yotuishe, welcher bisher noch nicht mehr gesagt hatte als einige Worte, hielt das für unwahrscheinlich. Die Fragestellung war anders gewesen. Der Auftrag hieß nicht "Wieso willst du Chuunin werden?", sondern "Wieso bist du hier? Was willst du hier tun?". Es ging vielleicht gar nicht darum, am Ende der Sieger zu sein, nicht zwingend. Natürlich gab es da Unterschiede zwischen den Teilnehmern, aber er selbst machte hier nicht unbedingt mit, damit er sich vor anderen profilieren konnte. Teysaru hatte nicht vor, sich zu verändern und er glaubte nicht, dass er als anderer Mensch hinausgehen würde als der, der er nun war. Für den Schwarzhaarigen bedeutete "sich präsentieren" also nicht, besonders anzugeben oder alle zu übertrumpfen - er wollte einfach durchkommen, nicht sterben, und natürlich seine Freundin beschützen. Am Ende konnte man ja sowieso nicht aus seiner Haut, oder? "Wieso ... äh ... versucht ihr nicht einfach die Tür zu öffnen? Mit der Hand, meine ich. Wahrscheinlich ist sie verschlossen, aber bevor wir Gewalt anwenden können wir es doch so versuchen, oder?" Er war reichlich verlegen und kam sich irgendwie idiotisch dabei vor, den Vorschlag zu machen, doch nichtsdestotrotz fühlte es sich richtig an. Selbst wenn die Tür nicht aufging, hatte er immerhin sein Verständnis der Aufgabenstellung befriedigt, der Gedanke des ersten Raumes sozusagen, wie er ihm erschien. Klar, es war ziemlich wahrscheinlich, dass er sich vollkommen irrte und gerade zum Narren gemacht hatte, aber so war er halt: Teysaru, der hoffnungslose Volltrottel. Wenn er sich schon präsentieren sollte, dann auch von der schlechten Seite, hm?
 
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Nachdem er diesem Jun den Zettel mit den Ebeneninformationen gereicht hatte – kurz überlegte er ja, ob er ihm diesen Zettel vorenthalten sollte, aber er wollte vorerst keine Antipathien auf sich ziehen, die durch solche Lapalien entstanden, außerdem kannten sich Jun und Teysaru scheinbar sowieso und er hätte sie sowieso erhalten – las dieser sich diese durch und kommentierte dann erst einmal Seishins Vorschlag, die Tür aufzubrechen. Jun war also der Meinung, dass diese einfach aufgehen würde, wenn sie die Aufgabe des Zettels erfüllen würden, weshalb er sich auch direkt an die Arbeit machte, diese zu beginnen. Ryuugu Jun also... Noch nie von gehört. Scheinbar ein Niemand. Seine Begründung allerdings hinkte ja ordentlich, da dies wohl das Ziel jedes Shinobis war, der hier auftauchte. Zumal man wohl sagen konnte, dass man bewiesen hatte gut zu sein, wenn man nominiert wurde, an diesem Examen teilzunehmen. Leider hatte der Ryuugu die Aufgabe aber auch nicht sonderlich gut beachtet, zwar hatte er ihnen gesagt, wieso er Chuunin werden wollte, hatte aber den Rest völlig außer Acht gelassen. Wieso stand es dem Ryuugu mehr zu als allen anderen Teilnehmern den Rang eines Chuunin zu bekleiden? Rein optisch konnte der junge Hiniko keinerlei Besonderheiten feststellen, wie sie offensichtlich bei seinem Kollegen ins Auge sprangen. Dieser würde, bei einer eventuellen Niederlage, den Rang des Chuunin mit bloßen Händen aus dem Fleisch der Prüfer quetschen können, jedenfalls deuteten die Muskeln genau daraufhin. Allerdings war dieser bisher nicht so verhaltensauffällig, wie es seine Artgenossen in dieser kurzen Zeit sonst waren. Die anderen Taijutsuka hatten die Angewohnheit sich schon nach kurzer Zeit so dermaßen über ihn aufzuregen, dass es regelmäßig Morddrohungen hagelte. Vielleicht stand hier ja vor ihm sein erster Taijutsufreund?! Dieser Gedanke war so absurd, dass Seishin kurzzeitig versucht war, laut loszulachen, sich dann aber doch beherrschte, bevor er noch auffallen würde, indem er wie ein Verrückter ohne Grund lachen würde. Aber ebendieser Taijutsuka machte einen interessanten Vorschlag, auch wenn Seishin ihm dafür direkt spöttisch in die Wangen gekniffen hätte, für diese Naivität. Teysaru wollte nämlich einfach die Tür öffnen, indem er sie wie eine normale Tür behandelte. Wie leichtgläubig musste man denn sein, um zu denken, dass in einem Examen, wo Fähigkeiten getestet wurden, Türen einfach geöffnet werden konnten, indem man sie normal öffnete. Doch Seishin wollte ihm zeigen, wie falsch er lag und lief, nein, schlitterte in Richtung der Tür und betätigte die Klinke und wie zu erwarten w... Sie öffnete sich? Seishins Grinsen wich zwar nicht von seinem Gesicht, aber er blieb tatsächlich einen Moment mit der Klinke in der Hand stehen und verharrte in dieser Position. Wie unglaublich blöd standen denn nun Jun und Seishin da, die sich schon wildeste Theorien ausgedacht hatten, während dieser naive Muskelprotz einfach Recht behielt. Mit der Klinke weiterhin in der Hand drehte er sich um und sagte mit einem verständnislosem Lächeln: „Wer hätte das gedacht, du hattest recht, Teysaru-san.“ Ihm drehte sich fast der Magen um, als er ihn mit dem Suffix san anredete und vor allem seinen richtigen Namen benutzte. Aber er hatte sich in den letzten Examen und Missionen genug Feinde gemacht und Sharokku zählte auf ihn.

Der nächste Raum war ebenso kalt, wie der vorherige, aber dieses Mal konnte man wenigstens ein wenig angenehmer Laufen, da der Boden nicht komplett uneben und somit leichter zugänglich als diese Eishöhle davor. Säulen aus kristallklarem Eis säumten links und rechts den Weg zu einem ebenfalls komplett aus Eis bestehendem Thron. Alles hier sah aus wie ein gewaltiger, prunkvoller Thronsaal, der allerdings komplett aus gefrorenem Wasser gehalten war. Was für ein Haufen Arbeit hier wohl drinsteckte? Gegenüber des Throns an der Wand konnte man einen großen Spiegel sehen, der direkt in die eisige Wand eingearbeitet war. Was Seishin allerdings einfiel, war, dass die Gruppe ja eine Aufgabe hatte. Eine Antwort auf die Frage hatte er sich schon zurechtgelegt und würde sie nun präsentieren. „Puh, leider können wir nicht die ganze Zeit hier die schöne Lokalität bestaunen, sondern müssen ja noch die Aufgabe erfüllen. Warum ich hier teilnehme? Ich denke, ich will Chuunin werden und meine Fähigkeiten unter Beweis stellen. Meine Eltern wetten regelrecht darauf, dass ich als Erstes hier herausfliege und ich werde diesen Menschen zeigen, dass ich siegreich sein werde! Wieso es mir mehr zusteht als den anderen Teilnehmern? Yare, yare, was denkt ihr, wieso ihr es mehr verdient?" Fragend, aber weiterhin grinsend, schaute er in die Runde seiner tapferen Mitstreiter. Natürlich stimmte die Geschichte mehr als gar nicht. Seine Eltern konnten sicherlich keine Wetten mehr abschließen, da sie vor seinen Augen damals gestorben sind und er den Mörder eigenhändig umbrachte, aber das wussten die beiden Jungen ja nicht und somit sollte kein Zweifel an seiner Geschichte bestehen.
 

Ryuugu Jun

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Teysarus Gedankengang war so direkt und einfach dass es nur schwer in Worte zu fassen war. Jun fragte sich augenblicklich wieso er nicht mal ansatzweise daran gedacht hatte dass die Tür vielleicht offen sein könnte. Es gab eigentlich keinen Grund davon auszugehen dass die Tür verschlossen war, aber er hatte so sehr mit einem Hindernis gerechnet dass er sich einfach nicht vorstellen konnte dass es so einfach war.
Seishin schien es ähnlich zu gehen und er ging zu der Tür um die es ging. Er legte seine Hand auf die Klinke, drückte sie langsam herunter und versuchte die Tür zu öffnen. Entgegen aller Wahrscheinlichkeiten die Jun dieser Möglichkeit in seinem Kopf eingeräumt hatte ging die Tür auf und gab den Weg in einen weiteren zugefrorenen Raum frei.

Langsam rückte die Dreiergruppe in den neuen Raum vor. Es schein eine Art eisiger Thronsaal zu sein. Säulen aus klaren Eis bildeten einen Gang und führten direkt zu dem prunkvollen Thron der den ganzen Raum dominierte. Der Ryuugu schaute sich skeptisch um und suchte den Raum instinktiv nach potenziellen Bedrohungen ab. Der Saal war absolut still, man konnte fast glauben dass nicht nur Wasser sondern die Zeit selbst hier drin gefror und still stand. Es gab keine Geräusche und keine Bewegungen, die drei Genin wären das einzige in diesem Raum das nicht aus Eis bestand.
Langsam ging Jun zwischen zwei Säulen hindurch und näherte sich einer Wand. Kleine Podeste standen entlang der kompletten Länge der Wand und darauf standen wiederum Kerzenleuchter, welche allerdings alle samt aus Eis bestanden. Vorsichtig streckte er eien hand aus, griff sich eine der Kerzen und bestätigte seine Vermutung dass diese ebenfalls aus Eis bestanden. Er zögerte einige Augenblicke bevor er dann doch eine der Kerzen abbrach und sie in der Hand behielt. Als nächstes strich er über die Wand und sein Gesichtsausdruck wirkte grüblerisch. Der Ryuugu ging zurück zu den anderen Genin und strich dabei mit der Hand über die Oberfläche einer der Eissäulen.
Seishin erklärte gerade dass er eigentlich nur Chuunin werden wollte um seine Eltern zu ärgern. Letztendlich war es vermutlich ziemlich egal wer aus welchen Gründen gewinnen wollte, der Grund seines ewig grinsenden Mitstreiters war also vermutlich genauso gut wie der des Ryuugu und jedes anderen Teilnehmers. Genau wie Jun es vorher getan hatte drückte aber auch Seishin sich um die Antwort auf die Frage warum er es mehr verdient hatte als alle anderen. Stattdessen fragte er seine Begleiter warum diese glaubten es mehr zu verdienen als er selbst.
Jun schaute den kleineren Jungen ernst an und fing an mit der Eiskerze zu spielen die er eben abgebrochen hatte. "Ich bezweifle dass einer von uns es mehr verdient hat Chuunin zu werden als alle anderen. Wenn es so wäre bräuchten wir keine Prüfung sondern könnten denjenigen ja auch direkt befördern. Aber ich glaube kaum dass wir hier sind um über den Wert des einzelnen zu philosophieren." Er zeigte auf eine der durchsichtigen Säulen und hörte kurz auf mit der Eiskerze, die er noch immer in der Hand hielt, zu spielen. "Schaut euch lieber mal die Oberflächen der Wände und Säulen an! Alles in diesem Raum ist absolut glatt. Überlegt mal wie man solche Dinge aus Eis anfertigen würde!" Er wartete einen Moment um den anderen Zeit zu geben sich ihre Eigenen Gedanken zu machen. "Wenn auch nur ein Objekt hier drin mit Werkzeugen bearbeitet worden wäre müsste man das doch an der Oberfläche sehen. Das Eis schmilz in diesem Raum nicht und müsste daher die Spuren der Bearbeitung behalten. Ich glaube hier drin stimmt irgendwas nicht."
 
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