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Der Weg nach Sôhon

Meteki Pakura

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„Unglaublich, wie leicht man Männer reinlegen kann.“ dachte Pakura, während sie in Gestalt eines fettleibigen Wachmannes eine öffentliche Toilette verließ, eine Schlüsselkarte sowie die Notizen der Person in den Taschen. Was im Detail vorher geschah, würde niemals die schmutzige Klokabine verlassen, in welcher ihr vorübergehendes Ziel nun seinen Rausch ausschlief. Die Meteki hatte Glück. Sie war entweder an jemanden geraten, der ein sehr schlechtes Gedächtnis hat oder noch neu in seinem Beruf war. Die Notizen enthielten nämlich einen aufgemalten Grundriss der Stadtverwaltung mitsamt Erläuterungen über die Nutzung der jeweiligen Zimmer. Das würde ihr mit Sicherheit von großem Nutzen sein.

Auf direktem Weg marschierte die Fünfzehnjährige zur Stadtverwaltung und versuchte dabei nach Möglichkeit genauso schwerfällig zu wirken, wie der Mann, dessen Identität sie vorgaukelte. Die Stimme imitierte sie außerdem durch die Anwendung des Kowairoya no Jutsu. Dadurch fiel die Schwarzhaarige auch nicht auf, als sie in der Eingangshalle von einer anderen Sicherheitskraft angesprochen wurde, ob sie nicht schon im Feierabend sein sollte. In dem Moment setzte das kleine Herz der Braunäugigen zwar gefühlt eine Sekunde aus, aber im großen und ganzen konnte sie doch recht zufrieden auf die Situation zurückblicken. Hatte doch niemand Verdacht geschöpft. Auch das Archiv und der Gang dorthin waren Menschenleer, sodass sie hinter verschlossener Archivtür recht ungestört die Kartei durchblättern konnte und auch nach knapp einer Viertelstunde den gesuchten Gegenstand vor sich liegen hatte. Um Sicherzustellen, dass der Datenklau nicht zu schnell auffliegt, verstaute die Kunoichi den Ordner in einer ihrer Makimono, nahm einen leeren Ordner aus den Vorräten, den sie dann an die Stelle des geklauten Ordners stellte und vertauschte daraufhin noch ein paar Einträge in der Kartei, damit auch vorerst gar nichts mehr gefunden werden konnte. Zu guter Letzt verließ die Getarnte die Einrichtung, ein paar freundliche Abschiedsworte auf den noch schmierig wirkenden Lippen und löste das Henge no Jutsu hinter der nächsten Ecke auf. Die ganze Aktion hatte der Iryōnin viel zu viel Chakra gekostet. Aber das war es wert.
 

Hayabusa Ray

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Ray störte es ganz und gar nicht, dass sie den Rest des Weges schweigend miteinander verbrachten. Vertieft in der Betrachtung des Kirchturmes, bemerkte er gar nicht, wie die Schweißperlen ihm in den Nacken liefen und sich von dort aus einen Weg seinen Rücken hinab suchten. Ihn strengte der Weg ebenso an, wie seinen Kumpanen und auch wenn er kein Wort darüber verlor, so war er dankbar für die Pause, bevor sie in den Schatten der Kirche traten.
Während des Weges hatte er über das Wesen von Religion nachgedachte. Ray war nicht besonders religiös, obwohl er einen Sinn für das Übernatürliche besaß. Er war sich absolut sicher, dass es wesentlich mehr gab, als sein Verstand erfassen konnte und warum sollte es dann nicht auch einen oder sogar mehrere Götter geben. Wenn er tief in sich hineinhorchte und in einer klaren Sternennacht die gigantische Größe des Himmels über ihm betrachtete, so überkam ihm ein Gefühl von Ehrfurcht. Gab es einen Schöpfer? Gab es jemanden, der die Welt aus dem Nichts erschaffen hatte, der das Leben erschaffen hatte? Die Antwort auf diese Fragen wusste er nicht und wahrscheinlich waren diese Fragen für einen Menschen auch zu groß, um sie zu beantworten. Es blieb wohl eine Frage des Glaubens.

Jetzt aber galt es erstmal sich auf die Mission zu konzentrieren und so folgte er Rai und dem Pater in die Kirche. Gleich wurde die Luft um einige Grad kühler, was an den dicken Steinmauern lag und für einen Moment fragte sich Ray wohl, wie lange es gedauert haben muss diese Kirche mit bloßen Händen zu errichten. Auch wenn es keine besonders schöne oder große Kirche war, so war die Leistung doch beachtlich, wenn er sich in dem Gebäude umschaute.

Während Rai begann mit dem Pater zu sprechen und ihm erklärte, warum sie hier waren, fokussierten die schwarzen Augen des Rotschopfes den Pfarrer. Wahrscheinlich wirkten sie unheimlich auf ihn, was nicht zuletzt daran lag, dass sie Iris und Pupille zu einer einzigen schwarzen Fläche verschmolzen und das Funkeln eines Raubvogels in ihnen lag. Genau studierten sie jeden Schweißtropfen auf der Stirn und schon nach kurzer Zeit war sich Ray sehr sicher, dass dem Pater nicht wohl war von den beiden Jungen so ausgefragt zu werden. Und er war sich sehr sicher, dass er mehr wusste, als er zugab. Wie eine Schlange wand er sich unter den Fragen des Shinobis aus Kumogakure und wollte sein Beichtgeheimnis nicht brechen. Ray hatte Verständnis dafür und ein Teil von ihm bewunderte die Loyalität des Paters, wenngleich es für ihre Mission eher hinderlich war.

"Was halten Sie von folgendem Vorschlag: Sie erzählen uns nicht, was die Bewohner ihnen gebeichtet haben, sondern beantworten unsere Fragen mit einem einfachen Nicken oder Kopfschütteln. Technisch gesehen haben sie dann nichts erzählt." Dem Pater war sichtlich unwohl in der Haut, aber offensichtlich war der Vorschlag eine Lösung für das Dilemma in dem er sich befand. Einerseits wollte er das Beichtgeheimnis waren und die Leute schützen. Andererseits war es ihm sicherlich auch ein Bedürfnis Licht in das Dunkel zu bringen und die Überfälle aufzuklären.
Nach mehreren weiteren Fragen, fanden Rai und Ray dann tatsächlich heraus, dass einige Dorfbewohner zu ihm gekommen sind und sogar einer der Banditen. Der Pater wusste sogar die ungefähre Richtung des Banditenlagers, die er ihnen schließlich auf einer Karte einzeichnete. Technisch gesehen waren seine Lippen dabei geschlossen geblieben.
Mit einer kurzen Verbeugung verabschiedeten sich die Shinobis und traten aus der Kirche zurück in das Sonnenlicht. "Also. Wie gehen wir jetzt weiter vor? Stürmen wir direkt das Banditenlager?" wandte sich Ray an ihren Teamleiter.
 

Takeshi Rai

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Nachdem die Befragung des Paters in einem satten Erfolg geendet hatte, fühlte der Takeshi sich siegessicher. Er wusste, dass das Ganze bald ein Ende finden würde und sie endlich alle nach Hause gehen konnten. Die Reise bis hierhin war lang und steinig (na, naa?!) und nun, endlich ein Lichtblick am Ende des Tunnels. Der Geistige erläuterte den beiden Ninja nach ewig langem Befragen und nach aller ernster Eindringlichkeit endlich die gesamte Sachlage. So war es nur eine Bande aus Banditen, die sich für die Überfälle verantwortlichen musste. Mit solchen Typen hatte Rai es schon mehrmals zu tun gehabt und er schätzte die Lage auch nicht als sehr ernsthaft ein, dass die drei das nicht schaffen würden. Er schätzte den Hayabusa auf ein recht fähiges Level ein und die Meteki müsste ungefähr auf seinem Level sein, wenn nicht sogar stärker. Gewappnet mit diesem Set an Fähigkeiten und einer Karte mit der Lage des Lagers, traten die beiden Shinobi aus der Kirche heraus. Draußen sah Rai sich zuerst um und er musste eines feststellen… wo war das weibliche Glied der Kette eigentlich abgeblieben?! Die beiden Männer waren wohl so vertieft in ihr Gespräch und ihre Gedanken gewesen sein, dass sie völlig auf Pakura vergessen hatten. Und so ein Fehler unterlief gerade ihm als Anführer! Ohje, das war aber mal peinlich. Aber wenigstens konnte er sich mit dem Fakt rausreden, dass er in diesen Eklat einfach so reingeworfen wurde. Hoffentlich unterlief aber nicht nur ihm dieser Fehler, also fragte er mal sicherheitshalber bei seinem Gegenüber nach: „Hey, ist dir aufgefallen, dass Pakura gar nicht bei uns ist?“ Ganz verdutzt wirkte das Blauhaar in eben diesem Moment. Er wollte sich diesen Fehler eigentlich nicht eingestehen, aber er musste es dennoch tun. Im Normalfall bemerkte er so etwas, so wie es ein richtiger Ninja tun sollte. Die Schuldgefühle brauchten ihn aber nicht mehr lange plagen, denn das Fräulein kam schon den Berg hinauf. Der Hayabusa würde sie wahrscheinlich schon vor Meilen erkannt haben, so wie dieser vorhin seine Fähigkeiten demonstriert hatte. Sie wirkte ebenfalls siegessicher und strahlte den Eindruck aus, dass sie ebenso erfolgreich war bei was auch immer so gerade getan hatte. Als sie bei den beiden ankam und somit das Team wieder vollständig war, wollte Rai ihr aber trotzdem ein wenig die Leviten lesen: „Das nächste Mal sagst du es bitte, wenn du dich von der Gruppe davonmachst. Wir haben uns beide Sorgen um dich gemacht! Sei froh, dass wir noch hier sind und noch nicht aufgebrochen sind.“ Seine Lüge überspielte er gekonnt, indem er nach einem kurzen Seufzer fortsetzte: „Wie dem auf sei, wir waren erfolgreich. Es hat zwar lange gedauert, aber wir wissen jetzt den Grund für die Überfälle. War irgendwie vorhersehbar. Was hast du so unternommen auf deinem kleinen Ausflug?“ Vielleicht dachte sie sich jetzt, dass sie bei ihm unten durch war, aber das war so gar nicht der Fall. Er mochte sie, aber sie hatte einen Fehler gemacht. Deshalb sein Verhalten zu ihr. Während ihre Antwort aus hier rauskam, setzte er das Raiton: Inochi Rashingi ein, um zu erfahren in welche Richtung der Trupp schlussendlich aufbrechen musste. „Na gut, vergessen wir das. Folgt mir und ich erzähle euch die weitere Vorgehensweise auf dem Weg.“ Und mit einem gemächlichen Sprint legte er das Tempo in Richtung Banditenlager vor.
 

Meteki Pakura

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Scheinbar war der Bunshin, welchen Pakura bei ihrem Team gelassen hatte zwischendurch wieder zu einer Wasserpfütze geworden. Sonst hätten die beiden Jungs sicher nicht mitbekommen, dass sie sich eigenständig auf Informationssuche gemacht hat. „Ich habe die Reichweite wohl doch unterschätzt.“ dachte die Meteki und machte sich auf eine saftige Maßregelung gefasst. „Tut mir leid, Rai-san. Wird nicht mehr vorkommen.“ antwortete sie auf die zugegebenermaßen überraschend sacht ausgefallene Schelte. Scheinbar war der Teamleiter wirklich eher der coole Typ, welcher er vorgab zu sein. Umso besser. Was war aber nun mit der Akte? Die Fünfzehnjährige entsiegelte diese kurzerhand und bot sie dem Takeshi mit den Worten: „Die Akte, welche ich besorgt habe kann mein Bunshin dann sicher einfach wieder in den Briefkasten der Sohoner Verwaltung werfen, oder möchtest Du die noch durchsehen?“

Ob der Kumonin noch einen Blick in die Akten geworfen hatte oder nicht, Pakura schickte schließlich den besagten Mizú-Bunshin los und die Gruppe machte sich auf den Weg. „Nun, was genau stellst Du dir vor, Rai-san? Willst Du frontal angreifen oder lieber verdeckt vorgehen?“ Letztendlich würde es seine Entscheidung bleiben, da er der Erfahrenste von den Dreien und als Teamleiter vorgesehen war. Die Kirinin schätzte ihr Gegenüber aber nicht so ein, dass dieser keine Vorschläge zuließ und gab daher gewohnt ihre Meinung zum Besten: „Ich schlage vor, wir warten bis es ganz dunkel ist und greifen dann an, bleiben aber verdeckt, bis wir nah genug sind.“ Es war eine ordentliche Strecke, welche sie zurücklegten. Bis das Banditenlager am Horizont erkennbar wurde, war die Sonne schon fast dahinter verschwunden. Etwa ein halber Kilometer vor den Shinobi erstreckte sich eine ebene aber dünn bewaldete Fläche, in deren Mitte etwa ein halbes Dutzend Lagerfeuer entzündet sowie ca. doppelt so viele Zelte aufgeschlagen waren. Daraus hervor stach eindeutig ein einzelner einspänniger Wohnwagen, dessen Zugpferd ein wenig abseits graste. Die Ninjutsuka zeigte darauf und sagte: „Da wird der Anführer schlafen. Soll ich den zuerst erledigen, bevor wir die Meute hochnehmen?“
 

Hayabusa Ray

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"Pakura? Ja, die ist bevor wir den Berg hochgegangen verschwunden. Stattdessen ist uns eine ganze Weile eine Doppelgängerin von ihr gefolgt." erwiderte Ray und weder Stimme noch Tonfall ließen darauf schließen, dass er nun schlecht von Rai denken würde. Hätte Rai nichts gesagt, dann wäre der Rotschopf davon ausgegangen, dass die Aktion von Pakura mit ihrem Teamleiter abgesprochen war. Aber im Grunde war es ihm auch relativ egal. Sie würde sicherlich ihre Gründe für den Alleingang gehabt haben und es war ja nicht so, als ob drei Ninja nötig gewesen wären, um den Geistlichen zu befragen. Und wie Pakura ihnen mitteilte war sie sogar ausgesprochen erfolgreich gewesen.

Jedenfalls hatten sie jetzt alle benötigten Informationen und somit war alles bereit, um die Mission zu einem guten Abschluss zu bringen. "Die Dunkelheit wird uns sicherlich vom Vorteil sein. Ich würde aber vorschlagen, dass wir uns aufteilen und von mehreren Seiten angreifen. Das stiftet zusätzlich Verwirrung." brachte der Shinobi einen weiteren Vorschlag in die Diskussion ein.
Die Strecke an sich brachte den Shinobi schon ein wenig aus der Puste. Erst die anstrengende Wanderung den Berg hoch und jetzt noch diese Strecke, er musste dringend an seiner Ausdauer arbeiten. Daher brauchte er einen Moment, bis er wieder zu Atem kam und die Szenerie genauer beobachten konnte. Mit zusammengekniffenen Augen betrachtete er das Lager der Banditen und entdeckte dabei zahlreiche Details, die den anderen beiden verborgen bleiben würden.
"Die scheinen ja ziemlich sicher zu sein, dass sich keiner traut sie anzugreifen, wenn sie sich so öffentlich preisgeben." meinte Ray. "Wahrscheinlich bauen sie darauf, dass es keiner wagt so eine große Menge anzugreifen. Jedenfalls wirken sie einigermaßen selbstsicher und scheinen keinen Überfall zu erwarten." Zwar würden Pakura und Rai es aus dieser Entfernung nicht erkennen, aber die Räuber wirkten ruhig, selbstsicher und waren gerade dabei ihr Abendessen einzunehmen. Es war fast schon verdächtig ruhig.
"Hmm. Ich würde mit einem Angriff noch warten, bis es dunkler ist und die ersten Banditen schlafen, dann haben wir noch einen stärkeren Überraschungsmoment. So wie ich das sehe haben sie drei Wachen postiert. Einen bei der Baumgruppe links vom Wohnwagen, die andere sitzt auf dem großen Stein rechts und der dritte hat sich halb hinter dem großen Eichenbaum verschanzt hinter dem Wohnwagen." Die Wachen waren gar nicht mal so doof, denn sie waren mit dem Rücken zum Feuer postiert, sodass ihre Augen von den Flammen nicht geblendet waren. "Was haltet ihr davon, wenn wir relativ zeitgleich zusschlagen und die drei Wachen möglichst lautlos überwältigen. Wenn uns das gelingt, können wir den Rest vielleicht sogar im Schlaf überraschen und kampfunfähig machen, bevor es zum Kampf kommt."
 

Takeshi Rai

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Der Weg zum Banditenlager stellte sich als recht ereignislos heraus – so kamen sie noch vor Sonnenuntergang am eben genannten Zielort an. Im Schutz der Bäume, kundschaftete der Hayabusa das Terrain vor ihnen aus. Die Entfernung zwischen den Shinobi und dem Lager schätzte der Takeshi auf ungefähr 200-300 Meter ein, wenn nicht sogar mehr. Da war es nur ratsam jemanden dabei zu haben, der gut in Erstspionage war. Dieser gab auch prompt die Informationen an den Rest des Teams weiter. Auch Pakura gab ihre Meinung zum bevorstehenden Übergriff bekannt. Der taktische Vorschlag von Ray kam ebenfalls beim Teamleiter an. Nach kurzem Grübeln, fand Rai eine, für ihn gesehen, gute Entscheidung: „Ich finde mich da eher auf der Seite von Ray wieder. Ich würde bis in die Nacht warten, so lange bis wir uns sicher sein können, dass der Typ im Wohnwagen pennt. Vielleicht dösen dann die Wachen auch schon dahin.“ Während er redete, ging er seine weitere Taktik im Kopf nochmal durch – bis ihm ein neuer Einfall kam. Mit blitzenden Augen sah er die Meteki an. „Paki, beherrscht du nicht Suiton? Oh Mann, mir kam da grade eine übelst gute Idee!“ Gerade stellte er sich diese vor und er freute sich noch mehr darüber. Wenn diese Idee aufgehen würde, dann wäre das alles hier ein Klacks. „Beherrscht du ein Jutsu mit dem man größere Flächen mit Wasser bedecken kann? Wenn ja, dann würde ich dich bitten diese dann zu nutzen. In der Zwischenzeit setze ich mein Blitzschwert ein und grill die Typen! Voraussetzung dafür ist aber, dass die im Wasser sind und dort auch bleiben. Dafür könnten wir beide aber sorgen, mhm.“ Jetzt wandte er seinen Blick zu Ray hinüber, der sich sicher fragte was dessen Part in dem ganzen Geschehen sein wird: „Und du wirst den Anführer Hopps nehmen.“ Manch einer würde jetzt geschockt darüber sein – wie konnte man einen Ninja-Azubi auf einen Banditenanführer loslassen? Aus Erfahrung weiß der Takeshi, dass diese Typen meist nie intelligenter als eine Banane sind. „Dabei musst du aber vorsichtig und vor allem leise vorgehen. Unsere Typen hier draußen dürften schnell und still erledigt sein. In der Zwischenzeit machst du, wie ich schon gesagt habe, den Anführer kampfunfähig. Vielleicht leiht dir ja Pakura eines ihrer Gifte? Dann würde das die Sache noch einfacher für dich machen. Außer du willst das ganze ehrenhaft machen, wer weiß welcher Ideologie du folgst. Mir ist das relativ egal.“

Während der Sonnenuntergang die Dämmerung einleitete und die Dämmerung die Finsternis und somit die Nacht besiegelte, gingen die Shinobi nochmals ihre Taktik durch: Als erstes wird Pakura eine Wasserfläche erschaffen, die so ziemlich alle Banditen ein wenig einnässen sollte. Würde sie das nicht auf Anhieb hinbekommen, dann müssten Rai die Banditen zusammenlocken. In der Zwischenzeit würde sich der Falkenjunge in den Trailer schleichen und den Anführer dieser Bande stellen. Während das Geschehen draußen seinen Lauf nimmt, würde Rai selbst, dessen Blitzschwert verwenden, um den Banditen den Garaus zu machen. Klingt relativ simpel und dazu auch noch cool! Als der Takeshi die Zustimmung eines Jeden bekommen hat, gab er das Kommando zum Ausschweifen und die zwei erfahreneren Genin trennten sich vom Schützling. Ob das doch so eine gute Idee war? Die nächsten Minuten würden es zeigen.
 

Meteki Pakura

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Wie gewohnt hörte Pakura den Anweisungen von Rai aufmerksam zu. Zwischendurch blickte sie zwar etwas irritiert drein, „Hat der mich gerade Paki genannt?“ fing sich aber auch gleich weder, wenngleich sie sich wunderte, dass er die Meteki einfach so vertraut anredete. So nannten sie bisher nur ihre Familie oder Naori. es störte die Fünfzehnjährige nun aber auch nicht sonderlich. Immerhin hieß sie nicht Nita Ayane. Die hätte sich wahrscheinlich sofort echauffiert. Stattdessen konzentrierte sich das Mädchen auf die wirklich wichtigen Teile des Gesprächs und antwortete gleich auf die Frage des Takeshi: „Natürlich beherrsche ich so ein Jutsu. Ich muss aber gleich sagen.“ Nach einem abschätzenden Blick über das Feindlager fügte sie aber mit besorgtem Blick hinzu: „Ich muss aber gleich sagen, um ein so großes Gebiet unter Wasser setzen zu können muss ich eine Menge Chakra aufwenden und es kann gut sein, dass ich für einen darauffolgenden Kampf nur noch begrenzt von Nutzen sein kann. Außerdem muss ich dafür etwa in der Mitte des Lagers stehen, was bedeutet, dass ich mich an einem Großteil der Banditen vorbeischleichen muss. Ich schlage vor, dass ich das Lager mit einem Nebel bedecke. Ich werde versuchen, dass das Wasser weiter reicht als der Nebel. Dann könntest Du erkennen, wenn Du dein Blitzschwert einsetzen musst. Ich werde ein Kunai mit einem Kibakufuda in den Himmel werfen, wenn ich aus dem Wasser raus bin.“ Schließlich griff die Schwarzhaarige in ihre Tasche und holte ein kleines Fläschchen mit Reiten heraus. Ohne zu zögern reichte sie es dem Hayabusa und erläuterte dessen Wirkung: „Das hier ist ein Gift namens Reiten. Wenn Du beispielsweise die Klinge eines Kunai damit bestreichst und damit den Bandenanführer verletzt, wird das betreffende Körperteil taub bzw. wenn Du ihn am Torso triffst bekommt der Kerl Atemprobleme. Das könnte Dir beim Kampf helfen, wenn Du möchtest.“

Nachdem die Sonne komplett hinterm Horizont verschwunden war trennte sich das Team und jeder ging seinen Teilaufgaben nach. Pakura schlich dahin, wo ihr rothaariger Kamerad mit den guten Augen zuvor hin verwiesen hatte, blieb aber noch ein paar Meter vom Wachposten entfernt, damit dieser sie nicht entdecken und Verstärkung rufen konnte. Die Meteki grinste. Diese sogenannte Wache lehnte entspannt und wie es schien mit geschlossenen Augen an einem Baum. Darüber hinaus konnte die Fünfzehnjährige über den in ihre Richtung wehenden Wind einen süßlichen Geruch vernehmen. Offensichtlich war die Fluppe in seinem Mundwinkel nicht mit handelsüblichem Tabak gefüllt. Oder zumindest nicht nur. Natürlich hatte die Schwarzhaarige nie mit dergleichen zu tun gehabt. Aber wenn man sich mit Giften befasst, kommt man nicht umhin, dies auch mit den gängigen Rauschgiften zu tun. Aus rein theoretischen Beweggründen heraus. Die Braunäugige schlich sich in einem weiten Bogen um ihr Opfer herum und von hinten heran. Dann griff sie sich einen kleinen Ast und warf diesen in ein nahgelegenes Gebüsch, woraufhin der ahnungslose Bandit aufschreckte und sich nach der Ursache des vernommenen Geräusches umsah. Aber sobald sich dieser von dem Baum entfernte, würde ihm eine Hand die Möglichkeit nehmen, nach Hilfe zu rufen, bevor sich ein scharfes Kunai zwischen seine Rippen schob. Die Iryōnin genoss es nicht, ein Leben auszulöschen. Aber das war eine Sache, die ihr Beruf mit sich brachte. Man konnte nicht jede Mission bewältigen, ohne Menschen oder Tiere umzubringen. Diese Tatsache hatte sie bereits bei ihrer ersten Mission verstehen müssen. Auch wenn es da bloß Affen waren. Die Kirinin legte ihr Opfer sanft zu Boden, damit niemand den möglicherweise dumpfen Aufschlag eines Körpers auf dem Boden wahrnehmen konnte und schlich weiter in Richtung der rötlichgelben Lichter, welche in der Nacht klar erkennbar machte, wo sich das Lager befand. Sie versteckte sich hinter einem Baum und formte eine Reihe von Fingerzeichen sowie in Gedanken die Worte: Suiton: Kirigakure no Jutsu woraufhin eine undurchsichtige neblige Suppe aufzog. Für die Ninjutsuka war der Schein eines jeden Feuers noch so deutlich erkennbar wie vorher. Aber für jeden Banditen im Lager würde es nahezu unmöglich sein, sie zu entdecken. Vorausgesetzt er würde nicht speziell nach Bewegungen im Nebel Ausschau halten. Dafür gab es aber keinen Grund, wenngleich sie sicherging, dass auch in diesem unwahrscheinlichen Fall keine Aufmerksamkeit erhascht werden konnte. Mehr als einmal musste die Suiton-Anwenderin in der angepeilten Bewegung innehalten oder spontan die Richtung ändern, aber schließlich kam sie an ihrem Zielpunkt an, der Mitte des Lagers. Nun formte sie ihre vermutlich letzten Fingerzeichen auf dieser Mission, motiviert, bis auf ein Minimum all ihr Chakra in dieses Jutsu zu legen. Suiton: Suiryo no Henka Shirayasui Die Kunoichi bündelte ihr Chakra und schickte dieses mit zu Boden gestreckten Händen in den Boden, woraufhin klares Wasser aus der Stelle hervorsickerte. „Das reicht noch nicht.“ dachte sie und pumpte mehr Chakra in die Erde, woraufhin sich die Geschwindigkeit und Menge des Wassers erhöhte. „Noch mehr.“ Umso mehr Wasser sie aus der Erde pumpte, desto schlaffer fühlte sich das Mädchen. Dennoch entschied es sich, dass die Menge Wasser noch immer nicht ausreichen würde. Langsam fingen Schmerzen an, sich in ihrem Körper auszubreiten. Ein klares Zeichen dafür, dass das Chakra langsam aber sicher zuneige ging. „Das muss reichen.“ dachte sie sich und machte sich auf den Weg aus der Gefahrenzone hinaus. Mit letzter Kraft fummelte Pakura ein Kibakufuda an ein Kunai und warf dieses so weit es ging Richtung Himmel. Nun lag es an ihren Kameraden, die Sache zuende zu bringen.
 

Hayabusa Ray

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Reiten also. Das Gift konnte Ray sicherlich gut gebrauchen. Er wusste, dass er nicht sonderlich stark war und in einem fairen 1 zu 1 Kampf gegen den Banditenanführer wahrscheinlich den kürzeren ziehen würde. Aber dieses Gift in Kombination mit seinem Geschick im Umgang mit dem Bogen würde ihm einen massiven Vorteil bringen, noch dazu wenn der Überraschungsvorteil auf seiner Seite war. Während die Sonne sich auf dem Weg zum Horizont machte, bestrich er also in aller Seelenruhe drei seiner Pfeile mit dem Gift. Der erste war für den Wächter bestimmt, der zweite für den Banditenanführer und einen dafür, wenn irgendetwas schief laufen würde.

Schließlich setzt die Dunkelheit ein und wie die anderen beiden Teammitglieder schwärmte auch Ray aus, um sich den Wächter vorzuknüpfen, der direkt hinter dem Eichenbaum verschanzt hatte. Ohne Frage hatte sich dieser nicht allzu schlecht getarnt, doch hatte er nicht mit dem scharfen Blick des Hayabusas gerechnet und da dieser aus weiter Ferne wusste, wohin der Wachtposten schaute, war es ihm ein leichtes die spärliche Deckung so zu nutzen, dass er auf Bogenschußreichweite herankam.
Jetzt kam es drauf an, er durfte sein Ziel keineswegs verfehlen, denn ansonsten würde der Wachtposten Alarm schlagen. Er musste ihn als mit einem Schuß ausschalten und dafür bot sich am besten die entblößte Kehle des Mannes an. Da gab es nur ein Problem, denn der Wächter guckte gerade genau in die falsche Richtung,sodass Ray maximal den Nacken des Mannes treffen konnte.
Leider hatte der Hayabusa auch nicht genug Zeit, um zu warten, bis er sich wieder umdrehte, denn er bemerkte schon die ersten Nebelschwaden, was bedeutete, dass Pakura ihren Wächter ausgeschaltet hatte und es gleich ein ziemliches Chaos geben würde. "Wetten dass du ihn nicht mit einem Kieselstein die Mütze von dem Kopf schießen kannst?" meldete sich in diesem äußerst ungünstigen Moment auch noch Bodo, seine innere Wettkampfstimme zu Wort. Schon wollte Ray sie mit äußerster Willenskraft unterdrücken, bevor er die Genialität darin erkannte. "Bodo, das ist die Idee." murmelte er, denn der Kieselstein hatte ihn auf eine Idee gebracht, die zwar nicht das Mütze vom Kopf schießen beinhaltete, aber zumindest einen Kieselsteinwurf.
Schnell schnappte er sich einen und warf ihn vor sich hoch in die Luft, sodass ihm genug Zeit blieb, um auf die Stelle zu zielen, wo die Kehle des Mannes zu sehen sein würde, sobald dieser sich umdrehen würde. Wieso er sich umdrehen sollte? Nunja, so ein Kieselstein kann ganz schön laut sein, wenn er aus großer Höhe herunterfällt und dieses Geräusch entging dem Wächter natürlich nicht, woraufhin er sich pflichtbewusst umdrehte, vielleicht noch das Sirren des Bogens hörte, kurze Zeit später aber gurgelnd zu Boden ging. Der Pfeil hatte ihn genau in die Kehle getroffen und selbst wenn dieser Schuss ihn nicht direkt getötet hätte, so würde das Gift sicherlich dafür sorgen, dass er keinen Mucks mehr von sich gab, da es unter anderem auch seine Stimmbänder betäubte.
Kurz grinste Ray, weil sein Plan so gut funktioniert hatte, dann aber machte er sich daran schnell auf die Eiche zu klettern, um von dort auf das Dach des Wohnwagens zu klettern. Dort hatte er nämlich eine Dachluke entdeckt.
 

Takeshi Rai

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Als die nötigen Vorbereitungen getroffen wurden und allmählich die Nacht und das Land zog, schwärmte das Team aus, denn jeder hatte einer Aufgabe nach zu gehen. Nur Rai wartete vorerst auf einem der Bäume ab. In der Zwischenzeit beobachtete er wie sein Team die notwendigen Aktionen tätigten, die man bei dieser Sache einfach tätigen musste. Dabei kamen leider zwei Menschen ums Leben. Einen hatte Ray auf dem Gewissen und einen Pakura. Auch Rai musste schon mal ein Leben beenden, aber das war heute nicht sein Ziel. Wenn sich seine Mitstreiter dazu entschlossen hatten, heute alle umzubringen, dann musste Rai dazwischen schreiten. Nichtsdestotrotz bildete sich allmählich eine Nebelschwade um das Lager. Das war Rais Zeichen, jetzt kam er ins Spiel. Kurz wartete er noch ab, damit er sich sicher im Nebel bewegen konnte ohne gesehen zu werden. Nach ungefähr einer Minute war das ganze Lager vom Nebel umhüllt. Jetzt begann auch Rai damit auszuschwärmen; er sprang von Ast zu Ast bis er endlich am Boden angelangt war. Mittlerweile konnte er auch das Plätschern des Wassers hören, welches die Meteki gerade erschuf. Mit dem schnellsten Tempo, das Rai draufhatte, machte er sich auf den Weg, um noch rechtzeitig den Nebel zu erreichen. Während er lief, formte die nötigen Fingerzeichen für das „Raiton: Raiken“, es waren nur noch zehn Meter bis zum Rand des Nebels, und er streckte die rechte Hand flach aus. Er spürte wie sich das schnelle und kräftige Raiton-Chakra in seiner Handfläche verteilte, bis sich ein ca. 1,5 Meter langes Schwert gebildet hatte. Dieses hielt so tief in seinem Lauf, dass es leicht in den Boden schnitt. Wahrscheinlich tat er das wegen dem Coolheits-Faktor, aber es konnte ja schließlich immer ein Gegner aus der Nebelschwade auftauchen, oder nicht? Das Plätschern des Wassers wurde jetzt immer lauter, je näher er dem Ziel kam, welches sich nur mehr wenige Augenblicke entfernt befand. Und siehe da, just in dem Moment als der Takeshi den Nebelrand erreicht hatte, sah er wie die Meteki ihm ein Zeichen in Form eines Kunais gab. Jetzt war es so weit, jetzt kam sein Moment! Er nahm Anlauf, sprang einen Meter vor dem Nebelrand ab – man sah mittlerweile schon das Wasser herausragen – und holte mit seinem Blitzschwert in der Luft aus. Der Aufprall vor dem Wasser zeichnete sich als voller Erfolg aus: Das Wasser im Aufprallradius zischte in die Luft, die Elektrizität lag in der Luft und man konnte sie förmlich spüren. Was aber geschah jetzt mit denjenigen, die noch da drin waren?

Nun ja, wenn sie nicht tot sind, dann haben sie auf jeden Fall Schmerzen und davon nicht wenig. Falls sie jetzt tot sind, was aus Erfahrung bei dieser Technik noch nicht passierst ist, dann tat es Rai leid. Naja, die würde das aber sowieso nicht interessieren. Aber immerhin, die Absicht hatte er nicht! Nur kam dem Takeshi schön langsam in den Sinn, dass die zuvor so coole und strategisch kluge Idee gar nicht so klug war, denn die Opfer dieser Shiro-Sora-Kombination fingen alle zum Schreien an – und das nicht leise. Schmerzensschreie erhellten die Luft, aber nach wenigen Augenblicken wurden auch die weniger bis sie schließlich ganz verklungen waren. Als Rai das klar wurde, schnellte er schnell in die Richtung des Wohnwagens um, denn wahrscheinlich bekam auch der Banditenanführer von dem ganzen Debakel hier draußen etwas mit. Hoffentlich ging es dem Kleinen gut… Aber Rai musste sich zuerst vergewissern, dass er nicht Pakura mit seiner Technik erwischt hatte. Deshalb suchte er nun den Rand der Nebelschwade nach ihr ab. „Pakura, Pakura! Wo bist du? Geht’s dir gut?“
 

Meteki Pakura

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Bereits wenige Augenblicke nachdem Pakura mit einem Fingerzeichen das Jibaku Fuda: Kassei sie machte Anstalten, sich in Richtung des Wohnwagens zu bewegen, während die Stille der Nacht durch die Explosion der Briefbombe zerstört wurde. „Muss... Ray... helfen. Zu gefährlich“ Allerdings schaffte die Meteki gerade einmal einen Schritt, bevor ihr die Beine den Dienst versagten. Unsanft landete das Mädchen auf den Knien, konnte den Sturz aber mit den Armen halbwegs abfangen. „Was machst Du, Miststück? Wer bist Du überhaupt?“ drang eine Stimme durch den Lärm der Explosion, woraufhin sie umgehend versuchte sich aufzurappeln und in ihre Tasche griff. „Nur noch...ein Kunai... keine Jutsus... bin geliefert...“ Die Welt verschwamm kurz vor den Augen der Fünfzehnjährigen, als eine Gestalt aus dem Nebel trat. Es sah wirklich schlecht aus. In diesem Zustand würde sie niemals auch nur gegen einen normalen Schläger durchhalten können. Und das wusste die Schwarzhaarige. Aufgeben und mit dem Leben abschließen kam dennoch nicht in Frage. „Was ist denn mit dir los? Hast Du gekifft oder w...?“ wollte der Hüne gerade spöttisch auf den kränklichen Zustand der Braunäugigen anspielen, als hinter ihm zuerst ein starkes elektrisches Geräusch gefolgt von zahlreichen Schmerzensschreien seiner Kameraden erschallten. Die beiden standen zuerst nur da und starrten mit weit aufgerissenen Augen in den sich langsam lichtenden Nebel. „Das ist grausam.“ murmelte das Mädchen. Sie hatte nicht erwartet, dass die Kombination ihrer Jutsus derart verheerend enden würde. „Hat Rai... das beabsichtigt?“ Ihr war nicht bewusst gewesen, dass der freundlich wirkende Kumonin wirklich absichtlich so etwas anrichten würde. Eine Träne kullerte über die rechte Wange der Kirinin, ob des Leids, welches sie mitverantworten musste. Ihr Gegenüber drehte sich aber bedrohlich langsam in ihre Richtung um. Pure Mordlust stand in seinem Gesicht geschrieben, weshalb die Kunoichi reflexartig das letzte Kunai aus ihrer Tasche griff. „Du warst das. Du hast meine Freunde auf dem Gewissen, Du Miststück!“

Ohne größere Umschweife ging der unbewaffnete Mann auf Pakura los und versuchte sie zu packen. Dem wich diese aber gekonnt aus und verpasste ihm einen blutigen Schnitt am linken Arm. Daraufhin verpasste ihr der Hüne aber einen kräftigen Schlag mit der linken Rückhand, welcher die Meteki schmerzhaft zu Boden schickte. Sofort griff er nach dem Kunai des Mädchens und warf sich auf sie, um sie zu erstechen. Nur mit großer Mühe konnte ihn die Fünfzehnjährige davon abhalten, indem sie sein führendes Handgelenk mit beiden Händen umschloss und mit aller Kraft von sich wegdrückte. Das hätte sie aber nicht wirklich lange durchhalten können. Deshalb rollte sich die Schwarzhaarige rechts unter dem Schläger weg und stürzte sich ihrerseits, sobald dieser auf dem Boden gelandet war, auf ihn. Als erstes versuchte sie, ihr Kunai wieder in ihren Besitz zu bringen. Der Muskelberg erkannte das aber schnell und warf die Waffe in das nächstgelegene Gebüsch. Weit außerhalb der Braunäugigen. Daraufhin packte er diese an ihrer Jacke, warf sie zu Boden und begann damit, ihr die Luftröhre zuzudrücken. Verzweifelt schlug und trat die im Taijutsu sehr ungeübte Kunoichi um sich, konnte den Angreifer aber nicht von sich runterkriegen. Im Gegenteil ging ihr immer mehr die Kraft aus. Ihre rechte Hand tastete nochmals in ihre Tasche und griff zittrig nach einem der Senbon, welche sie bevorzugt im Fernkampf einsetzte. Aber auch das gelang ihr nicht. der Glatzkopf platzierte sein linkes Knie auf der rechten Hand der Iryōnin, die diese daher nicht mehr nutzen konnte. Um Atem ringend kämpfte sie weiter, musste sich so langsam aber eines eingestehen. „Das ist mein Ende.“ Inzwischen waren die Schreie abgeebt und das Zurren der Elektrizität war nur noch zu hören, wenn man angestrenkt lauschte. Stattdessen war Rais Stimme zu hören, der nach der Suiton-Nutzerin rief. "Rai... Hilfe..." krächzte die Ninjutsuka. Bei dem Geräusch, das sie fabrizierte war aber fraglich, ob dieser sie hören konnte.
 
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Hayabusa Ray

Chuunin
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Ray bekam von all dem Nebel und dem ganzen Trubel nicht wirklich etwas mit. Denn seine Neugierde war von etwas anderem vollkommen gefesselt. Wie versteinert hockte er auf dem Wohnwagen, vor der Dachluke und betrachtete mit seinen schwarzen Falkenaugen die Dachluke. Normalerweise war Ray außerordentlich zielstrebig, wenn es darum ging einen Auftrag zu erledigen und wenn sein Jagdinstinkt erwacht war, gab es eigentlich nichts, was ihn aufhalten konnte. Dennoch gab es im Wesen eine Variable, die so unberechenbar und schwer zu zügeln war, dass sie den Hayabusa in seinem Jagdmodus stoppen konnte. Diese Variable war seine Neugierde, die manchmal fast schon zwanghafte Züge annahm und so überraschend über ihn kommen konnte, dass jeglicher Fokus von einem Augenblick auf den anderen verschwinden konnte.
Und ausgerechnet in dieser kritischen Phase des Planes, war es eben diese Neugierde, die Rays Verhalten steuerte und seinen Falkenblick auf eine einzige Schraube richtete. Ja ihr habt vollkommen richtig gehört. Etwas so banales und alltägliches, wie eine einfache Kreuzschraube konnte den Rotschopf vollkommen in ihren Bann ziehen. Dabei war diese Schraube noch nicht einmal etwas besonderes. Sie war leicht angerostet und die Spuren von zahlreichen Schraubenziehren waren für das geübte Auge des Falkenauges zu erkennen. Mindestens 10 mal war sie ein- bzw. ausgeschraubt worden und den Rostflecken nach zu urteilen, war sie schon seit geraumer Zeit in dieser Dachluke verbaut. Ray schätze diese Zeitspanne auf mindestens einige Monate, wenngleich es für ihn unmöglich war sie exakt zu ermitteln. Immerhin war der Wohnwagen ein bewegliches Objekt und so war die Luftfeuchtigkeit, der die Schraube ausgesetzt war nicht zu ermitteln. Im Moment aber überlegte der Hayabusa, welchen Sinn und Zweck die Schraube gehabt hatte, bevor sie in dieser Dachluke eingebaut war. Hielt sie unter Umständen ein kompliziertes technisches Gerät zusammen, war sie mit Liebe behandelt worden und wie musste es sich wohl anfühlen von einem Schraubenzieher malträltiert zu werden. Es fehlte nicht mehr viel und Ray hätte sich mental vorgestellt selbst eine Schraube zu sein, als ihn ein lauter Knall aus seinen existenzialistischen Überlegungen riß.

Erschrocken drehte sich Ray um, nur um nicht wirklich etwas zu sehen, denn mittlerweile war der Nebel überall. Dafür waren jetzt Schreie zu hören und seine scharfen Augen nahmen das Flirren der Elektrizität war, die sich aufgrund des Wassers überall ausgebreitet hatte. "Scheiße" fluchte Ray, denn ihm wurde bewusst, dass er seinen Plan der Abmachung nicht eingehalten hatte und der Banditenanführer nun gewarnt war. Und es kam noch schlimmer, denn genau in diesem Moment stürmte dieser aus dem Wohnwagen heraus, baute sich zu seiner vollen Größe auf und blickte zu dem Falkenjungen hoch. Natürlich hatte er ihn fluchen gehört, weswegen es Ray nicht möglich war ihm einen Pfeil in den Rücken zu schießen. Überhaupt war er noch so perplex gewesen, dass er seinen Bogen nicht schussbereit hatte. Der einzige Vorteil, der ihm blieb war der Höhenvorteil und die Tatsache, dass der Banditenanführer nicht so aussah, als ob er seinen Wohnwagen hochklettern könnte.
Da ein heimliches Attentat nun außer Frage kam, musste Ray improvisieren und bluffen. In einem fairen eins gegen eins hatte er trotz seinem Höhenvorteil keine Chance gegen diesen Stier von einem Mann. Doch das wusste dieser nicht und daher fixierte Ray die blauen Augen des Bandenführers mit seinem stechendsten Falkenblick. Seine gesamte Ausstrahlung machte überdeutlich, dass er hier der Jäger war, er war der Falke und vor ihm saß seine Beute, eine klitzekleine Maus. All das versuchte er in einem einzigen Blick zu übertragen. Doch der Bandenführer war keiner, der sich von Blicken leicht einschüchtern ließ. Er war immerhin ein Alphamännchen, der Anführer dieser Gruppe und hatte schon so manchen Konflikt nur durch einen Blick gelöst und so ließ er sich ohne zu zögern auf dieses unsichtbare Blickduell mit dem schmächtigen Jungen ein, der da oben auf seinem Wohnwagen hockte. Regungslos verharrten die beiden, nur hin und wieder zuckten einzelne Muskelgruppen, um den Gegenüber zu verwirren.
Schlussendlich aber war es Ray, der langsam aber sicher die Oberhand gewann. Seine scharfen Augen entdeckten die Schweißtropfen auf der Oberlippe des Banditen, das nervöse, unbewusste Zucken des rechten Mundwinkels und die Unsicherheit im linken Augenwinkel. Ein triumphierendes Lächeln schlich sich in sein Gesicht und entblößte die Geheimwaffe des rothaarigen Falkens, seine spitzen Eckzähne. Keine Ahnung, ob der Bandit ihn nun für einen Vampir hielt, aber Ray sah die Angst, die sich in seinen Augen spiegelte, noch bevor der Schrank von einem Mann sie selbst wahrnahm. Dieses Duell war entschieden. Unmerklich spannte Ray seine Beinmuskeln an, denn jetzt ging es nur noch um den richtigen Augenblick, er musste ihn mit einem Tritt ausschalten, ehe sein Bluff durchschaut wurde. Hier kam ihm sein sprunghaftes Wesen zu Gute, dass er manchmal selbst nicht durchschaute und so versuchte er erst gar nicht gedanklich den optimalen Moment zu finden, sondern verließ sich ganz auf seine Instinkte.
So konnte er auch nicht sagen, was ihn schließlich veranlasste wie eine Schlange hervorzuschießen und mit einem gezielten Wirbeltritt (Hocho uzu) seinen Fuß in die dicke Nase des Anführers zu versenken. Dieser war zwar wesentlich stärker und widerstandsfähiger als der kleine Shinobi, aber mit dem sprunghaften Wesen und diesem überraschenden Angriff hatte er nicht gerechnet und fiel daher wie ein gefällter Baum mit einem lauten Krachen zu Boden. Der Kampf hatte glücklicherweise geendet, bevor er wirklich angefangen hatte und dem Hayabusa entfuhr ein Stoßseufzer der Erleichterung. Das war knapp gewesen.
 

Takeshi Rai

Chuunin
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Es ging alles ganz langsam, so wie in einer Zeitlupe. Eigentlich dauerten die nächsten Augenblicke nur wenige Sekunden, aber Rai kam es so vor, als ob es Stunden lang andauerte. Während Rai den Rand der Nebelschwade absuchte, begann er immer mehr zu verzweifeln – er fand sie einfach nicht. Was wäre, wenn sie tot ist? Was wäre, wenn bewusstlos ist? Was wäre, wenn sie in Gefahr ist? All diese Verantwortung schon beim ersten Leiten einer Mission. Falls den beiden etwas zustoßen sollte, dann war Rai dafür verantwortlich. Nicht nur, weil er der Anführer dieser Mission war, sondern es war auch sein Plan gewesen das hier durchzuziehen. Und genau jetzt fand er die erschöpfte und womöglich verletzte Pakura nicht mehr auf. Aber da, plötzlich vernahm Rai ein leises Krächzen, ein Krächzen nach Hilfe. Schnell drehte Rai sich in die Richtung aus der das Krächzen kam, zumindest glaubte er das. „Pakura! Wo bist du?“ Wild drehte er sich um sich, suchte nach ihr und horchte nochmal hin. Und siehe da, sie schaffte es nochmal sich zu melden. Jetzt war Rai sich sicher und er rannte in die hoffentlich richtige Richtung. Zuerst suchte er nochmals den Nebelrand ab, dann wurde ihm aber klar, dass sie noch im Nebel sein musste, denn er fand sie hier draußen einfach nicht. Er hörte sie nochmal krächzen, nochmal um Hilfe schreien. „Ich komme, bin gleich da!“, antwortete er ihr immer wieder. Das Adrenalin stieg immer mehr in seinem Körper hoch, das Blut schien zu stocken und der Herzschlag erhöhte sich so sehr, dass er glaubte sein Herz würde aus seiner Brust rausspringen. Nach wenigen Metern im Nebel, hatte er bisweilen noch nicht den Wasserrand erreicht. Wahrscheinlich hatte sie an dieser Ecke ein wenig an Wasser gespart, dass sie auch sicher wieder aus der Gefahrenzone kommen konnte. Und wie es den Anschein hatte, hatte sie das nicht geschafft, denn mittlerweile sah er die Silhouetten zweier Gestalten; eine lag am Boden und die andere kniete über der am Boden liegenden Gestalt. Schnell rannte Rai dort hin, nicht nur weil er vermutete, dass die am Boden liegende Gestalt Pakura war, sondern auch wegen seinem Sinn für Gerechtigkeit. Als sich der Nebel immer mehr lichtete und er den beiden Gestalten immer näher kam, konnte Rai feststellen, dass es sich hierbei wirklich um Pakura und einen unbekannten Mann handelte – wahrscheinlich ein Bandit. Blitzschnell versuchte der Takeshi – auch bekannt als Hobbystratege – die Situation zu analysieren. Scheinbar haben die beiden gekämpft und der Bandit hatte die Oberhand übernommen. Rais Schützling hatte ein Senbon in der linken Hand, welche vom Knie des Angreifers zu Boden gedrückt wurde. Allem Anschein nach ging der Meteki die Kraft aus, denn der Bandit schlang seine Finger um ihren Hals und begann sie zu würgen. Aus den krächzenden Hilferufen wurden nur mehr röchelnde Geräusche. Und da schaltete sich jetzt Rai ein; ein wurde immer schneller, sprang dann ab, mit dem Ziel, den Banditen von seiner Kameradin runterzukriegen.

Das gelang ihm auch. Der Aufprall war schmerzhaft, wahrscheinlich für beide Parteien. Rai klammerte sich an seinen Kontrahenten und ließ ihn nicht los. Die beiden rollten quer über das mittlerweile feuchte Gras. Als das Duo langsamer wurde, versuchte Rai sich mit aller Kraft auf seinen Gegner zu werfen, um die gleiche Ausgangssituation wie gerade eben zu erhalten – nur umgekehrt. Der Bandit wollte dies nicht zulassen, was auch klar war. Deshalb war es nur selbstverständlich, dass dieser ich auch wehrte und dagegen drückte. Aber das Blauhaar schaffte es, die Oberhand über diese Situation zu gewinnen. Jetzt war er dran. Er kniete nun über seinem Gegner, bereit jeglichen Angriff zu kontern. Den rechten Faustschlag wehrte er locker mit seiner rechten Hand ab, beförderte diese dann auf den Boden und platzierte sein rechtes Knie auf diesem Arm. Der darauffolgende linke Kinnhaken kam unerwartet, aber zu langsam für Rai. Diesem konnte er ohne viel Aufwand ausweichen, indem er sich einfach kurz zurücklehnte. Dabei packte Rai mit seiner linken Hand zu, drückte den rechten Arm des Angreifers auf den Boden und platzierte auch darauf eines seiner Knie. „Na, gefällt dir das? Wie ist es in so einer Situation zu sein?!“, schrie Rai ihn an. Was daraufhin folgte… darauf konnte er einfach nicht stolz sein. Abwechselnd schlug er auf den am Boden liegenden Gegner ein. Einmal die linke, einmal die rechte Faust. Dabei zielte er immer wieder auf das Gesicht, bis der Typ nicht mehr wiederzuerkennen war. Schließlich hörte Rai damit auf, schnellte aber dann in eine seiner Werkzeugtaschen und holte ein Kunai hervor. Dieses hielt dem wehrlosen Mann an den Hals. Jetzt trat er ihm ganz nah heran, flüsterte ihm ins Ohr: „Weißt du, ich könnte es jetzt einfach beenden. Du hättest es sogar verdient – du wolltest sie gerade eben töten. Wieso sollte ich dich jetzt nicht auch töten? Das wäre doch nur fair, oder nicht?“ Rai umklammerte sein Kunai immer fester, so fest dass seine Knöchel schon weiß wurden. Die abgeschürfte Haut an den Knöcheln pulsierte, tat ihm weh. Das war ihm in diesem Moment allerdings egal – immer näher rückte er mit der Klinge. Wie in Rage hob er das Kunai in die Höhe und ließ es nun schnell runtersegeln. Genau dieser Moment war entscheidend und nun verlief für den Takeshi alles wie in Zeitlupe. Sollte er das Leben des Banditen beenden? Definitiv sah Rai die Angst in seinen Augen – er hatte Todesangst. Ein wenig paradox war das schon, so wollte der Typ gerade ein Leben beenden, hatte aber selbst Angst vor dem Tod. Rai war so stark in Rage versunken, dass er zuerst wirklich die Intention hatte, diesen Mann zu töten. Aber plötzlich erinnerte er sich an seinen ersten Mord und an die damit verbundenen Gefühle. Deshalb entschied er sich schlussendlich dagegen und er versank sein Kunai in der feuchten Erde. Sichtlich erleichtert darüber, änderte sich sofort der Blick des Mannes, der gerade eben noch dem Tod entkommen ist. Rai packte nun das Gesicht des Banditen und flüsterte ihm nochmals etwas zu: „Denk drüber nach, was es heißt zu leben. Das was du hier machst ist ehrenlos und einfach nur scheiße. Hast du keine Frau, keine Kinder? Ist mir auch egal… Wenn ja, dann sei für sie da und beende das hier. Und wehe ich sehe dich nochmal irgendwo mit solchen Typen herumlungern.“ Mit einem Kinnhaken schlug Rai ihn nun bewusstlos und beendete somit diesen einseitigen Kampf.

Rai erhob sich nun von diesem reglosen Körper, den er zuvor malträtiert hatte. Um sich nun einen Überblick um die Umgebung zu verschaffen, blickte er sich um. Da sah er die Meteki, wie sie noch immer kraftlos am Boden lag. Als er sich wieder ein wenig gefasst hatte, ging er zu ihr rüber und half ihr langsam und fürsorglich auf. In ihrem defusen Zustand, versuchte sie sich zu bedanken, brachte aber nur ein paar Buchstaben hervor. „Komm, das war doch selbstverständlich. Jetzt suchen wir Ray und bringen dich ins nächste Krankenhaus.“, versicherte er ihr. Als die beiden sich auf den Weg machten, um den noch jüngeren Schützling zu suchen, wurde Pakura momentan immer schwerer und Rai musste immer mehr Kraft aufwenden, um sie sicher zu Ray bringen zu können. Nach einigen Minuten und nach einigen Momenten, in denen Rai dachte, dass er sie jetzt fallen lassen müsste, fand er schlussendlich Ray, der seelenruhig beim Trailer wartete – vor ihm lag ein bewusstloser Banditenanführer. „Wow, gute Arbeit. Jetzt musst du mir aber mit ihr helfen. Sie hat sich im Kampf zu sehr verausgabt und braucht dringend medizinische Hilfe.“, meinte er zu Ray, welcher ihm auch sofort unter die Arme griff – wohl eher ihr. Gemeinsam machten sich die drei wieder zurück auf den Weg nach Sôhon.

Nun, da waren wir, am Ende dieser Mission. Wenn Rai diese jetzt reflektieren sollte, dann würde er sagen, dass er sich das alles ganz anders vorgestellt hatte. Es begann alles schön im Rahmen dreier Personen, die sich in einer Art Gasthof trafen. Der Takeshi konnte Ayane von Anfang an nicht leiden, so kam es ihm irgendwie gut, dass sie schnell weg musste und er die Führung übernehmen sollte. Zuerst war er geschockt darüber gewesen, konnte sich aber dann doch irgendwie in der Anführerrolle wiederfinden. Das Banditenlager wurde schlussendlich ausgemerzt, was am Anfang wohl eher ganz anders geplant war. Aber hierbei verzichtete der Takeshi auf einen Anschiss, denn auch er konnte sich nicht mit Lorbeeren loben. Als die drei im Krankenhaus angekommen waren, brachten die zwei Genin, das weibliche Glied in der Kette zur Aufnahme. Da die beiden und vor allem Rai, sich verantwortlich fühlten blieben sie noch hier und warteten darauf, dass sie die Meteki endlich besuchen konnten. Das ist aber eine andere Geschichte und somit beendete Rai diese Mission, indem er einen Brief an die Dorfverwaltung schrieb:

Mission erfolgreich beendet.
 
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Mission: Die toten Augen von Sôhon

Teilnehmer: Furasaki Oita, Nekoyami Hatsune, Yuudari Yukio

„Ishi no Kuni...“
Hatsune musste sich selbst daran erinnern, dass ihr Ziel heute nicht Tsuchi war. Das Reich der Steine statt dem Reich der Erde... Was machte das bitte für einen Unterschied? Im Reich der Erde waren sie auch nur von Gestein und Bergen umgeben gewesen, nur um jetzt schon wieder in so ein langweiliges Brachland geschickt zu werden! Sie hatten sogar wieder am gleichen Hafen wie letztes Mal anlegen müssen, was dieses Mal noch unschöner war, weil sie im falschen Land waren! „Dass wir den ganzen Weg von Tsuchi nach Ishi laufen müssen ist auch doof! Ich mein, mich störts nicht, aber trotzdem...“ Der Weg war zu uneben und hatte ein paar zu enge Wege entlang der Berge, um mit einer Kutsche entlang zu fahren, also musste das Trio ein gutes Stück zu Fuß zurücklegen. Immerhin war es ein Trio, das sich bereits ganz gut kannte. Oita hatte sich bisher als zuverlässiger Handlanger gezeigt, der in jeder Situation irgendwas mit seiner Asche machen und sich gut gegen Tiere wehren konnte. Vielleicht bedeutete das ja, dass er auch im Kampf gegen Menschen nützlich sein würde. Das würden sie auf dieser Mission vermutlich brauchen... Weniger Kämpfer, aber dafür ein allgemein sehr angenehmer Gesprächspartner war Yukio, der energetische Yuudari, der immer ein Lächeln auf den Lippen trug. Weder Hatsu noch Oita waren im Allgemeinen so optimistisch, also war er mindestens moralisch gesehen sehr wichtig für die Gruppe. Wieder einmal war Hatsune dazu abgestellt, diese Gruppe anzuleiten, was nur Sinn ergab, wenn man bedachte, dass sie das Mädchen der Truppe und damit fraglos intelligenter, eleganter und Alles in Allem einfach eher für die Krone gemacht war. Gemeinsam war diese Gruppe wohl für jede Situation gewappnet... mehr oder weniger.

„Ich hatte bis jetzt noch nicht mit einer Mordserie zu tun... Ihr beiden vielleicht?“, fragte die Pinkhaarige, auch wenn sie überraschend wenig Besorgnis zeigte bei dem Gedanken. Auch ihr Kater war ruhig genug, um sich in ihren Armen auszuruhen. Laut den Missionsinformationen handelte es sich bei den bisherigen Opfern größtenteils um alte Männer, was ein süßes, junges Mädchen und eine Katze als Ziele vermutlich für den Moment ausschließen dürfte. Trotzdem gefiel ihr der Gedanke nicht unbedingt, dass jemand bewusst die reichen Bewohner eines Dorfes attackierte. Das war ja, als würde man sich mit ihrem Clan anlegen! Um keine unnötigen Blicke auf sich zu ziehen, dabei aber trotzdem noch schick auszusehen, war Hatsune heute etwas pragmatischer gekleidet. Eine dunkelgelbe Hose und feste Schuhe waren gut für die Reise durch die Berge geeignet und ihr in Beige gehaltener Pullover mit rot-weißem Karomuster darauf passte gut zu der Jacke, den sie darüber gezogen hatte. Ein schick gemusterter Schal mit ein paar niedlichen Accessoires daran gab dem Outfit den femininen Flair, der ansonsten ein wenig fehlte, aber da Oita und Yukio sie ohnehin schon kannten, musste sie sich nicht zu sehr aufbrezeln. In dieser Gegend wollte sie wirklich nicht mit einem Kleid unterwegs sein.
„Ich hoffe, ihr zwei habt die Zeit seit unserer letzten Mission sinnvoll genutzt! Ihr könntet beide ein paar neue Tricks gebrauchen, ich will mich nicht wieder allein um all die großen Sachen kümmern!“, meinte das Mädchen mit selbstbewusstem Grinsen und ignorierte dabei mal ganz geflissentlich, dass es für sie allein tatsächlich ziemlich schlecht ausgesehen hätte bei dem Besuch in Hokuto. Der Panther hätte sie vermutlich zerfleischt, wenn sie allein gewesen wäre, insgesamt hatten Oita und Yukio deutlich mehr Tiere in die Flucht geschlagen als sie und besonders in den diplomatischen Diskussionen war die stolze Nekoyami eigentlich gar keine Hilfe gewesen. „Also, ich für meinen Teil hab nicht auf der Stelle getreten. Hey, Yu-chan? Weißt du noch, wie ich dir von dem blöden Kräuterkurs erzählt hab?“, meinte die Nekoyami und wandte ihre leuchtenden Augen in Richtung ihres Freundes. „Hehe... Da ist zwar viel langweiliges dabei, ich hab mir aber auch ein paar kleine Überraschungen angeeignet...“

@Furasaki Oita @Yuudari Yukio
 
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"Ist das nicht cool, dass wir diese Region noch einmal besuchen konnten?" Yukio hatte sich SEHR über das neue Reiseziel gefreut. In Ishi war er nämlich noch nie gewesen! Er hatte sich in Vorbereitung auf diese spannende neue Region extra nochmal mit der Geologie des Landes beschäftigt und in seinem Reiserucksack extra einen kleinen Holzkasten für Proben und einen kleinen Stößel und Hammer eingepackt, um Steinproben mitzunehmen, und auf dem Abschnitt des Wegs, der sie durch das vertrautere Tsuchi geführt hatte, schon ein paar süße Steine eingesteckt. Der längere Fußmarsch, der damit verbunden war, von Tsuchis Nordküste bis nach Ishi zu gelangen, hatte ihn nicht im Mindesten gestört, auch wenn er natürlich ab und an Pausen benötigt hatte. Seiner Energie tat das wenig Abbruch. "Im Gegensatz zu Tsuchi no Kuni ist Ishi no Kuni eine flache, felsige Wüstenregion! Der Große Wall - die kontinentale Bergkette im Süden von Tsuchi - hält die Regenwolken auf dieser Seite an, bevor sie hier in Ishi abregnen könnten. Die Berge habt ihr gesehen, oder? Da sind wir unterwegs vorbeigekommen! Weil die feuchte Luft aufsteigen muss und kälter wird, fällt das Wasser in den Bergen als Regen, darum hat die Tsuchi-Seite sehr viele kleine und große Bergflüsse und Seen." Natürlich hatte Yukio auf diesem Wegabschnitt ein paar Ideen zur Entstehungsgeschichte und Zusammensetzung dieser äußerst langen, hohen Bergkette erklärt. "Und weil der Regen auf der anderen Seite bleibt, gibt es hier in Ishi nur sehr, sehr wenig Regen. Das nennt man auch Regenschattenwüste! Und der Boden ist so trocken geworden, dass der Wind viele von den leichten Sedimenten abgetragen hat! Darum sieht man hier auch so viele Steine." Yukio wies ein wenig unnötigerweise auf den Erdboden, der überwiegend mit staubiger Erde und vielen Steinchen in überwiegend eckiger Form bedeckt war. Vereinzelt prägten größere Felsen das Bild. "Der Wind hat viele von den Felsen im Laufe der Jahre abgeschliffen, darum sind sie so flach. Weiter nach Süden wird es nur noch wüstiger, dann käme man nach Kaze. Über Kaze weiß ich aber noch nicht so viel."

Yukio hatte sich für den anstehenden Treck durch die trockene Wüstenlandschaft für ein angemessen Expeditions-taugliches Outfit entschieden - das bewies schon der runde Hut mit recht breiter Krempe in umgebungsangepasster sandgelber Farbe, auch wenn der Yuudari den Tarneffekt durch einen kleinen Schmetterlingsanstecker etwas konterkariert hatte. Die bauschige, cremefarbene Hose aus seiner üblichen Missionskleidung hatte er beibehalten, das Oberteil aber durch eine khakifarbene Bluse aus wetterbeständigem Stoff mit praktischen Brusttaschen ersetzt. Locker um den Hals trug er ein gelbes Halstuch und einen kleinen Feldstecher (immerhin mussten spannende Felsen angeguckt werden!) der das Bild ziemlich gut abrundete. Die Schuhe waren olivgrün und hoch geschnürt, und er hatte auf der Hinfahrt ein paar spannende Gespräche mit Hatsune über gute Schuhe für Missionen geführt. Wenn sie in der Stadt waren, konnte er sich ja immer noch umziehen!

"Das meiste Wasser in Ishi findet man an den wenigen Flüssen und unterirdisch in den Wasser führenden Bodenschichten! Manchmal tritt es von selbst nach oben, das nennt man dann Oase, oder es wird mit großen Bauwerken abgeleitet und in die Städte gebracht. Die Wasserkanäle sind sehr wichtig für die Bewohner. Darum gibt es in den Städten von Ishi immer eine eigene Kanal- oder Wasserpolizei, und es wird sehr darauf geachtet, dass das Wasser gut bleibt. Trotzdem wird in Ishi nicht genug Nahrung für die vielen Menschen angebaut, die hier inzwischen wohnen, darum ist es für die Leute hier sehr wichtig, dass sie mit Kusa, Ame, Tsuchi und Taki Handel treiben können. Es gibt wohl ein paar sehr spannende Bergbau-Anlagen hier in Ishi, und natürlich ist auch das Handwerk eine wichtige Sache ..." Für sachdienliche Hinweise über den Einsatzort war also in hinreichender Fülle gesorgt. Als Hatsune das Thema irgendwann auf ihre neuen Fähigkeiten und die anstehende Mission lenkte (vielleicht vor lauter Übersättigung mit spannenden Erdkunde-Themen?) aber Yukio nickte gleich eilfertig. "Ich noch nicht! Der Treppengeist zuhause hat mir aber von einer in Iwagakure erzählt! Er hat wohl früher da in einer anderen Treppe gewohnt, in dem Wachhaus, das die Fälle untersucht hat." Yukio war sich nicht so sicher, ob Ereignisse in Iwa vor über zweihundert Jahren hier hilfreich sein würden, darum hielt er sich mit einer Nacherzählung erstmal zurück - da hatte er bessere Ideen. "Aber ich wette, die Leute die gestorben sind sind noch nicht weg! Sensei hat gesagt, es dauert meistens ein paar Jahre, wenn Gewalt dabei war! Ich denke, wir werden einfach hingehen und dann frage ich sie, was passiert ist. Das klappt inzwischen ganz gut." Erklärte Yukio zufrieden und erstmal ohne diese Aussage sonderlich weiter zu qualifizieren. "Ich hab auch ein bisschen mehr Doton gelernt und mein Freund Issei kann für uns ein bisschen ausspähen gehen, wenn ich ein gutes Gefäß für ihn finde! Aber erzähl uns mehr über die spannenden Kräuter, Hatsu-nee-chan! Und du hast bestimmt auch was spannendes, oder, Oita-kun?" Was die wohl tolles konnten?

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Sah man die kleine Dreiergruppe aus Hatsune, Yukio und Oita so durch die Ödnis des Steinreichs stapfen, und verglich man das Bild mit dem, das die Ninja während ihrer ersten Mission abgegeben hatten, schien zunächst alles beim Alten geblieben zu sein: Hatsune und Yukio unterhielten sich angeregt miteinander, Oita tappte schweigend hinterher. Anders als damals allerdings, als Oita aufgrund der Geschwätzigkeit seiner Kameraden die Klappe gehalten hatte, verströmte der Junge aktuell eine bedrückende Aura der Besorgnis und der Anspannung, welche auf einen ganz anderen Grund für seine Wortlosigkeit hindeutete.
Doch nicht nur das war untypisch für den sonst so lebendigen Jungen. Wie Hatsune und Yukio hatte sich auch Oita heute extra in Schale geschmissen. Anstatt seine übliche schmuddelige Touristenklamotte aus kurzer Hose und T-Shirt oder seinen leidgeprüften orangefarbenen Overall zu tragen, war Oitas Körper von Kopf bis Fuß in einen schlichten Stoffmantel gehüllt, unter dem sich wiederum das einfache Outfit eines Bauernlümmels verbarg, namentlich knielange Hosen und ein ärmelloses Hemd aus fleckigem Leinen. Gekrönt wurde das ganze von einem weiten Hut aus Stroh, wie ihn manche Leute als Sonnen- bzw. Regenschirmersatz trugen.
Doch warum das Ganze? Warum war Oita nicht einfach nur still, sondern merkwürdig ernst? Und warum trug er so unübliche Kleidung?
Beide Fragen konnten mit einem Wort beantwortet werden: Mission.
Zum ersten Mal einen so ernsten Fall wie eine Mordserie untersuchen zu müssen, das schlug Oita schon genug auf den Magen. Ja, er hatte sich bestimmt das ein oder andere Mal darüber beschwert, für so dämliche Aufgaben wie Umzugshilfe oder Gartenarbeit eingeteilt worden zu sein. Doch gab es nur diese beiden Extreme? Belanglose Nebenjobs und Tod? Hätte man ihm nicht irgendetwas dazwischen auftragen können? Und dann waren die Opfer auch noch allesamt alte Männer! Jemandem mit einem so engen Verhältnis zu seinem eigenen Großvater wie Oita wog so etwas gleich doppelt so schwer auf der Seele.
Das war das eine. Das andere war der Ort, an dem die Genin ihrer Arbeit nachgehen sollten. Ishi no Kuni war nicht nur den Bewohnern des Nachbarstaats Iwa als heikles Pflaster bekannt. Beherrscht von erzkonservativen Gläubigen, die garantiert keine Geduld übrig hatten für die Eskapaden eines jungen, zotteligen Ninja, fühlte sich Oita hier so fehl am Platz wie nirgends sonst.
*Ich meine, selbst wenn ich mir vornehme, mich so brav wie möglich zu benehmen… Irgendwas passiert doch immer…*
Alles in allem war es also kein Wunder, dass Oita seinen beiden Partnern eher bedrückt als lebhaft hinterherlief. Von deren Gespräch bekam er dabei auch kaum etwas mit, so sehr war der Junge in seine eigenen, trüben Gedanken an tote Männer und engstirnige Offizielle verstrickt. Nur hier und da schnappte er mal ein Wort auf, was in Yukios Fall allerdings wenig zu seiner Laune beitrug, da der Yuudari mit seinen Geistergeschichten nicht grade ein Freudenquell war.
„…denke, wir werden einfach hingehen und dann frage ich sie, was passiert ist.“
*Bitte was?!*
Oitas hängender Kopf zuckte ruckartig hoch. Hatte er da eben richtig gehört?
*Nein, ich bin mir sicher… Yukio hat eben gesagt, dass er mit den Toten… reden kann? A-aber natürlich! Yuudari! Geister! Geister sind tote Leute! Wenn die uns einfach so sagen können, wer sie umgebracht hat, können wir diese Mission ratz-fatz abschließen!*
Oita war schon drauf und dran, seinem Kollegen einen granatenmäßigen Schlag auf die Schulter zu verpassen, als er innehielt.
*Momentchen… Ich hab nicht das Gefühl, dass diese Religiösen von Ishi sonderlich scharf darauf sind, einen Auswärtigen mit ihren Toten quatschen zu lassen. Wir müssen also zusehen, dass wir das irgendwie unter der Hand hinbekommen. Wenn das denn geht…*
„…hast bestimmt auch was spannendes, oder, Oita-kun?“
„W-was?“
Oita sah seinen Kollegen entgeistert an, als der ihn plötzlich mit Namen ansprach.
„Was Spannendes…? W-wen juckt das denn gerade! Alter, du hast uns eben gesagt, dass wir diese Mistshow dank deiner Hilfe in nem halben Tag geregelt bekommen! Mit den Geistern der Opfer reden, Junge, geiler geht`s ja mal nicht!“
Mit auf einmal strahlenden Augen himmelte Oita Yukio an, während er weiterstammelte: „Du meinst das doch ernst, oder? Dass du so rausbekommst, was mit den Umgebrachten passiert ist, oder? Brauchst da dafür denn irgendwas Spezielles? Zugang zur Leiche bestimmt, oder? Und ist das arg aufwändig, also, zeitmäßig und so? U-und meinst du, du bekämst das hin, ohne dass uns diese Hirnies von Ishi aufs Dach steigen?“
Plötzlich wirbelte Oita zu Hatsune herum: „So machen wir’s doch, oder? Wir bringen Yukio zu den Opfern, lassen ihn sein Ding machen, schnappen uns die bösen Jungs, übergeben sie den Behörden, und wenn jemand fragt, woher wir wissen, dass die das waren, dann… dann… S-sagen wir einfach, dass die das nix angeht!! Äh, genau! Dienstgeheimnis, Shinobi-Code, und so weiter und sofort! Ah... Und ich dachte schon, wir müssten ne Woche oder länger in diesem Pieseldorf abhängen und andauernd vor irgendwelchen Priesterlingen buckeln! Dabei haben wir doch einen verdammten Zauberer dabei, der mit Toten quatschen kann! Njahahaha!!“
 
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„Ah, so ist das also...“

Hatsune mochte es ja, mit Yukio zu reden, aber die Themen, die der Yuudari anschnitt, trafen bei ihr auf unterschiedliche Level an Interesse. Gute Schuhe für unterschiedliche Arten Missionen? Spannend! Eine Lehrstunde über Gestein und Regen? Nicht spannend. Aus reiner Höflichkeit folgte Hatsune den Worten ihres Freundes und versuchte zumindest, sich all das zu merken, was er erzählte, aber es war echt eine Menge. „Ich weiß, was eine Oase ist“, meinte sie nebenbei, als würde das etwas daran ändern, dass sie nicht wirklich einen Zusammenhang zwischen Bergen und Wetter sah oder dass sie niemals darauf geachtet hätte, ob die Steine in Ishi eckiger oder runder waren als die in Tsuchi. Eine Sache war für ihre Mission aber vermutlich direkt relevant. „Sie haben eine Kanalpolizei? Haben die ihren Job nicht gemacht? Wie kann man Leute in der Kanalisation eines Dorfes töten, das eine Kanalpolizei hat?“
Vermutlich hätte Hatsune das wissen sollen. Vermutlich hätte sie allgemein ein gutes Stück mehr über ihren Zielort wissen sollen. Ihre Mutter hatte ihr empfohlen, dass sie sich auf eine so gefährliche Mission ausgiebig vorbereiten musste und dass sie sich allgemein über die Gepflogenheiten ihrer Zielorte informieren sollte, um unnötige Konflikte und Überraschungen wie beim letzten Mal zu vermeiden. Selbstverständlich hatte die junge Nekoyami zugestimmt, sich ausgiebig mit Ishi no Kuni und Sôhon zu befassen, und war dann Fußball spielen gegangen. Entsprechend wenig wusste das Mädchen über Yukios spannende Geschichten oder über die Gedanken, die Oita gerade äußerte.

„Hirnies von Ishi? Priesterlinge?“
Leicht irritierte blinzelte Hatsune ihren rotäugigen Begleiter an. Der sprach ja nicht allzu nett über die Menschen, denen sie gerade zu helfen versuchten. „Du scheinst ja nicht die beste Meinung von den Einwohnern Ishi no Kunis zu haben. Weißt du etwas, das ich nicht weiß?“ In der kargen Steinwüste war noch nicht allzu viel zu sehen von den Tempeln und Ikonen, die die Zivilisation hier ausmachten. Für Hatsune war es bisher kein Reich der Religion, sondern nicht mehr als eine trockene Ansammlung von unterschiedlich großen Steinbrocken. Dementsprechend machte sie sich da auch nicht allzu viele Sorgen. Viel interessanter war doch Yukios Plan. „Du hattest mal gesagt, du hast einen Geist hier in Iwa gesehen, richtig? Ishi ist nicht so viel weiter, ich kann mir nicht vorstellen, dass es da mehr Probleme gibt“, meinte die Nekoyami und zuckte mit den Schultern. Man konnte es sich auch einfacher machen, das tat der Pinkschopf tatsächlich ziemlich gerne. Für ein Mitglied des Nekoyami-Clans waren Geister und Okkultismus allgemein auch vielmehr eine spannende als eine abschreckende Sache. Eine gewisse Spiritualität oder zumindest ein Interesse daran lag auch in ihrer Kultur, sodass Hatsune nichts allzu Schockierendes daran sah – besonders nachdem sie sich bereits ausgiebig an Yukio gewöhnt hatte.
Allerdings hatten sie ja nicht nur darüber gesprochen, was Yukio konnte, der Yuudari hatte auch noch einmal nach ihren Tricks gefragt. Wenn er so interessiert daran war, dann wollte sie ihn doch sicher nicht enttäuschen. Mit einem schelmischen Lächeln zog die Nekoyami eine kleine Box aus ihrer Tasche und öffnete sie, um den beiden Jungen einige kleine, braune Kugeln zu zeigen. „Tadah! Selbst gemachte Schokolade! Ist sie nicht toll geworden? Bedient euch, wenn ihr wollt!“, meinte sie fröhlich, ehe ihr Lächeln zu einem Grinsen wurde und ihre dünnen Augenbrauen sich zusammenzogen. „Aber passt auf, dass ihr nicht versehentlich die vergifteten esst...“ Ein paar Momente lang ließ sie den Satz in der Luft hängen, ehe sie zu lachen begann. „Eure Gesichtsausdrücke, echt! Ich mach doch nur Spaß!“, meinte das Mädchen und klappte die Box wieder zu. „Da ist natürlich keine Schokolade dabei, das sind alles Giftpillen. Aber die sehen schon echt aus, oder? Ich hab mir Mühe damit gegeben!“

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"Ich denke, es wäre schwierig, jeden Kanal die ganze Zeit im Auge zu behalten, Hatsu-nee-chan." Meinte Yukio nachdenklich auf Hatsunes ungläubigen Kommentar. "Es sind immerhin über hundert Stück in der ganzen Stadt! So viele Leute sind vermutlich nicht in der Kanalpolizei. Die passen sonst auf, dass der Kanal sauber bleibt, niemand seinen Müll entsorgt oder den Kanal heimlich anzapft! Und vielleicht hat man sie ja auch erst getötet und dann ins Wasser geschubst? Das geht doch schnell." Er wirkte relativ unbeteiligt, als er über diesen möglichen Tathergang nachdachte, aber er kam nicht dazu, sich größere Gedanken zu machen, ehe sein zweiter Teamkollege sich auf einmal ganz schön aufgeregt einbrachte. Yukio guckte ein wenig verwundert, als der über die gesamte bisherige Reise ziemlich stille Oita plötzlich doch ganz schön auflebte und richtiggehend begeistert schien. War das denn wirklich so außergewöhnlich? Oita war doch auch aus Iwa, oder? Er war nicht mehr sicher, ob sie drüber gesprochen hatten, aber er sprach so! Andererseits hieß das ja nicht unbedingt, dass er genau über die Yuudari bescheid wusste, erinnerte Yukio sich, udn es war doch schön, wenn sich jemand über seinen Beitrag zur Mission freute! Auch wenn er zu gern gewusst hätte, was Oita für spannende Sachen konnte. Bestimmt hatte er seit der letzten Mission viel trainiert, oder? Hatsune hatte da mehr zu erzählen - und rumzuzeigen! Yukio war drauf und dran gewesen, sich eins von den schokoladigen Bonbons zu nehmen, und guckte erstmal etwas erschrocken, als Hatsune was von Gift erzählte. Oi! "Das war aber knapp!" Sagte er, ohne sich aber allzusehr zu erschrecken - Hatsune hätte ja nie erlaubt, dass ihnen wirklich was passierte! Aber jetzt war die Reihe wohl an ihm, ein paar Fragen zu beantworten - also, außer den vielen Fragen zur Geographie eben. Die hatte niemand gestellt, aber Yukio war auch so sicher gewesen, dass das alle wissen wollten.

"Also ..." Begann er langsam, während er die vielen Fragen seines Kameraden im Kopf erstmal wieder sortierte. "Es kommt darauf an, wie gut man dort schon Bescheid weiß, was passiert ist. Die meisten Geister sind dort unterwegs, wo sie gestorben sind, also wenn unsere Auftraggeber schon wissen, wo wir suchen müssen, brauchen wir eigentlich nur dorthin zu gehen. Dann kann ich sie einfach ansprechen und wir reden mit ihnen darüber, was passiert ist!" Yukio verbreitete ein besonders aufmunterndes Lächeln für Oita-kun. "Wenn sie das noch nicht rausgefunden haben, kann ich sie aber auch rufen, ich hab genug Kerzen eingepackt! Dafür könnten wir den Körper benutzen, oder wir nehmen irgendeinen sehr wichtigen Gegenstand. Ich denke, die Kanalpolizei hat da noch irgendwas." Eine Lösung würde sich bestimmt finden! "Also wir können einfach fragen ob wir uns diese Dinge anschauen dürfen! Ich darf das Ritual nur nicht bei normalen Leuten rumzeigen, wir müssten schon unter uns sein dafür, das ist eine wichtige Regel. Falls sie uns damit nicht alleine lassen, müssen wir eben in die Stadt und Suchen gehen. Aber das wäre ja auch zu schaffen!" Immerhin mochte es der Clan nicht besonders, wenn normale Leute zu viel von ihren Fähigkeiten mitbekamen - Yukios Sensei hatte ihm eingeschärft, dass am besten weder Polizisten noch Gerichte oder gar Priester irgendwelche Geisterbeschwörungen zu Gesicht bekommen sollten, und auch wenn er den Sinn der Regel nicht hundertprozentig verstand (in seiner Welt gab es soetwas wie Neid und Misstrauen immerhin kaum) wollte er niemanden im Clan enttäuschen, indem er es verkehrt machte. Aber trotz dieser kleinen Herausforderung war Yukio zuversichtlich, dass sie es zu dritt schon schaffen würden, mit ihren Opfern zu sprechen. Der Rest sollte dann bestimmt einfacher sein! "Wir brauchen dann nur irgendwelche anderen Beweise, damit die ihre Arbeit machen können, und ich denke, das wird klappen." Freute er sich. "Wir wissen dann ja, wo wir suchen müssen!"

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„Weißt du etwas, das ich nicht weiß?“
Oita war drauf und dran, seine Chefin anzukeifen, warum sie sich für die Ishi-Futzies mehr zu interessieren schien als für die von ihm vorgeschlagene Strategie, als er innehielt. Hatsunes Frage war schon irgendwo berechtigt, und jetzt, wo Oita so genauer darüber nachdachte…
„Naja, also… Ich meine, ist das nicht Allgemeinwissen? Oder so? Also, dass die in Ishi ihren Glauben super ernst nehmen. Woraus auch immer der besteht. Das Land heißt ‚Reich der Steine’, also vergöttern sie vielleicht Kiesel und so? Asche zu Asche, Staub zu Staub, keine Ahnung… F-frag doch Yukio, der kommt auch aus Iwa, der könnte auch was wissen! Wir sind immerhin Nachbarn und so! Ich war ja auch nur einmal im Urlaub dort, aber da war ich noch ziemlich klein…“ Was nicht gelogen war, immerhin war Oita selbst heutzutage nicht gerade groß gewachsen. Kein Grund also, extra zu bemerken, dass der Urlaub erst zwei Jahre her war.
*Und trotzdem hab ich keine rechte Ahnung, was die Leute dort treiben. Als wir dort waren, hat’s mich auch nicht wirklich interessiert.*
„…Ah, ich weiß doch was! Dass sie gutes Essen haben, ha! Dieser eine Laden zum Beispiel, die haben so flaches Brot-Teig-Zeug auf heißen Steinen gebacken, und dann…“
Während Oita eine Weile die kulinarischen Vorzüge des Steinreichs anpries, schienen sich Hatsune und Yukio schon wieder mehr miteinander als mit ihrem dritten Rad am Fahrrad zu befassen. Thematisch kamen die beiden allerdings nicht sonderlich weit, da Hatsune irgendwann ein Paket mit kleinen, braunen Kugeln hervorkramte und es ihren Kumpanen so hinhielt, als biete sie ihnen welche von den Dingern an. Wie Yukio ließ sich auch Oita nicht zweimal bitten, doch anders als sein Kamerad hatte er schon eine der Kugeln beinahe im Mund, ja, seine Lippen waren tatsächlich nur noch ein paar Millimeter von einer der kleinen Leckereien entfernt, als Hatsune stolz verkündete, dass es sich bei den Bällchen um Gift handelte. Peinlich berührt und in der Hoffnung, die beiden würden ihn abermals weniger beachten als einander, schmuggelte der Genin die Kugel einfach wieder zurück in das Paket, zog die Hände zurück und schmierte sich die Finger an seinem Mantel ab.
Schließlich kam das Gespräch der kleinen Gruppe wieder auf die Mission zu sprechen - doch jetzt, da endlich jemand seinen Vorschlag ernstnahm und kommentierte, war sich Oita nicht mehr sicher, ob ihm dieser Themenwechsel gefiel oder nicht. Yukio erklärte nämlich gerade vage genug, was genau er für seine… „Befragung“ brauchte, dass Oita sich bereits allerlei fürchterliche Gedanken machen konnte.
*Kerzen braucht er also… und entweder die L-L-Leiche, oder etwas, das dem Toten gehört hat… Und er will das Ritual niemandem zeigen? Verständlich, aber… Nein, nein, es ist besser, ich fange gar nicht erst an mir vorzustellen, was genau Yukio vorhat.*
Um seine Zweifel zu überspielen, nickte Oita einfach nur eifrig, um dann zu verkünden: „O-ok, das klingt doch so, als hätten wir schon so was wie einen Plan! Was den Punkt angeht, dass du deine Ruhe brauchst: Wir werden ja sicher ein Hotelzimmer haben, oder? Da könnt ihr beiden dann, äh, Yukios Ding machen, und ich bleibe vor der Tür stehen und sorge dafür, dass keiner euch stört! Jap, genau, das passt!“
Mit einem durchweg neugierigen Blick schaute Oita schließlich zu Hatsune zurück… Wobei, kurz blitzte in Oitas Augen dann doch noch mal Misstrauen auf, da die Sache mit der angeblichen Schokolade noch nicht vergessen war: „Wir haben doch ein Hotelzimmer? Und wie lange brauchen wir überhaupt noch, bis wir Sôhon erreicht haben? Meine Füße bringen mich so langsam um…“

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„Hm... ich hab trotzdem das Gefühl, die Kanalpolizei sollte ihre Arbeit besser machen“, meinte Hatsune mit einem Schulterzucken. Auch sie ging das Thema der Morde unerwartet trocken an und konnte sich mit Yukio, der nicht so aufgeregt war wie Oita, ganz gut darüber unterhalten. „Aber gut, du hast Recht. Dann schauen wir mal, dass wir ihre Aufgaben erledigt bekommen, wenn es für sie schon zu viel ist.“ Allerdings lockerte sich auch das Mundwerk des Furasaki mehr als gewöhnlich. Normalerweise verweigerte er sich der Unterhaltung in der Gruppe ein wenig, aber jetzt, wo die Nekoyami seine persönliche Verbindung zu Ishi no Kuni hinterfragt hatte, wurde er plötzlich redselig. „Oh, ich wusste nicht, dass ihr beide aus der Gegend hier kommt. Das ist bestimmt nützlich! Dann lasse ich euch mit den ganzen Leuten reden, okay?“ Die Kieselanbeter hatten bestimmt Freude daran, mit ihren Landsleuten zu sprechen, so wie Hatsune Freude daran hatte, als der Furasaki seine Begeisterung bezüglich dem Essen in Ishi darlegte. „Oh, das klingt köstlich“, nickte sie mit einem breiten Lächeln und machte sich eine mentale Notiz, was sie unbedingt noch probieren musste, bevor sie sich auf den Heimweg machten. „Gibt es hier auch gute Fischgerichte? Du musst uns auf jeden Fall ein ordentliches Restaurant zeigen, solange wir hier sind.“

Dass sich ihre Strategie schon weit von tatsächlichen Nachforschungen entfernt hatte störte Hatsune herzlich wenig. Oita hatte Recht: Warum sollte man unnötig Zeit verschwenden, wenn man jemanden dabei hatte, der mit den Opfern einfach sprechen konnte? Ein paar Einschränkungen hatte er wohl, aber die sollten kein Thema sein. „Dann müssten wir die Geister in der Kanalisation finden, richtig? Einfacher erster Schritt.“ Zusätzlich dazu hatte Yukio bereits die Kerzen vorbereitet und ein wenig Privatsphäre konnten sie sicher bekommen. Oitas Hinweis auf das Hotelzimmer war da auf jeden Fall gut. „Klar, wir sollten auf jeden Fall Hotelzimmer haben, oder?“, antwortete Hatsune nachdenklich und legte den Kopf schief. Dazu hätte doch etwas in den Missionsinfos stehen müssen, nicht? Ein leises „Meeoww, mreow“ des Katers, der bisher recht ungestört auf den Klamotten in Hatsunes geöffneter Tasche geschlafen hatte, brachte das Mädchen auf einen anderen Gedanken.
„Ach, Moment... Du meinst, da hätte ich mich drum kümmern müssen?“ Diese Sache mit der Missionsleitung war ja mehr Aufwand als erwartet. In Hatsus Vorstellung bedeutete Leitung erst einmal nur, dass man Leuten sagen konnte, was sie zu tun hatten, und darin war er echt gut. Das übte er ja schon seit jüngster Kindheit. Dass man sich auch um die ein oder andere organisatorische Sache kümmern musste, war ihm dabei ein wenig entfallen, auch wenn seine Mutter es bestimmt mal in einem ihrer längeren Gespräche über Verantwortung und die Arbeit als Shinobi erwähnt hatte. Also... hatten sie wohl aktuell kein Hotelzimmer?
„Was das angeht... ich habe mir gedacht, dass es sicher sinnvoll wäre, die erste Nacht über die Tatorte zu erkunden. Unser Mörder schlägt vermutlich nur Nachts zu, also stehen da die Chancen gut, ihm über den Weg zu laufen oder auf die Spur zu kommen“, erklärte der Pinkschopf und verschränkte nickend die Arme vor der Brust. „Deshalb habe ich mich entschieden, für die erste Nacht noch kein Hotel zu buchen. Genau. Da müssten wir einmal vor Ort schauen, wenn wir doch eins brauchen sollten.“ Das war glaubwürdig, oder? Nun, nicht, dass das allzu wichtig war. Nekoyami Hatsune hatte hier das sagen und Beschwerden durfte der Furasaki gern im Nachgang anbringen. Erst einmal würde sie das Thema in eine andere Richtung lenken. „Hey, schaut mal!“, rief sie mit einem Sprung in ihrem Schritt und Pep in ihrer Stimme, während sie nach vorne deutete. „Da vorne sehe ich doch was... Ist das schon Sôhon? Hat ja gar nicht so lange gedauert!“

@Yuudari Yukio @Furasaki Oita
 
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"Also, meine Familie kommt ja aus Iwa! Das ist das Nachbarland, wo wir vor ein paar Tagen an Land gegangen sind! Da sieht der Boden aber ziemlich anders aus." Erklärte Yukio mit großer Selbstverständlichkeit noch einmal, was ja eigentlich allen klar sein sollte. "Der Yuudari-Clan ist ein ganz alter Clan in Iwagakure! Ich war aber zuletzt vor drei Jahren das erste Mal da. Eigentlich wollte tou-chan nur im Theater dort spielen, aber dann hab ich einen Geist gesehen und dann wollten mich ganz viele ältere Yuudari kennenlernen ..." Yukio ließ den etwas vom Weg abgeglittenen Gedanken einen Moment schlingern, dann fand er den Faden doch wieder: "In Sôhon war ich jedenfalls noch nicht! Ich weiß auch nicht, ob sie uns da so gut kennen." Oder? Jedenfalls hatte man ihm nichts besonderes in dieser Hinsicht gesagt. Auch wenn das mit den Priestern, was Oita sagte, tatsächlich so eine Sache war. "Ich weiß auch nur, dass die Priester hier ganz wichtig sind ... aber diese Polizei-Sachen scheinen sie nicht zu machen. Vielleicht können die uns das ja genauer erklären." Jawohl, das klang doch nach einer guten Lösung! Und Hatsune wollte direkt die ganze erste Nacht mit Erkunden verbringen?

"Coool! Wir können aufbleiben!" Yukio hopste im Gehen ein bisschen bei diesem Gedanken. "Und wenn wir müde sind, finden wir bestimmt auch einen Schlafplatz ... Ishi treibt ja Handel mit den Nachbarorten. Die ganzen Händler müssen ja auch irgendwo schlafen." Nein, Sorgen machte Yukio sich da nicht. Im Notfall könnten sie bestimmt auch irgendwo bei der Kanalpolizei schlafen, oder? Eben. Yukio wandte den Blick zum Horizont, als Hatsune laut fragte, ob da etwa schon Sôhon war. "Oooh! Ja, ganz bestimmt!" Bestätigte er, und zeigte aufgeregt auf die Konturen, die sich vage vor ihnen abzeichneten. "Da am Rand, da ist der große Aquädukt! Da kommt das meiste Wasser aus den Bergen in die Stadt!" Dieses Bauwerk fand Yukio natürlich noch spannender als die zahlreichen Tempel- die stahlen sich gegenseitig auch ein wenig die Show, immerhin bestand ein großer Teil der Stadt daraus. "Dann sind wir bald da und können gleich die Kanalpolizei suchen gehen." Stellte er fröhlich fest. Es dürfte allenfalls noch eine halbe Stunde sein, bis sie am Stadtrand standen!

"Oh und keine Sorge, Oita-kun! Ihr dürft natürlich dabei sein! Immerhin ist es wichtig für die Mission, und da machen wir doch auch alle mit! Was wenn euch eine wichtige Frage einfällt, an die ich gar nicht denke?" Yukio strahlte seinen kleineren Teamkollegen an. "Es ist nur ..." Er hielt einen Moment inne und legte nachdenklich einen Finger ans Kinn, ehe ihm das gesuchte Wort einfiel: "Die Öffentlichkeit! Genau! Die Clanältesten mögen es nicht so gern, wenn die davon etwas mitbekommt." Er hoffte irgendwie, dass die Aussage in der Form einfach hingenommen würde, denn so richtig logisch erklären konnte Yukio die Begründung für diese Regel bis heute nicht - er wusste nur, dass sie total wichtig war, also wollte er sich alle Mühe geben und sie auch einhalten. "Aber ihr müsst auf jeden Fall dabei sein! Wir sind doch ein Team!"

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