Aktuelles

Job: Warum ein Umzug, wenn man auch zwei machen könnte?

J

Jirokou Shunsui

Guest
Prüfungsjob - Warum ein Umzug, wenn man auch zwei machen könnte?

@Furasaki Oita & @Jirokou Shunsui

Es war ein prächtiger Frühlingstag: Die Sonne sorgte für immer höhere Temperaturen und jegliche Erinnerung an den Winter war lange vergessen. Ein strahlendblauer und wolkenloser Himmel befand sich über Soragakure und es wehte auch ein herrlicher Frühlingswind, der Leute dazu einlud in der Stadt ihren Geschäften nachzugehen, sich in ein Café mit Freunden zu setzen oder ein kleines Picknick im Park abzuhalten. Bei alle dem handelte es sich um Aktivitäten, die für den Jirokou vor einigen Monaten noch undenkbar gewesen wären. Früher hatte er der Öffentlichkeit gegenüber ein Alter Ego präsentiert, welches schüchtern, stotternd und tollpatschig war. Passend dazu noch eine dicke Hornbrille, spießerhafte Kleidung und einer gebückter Haltung, sodass niemand Verdacht schöpfte. Es war Rache gewesen, die ihn dazu angetrieben hatte, während er seine Fähigkeiten insgeheim immer weiter ausgebaut hatte. Ohne wahren Freunde in Soragakure war es also unmöglich, solche Tage zu genießen. Genauso wäre dem Blondschopf niemals aufgetragen worden, einen Akademisten auf einen Prüfungsjob zu begleiten und ihn zu beurteilen, ob er dem Rang eines Genin’s würdig war. Noch vor einigen Monaten hätte die Dorfverwaltung dem schüchternen und schusseligen Shunsui niemals einen solchen Job anvertraut, und man hatte jegliche Hoffnung in ihn verloren und setzte ihn lediglich auf Missionen minderer Bedeutung ein. Doch seitdem er dank Kaya – einer äußerst besonderen und wichtigen Person für ihn – sein Alter Ego für die Öffentlichkeit abgelegt hatte, war seine wahre und doch kompetente Persönlichkeit ans Licht gekommen. Das hatte man auch in der Dorfverwaltung erfreut bemerkt, weshalb man ihm also für diese Aufgabe eingeteilt hatte.

Shunsui befand sich auf einer Bank im Park, nicht unnahe der Wohnung ihrer Auftraggeber. Dies war der Ort, den er für ein Treffen mit dem Prüfling ausgemacht hatte. Ein laues Windchen wehte die sowieso ungezähmte Haarpracht durcheinander, doch daran störte sich der falsche Brillenträger nicht weiter. *Furasaki Oita.* Mehr als einen Namen hatte der Jirokou nicht in Erfahrung gebracht, dementsprechend war er wirklich gespannt, was und wer ihn heute erwarten würde. Der Auftrag an sich war simpel: Ein junges Paar namens Hoshiko und Kouhei hatte die Hilfe von Shinobi beantragt, um ihnen beim Umzug zu helfen. Allein das rief einige Erinnerungen in Shunsui hervor, denn vor Jahren, als er seine eigene Karriere begonnen hatte, mussten er und ein anderer Shinobi namens Kaito auch bei einem Umzug helfen. Damals hatte sich der Blondschopf jedoch relativ tollpatschig angestellt, und mehr als sonst was im Weg herumgestanden, anstatt wirklich zu helfen. So würde es dieses Mal gewiss nicht ablaufen, da er seine Tarnung wohl ein für alle Mal abgelegt hatte. Das Einzige, was noch blieb, war die falsche Hornbrille und die spießerhafte Kleidung, die er gerne trug. Sie waren für ihn sozusagen der Fels in der Brandung in einer neuen und für ihn unbekannten Welt. Noch hatte er es nicht geschafft, sich komplett einzufinden, dafür saß ihm die jahrelange Tarnung zu sehr in den Knochen. Doch mit der Zeit würde sich Shunsui sicherlich daran gewöhnen und auch die letzten Hüllen seines Alter Ego’s in der Öffentlichkeit komplett ablegen können. Wann Furasaki Oita wohl eintreffen würde? Der falsche Brillenträger war schon ganz gespannt auf den Akademisten und nahm sich vor, diesen wichtigen Auftrag nicht zu vermasseln. Er setzte gerade erst die Schritte in ein neues Leben, und er hatte den Anspruch seine Arbeit so gut möglich zu erledigen!
 
Beiträge
156
Alter
14
Größe
1,43m
Fraktion
Sora
Dorf
Iwa
Steckbrief
Link
"Tschüss, Opa! Tschüss, Oma! Ich geh dann mal!"
Mit trampelnden Schritten platzte Oita aus seinem Zimmer, fegte durch den Hauptflur der kleinen Wohnung, die er sich mit seinen Eltern und Großeltern teilte, und kam gerade so schlitternd vor der Eingangstür zum Stehen, als ihm plötzlich eine ausgestreckte Hand kurz vor Erreichen seines Ziels Einhalt gebot.
"Nicht so hastig!"
Quälend langsam schälte sich die gedrungene Form seiner Großmutter aus einem Schatten neben der Tür. Die ehemalige Jounin nahm sich Zeit, zwischen ihrem Enkel und der Tür Stellung zu beziehen, sich zu voller Größe aufzuplustern und missmutig auf den wenige Zentimeter größeren Jungen herabzuschauen.
"Was soll das?"
Liebevoll und möglichst unschuldig erwiderte Oita den Blick seiner Großmutter. "Oh, hey Oma! Ich will zu meiner Prüfung. Die ist nämlich gleich."
"Ich weiß!", kläffte die erfahrene Kunoichi. "Aber glaubst du, ich lasse dich so aus dem Haus?"
Oita sah betont empört an sich herunter. Für seine Verhältnisse kam der Junge nämlich überaus ordentlich daher: Eine legere Kombination aus schlichtem roten T-Shirt und leichter Dreiviertelhose in Beige, gepaart mit zweckdienlichen grünen Sandalen ließ ihn zwar wie einen verirrten Touristen wirken, doch zumindest war jedes Kleidungsstück sauber und im Falle von Hemd und Hose sogar nahezu faltenfrei. Das Gesicht sah auch frisch gewaschen aus, seine Haare waren gekämmt, ja, man erkannte sogar den Ansatz eines Mittelscheitels. Trotzdem wirkte Furasaki Sara wenig begeistert.
"Oh, das? Ich dachte, ich putze mich etwas für meine Prüfung heraus."
"Für wie blöd hältst du mich eigentlich?"
Oita schnalzte mit der Zunge. Er hatte einen Fehler gemacht, mal wieder.
"Blöd?" Oitas hob sein Gesicht und legte soviel Betroffenheit in seinen Blick, wie ihm nur möglich war. "Mensch Oma, ich würde doch nie…"
Wie ein Wurfmesser schoss der Zeigefinger seiner Großmutter nach vorn und bohrte sich knapp über Oitas Herzen in seine Brust.
"Da! Wo ist der Schokoladenfleck vom Eis gestern?"
Oitas Gesichtszüge erstarrten für einen Moment, dann seufzte er und legte die Hände zu einem schlichten Fingerzeichen zusammen. Das Henge no Jutsu, mit dem er sich vor ein paar Minuten verkleidet hatte, verging in einer kleinen Rauchwolke und entblößte... so einiges. Zerzauste schwarze Haare. Eine nackte Brust und nackte Füße. Fleckige, längst-nicht-mehr-weiße Unterwäsche.
"Verflucht, Junge! Ich hab dich vor drei Stunden geweckt, damit du dich auf deine Prüfung vorbereitest! Was hast du die ganze Zeit über getrieben?"
Oita widerstand dem Drang, vor der erdrückenden Präsenz seiner Großmutter zurückzuweichen, und senkte verschämt den Blick.
"Tut mir Leid! Ich war... müde! Vor lauter Nervosität konnte ich gestern kaum schlafen!"
"Gestern um acht", erklärte seine Großmutter und verschränkte dabei die Arme vor der gewaltigen Brust, "bin ich an deinem Zimmer vorbei. Ich hab dich schnarchen hören."
"Ja, schon, aber...!", versuchte sich Oita zu verteidigen, doch da hob seine Großmutter erneut den Zeigefinger.
"Dein Blick ist klar, deine Hautfarbe gesund, deine Haltung gerade. Keinerlei Anzeichen für Übermüdung."
Oita zuckte sichtlich, sein Blick rutschte von links nach rechts und wieder zurück.
"Ich, äh... Konnte zu gut schlafen? Bin einfach nicht aus dem Bett gekommen."
"Seit ich dich geweckt habe, warst du die ganze Zeit über wach. Man hat dein Geklapper in der ganzen Wohnung gehört."
"Weil ich mich eben doch auf die Prüfung vorbereitet habe, ha! Ich hab nämlich meine Ausrüstung gerichtet!"
"Und wo ist die?"
Die Frage traf Oita sichtlich unvorbereitet. Allein mit einer dreckigen Unterhose bekleidet gab es wenig Orte, an denen er eine Tasche oder seine Waffe hätte verstecken können. Besiegt trottete der Junge in sein Zimmer zurück und tauchte wenig später mit einer schmalen Tasche am rechten Bein und einem Rucksack auf dem Rücken wieder vor seiner Großmutter auf. Die packte den Jungen augenblicklich bei den Schultern, wirbelte ihn herum, riss ihm beide Gepäckstücke vom Leib und schnauzte:
"Du gehst dich anziehen, und ich schaue mir an, ob du auch alles dabei hast."
Und so geschah es. Hängenden Kopfes schlich Oita noch einmal in sein Zimmer zurück, nahm sich das echte rote Hemd, die echte beige Hose und die echten grünen Sandalen, warf sich alles über und schlurfte erst dann wieder zur Tür. Dort hatte seine Großmutter bereits etliche kleine Siegelbriefe zu einem Haufen gesammelt. Beim Anblick der kleinen Zettel kehrte Feuer zurück in Oitas Blick.
"Hey, die brauch ich! Da sind Bomben und Kunai und so drin!"
Doch seine Großmutter erwiderte das Aufbäumen ihres Enkels mit einer fließenden Bewegung, in der sie einen der Zettel nahm und mit ein bisschen Chakra in Rauch aufgehen ließ. Als der sich verzog, hielt Oitas Großmutter ein handelsübliches Furzkissen in der Hand.
Damit war Oitas Widerstand vollends gebrochen. Besiegt sah er dabei zu, wie seine Großmutter richtige Ausrüstung wie Wurfmesser und Drähte zurück in Rucksack und Beintasche räumte, ein ausgiebiges Frühstück in Form einer mehrstöckigen Bento-Box dazupackte, und mit einem aus den Falten ihrer Schürze hervorgezauberten Kamm seine schwarze Zottelmähne bändigte, wobei sie wenig zart vorging.
Zum Schluss nahm sie einen unscheinbaren, hellbraunen Briefumschlag von der Kommode neben der Tür und drückte ihn Oita in die schlaffen Arme.
"Die Instruktionen für deine Prüfung, die vorgestern in der Post waren. Falls du am Treffpunkt auf deinen Betreuer warten musst, gehst du sie nochmal durch. Sei freundlich, höflich und vor allem professionell, verstanden? Bei diesem Umzug mag es nicht um Leben und Tod gehen, doch jede Mission und jeder Job, den du ab heute bestreitest, entscheiden darüber, als was für eine Art von Ninja die Leute dich sehen werden."
Als Oita ihr nicht antwortete, trat seine Großmutter an ihren Enkel heran und presste ihm mit einer brutalen Umarmung die Luft aus der Lunge.
"Mensch, Oma, ich krieg keine…!", piepte Oita, doch da war die Umarmung schon wieder vorbei. Oitas Großmutter trat zur Seite, öffnete die Tür und schenkte ihrem Enkel ein herzzerreißendes Lächeln.
"Benimm dich, ja?"

Selbst als Oita einige Minuten später am Rand des Parks der dritten Plattform von Soragakure stand, spürte er noch den dicken Kloß in seinem Hals, den ihm der Abschied von seiner Großmutter beschert hatte.
Benimm dich… Hngh…
Schuldbewusst kratzte sich Oita am Bauch, zögerte, hob dann sein T-Shirt ein wenig und zückte die drei Siegelbriefe, die er sich in den Hosenbund gesteckt hatte.
Tobidôgu.
Die drei Briefe gingen in Rauch auf. Im selben Moment landeten eine Dose mit klebrigem Glibber, ein langer Faden Böller und ein Beutelchen Juckpulver vor Oitas Füßen. Der Junge bückte sich, nahm die drei Scherzartikel an sich, bugsierte sie in die nächstbeste Mülltonne und legte schließlich die Hände zum Gebet aneinander.
"Entschuldigt Freunde, heute nicht."
Wehmütig wandte sich Oita ab und ließ den Blick durch den Park schweifen. Eine hübsche Anlage war das, bunt, viel Grünzeug, etliche Leute, die den wunderschönen Tag genossen...
Hngh...!
Oita schüttelte den Kopf, doch im nächsten Augenblick schon spürte er, wie die wärmenden Strahlen der Frühlingssonne seinen Kopf massierten, ganz so als wollten sie ihn zu einem kurzen Nickerchen verführen.
Hnghghgh...!
Eilig flüchtete er sich in den Schatten eines hohen Baums wo er hastig nach dem Briefumschlag griff, den seine Großmutter ihm mitgegeben hatte. Die Zettel darin überflog er allerdings nur kurz.
Geninprüfung... Umzugshelfer... Park... Ah ja: Jiro-... Jirokou Shin-... Shunsui. Jirokou Shunsui. Mal sehen…
Zwar waren so einige Leute im Park unterwegs, doch der Treffpunkt, den sein Prüfer auserkoren hatte, war eindeutig genug formuliert worden, dass Oita den besagten Ninja rasch ausmachen konnte. Soviel zu seiner letzten Chance auf ein kleines, entspanntes Schläfchen in der Sonne. Ohne weiteres Federlesen duckte sich Oita unter seinem Baum weg und begann den kurzen Marsch hinüber zu dem überraschend jungen Kerl.
"Jiro-senpai?", rief Oita der Gestalt auf halbem Weg zu, wobei er seine rechte Hand in die Luft streckte und winkte. "Bist du das?"
 
J

Jirokou Shunsui

Guest
Wie es der Zufall wollte, verging keine Minute, ehe Shunsui eine sich nähernde Person bemerkte. Dass es sich dabei um den besagten Prüfling handelte stand spätestens dann fest, als dieser nach ihm rief. „Jiro-senpai? Bist du das?“ Passend zu seinen Worten und um noch weiter auf sich aufmerksam zu machen, winkte die Gestalt dem Jirokou noch zu. *Soso, das ist also der Prüfling.*, schoss es dem Blondschopf durch den Kopf, während er beobachtete, wie der Junge sich ihm näherte. Jiro-senpai hatte ihn noch nie jemand genannt, aber Shunsui hatte nichts dagegen. Das klang auf jeden Fall besser und respektvoller als „Shushu“. Bei dem Gedanken an diesen Spitznamen, mit dem ihn Kaya gerne auf die Palme trieb, seufzte er tief und erhob sich schließlich von der Parkbank. Furasaki Oita erwies sich als gut einen Kopf kürzer als Shunsui und deutlich jünger. Auch sonst unterschied sich ihre Äußeres deutlich: Wo Shunsui blondes Haar hatte, besaß Oita Schwarzes – das Gegenpart zu den goldenen Augen des Jirokou waren Tiefrote. Und wo er sein Haar länger trug und es wild herunterhing, hatte der Furasaki kurze und strubbelige Haare. Während der Blondschopf all diese Informationen aufnahm, wanderten sein Blick vom Gesicht weg zum Rest der Erscheinung. Auch der Kleidungsstil war der eines typischen Jungen: Rotes Hemd, beige Hose, grüne Sandalen. Da wirkte Shunsui mit seiner Stoffhose, seinem Cardigan über einem Hemd und seinen Lederschuhen ja wie gelackt dagegen. Aber wie es bei ihm auch der Fall war, konnten stille Wasser tief sein und man sollte den Gegenüber niemals an der Erscheinung allein beurteilen. Es waren die Taten, nicht die Worte, die einen Menschen definierten.

„Hallo, du musst Furasaki-kun sein. Ich bin Jirokou Shunsui, dein heutiger Prüfer. Freut mich dich kennen zu lernen.“, antwortete er nun dem Jungen und stellte sich seinerseits vor. Und jetzt …? Abgesehen von Kaya, handelte es sich bei Oita um eine der ersten Personen, die er ohne sein Alter Ego kennen lernte. Was sollte er jetzt tun? Etwas ratlos kratzte sich der Jirokou mit der Hand am Hinterkopf und schaute auf den Kleineren. War es jetzt nicht an der Zeit für etwas Small Talk? Das bekam er doch sonst so gut hin – vorausgesetzt, man konnte sein Stottern als Gesprächsteilnahme werten. „Wie geht’s dir denn? Bist du nervös?“ Na toll, guter Einstieg. Da hätte er ja gleich das schöne Wetter erwähnen können, so würde das nichts werden. Neuer Versuch. „Lass uns doch schon mal losgehen, unsere Auftraggeber warten bestimmt schon auf uns. Dann können wir uns unterwegs unterhalten.“ Na also, das war doch schon mehr der richtige Shunsui, proaktiv und ohne Zögern voraus. Während die beiden Shinobi so nebeneinander her trotteten, fragte sich der falsche Brillenträger, über was für Fähigkeiten der Junge verfügte. Sicherlich waren sie nicht voll entwickelt, wenn man bedachte, dass er gerade erst seine Karriere als Shinobi begann. Aber es wäre doch sicherlich schön, einen Nahkämpfer vor sich zu haben, eine verwandte Seele sozusagen. Shunsui hielt nach wie vor nicht viel von Ninjutsu, noch weniger sogar von Genjutsu. Einzig und allein die noble Kunst des Taijutsu, der Kampf Mann gegen Mann, Frau gegen Frau, Mann gegen Frau und so weiter war in seinen Augen ehrenhaft. Dass er sich selbst auch einiger nützlicher medizinischer Ninjutsu bediente, ließ er mal außen vor – das war eher Mittel zum Zweck. „Erzähl mir doch etwas über dich, Furasaki-kun. Welche Fähigkeiten liegen dir am Besten?“ Hoffentlich verstand der gute Oita, dass sich Shunsui nach seinen Shinobi Fähigkeiten erkundigte.

Es dauerte auch nicht lange, denn die Wohnung von Kohei befand sich in der Nähe des Parkes. Kaum waren sie in Sicht des Hauses gekommen, schon überkam den Jirokou das Gefühl, dass es nicht der spaßigste Job werden würde. Wieso? Nun, das lag sicherlich nicht an einer lauten Frauenstimmte, die gut und deutlich in der ganzen Straße zu hören war. „Wie oft habe ich es dir gesagt? Dein Spielzeug kommt nicht mit, Ende der Diskussion.“ Shunsui warf dem jüngeren Shinobi beim Laufen einen vielsagenden Blick zu, der so viel besagte wie „Das wird spaßig.“ Hurra!
 
Beiträge
156
Alter
14
Größe
1,43m
Fraktion
Sora
Dorf
Iwa
Steckbrief
Link
"Jiro-senpai? Bist du das?"
Als die Gestalt auf seinen Ruf hin bloß den Kopf hob und sich nicht etwa suchend umsah, nahm Oita das als Bestätigung seiner Vermutung, dass es sich bei dem Kerl tatsächlich um seinen Prüfer handelte. Eilig packte er den Briefumschlag zurück in seinen Rucksack, schwang sich den Miniaturtornister auf die Schultern und widmete dann seine volle Aufmerksamkeit dem jungen Mann am Treffpunkt.
Was für ein Typ das wohl ist? Älter isser… Den Klamotten nach eher ein Streber… Wie Iwa sieht er nich aus, hmm…
Nachdem er den letzten Meter zwischen sich und dem Blondschopf mit einem enthusiastischen Hüpfer zurückgelegt hatte, streckte Oita ihm freundlich die Hand zum Gruß entgegen. Der etwas ältere Ninja schien jedoch ein wenig in Gedanken versunken, oder er war einfach kein Freund vom guten alten Handschlag. Jedenfalls begnügte sich dieser Jirokou mit einer schlichten Vorstellung, bevor er sich erkundigte, ob Oita nervös sei.
"Nich so wirklich", antwortete der Junge wahrheitsgemäß und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. "Ich weiß nur nicht, warum die zwei Ninja als Umzugshelfer schicken, und wie das eine Prüfung sein soll. Ansonsten läuft’s bei mir."
Nach diesem ersten Hin-und-Her machte sich das ungleiche Paar auf den Weg zur ersten von zwei Wohnungen, deren Mobiliar sie in eine dritte schleppen sollten. Unweigerlich verzog Oita das Gesicht, fing sich aber, als Jirokou ihn darum bat, etwas von sich zu erzählen.
"Was mir liegt? Naja, von meinen Noten her Taijutsu, dann Gen, dann Nin. Bin aber weniger von der kämpferischen Sorte, sondern eher gut im Werfen und so."
Was einem als Umzugshelfer schrecklich viel hilft. Aber vielleicht ist das ja grade der Witz: 'Schicken wir den kleinen Zwerg zum Schränke-schleppen, haha!' Echt ganz toll.
Oitas Miene verfinsterte sich wieder etwas als er laut fortfuhr: "Ich will mich ja nich beschweren, aber… Ich dachte, Ninjas würden zu, äh… anderen Jobs eingeteilt werden. Mehr so mit Kämpfen und so. Räuber fangen, für Ordnung sorgen, sowas halt. Der Umzug hier ist ja jetzt mehr, äh… ruhig?" Nach einer kurzen Pause meinte Oita weiter: "Versteh mich nich falsch, ich find’s gut, nich gleich bei meinem ersten Einsatz als Ninja irgendwen verkloppen zu müssen. Aber, äh… mir fehlt da halt der Zusammenhang, also zwischen Umzugshelfer und 'Krieger im Schatten' und so. Deswegen gibt’s für sowas ja auch, äh… normale, ähm, Leute, die… äh, von denen hätt’s doch sicher auch einer… einer getan, und, äh… Ha?"
Die Worte auf Oitas Zunge verdampften wie ein Tropfen Spucke auf heißem Stein, als er an Jirokous Seite die letzte Straßenecke nahm und einen ersten Blick auf die Wohnung der männlichen Hälfte ihrer Auftraggeber werfen konnte. "Wohnung" konnte man das allerdings auch nur nennen, weil der Kerl lediglich eine Hälfte des beschaulichen Doppelhauses angemietet hatte. Diese eine Hälfte war allerdings schon groß genug, um einige Stunden an Aufwand zu bedeuten, was diese ganze Umzieherei anging. Das Ausmaß an vermeintlicher Arbeit war es allerdings gar nicht, was Oita die Sprache verschlug, vor allen Dingen, weil der Herr des Hauses ihnen schon einen guten Teil davon abgenommen hatte. Denn im kleinen Garten vor dem Doppelhaus stapelten sich bereits so einige… Dinge, die es nur noch zu schnappen und in die neue Wohnung zu tragen galt.
"Alter, ernsthaft?"
Nein, was Oita den Atem raubte und seine Augen aufleuchten ließ, das war die gewaltige Sammlung an Ninja-Fanartikeln die sich im Garten stapelten. Von Gestellrahmen mit verdächtig scharf funkelnden Waffen wie Katanas und Kusarigamas, über Kleiderstangen mit Uniformen jeder Form und Farbe, bis hin zu Stapeln mit ANBU-Masken, die so echt aussahen, dass ihr Besitz für Privatleute sicherlich illegal war, fand sich hier eigentlich alles, um sowohl eine kleine Armee auszurüsten, als auch den nächsten Karneval haushoch zu gewinnen. Doch das war längst nicht alles: Für den etwas introvertierten Fan fanden sich etliche Haufen an Büchern und Schriftrollen, bei denen es sich größtenteils sicher um Mangas oder Romane handeln durfte. Manche von ihnen ähnelten allerdings auch denjenigen Schriftrollen, die gerne zur Aufzeichnung geheimer Jutsus benutzt wurden.
Verdammt, vielleicht steht in einer davon sogar schon, wie man sich unsichtbar macht!
Dann waren da noch die Fanartikel, die von einer echten Obsession mit dem Mythos Ninja zeugten: Actionfiguren und Puppen in Originalverpackung, mannsgroße Kissen, auf die jemand Abbilder berühmter Shinobi und Kunoichi gedruckt hatte, kleine und große Glasvitrinen mit so absurden Dingen darin wie Haarlocken und Kleiderfetzen, Gemälde von für die Ninjageschichte bedeutenden Orten, zusammengerollte Poster… und eine gewaltige ausgestopfte Version eines neunschwänzigen Fuchses.
"Wie oft habe ich es dir gesagt? Dein Spielzeug kommt nicht mit, Ende der Diskussion."
Die weibliche Stimme ihrer vermeintlichen Auftraggeberin war schrill und herrisch, doch Oita schenkte ihr trotzdem keine Beachtung. Sein Blick ging so hektisch von Objekt zu Objekt, dass sich seine Augen teilweise wie bei einem Chamäleon in zwei unterschiedliche Richtungen drehten. Auch seinen Prüfer ließ Oita links liegen als er zu einem rasanten Sprint ansetzte, der ihn bis auf wenige Zentimeter direkt an einen breiten Waffenständer haranbrachte, an dem ein halbes Dutzend verschiedener Schwerter lehnte.
So viel Kram… Kein Wunder hat sicher dieser Kerl ein paar Ninjas bestellt!
Fasziniert und mit ehrfürchtiger Vorsicht streckte Oita die Hand nach einer der Waffen aus, doch in genau der Sekunde, in der sich seine Finger um ein mit roter Seide umwickeltes Heft gelegt hätten, tauchte ein tiefschwarzer Schatten ihn und das Waffenregal in Dunkelheit.
"Finger weg!"
Mit einem noch immer extrem dümmlichen Gesichtsausdruck schaute Oita hoch, doch bevor er ins Antlitz des Besitzers dieser Schätze schauen konnte…
"Kouhei! Ich rede mit dir!"
…drehte der sich um und setzte seinerseits zu einem Sprint an. Seiner endete allerdings damit, dass sich dieser Berg von einem Mann auf die Knie fallen ließ, auf denen er ein paar Meter über den grünen Rasen schlitterte, bevor er in einer klassischen Entschuldigungspose vor der womöglich schlaksigsten Frau landete, die Oita je gesehen hatte.
"Ja, Schatz, ich bin hier Schatz."
"Das sehe ich!", schnauzte die schmale Dame den Hünen zusammen, "Tausendmal hab ich dir gesagt, dass du diesen ganzen Kram hier lassen sollst. Warum hast du es hier hinaus geschafft?"
"Schatz, du weißt doch, das ist kein Spielzeug, sondern Memorabilien und, äh, Antiquitäten…"
Doch die Frau achtete schon nicht mehr auf den Riesen. Stattdessen fixierte sie Oita mit einem scharfen Blick und fing an, auf ihn zu zu trampeln.
"Du! Bist du einer der Umzugshelfer? Was suchst du hier? Ich habe ausdrücklich danach verlangt, dass man sich zuerst um meine Wohnung kümmert! Hmm? Hey! Bist du taub? Oder stumm? Was. Willst. Du. Hier? Meine Güte! Ist hier denn niemand mit ein bisschen Grips gesegnet?!"
Oita, in dessen Kopf noch immer Schwerter und Schriftrollen fröhlich Polka tanzten, streckte lediglich seinen Arm aus und wies unverholen in Richtung Jirokou, frei nach dem Motto: Mach du das mal, ich bin hier und, äh… Halt die Stellung. He. Hehe. Schwerter… So viele…!
 
J

Jirokou Shunsui

Guest
Auf dem Weg durch den Park führten die beiden ungleichen Shinobi die Unterhaltung weiter. Oita machte auf Shunsui einen ziemlich gesprächigen und maximal entspannten Eindruck, sodass er zumindest mit keiner Prüfungsangst oder einem Ausfall rechnen musste. Andererseits handelte es sich hierbei um einen simplen Umzug, was sollte also schon groß schief gehen? Interessanterweise war das gerade der Punkt, an dem sich der Furasaki etwas störte – scheinbar hatte er etwas actionreicheres erwartet, zum Beispiel einen Kampf gegen andere Shinobi. Den Jirokou überkam bei diesen Worten das Gefühl, dass der Kleinere noch einen ziemlich romantischen Gedanken bezüglich ihrer Shinobikarriere hatte. War es an ihm ihn zu enttäuschen und diesen Traum platzen zu lassen? Die Welt war nämlich alles anderes als ein friedlicher Ort, das hatte er am eigenen Leib erfahren: Während seiner Kindheit wurden seine Eltern von Ninjas aus Soragakure ermordet, sodass er sich ins System eingeschlichen hatte, um es von innen heraus zu Fall zu bringen. Sein ganzes Leben lang hatten ihn Hass und Rache motiviert, doch in letzter Zeit hatte er sich mit einem etwas gemäßigteren Leben angefreundet. Noch haderte der junge Mann zwischen Licht und Dunkelheit, doch wie es sich endgültig entwickeln würde, blieb noch abzusehen. Zumindest für den Augenblick war es ihm gelungen, sich aus den Krallen seiner dunklen Gedanken des Hasses und der Rache zu befreien, doch es war ein immerwährender Kreislauf des Todes. Der Blondschopf warf dem Jüngeren einen nachdenklichen Blick durch die Brillengläser zu. Jemanden sterben sehen, einer Person das Leben zu nehmen, so etwas veränderte einen Menschen. „Auch gewöhnliche Menschen brauchen Hilfe – man kann nicht allein mit Kämpfen Gutes erreichen.“ Wenn er ehrlich war, dann war es gerade das Kämpfen und der daraus resultierende Verlust, der den ewigen Kreislauf am Leben hielt. „Wenn du etwas älter und bereit dazu bist, wirst du sicherlich auch dazu kommen. Aber sei dir bewusst, dass keine friedvolle Welt da draußen herrscht. Ein Menschenleben zu nehmen … verändert dich.“ Bei diesen Gedanken schwirrten Gedanken durch seinen Verstand, die Anzahl an Menschen, die er selbst gesehen hatte. Angefangen von seinen ermordeten Eltern, über den alten Kaito, bis hin zu gewöhnlichen Söldnern und auch hochrangigen Nuke-Nin wie Kato Shou den Meisterdieb. Besonders letzteres Bild, aufgespießt durch unzählige Holzspieße, verweilte für einen Augenblick in seinem Inneren. Der Jirokou hatte nicht sonderlich viel Mitgefühl für andere Menschen und war die Zeit über immer weiter abgestumpft. Aber es war doch erfrischend zu sehen, dass es noch Menschen gab, die Optimisten waren und sich ihren Träumen hingaben. Ein wenig mehr Zeit und Jobs wie diesen Umzug würden Oita davon abhalten, das wahre Grauen dort draußen kennen zu lernen, also sollte er die Zeit genießen. „Aber wenn du bereit bist stärker zu werden und deine Taijutsu-Kenntnisse verbessern möchtest, stehe ich immer zur Verfügung.“ Holla die Waldfee! So etwas gab der Blondschopf nicht alle Tage von sich. Man sah Shunsui sicherlich nicht an, dass er durchaus begabt und ausgebildet im Nahkampf war. Ob seine Worte glaubhaft klangen? Das würde Oita wohl in einem Training herausfinden müssen, bei dem sich der Jirokou sicherlich nicht zurückhalten würde. Nein, das hatte schon seine letzte Sparringpartnerin erfahren müssen. Aber sie hatte davon gelernt und war erstarkt rausgekommen, also vielleicht brachte es auch dem jungen Furasaki etwas.

Der falsche Brillenträger betrachtete seinerseits ebenfalls interessiert die Waffen, denn er spielte selbst mit dem Gedanken, sich eine Waffe zu besorgen. Er hatte jedoch eine genaue Vorstellung und musste sie wohl selbst anfertigen und noch war er nicht soweit. Aber sicherlich bald. Während seine goldenen Augen über die ganzen Besitztümer. Dieses Hobby wurde ganz offensichtlich und lautstark nicht von jedem, denn während der ganzen Diskussion machte der weibliche Part klar, nichts damit zu tun haben zu wollen. Relativ passiv beobachtete er wie ein wahrer Hüne von einem Mann Oita verbat, seine Schätze anzufassen, um gleich im nächsten Augenblick vor seiner Geliebten auf die Knie zu gehen. Ein wirklich ungleiches Pärchen, wenn er jemals ein unpassenderes Paar gesehen hatte. Die gute Frau schien auch ordentlich Temperament zu haben, denn sogleich bekam der Furasaki eine wahre Tirade ab. Zeit also einzuschreiten und sich vorzustellen – nicht dass Oita sowieso auf ihn verwies. „Hallo, mein Name ist Jirokou Shunsui und das ist Furasaki Oita. Wir sind von der der Dorfverwaltung beauftragt worden, bei diesem Umzug auszuhelfen.“ Plötzlich drehte sich der Hüne um und seine Augen glitzerten den blonden jungen Mann an. „Kann es sein … seid ihr wirklich Shinobi?“ Die Frau klatschte sich die Hand auf die Stirn, während der Kerl kurioserweise die Hände des Jirokou in seine eigenen Händen nahm. „Es ist eine Ehre endlich einen von euch kennen zu lernen. Ihr müsst mir alles über euch erzählen.“ Bei diesem Satz erklangen die Worte des Furasaki erneut in seinen Gedanken: „Deswegen gibt’s für sowas ja auch, äh… normale, ähm, Leute, die… äh, von denen hätt’s doch sicher auch einer… einer getan, und, äh… Ha?“ So langsam überkam ihn eine Vermutung, warum gerade zwei Shinobi für diesen Auftrag ausgewählt worden waren. Und der offensichtlichste Grund war die begeisterte und über beide Ohren strahlende Person vor ihm. „Das ist meine Frau Yamane Hoshiko und ich bin Horikoshi Kouhei.“ Mhh, das hatte er ja bereits aus der Jobbeschreibung heraus gewusst. Shunsui hab die Augenbrauen und deutete auf seine Hände, die der Hüne sofort losließ. „Oh entschuldigt, ihr seid bestimmt müde. Wollt ihr euch setzen oder etwas trinken?“ Völlig unpassend, schließlich hatte keiner bisher etwas getan, was eine Pause gerechtfertigt hätte. „Kouhei!“ Bei diesen schnappenden Worten zuckte der Mann zusammen und die Frau war mit dem Fuß auf den Boden gestampft. „Die sind hergekommen, um zu helfen, nicht um dich mit irgendwelchen Geschichten zu unterhalten.“ Oi, da schien aber jemand ganz und gar nicht begeistert von Shinobi zu sein. „Wenn ihr schon mal hier seid, dann packt die Sachen und bringt sie zur neuen Wohnung. Ehrlich, ich bin nur von Idioten umgeben!“ Damit machte sie kehrt und stürmte davon. Kouhei stürmte ihr hinterher. „Warte doch Schatz…“ Und damit waren die beiden Shinobi wieder zu zweit. „Alles klar, du hast unsere werten Auftraggeber gehört. Schnapp dir was und lass uns loslegen.“ *Je früher wir fertig sind, desto besser.* Dieses ungleiche Pärchen war eine wirklich komische Kombination und er hatte keinerlei Lust darauf, sich länger als nötig mit ihnen abzugeben. Aus diesem Grund schaute der Jirokou, welche Kisten schwer waren, nahm gleich mehrere auf einmal und lief los. Jetzt nur darauf achten, dass sie im Gleichgewicht blieben und nicht stürzten!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Beiträge
156
Alter
14
Größe
1,43m
Fraktion
Sora
Dorf
Iwa
Steckbrief
Link
Als Oita ein zweites Mal nach einer der Waffen griff, unterbrach ihn niemand. Genussvoll ließ er seine Finger über den Griff einer langen Naginata gleiten, fuhr neugierig die Kurven zweier Saigabeln entlang und bestaunte sein Spiegelbild im breiten Kopf einer Streitaxt. Dabei allerdings wechselte Oitas Blick ziemlich schnell von Staunen zu Skepsis, bevor er sich merklich verfinsterte.
Dieses Teil allein sieht schon verdammt schwer aus. Wie viele von denen hier insgesamt wohl herumgammeln? Wenn einer vielleicht drei oder vier dieser Waffen gleichzeitig geschleppt kriegt, und hier mal so geschätzt ein, zwei, vier Dutzend herumliegen, dann müssen wir… X-Mal hin und her. Verdammich…
Unglücklich schaute Oita zu seinem Prüfer Jirokou, der richtig professionell wirkte, so stoisch wie er sich gerade von der aufgebrachten Auftraggeberin anschnauzen ließ. Vorhin hat er zwar durchblicken lassen, dass er was von Taijutsu versteht, aber wie der Muskelberg sieht er nicht aus. Der Riesenkerl von vorhin, der hätte viel besser hierher gepasst. Von dem war allerdings schon nichts mehr zu sehen, was wohl erklärte, warum Oita sich die Waffen in Ruhe hatte anschauen können. Auch die bessere Hälfte des Typen machte sich jetzt vom Acker, worauf Jirokou seinerseits zur Arbeit ansetzte.
"Alles klar, du hast unsere werten Auftraggeber gehört. Schnapp dir was und lass uns loslegen."
"Äh, ja, was das angeht…"
Doch da hatte sich Jirokou bereits ein paar verdächtig schwer aussehende Kisten geschnappt und war in überraschendem Tempo davongestiefelt. Soviel dazu, dass er nach nich sonderlich viel Muckies aussieht.
Eilig schnappte sich Oita zwei leichtere Pakete, schwang sich je eines auf jede Schulter und eilte seinem Prüfer nach. Die ersten paar hundert Meter zu ihrem vermeintlichen Ziel waren glücklicherweise nicht sonderlich anstrengend, und es schien auch, als würde Jirokou erstmal keine allzu harte Gangart vorlegen, weshalb Oita es zumindest schaffte, auf Hörweite zu dem älteren Ninja aufzuschließen. Ein bisschen schreien musste er zwar, aber hey, hier wurde gearbeitet. Darüber würde sich doch sicher keiner der Anwohner beschweren.
"Hey, äh, Jiro-senpai? Ist das hier der ganze Plan? Also, dass wir den Mist einfach so hin- und herschleppen?" Oita suchte kurz nach den richtigen Worten, die ihn hoffentlich nachdenklich und nicht etwa faul wirken ließen, und meinte weiter: "Schon klar dass man uns nicht für diesen Job eingeteilt hat, um mit Ninjutsus um uns zu werfen, aber… Du weißt schon… Du hast nicht zufällig einen Trick auf Lager, der uns das Ganze einfacher machen könnte, oder? Also richtige Bunshin oder so. Vielleicht könnte man ein paar der größeren Möbelstücke auch vorher versiegeln und dann als Schriftrolle transportieren? Ich meine, das ist ja cooles Krafttraining und so, aber… Ja, äh, unser Auftraggeber fände das sicher auch klasse, wenn man ihm ein paar coolere Ninja-Tricks zeigt!"
Irgendwo weiter hinten wurde lautstark ein Fenster zugeschlagen. "Der Kerl scheint ja schließlich ganz vernarrt in Ninjas zu sein. Ich kann's irgendwo ja auch nachvollziehen, aber, ich meine, Kumpel, irgendwann ist's auch mal genug, nich wahr? Hast du zum Beispiel diesen gruseligen Fuchs gesehen? Andererseits war auch richtig cooler Kram dabei, das muss man ihm lassen. Dieser Berg an Comics? Manche davon sahen echt steinalt aus."
die beiden um eine Ecke bogen, schaffte es Oita gerade so, einer müde in der Sonne liegenden Katze auszuweichen, die den beiden Ninja trotzdem einen hasserfüllten Blick nachschickte. "Jedenfalls scheint er echt auf dieses ganze Shinobi-Zeug zu stehen, ist aber selber keiner, oder? Ist das nicht seltsam? Wenn selbst ich's ins dritte Jahr geschafft hab, hätte sich der Kerl doch locker zum Jounin prügeln können. Für die Prüfung hier hätt's jedenfalls locker gelangt. War deine Genin-Prüfung eigentlich auch sowas wie meine hier? Oh, und hast du schonmal an einer für Chuunins teilgenommen? Muss man irgendwas Besonderes machen, um dafür zugelassen zu werden oder so?"
 
J

Jirokou Shunsui

Guest
In seinen Händen trug Shunsui mehrere Kisten aufeinander, die wohl viel zu schwer für normale Menschen gewesen wären – vermutlich auch für einen jungen Akademisten wie Oita. Der Jirokou erwartete keinesfalls vom Prüfling, dass er es ihm gleich tat und alles von A nach B mit purer Muskelkraft schleppte. Das hier war immer noch eine Prüfung und es galt Köpfchen zu beweisen. Der Blondschopf selbst musste keine Eignung zum Genin absolvieren, insofern war dieser Umzug für ihn reines Krafttraining. Der Furasaki auf der anderen Seite musste beweisen, über welche Fähigkeiten er verfügte, damit Shunsui eine Empfehlung für die Karriere als Shinobi aussprechen konnte. Ob er dies mit körperlichen Fähigkeiten bewies oder doch gar auf Ninjutsu – oder Gott bewahre Genjutsu – zurückgriff, lag ganz in seiner Entscheidung. Obgleich er den Nahkampf und die körperlichen Fähigkeiten favorisierte, ging es nicht um seine subjektive Meinung, sondern die objektive Einschätzung des Schwarzhaarigen. Dieser kam auch nach einigen Metern zu ihm aufgeschlossen und erkundigte sich genau nach diesem Fakt. *Er schaltet schnell.*, schoss es dem Jirokou durch den Kopf. In der Tat, der Junge schien sich nicht mit dem Status Quo zufrieden zu geben, die Kisten einfach von einer Wohnung in die nächste zu transportieren, sondern hinterfragte die Aufgabenstellung und suchte nach Möglichkeiten, diese einfacher und schneller abzuschließen. Diese Art der Herangehensweise war genau das, was einen guten Krieger ausmachte und nach was er Ausschau hielt. „Das ist deine Prüfung Furasaki-kun, also zeig mir ruhig deine Fähigkeiten, um die Aufgabe einfacher und schneller zu absolvieren. Auch im Einsatz musst du Köpfchen beweisen und manchmal unorthodoxe Methoden wählen.“ Der Schwarzhaarige dachte auf jeden Fall gut mit, seine Lösungsvorschläge waren wirklich nützlich. Schade nur, dass Shunsui über kein Klonjutsu verfügte, was in dieser Situation sicherlich sehr nützlich gewesen wäre. Andererseits war Ninjutsu nicht sein Metier, von daher kam er auch ohne ganz gut aus. „Und wenn unsere Auftraggeber zufrieden sind, dann umso besser. Lass dich nur nicht von der Frau erwischen.“, teilte er dem Jungen etwas grinsend mit. Die würde sicherlich ganz und gar nicht auf eine Kostprobe von Ninjutsu stehen. Der gute Oita war eine ziemliche Labertasche, aber Shunsui störte sich nicht sonderlich dran. „Ja, manche Leute haben komische Hobbies. Zum Beispiel Comics oder Ninja-Artefakte sammeln.“ *Oder einer Organisation beizutreten, um sie von innen heraus zu zerstören.* Diesen Gedanken vertrieb der Blondschopf ganz schnell mit einem Kopfschütteln. Das war jetzt nicht die richtige Zeit, darüber nachzudenken. Der Jirokou versuchte ein wenig leiser als der Andere zu sprechen, da er nicht unbedingt die gesamte Nachbarschaft an ihrem Gespräch und ihrer Tätigkeit teilhaben lassen wollte. „Ich hatte eine ganz klassische Prüfung: Erst die Theorie und dann die Vorführung einiger Jutsus.“ Shunsui hatte nicht sonderlich viele warme Erinnerungen an seine Zeit als Akademist, war er doch aufgrund seines Alter Ego’s des Öfteren aufgezogen worden. „Ich habe noch nie an einer Chuuninprüfung teilgenommen, ich denke dafür muss man eine Anzahl an Missionen erfolgreich abgeschlossen haben.“ Der falsche Brillenträger konnte dem Prüfling leider keine zufriedenstellende Antwort geben, denn die Wahrheit wäre gewesen, dass er sich all‘ die Jahre absichtlich dumm und ungeschickt angestellt hatte und deshalb niemals zu einer Chuuninprüfung eingeladen worden war. Nach einigen hundert Metern hatten sie es schließlich geschafft, und konnten die erste Ladung an Kisten ablegen. Nachdem sie zurück zum Startpunkt gelaufen waren, hielt Shunsui jedoch inne, und zögerte eine zweite Runde Kisten schleppen hinaus. Der junge Mann griff in seine Taschen und warf einige Rollen auf den Boden, während er dem Furasaki einen Blick zuwarf. „Los, zeig mir mal was du kannst! Auch andere Ideen sind willkommen, je schneller wir hier fertig sind, desto besser!“ Jetzt würde er sehen, ob der Junge auch sein Köpfchen benutzen würde, um ihre Aufgabe so leicht wie möglich zu machen.
 
Beiträge
156
Alter
14
Größe
1,43m
Fraktion
Sora
Dorf
Iwa
Steckbrief
Link
Als das vermeintliche Ziel der beiden Shinobi überraschend schnell in Sicht kam, atmete Oita merklich auf. Schweiß stand ihm keiner auf der Stirn, die Muskeln schmerzten auch nicht, und seine Lunge schien ebenfalls in Top-Form, allerdings…
Wenn wir das ein paar Mal machen, vor allem mit den schwereren Dingern… uff, besser gar nicht erst dran denken.
Oita gab sich Mühe, seine beiden Kisten einerseits vorsichtig abzustellen, aber andererseits auch etwas angestrengt und außer Puste zu wirken. Vielleicht ließ sich sein Prüfer Jirokou mit der Zeit zu einer etwas pünktlicheren Mittagspause hinreißen. Der wiederum hatte Oitas Fragen bisher nur spärlich und zurückhaltend beantwortet, aber vermutlich war in der aktuellen Situation nichts Anderes zu erwarten gewesen. Oita streckte die Arme, während er sich Jirokous wenige Worte durch den Kopf gehen ließ.
Ich kann scheinbar so ziemlich machen, was ich will, solange die Aufgabe erledigt wird und dieses schräge Pärchen zufrieden ist. Hmm…
Nachdenklich schaute Oita sich um. Im Moment befanden sich sein Prüfer und er noch vor dem Haupteingang zur neuen Bleibe ihrer Arbeitgeber, einem ausladenden Mehrfamilienhaus mit insgesamt drei Stockwerken. Dem großen Schemen im zweiten Stock nach zu urteilen befand sich dort das angehende Domizil des Paars, was schonmal ein unschönes Problem war.
Zweiter Stock, heißt Treppen, heißt laufen, heißt enges Treppenhaus, vermutlich… bah.
Sicherheitshalber trat Oita an das Gebäude heran und warf einen Blick durch die offene Eingangstür ins Innere. Tatsächlich schienen die Flure relativ breit, sodass auch gröberes Mobiliar wie Schränke und Sofas theoretisch über diesen Weg transportiert werden können sollten.
Davor sollten wir uns aber wohl Gedanken über den vielen Kleinkram dieses Riesen machen. Der ist nicht schwer, aber eben viel.
Oita wandte sich erneut seinem Prüfer zu, der in diesem Augenblick ein paar Schriftrollen hervorzauberte und in seine Richtung warf.
"Los, zeig mir mal was du kannst! Auch andere Ideen sind willkommen, je schneller wir hier fertig sind, desto besser!"
Oita bedankte sich mit einem knappen, aber ehrlichen "Danke, Senpai", bevor er seinen Gedanken wieder freien Lauf ließ.
Was man hat, hat man, aber auf den ersten Blick bringen uns die nicht sonderlich weiter. Den Krimskrams separat in Rollen zu packen würde ewig dauern, und wenn ich die Wahl hab zwischen stundenlangem Latschen und stundenlangem Siegelzeichnen…
Oita legte den Kopf schief und zeigte einen Gesichtsausdruck, als hätte er eben in eine Zitrone gebissen. Das ist beides Mist! Aber was bleibt sonst? Hier soll doch eigentlich Schulwissen abgefragt werden, oder zumindest irgendeine Leistung… Aber da ist nichts dabei, was uns weiterbringt, oder?
Während sich Oita sichtlich anstrengte, einen Plan zu formulieren, verselbstständigten sich seine Gedanken hörbar und er fing an, leise vor sich hin zu murmeln. Zusätzlich fing er an, mit den Schriftrollen zu spielen, ließ sie über den Boden gleiten, stapelte sie und probierte allerhand andere Dinge aus.
"Was war da noch gleich… das Henge? Man könnt’ sich in einen der Auftraggeber verwandeln und… nah, das würde denen nicht gefallen, Punktabzug, meh. Kawarimi? Zum Tausch mit Kleinkram ok, aber hierfür… kostet auch viel zu viel Chakra. Bunshin machen nix, Tobidôgu ist wie gesagt zu langwierig… Was, wenn wir eine Kanone basteln, alles Zeug reinstecken und mit nem Explosionssiegel abfeuern? Nah, dabei geht das Zeug kaputt, und sowieso, woher soll man das Material bekommen um…"
Unzufrieden schüttelte Oita den Kopf, kratzte sich den Nacken und wirkte auf einmal überraschend nervös. "Mensch, das wäre doch gelacht… Muss doch irgendwas geben… Draht… Flaschenzug… kleiner Wagen… aber woher…? Ugh, nein! Vielleicht… nein, auch nicht… Dann womöglich… Oder doch lieber… Ach, komm schon!"
Oita knurrte und schnaubte wie ein Tier, bevor er sich heftig über die Stirn rieb und zu Jirokou hinübersah. "Senpai, wir müssen doch zwei Wohnungen ausräumen, oder? Könnten wir vielleicht, bevor wir mit dem Ninjazeug des Typs weitermachen, erst bei der anderen vorbeischauen und gucken, was da so rumliegt?"
Eigentlich ohne auf eine Antwort abzuwarten schlenderte Oita da schon los, stoppte allerdings an der Grundstücksgrenze und sah zurück zu seinem Prüfer, den er derweil mit weiteren Fragen löcherte:
"Vielleicht gibt’s dort ja irgendetwas, das uns helfen könnte. Außerdem ist es sicher sinnvoll, die ganze Situation zu kennen, bevor man einen Plan schmiedet, oder? Apropos: Siehst du das genau so, dass die zwei bisherigen Wohnungen etwa drei Straßen auseinander liegen, das wären dann… was, 200 Meter, plus, minus? So zwischen Eingang und Eingang, meine ich, also die Höhe der Wohnung jetzt nicht mitgerechnet. Außerdem meintest ja vorhin extra, dass das meine Prüfung sei. Heißt das, du hilfst gar nicht, oder kaum, oder wenig? Ich soll zeigen, was ich kann, schon klar, aber… das hat ja auch was mit Führungsstärke zu tun, dass man die Leute, die einem zur Verfügung stehen, richtig einsetzt, äh, richtig?"
Ein knappes, unsicheres Lächeln, dann: "Also, echt jetzt, ich will mich garantiert nicht um ehrliche Arbeit drücken oder so, aber, ähm… Ja… K-können wir dann?" Und um eilig das Thema zu wechseln: "Von wegen Chuuninprüfung vorhin, du meintest doch, man bräuchte ein paar Missionen auf dem Kerbholz. Wie viele hast’n du schon so gemacht? Und war da irgendwas dabei wie, äh… das hier?"
 
J

Jirokou Shunsui

Guest
Aufmerksam und interessiert beobachtete Shunsui seinen Prüfling, der für den Augenblick nicht wirklich weiter zu wissen schien. Hätte es sich heute um einen richtigen Einsatz gehandelt, so hätten sie vermutlich nicht so viel Zeit zum Überlegen gehabt und hätten stattdessen improvisieren müssen, aber zum Glück war es ja nur ein harmloser Umzugsjob. Hier hatten sie nichts weiter als den größten Shinobi-Fan aller Zeiten und seine treue Gefährtin, Fräulein Nichts-ist-mir-recht zu fürchten. Apropos ihre Auftraggeber, vereinzelt konnten die (anderthalb) Shinobi Gesprächsfetzen auffangen. „… können nicht übernachten…“ „…größter Traum, das weißt du doch…“ „… schläfst auf der Couch, wenn…“ Als der Jirokou die Gesprächsfetzen vernahm, verdrehte er lediglich die Augen. Wo waren sie hier nur wieder hineingeraten? Der falsche Brillenträger schien ein richtiges Talent dafür zu haben, die seltsamste Art an Menschen anzuziehen. Bei diesem Gedanken fiel sein Blick auf Oita, und es kam ihm eine Idee, wie der Junge ein paar Pluspunkte verdienen konnte. „Vielleicht können wir ja all‘ sein Zeug in einer Schriftrolle versiegeln und ihm übergeben. Dann hat er ein richtiges Shinobi Andenken und seine Frau bemerkt nicht, dass er die Sachen alle dabei hat. Bestimmt wäre er damit sehr zufrieden und würde das auch der Dorfverwaltung mitteilen.“, teilte er dem Furasaki halblaut mit. Ob er den Wink mit dem Zaunpfahl verstand?

Oita indes war voll und ganz damit beschäftigt, sich einen Reim auf Shunsui’s Worte zu machen und nach einem einfacheren Weg zur Bewältigung dieses Umzuges zu suchen. Zwar murmelte er leise vor sich hin, sodass man ihn kaum verstehen konnte, doch der Jirokou verstand sich praktischerweise im Lippenlesen. Dadurch konnte er natürlich nicht Wort für Wort verstehen, aber zumindest gewährte ihm dies einen Einblick in die Überlegungen des Prüflings. Zu seiner gelinden Überraschung, hatte der Furasaki einige interessante Ideen. *Ziemlich einfallsreich.*, bestätigte er dessen Mühen in Gedanken. Mit ein wenig Erfahrung würde aus ihm sicherlich ein guter Kämpfer werden, der sich hoffentlich in Richtung Taijutsu entwickeln würde. Möglicherweise fand Shunsui in ihm ja einen Lehrling, dem er Techniken beibringen und auf ein höheres Level bringen konnte. In einem anderen Leben hätte der Jirokou es ihnen Beiden unglaublich einfach machen können, indem er nach einigen Fingerzeichen einen großen hölzernen Karren erschafft hätte, der selbstständig von A nach B gefahren wäre. Aber leider verfügte er nicht über solche Fähigkeiten, sondern war eher der Typ fürs Grobe. In der Zwischenzeit war Oita schließlich zu einer Entscheidung gekommen und wollte zuerst das Haus der Frau erkundigen. *Das wird ihr bestimmt gefallen.*, stellte Shunsui innerlich belustigt fest. Hatte sie nicht deshalb ein Theater zu Beginn gemacht? „Alles klar, dann lass uns losgehen.“, bestätigte er ihm knapp und lief neben seinem Kohai her. Urplötzlich blieb dieser stehen und wäre beinahe vom größeren Shinobi umgerannt worden, hätte dieser nicht entsprechende Reflexe gehabt und wäre ebenfalls gestoppt. Oita war richtig in Fahrt gekommen und löcherte ihn unaufhörlich mit weiteren Fragen. Anfangs sammelte er durchaus Pluspunkte bei ihm, indem er seine Vorgehensweise offenbarte. Das war durchaus richtig, man musste zunächst alle Fakten kennen, ehe man einen guten Plan erstellen konnte. Danach allerdings warf er Shunsui den Ball zu und fragte vorsichtig nach seiner heutigen Rolle nach, ob es nicht etwas mit Führungsstärke zu tun hätte, die Leute – also Oita – richtig einzusetzen. Damit traf er einen Nerv bei ihm und rief durchaus eine Reaktion hervor. *Dieser kleine…*, schoss es ihm durch den Kopf, während er Oita mit einem grimmigen Grinsen bedachte. Na warte, er wollte also Hilfe haben, die konnte er haben! Ohne ein weiteres Wort zu sagen, ergriff er den Kleineren am Arm und machte plötzlich einen riesigen Satz. Die Beine des Jirokou traten mit einem schwindelerregendem Tempo auf den Boden auf und katapultierten die beiden Shinobi so die Straße entlang. Auf diese Art und Weise waren die zweihundert Meter in Sekundenschnelle überbrückt und der Jirokou klopfte sich imaginären Staub von den Kleidern. Was wohl der Schwarzhaarige dazu sagen würde? Sicherlich war er von diesem Tempo etwas überrumpelt worden und es hätte den falschen Brillenträger überrascht, wenn dieser bei der Geschwindigkeit auch die Augen hätte offenhalten können. „So, ich hoffe du weißt meine Hilfe zu schätzen.“, teilte er dem Jungen nun mit, während sich ein leichtes Grinsen auf sein Gesicht schlich - in Oita’s Anwesenheit schien Shunsui wirklich etwas aufzutauen. Was würde die Beiden wohl noch am heutigen Tag erwarten?

„Wie viele Missionen? Das weiß ich nicht genau.“ teilte er dem anderen grübelnd mit. „Aber während meinen letzten Aufträgen mussten wir eine verschwundene Prinzessin finden, einem Meisterdieb – der sich als Jounin herausstellte – das Handwerk legen und einen Mörder durch mehrere Länder jagen. Also ein Kinderspiel, vergleichen mit dem heutigen Auftrag.“, teilte er dem Anderen trocken und scherzend mit. So langsam fühlte er sich wohler in seiner Haut, scheinbar half er Oita heute genauso, wie der andere ihm half, sich an ein Auftreten in der Öffentlichkeit zu gewöhnen. Gut gelaunt durch den kleinen Kraftakt suchten seine Augen das neue Haus ab, welches deutlich kleiner war als das neue Haus. Kein Wunder, dass die beiden umziehen wollten. Shunsui’s Augen fielen auf einen Karren, mit dem man sicherlich mehrere Sachen auf einmal transportieren konnte. Aber gab es noch etwas Anderes, dass sie nutzen konnten, um die Arbeit einfach zu machen?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Beiträge
156
Alter
14
Größe
1,43m
Fraktion
Sora
Dorf
Iwa
Steckbrief
Link
"Äh, Senpa-?"
Wusch! Im einen Moment noch hatte die Welt ganz normal ausgesehen, war es ein schöner, geruhsamer Tag gewesen. Jetzt waren da nur noch bunte Streifen, Luft die viel zu schnell zum Atmen war, und ein plötzliches, sehr, sehr unangenehmes Schwindelgefühl.
WaszumGeierpassierthiergeradeverdammichnocheinsstopstopstop!
Oitas Mund öffnete sich, doch anstatt seinen verwirrten Gedanken Ausdruck zu verleihen, schlabberte seine Zunge im Wind wie bei einem Hund. Spucketröpfchen flogen durch die Gegend, Tränen schossen Oita in die Augen und irgendwo zwischen Schulter und Arm brannte ein lichterloher Schmerz.
ZumindestistderArmnochdranaberwielangenochohGottmachdasesaufhört!
Als hätte irgendeine traurige Gottheit das kleine Stoßgebet wahrhaftig erhört kam die Welt tatsächlich und so rasant zum Stehen, wie sie eben noch verzerrt worden war. Oitas schmächtiger Körper kam damit allerdings genauso wenig zurecht wie mit der plötzlichen Geschwindigkeit, sein Magen drehte sich im Kreis, sein Blick brauchte eine halbe Minute, um auch nur irgendetwas wieder in Fokus zu bringen, und seine Beine zitterten merklich. Unsicher stolperte er zum erstbesten… Ding, das ihm Halt geben konnte, und nahm sich ein paar ausgiebige Augenblicke, um wieder zur Besinnung zu kommen.
Als er das allerdings geschafft hatte, war das erste, was er sah, die unscheinbare Gestalt seines Prüfers, der scheinbar geduldig auf den kleinen Schüler wartete. Dabei bemerkte Oita zwar nicht, wie der sonst so professionelle Ninja sich ein selbstzufriedenes Lächeln erlaubte, doch auch so begriff er langsam, was eben passiert war.
Meine Güte, da stellt man ein paar zweckmäßige Fragen, und schon wird einem der Arm halb abgerissen.
Noch immer sichtlich mitgenommen wagte Oita, von seinem Prüfer wegzuschauen und nachzusehen, wo er die beiden überhaupt hingebracht hatte. Eine kleine Wohnung im selben Viertel wie die anderen beiden, so schien es. Sein Blick kehrte zum stillen Prüfer zurück.
"Botschaft angekommen, Senpai", brachte Oita grade so heraus, bevor er sich unter großen Mühen zu unbeeindruckender, aber voller Größe aufrichtete, Sabber und Tränen aus seinem Gesicht wischte und dann ein breites Grinsen aufsetzte. "Meine Prüfung, mein Problem, schon verstanden."
Aber verdammt, das hätt er ja auch einfach sagen können. Andererseits… War das schon beeindruckend. So schnell… Alleine wäre er sicher längst fertig.
Als würde er sich nun auf seine Arbeit konzentrieren, drehte sich Oita zum Garten der kleinen Wohnung um, sah jedoch immer wieder auffällig unauffällig zu seinem Prüfer hinüber.
Wenn einer so schnell rennen kann, dann kann er sich auch so ziemlich alles erlauben, unsichtbar oder nicht. Vielleicht… Ech, nein, zu anstrengend. Oder?
Von der Aussicht auf ehrliches körperliches Training abgeschreckt widmete sich Oita nun tatsächlich der vor ihm liegenden Aufgabe, doch die wirkte auch nicht sonderlich erholsamer. Denn obwohl der Junge erst jetzt bemerkte, dass das Ding, an das er sich gelehnt hatte, ein kleiner hölzerner Karren war, also so ziemlich genau das, woran es den beiden Umzugshelfern gemangelt hatte, sah Oita doch im selben Moment das zweite und möglicherweise viel größere Problem vor sich: den Hausrat ihrer Auftraggeberin.
Es sind keine zigtausend Kleinteile, ok, aber irgendwie… hmm.
Etwas unentschlossen schaute Oita die Kiste an, die da im Garten stand. Denn mehr war es tatsächlich nicht: Eine einzelne Kiste, gefertigt aus dunklen Holzbrettern, die nahtlos aneinander gefügt worden waren. Allerdings anders als beispielsweise Kisten für Obst, eine Schatztruhe oder der handelsübliche Umzugskarton maß diese Kiste ganze zwei Meter in jede Richtung und überragte Oita damit deutlich. Zudem war sie auf den ersten Blick gerade ein paar entscheidende Zentimeter zu groß, als dass man sie auf den Karren hätte wuchten können.
Und ins Treppenhaus in der neuen Wohnung passt das Teil auch nicht. Naja, wenn wir Glück haben wird’s genügen, es in den anderen Garten zu schaffen. Aber bei der Auftraggeberin auf Glück zu hoffen…
Oita verzog das Gesicht, näherte sich der Kiste und berührte das Holz. Es war glatt und zeugte von echter Handwerkskunst, vor allem weil es wirklich keinerlei Fugen aufwies, durch die ein neugieriger Ninjaschüler ins Innere hätte blicken können.
Probeweise ging Oita in die Knie, suchte nach einer greifbaren Kante, presste seine Finger unter die Kiste und übte ein bisschen Kraft aus. Dann ein bisschen mehr. Und noch ein wenig. Kurz, bevor sein Rückgrat aus seinem Körper zu springen drohte, gab er auf, Kopf rot, Stirn schweißnass.
Großartig. Eine riesige Kiste, die vermutlich doppelt soviel wiegt wie der gesamte Hausrat des Riesen zusammengenommen. Toll. Das hat gerade noch gefehlt.
Niedergeschlagen torkelte Oita zurück und plumpste wie von selbst auf seinen Hosenboden. Den Blick auf die Kiste gerichtet fing der Junge erneut damit an, leise zu murmeln:
"Als ob der andere Kram nicht gereicht hätte. Jetzt haben wir auch noch dieses Ding am Hals. Das krieg ich nie und nimmer gelupft. Wahrscheinlich bleibt uns nix anderes übrig, als das Teil aufzumachen und auszuräumen."
Mit einem kleinen Schimmer Hoffnung im Gesicht stand Oita wieder auf, umrundete die Kiste, suchte nach irgendeiner Art von Öffnung und fand… Eine einzelne Fuge, über die irgendjemand eine ganze Menge Siegel geklebt hatte. Keine Ninjasiegel, sondern schlichte Klebezettel, die mit ihren leuchtend roten Ausrufezeichen ganz deutlich eines riefen: "Hier nicht aufmachen!".
"Soviel dazu."
Nachdenklich nahm Oita ein paar Schritte zurück, steckte die Hände in die Hosentaschen und legte den Kopf schräg. Außenstehende mochten denken, dass Oita seinen Grips anstrengte und intensiv darüber nachgrübelte, was zu tun war. Der Teil kam allerdings erst später, denn für gute zehn Minuten stand Oita einfach nur da und dachte… nichts. Er schaute lediglich ratlos aus der Wäsche und dachte einfach gar nichts.
Erst ganz, ganz langsam formten sich in seinem Dickschädel frische Gedanken. Na gut. Na schön. Keine Panik. Noch hab ich alles im Griff. Ich brauch jetzt halt zwei gute Ideen anstatt einer. Kein Ding. Wir haben jetzt einen Wagen. Das macht viel aus. Mein Prüfer hilft mir nicht, aber hey. Kein Problem. Alles in Ordnung. Da sind ja nur zigtausend blöde Fanartikel und eine verdammt schwere Geheimkiste, die man irgendwie von A nach B bringen muss. Nein, nicht "man" – ich. Der kleinste Kerl, den sie finden konnten. Großartig, Leute. Super Missionseinteilung, ganz ehrlich. Läuft das eigentlich immer so? "Hmm, wir brauchen jemanden, der ein Schiff bewacht. Hey, ich weiß, dieser eine Kerl der nicht schwimmen kann! Ja, großartige Idee!" Ugh. Mistiger Job.
Oita rieb sich die Stirn, atmete durch und seufzte. Hat ja alles keinen Wert. Zurück zum Zeichenbrett. Also dann…
Doch egal, wie Oita anschließend nachdachte, es kamen ihm nur die immer gleichen Ideen in den Sinn, von denen keine so wirklich hinhauen zu wollen schien. Und was noch schlimmer war: Während sich Oita so seine Gedanken machte, platzte schlagartig die Präsenz seines Prüfers zurück in sein Gedächtnis.
Argh, da war ja was! Das hier ist immer noch eine Prüfung, und so wie's aussieht… Oita schaute zum Himmel, wo die Sonne strebsam in Richtung Höchststand wanderte. Nein, die Zeit hat net angehalten. Schade. Kann wahrscheinlich froh sein, dass mich Senpai überhaupt so lange nachdenken gelassen hat.
Missmutig ließ Oita einen letzten Blick über den Vorgarten schweifen, bevor er die Augen zumachte und sein schweres Haupt auf seinen Arm stützte.
Na schön, na schön. Ein Plan muss her. Was kann ich machen? Irgendetwas Schlaues! Ja, wenn's denn nur so einfach wäre! Ich... Ich muss auf Zeit spielen! Natürlich! Aber wie? Naja, notfalls… Oitas Stirn legte sich in Falten. Nein. Nicht schon auf der ersten Mission! Wie sieht das denn aus! Aber bleibt mir denn etwas anderes übrig? Seine Unterlippe fing an zu zittern. Aufgeben. Das ginge. Aber... argh! Wenn ich durch die Prüfung rassle, machen mir Oma und Opa sicher die Hölle heiß...! Oita schüttelte den Kopf. Nein. Von wegen! Schön wär’s! Die beiden werden nicht wütend sein! Die werden mich trösten und heimlich, still und leise enttäuscht sein! Nicht mit mir! Sein Körper entspannte sich leicht. Aber das heißt… Hmm. Hmpf! Na schön! Es führt wohl kein Weg daran vorbei! Dieses eine Mal! Genau! Das ist eine Ausnahme! Wegen der Prüfung! In Zukunft gibt’s schließlich Teammitglieder, hinter denen man sich verstecken kann!
Oita atmete tief ein und aus, streckte die Arme zu beiden Seiten von sich, und stemmte dann die Hände in die Hüften, bevor er zu Jirokou hinübersah.
"Übrigens, Senpai, das vorhin war echt nicht nett! Dein Plan, unserem verehrten Auftraggeber eine leere Schriftrolle in die Hand zu drücken und heimlich, still und leise seinen wertvollen Krams irgendwo loszuwerden, war ein wirklich mieser Versuch, mich auf's Glatteis zu führen! Andererseits hast du mir auch vorgeführt, worauf es heute wirklich ankommt, weshalb ich dir ausnahmsweise verzeihe."
Mit theatralisch-übertriebenen Bewegungen griff Oita an die Träger seines Rucksacks, riss sich das Gepäckstück vom Leib und pfefferte es zu Boden. Dann schlüpfte er aus seinem T-Shirt, verknotete es zu einer merkwürdigen Kopfbedeckung, die er sich wie eine Krone auf die Stirn setzte, und schlüpfte aus seinen Sandalen, die er in entgegengesetzte Richtungen davon schleuderte. Schließlich ließ er seine Schultern kreisen und begab sich vor dem kleinen Wagen in Stellung.
"Heute nämlich sind keine schlauen Pläne angesagt, zumindest nicht nur. Denn was dieses Ding hier angeht…" Oita zeigte auf die gewaltige Kiste, "…werde ich mir unterwegs was einfallen lassen, darauf kannst du wetten. Nein, heute kommt es auch auf Muskelkraft an. Auf Ausdauer. Auf ehr-" Die Worte blieben Oita im Hals stecken. "Auf ehrl-… ehrliche…!" Der Junge musste regelrecht würgen, um seinen Satz zu Ende zu bringen. "Ehrliche Ar-… Ar-…!" Oita hob die rechte Faust und schlug sich einmal kräftig gegen die Stirn, wo ein roter Abdruck sogleich zeigte, dass er wirklich so einiges an Energie in den Hieb gesteckt hatte. "Auf ehrliche Arbeit! Darauf kommt es an!"
Und mit diesen Worten packte Oita die Leitstangen des Karrens und zog. Er zog, dass sich wortwörtlich die Balken bogen, doch der Wagen bewegte sich nicht vom Fleck. Oitas Kopf lief rot an, Schweiß explodierte auf seiner Stirn, seine Lippen kräuselten sich und zeigten zusammengebissene Zähne… Und dann, mit einem Mal, stoppte der Junge. Er senkte den Kopf, umkreiste den Wagen, bückte sich, zog die hölzernen Stopper von den Rädern des Wagens, welche er vorhin gesehen, aber nicht wirklich beachtet und deshalb längst wieder vergessen hatte, kehrte zurück zum Kopf des Wagens, zog und... rollte langsam vorwärts.
"Ehrliche Arbeit…", murmelte er dabei ein weiteres Mal und machte sich schnurstracks auf zurück zur ersten der drei Wohnungen.

Und tatsächlich: Oita arbeitete. So richtig. Mit seinen eigenen Händen. Klar grummelte der Junge und zeigte eine Visage wie nicht nur drei Tage oder gar Monate, sondern mindestens drei Jahre Regenwetter, aber er arbeitete. Er zog den Karren zur Wohnung des Auftraggebers, packte allerlei Ninja-Fanartikel hinein, achtete dabei sogar darauf, keins der Objekte zu beschädigen, und machte sich dann auf den Weg zur neuen Wohnung des Pärchens. Dort entlud er den Wagen fein säuberlich, bevor er sich auf den Rückweg machte, den Wagen erneut füllte, und so weiter und so fort.
Von den ungleichen Hausbesitzern gestört wurde Oita dabei übrigens nicht. Noch nicht. Denn während Oita sich alle Mühe gab, nicht nur den ganzen Kram von einer Wohnung zur anderen zu schaffen, sondern sich dabei auch noch allerlei Gedanken darüber machte, wie sich die Kiste der Frau sinnvoll transportieren ließ, stürmte die in genau diesem Moment zurück zu ihrer alten Wohnung. Auf der Suche nach den Umzugshelfern fand sie allerdings nicht Oita, sondern Jirokou.
"Hey!", blaffte sie den Ninja an, "Wie lange dauert das dann noch? Arbeitest du überhaupt? Und wo steckt dieser andere Knilch? Ich hab eben gesehen, dass irgendeiner von euch den Rasen vor unserer neuen Wohnung mit Wagenspuren verunstaltet hat! Gnade euch Gott, wenn einer von euch das war! Dem werde ich den Kopf abreißen, das sag ich dir!"
 
Zuletzt bearbeitet:
J

Jirokou Shunsui

Guest
Shunsui erging es ähnlich wie Oita, als dieser zum ersten Mal die riesige Kiste im Garten der Frau stehen sag. *Was zum …?* Die Kiste war größer, viel größer und breiter als er selbst. Wahrscheinlich hatte es sich die Frau einfach machen wollen und einfach alles in eine einzelne Kiste gepackt, ohne daran zu denken, dass man diese ja auch noch tragen musste. Fürs Erste überließ der Jirokou dem Prüfling das Feld, auf dass er sich hoffentlich einen Reim auf die Kiste machen konnte. Der Furasaki näherte sich vorsichtig der riesigen Kiste, berührte ihre Oberfläche und erkundigte sie vorsichtig. Als der Schwarzhaarige in die Hocke ging, um die Kiste hochzuheben, hoben sich die Brauen des Blondschopfs erstaunt. Respekt, er hätte dem Kleinen gar nicht wirklich zugetraut, über so viel Kraft zu verfügen. Das Lob hatte noch nicht mal den Weg von seinem Verstand zu seinem Mund zurückgelegt, schon war es beim traurigen Anblick von Oita’s Versuch zu Bruch gegangen. Das Gesicht des Jungen war tiefrot angelaufen und Schweiß hatte sich vor Anstrengung auf seiner Stirn gebildet, doch nichts – die Kiste rührte sich nicht und war wohl viel zu schwer. Mit einer Hand kratzte er sich am Hinterkopf, was hatte er eigentlich auch von einem Akademisten erwartet? „Übernimm‘ dich nicht!“, rief er seinem Schützling von den Seitenlinien aus wie ein Coach zu. Toller Kommentar, aber wo Shunsui recht hatte, hatte er recht. Man musste auch wissen, welchen Aufgaben und Herausforderungen man gewachsen war und welche man hintenanstellen musste. Was brachte es einem den Kampf zu jemanden zu tragen, den man nicht überwältigen konnte? Bis auf den Verlust des eigenen Lebens nicht viel. Zugegeben, das war ein wenig weit hergeholt, immerhin ging es hier lediglich um einen Umzug. Aber in diesem Augenblick würde Oita hoffentlich auch lernen, dass es Aufgaben gab, die man nicht sofort erledigen konnte. Am Besten war es vermutlich, dass sich der falsche Brillenträger selbst um die große Kiste kümmerte und den Genin in Spe den Kleinkrams mit dem Karren transportieren ließ.

Während Oita damit beschäftigt war, Löcher in die Gegend zu starren und zu überlegen, ließ Shunsui nochmals den Blick durch den Garten und das Anwesen wandern. Zu ihrem „Glück“ stand wirklich nur eine einzige Kiste herum, die auf einen Transport wartete. Wie dieser jedoch ablaufen sollte, stand jedoch in den Sternen. Nachdem Shunsui dem angehenden Shinobi genügend Denkzeit gegeben hatte, war dessen Ideenfindung schließlich abgeschlossen. Beinahe theatralisch trat er zu ihm und stemmte beide Hände in die Hüften, um ihm eine Standpauke zu halten. Shunsui hatte geplant ihrem Auftraggeber eine leere Schriftrolle in die Hand zu drücken? *Was?* Wo hatte er denn bitte das aufgeschnappt? „Danke, dass du mir verzeihst.“, antwortete er doch relativ trocken auf die Anschuldigung und musste sich Zusammenreißen, um nicht laut zu lachen. Also irgendwie hatte er so langsam das Gefühl, dass der Junge ihn auf den Arm nahm. „Ich meinte das wirklich, während ich seine Frau ablenke, versiegelst du seine Sachen in Schriftrollen und übergibst sie ihm. Auf diese Art und Weise bekommt sie nicht mit, dass er seine geliebte Sammlung bei sich hat und alle sind glücklich.“ Und, wenn man sich recht erinnerte, würde das hoffentlich zur Folge haben, dass der ehrenwerte Kouhei in höchsten Tönen von Oita bei der Dorfverwaltung sprechen würde. Also eigentlich tat ihm der Blondschopf damit einen Gefallen – hoffentlich hatte er es nun dieses Mal verstanden, ein weiteres Mal würde sich Shunsui nicht wiederholen. Die Situation wurde jedoch noch komischer, als Oita sich seiner Sachen entledigte, sich unter anderem das T-Shirt um den Kopf wickelte, und zur Tat schritt. Dabei schien der Gute ein Problem damit zu haben „ehrliche Arbeit“ auszusprechen, was in ihm den Verdacht aufwarf, dass der Furasaki sich gerne um diese drückte. Da war er leider ganz falsch beim Jirokou, denn nur durch harte und ehrliche Arbeit kam man weiter. Doch wenn Oita diese Lektion heute noch mitnahm, dann umso besser! „Gut erkannt.“, ermutigte ihn Shunsui. „Manchmal muss man eben mit dem Kopf durch die Wand, man kann nicht alles mit Köpfchen lösen.“ Besonders nicht, wenn man eigentlich über kaum Ninjutsu verfügte und alle seine Kämpfe mit den Fäusten bestritt und beendete. Aber das war ein Thema für ein anderes Mal! Shunsui überkam das Gefühl, dass Oita endlich den richtigen Arbeitsmodus gefunden hatte und dabei wollte er ihn nicht unterbrechen. Er hatte heute mehr als nur Köpfchen und Gewitzheit bewiesen, er war auch flexibel und wusste sich an Situationen anzupassen. In seinen Augen waren das alles Eigenschaften, die man als Krieger benötigte und das würde er auch der Dorfverwaltung weitergeben. Am Ende des Tages würde ein neuer Genin die Reihen Soragakures füllen!

Doch bis zum Abend war es noch eine lange Zeit. Während Oita also mit dem Transport beschäftigt war, widmete sich Shunsui wieder der großen Kiste. Als kleine Belohnung für dessen Arbeitswillen und Kampfgeist würde er sich dieses Ungetüms annehmen. Der Jirokou schritt langsam um die Kiste herum und begutachtete sie. Es war offensichtlich, dass sie nicht geöffnet werden durfte und alles auf einmal transportiert werden musste. Würde er da Erfolg haben, wo der Furasaki gescheitert war? Leider wurde der Blondschopf in diesem Augenblick von der werten Auftraggeberin unterbrochen, die ihn kochend vor Wut anschnauzte. „Wir arbeiten so schnell wir können, darauf gebe ich Ihnen mein Wort.“ „Dein Wort ist mir egal, ich möchte, dass alles ruckzuck erledigt ist.“ Wie der gute Kouhei es mit seiner Geliebten aushielt war ihm wirklich ein Rätsel. Aber dass jemand den Rasen der neuen Wohnung mit Wagenspuren verunstaltet hatte, ließ auf nichts Gutes schließen. Die Frau würde Oita den Kopf abreißen, wenn sie ihn in die Finger bekam. Außer … „Das mit dem Rasen tut mir Leid, das war ich.“ Bei diesen Worten begab sich der junge Mann zur Kiste und kniete sich hin. Er würde sicherlich nicht zulassen, dass der Furasaki wegen einer solchen Kleinigkeit durch die Prüfung rasselte – schon gar nicht wegen so einer Schreckschraube. „WAS?! Ich hab‘ mich wohl verhört, was fällt dir ein? Ich sollte dich …“ Weiter kam die Frau nicht, da Shunsui in diesem Augenblick die Kiste packte und sie mit all seiner Kraft über seinen Kopf stemmte. Seine Arme zitterten vor Kraftanstrengung und er verfluchte die Frau vor sich, für ihre Dummheit, alles in eine einzige Kiste gepackt zu haben. Da sich der Shinobi nun mit einer unglaublich schweren Kiste über ihr befand, hatte es ihr zumindest die Sprache verschlagen. „Wenn Sie mich jetzt entschuldigen, die wiegt etwas.“, zischte Shunsui zwischen seinen Zähnen und setzte sich langsam in Bewegung. Hoffentlich hielt sie die Klappe und ließ ihn in Ruhe, denn seine Muskeln heulten bereits jetzt vor Anstrengung und er wusste nicht, wie lange seine Kraft reichen würde. „Ich rede mit dir, du läufst nicht einfach so weg!“ Ach ja, es wäre ja auch zu schön gewesen.
 
Beiträge
156
Alter
14
Größe
1,43m
Fraktion
Sora
Dorf
Iwa
Steckbrief
Link
Schriftrollen. Das ist es.
Je eine Wagenlenkstange in jeder Hand schlurfte Oita weiter. Sein behelfsmäßiges Kopftuch hatte längst seine Form verloren und erinnerte nun mehr an einen klitschnassen Schleier, seine kümmerliche Brust glitzerte feucht im Tageslicht, und der komplette Bund seiner kurzen Hose hatte sich deutlich mit Flüssigkeit voll gesogen und entsprechend dunkel gefärbt. Kurzum: So ziemlich überall, wo Schweiß sein konnte, war auch welcher. Und zwar ordentlich.
Wir nehmen… "Nehmen einfach alle Schriftrollen…" Alle Schriftrollen, die wir finden… "Und packen sie…" Packen sie…
Oitas Arme und Beine zitterten, fast klappte er zusammen, doch im letzten Moment stemmte er sich an seiner Last wieder hoch, nur um gleich darauf weiterzutorkeln.
Packen sie unter die… "Unter die Kiste. So als… als Rollen eben." Aber… dafür muss jemand… die Kiste… "Die Kiste… erstmal heben."
Oita nahm einen letzten, verzweifelten Schritt und hatte damit endlich die Grundstücksgrenze der neuen Wohnung erreicht. Müde umkreiste er den Wagen, schnappte sich ein Ninjading nach dem anderen und warf es voller Verachtung zum restlichen Schrott, der sich mittlerweile dort stapelte.
"Nein, nicht…" Nicht mal das ist nötig.
Mit einem lauten "Uff" ließ sich Oita auf den Hosenboden plumpsen, nahm sich das Hemd vom Kopf und führte es sich ans Gesicht. Der Ekel aufgrund der Nässe des Stoffs war Nebensache, schon im nächsten Moment war sein hitziger Schädel bereits wieder ganz woanders.
Wir buddeln unter der Kiste… "Nur ein bisschen. Gerade soviel, dass wir Schriftrollen drunter kriegen." Am einen Ende… eine kleine Rampe… "Die schiebt man die Kiste hoch… Und dann…" Immer die Rollen von hinten nehmen und nach vorne legen. "Von hinten… nach vorne… und immer weiter…" Und weiter… Und weiter… Und… Und…
Oitas Rücken klappte nach hinten auf das schmutzige Gras. "Gott, das wird ewig dauern. Wie lange schon…?" Er schaute zum Himmel. "Mann… wie war das nochmal? Sonne… Zwischen zwei Finger… so spät ist's… ach, was auch immer."
Unzufrieden dachte er an die verführerischen Düfte, die ihm seit etwa einer halben Stunde in die Nase stiegen, und deren Missachtung ihm einiges abverlangt hatte. Doch kaum dachte er an die Aromen von Fisch, Fleisch und Reis, da knurrte schon sein Magen.
"Es ist Mittagszeit, definitiv."
Sein Blick schwenkte über die Ansammlung an Ninja-Fanartikeln. Tatsächlich stapelte sich hier mittlerweile restlos alles, was heute Morgen noch im Garten des Auftraggebers gelegen hatte. Für den Bruchteil eines Hundertstels eines Augenaufschlags breitete sich der zarteste Anflug von Stolz in Oitas Brust aus. So sah das also aus, wenn man sich richtig verausgabte, kräftig anpackte und einfach… arbeitete.
Dann war da wieder dieses Magengrummeln, und jede Art von Stolz war vergessen.
Wie auch immer. Fertig. Mittagessen. Jetzt.

Der Weg zurück zur alten Wohnung der Auftraggeberin war relativ kurz, doch Oita gab sich Mühe, eine so dermaßen ausladende Route zu wählen, dass er praktisch das ganze Wohnviertel einmal abgelaufen war, bevor er sein Ziel erreichte.
"Jetzt schnell den Rucksack schnappen, und zwar möglichst so, dass es keiner mitbekommt…"
An der Ecke zum Garten, in dem sicherlich noch die gewaltige Kiste stand, hielt Oita an, wandte sich dem hohen Zaun zu und kletterte überraschend behände daran hinauf.
Die Aussicht auf Lunch verleiht einem echt sowas wie magische Kräfte.
Am oberen Ende des Zauns stoppte Oita und gab sich Mühe, möglichst unauffällig in den Garten zu schielen.
Wobei ich mir das wohl sparen kann, Streber-senpai wird mich eh bemerken. Aber für den Fall, dass diese komische Frau sich hier herumtreibt…
Doch von der fehlte jede Spur, genauso wie von seinem Prüfer und der merkwürdigen Kiste.
Was zum Geier?
Hastig hüpfte Oita über den Zaun und sah sich im Garten um, doch von der Kiste war tatsächlich nichts mehr zu sehen. Zumindest fand der Junge seine Schuhe und seinen Rucksack, die er auch direkt allesamt an sich nahm.
Immerhin etwas. Aber wie… Und vor allem was…? Geklaut haben wird das Ding ja wohl keiner… Oder? Oita lief es kalt den Rücken runter. Oder?!
Der junge Ninja wirbelte regelrecht Staub auf, als er sich auf den Rückweg zur neuen Wohnung der Auftraggeber machte.
Wer soll dieses Teil denn schon klauen? Außerdem war ich doch überall, und mir ist niemand mit einer riesigen Kiste begegnet. Wobei… Es gibt so ziemlich genau eine Route, von der ich mich ferngehalten hab…
Der direkte Weg zwischen den zwei Wohnungen. Genau den sprintete Oita nun entlang, und schon wenige Augenblicke später hörte er eine bekannte Stimme laut schnattern:
"Stehenbleiben! Du wirst diesen Rasen richten, klar? Hey! Hör mir zu, verdammt!"
Fasziniert spähte Oita um die nächste Straßenecke, und tatsächlich: Einige Meter vor ihm redete die Auftraggeberin wütend auf jemanden ein. Die merkwürdige Silhouette verwirrte Oita kurz, doch schnell war klar, dass es sich beim Opfer der Beschimpfungen um den blonden Jirokou handelte, der die gewaltige Kiste der Frau mit scheinbarer Leichtigkeit schulterte.
Aber… mein Plan!, schoss es Oita als erstes durch den Kopf, der wäre so perfekt gewesen! Dann, als er weiter nachdachte: Mist, für den sieht das so leicht aus! Hätte er mal gleich was gesagt, dann… Es folgte ein Moment der Einsicht: Warte… Wen kümmert das schon? Ob er was gesagt hat oder nicht? Er schleppt das Ding! Und schließlich, mit einem kleinen, glitzernden Tränchen der Dankbarkeit im Augenwinkel: Jirokou-senpai… du hilfst mir also doch! Oh, Senpai…
Aber halt, noch war die Gefahr nicht vorbei, wie es schien. Die Tussi scheint wütend… aber nicht einfach so, sondern wegen irgendwas Bestimmtem. Oita nahm sich einige Augenblicke, um den Verwünschungen der Frau weiter zuzuhören, bis er es endgültig begriff: Die Wagenspuren! Mist, darauf hatte ich gar nicht geachtet! Und Jiro… hat die Schuld auf sich genommen, wie es scheint. Oh Mann…
Eilig sah sich Oita in der Gegend um. Er selbst stand noch immer an der Straßenecke, während sich Jirokou und die Frau langsam aber stetig von ihm entfernten.
Ich muss Senpai irgendwie auf mich aufmerksam machen, ihn von der Frau weglotsen und mich bei ihm bedanken. Eine Geheimbotschaft vielleicht? Ein bestimmter Pfiff? Mit ein paar Spiegeln könnte ich vielleicht…
Ein halbes Dutzend Ideen verlief rasch im Sand, doch merkwürdigerweise spürte Oita keinerlei Nervosität. Stattdessen sah er sich dabei zu, wie er hinter seiner Straßenecke hervorkam.
Äh… hä? Was wird denn das jetzt?
Oita wollte anhalten, doch seine Füße bewegten sich einfach weiter, unsicher zwar, aber dennoch wurde die Distanz zwischen ihm, Jirokou und der Hexe stetig geringer.
H-hey! Halt mal! Stop! Was soll das? Hallo?
Mit jedem bisschen wurden seine Schritte bestimmter, doch als Oita schließlich sprach, war seine Stimme hörbar nervös.
"Ähm, Dingens… Auftraggeberin-sama?"
Die Frau drehte sich sofort zu ihm um. "Was? Oh, du! Mit dir hab ich auch noch ein Hühnchen zu rupfen! Wie kommst du…"
"Ich war das!"
Neeeeeeeeein!
"Das mit den Spuren, äh, das war ich! Wegen dem Umzug! Da stand dieser Karren, und dieser Typ hat soviel Krams, das hätte den halben Tag gedauert, und ihr wolltet doch, dass die Arbeit schnell erledigt wird, und da dachte ich mir, nein, wir dachten uns, nein, ich, äh, dass wir doch den Wagen nehmen könnten für den Kram und ihn rüber ziehen und dann ginge alles schneller und wir könnten uns um die Kiste kümmern die da auch rumgestanden war das Ding da ja und ich hatte diesen Plan mit Schriftrollen und einer Rampe und wir hätten die hoch geschoben und das hätte noch länger gedauert und das Teil ist verdammt schwer und…"
Als sogar Oita merkte, dass er längst am eigentlichen Thema vorbeigesegelt war, biss er sich auf die Lippe. Wesentlich ruhiger fuhr er fort: "Jedenfalls war ich das. Ich…" Jetzt biste schon so weit gekommen, da kannst du’s auch durchziehen. Der Tag ist sowieso vorbei. Das Bild einer bunten Lunchbox blitzte vor seinem inneren Auge auf, doch Oita schob es beiseite.
"Ich werd mich drum kümmern. Um die Wagenspuren, den Kram im Garten, was auch immer da in der Kiste ist… Und zwar so schnell wie möglich. Nein, Moment. Schnell. Ich werd mich schnell drum kümmern."
Es folgte ein dramatisch-langsamer Schritt auf die beiden zu, dann eine simple, unbeholfene Verbeugung, die an beide Personen gleichermaßen gerichtet war.
"Danke für die Hilfe, Jiro-senpai. Wenn du das Teil einfach in den Garten der neuen Wohnung stellen könntest, wäre das super. Ich kümmere mich um den Rest. Ernsthaft."
Einen kurzen Moment hielt Oita die Verbeugung noch aufrecht – einen Moment, in dem keiner sah, dass Oitas Gesicht zu einer comichaften Fratze verzogen war: Große Augen, noch größere Krokodilstränen, zwei schimmernde Bahnen Rotz, gefletschte Haifischzähne.
Ich wollt doch nur was essen verdammt…!
Als sich der Junge wieder aufrichtete, war von seinem kleinen Ausbruch fast nichts mehr zu sehen. Tapfer nickte er seinem Senpai zu, der, wenn er genau hinschaute, doch etwas bemerken konnte: Ein verzweifeltes Hilfegesuch, dass tief in Oitas roten Augen schimmerte, ob der Junge das nun wollte oder nicht. Bittebittebittebittebitte! Ich will nich mehr!
 
J

Jirokou Shunsui

Guest
Vermutlich hatte sich Oita im Eifer des Gefechts versehen, denn die Leistung des Jirokou hatte rein gar nichts mit der Leichtigkeit zu tun die er vermutete, ganz im Gegenteil. Die Arme des jungen Mannes zitterten ununterbrochen aufgrund der Last und es kostete ihn jedes bisschen an Konzentration und Willenskraft, um die Kiste nicht einfach fallen zu lassen. Und nicht einfach auf den Boden, sondern am Liebsten noch auf ihre Auftraggeberin Hoshiko, denn ihr hatte es der Blondschopf zu verdanken, dass er gerade sein Leben verfluchte. In diesem Augenblick fragte er sich, was er denn getan hatte, um so eine Behandlung zu verdienen. Spontan poppten eine Handvoll Dinge in seinen Gedanken auf, die er frustriert wieder vertrieb. Selbstmitleid würde ihm jetzt auch nicht weiterhelfen. „Ich rede mit dir Freundchen, was fällt dir ein mich zu ignorieren?“ Shunsui Atem entwich zischend zwischen seinen zusammengebissenen Zähnen. Hatte die Frau keine Augen im Kopf? Schweißtropfen perlten von seiner Stirn, rannen die Haut entlang und besudelten seinen samtweichen Cardigan. Na toll, auch das noch! Wahrscheinlich hätte er ihn besser vorher ausgezogen, dann müsste er sich jetzt nicht darüber ärgern. Aber Ärger war ja genug da, denn die Auftraggeberin schien ein bisschen grenzdebil und rechtschaffen zu sein und die Arbeit des Jirokou in keinster Weise zu würdigen. *Bitte gib mir die Kraft, die Kiste nicht auf sie fallen zu lassen.* Innerlich tobte tatsächlich ein Kampf, die Kiste einfach abzustellen und der guten Frau einige Töne zu zwitschern, damit sie endlich ihre vorlaute Klappe hielt. Das Gesicht des Shinobi war vor Anstrengung hochrot angelaufen und seine Haare klebten aufgrund des Schweißes an seinem Kopf und seinem Nacken. Zudem kam noch verstärkend hinzu, dass die Brillengläser aufgrund des Schweißes und der Hitze beschlagen waren. *Na toll, das hat mir gerade noch gefehlt.* Vermutlich würde er gleich gar nichts mehr sehen können, stolpern und den Inhalt der Kiste beim Fallen beschädigen.

Mühsam setzte Shunsui einen Fuß vor den anderen und fragte sich, wie lange er denn noch laufen musste. Waren es bereits fünfzig Schritte gewesen? Oder doch hundert? Vielleicht aber auch nur zehn und die Zeit hatte sich endlos gedehnt, da Hoshiko ununterbrochen auf ihn einschimpfte, das war auch möglich. „Stehenbleiben! Du wirst diesen Rasen richten, klar? Hey! Hör mir zu, verdammt!“ Die Alte ließ echt nicht locker! Der Geduldsfaden von Shunsui war zum Bersten angespannt und wäre wahrscheinlich jede Sekunde gerissen, als die Erlösung nahte – Oita stieß dazu! Gerade zur rechten Zeit, denn der Blondschopf war wirklich kurz davor gewesen, die Kiste fallen zu lassen und der Frau in ihren Allerwertesten zu treten – wortwörtlich. „Ähm, Dingens… Auftraggeberin-sama?“ Shunsui hatte den Prüfling nicht kommen sehen, jedoch näher kommende Schritte vernommen. Als dann noch die bekannte Stimme des Jungen erklang, gab es keinen Zweifel, um wen es sich beim Neuankömmling handelte. Doch was machte er hier und warum sprach er die Frau so unterwürfig an? An seiner Stelle hätte der Jirokou einen weiten Bogen um sie gemacht, da sie ja schließlich mit dem Älteren beschäftigt war. Wie dem auch sei, der falsche Brillenträger nutzte die Gunst der Stunde und lief einfach langsam weiter, einen schweren Schritt nach dem Anderen auf die Straße setzend. Dabei ließ er Hoshiko zurück, die zum Glück beim Anblick des Furasaki stehen geblieben war und ihre Aufmerksamkeit nun auf ihn gerichtet hatte. Dabei war Shunsui natürlich nicht schnell genug, als dass es ihm nicht möglich gewesen wäre, alle Worte von Oita laut und deutlich zu vernehmen. Beim Klang dieser fragte er sich jedoch, was er da tat. Nachdem der Blondschopf extra die Last und Schuld auf sich genommen hatte, platzte Oita mit der Wahrheit heraus und gestand, dass er mit dem Karren den Rasen verunstaltet hatte. Anstatt es jedoch kurz und knapp zu halten, fing er an auszuschweifen und von etlichen Plänen und Vorhaben zu erzählen. Vermutlich hätte Shunsui dabei laut gelacht, hätte er die Kraft dazu gehabt und das Gewicht der Kiste wahrscheinlich nicht mehr halten können. Ihrer Auftraggeberin war von dieser Entwicklung ganz und gar nicht begeistert. „Verdammt, dass solltest du besser tun Junge, sonst gibt es Saures! Und du … hey!“ Als sie sich umgedreht hatte, war ihr bewusst geworden, dass der Blondschopf einfach weitergelaufen war. „Hiergeblieben, ich rede mit dir! Lüg mich nicht noch einmal an klar?“ Mit stampfenden Schritten holte sie Shunsui ein. „Argh, ich bin hier nur von Idioten umgeben. Erledigt gefälligst die Arbeit ohne weitere Vorkommnisse und verschwindet dann!“ Und mit diesen charmanten Worten verabschiedete sich die Gute endlich und stampfte davon. Am Liebsten hätte der junge Mann einen kleinen Freudentanz hingelegt, aber besagte Kiste befand sich ja nach wie vor über ihm. Jetzt durfte sich ihr werter Auftraggeber Kouhei mit ihr herumschlagen, immerhin hatte er sie sich ja als Partnerin fürs Leben ausgesucht. Vermutlich dachten sich die Nachbarn bei diesem Schauspiel auch so einiges, denn erstaunlich viele Leute schauten aus den Fenstern und hatten das Treiben auf der Straße beobachtete. So viel zu gutem Ruf, was?

Shunsui erblickte den Furasaki lediglich aus den Augenwinkeln heraus, wodurch er leider nicht den offensichtlichen Hilfeschrei in seinen Augen ausmachen konnte. Zugegeben, der Jirokou war auch gerade nicht in der besten Verfassung und bei höchster Konzentration, lag doch all diese bei der riesigen Kiste über ihm. Und jetzt tropfte ihm der Schweiß auch noch in die Augen, super! Besser würde es heute wirklich nicht mehr werden… Die Worte von Oita schafften es jedoch, ein kleines Lächeln auf sein schwitziges Gesicht zu zaubern. Das war wirklich nett gemeint, denn nach diesen zweihundert Metern war Shunsui mehr als nur ein wenig erschöpft und würde wahrscheinlich bald zusammenklappen. „O-okay! Gute Arbeit, Furasaki-kun.“, teilte er dem Jungen noch knapp zwischen zusammengebissenen Zähnen mit, ehe er sich wieder in Bewegung setzte. Nur noch ein Schritt, nur noch ein Schritt, rief er sich immer wieder in Gedanken. Zum Glück dauerte diese Tortur nicht mehr allzu lange und der junge Mann war endlich an seinem Ziel angekommen. Mit letzter Kraft legte er die Kiste mit zitternden Armen ab, ehe er beinahe augenblicklich im Garten zusammenbrach. Die Muskeln seiner Arme schrien vor Schmerzen und Erschöpfung, während sein Gesicht und sein ganzer Körper aufgrund der Anstrengung schweißgetränkt waren, doch der Jirokou war äußerst zufrieden mit sich selbst! Er hatte es geschafft, verdammt nochmal! Und darauf konnte er wirklich stolz sein. Jetzt würde er sich aber erstmal nicht bewegen … dachte er zumindest, ehe er wieder die liebreizende Stimme ihrer Auftraggeberin vernahm. Als diese jedoch in den Garten einbog, erblickte sie lediglich die Kiste – von Shunsui war keine Spur zu sehen. Dieser hatte sich mit letzter Kraft auf das Dach der Wohnung geflüchtet und beobachtete von hier aus das Treiben unten. Hier konnte er verschnaufen, ohne dass ihn jemand nervte. Dabei machte er auch Oita aus, der eifrig mit seinem Karren die Straße entlang rannte. Der Junge hatte ihn mit seiner heutigen Performance überzeugt und so würde er das auch der Dorfverwaltung mitteilen. Mit einem Winken machte er den angehenden Genin auf sich aufmerksam, sodass dieser wusste, wo er den Jirokou finden konnte, sobald er fertig war. Bis dahin würde er das kühle Lüftchen auf seiner Haut genießen und sich einfach mal entspannen. Der Blondschopf lehnte sich zurück auf die Dachziegeln und schloss entspannt die Augen, das hatte er sich heute mehr als redlich verdient!
 
Beiträge
156
Alter
14
Größe
1,43m
Fraktion
Sora
Dorf
Iwa
Steckbrief
Link
"Egh… Ugh… Argh… Und… Hah!"
Ein dumpfer Schlag hallte durch das Treppenhaus, als die merkwürdige Stofftier-Schrägstrich-Statuen-Version eines neunschwänzigen Fuchses im Stockwerk der neuen Wohnung von Jiros und Oitas Auftreggebern landete. Oita, eben noch mit dem klobigen Ding beladen, schüttelte seine Hände aus, dehnte seine verkrampften Finger und seufzte.
Einmal noch. Ein letztes Mal noch.
An den Fuchs gelehnt nahm Oita ein paar tiefe Atemzüge. Dabei ignorierte er die aufgeregten Stimmen, die von jenseits der Wohnungstür ein paar Meter weiter kamen.
Der Kerl tut mir Leid, aber besser so als wie vorhin. Im Nachhinein… Senpai sah echt so aus, als würde er der Frau gleich eine knallen. Und die Kiste war wohl auch nicht so leicht. Aber er hat sich zusammengerissen, und wie. Ist es das, was einen Ninja ausmacht? Oita verzog das Gesicht bevor er die Treppen herunterzuschlurfen begann. Hoffentlich nicht.
Im Garten angekommen sah er sich die Früchte seiner bisherigen Arbeit an: Der kleine Vorplatz war bis auf wirklich nur noch eine Handvoll Krimskrams vollständig leergeräumt. Selbst die gewaltige Kiste war verschwunden, nachdem Oita sie unter dem wachsamen Blick der Auftraggeberin geöffnet und dann darauf gewartet hatte, dass die strenge Dame ihr OK gab. Scheinbar hatten ihre wertvollen Besitztümer den kurzen Weg heil überstanden.
Ich hätte sie wirklich fragen sollen, was sie sich bei der Kiste gedacht hat. Da war ja nicht einmal wichtiger Kram oder so drin, sondern nur… Klamotten. Ugh.
Besagte Klamotten stapelten sich mittlerweile in der neuen Wohnung des jungen Paars, nachdem Oita sie in winzigen Haufen und unter anhaltender Beobachtung transportiert hatte. Erst, als all die ach so wichtigen Kleider verstaut waren, ließ die unnachgiebige Auftraggeberin Oita in Ruhe.
Der Kram ihres Manns kann ja ruhig kaputtgehen, was? Dabei ist da echt cooles Zeug dabei gewesen. Beim Tragen hat man das erst so richtig mitgekriegt.
Genügsam schlenderte Oita zum Rest der Fanartikel hinüber, hievte sich eine Kiste mit Wurfmessern und falschen Briefbomben vor die Brust und trat den letzten Aufstieg an. Die Aussicht auf den baldigen Feierabend animierte dabei seinen Bauch dazu, ein altbekanntes Grummeln von sich zu geben.
Bald, mein Junge. Das hier noch, dann schnappen wir uns unseren Rucksack und…
Kurz, bevor Oita das Treppenhaus betrat, warf er einen Blick nach oben, wo ein körperloses Paar Beine über die Dachkante des Gebäudes ragt. Oita zog eine Schnute und ging weiter.
Soviel dazu, dass Jiro-senpai mir hilft. Eins weiß ich jedenfalls: Wenn ich mal Prüfer bin, dann… dann… Oita stoppte, dann schüttelte er den Kopf und grinste. Als ob jemals einer auf die Idee käme, mich als Prüfer einzuteilen. Die Missionseinteilung heute war dämlich, ok, aber so blöde wird ja hoffentlich keiner sein. Nicht nochmal.
Der abschließende Aufstieg fiel Oita sichtlich leicht: Beschwingt nahm der Junge zwei, manchmal sogar drei Stufen gleichzeitig, summte eine namenlose Melodie vor sich hin und tanzte regelrecht durch die Flure des Gebäudes, wobei die Kiste mit den Wurfmessern seine Tanzpartnerin war. Im Zielstockwerk angekommen nahm sich Oita Zeit, die Kiste ordentlich nahe der Wohnungstür abzustellen und sein Werk zu bewundern.
So… geschafft.
Sein Blick taxierte die etlichen Fanartikel und fiel schließlich auf eine Kiste mit Schriftrollen. Ein Anfall von Großmut überkam den Ninja dabei, und so nahm er sich weitere zehn Minuten, um eine der Rollen mit einem Tôbidogu-Siegel zu verzieren und darin eines der nahezu identischen Kunai zu versiegeln.
Schon eine nette Idee, die Jiro-senpai da hatte. Noch ein letzter Schliff…
Oita schloss die Rolle, versiegelte sie und schrieb seinen Namen in großen, ausschweifenden Buchstaben auf die Banderole, die die Schriftrolle zusammenhielt.
...und fertig. Perfekt.
Oita atmete noch einmal tief ein und aus, um dann mit einer nahezu unmenschlichen Geschwindigkeit die Treppen hinunterzustürzen, aus dem Treppenhaus zu platzen und sich seinen Rucksack zu schnappen, der bis jetzt im Garten gelegen hatte.
Endlich Mittagessen, endlich Pause, endlich…
Doch als sich Oita umdrehte, den Rucksack halb geschultert, streifte sein Blick etwas Schreckliches.
Nein. Oh nein…! Nein, nein, nein, nein!
Voller Schock starrte er auf die zahlreichen Wagenspuren, die sich noch immer quer durch den Garten zogen.
Die hatte ich ganz vergessen! Verdammt, verdammt, verdammt!
Sein Blick ging zum Himmel, dessen klares Blau bereits einen leichten Schimmer abendliches Orange angenommen hatte. Dann klappte sein Kopf nach vorn, der Rucksack fiel kraftlos von ihm ab und seine Beine setzten sich müde in Bewegung…

Als Oita damit fertig war, mit einer Menge unterschiedlicher Gärtnerei-Ausrüstung, die er im Keller des Wohnhauses gefunden hatte, den Garten wieder einigermaßen auf Vordermann zu bringen, war von mittäglichem Himmelblau längst nichts mehr zu sehen. Oita schenkte diesem traurigen Bild jedoch keine Beachtung. Stattdessen schnappte er sich abermals seinen Rucksack, schlurfte ein letztes Mal das Treppenhaus hinauf, bemerkte kaum, dass vor der Tür ihrer Auftraggeber längst kein Mobiliar mehr stand, überwand zwei weitere Etagen und hatte dann endlich die schmale Luke erreicht, die aufs Dach führte. Oita öffnete sie, warf seinen Rucksack durch das kleine Loch und sprang dann selbst hindurch.
Jiro-senpai lag noch immer dort, am Rand des Gebäudedachs, die Augen geschlossen, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Oita dachte nicht eine Sekunde lang daran, dass der junge Mann womöglich schlief.
"Fertig…", murmelte der Knabe erst, bevor er deutlich lauter fortfuhr: "Ich bin fertig! Endlich! Nach zig Stunden! Der Mist der blöden Kuh ist verstaut, das ganze verfluchte Ninjazeug auch, und selbst dieser mistige Garten ist sauber! Schau nur runter! Das Teil sieht aus, als hätte jemand den gerade erst angelegt! Was auch stimmt!"
Mit überraschender Energie stürzte Oita zu seinem Senpai, plumpste neben ihm aufs Dach und schnappte sich seinen Rucksack. Dabei plapperte er weiter vor sich hin: "Bitte sag mir, dass nicht jeder blöde Job so blöde ist! Umzugshelfer? Im Ernst? Sollen die ihren blöden Blödkram doch das nächste Mal selber schleppen!" Klappernd zerrte er seine Lunchbox hervor. "Kein einziges Jutsu konnte ich benutzen! Nicht eins hätte einem hier weitergeholfen! Nicht wirklich! Warum zum Donnerwetter hat man für diesen blöden Mist unbedingt Ninjas gebraucht? Nur weil der eine Typ auf Ninjas steht? Das ist doch kein Grund, verflucht!"
Oita pausierte kurz, bevor er erneut den Mund aufmachte, doch im selben Moment verschlug ihm der Anblick der Brotzeit, die seine Großmutter ihm mit auf den Weg gegeben hatte, die Sprache. Hähnchenfleisch, Fisch, Reis und kaum Gemüse. Vor allem der letzte Teil zauberte Oita ein gewaltiges Grinsen ins Gesicht.
Ach, Oma…
Für eine Weile gab sich Oita damit zufrieden, dieses Wunderding an kulinarischer Meisterkunst einfach bloß zu bewundern. Dann wurde das Rumoren in seinem Magen allerdings unerträglich und Oita griff nochmal in seinen Rucksack, um das Essbesteck hervorzukramen. Dabei fand er nicht nur ein, sondern ganze drei Sets mit Stäbchen, Messer, Gabel und Löffel. Ein paar zuviele, Oma., dachte Oita zuerst und zuckte mit den Schultern, schielte dann aber zu seinem Senpai rüber.
"Das, äh, soll jetzt keine Bestechung oder so sein, aber, äh, meine Großmutter hat mir ein bisschen viel Mittagessen eingepackt, und, naja… hier?" Oita hielt Jirokou eine Etage der dreistöckigen Lunchbox sowie ein Set Besteck entgegen. Der Blondschopf, mittlerweile aus seinem Dornröschenschlaf geweckt, akzeptierte das Angebot in seiner üblichen bescheidenen und zurückhaltenden Art, und gleich darauf machten sich die beiden Jungs gemeinsam über das Essen her.

Während sich der Himmel langsam immer dunkler färbte, hörte man in der beschaulichen Nachbarschaft von Plattform 3 noch eine ganze Weile das Geklapper von Besteck und das Geschnatter eines jungen Ninja, der aus dem Lästern, Staunen, Jammern, Fragen und Kichern gar nicht mehr herauskam. Selbst Oita merkte allerdings irgendwann, dass es schon verdammt spät geworden war. Nach einem etwas holprigen Themenwechsel sprang der Junge auf, verstaute sein Essbesteck und die Überreste seines Mittagessens und drehte sich dann Jirokou zu.
"Also, ähm… Ich meine, ich hoffe mal, dass das Ergebnis der Prüfung gut ausfällt, aber, äh, selbst wenn nicht… Hat es doch, naja… Spaß… gemacht?" Oita klang sich da selbst nicht so sicher, weshalb er schnell fortfuhr: "Zumindest hab ich heute eine Menge gelernt." Der Junge überlegte kurz, bevor er die Arme hinter dem Kopf verschränkte und grinste. "Vor allem, dass ich mich in Zukunft mehr anstrengen muss." Dann tänzelte er zur geöffneten Dachluke hinüber und verbeugte sich noch ein letztes Mal, bevor er hindurch sprang.
Jap, ich muss mich echt mehr anstrengen… in Zukunft einen weiten Bogen um so Arbeit wie die von heute zu machen.


~ Prüfungsjob - Warum ein Umzug, wenn man auch zwei machen könnte? - Ende ~
 
Oben