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Zwischen Abschaum und Dreck

Fukazawa Akio

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Selbst mit einer Ninjametropole über sich schwebend, gibt es immer wieder Orte, an denen sich eine Subkultur entwickeln kann, die scheinbar in der Lage ist, zu ignorieren, dass dort oben Elitesoldaten ausgebildet werden, die innerhalb ihrer Fraktion für Ordnung sorgen sollen. Ebenso dunkel, wie das Wasser an die Befestigungen der Stadt schwappt, ist es zu später Stunde in den spärlich, wenn überhaupt beleuchteten Gassen des Kneipenviertels von Getsurin und niemand, der noch ganz bei Trost ist, verlässt freiwillig die Hauptstraßen. Nur das Gesindel der Hafenstadt treibt sich zu dieser Zeit im Dunkeln herum, Betrunkene rempeln einen an und hauchen einem den Alkoholschwangeren Atem ins Gesicht, kriminell wirkende Gestalten lauern unbescholtenen Passanten auf, um sie um ihr Habe zu erleichtern, manchmal wird jemand am nächsten Morgen tot aufgefunden... nein, um einen rauschigen Nachtspaziergang zu genießen, gibt es wahrlich empfehlenswertere Orte. Da diese Tatsache allgemein bekannt ist, wagen sich auch nur wenige Verrückte hierhin, solche mit zu großem, meist falschem Selbstvertrauen, Lebensmüde oder absolut Ortsfremde vielleicht, aber wirklich normale Durchschnittsbürger treiben sich kurz vor dem eigentlichen Schließen der Kneipen nicht mehr herum. Was sollen diese auch in den schummrigen Räumen, in denen die Luft schon am Tag steht und so muffig riecht, als sei mindestens ein Gast einer Gruft entstiegen? Ziemlich unattraktive Gesellen in passendem Ambiente...
... wirkten auf Akio manchmal doch wie ein Magnet. Wenn man sich nämlich nicht damit zufrieden gab, jemanden einfach als "hässlich", "schön", "böse" oder "gut" abzustempeln und immer nach neuen Charakteren suchte, die man studieren konnte, um sie schließlich einmal in einem Stück oder auch nur zur Übung zu verwenden. Da es ihm allerdings nicht reichte, ihre unflätige Sprache oder unkoordinierten Bewegungen zu beobachten, hatte er sich für drastischere Maßnahmen entschieden und seine Garderobe entsprechend angepasst. Womit konnte man Raubeinen und stockbesoffenen Männern am besten die Zunge lockern und sie an den ureigensten ihrer Instinkte packen? Ganz einfach: Hier gab es so gut wie keine Damen, wahrscheinlich weil diese genau wussten, dass es keine allzu gescheite Idee war, in solchen Runden aufzutauchen, wenn man gewisse Vorzüge bot. Und selbst ohne diese, fanden sich sicherlich genug Verzweifelte, die es nicht so genau nahmen. Kurz und knapp: Der Fukazawa hatte sich heute Nacht zum Ziel gemacht, den Einfluss von weiblichem Charme auf betrunkene Ochsen zu studieren, strich sich eine hellblonde Haarsträhne aus dem Gesicht und strich die Falten des roten Stoffes um seinen Körper einigermaßen glatt. Für jemanden wie ihn war es ein leichtes, sein eigenes Geschlecht einfach für einen Abend abzulegen, ganz in einer neuen Rolle aufzugehen, die Dunkelheit und das blutrote Kleid, das seinen Augen sicherlich wunderbar schmeichelte, vereinfachten diese Sache noch. Seine Stimme konnte er so weit verstellen, dass sie nicht allzu tief klang, aber wer brauchte schon reden, wenn man mit einem typisch weiblichen Gang und besonders grazilen Bewegungen seinen Weg über das raue Pflaster suchte? Ja, natürlich wartete er geradezu darauf, dass ihn jemand ansprach, dann würde er lächeln und mit Genuss beobachten, wie sein Opfer irgendwann registrierte, dass der Junge kein Mädchen war - und wehrhaft, noch dazu. Aber die eigentliche Herausforderung lag natürlich in der Frage, wie lange er diese Fassade aufrecht erhalten konnte... ein mädchenhaftes Kichern entsprang seinen Lippen, er schwebte durch den schwachen Lichtkegel einer Laterne, blickte sich um. Vielleicht sollte er noch ein wenig Verängstigung drauflegen, aber das wäre wahrscheinlich schon wieder lebensmüde. Natürlich sollte man sich nicht unbedingt mit dem Chuunin anlegen, aber dass es sich bei ihm um einen solchen handelte, würde man nie erraten. Schließlich war es als Frau doch ganz normal, eine unter Umständen etwas voluminösere Tasche mit sich herumzutragen, konnte ja niemand wissen, was darin steckte... welchen Nachtschwärmern er wohl begegnen würde?
 

Yuudari Umiko

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Die Yuudari mochte die Nacht schon immer wirklich gern. Es gab viele Aspekte der Dunkelheit, die sie charmant machten… Zunächst war es einmal wirklich angenehm dunkel, was die sowieso nicht allzu guten Augen der Yuudari beruhigten. Außerdem war kaum ein Mensch auf der Straße, egal wo sie entlang ging, nur wenige ruhige oder wankende Seelen trieben sich auf dem rauen Pflaster von Soragakure und Getsurin herum. Noch dazu waren die Nächte immer angenehm kühl, was Umiko im Allgemeinen sehr begrüßte, denn Wärme oder gar Hitze waren nicht so ihr Ding. Sie liebte es in der Dunkelheit an den Flüssen der Stadt entlang zu laufen und ihrer Strömung quasi zu folgen, wobei sie nichts abgesehen vom Mondlicht und der wenigen strahlenden Laternen erhellte. Allerdings interessierte sie sich gar nicht so sehr für ihre Umgebung, sondern senkte ihren Blick viel öfter auf ihre Füße hinab um zu sehen, wo sie denn hintrat. Die schwarzen, schmalen Lackschuhe reflektierten das Licht und nur so konnte sie ihre Füße in der Dunkelheit richtig erkennen und sehen, wohin sie den nächsten Schritt setzen musste…Schritt für Schritt lief sie durch die zunehmend düstere Gegend von Getsurin. Warum war sie überhaupt gerade um die Zeit draußen unterwegs? Gemeinsam mit ihrer Puppe Louise unternahm sie häufig solche nächtlichen Spaziergänge. Ein bisschen was hatte dies auch mit ihrem Erbe zu tun. Man sagt ja immer, dass Geister in der Nacht besonders aktiv wären, doch das ist eine Lüge. Tatsächlich werden sie nur mehr aufmerksam auf die wenigen Menschen auf der Straße, da sie ja nicht wie normale Menschen schlafen müssen. Prinzipiell suchen die meisten Geister Gesellschaft und oft auch Hilfe. Darum trifft man sie nachts häufiger… Umiko mochte es die Stille der Nacht zu genießen und hin und wieder einen Plausch mit einem Geist zu halten, immerhin waren ihre Geschichten sogar sehr oft wirklich interessant. Ja, in der Nacht war wirklich alles besser, als am Tag. Allerdings wurde Umiko immer wieder von ihrer großen Schwester darum gebeten sich in der Nacht nicht ganz so offensichtlich bekannt zu geben… Kleine Mädchen die nachts an einem Ort wie diesem herumwanderten, waren dann doch nicht ganz so sicher. Darum sollte sie, wenn sie das Haus um diese Zeit verließ, ihren Ansô tragen. Sie mochte zwar den schwarzen, langen Mantel nicht so sehr, aber diesen Einwand konnte sie durchaus verstehen. So war der ganze blasse Körper und den langen schwarzen Tüchern verdeckt… Sogar die Kapuze hatte sie über den Kopf gezogen und heraus blickte nur das strahlende rote Auge, welches ein wenig wirr die Gegend absuchte. Zwar war es angenehm in der Dunkelheit zu laufen, doch viel sah sie dann auch nicht… Sie wirkte wahrscheinlich in diesem Moment eher als eine gruselige Gestalt der Nacht, als die Trunkenbolde in den Ecken… An ihrer Hand führte sie, wie immer, ihre ständige Begleiterin Louise. Die geliebte, wunderschöne Puppe mit dem langen blonden Haaren… Umiko liebte blonde Haare einfach!
Und wo wir gerade bei dem Thema waren… Die zierliche Kunoichi blickte kurz auf und erkannte in der Ferne unter einer leuchtenden Laterne etwas, was die Aufmerksamkeit des roten Auges fing. Denn genauso rot wie ihr Auge zog sich langer, seidener Stoff an einem großen, zierlichen Körper herunter. Eine Frau? Um die Zeit hier und so angezogen? Sie warf einen Blick in das Gesicht der Person, ja es schien wirklich eine Frau zu sein. Außerdem trug sie beneidenswerte lange blonde Haare, die quasi an ihrem Körper hinabflossen. Oh! Die würde Umiko sooooo gern anfassen! Aber man sollte keine fremden Menschen anfassen, das kam nicht gut an… Doch als sie wieder an der Dame hinabblickte, wurde sie stutzig. Ihre Brust war… absolut flach. Eine so schöne Frau und dann so gar keine Oberweite? Das war komisch… Aber schon war sie wieder abgelenkt. Diese Haare waren so wunderschön. War es nicht gefährlich für sie hier? Umiko blieb eine Laterne weiter hinten, hielt Abstand und beobachtete die Frau, während Louise leblos an ihrem Körper herabhing… Dass sich dabei jemand von hinten an die zierliche Gestalt im schwarzen Anzug heran näherte, bemerkte sie gar nicht. Zu fasziniert war sie von den blonden Haaren…
 

Fukazawa Akio

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Rot - und nicht rosa - war die Farbe der Leidenschaft, Blut war rot, Lippen waren rot... rosa waren nur kitschige kleine Mädchen. Akio hatte mal gelesen, dass diese Farbe tatsächlich einen unterbewussten Einfluss auf die Psyche von Menschen gerade seines Geschlechts haben konnte, sodass er seine Bekleidung vor allem von diesem Standpunkt aus gewählt hatte. Tatsächlich ging es bei dieser Sache vor allem darum, Reaktionen auszutesten, was auch die fehlende Oberweite erklärte- hätte er sich wirklich Mühe gegeben, hätte er sich diese einfach per Henge angeeignet. Dass blonde Haare auch meist gut ankamen und er diese von Natur aus besaß, war dem Zufall und den Genen seiner Mutter geschuldet, er musste sie nur gut durchkämmen und sie gaben ihm von ganz alleine das Aussehen, was er erreichen wollte... obwohl er sich ja immer noch nicht entschieden hatte, wann er den Weg verlassen und sich in eine der Kneipen begeben sollte. Seine Eltern wussten übrigens nicht, was er vorhatte, die hätten ihm sicherlich einen Strich durch die Rechnung gemacht, aber er hörte sowieso nur selten auf sie. Wenn man so früh auf eigenen Beinen stehen konnte, verblasste die Autorität dieser Menschen von Tag zu Tag mehr, vor allem natürlich, wenn ein solch umgedrehtes Kräftegefälle zwischen ihnen herrschte. Die einzige Person, die ihn tatsächlich aufhalten könnte, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, war seine Großmutter, doch die war momentan mit ihren eigenen Problemen und Handwerkern beschäftigt, die einen gehörigen Respekt vor der alten Frau hatten, seit sie ihnen gezeigt hatte, wo der Hammer hing. So schlenderte Akio also auf der Suche nach möglichen Mitspielern durch einen der Laternenkegel, blickte sich um, in einer grazilen, trägen, offensiven Bewegung, wickelte scheinbar in Gedanken eine Haarsträhne um den Finger und wurde einer kleinen Gestalt gewahr, die ihm entgegen gekommen war. Obwohl sie in einen dunklen, alles verschleiernden Umhang gehüllt war und sogar eine Kapuze auf hatte, war schon anhand ihrer Körpergröße und der Zierlichkeit der Schienbeine, die noch zu erkennen waren, klar, dass es sich um ein Kind handeln musste. Die Schuhe wiederum wiesen auf ein Mädchen hin, aber gerade er wusste, dass man anhand der Kleidung eigentlich nicht auf die Leute schließen durfte, war er es doch, der hier in einem Kleid herumrannte. Auch die Puppe ließ auf ein Mädchen schließen, sie war zumindest auf diese Entfernung ganz hübsch und mit solchen Dingen kannte er sich ja aus. Auch er hatte eine Puppe dabei, die in der Größe sogar passen könnte, dennoch war die seine für wenig andere Dinge bestimmt, bis auf die Tatsache, dass sie natürlich andere Leute vergiften konnte. Ein kleines Mädchen mit einer Puppe also. Akios Lippen kräuselten sich auf der Stelle zu einem warmen Lächeln, als er sich weiter in ihre Richtung bewegte. Dann würde er es wohl sein, der den ersten Schritt machte, auch wenn er heute Abend eigentlich derjenige sein wollte, der zu allererst beobachtete, aber ein kleines Mädchen hatte hier sogar noch weniger als er verloren, das hier war eine gefährliche Gegend...
Tatsächlich konnte er sie nicht einmal freundlich begrüßen und sie besorgt fragen, was sie so spät noch hier draußen machte, denn als er knapp zehn Meter an sie heran gekommen war, legte sich eine Hand auf die Schulter der Gestalt, groß, behaart und so deutlich Unheil verkündend, dass er seine Schritte leicht beschleunigte. Nicht, dass Fukazawa Akio im Allgemeinen von moralischen Zügen angetrieben wurde, aber wenn es um kleine Mädchen ging, was das eindeutig etwas anderes. Vor allem diese Puppe weckte doch eine gewisse Erinnerung an ein anderes, unschuldiges, süßes Wesen, das er mehr vergötterte als es gesund sein konnte. Seine Schwester konnte nicht hier herumlaufen, aber es war sicherlich nicht in seinem Interesse, so etwas geschehen zu lassen. Es konnte sein, dass die Gestalt hinter Umiko irgendetwas sagte, das bekam er gar nicht mit, denn kaum befand er sich etwa vier Meter von beiden entfernt, wurde er wieder langsamer, schlenkerte einmal mit den Händen und schien dann vollkommen unbetroffen an beiden vorbei zu gehen, langsam, träumerisch. Wahrscheinlich hatte jedoch niemand auf die Puppe des kleinen Mädchens geachtet, die auf einmal gar nicht mehr so schlaff an ihrer Hand hing, wie noch Sekunden zuvor. Für das menschliche Auge unsichtbar hatten sich Chakrafäden an ihre Gelenke geheftet, ihren Kopf aufgerichtet und ihn mit starrem Ausdruck beinahe fragend nach oben gedreht. Akio würde helfen... aber wenn er dem Kerl einfach eine reinhauen würde, wäre das doch wohl zu langweilig, oder?
 

Yuudari Umiko

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So wunderschönes, weiches, blondes Haar… Ob es sich wirklich so sanft anfühlte, wie es aussah? Umiko wollte es unbedingt mal anfassen, doch wie sollte sie das am besten Anstellen? Wie sprach eine Person auf solch wunderschöne Haare an? Vor allem aber stellte sich ihr die Frage, warum ein junger Mann so langes, blondes Haar und ein Kleid trug… Hatte er irgendwelche komischen Vorlieben? Umiko hatte ja schon von so einigen Dingen gehört, die in der Jugend hormonell bedingt ein wenig merkwürdig waren, aber sich als junger Mann in ein Kleid zu hüllen… Nein, davon hatte sie noch nichts gelesen. Nichts desto trotz waren seine Haare nach wie vor toll und wohlmöglich würde sie eine Gelegenheit bekommen mal da ran zu kommen! Gepflegt waren sie auf jeden Fall und Umiko war sicher, dass sie auch gut riechen würden…
Die junge Yuudari hatte sich völlig in ihren Gedanken um den jungen Mann gestrickt. Da war teilweise Neugier und zu einem großen Teil auch Neid. Offen würde sie dies natürlich nicht wirklich zeigen, denn sie wusste, dass das sicher komisch war, aber das änderte nichts daran, dass sie ihn gern ansprechen würde. Plötzlich kam er aber näher und als ihr Auge genauer hinsah, erkannte sie ein Lächeln auf seinen Lippen. Ob er wohl ein netter Kerl war? Er wirkte nicht wirklich bösartig und irgendwie hatte er etwas Interessantes an sich. Dann aber kam etwas, das irgendwie unerwartet war und ihr einen kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. Nanu? Das Mädchen drehte den Kopf zur Seite und blickte auf eine große haarige Pranke auf ihrer Schulter. Ein irgendwie raues, aber leises Lachen erklang hinter ihr. „Wenn du was von mir möchtest, musst du mich nicht gleich anfassen, okay?“, erklärte sie nicht wirklich sachgemäß ruhig, während der Mann erst einmal ein wenig verdattert war. „Hä? Ach egal… Du bist also wirklich ein Mädchen…“ Die Yuudari nahm seine Hand von ihrer Schulter, als sie plötzlich bemerkte, dass ihre Puppe sich bewegte. Nanu? Warum? Wer fummelte da an Louise rum? Ah! Wo war der Junge im Kleid? Auch der Mann schien die Veränderung zu bemerken und trat verwundert einen Schritt zurück. „He-Hey! Wie machst du das? Lass das!“ Umiko legte ihren Kopf schief und erklärte dem Mann ruhig: „Ich mache gar nichts. Das war sie ganz allein.“ Plötzlich ließ er Umiko los und ging ein weiteres Stück zurück. „Was? Willst du mich verarschen oder so?“ Was für ein vulgäres Wort… So etwas würde nicht mal sie in den Mund nehmen. Sie schüttelte den Kopf, woraufhin sie ihre Kapuze verlor und ihn mit ihrem roten Auge ansah, als sie sich gerade zu ihm drehte. „Vielleicht war es ein Geist…“, murmelte sie leise und schob ihre Augenklappe vom roten auf das grüne Auge. Kaum hatte sie dies getan, färbte sich das nun gezeigte Auge pechschwarz und blickte erst kurz den Mann an, dann hinab zur Puppe. Erschrocken wich er noch weiter zurück. „Fuck… Was ist das? Bist du eine Hexe? Gehörst du zu irgendeiner Sekte?!“ Als sie aber sah, dass kein Geist da war, blickte sie wieder zu ihm hinauf und sah ihn ein wenig schräg an. „Hexe? Nein… Wir sind eher Schwarzmagier und irgendwie fragt man mich öfter, ob wir eine Sekte sind…“ In dem Moment stampfte der Typ wütend auf. Umikos Auge wurde wieder normal und plötzlich packte er ihre Hände und hielt sie fest. „H-Hey!“, beschwerte sie sich. „Mir egal was du bist, ohne deine Hände wirst du mich schon nicht verfluchen können! Komm mit!“ Ohne weiter auf eine Reaktion ihrerseits zu warten, schliff er sie mit. „Und laber nicht so viel! Dumme Göre…“ Das fand Umiko nicht so besonders toll… Aber ohne Hände konnte sie sich nicht helfen, vor allem nicht mit dem grünen Auge… Da sah sie doch gar nichts!
 

Fukazawa Akio

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Nein, besonders geistreich war die Sache mit Lousie nicht. Sie entsprang wohl eher dem Hirn des Blonden, dessen größter Fehler wohl sein natürlicher Hang zur Theatralik war und seinem Beschützerkomplex gegenüber Wesen wie Umiko, die ihn so stark an seine kleine Schwester erinnerte. Da er nicht vollkommen weltfremd war, wusste er, dass ein kleines Mädchen hier in Gefahr war, vor allem, wenn sie schon von einem nicht ganz koscher aussehenden Mann angetatscht wurde, aber gleichzeitig war ihre Sicherheit nicht der einzige Gedanke, der ihn antrieb. Wie mochte diese Personenkonstellation wohl von außen wirken, der junge Mann in dem wallenden, roten Kleid mit seinen blonden Haaren, der scheinbar selbstvergessen und achtlos an der Szene vorbei geschritten war, die sich um ein kleines, schwarzhaariges Mädchen mit einer Augenklappe und einen bulligen Hünen drehte. Sie, auf eine ganz spezielle Weise eine entrückte, fast ein wenig verstörende Aura ausstrahlend, hatte die schmale Gestalt zu ihm herumgedreht, der gegen ihre kunstvolle Zierlichkeit wie eine grobe Holzschnitzerei wirkte, blickte ihm mit einer sachlichen Unschuld entgegen und schien sich emotional kaum aus der Ruhe bringen zu lassen, während er eine andere Reaktion erwartet hätte und seine Unsicherheit mit dem einzigen Attribut zu überspielen versuchte, das die Zuschauer ihm zuschreiben konnten: Körperliche Überlegenheit. Zu diesem Spiel zwischen Ruhe und Agitation, nichtssagender Stille und bösem Willen, gesellte sich noch eine weitere Komponente, dadurch, dass die kindliche Unschuld verkörpernde Puppe des Mädchens auf einmal zum Leben erwacht schien und in den Kreis der handelnden Personen mit ein stieg, obwohl kleiner und eigentlich leblos, einen potenziellen Mitstreiter für das arme Ding erschuf. Wie oft wünschten sich Kinder einen Helden, wie oft war der Teddy beim Einschlafen der Beschützer ihrer Träume und hier regte sich ein Funken in dem blonden, lockigen Püppchen, ihrer Freundin beizustehen. War es nicht eine rührende Geschichte, die sich unbeobachtet in einer dreckigen Gasse einer düsteren Hafenstadt abspielte? Manchmal wünschte sich Akio wirklich, dass aus dem Nichts das Publikum erscheinen möge, welches die Handlung verdient hätte, aber leider war dem nur selten so. Was sollte es, es schmälerte den Wert des Ganzen an sich ja nicht.
Er hatte das Ganze nur aus dem Augenwinkel beobachtet, da er den beiden noch immer halb den Rücken zukehrte, sodass er zwar hörte, was Umiko sagte, aber es noch nicht ganz einordnen konnte. Ob es ein Geist war, der an ihrer Puppe gespielt hatte? Vielleicht sollte er sich ihr dementsprechend vorstellen, das wäre sicherlich eine gelungene Überleitung, es griff schon gesagtes auf und schloss so den Kreis. Auch dass der Mann von etwas verängstigt zu sein schien, bekam er mit, dass seine Aktion mit der Puppe daran Schuld war, nahm er allerdings nicht an, dafür hatte er sie zu wenig unternehmen lassen. Noch. Denn als der Mann wirklich übergriffig wurde, die Hände des niedlichen Mädchens mit der Augenklappe ergriff und drauf und dran war, sie fortzuschleifen, weg von ihm, von ihrer Puppe, von ihm, zuckten die Finger des jungen Mannes leicht, wenn auch nicht so aufdringlich, dass er damit noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zog. Die blonde Louise, die sich bisher zwar einmal bewegt hatte, aber ansonsten immer noch recht starr von Umikos Hand baumelte, riss sich auf einmal mit einer für ein so lebloses Ding ungeahnten Kraft von dem Mädchen los, blieb knapp drei Zentimeter über dem Boden schweben und drehte den Kopf noch etwas höher, die toten Glasaugen auf den Mann gerichtet, hob beide Hände zum Mund und schien lautlos zu kichern, ehe sie einen unvergleichlichen Satz machte und das zierliche Füßlein mit beängstigender Treffsicherheit in die Weichteile des Mannes versenkte, um dann, eine elegante Pirouette drehend, wieder am Boden zu landen und die dünnen Ärmchen um Umikos rechtes Bein zu schlingen. Sie schmiegte sich mit einer herzlichen Geste an ihre große Freundin, während der Mann, der vor Überraschung viel zu langsam reagiert hatte, Umiko mit einem Aufjaulen losgelassen hatte, da er seine Hände zu anderen Zwecken gebrauchen konnte, zum Beispiel, gewisse hängende Körperpartien zu schützen.
 

Yuudari Umiko

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Da hatte Umiko nun doch tatsächlich ein ernst zu nehmendes Problem. Ihre Hände waren festgehalten, so konnte sie ihren Angreifer nicht attackieren und leider hatte sie ihre Augenklappe noch von ihrer etwas naiven Aktion zuvor auf dem roten Auge, sodass sie nicht viel sah, denn auf dem anderen hatte sie ja eine üble Sehbeeinträchtigung. Was sich hier nun also gerade abspielte, konnte das Mädchen nur sehr grob erkennen und sie versuchte sich krampfhaft mit ihren Armen gegen ihn zu wehren, aber auch einige Tritte mit ihren dünnen Beinen halfen nicht wirklich viel gegen die Stärke eines ausgewachsenen Mannes. Eine Sache wurmte sie aber auch in ihrer Panik noch immer. Was zur Hölle war eben mit Louise passiert? Wenn weder Umiko, der Mann, noch ein Geist es gewesen war, wer spielte dann sonst an der blonden Puppe in dem klassischen Kleidchen? Vor allem stellte sich aber die Frage, wie man das machen konnte… Die einzige Person, welche sie eben gesehen hatte, war doch der blonde Kerl. Wie kam er an Louise heran? Oder wie war das sonst passiert? Sie kam einfach nicht auf den richtigen Gedanken. Das war aber auch ziemlich schwierig, wenn sie krampfhaft versuchte sich von dem Mann loszureißen…
Plötzlich kam aber etwas dazwischen, etwas was sowohl Umiko als auch ihren haarigen und ekligen Angreifer auf sich aufmerksam machte. Ein starker Ruck ging von Louise aus, als sie sich zur Seite bewegte und von der Yuudari losriss. Als sie da so in der Luft schwebte, ging der Kunoichi aus Iwagakure ein Licht auf. So grazile und sichere Bewegungen einer Puppe, die weder mit einem Geist noch anderer Hexerei zu tun hatten: Das musste einer dieser Puppenspieler aus Iwagakures sein! Nur wenig hatte sie davon gehört, aber sie wusste, dass diese besondere Jutsu mit Puppen machen konnten und alles andere war ja etwas abwegig, wenn man es mit bloßem Auge nicht erkennen konnte. Jedenfalls schien sie das, von was auch immer Louise nun besessen war, retten zu wollen, denn es attackierte ihren Angreifer mit einer unerwarteten Stärke. Wohin genau sie gezielt hatte, erkannte Umiko nicht ganz. Irgendwo in der Nähe des Bauches war es auf jeden Fall. Einen Moment lang blieb der Mann wie erstarrt stehen, dann bemerkte er offensichtlich einen unangenehmen Schmerz, denn er jaulte wie ein getretener Hund und wich wimmernd zurück. Umiko bemerkte in diesem Moment, wie sich die kleine Puppe an ihr zierliches Bein klammerte und nutzte den ruhigen Moment, um ihre Augenklappe wieder so zu richten, dass sie ordentlich sehen konnte. Als sie auf den etwas zusammengekauerten Mann blickte, richtete dieser sich auf und wich zittrig zurück. „Verflucht… Ich hätte mich nicht auf eine Hexe einlassen sollen… Lass mich in Frieden!“, brüllte er ihr entgegen, drehte panisch um und rannte etwas humpelig davon.
Umiko für ihren Teil blickte ihm ein wenig verwirrt nach. Noch immer wusste sie nicht, was es mit dieser Situation überhaupt auf sich hatte, aber sie wurde auch, je mehr sie darüber nachdachte, nicht schlauer daraus. Das mit der Puppe musste aber an dem Blonden gelegen haben. So drehte sie sich zu diesem und blickte ihn verdutzt an. „Was hast du mit Louise gemacht?“, fragte sie, unhöflich wie sie nun einmal meistens war. Sie wusste nicht, ob er ehrlich zu ihr sein würde, aber die Wahrscheinlichkeit, dass Umiko wusste, was es mit seinen Fähigkeiten auf sich hatte, war gering… Aber sie kam aus demselben Dorf wie er und so waren die Puppenspieler nicht so fremd für sie, auch wenn sie keinem direkt begegnet war. Mal sehen, ob er sich rausreden oder es einfach zugeben würde? Vielleicht hatte er auch eine andere wahnwitzige Geschichte auf Lager. Das rote Auge der Kunoichi fixierte jedenfalls Louise anstatt ihm. Ihre schönen Haare waren ganz zerzaust!
 

Fukazawa Akio

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Och nein, das war ja schade! Offenbar handelte es sich bei dem kleinen Mädchen, dem Akio zur Hilfe gekommen war, keinesfalls um eine etwas leichtsinnige und naive Zivilistin, der er den Mythos einer Puppe, die ihrer Besitzerin zur Hilfe kommt, hätte vorspielen können, sondern um jemanden, der sich ganz wohl damit auskannte. Mit etwas Pech handelte es sich hierbei um eine Akademieschülerin oder sogar eine Genin, jedenfalls war seine tolle Geschichte erst einmal im Eimer. Eine kurze Schweigesekunde für die gefallene Idee später, drehte sich Akio schwungvoll um, sodass das rote Kleid um seine schmale Gestalt flatterte und lächelte Umiko herzlich an. Leicht hob er die Hände und ließ ihre Puppe, deren Haare durch das Kuddelmuddel ein wenig zerzaust worden waren, zu sich laufen, Beinchen vor Beinchen setzen, ganz als handele es sich dabei um ein Kind aus Fleisch und Blut. Natürlich hätte er versuchen können, sich aus der Sache herauszureden, er hätte behaupten können, keine Ahnung von nichts zu haben und sie hätte ihm schlecht etwas nachweisen können, denn Chakrafäden hinterließen eher keine Fingerabdrücke, aber Akio war nicht der Typ fürs Lügen. Wenn er eine bestimmte Rolle spielte, war es okay, ihr zufolge mal etwas zu schummeln oder die Wahrheit zu verdrehen, aber hier bestand wirklich keine Notwendigkeit. Hier ging es allerhöchstens darum, seine Fähigkeiten geheim zu halten, aber das hatte er wahrhaftig nicht nötig: Wer mit ihm auf Mission ging, der bekam sowieso mit, wie er kämpfte, wenn auch nicht alle Tricks seiner Puppen. Es war Akio schlichtweg nicht möglich, seinen Kampfstil nicht preiszugeben, denn das Repertoire des jungen Mannes, was Alternativen anging, war beinahe peinlich klein. "Louise ist ein schöner Name, wenn auch etwas fremdländisch.", meinte er also, ließ besagte Puppe auf seine Schulter hüpfen und pflückte sie von dieser herunter. Er ging ein paar Schritte auf die nächste Laterne zu, sodass ihn das zunehmende Licht dabei unterstützte, die blonde Puppe etwas näher zu inspizieren, zu überprüfen, ob sie irgendwo einen Schaden davon getragen hatte. Allerdings schien sie wirklich guter Machart zu sein, denn sie hatte das Tänzchen ohne große Blessuren überstanden und diese beschränkten sich tatsächlich hauptsächlich auf ihre Haare, über die er nun mit schlanken Fingern strich. Darum würde er sich noch kümmern, wichtiger war erst einmal das kleine Mädchen, schließlich hatte sie ihm eine Frage gestellt!
Mit Louise in den Händen kehrte er zu Umiko zurück, beugte sich lächelnd zu ihr herunter und streckte ihr ihr Spielzeug entgegen. Die Haare glitten dabei von seinem Rücken und fielen ihm über die Schultern, was mit einer der Gründe war, warum er sie auf Missionen meist zusammen band - nun aber musste er seine Hände gleich darauf mit ihnen belegen, um sie aufzufangen und wieder zurück zu streichen. "Ich habe sie nur ein wenig tanzen lassen.", erklärte er, blickte noch einmal auf die zerzausten Haare und öffnete die rote Tasche. Damenhandtaschen waren ja bekannt dafür, dass sie einen Dimensionsriss besaßen, so unglaublich viele Dinge passten dort hinein, aber da Akio nun einmal keine Frau war, hielt sich seine Ausstattung in Grenzen. Was er jedoch lustigerweise wirklich dabei hatte, war eine Miniaturbürste, die wie für den Kopf einer Puppe gemacht schien - er zog sie nach kurzen Suchen heraus und drückte sie Umiko in die Hand. Sie würde schon wissen, was sie damit machen konnte, er sollte sich derweil darum kümmern, dass das Mädchen in etwas sicherere Gewässer geriet. Das bedeutete bei dieser Umgebung vor allem eines: Er würde sie so lange begleiten, bis sie sicher nach Hause gegangen war, alles andere wäre fahrlässig von ihm. Dabei blickte sie so finster... ob sie ihm böse war, dass er ihre Puppe geliehen hatte? "Mein Name ist Akio - und wie lautet deiner, junge Dame?", fragte er, richtete sich wieder komplett auf und strich die Falten des roten Kleides glatt. Ob sie sich darüber wunderte, was er mit diesem Aufzug hier wollte? Bisher hatte sie sich jedenfalls noch nicht sonderlich erstaunt gegeben...
 

Yuudari Umiko

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Ein wenig neugierig beobachtete Umiko aufmerksam den jungen Mann, der ihr gerade den Hintern gerettet hatte. Allerdings brachte das lange blonde Haar sie immer und immer wieder dazu in ihren Gedanken sich von der Situation zu entfernen. Viel mehr dachte sie wieder daran, wie sie sich wohl anfühlten, wie sie wohl rochen… Sie wollte sie mal anfassen! Aber sie wusste, dass das nicht besonders gut ankommen würde. So blöd war sie dann doch nicht… Er lächelte sie wieder an und die Yuudari wurde sich immer sicherer, dass es sich bei dem jungen Mann, um einen freundlich gesinnten Kerl handelte. Immerhin hatte er etwas so herzliches an sich, auch wenn sie nicht ganz begriff, womit sie diese Behandlung verdient hatte. Aber Menschen waren prinzipiell ein wenig komisch, deswegen würde sie nicht mecker. Dann aber hob er seine Hand und ließ Louise, so grazil es mit ihren zerzausten Haaren ging, einfach zu ihm laufen. Was dies aber bewies, war dass es sich bei dem jungen Mann tatsächlich um einen Puppenspieler handeln musste, was wiederum bedeutete, dass er aus derselben Heimat wie Umiko stammte. Während die kleine, blonde Puppe auf seine Schulter hüpfte, stellte er fest, dass sie einen schönen Namen hatte. „Ich fand er passt zu ihrem Aussehen.“, erklärte die Yuudari ruhig und blickte auf das hübsche, blasse Püppchen. Sie war nicht besonders groß, hatte ein feminines Gesicht, dazu langes, blondes Haar und trug ein hübsches blaues Barockkleid. Besonders schön fand Umiko aber ihre hellblauen Augen, einfach weil die gläsernen Augen der Puppe so viel mehr als normale strahlten. Und genau darum hatte sie ihr selbst den Namen Louise gegeben…
Irgendwie war der Typ wirklich nett. Dass er das zerzauste Haar von Louise wieder glatt strich, war wirklich lieb von ihm. Er hatte sie also ein wenig tanzen lassen, ja? Als Puppenspieler konnte man so etwas echt witzig gestalten. Umikos Clan konnte da eher ein paar Geister verstecken und mit Schwarzmagie hantieren, da war sie fast ein bisschen neidisch auf den Blonden. Plötzlich kam der große Kerl näher, das blonde Haar wehte richtig hin und her bei seinen Bewegungen. Man konnte fast meinen, dass das rote Auge ein wenig zu glänzen begann. Als er sich dann auch noch herunterbeugte und ihr eine Strähne entgegenkam, musste die kleine Yuudari sich richtig im Zaun halten, um sie nicht zu betatschen. Erst sollte sie ihn ein wenig kennenlernen, erst dann sollte sie es versuchen… Sonst sagte er sicher sofort nein! Sie konzentrierte sich auf seine Worte… „Normalerweise tanzt sie nicht, aber wenn ein Gentleman sie dazu auffordert, hat sie wohl auch keine Wahl.“, sagte sie und blickte den jungen Mann eindringlich an. „Du bist einer der Puppenspieler aus Iwagakure richtig? Dann teilen wir dieselbe Heimat…“ Wenn sie schon so direkt gesehen hatte, was er so drauf hatte, sollte sie dann nicht auch ihre Künste verraten? Naja, wenn er fragte, würde sie nichts verheimlichen, allerdings wollte sie ihn auch nicht verscheuchen. Sie wusste ja mittlerweile sehr genau wie es ankam, wenn man sagte: Hey! Ich sehe Geister! Und so weiter…
Dann begann der Blonde in seiner Handtasche herumzuwühlen und zückte eine unfassbar passende Haarbürste für Louise hervor. Nickend nahm das Mädchen die Puppe und die Bürste wieder entgegen und kämmte ihr vorsichtig das lange, blonde Haar. Sie wollte ihr keine Haare ausreißen, denn bei Louise wuchsen sie ja leider nicht mehr nach. Während sie dies tat, hörte sie den jungen Mann wieder reden. Akio hieß er also… Ein freundlicher Name. Umiko achtete oft darauf wie Namen klangen und machte sich darüber irgendwie ein Bild über andere. Akio war kurz, wirkte aber irgendwie warm… Wahrscheinlich wegen Aki, rot, was ja eine warme Farbe war. „Ich heiße Umiko.“, sagte sie knapp und blickte zu ihm auf. „Sag mal Akio-kun. Was machst du hier so spät? Und… Seit wann tragen Männer Kleider? Ist das gerade modisch?“ Eine gewisse Naivität ihrerseits konnte man nicht abstreiten, allerdings konnte man auch sicher sein, dass ihre ziemlich direkten Fragen gar nicht mal bösartig oder schnippisch gemeint waren. Tatsächlich war sie nur neugierig und sagte, was ihr durch den Kopf ging. Mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen kämmte sie Louises Haar weiter… „Blonde Haare sind wirklich schön, nicht wahr?“, murmelte sie leise vor sich hin…
 

Fukazawa Akio

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Gegenüber kleinen Mädchen war Akio grundsätzlich immer freundlich gesinnt, allein schon weil er ihnen nichts Böses tun wollte. Davon durfte man auf keinen Fall auf sein Verhalten gegenüber anderen schließen, denn er hatte nun einmal nur einen gerichteten Beschützerkomplex, keinen allgemeinen. Normalerweise grinste er auch nicht durchgängig, aber hier musste er eh schon den Wunsch unterdrücken, Umiko zu knuddeln, weil er sie einfach total niedlich fand. Für andere mochte sie gruselig wirken, aber denselben Effekt hatten seine Puppen auch meist auf solche Leute. Akio bastelte Marionetten, deren verzerrte Gestalten sonst in den Albträumen anderer Menschen vorkamen, da hatte er sicherlich keine Angst vor einem so putzigen kleinen Mädchen, dessen großes Auge sogar noch eine ähnliche Farbe wie das seine hatte! Worüber er sich allerdings doch ein wenig wunderte, war die gute Auffassungs- und Kombinationsgabe der Kleinen, doch da sie schon im nächsten Satz erklärte, dass auch sie aus Iwagakure kam, erklärte das natürlich, warum sie mit den Puppenspielern ihrer Heimat so vertraut war. "Ach, du kommst auch aus Iwa? Welch ein Zufall...", erwiderte er und blickte noch einmal an ihr herunter. Diesen schwarzen Mantel hatte er schon einmal gesehen, aber er konnte sich beim besten Willen nicht erinnern, wo das wohl gewesen war. "Bist du hier hergezogen, um auf die Akademie zu gehen?", fragte er nun ebenfalls neugierig, weil er sich das bei diesem Mädchen fast schon vorstellen konnte. Bisher zeichnete sie sich durch eine recht direkte Sachlichkeit aus, die so wenige Emotionen durchscheinen ließ, dass sie sicherlich eine gute Kunoichi wäre. Laut seiner Großmutter zeichneten sich solche oft dadurch aus, dass sie ihre emotionalen Schwächen so gut verbargen, dass sie auf dieser Ebene nicht angreifbar waren. Sie mussten auch einen Mord einfach so hinnehmen können und keine Skrupel vorm Töten haben. Diese hatte Akio inzwischen auch kaum mehr, aber als Chuunin durfte man sich so etwas auch wahrhaftig nicht mehr haben. Da musste man ernst sein können, dazu war er in der Lage. Es war ja nun nicht so, als würde er hier den Clown markieren, nur weil er sich mit dem Mädchen unterhielt oder weil er ein Kleid trug. Er könnte ja auch ganz anders darin herumlaufen, peinlich berührt oder es ins Alberne ziehen, aber er verhielt sich ja nicht anders, als wenn er eine Jeans und ein passendes Oberteil getragen hätte.
Umiko, stellte sie sich vor, die Tochter des Sees, ob ihre Eltern sie wohl aus einem guten Grund so genannt hatten oder nur, weil der Name eben gut geklungen hatte? Er selbst hatte ja nicht einmal eine Ahnung, warum er gerade Akio hieß, vielleicht weil es tatsächlich ein so schön positiver Name war, aber er vermutete immer noch stark, dass seine Mutter ihre Tochter gerne Aiko genannt hätte, als das Baby dann aber noch ein maskulines Anhängsel zwischen den Beinchen gehabt hatte, war es eben Akio geworden. Nicht alle Ursprünge von Namen waren heroisch, aber er konnte damit leben, nicht zuletzt, weil seine Schwester Spaß daran hatte. Während er noch darüber nachdachte, ob ihr Name zu ihr passte, stellte sie zwei Fragen, von denen die erste ihn leicht lachen, die zweite das Lachen aber zu einem wissenden Schmunzeln verkümmern ließ. Erst fragte sie nämlich, was er noch so spät draußen mache - in dem Kontext, dass er wahrscheinlich um einiges älter als sie war, sicherlich eine lustige Frage. Er war immerhin schon größer, konnte sich locker wehren und stellte auch nur für einen Bruchteil des Abschaums eine lohnende Beute dar, da er zwar etwas feminin wirken konnte, es aber nun einmal nicht war. Er hatte nicht einmal Brüste, da lohnte sich das doch alles nicht! Danach merkte sie endlich einmal an, dass sie hier mit einem jungen Mann redete, der ganz nonchalant ein Kleid trug, ohne darum viel Aufsehen zu machen. Na bitte, sie war also doch nicht blind, hatte ja lange gedauert. "Ist die Frage nicht eher, ob du ins Bett oder in sicherere Gegenden gehörst, Umiko-chan?", meinte er mit einer Prise Besorgnis in Oberlehrerton, schwächte seine Worte allerdings wieder mit einem Lächeln ab. "Der Grund hängt eng mit dem Kleid zusammen. Ich finde es interessant, die Reaktionen der Menschen auf diesen Aufzug zu beobachten, heute genau des Klientels, das sich hier so herumtreibt. Außerdem ist es nicht unbequem." Er zuckte mit den Schultern und sah sich um, blickte nur einmal kurz irritiert zu Umiko, als sie von der Schönheit blonder Haare sprach. Oh ja, das war ja so ein Klischee, eines, das er schamlos ausnutzte... "Ja...", meinte er leicht abwesend, "Aber meine Puppen haben alle keine blonden Haare. Meinst du nicht, wir sollten unseren Standort ein wenig verlagern, bevor uns noch mehr Herren dieses Kalibers über den Weg laufen?" Und damit streckte er ihr die Hand entgegen, immerhin wollte er doch auf das Mädchen aufpassen, oder? Nicht, dass er es nicht mit einer halben Armee Pädophiler aufnehmen konnte, aber es machte sich sicherlich auch nicht allzu gut, wenn er die alle ausknockte.
 

Yuudari Umiko

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Allmählich musste Umiko sich eingestehen, dass sie diesen jungen Mann schon irgendwie bewunderte, oder nein, vielleicht sogar beneidete. Er war relativ groß und war ein Mann, der mit seinem Körper offensichtlich sehr zufrieden und selbstbewusst umging, sonst würde er ja wohl kaum ein Kleid tragen. Außerdem hatte Akio wirklich bezauberndes, langes, blondes Haar und war wahrscheinlich ein talentierter und begabter Puppenspieler. Da sie Puppen schon immer wirklich wunderschön fand und so einige so hübsche kleine Exemplare wie Louise zu Hause hatte, würde sie auch wirklich gern so kämpfen wie der Fukazawa. Stattdessen war Umiko nicht nur in eine unglückliche Familie, sondern auch in einen sektenartigen Clan geboren, welcher sich mit Geistern und Schwarzmagie befasste. Gegen die Geister hatte sie rein gar nichts, dahingehend schätzte sie sogar ihr Erbe und war froh, dass sie es wenigstens auf einem ihrer Augen, trotz der Pigmentschwäche, hatte nutzen können, aber Schwarzmagie war nicht so ihre Sache. Es hatte etwas Böses an sich… und sie hatte immer wieder das Gefühl, dass ihr Clan eines Tages für seine düsteren Machenschaften böse bezahlen musste. Wohlmöglich stahl man den Neugeborenen zur Strafe das Augenlicht oder Ähnliches, um die alten Clanmitglieder zu strafen… Ja, Umiko glaubte hartnäckig an Gerechtigkeit und sie wusste, dass in ihrem Clan nicht nur Gutes mit den Geistern vor sich ging. Aber genug dazu, auf jeden Fall sollte dies erklären, warum das Mädchen lieber ein Puppenspieler wäre, oder?
Dass der junge Herr es als Zufall bezeichnete, dass Umiko ebenfalls aus Iwagakure kam, passte dem Mädchen so gar nicht. Sie schüttelte ohne jegliche Veränderung ihrer Gesichtszüge den Kopf. „Als Zufall würde ich das nicht bezeichnen… In Soragakure ist die Wahrscheinlichkeit gar nicht so gering, dass man auf einen Shinobi aus Iwagakure trifft. Immerhin gibt es ja nur vier verschiedene Länder aus denen die Shinobi in dieser Fraktion stammen und in einem davon befinden wir uns, wo man erstrecht kaum von einem Zufall sprechen könnte…“ Sie stockte kurz und schien zu überlegen. „Ein Zufall wäre es beispielsweise, wenn ich aus Konohagakure käme.“ So hatte sie sich mal wieder von ihrer besten Seite gezeigt: Besserwisser Umiko. Nachdem sie ihre typischste Eigenart präsentiert hatte, führte sie natürlich das Gespräch fort, indem sie dem Teil von Akio weiterlauschte, den er zu diesem Dialog beitrug. Auf seine Frage reagierte das Mädchen nur knapp mit einem bedächtigen Nicken. „Bingo. Nachdem ich die Akademie abgeschlossen habe, hat es sich nicht mehr gelohnt nach Iwa zurück zu gehen. Es wird ständig erwartet, dass man Aufträge von hier aus startet…“ Da sie es mittlerweile schon öfter bemerkt hatte, dass man das zierliche Mädchen nach wie vor für eine Akademieschülerin hielt, räumte sie dieses Vorurteil nun direkt aus dem Weg. Sie blickte hinauf zu ihm und schien mal wieder kurz nachzudenken. Er schien wesentlich älter als sie zu sein, aber auf jeden Fall noch nicht erwachsen. Sicherlich war er auch Genin, oder sogar noch mehr? „Sag mal Akio, wie alt bist du denn überhaupt? Bist du auch ein Genin?“, fragte sie bemüht ein wenig freundlich zu wirken. Immerhin mochten Menschen es meistens, wenn man Interesse an ihnen zeigte. Also tat sie das. Nicht, dass sie sich nicht wirklich für den jungen Mann interessierte, aber eigentlich wollte sie ihn ja gerade viel lieber ein paar Dinge zu seinen schönen Haaren oder den Puppen fragen…
Das Licht der Laterne über ihnen begann ein wenig zu flackern, während Umiko im Hintergrund die lallenden Stimmen der Betrunkenen hörte. Mal wieder… Wie konnte man sich nur solch niederen Gelüsten hingeben? Umiko hatte auch schon einmal darüber nachgedacht sich zu betrinken. Nicht etwa, weil sie tatsächlich Interesse daran hegte oder es guthieß, aber sie wollte gern diesen Zustand nachempfinden können. Allerdings ist es als Elfjährige sozusagen unmöglich an alkoholische Getränke zu kommen… Aber sie hatte in ihrem Leben sicher noch genug Zeit, um solche Erlebnisse in Erfahrung zu bringen.
Seine folgende Frage ließ das Mädchen etwas stutzen. Wo war denn der Unterschied zwischen den beiden? Nur wenige Jahre trennten die beiden Shinobi aus Iwagakure und eigentlich konnte sie sich genauso gut verteidigen, wenn es darauf ankam. Allerdings musste das Mädchen erst einmal begreifen, in was für einer Situation sie sich befand! Diese Unfähigkeit das zu verstehen, machte sie auch klar deutlich: „Ich bin nicht müde und halte mich hier recht gern auf.“, begann sie knapp. „Aber dieselbe Frage könnte ich ja dir stellen. Es ist ja für jede Person hier gleich unsicher…“ Doof war sie ja nicht! Die Begründung die nun folgte, ließ das Mädchen aufmerksam zuhören. Sie lauschte seinen Worten und nickte immer wieder verständnisvoll. Nein, sie fand die Sache mit dem Kleid gar nicht mal so unverständlich, es war nur ungewöhnlich. „Ich mag auch keine Hosen.“, erklärte sie knapp und setzte direkt wieder an: „Gibt es da tatsächlich so ungewöhnliche Reaktionen? Es ist zwar nicht üblich, aber doch auch nicht wirklich merkwürdig…“ Nein, Umiko verstand nicht wirklich das, was der junge Mann wahrscheinlich ursprünglich zu erreichen versuchte. So richtig konnte sie die normaldenkende Menschheit aber auch noch nicht verstehen, daran musste es liegen. Manchmal hatte ihre Weltfremdheit schon etwas Alienartiges… Dass er ihre Bemerkung zu den blonden Haaren wahrgenommen hatte, wunderte sie nur kurz. Da war sie wohl zu laut gewesen… „Das mit den Haaren ist ziemlich schade.“, meinte sie knapp wie immer und fuhr nur mit kurzer Pause fort. „Von mir aus, gehen wir woanders hin Akio.“ Kurz warf sie einen skeptischen Blick auf seine Hand. Was war das für eine Geste? Schon wieder etwas Rätselhaftes… Dennoch sollte sie es aus Höflichkeit nicht unbedingt ablehnen. Er hatte ihr geholfen und schien ein netter Typ zu sein. Sie griff nach der Hand des Blonden und blickte ihn fragend mit dem großen, roten Auge an. Wohin nun?
 

Fukazawa Akio

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Oh... oh! Die Kleine war schon Genin? Welch ein Glück, dass er nicht danach gefragt hatte, das wäre sicherlich wenig schön ausgegangen. Immerhin war sie so niedlich und klein, dass er sie maximal auf eine Akademieschülerin geschätzt hatte, was unter Umständen nicht gut aufgenommen worden wäre. Die wenigsten Leute mochten es, unterschätzt zu werden, immerhin wies sie das auf körperliche Mängel, zumindest aber eine schwächliche Ausstrahlung hin. Selbst wenn sich das kleine Mädchen bisher erstaunlich reif und intelligent gezeigt hatte, wusste der Chuunin, dass in den eisten Menschen doch noch irgendwo ein Funken Stolz steckte, der, wenn er verletzt wurde, zu bösen Gefühlen führen konnte. Da war es wirklich überaus praktisch, dass Umiko gleich schon erklärte, dass sie den Geninstatus bereits erreicht hatte! "Du musst ja ein richtig schlaues Mädchen sein, wenn du schon Genin bist...", lobte er sie also, in der Hoffnung, dass sie darauf gut ansprach. Er wollte sich also indirekt für seine Gedanken entschuldigen, auch wenn sie davon nichts wissen konnte. Was er ebenso mitbekommen hatte, war ihre Bemerkung über den Zufall, der er nicht komplett zustimmte. Sie schien ja durchaus ein wenig besserwisserisch zu sein, aber in Kombination mit ihrem Auftreten hatte das für ihn nur etwas putziges. Seine eigene Schwester war nicht so, sie akzeptierte vieles und versucht das beste daraus zu machen, widersprechen tat sie im Allgemeinen nie... sicherlich war Umiko darin erste Klasse. Aber das störte ihn nicht, auch wenn er sich eine Antwort nicht verkneifen konnte: "Wenn ich hier jemanden aus Konoha treffen würde, wäre das kein Zufall, es wäre Pech für den Konohanin.", erklärte er mit einem Zwinkern und tätschelte seine Handtasche. Im Grunde genommen war es nicht einmal seine, sondern die seiner Mutter, denn Kleidchen hin, Kleidchen her, Damenhandtaschen gehörten im Allgemeinen selbst in seinen eigenen Besitz nicht. Irgendwo hörte es auf, genauso, wie er niemals Miniröcke anziehen würde, das war doch wirklich zu extrem, oder? Kaum hatte er geendet, frage sie auch schon weiter... das schöne an Kindern war, dass sie oft so viele Ideen, so viele Fragen hatten und diese auch einfach stellten. Das war im Grunde genommen der richtige Weg, aber viele Teenager oder sogar erwachsene Menschen waren sich dafür zu fein, sollten sich in ihrem Unwissen keine Blöße geben und blieben deswegen lieber unerkannt dumm. In diesem Fall war es zwar die logische Konsequenz aus ihrer Aussage, dass sie Genin war, aber immerhin! "Ich bin fünfzehn und habe vor kurzem die Chuuninexamen bestanden. Also bin ich nicht mehr Genin, aber war es noch bis vor wenigen Wochen...", meinte er mit einem ganz leichten Hauch von Stolz in seiner Stimme. Ja, im Grunde genommen war ihm sein Rang ziemlich egal, aber ganz spurlos war diese Erhebung auch an ihm nicht vorbei gegangen. Beispielsweise hatte seine Großmutter wenigstens einmal gesagt, dass er sich doch ganz ordentlich machte. Das war ein schöner Kontrast zu ihrem sonstigen Sermon an Fehlern an ihm... aber nun ja. Irgendwann hatte das kommen müssen, es wäre beinahe schwer gewesen, dieses Ziel zu verfehlen. "Und wie alt bist du?" Nun war er aber auch neugierig geworden. Es hieß zwar, dass man Frauen nicht nach ihrem Alter fragte, aber diese Miniaturdame war bestimmt noch zu sehr Mädchen, um sich über so eine Profanität aufzuregen.
Was ihn allerdings durchaus wunderte, war das offensichtliche Unverständnis des Mädchens seinen mahnenden Worten gegenüber. War sie denn wirklich der Meinung, dass sie beide gleich unsicher waren, wenn sie nachts durch schlecht beleuchtete Straßen schlichen? Immerhin war er männlich und älter, während sie ein kleines Mädchen war. Und deutlich jünger. Sie meinte zwar, dass sie gerne im Dunkeln spazieren ging, aber... da war ein kleiner Logikfehler in ihrer Argumentation. "Na, ganz stimmt das aber nicht, Umiko-chan...", begann er herum zu drucksen, "Siehst du... ich bin ein Junge. Du bist ein Mädchen. Statistisch gesehen sind die meisten Rauf- und Trunkenbolde sowie gerade Sexualverbrecher männlichen Geschlechts. Die Homosexualitätsrate liegt nicht hoch genug, als dass man sich da eher an mir vergreifen würde, du verstehst?" Versuchte er hier gerade einem kleinen Mädchen begreiflich zu machen, dass man sie vergewaltigen könnte, wenn sie hier alleine durch die Straßen pilgerte? Ob das so klug war? Andererseits sprach sie die Dinge auch immer so aus, wie sie es für richtig hielt und er selbst war nicht gerade dafür bekannt, dass er Leute wegen solcher Kleinigkeiten schonte. In Schutz nehmen würde er ein kleines Mädchen allerdings in jedem Falle, weswegen er sie an der Hand nahm und in Richtung des Wassers führte, etwas weiter weg aus den Gassen, weg von den Kneipen, zu einer nicht ganz so verwinkelten Stelle, an der man besser den Überblick behalten konnte. Außerdem wehte der Wind recht erfrischend, was der einzige Grund war, weswegen er draußen blieb. Sich hineinzusetzen würde außerdem eine größere Nähe zu den Gestalten bedeuten, die er eigentlich vermeiden wollte. Nicht um seinet-, sondern um ihretwillen, aber das lief aufs selbe hinaus. "Sag mal, Umiko-chan... was meintest du eigentlich vorhin mit, ob ein Geist an Louise herumspiele?"
 

Yuudari Umiko

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Dieser junge Mann verwirrte Umiko irgendwie. Nicht nur, dass er sich sehr unüblich kleidete und sich zu komischen Uhrzeiten draußen herumtrieb, nein er schien die Welt auch mit ganz anderen Augen zu betrachten als sie. Er hielt sie also für schlau, weil sie schon Genin war? Sie verstand nicht so recht, warum man dafür schlau sein musste. Wenn man immer fleißig lernte und wie sie so früh in die Akademie gesteckt wurde, dann wurde man auch schnell Genin. Und jeder weiß doch, dass man für solchen einfachen Stoff wie den andere Akademie nicht sonderlich viel lernen muss, oder? Vor allem weil Auswendiglernen nicht sonderlich schwierig war. Sogar Primaten konnten Dinge auswendig lernen, obwohl denen etwas mehr Intellekt zu zuschreiben war, als so manchem Akademieschüler. „Oh Stopp! Jetzt verstehe ich… Das muss eine Art Kompliment sein, oder?“, fragte sie sich selbst in ihren Gedanken und nickte leicht in die Richtung des jungen Mannes. „Ich weiß nicht, ob das was mit schlau sein zu tun hat, aber danke.“ So dachte sie zumindest, dass man sich für ein Kompliment bedankte, oder?
Dass sie eine Besserwisserin war, wusste sie. Das hatte man ihr schon öfter gesagt, aber sie verstand nach wie vor nicht wirklich, was eigentlich schlecht daran sein sollte? Damit belehrte sie andere Menschen doch nur. Was also konnte schlimm daran sein, verbessert zu werden, damit man es beim nächsten Mal besser weiß? Umiko würde ein solches Verhalten begrüßen, auch wenn man es selten bei ihr tat, sondern eher auf ihre Art und Weise genervt reagierte. Seine Erwiderung auf ihre Erklärung mit dem Zufall, brachte das Mädchen sogar tatsächlich ein wenig dazu einen Mundwinkel nach oben zu ziehen, was man fast, mit etwas Fantasie, als Lächeln betrachten konnte. „Ich bin nicht sicher, ob Pech das richtige Wort dafür ist… In der Hauptstadt des Feindes, ganz allein… Da wärst du nicht sein einziges Problem, vermute ich.“, sagte sie um diesen Gedanken weiterzuführen und beobachtete den jungen Mann sehr aufmerksam. Irgendwie war er ihr sympathisch, denn im Gegensatz zu den meisten ging er mit ihrer Art ziemlich locker um und fürchtete sich auch nicht wirklich vor ihr. Kurz darauf erklärte er ihr, dass er schon fünfzehn Jahre alt war und vor kurzem den Chuunintitel errungen hatte. Schlagartig nahm das Mädchen ihre Hände zur Höhe ihres Bauchnabels hoch und applaudierte. So hatte sie gehört, reagierte man auf einen Rangaufstieg. Zumindest war es bei ihrer Geninprüfung so gewesen! Er wirkte auch ein wenig stolz deswegen. „Meinen herzlichen Glückwunsch, Akio.“, fügte sie hinzu, so wie sie es von anderen gehört hatte. Und wieder bemerkte sie, dass sie das mit der Höflichkeit völlig aus den Augen verloren hatte. Offensichtlich interessierte es ihn auch, wie alt Umiko denn war. Denn wenn er sein Alter nannte, dann wollte er ihres sicher auch wissen. Noch dazu fragte er… Dusselige Umiko, sie sollte manchmal wirklich genauer darauf achten, was ihr Gegenüber so sagte! „Ich bin elf.“, ließ sie ihn kurz wissen und folgte ihm weiter…
Natürlich war sie der Meinung, dass sie beide gleich gefährdet waren. Was genau unterschied sie schon? Plötzlich schien der junge Mann sie eines Besseren belehren zu wollen. Sie war gespannt, was er zu sagen hatte. Oh, eine statistische Argumentation. Er hatte so ziemlich Recht und das war auch stichfest, wäre da nicht… „Die Homosexualitätsrate sagst du…“, murmelte sie leise und strich mit einer Hand über ihre flache Brust, an der sich wirklich noch kaum erkennen ließ, welchem Geschlecht sie überhaupt zugehörte. Und überhaupt wirkte sie mit ihrem schwarzen Mantel eher wie ein Sektenmitglied, als ein potentielles Vergewaltigungsopfer… Sie blickte auf sein rotes Kleid und seine langen Haare. „Jetzt mal abgesehen von unserem Geschlecht, habe ich das Gefühl, dass du in deiner momentanen Situation ein wenig attraktiver auf Sexualstraftäter wirkst als ich. Du trägst ein schönes Kleid, hast lange schöne Haare und sogar eine Frauenhandtasche. Dagegen ich im schwarzen Mantel und nicht mal offensichtlich als potentielles Weibchen erkennbar… Wenn man also nun außen vor lässt, dass dir die weiblichen Rundungen fehlen, bin ich sicher, dass alle von dir erwähnten Verbrecher sich auch anderweitig mit dir begnügen könnten… Und ich wäre mir nicht mal sicher, ob ein Trunkenbold den Unterschied überhaupt wahrnimmt…“ Sie stoppte kurz und blickte den Jungen mit ihrem roten Auge eindringlich an. „Wenn ich also ein Ottonormalstraftäter wäre, würde ich mich also tatsächlich eher an dir vergreifen…“ Seine Idee war ja ganz gut gewesen und auch seine Absicht fast heldenhaft, aber es kann ja nun wirklich kein Mensch damit rechnen, dass dieses Kind so hochgradig anders ist. Aber sie war ein gutes Kind, denn sie folgte ihrem Ritter in der Not natürlich gehorsam, auch wenn sie seine Argumentation noch immer nur teilweise verstand. Es war tatsächlich so, dass sie das schon öfter gehört hatte… Ihre große Schwester moderte auch immer stundenlang daran herum, dass sie nachts spazieren ging. Auch wenn Umiko am Ende meist recht behielt, tat sie doch was ihre Schwester sagte, weil sie diese mochte. Und weil es nun auch nicht so schwer war sich unter dem Mantel zu verstecken… Als er nach dem Geist fragte, blickte sie ihn ein wenig starr an und nahm ihre Louise in den Arm. „Ich bin eine Yuudari und das bedeutet, dass ich Geister sehen kann… Unter anderem bedeutet es aber auch, dass ich sie anziehe, weswegen es mich nicht gewundert hätte, wenn sich einer an Louise vergriffen hätte.“ Warum sie so ehrlich zu dem Fukazawa war? Nun ja, er hatte ihr sein Erbe ja auch gezeigt und außerdem war sonst keiner da, der sie hören würde… Und was war schon dabei? Immerhin hatte er ja danach gefragt!
 

Fukazawa Akio

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Besonders schnell und reibungslos durch die Akademie zu schlüpfen konnte auf zwei Eigenschaften der Person hindeuten. Zum einen konnte sie ein gutes Gedächtnis und viel Fleiß bedeuten, die Fähigkeit, sich wenn nötig hinzusetzen und den theoretischen Stoff zu wiederholen, gepaart mit Ausdauer, wenn es um praktische Übungen ging. Wenn man so war, dann war man zu beneiden, aber trotzdem nicht unbedingt intelligent, denn Fleiß war eben nur das halbe Genie. Zum anderen konnte man auch das andere Extrem bedienen, faul sein oder zum Klassenclown mutieren, nichts tun und trotzdem alle Prüfungen bestehen, weil man eben recht clever war - in diesem Falle war man zwar die Faulheit in Person, aber musste eine gewisse Grundintelligenz besitzen, denn anders wäre man wohl schon viel früher ausgesiebt worden. Akio beispielsweise hatte nie besonders viel getan und war von den anderen wegen seines seltsamen Verhaltens schon recht früh zum unterhaltsamen Außenseiter der Klasse abgestempelt worden, bis die Prüfungen anstanden. Ab diesem Punkt hatte er eine ältere Dame in der Familie gehabt, die ihn ziemlich rabiat dazu gebracht hatte, sein Wissen auf den neusten Stand zu bringen, weswegen er dann die Abschlussprüfung doch noch ohne Probleme geschafft hatte. Wie Umiko die Akademie durchgemacht hatte, konnte er nicht wissen, also empfand er es am höflichsten und nettesten, einfach anzunehmen, dass sie ein schlaues Mädchen war. Sie hätte es ja auch einfach so hinnehmen können - aber tatsächlich schien die Augenklappenträgerin nicht die Person für so etwas zu sein, stattdessen stellte sie ihn schon wieder richtig. Auf eine gewisse Art war sie ja niedlich, wenn sie so besserwisserisch war. Vielleicht sollte er sie mal darauf hinweisen, dass das bei anderen Menschen vielleicht nicht so gut ankam, aber er entschloss sich dagegen, schließlich war sie noch so klein, dass man es ihr wahrscheinlich verzieh. "Nein, sein einziges Problem wäre ich wohl nicht, aber ich glaub da laufen auch kleinere Problemchen herum.", grinste er auf ihren Einwand und blickte sie einen Moment sehr eindeutig an. Er war sich nämlich ziemlich sicher, dass es zwar viele Ninja gab, die einem Besucher aus Konoha gefährlich werden konnten, aber eben auch, dass er nicht unbedingt die erste Wahl war, wenn man sich einen Gegner aussuchen durfte. Wobei man ihm so vom ersten Augenblick an nicht unbedingt ganz so viel zutraute, wie vielleicht angemessen gewesen wäre, denn er lief ja nur im seltensten Fall mit seiner riesigen Puppe herum. Ein wenig verdutzt blickte er allerdings schon, als sie auf einmal wie aus dem Nichts zu applaudieren begann, als er erklärte, er sei seit kurzem Chuunin. Natürlich, die meisten Menschen, denen er das sagte, gratulierten ihm, aber diese Reaktion war irgendwie extrem komisch. Zum einen wirkte sie zu überspitzt, immerhin war Applaus eher etwas, das man ihm nach einer gelungenen Darbietung spendete, andererseits sah sie dabei nicht aus, als neigte sie zu extremen Gefühlsausbrüchen. Es war ein wenig mechanisch, daher ein bisschen künstlich, aber da Akio zur Genüge an das Geräusch zusammenschlagender Hände gewöhnt war (wenn auch im Allgemeinen von mehr Menschen in einem anderen Zusammenhang), war ihm ihr Applaus nun auch nicht unbedingt unangenehm. "Danke, danke, junge Dame~" und ein Grinsen waren daher die einzigen Reaktionen, die sie darauf erhielt, denn der echte Knaller stand ihm ja auch noch bevor.
Da hatte er sich schon die Mühe gemacht und mit etwas argumentiert, was Umiko seiner Meinung nach nie im Leben unterlaufen könnte - und sie hielt dagegen. Argumentierte damit, dass er gerade in einem langen Kleid herumlief und generell weiblicher wirkte als sie selbst, davon mal abgesehen, dass er wohl für einen Besoffenen eine böse Überraschung parat hatte (neben bösen Puppen, Tritten und allgemeiner Wehrhaftigkeit) - Cleveres Mädchen. Die roten Augen schlossen sich ein paar Mal, dann lächelte er und drehte sich einmal im Kreis, dass das Kleid richtig schön flog. "Na, wenn du dich an mir vergreifen würdest, hätte dieses Teil seinen Zweck mehr als erfüllt.", meinte er, auch wenn er sich nicht ganz sicher war, inwiefern das Mädchen eigentlich wusste, wovon es sprach. "Aber mal ernsthaft, davon abgesehen, dass ich gerade wie die letzte Transe herumrenne, kann ich mich mit Sicherheit deutlich besser verteidigen als du, der Zivilist, der mich einfach so davon schleift, muss, glaube ich, noch geboren werden." Er blickte sie ein wenig skeptisch an, stützte die Hand in die Hüfte und lauschte dann gespannt der Erklärung, dass es sich bei ihr um eine Yuudari handelte. Tadaa... daher hatte er also dieses Umhangartige Kleidchen der Kleinen gekannt. Er selbst kam aus Iwagakure, ebenso wie dieser Clan, dem man einiges in Richtung schwarzer Magie nachsagte, er hatte durchaus schon einmal einen dieser Leutchen gesehen, aber Umiko nicht sofort in Verbindung mit ihnen gebracht. Das passte natürlich wie die Faust aufs Auge, ohne jede Frage. "Ah, deswegen also. Klar, dann ist diese Vermutung natürlich verständlich. Kannst du auch mit denen reden und so? Hört sich ganz spannend an." Neugierig? Ohne Frage, aber das war eben einer der Charakterzüge, die ihn so ausmachten.
 

Yuudari Umiko

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Die zierliche Yuudari war nicht nur eine der wenigen nachtaktiven Personen ihres Alters, welche sich durch ein solches Viertel schlichen. Wenn es nur das wäre, dann könnte man das schmale Mädchen fast als nur etwas unüberlegt bezeichnen. Tatsächlich war aber alles was sie tat erstaunlich gut durchdacht. Schlicht und ergreifend konnte man sagen, dass Yuudari Umiko einfach ein sehr komisches Mädchen war, in vielerlei Hinsicht. Zwar war sie erstaunlich schlau und relativ gut gebildet, vor allem für ihr Alter, sie hatte die Akademie schnell abgeschlossen und war eine gute Kunoichi… Doch auch das war leider eben nicht alles. Wenn sie tatsächlich alles so super könnte, dann wäre das Leben doch zu einfach. Hinter ihr versteckte sich nicht etwa ein düsterer und ekelhafter Charakter, ganz im Gegenteil, das Mädchen war sogar recht neutral, oft sogar darauf bedacht mit anderen Menschen bestmöglich auszukommen. Das Problem war aber, dass man ihr nicht wirklich beigebracht hatte, was Höflichkeit war und wie man mit anderen Menschen respektvoll und ordentlich umging. Sie war bemüht ihr Bestes zu geben und versuchte mit allen Mitteln irgendwie mit anderen Menschen auszukommen, nur zu wissen was Höflichkeit bedeutet und wie man tatsächlich höflich ist, waren zwei völlig unterschiedliche Dinge. Zu sagen was Respekt bedeutet und es zu verstehen, waren absolute Unterschiede. Nett sein zu können und es sein zu wollen… All diese Dinge fehlten Umiko… Auf ihre sehr merkwürdige Art versuchte das Mädchen Menschen Gutes zu tun, zumindest prinzipiell wollte sie niemandem etwas Böses. Selbst ihre, für viele Menschen äußerst nervige, besserwisserische Art war im Prinzip ihr guter Wille, weil sie davon überzeugt war, dass sie selbst dankbar wäre, wenn man sie eines Besseren belehrte, wenn es denn so war… Nur leider wirkte es eben auf viele Menschen nicht, so wie bei Akio, irgendwie niedlich, sondern eher nervig und ihr Äußeres tat ihren Rest dazu, dass die meisten Menschen ihr nicht über den Weg trauten.
Akio allerdings schien der Typ Mensch zu sein, der mit den Macken eines Menschen eher locker umging, wenn sie ihn nicht persönlich attackierten. Zumindest glaubte sie daran, denn bisher hatte er zwar versucht ihr etwas zu erklären, doch ihrer Verbesserungen angenommen. Sie verstand seine Einwände und konnte sich sogar soweit in ihn hineinversetzen, dass sie auch einsah, warum andere Menschen eine solche Art von Besorgnis in dieser Situation an den Tag legten, richtig einsichtig war sie aber nicht. Wieso eigentlich? Na weil sie sich statistisch gesehen in ihrer Rolle und Situation noch immer sehr sicher fühlte… Sie hatte nicht das Gefühl, dass der Chuunin ihr etwas Böses wollte. Dennoch wurde ihr gerade nach ihren letzten Worten wieder einmal bewusst, dass sie vorsichtiger sein sollte. Ihr Clan war nicht gerade zimperlich was Strafen anging und nun ja, genaueres Wissen über ihre Fähigkeiten auszuplaudern, war eigentlich untersagt. Umiko verstand nicht wirklich wieso, einfach weil sie nicht wusste, was genau in dem Clan dort vor sich ging. Hätte sie gewusst, was es dort alles gab und was ihr drohen konnte, dann wäre sie wohl viel verschwiegener. Tatsächlich war es aber so, dass sie selbst nicht viel wusste, außer dem was sie konnte und selbst damit war sie nicht so freizügig. Außerdem wusste ja jeder, dass man mit den Informationen über verbündete Clans nicht offen rumhantierte oder?
Aufmerksam beobachtete sie wie der junge Mann sich im Kreis drehte und wie schön das Kleid dabei im Wind wehte. Sie hatte auch irgendwie gern ein solches Kleid, allerdings würde sie mit ihren elf Jahren kaum da rein passen, geschweige denn weiblicher aussehen als Akio selbst. „Das ist ein wirklich schönes Kleid.“, erkannte sie knapp. Es wirkte ziemlich edel. Ob es wohl teuer war? „Sag mal… Du musst schon sehr selbstbewusst sein, wenn du tatsächlich in einen Laden gehst und dir als Mann so eindeutige Frauenkleider besorgst, oder?“ Nicht nur der Fukazawa war ein sehr neugieriger Mensch, sondern auch die zierliche Kunoichi war es. „Wenn du dich als Chuunin nicht mindestens deutlich besser verteidigen könntest als ich, dann wäre das schon ein Armutszeugnis. Allerdings würde ich mich trotz meines Alters noch über das Niveau eines frischen Genins stellen. Ich denke also, wenn ich den Ernst der Lage erkenne, könnte ich mich auch wehren, wenn ich es nur mit einem Trunkenbold zu tun hätte.“ Tatsächlich war die Yuudari nicht wirklich auf dem Anfängerlevel und hatte schon einige Jutsu gelernt, aber viele trauten so etwas einer Elfjährigen nicht wirklich zu. Auf seine Fragen zu ihrem Clan, wandte sich das Mädchen mehrfach um und blickte ihn streng an. „Da du mir ja wirklich aus diesem kleinen Problem herausgeholfen hast, beantworte ich deine Fragen. Ich habe ja auch deine Fähigkeiten gesehen… Aber das sollte unter uns blieben, sonst kann es mich einiges kosten.“ Umiko ging stark davon aus, dass Akio nicht wollte, dass man sie züchtigte, nachdem er sie ja so eben gerettet hatte. Dennoch beschloss sie von Schwarzmagie und Ähnlichem kein Wörtchen zu erwähnen. Die Augentechnik war nicht wirklich ein Geheimnis, denn schwarze Augen waren ohnehin sehr verräterisch… „Sie wissen, dass wir sie sehen können und darum verfolgen sie uns oft sogar direkt. Meistens suchen sie tatsächlich nur jemanden zum Reden, weil sie einsam sind… Die Geister die hier sind, finden ihren Frieden nicht, darum suchen sie verzweifelt danach und greifen oft nach der Möglichkeit, dass wir ihnen vielleicht helfen könnten.“ Tatsächlich waren die Yuudari aber keine Retter in der Not für die Geister, zumindest meistens nicht. Aber das wusste niemand und das war wohl auch gut so… Normalerweise hätte sie es genau gewusst, wenn ein Geist an Louise gewesen wäre, weil man es spürt, doch dieses Mal war es nur eine Vermutung, aufgrund der Tatsache, dass etwas nicht stimmte. Wie dem auch sei… Umiko war gespannt was dieses mysteriöse Treffen mit dem Chuunin noch so bringen würde. Vielleicht war Akio ja nun ein Freund für sie?
 

Fukazawa Akio

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Der Witz bei Akio war ja eher, dass er eben überhaupt kein Selbstbewusstsein besaß oder zumindest keines, was diese Bezeichnung verdienen würde. Er war sich nicht seiner selbst bewusst, wie die meisten das waren, die sich als ein Individuum verstanden, stattdessen empfand er eher alle Menschen als kleine Teile eines großen Ganzen, einer Art Aufführung des Lebens. Er konnte so einerseits Dinge tun, die andere als peinlich verstanden, dafür waren ihm aber grottige Vorführungen peinlich, selbst wenn er nichts dafür konnte. Die wenigsten verstanden den Jungen mit den langen blonden Haaren wirklich, die meisten versuchten es aber auch gar nicht, zudem Akio auch nicht gerade jedem unter die Nase rieb, was er warum wie tat. Es war vielleicht zu einem Teil sein persönliches Geheimnis, das ihm oft von Vorteil war, weil es ihn für Unwissende ziemlich unberechenbar machte, allerdings war das keine Behinderung dabei, dem Mädchen auf die Frage zu antworten, ob es ihn denn gar nicht störe, einfach so Kleider zu kaufen. "Ach, es geht. Außerdem habe ich den großen Vorteil, dass meine Mutter unter anderem solche Teile designt und ich deswegen direkt an der Quelle sitze." Das war tatsächlich mehr als praktisch. Bevor die Kleidung ihres Labels der Modewelt vorgestellt wurde, kannte er sie im Allgemeinen schon, manchmal konnte er sich sogar irgendwo etwas abzweigen. Und da sie ja nicht nur Damenmode erfand, traf das sogar auf seinen gesamten Kleidungsschrank zu. Er hatte also wirklich selten Geld für seine Anziehsachen ausgeben müssen, selbst wenn er eine Menge davon besaß, weil er einfach für jede Rolle auch das richtige Outfit bauchte und sowohl den Bedarf eines Jungen, als auch eines Mädchens abdecken musste. "Wenn es dir gefällt, sag es mir, vielleicht gibt es das ja auch in deiner Größe... allerdings bin ich mir nicht so ganz sicher. Zur Not könnte ich es dir aber auch umnähen..." Natürlich konnte er das. Im Grunde genommen hatte er für seinen Zweig des Ninjutsus die perfekten Verwandten: Seine Großmutter, die selbst eine Meisterin des Puppenspiels war, sein Vater, der ihm als Schreiner beigebracht hatte, wie man mit Holz und ähnlichen Materialien am besten umging und seine Mutter, die aufgrund ihres Berufes dafür gesorgt hatte, dass die Puppen des Jungen niemals schlecht bekleidet herumlaufen mussten. Und schon wieder erklärte sie, dass er sich keine Sorgen machen musste.. vielleicht musste er das ja tatsächlich nicht und reagierte nur über, weil er genau wusste, dass seine Schwester wahrscheinlich ziemlich aufgeschmissen war... am besten war wohl, wenn er die Klappe hielt und sie solange machen ließ, bis sie eindeutig Hilfe brauchte, dann konnte er ihr immer noch unter die Arme greifen. Auf die Erklärungen über die Geister nickte er interessiert, auch wenn er das alles eher schlecht nachvollziehen konnte. Klar, das Motiv solcher Wesen war bekanntlich tief in Kinder- und Gruselgeschichten verankert, aber dass das in Wirklichkeit auch so sein sollte, kam ihm durchaus etwas an den Haaren herbei gezogen vor. Allerdings mochte es wohl auch vielleicht so sein, er war hier nicht der Yuudari, er beschränkte sich lieber auf sein Puppenspiel... das war da noch realer, irgendwie.
Das Wasser schwappte leicht gegen die Kaimauern und untermalte die Hintergrundgeräusche des wogenden Lebens zu solch später Stunde noch zusätzlich. Irgendwo in der Nähe schien eine Tür geöffnet zu werden, denn kurz schwoll der Lärmpegel weiter an, ehe er zurücksackte. Nur noch drei Stimmen offenbar betrunkener Menschen waren zu hören, die sich langsam, aber sicher in ihre Richtung bewegten. Mindestens eine von ihnen schien weiblich zu sein, allerdings nicht minder vom Alkohol belegt als ihre männlichen Gegenstücke, sie schienen sich ein wenig über etwas zu zanken, aber Akio maß dem eher wenig Beachtung zu.
 

Yuudari Umiko

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Neugierig stand sie da und betrachtete das hübsche Kleid, in das der junge Mann sich gekleidet hatte. Dass sie eine solche Frage gestellt hatte, würde den meisten Menschen wohl sauer aufstoßen. Welcher Transvestit wird schon gern nach dem warum gefragt? Doch bei Umiko konnte man, wenn man nicht zu sehr mit sich selbst beschäftigt war, eigentlich schon erkennen, dass sie es selten bis gar nicht böse meinte. Es war einfach die direkte Neugier, die da aus dem Mädchen sprach. Wissbegierig sein, war doch eigentlich eine Eigenschaft, welche die Menschen immer lobten, aber wenn es um ihre Privatsphäre ging, dann wurden sie auf einmal pingelig. Wenn man neugierig war, dann sollte man sich am besten nur für bestimmte Sachen interessieren… Naturwissenschaften oder solcher Kram… Aber, dass das Wissenswerte der Welt nicht nur irgendwelchen Büchern, sondern auch in den Menschen geschrieben stand, das wollten nur die Wenigsten wahrhaben.
Akios Reaktion auf ihre Frage war, wie sie irgendwie von ihm erwartet hatte, ganz im Gegenteil zu dem, was sie sonst gewohnt war, sehr gefasst. Der Blonde schien schon sehr erwachsen zu sein, oder zumindest mit sich selbst im Reinen zu sein, denn er schien nie peinlich berührt, sondern sogar noch stolz auf seine Art zu sein. Das war bewundernswert, aber auch irgendwie merkwürdig. Wahrscheinlich war es immer merkwürdig, wenn etwas nicht war, wie es sein sollte. Umiko blickte auf die langen blonden Haare des jungen Mannes. Nach wie vor fand sie diese bezaubernd, aber auch das war bei einem Mann ungewöhnlich, also sicher aus anderer Leute Sicht merkwürdig. „Deine Mutter ist also eine Designerin? Dann ist sie sicher sehr geschickt…“, stellte das Mädchen ein wenig neugierig fest, während sie seine Haare noch immer beäugte. Natürlich kannte Umiko sich mit Modelabels nicht aus. Woher sollte das auch kommen? Sie bekam ihre Kleidung meist abgetragen von ihrer großen Schwester und wenn sie sich selbst etwas leistete, dann war es im selben einfachen Stil, einfach weil sie es nicht anders kannte. Designermode konnte sie sich ohnehin von ihrem mickrigen Verdienst bei der Bäckerei nicht leisten, das reichte gerade so zum Leben und auch das nur, weil sie von der freundlichen Yotuishe immer mal die Reste vom Vortag mitgegeben bekam. Die waren ja nicht schlecht, die kaufte nur niemand und so waren sie bei einem allein lebenden kleinen Mädchen wohl besser aufgehoben als in der Mülltonne. Er wollte ihr ein Kleid geben und möglicherweise sogar noch umnähen? Dazu musste man nicht gut mit Menschen umgehen und sie verstehen können, um zu bemerken, dass das eine wirklich sehr freundliche Geste war. Das Mädchen verbeugte sich mit einem kleinen Schmunzeln auf den Lippen, vor dem großen Jungen. „Dankesehr, aber es gefällt mir an dir. Ich denke nicht, dass ich in dem Kleid so gut aussehen würde. Auch wenn du es umnähst, würde an einem dünnen Kinderkörper nicht wirklich gut sitzen…“, erklärte sie und strich ihren Ansô zurecht. „Yuudari kleiden sich sowieso eher in solchen Klamotten…“, murmelte sie vor sich hin und blickte ihn dann wieder neugierig an. „Sag Akio, kannst du gut nähen? Als Puppenspieler bist du sicher sowieso ziemlich geschickt oder? Das ist ja viel Handwerksarbeit…“ Die Puppenspieler waren interessant. Clan konnte man das ja nicht nennen, da dort einer mit dem anderen rein gar nichts zu tun hatte, aber ihre Kunst war wirklich interessant. Umiko mochte vor allem ihre Puppen. Dass sie eine kleine Vorliebe für Püppchen hatte, war ja sowieso an ihrer kleinen Louise zu erkennen und zu Hause gab es noch mehr davon. Mädchen spielen nun mal mit Puppen und da war es nicht sonderlich verwunderlich, dass Umiko das auch tat, immerhin war sie ein kleines Mädchen.
Doch plötzlich schien die beiden etwas mitten in ihrem Gespräch stören zu wollen. Drei offensichtlich nicht wirklich nüchterne Personen näherten sich den beiden, aber eigentlich mussten sie nicht einmal wirklich nahe sein, denn der Krach den sie machten, reichte aus um die halbe Stadt zu unterhalten. Noch dazu waren die Straßen hier sehr hellhörig und es hallte ewig weit, sodass man es in einer recht annehmbaren Entfernung sogar noch hören konnte. Umiko seufzte… Sie hatte heut schon einmal eine nicht besonders nette Bekanntschaft mit einem Trunkenbold gemacht. Umiko griff nach der Hand des Blonden und guckte ihn mit ihrem großen roten Auge an. „Du hast gesagt, dass es gefährlich für mich allein ist. Setzen wir unser Gespräch doch auf dem Heimweg fort, denn hier wird es so langsam doch ungemütlich.“, erklärte sie recht monoton und zog den großen Chuunin einfach mit sich… Leider würde sich sicher keine Gelegenheit bieten sein Haar zu berühren, aber vielleicht waren sie ja dann Freunde oder sowas?
 

Fukazawa Akio

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Man sollte nie den Fehler machen und Akio für einen gesetzten, erwachsenen Menschen halten. So viel Schwachsinn, wie ihm tagtäglich durch den Kopf ging, war diese Unterschätzung seines irren Potenzials im schlechtesten Fall tödlich, denn auch wenn er eigentlich ein ganz liebes Wesen war, so war sein hervorstechendster Charakterzug doch seine Extravaganz und der Drang der Theatralik. Das konnte hinderlich sein, wenn er eine Sache nicht einfach effektiv beendete, weil das so zu langweilig gewesen wäre, aber auch gefährlich, weil es so schwerer war, ihn einzuschätzen. Bedeutete das "Erwachsensein" einer Person nicht, dass sie über solche Fluktuationen erhaben war? Da war es schon eher wahrscheinlich, dass er mit sich selbst im Reinen war, auch wenn er dieses "Selbst" nicht so recht kannte: Anders als die meisten Menschen sah er sich und die anderen Menschen nicht als Individuen, sondern als eine bunte Masse, die vor allem im Schwarm agierend glänzen konnte. Diese Weisheit hatte er vollkommen verinnerlicht und solange er die Performance des Ganzen verbessern konnte, tat er so ziemlich alles. Würde zum Beispiel der hinterhältige Bösewicht fehlen, so würde er ohne Gewissensbisse einspringen. Akio zu definieren fiel also denen leichter, die vielleicht einmal mit ihm zu tun hatten, als denen, die ihn schon in vielen Szenarios erlebt hatten, weil er so wandelbar war. So würde Umiko ihn vielleicht als leicht seltsamen, aber doch netten Kerl beschreiben, während manch einer ihn sicherlich als Arschloch beschreiben würde, weil er ihnen dazwischen gepfuscht hatte. Alles hatte mehrere Seiten, doch während manch einer nur eine Medaille war, handelte es sich bei dem Puppenspieler eher um einen kompliziert geschliffenen Edelstein, der je nach Lichteinfall immer ein wenig anders schimmerte. So offen er auch zu sein schien, auch ihn konnte man Dinge fragen, auf die er nicht antworten würde, so ging zum Beispiel eben diese geistige Verwirrtheit niemanden an. Natürlich musste sie bei längerem Kontakt jedem auffallen, aber bevor das von selbst geschah, ging es ja niemanden etwas an.
Noch gefiel er sich in der jetzigen Rolle aber zu gut, als dass er sie zerstören würde, lächelte die Yuudari freundlich an und nickte. Ja, man könnte seine Mutter als geschickt bezeichnen... zumindest für einen Zivilisten. Natürlich kein Vergleich zu ihm, der im Handstand stehend noch x Dinge gleichzeitig mit Wurfmessern zu treffen vermochte, aber immerhin ein Anfang. Nähen konnte sie tatsächlich gut, zusätzlich zu ihrem generell guten Geschmack, was Kleidung anging - aber sonst würde sie wohl in ihrem Beruf nicht weit kommen. "Ich denke, das könnte man so sagen... das Label, das sie etabliert hat, ist gerade eher im Kommen, denn solange existiert es ja noch nicht, aber ich denke sie hat großes Potenzial..." Dieses Urteil war relativ frei von persönlicher Sympathie, denn auch wenn sie seine Mutter war, so bedeutete das nicht, dass er in dieser Hinsicht für sie in die Bresche springen würde. Er hatte immer versucht, ihr alles recht zu machen, aber es hatte nie funktioniert, sodass er ab einem bestimmten Punkt in der Hinsicht aufgegeben hatte und sich auf andere Dinge fokussierte. Unsympathisch war sie ihm deswegen nicht, aber über die Tatsache heraus, dass sie ihn geboren hatte, war da auch wenig anderes in seinem Herzen. "Hm... stimmt, das Kleid hier könntest du tragen, wenn du mal größer bist.", meinte er mit abschätzendem Blick einmal an ihr herunter, "Aber vielleicht finde ich ja was anderes für dich... werden wir ja sehen. Klar, kann ich nähen... ich mache meine Puppen alle selbst, da sind gewisse handwerkliche Fähigkeiten nicht wegzudenken. Dazu gehört natürlich auch das Nähen von Kleidung... ich kann auch Perücken basteln, schreinern und Kleinigkeiten schmieden, wenn es drauf ankommt. Da wo andere kreativ im Einsatz ihres Chakras sind, bastle ich eine Puppe, die für mich im Kampf zur Waffe wird..." Das fasste das Wesen des Kampfes mit diesen Dingern doch eigentlich recht gut zusammen, oder? Dabei hatte Akio Umiko nicht eine einzige seiner Kreationen gezeigt - und hatte es auch nicht vor. Zwar war er sehr stolz auf seine Puppen, aber ihre Stärke bestand oft genug aus dem Überraschungseffekt, den er nicht zunichte machen wollte. Nur Sennyo führte er öfter aus, weil sie ja eh nicht zum direkten Kampf gedacht war... das wäre ja auch mehr als verschwenderisch, wo sie aus wertvollen Materialien wie Elfenbein gefertigt war. Würde das nicht so ewig viel Geld kosten, würde er bestimmt mal an einer Marionette aus purem Gold basteln, einfach weil es etwas hätte, sei es auch nur für den Effekt.
Als Umiko ihre Hand in die seine Schob, blickte er sie einen Moment ziemlich undurchsichtig an, ehe er ihr zustimmte. Ja, sie sollten sich auf den Heimweg machen, am liebsten so schnell wie möglich wollte er das Mädchen Zuhause abliefern, ehe sie sich noch in unschöne Situationen brachte. es war ihm einfach nicht geheuer, sie in der Nacht herumlaufen zu sehen... und er würde sie schon noch irgendwann anders wieder treffen, zur Not in einer Mission, immerhin teilten sie einen Beruf. Ob sie nun Freunde waren? Es war nicht unbedingt schwer für Akio, Freunde zu finden, aber umso umständlicher, sie zu behalten, denn in seinem Kopf war auch diese Art von Zuneigung nichts, was er selbst zu bestimmen hatte. Wenn es gut passte, würde er nett sein, wenn es mehr Effekt hatte, dann eben nicht... in ein solch instabiles Konzept waren Freunde schlecht einzubauen, so Leid es ihm tat.
 
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