Inuzuka Lya
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Dass im Armenviertel mit Graffity rumgesprüht wird ist bei Weitem keine Besonderheit. Dass jemand jedoch die Dreistigkeit besitzt, auch an den Hauptgebäuden Shirogakures seine malerischen Fähigkeiten auszulassen, kommt einer Dreistigkeit gleich. An den großen Gebäuden rund um das Anwesen des Hikarikages prangen große Schriftzüge und mehr oder weniger künstlerische Abbilder von Personen, Gegenständen oder Kampfszenen. Manch einer, der den etwas abstrakteren Stil mag, würde diese kreativen Bildnisse vermutlich als "hübsch" bezeichnen - die Dorfverwaltung fühlt sich jedoch gezwungen, aufgrund des hohen Besuches, der bald in Shirogakure eintreffen wird, die Flächen zu säubern und neu zu streichen, damit rein garnichts von den schändlichen Malereien mehr zu erkennen ist. Zugegeben, einige halbnackte Frauen mit Ninja-Stirnschutz mochte manch einer zwar als anbitionierend empfinden, der Großteil Shirogakures hatte jedoch verzweifelt die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, als sie am heutigen Morgen die Graffitys entdeckt hatten. Der Hikarikage hatte sogleich persönlich angeordnet, dass ein paar frischgebackene Genin den "Scheißjob" übernehmen sollten um den "Mist" zu entfernen, um es mit den Worten des Kages zu sagen.
Mit anderen Worten, weil es nicht sonderlich viele frischgebackene Genin gab, stand eine junge Inuzuka mit ihrem tierischen Begleiter vor den Bildnissen. Die Schwarzhaarige hatte sich die langen Haare zu einem lässigen Zopf zusammengebunden und hielt in der einen Hand einen Farbeimer, in der anderen zwei große Wischmopps. Pain, der grauschwarze Hund, der eine Augenbraue skeptisch zu heben schien, als er das Graffity sah (falls Hunde so etwas wie Augenbrauen besaßen), trug einen großen Eimer mit einer ätzend riechenden Flüssigkeit im Maul, der einem beim tieferem Einatmen wohl jedes Nasenhaar einzeln wegätzen würde. Ein Grund mehr dem Eimer besser nicht zu nahe zu kommen. Was Lya da zusammengemixt hatte, war alles, was sie an ätzenden Chemikalien hatte finden können. Sie hatte alles zusammengekippt und hoffte inständig, dass es nur das Graffity entfernen würde - nicht gleich die komplette Wand dahinter. In ihren Augen sah das Gesprayte verdammt geil aus. Am liebsten hätte sie sich selbst eine Spraydose geschnappt und das Ganze noch perfektioniert, aber ihre Meinung von künstlerischer Gestaltung war heute nicht gefragt. Sie mussten bis zum späten Nachmittag alle Hauswände gereinigt haben. Allein das versetzte Lya einen Stich ins Herz. Plötzlich wurde ihr bewusst, dass sie das ja garnicht allein machen musste. Dieses eine Mädchen da, die so unwichtig gewesen schien, dass sie ihren Namen schon wieder vergessen hatte, mit der sie einmal hatte Nachsitzen müssen und das zeitgleich mit ihr Prüfung gemacht hatte, war heute mit von der Partie. Man hatte ihr heute Morgen gesagt, sie solle Farbrollen arrangieren, damit die Wände später weiß gestrichen werden konnten. Hoffentlich vergass dieser Intelligenzballungsknoten das nicht.
Die junge Inuzuka pustete sich etwas unelegant eine Strähne aus dem Gesicht und stellte den Eimer und die Wischmops ab. Pain stellte vorsichtig den Eimer ab, dann entfernte er sich davon und schien ersteinmal kräftig Luft zu holen. Diese arme Hundenase... Aus ihrem Top zog sie zwei Atemmasken hervor, dank denen sie den heutigen Tag überleben durften. Ihre erste Woche als Genin hatte sie sich so zwar nicht vorgestellt, aber was tat man nicht alles... Da sie wenig Lust hatte, allein anzufangen, wartete sie auf... dieses Mädchen... Kumaka... Kumika... Kuko... Ku...