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Job: Ran an die Kleinen

Akinawa Izuya

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P-Job: Ran an die Kleinen​


Wieder einmal war es soweit und Izuya wurde auf eine besondere Arbeit angesetzt. Ob da jemand sein Talent im Umgang mit Frischlingen erkannt hatte? Garantiert! Es war nicht das erste Mal, dass der Blauschopf an die Seite eines Akademieschülers gestellt wurde, um jenes Geschöpf bei den abschließenden Maßnahmen ihrer Prüfungen zu begleiten. Der Imperator des Taijutsu machte dies ziemlich gern, denn so hatte er die Möglichkeit entsprechend seinen Handabdruck auf dem Neuling zu hinterlassen, was man an dieser Stelle garantiert nicht wörtlich nehmen sollte, schließlich war die heutige Begleitung für den Prüfungs-Job gerade einmal Zwölf Jahre alt! Der Auftrag war im Grunde ein simpler, doch konnte er sich m Laufe der Arbeit auch als ziemliche Herausforderung entpuppen, galt es hier mit einem hartnäckigen Ratten-Problem im Omyô-Tempel zu tun, der in seiner mehrstöckigen Silhouette den öffentlichen Park Jôseis eine ganz besondere Note gab. Der Genin hatte sich den Auftrag mehrmals durchgelesen und sich überlegt, wie er wohl mit diesen Ratten fertig werden könnte, doch fiel ihm dazu noch kein geeignetes Mittel ein. Er konnte die Ratten wohl mit gutem Taijutsu verprügeln, ober ob sich das als effizient erwies? Fragwürdig!

Der Treffpunkt war auf jeden Fall vereinbart: direkt vor dem Haupteingang des Omyô-Tempels im Zentrum des öffentlichen Parks in Jôsei. Selbstverständlich zählte Izuya den disziplinierten Menschen seiner Alters- und Rangklasse und hatte sich daher am heutigen Tage besonders früh aus dem Bett erhoben, musste er schließlich ein ausgewogenes Frühstück zubereiten und vertilgen. Um seinen Fruchtzucker-Spiegel oben zu halten schnitt er sich einen Apfel zurecht, dazu gab es dann noch Haferflocken mit frischen Erdbeeren, dazu ein Glas Milch, ein Glas Wasser und ein Glas mit einer Glucose-Elektrolyt Mischung, einen Obst-Smoothie und ein saftiges Pre-Workout von Dreihundert Liegestützen und 300 Sit-Ups. Danach genehmigte er sich die Basis-Körperpflege, zog sich seine Trainingskleidung an und begab sich auf einen ausgedehnten Stadtrundgang in hoher Geschwindigkeit. Ein guter Ausdauerlauf in den frühen Morgenstunden durfte gewiss nicht fehlen! Wieder daheim wurde ausgiebig geduscht und die Kleidung gewechselt, denn er hatte heute einen Job zu erledigen! Und er wollte für die Akademieschülerin – die namentlich als Seizon Mirā angegeben wurde – natürlich gut gewappnet, stark und versiert wirken. Er hatte in der Vergangenheit bei viel zu vielen Leuten einen schlechten Eindruck hinterlassen und auch bei seinen jüngsten Begegnungen wie Takeo und Mai zeigte er sich nicht gerade von einer professionellen Seite.

Doch vieles sollte sich ändern. Izuya nahm sich fest vor auch weiterhin inpunkto Bildung und Verständnis nachzuarbeiten, sein Training noch intensiver und effizienter zu gestalten und sich auch persönlich weiter zu entwickeln, um eben genauso reif und erwachsen zu sein, wie es von einem Siebzehnjährigen erwartet wurde. Noch zügig einen Whey-Protein-Shake getrunken und schon verließ er seine kleine Wohnung, die er mittlerweile hatte. Zügigen Schrittes bewegte sich der junge Mann durch die Gefilde seiner Heimat und betrat daraufhin den öffentlichen Park, nur um das mehrstöckige Tempelgebäude aufzusuchen. Beim Haupteingang wartete er dann auf seine heutige Partnerin und Schutzbefohlene, denn Izuya war viel zu früh da. Nutzte er die Zeit eben für Kniebeugen und Burpees. AHOU!

@Seizon Mirā
 

Seizon Mirā

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"Mirā-chan!". Die Stimme ihrer Tante riss das Mädchen aus dem Halbschlaf. "Bis du wach?".
Die junge Akademistin zwang sich, die Augen aufzuschlagen. Sie saß bereits seit einer guten Stunde am Küchentisch und war offenbar kurz weggenickt. "Jaja...", nuschelte sie und blinzelte. "Bin voll da." Die kleine Küche war in rot-goldenes Morgenlicht getaucht - eigentlich ein wundervoller und gemütlicher Anblick, aber Mirā hasste den Morgen und da half auch keine gute Beleuchtung. Und sowieso gefiel dem Mädchen der Sonnenuntergang viel besser. Doch heute war ein bedeutender Tag und deshalb hatte Kiyomi ihre Nichte unbarmherzig aus dem Bett gescheucht.
Heute findet mein erster Job statt... bei dem Gedanken wurde Mirā ein wenig flau im Magen. Bisher hatte die zukünftige Kunoichi nur am Unterricht der Akademie teilgenommen, doch heute würde sie zum ersten Mal tatsächlich an einem richtigen Job teilnehmen. Der Ausgang dieses Jobs würde maßgeblich über ihre Zukunft entscheiden. Wenn sie heute nicht überzeugte, müsste sie ein weiteres halbes Jahr an der Ninjaakademie bleiben, ehe sie einen neuen Versuch starten dürfte, die Ninjaakademie abzuschließen. Und sie war das im Unterricht herumsitzen und den langweiligen Monologen ihrer Senseis zu lauschen langsam aber sicher leid. Abgesehen davon würde die Dunkelhaarige vor Scham im Boden versinken. Ich muss heute mein Bestes geben. Ich darf das hier nicht in den Sand setzen!
Prüfungsangst war für Mirā nie ein Problem gewesen. Allerdings hatte sie in ihrem zarten Alter von gerade einmal zwölf Jahren auch noch keine Prüfungen von solch einer Wichtigkeit für ihr zukünftiges Leben ablegen müssen, von daher war dies eine neue Erfahrung für das Ninjamädchen in Ausbildung. Und sie war sich ziemlich sicher, dass sie dieses Gefühl nicht leiden konnte.
Kiyomi setzte sich ihr gegenüber und schob ihr eine mit Kaffee gefüllte Tasse hinüber. "Schau nicht so, Liebes. Das wird schon werden.", sagte sie und in ihrer Stimme lag etwas beruhigendes.
Hoffentlich hat sie recht, dachte Mirā als sie nach dem Becher griff und an ihrem liebsten Heißgetränk nippte. Das Koffein half ungemein. So langsam erwachten ihre Lebensgeister. "Hast du noch Tipps für mich, Nee-san?", fragte sie schließlich und betrachtete Kiyomi über den Rand der Kaffeetasse hinweg an. Eigentlich war die Frau, die ihr gegenüber saß, ihre Tante und nicht ihre ältere Schwester. Aber da nur sieben Jahre zwischen den beiden lagen, war das Verhältnis mehr als geschwisterlich zu bezeichnen. Kiyomi war neunzehn Jahre alt und bereits Chunin. Sie war in Mirās Alter gewesen, als sie selbst ihre Prüfung zum Genin abgelegt hatte. "Für irgendwelche letzten Tipps ist es jetzt zu spät, Mirā.", sagte sie mit einem lächelnden Kopfschütteln. "Du hast in letzter Zeit fleißig trainiert, du hast dich gut vorberitet und jetzt ist es so weit, dass du die Früchte deiner Arbeit erntest. Dieses Leben liegt dir im Blut. Deine Eltern wären sehr stolz.". Die letzten Worte hatte Kiyomi sehr leise gesagt und Mirā senkte den Blick und studierte die Maserung des Tisches. Sie sprachen nicht oft über ihre Eltern, die bereits vor über drei Jahren gestorben waren. An Tagen wie heute fehlten sie besonders.
Sie verbannte die Gedanken daran in die hinterste Ecke ihres Kopfes und trank ihren Kaffee in einem Satz aus. "Ich sollte los.", sagte sie und erhob sich. Schließlich wollte sie auf keinen Fall zu spät kommen. Der Job führte sie zum Omyô-Tempel, der im Park in Jôsei. Der Weg dorthin war ein kleiner Spaziergang, von dem Mirā sich erhoffte, dass er half ihren Kopf wieder frei zu bekommen und dass sie von der frischen Luft richtig wach wurde.
Sie winkte ihrer Tante zum Abschied und machte sie auf den Weg zum Tempel.

Als der Omyô-Tempel in Sicht kam, blieb Mirā stehen und zwang sich einmal tief durchzuatmen. Du schaffst das, reiß dich zusammen.
Mit einer raschen Handbewegung stellte sie sicher, dass ihre Ausrüstung vollständig war. Shuriken? Check. Kunai? Check. Eine Thermoskanne Kaffee und eine Bentobox? Check. Verbandszeug? Ebenfalls Check. Außerdem hatte sie etwas trockenes Brot dabei, um die Ratten anzulocken, wenn es die Situation erforderte.
Mirā hatte das Gefühl, recht gut ausgerüstet für diesen Auftrag zu sein. Und wie schwer kann es schon sein, ein paar Ratten zu vertreiben?
Vor dem Haupteingang des Tempels stand ein junger Shinobi und machte emsig Kniebeugen. Da sonst niemand zu sehen war, musste dies wohl Akinawa Izuya sein, den sie bei diesem Job begleiten würde.
Während sie auf ihn zuging, betrachtete Mirā ihn genauer, um sich einen ersten Eindruck von ihrem Prüfer machen zu können. Das war also ihr Meister für den heutigen Tag. Er war einen guten Kopf größer als Mirā, hatte eisblaues Haar und allem Anschein nach einen ziemlich gestärkten Körper. Sein Schwerpunkt liegt auf Taijutsu, nahm Mirā an. Na wunderbar... Prüfer prüften am liebsten das, worin sie selbst glänzten. Und Mirā war eine Niete im Taijutsu. Hoffentlich wird der Tempel nicht von mannsgroßen Riesenratten heimgesucht, die es niederzuringen gilt, überlegte sie. Das war mehr als unwahrscheinlich und überhaupt würde Mirā jetzt keinen Rückzug mehr machen!

Also straffte das Mädchen entschlossen die Schultern und steuerte auf den Genin zu. Als sie nur noch wenige Schritte von ihm entfernt stand, sagte sie: "Guten Morgen. Mein Name ist Seizon Mirā. Ich soll mich hier melden." Der erste Eindruck war wichtig, also verbeugte sie sich gehorsam und achtete darauf, den Rücken dabei gerade zu halten. Zeige Gehorsam, aber niemals blinde Unterwerfung hatte ihr Vater immer zu sagen gepflegt. Mirā war noch jung, doch sie verstand, dass es einen kleinen aber elementaren Unterschied zwischen diesen beiden Dingen gab.

Die Jüngere verharrte in dieser Position, wie es die Etikette verlangte und wartete auf eine Reaktion ihres heutigen Meisters. Immerhin war ihr Gegenüber ein Genin und damit in der Rangordnung über ihr.

@Akinawa Izuya
 
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Akinawa Izuya

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Wirklich lang musste der betagte Genin nicht auf seine Begleiterin warten, denn die junge Seizon zählte wohl auch zu den pünktlichen und pflichtbewussten Nachkommen der Shinobi-Gesellschaft aus Shirogakure. Wirlich wahr genommen hatte der trainierende Blauschopf den Neuankömmling nun nicht, war er einfach viel zu sehr mit seinen Burpees beschäftigt, die ihn doch ziemlich ins Schwitzen brachten. Die Seizon lag mit ihrer Einschätzung absolut richtig, dass sein Spezialgebiet eindeutig im Taijutsu verankert war. Er konnte weder Nin- noch Genjutsu ausüben und musste seine Gegner stets mit hoher Geschwindigkeit und zügigen physischen Angriffen begegnen, um überhaupt eine Chance zu haben. Ob er vielleicht irgendwann das Talent zu bekam eines der zwei Sparten ein wenig besser zu beherrschen? Wer wusste das schon! Doch noch waren Kampfsport, Basketball und Fitness-Training sein Hauptaugenmerk und seine wahre Liebe. Es gab da durchaus die eine oder andere attraktive Dame, die er kannte, und die durchaus das Potenzial dazu hatte aber noch war es der Sport.

Dann wurde der Sportler auch schon angesprochen und die junge Akademieschülerin stellte sich ordnungsgemäß vor, gefolgt von einer tiefen Verbeugung, die tatsächlich auch noch anhielt. Da war aber jemand außerordentlich talentiert und allen voran daran interessiert bloß keinen Fehler auf diesem Job zu machen. Ein seichtes Lächeln zierte die nun sanftmütigen, aber markant männlichen Gesichtszüge des Akinawa, dessen attraktives Äußeres jede Silhouette zum strahlen brachte, nur erkannten es immer so wenige. Izuya atmete tief durch, war er schließlich noch angestrengt von seinem Workout, und schüttelte kurz die Gliedmaßen durch, ehe er auch er sich verbeugte, um die Seizon zügig aus dieser Haltung befreien zu können. „Es ist mir eine Freude, Mirā-san“, erklärte der Genin und erhob sich wieder, winkte daraufhin dann ab um auch der Seizon die Freigabe zum Aufrechten stehen zu geben. „Ich bin Akinawa Izuya, Imperator des Taijutsu und Meister des Eh-Roh-Tick und heute dazu eingeteilt Sie auf diesem Job zu begleiten, in der Hoffnung, dass Sie diesen erfolgreich abschließen und den Genin-Rang erhalten“, fügte der Blauschopf an und schenkte der jungen Schülerin ein charmantes Lächeln der Marke Akinawa.

„Jobs sind mitunter die häufigste Arbeitsquelle für unerfahrene und frische Genin, da sie im Regelfall keine große Herausforderung darstellen und den Grundstein unseres Erfahrungsschatzes bilden, bevor wir auf die gefährlicheren und anspruchsvolleren Missionen entsandt werden“, begann Izuya zu referieren, wie man es damals bei ihm tat. „Dieser Job hier stellt Sie heute jedoch vor eine Herausforderung, da ich nur bedingt von Unterstützung sein kann“, erklärte Izuya. „Ich möchte das Sie das Problem betrachten und Lösungsmöglichkeiten generieren, bei denen ich Sie unterstützen werde. Selbstverständlich werde ich eingreifen und Hilfestellungen geben, sofern dies notwendig sein sollte“, fügte der Akinawa an und lächelte abermals. „Und ein Hinweis von mir: Atmen Sie tief durch und bleiben Sie entspannt und ruhig, dann werden Sie den Job mit Leichtigkeit beenden können. Sie sind nicht allein.“

Dann deutete Izuya auf den Eingang des Tempels und ließ der Seizon den Vortritt. Sie wollte Genin werden, also sollte sie zuzüglich zur genauen Analyse der Problemstellung auch eine lösungsorientierte Maßnahme kredenzen können. Natürlich würde Izuya helfen und Gedanken teilen, sollte dies notwendig sein, ihr aber gewiss nicht die Hausaufgaben machen.

@Seizon Mirā
 

Seizon Mirā

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"Es ist mir eine Freude, Mirā-san." Bei diesen Worten richte sich die junge Akademistin auf und wagte ein vorsichtiges Lächeln. Doch dieses Lächeln verrutschte direkt ein klitzeklines Bisschen, als sie seine Vorstellung hörte. Was zum ...? `Imperator des Taijutus´? `Eh-Roh-Tick´? Akinawa Izuya schien ein wenig... exzentrisch zu sein. Darüber half auch das engelsgleiche Lächeln nicht hinweg, das er hinterherschickte.
Überhaupt sah der Genin mit seinen wirren hellblauen Haaren und den ebenfalls blauen Augen ziemlich attraktiv aus - und offensichtlich schien ihm das durchaus bewusst zu sein. Doch dies hier war Mirās Genin-Prüfung und überhaupt war Mirā nicht der Typ Mädchen, die ältere, irgendwie schräge Jungen anhimmelte. Das überließ sie ihren Klassenkameradinnen.

Aufmerksam lauschte das Mädchen seinen Ausführungen. Etwas machte sie stutzig: "Eh, Entschuldigung? Akinawa-san...", setzte sie an und der Blick der Genin-Anwärterin glitt zwischen ihrem Prüfer und dem Tempeltor hin und her. "Was genau heißt `nur bedingt unterstützen´?" Es hatte doch geheißen, dass die Akademieschüler die Genin unterstützen sollten. Aber das klang fast so, als sollte Mirā die Führung in diesem Job übernehmen. Sie hatte noch nie einen Shinobi-Job gemacht, davon einen anzuführen ganz zu schweigen. Die Zwölfjährige hatte nicht die geringste Ahnung, was sie jetzt tun sollte. Denk nach! Du musst nur ein Ungezieferproblem lösen und kein feindliches Dorf infiltrieren oder so.
Der Tipp des Genins war nicht schlecht gewesen, musste sie zugeben. "Atmen Sie tief durch und bleiben Sie entspannt und ruhig.", hatte er gesagt. Also nahm Mirā einen tiefen Atemzug und zwang sich zur Ruhe. Das hier war eine Aufgabe, wie Mirā sie schon hunderte Male in der Akademie gelöst hatte (wenn auch nur theoretisch). Im Grunde war es ganz leicht: man brauchte nur zu wissen, wer sein Gegner war und was dessen Schwächen waren - und dann musste das junge Mädchen diese lediglich ausnutzen, um ihren Job auszuführen. "Und was ist mit den Ratten im Tempel los, dass nicht einmal ein Kammerjäger sie losgeworden ist?", hakte sie nach. Zu aller erst musste sie so viel wie möglich über ihre Aufgabe erfahren. dann brauchte sie nur noch eine Lösung, die es durchzuführen galt und schon würde sie ihr Stirnband erhalten und sich selbst als Kunoichi bezeichnen dürfen.
Vor einer Weile hatte sie ein Buch über Schädlinge gelesen und wenn sie sich recht erinnerte, machten Kammerjäger kurzen Prozess mit den Tierchen. Sie legten giftige Köder aus, welche die Ratten dann fraßen und daran starben. Oder starben Ratten an einem heiligen Ort wie dem Onmyô-Tempel nicht so einfach? Oh, bitte keine untoten Riesenratten, die es niederzuringen gilt!, dachte sie und ärgerte sich im gleichen Moment über ihre eigene Albernheit. Es gab keine untoten Zombie-Ratten! Mit ein wenig Missmut musterte das Mädchen das hözerne Tor. Wehe, dahinter lauerten untote Riesenratten. Ratten an sich waren schon ekelhaft. Aber der Gedanke an halbverrottete, mannsgroße Ratten mit toten Augen gefiel dem Mädchen gar nicht.

@Akinawa Izuya
 

Akinawa Izuya

Chuunin
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Natürlich war es eigentlich der Job des Genin den Auftrag mit bestem Wissen und Gewissen auszuüben und sich dabei von Mirā helfen zu lassen, aber das war einfach nicht der Stil des Blauschopfes. Er hatte gewiss nicht vor die junge Akademieschülerin ins offene Messer rennen zu lassen, geschweige denn hätte er sich derart zurückgehalten, dass der Erfolg des Jobs auf dem Spiel stand. Izuya wollte lediglich wissen welche Fähigkeiten und Ideen die Frischling hier zum Einsatz bringen wollte, um das besagte Rattenproblem zu lösen. Sie sollte hier gewiss nicht die Leitung übernehmen und als strahlender Held aus dem Tempel zurückkehren, nein, aber bevor es wirklich ans Eingemachte ging, prüfte Izuya gern mit wem er es hier eigentlich zu tun hatte. Bei ihrer stutzigen Frage was er mit bedingter Einmischung meinte schmunzelte der Taijutsuka also zufrieden und winkte zunächst ab, um es an späterer Stelle zu erklären. Doch vorher musste über den Job gesprochen werden!

„Vortreffliche Fragestellung, Mirā-san“, entgegnete der Genin und steckte die Hände in die Hosentaschen. „Uns ist nur bekannt, dass die Kammerjäger nicht dazu in der Lage waren die Ratten zu vertreiben. Aufgestellte Fallen und etwaige Gift-Köder wurden von den Tieren gekonnt ignoriert“, erklärte Izuya. „Wir wissen weder wie sie das angestellt haben, noch ob die Kammerjäger vielleicht einfach nicht hartnäckig genug waren. Die Ratten sind auf jeden Fall hartnäckig genug“, fügte der betagte Genin an und lächelte leicht. „Am besten wir schauen einfach mal nach, wie viele Ratten sich im Tempel befinden und wie wir sie am Besten eliminiert bekommen. Und hoffentlich begegnen uns da keine untoten Riesenratten, das wäre gruselig“, lachte der Genin und hatte offenbar genauso Hirngespinste wie die Akademieschülerin. Ob sie ihn für bescheuert hielt? Vermutlich, aber das war nicht schlimm.

Der Genin schritt auf das hölzerne Tor zu und atmete selbst tief durch, ehe ein letzter prüfender Blick auf die Schülerin fiel. Dann wurde das Tor unter signifikant hölzernem Knartschen geöffnet und der Genin trat hinein in den Tempel, spitzte die Lauscher und versuchte bereits am Eingangsbereich die Ratten ausfindig zu machen, doch Fehlanzeige. „Und was ich mit bedingter Unterstützung meinte…ich habe ein sehr eingeschränktes Fähigkeitenrepertoire, welches für die Bewältigung dieser Aufgabe nicht zwingend ideal geeignet ist.“, gab der Blauschopf zu und lief tiefer in den Tempel, hoffentlich gefolgt von der Seizon.

„Mit was für Fähigkeiten können Sie auftrumpfen, Mirā-san?“, fragte der Taijutsu-Experte daraufhin nach, da vielleicht sie geeignetere Mittel aufweisen konnte als er. Bei untoten Riesenratten war sein Talent zu Schlägereien vermutlich ideal, aber es waren eben ganz normale, übliche Ratten…verdammt hartnäckig…nicht zu ködern!


@Seizon Mirā
 

Takeshi Rai

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Job: Ran an die Kleinen (Klappe, die zweite)

Ein neuer Tag, ein neuer Job. Am heutigen Tag musste er wieder ran an den Speck! Oder sollte er wohl etwa ran die Kleinen? Ach, egal, heute ging es für den Takeshi wiedermal auf einen handelsüblichen Job. Man könnte meinen, dass dies ein besonderer Tag sei, denn immerhin bestanden seine letzten Jobs aus Prüfungen für zukünftige Anwärter für den Rang eines Genin. Unter Kollegen war er schon als der Experte schlechthin für diese Art von Jobs bekannt! Ellenlange Berichte und Protokolle, die er danach noch ausfüllen musste… Wenigstens blieb ihm das heute erspart. Heute traf er einen altbekannten Shinobi, den er schon seit Jahren nicht mehr gesehen hatte: Tatsumaki Hei. Gemeinsam mit der Hyuuga – gleichzeitig die Freundin von Hei – waren die beiden auf einer gefährlichen Mission unterwegs gewesen. Dabei ging es wirklich um Leben und Tod und es war keinesfalls gewiss, ob die drei da jemals wieder lebend rauskommen würden. Aber wie man sehen konnte, waren sie lebendig und wieder bereit für einen Job von tierischem Kaliber! Der heutige Auftrag handelte von einer Geschichte rund um Ratten, ein Allerheiligstes und Kammerjäger – ach, die Shinobi durfte man auch nicht vergessen! Um für dieses Spektakel nicht zu spät zu sein, erhob sich der Takeshi schon in aller Früh aus seinem Liegethron und machte sich drauf und dran, sich über das kleine Frühstücksbuffet herzumachen, das von seinem Papa vorbereitet geworden ist. Ein aufmerksamer Mensch wunderte sich jetzt, warum man denn so einen Aufwand betrieb. Naja, einfach so. Es war halt einfach die Art von Zuneigung, die ihm von seinen Eltern entgegengebracht wurde. Das lag daran, dass er an seiner letzten Mission fast gestorben war. Jetzt zierte eine riesige Narbe seine rechte Handfläche und seine Eltern sorgten sich um die Gesundheit ihres Kindes. Rai meinte zwar zu ihnen, dass ein solcher Aufwand nie notwendig gewesen sei, da man sich bereits gut um ihn gekümmert hatte, aber hey, ein Frühstücksbuffet? Das ließ sich der leidenschaftliche Esser nicht entgehen! Also verschlang er belegte Brote, zwei Tassen Kaffee und einen großen Haufen an knackigem, frischem Gemüse bis sein Magen bis zur Gänze voll war. Jetzt konnte der Job starten.

Rai verabschiedete sich von seinen Eltern und machte sich auf den Weg zum heutigen Treffpunkt. Das Ziel war der Onmyô-Tempel, der ein kleines Problem mit Ratten hatte. Laut Angaben der Dorfverwaltung halfen mehrere Kammerjäger nichts, da die Ratten einfach nicht verschwinden wollten. Das war wirklich komisch, aber da der Takeshi kein Experte für Ratten war, wunderte er sich nicht weiter drüber. Irgendwie würden die beiden das schon schaffen, ohne die Ratten dabei zu töten! Das war ihm ganz wichtig. Aber über das Wie und Wann, musste er noch mit Hei reden. Auf diesen wartete er nun auch, indem er sich auf eine Parkbank in der Anlage saß. Heute war schönes Wetter. Langsam kam der Frühling und dieser zeigte seine schönsten Facetten. Das war auch der Grund, warum der Takeshi heute auf seinen Mantel verzichtete und sich für ein T-Shirt mit einer ganz normalen Jogger entschieden hatte. Aber jetzt galt es auf seinen ehemaligen Teamkameraden und vielleicht auch Freund, zu warten. Der ließ sich heute ganz schön Zeit.
 

Tatsumaki Hei

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Hei war ein wenig muffelig an diesem Morgen. Es lag nicht einmal daran, dass er heute - verhältnismäßig - früh hatte aufstehen müssen, sondern weil er sich fragte wieso ein Job wirklich der Wert sein sollte, den er heute für Shirogakure herausholen sollte. Naja, wahrscheinlich waren einfach alle Genin auf Auftrag und so mussten die Chuunin auch bei einfachen Arbeiten aushelfen. Rattenfänger. Das war etwas womit er nicht mehr gerechnet hatte... und erinnerte ihn unweigerlich ein wenig an seinen ersten kleineren Job, bei dem er Mari kennengelernt hatte. Damals... jung und unschuldig, wie sie gewesen waren. Haha, dachte er sich im Stillen, das klang doch ein wenig pathetischer als es eigentlich gewesen war. Als junger Mensch fühlte man sich oft sehr viel erwachsener als man war - und je erwachsener man wurde, desto weniger war das der Fall. Die Pubertät war ein seltsamer Verlauf, irgendwie. Und wärend Hei sich wohl eher am hintersten Ende eben jener bewegte, fühlte er sich trotzdem noch nicht... erwachsen. Irgendwie war der Gegensatz von "Ninja sein" und "Jugendlicher sein" immer so stark gewesen, dass sich diese Welten schlecht vereinen ließen. Der Tatsumaki war nicht besonders dick gekleidet an diesem Tag, seine verhältnismäßig enge, dunkle Kleidung verzichtete aber auf übermäßige Betonung seines noch immer recht schlaksigen Körpers. Das Heizungs-Jutsu allerdings war an, das war klar - es wäre ihm sonst auch ein wenig kalt gewesen. Das einzige was die dunkle Kleidung wirklich unterbrach war die sandfarben anmutende Schärpe um seine Hüfte, an der das Suna-Stirnband glänzte. Mit einem Gähnen nahm Hei noch einen letzten Schluck aus seinem Kaffeebecher, warf ihn dann ordentlich in eine Mülltonne und schüttelte skeptisch den Kopf. Ratten fangen im Onmyo-Tempel. Schon witzig, dass sein erster Besuch in dem Tempel so einen Anlass hatte. Hei war kein Mann für's Religiöse. Das überließ er dankend anderen.

"Rai", sagte er und ein feines Lächeln huschte über seine Züge, als er den jüngeren Genin mit den blauen Haaren sah. Man, der Kerl war ja richtig gewachsen. Trotz seiner immer noch jugendlich erscheinenden Gesichtszüge war er genauso groß wie der Tatsumaki, was ungewöhnlich war - normalerweise ragte Hei doch recht aus einer Masse heraus. Rai, dessen Körperbau mittlerweile ungleich beeindruckender als der von Hei schien, hatte sich außerdem schon sichtlich in Richtung 'Mann' entwickelt. Hei sah das irgendwie mit einer gewissen väterlichen Zustimmung und grinste ein wenig. Der Junge, den er damals beim Fest getroffen hatte und ihm bei der Suche nach Mari geholfen hatte, war offensichtlich so nicht mehr vorhanden. Sehr interessant. "Lange nicht gesehen", fuhr er fort und machte eine grüßende Geste mit der Hand, verschränkte die Arme dann hinter dem Kopf. "Du bist doch mittlerweile auch kein Anfänger mehr", meinte er amüsiert. "Irgendeine Ahnung warum gerade wir ein paar Ratten jagen sollen?" Kurz schwieg der Schwarzhaarige und musterte sein Gegenüber noch einmal. "Wir is' es dir ergangen, hm? Ach, geh' ruhig vor - ich war noch nie im Tempel. Kennst du dich mit Ratten aus? Die einzige Ratte die ich je gejagt hat, hat sich als Hund herausgestellt..."
 
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Takeshi Rai

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Ein Lächeln zeigte sich auf den Lippen des 17-Jährigen, als er Hei seit Jahren wiedersah. Lange war es her, lange war es her, dass Hei, Mari, Benji und er auf diesem Schloss gegen diese böse Bestie gekämpft haben. Wobei Benji daran eher weniger beteiligt gewesen war, aber immerhin war er da! Der Wille zählte schließlich. Diese Mission war Rai immer im Gedächtnis geblieben, da er zum ersten Mal wirklich an seine Grenzen kam. Zusätzlich dazu, lernte er viel über das Dasein als Shinobi dazu. Gerne schwelgte er in Erinnerungen daran und gleichzeitig wunderte er sich auch darüber, ob Hei diese Mission auch in Erinnerung geblieben war. Auf jeden Fall nahm er es sich vor, ihn zu fragen. Aber erstmal ging er auf Hei zu, um ihn mit einem Handschlag zu begrüßen. „Ja, lange ist’s her. Und du hast definitiv Recht, ich denke schon, dass ich ein kleines bisschen stärker geworden bin.“ Dabei zwinkerte mit einem Auge und ließ ein wenig an Sarkasmus miteinfließen. Danach übernahm Rai auf Bitten des Tatsumaki die Führung in den Tempel. Er selbst war zwar auch noch nie hier gewesen, da er mit Religion nicht so viel anfangen konnte, aber sei’s drum. Während die beiden die Stiegen in den Tempel hinaufschritten, führte der Takeshi die Konversation fort: „Du, ich muss sagen, dass es ganz gut für mich gelaufen ist. Die Verwaltung hat mir in den letzten Missionen immer wieder die Führung übertragen und so langsam glaube ich, dass das auf eine Beförderung hinauslaufen wird. Wie ich gehört habe, wurden du und Mari befördert? Gratuliere dir!“ Rai unterbrach kurzerhand das Gespräch, da den beiden immer mehr Menschen über den Weg liefen, die die beiden immer wieder kurz voneinander trennten, da entweder Rai oder Hei ausweichen musste.

Als die beiden schließlich das große Eingangstor des Tempels erreicht hatten, setzte Rai dort an, wo er zuvor aufgehört hatte: „Naja, eigentlich hatte ich noch nie mit Ratten zu tun gehabt, sollte man keine Menschen meinen, haha. Spaß beiseite, so einen Job hatte ich noch nie gehabt. Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, wie wir das Problem lösen sollen, ohne die Ratten zu töten. Sind wir als Shinobi nicht eher für das Grobe zuständig? Ich würde eine Lösung bevorzugen, die keine toten Tiere beinhaltet. Aber vielleicht sollten wir mal einen der Mönche hier fragen und uns zum Ursprung des Problems führen lassen.“ Das war zumindest der einzige Anhaltspunkt, den der Blauschopf gerade hatte. Es gab keinen konkreten Auftragsgeber, sondern nur den Tempel, der das Problem gemeldet hatte. Vielleicht sahen sich hier alle Mönche dafür verantwortlich? Wie gesagt, er hatte überhaupt keinen Plan von Religion. Das mit den Mönchen lag einfach nahe und war logisch. Deswegen bedeutete Rai seinem Kollegen ihm zu folgen, als er den erstbesten Mönch erblickt hatte. Dieser führte gerade eine Führung mit einer kleineren Touristengruppe. Es war ihm zwar unangenehm diese Führung zu unterbrechen, aber nachdem der Mönch mit seinen Ausführungen über das Alter und die architektonische Beschaffenheit des Tempels fertig war, wandte er sich fröhlich und gut gelaunt den beiden Shinobi zu: „Wie kann ich den beiden Herren behilflich sein?“ Da der Takeshi auch zuvor schon die Führung übernommen hatte – man könnte fast schon meinen, er hätte einen kleinen Hang dazu – erfragte auch er gleich, wo sich die beiden melden sollten: „Tag, wir sind die beiden Shinobi, die hier das, ähm, naja, Problem beseitigen sollen. Wo sollen wir uns melden?“ Erfreut über die Tatsache, dass sich endlich jemand dazu entschlossen hatte zu helfen, wies der glatzköpfige Mönch die beiden ein. Nach dieser Wegbeschreibung wandte er sich wieder seinen Touristengruppe zu. Rai wandte sich wieder seinem Gefährten zu: „Nun, du hast ihn gehört. Darf ich dir nun die Führung überlassen, ehrwürdiger Chuunin?“ Mit einem Lachen übergab nun Rai seine Führungsqualitäten an den Ninja aus Suna und ließ ihn somit in die weite Wildnis der Anführer aus.
 

Tatsumaki Hei

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Rai hatte also nach eigener Aussage schon die Beförderung vor der Nase? Der Junge musste einige gerissen haben in letzter Zeit... Hei dachte ein wenig säuerlich darüber nach, wie seine eigene Karriere in Richtung Chuunin gelaufen war und verdrängte den Gedanken gleich wieder. Er wollte dem Jüngeren das nicht madig reden, also grinste er nur schief. Die Führung übertragen zu bekommen war nicht immer unbedingt das, was man haben wollte, soviel wusste Hei mittlerweile. Klar, immer eine Chance sich zu beweisen - aber auch die Chance, die Entscheidungen treffen zu müssen, die man nicht treffen wollte. Damals auf der Mission war Rai noch nicht ganz so weit gewesen - aber das war immerhin schon ein, zwei... drei Jahre her? Zugegeben hatte der Tatsumaki da schon vollkommen den Überblick verloren und die Anzahl seiner erledigten Aufträge war nur ein Grund dafür. In letzter Zeit waren es auch einfach andere Dinge gewesen, die seine volle Aufmerksamkeit gebraucht hatten. "Danke", erwiderte der Schwarzhaarige also und überlegte einen Moment. "Dann hoffe ich für dich, dass du darauf vorbereitet bist. Chuunin zu sein ist - nach meinen aktuellen Erfahrungen - leider weitaus weniger entspannt als es das Genin-Dasein war. Andererseits gibt's natürlich auch neue Möglichkeiten", fuhr er fort, den Gedanken dabei ein wenig ignorierend dass er von diesen Möglichkeiten bisher wenig Gebrauch gemacht hatte. Hei war nicht stolz drauf, aber so richtig aufraffen hatte er sich bisher nicht können, einen Kopfsprung in ganz neue Gefilde zu wagen. Der Ausbau seines Ninjutsu war bisher immer noch sein Fokus gewesen - alles was es darüber hinaus gab und einem Chuunin ermöglicht wurde, hatte der Ältere dieses Duos bisher nicht genutzt. "Nichtsdestotrotz: Beeindruckend. Du legst ja eine richtige Karriere hin." Hei lachte leise, und in seinen hellen, blauen Augen konnte man zumindest sehen, dass er das ernst meinte. "Keine Ratten also, was", brummte Hei und kratzte sich am Kinn. Das mit den Menschen und Ratten ignorierte er beflissen. "Du möchtest sie nicht töten? Was möchtest du mit dem Schädlingsbefall denn stattdessen machen?" Hei war zugegeben neugierig auf die Antwort von Rai, aber erst einmal wurden sie jetzt von einem Mönch abgefangen - oder besser, sie finden den Mann, der eine Touristengruppe führte, ab. Rai interviewte ihn mehr oder weniger professionell, bekam aber die Antwort die er wollte und überließ Hei dann den Rest. Die Wegbeschreibung würde wohl reichen. Hei hielt sich bereitwillig im Hintergrund, kam nicht umher ein leicht amüsiertes Funkeln in seinen Augen spazieren zu tragen als er sah wie sich der Takeshi reinhängte. Fairerweise: Motivation besaß der junge Mann mehr als genug und wenn das kein Grund war um ihm ein Vorankommen zu ermöglichen - was dann? Sich selbst würde Hei diese Art von Engagement nicht bescheinigen. Aber Mari war da ja auch anders; es gab nun einmal Ninja, denen der Auftrag sehr viel wert war.

Hei fasste Rai einen Moment in die Augen bei seinen letzten Worten. Der Kumo-nin balancierte offenbar auf einem schmalen Grad. Wäre Hei mehr so etwas wie ein Berater für Rai gewesen hätte er ihm geraten, dass er auf dem schmalen Grad zwischen Selbstbewusstsein und Arroganz sehr achtsam sein musste, aber bisher hatte der Blauhaarige diese Grenze ja noch nicht überschritten. "Ich denke, das kriege ich hin", antwortete der Tatsumaki sanft und schmunzelte gutmütig. Es lag in der Natur von Hei, sich nicht allzu weit aus dem Fenster zu lehnen. Nur eine Sache hatte sich wirklich verändert, seid er Chuunin gewesen war - der Wüstensohn akzeptierte kaum mehr, wenn man ihn nicht für voll nahm. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt tappte Hei die Gänge entlang und betrachtete tatsächlich ein wenig die Architektur. Es war schon interessant, was sich Menschen einfallen ließen um ihre eigene Mitte zu finden, fand er - und das galt auch für den Ort, wo sich die Ratten eingenistet hatten. Es war nicht etwa der Garten des Tempels oder ein Gebetsraum - es war der Weinkeller. Mönche und Wein passten anscheinend zusammen wie die Faust auf's Auge und so hatten auch diese Mönche hier eine ganze Menge zu bieten, was alkoholische Getränke anging. "Sieht so aus als wären sie den lieben langen Tag damit beschäftigt, entweder Menschen durch den Tempel zu führen, zu beten... oder zu trinken", stellte Hei trocken fest und nahm die Hände herunter, straffte den Rücken ein wenig. "Ich weiß allerdings wirklich nicht, ob wir hier rauskommen ohne ein paar Ratten über den Jordan zu schaffen. Ratten lassen sich in der Regel nicht einfach umsiedeln." Hei war vielleicht kein Freund davon wild irgendetwas zu töten, aber naja... man konnte wohl auch ein wenig übertreiben. Ein Schädling war ein Schädling. "Tja... wenn du wirklich versuchen möchtest, ohne... ähm... Rattentod aus dieser Nummer herauszukommen, hast du hoffentlich deine Flöte dabei, Rattenfänger Rai." Hei grinste. "Mir ist keine andere Methode bekannt, sie hier rauszuholen. Aber lass' erstmal schauen, woran wir sind." Er hielt vor einer großen, schweren Holztür an, die fest verschlossen war. Ein Mönch ging gerade an ihnen vorbei, sah die Abzeichen von ihm und Rai und kam auf sie zu. "Verehrte Shinobi", sagte er und schlug die Hände vor dem Körper zusammen. "Wie wundervoll. Endlich kommt jemand um sich des Problems anzunehmen. Es haben schon so viele versucht..." Er schien verzweifelt. "... aber diese Plage will einfach nicht vergehen. Sie kommen immer wieder, und ignorieren Fallen und vergiftetes Futter." Er schürzte die Lippen, offenbar unglücklich. "Es ist als hätten die Götter diese Plage geschickt!" Hei sah ihn skeptisch an. "Naja, wenn es die Götter waren, dann werden wir ihnen mal auf die Finger klopfen", brummte der Chuunin und nickte dem Mönch zu. "Wir kümmern uns darum. Ob mit toten Ratten oder lebenden Ratten, heute Abend sollte das Thema erledigt sein", versicherte er dem Mönch. Dieser leckte sich nervös über die Lippen, nickte dann aber und zog einen großen Metallschlüssel aus dem Ärmel, schloss die Holztür auf. "Ich schließe die Tür hinter euch und warte vorerst hier oben", rief er hinter ihnen her, während Rai und Hei in die Katakomben des Tempels herabstiegen, welche sich schon nach wenigen Schritten als... groß entpuppten. Die Treppe führte ein ganzes Stück unter die Erde, dann eröffnete sich der erste Raum des Kellers vor ihnen, ein gewaltiges Gewölbe... voll mit Fässern. Es stank. "Hoffentlich können sie ihren Wein überhaupt noch gebrauchen", meinte Hei und kratzte sich am Kopf. "In Ordnung. Ich denke, die Ratten müssen irgendwo her kommen, oder sogar ein Nest haben, wo es noch niemand gefunden hat. Wir sollten uns erst einmal umsehen."
 

Takeshi Rai

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Nicht wissend, dass er seinem Begleiter mit seiner Aussage ein wenig auf die Füße getreten war, folgte ihm der Takeshi bis zum Weinkeller. Er musterte den Tatsumaki und beobachtete, wie locker und sicher sich dieser gab. Das war äußerst interessant, denn immerhin grübelte Rai schon seit dem Frühstück darüber, wie sie die Ratten fangen konnten, ohne sie dabei zu töten. Wenn ihm eines wichtig war, dann dass diese Tiere nicht getötet wurden. Ihm war es egal, ob man Ratten als Schädlinge bezeichnete oder nicht – sie waren Lebewesen und hatten es genauso verdient auf dieser Welt zu wandeln, wie der Mensch selbst. Das mit der Flöte und dem Rattenfänger ignorierte jetzt der Blauschopf, denn das fand er grade nicht witzig. Aber trotzdem antwortete er dem älteren Chuunin: „Naja, wir werden schon sehen mit was wir es hier zu tun haben. Mir schwirren schon ein paar Ideen im Kopf rum. Mal sehen, wo die uns hier hingeführt haben.“ Und tatsächlich stellte das Ratten-Problem als ziemlich groß heraus. Der Mönch, der vor dem Keller auf die beiden wartete, sprach von einer Plage biblischen Ausmaßes! Ach du Scheiße, was wartete denn bitte da unten? Waren diese dunklen Gefilde denn wirklich so gefährlich? Und befanden sich dort unten wirklich so viele Ratten? Naja, sie würden es gleich herausfinden. Der Mönch zog einen großen, dicken, metallenen Schlüssel aus seinem Ärmel hervor und schloss die schwere Tür zum Weinkeller auf. Die Tür krächzte und knarrte beim Öffnen. Sofort drang der säuerliche Gestank von Wein und – warum auch immer – Totem aus dem Keller hinauf. Sofort schob der Takeshi seinen rechten Arm vor die Nase. „Boah, das stinkt! Ich glaube, ihr müsst den Keller nach dem Job von Grund auf reinigen.“ Während der Mönch etwas peinlich berührt reagierte, schien der Tatsumaki das Ganze gelassen zu nehmen. Womöglich lag das an der Erfahrung des Ninjas, denn immerhin war dieser schon länger im Geschäft als Rai – wer wusste schon, was er bereits in seinem Leben gerochen hatte. Nichtsdestotrotz gewöhnte sich die Nase des 17-Jährigen an den bestialischen Geruch und als sie den Boden des Kellers erreicht hatten, nahm er seinen provisorischen Nasenschutz auch wieder weg.

„Du hast Recht, wir sollten uns mal umsehen. Aber die Frage ist, wo wir uns umsehen sollen. Das Problem ist, dass Ratten ziemlich intelligente Tiere sind. Die verstecken sich also ganz gut. Wenn wir das Nest finden wollen, dürfen wir uns nicht dumm anstellen…“, grübelte der Takeshi. Zugegebenermaßen hatte er noch nie Ratten fangen müssen. Das war wohl bei beiden der Fall gewesen. Da kam ihm eine Idee: Hatten die Mönche nicht davon gesprochen, dass sie schon versucht hätten die Ratten zu fangen? Also müsste hier noch die Ausrüstung rumliegen, die die Mönche bereits verwendet hatten. Ergo heißt das auch, dass das Gift noch hier wäre… Mit seinen Gedanken wandte er sich nun an Hei: „Hei, ich habe eine Idee. Und ich denke nicht, dass wir viel rumsuchen müssen. Schau mal, wenn die Mönche hier schon nach den Ratten gejagt haben und dabei Käfige und Köder verwendet haben, dann würde das Zeug hier noch rumliegen, oder nicht? Ratten sind Allesfresser, also sollten die auch das rumliegende Gift angeknabbert haben, wenn sie nichts mehr zu essen gefunden haben. Wenn eine Ratte an dem Gift gestorben wäre, dann hätten die anderen Ratten aus dem Nest den toten Körper mit ins Nest geschleppt. Das wiederum heißt, dass, sollten wir eine kleine Blutspur oder ähnliches finden, wir am Ende auch den Rattenbau finden sollten. Versuchen wir das mal? Sollten wir dann auch die Käfige finden, dann nehmen wir die mal mit. Ich habe da schon eine Idee, wie wir die Ratten lebend fangen können.“ In seinen Ohren klang sein Plan logisch und plausibel. Hoffentlich stimmte sein Begleiter mit ein, aber dabei machte er sich eher weniger Sorgen. Mehr Sorgen bereitete ihm jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass keine einzige Ratte am Gift geknabbert haben könnte. Sollte sich keine der Ratten dazu entschlossen haben, dann wäre der Plan sowieso wertlos. Naja, mal schauen, was der Hei dazu zu sagen hatte.
 

Tatsumaki Hei

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Wenn Hei ruhig und gelassen wirkte lag das vermutlich daran, dass er das auch wirklich war. Solche Aufträge hatten ihn noch nie wirklich geschreckt, und naja, nachdem man dutzende davon erledigt hatte, machte eine solche Aufgabe den Braten dann auch nicht mehr fett. Sozusagen. Allerdings gab er Raiim Geiste Recht, dass hier mal ganz ordentlich geputzt werden sollte. Ratten nisteten sich natürlich nur umso lieber ein, wenn die hygienischen Bedingungen stimmten... beziehungsweise nicht stimmten. Hei legte den Kopf ein wenig schief, ging aber unbeirrt in den Keller, wo Rai zwar nicht zögerte, wohl aber seine Nase schützte. Absolut verständlich, fand Hei, andererseits wurde es davon ja auch nicht wirklich besser. "Wohl wahr", stimmte Hei zu und sah Rai schmunzelnd beim Grübeln zu. Hei selbst hatte genug Techniken auf Lager, mit dem er diesen Auftrag ziemlich schnell hätte erledigen können, was aber durchaus - zugegeben - mit gewissen Nachteilen in Verbindung stand. Rai versuchte eine Lösung zu finden, die seinen Vorstellungen entsprach und für alle relativ leicht zu akzeptieren war, das fand Hei gut. Vielleicht war der kurze Anflug von... Überheblichkeit bei Rai ja auch einfach nur eine Begleiterscheinung seines langsam auslaufenden Erwachsenwerdens. Oder Hei hatte sich einfach geirrt. Zugegeben auch sehr gut möglich. "Lass hören", erwiderte er und verschränkte die Arme hinter dem Kopf, kratzte sich kurz am Kinn, als Rai seine Idee vortrug. Klang auf jeden Fall logisch... es schien ihm nur als würde es da einen kleinen Haken geben. "An sich eine fantastische Idee", sagte Hei also und schien zu überlegen. "Blöd nur, dass explizit in der Jobbeschreibung stand, dass die Mönche bereits vergiftete Köder probiert haben und diese nicht einmal angerührt wurden. Aber... du hast schon Recht, es kommt mir unwahrscheinlich vor, dass nicht einmal eine der Ratten davon gekostet hat." Insofern war das dann erstmal der Plan. "Ich denke, wir werden auf jeden Fall ihre Wege finden. Ratten sind nicht unbedingt... unauffällig." Glaubte er zu wissen. Seine Expertise beschränkte sich auf wenige Bücherseiten, die er vor langer, langer Zeit gelesen hatte (als Vorbereitung auf den ersten Job mit Mari, und das war... mal eben locker acht Jahre her).​

"Das Gewölbe ist aber an sich schon beeindruckend", befand Hei interessiert und sah sich um, hob dann eine Hand und ließ darauf eine Flamme entstehen, die ihm ein wenig mehr Licht für den Moment gab. Sie war nicht da um den ganzen Raum auszuleuchten, aber das wenige Licht hier unten würde es nur noch schwieriger machen, sich umzusehen. "In den einzelnen Nischen diese gewaltigen Fässer, über ein Dutzend in einer Reihe und das auf beiden Seiten des Gewölbes. Kennst du dich mit der Weinmacherei aus, Rai?", fragte er ehrlich interessiert, einfach weil das etwas war womit Hei sich überhaupt nicht auskannte. "Oder was machen die hier?" Vielleicht war das ja auch gar kein Wein, oder Whiskey... oder so. Vielleicht hatte das ja auch mit dem Rattenbefall zu sein? Nicht dass Hei glaubte, dass der siebzehnjährige Rai mit krassen Kenntnissen punkten konnte, aber wer wusste das schon. Hei trank ja jetzt nichtmal Alkohol. "Hm", machte der Tatsumaki und der Blick seiner hellen, blauen Augen huschte durch den Raum. "Zur Treppe hin scheint mir der Raum wirklich sauber soweit. Keine Kotspuren, keine Knabber- oder Beißspuren an den Fässern. Offenbar hat hier schon immer mal jemand sauber gemacht. Oder die Ratten sind weiter hinten im Gewölbe. Der Tempel ist groß, das hier kann nicht der einzige Raum sein", fuhr er fort und deutete den steinernen Keller entlang. Dann fielen ihm ein paar Köder und Fallen auf, die um die Fässer verteilt waren. Keine von ihnen war zugeschnappt, und die Köder sahen soweit auch unangefressen aus. "Hm, also... zumindest hier vorne scheint keine Ratte auf irgendetwas hereingefallen zu sein", meinte der Wüstensohn und stellte die Technik aus, die ihn bis eben noch gewärmt hatte. Irgendwie... es war hier kühl, in dem Keller, aber die Gerüchte waren besser aushaltbar, wenn ihm nicht zu warm war. Irgendwie. "Lass' uns weiter hinten nachsehen. Hier vorne ist nichts. Erzähl' mir währenddessen mal von deinen Missionen... was hast du so getrieben in der letzten Zeit? Es scheinen eine Menge neuer Ninja von der Akademie gekommen zu sein in letzter Zeit. Hast du schon mit einigen zusammengearbeitet?"
 

Takeshi Rai

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Und da schwand sie dahin, die Hoffnung, die Rai noch in seinem Plan hegte. Schade, aber der Einwand des Tatsumaki war legitim. Rai hatte dies schlichtweg vergessen. Trotzdem erfreute es ihn, dass der erfahrenere Shinobi ihm in seinem Unterfangen zustimmte. Jetzt galt es einfach zu improvisieren und noch irgendwie an der Strategie des 17-Jährigen festzuhalten. Und so schritten sie dahin, den Blick immer gen Boden gerichtet. Die kleine Flamme, die sein Begleiter erschaffen hatte, half dabei ungemein. Es war dunkel und feucht hier unten – eine Beschaffenheit, die Rai ganz und gar nicht zusagte. Obwohl er die Tiere retten wollte, wollte er nicht von ihnen angeknabbert werden. Dies war zwar eher unwahrscheinlich, da Ratten Menschen für gewöhnlich mieden, aber ihm war trotzdem ein wenig mulmig. Da kam die Konversation, die Hei gerade startete, ganz gut. Es war interessant, dass ihm die Konstellation der Fässer so ins Auge stach – darauf hatte Rai noch nicht geachtet. Dass die hier ansässigen Mönche ganz passablen Wein herstellten und an die hiesigen Handelsleute im Dorf verkauften, war so ziemlich jedem Einwohner bekannt. Auch dem Takeshi, denn immerhin rannte er schon lange in diesen Gassen herum. Trotzdem war er in der Kunst der Weinherstellung nicht bewandert. Deswegen konnte er nicht viel dazu sagen: „Naja, meine Eltern meinten, dass die Mönche hier Wein herstellen würden. Aber wie die das genau machen und wie viel und was auch immer… keine Ahnung, wirklich keine Ahnung.“ Während die beiden miteinander redeten, wanderten die blauen Augen des Takeshi noch immer über den kalten und nassen Steinboden, in der Hoffnung irgendeine Spur von Hinterlassenschaften der Ratten zu finden. Und wie Hei ebenfalls feststellte, gab es hier nichts zu finden. Als die beiden daraufhin auf Heis Geheiß weiter in das Gewölbe vordrangen, fanden sie endlich die Käfige und Köder. Anscheinend hatte es keine Ratte gewagt, diese anzufassen. Rai gab dahingegen seine Gedanken kund: „Ja, das ist komisch. Vielleicht verwendeten die Mönche einfach den falschen Köder? Ich würde sagen, dass wir uns zumindest einen der Käfige mitnehmen sollten.“ Man weiß ja schließlich nie, ob man sowas nicht doch brauchen konnte. Deshalb sammelte Rai einen der Käfige mitsamt Köder ein. Und so drangen die beiden weiterhin suchend in die Tiefen des Kellers vor. Währenddessen redeten die beiden über Rais Missionen: „Hmm, ich hatte hier und dort ein paar Missionen, die ich zum größten Teil selbst geleitet habe. Teilweise ging’s zu Schauplätzen, die ziemlich weit weg waren. Aber ich muss sagen, dass bis jetzt nichts so gefährlich war, wie unsere Mission damals. Da hast du mir ganz schön den Arsch gerettet, haha.“ Er legte eine kurze Pause, die womöglich etwas mit seinem rot werdendem Gesicht zu hat. „Ansonsten war ich für ein paar der neuen Genin zuständig. Wie bereits gesagt hast, ziemlich viele neu im Geschäft. Ein paar davon habe ich geprüft. Wer weiß, warum mich die Verwaltung dazu auswählt, aber um ganz ehrlich zu sein, tue ich das gerne. Wie ist’s dir so ergangen? Bist du noch mit Mari zusammen?“

Als die beiden ein gutes Stück weiter waren und die Konversation noch immer andauerte, entdeckten die Augen des Takeshi plötzlich eine dunkle Spur auf dem kalten Steinboden. Er bedeutete Hei, dass er etwas gefunden hatte und flüsterte ihm zu: „Hey, da ist etwas. Ich bin mir zwar nicht ganz sicher, was das ist, aber irgendwas muss es doch sein. Besser als nichts oder? Sei aber leise, sonst verscheuchen wir die Ratten noch.“ Und so folgten die beiden leisen Schrittes der unbekannten Spur.
 
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Tatsumaki Hei

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Also kein Weinkenner. Na, wahrscheinlich war das auch zu viel verlangt gewesen, wenn Hei selbst keine Ahnung davon hatte. Amüsiert hörte er zu, was Rai zu sagen hatte - und konnte ihm im Grunde auch nur zustimmen. Keine Ahnung was die hier alles so trieben in ihren Kellern. Allerdings vermutete er nicht, dass die Köder das Problem waren - vielleicht waren es ja vielmehr die Ratten, die sich unnatürlich verhielten? Vielleicht hatten sie ja etwas anderes, auf dessen Geschmack sie viel lieber kamen als auf komische, vergiftete Köder? Hei hoffte - in einem Anflug von geistigem Galgenhumor - dass es kein toter Mönch war, der sich hier unten totgesoffen hatte - und den Ratten eine Nahrungsquelle bot. Der Tatsumaki nickte, war allerdings auch ganz dankbar dass Rai die Sachen einsammelte, die er für wichtig erachtete. So unbedingt war Hei nicht darauf aus, hier alles anzufassen... hm, andererseits wusste er gar nicht, woher diese Vorsicht kam. Früher hatte er sich um sowas keine Gedanken gemacht. Vielleicht wurde er auch einfach alt. Nachdenklich sah der Chuunin seinen Kollegen an, konnte sich dann ein leises Lachen nicht verkneifen. Rai machte es aber ganz schön spannend, auch wenn er das sicher nicht mit Absicht machte. "Ach, so würde ich das nicht sagen. Ich habe damals mindestens genausoviel abbekommen wie du", meinte er und strich sich unwillkürlich über seine linke Schulter, die von dem Stachel der Chimäre durchbohrt worden war. Eine Begegnung, die er nicht so gerne wiederholen wollte. Wenn er sich richtig erinnerte, hatte Mari auf dieser Mission ein ernstes Wörtchen mit Rai geredet - aber die Hyuuga hatte ihm nicht genau sagen wollen, was gewesen war, deshalb wusste er den Wortlaut nicht. Kurz war er davor, Rai danach zu fragen, musste dann aber doch ein wenig Grinsen. Wirkte ja fast, als wolle Rai ablenken, aber wahrscheinlich interessierte es ihn wirklich. "Liegt vermutlich an deiner offenen Art", mutmaßte der Schwarzhaarige und nickte dann. "Bin ich, ja. Wieso? Munkelt man was anderes?" Wieder ein leichtes Lachen aus dem Mund des Suna-nin, der sich nicht wirklich vorstellen konnte, dass das für irgendjemanden von Belang sein konnte. "Aber... Namen, Rai, Namen! Oder erinnerst du dich etwa an keine Namen deiner Kollegen mehr, hm? Ich bin schon so lange aus der Akademie und so raus, dass ich wahrscheinlich nicht viele der Namen kennen werde, aber sie schon einmal gehört zu haben ist doch auch schon einmal was."

Leider war es jetzt erstmal vorbei mit der Konversation - Rai hatte nicht Unrecht, zumindest ein wenig sollten sie sich wohl auf den Job konzentrieren. Die Spur da war vielversprechend und zwar konnte Hei nicht wirklich bewerten, was das für eine Spur war - am ehesten hätte es vielleicht Blut sein können - wohl aber konnte man ihr gut folgen. So also gingen die beiden Ninja auf leisen Sohlen bis zum Ende des Gewölbes, wo die Spur abbog und... zu einem der Fässer führte. Hei blinzelte leicht, leuchtete kurz die Umgebung des riesigen Holzbehältnisses aus, konnte aber nichts finden, was auf Ratten hinwies. "Tja, ich gebe zu dass ich zu gewohnt bin ein Byakugan auf Abruf zu haben", brummelte der Tatsumaki und verschränkte die Arme, überlegte einen Moment. Dann zuckte er mit den Schultern, klopfte sanft an das Holzfass vor ihm - ein hölzernes, hohles Geräusch ertönte. Er klopfte an das nächstgelegene Fass, welches auch hölzern klang, aber sehr viel gedämpfter war als das des Holzfasses vor ihm. Hei schmunzelte. "Sieht so aus als wären wir einem kleinen Geheimnis auf die Schliche gekommen. Untersuchen wir das Fass", entschied er und ließ seine schlanken Finger den Rand des Fasses entlanggleiten. Vier hölzerne Keile verhinderten, dass die Front wegkippte, zusammen mit einem Siegel und zwei eisernen Verschlüssen. Na, nichts, was man nicht lösen konnte. "Das Siegel hier ist sowieso ziemlich verdächtig", fand Hei. "Es weißt einen recht frischen Wein aus, aber... so wie das Fass klingt, ist es fast leer - oder leer." Der Tatsumaki seufzte leicht. Bisher hatte er fast noch nie einen Job gemacht, bei dem etwas einfach gewesen wäre. Wieso sagten die Mönche nicht gleich, dass sie hier geheime Räume versteckten? Das war die einzig mögliche Erklärung. Er rupfte die hölzernen Verschlüsse ab, brach das Siegel, entklappte die Verschlüsse. "Vorsichtig", sagte der Tatsumaki, trat beiseite und sah zu, wie die Holzfront des Fasses doch recht schwungvoll aufschwang, an ihm vorbei und auf Rai zu. In dem Fass selbst war es erstmal stockfinster, aber als Hei hineinleuchtete, lachte er leise. "Tatsächlich. Staubtrocken. Und da ist auch deine Spur", ergänzte er und deutete auf die Rückwand. "Kletter mal rein und prüf die Rückwand", ergänzte der Tatsumaki. "Da gibt's bestimmt 'ne Art Mechanismus, die sie öffnet."
 

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Die beiden Shinobi fanden also doch am Ende noch etwas Brauchbares: ein falsch beschildertes Fass. Nun, da die Spur wirklich an Blut erinnerte, wurde die ganze Sache doch noch interessant. Versteckten die Mönche hier wohl etwa ihre Leichen?! Die beiden würden das gleich herausfinden, obwohl der Takeshi wohl eher nicht mit einem Byakugan dienen konnte. Das tat ihm zwar irgendwie leid, weil es sich aus Heis Mund gewissermaßen nach einem Vorwurf anhörte, aber leider wurde Rai nicht in diesen Clan reingeboren. Es tat jetzt aber nichts zur Sache, wer wie geboren wurde, sondern was die Mönche hier versteckt hielten. Aus irgendeinem Grund war ihm das gerade wichtiger als diese Ratten. Und tatsächlich öffnete sich das Fass, als Hei mit seinen Untersuchungen daran fertig war. Es war komisch, dass hier einfach so ein leeres Fass rumstand… und eine seltsam verdächtige Spur in dieses reinführte. Na da hatten die beiden wohl den Jackpot gemacht! Als Hei dann den Takeshi dazu aufforderte, die verdächtige Rückwand zu untersuchen, meinte er zu ihm: „Das sieht wirklich seltsam aus, vielleicht sollten wir das ja gar nicht untersuchen, um uns selbst vor Geheimnissen zu schützen, die wir gar nicht wissen wollen… Aaaach, wir wollen doch nicht dumm sterben!“ Somit kam er der Bitte sofort nach und stieg in das leere, große Fass. Als seine Schuhe den hölzernen Fassboden berührten, hatte er eigentlich ein paar Rückstände vom Wein erwartet, aber da war gar nichts. Nichts, nada. Das war komisch und beunruhigte den Blauschopf doch irgendwie. Aber zur Sicherheit des Dorfes, musste er sich dieser heroischen, wenn auch angsteinflößenden Aufgabe, widmen und die Schandtaten der Mönche aufdecken!

„Hmm, irgendwie finde ich da nichts“, sagte er achselzuckend zu Hei. Rai tat sein Bestes, wirklich, aber je länger er an der Wand herumsuchte und herumtatschte, desto weniger fand er. Es gab keinen Mechanismus und auch sonst nichts Auffälliges an dieser öden Holzwand. Das frustrierte ihn doch ein wenig, denn immerhin hieß das ja, dass die Mönche nichts zu verbergen haben, oder? Aber da kam er plötzlich auf eine Idee, die vielleicht etwas Gewalt erforderte. Diesbezüglich wandte er sich wieder an Hei: „Ich weiß ja nicht, was du da hinten los ist, aber hast du auch diesen Schrei gehört? In unserer Pflicht als Shinobi müssen wir dem natürlich nachgehen und diese holde Maid aus den Fängen der Mönche befreien! Siehst du das nicht auch so?“ Und ohne auf eine Antwort seines Begleiters zu warten, formte Rai schon die Fingerzeichen für das Raiton: Soden surute und begann damit, Chakra in seine beiden nun ausgestreckten Hände zu leiten. Als sich schließlich kleine Blitze um seine Hände bewegten, rammte er beide – zuvor formte er beide zu einer Faust – frontal in das Holz rein. Dabei hinterließ er zwei Löcher in der Wand. Sofort strömte wieder dieser beißende Geruch von vorhin in die Nase des 17-Jährigen. Was hatte er da nun wieder veranstaltet? Aber seinen Plan musste er jetzt fortsetzen – es gab kein Zurück mehr. Während der Tatsumaki sich jetzt wahrscheinlich wunderte, nahm der Takeshi in dem Fass Anlauf… und beförderte sich selbst durch die jetzt geschwächte Holzwand. Und tatsächlich, als Rai sich verletzungsfrei aufrappelte und abstaubte, fand er einen geheimen Gang, der in eine schwarze Finsternis führte. Bevor er weiterging, wollte er allerdings seinen Begleiter zu sich holen: „Hei, sieh dir das mal an! Du hattest Recht, hier ist wirklich ein geheimer Gang!“
 

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Tja, Rai antwortete zwar nicht auf seine Frage, bewies aber zumindest ein wenig Humor - Hei musste ein wenig schmunzeln. Nein, dumm sterben stand tatsächlich nicht auf dem Plan der Tatsumaki, der sich selbst mittlerweile immer noch für sehr wenig fähig hielt, stets und immer die richtigen Entscheidungen zu trefffen. Das hatten Ereignisse in der jüngeren Vergangenheit nur noch einmal zementiert, und so konnte er Rai natürlich nur zustimmen. Geheimnissen galt es auf den Grund zu gehen, genau dafür waren sie ja da. Allerdings... für den Anfang schien es überhaupt kein Geheimnis zu geben - zumindest fand der Kumo-nin keines. Vielleicht lag es daran dass er in einem Fass stand, ohne wirkliches Licht, aber ganz genau wissen konnte Hei das natürlich nicht, der sich bequem außerhalb des Holzgefäßes platziert hatte. "Oh ja", antwortete Hei und nickte überzeugt. "Holde Maiden zu befreien und zu beschützen ist so etwas wie ein Hobby von mir", ergänzte er ironisch und erinnerte sich daran, dass entweder er in der Vergangenheit von holden Maiden beschützt - oder aber von ihnen hintergangen und angegriffen worden war. Naja, die Bandbreite an holden Maiden und deren Motivationen war halt auch groß. Interessiert sah Hei zu, wie der junge Mann im Fass eine Raiton-Technik vorbereitete und damit seine Hände direkt in das Holz rammte. Autsch, sah so aus als hätte es weh tun können... ob eine Raiton-Technik gegen ein Fass effektiv war? Hei war neugierig, denn diese Technik hatte er noch nie zuvor gesehen - allerdings war Raiton auch noch nicht wirklich auf seinem Radar gewesen. Er wusste dass Mari so ungefähr eine Technik davon beherrschte, und ein paar kannte er vom Lesen und Sehen, aber diese hier? Ne, nie gesehen. Die Arme hinter dem Kopf verschränkt beobachtete der Tatsumaki irgendwie entrückt, wie sein Kollege Schwung holte und sich durch die Rückwand des Fasses katapultierte. Der Gestank, der herausströmte, stammte hoffentlich nicht von Rai.​

"Sehr effektiv", befand Hei lapidar und lachte leise. "Sieht so aus als hättest du was gefunden, was?" Amüsiert stieg der Suna-nin mit gebeugtem Rücken durch das Fass, welches jetzt mehr einen Durchgang darstellte, und kam staubfrei und ohne Anstrengung durch das Fass. Anders als Rai, der ein wenig schmutzig geworden war. "Mutig, sich dagegen zu werfen", urteilte Hei und grinste leicht. "Wenn ich sowas versuche, breche ich mir die Knochen, also verlasse ich mich meistens lieber auf irgendeine Ninjutsu", erklärte der Wüstensohn und sah sich um. In der Ferne hörte er - vielleicht am Ende des Ganges? - ein leises Fiepen und Piepen, genau lokalisieren konnte er es allerdings nicht. "Tja, hilft nichts - wir müssen wohl sehen, ob da irgendwelche Maiden versteckt sind", meinte er und ließ eine - sehr kleine - Flamme auf seiner Hand aufflackern. Gerade so viel, dass sie sehen konnten, wohin sie traten, als sie den dunklen Gang entlanggingen. Tatsächlich sah er am Rande des Tunnels viel Rattenkot liegen - na, immerhin waren sie auf dem richtigen Weg. "Frage ist nur, was sie hier suchen", meinte Hei nachdenklich. "Wenn sie nicht unendlich viel zu Fressen und Trinken haben würden, könnten sie sich hier ja gar nicht einnisten... sich den Kopf zu zerbrechen hilft wohl nichts." Nur die Nase, die war unter Beschuss. Es stank mehr, und jetzt hatte Hei tatsächlich das Gefühl, am Rande des Lichtscheins seiner Flamme ab und zu einen Rattenschwanz wegflitzen sehen zu können. "Ein bisschen unheimlich ist das ja schon", meinte er und leuchtete ein wenig heller auf. "In einem vergessenen Kerker unter einem Tempel... voll mit Ratten und etwas, worauf diese fliegen... wäre dies hier eine Horrorgeschichte, würden wir den Weg raus nicht mehr finden", vermutete er amüsiert, sah dann, dass der Tunnel eine Biegung machte. Ein leichtes Leuchten veranlasste ihn dazu, seine Flamme ausgehen zu lassen. Er spähte um die Ecke, stieß einen ganz leisen Pfiff durch die Lippen aus. "Wow", meinte er interessiert. "Eine ehemalige... Zisterne." Offenbar eine nicht mehr genutzt, aber der tropfenförmige Raum mündete an der sehr, sehr hohen Decke in ein kleines Loch, durch das Tageslicht strömte. "Sieht fast so aus, als wäre das hier älter als der Tempel oben", mutmaßte der Schwarzhaarige leise. In der Mitte des großen, runden Raumes war einmal ein Wasserbecken gewesen, welches aber leer war - zumindest war kein Wasser mehr darin. Denn darin lauerten... Ratten. In Massen. Dicke, große, Ratten, mit langen Schwänzen und kleinen, schwarzen Augen, die in dem Halbdunkeln funkelten. Die Lautstärke des Piepsens, Fiepsens und Schnatterns war tatsächlich beeindruckend, das Konzert der Rattenstimmen war lauter als gedacht. Unrat und der Gestank nach Alkohol, Essensresten und Verwesung ließen Hei nicht nur ein wenig würgen, sondern auch schaudern. "Meine Güte", wisperte er. "Bist du dir mit dem... lebend da rausholen sicher?"
 

Takeshi Rai

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Also um es zuzugeben, war die Technik von eben, nicht gerade die beste Wahl gewesen. Eigentlich dachte Rai sich, dass es ihm helfen würde die Wand zu zerstören, aber jetzt taten ihm beide Hände und gefühlt sein ganzer Körper weh. Zum Glück hatte er keine Verletzungen davongetragen, aber ein nettes, langes Schläfchen mit viel Essen wäre jetzt nicht schlecht, um das Brennen in seinem ganzen Körper zu beseitigen. Hachja, was tat man nicht alles, um holde Maiden zu retten, nicht wahr? Und deswegen schritten die beiden immer weiter voran, direkt in diesen Tunnel hinein. Währenddessen führten die beiden wieder Konversation über Ratten und Horrorgeschichten. „Da kann ich dir nur zustimmen. Keine Ahnung, was die Ratten hier hält, aber denen scheint es wohl zu gefallen. Die wollen doch schließlich auch nur überleben.“ In der Zwischenzeit wurde der Gestank immer unerträglicher. Um den Gestank irgendwie von sich abzuwenden, hielt er weiterhin seine Nase mit der rechten Hand bedeckt. Wahrscheinlich musste er drei Wochen lang duschen, um den Gestank aus seinen Haaren rauszubekommen. Geschweige denn aus seiner Kleidung… Die konnte er gleich in den Müll werfen. Was für eine Verschwendung. Aber wenn die Dorfverwaltung ein Problem sah, mussten wohl auch Opfer der ausführenden Shinobi erbracht werden. Naja, es gab grade wichtigere Dinge, denen man nachgehen musste. „Also wäre das hier eine Horrorgeschichte und wir die Protagonisten, dann müssten wir uns jetzt aufteilen. Einer von uns wird dann von den Ratten gefressen, während der andere irgendwie rauskommt. Hmm, ich wäre dann gerne der, der entkommt“, meinte Rai leise. Danach standen die beiden vor einer Biegung, die eine kleine Lichtquelle am Ende des Tunnels offenbarte. Währenddessen huschten immer wieder kleine, schwarze Gestalten vor ihnen umher. Waren das etwa die Ratten? „Ich weiß ja nicht, aber irgendwie wird mir das bald zu bunt. Hast du auch bemerkt, was sich da am Boden alles tut?“, fragte Rai, aber ehe Hei antworten konnte, entdeckten die beiden eine alte Zisterne hinter der Biegung – die Verwunderung war natürlich groß. „Jup, da haste du wohl Recht. Ich denke, dass wir das Geheimnis soeben gelüftet haben“, entgegnete Rai auf Heis Aussage hin. Es war beeindruckend zu sehen, wie gut diese Zisterne noch erhalten war. Vielleicht fand man hier und dort ein wenig Schimmel, aber das war wohl normal an solch alten Orten. Nichtsdestotrotz begann es, wirklich bestialisch zu stinken. Der beißende Geruch stieg in Rais Nase auf und löste einen Würgreiz in ihm aus – er war kurz davor sich zu übergeben. „Baaah, hier stinkt – üürgh –, hier stinkt es abnormal. Was ist das bitte?“, brachte er hervor, ehe das immer lauter werdende Piepsen der Ratten ihm die Antwort lieferte. Und als Rai diese Masse an Tieren sah, überlegte er es sich nochmal, ob er die Ratten nicht gleich ins Nirvana schicken wollte. Eigentlich wollte er nur mehr hier raus. Ihm war übel – er musste sich jede Sekunde übergeben – und sein Körper brannte noch immer. „Du hast Recht… Ich beende die Sache gleich“, würgte er hervor und begann damit, die Fingerzeichen für das Raiton: Kuropansa zu formen. Er spürte wie sich sein Chakra in seine Hände lud und sie vor Energie nur so strotzten. Doch plötzlich kam es ihm hoch. Alles, was er vorhin zum Frühstück gegessen hatte – er meinte, er konnte noch Reste vom Vortag erkennen -, kotzte er in einem regelrechten Strahl hoch. Das zuvor geladene Chakra, verflüchtigte sich wieder und er ging zu Boden. Bevor er sich nochmals übergeben musste, wandte er sich an Hei: „Mach… du das.“ Das war alles, was er noch hervorbrachte. Jetzt kotzte er wieder – richtig appetitlich.
 

Tatsumaki Hei

Chuunin
Beiträge
1.320
Alter
21 Jahre
Größe
185 cm
Fraktion
Shiro
Dorf
Suna
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Ja, ja, das war alles schon ein wenig gruselig und eklig und widerlich, aber ehrlich - Hei hatte schon schlimmeres gesehen. Er erinnerte sich an den komischen kleinen Altar in Yamada-sans Haus, welches mit Bildern von ihm vollgehangen hatte und ihn fast dazu veranlasst hatte, das ganze Haus abzufackeln. Oder an die Basis dieser alten Frauen, voller Parfum, Plüsch und Süßigkeiten, das war auch extrem unheimlich gewesen. Das hier dagegen war... einfach. Es waren einfach nur Ratten, die sich im Müll tummelten. Und Hei konnte das sogar verstehen - er wusste nicht wieso, aber es schien so als hätten die Mönche bestimmte Reste in die Zisterne entsorgt. Vielleicht war das der Grund warum das Fass verschlossen gewesen war, so, dass man nicht in die Müllhalde gehen oder sie riechen musste. Und, naja, die nächste Vermutung war, dass die Ratten deshalb keine Köder angerührt hatten. Wieso auch? Das hier war das Paradies für sie. Fantastisch. Hei war einfach nur fasziniert davon, wie schnell und gründlich die Ratten das alte Gemäuer beansprucht hatten. Den Kopf schüttelnd wand er sich seinem Kollegen zu, nickte und lächelte leicht. "Ja, gute Idee, das schaffst du scho- eh?", fing er an, und durfte dann dabei zusehen, wie Rai sich neben ihm mit voller Wucht übergab. "Oh", sagte Hei und rümpfte ein wenig die Nase. Puh, was für ein Geruch. "Rai, zu viele Eier zu essen ist aber auch nicht gesund", sagte er trocken und respektvoll, trat ein paar Schritte zur Seite - natürlich nicht ohne seinem Kollegen kurz mitleidig auf den Rücken geklopft zu haben - und sah in Richtung der Zisterne. Offensichtlich hatten die Gerüche von Rai jetzt auch die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Die Ratten sahen alle in ihre Richtung, plötzlich war es widerlich still. Rai ließ sich nicht beirren, er brach direkt nochmal, und langsam fragte Hei sich ein wenig, ob das vielleicht nicht mehr ganz so gesund war. Die unerschütterliche Entspanntheit des Tatsumaki wich leichter Sorge. "Hm, vielleicht solltest du zum Arzt gehen", meinte er dann und nickte. "In Ordnung. Ich mach' es so schonend und schnell wie möglich", fuhr er fort, holte eine Schriftrolle heraus. Gerade als er seinen Sand, den er in einer Schritftrolle versiegelt hatte, heraufbeschwor, flitzten die Tiere los - wie ein gigantischer, einzelner Körper bewegten sich sie auf Rai und Hei zu, wohl erfreut über die Leckerbissen, die Rai so schön für sie vorgekaut hatte.​

"Oh, nein", sagte Hei und formte schnell ein paar Fingerzeichen. "Suna no Kekkei: Hei!", sagte er, und in dem Gang vor ihnen baute sich über die gesamte Länge und Breite eine Mauer aus Sand auf, die für den Moment die Sicht auf die Ratten verdeckte. Man hörte und spürte, wie die Masse sich gegen den Sand warfen und anfingen, daran herumzuwühlen wie Wüstenmäuse. "Es muss irgendjemand begonnen haben, Küchenabfälle in die Zisterne zu werfen anstatt sie vernünftig zu entsorgen. Vielleicht ein neuer Mönch, der es nicht besser weiß...", mutmaßte Hei und sah zu Rai. "Geht's?" Ein sanftes Lächeln huschte über die Lippen des Tatsumaki. Rai war halt immer noch Rai. Der junge Mann war schon immer ein... offener Bengel gewesen, bereit für Schandtaten, und irgendwie sympathisch. Und auch ein wenig anfällig für äußere Einflüsse. Das machte ihn aber nur menschlich, und es freute Hei zu sehen dass Rai noch immer derselbe war, nur mit mehr Erfahrung. "Gut, Rai, dann... zeig' ich dir auch mal, was ich gelernt habe. Dinge kaputtmachen... kann ich außerordentlich gut", sagte er, wirkte dabei fast ein wenig melancholisch - und begann dann, ein paar Fingerzeichen zu formen. Ein kleines Loch bildete sich auf Höhe seines Brustkorbs in der Sandwand, und dahinter hörte man das Fiepen und Kratzen, Wühlen und Kreischen hunderter Ratten, vielleicht tausender. Wer wusste das schon. "Entschuldigt, ihr Ratten, aber ein Tempel ist kein Ort für euch. Ich reinige ihn mit Feuer." Dann holte er Luft. "Katon: Karyū Endan Rasen!" Innerhalb kürzester Zeit sammelte sich das Chakra in seinem Körper, und kurze Zeit später stieß er es fast brutal durch seinen Mund aus, und die Zisterne hinter dem Loch, durch das er seine Technik spieh, verwandelte sich in einem Bruchteil einer Sekunde ein eine sprichwörtliche Hölle. Ein Fauchen und Brüllen wie von einem Drachen begleitete die Technik, Hitze strahlte selbst durch die Sandwand, und der beißende Gestand von Kot, Unrat und Essen verwandelte sich kurzzeitig in den Geruch von verbranntem Fleisch - welcher nahezu sofort nur noch von dem Geruch von Kohle, Asche und Rauch überdeckt wurde. Hei hörte nach einigen Sekunden auf. Die Zisterne hatte - für die Ratten unglücklicherweise - eine perfekte Form für so etwas - da sie auch noch nach oben geöffnet war. Hei atmete durch, stellte sich wieder gerade hin und ließ die Sandmauer fallen. Ein Schwall heißer Luft ergoss sich über ihn und Rai, aber... es stank nicht mehr so furchtbar. Die Wände der Zisterne waren jetzt rußbedeckt, und vor der Sandmauer sah man einen Haufen Asche, ebenso wie im Rest des Gemäuers. Ein paar Steine glühten unheilvoll, aber Hei war zufrieden, während er einmal tief Luft holte. "Ich denke, das sollte wohl reichen", sagte er und lächelte traurig. "Hab ich nicht gesagt, dass ich gut bin im kaputtmachen?" Den Sand, den er sofort zu fassen bekam, versiegelte Hei wieder und drehte sich um. "Komm, wir sagen den Mönchen, dass der Auftrag erledigt ist... und dass sie sehen sollen, wer das Essen in die Zisterne schmeißt." Was nicht so schwer werden würde, denn ein Mönch hatte gerade ein rußgeschwärztes Gesicht und war gerade auf dem Weg gewesen, weiteres Zeug dort hineinzuschmeißen. Schicksal. ​
 

Takeshi Rai

Chuunin
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487
Alter
17
Größe
1,86 m
Fraktion
Shiro
Dorf
Kumo
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Die Fürsorge von Hei half nicht gerade weiter, obwohl dieser es nur gut meinte. Rai sah das Kotzen als, naja, eine Art Verschwendung von gutem Essen an. Ihm tat regelrecht das Herz weh, als er diese grünliche Masse vor sich sah, in der die Essenreste von heute Morgen schwammen. Vielleicht war das Essen schlecht gewesen, aber vielleicht war er auch an einem Magen-Darm-Virus erkrankt. Wer weiß das schon, aber zumindest hatte dieser bestialisch widerliche Geruch dieses Verhalten in seinem Körper hervorgerufen. Nichtsdestotrotz blieb es – Gott sei Dank – bei zweimaligem Kotzen. Das freute ihn, denn noch mehr von diesem säuerlichen Geschmack in seinem Mund, wollte er nicht gerade haben. Als er sich wieder etwas gefasst hatte, hatte sich der Tatsumaki auch schon um die Ratten-Geschichte gekümmert. Um seinen heldenhaften Einsatz um Rai zu ehren, würde er die Geschichte vom Rattenfänger Hei noch bis an sein Lebensende weitererzählen! Außerdem war es beeindruckend, welch brachiale Feuerskraft dieser Kerl entfachen konnte. Man konnte förmlich spüren, wie die Hitze seine Armbehaarung wegbrannte. Als die zuvor erschaffene Sandmauer – das kam dem Takeshi irgendwie bekannt vor – zu Boden ging, erhob er sich wieder aus seinem Elend. Daraufhin ließ er dem Sunanin lobende Worte zukommen: „Du hast der Bude wirklich eingeheizt, gut gemacht! Jaja, Dinge kaputtmachen… da teilen wir uns etwas, haha. Das kannst du wirklich gut, mein Freund!“ Und jetzt war Rai es, der seinem Partner auf die Schulter klopfte. Jetzt war der Auftrag erledigt und das Problem beseitigt. Shirogakure war wieder mal ein Stück mehr sicherer und die beiden Shinobi haben sich nach Jahren endlich wiedergesehen. Was wollte man mehr? Richtig, den Mönchen Bescheid geben, dass der Auftrag erledigt war. Dem stimmte Rai uneingeschränkt zu: „Mhm, da hast du Recht. Sagen wir den Mönchen, dass der Auftrag erledigt ist. Ich habe das Gefühl, dass der Typ, der das Essen hier runterwirft, bald entlarvt wird.“ Und so machten sich die beiden auf den Weg zurück zum Tempel.

Tatsächlich bemerkte die sensible Nase von Rai nicht mehr viel von dem Gestank von vorhin. Im Weinkeller roch es nach handelsüblichem Wein und die im Tempel roch es nach handelsüblichem Weihrauch. Froh, endlich wieder das Tageslicht erblicken zu können, gab der Takeshi seinen Bericht bei dem einen Mönch ab, der auf die beiden vor dem Weinkeller gewartet hatte: „Puuh, das war mal eine haarige Angelegenheit. Verstehen Sie? Wegen den Ratten?“ Eine kurze Schweigeminute trat ein. Rai räusperte sich und fuhr fort: „Ähem, ja, nun gut. Wir haben dafür gesorgt, dass euch die Ratten nicht mehr auf den Geist gehen können. Ihr solltet aber unbedingt nach einem Mönch Ausschau halten, der andauernd Essensreste in diese alte Zisterne wirft. Das war nämlich der Grund dafür, dass hier so viele Ratten waren. Und es waren wirklich nicht wenige… Aber um die müsst ihr euch keine Sorgen mehr machen!“ Scheinbar froh darüber, dass die Ratten fort waren, bedankte sich der Mönch bei den beiden Ninja: „Ich bedanke mich im Namen meines Ordens bei euch beiden vielmals! Danke, danke, danke! Wir werden umgehend Ermittlungen einleiten, um diesen Bru-“ Und da wurde der Mönch kurzerhand von einer in Ruß getränkten Person unterbrochen. Amüsiert darüber, wie die Dinge sich gerade fügten, beobachte Rai die Situation. Schuldbewusst stellte sich der Essensreste-Wegwerfer dem nun wütenden Mönch: „Es tut mir so leid, Hozi-san. Ich muss gestehen, dass ich regelrecht zu faul war, die Essensreste ordnungsgemäß zu entsorgen. Ihr müsst verstehen, die Mülltonnen stehen so weit weg… Und ich mit meinen wehen Füßen… Ich werde sofort Buße tun!“ Anscheinend hatte es sich damit, dass der Essensreste-Wegwerfer Buße tun wollte, denn der zuvor wütende Mönch, der anscheinend Hozi hieß, setzte wieder eine freundliche Miene auf. „Gut, ich werde dich auf deinem Weg begleiten, Bruder. Solange du dies in Zukunft unterlässt, wird man dir nicht weiter böse sein. Hiermit verabschiede ich mich von Euch, ihr edlen Shinobi. Auf ein freudiges Wiedersehen! Möget Ihr doch vorbeikommen, wenn Euch danach ist“, sagte Hozi und ging daraufhin mit dem Essenreste-Wegwerfer fort. Jetzt blieben nur noch Hei und Rai übrig. „Tja, jetzt heißt es wohl Abschied nehmen, was? War echt cool, dich wiederzusehen, Hei. Mögest du doch mal bei mir zu Hause vorbeikommen, wenn dir mal danach ist! Ansonsten sehen wir uns bestimmt mal auf einer Mission oder einem anderen Job wieder.“ Und so ging auch der Takeshi seines Weges, der trotz seiner Kotzattacke zufrieden mit dem heutigen Tag war. Naja, vielleicht sollte wirklich schnell beim Arzt vorbeischneiden, denn gerade wurde ihm schon wieder ein wenig übel…

~Ende~
 
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