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Handelsstraße

Sakaida Mai

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Die Handelsstraße zwischen dem Kaze no Kuni und dem Ishi no Kuni stellt eine Verbindung zwischen den beiden Reichen her. Zumeist wird dieser beschwerliche, steinige Weg von Händlern genutzt, woher er auch seinen Namen bekam. Leider ist die Handelsstraße auf Seiten des Reichs der Steine nicht für seine Sicherheit bekannt, denn es kommt häufig zu Raubüberfällen durch organisierte Banden. Hier ist also Vorsicht geboten!
 

Sakaida Mai

Chuunin
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-> Grenze zu Ishi no Kuni


Es war schön, dass Izuya offen mit Mai sprechen konnte. Sie kannten einander mittlerweile und mochten sich, doch hier bekam Mai gerade einen kleinen Vertrauensvorschuss von dem Taijutsuka, was sie durchaus ehrte. Die Kumo-Kunoichi gehörte zu den Teamleitungen, welche sich nach dem Befinden der Teammitglieder erkundigten und dabei gerne tiefer griffen, als nur oberflächlich nachzufragen. Sie hatte einfach mit der Zeit gelernt, dass offen besprochene Zweifel und Nöte weniger erschreckend waren, wenn man sie zuvor auf den Tisch gelegt hatte. Mit ernster Miene sah Mai Izuya direkt in die eisblauen Augen und hörte aufmerksam zu, als er sich öffnete. In den ersten Sekunden lächelte sie verständnisvoll, doch dann wurde ihr Gesicht ernst. Wegen ihres Bruders? Sie biss sich auf die Unterlippe. Sie hätte Izuya nicht davon erzählen sollen. Sie hatte ihren persönlichen, emotionalen Konflikt mit ihm geteilt und nun bürdete er sich eine Verantwortung auf, welche er nicht tragen musste. Doch wie könnte Mai ihm diesen Druck nehmen? Würde sie ihre Worte zurücknehmen, könnte sie Izuya suggerieren, dass sie ihm nichts zutraute. Doch dem war nicht so. Mai wollte lediglich, dass er den Kopf frei von ihren Problemen bekam.

Sie hielt Izuya kurz und sanft am Arm fest und deutete ihm somit, dass er stehen bleiben sollte. Noch immer befanden sie sich auf dem Weg ins Gasthaus. Schnell hatte sie wieder von ihm abgelassen und stand ihm nun lächelnd gegenüber. „Du wirst das nicht in den Sand setzen, Izuya“, begann sie sofort beruhigend. „Ishida-san hat uns wertvolle Ratschläge erteilt und natürlich sollten wir versuchen, uns daran zu halten, er kennt diese Räuber schließlich am besten durch seine Analysen. Aber auf kaum einer meiner Missionen konnte ich mich an einen Plan halten, verstehst du?“ Sie hielt kurz inne und wartete ab, ehe sie weitersprach: „Wir können nicht ausschließen, dass dir oder mir - oder sonst wem auf unserem Weg - ein Fehler passiert. Es wäre dumm, wenn wir das täten. Stattdessen müssen wir standhaft bleiben und flexibel genug sein, uns neuen Umständen anzupassen. Ein Fehler muss nicht das Scheitern der Mission bedeuten. Vertrau mir, Izuya. Und du hast mein vollstes Vertrauen“ In welch schreckliche Lagen war Mai schon geraten! Die waren alles andere als „planmäßig“ gewesen. Erst auf der letzten Mission in Yugakure wurde sie plötzlich selbst zum entführten Opfer und fand sich in einem Kerker im Bergwerk wieder - auch damals konnte sie das Blatt noch wenden. „Und mach dir wegen Daisuke keine Gedanken. Es ist nicht dein, aber auch nicht mein Auftrag, ihn zu finden. Lass uns doch einfach hoffen, dass wir nebenher an ein paar Informationen zu ihm kommen. Und sei es nur, dass er.. dass er nicht mehr..“ Izuya wusste, was Mai sagen wollte. Nach diesem Gespräch, welches dem Taijutsuka hoffentlich geholfen hatte, nahmen sie ihren Weg wieder auf.

Trotz ihrer Ansprache vorhin kam Mai im Gasthaus nicht drum herum, ebenfalls zu äußern, dass dieser Auftrag eine besonders harte Nuss werden würde. Izuyas Reaktion auf ihr Geständnis ließ ihren abwesenden Blick von der Tischplatte zu ihm gleiten, wobei ihre Augen größer wurden. Stumm sah sie ihm einfach nur in die eisblauen Augen. Als sich seine Hand auf ihre gelegt hatte, brach ein Strudel aus Gedanken, Erinnerungen und Gefühlen in ihr aus. Eine Mischung, welche sie sofort unterdrückte, sodass sie Izuya nur noch aufrichtig anlächeln konnte und die Röte in ihrem Gesicht jedoch verblieb. Dank der Kellnerin, welche in diesem Moment kam, regulierte sich auch ihr leicht gestiegener Puls wieder. Es war schlichtweg nicht der richtige Zeitpunkt, über all das, was gerade über sie herein gebrochen war, nachzudenken. Über all das, was war. Und das, was ihr plötzlich neu war.

Die Getränke wurden serviert und Mai staunte nicht schlecht über den.. proteinreichen Bananenmilchshake von Izuya, der in einem schönen, kelchförmigen Glas serviert wurde. Ein wenig zu neugierig hatte sie ihn bei seinen ersten Schlücken beobachtet, bis sie nicht anders konnte, als ertappt aufzulachen: „Ich hab‘ so was noch nie getrunken! Darf ich mal probieren?“, fragte sie gut gelaunt und freute sich, als Izuya ihr sein Glas rüberschob. Sie schnappte sich den Strohhalm und nahm einen vorsichtigen Schluck. „Oh, das ist gut! Werde ich jetzt stärker? Ich bin ziemlich schwach, was die reine Körperkraft betrifft!“, gestand sie ihm lachend.

Die beiden hatten sich noch eine Weile unterhalten und merkten gar nicht sofort, dass sich der Gastraum füllte. Eine Gruppe Reisender betrat erleichtert das Etablissement und freute sich auf ein erfrischendes Getränk. Mai sah Izuya nur überrascht nach, als dieser ihr wies, kurz zu warten. Neugierig wandte sie sich auf ihrem Stuhl um und beobachtete den Shinobi, wie er mit einem der Reisenden ins Gespräch kam. Leider konnte Mai nicht verstehen, was sie beredeten, doch Izuya deutete auf sie und daraufhin sah auch der Mann kurz zu ihr. Unbeholfen lächelte Mai ihm zu und wusste sonst auch nicht, was sie tun sollte. Dafür aber entglitten ihr ihre Gesichtszüge, als der Mann Izuyas immense Muskeln begutachtete. Das war nicht gut! Er sollte keinen Verdacht schöpfen.. Selbst, wenn sie die beiden Undercover-Shinobi mitnehmen, so durften sie nicht die Hoffnung hegen, durch Izuya und Mai Schutz zu bekommen.. Und schon schlugen die beiden Männer ein und schüttelten sich grinsend die Hände. Wow, das war ja einfach! Unweigerlich musste Mai ebenfalls grinsen.

Lachend nickte sie, als Izuya zurückgekehrt war und erzählte, welchen Tribut er zu zahlen hatte: Gepäck schleppen! „Ich kann dir sicher was abnehmen!“, kicherte sie und freute sich innerlich, dass sie sich den Händlern anschließen konnten. Doch leider war diese Freude nicht von Dauer, denn dann sprach der Taijutsuka das aus, was Mai befürchtet hatte: Sie wissen wohl, dass sie Shinobi sind. Dafür konnte Izuya nichts, doch das war nicht gut. „Wir werden das vehement abstreiten“, sagte Mai in einer nicht gekannten Ernsthaftigkeit. Sie sah ihn eindringlich an und senkte ihre Stimme: „Uns fällt sicher etwas ein, aber von dieser Idee müssen sie abkommen“ Sie hatte nicht die Zeit, Izuya ihre Sorgen diesbezüglich zu erklären, doch vielleicht verstand er es auch so. „In einer halben Stunde brechen wir auf! Wir wollen unser Lager an einer Quelle im Ishi no Kuni aufschlagen, daher müssen wir bald weiter“ Um ihnen dies mitzuteilen, war der Mann, mit welchem Izuya verhandelt hatte, extra zu deren Tisch gekommen.

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Seit gut zwei Stunden waren die Shinobi nun schon mit den Händlern unterwegs. Es handelte sich um sieben Personen, fünf Männer und zwei Frauen. Die Alterspanne reichte von Anfang zwanzig bis rund um fünfzig Jahre, zumindest war das die Einschätzung der Kumo-Kunoichi. Zwar hatte sie sich als Mai vorgestellt, allerdings reiste sie mit ihrem Freund Izuya nach Sôhon, da er dort von einem Juwelier angeheuert wurde, der ihm in den Gebirgen des Landes dabei helfen sollte, Kristalle und Edelsteine zu finden. Etwas Besseres war ihr auf die Schnelle nicht eingefallen, aber die Händler erkannten, dass man für so eine Arbeit ein starker Mann wie Izuya sein musste. Nur Goro, der Älteste der Gruppe, welcher wohl auch der Anführer zu sein schien, hatte milde über diese Geschichte gelächelt, fragte aber nicht weiter. Doch die beiden Shinobi hatten Glück, denn diese Gruppe bestand ausschließlich aus netten Leuten. Es war so angenehm, mit ihnen zu reisen und sich zu unterhalten, dass man beinahe vergessen konnte, warum man es eigentlich tat. „Ist dir das nicht zu schwer?“, fragte Mai irgendwann bei Izuya nach, nachdem sie sich zu ihm hatte zurückfallen lassen. Bewundernswert, wie viel er stemmen konnte. Bestimmt hätte er noch mehr tragen können, doch dann wäre es auffällig geworden. „Und ich kann dir wirklich nichts abnehmen?“ „Lass ihn nur, Mai! Das packt der Gute schon!“, lachte Goro auf und klopfte Izuya auf die freie Schulter. Entschuldigend grinste sie den Blauhaarigen an. „In etwa zwei Stunden haben wir die Quelle erreicht, von der ich euch erzählt habe. Das ist gut, dann schaffen wir es vor Einbruch der Nacht, unser Lager aufzuschlagen. Wenn ihr Glück habt, spielt Yang uns dort etwas auf seiner Shamisen vor!

@Akinawa Izuya
 
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Akinawa Izuya

Chuunin
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Für den Akinawa war es genauso schön, offen und ehrlich mit Mai über alles sprechen zu können. Er rechnete es der Sakaida wirklich hoch an, dass sie sich konstant um sein Wohlbefinden und seine mentale Konstitution kümmerte. Izuya hatte schnell erkannt, dass es einfach in ihrer Natur lag, entsprechend tiefgreifend für ihre Teammitglieder da zu sein, völlig egal ob es auf einer Mission war oder nur bei einem Job. Das machte Mai in seinen Augen zu einer hervorragenden Anführerin, wenngleich er ihre Fähigkeiten als Kunoichi als solche noch überhaupt gar nicht kannte. Darauf war Izuya natürlich sehr gespannt, wenngleich er davon auf dieser Mission wohl herzlich wenig mitbekommen durfte, schließlich war es ja nur eine Aufklärungsmission und kein Kampfeinsatz. Aber irgendwann kam er bestimmt in den Genuss zu sehen, wie stark Mai eigentlich war. Noch bevor sie ins Gasthaus kamen, hatte Mai ihm zugleich auch all die Sorgen genommen. Sie machte ihm klar, was wichtig war und versicherte ihm, dass er den Auftrag nicht in den Sand setzen würde, dass er sich wegen ihres Bruders nicht so einen Druck machen musste. Sie hatte recht mit dem, was sie sagte, schließlich war es im Grunde nicht deren Auftrag, dennoch hoffte Izuya, das er irgendetwas für ihren Bruder tun konnte. Die blauhaarige Chuunin war für ihn bislang immer das Sinnbild einer starken Anführerin und sie so verletzlich gesehen zu haben, gab ihm das Gefühl, dass er ihr all seine Kräfte zur Verfügung stellen sollte, um diese Verletzlichkeit schützen zu können. Der Taijutsuka hatte keine eigenen Träume, lediglich ein Ziel und zwar wollte er der stärkste Taijutsuka werden, den Shirogakure je hervorgebracht hatte und er war auf einem guten Weg. Aber darüber hinaus wusste er nicht, was er mit seinem Leben anfangen sollte, also verschrieb er sich im Grunde stets den Träumen anderer.

Im Gasthaus gab es dann endlich eine Erfrischung, die bei Izuya aus einem proteinreichen Bananenmilchshake bestand. Die Versorgung seiner Muskeln mit eiweißhaltigen Makronährstoffen war äußerst wichtig, denn weder wollte er eine Rückbildung noch eine Übersäuerung riskieren, denn er musste stets und ständig in Topform bleiben. Izuya nahm jede Gelegenheit eines Trainings wahr und würde vor keiner Herausforderung zurückschrecken, selbst wenn sie noch so unmöglich schien. Letztens erst hatte er einen großen Berg im Feuerreich mit nur einer Hand erklommen, natürlich zweimal, damit auch jeder Arm trainiert wurde. Der Taijutsuka hatte ein paar Schlucke genommen, als Mai plötzlich fragte, ob sie probieren durfte. Izuya schob ihr das Getränk rüber und schmunzelte, als sie das probierte. „So einfach ist das auch wieder nicht“, lachte der Akinawa leicht auf. „Die Körperkraft kommt schon allein vom Training, aber so ein Proteindrink sorgt für die Nährstoffe, die Muskulatur benötigt, um sich zu festigen und bestehen zu bleiben“, erklärte er kurzerhand. „Und was die reine Körperkraft anbelangt, beherrscht du bestimmt im Ausgleich dazu ziemlich starke Nin- oder Genjutsu. Was das angelangt, beherrsche ich absolut gar nichts“, gab Izuya seinerseits offen lachend zu. Er beherrschte die Grundlagen der Akademie, ansonsten besaß er ausschließlich Taijutsu und seine spezielle Fertigkeit, die Acht inneren Tore. Das Gasthaus füllte sich mit einer Gruppe Reisenden, die Izuya kurzerhand für sich gewonnen hatte und schon war die Weiterreise unter Dach und Fach. Ganz so, wie Ishida-san es empfohlen hatte. Die Reisenden waren aber nicht doof und entlarvten sie als Shinobi, woraufhin Mai das weitere Vorgehen strikt anwies. Diese Tatsache sollte vehement abgestritten werden, womit der Taijutsuka kein Problem hatte. Allerdings machte sich der hochgewachsene Blauschopf nicht so viele Sorgen wie die Sakaida.

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Die Reise mit den Händlern wurde begonnen und dauerte nun schon gut zwei Stunden. Sie waren eine nette aber bunt gemischte Truppe, denn von Jung bis Alt war alles vertreten, genauso wie beide Geschlechter. Alle verstanden sich gut und es wurde viel gequatscht und gelacht. Mai hatte sich für Izuyas herausragende Muskulatur schnell etwas einfallen lassen, was zum Glück auch für alle sehr einleuchtend klang. Lediglich Goro, der Anführer, schien es lediglich zu belächeln. Er schien ein weiser Herr zu sein, den man nicht mal eben so täuschen konnte. Es wäre ja im Grunde auch zu einfach gewesen, schließlich war die Welt voller Geschöpfe, die sich mit Shinobi und ihren Erkennungsmerkmalen auskannten. Und egal wie luftig und reisend sich Izuya für diese Mission auch gekleidet hatte, die immense Definition seiner prallen Muskulatur waren niemals unverkennbar. Das war eben der Nachteil, wenn die Körperkunst das einzige Gebiet war, auf welches man sich fokussieren konnte. Der Akinawa fungierte während dieser Reise als Packesel und hatte kurzerhand eine Ladevorrichtung auf den Rücken geschnallt bekommen, auf welcher sich unheimlich viel Gepäck und Ware befand. Ein normaler Kerl hätte damit bereits massive Schwierigkeiten gehabt, doch Izuya brachte es nicht einmal zum Schwitzen. Er war so stark und ausgeglichen, dass sich sogar Miko noch oben drauf gesetzt hatte und sich schleppen ließ. Sie war Anfang 20 und die Enkelin von Goro, die zwar gern mit ihrem Großvater reiste, aber ungern zu Fuß ging. Aber auch dieses Extra Gepäck störte den Shinobi nicht wirklich, der gerade von Mai angesprochen wurde, doch Goro intervenierte. Lächeln blickte er zur Sakaida. „Geht schon, Mai, danke“, versicherte er ihr und blickte dann wieder nach vorn, schließlich wollte er sich nicht abmaulen. Der Marsch sollte also noch zwei Stunden dauern, dann hätten sie die besagte Quelle erreicht. „Ich habe in den Gebirgen bereits schwere Ladungen voller Geröll schleppen müssen, um an die Edelsteine zu gelangen“, erklärte er und fokussierte sich weiter auf den heiteren Marsch.

Nach zwei weiteren Stunden des Marsches, wurde endlich die besagte Quelle erreicht und Izuya konnte endlich das Gepäck mitsamt Miko abladen, was nach all der Zeit doch sehr anstrengend wurde. Der schwitzende Izuya hatte sich kurzerhand auf seinen Hosenboden fallen lassen, um die Beinmuskulatur etwas zu entspannen. Schnell griff er zu seinem Wasser, worin ein Magnesium-Präparat aufgelöst wurde, um einer Übersäuerung entgegen zu wirken. Die übrigen Reisenden hatten auch etwas getrunken und sich dann daran gemacht, dass Nachtlager aufzuschlagen. Als Gäste hatten sich die beiden Shinobi natürlich bereit erklärt, auszuhelfen, schließlich brauchten sie ja auch einen Schlafplatz. Der Taijutsuka hatte kurzerhand eine große Plane aus seiner Tasche hervor geholt, nutzte ein Drahtseil und zwei Erdnägel, um sich daraus ein Schrägdach zu bauen, unter welchem er nächtigen würde. Die offene Seite war natürlich gen Feuer ausgerichtet. Da diese Arbeit schnell erledigt war, unterstützte er schnell damit den Karren zu sichern und die übrigen Nachtlagerbestandteile aufzustellen. Enkelin Miko und die ältere Dame Mito, weder verwandt noch verschwägert, kümmerten sich über dem entzündeten Feuer um das Kochen einer sättigenden Mahlzeit für alle Reisenden, während sich die übrigen Reisenden um das Feuer setzten und durchatmeten. Yang holte natürlich sein Shamisen hervor und bespielte sein Instrument, um die Silhouette der hereinbrechenden Nacht musikalisch zu untermalen. „Echt cool. Das gefällt mir echt“, kicherte Izuya zu Mai, während er seinen Blick über die Gruppe schweifen ließ. Hanzo hielt unterdessen Wache, schließlich durfte man nicht zu nachlässig werden, schließlich waren das hier nicht gerade die sichersten Gefilde für ein Nachtlager.

Nachdem alle verpflegt hatten, betteten sich die Reisenden und das Feuer glühte noch eine Weile vor sich her, doch Izuya blieb noch sitzen und genoss die restliche Wärme. Es war Ruhe einkehrt und man hörte, neben dem Knistern des Feuers, lediglich die nachtaktiven Tiere. Aber irgendwie war es auch zu ruhig. Dennoch wollte sich der Akinawa nicht verunsichern lassen und schloss am Feuer die Augen, um sich etwas auszuruhen, bis er etwas Geraschel hörte. „Hm?“, horchte Izuya auf und erhob sich, um mit Hanzo zu sprechen. Vielleicht sollte Izuya ihm helfen, diese Wache durchzustehen, doch diese Idee verlief sich schneller im Sande als erwartet. Mit großen und zittrigen Augen stand der Taijutsuka vor dem leblosen Körper des Mannes, dessen Name Hanzo war. Die Kehle war mit einem sauberen Schnitt durchtrennt und das Blut tränkte den Boden. Das war ein sehr gezielter Angriff, definitiv ein Profi darin Attentate auszuführen. Der Akinawa war wie festgefroren, denn er konnte nicht fassen, dass Hanzo so kaltblütig ermordet wurde. Wurden sie etwa überfallen?

@Sakaida Mai
 

Sakaida Mai

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In zwei Stunden hätten sie ihr erstes Etappenziel also erreicht. Lächelnd und mit einem „Ist gut“, quittierte Mai das gut gelaunt und hörte Izuya zu, als er etwas über Geröll erzählte. Für einen kurzen Moment sah die Kunoichi dann nach oben zu Miko, der Enkelin von Goro. Doch musste sie ihren verständnislosen Blick schnell wieder abwenden, weil sie es kaum mit ansehen konnte, wie jemand mit zwei gesunden Beinen die Dreistigkeit besaß, sich von jemandem tragen zu lassen, der sowieso schon voll bepackt war. Also beschleunigte Mai einfach ihre Schritte ein wenig, um zu den anderen Reisenden aufzuschließen. Lieber würde sie sich mit diesen weiter unterhalten.

Das Ishi no Kuni war nicht gerade für seine Farbenpracht bekannt und auch so machte es bisher nicht den Eindruck, als sei es ein Wunderwerk der Flora und Fauna. Und doch hatte Mai das Gefühl, mit dieser Quelle ein Fleckchen Schönheit gefunden zu haben. Sie entsprang einer Felswand und bot somit auch Wasser für Gräser und Bäume, welche ohne viel Flüssigkeit auskamen. Kein Wunder, dass Goro und seine Leute hier ausharren würden. Selbstverständlich halfen Mai und Izuya ebenfalls fleißig mit, das Nachtlager aufzubauen. Leider würde die Sakaida unter freiem Himmel nächtigen müssen, da sie nicht so gut ausgerüstet war wie ihr Kollege. Aber immerhin hatte sie einen Schlafsack und eine Isomatte bei sich, das musste einfach ausreichen.

Während Yang auf seinem Shamisen spielte, aßen die anderen noch das selbstgekochte Mahl. Als Izuya Mai gegenüber ausdrückte, dass ihm das Ganze hier gut gefiel, nickte sie bestätigend und lächelte ihn an. „Ich mag das auch!“ So eine Gemeinschaft, ein warmes Essen und ein wenig Musik konnten eine Mission angenehmer machen. Irgendwann verabschiedete sich auch Mai für die Nacht, wobei sie natürlich kaum ein Auge zukriegen würde. Die Wachschichten Zivilisten zu überlassen gab der Blauhaarigen nicht gerade ein Gefühl von Sicherheit. Sie drehte ihren Kopf zur Seite und blickte zu Izuya, wobei sie nur dessen Rücken am Feuer erkannte. War er nicht müde von der Schlepperei und dem weiten Weg? Für einen Moment lang überlegte sie, sich zu ihm zu setzen, doch sie entschied sich dagegen. Er machte auf sie in diesem Moment nicht den Eindruck, als würde er Gesellschaft haben wollen. Also blickte Mai wieder gen Sternenhimmel. Eine ganze Zeit lang beobachtete sie die ein oder andere Sternschnuppe, bis sie die Augen schloss.

Ein ungewöhnliches Geräusch ließ sie sofort wieder aufschrecken. Hatte sie überhaupt geschlafen? Mai könnte es nicht mit Sicherheit sagen. Verunsichert sah sie sich um. Sie würde aufstehen und nachsehen müssen.. Doch zuvor sollte sie noch einmal in sich gehen und sich ihren Auftrag in Gedächtnis rufen. Was auch immer geschieht, sie durfte ihre wahre Identität niemals preisgeben. Egal mit welchen Grausamkeiten sie konfrontiert werden würde, sie wäre gezwungen, sie zu ertragen ohne einzugreifen. Nur wenn das eigene Leben oder das von Izuya auf dem Spiel stand, könnte sie das rechtfertigen. Nicht vor sich selbst, nein. Aber ihre eigene Moral zählte bei diesem Auftrag nicht. Sie zählte im Grunde nie in diesem Beruf.

Die junge Frau erhob sich und erblickte wenige Meter entfernt Izuya, welcher wie festgefroren dastand. Voll Unbehagen und zögerlich schritt sie auf ihren Kollegen zu und kam neben ihm zum Stehen. Ihre Augen weiteten sich und ihr Herz schlug von der einen auf die andere Sekunde wie wild gegen ihren Brustkorb. „Oh nein, Hanzo“, kam es ihr stimmlos über die Lippen. Sie wurden in diesen Sekunden überfallen, doch von den Räubern war noch keine Spur. Welch hinterhältiges Vorgehen! Schnell wandte Mai sich dem Blauhaarigen zu, welcher noch immer wie erstarrt zu sein schien. „Wir müssen die anderen warnen!“, sprach sie ihn direkt an, sah ihm eindringlich in die Augen und packte ihn an den Oberarmen, um ihn umzudrehen. Zum einen, damit er sich nicht länger mit diesem schrecklichen Anblick quälte und zum anderen, um ihm die richtige Richtung zu weisen.

Und obwohl sie Izuya angeschoben hatte, riss sie ihn schnell wieder im selben Moment zurück, wobei sie sich selbst darüber ärgerte, diesen trainierten Reflex nicht unterdrückt zu haben. Direkt vor den Nasen der beiden Undercover-Shinobi landete ein Räuber, das Gesicht zum Großteil mit einem schwarzen Tuch bedeckt und ein Katana zückend, welches er bedrohlich gegen die beiden gerichtet hatte. „Bitte verschone uns alle!“, flehte Mai ihn an und hasste es. Denn das, was sich hinter dem Räuber abspielte, war einfach nur grauenvoll. „Die jungen und gesunden hier rüber!“, hörten sie einen anderen Verbrecher brüllen, wobei Miko einen starken Stoß in den Rücken bekam und neben Mai auf dem Boden landete. „Ihr bleibt hier. Jeder Fluchtversuch und jede Auflehnung gegen uns wird mit dem Tod bestraft. Und zwar mit dem Tod aller“, drohte der Räuber ausdrücklich, welcher Mai und Izuya den Weg abgeschnitten hatte. Normalerweise würde die Sakaida sich zu helfen wissen, doch sie war gezwungen, fassungslos mit anzusehen, wie die älteren und schwächeren Mitglieder der Händlergruppe kaltblütig ermordet wurden, während die jüngeren zu ihnen getrieben wurden. Stille Tränen der Verzweiflung bahnten sich ihren Weg über ihr Gesicht, sie zitterte am ganzen Leib. Wie könnte sie mit dieser Schuld leben? Wie könnte sie ihr Verhalten vor den Angehörigen dieser armen Menschen rechtfertigen? Sie würden niemals verzeihen können, dass Mai ihre Hilfe unterließ, nur weil der Auftrag sie dazu zwang.

Großvater!“, riss der schrille Schrei von Miko die Kunoichi aus ihrer Trance. Es war ganz so, als hätte ihr Körper sie in diesen Zustand versetzt, um dieses Trauerspiel zu ertragen. Mit weit aufgerissenen Augen sah Mai Goro, welcher verzweifelt in die Richtung von Mai und Izuya blickte. Er wurde zu Boden gedrückt, hatte Schmerzen. Ein Ruck ging durch den Körper von Mai und sie wollte ihre Hände zusammenführen, um Fingerzeichen auszuüben. Doch.. seit wann war sie gefesselt? Wie weggetreten war sie gewesen? Natürlich könnte sie auch über die gefesselten Hände Jutsu ausführen, doch die schmerzenden Handgelenke (der Strick war viel zu eng) erinnerten sie daran, dass sie dies schreckliche Szenario weiter ertragen musste. Goro streckte hilfesuchend die Hand nach Izuya und Mai aus, öffnete den Mund, um etwas zu sagen - und just in diesem Moment wurde er kaltblütig ermordet. Miko schrie sich die Seele aus dem Leib, Mai sackte hilflos auf ihre Knie und konnte nichts gegen die Tränen tun, welche ihr unaufhörlich über das Gesicht liefen. Ihr ganzer Körper zitterte und die Last, welche sie nun auf ihren Schultern trug, würde sie nie mehr wieder aufstehen lassen.

 
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